24. Jahrgang
Nr. 166
Mai 2016
R E T I E S N E S s U A R D IN
Foto: Jens Hüttenberger
Z A G A M N E S S A STR R E N L Ö K S A D
0,90 e für den Verkäufer
1,70 e
PROTEST RÜHRIG SSM
STARK INSP
AKTIV TODDE
Anzeige
Inhalt Liebe Leserinnen und Leser,
Vorwort ��������������������������������������������������������������� 3 Inhaltsverzeichnis �������������������������������������������������� 3
schon im dritten Jahr ist die Bürger & Berberführung vom DRAUSSENSEITER auf der Expedition Colonia ausgebucht, vielleicht, weil die Tour um den Dom mehr
Themenschwerpunkt: Trotzdem
ist als nur übliches touristisches Sightseeing. Die Zeiten haben sich insofern geändert, als dass sich Menschen offenbar auch für die Zusammenhänge interessieren, warum etwas so ist, wie es ist. Das ist gut! Und wenn es ihnen nicht passt, gehen sie notfalls auch auf die Barrikaden.
S.4
Der Braunkohletourist. Kreativer Kampf gegen den Tagebau ����������������������4-11
Ein Besuch bei der Sozialistischen Selbsthilfe Mülheim ������������ 12-17
Martin Stankowski unterstützt seit Jahren den DRAUSSENSEITER wie hier bei der Bürger&Berber-Führung mit Christina Bacher während der Expedition Colonia. Foto: Melissa Rennings
S.18
S.12
Silvesternacht: Wer die Bösmenschen stört ���18-19
Eigentlich wollte sich unser Mitarbeiter Jens Hüttenberger lediglich mit dem Künstler und Filmemacher Todde Kemmerich austauschen, um über dessen bundesweit beachtete „Baumschutzbilder“-Aktion im Hambacher Forst zu berichten. Dabei geriet er mitten in einen Konflikt zwischen Aktivisten und Mitarbeitern des RWE-Konzerns, die gleich mit großem Gerät anrückten und zahlreiche Bäume fällten – ausgerechnet die, die
Cartoon/Kolumne ���������������������������������������������������20 Buchtipps ������������������������������������������������������������ 21 Aus der OASE ����������������������������������������������������� 22-23 Expedition Colonia �������������������������������������������������24 Vorschau ������������������������������������������������������������� 25 Service: Adressen �������������������������������������������� 26 – 27
von der Kunstaktion betroffen waren (S. 3-8). Protest ist nicht nur ein öffentlicher Ausdruck, sondern auch eine innere Haltung. Gut, wenn Gutes daraus erwächst. In diesem Sinne: Weiterlesen! Mit herzlichem Gruß,
Christina Bacher
Öffnungszeiten: OASE e.V. Kontakt- und Beratungsstelle Montag und Freitag: 9.00 – 13.00 Uhr Dienstag und Donnerstag: 9.00 – 16.00 Uhr Mittwoch: 13.00 – 16.00 Uhr 3
trotzdem ‌
Der Braunkohle-
Tourist Kreativer Kampf gegen den Tagebau von Jens HĂźttenberger
4
trotzdem …
5
trotzdem …
Der Künstler Todde Kemmerich im Informationsbüro der Aktivisten. Er sieht seine Aufgabe in der Öffentlichkeitsarbeit.
I
n Gruppen zu zehn Personen streifen
pingwagen. Ihr Ziel im Kleinen: Die
die Polizisten durch den Wald, warten
Rodungen zu stoppen. Ihre Ziele im Gro-
an Weggabelungen oder verharren
ßen: Die Braunkohleverstromung zu
einzeln vor Bäumen, so, als wollten sie
beenden, den Filz aus Landespolitik und
jeden einzelnen von ihnen persönlich
Großindustrie bloßzustellen, die gesell-
behüten. Doch schnell wird klar, dass die
schaftlichen Produktionsbedingungen zu
Polizisten nicht die Bäume unter Schutz
hinterfragen. „Es ist ein riesiger Themen-
stellen, sondern diejenigen, die die Bäu-
komplex, der hier am Wald dranhängt“,
me fällen. Die Rede ist von der RWE AG.
sagt der Aktivist. So findet sich im Camp
Wir befinden uns im Hambacher Forst,
häufiger der Slogan: „System change, not
einem Waldgebiet vor den Toren Kölns,
climate change.“
das zum Symbol für den Widerstand
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Todde Kemmerich gehört per Selbst-
gegen den Braunkohleabbau geworden
definition nicht zu den Aktivisten; er
ist. „Ich rede nicht von Protest, sondern
selbst nennt sich ironisch „Braunkohle-
von Widerstand. Widerstand ist es, wenn
tourist“. „Auf den Namen kam ich, als
ich dafür sorge, dass es nicht mehr pas-
ich auf der Autobahn die braunen, touris-
siert“, sagt einer, der sich Clumsy nennt
tischen Hinweisschilder mit dem Auf-
und zu den Aktivisten gehört, die seit
druck ‚Braunkohlerevier‘ sah.“ Seine Auf-
2012 den ursprünglich 6.000 Hektar gro-
gabe sieht er als Kommunikator. Er will
ßen Wald besetzen. Bis zu 45 Frauen und
Öffentlichkeit schaffen, aber auch Dialog
Männer leben ständig im und um das
initiieren: So steht er nicht nur im engen
Gelände herum, teils in selbst gebauten
Kontakt mit den Aktivisten, sondern bei-
Baumhütten, teils in Zelten und Cam-
spielsweise auch mit dem Sicherheitschef
trotzdem …
von RWE. „Mein Hauptziel ist es, dass
bauten LKW, der früher als Blumenver-
möglichst schnell mit dem Braunkohle-
kaufswagen diente. Wo einst Yucca-Pal-
abbau und der Braunkohleverstromung
men und Birkenfeigen über die
aufgehört wird. Allerdings sehe ich mili-
Ladentheke gingen, befindet sich heute
tante Aktionen wie das Anzünden von
sozusagen eine Baumschutz-Zentrale.
Autos sehr kritisch. Ich versuche, die
Strom und fließend Wasser hat er nicht,
Aktivisten davon zu überzeugen, dass ein
nur einen kleinen Ofen und einen Gas-
kreativer Widerstand besser ist als ein
herd. Ab und an duscht er bei Freunden
militanter“, sagt der 49-Jährige, der beruf-
und Unterstützern, Anwohner bringen
lich als Künstler soziokulturelle Projekte
manchmal Essen vorbei. „Das Leben hier
initiiert und umsetzt. „Ich lade beispiels-
ist sehr gut. Eigentlich will ich hier gar
weise andere Künstler ein, sich hier zu
nicht mehr raus. Ich liebe es, so befreit
beteiligen. Von der Fotografie über
von dem ganzen Krempel, den man gar
Gemälde bis hin zu Videos.“ Er selbst
nicht braucht.“ Seinen Aufenthalt im
dreht gerade einen Film über das rheini-
Wald finanziert er aus Erspartem und
sche Braunkohlerevier.
Spenden. Zudem vermietet er seine
Diesem Projekt und seinen Zielen hat er sich voll und ganz verschrieben. Seit
Wohnung in Aachen unter. Die Atmosphäre im Wald ist skurril.
November 2015 lebt der Künstler, der
Eine Mischung aus idyllischem
sonst in Aachen wohnt, in einem umge-
Mischwald und Guerilla-Camp. Beim
Polizisten bewachen die Rodungsarbeiten von RWE im Hambacher Forst, die immer wieder durch Aktionen gestört werden.
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trotzdem …
Todde Kemmerich ist optimistisch. Der Aktionskünstler glaubt an einen baldigen Braunkohleausstieg.
Hambacher Forst handelt es sich um
lärsten sind aber die Baumhäuser in
einen Hainbuchen-Stieleichen-Maiglöck-
schwindelerregender Höhe. Einige erin-
chen-Wald. Die Bezeichnung richtet sich
nern mit ihren Fenstern fast an Ferien-
nach den am häufigsten auftretenden
baumhäuser, wie man sie in Südostasien
Pflanzen. Dazu ist er Lebensraum für sel-
kennt. „2014 las ich in der Aachener Zei-
tene und geschützte Tiere, wie der Bech-
tung über die Räumung der Waldbeset-
steinfledermaus, dem Springfrosch oder
zung und über die gewaltbereiten Chao-
der Haselmaus. Nahezu 12.000 Jahre leb-
ten“, sagt Kemmerich. „Ich wollte mir
ten diese Tiere hier friedlich, bis RWE
selbst ein Bild machen. Und das war
mit den Baggern kam. Das war im Jahr
ganz anders: Ich lernte hochintelligente
1978. Heute stehen nur noch wenige
junge Menschen kennen. Als ich den
Prozent der einst über 6.000 Hektar gro-
Wald und die Zerstörung sah, war ich tief
ßen Fläche. Die genauen Zahlen kennt
betroffen. Ich wusste sofort, ich muss was
nur RWE, veröffentlicht sie aber nicht.
unternehmen. Denn die Rodung des
Zum Schutz der Bechsteinfledermaus
Waldes ist vollkommen unnötig. Die jetzt
und der Haselmaus hat der Konzern
schon freigelegten Braunkohlereserven
Nistfallen aufgestellt. Die Tiere sollen so
reichen noch mindestens zehn Jahre.“
gefangen und umgesiedelt werden.
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In einer Aktion geht es um „Baum-
Erfolgsversprechender sind da die Fallen,
schutzbilder“. Die Idee stammte vom
Barrikaden und Baumhäuser der Aktivis-
befreundeten Künstler Sebastian
ten. Die Eingänge der Wege sind mit
Schmidt. Über Facebook riefen die bei-
Gräben durchfurcht, überall blockieren
den Künstler Menschen in ganz Deutsch-
Holzstapel die Durchfahrt. Am spektaku-
land auf, Bilder für die Bäume zu malen.
trotzdem …
Innerhalb einer Woche wurden 149 Bil-
Flankiert von der Landesregierung zeigt
der eingesendet, von Kindergärten, Schu-
der Konzern noch einmal, wer Herr im
len und Privatpersonen. Einige Bilder
Haus ist. Betroffen von der Rodung:
kamen sogar aus der Schweiz. Zum
die Baumschutzbilder. Die Kettensägen
Schutz der Bäume, aber auch als Zei-
machen vor den Kinderzeichnungen und
chen, hängten die Aktivisten und Künst-
Kunstwerken keinen Halt. „Ich könnte
ler die Bilder an die Bäume entlang der
weinen“, sagt Initiator Todde Kemmerich.
