Druff!-Magazin BS #1 April 2014

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044 „Musik ist für mich Alles“ Im Gespräch mit Vollblutmusiker Timo Scharf. Er ist cool und charmant und hat zudem einen scharfen Nachnamen. Seine größte Leidenschaft ist die Liebe zur Musik. Seit vielen Jahren ist Timo Scharf mit seiner Rockband „Glare“ deutschlandweit unterwegs. Er ist nicht nur Sänger, sondern auch Songwriter. Jetzt will er auch als Solokünstler durchstarten. War es dein Berufswunsch Musiker zu werden? Ich glaube nicht. So einen richtigen Berufswunsch hatte ich nie. Ich hab eigentlich immer in den Tag hinein gelebt und wusste nie wirklich was ich werden sollte. Erst kurz vor dem Abitur dachte ich, ach jetzt muss ich mir mal langsam Gedanken machen. Aber irgendwie war ich immer sehr, sehr unentschlossen (grinst). Das einzige was mich immer fasziniert hat, war Musik machen. Schon als kleiner Junge habe ich angefangen im Schulchor zu singen und hab mir dann irgendwann selber schlecht Gittarre spielen beigebracht. Mit 16 Jahren fing ich an eigene Songs zu schreiben und bin seitdem irgendwie auf Musik hängen geblieben (lacht). Also warst Du schon immer der typische Klischee Musiker? (lacht) Ja, das kommt hin. Klar habe ich wie jeder Jugendlicher damals zu „Nirvana“ oder „Rage against the Machine“ in meinem Kinderzimmer meine Eltern terrorisiert. Ich habe mir immer dabei vorgestellt, wie ich auf der Bühne stehe. Musik hat so viel mit Herzblut zu tun! Heute denken die Kids zu einer Casting Show zu rennen, ist der Weg wie man zum Musiker wird. Das denken leider erschreckend viele . Das ist aber völliger Blödsinn und entspricht wohl eher einem Klischee. Ich mache Musik, weil ich gar nicht anders kann. Wie würde denn dein Leben ohne Musik ausschauen? Ganz ehrlich? Da habe ich echt Angst davor. Wenn irgendwann mal der Punkt kommt, wo ich merke, dass es finanziell nicht mehr machbar ist, dann muss ich zwingenderweise einen Job annehmen und ganz „normal“ arbeiten. Dann ist halt kein Platz mehr für eine Tour oder Songs schreiben. Das wäre die absolute Katastrophe.

King no Crown“ bekannt ist. Ich hab ihn damals bei einem Gig in Dresden kennen gelernt und wir waren sofort auf einer Wellenlänge. Gemeinsam touren wir ab April durch kleine Clubs, Bars und Cafés von Köln bis nach Berlin. Das ist alles sehr spannend und aufregend. Ein Roadtrip mit Auto, Gitarre und Equipment durch Deutschland. Das wird der Oberknüller. Was erwartet die Zuschauer auf deiner Tour? Hmm, was erwartet die Zuschauer (überlegt). Erst mal ein fabelhafter „No King No Crown“. Der wunderschön Gitarre spielt, wesentlich besser als ich (lacht). Zusammen spielen wir fast zwei Stunden. Ich werde ein paar „Glare“ Songs zum Besten geben und auch ein paar Cover Songs spielen, die mir am Herzen liegen. Apropos „Glare“ hast Du dich von deiner alten Band getrennt? Das wurde ich jetzt schon häufiger gefragt, aber : Nein, natürlich nicht! Glare ist mein Baby! Rockshows zu spielen macht immernoch irre viel Spass aber ich find es auch toll in kleinen Läden akustisch zu spielen. Da ich auch Songs schreibe, die eher in die akustikrichtung gehen und die nicht so ins Konzept einer Rockband passen, ich sie aber trotzdem gern vor Publikum spielen möchte, mache ich das künftig unter meinem Namen. Das hat aber nichts damit zu tun, dass ich bei Glare aussteige oder sowas! Was hörst du in deiner Freizeit für Musik? Persönlich höre ich gerne Hip Hop. Aber mein Herz schlägt natürlich für Rockmusik. Mein Lieblingssänger ist seit den 90ern Chris Cornell, der Frontmann von Soundgarden. Er ist einfach für mich der Oberpoet. Zurzeit höre ich auch minimalistisches Zeug wie London Grammar oder Daughter. Mit welchem Künstler aus Braunschweig würdest du gerne mal zusammen arbeiten? F.R. ist ein interessanter Musiker. Als Rapper kommt er zwar aus einem anderen Genre aber er ist mit Herzblut wie ich Braunschweiger, auch wenn er jetzt in Berlin wohnt. Das finde ich cool.

Welche Message steckt hinter deiner Musik? Meine Message als Songwriter ist es immer authentisch zu bleiben. Das ist mein ganz persönlicher Anspruch. Man soll einfach das machen, was man liebt. Sei es jetzt Briefmarken sammeln oder Hochhäuser bauen oder einfach ins Eintracht Stadion zu gehen. Hauptsache es macht glücklich. Ich schreibe halt gerne Songs. Was steckt hinter dem Song „Blackout“? Oh ja, „Blackout“ ist ein mega intimer Song über Enttäuschungen, Entscheidungen und schweren Verabschiedungen. Es ist auch ein Song über das Verdrängen von unangenehmen Situationen. Ich habe ihn für meine Familie geschrieben. Ich weiß nicht, ob ich das so im Detail verraten will, aber meine Familie weiß schon, was damit gemeint ist. Anderes Thema. Es steht bald eine Tour an? Ja, das stimmt. Aber ich gehe nicht alleine auf Tour, sondern mit einem anderen Sänger und Songwriter namens Rene, der aus Dresden kommt und bereits unter dem Künstlernamen „No

Fotos: Nina Stiller


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