Thaler Chronik 2011

Chronik 2011 Beatrice Steger und Daniel Tobler

Inhalt Jahresrückblick 2011 der Gemeinde Thal in Text und Bild Monatstitelblätter Auf jedem Monatstitelblatt wird eine Künstlerin oder ein Künstler aus der Gemeinde Thal vorgestellt.

Chronik • • • • • • •

Witterungsverhältnisse Ernteergebnisse Politische Ereignisse und Entwicklungen Soziale Begebenheiten Berufs- und Sporterfolge Ereignisse aus Vereinen, Schule, Kirche und Umwelt Veranstaltungen der Donnerstags-Gesellschaft

Totentafel Presseartikel • • • • •

Natur Gebäude Handwerk und Gewerbe Kultur Diverses

Die Chronisten

Beatrice Steger und Daniel Tobler

JANUAR

Otto Rausch Maler und Bildhauer 1923 - 2000

Wetter Zu warm und trocken.

Im Durchschnitt ist der Januar etwa um 1,5 Grad zu warm ausgefallen. Die Sonnenscheindauer betrug 42 Stunden. Es wurden 22 Frosttage (mindestens unter Null Grad) und 12 Eistage (ganztags unter Null Grad) gemessen. An den neun Niederschlagstagen fiel meistens Regen. Die wenigen Schneefalltage brachten aber doch eine maximale Schneehöhe von 10 Zentimetern. Dieser Schnee blieb an sieben Tagen liegen. Bei Föhn stiegen aber die Temperaturen über 0 Grad. Dann wehte aus Nordost eine kräftige Bise. Diese brachte am Monatsende wieder eisige Temperaturen. Bei Hochnebel wurde es wieder winterlich kalt.

Zu Beginn des Jahres, am 4. Januar, stand der Mond in den Vormittagsstunden teilweise vor der Sonne.

Diese partielle Sonnenfinsternis konnte leider bei bewölktem Himmel in unserer Region nur teilweise für kurze Momente beobachtet werden.

Aus dem Gemeinderat Gemeindepräsident Robert Raths freut sich, laut Umfrage des „Rheintalers“, dass im Jahre 2010 sämtliche Abstimmungsvorlagen angenommen wurden: Sanierung Dorfstrasse Thal, Realisierung Holzwärmeverbund, Umbau und Sanierung Schulhaus Bild sowie der Erwerb von 15 722 m2 Wohnund Gewerbezone in der ehemaligen Föhnpiste Altenrhein. In Zusammenarbeit mit den Ortsgemeinden möchte er die Attraktivität der Dörfer Thal, Staad und Altenrhein fördern und ansprechenden Wohnraum ermöglichen. Im Jahr 2011 soll die Überarbeitung der Orts- und Zonenplanung abgeschlossen werden. Nach Bereinigung verschiedener Einsprachen sollen die wichtigen Projekte zur Bachsanierung Gstalden-/Freibach und Dorfbach umgesetzt werden.

Werner Reifler ist neues Mitglied der Gemeindebehörde. Er übernimmt das Präsidium der Feuerschutzkommission und der Tourismuskommission.

Zudem hat er Einsitz genommen in der Kommission Altersheim Trüeterhof sowie im Gemeindeführungsstab. Als Delegierter vertritt er die Gemeinde Thal im Abwasserverband Altenrhein, in der Pensionskasse der St. Galler Gemeinden, in der Tennishalle Bützel AG und im Zweckverband Schiessanlage Witen Goldach.

Aus der Gemeinde Die Wintersaison ist auch Holzersaison. Die Bäume sind in dieser Zeit nicht im Saft. Deshalb gibt es beim Fällen weniger Stammverletzungen und ausserdem ist der gefrorene Boden weniger anfällig für Schäden, welche die fallenden Bäume und Forstmaschinen verursachen können.

Am Steinlibach fällten Mitarbeiter des Forstverbandes Mittelrheintal über 20 bis zu 30 Meter hohe Ulmen. Die Bäume hatten einen Pilzbefall.

Diese Infektion erfolgte durch den Ulmensplintkäfer und führt letztlich zum Absterben der befallenen Bäume. Die Holzfäller, mit Helm und Schnittschutzhose bekleidet, verrichteten professionelle Arbeit im grossen Lärm der Motorsägen. Der Stamm wurde an einem Stahlseil gesichert, damit der Baum nicht in die falsche Richtung fallen konnte. Nachdem die keilförmigen Kerben oberhalb des Strunkes ausgesägt waren, wurde der Baum mit der Seilwinde zu Fall gebracht. Danach zogen Traktoren die entasteten Stämme über das gefrorene Wiesenbord zur Strasse hoch, wo sie noch während den Wintertagen zersägt und von Hand gespalten werden.

Das Landgasthaus Schiff ist wieder eröffnet. Zum Begrüssungsapéro drängten sich die Gäste in den weitläufigen Räumen und durften auch Einblick hinter die Kulissen des renommierten Gastrobetriebes nehmen. Die neuen Pächter Barbara, Werner, Daniela und Michael Fuchs haben das Restaurant nach ihren Wünschen eingerichtet. Das „Schiff“ trägt die dekorative Handschrift von Tochter Daniela. Die Räume erscheinen nun insgesamt heller und frischer. Nebst dem Angebot aus der Speisekarte „Lust auf Essen“, wird dem Gast im ersten Monat ein attraktives „ Grüezi-Menu“ serviert.

Nach dem Blätterfall, als der Boden noch gefroren war, wurden die Obstbäume an frostfreien Tagen geschnitten. Die toten Äste mussten entfernt und die Baumkronen ausgelichtet werden. Lichte Baumkronen bleiben auf Dauer gesund und vital und bieten weniger Angriffsflächen für Pilzbefall. Die Bildung der Blütenknospen wird gefördert und die Früchte entwickeln sich schöner. So kann ein höherer Ertrag und eine vorteilhaftere Baumform erreicht werden.

An Epiphanie, vom 6. bis 9. Januar, waren die Sternsinger von Rheineck auch in Thal unterwegs. Nach altem Brauch wurden Häuser und Wohnungen gesegnet. Über die Haustüre wird mit Kreide die Jahreszahl und die Buchstaben C+M+B geschrieben. CMB bedeutet Caspar, Melchior und Balthasar. Das gespendete Geld kam dieses Jahr Kindern und Jugendlichen aus Kambodscha zugute, die Opfer von Landminen geworden sind.

In Widnau wurden die Preise der Rheintaler Sportlerwahl 2010 verliehen. Rheintaler Sportler des Jahres 2010 ist erneut der Mountain Biker Thomas Litscher aus Thal. Den Preis der Sportlerinnen erhielt Samirah Aigbe, Leichtathletik KTV Altstätten, den Ehrenpreis schaffte Reini Blum im Kunstturnen, TZ Rheintal und den Mannschaftspreis holten sich die Fussball-Juniorinnen U18, BodenseeRheintal.

Küchenchef Werner Fuchs und seine Brigade

Maturand Philipp Wilhelm aus Thal verbrachte seinen Sprachaufenthalt in Australien. Er besuchte die Sprachschule in Brisbane als die grosse Überschwemmung in die Stadt einbrach. Er hatte Glück.

Die braune Brühe der Flut hatte 200 Meter vor der Haustüre seiner Gastfamilie halt gemacht. Das Haus stand etwas ausserhalb der Stadt auf einem kleinen Hügel. Die Medien warnten vor Spinnen, Schlangen und Haien, die durch die Stadt schwammen. Die Leute waren aber auf die Überschwemmung vorbereitet. Sie konnten sich noch rechtzeitig mit Lebensmitteln eindecken. Doch viele haben ihr ganzes Hab und Gut verloren und die Vororte waren ohne Stromversorgung. Die Hilfsbereitschaft der Bevölkerung sei beeindruckend gewesen und die Wasserversorgung habe immer geklappt.

Philipp Wilhelm in Brisbane

Jets aus aller Welt landeten im Airport St. Gallen-Altenrhein. während des World Economic Forums. (WEF in Davos). Absoluter Höhepunkt für die Piloten, welche Gäste aus den USA ans WEF fliegen, ist der vom Airport-Management organisierte Fondueabend in einer Berghütte. Die Piloten aus den Vereinigten Staaten haben von der Schweiz eine Klischee behaftete Vorstellung. Deshalb möchten sie immer in einem Hotel in den Bergen untergebracht werden.

An den Ostschweizer Verbands Meisterschaften der 10m-Armbrustschützen gewann Markus Eugster aus Thal den Final in Ebnat Kappel. Er gehört der Sektion Au-Widnau an. Diese beteiligte sich mit sechs Mitgliedern am Wettkampf. Erfreulicherweise konnten vier der Schützen den Einzug ins Finale schaffen.

Im

Auftrag von Bischof Markus entsteht um den Buechberg eine Seelsorgeeinheit von fünf Pfarreien: Altenrhein, Buechen-Staad, Thal, Rheineck und St. Margrethen. Gegen hundert Interessierte fanden sich zur Informierung in der Aula der Marienburg ein. Mit dem Verbund werden kleinere Pfarreien im Team mehr Rückhalt und mehr Angebote bekommen. Seelsorger und Seelsorgerinnen können sich gegenseitig vertreten und so dem Priestermangel entgegentreten. Am Wochenende soll in den Pfarreien wenigstens ein Gottesdienst stattfinden. Dafür stehen zwei Priester aus der Marienburg zur Verfügung. Für die Seelsorgeeinheit Buechberg hat Geri Brauchle ein Logo gestaltet. Dieses ist auch für jede der fünf Pfarreien adaptierbar. Entsprechend wird am Informationsteil des „Pfarrei-Forums“ gearbeitet. Zudem wird eine Internet-Homepage als übersichtliche Plattform aufgebaut.

Der Männerchor Sängerbund Staad löste sich an der 129. Hauptversammlung als Verein auf. Der Verein hatte akuten Mitgliederschwund und fand keinen Nachwuchs mehr. Der Präsident Ernst Bauer konnte aber auf ein aktives Vereinsjahr mit gutem Probenbesuch und gelungenen Auftritten unter der kompetenten Chorleitung von Eveline Sohm zurückblicken. Vier Mitglieder traten danach dem Männerchor Thal bei und können dort den Chorgesang weiterhin pflegen.

Neujahrsbegrüssung der Donnerstags-Gesellschaft am 6. Januar Die Präsidentin Eva Leuzinger begrüsste mit Freude die zahlreichen Vereinsmitglieder im Ochsensäli. Dann eröffnete Pater Joseph Hegglin das neue Vereinsjahr mit einer besinnlichen Ansprache.

Anschliessend spielten 36 Mitglieder mit viel Einsatz und Können um schöne Preise und verbrachten zusammen einen gemütlichen Abend.

162. Hauptversammlung der Donnerstags-Gesellschaft am 27. Januar Die gutbesuchte Hauptversammlung fand traditionsgemäss im Speisesaal des Altersheims Trüeterhof statt. Nach der Rückschau über das verflossene Vereinsjahr überraschten drei junge Thaler Talente, mit einem musikalischen Repertoire: Cristina Hensel und Eliane Müggler, Querflöte und Jasmin Hanselmann, Klavier. Im statuarischen Teil wurde Susanne Etterlin nach einjähriger Tätigkeit im Vereinsvorstand, infolge Wegzuges, mit grossem Dank verabschiedet. Der Vorstand wurde mit der Wahl von Francis Keel, Ursula Knechtle und Urs Weyermann auf neun Personen erweitert.

Das vorgestellte neue Jahresprogramm stiess auf grosses Interesse. Eine währschafte Suppe und später ein feines Dessertbuffet aus der Hausküche, rundeten die Versammlung kulinarisch ab. .

FEBRUAR

Christof Sonderegger Fotograf

Wetter Der Februar war zu warm, sehr trocken und oft sonnig. Die ersten drei Wochen waren zu mild. Die höchste Temperatur wurde am 7. Februar mit 15 Grad gemessen. Die letzte Woche war sehr kalt. Die tiefste Temperatur wurde am 23. Februar mit minus 12 Grad gemessen. Die Niederschläge erreichten mit 35 Millimeter nur die Hälfte des langjährigen Mittelwertes. Die Niederschläge fielen je zur Hälfte als Schnee und als Regen. Die wenigen Schneefalltage brachten eine maximale Schneehöhe von sieben Zentimetern. Nur für sechs Tage blieb der Schnee liegen. Der vorherrschende Wind kam aus Nordost und Ost. Oft wehte die Bise und brachte teilweise sehr kalte Luft mit sich. Die Sonne schien an 96 Tagen und erreichte einen Überschuss von 50 Prozent.

Die Grüngutentsorgung in der Gemeinde Thal erfolgt nebst der Annahmestelle beim Werkhof Staad auch über die Sammelstellen in Thal, Buechen und Altenrhein. Die Kompostiergemeinschaft wird von verschiedenen Landwirten betrieben. Das seit vielen Jahren funktionierende Konzept berücksichtigt die Anliegen der Ökologie und ist sehr kostengünstig. Rechtliche Mängel im Konzept der Entsorgung konnten einvernehmlich bereinigt werden.

Grüngutsammelstelle Bützel

Aus dem Gemeinderat Die Wasserleitung im Teilstück DorfstrasseNagelstein wurde im Zusammenhang mit den laufenden Strassenarbeiten erneuert, indem ein Rohr mit einem grösseren Durchmesser verlegt wurde.

Diese Leitung dient als zweite Transportleitung ab Reservoir Haselriet ins Dorf Thal. Mit dem Erstellen dieser neuen Leitung während dem Ausbau der Strasse, konnten Tiefbaukosten eingespart werden.

Die Arbeiten für das Verlegen der Rohre hat die Firma Schneider Aquatec AG, Staad ausgeführt.

Das Pilotprojekt „individuelle Erziehungsbertatung“, lanciert von der Jugendkommission, läuft seit Juni letzten Jahres. Es entspricht dem Bedürfnis überforderter Eltern, die mit ihren Jugendlichen Probleme haben. Die Kosten für das Projekt von Fr. 30 000.- trägt die Gemeinde Thal. In der Regel reichen zwei bis drei Gespräche mit den Eltern aus, um gemeinsam Lösungsansätze für die Probleme zu finden, sagt der Sozialarbeiter Rolf Straub. Bei längeren Beratungseinsätzen haben sich die Eltern an den Kosten zu beteiligen. Der Bedarf für Beratungen ist sehr gefragt. Das Pilotprojekt soll deshalb nach den Sommerferien zu einem festen Angebot in der Gemeinde werden.

Die schulische Sozialarbeit ist in Thal und Rheineck sehr gefragt. Der Gemeinderat Thal und der Stadtrat Rheineck haben für diesen Dienst eine Zusammenarbeit beschlossen. Eine gemeinsame Projektgruppe führt nun eine Stellenausschreibung für eine 80%-Anstellung durch, wobei die anzustellende Person zu 50% für die Gemeinde Thal und 30% für die Stadt Rheineck zum Einsatz kommen wird.

Aus der Gemeinde Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger der Gemeinde Thal sagten Ja zum Neubau Schulhaus Buechen. Der Entscheid war knapp ausgegangen. 1007 Ja-Stimmen standen 955 Nein-Stimmen gegenüber. Das Projekt für das neue Schulhaus war umstritten. Mit dem Ja bewies das Stimmvolk viel Mut. Viele hätten eine andere Architektur und eine günstigere Variante vorgezogen. Das Projekt wird wie geplant zur Umsetzung kommen. Kleine gewünschte Anpassungen werden aber überprüft und können am Projekt innerhalb des bestehenden Kostenrahmens noch vorgenommen werden.

Der ehemalige Kreisgerichtspräsident Walter Würzer (FDP) aus Staad wurde als neuer Kantonsrichter gewählt. Er setzte sich mit 62 zu 50 Stimmen gegen den Kandidaten der SVP, Ivo Kuster, durch. Walter Würzer freut sich auf die Arbeit im Kantonsgericht. Im Sommer wird er dieses neue Amt antreten und komplexere Fälle zu bearbeiten haben.

Grosse Wohnbautätigkeit in der Gemeinde Thal: In Thal war das alte Schulhaus Bild eingerüstet.

Dieses musste einer Gesamtrenovation unterzogen werden. An der Dorfstrasse wurde ein grosser Wohnblock im Areal der ehemaligen Kartonfabrik aufgebaut. Für eine Wohnüberbauung im Gebiet Mesmeren waren Visiere aufgestellt. Nach Abschluss der planerischen Vorarbeiten wird dort gebaut werden. Der Verlauf des Hofbaches muss dabei geöffnet und leicht verändert werden. In Buechen standen nahe dem Schloss Risegg Visiere für zwei Wohnhäuser und die Kirche Wartbüchel war eingerüstet. Das Flachdach und die Aussenfassade der Kirche mussten renoviert werden. An der Buechbergstrasse waren Visiere für Einfamilienhäuser ausgesteckt. Auch Altenrhein erlebte einen Bauboom mit zehn Neubauten im Gebiet zwischen Bomert und Egler.

Visiere beim Schloss Risegg

Dorfstrasse Thal

Die Musikschule Am Altenrhein feierte mit einem Lehrerkonzert das 30-Jahr-Jubiläum in der evangelischen Kirche Buechen. Das Publikum war begeistert. Über die Hälfte des Musiklehrpersonals beteiligte sich als Solist, im Duett, Trio, Sextett und in der Lehrerband. Man habe bewusst Werke in folkloristischer Richtung ausgewählt. So entstand eine Vielfalt an fröhlichen, heiteren und genussreichen Interpretationen. An der Musikschule unterrichten 34 Lehrkräfte 890 Musikschülerinnen und –schüler, davon 450 im Einzelunterricht.

Musiklehrer der Musikschule Am Alten Rhein

Die Abwasserreinigungsanlage in Altenrhein ist auf Ökologie ausgerichtet. Bei der Zufahrt und am Eingang zum Areal wurden Trockenmauern aus Rest- und Abfallmaterial aufgebaut. Gartenplatten, Röhren oder Sandsteine, die ersetzt werden mussten oder Sandsteinquader und Ziegelsteine von Abbrüchen, sowie Restposten neuer Produkte wurden sinnvoll wieder verwendet. Die Arbeit wurde im Rahmen eines zweitägigen Kurses unter der Anleitung von Fachleuten des Unternehmens Winkler & Richard von zwanzig angehenden Landschaftsgärtnern ausgeführt. Die Freiflächen auf dem riesigen Betriebsareal sind mit Wald und Hecken naturnah gestaltet. Fremde Büsche und Bäume wurden durch einheimische ersetzt. Mit Kiesflächen, einem Feuchtbiotop, sowie Haufen aus Steinen und Totholz konnte sich die Natur selber entfalten und entwickeln und sichert mit pflegenden Eingriffen die Vielfalt der Lebensräume.

Der Verein Gugge Räbä-Forzer Thal feierte das 20-jährige Bestehen am Guggentreffen in Thal.

Aus Anlass dieses Jubiläums wurde für die Kinder ein Kindermaskenball mit einem DJ organisiert.

Anschliessend gab es einen Ballonwettbewerb und tolle Preise zu gewinnen. Bei anbrechender Dunkelheit fand ein Umzug durch das Dorf statt. Anschliessend startete in der Turnhalle Feld ein Abendprogramm mit Guggenmusik pur

Der Kindermaskenball fand grossen Anklang

In Thal fand die Hauptversammlung des Vereins „Rheintalwein“ statt. Die Kelterer von Thal bis Rüthi nutzten als Mitglieder die Gelegenheit, sich über Aktivitäten und Neuerungen zu informieren. Im Rheintal gibt es 26 Betriebe die sich mit Weinbau und Kelterung befassen Der Präsident Göpf Spirig berichtete über das erste Vereinsjahr. Das Hauptaugenmerk bei den Marketingstrategien wurde auf das Rheintal gelegt, damit sich der „Rheintalwein“ zu einer breit bekannten und geschätzten Marke entwickeln kann. Der Tourismus soll in Zusammenarbeit mit Tourismus St. Gallen-Bodensee gefördert werden. Im Jahresplan sind deshalb ein starker Auftritt an der Rheintalmesse Rhema, der traditionelle Tag der offenen Weinkeller, der St. Galler Genusstag und andere Highlights vorgesehen. Das erste Vereinsjahr konnte mit einem Vorschlag von knapp 6000 Franken abgeschlossen werden. Neu in den Vorstand wurde Fritz Kuster von Berneck gewählt. er ersetzt seinen Vorgänger Carlos Martinez.

Die bisherige Pächterin des Thaler Lädelis, Rita Grab, geht in Pension. Sie führte den Maxi-Laden von Spar an der Dorfstrasse mit Erfolg. Sie berücksichtigte viele landwirtschaftliche Erzeugnisse aus der Region. Das frische Gemüse brachte Kundschaft. Wer vorbeikam deckte sich aus einem Angebot von rund 2000 Artikeln auch noch mit andern Gütern für den täglichen Bedarf ein. Rita Grab zeigte sich mit dem Umsatz der täglichen 130 bis 180 Kunden sehr zufrieden. Der Dorfladen wurde von Vroni und Herbert Heis übernommen und wird nun von Claudia Heis als Filialleiterin mit den bisherigen drei Angestellten weitergeführt werden.

Rita Grab begrüsst die neue Pächterfamilie Heis

Lesezirkel mit Ina Appel im Februar und März Unter der Leitung von Ina Appel setzte sich eine Gruppe interessierter Leser und Leserinnen an vier Abenden mit drei Werken zeitgenössischer Literatur auseinander.

Die deutsche Autorin Judith Hermann beschreibt in ihren Kurzgeschichten „Nichts als Gespenster“ vor allem das melancholische Lebensgefühl einer Generation der Mittzwanzig- bis Mittdreissigjährigen. Die Lektüre der deutschen Susanne Roeckels ist eine Erzählsammlung. Sie lädt auf eine Wanderung zwischen Realität, Mythos oder Magie ein. Der Leser taucht in irreale, luftige und zugleich düstere Welten ein und ist dabei nie sicher, auf welcher Ebene er sich befindet. „Im Fegefeuer der Geschichte“ ist ein fesselnder Roman der finnisch-estnischen Schriftstellerin Sofi Oksanen. Dieser erzählt von Aliide Truu, einer allein und vereinsamt in ihrem Bauernhaus auf dem estnischen Land lebenden Frau und der jungen Russin Zara, die auf der Flucht von Zuhältern bei der alten Frau Schutz sucht. Die Erzählung ist geprägt durch die russische Besatzung Ende der Vierziger-Jahre, sowie durch den Zusammenbruch der Sowjetunion Anfang der Neunziger Jahre.

Mit grossem Engagement wurde in der Gruppe über das gelesene Werk diskutiert, zum Beispiel über die Verknüpfung von Politik und Privatleben, das Mutter –Tochter Verhältnis, den Einfluss der estnischen Kultur und über andere Wahrnehmungen.

MĂ„RZ

Yargo De Lucca Maler und Bildhauer 1925 - 2008

Wetter Der März war warm, sehr trocken, sonnig und ohne Schnee. Es wurde ein Durchschnitt von 5,6 Grad gemessen. Die tiefste Temperatur wurde mit -4 Grad, die höchste mit 19 Grad gemessen. Es wurden nur 14 Frosttage verzeichnet. Die Eistage, ganztags unter Null, fielen aus. Die Niederschläge erreichten knapp die Hälfte des langjährigen Mittelwertes. In der zweiten Monatshälfte gab es vier Niederschlagstage. Es fiel aber kein Schnee mehr. Das ist eine Seltenheit im Monat März. Die Sonne erreichte mit 171 Stunden einen Überschuss von 60 Prozent.

Die Vegetation war als Folge der milden Witterung und trotz der Trockenheit rund eine Woche im Vorsprung.

Aus dem Gemeinderat Mit der Überwachung neuralgischer Punkte auf dem Gemeindegebiet zur Einhaltung von Ruhe und Ordnung wurden die Bewachungs- und Überwachungsfirmen Sector Rorschach, sowie Dogsworks Thal von der Gemeindebehörde beauftragt.

Die Mitarbeiter von Sector kontrollierten öffentliche Plätze während Veranstaltungen und Festen. Die Hundestaffeln Dogswork konzentrierten sich auf Kontrollen des ruhenden Verkehrs, auf die Einhaltung der Parkgebühren, sowie auf die Überprüfung der Nachtparkierer.

Beim Ausbau der Strasse am Engpass Nagelstein wurde ein Armeegeheimnis ausgegraben. Beim Abtragen des Felsens wurde ein geheimnisvolles Eisentor aufgebrochen. Es gehörte zu einer militärischen Anlage. Der Eingang führt zu einem Mannschaftsunterstand, der den militärischen Bewachern der inzwischen beseitigten Panzersperren an der Töberstrasse gedient hatte.

Am People’s Airport entsteht eine grosse Pilotenschule. Die Bonsai Helikopter AG und die Fliegerschule Altenrhein fusionieren und bauen den Hangar B2 zu einer Zentrale um. Es sollen neue Arbeitsplätze entstehen. Mit der Fusion möchten die Unternehmen wirtschaftlich stärker werden und Synergien nutzen sagte Geschäftsführer und Teilhaber Manfred Holdener.

Die Thaler Klicken zogen zum 25. Mal durch die Gemeinde. Sie präsentierten allerorts dem Publikum den neusten Klatsch. Iris und Daniel Tobler, alias Kunigunde und Jock, gingen erstmals auf Tour. Das Debüt ist ihnen mit ihren Klatschgeschichten gut gelungen. Die Lustgurken orientierten, dass Spengler Höchner eine Dachrinne am falschen Haus montierte und Gleitschirmpilot Hans Zingerli bei der Landung ein Zwetschgenbaum in die Quere gekommen war. Auch die drei schönen Tschuggen brillierten in alter Frische und wussten zu berichten, dass Rosy Zeiters Ehemann Antonio als erster in die Radarfalle tappte, die vor ihrem Haus montiert war.