Rodungsgrenze auf. Nach dem Motto:
Ein Grund aufzugeben? „Auf keinen Fall.
Seht her, Bäume sind Leben.
Ich bin überzeugt, dass wir Erfolg haben
Kommen wir zu den Polizisten zurück.
werden. Noch nie war der Tagebau so
Es ist der 29. Februar. Der letzte Tag
im Fokus. Ich hoffe, dass noch in diesem
der Rodungszeit. Nach NRW-Recht ist
Jahr der große Wurf kommt und der
es verboten, in der Zeit vom 1. März
Braunkohleausstieg bis spätestens 2025
bis zum 30. September Bäume zu fäl-
beschlossen wird. Die Landesregierung
len. RWE nutzt die letzte Gelegenheit
hat noch einen Entwurf gemacht, der den
zu einer Machtdemonstration: Unter
Betrieb der Tagebaue bis 2045 beinhaltet.
Polizeischutz werden etwa zehn Bäu-
Ein klimapolitischer Wahnsinn. Die Rati-
me gefällt. Eine wirtschaftlich sinnlose
fizierung des Entwurfs gilt es zu verhin-
Aktion, da diese Fläche erst in Jahren
dern.“ Bis dahin wird Todde Kemmerich
der Braunkohlegewinnung dienen soll.
auf jeden Fall weiterkämpfen.
Überall im Hambacher Forst machen Transparente auf den Widerstand aufmerksam.
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blickwinkel
Clemens-Josef-Haus
Willkommen im Clemens-Josesf-Haus auf dem Vellerhof, einem Fernab der „Straße“ sind die Menschen hier gern gesehene Gäshistorischen Gehöft inmitten eines Naturschutzgebietes, auf dem te, die auf dem Gelände des Clemens-Josef-Hauses auf ihrem ganz heute hilfebedürftige Menschen leben, wohnen und arbeiten. persönlichen Weg begleitet werden. Clemens-Josef-Haus I Altenwohn- & Pflegeheim und stat. Einrichtungen der Gefährdetenhilfe · Vellerhof 1 · 53945 Blankenheim Gefährdetenhilfe: 0 26 97 . 91 00 16 · Altenwohn- & Pflegeheim: 0 26 97 . 91 00 25 · www.vellerhof.de
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Pflegewohnheim
begleiten und fördern I beraten und anleiten
Pflege & Betreuung I Lebenszufriedenheit I Wohlbefinden I Menschlichkeit I Zu Hause
10
trotzdem …
Das Camp: Am Rand des Forstes leben zwischen 30 bis 40 Aktivisten in Zelten und Campingwagen. Der Platz wird von einem Anwohner kostenlos zur Verfügung gestellt.
lll
zur sache
Der Hambacher Forst gehört zum Braunkohleplan Hambach. Das Gebiet liegt zwischen Jülich und Elsdorf und gehört heute RWE. Der Tagebau wurde 1977 von der Landesregierung genehmigt, ein Jahr später begann die Förderung. Heute werden aus bis zu 400 Metern Tiefe jährlich rund 40 Millionen Tonnen Braunkohle gefördert. Unter dem 85 Quadratkilometer großen Abbaufeld lagern 2,5 Milliarden Tonnen, die bis zum Jahr 2040 abgebaut werden sollen. Etwa 1.400 Menschen arbeiten im Tagebau Hambach. Bis jetzt mussten etwa 2.650 Menschen umsiedeln. Zurzeit sind noch Kerpen-Manheim und Merzenich-Morschenich von der Umsiedlung betroffen. Laut Landesregierung und RWE ist die Braunkohle für die Stromversorgung bis 2045 notwendig. Das Bundesumweltministerium sieht einen Ausstieg zwischen 2035 und 2040 vor. Greenpeace fordert ihn bis 2030. Weitere Informationen Website RWE: www.rwe.com Website Aktivisten: hambacherforst.blogsport.de Website BUND NRW: www.bund-nrw.de/hambach 11
Foto: Hubert Perschke
trotzdem …
„Protest macht innerlich ruhiger!“ Ein Besuch bei der Sozialistischen Selbsthilfegruppe Mülheim von Philipp Koller
November 1979 – Die alte Schnapsfabrik ist vom SSM besetzt. Nach 14 Jahren gab es den Mietvertrag mit der Stadt Köln. Foto: SSM
12
trotzdem …
H
politisches
dort eine soziale Einrichtung aufzubauen,
dem uneingeschränkten Engagement sei-
Engagement, provokante Protest-
verwirklichen. Dieser markante Schritt
ner Mitglieder, die sich politisch, hand-
aktionen und alternative Lebens-
könnte als Anfangspunkt der Geschichte
werklich sowie sozial einsetzten, um ihre
der SSM in der heutigen Form gelten.
Vision zu verwirklichen. Damals kämpfte
ausbesetzungen,
konzepte gehören zum Leben in einer Stadt wie Köln zum Alltag. Dennoch füh-
Der Zustand der lange leer stehenden
man mit allen Mitteln ums Überleben –
ren die Protestler neben den anderen
Gebäude und die daraus resultierenden
Kommunikation, so sagen die Gründer
Bürgern oft eine seltsame Koexistenz,
Wohnverhältnisse der Besetzer damals
noch heute, war dabei das A und O. Man
selten gibt es Dialoge oder Begegnungen
kann man nicht anders als katastrophal
saß in endlosen Gruppensitzungen zusam-
und wenn das Auflehnen gegen das Bür-
bezeichnen: Das gesamte Areal war von
men, organisierte und koordinierte, schrieb
gerliche dann gar zu bedeutsam wird,
wildwuchernden Hecken durchdrun-
werden Widerstandsherde schnell in Räu-
gen, Regen drang durch die defekten
mung erstickt und durch das Eingreifen
Dächer, die Wohnräume waren
der Staatsgewalt unterbunden. Beispiele
feucht und klamm. Strom und flie-
dafür finden sich zuhauf, man denke bei-
ßendes Wasser gab es nicht und als
spielsweise an den besetzten Barmer
Toilette diente lange Zeit ein
Block, der schon vor einigen Jahren dem
Plumpsklo im Hof. So richtete man
Erdboden gleichgemacht wurde, oder das
sich damals notdürftig ein und
„Paradies am Eifelwall“, wo sich eine
heizte mit alten Holzöfen, kochte
Künstlerkolonie um den Lebenskünstler
mit Gas und bezog das Trinkwas-
Rolf „Ketan“ Tepel eine blühende Land-
ser von den Nachbarn.
schaft auf einer Brache geschaffen hatte,
Die kleine Gruppe an Aktivis-
bis es vor Kurzem geräumt wurde, um dem
ten lebte zudem in ständiger
Neubau des Stadtarchivs Platz zu machen.
Angst vor Räumung, denn das
Nach Auflösung werden solche Gruppen,
Gelände war Teil des damali-
die Idealismus und oft auch eine bestimm-
gen Sanierungsplans und soll-
te Radikalität auszeichnen, häufig in alle
te für den Bau einer Neubau-
Richtungen gesprengt. Aus alten Freun-
siedlung abgerissen werden.
den werden einsame Wanderer, die sich
Dass die SSM diese chaoti-
eine neue Vision suchen – fernab der kon-
sche Anfangszeit überhaupt
formen Lebensweise von Spießbürger und
überstehen konnte, ver-
Co. Eine große Ausnahme ist hierbei die
dankt sie der tatkräftigen
Sozialistische Selbsthilfe Mülheim, die
Mithilfe und ideellen
nun schon seit dreißig Jahren besteht,
Unterstützung unzähli-
schon lange nicht mehr räumungsbedroht
ger Menschen: Die direk-
ist, sich auf allen Ebenen ins Stadtleben
ten Nachbarn spendeten
einmischt und gerade deshalb, besonders
beispielsweise in der
aus dem Veedel Mülheim, gar nicht mehr
Anfangszeit Wasser und
wegzudenken ist.
stellten später auch
Flugblätter und betrieb eine
Strom zur Verfügung,
„Kommunikation ist das A und O!“ Die SSM und ihre Geschichte
Außenstehende warnten die größtenteils jungen Leute vor Räumungsversuchen des Ordnungsamtes und
engagierte Öffentlichkeits-
Am 3. November 1979 durchtrennten Mit-
sogar Stadtdirektor Uhlenküken sei dem
arbeit – sehr modern aus heutiger Sicht.
glieder einer Gruppe, die sich SSK-Mül-
Anliegen der Besetzer in dem Sinne wohl-
In der Zentrale sei immer ein Ansprech-
heim nannte, die schweren Ketten am
gesonnen gewesen, heißt es, so dass er die
partner da gewesen, der Fragen sowohl von
Eingangstor der ehemaligen Schnapsbren-
von ihm geforderte Räumung sehr zöger-
Kritikern als auch von Interessenten und
nerei in der Düsseldorfer Straße 74 und
lich vollzog – so wurden wichtige Jahre
Bürgern beantwortete.
„bezogen“ die schon lange leer stehenden
gewonnen, um das Projekt auf eine brei-
Gebäude auf dem Gelände. Man wollte
tere Basis zu stellen.
