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Innovations-Jäger starten durch
Im besonderen Ambiente des Gründungs- und Unternehmenszentrums »Triple Z« nahe der Essener Zeche Zollverein fahnden Andreas Vieth (l.) und Manuel Woste von der Innovationsplattform »Kolumbus« nach neuen Ideen.
Er suchte einen Seeweg nach Indien, stieß aber auf den neuen Kontinent Amerika: Der Seefahrer Christoph Kolumbus steht für die erfolgreiche Suche nach dem unbekannten Neuen und ist der ideale Namensgeber für die gemeinsame Innovationsplattform vom Dortmunder Energieunternehmen DEW21, den Stadtwerken Bochum und der Gelsenwasser AG.
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Das Kolumbus-Team hat sich weitgehend von bekannten Arbeitsabläufen, Routinen und Hierarchien gelöst.
DEW21 will verstärkt innovative Technologien für interne Arbeitsabläufe und neue Kunden-Lösungen einsetzen. Daher wurde zusammen mit den Stadtwerken Bochum und dem Versorger Gelsenwasser die ambitionierte Innovationsplattform »Kolumbus« aufgesetzt. „Wir möchten ohne Schranken im Kopf neue Lösungen aufspüren“, sagt DEW21-Innovationsmanager Andreas Vieth. „Dabei geht es in erster Linie um Produkte und Anwendungen, die mit Digitalisierung zu tun haben.“

Wie kann das konkret aussehen? Das Kolumbus-Team hat das Start-up Syqlo aus Paderborn entdeckt, das eine interessante App entwickelt hat. Diese hilft den Mitarbeitern vor Ort bei der Einmessung von Gas-, Wasser- oder Stromhausanschlüssen und spielt zugleich alle Daten in das zentrale Geo-Informationssystem (GIS) ein. „Das kann eine enorme Arbeitserleichterung bedeuten“, sagt Vieth. „Wenn sich die App beim Praxistest bewährt, überlegen wir, wie wir sie künftig fest einsetzen können. Damit wäre in dem Fall unsere Mission beendet.“
Langeweile wird im Kolumbus-Team so oder so aber nicht aufkommen. Zu vielfältig und zu drängend sind die anderen Fragestellungen, die die Trendscouts umtreiben: Wie lassen sich Abrechnungsprozesse in der Buchhaltung automatisieren? Für welche Aufgaben ist eine Sprachsteuerung einsetzbar? Und natürlich fahndet Kolumbus auch nach Innovationen, die dem Kunden einen Vorteil bieten. Künstliche Intelligenz, die die Technik in den eigenen vier Wänden steuert, könnte ein Ansatz sein.
„Alle drei Häuser beschäftigen sich in vielen Bereichen mit den gleichen Themen. Wenn wir zusammenarbeiten, können wir eine andere Power entwickeln als jeder für sich alleine. Auch überflüssige Doppelarbeit wird so vermieden“, betont Manuel Woste, Innovationsmanager von Gelsenwasser, die Sinnhaftigkeit der Kooperation.
Gemeinsam mit Andreas Vieth, Hartmut Conrad von den Stadtwerken Bochum und Falko Esser vom unterstützenden IT-Spezialisten rku.it sitzt er in einem Büro im Gründungs- und Unternehmenszentrum »Triple Z« nahe der Essener Zeche Zollverein. Bewusst hat sich das Kolumbus-Team für eine räumliche Trennung von den Mutterunternehmen entschieden. „Wir sind im ständigen Kontakt. Aber um wirklich frei arbeiten zu können, müssen wir uns von bekannten Arbeitsabläufen, Routinen und Hierarchien lösen“, so Andreas Vieth. „Als Innovations-Agenten brauchen wir ein Maximum an Schnelligkeit, Flexibilität und Freiheitsgraden.“
Elementar ist für die Innovationsmanager das Netzwerken. Sie knüpfen Kontakte zu Hochschulen, Forschungseinrichtungen oder jungen Start-ups. Auch Messen und einschlägige Konferenzen wie der »RuhrSummit« sind Pflichttermine. „Wir suchen dabei immer nach Lösungen für konkrete Problemstellungen in unseren Unternehmen“, so Manuel Woste. „Umgekehrt sondieren wir aber auch, welche neuen Technologien es gibt und versuchen daraus Anwendungsgebiete abzuleiten. Beide Herangehensweisen haben ihre Berechtigung.“
H-BAHN21 treibt Verlängerung voran
Langfristig soll die H-Bahn bis in das Erweiterungsgebiet »Im Weißen Feld« in Oespel fahren. So steht es auch im Masterplan Wissenschaft der Stadt Dortmund. „Damit die Mitarbeiter des Technologieparks aber schon möglichst bald besser angebunden werden, möchten wir einen Teil dieser Verlängerung vorziehen“, sagt Rolf Schupp, Geschäftsführer von H-BAHN21. Er peilt einen vorzeitigen, etwa 410 Meter langen Streckenausbau bis zur Straße »Hauert« an. Anfang 2019 soll der Antrag auf Plangenehmigung gestellt werden, im Idealfall könnte dann der Streckenausbau 2020 beginnen. Die Kosten von rund 6,3 Mio. € würden weitgehend durch öffentliche Fördermittel gedeckt.