Rosy hatte diese bei der Polizei angefordert um die Raser zu mässigen. Den Rätschhexen ist auch nichts entgangen. Sie berichteten über eine erschossene Katze, eine verlorene Unterhose und Fuhrmann Tanner musste bei seinem Ross im Stall schlafen.

Aus der Gemeinde Der Naturschutzverein Am Alten Rhein ernannte Josef Zoller und Roland Stieger zu Ehrenmitgliedern. Diese Ernennung erfolgte als Anerkennung für ihren langjährigen verdienstvollen Einsatz im Interesse von Umwelt und Natur. Den anwesenden Vereinsmitgliedern wurde erstmals Traubensaft vom vereinseigenen Rebberg „Bäremannli“ zum Kosten angeboten. Auf grosses Interesse stiess der Vortrag „Kletten und Geckos – Lernen von der Natur“ von Toni Bürgin, Direktor des Naturmuseums St. Gallen.

Die Kirchbürger der katholischen Kirchgemeinde genehmigten die Verwaltungs- und Vermögensrechnung ohne Gegenstimme und stimmten dem Umbau des Pfarrhauses zu. Für den Umbau des Pfarrhauses wurde ein Kredit von 830'000 Franken gutgeheissen. Der Kirchenverwaltungsrat präsentierte ein Konzept, das das Pfarrhaus in einen öffentlichen und privaten Bereich unterteilt. So besteht die Möglichkeit, zukünftig Mieteinnahmen zu erzielen.

Jessica Galliker aus Altenrhein ist eine der besten Trompeterinnen der Schweiz.

Die 14-Jährige bestreitet mit den Swing Kids bis zu 60 Konzerte im Jahr. Dazu kommen einmal pro Woche Instrumentalunterricht und an zwei Abenden Proben mit den Swing Kids. Als Jessica vor sechs Jahren bei den Swing Kids anfing, war sie noch das einzige Mädchen und durfte bald eine Japan-Tournee mit der Band erleben. Inzwischen besuchte sie zweimal Argentinien, dreimal Japan und Amerika, zudem gab es kleinere Ausflüge nach Paris, Frankfurt oder München. Jessica möchte zukünftig gerne die Jazzschule in Zürich besuchen und vielleicht später ihr Hobby zum Beruf machen.

Am Funkensonntag wütete ein unberechenbarer Föhn im Rheintal. Deshalb wurde der Funken auf dem Sefar-Areal erst am darauffolgenden Samstag entzündet. Der Präsident Angelo Franco vom Feuerwehrverein Thal zeigte sich zufrieden mit dem Aufmarsch der Leute die zusammengekommen waren und bis 22 Uhr vergnügt zusammen blieben. Um Mitternacht löschten einige Feuerwehrleute die letzten Gluten aus.

Im Naturschutzgebiet Buechsee hat ein Storchenpaar ein Zuhause gefunden. Erfahrungsgemäss kann nun mit zwei oder drei Jungtieren gerechnet werden. Die Störche sind vermutlich aus Nordmarokko via Gibraltar und die Camargue an den Bodensee gereist. Die neue Storchenstation wurde im letzten Winter vom Verein „Rheintaler Storch“ erstellt.

Die beiden Störche im Naturschutzgebiet Buechsee

Das Dorftheater Staad feierte mit dem Stück „Die Gedächtnislücke“ im Thaler „Ochsen“- Saal einen grossen Erfolg. Die bewährte Regie von Hanni Wohnlich, mit gut gewählten Kulissen und Kostümen der Schauspieler, liess die Geschichte in authentischer Umgebung erscheinen: Nach einem Schlag auf den Kopf vergisst der Gemeindeammann die Erinnerungen der letzten fünf Jahre. Der Gemeindeweibel nutzt die Situation zu seinen Gunsten aus. Ebenso beteiligt ist die Besitzerin des Tante Emma-Ladens, die wertvolle Informationen über Dorfbewohner liefert. Auch ein Psychiater und der Präsident der Musikgesellschaft und des Ornithologischen Vereins verstricken sich in die Geschichte.

Als dann die Frau Gemeindeammann auch noch von der heiratstollen Hermine erfährt, die sich an ihren Mann heranmacht, ist das Chaos komplett.

Die Fluggesellschaft People’s Vienna Airline in Altenrhein hat die Betriebsbewilligung sowie das AOC, Aircraft Operator Certificate, erhalten. Mit drei Rotationen täglich nimmt die Airline den Linienbetrieb nach Wien auf. Kürzlich wurde für diese vorgesehenen Flüge eine 76plätzige Embraer 170 in Finnland gekauft. Der Jet wurde dort auf die People’s Farben umlackiert und nach Altenrhein eingeflogen. Der 30 Meter lange Passagierjet hat eine Spannweite von 26 Metern. Die Embraer ist eines der modernsten Fluggeräte überhaupt. Nach dem Empfang in Altenrhein wurde die Maschine auf den Namen Laura getauft. Ab 28. März wird die People’s Fluglinie in knapp 50 Minuten dreimal täglich Altenrhein mit Wien verbinden.

Die Galliker Transport AG wird im Industriegebiet Knotteren in Staad ein neues Logistikzentrum bauen, weil in Goldach der Gleisanschluss von der SBB gekündigt wurde. Zudem grenzt das Transportunternehmen an ein Wohngebiet, was nicht optimal sei. Für den Neubau im Buriet wird ein Bahnanschluss nach Rorschach geschaffen werden. In unmittelbarer Nähe befindet sich auch ein Autobahnanschluss. In Goldach bestanden bisher rund 60 Arbeitsplätze. In Staad werden es etwa 20 mehr sein, somit also rund 80, erwartet Verwaltungspräsident Peter Galliker senior. Die Verhandlungen für den Verkauf des Goldacher Standortes im Logistikbereich seien auf gutem Weg. Die Musikgesellschaft Altenrhein-Staad eröffnete in der Turnhalle Altenrhein die Bürgerversammlung der Gemeinde. Die Stimmberechtigten stimmten diskussionslos der Rechnung 2010 und dem Budget 2011 mit einer Steuerfusssenkung auf 137% zu. Anschliessend orientierte der Gemeindepräsident, dass im Vormundschaftswesen und beim Einbürgerungsverfahren enger mit den Gemeinden der Region zwischen Rheineck und Mörschwil zusammengearbeitet werde. Robert Willi dankte Robert Raths für die stets kompetente Gemeindeführung.

Nach dem geschäftlichen Teil offerierte die Ortsgemeinde Altenrhein den Anwesenden einen Umtrunk.

Im Rahmen der Kunstaktion Fünfstern-Künstler öffnete Toni Monn sein neues helles Atelier.

Der Blick des Besuchers fällt zuerst bewundernd auf eine 1,50 Meter grosse Schwemmholzkugel, geschaffen aus Bodensee-Schwemmholz. Dann erstaunen zwei riesig grosse Wandbilder, ausdrucksstark in Acryl gemalt. Seine Aquarelle sind sehr ansprechend. Viele sind in der näheren Umgebung gemalt worden, im Appenzellerland mit Appenzellerhäusern oder dem Säntis, im Thaler Dorfkern oder am Seedammweg in Altenrhein oder in Rorschach mit Häusern, See und Plätzen. Toni Monn absolvierte das Kunststudium an der Hochschule für Design und Kunst in Luzren mit dem Abschluss Bachelor of Arts, in Vermittlung von Kunst und Design.

Die Brüder Dominik und Notker Eberle erfreuten mit einem klassischen Liederprogramm zum 30 Jahre Jubiläum der Musikschule am Alten Rhein.

Die beiden Brüder sind in Widnau aufgewachsen.

Dominik, Bass, wohnt in Staad und Notker, Piano, lebt in Italien. Schwerpunkt des ersten Teils war der Liederzyklus „Dichterliebe“ des deutschen Romantikers Robert Schumann. Nach dem Pausenapéro stand das Konzert im Zeichen spanischer und spanisch inspirierter Musik. Die beiden Künstler musizierten in grosser Übereinstimmung. Notker zeigte sich als einfühlsamer Begleiter und war auch ein brillanter Solist. Dominik wusste mit seiner sonoren Bassstimme und grosser Ausdruckskraft zu überzeugen. Das Brüderpaar verabschiedete sich vom begeisterten Publikum mit der Zugabe „Frühlingsnacht“ von Robert Schumann.

Vortrag „Ich höre, was Du nicht sagst“ von Susanne Menzi am 18. März „Ich höre, was du nicht sagst!“ Wenn wir mit jemandem sprechen, hört das Gegenüber oft nur das, was es hören will, respektive nicht das, was wir eigentlich sagen wollen. Susanne Menzi, Beraterin für Personal- und Organisationsentwicklung aus Buechen, hat sich mit dem Thema Kommunikation auseinandergesetzt. Sie hat uns mit Ihrem Vortrag auf humorvolle Weise gezeigt, dass Botschaften oft ganz anders ankommen, als sie wörtlich gesagt werden. Der von der Donnerstagsgesellschaft organisierte Anlass ist gut besucht worden.

Suppenzmittag am 11. und 25. März im Kirchgemeindehaus Thal Wir wollen teilen, damit das Essen für alle reicht. Unter diesem Motto luden die Frauenvereine von Thal zum Suppenzmittag ins evangelische Kirchgemeindehaus ein. An schön gedeckten Tischen trafen sich die vielen Gäste. Den Anwesenden wurde von aufmerksamen und fleissigen Frauen eine köstliche Gerstensuppe serviert. Und bald entwickelten sich lebhafte Gespräche mit den Tischnachbarn. Der Erlös dieses Anlasses von Fr. 2'347.- kommt der Aktion „Brot für Brüder“ und Fastenopfer“, sowie dem Hilfsprojekt von Gertrud Bärtschi in Peru zugute.

APRIL

Simon Weber Bildhauer

Wetter

Aus dem Gemeinderat Der Einbürgerungsrat hat die drei eingegangenen Gesuche zur Einbürgerung, unter Vorbehalt der öffentlichen Auflage, gutgeheissen. Während der 30-tägigen Auflagefrist gingen gegen die Entscheide des Einbürgerungsrates keine Rekurse ein. Die Erteilung des Gemeindebürgerrechtes ist deshalb rechtskräftig. Das Einbürgerungsverfahren ist abgeschlossen, wenn die eidgenössische Einbürgerungsbewilligung vorliegt und das Kantonsbürgerrecht erteilt ist.

Die Maikäfer flogen schon im April, denn der Monat April war warm, trocken und sehr sonnig.

Es herrschte Waldbrandgefahr.

Seit Anfang Jahr hatte es in der Ostschweiz kaum geregnet und die mageren Schneemengen verursachten wenig Schmelzwasser. Der Pegel des Bodensees lag Mitte April auf einem für die Jahreszeit unterdurchschnittlichen Niveau. Doch für den Ackerbau waren die Bedingungen ideal. Die Bäume blühten früher und auch länger. Nur wenige Tage waren zu kalt. Die tiefste Temperatur wurde am 16. April mit -1 Grad verzeichnet. Die höchste Temperatur wurde am 7. April mit 25 Grad gemessen. Die Sonne erreichte mit 267 Stunden einen Überschuss von 100 Prozent. Es gab nur drei Niederschlagstage. Die Waldbrandgefahr war in der Schweiz sehr hoch. In elf Kantonen, davon auch im Kanton St. Gallen, herrschte Feuerverbot in Wald und Waldesnähe.

Im Gebiet Grüebli in Staad muss südlich zur Buechenstrasse die bestehende Stützmauer verstärkt werden. Sie befindet sich in einem schlechten Zustand und kann den Belastungen der Fahrstrasse nicht mehr standhalten. Nach Abklärungen von Fachleuten und Spezialisten hat sich der Rat entschieden, die Mauer umgehend zu sanieren. Ein Projekt wird erarbeitet.

Im April wurden verschiedene Gastgewerbepatente ausgestellt. Das Patent für die „Traube in Thal wurde an Bianca Streule-Koller aus Goldach ausgestellt. Das Restaurant „Schäfli“ in Thal ist ebenfalls wieder offen. Es wird von Angelika Mathis geführt.

Im „Wurzel-Pub“ in Thal wirtet Susanne Himmelberger und das Restaurant „Rebstock“ in Staad hat Gabi Baggenstos übernommen.

Aus der Gemeinde Das neue Wirtepaar Tanja und Marco BlumerLutz haben auf dem „Steinigen Tisch“ die Fahne wieder hochgezogen. Zur Freude des Ortsbürgerrates ist es gelungen, das junge Wirtepaar als neue Pächter für das Restaurant zu verpflichten. Tanja Blumer-Lutz, ausgebildete Hotelfachassistentin und Köchin, ist in Staad aufgewachsen. Marco Blumer kommt aus Schwyz und ist ebenfalls Koch. Beide können auf eine 15 jährige Berufserfahrung in renommierten Häusern zurückblicken. Das junge Paar lud zur Eröffnung die vielen Gäste zu einem Willkommensapéro ein. Sie freuen sich auf die gemeinsame Führung dieses Betriebes und möchten die Gäste auf dem „Steinigen Tisch“ mit gutbürgerlicher Küche verwöhnen.

Blühende Wiesen und Birken am 10. April

Die Pollenkonzentration war dieses Jahr schon im April extrem. Das milde Wetter, wenig Regen und die Trockenheit haben den Allergikern zugesetzt. Die Birke hat dieses Jahr besonders stark geblüht; zudem waren bereits Gräserpollen in der Luft.

Die Gräsersaison beginnt normalerweise erst im Mai. An mehreren Tagen gab es über 1000 Pollen pro Kubikmeter Luft, einmal sogar 3300.

Tanja und Marco Blumer mit Ortsbürgerrat Harald Dornbierer(links) und Präsident Werner Herzog (rechts).

Am Infotag der Musikschule konnten Jugendliche, von der Blockflöte bis zum Schlagzeug über zwanzig Musikinstrumente ausprobieren. Die anwesenden Lehrpersonen erklärten den Anwesenden die Instrumente und beantworteten geduldig die vielen Fragen. Die kleinsten Besucher durften ein Instrument basteln. Dabei waren Trommeln aus Blumentöpfen der grosse Hit. Gross und Klein wurde mit einer Festwirtschaft und musikalischer Unterhaltung verschiedener Gruppen verwöhnt.

Im Alters- und Pflegeheim Hächleren feierte Bertha Keller-Lutz ihren 100. Geburtstag. Sie durfte bei einem Glas Rotwein die Glückwünsche des Gemeindepräsidenten Robert Raths entgegennehmen.

Die Jubilarin erfreute sich einer sehr guten körperlichen und geistigen Gesundheit.

Am Himmel über Thal schwebte wieder der Zeppelin. Er ist wegen seiner Langsamkeit und seinem lautlosen Vorüberziehen eine auffällige Erscheinung. Das Flugobjekt, das ein Luftschiff ist, gleicht in seiner Form einer Zigarre. Der Zeppelin steigt auf der andern Seite des Sees in Friedrichshafen auf und ist ein touristisches Zugpferd Süddeutschlands. Die Aussentemperatur entscheidet über das Volumen in der Zeppelin-Hülle und damit über den Auftrieb und die Flugmöglichkeiten. Die Mindestflughöhe muss 300 Meter betragen. In der Kabine, die unten an der Hülle befestigt ist, sitzen maximal zwölf Passagiere.

Zurzeit ist ein zweiter Zeppelin in Konstruktion. Das spricht für die grosse Nachfrage. Ein Rundflug über den Alpstein kostet 395 Euro.

Die Segelflugsaison hat bei gutem Flugwetter begonnen. Die Thermikflüge erstrecken sich teilweise über mehrere hundert Kilometer. Mit der stärker werdenden Sonneneinstrahlung wird der Boden aufgeheizt, was dazu führt, dass bodennahe Luftschichten in die Höhe aufsteigen. Dank diesem Aufwind kann das Segelflugzeug oft über Stunden lautlos dahin gleiten.

Die Segelfluggruppe Säntis hat ihre Basis auf dem Flugplatz Altenrhein. Sie zählt 38 aktive Piloten, Fluglehrer und Flugschüler. Der angehende Pilot lernt das praktische Fliegerhandwerk mit allem notwendigen Wissen über Meteorologie, Navigation, menschliches Leistungsvermögen und vieles mehr.

Silvio Ludin aus Thal bezwang die Eigernordwand. Am Karsamstagmorgen um 5 Uhr startete er zusammen mit einem Kameraden in einer Zweierseilschaft zur Besteigung des Eigers (3700 m.ü.M) über die gefährliche 1800m hohe Eigernordwand.

Mit Temperaturen um 0° C und genügend Schnee herrschten optimale Bedingungen. Nach einer kurzen Pause beim Todesbiwak wurde der oberste Abschnitt in Angriff genommen. In dieser Höhe machte sich die dünne Luft und zunehmende Müdigkeit bemerkbar. Doch in der Abendsonne erreichten die beiden den Gipfel des Eigers. Mit einer Stirnlampe bewaffnet wurde der Abstieg über die Westflanke in Angriff genommen.

Im Ortsmuseum Thal gaben Jugendliche des Oberstufenzentrums in einer Ausstellung Einblick in die Welt ihrer Generation. Sie erklärten den Besuchern anschaulich und geduldig ihren Umgang mit dem Computer und dem Internet. Sie zeigten wie Google, Facebook und Computerspiele funktionieren. Ein weiterer Teil der Ausstellung befasste sich mit der Kleidung und der Jugendsprache der heutigen Jugend. Im Anschluss wurden die Gäste in der Cafeteria verwöhnt. Die Themen wurden von den Schülerinnen und Schülern, zusammen mit ihren Lehrkräften, in einer Sonderwoche erarbeitet.

Die Bevölkerung von Thal interessiert sich seit der Katastrophe in Japan vermehrt über die Nutzung erneuerbarer Energie. Im März wurde Japan von einem schweren Erdbeben der Stärke 8,8 der Richterskala getroffen. Dieses löste einen Tsunami aus. Der Nordosten Japans wurde von meterhohen Wellen getroffen. Die Flutwelle riss alles mit sich fort – Autos, Boote, Häuser, Felder, Menschen und Tiere. Tausende wurden getötet, unzählige verletzt. Über 310’000 Menschen fanden in Notunterkünften Zuflucht, 24’000 waren irgendwo gestrandet. Eine Ölraffinerie stand in Flammen und Atomkraftwerke wurden beschädigt. Im AKW Fukushima 1 war die Strahlung auf das Tausendfache des normalen Wertes gestiegen und hatte die Umgebung verstrahlt. Auch das Kühlsystem für das AKW 2 war ausgefallen. Es drohte eine Kernschmelze. Die Atomverseuchung wurde für die Menschen zum schlimmsten Feind. Sie bedrohte ihr Leben und ihre Umwelt.

Die Bauarbeiten am Nagelstein schritten planmässig voran. Vor Ostern war der Fels abgetragen, das lose Gestein gesichert, eine Spritzbetonmauer erstellt und in der Erde verankert worden. Entlang der Dorfstrasse wurden grosse Erdmassen mit Baumaschinen bewegt. Das Terrain soll bis auf das Niveau der Strasse mit Material aus dem Aushub verschiedener Baustellen der Region und aus dem Steinbruch aufgeschüttet werden. Der Verkehr wird später über dieses aufgeschüttete Terrain rollen. Die alte Strasse wird, etwas enger, zum Fuss- und Radweg mit einem Grünstreifen von der neuen Strasse abgetrennt sein.

MAI

Ludwig Kraus Maler und Bildhauer

Wetter

9. Mai

Der Mai war extrem warm, sonnig und niederschlagsarm. Die tiefste Temperatur betrug 1 Grad am 5. Mai. Die höchste Temperatur wurde am 26.

Mai mit 28 Grad gemessen. Es wurden 11 Niederschlagstage verzeichnet. Die Niederschläge erreichten mit 114 Millimeter beinahe die Normalmenge.

Die vorherrschende Windrichtung kam aus Nordost.

Dabei brachte die Bise oft kalte Luft. Die Sonne erreichte mit 290 Stunden einen massiven Überschuss von 80 Prozent. Die Vegetation war als Folge der sehr warmen Witterung und trotz der Trockenheit immer noch rund zwei Wochen im Vorsprung.

15. Mai

Aus dem Gemeinderat Der Strassenunterhalt der 2. und 3. Klasse Strassen im Dorfgebiet Altenrhein wurde bisher von der Ortsgemeinde Altenrhein wahrgenommen.

Der Ortsverwaltungsrat Thal vereinbarte nun mit der Gemeindebehörde, dass die 2.-Klasse Strassen in Altenrhein ab dem 1. Januar 2012 in das Eigentum und den Unterhalt der Gemeinde übergehen.

Der Gemeinderat und ein Fachplaner orientierten über die Revision des Orts- und Zonenplanes.

Für die Bevölkerung besteht nun neu die Möglichkeit, persönliche Anliegen mit Verantwortlichen der Ortsplanung zu besprechen. Die sogenannten Kontaktstunden richten sich besonders an Grundeigentümer, die ein Umzonungsgesuch gestellt haben.

Der Gemeinderat orientierte sich über die Jahresrechnung des Altersheimes Hächleren. Die Ratsmitglieder konnten sich überzeugen, dass das Altersheim auf allen Stufen engagiert und sicher geführt wird. Die gesteckten Jahresziele konnten durchwegs erreicht werden.

Bodenseerekordtief im Mai Durch die monatelange Trockenperiode sank der Seepegel am 9. Mai mit 395.00 Metern genau auf den tiefsten Stand, der auf der Schweizer Seite in 130 Jahren an diesem Datum je gemessen wurde.

Vor fünfzehn Jahren stand das Seewasser Mitte Mai ebenso so tief. Die wenigen Regenfälle zwischen der Trockenperiode bewirkten aber Mitte Mai einen Anstieg des Seepegels um 20 Zentimeter. Doch der Seepegel lag immer noch 70 Zentimeter tiefer als im langjährigen Mittel um diese Jahreszeit. Die Rorschacher Schiffe konnten nach Saisonstart noch nicht auf dem Alten Rhein nach Rheineck fahren. Es fehlten noch 30 Zentimeter. Die Häufung von Extremwerten in jüngerer Zeit aufgrund längerer Trockenperioden einerseits und häufigerer Starkregen andererseits ist ein starkes Indiz, dass auch im Einzugsgebiet des Bodensees Temperatur und Schneeschmelze steigen und somit die Schneeschmelze früher einsetzt.

Walter Hiltbrunner, Betriebsleiter der Technischen Gemeindebetriebe, ging in Pension. Gemeindepräsident Robert Raths würdigte ihn als engagierten, zielstrebigen und konsequenten Schaffer, der die Technischen Gemeindebetriebe in den 32 Jahren seiner Tätigkeit stets weiterentwickelte. Die Gemeindebehörde dankte Walter Hiltbrunner für sein grosses Engagement und wünschte ihm alles Gute für den Ruhestand.

Aus der Gemeinde Die Swisscanto übernimmt für 70 Millionen Franken den Industriepark Altenrhein. Der Industriepark ist eines der grösseren Objekte dieser Art in der Schweiz und bietet Produktions-, Büro- und Lagerflächen auf 59 000 Quadratmetern. Die Anlage ist voll vermietet. Neun Unternehmen beschäftigen dort rund 600 Mitarbeiter. Die grössten Mieter sind die Stadler Rail und die Airex AG, welche zu Schweizer Technologies gehört. Swisscanto wird alle bestehenden Mietverhältnisse weiterführen.

Zum zehnjährigen Bestehen von Lenli’s Brot und Käsebar in Staad hat Lenli Niederer eine Schokoladespezialität für Staad kreiert. Die süsse Spezialität nennt sich „Staader Wälle“. Die Pralinen, die eine brechende Wellenspitze stilisieren, werden nach Lenli’s Idee von Karin und Marcel Meyerhans AG, Inhaber der Bäckerei-Konditorei Meyerhans in Walzenhausen hergestellt. Die Spezialität ist in der Brot- und Käsebar in Staad erhältlich. Auf der Vorderseite der Vierer- und Neunerpackungen prangt ein Bild der prächtigen Pappeln am Staader Hafen.

Mit der „Staader Wälle“ hat nun auch Staad ein süsses Markenzeichen erhalten.

Am Thaler Crosslauf begeisterte das Maskottchen „Hoppi der Bär“ als Vorturner, welcher dank Spenden von sechs Aktiven hergestellt werden konnte. Der Crosslauf wurde zum siebten Mal durchgeführt. An der Meisterschaft boten 330 Beteiligte ein echtes Lauferlebnis. Am Vormittag starteten die Piccolo-Mädchen und die Piccolo-Buben.

Auch Hoppi absolvierte jeweils die 300 m lange Strecke mit den Teilnehmern der Kategorien Muki/Vaki und Minis. Am Nachmittag folgte der Massenstart der Elite-Frauen und Elite Männer.

Der Philatelisten-Verein Rheintal lud zu einer Ausstellung in die Hallen des Fliegermuseums Altenrhein ein. Den Flugpost-Sammlern und den andern interessierten Besuchern wurden unter anderem über 100 Exponaten der Luftpostbeförderung gezeigt. Im Mittelpunkt standen die legendären, in Altenrhein konstruierten Flugzeugtypen Dornier DO-X und der P16. Bemerkenswert waren auch die Flugpostbrief-Marken, Flugpost-Karten und Motivkarten der Dörfer Thal, Staad und Altenrhein. Zusätzlich präsentierten elf Händler ihre Briefmarkensammelstücke.

Im Aargau holte Chiara Schumacher im Geräteturnen Kategorie 5 am Reck die Höchstnote 9,90.

Erfreulicherweise erreichten alle acht Geräteturnerinnen der Kat.5 aus Staad Noten über neun. In der Kategorie 6 zeigte Nina Bargues einen ausgeglichenen Wettkampf mit Höchstnoten 9,45 Punkten am Boden und 9,55 an den Ringen und erreichte den hervorragenden 6. Schlussrang.

Die Musikgesellschaft Thal erreichte am Kreismusiktag den ersten Rang. In Oberriet trafen sich 19 Musikvereine der Region zum Musikwettkampf.

