Bauen aktuell 02/2025

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BUILDING INFORMATION MODELING UND GEBÄUDEAUTOMATION

URBANES WOHNEN UND HISTORIE VEREINT

DIGITALE

ERFASSEN

ALLES, WAS DER BAU BRAUCHT, IN EINER APP!

Individuelle Lösungen – für jeden Bedarf das Richtige

Mit der App von bau-mobil haben Sie nicht nur jederzeit Zugriff auf die Einsatzplanung, sondern können auch Zeiten, Spesen, Geräteeinsätze und Baufortschritte direkt vor Ort dokumentieren. Fotos und Spracheingaben erleichtern die tägliche Arbeit. Das System liefert automatisch alle Daten für Lohn-, Geräte- und Leistungsabrechnungen sowie den digitalen Bautagesbericht.

Effizient planen

Kapazitätsplanung, Kolonneneinsatzplanung, Abwesenheitsplanung, Arbeitsschutz

Smart erfassen

Zeiterfassung, Ereigniserfassung, Urlaubsanträge, Spesen & Zulagen

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Digitale Geräteakte, Qualifikationsverwaltung, Lagermanagement, Nachunternehmer

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Erleben Sie die Vorteile unserer Lösungen in einer persönlichen und kostenlosen Präsentation bei Ihnen vor Ort.

Auswerten & berichten

Digitaler Bautagesbericht, Mobiles Projektcontrolling, Leistungserfassung, Materialerfassung

Einfach abrechnen

Lohnabrechnung, Geräteabrechnung, ILV-Verrechnung, Integrationen

Mehr Mut zur Digitalisierung

Liebe Leserinnen und Leser,

die Bundestagswahl ist gelaufen, und neue politische Konstellationen stehen in den Startlöchern. Was darf sich die Baubranche denn jetzt von der künftigen Bundesregierung wünschen? Vorrangig wohl mehr Mut zur Digitalisierung. Das bekräftigt auch Yves Padrines, CEO der Nemetschek Group, in einem aktuellen Statement. Jetzt würden die Weichen für die Zukunft des Landes gestellt – Digitalisierung sei ein drängendes Thema. Allein in der Bauindustrie sehe man, welch positiven Auswirkungen gelebte Digitalisierung auf Unternehmen, die Umwelt und die Gesellschaft als Ganzes haben könne.

Auf der Wunschliste steht aber noch viel mehr: etwa klare Vorgaben und Förderungen. Bei Ausschreibungen von Bauvorhaben für öffentliche Gebäude ist BIM inzwischen Pflicht, damit eine Bewerbung überhaupt zugelassen wird. Das ist für viele Unternehmen aus der Bauindustrie aber längst noch keine Veranlassung, voll auf Digitalisierung zu setzen. Förderprogramme etwa könnten hier den Einsatz digitaler Tools unterstützen.

Auch eine Ausweitung des digitalen Bauantrags wäre wünschenswert, der nach wie vor optional ist. Eine Pflicht würde der Branche einen ersten Digitalisierungsschub bringen und Prozesse beschleunigen. Förderungen privater Bauprojekte, bei denen digitale Tools zum Einsatz kommen, könnten ein weiterer Hebel sein. Und nicht zuletzt ist Digitalisierung auch eine bildungspolitische Aufgabe: Die Fachkräfte von morgen sind frühzeitig und ausgiebig mit Möglichkeiten und Chancen der digitalen Bauwelt vertraut zu machen.

Neue Technologien versprechen, die Baubranche effizienter, sicherer und nachhaltiger zu gestalten, indem sie Prozesse optimieren, die Produktivität steigern und neue Chancen in Design und Ausführung eröffnen.

Wir wünschen uns zum Schluss, dass unsere Beiträge dazu beitragen – von S. 5 bis 43. Viel Freude beim Lesen!

BLACK MAGIC.

OBO BlackLine: Aufputzinstallationen für moderne Innenräume.

Eleganz trifft auf Qualität: OBO BlackLine. Unsere Premiumlösungen für stilvolle Elektroinstallationen eignen sich perfekt für unterschiedliche Gebäudearten – zum Beispiel für Büros, Einkaufszentren, Shops oder Hotels. Kurz: Überall dort, wo Funktionalität, Design und Nachhaltigkeit gefordert sind, bieten wir Ihnen die ideale Lösung in Schwarz.

Überzeugen Sie sich: obo.de/blackline.

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Rendering: Gemeinschaftsgärten und begrünte Fassaden der EP-Towers in Asunción, Paraguay.

Neue Positioniergriffe sorgen beim modularen PERI-UP-Gerüstsystem für einfaches und ergonomisches Handling.

Bis zu elf Meter hohe Ganzglasfassaden prägen den Eingangsbereich des Bürotowers „The Henderson“ in Hongkong.

In dieser Ausgabe redaktionell erwähnte Firmen: 123erfasst GmbH S. 16-17, ALLPLAN GmbH S. 26-27, American Geothermal, S. 5, ARGE Neue Medien S. 5, Connect2Mobile GmbH S. 22-23, Chaos Software Ltd. S. 24-25, Drees & Sommer SE S. 28-29, DOYMA GmbH & Co S. 42-43, FRILO S. 10-11, G&W Software AG S. 18-19, Messe München GmbH S. 6, mh-software GmbH S. 40-41, Nemetschek SE S. 30-31, NOVA Building IT GmbH S. 20-21, ORCA Software GmbH S. 5, PERI Vertrieb Deutschland GmbH & Co. KG S. 14-15, Solar Promotion GmbH S. 7, Solarlux GmbH S. 34-35, seele GmbH S. 36-37, Sphera Solutions, Inc. S. 8-9, SUNBOOSTER GmbH S. 5, Swegon Germany GmbH S. 5, Vandersanden Deutschland GmbH S. 38-39, VENTIS Immobilien AG S. 32-33

INHALT

5 Neues aus der Bauwelt Innovationen für Architekten und Planer

6 Innovationen live erleben Messevorschau: bauma 2025 in München

7 Connecting Solar Business

Messevorschau: Intersolar in München

8 Chancen, Innovation, Nachhaltigkeit und Digitalisierung

Stahl-/Betonbau: EU-Bauprodukteverordnung

10 Tragendes Wärmedämmelement bemessen Stahl- und Betonbau: Schöck Isokorb zum Dämmen

14 Tradition trifft auf Innovation Stahl-/Betonbau: Neuerungen im Schalungsbau von PERI

16 Digitalisierung in kleinen Schritten

AVA und Kostencontrolling: Zeiterfassung und Einsatzplanung mit 123erfasst

18 Bewährt und zuverlässig

AVA und Kostencontrolling: Kosten durchgängig planen und überwachen

20 Immer die volle Baukostenkontrolle AVA: Falko Paul von paul Generalplaner im Gespräch

22 Die digitale Baustelle Baustellensoftware: bau-mobil im Einsatz bei Dreger

24 Die Liebe zum Lebendigen Wohnen in der Stadt: Biophiles Design

26 Energetische Planung geht nur digital Nachhaltige Energietechnik: Stefan Kaufmann, ALLPLAN, im Interview

28 Kluge Köpfe, smarte Konzepte KI: Dreso.AI reduziert Arbeitsaufwand

30 Künstliche Intelligenz für die Bauplanung KI: Effizienz und Nachhaltigkeit der Lieferkette

32 Aus Dornröschenschlaf erweckt Bauen im Bestand: Altbausanierung am Berliner Ludwigkirchplatz

34 Urbanes Wohnen in historischem Kontext Fassade: Wohntürme Carlsberg Byen in Kopenhagen

36 Fließende Formen, schwebende Strukturen Fassade: The Henderson als Kunstwerk der Architektur

38 Gründerzeitliches Fassadenbild Fassade: Umwidmung der Hildesheimer Mackensen-Kaserne

40 Fortschritt oder Mehraufwand?

TGA: BIM-Prozesse für die TGA-Planung

42 Hauseinführungen für Wärmepumpen

TGA: Wärmepumpeneinführungen von DOYMA

3 Editorial

43 Impressum

46 Marktplatz/Vorschau

Testanlage in Graz: bifaziale Solarstreifen im Gartenzaun.