Als dann schließlich die skandalträchtige Wohngesellschaft „Neue Heimat“, die
den Abriss der Häuser verhindern und das
Nicht zuletzt aber verdankt die Sozialis-
der Verein schon vorher öffentlich kriti-
von der Stadt gebrochene Versprechen,
tische Selbsthilfe Mülheim ihr Bestehen
siert hatte, pleite ging, öffneten die Pro-
13
trotzdem …
Erika und Ana im exzellent geführten Kleiderladen (2013). Foto: Hubert Perschke
Mittwochs ist SSM-Sitzung. Hier kommt alles Wichtige auf den Tisch. Hier werden die Entscheidungen getroffen, meist im Konsens. Foto: Hubert Perschke
testler ihre Ohren auch für andere The-
dat Klaus Heugel durch Insiderwissen mit
bis heute noch Bestand. Die Tatsache, dass
men und mischten kräftig in der lokalen
F&G-Aktien spekuliert hatte, woraufhin
die Gruppe nicht bereit war, dem Vor-
Politik mit. Durch ihr Engagement gegen
er zurücktreten musste. Diese unschein-
schlag der Stadt eines Gebäudetausches
die Sanierungspolitik der Stadt konnten
bare Information löste ein politisches
nachzugeben, machte sie zu einem unbe-
damals große Teile Mülheims vor dem
Erdbeben aus, von dem sich die Stadt bis
liebten Verhandlungspartner. Kein biss-
Abriss bewahrt werden.
heute nicht erholt hat.
chen leiser sei man durch den Bruch geworden, im Gegenteil, erinnert man sich
Neben dem Gelände in der Düsseldorfer Straße 74 und sechs Altbauten in der Holweider Straße, ist hier insbesondere der geplante Abriss der Keupstraße und Holweider Straße zu nennen, welchen die Gruppe im Jahre 1980 verhindern konnte,
Tom: „Hier kommen Leute jedes Alters, Herkunft, Bildungs- und sozialen Hintergrundes zusammen. Und das erweitert mächtig deinen Horizont.“
Stadtgestaltung Einfluss nehmen und neue Modelle des Zusammenlebens erproben, alles andere hätte für die „Wutbürger“ keinen Sinn gemacht. Als der Verein es tatsächlich schaffte,
indem sie das Korruptionsgeflecht auf-
14
noch heute: Man wollte weiterhin auf die
deckte, in dem SPD-Politiker und die Füh-
So unterschiedlich, wie die Menschen sind,
dass das Gelände in Mülheim in die Stadt-
rung des Kabelkonzerns F&G verwickelt
so unterschiedlich sind oft Meinungen:
planung integriert wurde und somit allen
waren. Die korrupten Politiker mussten
Mitte der 80er Jahre kam es zum Bruch
klar wurde, dass man diese stets wachsen-
zurücktreten und wurden teilweise
der Gruppe. Während die SSKler in Mül-
de Gruppe Menschen in der Düsseldorfer
bestraft, die Keupstraße blieb erhalten und
heim in manchen Belangen mit der CDU
Straße nicht würde vertreiben können,
gab in den folgenden Jahren Raum für
im Veedel am selben Strang zogen, warfen
wurde 1987 beschlossen, ihnen das Gelän-
eine Migranten-Ökonomie, wie sie so in
ihnen immer mehr Mitglieder der Gruppe
de zu überlassen; erst sechs Jahre später
Deutschland einzigartig ist.
genau dies vor – das Ende vom Lied war
allerdings – nach zähen Verhandlungen
Und auch in den Jahren danach hat die
die Abspaltung und die Gründung der
– sollte im Jahre 1993 dann endlich der
SSM immer wieder mit spektakulären
Gruppe SSK-Mülheim um Rainer Kippe,
Mietvertrag über ein 30-jähriges Nut-
Besetzungen auf sich aufmerksam
der seit jeher für die politischen Angele-
zungsrecht unterzeichnet werden.
gemacht, wie die Besetzung des Barmer
genheiten der SSK-Mülheim zuständig war
Obwohl der Verein auch heute noch
Viertels in Deutz während der WM im Jahr
und dessen Austritt aus dem Verein. Somit
seine Kämpfe zu fechten hat und sich wei-
2006, und die Besetzung in der Egonstraße
waren nicht nur alte Weggefährten, son-
terhin vielfältig politisch und sozial enga-
Ende 2013, mit der es gelang, eine ganze
dern auch Vereinsmitglieder weg, von dem
giert, merkt man von all den chaotischen
Siedlung vor dem Abriss zu retten.
Wegfall von Fördergeldern für Projekte
Zuständen und Unsicherheiten der
Immer wieder ging die SSM auch mit
ganz zu schweigen. Eine neue Satzung
Anfangsphase herzlich wenig, wenn man
Skandalen an die Öffentlichkeit, zum Bei-
musste her, die die Ziele und Methoden
die Menschen dort besucht.
spiel, als er während der OB-Wahl im Som-
des Vereins ganz genau beschrieb und fest-
Beim Durchschreiten des offenstehen-
mer 1999 aufdeckte, dass der SPD-Kandi-
hielt. Die damals erarbeitete Satzung hat
den eisernen Tors in der Düsseldorfer
trotzdem …
Freddy - geistig behindert, aber nicht auf den Kopf gefallen (2006). Foto: SSM
Tom schwitzt bei der Renovierung des Daches der „Halle-am-Rhein“, 300 m vom SSM-Gelände der Düsseldorfer Straße entfernt (2007). Foto: SSM
„Du musst hier kein Blatt vor den Mund nehmen, jeder hat hier das gleiche Recht, seine Meinung zu sagen.“
Straße 74, auf dem groß die Buchstaben
dann eines Tages beschlossen, aus dem
SSM prangen, finde ich beinahe schon ein
Heim in der Nähe von Göttingen auszu-
kleines Idyll vor. Die Gebäude um mich
brechen und nach Köln zu trampen, um
herum sind aus den, für die Zeit um die
seine Mutter zu besuchen, die damals bei
Jahrhundertwende typischen roten Back-
der SSM lebte. Seitdem ist Freddy dort
steinziegeln gebaut und umringen den
geblieben und aus der SSM gar nicht mehr
Ich lerne dann Ranne kennen, die mir und
geräumigen, gepflasterten Innenhof der
wegzudenken. „Hier habe ich meinen
einer neuen Mitbewohnerin bei der SSM
ehemaligen Schnapsbrennerei. Rechter-
eigenen Schlüssel und kann kommen und
eine Führung über das gesamte Gelände
hand befinden sich gepflegte Gärten, in
gehen, wann ich will“, erzählt er mir freu-
gibt. Ranne ist 68 Jahre alt und seit 1979
denen bunte Bauwagen stehen, und im
destrahlend.
bei der SSM, sie ist also Besetzerin der
Als Vince und ich dann den Esssaal des
ersten Stunde. Sie hat hier drei Kinder
Hauptgebäudes betreten, treffen wir auf
großgezogen und alle Strapazen gemein-
die übrigen Bewohner. Ungefähr 20 Leute,
sam mit ihrem damaligen Partner Rainer
für mich alles noch fremde Gesichter, sit-
Kippe, der sich bei der SSM seit jeher um
zen um eine lange Tafel, frühstücken und
die politischen Angelegenheiten küm-
besprechen organisatorische Dinge. Man
mert, überstanden. Als Familie dort zu
Es ist Mittwoch und wie jeden Mittwoch
bietet uns Kaffee und etwas zu essen an.
leben fand sie sehr spannend. „Ich habe
findet die Ratssitzung der dort lebenden
Vince wird von vielen freudig begrüßt und
einfach gedacht, es ist ein traumhafter
Mitglieder statt. Vince, der drei Jahre bei
ich stelle mich kurz vor, danach geht es
Platz, um seine Kinder großzukriegen“,
der SSM gelebt hat und mich heute beglei-
munter weiter. Besprochen werden alle
erklärt sie mir später in einem Interview.
tet, führt mich auf das Hauptgebäude zu,
möglichen Dinge, neue Mitglieder stellen
Und obwohl das Leben bei der SSM immer
vor dem wir auf Freddy treffen, der zu den
sich vor, die Arbeitseinteilung für den fol-
ein großer Unsicherheitsfaktor war, sagt
gesichtsgebenden Charakteren der Grup-
genden Tag wird festgelegt, genauso wie
sie: „Ich fand das ein richtig interessantes
pe gehört. Wie mir Freddy später erzählt,
die Urlaube, wer putzt, wer kocht und
Leben hier und ich möchte keine Minute
ist er schon seit über 20 Jahren bei der
Freddys Darth Vader-Kostüm an Karneval.
missen.“ Als ich sie frage, wie sie zu diesem
SSM. Er gilt offiziell als „geistig behin-
Die Sitzung zieht sich über Stunden hin,
Lebensentwurf gekommen ist, erklärt sie
dert“, wobei man sagen muss, dass er nicht
manchmal wird ruhig gesprochen, manch-
mir, dass sie bei Nonnen aufgewachsen ist
auf den Kopf gefallen ist; dennoch hat
mal hitzig diskutiert, ab und zu gibt es eine
und man dort nicht über den Hintergrund
man ihn in ein Heim gesteckt. „Dort hat
Zigarettenpause. Als dann schlussendlich
des NS-Regimes aufgeklärt wurde. Als
man immer die Türen abgeschlossen und
die Besprechung vorbei ist, sind alle
1948 geborenes Kind der Nachkriegsgene-
deshalb hatte ich dort die Schnauze voll“,
erleichtert und ziehen sich erst mal
ration, hat sie dann angefangen, alles infra-
wie er mir erzählte. Und weil es ihm dort
zurück, auch Vince hat sich in der Zwi-
ge zu stellen. „Ich wollte auf Fragen auch
wirklich nicht gefallen hat, hat Freddy
schenzeit verabschiedet.
Antworten haben“, sagt sie mir.
Hof wächst eine stattliche Kastanie.
Anna: „Ich habe hier auf jeden Fall Toleranz gelernt und bin auch innerlich ruhiger geworden.“
15
trotzdem …
Gruppenfoto 2015. Der SSM ist seit 1979 selbstverwaltet, unabhängig von Hartz IV und Ein-Euro-Jobs. Foto: SSM
Ranne führt uns durch den vereinseige-
seit 10 Jahren Mitglied bei der SSM. „Wir
Genau das ist es, was die SSM jedem
nen Second-Hand-Laden wo sich alle mög-
besprechen alle internen Angelegenhei-
Einzelnen vermittelt, und vertritt mit die-
lichen Antiquitäten, Kuriositäten, Klamot-
ten zusammen, wir haben hier keinen
sem Konzept, das sie „Die Neue Arbeit“
ten und Gegenstände aller Art bis unter
Chef und niemand arbeitet für die
nennen, ihren Anspruch auf eine men-
die Decke stapeln. Der Laden ist eine
Gewinnmaximierung von irgendwem und
schenwürdige Zukunft.