Die Musikgesellschaft Thal schaffte in der 3. Stärkeklasse mit 85,67 Punkten die Wertung „sehr gut“ und damit den verdienten Sieg.

Exponat des ersten DO-X-Flugs

Zweihundert Kinder aus dem Schulkreis Staad begeisterten mit dem Musical „Mit viel Lomix um die Welt“. Lehrkräfte aus Staad haben die Geschichte erfunden, das Drehbuch verfasst und in monatelanger Arbeit mit den singenden und spielenden Kindern vom Kindergarten bis zur sechsten Klasse die Geschichte bühnenreif einstudiert. „Mit viel Lomix um die Welt„ heisst das Musical. Es handelt von den drei Ausserirdischen Auxo, Lexi und Ruxio. Sie entdecken eine mysteriöse Kiste, die mit Erde angeschrieben ist und Musikinstrumente enthält. Bald sind die drei auf der Erde um herauszufinden, wie diese Geräte funktionieren. Auf dem Säntis, in Afrika, Süd- und Nordamerika, Australien, Japan, Indien und Italien hören sie Musik, die sich den seltsamen Instrumenten entlocken lässt und werden mit passenden Tänzen vertraut gemacht. Mit grosszügigen Bühnenbildern, Filmszenen und Brauchtum wurden die verschiedenen Länder durch Schülergruppen vorgestellt. Dazu sang der grosse Kinderchor zusammen mit einer Profiband. Die Aufführungen begeisterten sowohl die Lehrerschaft, die Mitwirkenden und die grosse Besucherzahl.

Die U18-Spitzenfussballerinnen von Staad (Team Bodensee-Rheintal) haben eine Runde vor dem Finalspiel bereits den Schweizer Meistertitel verteidigt. Zum erneuten Titel genügte dem Team ein 1:1-Remis bei den FCZ-Frauen, da der einzige Verfolger GC Zürich sein Heimspiel gegen das Team Vaud gleichzeitig verlor. Das Bodensee-Rheintal Team liess erneut alle Grossclubs wie FCZ, GC, Yverdon, YB, Kriens und FC St. Gallen hinter sich.

Im Endspiel in Staad erzielte es in einem Spitzenkampf gegen den FC Waadt ein 0:0. Nationalrätin Hildegard Fässler, selbst routinierte Fussballerin, überreichte den jungen Frauen den Pokal.

Das Oberstufenzentrum Thal veranstaltete Informationstage zur Berufswahl. Die Theatergruppe „Tillout“ arbeitete mit den Jugendlichen der zweiten Oberstufe in Workshops und mit Theaterszenen. Eine Stilberaterin thematisierte Kleidung, Auftreten und Gesprächssituationen, eine Personalchefin informierte über Arbeitsrecht und Details im Lehrvertrag. An einem Elternabend führte „Tillout„ den Eltern Szenen vor und zeigte auf, wie man sich zu Hause in schwierigen Situationen richtig verhält und die Jugendlichen unterstützen kann. Zur Übung konnten die Schüler mit einem Lehrlingsverantwortlichen ein Bewerbungsgespräch für ihren Wunschberuf führen. Am Ende erhielten die Bewerber ein ausführliches Feedback über ihr Bewerbungsschreiben und ihr Bewerbungsgespräch. Die Schulleitung hofft, dass die austretenden 70 Jugendlichen der zweiten Oberstufe die Stellensuche erfolgreich angehen und beenden werden.

Dekan Renato Tolfo und Pfarrer Christian Münch

Pfarrer Christian Münch wurde als Pfarrer der evangelischen Kirchgemeinde Thal-Lutzenberg ins Amt eingesetzt. Dekan Renato Tolfo aus Rebstein nahm die feierliche Installation vor. Mit einem Ja verpflichtete sich Pfarrer Münch, seine Aufgaben als Pfarrer so zu verrichten, wie er es vor Gott und seinem Gewissen tun kann. Dies sei aber, so Renato Tolfo, nicht allein die Aufgabe des Pfarrers, Gottes Botschaften zu verkünden und zu leben, sondern auch mit den eigenen Fähigkeiten den Menschen zu dienen. Der Festgottesdienst wurde bereichert durch den von Urs Niederer geleiteten Chor und Musiker.

Das Theater Tillout zeigt Stolpersteine im Bewerbungsgespräch.

Die Arbeitsgruppe Buechberg engagiert sich seit 2003 für die ökologische Aufwertung des Buechbergs. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, die Lebensraumvielfalt in der Kulturlandschaft Buechberg zu erhalten. Seit 2005 konnten rund 900 Quadratmeter Trockenmauern fachgerecht wiederhergestellt werden. Einen wesentlichen Teil der Kosten übernahm die Arbeitsgruppe, der Rest wurde von den Grundeigentümern getragen. Gemeinsam mit dem Naturschutzverein Am Alten Rhein und dem Grundeigentümer Felix Lutz wurden eine stark verbuschte Brachfläche neu mit pilzresistenten Reben bepflanzt und zwei Trockenmauern saniert. Die Rebböschungen wurden mit einer artenreichen Blumenwiesenmischung angesät. Diese ökologische Aufwertung des Buechberges ist nur dank der grosszügigen finanziellen Unterstützung durch den Kanton, die Politische Gemeinde Thal und die Ortsgemeinde Thal möglich. Zudem wird das Projekt durch Beiträge aus verschiedenen Fonds und lokalen Unternehmen unterstützt.

Der Gstaldenbach wurde bei der Neugestaltung des Christareals renaturiert. Ein neuer Fussweg und ein Holzsteg über den Bach erfreuen den Fussgänger. Der Steg wurde im Werkareal der Schmid Holzbau angefertigt. Die Böschungen sind breiter angelegt und naturnah bepflanzt worden.

Bereits blühten Sommerblumen.

Neuer Holzsteg am Gstaldenbach

Der Elternrat der Primarschule Thal ermöglichte 40 Schulkindern der 1.-4. Klasse einen Kurs in Specksteinbearbeitung. An zwei Samstagen trafen sich in Buechen je 20 Kinder im Atelier von Bildhauer Simon Weber. Die Kinder erfuhren mit welchen Werkzeugen ein Stück „Speckstein“ bearbeitet wird. Mit Feilen, Schleifpapier, Sägen und anderen Kleinwerkzeugen stellten dann die Kinder ihr eigenes originelles Kunstwerk her. Nach dem arbeitsreichen Vormittag konnten sie voll Stolz und auch voller Staub ihren „Stein“ den Eltern zeigen.

Die Besichtigung der Festungsanlage „Halden“ war ein Grosserfolg. Der Präsident der FDP ThalStaad-Altenrhein, Ernst Höchner, konnte 110 Personen begrüssen. Grundbuchverwalter Alex Matzer orientierte über die wichtigsten Daten der Festung.

Im Jahre 1935 geplant, wurde die Anlage in den Jahren 1939-1941 gebaut. In den Kampftürmen unterhielten die Kanoniere 2 Panzerabwehrkanonen 90 mm, sowie 4 Maschinengewehre 5,7 mm zur Bekämpfung der Gegner die von Osten her bei den Tankbarrikaden aufgelaufen wären. Die Festung konnte 100 Soldaten beherbergen. Im Jahre 1970 erfolgte ein Waffenumbau, damit die Bereiche des Flugplatzes mit Sperrfeuer belegt werden konnten.

Erst 1985 wurde die Festung zum atomsicheren Unterstand ausgebaut. Nach Ende des Kalten Krieges hatte die Festung keine Bedeutung mehr. Am 1.

Januar 2011 konnte der Gemeinderat die Anlage übernehmen. Beim Rundgang staunten die Besucher über die Grösse und den Ausbau der Festung, obwohl alle militärischen Anlageteile entfernt worden waren.

Vernissage Ausstellung Max Müller am 20. Mai im Ortsmuseum

Gut achtzig Personen drängten am Freitagabend zur Vernissage ins Thaler Ortsmuseum «altes Öchsli». Die Besucherinnen und Besucher der Ausstellung schwelgten beim Betrachten der Fotografien von Max Müller in Erinnerungen.

Der Rundgang durch die Ausstellung mit zweihundert Fotos von Max Müller und einer Diaschau mit weiteren hundert Bildern aus seiner Sammlung, die bis ins Jahr 1870 zurückreicht, ist eine vergnügliche Reise in die ältere und jüngere Vergangenheit der Gemeinde Thal. Angeregt tauschen die Betrachter ihre Erinnerungen aus: «Das ist doch der alte Messmer vom Rosentürmli, und hier steht Emmi Tobler im Rebberg.» «Jesses schau, der Pfarrer Brunner.» «Ist das nicht der Briefträger Niederer?» «Oh, da steht noch die Thalmühle.» «Ich kann mich noch gut erinnern, als die katholische Kapelle in Buechen abgerissen wurde.»

Gut gelungen ist auch die Art der Präsentation. Statt die Bilder einzeln in Rahmen zu zwängen, realisierte Gerhard Brauchle, Grafiker und Freund von Max Müller, die Idee mit den auf Augenhöhe montierten Holzschienen, wodurch die Fotos optimal zur Geltung kommen. Einige ausgewählte Sujets prangen auf fenstergrossen Stoffbannern, und in einer Glasvitrine werden sämtliche Kameras gezeigt, mit denen Max Müller im Laufe der Jahrzehnte unterwegs war.

Zwischen 1950 und 1960 begann die Zeit, als viele Leute das Fotografieren entdeckten. Zu ihnen gehörte auch der Thaler Max Müller, der seinerzeit von seinem Vater eine Kamera bekommen hatte, mit dem Auftrag, fortan die Veränderungen im Dorf bildlich festzuhalten. Dies wurde für den jungen Fotografen innert Kürze zum Hobby und zur grossen Leidenschaft. Bis heute ist er stets mit seinem Fotoapparat unterwegs und drückt nicht nur auf den Auslöser, wenn in Thal ein Haus abgebrochen, renoviert oder neu gebaut wird, sondern bei jeder sich bietenden Gelegenheit. Besonders gerne nimmt er auch seine Mitmenschen ins Visier.

Die Ausstellung steht unter dem Patronat der Ortsgemeinde Thal. Bürgerrat Hansjakob Tobler, Präsident der Museumskommission, sprach die Laudatio, und auch Vizepräsident Simon Diezi würdigte Max Müllers Arbeit, indem er seine Gedanken über die emotionale Botschaft, die bei jedem Betrachter auf ganz unterschiedliche Weise ausgelöst wird, in Worte fasste.

Text: Gisela Tobler

JUNI

Elisabeth Feurer Dessinateurin und Kunstmalerin

Wetter

Der Juni war zu warm und zu trocken. Mitte Monat betrug die tiefste Temperatur 8 Grad und Ende Monat wurde die höchste Temperatur mit 30 Grad gemessen. Es wurden bereits 7 Sommertage mit mindestens 25 Grad und 2 Hitzetage mit mindestens 30 Grad verzeichnet. Die Niederschläge erreichten mit 113 Millimetern nur 80 Prozent der Normalmenge für den Juni. Aber an einigen Tagen fiel sehr intensiver Regen. Die Sonne erreichte mit 177 Stunden Normalwert. Das wüchsige Wetter sorgte dafür, dass die Blütezeit des Lindenbaumes zwei Wochen zu früh eintraf.

Nach den Ulmen waren auch die Eschen von einem Pilz befallen worden. Revierförster Josef Benz ist zuständig für die Wälder zwischen Thal und Lüchingen. Er stellte bei den jungen Eschen in Thal und Rheineck einen beinahe flächendeckenden Befall fest. Weil die Eschen es gerne dunkel und feucht haben, sind sie an jedem Bachbord und jedem Tobel anzutreffen. Sie dienen dort der Hangbefestigung und haben somit eine Schutzfunktion. Zudem ist die Esche ein gefragtes Nutzholz, so etwa für Möbel, Treppen, Spiele und andere Produkte. Das Absterben der Eschen bereitet deshalb dem Rheintaler Förster Benz einiges Kopfzerbrechen.

Zur Eröffnung der Flussschifffahrt musste die Fahrrinne des Alten Rheins bei der Schifflände ausgebaggert werden. Der Pegel des Wasserstandes am Bodensee und im Alten Rhein lag anfangs Juni immer noch unter dem üblichen Niveau. Rechtzeitig auf Pfingsten konnte die Fahrt durch die wild romantische Flusslandschaft inmitten des Naturschutzgebietes von Altenrhein bis zum Städtchen Rheineck eröffnet werden

Kursschiff am Alten Rhein

Aus dem Gemeinderat In der ehemaligen Kartonfabrik konnte die neue Holzschnitzelheizung in Betrieb genommen werden. Die Gemeinde verfügt jährlich über 1500 Kubikmeter Holz, das zur Energiegewinnung genutzt werden kann. Das Holz wird in Wärme umgewandelt. So können pro Jahr 100 000 Liter Heizöl gespart werden. Die Heizung hat eine Leistung von 850 Kilowatt und kann damit etwa 140 Einfamilienhäuser versorgen. Bisher sind Gebäude in Gemeindebesitz und einige Private an den Wärmeverbund angeschlossen. Die neue Anlage fällt vor allem durch zwei 15 Meter hohe Metallkamine auf. Die Rohre leiten das erhitzte Wasser in die angeschlossenen Haushalte und bringen das erkaltete Wasser wieder zurück zur Heizung. Für Engpässe in der Holzschnitzelversorgung wurde zur Sicherheitsvorsorge ein Gaskessel an die Anlage angeschlossen.

Die Panzersperren im Gebiet Mesmeren sind entfernt. Die Arbeiten wurden durch die Rettungskompanie 23/2 des Katastrophenhilfe-Bataillons 23 und einer Sapeur Kompanie ausgeführt. Das Entfernen der Sperren ist gleichsam der erste Schritt in Richtung Überbauung des Gebietes Mesmeren.

Die Agentur am Flughafen Altenrhein ist als „Agency of Year“ ausgezeichnet worden. Mit Inhaber René Eugster wurde der Agentur mit dem Schweizer Dialog-Marketing-Preis 2011 zudem zweimal Gold und zweimal Bronce verliehen.

Aus der Gemeinde Die Sanierung des Schulhauses Bild ist abgeschlossen. Nach einem halben Jahr Unterricht im Provisorium konnten 55 Schülerinnen und Schüler wieder in das Thaler Schulhaus Bild zurückkehren.

Die Gemeinde Thal investierte rund zwei Millionen Franken in die Sanierung. Die Aussenfassade wurde neu gestrichen und beschädigte Sandsteine wurden ersetzt. Im Innern sind alle Zimmer renoviert und isoliert worden. Eine neue Treppe führt in den Dachstock, wo zusätzliche Räume entstanden sind. Die Wandtafeln und die sanitären Anlagen wurden erneuert und die alte Ölheizung wurde mit dem Anschluss an den Holzwärmeverbund ersetzt. Die Schüler feierten den Einzug ins renovierte Schulhaus mit selbstgebastelten Postkarten, welche sie mit gelben Ballons in die Luft steigen liessen.

In der Evangelischen Kirchgemeinde ThalLutzenberg wurde eine Katechetin als Jugendarbeiterin eingesetzt. Anita Mazenauer möchte in ihrer Arbeit auf die Bedürfnisse der Jugendlichen und deren Eltern eingehen. Sie hat sich bereits in Goldach und Steinach in der kirchlichen Jugendarbeit verdient gemacht. In Oberwinterthur fand sie eine neue Herausforderung mit der Leitung des Quartiertreffpunktes.

Nun folgte sie dem Ruf nach Thal für eine 40-%Anstellung. Diese wird aber im neuen Schuljahr mit elf Unterrichtslektionen und Konfirmandenunterricht weiter ausgebaut werden.

Matthias Ludin informierte in einem Bildervortrag über den Brückenbau in Kenia. In einem Vortrag gab er Einblick in die Kultur des Urvolkes im Gebiet der Massai Mara. Mit der Erstellung einer Fussgängerbrücke hat Matthias Ludin einen wichtigen Schritt gemacht, um die Lebensgrundlage für die Bevölkerung zu sichern. Mit zwei Mitstudenten hatte er in seiner Bachelorarbeit an der ETH Zürich ein universelles Brückensystem für die Region ausgearbeitet. Bei der Ausführung des Brückenbaues wurde die einheimische Bevölkerung in das Projekt miteinbezogen, um ihr das nötige Know-how zu verschaffen, selber solche Brücken zu bauen.

Martha Keller feierte im Altersheim Trüeterhof den 100. Geburtstag. Martha Keller ist in einfachen Verhältnissen mit acht Geschwistern im Armenhaus in Thal aufgewachsen. Nach der Sekundarschule arbeitete sie während 15 Jahren in der Spedition der Firma Baerlocher im „Löwenhof“ in Rheineck. Nach der Hochzeit zog sie 1945 mit ihrem Mann Walter nach Walzenhausen. Als ehemalige Thalerin darf sie nun ihren Lebensabend in Thal im Trüeterhof verbringen. Heimat sei für sie immer Thal gewesen, wo sie geboren und aufgewachsen sei.

Die Musikgesellschaft Thal stellte sich am eidgenössischen Musikfest in St. Gallen in der 3. Stärkeklasse der Jury. Unter der Leitung von Martin Meier erreichte sie im Aufgabenstück 89,7 und im Selbstwahlstück 90 von jeweils 100 möglichen Punkten. Somit posierte sich die MG auf dem guten 6. Rang. Mit der Parademusik erspielte sie mit 77,67 Punkten eine Platzierung im Mittelfeld. Insgesamt wurde ein erfreulich schöner Erfolg erzielt.

Das OZ Thal gewann Silber und Bronze am Schweiz. Schulsporttag in Solothurn und Olten.

Mit einem Mädchenteam in der Polysportstafette und einer Knabenauswahl in der Leichtathletik galt es, gegen jeweils mehr als 20 der besten Schulmannschaften der ganzen Schweiz anzutreten. Die Mädchen wurden mit Schwimmen, Biken, Crosslauf, Inlineskating und Biathlon in einer aussergewöhnlichen Teamleistung Vizemeister. Die Knaben belegten im Leichtathletik-Mehrkampf (80m, Weit- oder Hochsprung, Ballwurf oder Kugelstossen, 5x 80m und 5x 1000m Lauf) einen nicht zu erwartenden 3.

Platz.

Das Ausbildungszentrum AZA in Altenrhein ist neu auf Facebook vertreten. Jugendliche können Einblick in das Ausbildungszentrum bekommen und direkt mit den Ausbildnern in Kontakt treten. Sie finden hier wertvolle Informationen über Berufe und erfahren auch, welche Lehrstellen noch offen sind.

Laut Geschäftsführer Raphael Mösch sei das Angebot an Lehrstellen bei den technischen Berufen markant höher als die Nachfrage. Das Ausbildungszentrum AZA bildet aktuell 63 angehende Berufsleute der Stadler Rail AG, Altenrhein und der Schlegel AG, Goldach aus. Der Ausbildungschef würde es begrüssen, wenn sich vermehrt Frauen für technische Berufe interessieren würden. Frauen brächten dafür die nötigen Eigenschaften mit, wie gute schulische Leistungen, Konzentrationsvermögen und Zielstrebigkeit.

AZA-Geschäftsführer Raphael Mösch

Zum Pfingstgottesdienst versammelte sich die zukünftige Seelsorgeeinheit auf dem Buechberg.

Die Katholiken von Altenrhein, Buechen-Staad, Thal, Rheineck und St. Margrethen hatten Gelegenheit sich persönlich zu begegnen. Pfarreileiterin Annemarie Angele von Altenrhein und Schwester Marianne Rössli aus St. Margrethen gestalteten den Wortgottesdienst. Die Steyler-Patres Walter Strassmann, Josef Hegglin und Josef Antipasado zelebrierten anschliessend den Gottesdienst. Die musikalische Umrahmung wurde vom Brass-Ensemble gestaltet. Zur eindrücklichen Eucharistiefeier verhalfen auch die Ministranten aus den verschiedenen Pfarreien der neuen Seelsorgeeinheit. Pater Strassmann betonte, dass die Mitglieder der neuen Seelsorgeeinheit mit der Kraft des Heiligen Geistes und von Gott geleitet, daran arbeiten möchten, die Melodie der Vielfalt zu entdecken und das Miteinander zu wagen. Dies wurde anschliessend beim gemütlichen Zusammensein bei Wurst und Brot gepflegt.

JULI

Toni Monn Grafik, Malerei, Fotografie

Wetter Der Juli war kühl und regnerisch mit wenig Sonne. Wechselhaftes Wetter und Unwetter prägten den Monat. Nur das erste Monatsdrittel war leicht zu warm; danach folgten deutlich zu kühle Temperaturen. Die höchste Temperatur wurde am 12. Juli mit 29 Grad gemessen. Die tiefste Temperatur betrug am 16. Juli 8 Grad. Es gab überdurchschnittlich viel Regen. An 17 Tagen wurde die Regenmenge mit mindestens 1 Millimeter Niederschlag gemessen.

Die Vegetation wurde dadurch stark vorangetrieben.

Doch die Sonnenscheindauer erreichte mit 190 Stunden nicht den erwarteten Wert.

Der Seepegel war trotz starker Gewitterregen Mitte Juli immer noch 70 Zentimeter tiefer als im langjährigen Durchschnitt. Erst in der verregneten zweiten Julihälfte konnte er die Normalhöhe wieder erreichen.

Aus dem Gemeinderat Die Verkehrssicherheit auf der Buechbergstrasse soll verbessert werden. In Verhandlungen mit der Verkehrspolizei wurde eine Lösung mit einer Verkehrsberuhigung gefunden. Im Mittleren Buechberg war vorgesehen, am südlichen Strassenrand entlang der Grenze zur Landwirtschaftszone, in einem Abstand von 25 m Holzpflöcke anzubringen. Durch diese optische Verengung erklärte sich die Verkehrspolizei mit der Temporeduktion von 80 auf 50 einverstanden. Trotz ursprünglicher Zusage zur Anbringung der Holzpflöcke, widerrief der Grundeigentümer sein Einverständnis. So bleibt auf der Buechbergstrasse im Bereich Mittlerer Buechberg vorläufig Tempo 80.

Beim Werkhof in Staad wurde auf Wunsch der Bevölkerung eine Sammelstelle für Kaffeekapseln eingerichtet. An der Entsorgungsstelle in Staad können ab sofort gebrauchte Nespresso-Kapseln abgegeben werden. Diese werden dem ordentlichen Recycling zugeführt, wo die Verpackungsmaterialien umweltgerecht wieder aufbereitet werden.

Laut Mitteilung des Amtes für Verbraucherschutz und Veterinärwesen ist das Verfüttern von Fleischabfällen an Nutztiere verboten. Diese Abfälle müssen einer bewilligten Entsorgungsfirma übergeben werden. Mit diesem Verbot sollen Ausbrüche der Maul- und Klauenseuche und der Schweinepest verhindert werden.

Aus der Gemeinde Die Lehrstellensituation in der Region war derzeit für Stellensuchende sehr gut. Einige Unternehmen konnten aber ihre offenen Lehrstellen nicht besetzen. Besonders bei technischen Berufen überstieg das Angebot die Nachfrage. Besonders Elektronik und Technik waren wenig gefragt. Auch Metallbearbeitende Betriebe konnten diese Saison nicht alle Stellen besetzen. Trotzdem wollen verschiedene Firmen in einem längerfristigen Ziel mehr Ausbildungsplätze schaffen.

Im Gymnasium Marienburg haben neun Schülerinnen und sieben Schüler mit Erfolg die Maturitätsprüfung abgelegt. Hanspeter Trütsch, Medienfachmann vom Schweizer Fernsehen, ist auch Mitglied des Stiftungsrates des Gymnasiums. In seiner Festansprache wies er die Maturandinnen und Maturanden auf ihre besondere Verantwortung als Absolventen einer christlich geprägten Schule hin. Die ethischen Grundwerte sollen im Alltag gelebt werden. Die Gesellschaft brauche Gerechtigkeit und Solidarität um zu funktionieren. Von der Jugend werde auch ein Beitrag zur Lösung aktueller Probleme erwartet. Das können junge Menschen in der Familie, Gemeinde, Pfarrei oder im Militär leisten.

Dabei müssten sie sich Gedanken über die Zukunft machen und ihr Handeln stets selbstkritisch hinterfragen.

In der Ferienzeit gab es vermehrt dreiste Diebstähle. An der Hauptstrasse in Staad wurden beispielsweise bei einem Auto ein Fenster eingeschlagen und zwei Handtaschen gestohlen. Ein Passant konnte den Aufbruch beobachten und verständigte die Notrufzentrale. Im Verlaufe der Fahndung konnten in Rorschach drei tatverdächtige Asylbewerber festgenommen werden. Die Anzahl der Fahrzeugeinbrüche erreichte in der Region ein sehr hohes Niveau. Seit Anfang Juli wurden 58 Fahrzeugeinbrüche gemeldet. Das Deliktsgut betrug über 50 000 Franken. Der Schaden belief sich auf mehrere Tausend Franken.

Bänklein am „Schwarzen Weglein“

Schülerinnen und Schüler zu Besuch im Steinbruch

Lehrkräfte können zusammen mit ihrer Schulklasse die einzigartige Natur in der Kiesgrube erleben. Hans Jakob Bärlocher hat sich für dieses PSB-Projekt „Lernort Kiesgrube und Steinbruch“ gerne zur Verfügung gestellt. Den Schülerinnen und Schülern werden vor Ort die Zusammenhänge zwischen Natur, Geologie und Materialabbau aufgezeigt. Sie begegnen seltenen Tieren und Pflanzen am Fusse der Abbaustelle. In den kleinen Teichen entdecken sie Bergmolche, Wasserbienen, Wasser- und Grasfrösche, Libellen und Köcherfliegenlarven.