FLEXIBLE SOLARSTREIFEN FÜR GARTENZÄUNE

Der österreichische Hersteller SUNBOOSTER hat bifaziale Solarstreifen entwickelt, die sich in bestehende Gartenzäune einfädeln lassen. Sie ersetzen herkömmliche Sichtschutzbänder und erzeugen auf den vertikalen Flächen von Gartenzäunen Sonnenenergie – dank der beidseitigen PV-Zellen deutlich mehr als klassische PV-Module. Die monokristallinen PV-Module gibt es in

sechs Komplettsets ab 372 Watt Leistung mit Wechselrichtern und Verkabelung. Durch die vertikale Ausrichtung liefert der Sunbooster VERTICAL vor allem morgens und abends Strom – genau dann, wenn der Energiebedarf und die Strompreise am höchsten sind. Weil man bestehende Zäune nutzen kann, ist die Nachrüstung denkbar einfach. Wie Balkonkraft-

Neue Medienpartnerschaft

Neue Partnerschaft: AUSSCHREIBEN.DE und ARGE Neue Medien.

AUSSCHREIBEN.DE und ARGE Neue Medien mit ihrer Produktdatenplattform BuildingMasterdata.com gehen eine strategische Partnerschaft ein. Die nahtlose Verknüpfung soll Architekten, Ingenieuren, Fachplanern,

aber auch Bauproduktherstellern einen einfachen und kostenfreien Zugriff auf hochwertige Produktinformationen und relevante Planungsdaten bieten. Über 1,1 Millionen Ausschreibungstexte und mehr als 3,3 Millionen Plus-Informationen von knapp 700 Bauproduktherstellern stehen auf AUSSCHREIBEN.DE zum Download bereit. Mehr als 1,6 Millionen Produkte der Haustechnik sind auf Building-Masterdata.com mit Artikelstammdaten, Bildern und Dokumenten zu finden. Produktdaten lassen sich einfacher verwalten und zentral aktualisieren. Und die einmalige Eingabe des Katalognamens oder der Website reicht aus, um die auf AUSSCHREIBEN.DE hinterlegten Ausschreibungstexte auch auf Building-Masterdata.com zur Verfügung zu stellen und aktuell zu halten.

Vakuum-Isolierglas mit aBG

Das Deutsche Institut für Bautechnik hat Anfang Januar 2025 die allgemeine Bauartgenehmigung (aBG) für das Vakuum-Isolierglas FINEO von AGC Glass Europe erteilt. Das erlaubt den Einsatz für linienförmig gelagerte Vertikalverglasungen bei Bauvorhaben in Deutschland ohne Zustimmungen im Einzelfall. In einer aBG werden Aspekte der Planung, Bemessung, und Ausführung sowie Betrieb und Wartung geregelt. Zudem ergänzt sie nationale oder europäische

Regelungen, wie zum Beispiel eine Europäische Technische Bewertung (ETA 20/0048). Die Bemessung linienförmig gelagerter Verglasungen wird in Deutschland nach den Vorgaben der DIN 18008-2 ausgeführt. Da für FINEO-Vakuumglas eine ETA 20/0048 auf Grundlage eines Europäischen Bewertungsdokuments (EAD) vorliegt, ist der Einbau des Vakuumglases in linienförmig gelagerte Verglasungen ohne zusätzliche allgemeine bauaufsichtliche Zulassung (abZ) zulässig.

werke muss man die Solarstreifen bei einer maximalen Einspeiseleistung von 800 Watt weder anmelden noch bewilligen lassen. Außerdem ist das Sonnenkraftwerk in Deutschland und Österreich von der Mehrwertsteuer befreit und wird in vielen Städten und Gemeinden zusätzlich gefördert. Die Sets lassen sich modular auf mehrere Laufmeter Zaun erweitern. Ein 100 Meter langer Zaun kann mehr als 18 kWp Sonnenstrom direkt erzeugen, was einem Jahresertrag von etwa 22 MWh entspricht. „Die Anschaffungskosten betragen lediglich ein Drittel im Vergleich zu klassischen Solarzäunen. Dadurch haben sich unsere Sets bereits nach zweieinhalb Jahren amortisiert,“ erklärt CEO Stefan Ponsold die wirtschaftlichen Vorteile.

Vom 7. bis 9. Mai 2025 präsentiert das Unternehmen die neuen Solarstreifen auf der Intersolar Europe in München, Halle C5, Stand 270E.

Swegon erwirbt American Geothermal

American Geothermal hat große Erfahrung in der Herstellung von Heiz- und Kühlanlagen für Chargenwasser in der Betonindustrie. Dieses Fachwissen hat den Weg für die Entwicklung von Wärmepumpen und Chillern für den HLKSektor bereitet, die unter dem Namen ChillMaster verkauft werden.

„Da die Nachhaltigkeitsanforderungen immer strenger werden, sehen wir ein großes Potenzial, unser Geschäft mit Wärmepumpen und Chillern in Nordamerika auszubauen und unser BlueBox-Produktportfolio zu ergänzen. Diese Übernahme passt zu unserer Strategie, unsere Präsenz in Nordamerika auszubauen,“ sagt Andreas Örje Wellstam, CEO der Swegon Gruppe. Zudem sei es erforderlich, den CO2-Fußabdruck von HLK-Systemen in neuen und bestehenden Gebäuden zu verringern. Mit dem etablierten Vertriebsnetz von Swegon in den USA und Kanada habe man neue Möglichkeiten, die Produktreichweite von ChillMaster zu erweitern.

Swegon und American Geothermal haben fusioniert.

INNOVATIONEN LIVE ERLEBEN

Einen Überblick über die vielfältigen Ansatzpunkte für nachhaltiges Bauen bietet die bauma 2025. Die Weltleitmesse für Baumaschinen, Baustoffanlagen, Bergbaumaschinen, Baufahrzeuge und Baugeräte findet vom 7. bis 13. April auf dem Münchner Messegelände statt. Von Roland Bauer

Das Bauwesen nimmt große Mengen an Ressourcen in Anspruch und gehört zu den größten Erzeugern von Treibhausgasen. Schon deshalb ist eine auf Nachhaltigkeit abzielende gesellschaftliche Entwicklung ohne essenzielle Beiträge der Baubranche undenkbar. Was das angeht, zählt serielles Bauen zu den vielversprechenden Hebeln, weil Rohstoffe und Materialien effizienter als bei herkömmlichen Bauverfahren genutzt werden und in einem kontrollierten industriellen Umfeld vorgefertigt werden können.