Einkommensquelle der SSM, die Verkaufs-
obwohl wir am ersten Arbeitsmarkt arbei-
güter bekommt man dort durch Woh-
ten, ist Profitmaximierung bei uns einfach
nungsauflösungen, die den Hauptbestand-
nicht Selbstzweck.“
Hilfe zur Selbsthilfe!
teil des Geldverdienstes ausmachen. Wei-
Zur Arbeit zählen hierbei aber nicht nur
Aus diesem Arbeitskonzept und der Art,
tere Einkommensquellen sind die Vermie-
die geldbringenden Tätigkeiten, sondern
wie sich die SSM organisiert, leitet sich
tung von Veranstaltungsräumen auf dem
vielmehr alles, was für die Gruppe von
auch der Sozialismus ab. Gemeint ist hier-
SSM-Gelände, der Möbelverkauf in der
Wichtigkeit ist, wie kochen, putzen, Arti-
mit nicht der DDR-Sozialismus, sondern
Halle am Rhein, die die SSM gekauft hat,
kel schreiben, aber auch so nachhaltige
einfach die Tatsache, dass alles Geld, was
sowie Metall- und Ebay-Verkäufe. Davon
Dinge wie die Kinderbetreuung und Erzie-
verdient wird, in eine Kasse fließt, die für
abgesehen wird versucht, sich weitestge-
hung. „Und auch persönliche, soziale
alle einsehbar ist und aus der alle Mitglie-
hend selbst zu versorgen, was das Beschaf-
Punkte, wie zum Beispiel die Pflege deiner
der dasselbe, wenn auch geringe Taschen-
fen von Brennholz, Kleidung, Möbeln,
alten Mutter“, wie Tom mir sagt. „Die Not-
geld ausbezahlt bekommen, egal, wie
handwerklichen Tätigkeiten und auch
wendigkeit, Geld zu verdienen. trifft die
lange sie schon dabei sind oder wer welche
Strom angeht. Das gewährleistet, dass
Gruppe, nicht den Einzelnen.“ Er erklärt
Arbeit macht. „Ich kriege genau dasselbe
beim SSM der Geldverdienst nicht densel-
mir, dass die SSM mehr ist als nur ein sich
Geld wie Freddy“, erklärt mir Ranne. Die
ben übergeordneten Stellenwert ein-
selbstverwaltender Betrieb. Sie integriert
laufenden Kosten für den Einzelnen wer-
nimmt wie in der Kapitalgesellschaft,
auch Leute, die sonst auf dem Arbeits-
den von dem gemeinsam erwirtschafteten
sondern reiner Mittel zum Zweck bleibt,
markt keine Chance haben, wie zum Bei-
Geld der Gruppe bezahlt und die Produk-
um ein für alle Mitglieder menschenwür-
spiel Menschen mit Behinderung oder
tionsmittel gehören allen. Mit diesem
diges Dasein zu ermöglichen. Die Arbeit
Menschen, die aus anderen Gründen aus
Konzept des gemeinsamen Zusammenle-
spielt bei der SSM eine wichtige Rolle, wie
dem Raster der abstrakten Arbeitswelt
bens und Arbeitens in einer Gruppe, hat
ich erfahre, doch wird sie hier anders defi-
herausfallen. „Um Leute wieder auf die
der Verein schon vielen Menschen eine
niert als ich das sonst kenne. Die SSM
Beine zu kriegen, dafür brauchen die
gute Alternative zu Straße, Gefängnis oder
verwaltet sich und ihre Mitarbeiter selbst
Selbstbewusstsein, dafür brauchen die das
Psychiatrie geboten. Trotzdem ist das
und kann dadurch auch völlig ohne Hilfe
Gefühl, dass man nicht umsonst lebt, man
Leben auch hier nicht immer nur einfach,
vom Staat auskommen.
muss das Gefühl haben, dass man in der
was mir jeder vor Ort bestätigt.
„Das Arbeitskonzept ist das, was mich hier hält“, erklärt mir Tom, 36 Jahre alt,
16
SSM-Nachtflohmarkt im Rahmen der 6. Mülheimer Nacht (2015). Foto: SSM
Gesellschaft einen Wert darstellt.“ (Zitat von Ranne)
„Das Konzept finde ich super, aber die Leute machen mich manchmal verrückt“,
Deutzkultur gedicht
sagt mir Anna, die seit vier Jahren dort lebt. Sie ist nach einer schweren Trennung aus Rumänien gekommen, ist 26 Jahre alt und macht Musik unter dem Künstlernamen Hexana Su. Sie überlegt jetzt, wie lange sie noch dort bleiben will, weil sie
Eine Woche kostenlose Kultur in Deutz
sich inzwischen mehr auf ihre Band konzentrieren möchte und das Leben in der Gemeinschaft sie oft zu stark fordert. Tom redet ähnlich: „In den zehn Jahren, die ich nun schon hier bin, bin ich immer wieder an den Punkt gekommen, wo ich mich
Zum neunten Mal findet vom 28. Mai bis zum 5. Juni das eintrittsfreie Festival SommerStart in KölnDeutz statt. Ausrichter ist der Verein deutzkultur e.V.
fragen musste, ob ich das hier noch weitermachen will.“ Als ich ihn frage, ob er sich denn vorstellen könnte, wieder in ein normales Arbeitsverhältnis zurückzugehen, gibt er dennoch zu, dass er darauf wenig Lust hätte.
E
röffnet wird die Kulturwoche wie in den letzten Jahren an der Drehbrücke mit einem
Egal wie es für die beiden weitergeht,
Open-Air-Festival. Auf zwei Bühnen
gelernt haben sie bei der SSM eine Menge.
wird eine erlesene Mischung lokaler
„Auf jeden Fall habe ich hier gelernt,
und überregionaler Künstler präsentiert.
‚Nein‘ zu sagen“, lacht Tom, „aber auch
„Bei der Auswahl haben wir darauf
viele praktische Dinge, zum Beispiel, wie
geachtet, den Besuchern große musikali-
man mit verwaltungstechnischen- und
sche Vielfalt zu bieten“, sagt Programm-
bürokratischen Angelegenheiten umgeht.
referent Gregor Roeseling. Hauptact ist
Ich verstehe politische Prozesse inzwi-
die überregional bekannte Ska-Band
schen besser und wurde bei der Zusam-
THE SLAPSTICKERS. Vorher dürfen sich
menarbeit mit Politikern und Bürokraten
auf der großen Bühne unter anderem
oft positiv überrascht.“
die Kölner Hip-Hopper THORSTEN
BOSSI, Gewinner des Förderpreises des
POWERS und Synthie-Popper RABAU-
Kleinkunstpreises Baden-Württemberg
KENDISKO aus Greifswald austoben.
2015, sein subtil-ironisches Programm.
Ruhiger geht es auf der kleinen Sin-
Extra aus Brasilien reist das HENRIQUE
ger-Songwriter-Bühne zu. Hier geben
GOMIDE TRIO an. Im Gepäck: brasilia-
beispielsweise HELLO PIEDPIPER oder
nischer Jazz vom Feinsten. Unterstützt
HENRIK BOEHL ihre Songperlen zum
werden sie von den Swingern um die
Besten. Essens- und Getränkestände
Chanson-Sängerin ERNA ROT.
lll
mehr
Sozialistische Selbsthilfe Mülheim e.V. Düsseldorfer Str. 74, 51063 Köln Tel. 0221 640 31 52 www.ssm-koeln.org
sowie Sitzbänke sorgen für das leibliche
„Wir möchten ein möglichst breites
Wohl und bieten Gelegenheiten zum
kulturelles Spektrum in einer Woche
Plausch vor der Kölner Skyline.
abbilden“, so der Programmreferent.
In der darauffolgenden Woche finden
„Neben Musik haben wir dieses Jahr
an unterschiedlichen Orten kleinere
noch Tanz und Literatur im Programm.
Beratung/Auftragsannahme SSM Düsseldorfer Str. 74, Tel. 0221 640 31 52 Mo.-Fr. von 9.00-18.00 Uhr Mittwochs von 15-18 Uhr
Veranstaltungen statt. So lädt am Mon-
So stellt Tilman Strasser seinen vielfach
tag, dem 30.5. Alexander Bach im Brau-
gelobten Debütroman ‚Hasenmeister‘
haus ohne Namen zum POETRY SLAM
samt musikalischer Begleitung vor.“
ein. Ein Tag später präsentieren im Stu-
Traditioneller Abschluss bildet ein
Möbelhalle am Rhein Am Faulbach 2 Dienstag, Freitag, Samstag 14-18 Uhr
dio m22 KLAUS DER GEIGER, einer der
Familienfest mit Musik und Kulinarik
bekanntesten Straßenmusiker Deutsch-
im Pfarrgarten der Kirche St. Heribert.
Secondhand-Laden/Secondhand-Boutique Düsseldorfer Str. 74 Dienstag, Freitag 14 - 18 Uhr
PETERS ihr neuestes Projekt, die argen-
unter www.deutzkultur.de. Alle Veran-
tinische Tangomusik von Astor Piazzol-
staltungen sind kostenlos. Jeder ist will-
la. In der gleichen Location zeigt OLAF
kommen. Um Spenden wird gebeten. (jh)
lands, und der junge Jazzer MARIUS
Das gesamte Programm findet man
17
Foto: Christoph de Haar
trotzdem …
Wer die Bösmenschen stört … von Regina Schleheck
Silvester 31.12.2015/1.1.2016
hatte schon bei meiner Anreise zu Ver-
brechten. Einer erzählte von seiner Hei-
zögerungen geführt.
Als sich ein Freund in der Neujahrsnacht
mat Syrien, seiner Hoffnung auf eine
So weit zu dem, was ich an „Übergrif-
vor dem Kölner Hauptbahnhof von mir
Ausbildung. Von quälenden Wochen des
fen“ beobachten konnte. Anderntags
verabschiedete, blickte er besorgt auf die
Wartens. Von Zeit zu Zeit kletterten jun-
unterhielt ich mich mit Menschen, die in
Menschenmenge, die sich vor dem Ein-
ge Männer über die Gleise, um von
Bahnhofsnähe Ähnliches erlebt hatten:
gang Breslauer Platz drängte, und bot mir
einem Bahnsteig zu einem anderen zu
Ein großes Menschenaufkommen, vorwie-
an, mich nach Hause zu fahren. Ich lehnte
gelangen. Es fuhr ohnehin kein Zug. Ein
gend arabisch aussehende Männer, stun-
dankend ab.