Dann dürfen sie unter Anleitung neue Lebensräume für bedrohte Tier- und Pflanzenarten erstellen. Zum Beispiel wird eine Trockenmauer errichtet, um Lebensraum für Ringelnattern und Zauneidechsen zu schaffen. Gleichzeitig werden wuchernde und artfremde Pflanzen entfernt, welche das einheimische Ökosystem zerstören. Eine Gruppe darf sich mit Naturspielen im Kreienwald vergnügen. Aus den Materialien die der Wald zu bieten hat, entstehen hübsche Kunstwerke. Eine Bubengruppe freut sich vor allem an der Besichtigung des Steinbruches.

Dort gibt es den grössten Bagger der Ostschweiz zu bewundern.

Ein neu gesetztes Bänklein am Rheintalischen Höhenweg lädt den Wanderer zum Verweilen ein. Die liebliche Landschaft von Thal breitet sich vom Buechberg und dem Feldmoos über den Dorfkern bis zum Pfänder aus. Und der Blick schweift weiter über satte Wiesen und Obstgärten bis zum Appenzeller Vorderland. Frau Claire Lei vom Altersheim Trüeterhof hatte Bauer Köbi Lutz ermuntert, an diesem schönen Aussichtspunkt ein Bänklein zu platzieren. Aus seinem eigenen Inventar wurde darauf ein Bänklein angebracht. Die Wanderer freut’s. Sie danken sowohl der Initiantin wie auch dem Spender.

Die Häfen Marina Rheinhof, Rheinspitz und Staad wurden zum dritten Mal mit dem Blauen Anker ausgezeichnet. Dieses nationale Umweltzertifikat wird jeweils für ein Jahr durch die internationale Wassersportgemeinschaft Bodensee an vorbildliche Häfen verliehen, welche sich zur Erhaltung von Umwelt und Natur einsetzen.

Die Post und Services Altenrhein fährt umweltschonend. Die Zustellung der Post erfolgt nun mit dem neuen Elektromobil DXP der Firma Kyburz.

Damit wird in der Gemeinde Thal ein ökologischer Beitrag an den Umweltschutz geleistet, freut sich Posthalter Felix Bischofberger.

Felix Bischofberger ist nun „umweltschonend“ unterwegs.

In Altenrhein konnte am Bodensee das seltene Naturphänomen „Grüner Strahl“ beobachtet werden. Wenn das letzte Segment der Sonne am Horizont versinkt, kann in seltenen Fällen sein oberster Teil als „grüner Strahl“ gesehen werden.

Die Lichtstrahlen werden auf dem langen Weg, zum Beobachter und zurück zur Atmosphäre, gekrümmt und gebrochen. Das blaugrüne Licht wird dabei stärker gebrochen als das rote. In seltenen Fällen erscheint das letzte Aufblitzen für einen kurzen Moment als grüner Lichtstrahl oder als Lichtbüschel.

Jolanda Neff: Gold nach Schlammschlacht

An der Schweizermeisterschaft im Cross Country gingen zwei Goldmedaillen nach Thal. Jolanda Neff feierte in ihrem 13. Rennen der Saison den elften Sieg der Juniorinnen in Plaffeien FR. Nach einem turbulenten Rennen mit widerlichem Dauerregen, einem Sturz und beschädigtem Bike, gelang ihr trotz allem der Sieg mit einem Vorsprung von 2:01 Minuten vor der Zweitplatzierten. Auch Thomas Litscher (U23) liess nach langem Aufstieg und anspruchsvoller Strecke, sowie mehreren Stürzen, seine Konkurrenten hinter sich. Mit dem Sieg bestätigte er seine Topform im Weltcup der Elite. Sehr gute Resultate erreichte auch der Nachwuchs aus dem Team Signer mit Juniorin Eliane Müggler, sowie den Junioren U17 Lukas Neff, Sandro Schober und Remo Müggler.

Welcome back home, Max! Nach 38 Jahren Tätigkeit im Ausland ist Max Bosshard mit seiner Familie nach Thal zurückgekehrt, um seinen verdienten Ruhestand anzutreten. Als Sales Manager der Schweizerischen Seidegazefabrik Thal, der heutigen Sefar AG, bereiste er Skandinavien, Osteuropa, den Mittleren Osten und verschiedene Afrikanische Länder.

Bedingt durch seine Arbeit lebte er mit seiner Familie 24 Jahre im Ausland, unter anderem in den USA, Hongkong, China, Mexico und Thailand. Vor dem Einwohneramt in Thal liess sich der Heimkehrer mit seinem Amerikanischen Chevrolet mit der einmaligen Auto Nummer ablichten.

Das Ferienlager der JuBla Thal und des Blauring Buechen-Staad fand im Glarnerland statt. Über 80 Kinder und Jugendliche verbrachten in Elm mit einem Leiterteam und vielen Jungleiterinnen und Jungleitern ein erlebnisreiches Ferienlager. Jeder Tag brachte den Jugendlichen neue Aufgaben und viele Erlebnisse: Schlossromantik, Schauspielerei, Postenläufe, Wanderungen mit Grilladen, Olympiaden, Erholung im Schlammbad oder mit einer Massage, Schatzsuche, Wettkämpfe und Discos. Zudem wurde in Gruppen je ein Disney Film gedreht. In Ateliers wurden Schmuck und Werkzeuge gebastelt.

Dieses Lager konnte dank der grosszügigen Unterstützung der Katholischen Kirchenverwaltungen und den vielen Privatspendern realisiert werden. Zu loben ist das Führungsteam, welches einen Teil ihrer Ferienzeit für die Leitung zur Verfügung stellt.

Thomas Litscher: Gold in der Kategorie U23

Impressionen der 1. August-Feier am 31. Juli im Oberstufenzentrum Thal

AUGUST Roland Gerth Fotografie

Wetter

Aus dem Gemeinderat

Der August war warm, trocken und sonnig. Mit der Hitzewelle in der zweiten Monatshälfte ist der August um zweieinhalb Grad zu warm ausgefallen.

Es gab 15 Sommertage, mindestens 25 Grad und 5 Hitzetage mit mindestens 30 Grad. Die Sonnenscheindauer erreichte mit 235 Stunden 130 Prozent der üblichen Dauer. Das wüchsige warme Wetter und 12 Regentage brachten die Vegetation weiter in Vorsprung.

Der Gemeinderat erteilte die Bewilligung für die geplante Antennenanlage Alcatel-Lucent Schweiz.

Nach eingehender Überprüfung wurde festgestellt, dass die Antenne den bau- und planungsrechtlichen Vorschriften entspricht und die Strahlung weder die zulässigen Immissions- noch die Grenzwerte der eidgenössischen Verordnung übersteigt.

Im Weinberg Der Vegetationsvorsprung war im August nach wie vor sehr gross. Er betrug zwei bis drei Wochen und versprach eine frühe Weinlese. Die Wespenplage war vielerorts ein Problem, weil angestochene Beeren Essigfäule verursachen können. Deshalb waren Wespenfallen aufgehängt worden, um Wespen anzulocken und zu fangen.

Sämtliche Bahnübergänge der SBB müssen bis zum Jahr 2014 saniert werden. In Staad wurden deshalb die beiden Bahnübergänge der SBB in Zusammenhang mit den sicherheitstechnischen Auflagen der SBB im August erneuert. Der Übergang an der Thalerstrasse (Höhe „Mosti“) und der Übergang bei der Buechenstrasse blieben deshalb für zwei Tage geschlossen.

Bahnübergang in Staad

Das Projekt „Elternberatung“, Organisation KOOSA, wurde mit der Zustimmung des Rates um ein Jahr verlängert. Die kompetente Unterstützung der Erziehenden durch die Organisation wurde genutzt und geschätzt. Die Jugendkommission verspricht sich von diesem Projekt eine spürbare, präventive Wirkung gegen die Jugendprobleme Die ersten Arbeiten im Zusammenhang mit dem Abbruch und Neubau des Schulhauses Buechen wurden vergeben. Die Bauarbeiten wurden an die Gautschi AG, Altenrhein, vergeben. Der Gemeinderat hat sich dabei zum Ziel gesetzt, den bewilligten Kostenvoranschlag keinesfalls zu überschreiten.

Aus der Gemeinde Der Abbruch des alten Schulhauses Buechen erfolgte etappenweise mit einer sachgerechten Räumung des Gebäudes. Vorhandene Materialien wie Asbest machten einen sauberen Rückbau notwendig.

Dies erforderte eine ordnungsgemässe Entfernung und eine umweltgerechte Entsorgung der verschiedensten Baumaterialien.

Feuerbrandkontrolleure waren in der Gemeinde unterwegs. Sie prüften verschiedene Bäume und Sträucher. Der Feuerbrand ist als gemeingefährliche Krankheit eingestuft. Er befällt sowohl Kernobstsorten wie Apfel, Birne und Quitten, als auch Ziergehölze wie Weissdorn, Cotoneaster, Vogelbeere, Feuerdorn und noch einige andere Arten. Im Kanton St. Gallen ist die Bekämpfung in wichtigen Hoch- oder Niederstammanlagen mit einem Schutzgürtel von 500 m vorgeschrieben.

Die Georges Bleiker AG in Staad ist ein supermodernes Entsorgungscenter. Die Entsorgung von Abfällen und Altstoffen gilt als eine der wichtigsten Fragen, wenn es ums Thema Umwelt geht. Die Georges Bleiker AG mit Hauptsitz in Hefenhofen TG ist nicht nur Entsorger und Recycler, sondern vielmehr eine Dienstleistung, die Gesamtentsorgungslösungen für Gewerbe, Industrie und Gastronomie anbietet.

Nach einer stürmischen Nacht trieb es eine gekenterte Jolle in Altenrhein an Land. Zwei Jugendliche waren tags zuvor trotz Sturmwarnung bei Horn mit einer Jolle auf See. Die Jugendlichen gerieten in Seenot weil ihr Boot gekentert war. Als der Seerettungsdienst eintraf waren die Jugendlichen, die ohne Rettungswesten ins sturmgepeitschte Wasser gefallen waren, bereits von Personen eines anderen Schiffes aus dem Wasser gezogen worden. Doch ihr Boot war verschwunden.

150 Jugendliche nahmen am kantonalen Weiterbildungskurs der Jugendfeuerwehren in Thal teil.

Angeleitet wurden die Mädchen und Knaben von erfahrenen Instruktoren. Auf einem Parcours wurden verschiedene Handgriffe automatisiert, Knoten geübt und mit einer Motorspritze wurde Wasser aus dem Rhein gepumpt. Auch fuhren die Jugendlichen mit dem Tanklöschfahrzeug, setzten sich mit Atemschutzgeräten gegen Rauch durch, bekämpften Flammen mit Schaum oder Wasser und retteten über eine Leiter Personen. Sie mussten auch Brand- und Schnittwunden behandeln und Personen mit Verdacht auf Rückenverletzungen bis zum Abtransport fachgerecht lagern. Schliesslich wurden noch eine Kuh und ein Esel mit einem Kran aus einer Jauchegrube gerettet.

Eine grosse Zahl von Pilzfreunden erfuhr viel Wissenswertes über die Pilze in der Region Thal.

Unter dem Patronat des Naturschutzvereins Am Alten Rhein berichtete der Mykologe Fritz Mater, dass in der Gegend Burgruine Grimmenstein etwa 60 Speisepilze wachsen. Pilze werden immer in Körben gesammelt und transportiert, weil sie Luft brauchen. Die Fruchtkörper werden aus dem Boden gedreht und nie abgeschnitten, damit das unterirdische Netzwerk (Mycel) nicht Schaden nehmen kann.

Für die Heimweltmeisterschaft in Champéry wurden vom Swiss Cycling drei Bikerinnen und zwei Biker des RV Altenrhein aufgeboten. Überraschend wurde auch Eliane Müggler aus Thal selektioniert. Seit Anfang Jahr fährt Eliane in der U19.

An ihrem ersten WM-Rennen hatte Eliane einen guten Start und lag bald im vorderen Drittel, verlor aber mit einem Platten viel Zeit und fiel auf den 24.

Platz zurück. Die Europameisterin Jolanda Neff aus Thal hatte ebenfalls Pech. Sie war grippegeschwächt und kam nur auf Platz vier. Die Schweizer Mountainbiker mit Thomas Litscher überzeugten im Team-Wettbewerb und sicherten sich Silber.

Das Fliegermuseum lud zum Museumstag ein.

Das Museum trägt dazu bei, dass die Legenden der Lüfte nicht in Vergessenheit geraten. Dank dem Engagement von Hunter-Freunden und dem Swiss Hunter Team ist die Rettung dieser nostalgischen Armeeflugzeuge gelungen. Darum ist es nicht selbstverständlich, dass zum Beispiel ein Hawker Hunter in der Schweiz zu einem Nostalgieflug abhebt.

Musig am See am 13. August in der Badi Speck Auch dieses Jahr herrschte im Staader Open Air eine ausgelassene Stimmung.

Das musikalische Programm fand grossen Anklang. Zu Beginn sorgten The Riverstones mit BigBand-Sound aus Pop, Rock und Jazz für gute Stimmung. Danach rockte die Band Rough aus Appenzell auf der Bühne, gefolgt von der Bluesrock-Band Reload4. Schliesslich spielte die Band Wheelmachine aus der Umgebung Bodensee-Thurgau Rock, Pop und Blues und liess die Periode seit den 1970er-Jahren musikalisch neu aufleben.

Als Höhepunkt des Abends trat die Elias Bernet Band aus St. Gallen auf und begeisterte mit ihrem heissen Blues das Publikum von Klein bis Gross, so dass immer mehr Besucherinnen und Besucher vor der Bühne das Tanzbein schwangen. «Wir versuchen, so gut es geht, regionale Bands in unser Programm aufzunehmen», sagt Hans-Jörg Hehli. Maximal dürften die Musikerinnen und Musiker jedoch zweimal am Open Air Musig am See auftreten.

Auch für die Kleinen war das Open Air in der Staader Badi ein Fest. Im grossen Sandkasten wurde bis spät in die Nacht gebuddelt und geschaufelt. Die Schaukeln waren immer besetzt und vor der Bühne wurde zu Rock und Blues gehüpft. Der Verkehrsverein Staad feierte mit der Organisation des Open Airs zum neunten Mal einen vollen Erfolg.

SEPTEMBER

Peter H채felin Bildhauer

Wetter

Aus der Gemeinde

Der September war seit 1864 einer der wärmsten.

Nur wenige Tage um die Monatsmitte waren zu kalt.

Es herrschte der liebliche Altweibersommer vor mit einigen nebligen Morgen und sonnigen milden Nachmittagen. Die tiefste Temperatur wurde am 21.

September mit 6 Grad gemessen, die höchste Temperatur betrug am 10. September 29 Grad. Die Niederschläge mit 9 Regentagen verteilten sich auf die ersten zwei Monatsdrittel. Das dritte Drittel blieb trocken. Der vorherrschende Ostwind sorgte für das stabile Wetter. Die Sonne schien 182 Stunden. Das waren 120 Prozent der üblichen Sonnenscheindauer.

Die Vegetation war eine Woche im Vorsprung.

Die Mostobstsaison hatte dank des Wetters früher als üblich begonnen. Die Fünf-Tonnen-Mostpresse in der Obstverwertung Staad lief auf Hochtouren.

Rund zwei Wochen früher als in den vergangenen Jahren wurden grosse Mengen Apfel- und Birnensaft produziert. Pro Woche konnten bis zu 100 Tonnen Obst verarbeitet werden. Ein Rekordjahr war aber nicht zu erwarten, weil seit der Feuerbrandkrise 2007 zu viele Bäume fehlen. In Anwesenheit der amtierenden Apfelkönigin fand ein Schaumosten statt. Der frischgepresste Apfelsaft konnte von den Schaulustigen degustiert werden.

Aus dem Gemeinderat Benefizlauf und eine Spende von Fr. 200.-. Gemeindepräsident Robert Raths überreichte dem Läufer Daniel Raum aus Höchst symbolisch Fr. 200.für ein Projekt in Afrika. Der Student startete in Thal zu einem etappenweisen Benefizlauf rund um den Bodensee. Auf jeder Etappe jonglierte er während dem Laufen mit drei Bällen. Er legte dabei 250 km zurück. Der Erlös geht an das Hilfswerk Mercy Ships, welches ein Krankenhaus zur Behandlung der Ärmsten betreibt.

Die Firma Sefar, mit 98% Exportanteil, war von der Währungsentwicklung stark betroffen. Um die negativen Auswirkungen etwas auffangen zu können, muss die Firma ab Januar 2012 eine bedingte Arbeitszeiterhöhung um 2,5 Stunden pro Woche einführen. Mitarbeitenden ohne Zeiterfassung würde der Grundlohn entsprechend gekürzt. Falls der gewichtete Durchschnitt von Euro und US-Dollar über drei Monate unter einem kritischen Stellenwert liege, müsste diese Massnahme eingeführt werden. Die Arbeitszeiterhöhung ist von der Währungsentwicklung abhängig und würde immer nur für einen Monat gelten.

Hans Lutz-Herzog feierte seinen 100. Geburtstag.

Der Jubilar konnte seinen Geburtstag bei guter Verfassung im Altersheim Trüeterhof feiern. Er verbrachte den grössten Teil seines Lebens in Thal, zuerst auf dem ehemaligen Bauernhof in der Mesmeren, später im Bürgli. Während 40 Jahren arbeitete er bei der Schweizerischen Seidengazefabrik AG, der heutigen Sefar. Vor einem Jahr ist er mit seiner inzwischen verstorbenen Frau ins Altersheim gezogen. Man trifft den rüstigen Jubilar immer wieder auf Spaziergängen rund ums Dorf. Gemeinderat Martin Rissi überbrachte zum 100. Geburtstag die Glückwünsche der Gemeinde.

Viele Liegenschaften sind auf Gemeindegebiet einem Flurnamen zugeordnet. Das ergab bei Volkszählungen für die Mitarbeitenden der Gemeindeverwaltung einen grossen Mehraufwand. Nach gesetzlicher Vorschrift wird nun das Grundbuchamt im Auftrag der Gemeindebehörde jeder Liegenschaft eine Hausnummer zuteilen, die einer Strasse zugeordnet wird.

Die Bürgerschaft genehmigte mit dem Budget 2011 einen Beitrag für das Errichten einer PhotovoltaikAnlage auf dem Dach der neuen Turnhalle Altenrhein. Gegen das Projekt gingen keine Einsprachen ein. Die Baubewilligung ist erteilt und die Arbeiten an die Firma Höchner, Thal vergeben

Gemeinderat Martin Rissi mit Jubilar Hans Lutz

Neue Solarstromanlage in Thal. An der Heidlerstrasse wurde auf dem Dach eines Einfamilienhauses eine Photovoltaik-Anlage erstellt. Mit 40 Panels auf einer Fläche von 52m2 kann eine Leistung von 7.6 kW erzeugt werden. Die Sonneneinstrahlung wird dabei in elektrische Energie umgewandelt. Im Jahr kann ein Energieertrag von 7300 kWh direkt ins Stromnetz der Gemeinde eingespiesen werden. Damit wird von privater Seite ein Beitrag für eine umweltfreundliche Energieversorgung geleistet.

Jürg Fuhrer mit seinem Team

Es konnte 25 Jahre Sennhütte Fuhrer gefeiert werden. 1986 übernahm Werner Fuhrer aus Flawil den Dorfladen mit Molkerei von der Familie Bläsi.

Inzwischen hat Senior Werner das Geschäft seinem Sohn Jürg übertragen. Die Bevölkerung schätzt den Dorfladen, wo nebst den üblichen Lebensmitteln und Gebrauchsartikeln auch Fleisch und Brot zu haben sind. Mit der aktuellen Schliessung der letzten Metzgerei in Thal bietet nun die Sennhütte ein erweitertes Angebot an Fleisch- und Wurstwaren von der Metzgerei Diethelm aus Balgach an.

In der Staader Bucht lag eine Fliegerbombe.

Sporttaucher hatten die Bombe entdeckt. Man vermutete, es handle sich um eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg, welche möglicherweise von einem britischen Bomber im See „entsorgt“ wurde.

Blindgänger-Experten der Schweizer Armee stuften die Bombe als hochexplosiv ein. Aus diesem Grund wurde eine Sperrzone von fünfzig Metern mit Bojen signalisiert und ein Durchfahrts-, Anker-, und Tauchverbot erlassen. Militärspezialisten war es nach einigen Tagen gelungen, den Sprengzünder zu entfernen. Danach konnte die Bombe angehoben und an Land geschleppt und auf einen militärischen Schiessplatz transportiert werden, um sie dort unter Ausschluss der Öffentlichkeit zu sprengen. Militärische Spezialisten untersuchten den 500 Kilogramm schweren Bombenkörper und stellten fest, dass es sich um eine Attrappe handelt. Der Zünder war wirkungslos und der Inhalt ein Gemisch aus Sand und Sägemehl. Die Bombe stammt aus der Schweiz und wurde wahrscheinlich zu Versuchszwecken in den 1950er-Jahren eingesetzt, womöglich im Zusammenhang mit der Entwicklung des P-16 bei den Flug- und Fahrzeugwerken FFA AG in Altenrhein.

Die neue Speisereste-Annahmestelle des Abwasserverbandes Altenrhein ist gut angelaufen. Fast jeden Tag fahren im Schnitt ein bis zwei Lastwagen vor und laden biogene Lebensmittel ab. Es sind Speisereste aus der Gastronomie, überlagerte oder abgelaufene Lebensmittel, fehlerhafte Produktionen oder übriggebliebene Ware, die der Detailhandel nicht mehr verkaufen kann. Die Ladung wird gewogen und dann in den 40 Kubikmeter fassenden trichterförmigen Bunker gekippt und dort gemischt. Danach gelangt sie in die Hammermühle. Diese zerkleinert die Abfälle und separiert Verpackungsfolien und andere Fremdstoffe. Dieses Co-Substrat wird darauf in einen Vorlagebehälter gepumpt und kommt danach in die Faultürme, wo es mit dem Klärschlamm vergärt. Es entsteht Biogas. Geschäftsführer des AVA, Christoph Egli, ist mit der Auslastung zufrieden. Der effiziente und sichere Entsorgungsweg bietet einen Mehrwert. Es gelangt kein Schlamm in die Landwirtschaft und somit auch keine nicht abbaubaren Rückstände in den Boden.

Die Anlage ist selbsttragend und wird nicht mit öffentlichen Geldern subventioniert.

Die Winzer freuten sich über einen perfekten Wimmet. Die an den Stöcken hängenden Trauben waren schon im September von einer exzellenten Qualität. Das Laub war noch ungewöhnlich grün.

Die Reben standen noch gut im Saft, was sich positiv in der Aromabildung niederschlagen hat. Mitte Monat konnte schon mit dem Wimmet begonnen werden. Die Kellermeister werden gefordert, das Beste aus den Weinen zu holen. Man kann Spitzenweine erwarten.

Festivitäten „30 Jahre Musikschule am Alten Rhein“ am 10. September Die Musikschule Am Alten Rhein feierte den 30. Geburtstag im Oberstufenzentrum Thal. Die ganze Bevölkerung war zu einem attraktiven Programm mit viel Musik, Musiktheater und einem Musikparcours eingeladen. Die Musikschule, der Förderverein und die Musikvereine der drei Gemeinden St. Margrethen, Rheineck und Thal verwöhnten die Gäste mit Grillwürsten, Pommes Frites und nebst verschiedenen Getränken auch mit Kaffee und Kuchen. Für die Kinder gab es viele Wettbewerbsspiele, bei denen Übungen mit Klang, Ton und Geschicklichkeit gefragt waren. In der Aula präsentierte die Musikschule ein abwechslungsreiches Konzert mit einem Querschnitt in der Vielfalt des Musik- und Gesangsbetriebes. Als krönender Abschluss des Festes gab es nach der Preisverleihung der verschiedenen Wettbewerbe für alle Kinder einen Ballonwettflug.

Ein Gang durch das Dorf der Molkenkuren am 25. September Die Donnerstagsgesellschaft lud zu einem lehrreichen Rundgang durch den Kurort Heiden ein. Peter Eggenberger aus Walzenhausen ist Lokalhistoriker und Autor verschiedener vergnüglicher Geschichten im heimatlichen Dialekt aus dem östlichen Appenzellerland. Unter dem Motto „Heiden, Dorf der Molkenkuren und Dunants zweiter Heimat“ erzählte er der aufmerksamen Gruppe in unterhaltsamer Manier viel Interessantes aus längst vergangener, aber auch aus der neuesten Zeit. Er wies auf den Dorfbrand von 1838 hin und machte auf die neu aufgebauten Häuser im klassizistischen Stil aufmerksam. Er erzählte vom aufgeblühten Dorf Heiden mit Molkenkuren und Kuhstalldufttherapien und zeigte eine Fotografie vom alten Kursaal, der von einem berühmten Architekten erbaut wurde. Zum damals weltweit bekannten Kurort mit seinen prominenten Ärzten kamen illustere Gäste aus aller Welt. Sie reisten in doppelstöckigen Waggons der Zahnrad-Bergbahn Rorschach-Heiden an. In Heiden hatte auch der Gründer des Roten Kreuzes 1887 eine neue Heimat gefunden. Der interessante geschichtliche und vergnügliche Rundgang wurde im Biedermeiersaal des Gasthauses Linde mit einem Apéro abgeschlossen.

OKTOBER

Lydia Bruderer-Bosshard Malerin 1916 - 2008

Wetter Der „Goldene Oktober“ war temperaturmässig sehr ausgeglichen. Es gab nur zwei Frosttage. Am 23. Oktober wurde die tiefste Temperatur mit minus ein Grad verzeichnet. Die höchste betrug am 3. Oktober 23 Grad. Es war lange trocken, aber es gab auch genug Regen. Die Niederschläge verteilten sich auf sieben Tage. Gewitter traten keine mehr auf.

Dank Winden aus allen acht Windrichtungen herrschte trockenes und stabiles Wetter. An sechs Tagen herrschte Nebel, der sich nur zeitweise auflöste. Dann präsentierte sich die Natur in einer prächtigen Laubverfärbung.

In der Gemeinde herrschte grosse Bautätigkeit.