Als weitere Chance zum Schutz der natürlichen Rohstoffe können etwa beim 3D-Druck von Gebäuden verstärkt Recyclingwerkstoffe eingesetzt werden. Außerdem forscht die Branche

an bio-basierten Materialien für die additive Fertigung. Laut einer Studie des Marktforschungsunternehmens Exactitude Consultancy wird der globale Markt für 3D-Druckmörtel von rund 3,5 Milliarden US-Dollar im Jahr 2024 auf voraussichtlich etwa 13,8 Milliarden US-Dollar bis 2034 wachsen.

Dekarbonisierung

Nachhaltiges Bauen schließt auch das Ziel einer möglichst weitgehenden Dekarbonisierung ein. Auf dieses Konto zahlen die alternativen Antriebe mobiler Baumaschinen ein, denen die bauma auch 2025 wieder ein eigenes Leitthema widmet. Auch bei Baugeräten lassen sich durch Elektrolösungen Abgase und Lärm vermeiden.

Nachhaltiges Bauen beschränkt sich jedoch nicht nur auf das Ressourcenbewusstsein. Neben wirtschaftlicher Tragfähigkeit ist auch die Sicherung der menschlichen Gesundheit ein wesentliches Ziel. Zum Beispiel schont das Reduzieren von Baustellenlärm die Gesundheit sowohl der Arbeitskräfte als auch der Anwohner. Viele Kommunen weltweit kurbeln durch Richtlinien, Vorschriften und Förderungen den Einsatz leiserer Baumaschinen an. E-Maschinen sind dabei nicht nur besonders geräuscharm, sondern emittieren in ihrem Einsatzbereich auch keine gesundheitsschädlichen Abgase oder Feinstäube.

Bauma-Forum

Nachhaltiges Bauen ist eines der Leitthemen der bauma 2025.

Nicht nur neueste Technologien, sondern auch eine Plattform für den fachlichen Austausch und die Diskussion zentraler Zukunftsthemen sind geboten. So lädt das bauma-Forum zu zahlreichen Vorträgen. Organisiert von der Messe München in Kooperation mit dem VDMA Baumaschinen und Baustoffanlagen und dem VDMA Mining & Minerals werden an fünf Tagen die Leitthemen der bauma aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet. Vertreter der Europäischen Kommission und des Europäischen Parlaments sowie Verbände wie CECE, HDB und VDMA geben politische und regulatorische Einblicke; Branchenvertreter stellen technologische Innovationen vor. Darüber hinaus präsentieren Hochschulen wie die Frankfurt University of Applied Sciences, die TU Clausthal, die RWTH Aachen, die TU Dresden, die TU München, die TU Braunschweig und die FH Münster aktuelle Forschungsprojekte.

Die Innovationshalle bauma LAB0 umfasst weitere Themenbereiche wie die Start-up Area, den Science Hub, die Arbeitsgemeinschaft MiC 4.0 und die VR Experience Zone in Kooperation mit dem Construction Future Lab und der Messe München als Ausstellung zu Zukunftsthemen der Baubranche. Hier werden Baurobotik, alternative Antriebe, additive Fertigung und Digitalisierung werden durch Demonstrationen und multimediale Inhalte erlebbar gemacht. | RA

CONNECTING SOLAR BUSINESS

Der weltweite Boom erneuerbarer Energien hält weiter an und gewinnt an Dynamik. Daran ändert auch der Preisverfall bei den fossilen Energieträgern nichts. Die erneuerbaren Energien wachsen und werden dabei immer günstiger:

Impressionen von der Intersolar 2024.

Nach einer Studie der Internationalen Organisation für erneuerbare Energien (IRENA) waren die Kosten von Solarenergie aus Großanlagen 56 Prozent niedriger als jene aus der preisgünstigsten fossilen Energiequelle. Von 2010 bis 2023 sind die Kosten für Solarenergie um 90 Prozent gesunken. Die weiterhin positive Entwicklung der Branche spiegelt sich auch in den Anmeldezahlen der Allianzveranstaltung „The smarter E Europe“ wider: Unter dem Leitmotto „Accelerating Integrated Energy Solutions“ erwartet die Messe München mehr als 3.000 Aussteller und über 110.000 Fachbesucher in 19 Messehallen.

Die Intersolar Europe ist Teil dieser Allianz, die

einen Überblick über die neuesten Produkte, Technologien und Lösungen sowie die großen Trends im Bereich PVHybridkraftwerke bieten will. Am 7. Mai wird es bei der begleitenden Intersolar Europe Conference die Session „Hybrid PV Power Plants II: Strategies for Matching Energy Generation & Power Demand“ geben. Am 8. Mai wird das Thema „Hybridkraft-werke“ von 15 bis 16.30 Uhr Gegenstand einer ebenfalls englischsprachigen Veranstaltung auf dem Intersolar-Forum (Halle A3, Stand 150) sein. | RA

DEFINITIV! BAUKOSTEN SIND DAS A UND O. MIT NOVA AVA HABEN WIR SIE DURCHGÄNGIG IM BLICK.

Film ab und erleben, wie NOVA AVA Spaß in deine Arbeit bringt.

M. A. Alexander Berg, Architekt Geschäftsführer Enderweit + Partner GmbH, Bielefeld

Vom 7. bis 9. Mai findet in München die Messe-Allianz Intersolar und The smarter E Europe statt.

CHANCEN, INNOVATION, NACHHALTIGKEIT UND

DIGITALISIERUNG

Am 7. Januar 2025 ist die neue EU-Bauproduktenverordnung (BauPVO) in Kraft getreten. Sie hat unter anderem das Ziel, den Verkauf von Bauprodukten zu erleichtern, innovative Bautechniken zu unterstützen, die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und die Nachhaltigkeit der Branche zu fördern.

Von Julia Goerke

Die Digitalisierung ist ein wichtiger Schritt im Bausektor, damit die neuen Vorschriften bestmöglich umgesetzt werden können. Dazu gehört insbesondere der digitale Produktpass, der alle Informationen zu Bauprodukten enthält und Leistungsund Konformitätserklärungen, Sicherheitsinformationen und Gebrauchsan-

EPDs konzentrieren sich nicht nur auf das Endprodukt, sondern bieten auch Einblicke in die gesamte Lieferkette.

weisungen bereitstellen soll. Nur mit all diesen Informationen, die auch den Lebenszyklus aller beim Bau verwendeten Produkte und Materialien umfassen, ist es möglich, den Kohlenstoff-Fußabdruck eines Gebäudes zuverlässig zu berechnen und ihn mit jedem neuen Projekt kontinuierlich zu verringern. Sowohl aus wirtschaftlicher als auch ökologischer Perspektive hilft die neue Bauprodukteverordnung, von Herstellen von Bauprodukten über Bauherren, Architekten und Ingenieure bis hin zu Verbrauchern und Behörden, die richtigen und valide begründeten Entscheidungen auf Basis von Leistung und Nachhaltigkeit von Baumaterialien zu treffen.

Regulierung mit Folgen

gefragt, dieses umfangreiche Dokumentationsmaterial zu erstellen, sondern auch jegliche Zwischenhändler, die ihrerseits alle vom Hersteller bereitgestellten Daten an ihre Kunden weitergeben müssen. Eine durchdachte Strategie, denn damit stellt die neue Verordnung sicher, dass alle Schritte, von der Herstellung über den Vertriebskanal bis hin zum Bau und dessen Abriss inklusive Recycling, einbezogen werden. Es ist die Absicht, den gesamten Lebenszyklus eines Baustoffs darzustellen und diesen in das große Ganze der nachhaltigen Bauwirtschaft zu integrieren.