Mann übergab sich. Andere standen ihm
denlange Zugausfälle, ein dennoch fried-
bei. Als meine Bahn endlich kam, blieb
licher Jahresbeginn. Die Polizei meldete
sie lange stehen, möglicherweise, weil
keine besonderen Vorkommnisse.
Drei Stunden später bereute ich es. Ich musste dringend aufs Klo.
18
Höflichkeit und Neugier. Manche rade-
Dazwischen lag eine Zeit, die ein
Menschen die Türen blockierten, zumin-
wenig surreal wirkte. Gesperrte Bahn-
dest wurde per Durchsage von Zeit zu
3.1.2016
steige, Züge, die nicht fuhren, Menschen-
Zeit dazu aufgefordert, die Eingänge
Dann gab es erste Meldungen. Es habe
massen. Männer. Arabisch wirkende.
freizugeben. Ein Gedränge war nicht zu
Übergriffe am Kölner Hauptbahnhof
Hautfarben aller Schattierungen zwi-
beobachten. Vielleicht weiter hinten. Die
gegeben. Diebstähle. Sexuelle Belästigun-
schen hell- und dunkelbraun. Fremde
Wahrscheinlichkeit, dass die Bahn keine
gen. Junge Leute hätten Böller in die Men-
Sprachen. Männer, die erstaunlich gedul-
Fahrerlaubnis erhielt, weil – wo auch
ge geworfen. Das Übliche. Unschöne. Was
dig warteten, achtsam miteinander und
immer – Menschen auf Gleisen unter-
man von Silvester, vom Bahnhof kennt.
mit mir waren – zwischen Fatalismus,
wegs waren, schien mir plausibler. Das
Die sich beklagten, hatten anschließend
trotzdem …
anderweitig weitergefeiert, wo es friedli-
weit unter der Gürtellinie übergriffiger.
ten
cher zuging. Man echauffierte sich über
Ein abertausendfacher Protest, den mein
schwächsten Glieder unserer Gesellschaft,
die Polizei, die zu wenig eingegriffen, die
Bericht ausgelöst hatte. Weil das, was ich
die von jeher als Prügelknaben herhalten
Vorfälle verharmlost habe. Die reagierte
beschrieben hatte, nicht in das Bild des
mussten für Halbstarke, die sich halb-
prompt und forderte öffentlich auf, Anzei-
Grauens passte, was viele Menschen sich
schwach fühlen angesichts der Starken
ge zu erstatten. Erste Anzeigen wurden
im Zuge der zunehmenden Zuwanderung
und Superstarken, Reichen und Superrei-
gemeldet, Schilderungen wurden drasti-
gemacht hatten, machen wollten oder
chen, der tatsächlichen Bedroher ihres
scher. Von einer Vergewaltigung war die
hätten machen können. Oder weil es im
Wohlstands und ihrer Sicherheit.
Rede. Von Männerhorden, die sich über
Gegenteil eben in die humanistisch, nicht
ihre Opfer hergemacht hätten. Ausländer.
unrealistisch geprägte Erfahrungs- und
Heute
Araber. Flüchtlinge. Die Zahl der Anzei-
Wahrnehmungswelt anderer passte, die
Ich frage: Was sind die Kosten für elemen-
gen stieg. In den sozialen Netzwerken
durch die mediale Berichterstattung der
tare soziale Sicherung im Vergleich zu den
beklagte man mangelnde Umgangsfor-
letzten Tage ins Wanken geraten war. Hin-
Kosten für elementare Zerstörung? Was
men muslimischer Einwanderer. Mit
ter all diesem Protesten: Ängste. Einerseits
eine provisorische Obdachlosenunter-
Begriffen, die von mangelnden Umgangs-
die Angst vor dem Fremden, Bedrohli-
kunft gegen ein Tornado-Flugzeug? Wer
formen zeugten. Schreckensszenarien
chen, vor Verlust. Dem des eigenen Porte-
profitiert von dem einen, wer von dem
wurden gemalt. Die Anzeigen gerieten in
monnaies, des sozialen Wohlstands, der
anderen?
den dreistelligen Bereich. Vervielfachten
kulturellen Identität, von körperlicher
Die braune Brühe, die über mich, über
sich in den folgenden Tagen erneut.
Unversehrtheit, der von Angehörigen.
Köln, die ganze BRD in diesen ersten
Urängste, die in uns allen schlummern.
Tagen des neuen Jahrs geschwappt ist, hat
4.1.2016
Auf der anderen Seite die Angst vor der
eines überdeutlich gezeigt: Es gibt nur
Ich postete auf meiner Facebook-Time-
zerstörerischen Kraft eben jener Ängste.
eine wirksame Weise, gegen Dummheit,
vollkommen
unschuldig.
Die
Angst, Gewalt zu protestieren: Mit Acht-
line, dass ich am Bahnhof gewesen sei,
samkeit und Empathie. Mit einander Bei-
beschriebenen Ausnahmezustand, die
Viele dieser Äußerungen haben mich sehr
und füreinander Einstehen. Das Jahr ist
geballte Aggressivität da, wo ich gestan-
berührt. Die allermeisten waren voller
noch nicht alt. Es kann nur besser werden.
den habe, nicht bestätigen könne. Man
Dankbarkeit, erzählten von sehr persön-
möge die Berichte ernst nehmen, nicht
lichen, zu Herzen gehenden Erfahrungen.
aber den Hype.
Zeugten von großer Empathie, mir entge-
Freunde, Kollegen, durch die drasti-
gengebrachtem Vertrauen Wildfremder.
schen Schilderungen besorgt, teilten mei-
Der Hass aber ging an die Substanz. Weni-
nen Post. Wie es schien, war mein Bericht
ger, was mich persönlich anging. Die Men-
der einzige anderslautende, der das Licht
schen, die mich da bestenfalls als „Gut-
der Öffentlichkeit erreichte. Er wurde in
mensch“ oder „Bahnhofsklatscher“, offen
den folgenden Tagen fünftausendmal
als Lügnerin beschimpften, kannten mich
geteilt, auf Twitter, YouTube, Huffpost
nicht. Dass man mir Verhöhnung der
kopiert, vermutlich über weitere Kanäle
Opfer vorwarf, mich als derart hässlich
gestreut.
verunglimpfte, dass selbst not-geile „Mu-
Eine Lawine brach über mich herein.
selmänner“ sich in Ekel von mir abgewen-
Ich kann das Ausmaß nicht in Zahlen fas-
det hätten, dass man auf der anderen Sei-
sen. Mein Rechner glühte. Im Sekunden-
te bedauerte, dass ich nicht auch miss-
bruchteiltakt rasselten Meldungen herein,
braucht und vergewaltigt worden sei – all
abertausende Kommentare zu dem tau-
das galt nicht mir persönlich. Es miss-
sendfach geteilten Post, Postings auf mei-
brauchte die Missbrauchsopfer, instru-
ner Timeline, Freundschaftsanfragen,
mentalisierte sie, um jene zu treffen, vor
Anschreiben, die mein Facebook-Postfach
die ich mich mit meiner Berichterstattung
überquellen ließen, Mails an meine Priva-
schützend gestellt hatte. Die man zu gerne
tadresse, Anrufe, SMS, postalische Zusen-
verteufelt hätte. Die diese ganze Debatte
dungen. Viele, viele zustimmende, dank-
vermutlich gar nicht verfolgen, kaum ver-
bare, mutmachende, aber auch eine
stehen konnten. Traumatisierte, Schwa-
Unzahl aggressiver, volksverhetzender,
che, Obdach- und Hilflose. Die allermeis-
Foto: Bernd Lohaus
die Situation dort anders erlebt, den
Ende Januar 2016
lll
die autorin
Regina Schleheck hat ihre Kindheit in Köln verbracht, ist in unmittelbarer Nähe des Bahnhof aufgewachsen und liebt diese weltoffene, tolerante und chaotische Stadt. Sie hat fünf Kinder überwiegend alleine groß gezogen und lebt und arbeitet heute als Oberstudienrätin und Schriftstellerin in Leverkusen, gleich vor den Toren der Colonia Claudia Ara Agrippinensium. 19
comic/kolumne
Illustration: Heiko Sakurai
Kolumne
die spargelkartoffel
A
20
uf der ständigen Suche nach
mit. Und so lassen wir uns von irrefüh-
einer Kartoffel, die nach Kartoffel
renden Aussagen auf diversen Verpa-
schmeckt, entdeckte ich neulich
ckungen beeindrucken und zum Kauf
eine ganz neue Sorte: Die „Spargelkar-
verführen. Da ist zum Beispiel auf
toffel“, die „mit dem cremigen Frucht-
einem Paket Räucherlachs zu lesen:
fleisch und dem milden Geschmack“.
„Von Hand gesalzen“ – als ob das ein
Da fragt man sich als Verbraucher, wie
Qualitätsmerkmal bei der Aufzucht des
packt, da Lorbeerblätter und Corni-
der Bauer es wohl angestellt hat, Spar-
Lachses wäre. Nein, auch dieser Lachs
chons sich noch nicht eigenständig in
gelstangen mit Kartoffeln zu kreuzen?
wurde gezüchtet. Anderes Beispiel für
Tüten und Gläser füllen. Das erinnert
Bei genauerem Durchlesen löste sich
unsinnige Wortwahl ist der Begriff
mich an die bunten Postkartenmotive
das Rätsel allerdings auf, denn gemeint
„Handverlesen“. Der wird gerne für
aus meiner Jugend, die „mit dem Mun-
war nur, dass die Kartoffel bestens zum
Lorbeerblätter und Cornichons verwen-
de gemalt“ waren. Fehlt noch, dass die
Spargel passt. Immerhin hatte die Wort-
det. Aber auch dem darf keine besonde-
Werbung diesen Slogan aufgreift und
spielerei bei mir einen gewissen Erfolg.
re Bedeutung beigemessen werden. Auf
auf Verpackungen für Tiefkühlerbsen
Jetzt, wo ich den Beutel schon mal in
Sortierbändern werden sie lediglich von
verwendet.