Vier bekannte Bauten wurden abgerissen. Es sind dies die Villa Rosenegg im Gebiet Mesmeren, Thal, das alte Schulhaus Buechen, die Liegenschaft an der Hauptstrasse 91 in Staad (ehemals de Stefan) und das Restaurant Buechberg. Das Ausflugsrestaurant hatte eine alte Tradition. Es wurde 1920 erstellt.

Dank seiner Lage mit bester Aussicht auf den Bodensee war es während Jahrzehnten ein beliebter Treffpunkt. Die schlechte Bausubstanz machte es nun notwendig, die Liegenschaft abzubrechen. An dessen Stelle werden Wohnbauten erstellt.

Aus der Gemeinde

Aus dem Gemeinderat Am durchgehenden Seeuferweg von Staad nach Altenrhein fehlt ein kleines Teilstück. Der Gemeinderat hat verschiedene Varianten einer Wegverbindung erarbeitet und mit den Anwohnern besprochen. Die Betroffenen wehrten sich gegen jeglichen Vorschlag. Sie machten deutlich, dass sie durch die verkehrsreiche Strasse, die Bahnlinie, den Flugplatz und die Badi Staad mit viel Lärm konfrontiert seien und deshalb die ruhige Seite zum See sich nicht nehmen lassen wollen. Der Gemeinderat sucht jetzt andere Lösungen. Die Wegverbindung aber wird in der Richtplanung der Gemeinde Thal bleiben.

Die eidgenössische Labelkommission hat der Gemeinde Thal für weitere vier Jahre das Label Energiestadt erteilt. Die Punktzahl konnte gegenüber der Verleihung von 2007 nochmals gesteigert werden. Die Gemeinde Thal erreichte 60.3% Punkte und übertraf somit das Soll von 50% deutlich.

Die Organisation „Ferienpass“ bot in den Herbstferien 160 Kurse an. Die Schülerinnen und Schüler der ersten bis siebten Klasse konnten aus einem vielseitigen Angebot auswählen, zum Beispiel Tauchen, Filzen, Pizzaplausch, Übernachtung im Stroh, Armbrustschiessen, Tennis und vieles mehr. Diese Erlebniswoche ist sehr beliebt. Spiel, Spass, körperliche Ertüchtigung, Kreativität und Gemeinschaftserlebnis kann gefördert werden. Der Verein „Ferienpass am Alten Rhein“ besteht aus einem Team engagierter Frauen der Gemeinden St. Margrethen, Rheineck und Thal. Unterstützt wird das Team von den Gemeinden, aber auch von Gönnern und Spendern.

Die Kantonspolizei kontrollierte im Rheintal die landwirtschaftlichen Fahrzeuge. Über die Hälfte wurde bei der Verkehrskontrolle wie folgt beanstandet: Fahren ohne Führerausweis, gesetzliche Vorschriften nicht erfüllt, Anhänger nicht gelöst, Fahrzeug überladen, frisierter Traktor und anderes.

Die Marienburg lud zum Tag der offenen Türe ein. Als die Steyler Missionare den Hohenzollern den Sommersitz „Weinburg“ abkauften wurde dieser in „Marienburg umgetauft. Seit 1930 führten sie dort ein Gymnasium. Der Stiftungsrat hat vor kurzem entschieden, die Privatschule zu schliessen. Rückläufige Schülerzahlen hätten zu einem Defizit der laufenden Rechnung geführt. Es sei dem Stiftungsrat nicht gelungen, die finanziellen Mittel auszugleichen. Aber der Schulbetrieb sei bis Ende Schuljahr gewährleistet. Die Steyler Missionare, die die Schule ausgebaut haben, erteilen nur noch wenige Schulstunden. Ihr Schwerpunkt liegt heute in der Pfarreiseelsorge der Umgebung. Am Besuchstag erlaubten die Patres einen Blick hinter die Mauern. Sie zeigten wie sie wohnen und wie ihre Arbeit aussieht. Im Wohnbereich der Patres erinnern prächtige Stuckaturen und mächtige Holzdecken, dass das Haus einst als Schloss gebaut wurde. Seit drei Jahren wohnen auch sechs Steyler Missionsschwestern im Haus Maria Helena. Sie wohnen in Klausur, betreuen aber noch Blinde und Behinderte, erteilen Integrationshilfe, Orgel- und Liturgie-Dienst. Filme und Bildtafeln erinnern an das Wirken des heiligen Arnold Janssen in Steyl, NL. Das Missionswerk wurde 1875 gegründet. 1889 entstand die Missionskongregation der Dienerinnen des Heiligen Geistes. Die Steyler Patres, Brüder und Schwestern waren in allen fünf Kontinenten in Missionsgebieten tätig.

Unter der Leitung von Roland Stieger wurde die Pflegeaktion Fuchsloch erfolgreich durchgeführt.

Das Flachmoor Fuchsloch zwischen Buriet und Staad muss jährlich aufgeräumt werden. Mitglieder des Naturschutzvereins, Schüler und Schülerinnen der Sekundarschule, sowie auch ausländische Mitbürger, halfen tatkräftig mit. Während vier Stunden wurden Schilf und Goldruten gemäht, zusammengerecht und zum Verrotten deponiert. Einzelne Sträucher mussten ausgelichtet werden und die biologisch wichtigen Wasserlöcher wurden gesäubert, damit Molche und Frösche im kommenden Frühling dort laichen können. Mit einem Znüni konnte die Aktion erfolgreich abgeschlossen werden.

In der Kruft entstehen zwei Mehrfamilienhäuser mit 19 Mietwohnungen. Die Bauherren sind die Enkel des ehemaligen Seidengazefabrikdirektors August Tobler. Die Ausführung wurde dem Generalunternehmen Implenia St. Gallen vergeben. Die Wohnlage „Sunne Thal“ ist nahe dem Dorfzentrum.

Auch die Verkehrsanbindung an Bus, SBBHauptlinie, sowie die Zufahrt zum Autobahnanschluss sind in unmittelbarer Nähe. Gemeindepräsident Robert Raths freut sich, dass sich die Bauherrschaft für attraktive Mietwohnungen entschieden hat.

Uschi Eisenegger wurde an der Delegiertenversammlung des STV zum Ehrenmitglied ernannt.

Die turnerische Erfolgsliste der 70-jährigen ist beachtlich. 1967 gründete sie in Staad die Mädchenund Kunstturnriege und leitete die Damenriege.

1970 wurde sie Expertin für Kunst- und Geräteturnen der Organisation Jugend + Sport. 1995 legte sie den Grundstein für die erfolgreiche Geräteriege Staad, die heute von ihrer Tochter Sabine Dudler geführt wird. Auf kantonaler Verbandsebene war sie Mitglied des Technischen Komitees, sowie Leiterin von unzähligen Kreis-Kampfrichter- und Gerätekursen. Sie hat zudem die Schweizerischen Trainingslager für Geräteturnen ins Leben gerufen, die auch in der Sporthalle Bützel in Staad stattfinden.

Uschi Eisenegger STV-Ehrenmitglied

Vortrag über Médecins Sans Frontières (MSF) am 28. Oktober im OZ Thal Die in Staad aufgewachsene Cornelia Galliker berichtete im Oberstufenzentrum Thal über das Wirken der Médecins sans Frontières und über ihre eigenen Einsätze im Ausland. Die 44jährige machte vorerst eine Ausbildung zur diplomierten Pflegefachfrau. Zurzeit arbeitete sie im Kantonsspital St. Gallen und bei der Spitex Goldach. Ihre Motivation für humanitäre Tätigkeit erwachte bei Reisen in asiatischen Drittweltländern. Sie engagierte sich deshalb bei den „Médecins sans Frontières“. Diese Institution wurde 1971 nach dem Biafra-Krieg von Ärzten und Journalisten gegründet und ist heute eine der grössten humanitären Organisationen. 1981 wurde in der Schweiz eine eigene Organisation gegründet, deren Sitz in Genf ist. Im Vordergrund stehen die medizinische Arbeit, aber auch die journalistische Berichterstattung, sowie die Achtung der Menschenrechte. Im persönlichen Erlebnisbericht erzählte Cornelia Galliker anhand von Fotos von ihrem zehnmonatigen Einsatz in einem Spital im Südsudan und ihrem zweimonatigen Aufenthalt in einem Flüchtlingslager in Afghanistan. Besonders eindrücklich waren ihre Schilderungen vom tödlichen Kreislauf der Unterernährung und Krankheit, vor allem bei Kindern. Oft fehle auch das notwendige Material für die von weit hergekommenen hilfebedürftigen Menschen.

NOVEMBER Hans E. Schmid Kunstmaler und Dessinateur 1921 - 2006

Wetter Im November fiel kein Niederschlag. Das Martinisömmerli hielt den ganzen Monat an. Es war rund ein Grad zu warm. Kühlere und wärmere Temperaturen wechselten sich ab. Daraus resultierte ein ausgewogenes Monatsmittel. Die tiefste Temperatur betrug minus 4 Grad, die höchste 21 Grad. Es wurden nur wenige Tage mit Frost verzeichnet. Die Sonne erreichte die Norm nicht, was auf die vielen Nebeltage zurückzuführen ist. Infolge des warmen und trockenen Herbstes gab es Rekordernten an Obst und Trauben.

Der Seepegel lag im November 15 cm unter dem langjährigen Durchschnitt, während auf der anderen Seite der Alpen Menschen unter Hochwasser litten. Die Pegelkurve zeigt, wie sich im Vorsommer der Seepegel einen Monat lang stets im Bereich des tiefsten Wertes bewegte. Dann liess der Regen im Hochsommer den Pegel bis nahe an das langjährige Mittel ansteigen. Übertroffen hat er dieses nur Mitte Oktober nach heftigen Niederschlägen.

Aus dem Gemeinderat Der Beitritt zum „Regionalen Kindes- und Erwachsenenschutz Region Rorschach“ wurde vom Gemeinderat beschlossen. Diese Organisation ist als Zweckverband organisiert. An der Bürgerversammlung 2012 wird der Beitritt der Bürgerschaft zur Abstimmung vorgelegt.

Die Werbebroschüre der Gemeinde Thal ist erneuert worden. Mit dem Format A4 präsentiert sie sich in einer neuen handlichen Form. Für die Ausarbeitung wurde das Grafik-Büro Braincom GmbH von Andreas Brunschweiler, Thal, beauftragt. Die Fotos lieferten Christof Sonderegger und Roland Gerth. Den Text redigierte Urs Niederer.

Aus der Gemeinde Am Thaler Jahrmarkt führten einige Dorfvereine ihre traditionellen Beizen. Das neblige Herbstwetter lockte viele Besucher des bunten Novembermarktes in die Beizen der Dorfvereine. So offerierte der Männerchor im Feuerwehrdepot Gehacktes mit Hörnli. Die Musikgesellschaft bot in ihrem Zelt Fischknusperli und Schnitzelbrot an und die Frauenvereine führten im Pfarreiheim eine Kaffeestube.

Zudem hatte die Flugmodellgruppe ein Zelt auf dem Postplatz und im „Hirschen“, „Ochsen“ und „Schäfli“ war Metzgete.

Im Jahr der Freiwilligenarbeit wurde der Ferienpass am Alten Rhein mit dem „Prix Benevol“ ausgezeichnet. Der Prix Benevol ist ein Anerkennungsgeschenk, um die Vielfalt und Wertschätzung der Freiwilligenarbeit sichtbar zu machen und zu fördern. Am Projekt Ferienpass Am Alten Rhein nehmen jedes Jahr in den Herbstferien 350 bis 400 Kinder der Gemeinden Thal, Rheineck und St. Margrethen an verschiedensten Kursen teil.

Zehntausende Enten waren Wintergäste am Bodensee. Tafel-, Kolben und Reiherenten hatten ihre Brutquartiere in Nord- und Osteuropa verlassen um in wärmeren Breiten Nahrung zu finden. Die Tauchenten weiden die Muschel- und Algenbänke ab, solange die Flachwasserzonen noch eisfrei sind. Die Gesamtzahl der gefiederten Saisoniers am Bodensee schwankt je nach Jahr um die 200 000.

Die Neugestaltung der Hauptstrasse in Staad ist abgeschlossen. Ab dem Fussweg zur Badi Speck bis vor den Hundertwasserkreisel hat sich die Strasse optisch verändert. Ein breiter hellgelber Streifen zwischen den Fahrbahnen und neue Verkehrsinseln sind erstellt und letztere mit hochstämmigen Bäumen bepflanzt worden Die Strasse und die Trottoirs sind nun breiter. Diese Neuerungen sollen den Verkehr beruhigen und die Strassenüberquerungen für Fussgänger und Velofahrer sicherer machen. 16 000 Fahrzeuge fahren im Durchschnitt täglich über die Hauptstrasse mitten durch Staad. Die Neugestaltung kostet 1,1 Millionen Franken, wovon die Gemeinde 370 000 Franken übernimmt, den Rest trägt der Kanton.

Der Jugendtreff im Finslergut ist wieder offen.

Die Räumlichkeiten wurden renoviert und sind nun gemütlich eingerichtet. Zu Eröffnung erschienen zahlreiche Jugendliche, um mit Apéro und guter Musik zu feiern. Der Jugendtreff bietet eine ideale Möglichkeit, am Freitagabend Freunde zu treffen.

Die jungen Leute können Filme schauen, „tschüttelen“, Airhockey spielen oder einfach quatschen.

Alkohol, Drogen und Tabak sind absolut verboten.

Es ist stets eine erwachsene Aufsichtsperson anwesend. Der Treff ist jeden Freitag von 19 bis 22 Uhr geöffnet.

Im Fuchsloch ist ein Durchgangsplatz für Schweizer Fahrende vorgesehen. Das Grundstück gehört dem Militär und wird an den Kanton verkauft werden. Auf dem Areal sollen kleine Gebäude mit Anschlüssen für Wasser und Strom entstehen. 10 bis 15 Wohnwagen fänden Platz. Der Kanton übernimmt die Investition in der Höhe von 1,2 Millionen Franken. Aufgabe der Gemeinde ist der Unterhalt.

Die Pläne konnten von der Bevölkerung eingesehen werden. Diese sind vom Gemeinderat gutgeheissen worden. Der Standort ist ideal, weil er nicht direkt in der Wohnzone und nahe der Autobahn liegt. Die Bevölkerung ist zwar etwas skeptisch; doch der Gemeindepräsident betonte, dass es mit Schweizer Fahrenden kaum Probleme gebe. Er werde auf dem Durchgangsplatz „persönlich für Ordnung sorgen“.

Das Familienunternehmen Salina Bau feierte ihr 50-jähriges Firmenjubiläum. Die Gründung des Baugeschäftes erfolgte im Jahr 1961.Dank Bauaufträgen aus der Gemeinde Thal und den umliegenden Gemeinden entwickelte sich das Baugeschäft in wenigen Jahren vom Kleinunternehmen zu einem mittleren Baugeschäft. Die Salina Bau und Gips AG bildet heute eine führende Unternehmung in den Bereichen Gipserarbeiten, Leicht- und Trockenbau, sowie Akustikdecken, Fassadenwärmedämmungen und Stuckaturarbeiten. Mit einem Mitarbeiteranlass feierte die Salina Bau und Gips AG ihr Firmenjubiläum in der Markthalle Altenrhein.

Noemi Nadelmann, zurzeit bekannteste Opernsängerin der Schweiz, konzertierte in der paritätischen Kirche Thal. Die Sopranistin wurde von ihrem Duopartner André Desponds am Flügel begleitet.

Der Galaabend war geprägt von Charme und Witz und führte durch einen bunten Reigen aus Oper, Operette und Musical. Der erste Teil des Programmes stand im Zeichen der Oper und beinhaltete Werke von Guiseppe Verdi, Giacomo Puccini und Wolfgang Amadeus Mozart. Der zweite Teil war der leichten Musik gewidmet und führte mit viel Rhythmus und Witz von Operette über Broadway zu verschiedenen Songs von George Gershwin und Cole Porter. Die vielen Konzertbesucher erlebten einen brillanten Musikgenuss.

Thaler-Musikschülerinnen und –schüler überzeugten am Kaleidoskop der Musikschule Am Alten Rhein. In der Aula des Oberstufenzentrums wurde vor vollem Saal mit Blockflöten und zwei- und vierhändig am Klavier musiziert. Auf der Gitarre wurden solo oder in der Gruppe klassische und moderne Kompositionen vorgetragen. Zwei Schüler aus der Trompetenklasse vertraten die Blechbläser der Musikschule. Mit der Popballade „I Miss You“, gefühlvoll gesungen und auf der Gitarre gespielt, ging ein abwechslungsreicher Abend zu Ende.

Eröffnung der Heizzentrale des Wärmeverbundes am 12. November

Thal feierte gleich dreimal: Die Inbetriebnahme des Wärmeverbundes, das zweite ReAudit des Labels «Energiestadt» und die Eröffnung einer neuen Strasse.

Der Publikumsaufmarsch war erfreulich gross, als Gemeinderat und Initiant Beat Bosshart die Heizzentrale des Wärmeverbunds Thal im Rahmen einer kleinen Feier für eröffnet erklärte. Der Anlass fand auf dem neuen Durchgangsweg für den Langsamverkehr statt, der sowohl die Dorfstrasse als auch das Neubaugebiet über die kürzlich erstellte Holzbrücke mit dem Gebiet Hächleren verbindet.

Beat Bosshart hielt Rückschau auf eine lange Planungs- und Bauphase, die vor sechs Jahren ihren Anfang genommen hatte. Im November 2009 wurde das 3-Millionen-Projekt von der Bürgerschaft mit einer Zweidrittelmehrheit genehmigt. Seit drei Wochen ist die Anlage vollständig in Betrieb und beheizt 24 Objekte auf einer Netzlänge von rund zwei Kilometern. Eine Erweiterung ist in Planung: einerseits die Neubauten über dem Gstaldenbach, für die eine Anschlusspflicht besteht, und andererseits im Bereich Ochsen an der Strigelgass.

2003 wurde die Gemeinde Thal für ihre nachhaltige Energiepolitik erstmals mit dem Label Energiestadt ausgezeichnet. Alle vier Jahre erfolgt eine Neubewertung, und obwohl die Anforderungen ständig erhöht worden sind, konnte Thal den Erfüllungsgrad von 53 Prozent im Jahre 2007 auf nunmehr 60 Prozent steigern.

Gemeindepräsident Robert Raths nahm das Zertifikat aus den Händen von EnergiestadtProgrammleiter Kurt Egger dankend entgegen und leitete die Anerkennung umgehend an Beat Bosshart weiter, der in der Gemeinde Thal seit Jahrzehnten den «energiepolitischen Karren» zieht.

Nachdem die Anlieferung einer frischen Ladung Holzschnitzel demonstriert wurde, konnte die erstaunlich weitläufige Heizzentrale mit dem Brennofen und den chromblitzenden Rohren besichtigt werden, wo die Fachleute den interessierten und beeindruckten Bürgerinnen und Bürgern bereitwillig Auskunft gaben.

Text: Gisela Tobler

DEZEMBER Roland Stieger Kalligraphie

Zum Titelbild Dezember Die Schrift ist der sichtbar gewordene Klang der Sprache, der POESIE. Roland Stieger beschäftigt sich seit gut 25 Jahren intensiv mit der Kalligraphie, der Kunst des schönen Schreibens. In all den Jahren hat ihn die Faszination des Gestaltens von Sprache nicht losgelassen. In vielen Kursen bei bekannten Schriftkünstlern, jedoch vor allem im eigenen Experiment hat er seine eigene künstlerische Handschrift weiter entwickelt. Im Hauptberuf ist er seit 1981 Sekundarlehrer am Oberstufenzentrum in Thal. Seit 2001 betreibt er eine eigene Galerie www.schrift-art.ch in Rheineck. Daneben führt er ein Schrift-Atelier und bietet Workshops in Kalligraphie an.

Wetter

Aus der Gemeinde

Der Dezember ist um etwa vier Grad zu warm ausgefallen. Nur vereinzelte Tage waren zu kalt.

Die tiefste Temperatur betrug minus fünf Grad, die höchste erreichte 16 Grad. Es wurden einige Tage mit Frost verzeichnet. Der Monat war mit 20 Niederschlagstagen sehr niederschlagsreich. Die gemessene Menge ergab 178 Millimeter. An drei Tagen lag eine Schneedecke bis in die Niederungen. Die Sonne erreichte mit 31 Stunden die Norm. Die vorherrschende Windrichtung kam aus West und Nordwest.

Das Oberstufenzentrum Thal wurde als ECDL Test-Center zertifiziert. Alle beteiligten Lehrkräfte, die sich unter der Initiative von Jürg Thut für das Projekt vorbereitet hatten, legten mit Erfolg die Modulprüfungen ab. ECDL ist die Abkürzung für European Computer Driving License und ist ein Informatikanwender Zertifikat, welches praktische Fertigkeiten in den gebräuchlichsten Computeranwendungen bescheinigt. Es wird international anerkannt. Im Rahmen von Informatik-Freifachkursen können nun die Jugendlichen sich auf ECDL-Moduls vorbereiten, die Tests absolvieren und damit das entsprechende Zertifikat erwerben. Testbereiche sind zum Beispiel: Computerbenutzung, Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Anwendung von Dateibanken oder Präsentationen.

Aus dem Gemeinderat Die Gemeinde Thal ist seit dem Jahre 2005 als Einheitsgemeinde organisiert. Der Gemeinderat ist das oberste Behördengremium. Für den gesamten Schulbereich ist der Schulrat zuständig. Verschiedenste Kommissionen und Arbeitsgruppen unterstützen den Gemeinderat. Die Organisation als Einheitsgemeinde hat sich in der Gemeinde Thal bestens bewährt. Die Gemeindebehörde ist gut organisiert und die Kompetenzen sind in der Gemeindeordnung sinnvoll und angemessen geregelt. Das oberste und wichtigste Entscheidungsgremium bleibt jedoch die Bürgerschaft. An der alljährlichen Rechnungsgemeinde werden die Jahresrechnung und das Budget durch die Stimmberechtigten genehmigt. Die Bürgerschaft hat ausserdem die Möglichkeit mittels Initiativen und Referenden auf die Entwicklung in der Gemeinde Einfluss zu nehmen.

Thal betreibt die erste gemeindeeigene Photovoltaikanlage. Auf dem Turnhallendach in Altenrhein liefern Solarzellen auf einer Fläche von 230 Quadratmetern Strom. Die Bauarbeiten dauerten nach der Genehmigung durch die Bürgerschaft zwei Monate.

Gekostet hat die Anlage laut Gemeinderat Beat Bosshart 250 000 Franken. Die jährliche Energieerzeugung liege bei etwa 35 000 Kilowattstunden.

Damit kann der gesamte Strombedarf der Schulanlage Altenrhein abgedeckt werden.

Die Schule Thal führt die „individuelle Erziehungsberatung“ weiter. Während der Pilotphase nutzten 25 Familien das Angebot. Ein Sozialpädagoge arbeitete mit den Eltern in einem Coaching.

Dabei wurde Hilfe und Unterstützung in ihren aktuellen Nöten und Ängsten in der Erziehung Jugendlicher angeboten.

Das diesjährige Konzert der Musikgesellschaft stand ganz im Zeichen des Elementes Wasser. Entsprechend war das äusserst imposante Musikprogramm unter der Leitung von Dirigent Martin Meier gestaltet. Die Formation brachte in der barocken Thaler Kirche den zahlreichen Musikliebhaberinnen und Musikliebhabern einen abwechslungsreichen Querschnitt an bekannten Melodien zu Gehör. Das begeisterte Publikum dankte für die musikalische Glanzleistung mit einem stehenden Applaus.

Dirigent Martin Meier und Präsident Silvio Clerici

Mit dem Musical „De neu Stern“ begeisterten die Erst- bis Drittklässler. Nach intensiver Probenarbeit traten die Mädchen und Buben vor grossem Publikum im Ochsensaal auf. „De neu Stern“ erzählt aus der Sicht der drei Könige die Begegnung mit dem Jesuskind. Der Chor, die Schauspieler und Instrumentalisten vermochten das Publikum zu überzeugen. Die Kollekte von 1613.10 Franken wurde an die Aktion „Jedä Rappä zellt“ gespendet.

Die Geräteturnerinnen Staad holten zum vierten Mal den Schweizermeister-Titel im Vereinsturnen. Kein Team kam an die Leistungen der 16 Staaderinnen Kategorie B heran. Das Programm Bodenturnen der 10 bis 14 jährigen Mädchen war gespickt mit Spagats, Flick-Flacks und Saltos, gepaart mit viel Kreativität und Dynamik. Sie schafften die Note 9,28.

In Yverdon erreichten die Frauen des FC Staad mit einem 1:0 Sieg die Finalrunde. Es war das letzte Meisterschaftsspiel vor der Winterpause. Zuvor hatten sie noch nie in der NLA im Spiel gegen Yverdon einen Punkt nach Hause geholt. Mit diesem Sieg ist der Ligaerhalt in der Nationalliga A gesichert.

Für 2011 erhielt der Nachwuchsathlet des Jahres Thomas Litscher zwei Awards für seine erbrachten Leistungen im Mountainbike–Radsport. Er erhielt die Auszeichnung für seine überragende Saison, deren Krönung der U-23 WM-Titel in Champéry war.

Die Rettungsaktion für das Gymnasium Marienburg ist gescheitert. Die nötigen Finanzen von 2 Mio. Franken konnten nicht bereitgestellt werden. In letzter Minute habe man einen wichtigen Investor verloren. Das Gymnasium wurde von den Steyler Missionaren aufgebaut. Zum grossen Bedauern der Schüler- und Schülerinnen, deren Eltern und Schulfreunden, wird es nun nach über 80jährigen Tradition auf Ende des Schuljahres geschlossen. Die tiefen Schülerzahlen hatten zu einem Defizit geführt. Zudem hat der Kanton beschlossen, für die Privatschulen im Kanton weniger Unterstützungsbeiträge aufzuwenden. Hinzu kommt, dass die Steyler Missionare nur noch wenige Schulstunden erteilen, weil sie heute vor allem in der Pfarreiseelsorge tätig sind.