Für Hersteller von Bauprodukten bedeutet die BauPVO, dass sie ihre Produkte entsprechend den neuen Anforderungen kennzeichnen und die notwendigen Informationen bereitstellen müssen, um den freien Warenverkehr innerhalb der EU zu gewährleisten. Damit sind aber nicht nur die Hersteller

Im Vordergrund steht hierbei der digitale Produktpass, der die zentrale Rolle für die Rückverfolgbarkeit, Datenspeicherung und Nachhaltigkeitsbewertung von Bauprodukten nach der BauPVO spielt. Nach der neuen Regulierung müssen alle Hersteller eine Reihe von Anforderungen für den Produktpass erfüllen, um ihre Bauprodukte in der EU in Verkehr zu bringen. Dazu gehören neu auch die Umweltaspekte. Hier sieht die neue Ver-

Zu den Umweltwirkungen eines Produkts während seines gesamten Lebenszyklus gehört auch der Transport.

ordnung vor, dass Ökobilanzergebnisse basierend auf der Europäischen Norm EN 15804+A2 in der Leistungs- und Konformitätserklärung angegeben werden müssen. Die zu deklarierenden Umweltinformationen betreffen neben den Angaben zur Auswirkung auf den Klimawandel auch andere Umweltauswirkungen auf Luft, Wasser, Boden, wie zum Beispiel den Ozonabbau, Wassernutzung oder Feinstaub-emissionen.

Die Einführung der neuen Umweltdaten soll ab Dezember 2025 stufenweise über die nächsten sechs Jahre erfolgen und setzt zunächst voraus, dass die verschiedenen Bauproduktgruppen die produktspezifischen Regelwerke erstellen – die so genannten Produktkategorieregeln. Sie sind die Grundlage für den Rahmen der Ökobilanz und legen unter anderem auch die Anforderungen an die Szenarien für die Nutzungsphase und das Lebensende der Bauprodukte fest.

Was bedeutet die BauVPO?

Wenn Bauunternehmen, Ingenieure oder Immobilien- beziehungsweise Vermögensverwalter auf gesicherte und standardisierte Daten zu jedem einzelnen Produkt beim Gebäudebau, der Gebäudebewertung oder der Gebäudesanierung zurückgreifen können, lässt sich mit einem gezielten Einsatz von Materialien eine optimale Nachhaltigkeit erreichen. Beim Neubau kann optimal mit Ausrichtung auf Netto-NullEmission geplant und investiert werden und bei der Sanierung von Gebäuden wird beispielsweise das Stranding ver-

mieden, vor dem viele Asset-Manager und Portfolio-Eigner zu Recht große Furcht haben.

Soweit zur Theorie, denn diejenigen, die Baumaterialien herstellen oder vermarkten, müssen den Einsatz nachhaltiger Materialien granular dokumentieren und darlegen. Der Aufwand kann bei vielen Herstellen und je nach Vielfalt an Bauprodukten enorm hoch sein. Für die durch die BauPVO neue geforderten Umweltdaten kommen Informationen aus den Environmental Produkt Declarations (EPDs, zu Deutsch Umweltproduktdeklarationen) und den Life Cycle Assessments (LCAs, zu Deutsch Ökobilanzen) ins Spiel – idealerweise erstellt durch einen erfahrenen LCA-Partner.

EPD für Bauproduktehersteller

EPDs sind ein etabliertes Instrument zur Kommunikation von Umweltinformationen und insbesondere geeignet für den Einsatz in der emissionsintensiven Bauindustrie. Sie können als idealer Ausgangspunkt dienen, um Einblicke in Emissions-Hotspots innerhalb der Wertschöpfungskette der Produkte zu gewinnen und enthalten die in der neuen BauPVO geforderten Daten. Eine EPD ist ein Dokument, das Unternehmen dabei hilft, die Umweltleistung von Produkten zu kommunizieren, und um die Anforderungen an die Umweltberichterstattung im Rahmen von Netto-Null zu unterstützen. Darüber hinaus besitzen EPDs eine hohe Glaubwürdigkeit, da sie von unabhängigen Dritten verifiziert werden.

EPDs basieren auf der Ökobilanzierung LCA und quantifizieren die Umweltauswirkungen von Produkten über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg. Diese Ökobilanz ist die systematische Analyse der potenziellen Umweltauswirkungen – in diesem Fall von Bauprodukten – während ihres gesamten Lebenszyklus. Dieser beinhaltet die Produktion, den Vertrieb, die Nutzung sowie die End-of-Life-Phase. Dazu gehören auch die vorgelagerten und nachgelagerten Prozesse, die zum Beispiel mit der Herstellung von Roh-, Hilfsund Betriebsstoffen oder der Entsorgung beziehungsweise dem Recycling verbunden sind.

EPDs sind die Grundlage für eine wirksame Dekarbonisierungsstrategie.

Sie helfen Unternehmen die Netto-Null-Anforderungen zu erfüllen und auf den Druck von Kunden, Investoren und Regulierungsbehörden zu reagieren. Das Management der EPDs erfordert den Umgang mit vielen unterschiedlichen Daten und Informationen und lässt sich am besten innerhalb einer speziell dafür entwickelten Plattform realisieren. Ein spezialisierter Partner, wie etwa Sphera, kann Herstellern von Baumaterialien und -produkten dabei helfen, wichtige umweltbezogene Produktdaten zu erfassen, um die wachsende Nachfrage EPDs zu befriedigen und die Glaubwürdigkeit durch verbesserte Transparenz zu erhöhen.

Automatisierung

Spezielle EPD-Softwarelösungen und Beratungsdienste helfen, Emissionen komplett zu erfassen und wichtige umweltbezogene Produktdaten zu erheben. Ein wichtiges Kriterium bei der Wahl einer solchen Lösung ist, dass sie sich an der Unternehmensgröße oder der Produktmenge ausrichtet und mit dem Unternehmenswachstum skaliert. Bei kleineren Unternehmen mit begrenzter Produktanzahl, können die benötigten EDPs innerhalb eines Serviceangebots erstellt werden, bei dem die externen Experten den Hersteller mit den benötigten Informationen unterstützen. In einer höheren Ausbaustufe lassen sich mit Hilfe parametrisierter LCA-Modelle und von Ökodesign- und EPD-Tools die EPDs für eine größere Anzahl von Produkten unabhängig voneinander erstellen. Dies reduziert den Gesamtaufwand und hilft bei der Einhaltung von Fristen. In der maximalen Ausbaustufe setzen Hersteller auf eine komplette EDP-Automation. Eine integrierte Softwareplattform für die Produktnachhaltigkeit ermöglicht es, EPDs automatisiert für das gesamte Produktportfolio zu erstellen. Der große Vorteil: Die konsistente Sicht auf die Nachhaltigkeitsleistung aller Produkte führt zu mehr Effizienz und Effektivität der Geschäftsprozesse sowie zu smarten Entscheidungen für bessere Geschäftsergebnisse. | RA

Bild:
Sphera Solutions, Inc.
Die Autorin, Julia Goerke, ist Consulting Director und Head of the Buildings and Construction Team bei Sphera.