den Händen hielt, nahm ich ihn auch
flinken Frauenhänden sortiert und ver-
Astrid Hülser
buchtipps
Stewart O'Nan
Yasar Destan
Isabel Bogdan
Die Chance
DENIZ
Der Pfau
Gemeinsam machen Marion und Art Fowler eine Pauschal-Busreise zu den Niagarafällen, wohin sie dreißig Jahre zuvor auch ihre Hochzeitsreise geführt hat. In ihrem Gepäck befindet sich ihr gesamtes restliches Barvermögen, denn Art – vor seiner Entlassung Versicherungsmakler, also mathematisch begabt – glaubt zu wissen, wie man beim Roulette gewinnen kann. Sie schmuggeln das Geld nach Kanada ein, wechseln es in Jetons und beziehen in einem Casino eine teure Hochzeitssuite, die sie sich leisten, weil es ja ohnehin egal ist. Arbeitslos und verschuldet wie sie sind, haben sie nichts mehr zu verlieren. Das Haus, in dem ihre Kinder groß geworden sind, muss verkauft werden, ihre Ehe, von Seitensprüngen untergraben, steht vor dem Aus. Also greifen sie nach dem letzten Strohhalm: tagsüber beim Sightseeing an den spektakulären Wasserfällen, vor allem aber abends, im Casino. Sie spielen am ersten Abend und am zweiten. Und setzen alles auf eine Karte. Manchmal heiter, oft tröstlich, aber auch schonungslos ehrlich dürfen die Leser in die Köpfe von Marion und Art schauen und ihre Gedanken lesen. Und wir verstehen, dass die Liebe, so scheint es, auch eine Art Glücksspiel sein kann. (cb)
Deniz’ Geschichte spielt Anfang der 90er Jahre in Covern, einem erfundenen Ort, irgendwo in Westdeutschland. Obwohl er schon kurz nach seiner Geburt mit der Familie aus der Türkei übergesiedelt ist, fühlt er sich in der deutschen Kleinstadt irgendwie immer als Fremder. Deniz und sein Bruder nehmen nicht nur Drogen, sondern dealen auch damit. Während die Eltern rechtschaffen arbeiten gehen, um sich wenigstens eine kleine Wohnung leisten zu können, begehen die Söhne Einbrüche und lernen auf den Streifzügen Gleichgesinnte kennen. Dem jungen Autor Yasar Destan gelingt eine mitreißende Sozialstudie und lässt den Leser abtauchen in die (Gedanken-)Welt eines zerrissenen jungen Mannes mit Migrationshintergrund. Deniz, dessen Geschichte tatsächlich passiert ist, outet sich schließlich als Schwuler mithilfe von Raffi, in den er sich verliebt. Hat Deniz es schwerer als andere, weil er aus einer muslimischen Familie kommt? Oder ist ein Coming-out immer mit Angst verbunden – je nach Familie und Umfeld? Der Himmelstürmer Verlag, der wohl größte deutschsprachige Verlag mit Belletristik und Sachbüchern mit homosexuellen Inhalten, traut sich also weiterhin an Tabuthemen heran, die einen Diskurs lostreten sollen und müssen - und wenn auch erst einmal nur unter einer überschaubaren Leserschaft. (cb)
Ein charmant heruntergekommener Landsitz, auf dem ein Pfau verrückt spielt, eine Gruppe Banker beim Teambuilding, eine ambitionierte Psychologin, eine schwungvolle Haushälterin mit gebrochenem Arm, eine patente Köchin, Lord und Lady McIntosh, die alles unter einen Hut bringen müssen, dazu jede Menge Tiere – da weiß bald niemand mehr, was eigentlich passiert ist. Und deshalb beachtet erst einmal niemand den Pfau, als er mutwillig den blauen Lack eines Autos zerstört. Um den Gästen einen schönen Aufenthalt auf dem Gelände zu garantieren, muss das Tier in Zaum gehalten werden, beschließen die Großgrundbesitzer und schicken einen Mitarbeiter mit der Flinte in den Wald. Doch wie durch ein Wunder bleibt uns Lesern der Pfau als Protagonist im Buch erhalten – bis zur letzten Seite. Isabel Bogdan, preisgekrönte Übersetzerin englischer Literatur, erzählt in ihrem ersten Roman mit britischem Understatement, pointenreich und überraschend von einem Wochenende, das ganz anders verläuft als geplant. Gleich mehrere Erzählperspektiven machen den Roman zu einem wunderbar unterhaltsamen Lesevergnügen im britischen Stil. (cb) Isabel Bogdan: Der Pfau. Kiepenheuer&Witsch, ISBN: 978-3-462-04800-1, 256 S., gebunden, 18,99 Euro
Stewart O'Nan: Die Chance. Aus dem Englischen von Thomas Gunkel. Rowohlt-Verlag, Reinbek 2014, 224 S., 9,99 Euro
Yasar Destan: DENIZ. Himmelstürmer Verlag, ISBN 9-783863-614881, 16,90 Euro
21
Neu am OASE-Herd
Foto: Ingo Leis
Aus der OASE
Seit einigen Wochen unterstützt der gelernte Koch und Buchhalter Werner das ehrenamtliche Team der OASE mit Herz und Kochlöffel. Der frisch gebackene Rentner wollte in seiner freien Zeit gerne etwas für bedürftige Menschen tun. Über die Kölner Freiwilligenagentur fand er schließlich zur OASE und kocht nun freitags vor Ort für den „Offenen Treff“. Seine deftigen Suppen und raffinierten Gerichte sind in kurzer Zeit der „Renner“ bei den Besuchern geworden. Ein Geheimrezept für diesen Erfolg hat Werner nicht. Dafür aber einen Tipp, den er in der Küche gerne selbst beherzigt: Alle Speisen sollten frisch zubereitet werden. (il)
Leserbrief .... schon lange ist es mir ein Bedürfnis Ihnen zu sagen, wie sehr mich der Draussenseiter in den Inhalten und in der Gestaltung anspricht. Einfach wunderbar! In der letzten Ausgabe (Nr. 165) schreibt ein „Frank“ zum Thema „Heroin, mein Weib“. Es ist wohl sein erster Artikel. Bitte ermuntern Sie ihn unbedingt weiter zu schreiben. Er vermag Leser tief gehend zu berühren und zu bewegen. Also: Bitte mehr von Frank!
Herzliche Grüße Dr. Charmaine Liebertz Erziehungswissenschaftlerin und Autorin Institutsleitung Gesellschaft für ganzheitliches Lernen e.V.
OPEN SPACE: Diskussion
zur Toleranz
SPACE eine ganz ungewöhnliche Diskussionsveranstaltung zum Thema Toleranz. Steht Toleranz für Offenheit oder für Gleichgültigkeit? Ist vielleicht die
Foto: Hanna Witte
Z
um ersten Mal veranstaltete die Akademie der Künste der Welt im ACADEMY
ganze Vorstellung nur ein Vorwand, um kulturelle Andersartigkeit gering zu schätzen und Ungleichheit zu missachten? Ohne Redner, ohne Vorträge, ohne Unterscheidung zwischen Akteuren und Publikum diskutierten DRAUSSENSEITER-Chefredakteurin Christina Bacher und die Straßenzeitungs-Verkäuferin Kölsche Linda in großer Runde mit und befanden das Format für gelungen: Der Abend warf jedoch neue Fra-
Foto: Christina Bacher
gen auf – Wiederholung deshalb erwünscht!
z Die 2012 von der Stadt Köln gegründete Akademie der Künste der Welt ist ein loses virtuelles Kollektiv von Kulturschaffenden – bildenden Künstlern, Musikern, Tänzern, Autoren, Filmemachern, Kuratoren – mit unterschiedlichen Hintergründen und von verschiedenen Kontinenten, eine Kultureinrichtung und Produktionsplattform. www.academycologne.org 22
Danke von Herzen Dass Miriam Wolf, freie DRAUSSENSEITER-Mitarbeiterin, vor kurzem aus beruflichen Gründen die Stadt gewechselt hat, hat uns eher traurig gestimmt. Dass sie nun ihren Traummann Christoph geheiratet hat, erfüllt uns dagegen mit Freude. Dass Miriam immer für Überraschungen gut ist, zeigt jetzt eine Spende für den DRAUSSENSEITER samt Mail: „Mein Mann und ich haben uns zur Hochzeit statt Geschenken eine Spende für unsere jeweiligen Kölner Lieblingsprojekte gewünscht. So sind 400 € für den DRAUSSENSEITER zusammen gekommen, die ich vorhin per Überweisung an die OASE auf den Weg geschickt habe.“ Wir gratulieren zur Hochzeit, senden Küsse und sagen von Herzen: DANKE! (cb)
Aus der OASE
D
Foto: Sebastian Sellhorst
Deutschsprachige Sektion vom INSP tagt in Nürnberg Hallo Freunde,
von alleine liege ich ja nicht still genug.
ich habe mal wieder viel erlebt. Aber
machen. Was immer das ist. Frauchen
morgen kommt was ganz anderes: Ich
meint, dann wissen sie und der Doc ganz
werde schlafen gelegt und sie machen
genau, was mit meinem Bauch los ist.
einen großen Check mit mir. Frauchen
Meine Zähne sind bald wohl auch wieder
sagt, sie bleibt während der Narkose in
ganz weiß. Das ist gut, die Ladies stehen
meiner Nähe und ist bei mir, wenn ich
ja drauf. Dann hab ich gleich wieder
mich etwas. Denn ein bisschen Angst hab ich ja schon. Am Schlimmsten
mehr Chancen bei denen. So ist immer was los hier. Jeden Tag lerne ich neue Zwei- und Vierbeiner kennen. Das
aber ist, dass man am
ist oft sehr lustig. Meine
Tag vorher nix fressen
Unsicherheit ist fast weg
darf. Ich habe schon
und ich habe nur noch
alles versucht, um Frau-
selten Angst vor Unbe-
chen dazu zu kriegen, mir Fressen, oder besser noch, Leckerlis zu geben. Hat nix
DIESES MAGATRZAINSSE.