Co-Rektorat Christiane Matha und Albert Kappenthuler

Gemeindepräsident Robert Raths hielt Rückblick in einem Interview mit dem „Rheintaler“. Die Arbeit des Gemeindepräsidenten gefalle ihm sehr. Sie fordere ihn täglich aufs Neue heraus. Die Ziele des Gemeinderates für die laufende Amtslegislatur konnten weitgehend erreicht werden. Nebst der Senkung des Gemeindesteuerfusses um über 20 Steuerprozent hat die Bürgerschaft allen GemeindeAbstimmungsvorlagen zugestimmt: Holzwärmeverbund Thal, Sanierung Dorfstrasse Thal, Erwerb der Föhnpiste Altenrhein, Sanierung Schulhaus Bild und Neubau Schulhaus Buechen. Er freut sich über die Zusammenarbeit mit einem engagierten Gemeinderat. Geärgert haben ihn Einsprachen gegen sinnvolle Vorhaben der Gemeinde, die wegen Einzelinteressen böswillig verzögert wurden. Fürs kommende Jahr wünscht er sich ein gutes Einvernehmen mit der Bevölkerung, damit sich die Gemeinde positiv entwickeln kann.

Meister in ihrem Fach

In Thal waren dieses Jahr so viele Sportler erfolgreich, dass sie auf der grossen Bühne kaum Platz fanden.

Der Gemeinderat konnte an der Thaler Sportlernacht so viele erfolgreiche Sportlerinnen und Sportler aus der Gemeinde ehren wie noch nie.

Mountainbiker-Gemeinde.

Der grosse Saal des Ochsentorkels war an der Thaler Sportlernacht vom vergangenen Freitag bis zum letzten Platz besetzt. Der inoffizielle Stargast des Abends war Mountainbiker Thomas Litscher. Denn er war der Einzige, der für einen Weltmeistertitel geehrt werden konnte. Nachdem Gemeindepräsident Robert Raths seinen ehemaligen KV-Lehrling und späteren Mitarbeiter befragt hatte, wurde Litscher denn auch mit Standing Ovations zu seiner Saison mit zwei Weltmeister- und Europameister-Titeln gratuliert. Mit Bike-Europameisterin Jolanda Neff und der erfolgreichen Cross-Country-Fahrerin Eliane Müggler wird Thal wohl auch in Zukunft die Gemeinde mit den erfolgreichsten Mountainbikern bleiben. Aber nicht nur sie machten den Namen der Gemeinde bekannt. Die U18-Fussballerinnen wurden für ihren Schweizer-Meister-Titel geehrt. Ebenfalls zu nationalen Meisterehren kamen die Turnerinnen der Geräteriege Staad, die seit Jahren eine feste Grösse an der Thaler Sportlernacht sind und regelmässig auch Kantonalmeisterinnen stellen. Baumeisterin dieses erfolgreichen Vereins ist Uschi Eisenegger, die dieses Jahr Ehrenmitglied des Schweizerischen Turnverbandes wurde und bei der sich Robert Raths für ihr grosses Engagement über Jahrzehnte bedankte. Zahlenmässig und auch vom Wert der Titel her konnten von der Gemeinde Thal noch nie so viele erfolgreiche Sportler geehrt werden. Ein Höhenflug, übrigens auch im wörtlichen Sinn, für Guido Halter von der Segelfluggruppe Säntis, der für seinen Regionalmeistertitel geehrt wurde.

Mit einem Nachtessen, Dessert und Fahneneinmarsch der Vereine, der musikalischen Umrahmung der Thaler „Riverstones“ und der Show von Schlagzeuger Manuel Peng, verdankte die Gemeinde den Sportlern ihre Leistung.

Bild und Text: :Reto Wälter

Impressionen des Adventsfester-Rundgangs

Unsere Verstorbenen

Januar 05.

10.

12.

14.

18.

19.

Hess-Neuenschwander Heinz Härri-Korkisch Brigitte Bolt-Eiselt Johannes Giger Albin Troxler Arthur Wehrle-Rünzi Bruno

Wartbüchel 4, Staad Seeblick 5, Staad Blattenweg 6c, Staad Altersheim Hächleren, Thal Dorfstrasse 22, Altenrhein Gonzenrüti 2, Altenrhein

30. Mai 1933 20. Juni 1942 05. Juli 1933 14. Juni 1932 01. Juli 1931 09. Juli 1932

Februar 04.

Sonderegger Paul 08.

Knecht-Forrer Margrith 28.

Herzig-Tobler Ernst

Städeliwies 7, Staad Bachstrasse 1, Thal Altersheim Hächleren, Thal

18. April 1945 16. November 1923 18. Dezember 1919

März 01.

08.

10.

29.

Joss Erich Speck-Belotti Maria Keel-Dudler Theodor Etter Daniel

Wil Buechstiggass 6, Staad Burietstrasse 9, Thal Hauptstrasse 32, Staad

30. August 1934 30. August 1916 11. Dezember 1931 21. September 1965

April 01.

28.

Dornbierer Elisabeth Rechsteiner Hans Ulrich

Käsiweg 4a, Thal Hofäckerenstrasse 4, Thal

20. November 1928 24. Mai 1952

Mai 06.

16.

17.

25.

Lutz-Lenz Christian Weiss Rudolf Westhoven-Hübner Ulrike Herzog Dora

Käsiweg 1, Thal Künggass 13a, Thal Risegg 8, Staad Pflegewohnheim, Thal

09. April 1927 29. Juli 1931 13. Juli 1957 08. Juni 1923

Juni 07.

18.

22.

23.

Loher-Kobler Johann Kuijper-Hug Jacobus Leidig-Egger Pia Thill-Frasnelli Johann

Thalerstrasse 46, Staad Thalerstrasse 9b, Staad Buechenstrasse 19, Staad Grüeblistrasse 1, Staad

09. Mai 1935 18. Juni 1930 06. Oktober 1919 06. Mai 1929

Juli 07.

27.

29.

Köppel-Färber Rosa Sturzenegger-Haller Margrit Rempfler-Schönenberger Anton

Altersheim Trüeterhof, Thal Altersheim Trüeterhof, Thal Altersheim Hächleren, Thal

28. Juli 1918 21. Januar 1923 11. Juni 1922

August 08.

11.

11.

22.

25.

Dravarics-Mühlbacher Wilhelmina Ammann-Zürcher Christian Roth Gerda Härri-Eichenberger Karl Potisk-Harsch Peter

Buriet 4, Thal Kruft 7, Thal Pumpenweg 2, Thal Risegg 1, Staad Gartenstrasse 4, Thal

21. Januar 1932 04. Juli 1975 19. September 1931 21. Juli 1913 18. Juli 1940

September 03.

Graf-Roth Helen 11.

Bereiter-Wiedmann Kurt 19.

Gerber-Herzog Alfred 21.

Fretz-Rusterholz Luisa 23.

Müller-Fuchs Alois

Altersheim Hächleren, Thal Halden 11, Staad Altersheim Hächleren, Thal Pflegewohnheim, Thal Blattenweg 9b, Staad

03. März 1922 23. März 1959 28. August 1929 30. Oktober 1918 10. Juli 1934

Oktober 03.

Killer-Läuchli Alfred 20.

Tschanz Emma

Risegg 5, Staad Bodan 9, Staad

03. Juli 1930 06. April 1938

Altersheim Trüeterhof, Thal Gonzenrüti 2, Altenrhein Lindenstrasse 12, Thal Altersheim Hächleren, Thal

21. November 1921 08. Juni 1934 02. Juli 1922 18. Juni 1910 03. Dezember 1960

Altersheim Hächleren, Thal Dorfstrasse 37, Thal Alterssiedlung Hächleren, Thal Steigstrasse 13, Staad Künggass 15, Thal Künggass 39, Thal Mesmerenweg ,3 Thal

23. August 1921 27. Januar 1938 06. April 1921 26. Februar 1920 04. Januar 1962 25. November 1947 17. Juni 1945

November 09.

Schöni Ernst 09.

Wehrle-Rünzi Sonja 13.

Lutz-Wüthrich Jakob 18.

Bürgisser-Grabherr Anna 21.

Abdyli-Halabaku Mevlide Dezember 02.

Hanimann Jda 03.

Hanselmann-Zapletal Albert 10.

Haudenschild-Lutz Max 14.

Gebert-Braschler Mathilde 17.

Berg-Buchs Uwe 20.

Kuhn-Schieli Albert 28.

Erath-Realini Alfons

Buechberg - durch und durch ökologisch

Natur und Rebbau im Einklang – Josef Zoller informiert am Buechberg über die positive Entwicklung von Tier- und Pflanzenwelt.

(Bild: Rudolf Käser)

THAL. Seit dem Jahr 2006 läuft das Projekt ökologische Aufwertung am Buechberg, Thal. Entstanden sind seither prächtige Trockenmauern sowie eine vielfältige Pflanzen- und Tierwelt, die in enger Synthese mit den Reben lebt.

RUDOLF KÄSER Die Arbeitsgruppe Buechberg setzt sich seit dem Jahr 2003 für den Erhalt der Naturwerte am Buechberg ein.

Die Arbeitsgruppe «Ökologische Aufwertung» lud die Grundeigentümer nun zu einer Exkursion ein. Aufgezeigt wurde dabei die traditionelle Kulturlandschaft, in welcher um die Trockenmauern und Reben neue Pflanzen und Tierarten ein Zuhause fanden und noch immer finden.

Beispielprojekt «Bäremannli» Der Ausgangspunkt bildete eine mit Büschen und Bäumen überwachsene Rebfläche sowie zwei stellenweise eingestürzte Trockenmauern. In einem Gemeinschaftsprojekt der Arbeitsgruppe Buechberg, dem Naturschutzverein Am Alten Rhein und dem Ökobüro Hugentobler AG, Altstätten, sowie dem Grundeigentümer Felix Lutz wurde das Ziel festgelegt, Neubepflanzung mit Reben und Bewirtschaftung nach ökologischen Grundsätzen. Darüber, was inzwischen geworden, staunte ein Exkursionsteilnehmer nicht schlecht. «Von unten denkt man, da oben ist nur Wildnis. Doch da ist eine erstaunliche Vielfalt an Pflanzen und Tierarten entstanden.»

Mit den Reben im Einklang Der Rorschacher Biologe Josef Zoller, der viel zur gelungenen Aufwertung des Buechbergs beiträgt, informierte über die Entwicklung des Projekts. «Es haben sich Tierarten wie Eidechsen, Blindschleichen, die Schlingnatter, Grasfrösche, Erdkröten oder andere Tierarten angesiedelt.» Prächtig gedeihen würden auch verschiedene Pflanzenarten, so Josef Zoller. «Es blüht im Gebiet des aufgewerteten <Bäremannli> von Anfang März bis zum ersten Frost im Herbst» Josef Zoller wies auch darauf hin, dass zwischen den Rebstöcken eine Synthese mit der farblichen Pflanzenvielfalt erreicht worden sei. Ökologische Grundsätze Gemäss den Ausführungen von Ivo Moser vom Ökobüro Hugentobler AG Altstätten sind die Trockenmauern durch eine fachgerechte, natürliche Sanierung entstanden. So sei beispielsweise kein Mörtel verwendet worden. Selbst das Zuführen der Steine für die Trockenmauern sei so gut wie möglich nach ökologischen Grundsätzen erfolgt. «Zum einen haben wir die benötigten Steine aus der nahen Region verwendet», erklärte Hans-Jakob Bärlocher von Bärlocher Steinbruch und Steinhauerei AG Buchen-Staad. Ausserdem man habe auf kurze Transportwege geachtet, um den CO2-Ausstoss möglichst tief zu halten.

Ein weiteres Ziel des Projekts sei die Erhaltung des lichten Eichenwaldes mit Waldföhren oberhalb des «Bäremannlis», erklärte Ivo Moser. «Dies ermöglicht das Aufkommen einer Krautschicht mit teils schützenswerten Pflanzen; zum Beispiel des Grossblütigen Fingerhuts oder des Roten Waldvögeleins.»

Verschiedene Kostenträger Zwanzig Prozent der Projektkosten ihres Grundstücks müssten die Grundeigentümer bezahlen, erklärte Moser. Zehn Prozent Anteil leiste die Politische Gemeinde Thal und fünf Prozent die Ortsgemeinde. Der Rest wird durch eine Stiftung sowie durch Bund und Kanton finanziert. «Der Erhalt dieser Kulturlandschaft ist uns wichtig», so Beat Bosshart zum Engagement des Gemeinderats. Noch läuft das Projekt vorderhand bis zum Jahr 2013. Wie wichtig das Projekt für die Tierarten ist, wurde durch eine muntere Gelbmeise sichtbar, welche sich flugs, zur Freude der Besucher, in ein Nestloch der Trockenmauer verdrückte. Auch ein Zeichen, dass sich im Gebiet «Bäremannli» dank grosser Anstrengungen eine wertvolle Kulturlandschaft erhalten hat.

Gebiet Bäremannli

Vor der Umsetzung des Projektes „Ökologische Aufwertung“

Die Wassernot bannen

Die Siedlungen sind nahe an den Rhein gerückt – entsprechend hoch könnten die Schäden sein, wenn der Fluss bei Hochwasser ausbricht. (Bild: Markus Hostmann)

Die Schweiz und Österreich nehmen ein Generationenwerk in Angriff: Die Erhöhung der Hochwassersicherheit am Rhein entlang der gemeinsamen Landesgrenze.

SILVAN LÜCHINGER Nach Wochen praktisch ohne Niederschläge tarnt sich der Rhein als harmloser Bach. In anständigen Stiefeln könnte er problemlos durchwatet werden. Entladen sich aber irgendwo in seinem grossen Einzugsgebiet schwere Unwetter, kann das innert weniger Stunden ganz anders sein. Dann schiessen Milliarden Liter graues Wasser durchs Rheintal dem Bodensee zu.

Die heutigen Dämme sind auf ein Jahrhundert-Hochwasser von 3100 Kubikmetern pro Sekunde ausgelegt.

Kommt mehr, reden die Wasserbauer vom «Überlastfall» – wenn die Dämme nicht schon vorher gebrochen sind.

«Bisher Glück gehabt» «Der Rhein kommt!» Über Jahrhunderte ging der Schreckensruf immer wieder durch die Rheintaler Dörfer.

Für das 18. Jahrhundert sind 17 grosse Hochwasser festgehalten, für das 19. Jahrhundert sind es über 20.

Eine Wende brachte der erste Staatsvertrag zwischen der Schweiz und Österreich von 1892. Die beiden Nachbarstaaten einigten sich darin auf einschneidende Massnahmen zur Eindämmung der Rheingefahr. Bekannteste Bauwerke sind der Diepoldsauer und der Fussacher Durchstich, die den Flusslauf begradigten und dem Fluss eine neue Mündung gaben.

Rhein-Hochwasser gab es auch seither noch, sogar Dammbrüche, aber zur grossen Katastrophe kam es nie.

«Wir haben ganz einfach Glück gehabt», sagt Markus Mähr. Der Vorarlberger ist Leiter des Projekts «Zukunft Alpenrhein», das diese Katastrophe auch in Zukunft verhindern soll.

Bauzeit 20 Jahre «Zukunft Alpenrhein» will sicherstellen, dass im Rhein künftig 4300 Kubikmeter pro Sekunde abfliessen können. Möglich ist eine markante Erhöhung der Dämme, die Tieferlegung der Flusssohle, die Verbreiterung des ganzen Gerinnes – oder eine Kombination dieser Massnahmen.

Im Gegensatz zu früheren Eingriffen ist die Verbesserung der Hochwassersicherheit aber nur ein Kriterium, dem das Projekt genügen muss. Die angrenzenden Gemeinden werden auf den Schutz des Grundwassers drängen, die Fischer werden ihre Interessen einbringen und die Bauern sich gegen den Verlust von Kulturland wehren. Kommt hinzu, dass eine ökologische Aufwertung der heute steril anmutenden Flusslandschaft dringend geboten scheint.

Vorgesehener Baubeginn ist Ende 2017. Bis dann will Markus Mähr «mit transparenter Planung und breitem Einbezug der Öffentlichkeit» jenes Projekt erarbeiten, das als «optimale Variante» innert 20 Jahren realisiert werden kann.

Teure Sicherheit am Rhein

Die Überflutungen von 1888 setzten ganze Dörfer – im Bild Lustenau – unter Wasser. (Bild: Archiv IRR)

Der Rhein hat heute in seinem Oberlauf eine weit grössere Abflusskapazität als auf den letzten Kilometern vor dem Bodensee. «Wenn etwas passiert, dann ist es im mittleren und unteren Rheintal» sagt deshalb Hans Peter Willi, Leiter der Abteilung Gefahrenprävention im Bundesamt für Umwelt.

Kosten: 600 Millionen Franken Vor allem im Unterrheintal sind Wohnsiedlungen, Industrie und Gewerbe beidseits des Rheins nahe an den Fluss herangerückt. Schätzungen beziffern das Schadenpotenzial bei einem Grossereignis auf rund sechs Milliarden Franken. Die Schweiz und Österreich sind bereit, einen Zehntel davon in die Prävention zu investieren. Die Basis dafür legt ein neuer, vierter Staatsvertrag zur Regulierung des Rheinlaufs zwischen der Einmündung der Ill auf Höhe Rüthi und der Einmündung des Flusses in den Bodensee. Nach Abschluss der Arbeiten soll der Rhein mindestens 4300 Kubikmeter Wasser pro Sekunde gefahrlos dem See zuführen können. Heute sind es 3100 Kubikmeter pro Sekunde.

Bereits erstellt ist eine Machbarkeitsstudie. Das eigentliche Projekt «Zukunft Alpenrhein» startete im September mit der Vergabe der Planungsarbeiten an eine Bürogemeinschaft. Sobald der Entscheid für die favorisierte Variante vorliegt, hat diese in beiden Anrainerstaaten eine Umweltverträglichkeitsprüfung zu bestehen.

Ende 2017 werden die eigentlichen Bauarbeiten beginnen und sich über rund 20 Jahre hinziehen. Verantwortlich für Planung und Umsetzung ist die Internationale Rheinregulierung (IRR) mit Sitz in St. Margrethen.

120 Jahre Erfahrung Der St. Galler Bauchef Willi Haag und der Vorarlberger Landesrat Erich Schwärzler zeigten sich gestern in Lustenau zuversichtlich, dass die Erfahrung aus 120 Jahren Zusammenarbeit in der Rheinregulierung auch das Projekt «Zukunft Alpenrhein» zu einem guten Ende führen wird. Während feststeht, dass Vorarlberg von der österreichischen Hälfte der 600 Millionen Franken 15 Prozent tragen muss, ist der St. Galler Kostenanteil noch nicht fixiert. Bei den bisherigen Arbeiten am Rhein waren es 20 Prozent; Willi Haag hofft, dass sich der Bund an «Zukunft Alpenrhein» stärker beteiligt. (lü)

Das Ulmensterben geht weiter

Die Rinde der dürren Ulme am Rheintaler Binnenkanal löst sich sukzessive vom Stamm – auch ohne die Mitwirkung von Kurt Köppel (links) und Sascha Kobler vom Rheinunternehmen.

Bild:Hansruedi Wieser

Dramatische Situation am Rheintaler Binnenkanal: Mussten letztes Jahr 97 Ulmen gefällt werden, werden es im kommenden Winterhalbjahr 233 sein. Weniger schlimm ist es entlang des Werdenberger Binnenkanals.

HANSRUEDI WIESER Noch gibt es Ulmen im Rheintal – aber es werden immer weniger. Dürre Baumskelette entlang der Binnenkanäle im Rheintal zeugen von der verheerenden Auswirkung der Ulmenwelke. «Hat der Ulmensplintkäfer eine Ulme befallen, gibt es für diese keine Rettung mehr», bedauern Kurt Köppel, Leiter Rheinunternehmen (RU), und Förster Sascha Kobler. «Um die Sicherheit entlang der Binnenkanäle zu gewährleisten, müssen die dürren Ulmen gefällt werden.» Zudem möchte man eine Weiterverbreitung auf die noch gesunden Bäume unbedingt vermeiden. Am Werdenberger Binnenkanal ist die Situation weniger dramatisch als am Rheintaler Binnenkanal. Am WBK müssen diesen Winter 60 dürre Bäume, vorwiegend Ulmen, gefällt werden.

Letztes Jahr waren es rund 40. Schlimm steht es um die Ulmen am RBK: «Letzten Winter mussten wir 97 Bäume fällen, jetzt werden es 233 sein», bedauern Köppel und Kobler.

Generelle Alleen-Erneuerung Nebst den Ulmen macht vermehrt auch eine Pilzkrankheit den Eschen Probleme. Kommt dazu, dass auch andere Baumarten entlang der Binnenkanäle nach rund 90 Jahren ihr Alterslimit erreichen. «Mit Ausnahme

von Linden, Eichen und Rosskastanien wird somit die Erneuerung der Alleen auch nach dem Ersetzen der Ulmen anhalten», erklären Köppel und Kobler. Das bedeutet viel Arbeit und geht ins Geld. Denn allein entlang des RBK stehen etwa 2500 Alleebäume. Das RU ist zudem noch für 260 ha Wald zuständig, vor allem im Sarganserland und Werdenberg.

Unerklärlich ist, weshalb bei der ersten Welle des Ulmensterbens die Bäume im Werdenberg gleich stark wie im Rheintal betroffen waren, während jetzt ihr Zustand noch besser ist als im unteren Rheintal. Was man weiss, ist, dass Ulmen besonders anfällig sind, weil der Ulmensplintkäfer diese exponiert stehenden Bäume ganz bewusst anfliegt. Augenfällig wurde das bereits Anfang der 90er-Jahre. Das Hitzejahr 2003 brachte zudem eine Verschlechterung der Situation und seit zwei, drei Jahren stellt man ein eigentliches Ulmensterben fest.

Heute legt das Rheinunternehmen (RU) grossen Wert auf schnellstmögliche Ersatzpflanzungen. Das RU handelt dabei im Auftrag des Zweckverbandes RBK und des WBK-Unternehmens. Bei den neugepflanzten und noch zu pflanzenden Bäumen handelt es sich um Bergahorn, Birke, Sommerlinde, Spitzahorn, Rosskastanie, Nuss- und Kirschbaum sowie Traubenkirsche und Vogelbeere. Letztere vor allem unter den Hochspannungsleitungen, weil sie nicht so hoch wächst.

Gut verwertbares Ulmenholz Das Abholzen der toten Bäume, der Kauf, das Pflanzen und Betreuen der jungen Bäume ist teuer. «Das ist eine immense zusätzliche Arbeit, die einer ausgeklügelten Arbeitseinteilung bedarf», sagt Kurt Köppel.

«Von Fall zu Fall nutzen wir zusätzlich das Know-how der Forstgemeinschaft Rüthi-Lienz, deren Revierförster Sascha Kobler in einem Teilpensum auch als Förster des Rheinunternehmens wirkt.» Ausserdem hat man beim RU den Fuhrpark entsprechend angepasst. «Wir haben das Glück, dass Ulmenholz auch im dürren Zustand für Möbel, Parkett und so weiter gekauft wird», so die Verantwortlichen. Abnehmer ist der Holzhandel. Die schönen Stämme werden an der jährlichen Wertholz-Gant in Buchs verkauft. Letztes Jahr waren es etwa 60 Stämme, dieses Jahr werden in etwa doppelt so viele erwartet. Der Erlös fliesst entsprechend in die RBK- respektive WBK-Kasse. Das einzig Erfreuliche an der unerfreulichen Situation: «Letztes Jahr konnten wir alle neugepflanzten Jungbäume mit dem Erlös aus der Gant finanzieren». Das Gleiche erhofft man sich auch dieses Jahr. Mit dem Kauf und dem arbeitsintensiven Pflanzen ist es nicht getan. Wegen der trockenen Witterung im vergangenen Frühling war eine Arbeitsgruppe des Rheinunternehmens während einiger Wochen vollauf mit dem Tränken der jungen Bäume beschäftigt.

Holzarbeiten bereits im Herbst Nebst Ulmen müssen auch – altersbedingt – diverse andere Bäume gefällt werden. Am Werdenberger Binnenkanal beginnt man mit diesen Arbeiten bereits im Herbst. «Um die Arbeit zeitgerecht zu bewältigen», begründen Köppel und Kobler. «Dabei nehmen wir Rücksicht auf die Landwirtschaft und tun alles, um Landschaden möglichst zu vermeiden.“

Unter Weiden und hinter Zäunen dem See entlang

Beim Staader Hafen

Elf Kilometer am st. gallischen Bodenseeufer unterwegs von Altenrhein nach Steinach: Ferienmomente, Fundstücke, Verkehrsärgernisse und unverhoffte Begegnungen.

Die Sirenen posieren in der güldenen Abendsonne vor dem Gredhaus Steinach; nur ihr Champagner ist schon ausgetrunken. Wir haben, seit wir vor acht Stunden in Altenrhein los gelaufen sind, viel Schönes gesehen und auch manche Hässlichkeiten, aber diese Show macht uns baff. Allenfalls hätten wir eine Trinkhorde Teenies erwartet, die das Ufer als Partyraum inklusive Abfalldeponie missbrauchen. Nun sind die Aerobiclehrerin und die Lindy-Hop-Tänzerin, die unter den Weiden keck eine private Garderobe-Fotosession geben, das surreale Schlussbouquet unserer Uferweg-Erlebnistour.

Reiher und Schafe Vormittags hatten andere Schönheiten die ersten Meter gesäumt. Im Jägerhaus-Hafen brüten Blesshühner, vom höchsten Pfahl zwinkert ein Reiher: «Gute Idee, lauft weiter!». Wären wir im Rheinspitz gestartet, hätten wir vielleicht den Seeadler über dem Gaissauer Riet gesichtet und am Dammweg eine Ringelnatter. Solche Highlights dürfen wir auf dem industriell oder urban geprägten Uferweg westwärts nach Steinach nicht erwarten.