Thermografie

ohne Schöck

TRAGENDES WÄRMEDÄMMELEMENT BEMESSEN

Wärmebrücken an auskragenden Bauteilen sind häufig die Ursache für erhöhten Heizwärmeverlust, feuchte Wände und Schimmelpilzbildung. Spezielle Wärmedämmelemente wie der Schöck Isokorb können das auf ein Minimum reduzieren. Von Tim Kullmann

Der Schöck Isokorb ist ein tragendes Wärmedämmelement, das speziell für den wärmebrückenfreien Anschluss von Stahlbetonbalkonen an Stahlbetondecken konzipiert ist. Auch ein direkter Anschluss an die Wand oder ein Höhenversatz vom Balkon ist damit möglich. Sämtliche Balkonarten können mit dem Isokorb angeschlossen werden. Dazu gehören Loggien, Laubengänge, gestützte und ungestützte Balkone sowie Eckbalkone.

Das Sortiment umfasst die Modelle XT mit einer Dämmkörperdicke von 120 mm, T mit einer Dämmkörperdicke von 80 mm und CXT, eine Erweiterung des XT mit der Glasfaserverbundbewehrung Combar als Zugstab. Die tragenden Bestandteile des Isokorb sind Zugstäbe, Querkraftstäbe und Drucklager. Durch ihre fachwerkartige Interaktion können diese Komponenten sämtliche auf den Balkon wirkenden Kräfte aufnehmen und weiterleiten. Die verschiedenen Isokorb-Typen sind in der Lage, sowohl positive als auch negative Momente, Querkräfte, Horizontallasten und punktuelle Lastspitzen aufzunehmen. Dank der Verfügbarkeit verschiedener Tragstufen bietet der Schöck Isokorb wirtschaftliche Lösungen für alle Lastsituationen. Der Schöck Isokorb erfüllt alle bauphysikalischen Anforderungen und

Isokorb (links) versus Thermografie mit Isokorb (rechts).

ist passivhauszertifiziert, was zu einer signifikanten Reduktion des Energieverbrauchs beiträgt. Die bewerteten Trittschallminderungen ΔLw gewährleisten die Einhaltung der Trittschallanforderungen. Zudem können die bauaufsichtlichen Wärmeschutznachweise mit zuverlässig erbracht werden. In puncto Brandschutz erfüllt der er ebenfalls alle Anforderungen, indem er eine Feuerwiderstandsklasse von REI 120 aufweist und damit einen hohen Sicherheitsstandard bietet. Darüber hinaus ist das Produkt ökologisch zertifiziert.

Webschnittstelle zu Scalix

Seit Mai 2022 bietet Schöck eine Webschnittstelle (API) für die integrierte Isokorb-Bemessung an, die das FEMPlattenprogramm PLT von FRILO direkt mit dem von Schöck entwickelten Bemessungsprogramm Schöck Scalix verbindet. Die Verknüpfung erfolgt im Hintergrund über ein definiertes Internetprotokoll. Das Resultat für den Anwender ist eine einheitlicher Bemessungslogik auf Basis stets aktueller Produktdaten ohne doppelten Modellierungsaufwand in FRILO.

Sowohl im Gebäudemodell GEO als auch im FEM-Programm für Platten PLT erstellt der Tragwerksplaner dabei ein Modell der Geschossdecke

inklusive der Balkonplatten, die zusammen mit dem Gesamtsystem modelliert und berechnet werden. Im Modell werden Geometrie, Lasten und Lagerungsbedingungen für die gesamte Position eingegeben. Die Steifigkeiten im Decken- und Wandbereich werden dabei entsprechend der Eingabe bei der Schnittgrößenermittlung berücksichtigt.

Definition der Anschlusslinie

Um eine Schöck-Isokorb-Bemessung durchzuführen, muss unbedingt die Isokorb-Anschlusslinie mithilfe zweier Punkte im Modell definiert werden. Das geschieht in den FRILO-Programmen GEO und PLT durch die Eingabefunktion „zwei Punkte“. Empfohlen wird die Definition der Anschlusslinie direkt auf der Systemlinie in Wandmitte. Dabei ist die Eingaberichtung für die korrekte Vorzeichendefinition der Schnittgrößen zu beachten. Die farbig markierte Anschlusslinie muss immer auf der Seite des Balkons oder auf der Seite, von der die Querkraft übertragen wird, liegen. Mit der Auswahl der Tragwirkung im Anschlusslinien-Eingabedialog in FRILO werden automatisch die zugehörigen Plattengelenke in das FE-Modell eingebaut. Ist die Anschlusslinie korrekt definiert, gibt

Bild: Schöck
Bild: Schöck

Die Einbausituation eines Schöck-IsokorbCXT, Typ K.

der Nutzer zusätzliche Isokorb-spezifische Eigenschaften wie gewünschte Betondeckung oder Modellreihe über das Eingabefenster ein. Neben den Isokorb-Eigenschaften lassen sich noch weitere Bemessungsparameter festlegen. So kann beispielsweise durch Beschränkung der maximalen Anzahl unterschiedlicher Typen die Variantenvielfalt und somit auch die Komplexität der Isokorb-Bemessung reduziert werden.

Nachweisführung im PLT

Das PLT kombiniert die vom Anwender eingegebenen Lastfälle automatisch zu Einwirkungskombinationen für den Grenzzustand der Tragfähigkeit (GZT) nach DIN. Der im PLT zugrundeliegende Plattenschnitt liegt dabei an der Innenkante des Isokorb-Dämmkörpers zur Deckenplatte. Die Modellierung bzw. statische Auskragungslänge ist vom Tragwerksplaner entsprechend der Vorgaben der jeweiligen technischen Information zu berücksichtigen. Grundsätzlich gelten bei der Definition von linearen und punktförmigen Anschlüssen in FRILO folgende Vorgaben:

• Anschlusslänge ≥ 0,50 m bei linearen Anschlüssen

• Anschlusslinie ≥ 0,30 m und < 0,6 m bei punktuellen Anschlüssen

Schnittgrößenverlauf für die Umhüllende mit den Max-/Min-Werten.

Anschlusslinie in Schöck Scalix An die Scalix-Webschnittstelle wird anschließend immer die Umhüllende mit den Max-/Min-Werten für die Schnittgrößen Querkraft vEd und Biegemoment mEd aus allen Einwirkungskombinationen im GZT übertragen. Die Produktbemessung des Schöck Isokorb erfolgt also in Scalix. Die Anschlusslinie wird automatisch in die erforderlichen Isokorb-Typen und -Elementlängen unterteilt. Dabei wird eine integrierte Glättung der Schnittgrößen angewendet, um wirtschaftliche Ergebnisse zu erzielen.

Visuelle Kollisionskontrolle der Stabausstände im FRILO-Programm PLT.

Die Anschlusslinie wird komplett mit tragenden Isokorb-Elementen ausgeführt. Standardlängen für die Elemente sind 1,00 und 0,50 Meter. Bei ungeraden Anschlusslängen bleibt eine Restlänge, auf der ein geschnittener/geteilter Isokorb verlegt wird. Die Einbaubarkeit ist im Zuge der CAD-Planung gesondert zu prüfen. Neben der statischen Bemessung bietet Scalix auch weitere relevante Informationen, wie bauphysikalische Kennwerte (etwa Trittschallpegelminderung und Wärmeleitfähigkeit) für alle gewählten Produkte und die gesamte Anschlusslinie.

Bild: Schöck
Bild: FRILO

Eigenschaftsdialog zur Wahl des passenden Isokorb im FRILO-Programm PLT.

