Falstaff Rezepte

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»Mielo« auch im Tullnerfeld aktiv, wo ein Geschäftsfreund ihm nicht mit Pestiziden bewirtschaftete Flächen zu einem vergünstigten Pachtzins überlässt. In der unmittelbaren Umgebung der auf knapp 70 Völker angewachsenen Stände stehen den Bienen rund 100 Hektar nachhaltig bewirtschafteter Äcker und Wiesen sowie weitere rund 500 Hektar Wald zur Verfügung, um Nektar und Pollen für Brandls »Mielo«-Honig zu finden. Die Dimension ist groß: Im Sommer sind bis zu 3,5 Millionen Bienen auf unbelasteten Flächen in der Größe von 143 Fußballfeldern unterwegs. Auch anderswo (siehe Kasten) sind wertvolle Initiativen angelaufen, um den Bestand der heimischen Bienen zu erhalten. Für Feinschmecker ist das natürlich doppelt gut: Honig aus solch pestizidfrei bewirtschafteten Flächen schmeckt dank der Vielzahl an Kräutern, Blumen und Stauden, die den Bienen zur Verfügung stehen, unver-

HONIG VON PESTIZIDFREI BLÜHENDEN WIESEN IST SO WERTVOLL!

gleichlich aromatischer und komplexer als konventioneller Honig. Naturmediziner sind außerdem überzeugt, dass die pflanzlichen Wirkstoffe, die in so einem Glas flüssigen Goldes verpackt sind, dem Organismus als Ganzes und dem Immunsystem im Besonderen zugute kommen. Und, vielleicht am allerwichtigsten: Der Kauf solch nachhaltig produzierten Honigs ist nicht nur eine Investition in höchsten Genuss und Wohlbefinden, sondern auch ein kleiner, aber umso wichtigerer Beitrag zur Rettung der Welt. Weil Honig sich über das Frühstücksbrot und Müsli hinaus in vielfältiger Weise kulinarisch einsetzen lässt, haben wir uns auf den folgenden Seiten eine Reihe köstlicher Rezepte einfallen lassen. Ganz bewusst solche salziger Natur – denn, dass Bienenstich und Pfeffernüsse, Honigschnitte und Lebkuchen ganz köstliche Leckereien sind, wissen wir eh noch von der Oma! >

SOS FÜRS SÜSSE GOLD! Mit seinem »Projekt 2020« bündelt der Lebensmittelhändler Hofer seine Nachhaltigkeitsaktivitäten und sein gesellschaftliches Engagement. Ein Eckpfeiler der Initiative ist das so genannte Bienen-Projekt.

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m auch den nächsten Generationen eine lebenswerte Welt bieten zu können, startete Hofer im April 2013 das »Projekt 2020«. Bereits von Anfang an war der Fokus des Projekts auf ganz besondere Lebewesen gerichtet – und zwar auf Bienen und den Schutz ihres natürlichen Lebensraums. Zum Beispiel wurde in der Sattledter Zentrale ein eigenes Bienenhotel errichtet, das inzwischen bis zu 100.000 »Gäste« zählt, außerdem wurden in der burgenländischen Gemeinde Ritzing blütenreiche Straßen- und Wegränder gepflanzt sowie ein Projekt zur Pflege und zum Erhalt von alten Obstbäumen auf Streuobstwiesen im oberösterreichischen Naturpark ObstHügel-Land umgesetzt. Diese und viele weitere Projekte werden im Rahmen des Bienenschutzfonds ermöglicht, den Hofer vor sechs Jahren mit dem Naturschutz-

bund gegründet hat und der inzwischen mit über 400.000 Euro dotiert ist. Dieser Fonds unterstützt lokale Bienenprojekte, die sich dem Schutz von Wildbienen und der Bewusstseinsbildung widmen. Ein besonderes Augenmerk dieser Projekte liegt auf dem Schutz des natürlichen Lebensraums von Wildbienen, zu denen auch Hummeln ­gehören.

23.000 M 2 BLUMENWIESEN Dieser Schutz sieht mitunter so aus: Bei den Niederlassungen in Loosdorf und Trumau wurden jeweils 5000 m2 große Grundstücke in bunte Blumenwiesen verwandelt. Auch bei der Hauptniederlassung in Sattledt wurde aus einem 3000 m² großen Grundstück ein wahres Bienenparadies, summa summarum wurde eine Gesamtfläche von über 23.000 m2 begrünt.

Um den Aufwand nachvollziehen zu können, muss man natürlich auch einer Frage nachgehen: Warum gerade Bienen? Fakt ist, dass das Bienensterben inzwischen zu einem akuten Problem geworden ist, wofür umweltgefährdende Pestizide, fehlende Nistplätze und zu wenig Nahrung verantwortlich sind. Und die Tragweite dieser Problematik betrifft nicht nur das süße Gold, den Honig, den uns die Bienen schenken: Denn durch ihre Bestäubungstätigkeit sorgen sie schließlich auch dafür, dass aus Blüten Früchte werden – und ohne diesen Kreislauf gäbe es rund ein Drittel unserer Lebensmittel nicht. UM

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