Wie zum Beweis folgen auf dem neuen Wegstück schon die Montagehallen der Stadler Rail. Blickdicht verschlossen bleibt das Privatgrundstück an einem der schönsten Flecken in der Rorschacher Bucht. Wer nicht Hubstaplerfan ist oder sich für Zäune begeistern kann, beschleunigt den Schritt. Belohnt wird man mit einer

lauschigen Birken-Passage zum See, dann erstaunt eine idyllische Freiluftkantine: Stadler-Arbeiter essen ihr Mittagsbrot auf Bänken mit Seesicht.

Wir überholen Blumen pflückende Grosseltern mit Kinderwagen und erspähen den Grund eines Gebimmels: Schafe weiden unter der Flugschneise – gefährdetes Paradies, denn Visiere zeigen eine neue Industriehalle an. Eingangs Staad rasten Velotouristen, unzählige Feuerstellen belegen häufige Grillfeste. Meditative Ruhe im Strandbad kurz vor Saisonbeginn, wo Margeriten aus Betonklötzen spriessen und die Weite an einen Meerbusen gemahnt: Den fernen Dunst im Blick, grinsen wir beim alten Spruch, wonach zwischen uns und der Nordsee nur ein Ländchen liegt – Deutschland.

Grabstein, Yachten und Palmen Eigentlich müssten wir nun den mühsamen Umweg über die Hauptstrasse machen, doch der niedere Wasserstand ermöglicht einen Testgang auf einem Abschnitt, den der Thaler Gemeindepräsident beharrlich begehbar machen will. Am abgesperrten Bootshaus vorbei pirschen wir den Ufermauern entlang und entdecken den sonst unter Wasser stehenden Grabstein einer Frau, die 1901 jung verstarb – mutmasslich an dieser Stelle ertrunken. Bis auf ein paar Arbeiter, die Boote beobachten, ist der Steg menschenleer. Wir bleiben im Untergrund. Was zum Staader Hafen passt; hier wurden einst Stein, Kies und Sand umgeschlagen, und es gab schon früh viele Gaststätten, Dancings, Milieubetriebe. Die aktuelle Mischung ist filmreif: vorn der schöne Schein, protzige Yachten, teure Autos, Palmen und Schosshündchen in der schicken Bar, hinten schäbige Häuschen und Zerfall.

Mangnasen und Wankelmotoren Das Areal birgt Geschichten: Was ist das für eine abgewrackte Werft? Was treiben die Typen, die vis-à-vis vom Puff niederflur verschwinden? Die Zeit vergeht wie im Flug, wir müssen weiter, schneller. Im Hörnlibuck eine einsame Sonnenbadnixe und schlappe Fahnen. Vor der Kopp-Villa mäht der Gärtner den Rasen,

doch nicht seinetwegen bleibt uns der exklusive Weg im umstrittenen Neuseeland verwehrt: Beim Bootshaus ist kein Durchkommen, jedenfalls kein trockenes. Also raus an die Strasse, ein Graus, der uns bewusst war: In Rorschacherberg – wie später eingangs Horn – wird der vermeintliche Uferweg zum Alptraum: Wir sind den Autofahrern schutzlos zur Schau gestellt und bangen um exponierte Velofahrer. Kein Wunder, florierte einen halben Kilometer westwärts bis in die 1980er-Jahre hinein der klassische Strassenstrich.

Die Klinik des Beauty-Professors interessiert uns nicht weiter. Dafür schnüffeln wir auch ohne Mangnasen auf dem Areal, wo ein Museum für die berühmten Wankelmotoren geplant war. Und lösen Alarm aus: «In drei Minuten erscheint die Grenzwache!», warnt ein Mann, der schnell beruhigt ist und viel zu erzählen hat – der deutsche Physiker «bastelt hier an Elektronik». Wir machen einen Termin ab.

Schmähgrafitti und Weisswürste Vor einer alten Werkstatt verschrotten zwei Arbeiter munter Motoren, die Teile gehen nach Holland. Und wir, auf inoffiziellem Weg, an Schlachthof, Fischzucht, Tierkörpersammlung vorbei und endlich wieder an den See, wo ein Jungpärchen den ersten Kuss übt, prima Versteck. Ein Hauch Grossstadt-Brache; Schmetterlinge über Brombeerstauden, die sich gegen ausrangierte Schachtabdeckungen und allerhand Abfall behaupten; Schmähgrafitti an düsteren Schuppen. Beim Strandbad mit frisch geteerter Zufahrt wachsen WürthNeubauten aus dem Grund; an den Bauwänden viel Kreativität, so hat jemand aus «Würth Group» einen «H Cop» mit Friedenszeichen gekratzt.

Sehr später Zmittag im Seerestaurant: Weisswürste – Stärkung für die Betonpromenade und so manchen Pensionierten-Schwatz. Drei Stunden später frotzeln beim abgesperrten Uferweg in Steinach Mobilparkmenschen über die künftige Hängebrücke: «Wie die Golden Gate, also bitte!» Nach dem Glanzstück von Horn (TG!) bietet Steinach wenig Uferweg, dafür entschädigt es im Ortskern mit pittoresken Ansichten von Gänsen, Oldtimern, kitschigen Hausverzierungen. Und einem Lieblingsort: die Fischerei Klingenstein. Am Ende hocken wir vor dem Hafenkiosk und beschliessen in Ferienstimmung, den Uferweg jedes Jahr um diese Zeit zu laufen. Man kann das auch in zwei Stunden tun.

Marcel Elsener

Mausohren unterm Kirchendach Um die Population von Fledermäusen zu erfassen, wagen sich Freiwillige jede Nacht in die Verstecke der Tiere, die als Symbol des Bösen gelten. Anni Kern aus Thal und Agnes Schümperlin aus Diepoldsau sind nicht nur furchtlos, sondern auch Fledermaus-Expertinnen.

REBECCA MEIER Es wird dunkel. Zwei ältere Damen haben sich vor der Kirche Kobelwald oberhalb Oberriets postiert. Sie behalten jede Ritze und jede Luke des Gebäudes im Auge. Ihr Ziel: Die Fledermäuse, die sich tagsüber im Kirchturm verkriechen, müssen gezählt werden. Dafür ziehen Anni Kern und ihre Kollegin Agnes Schümperlin Male pro Jahr aus, um den Bestand der fliegenden Säugetiere festzuhalten.

Fledermaus-Expertinnen: Agnes Schümperlin und Anni Kern

Keineswegs blutrünstig Angst haben die beiden Frauen keine, denn Fledermäuse sind entgegen ihrem Ruf harmlos. Sie saugen keinen Jungfrauen das Blut aus und verwandeln sich auch nicht in Vampire, um Dorfbewohner im Schlaf zu töten. Dennoch gelten Fledermäuse als Symbol des Bösen und dürfen – zumindest als Cartoon-Figur – an keiner Halloweenparty fehlen. Gegen diese und weitere Vorurteile kämpfen Kern und Schümperlin als aktive Mitglieder des Vereins Fledermausschutz an. In ihrer Freizeit zählen sie bis Ende Juni – denn dann kommt der Nachwuchs zur Welt – die Fledermaus-Bestände. Der Verein engagiert sich im Kanton St. Gallen, den

beiden Appenzell und dem Fürstentum Liechtenstein. Er informiert unter anderem über die Tiere und unterstützt regionale Pflegestationen.

Spurensuche in Exkrementen Da der Mesmer in der Kirche ist, können die Tierschützerinnen einen Blick in den Kirchturm und den Dachstock des Gebäudes werfen. Platzangst wäre hier fehl am Platz. Doch der Aufstieg lohnt sich. Schnell ist klar, dass hier Fledermäuse wohnen oder gewohnt haben. An den Exkrementen erkennen die Expertinnen: Im Kobelwalder Kirchturm und im Estrich wohnt eine seltene Art – die Alpenlangohrfledermaus. Grosse und kleine Mausohren. «Fledermaus-Kot kann man mit den Fingern zerbröseln», erklärt Anni Kern. Wäre es Mäusekot, wäre er nicht krümelig, sondern klebrig. Doch um 21.20 Uhr ist noch keines der Tiere, die eine Flügelspannweite von bis zu 29 Zentimetern haben und bis zu 12 Gramm schwer werden können, zu sehen.

Das Alpenlangohr ist nur eine der dreissig in der Schweiz vorkommenden Fledermausarten. Alle dreissig stehen unter Artenschutz.

20 Minuten, dann ist alles vorbei Um 21.50 Uhr flattert das erste Tier aus dem Kirchenfenster. Jetzt geht alles rasend schnell: Kern und Schümperlin übernehmen je eine Seite der Kirche. Sie bringen sich in Position. «Alle Fledermäuse, die irgendwo aus der Kirche kommen, müssen gezählt werden», erklärt Kern hastig. Dabei ist darauf zu achten, woher das Säugetier kommt, damit die Ausflugsstellen registriert werden können. Heute kommen sie zahlreich aus jedem Kirchturmfenster und aus einer Spalte zwischen Dach und Kirchenmauer. Total 25 – ein erfreuliches Ergebnis. Nach 20 Minuten ist alles vorbei: Zurück kommen die Tiere erst in den frühen Morgenstunden, kurz vor Sonnenaufgang.

Zwergfledermaus

Mäuse sind nahrhafter als Frösche Eines von 39 in der weiteren Region brütenden Storchenpaare hat sich erstmals in Buechen niedergelassen. Seit dem Jahr 2000 hat sich die Zahl der Brutpaare laut Information des Vereins Rheintaler Storch damit mehr als verfünffacht.

Reto Zingg schaut gebannt durchs Fernrohr. «Sehen Sie, wie sich das Männchen um die Brut kümmert», sagt er begeistert und nimm den Besuchern so ein wenig von der Enttäuschung, dass ja gar keine kleinen «Störchlein» zu sehen sind. «Das Männchen steht im Horst und brütete nicht mehr; ein typisches Zeichen dafür, dass die Kücken geschlüpft sind», so der Präsident des Vereins Rheintaler Storch. Er vermutet, dass vor einer Woche drei bis vier junge Störche geschlüpft sind. Zu sehen bekommen werde man die Köpfe der Jungtiere vermutlich erst in ein paar Tagen. Auch der Gang auf einen höher gelegenen Beobachtungsposten bringt keine definitive Bestätigung.

Erfreuliche Entwicklung Der Freude von Zingg darüber, dass sich erstmals ein Storchenpaar zur Brut in Buechen niedergelassen hat, mindert dies in keiner Weise.

Im Gegenteil, seine Begeisterung für diese faszinierenden Geschöpfe ist ansteckend. Die Frage ob es denn beim Buechsee genügend Nahrung gibt, also Frösche hat, nimmt er lächelnd entgegen. «Die Annahme, dass Störche nur Frösche fressen, ist deren Darstellung in Märchen zuzuschreiben», erklärt er. Der Speisezettel sei weitaus vielseitiger, Heuschrecken, Käfer und Küken von Wasservögeln bekämen die Jungtiere serviert, aber auch auf Mäuse und Maulwürfe hätten es die Storcheneltern abgesehen, da die Kleinnager deutlich nahrhafter seien als Frösche. Im Gebiet Alpenrheintal bis Buechen gehen dieses Jahr 39 Brutpaare auf Futtersuche, dies sind sieben Paare mehr, als vor einem Jahr. «Diese sehr erfreuliche Entwicklung ist dank andauernder Förderung mit ökologischen Aufwertungsschritten seit Anfang der 90er-Jahre zustande gekommen», sagt Zingg.

70 Horstunterlagen gestellt Durch den Verein Rheintaler Storch seien beispielsweise im Laufe der Jahre 70 Horstunterlagen für den Nestbau der Vögel erstellt worden. Der Verein setze sich auch für die Verminderung von Gefahrenherden ein. Insbesondere Starkstromleitungen würden Störchen immer wieder zum Verhängnis. Im Rahmen des Aktionsplanes «Weissstorch Schweiz» des Bafu engagiere sich der Verein aktuell für die Bodenverkabelung einer Starkstromleitung im St. Galler Rheintal.

Rudolf Hirtl

Fliegerbombe auf dem Seegrund in der Rorschacher Bucht

Sporttaucher haben im Bodensee eine Fliegerbombe entdeckt. Heute entscheiden Experten, ob die 250 bis 500 Kilo schwere Bombe entschärft werden kann oder ob sie gesprengt werden muss.

Text : Roland Hirtl Der Horner Christian Uhland hat mit grosser Wahrscheinlichkeit eine Fliegerbombe entdeckt. Experten tauchten zum Fundort.

(Bild: Daniel Uhland)

Ende August haben die Horner Christian (25) und Andreas Uhland (26) eine Bombe entdeckt. Nach Auswertung der von den Tauchern gemachten Bilder handelt es sich laut Expertenmeinung vermutlich um einen Blindgänger aus einem britischen Bomber. Bei technischen Problemen hatten Flugzeuge der Alliierten im Zweiten Weltkrieg scharfe Munition auch über den Alpen und Seen abgeworfen. Es sei daher möglich, dass es sich um einen dieser Notabwürfe handle.

Bombe wiedergefunden. Laut Christian Uhland ist der explosive Fund kein Zufall. Sein Vater Daniel Uhland vom gleichnamigen Tauchshop in Horn habe die Fliegerbombe bereits vor 20 Jahren entdeckt, den Fundort damals aber nicht genau im Logbuch festgehalten. «Es hat mir keine Ruhe gelassen, dass mein Vater die Bombe nicht mehr finden konnte. Deshalb habe ich mit meinem Bruder immer wieder an dieser Stelle getaucht. Wir hatten Glück, denn die mit Algen überwucherte Bombe ist auf dem grünen Seegrund fast nicht auszumachen», sagt Christian Uhland, der den Fundort nun via GPS-Ortung fixiert hat und die Experten heute zur Bombe führen wird.

Gefährliches Erbe: Laut Kompetenzzentrum Kampfmittelbeseitigung und Minenräumung der Schweizer Armee sind solche Funde in der Schweiz «eine absolute Ausnahme». In Deutschland und Österreich gehören Bombenfunde seit Ende des Zweiten Weltkrieges hingegen zum Alltag. Die oft bei Bauarbeiten entdeckten Blindgänger müssen beseitigt werden. Dies geschieht in der Regel durch Entschärfung am Fundort oder fachmännische Vernichtung. Das heisst: nach Möglichkeit muss an Ort gesprengt werden. Sollte sich bestätigen, dass es sich beim Fund in der Rorschacher Bucht tatsächlich um eine Fliegerbombe handelt, muss während der Entschärfung mit weiträumigen Evakuierungen gerechnet werden. Über 5000 Bomben werden jedes Jahr in Deutschland entschärft. Ein gefährliches Unterfangen, wie sich vergangenes Jahr in Göttingen zeigte. Dort explodierte eine amerikanische Fliegerbombe bei der Entschärfung und tötete drei Menschen.

Das Jäger-Gen geerbt

Der jüngste Berufsfischer auf der Schweizer Seite des Bodensees: Timon Görtz aus Altenrhein fischt seit diesem Januar mit eigenem Patent. Bild: Lea Müller

Er ist der jüngste Berufsfischer auf der Schweizer Seite des Bodensees. Seit einem Monat fischt er mit eigenem Patent. Obwohl sein Berufsstand vor einer unsicheren Zukunft steht, ist das Fischen für Timon Görtz der schönste Beruf der Welt.

LEA MÜLLER

Timon Görtz isst nicht gerne Fisch. Obwohl er jeden Tag um die 20 Kilogramm Felchen aus dem Bodensee holt und den Fang Restaurants in der Region verkauft. «Ich schau mir jeden Tag so viele Fische an, da brauche ich sie nicht auch noch auf dem Teller», sagt er augenzwinkernd. Timon Görtz darf sich seit diesem Januar offiziell zum Kreis der Berufsfischer vom Bodensee zählen. Mit Anfang 20 ist er unter seinen Kollegen der jüngste Fischer mit einem Patent – wenn nicht sogar der jüngste der ganzen Schweiz: Sein einziger Schweizer Kollege von der Berufsschule hat in der Zwischenzeit nämlich den Beruf gewechselt und ist Gärtner geworden.

Zwei Patente, ein Betrieb Den Schweizer Berufsfischern fehlt der Nachwuchs. Zu unsicher die Zukunft, zu unregelmässig das Einkommen, zu gering das Ansehen – Gründe dafür gibt es viele. Doch Timon Görtz quittiert sie mit einem Achselzucken. «Ich habe den schönsten Beruf der Welt», sagt er strahlend – und man glaubt ihm das sofort.

Er könne jeden Tag draussen in der Natur sein, mit den Händen arbeiten und ganz wichtig: sein eigener Chef sein. Letzteres ist ihm besonders wichtig.

Er führt zwar zusammen mit seinem Vater Claudio Görtz den Familienbetrieb, doch jeder fischt für sich.

Beide haben eigene Netze und ein eigenes Einkommen. Gemeinsam nutzen sie jedoch die vorhandene Infrastruktur. Und jeden Morgen kurz vor Sonnenaufgang fahren sie zusammen auf den See hinaus. «Dass wir zu zweit arbeiten, ist ein grosser Vorteil», sagt Timon Görtz. Sein Vater pflichtet ihm bei: «Wir können uns aufeinander verlassen. Auch wenn ein Sturm aufkommt.» Gemeinsam auf die Jagd nach Fischen zu gehen, sei ein Abenteuer.

Vater, Lehrmeister, Partner An die Tatsache, dass sein Vater erst der Lehrmeister war und jetzt der Partner ist, hat sich der junge Berufsfischer schnell gewöhnt. «Mein Vater hat viel Erfahrung. Ich entscheide selbst, aber lege Wert auf seine Ratschläge», sagt Timon Görtz. Streit gebe es auf dem See eigentlich nie. «Wir haben es friedlich und lustig.

Auch wenn wir nicht immer viel reden.»

Dass er Fischer werden wollte, merkte Timon Görtz schon als kleiner Knirps, als er zum ersten Mal eine Forelle selber gefangen hatte. «Seit ich laufen kann, habe ich meinen Vater auf den See begleitet», erinnert er sich. Obwohl ihm die Grosseltern ans Herz legten, Maurer zu werden, fasste Timon Görtz nach der Schulzeit den Entschluss, in die Fussstapfen seines Vaters zu treten und im Familienbetrieb in Altenrhein mitzuarbeiten. «Ich kann mir nichts anderes vorstellen», sagt er. Sein Vater pflichtet ihm bei: «Die Leidenschaft fürs Fischen hat er im Blut.» Schon der Grossvater väterlicherseits habe im afrikanischen Urwald gejagt und gefischt, bevor er in die Schweiz zurückkehrte. Sein Enkel scheint das Jäger-Gen geerbt zu haben.

Während seiner Lehrzeit besuchte der Altenrheiner die Berufsschule im bayrischen Starnberg. «Diese Ausbildung im Ausland war wichtig für mich», sagt er heute. «Ich lernte andere junge Fischer kennen und konnte mich in der Theorie weiterbilden.» Die Praxis liegt ihm jedoch weit mehr: Mit der Note 5,8 schloss Timon Görtz mit der besten praktischen Prüfung seiner Klasse ab.

Keine Zukunftsängste Mit dem Fang im Januar ist der junge Berufsfischer zufrieden. «Wie es weitergeht, ist schwierig zu sagen.»

Timon Görtz hat den Schritt in die berufliche Selbständigkeit gewagt. Die Ungewissheit, wie viele Fische in den nächsten Monaten und Jahren in seinen Netzen zappeln und ob der Ertrag zum Leben reichen wird, bereitet ihm keine Sorgen. «Ich werde sehen, was die Zukunft bringt.»

Fischbrut, bereit für die Freiheit

Bildlegende: Fischereiaufseher Jörg Schweizer füllt Seewasser in das Becken mit den frisch geschlüpften Felchen. Danach setzt er sie im Bodensee aus.

Vier Monate lang haben Jörg Schweizer und seine Mitarbeiter 30 Millionen Fischeier in der Fischbrutanlage Rorschach gehegt und gepflegt. Jetzt hat er die geschlüpften Felchen ausgesetzt. Der Bodensee ist wieder um Millionen Fische reicher.

LEA MÜLLER

Rorschach. Das Fischlein kämpft hartnäckig gegen die Eierschale, die immer noch über seinem Kopf hängt.

Endlich kann es sich befreien und schwimmt schnell davon. Millionen andere frisch geschlüpfte Blaufelchen tummeln sich in dem grossen Becken in der Fischzucht Rorschach. Ihre grossen Augen glitzern goldig im Wasser. Der Rest ihres Körpers ist noch durchsichtig – unter dem Mikroskop lässt sich aber erkennen, wie das kleine Herz heftig pocht. Gerade mal einen knappen Zentimeter gross sind die Tiere. Und doch sind sie schon bereit dafür, in die Freiheit entlassen zu werden.

Den Plankton aufspüren «Der Zeitpunkt ist genau richtig», sagt Jörg Schweizer, Fischereiaufseher auf dem st. gallischen Teil des Bodensees und Leiter der Fischbrutanlage Rorschach. In der Natur müssten die Fische jetzt vom Seegrund teilweise 200 Meter hinauf zu der Oberfläche schwimmen. Er hingegen könne seinen Zöglingen eine kleine

Starthilfe geben. Mit einem grossen Schlauch transferiert er die zappelnde Fischbrut von der Anlage in ein grosses Becken auf dem Boot, das im Hafen schaukelt.

Der See ist an diesem sonnigen Tag ruhig – ideale Bedingungen für das Aussetzen. Mit Hilfe eines Echolots sucht Jörg Schweizer eine passende Stelle, wo besonders viel Plankton schwimmt. «Dann kann ich die Fische auf einen reich gedeckten Tisch setzen», sagt er und erklärt: «Die Anpassung an die Bedingungen im See und die erste Nahrungsaufnahme bedeuten das <Nadelöhr> im Leben eines Tieres aus der Fischzucht.»

Die Überlebensrate sei verhältnismässig hoch, fügt er an. Schätzungsweise 50 Prozent der Felchen im Bodensee stammen aus den Fischzuchten.

Um dem Nachwuchs einen ersten Schock zu ersparen, kippt der Fischbrutleiter zur Akklimatisierung behutsam einige Eimer Seewasser in das Becken. Dann sind sie bereit für ihren ersten Flossenschlag im Bodensee: Jörg Schweizer öffnet das Ventil des Beckens und die Jungfische rutschen durch einen dicken Schlauch direkt in den See. «Das ist einer der schönsten Momente für mich», freut er sich und blickt den Fischen nach.

Vier Monate lang hat er den Laich gehegt und gepflegt. Jetzt ist er froh und erleichtert, dass er die Verantwortung abgeben kann. Er tuckert mit dem Boot langsam vorwärts, damit nicht alle Tierchen am selben Ort schwimmen – die Vögel und Raubfische sollen kein leichtes Spiel haben. Nach nur fünf Minuten ist die Aktion vorbei. Vorsichtig spült Jörg Schweizer die letzten «Nachzügler» aus dem Becken. Keiner darf vergessen werden.

70 Prozent haben überlebt Und wieder ist der Bodensee um Millionen Fische reicher. Insgesamt sind in der Fischbrutanlage Rorschach 10,7 Millionen Blaufelchen und 11,3 Millionen der Felchenart Gangfische geschlüpft. Das entspricht einer Schlupfrate von rund 70 Prozent. In der freien Natur liegt die Überlebensrate laut Jörg Schweizer im einstelligen Prozentbereich. Der Fischereiaufseher ist zufrieden mit dem Ergebnis: «So können wir den Mindestbestand der Fische im See garantieren.» Dreimal ist er in dieser Woche hinausgefahren und hat die frisch geschlüpften Felchenbrütlinge in die Freiheit entlassen. Als nächstes sind die Seeforellen und die Saiblinge an der Reihe. Dann steht in der Fischzucht der Grossputz an – damit die Brutgläser im Winter wieder bereit sind für die nächsten Felchen-Eier.

Fischzucht muss umziehen Wie lange die Fischzucht noch in Rorschach bleibt, ist ungewiss. Beim Standort östlich des Strandbads läuft der Baurechtsvertrag aus. Im Gespräch sind zwei neue Standorte: das ehemalige Wasserwerk der St. Galler Stadtwerke im Rietli Goldach und eine Landparzelle nahe der Tyco Electronics AG in Steinach. Noch ist laut Peter Kuratli, Generalsekretär Volkswirtschaftsdepartement, kein Entscheid gefallen. Mit der Stadt Rorschach sei man im Gespräch über eine Vertragsverlängerung.

People’s-Piloten fliegen Maschinen von Ex–Formel-1Weltmeister Lauda

People's-Captain Oskar Neudorfer vor dem Tower in Altenrhein und (unten) vor dem Abflug mit einer Embraer von Niki.

Bild und Text Rudolf Hirtl

ALTENRHEIN/WIEN. Oskar Neudorfer ist einer von vier Captains, die für die People's Vien-

naline die 76plätzige Embraer fliegen werden. Die Piloten-Crew bereitet sich auf einer typengleichen Maschine der österreichischen Low-Cost- Airline Niki auf ihre Aufgabe vor.

Der Wunsch, Pilot zu werden, ist beim heute 47jährigen Oskar Neudorfer schon als Kind gewachsen. Innerhalb der Familie stiess er allerdings nicht auf restlose Begeisterung, weshalb der Bregenzer seine Nummer 2 in der persönlichen Berufshitparade in Angriff nahm; er studierte in Wien Tiermedizin. «Während des Studiums habe ich immer wieder Menschen kennengelernt, die mit der Fliegerei zu tun hatten», sagt der People's-Captain, wodurch er erkannt habe, dass die Fliegerei das ist, was er wirklich machen möchte.