Bemessungsergebnisse im PLT

Die Ergebnisse der Bemessung werden von Scalix ans PLT zurückgegeben und in der Benutzeroberfläche dargestellt. Für jedes Isokorb-Element innerhalb der Anschlusslinie werden die Position und die Isokorb-Länge sowie die Produktbezeichnung und die Artikelnummer angegeben. Zudem werden die GZTNachweise mit maßgebender Einwirkung, Widerstand und Produktauslastung aufgeführt. Meldungen werden in Kategorien wie Fehler, Warnungen und Hinweise unterteilt und entweder für die komplette Anschlusslinie oder ein Einzelprodukt zurückgegeben.

Im Plattenprogramm PLT wird die statisch erforderliche Bewehrung auf beiden Seiten des Isokorb ermittelt. Sie ist mit der bauseitigen Bewehrung aus der Zulassung abzugleichen, um sicherzustellen, dass beide Beweh-

rungsarten berücksichtigt werden. Kollisionen von Stäben oder Dämmkörpern für Isokorb-Elemente werden im PLT weder erkannt noch kontrolliert. Darum sollten Anwender im Programm situativ eine höhere Betondeckung wählen oder nichttragende Bereiche anordnen. Um Tragwerksplaner bei der Verifizierung der gewählten Isokorb-Elemente zu unterstützen, lassen sich die Stabausstände der Bewehrungsstäbe und die Bewehrungsflächen der definierten IsokorbElemente im Plattenprogramm anzeigen. So lassen sich Stabkollisionen zum Bauteilrand oder mit Öffnungen frühzeitig im Planungsprozess erkennen und verhindern.

Isokorb-Typen in FRILO

Durch die kontinuierliche Kooperation wird der Katalog der verwendbaren Isokorb-Typen in den FRILO-Programmen GEO und PLT stetig erweitert.

Dabei stehen für Anschlüsse mit einer eingespannten (M+V) Tragwirkung Isokorb-Typen in den Modellen CXT, XT und T zur Verfügung. Für gelenkige (V) Tragwirkungen bietet die integrierte Schnittstelle die Grundtypen Q, Q-Z, Q-P und Q-PZ in den Modellreihen XT und T an. Aktuell wird die Anschlusslinie für Schöck-Isokorb-Typen mit der Tragwirkung M+V als starr und für die Tragwirkung V als gelenkig angenommen. Dreh- und Senkfedern nach Vorgabe der technischen Information werden bei der Bemessung im PLT nicht berücksichtigt. Somit besteht kein Unterschied zur monolithischen Ausführung.

Zwangsfreie Anschlüsse

Außerdem lassen sich Isokorb-Elemente mit Höhenversatz Typ K-U und K-O berücksichtigen, um auch Deckensprünge zum Balkon zu bemessen, wofür zusätzliche Eingabefelder zur Definition der Unterzug- und Überzugbreite sowie des Höhenversatzes zur Verfügung stehen.

Die Schnittdarstellung wird an die gewählte Geometrie angepasst. Sofern möglich, werden die Isokorb-Elemente der Typenreihe K bei der Bemessung bevorzugt verlegt. Andernfalls wird auf die für Höhenversätze optimierten Isokorb-Typenreihen K-O oder K-U ausgewichen. Auch der Isokorb-Typ Z für die Definition von einer freien Tragwirkung ist im Plattenprogramm von FRILO abrufbar. So lassen sich gedämmte Bereiche ohne Lastweiterleitung bei der Berechnung berücksichtigen.

3D-Darstellung der Isokorb-Eingabe im FRILO-Programm PLT.

Immer öfter besteht auch der Bedarf nach zwängungsfreien Anschlüssen. Eine solche Lagerung gegenüberliegender Anschlusslinien kann im PLT durch die Definition eines Schöck-Isokorb-Typs Q-Z (ohne Drucklager) auf einer Seite und eines Isokorb-Typs Q (mit Drucklager) auf der gegenüberliegenden abgebildet werden. Um das Kräftegleichgewicht zu erhalten, ist zwischen Q-Z und Q-PZ sowie dem Typ Q/Q-P ein Zugband zu bewehren, das sich mit den Querkraft übertragenden Isokorb-Stäben übergreift. Diese Bewehrung wird im PLT nicht berechnet und ist entsprechend der technischen Information von Schöck zu ermitteln. | RA

Bild: FRILO

Digitalisierung am Bau: Es fehlt an

Fachkräften und Know-how

Die Bauindustrie muss sich um „Mängelbeseitigungen“ in eigener Sache kümmern: Sie verliert den Anschluss bei der Digitalisierung und tut sich mit ESG-Kriterien schwer. Dass es dazu kam, hängt auch mit dem Fachkräftemangel zusammen.

Die deutsche Baubrache steht vor großen Umbrüchen. Besonders herausfordernd sind die Themen Digitalisierung und ESG. Dies geht aus einer aktuellen Studie hervor, die PwC Deutschland durchführte. Hierfür wurden 100 Bauunternehmen und Planungsbüros in Deutschland befragt.

Während die Themen Projektverschiebungen und -ausfälle hinlänglich bekannt sind, sind andere Herausforderungen eher unterbelichtet: Das ist die fehlende Innovation sowie der Fachkräftemangel, der trotz zurückgehender Bautätigkeit weiterhin von 80 Prozent der Unternehmen als größtes Risiko wahrgenommen wird. Nur der steigende Kostendruck fordert Bauunternehmen und Planer noch mehr heraus.

Fehlende digitale Kompetenz im eigenen Unternehmen Wenngleich sich alle Befragten einig sind, dass digitale Hilfsmittel ihre Arbeit in vielen Bereichen vereinfachen und zu Kostensenkungen beitragen können, wird die eigene digitale Kompetenz oft als dürftig eingestuft.

In einigen Technologiefeldern öffnet sich die Schere zwischen dem Potenzial und der Unternehmenskompetenz sogar immer weiter, wie der Jahresvergleich belegt (siehe Grafik). Das zeigt sich besonders eklatant bei IoT-Anwendungen auf der Baustelle: Im Vergleich zur Vorgängerstudie 2024 ist die Schere zwischen Potenzial und Fähigkeit um sechs Prozentpunkte weiter auseinandergegangen. Gleichzeitig erkennen 62 Prozent der Baufirmen die Chancen, die in diesen digitalen Hilfsmitteln stecken, um Arbeitsprozesse zu vereinfachen und zu beschleunigen.

„Die Bauindustrie muss die Zügel selbst in die Hand nehmen und entschlossen in ihre digitale und nachhaltige Transformation investieren“

„Nach dem Teil-Kollaps der Lieferketten und dem Zinsschock folgen nun die Auswirkungen der schwachen konjunkturellen Entwicklung. Die Bauindustrie muss die Zügel selbst in die Hand nehmen und entschlossen in ihre digitale und nachhaltige Transformation investieren“, erläutert Rebekka Berbner, Partnerin im Bereich Capital Projects, Infrastructure & Real Estate bei PwC Deutschland. Als Gründe für die digitalen Unzulänglichkeiten führen die Befragten neben einem unzureichenden firmeninternen Know-how den Fachkräftemangel an. Lediglich 17 Prozent der Befragten gaben an, dass digitale Lösungen in der Ausschreibung gefordert werden. Für nahezu alle Branchenvertreter hat sich die Verfügbarkeit von Baumaterialien verbessert. Lieferkettenengpässe, die lange Zeit zu großen Beeinträchtigungen führten, haben sich reduziert: Nur noch 48 Prozent der Befragten müssen sich mit diesem Thema befassen. In den Jahren 2022 und 2023 waren es noch 90 Prozent. Dennoch müssen 69 Prozent der Unternehmen weiterhin mit Umsatzeinbußen und Projektverschiebungen leben (Vorjahr: 63 Prozent). Dieser Wert stieg in den zurückliegenden Jahren sogar kontinuierlich an. Größeren Raum nahmen in der Studie außerdem ESG-Themen ein. Mittlerweile haben rund drei Viertel der Befragten unternehmensinterne ESG-Ziele definiert. Dieser Fortschritt basiert allerdings vor allem auf externe regulatorische Vorgaben und dem Druck von Auftraggebern. Lediglich ein Drittel der Befragten erkennen die Vorteile von ESG, wie beispielsweise die Chancen bei der Auftragsgewinnung.