VON DER S
Kölns ältestes Straßenmagazin. Jeden Monat neu.
kannten. Dafür passe ich aber sehr gut auf meinen Dosenöffner auf. Fremde lasse
genützt. Die ist da richtig knallhart. So
ich nicht gerne in ihre Nähe. So, jetzt
musste ich mit knurrendem Magen ins
muss ich mir aber echt mal neue Tricks
Bett. Boah, war ich sauer. Frauchen sagt,
überlegen, wie ich besser an Leckerlis
leider muss das mit der Narkose sein,
komme. Ich wünsche euch viel Spaß beim
damit sie einiges abklären können. Und
Spielen und Gassi gehen!
lll
HOLEN SIE
werbeagentur-von-morgen.de
wieder wach werde. Das beruhigt
Auch eine Magenspiegelung wollen sie
as Treffen deutschsprachiger Straßenzeitungen in Nürnberg war wieder eine gute Mischung aus regem Austausch unter Kollegen, Fortbildung und der intensiven Beschäftigung mit deutscher Geschichte mit Besichtigung des dortigen Reichsparteitag-Geländes. Die Themen der Tagung – von Crowdfunding über Vertriebsprobleme bis hin zu redaktionell relevanten Punkten – haben wieder gezeigt, dass es gerade für die über 40 deutschsprachigen Magazine wichtig ist, sich einerseits weltweit im INSP (International Network of Street Papers) zu vernetzen, aber auch mal „im kleinen Kreis“ auszutauschen. Danke an Volker (Asphalt/Hannover), Bastian (bodo/ Dortmund) und das Nürnberger Team vom Straßenkreuzer für die gute Organisation! (cb)
Euer Clayd
Hallo, ich bin Clayd aus Rumänien. Von dort bin ich mit einem halben Jahr zu meinem Frauchen, der
Draussenseiter-Verkäuferin Kölsche Linda, gezogen. Nun habe ich ein gutes Zuhause und ein schönes Hundeleben. In meiner Kolumne erzähle ich euch, wie mein Alltag so aussieht, und was ich alles erlebe. Foto: Kölsche Linda
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23
Der doppelte Stadtplan
Foto: Christina Bacher
Expedition Colonia / Abo
DRAUSSENSEITER-Abonnement
Auch diesmal war die Bürger & Berber-Führung, die im Rahmen der Expedition Colonia zugunsten des Straßenmagazins DRAUSSENSEITER stattfand, wieder restlos ausgebucht. Mehr als 35 Menschen lauschten Martin Stankowski und der Straßenzeitungsverkäuferin Kölsche Linda beim fast dreistündigen Gang um den Dom und interessierten sich für einen ganz besonderen Blick auf ihre Stadt. Allen Beteiligten und der Expedition Colonia einen ganz herzlichen Dank für diesen besonderen Druckkostenzuschuss. (cb)
Ich möchte den DRAUSSENSEITER unterstützen und bestelle:
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Einzugsermächtigung
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Name
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Als Dankeschön für das Förder-Abo gibt es zudem das Buch „Köln trotz(t) Armut“.
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24
Die Bestellung wird erst wirksam, wenn sie nicht binnen einer Frist von 10 Tagen schriftlich widerrufen wird. Zur Wahrung der Frist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs. Das Abo kann jederzeit gekündigt werden.
vorschau
IMPRESSUM Redaktionsleitung Christina Bacher (cb), bacher@draussenseiter-koeln.de www.draussenseiter-koeln.de
Fundstücke
Redaktionsassistenz Sabrina Burbach, burbach@draussenseiter-koeln.de Herzlichen Dank allen freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dieser Ausgabe. Lektorat Barbara Feltes Titelgestaltung Deborah Keser Titelfoto Jens Hüttenberger Fotos Christina Bacher, Gerd Bonse, Thomas Dahl, Christoph de Haar, Jens Hüttenberger, Ingo Leis, Kölsche Linda, Bernd Lohaus, Hubert Perschke, Melissa Rennings, Sebastian Sellhorst, SSM, Stiftung Stadtgedächtnis, Hanna Witte Cartoon Heiko Sakurai Gestaltung Innenseiten Petra Piskar, de haar grafikdesign, www.dehaar.de Druck druckdiscount24.de Abos Martina Jühlke, juehlke@oase-koeln.de Vertrieb Ali Baran Herausgeber Benedikt-Labre e.V. – OASE Alfred-Schütte-Allee 4, 50679 Köln Tel.: 0221/989353-0, Fax: 0221/98935316 Depots (nur für Verkäufer) Kiosk Amer, Gürzenichstraße 30, 50667 Köln Kiosk Orman, Salierring 15, 50677 Köln OASE, Alfred-Schütte-Allee 2-4, 50679 Köln Verkauf öffentlich Agnesbuchhandlung, Neusser Straße 63, 50670 Köln Buchladen Neusser Straße, Neusser Str. 197, 50733 Köln Bunt Buchhandlung, Venloer Straße 338, 50823 Köln VIELFACH, Baudri-Platz, 50733 Köln Kontoverbindungen IBAN: DE66 3705 0198 0016 5020 31 SWIFT-BIC: COLSDE33, Sparkasse KölnBonn
Beim Einsturz des Stadtarchivs wurden 30.000 Regalmeter wertvoller Archivalien innerhalb von drei Minuten zerstört. Foto: Stiftung Stadtgedächtnis
E
s ist der 3. März 2009, als sich um genau zwei Minuten vor zwei am Nachmittag der Boden unter dem Historischen Archiv auftut, das kollektive Kölner Stadtgedächtnis verschluckt und unter einem Haufen von Schutt und Dreck begräbt. Innerhalb von nur drei Minuten verschwinden damals mehrere Jahrhunderte Stadtgeschichte einfach im Nichts. Das ist jetzt sieben Jahre her. Seitdem hat man schon mehrere Puzzleteile bergen und wieder zusammensetzen können. Doch ein Gedächtnis von dieser Größe lässt sich nicht so einfach rebooten. Wir sprechen mit Axel Sierau von der Stiftung Stadtgedächtnis, die sich darum kümmert, dass die Archivalien restauriert, digitalisiert und wieder zusammengeführt werden können. Außerdem besuchen wir Straßenzeitungsverkäufer René Mocellin in der Schweiz, der die letzten Jahre damit verbracht hat, seine eigenen verschütteten Erinnerungen wieder zu Tage zu fördern, um sie aufzuschreiben. Er möchte bald seine Autobiografie veröffentlichen.
draussenseiter ist das Sprachrohr für alle Obdachlosen, deren Freunde, ehemals Obdachlose und andere Betroffene. Leserbriefe sind immer herzlich willkommen. Für namentlich gekennzeichnete Artikel und Leserbriefe sind die jeweiligen Autoren verantwortlich. Bedürftigen wird für veröffentlichte selbstgeschriebene Artikel, Interviews und Fotos ein kleines Honorar gezahlt, wenn dies der Autor ausdrücklich wünscht. Nachträgliche Forderungen werden nicht akzeptiert. Es gilt die Anzeigenpreisliste vom 1.1.2009. draussenseiter ist Mitglied des
Der nächste DRAUSSENSEITER erscheint zum 1. Juni 2016. Mehr dazu unter www.draussenseiter-koeln.de und auf facebook. 25
Foto: Hanna Witte
service
Für Alle Diakoniehaus Salierring Fachdienst für Wohnungslosen- und Straffälligenhilfe d. Diakonischen Werkes Köln und Region, Salierring 19, 50677 Köln, Tel.: 27 69 70-0, verwaltung.salierring@ diakonie-koeln.de, www. diakonie-koeln.de Beratung: Mo bis Fr 9-12 Uhr, Di + Mi 16-18.30 Uhr (u. a. Postadressen u. Treuhandkonten) Straffälligenhilfe: Zeiten wie oben Tagestreff: Mo bis Fr 8.30-12.30 Uhr, Frühstück, (donnerstags auch Mittagessen), Duschen, Wäschekeller, Aufbewahrung, Internetzugang Kleiderkammer: Di u. Do 9-11.30 Uhr Krankenwohnung, Betreutes Wohnen § 67 SGB XII, Ambulante Begleitung gem. § 67 SGB XII, Betreutes Wohnen § 53 SG XII, Clearingstelle Claro im Trägerverbund
Emmaus Geestemünder Str. 42, 50725 Köln, Tel.: 971 17 31, info@emmaus-koeln.de, www.emmaus-koeln.de
Appelhofplatz: Essenausgabe u. medizinische Versorgung, Mo bis Fr ab 21 Uhr Leben und Arbeiten in Gemeinschaft, günstiger Einkauf von Secondhand-Artikeln, DritteWelt-Arbeit durch Versand von Hilfslieferungen Gulliver – Überlebensstation für Obdachlose Trankgasse 20, Nähe Hauptbahnhof, 50667 Köln, Tel.: 120 60 91
26
Duschen, Toiletten, Waschmaschinen, Trockner, Tagesschlafraum, Postadressen, Caféteria mit Frühstück und Snacks, Beratungsangebote, Internetzugang, Kunstausstellungen, Handyladestation Mo bis Fr 6-13 Uhr u. 15-22 Uhr, Wochenende, Feiertage 10-18 Uhr Kleiderkammer: Do 15-17 Uhr
Kontakt- u. Beratungsstelle Rochus (SKM) Bartholomäus-Schinkstr. 6, 50825 Köln, Tel.: 3377063-4, Fax: 3377063-9 http://skm-koeln.de/9.0/9.1.8/rochus-p.html rochus@skm-koeln.de
der MüTZe, Berliner Str. 77, Köln-Mülheim