In den Staaten ausgebildet Nach dem Studium hat er eine Weile in Schottland gelebt, seine Mutter kommt aus Edinburg, ehe er in die USA reiste, um bei der FlightSafety-Flugschule die Ausbildung zum Berufspiloten zu absolvieren. Dies auch deshalb, da er von mehren Piloten auf die hohe Ausbildungsqualität dort hingewiesen wurde. «Nach dieser fundierten Ausbildung habe ich mich bei der Rückkehr sehr leicht getan, die europäischen Prüfungen zu bestehen», erinnert sich Neudorfer. Seinen ersten Job fasste er bei Rheintalflug-Gründer Rolf Seewald im Taxiflugbereich. Für ihn eine sehr günstige Konstellation, da er nach seiner Rückkehr aus den Staaten seine Frau Nadia kennengelernt hat und es ein Wunsch von ihm war, seinen Beruf in der Nähe ausüben zu können.

Als Seewald die Linie Altenrhein-Wien ins Leben rief, wurde Oskar Neudorfer Co-Pilot auf einer Dash 7 (Turboprop), später auf einer Embraer (Düsenjet). Als Tyrolean Airways die Rheintalflug ablöste, blieb er

auf der Linie tätig, flog aber oft auch die Strecke Innsbruck–Wien. «Ich habe damals sehr viel gelernt, da der Flughafen Innsbruck aufgrund seiner Tallage sehr anspruchsvoll anzufliegen ist.»

Mitten durch die Gewitterwolke Wie damals bei der Rheintalflug absolviert Neudorfer ein Typ-Briefing. Anders gesagt, für jeden Flugzeugtyp, den ein Pilot fliegen möchte, muss er eine Lizenz erwerben. Mehrere Wochen Theorie und zahlreiche Simulator-Sessions, wo die Piloten auch auf das richtige Verhalten bei Notfällen gedrillt werden, sind nötig, ehe die Berechtigung in den Pilotenschein eingetragen wird. Zuvor werden aber auch reelle Flüge absolviert, begleitet von Piloten, welche die Maschinen schon länger fliegen. In der Regel sind dafür 40 Flüge von einer halben bis mehrere Stunden Pflicht. Für die People's Viennaline geschieht dies bei der Airline des dreimaligen Formel-1-Weltmeisters Niki Lauda. Alle People's Piloten und Co-Piloten fliegen seit Wochen auf regulären Niki-Flügen mit. Auch Neudorfer, obwohl er schon Embraer geflogen ist. Bei der People's Viennaline kommt aber ein anderes Modell zum Einsatz. «Es macht unglaublich viel Spass, die E170 zu fliegen», so der Vorarlberger, der die Maschine des brasilianischen Herstellers als hochmodernen Regional-Jet bezeichnet.

Die deutlich grössere Leistung macht das Handling des Embraers laut Neudorfer im Vergleich mit der Bombardier Dash einfacher, obwohl auch die Turboprop-Maschine problemlos zu fliegen sei. Mit der Propellermaschine könne die Fliegerei aber vor allem bei schlechtem Wetter bedeutend anspruchsvoller sein. Dies vor allem deshalb, da Wetter nicht überflogen, sondern durchflogen werde, was die Passagiere zu spüren bekämen. Vor allem im Sommer müsse man durch Gewitterwolken krachen, weil man nicht drüberkomme. Mit der Embraer gebe es diese Situation nicht, da auch auf dem knapp über einstündigen Flug nach Wien Flughöhen von 11 000 bis 12 000 Meter erreicht würden.

Passagiere sind in guten Händen Schlechtes Wetter bringt Neudorfer schon lange nicht mehr aus der Ruhe, egal, welche Maschine er fliegt.

«Die Routine hilft einem, die Dinge gelassener und ruhiger zu sehen», erklärt er. Auch wenn man die Sache locker angehe, sei es aber unabdingbar, sich immer 100prozentig auf diesen Job zu konzentrieren. Die hochprofessionelle Einstellung von Neudorfer, der seit 15 Jahren die Captainstreifen an der Uniform trägt, wird auch bei seinen Co-Piloten geschätzt. «Sie fliegen gerne unter meiner Aufsicht, auch weil ich ihnen Verantwortung abgebe.»

Die Fliegerei hat Neudorfers Erwartungen erfüllt, seine Leidenschaft dafür ist ungebrochen. Den Weg anderer Berufskollegen, die heute die Riesenvögel von Boeing oder Airbus fliegen, hat er bewusst nicht eingeschlagen. «Ich bin dankbar, dass ich praktisch vor der Haustüre diesem grossartigen Beruf nachgehen kann.»

Und der Embraer, den er für People's fliegen wird, betont er, erfülle sämtliche Sicherheitsauflagen. Nicht nur das. «Alle Viennaline-Piloten fliegen schon seit über 20 Jahren und sind unzählige Male diese Strecke geflogen. Die Passagiere sind bei uns in guten Händen.»

Alte Brillen für Paraguay

Die ehemalige «Schäfli»-Wirtin Vreny Bertschinger ist zurück von ihrem Aufenthalt in Paraguay und will möglichst bald wieder die Koffer packen. Bis zu ihrer nächsten Reise sammelt die 60-Jährige nun fleissig Spendengelder und Brillen.

LEA MÜLLER

In der Stube von Vreny Bertschinger ist es wohlig warm. Trotzdem hat sie sich ihren rosaroten Rollkragenpullover bis zum Kinn hochgezogen. Lachend erklärt sie: «Vor drei Wochen schwitzte ich noch bei 35 Grad Celsius. Das scheint mir jetzt unwirklich.» Die ehemalige Wirtin des Restaurants Schäfli in Thal strahlt über das ganze Gesicht, wenn sie von ihrer Zeit in Südamerika berichtet. «Die Menschen dort sind einfach toll.

Ich habe schweren Herzens Abschied genommen.» Während zwei Monaten arbeitete die 60-Jährige für die Steyler Mission in einer christlich-landwirtschaftlichen Schule in der Nähe von Asunción, der Hauptstadt Paraguays. Bruder Thomas, der ebenfalls aus Thal stammt, leitet die Schule für rund 120 Jugendliche aus Indianerdörfern. In der Mission erhalten sie Schulunterricht und lernen, wie sie sich als eigenständige Landwirte selber versorgen können.

Bruder tanzt mit Medizinmann Vreny Bertschingers Aufgabe war es, für die Brüder zu kochen, zu waschen und in der Schule einzuspringen, wo gerade eine helfende Hand fehlte. Dass sie für eine Mission arbeitete, stört die ehemalige Wirtin, die sich selbst als gläubige Christin bezeichnet, nicht im geringsten. «Mir hat imponiert, dass die Brüder niemanden

in ihrem Glauben bekehren wollen. Die Hilfe zur Selbsthilfe steht für sie im Vordergrund», erklärt sie. Sie erinnert sich an ihre eigene Überraschung, als sich Bruder Thomas in einem Indianerdorf plötzlich seiner Socken entledigte und mit dem Medizinmann mittanzte. Handkehrum besuchen die Einheimischen laut Vreny Bertschinger aber auch die Kirche der Mission.

In den zwei Monaten hat die ehemalige Wirtin aus Thal viele Ecken von Paraguay gesehen. Von diesen Reisen bringt sie viele schöne Erinnerungen und lustige Anekdoten in die Schweiz zurück. Einmal unternahm sie mit dem 75jährigen Bruder Reinhold eine zwölfstündige Busfahrt in eine Nachbarstadt, um eine Schubkarre zu kaufen. Auf dem Rückweg mussten sie morgens um vier Uhr in der Hauptstadt einen Halt machen und die Schubkarre zu der nächsten Mission transportieren. «Natürlich nahm uns kein Taxi mit», erzählt Vreny Bertschinger lachend. So schoben sie die Schubkarre zwei Stunden lang durch die Strassen der Hauptstadt. «Wir müssen wirklich ein lustiges Bild abgegeben haben.»

Zeiten als Wirtin sind vorbei Der Alltag in Paraguay war genau das, was Vreny Bertschinger gesucht hatte: «Ich wollte nicht als Touristin reisen, sondern das Land so kennenlernen, wie es ist.» Die weitgereiste Thalerin – sie war unter anderem schon in Mexiko, Indien, Neuseeland und Australien – fühlte sich bislang nirgends so wohl wie in Paraguay.

«Ich könnte mir sogar vorstellen, meinen Ruhestand hier zu verbringen», sagt die 60-Jährige. Wann sie wieder dorthin reist, ist aber noch offen. «So schnell wie möglich.» In der Schweiz will sie in erster Linie Geld verdienen. Dass sie wieder als Wirtin arbeitet, kommt für sie aber nicht in Frage: «Diese Zeiten sind vorbei.»

Für jede Brille ein Untersuch Die Schule in Paraguay sei angewiesen auf Spendengelder. Zum Beispiel müssten bald 40 Matratzen für neue Schüler gekauft werden. Deshalb sammelt Vreny Bertschinger Geld in ihrem Bekanntenkreis. Ausserdem ist sie auf der Suche nach alten Brillen. «Die Jugendlichen können sich keine Brille leisten.» Mit einem Augenarzt aus Paraguay traf die Thalerin eine Abmachung: Für jede gebrauchte Brille, die sie ihm schickt, kann sich ein Schüler gratis untersuchen lassen. Die Gläser der Brillen kann der Arzt dann selber schleifen und anpassen.

«Bis jetzt habe ich schon zwölf Brillen», sagt sie und zeigt erfreut auf die kleine Sammlung. Gleich daneben liegt ein Wörterbuch in Spanisch. «Ich lerne zurzeit fleissig Vokabeln», verrät Vreny Bertschinger. Wenn sie wieder nach Paraguay reist, will sie nämlich nicht mehr nur auf Hände und Füsse angewiesen sein, um sich mit den Einheimischen zu verständigen.

Der Spieltrieb, der Leben rettet

Einsatzfreude: Für die Schäferhündin Aysha vom Wolfsblut ist ein Rettungseinsatz ein Spiel. Für Menschen ist er aber bitterer Ernst.

(Bild: Dominik Bärlocher)

Urs Krauer, seine Familie und ihre Hunde bilden das Team Dogswork. Sie sind bereit, dort in Aktion zu treten, wo Hilfe gebraucht wird. Zu Land und zu Wasser. Dazu trainieren Mensch und Hund ein Hundeleben lang.

DOMINIK BÄRLOCHER

Aysha vom Wolfsblut hat sich in ein Spielzeug festgebissen, das an einen Rettungsring gebunden ist. Mit einer Art Weste stürzt sich die Schäferhündin in die Wellen des Bodensees bei der Staader Badeanstalt Speck und schwimmt auf einen wild zappelnden Mann im Wasser zu, der zu ertrinken scheint. Sie bietet sich als Schwimmhilfe an, der Mann packt zu. Aysha schwimmt mit dem Mann im Schlepptau wieder ans sichere Ufer.

Wäre der Mann kein Figurant im Neoprenanzug und wäre er wirklich am Ertrinken gewesen, so wäre er jetzt gerettet. Die Übung war ein voller Erfolg. Doch Aysha interessiert sich bereits nicht mehr für den Schwimmer, denn sie hat ein Spielzeug, auf dem sie kaut. «Der Spieltrieb ist der grösste Motivator des Hundes», sagt Urs Krauer, Leiter der Such- und Rettungshundestaffel Team Dogswork. Er und seine Staffel wollen mit dem Vorurteil aufräumen, dass Hunde nur zum Zubeissen und fröhlich Herumhüpfen da sind. «Ein Hund kann ein guter, starker Partner sein», sagt Krauer.

Die Rettung als Spiel Die Ausbildung eines Rettungshundes startet im Welpenalter. «Im Alter von zehn Wochen kommen die Welpen zu uns, das Training beginnt zwei Wochen später», sagt Urs Krauer. Generell könne jeder Hund zum Rettungs- und Suchhund ausgebildet werden, sofern er ausgewachsen 25 bis 28 Kilo auf die Waage bringt und dabei nicht übergewichtig ist. Zudem sei nicht jeder Hund gleich gut für jede Rettungsart zu gebrauchen.

Während Aysha ein guter Wasserarbeitshund ist, macht das ihrer Rudel-Rivalin Happy-Hera vom Riedgarten weniger Spass. Sie wird eher auf dem Festland eingesetzt. Beim Training ist dem Team wichtig, dass der Hund nie unter Zwang steht. So erledige er Einsätze besser, schneller und zuverlässiger. «Eine Rettungsaktion ist für den Hund ein Spiel», erklärt Krauer und weist auf Ayshas Körperhaltung hin. Der Schwanz hängt entspannt, die Ohren sind aufgestellt, und der Blick geht stets in Richtung Hundeführerin Monica Krauer – es könnte ja sein, dass sie das heissersehnte Spielzeug zückt. Aysha steht vor dem Brevet zum Wasserarbeitshund der Klasse 4. Es gebe nur etwa zehn dieser Hunde in der Schweiz, sagt der Staffelleiter stolz. Die Hündin muss an der Prüfung unter anderem 1000 Meter schwimmen und einen bewusstlosen Taucher bergen können.

Aysha und das Rudel vom Team werden geschult, zu Land in Trümmerfeldern und Brandruinen, zu Wasser als Wasserarbeitshunde und im Schnee als Lawinensuchhunde im Einsatz zu sein. Dabei seien sie keineswegs ein Ersatz für den Menschen, sondern eine wertvolle Hilfestellung. «Hunde sind schneller als ein Mensch und intelligenter als jedes Sonargerät oder jede Infrarotkamera», sagt Urs Krauer. Das wichtigste Werkzeug des Hundes ist dabei seine Nase: «Ein Verletzter im Wald riecht ganz anders als ein Jogger», sagt Urs Krauer.

Auch ohne Hund einsatzbereit Während Hunde all dies und mehr lernen, bilden sich ihre Führer stets weiter. «Auch ohne Hunde sind wir im Katastrophenfall eine funktionierende Rettungstruppe», sagt der Leiter der Staffel. Die Hundeführer haben im Einsatz in ihren Rucksäcken Beatmungsgerät und Splinte dabei.

Einen Grosseinsatz erlebten Aysha und das Team Dogswork noch nicht. Sie waren aber bei der Rettung einer im vergangenen Juni von einem Bach in Altstätten fortgerissenen Lehrerin dabei, als vermutet wurde, das hochgehende Gewässer habe auch Schüler mitgerissen. «Eigentlich ist es gut, wenn wir nur wenige Einsätze bestreiten müssen», sagt Krauer. Doch Aysha, Hera und der Rest des Rudels sind bereit, sich Trümmern, Fluten und Feuer zu stellen, um Leben zu retten. www.team-dogswork.ch

Geliebtes Leben – trotzdem Der pensionierte KV-Lehrer, Flüchtlingshelfer, HobbyChansonnier, «Trotz-allem-Katholik» und Laientheologe Fredi Weder macht sein Leben auf 400 biographischen Seiten öffentlich.

Text und Bild: René Schneider

Autor Fredi Weder vor seinem Meditationsbild

«Geliebtes Leben – trotzdem» wählte Autor Fredi Weder als Titel über seine «Autobiographischen Skizzen». Als «Silas», sein Zweitname und Pseudonym, erzählt der 77jährige Weder in Art eines Lesebuchs mit chronologischer Ordnung aus seiner Jugend als Polizistensohn mit häufig wechselnden Wohnsitzen, seiner Zeit im Welschland, aus Rekruten- und Unteroffiziersschule, zitiert aus Liebesbriefen an «Sofia» (seine Frau Erika, mit der er seit 50 Jahren verheiratet ist), zitiert aus Tagebucheinträgen, erzählt von Reisen nach Frankreich, von kulturellen Erlebnissen und immer wieder von seinem Hadern mit dem Leben und seinem Hadern mit der Kirche.

Schreiben durch das Leben. Als junger Mann erwog er, katholischer Priester zu werden, entschied sich dann für Familie und Lehrerberuf, absolvierte trotzdem ein achtsemestriges Theologiestudium als Fern- und Ferienstudent. Fredi Weder schrieb schon als 16-Jähriger Tagebücher voll, und er tut es noch heute. Er schrieb auch Kolumnen, Predigten und Rezensionen. Zu seinem 70sten Geburtstag hat er unter dem Titel «Korrespondenz» einen fiktiven Briefwechsel veröffentlicht. Weder hat zeitlebens alles Schriftliche aufbewahrt und für sein ambitioniertes Buchprojekt darauf zurückgegriffen. «Das Problem war das Weglassen», gesteht er. Trotzdem kamen 400 Seiten zusammen.

Im Eigenverlag herausgegeben Weil er keinen Verleger fand, veröffentlichte Fredi Weder sein Buch selber, bei «Books on Demand» (www. bod.ch). Dort und auch im Buchhandel kann es bestellt werden. Was ist ein Trotzdem-Leben? Autor Fredi Weder beantwortet die Frage im Klappentext: «Ein wacher Zeitgenosse versucht, das herauszufinden, indem er seine Lebensstationen belauscht: Jugend, Welschland, Ausbildung, Militär, Berufswechsel, sozialer Einsatz, Familie, Journalismus, Theater, Theologie, Krise und schliesslich Asylszene. Ein öfters dramatisches Hin und Her, Auf und Ab: Schmerz, Liebe, Glück. Ein Leben in der Fülle – trotzdem.»

Täglich zwei Stunden schreiben Für wen und wofür hat er die 400 Seiten gefüllt? Die Frage macht Fredi Weder nachdenklich. «Für mich selber, meine Frau, die vier Töchter, die Enkel und alle, die sich sonst noch dafür interessieren.» Dass er erst ein paar Dutzend Exemplare abgesetzt hat, stört den Schreibenden nicht: Das Buch sei für ihn eher ein Geschenk als ein Geschäft. Das Geschenk hat er sich nicht zuletzt auch selber gemacht, indem er schreibend Distanz, Klarheit und Ordnung zu bringen versuchte in sein bewegtes und zuweilen umtriebiges Leben. «Vielleicht ist das Buch eine Anregung für andere», sinniert er. Er habe sich durch die Krankheit Depression und einen tiefen, persönlichen Rückschlag in den 1990er-Jahren neu erfinden müssen, neu starten, sich beschränken müssen und seine begrenzten Kräfte besser einzuteilen gelernt.

Am Buch hat er darum über zwei Jahre gearbeitet. «Täglich eine Stunde am Vormittag und eine weitere am Nachmittag, diszipliniert, aber zeitlich begrenzt.» Er habe schmerzlich die «Spielregeln» des Lebens verinnerlichen müssen: «Auf mich und andere besser zu achten, Rücksicht zu nehmen, niemanden zu überrollen, auch mich selber nicht.»

Die Sprüche fallen ihm zu

Der Thaler Schriftkünstler Roland Stieger hat den neuen Gravag-Kalender gestaltet. (Bild: pd)

Der Gravag-Kalender 2012 trägt Roland Stiegers Handschrift. Begegnungen heisst das Motto, das die Gravag gewählt hat. Die Texte sind mit schwarzer Farbe auf bunten Aquarellgrund gemalt.

Eigentlich ist er ja Sekundarlehrer in Thal. Roland Stieger unterrichtet Mathe, Bio, Chemie, Physik und Bildnerisches Gestalten. Als kreative Nebenbeschäftigung führt er im Rheinecker Städtli mit schrift-art.ch eine eigene Galerie mit Atelier. Hier hat der Schriftkünstler den neuen Gravag-Kalender gestaltet.

Philosophische Sprüche Atelier und Kursräume sind über eine schmale Treppe zu erreichen. Im Kaminofen prasselt das Feuer. Alte Hängelampen baumeln über den ausgedienten Schulpulten, an denen sich Kursteilnehmende samstags in der Kalligraphie üben. Stahl- und Vogelfedern, Tintenfässchen, Bleistifte und weitere Utensilien liegen an jedem Arbeitsplatz bereit. Selbst Ärmelschoner hängen an der Wand. Im Büchergestell hinter dem Ofen warten philosophische Sprüche auf ihren Einsatz. Aber lange blättern muss Roland Stieger nicht: «Wenn ich an einem Thema arbeite, fallen mir die Sprüche zu.»

Begegnungen über Schriftbilder «Beim Schreiben muss alles aus einem Guss sein, sonst verändert sich die Schrift», fährt Stieger weiter. Und so hat er sich für den Gravag-Kalender 2012 eine Woche Zeit genommen. Begegnungen heisst das Motto,

das die Gravag ausgewählt hat. Die Texte von Rainer Maria Rilke bis Anaïs Nin sind mit schwarzer Gouache-Farbe auf bunten Aquarellgrund gemalt. «Es gibt nicht nur die direkte Begegnung», räumt der Schriftkünstler ein. Er begegne den Menschen auch über seine Schriftbilder. «Manchmal passt es und ich löse etwas aus.»

«Der wahre Ort der Begegnung ist die Grenze», zitiert er Paul Tillich auf dem November-Kalenderblatt und spricht damit die Rheintaler Bevölkerung nicht nur philosophisch, sondern auch geographisch an. Auf dem gelbgrünen März-Blatt kommt Alfred Rademacher zum Zug: «Die Brücke der Begegnung heisst: Entgegenkommen.» Und als Trost für jene, die bei Begegnungen nicht immer eine glückliche Hand haben, sei das August-Zitat von Arthur Schnitzler auf rotem Grund erwähnt: «Man kann sich wohl den Weg wählen, aber nicht die Menschen, denen man begegnet.» Roland Stieger zu begegnen macht Freude. Er erzählt, wie er vorgeht beim Schreiben und Malen und wie er zu seinem Schreibwerkzeug kommt. Der Kalligraph, der sich als Bub mit Vorliebe in Papeterien herumgetrieben hat, schneidet seine Schwanen- und Gänsekeile selber zu.

Geschäftliche Begegnungen Die Gravag Erdgas AG hat die zwölf Originale gekauft. Der grossformatige Kalender geht an die GravagGewerbe- und Industriekunden. In Stiegers Galerie ist er auch ohne Firmenlogo zu haben. Das Thema Begegnung ist nicht einfach aus der Luft gegriffen; für die Gravag Erdgas AG hat es dieses Jahr einen ganz besonderen Stellenwert. Mit über 500 neuen Gasanschluss-Aufträgen und dem Ausbau des Erdgasnetzes nach Gais und Appenzell hat die Rheintaler Erdgasfirma ein Rekordjahr hinter sich. Und wenn es um Erdgas geht, geht es auch um Menschen: «Hinter jedem Neukunden steht eine Begegnung», dessen ist sich GravagGeschäftsleiter Roger Schneider bewusst. (pd)

Tüftler – Erfinder – Hobbyhandwerker – Universalgenies Hans und Ernst Zürcher, Buriet Die beiden Brüder, im Buriet aufgewachsen, lernten handwerkliche Berufe. Ernst Maler, Hans Mechaniker. Beide blieben im Buriet sesshaft.

Hans liegt das «Tüfteln» im Blut. Schon während der Lehrzeit und dem anschliessenden Arbeitsverhältnis in der Starrag konstruierte er einen Motor und ein Zubehör zu einem mechanischen Produkt, das die Firma auswerten konnte. Der Dank des Direktors war ihm gewiss. Hans arbeitete später in der Motosaccoche SA in Genf, worauf die Gebrüder Hans und Ernst vom Motorrad-Virus angesteckt wurden. Sie fuhren Rasenrennen mit ihren 125er-Maschinen. Hans holte sich 1954 den SchweizerMeistertitel in dieser Klasse.

Die Liebe zum Holz Nicht nur Metallarbeiten beflügelten die Pioniertätigkeit. Hans trug die Liebe zum Holz zu fast unglaublichen Leistungen im Schreiner- und Drechslergewerbe. Ernst widmete sich der Malerei, kam zur Bauernmalerei und begann, kunsthandwerklich Truhen, Kästen und Wände zu verzieren. Wer die Wohnung von Hans und Silvia Zürcher besichtigen darf, stösst bei jedem zweiten Schritt auf von ihm gefertigte Möbel, Kunstund Geschenksgegenstände, ein unheimlich reichhaltiges Sortiment.

Fertigung von Holzblasinstrumenten Ohne Vorkenntnisse, diese beschaffte er sich durch Befragung von Fachleuten, begann er ein Alphorn zu bauen. Verständlich, dass diese Auskünfte spärlich tropften. Da kommt das Talent «tüfteln» wieder zum Zug! Er brachte es fertig, ein Alphorn zu bauen, das spieltüchtig ist! Die Freude stieg ins Unermessliche. Der Ehrgeiz stachelte ihn an. Er blies sein erstes Alphorn und wurde damit Holzblasinstrumentenbauer. Weitere Stationen folgten. So sind noch andere Holzblasinstrumente von ihm gefertigt, im Gebrauch, ein Büchel, eine Fanfare, ein Saxophon. Das Saxophon ist zwar kein Holzblasinstrument, aber auch dieses Instrument entstand in der Werkstatt Hans Zürcher, aus Holz. Auch dieses Instrument ist spielfähig, allerdings mit einer beschränkten Anzahl Tonklappen. Nicht genug damit. Hans ist auch begeisterter Sammler. Sein Haus an der Burietstrasse 8 ist ein eigentliches Museum.

Eine Schreiner- Hobel-Sammlung ziert eine Wand. Feueranzünder, Feuerzeuge für Raucher oder für Holzfeuerungen. Es mögen gegen einhundert Feuerzeuge sein, jedes ein anderes Sujet, zum Teil mit märchenhaftem Anzündemechanismus. Eine solche Ausstellung dürfte rar sein.

Hans hatte auch die Idee für einen Kinderspielplatz beim Gasthaus «Schiff» Buriet, der viele Jahre eine besondere Attraktion bedeutete. Heute ist dieses Kindervergnügen leider nicht mehr. Er zeigte auch Interesse für Wanderer. Auf dem herrlichen Aussichtswanderweg vom Steinernen Tisch zum Buriet schuf er Ruhebänke.

Maler- und Kunsthandwerk Ernst, kürzlich 80 Jahre alt geworden, führt feinfühlig seine Pinsel und Malerinstrumente über seine Werke, alte Truhen, Schmuck-Schatullen, übrige Haushalt und Gebrauchsgegenstände, Gemälde, Zimmerwände, Hausfassaden, Läden und weitere Gegenstände. Sie sind Stationen seiner Leidenschaft. Zwei Brüder, die solche Hobbys pflegen, die derartige Impulse geben, sind gesucht.

Hans Müller