Die Studie finden Sie zum kostenfreien Download unter: www.pwc.de/baustudie

Rebekka Berbner, Partnerin im Bereich Capital Projects, Infrastructure & Real Estate bei PwC Deutschland.

TRADITION TRIFFT AUF INNOVATION

Mit innovativem Korrosionsschutz, ergonomischem Design und digitaler Integration präsentiert Schalungs- und Gerüsthersteller PERI seine Anforderungen an moderne Schalungssysteme neu und präsentiert die neue Generation der MAXIMO-Rahmenschalung. Von Lisa Schulte

Jeder Bauunternehmer kennt die Herausforderungen: Zeit- und Kostendruck steigen, während gleichzeitig Fachkräfte auf den Baustellen fehlen und Bauvorhaben zunehmend komplexer werden. Im Schalungsbau bedeutet das konkret: Systeme müssen nicht nur robust und langlebig sein, sondern auch schnell und mit weniger Personal montierbar. Zudem rücken Themen wie Nachhaltigkeit und Digitalisierung immer stärker in den Fokus in der Branche.

Genau hier setzt die Weiterentwicklung der MAXIMO-Rahmenschalung von PERI an: Mit Blick auf die täglichen Herausforderungen auf modernen Baustellen wurde die Rahmenschalung komplett überarbeitet. Dabei kombiniert die neue Generation

die bereits bekannten Alleinstellungsmerkmale der Rahmenschalung – wie beispielsweise das einhändig bedienbare und dreifach funktionale Richtschloss BFD, das einseitig bedienbare Ankersystem ohne Distanzrohre und Konen sowie eine stets absolut gleichmäßige Betonoberfläche in Sichtbetonqualität – mit durchdachten neuen Funktionen für Langlebigkeit und Nachhaltigkeit.

Dafür bietet die PERIskin-Beschichtung einen umfassenden und langanhaltenden Korrosionsschutz für den Stahlrahmen. Darüber hinaus ist die robuste, mit Polypropylen beschichtete ROBU-B-Schalhaut für einen häufigen Einsatz konzipiert. Das senkt nicht nur langfristig die Wartungskosten und optimiert die Instandhaltung, sondern

Die Beschichtung mit dem Korrosionsschutzverfahren PERIskin erfolgt bei Raumtemperatur und sorgt damit für einen ressourcenschonenden Einsatz.

Die neue Generation der MAXIMO-Rahmenschalung vereint bewährte Stärken mit innovativen Neuerungen.

spart auch jede Menge Zeit. Integrierte RFID-Tags verschaffen Bauunternehmern und ihren Teams mithilfe der passenden PERI-App einen schnellen und einfachen Zugang zu Produkt- und Aufbauinformationen vor Ort. Darüber hinaus sind die neuen Bauteile zu hundert Prozent kompatibel innerhalb des bestehenden MAXIMO-Systems, damit sich der vorhandene Bestand an Bauteilen jetzt optimal um die neue Generation ergänzen lässt.

Nachhaltiger Korrosionsschutz

Beim Korrosionsschutzverfahren PERIskin dringt die Beschichtung bis in die kleinsten Hohlräume der MAXIMO-Elemente vor und schafft so eine lückenlose Schutzbarriere. Der Beschichtungs-

Bild oben: Das neue Knochenprofil ermöglicht flexibles Anbringen von Zubehörteilen.

Bild Mitte: In kleinen Abständen angeordnet, bieten die ergonomischen Positioniergriffe extra Halt.

Bild unten: Standardmäßig integrierte RFID-Tags ermöglichen eine umfassende Informationserfassung per Scan in der passenden App.

prozess erfolgt bei Raumtemperatur, was den energieintensiven Erhitzungsvorgang herkömmlicher Verfahren eliminiert und den CO2-Fußabdruck um bis zu 30 Prozent reduziert.

In Kombination mit dem neu entwickelten Rahmenprofil – im Fachjargon als „Knochenprofil“ bezeichnet –erreicht die MAXIMO-Generation eine signifikante Verbesserung der Materialeffizienz bei gleichzeitiger Erhöhung der Stabilität. Die biomechanisch inspirierte Formgebung verteilt auftretende Kräfte optimal und minimiert potenzielle Schwachstellen. In Praxistests unter extremen Baustellenbedingungen ließ sich so die Lebensdauer der Schalung deutlich verlängern, während gleichzeitig die Reinigungszeiten durch die glattere Oberflächenstruktur um durchschnittlich 15 Prozent verkürzt wurden.

Nutzerfreundlichkeit bis ins Detail Am Knochenprofil lassen sich sowohl bestehende als auch neue Zubehörteile flexibel anbringen, wie zum Beispiel das modulare PERI-UP-Gerüstsystem oder die Richtstützen. Die neuen Positioniergriffe sorgen beim Montageteam für einfacheres und ergonomischeres Handling. Dank ihrer bedienerfreundlichen Anordnung sind die

MAXIMO-Elemente mühelos und präzise zu positionieren. Ergänzt wird diese Optimierung durch die vergrößerte Fläche der Hebelecke, die den Zugang mit dem Hebeleisen und damit auch das Ausschalen erleichtert.

Betonbild und digitale Effizienz

Die neue Generation ist im Standard mit der „hybriden“ ROBU-B-Schalungsplatte ausgestattet. Ihr mehrschichtiger Aufbau kombiniert dabei einen hochverdichteten Birkenkern mit einer speziell entwickelten Polypropylen-Composite-Schicht. Diese Konstruktion vereint die natürliche Flexibilität und Wärmedämmung des Holzes mit der extremen Abriebfestigkeit und Feuchtigkeitsresistenz des Polymers. Allerdings steht Kunden auch die Möglichkeit offen, die neue Generation mit einer anderen Schalhaut, wie zum Beispiel FinPly, zu bestellen.

Bauma 2025

Unter dem Motto „Zusammen gestalten wir die Zukunft“ zeigt Schalungs- und Gerüsthersteller PERI auf der bauma in München die umfassende Bandbreite seines Portfolios –und präsentiert vom 7. bis 13. April 2025 seine Innovationen live vor Ort. Neben der neuen Rahmenschalung sind Erweiterungen für den PERIUP-Gerüstbaukasten zu sehen, die das bisherige Modell ergänzen sollen.