Angebot: Aufenthaltsmöglichkeit, Begegnung, Freizeitangebote, (Spieleangebot, Kaffee), Essen, Duschen, Wäschepflege, Schreibhilfe, Telefonmöglichkeit, mediz. Versorgung, PC-Nutzung mit Internetzugang offene Info- u. Orientierungshilfen: Mo., Di., Do., Fr. 12-15 Uhr, Mi. 12-14 Uhr Sa., So. und Feiertage 12-13 Uhr Beratung (auch anonym): Mo, Mi, Do, Fr 9-11 Uhr, Mo bis Fr 14-16 Uhr
Angebote: täglich warmes Essen von 12-14 Uhr, kalte u. warme Getränke, Duschmöglichkeit (Behindertendusche u. -toilette), Wäschewa Lobby-Restaurant LoRe des KALZ für Berber schen, Kleiderkammer nur für wohnungslose und Banker Menschen von Di und Do 11-13 Uhr, Beratung Domstr. 81, Nähe Hauptbahnhof, 50668 Köln, täglich von 11-15 Uhr und nach Vereinbarung, info@koelnerarbeitslosenzentrum.de, Medizinische Sprechstunde Di + Do 12-13 Uhr, www.koelnerarbeitslosenzentrum.de Postadresse, Betreutes Wohnen, PC-Nutzung mit Mittagessen: Mo, Di 12 -16 Uhr, Internetzugang, Samstags Frühstück. Mi, Do, Fr 12 -15.30 Uhr Öffnungszeiten: Mo bis Fr 11-15 Uhr, Sa 10-14 Uhr, So 10-14 Uhr Kölner Obdachlosenfrühstück, Peter-Deubner-Stiftung Sozialdienst Katholischer Männer e.V. Tel.: 430 39 83 Bahnhofsvorplatz 2a (1. Etage), Angebote: 9 -11 Uhr: Kostenloses sonntägliches 50667 Köln-Innenstadt, Tel.: 13 49 19, kontaktstelle@skm-koeln.de, Frühstück jeden 2. u. 3. Sonntag im Monat im Vringstreff, Im Ferkelum 42, jeden 4. Sonntag in www.skm-koeln.de
GUBBIO Obdachlosenseelsorge Ulrichgasse 27-29, 50577 Köln, www.gubbio.de Öffnungszeiten: Di, Mi 14 – 17 Uhr Angebote: Raum zum Gespräch, Bibelstunde, Meditation, thematische Gesprächskreise, religiöse Filme
service
Vringstreff e.V. Für Menschen mit und ohne Wohnung Im Ferkulum 42, 50678 Köln, Tel.: 278 56 56, info@vringstreff.de, www.vringstreff.de Mo bis Do 11.30-17 Uhr, Fr 9-12 Uhr Jeden 2. und 3. Sonntag Obdachlosenfrühstück 9-11 Uhr, Café, Freizeitangebote, Veranstaltungen, Beratung Dienstleistungsagentur „Huddel und Brassel im Veedel“ Im Ferkulum 42, 50678 Köln, Tel.: 3377706-17 huddelundbrassel@vringstreff.de Bürger für Obdachlose e.V. Basislager Gebrauchtwarenkaufhaus Bürger für Obdachlose e.V. Basislager: Silcherstr. 11, 50827 Köln Tel.: 640 22 68, info@bfoev.de Kleiderkammer, Gebrauchtwaren-Kaufhaus für Jedermann, Arbeitsprojekt und Suppenküche. Obdachlose können gerne auch Kleidung, Schlafsäcke etc. in unserem Gebrauchtwaren-Kaufhaus kostenlos bei uns beziehen. Gemeinsam mit Emmaus betreibt der Verein die Suppenküche am Appelhofplatz. Initiative Bauen Wohnen Arbeiten e.V. Peter-Michels-Str. 1-9, 50827 Köln Tel.: 0221/ 9535301, Fax: 0221/ 5948789 ibwa@netcologne.de www.bauenwohnenarbeiten.de Angebot: Arbeitsgelegenheiten, Beschäftigung, Wohnen, Betreutes Wohnen
OASE-Benedikt Labre e.V. Alfred Schütte Allee 4, 50679 Köln, Tel. 0221/9893530 kontakt@oase-koeln.de www.oase-koeln.de
Kontakt- und Beratungsstelle: Montag und Freitag 9 – 13 Uhr, Dienstag und Donnerstag 9 – 16 Uhr, Mittwoch 13–16 Uhr
Offener Treff: Montag 10.30–13 Uhr, Dienstag 13–16 Uhr, Mittwoch 13–16 Uhr, Donnerstag 13–16 Uhr, Freitag 11.30–13 Uhr Frühstück: Montag 10.30–13 Uhr
Sprechstunde Mobiler Medizinischer Dienst: Montag 10.30–11.30 Uhr Kleiderkammer/Duschmöglichkeit für Leute auf der Straße: Montag 10.30-12 Uhr, Mittwoch 13-15.30 Uhr, Donnerstag 13-15.30 Uhr; Computer-Nutzung: nach Vereinbarung
Redaktionssitzung DRAUSSENSEITER: Alle zwei Wochen, montags um 12.30 Uhr
Nur für Frauen agisra e.V. Informations- und Beratungsstelle für Migrantinnen und Flüchtlingsfrauen Martinstr. 20a, 50667 Köln, Tel.: 0221/124019 oder 1390392, www.agisra.org
Haus Rosalie Gocher Straße 45, 50733 Köln-Nippes, Tel.: 0221/97 30 88 88, haus-rosalie@vinzentinerinnen.de Wohnprojekt für Frauen
Beratung nach Terminvereinbarung, Telefonische Sprechzeiten: Mo, Di und Do 10-15 Uhr
LOBBY FÜR MÄDCHEN e.V. für Mädchen und junge Frauen Beratung und Begleitung bei Problemen und in Krisensituationen
Café Auszeit Kontakt -und Beratungstelle für wohnungslose Frauen Mauritiussteinweg 77-79, 50676 Köln, Tel.: 0221/12695310, cafe-auszeit@skf-koeln.de
Mädchenberatung linksrheinisch Fridolinstr. 14, 50823 Köln-Ehrenfeld Tel.: 0221/45 35 56 50 maedchenberatung-linksrhein@lobbyfuer-maedchen.de
Tägl. Essensangebot, Duschen & Baden, Wäschepflege, Kleiderkammer, Postadresse, Schließfachnutzung, Beratung und Soforthilfe, Mo, Di, Do, Fr 11-15 Uhr, Mi 15-19 Uhr, u. nach Vereinbarung Café Auszeit, Schäl Sick SKF e.V., Buchheimer Str. 36, 51063 Köln, Tel.: 0221/946 96 24, Fax: 0221/2855199 cafe-auszeit.schaelsick@skf.koeln.de Beratung, Hilfe und Unterstützung bei allgemeinen Fragen, Vermittlung an weiterführende Hilfen, Rechtsberatung, Frauenfrühstück, Postadresse Mo und Fr 10-12 Uhr, Mo, Mi, Do 15-17 Uhr Do 10-12 Uhr Frauenfrühstück Comeback Notschlafstelle für Frauen, Sozialdienst kath. Frauen e.V., Mauritiussteinweg 77-79, Nähe Neumarkt, 50676 Köln, Tel.: 0221/12695-210 Täglich geöffnet von 20 bis 10 Uhr. Angebot für wohnungslose Frauen und Frauen in Notlagen: Schutz, Übernachten, Essen, Duschen, Wäsche waschen, Kleiderkammer, PC und Internetnutzung. Tiere sind erlaubt. Beratung und Vermittlung an weiterführende Hilfen sind möglich. Elisabeth-Fry-Haus Albert-Schweizer Straße 2, Nähe Südfriedhof, 50968 Köln, Tel.: 99 56-43 00, efh@diakonie-michaelshoven.de www. diakonie-michaelshoven.de Notaufnahmeheim für Frauen und Frauen mit Kindern, Schutz, Übernachtung, Verpflegung, Wohnen, Beratung und Begleitung. Das Haus ist rund um die Uhr geöffnet. Frauen gegen Gewalt e.V. – Notruf und Beratung für vergewaltigte Frauen Tel.: 56 20 35, mailbox@notruf-koeln.de www.notruf-koeln.de Beratung telefonisch, persönlich und per E-Mail, Begleitung und Unterstützung nach sexualisierter Gewalt; Prozessvorbereitung und -begleitung; Rechtsberatung; Gruppenangebote
Mo bis Do: ganztägig nach Vereinbarung Mi 14-16 Uhr: ohne Anmeldung Di 10-11 Uhr, Do 14-15 Uhr: telefonische Beratung, Di 16-18 Uhr: kostenlose Betreuung Ess-Störungen 0800 5 03 58 85 Mädchenberatung rechtsrheinisch Buchheimer Str. 56, 51063 Köln-Mülheim Tel.: 0221/890 55 47 maedchenberatung-rechtsrhein@lobbyfuer-maedchen.de Mi bis Fr ganztägig nach Vereinbarung Fr 14-18 h ohne Anmeldung Mäc-Up Treffpunkt für Mädchen von 14-27 Jahren Gereonstr. 13, Nähe Bahnhof, 50670 Köln, Tel.: 0221/13 35 57 Essen, Trinken, Dusche, Wäsche waschen, Second-Hand-Kleidung, medizinische Versorgung, Beratung Öffnungszeiten: Mo., Mi., Do. und Fr. von 12-15.30 Uhr Di. von 10-13 Uhr, Frühstück gibt es Di. und Mi., gekocht wird Mo. und Fr.
Nur für Männer Notschlafstelle für Männer Johanneshaus Köln, Annostr. 11, 50678 Köln, Nähe Chlodwigplatz, Tel.: 931221-54 (tagsüber) und -26 (ab 18 Uhr), jhk-notaufnahme@johannesbund.de Sozialarbeiterische Beratung, Erarbeitung einer Perspektive, Vermittlung in weiterführende Hilfen Aufnahme: Täglich (auch Sonn- u. Feiertags) ab 18 Uhr für wohnungslose Männer ab 18 Jahren „Reso“ – Resozialisierungsabteilung Johanneshaus Köln, Annostr. 11, 50678 Köln, Nähe Chlodwigplatz, Tel.: 931221-54, th.klahr@johannesbund.de Hilfe für wohnungslose Männer mit sozialen Problemlagen nach § 67 SGB XII: Unterbringung, Verpflegung und Selbstversorgung, individuelle Einzelfallhilfen, Beschäftigungsangebote, Mo bis Fr.: 8-16.30 Uhr
LAUFEN, WALKEN,
MARATHON LAUF MIT UNS INS ZIEL!
Foto: Miriam Wolf
DONNERSTAGS AB 18:00 UHR AB 17:00 UHR SONNTAGS
BENEDIKT LABRE E.V. – OASE - ALFRED SCHÜTTE ALLEE 4 - 50679 KÖLN KOSTENFREIES LAUFTRAINING UND TEILNAHME AM KÖLN MARATHON
Am 03. April startet unser Lauftraining wieder zweimal die Woche. Jeder kann mitmachen, egal ob schnell oder langsam. Sogar eine Teilnahme am 20. Köln Marathon am 02. Oktober 2016 ist möglich. Wenn du interessiert bist, mit uns gemeinsam das Ziel zu erreichen, melde dich telefonisch, per Mail oder komm einfach vorbei. Wir freuen uns auf dich.
GRENZENLOSER SPORTVEREIN E.V. info@grenzenloser-sportverein.de www.grenzenloser-sportverein.de
Telefon: 02236 - 3051080 Mobil: 0179 - 5330921