Darüber hinaus widmet PERI einen großen Teil der Ausstellung seinen digitalen Lösungen sowie baubegleitenden Services. | RA

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DIGITALISIERUNG IN KLEINEN SCHRITTEN

Die 1926 gegründete Bauunternehmung Schneider aus dem hessischen Hatzfeld wird mittlerweile in der vierten Generation geführt. Heute kümmern sich Michael Schneider und sein Bruder Frederik um die Belange des mittelständischen Unternehmens. Neben einem modernen Fuhrpark setzen die beiden Brüder auf die Digitalisierung. Zeiterfassung und Mitarbeitereinsatzplanung optimieren den Informationsfluss und sparen den Unternehmern kostbare Zeit. Von Heike Blödorn

Trotz der allgemein schwierigen Phase verzeichnen die beiden Geschäftsführer der breit aufgestellten Bauunternehmung Schneider eine gute Auftragslage. So umfassen die Leistungen des Mittelständlers die kompletten Rohbauarbeiten für Wohnhäuser, Keller oder Anbauten von der Baugrube über Gründung, Entwässerung und Mauerwerk bis zu Stahlbetonteilen wie Stützen, Stürze, Ringanker und Decken. Versorgungsanschlüsse für Wasser, Abwasser, Gas und Telefon führen die Bauspezialisten mit 40 Mitarbeitern, davon fünf Auszubildende, gleich mit aus. Auch Ausbau- sowie Sanierungsarbeiten und Außenanlagen deckt die Firma mit eigenen Fachkräften ab.

Nachdem Michael Schneider 2019 einen Vortrag in der Bauinnung über den Einsatz der Zeiterfassungs-App 123erfasst gehört hatte, war sein Interesse geweckt. Auf der digitalBAU

in Köln informierte er sich daraufhin beim Softwarehaus aus Lohne. Danach stand sein Entschluss fest, die App mit ihren vielen Funktionen nach und nach im Unternehmen einzuführen.

Zeitnahe Datenverfügbarkeit Hauptsächlich ging es dem Bauingenieur um die digitale Erfassung der Arbeitszeiten. Sollten doch die handschriftlichen Aufzeichnungen eliminiert werden und die Daten zeitnah im Büro verfügbar sein. Denn Schneider wollte die Informationen der gewerblichen Kollegen nicht erst am Monatsende vorliegen haben. Auch sollten die erfassten Zeiten mit aktuellem Arbeitsbeginn und Arbeitsende vorliegen und nicht nur die Anzahl der Stunden. Denn letzteres erforderte eine mühsame Kontrolle der Stundenzettel und teils aufwändige Klärung eventueller Unstimmigkeiten. Ein zeitaufwändiges und unbefriedigendes Unterfangen.

Um die Mitarbeiter nicht zu überfrachten, führte die Bauunternehmung 2020 die App nach und nach ein. Zuerst testeten die Angestellten im Büro 123erfasst. Danach erfolgte die Einführung bei einigen Vorarbeitern und jüngeren IT-affinen Gewerblichen, damit diese ihre Kollegen bei der Handhabung optimal unterstützen konnten. Nach etwa einem Jahr waren alle gewerblichen Mitarbeiter mit der App auf dem Smartphone ausgestattet.

Im Zuge des Einführungsprozesses optimierte man ständig die Anwendbarkeit. So kann Michael Schneider zeitnah die Daten auf Plausibilität überprü-

fen, falsch verbuchte Stunden können direkt korrigiert und der Kollege darüber informiert werden. Kommt eine Rückmeldung zu einem falsch gebuchten Stundenzettel erst Wochen später, ist laut Schneider der Lerneffekt nicht gegeben. Kommt diese Rückmeldung dagegen am selben Abend, minimieren sich die Fehlbuchungen deutlich.

Individuelle Kalender

Im Regeldesigner der Software hinterlegte die Bauunternehmung Schneider ihre individuellen Kalender mit den unterschiedlichen Arbeits- und Pausenzeiten. Generell sind dort firmeninterne Zuschläge für Überstunden, Sonn-, Feiertags- und Nachtarbeit, Verpflegungszuschüsse aber auch Auslösungen, Entfernungspauschalen, Saison-Kurzarbeitgeld, witterungsbedingter Arbeitsausfall und sonstige Auslagen und Fehlzeiten erfasst. Heute bucht der Mitarbeiter auf der Baustelle lediglich seine Anwesenheitszeit und das System ergänzt die erfassten Stunden über die hinterlegten Informationen und übermittelt die daraus resultierenden Ergebnisse zeitnah – sofern eine Funkverbindung besteht – an die Lohnbuchhaltung zur weiteren Verarbeitung. Sollte keine Verbindung bestehen, was in ländlichen Regionen öfter vorkommt, überträgt die App die Daten, sobald wieder eine Verbindung besteht.

Mitarbeitereinsatzplanung

Die beiden Brüder nutzen die Software auch für die digitale Einsatzplanung. Früher verplante der Seniorchef die Mitarbeiter täglich manuell auf Papier. Diese umständliche Tätigkeit kostete Zeit, denn die Gewerblichen mussten morgens auf dem Bauhof auf die Zuteilung der Baustelle warten. Da Schneider viele kleine Baustellen mit einer Laufzeit von einem Tag bis zu einer Woche hat, aber nur

Michael und Frederik Schneider leiten das Unternehmen in der vierten Generation.

Teambesprechung auf der Baustelle.

wenige große, ist die Mitarbeitereinsatzplanung aufwändig. Änderungen sind deshalb an der Tagesordnung.

Heute teilen die beiden Brüder die Kolonnen mittels 123erfasst den Baustellen zu und das möglichst zwei Wochen im Voraus. Ergeben sich Änderungen, arbeiten sie diese spätestens am Abend vorher ein. „Für die Mitarbeiter ist die digitale Planung bedeutend angenehmer und hat zu einer großen Akzeptanz von 123erfasst geführt, da sie nun frühzeitig wissen, wo und mit wem sie arbeiten werden“, erklärt Michael Schneider. Und den beiden Firmenchefs liegt jederzeit eine transparente Übersicht über die geplanten

Einsätze vor. Auch die Urlaubsplanung läuft jetzt über die App. Die Mitarbeiter können ihre gewünschten freien Tage per 123erfasst beantragen und sehen zeitnah, ob diese genehmigt worden sind.

Aussicht und Fazit

Da eine exakte Dokumentation immer wichtiger wird, will man zukünftig den Baustellenfortschritt mit Fotos im System dokumentieren, um ihn mit dem Baustellenbericht und dem jeweils aktuellen Wetterbericht zu koppeln. So kann das Unternehmen im Schadensfall immer ordnungsgemäß seine Arbeit dokumentieren. Auch die

Disposition der Geräte und Maschinen ist mit dem Modul 123Geräte kurzfristig geplant, um die Auslastung der Baustellenflotte und deren Einsatz weiterhin zu optimieren.

Für das Bauunternehmen ist der Einsatz der Software ein wichtiger Baustein auf dem Weg zur digitalen Baustelle. „Jeder Kollege sieht, welcher Baustelle er zugeteilt ist und mit welchen Kollegen er arbeiten wird. Somit bietet 123erfasst uns eine bessere Übersicht sowie eine bedeutende Zeitersparnis“, sagt Schneider. Die erfassten Zeiten stehen zeitnah der Lohnbuchhaltung zur Verfügung, langwieriges Nachfragen entfällt. | RA

„Das Honorar steht und fällt mit der Kostenberechnung.“

Themen

• Leistungspflichten in der Kostenplanung

• Die DIN 276 als anerkannte Regel der Technik

• Grundsätze der DIN 276 und die Anforderungen der HOAI

• Die Kostenberechnung als Grundleistung

• Die Kostenberechnung bei Änderungen

• Die Kostenberechnung als Honorarberechnungsgrundlage

• Typische Fehler bei der Erstellung der Kostenberechnung

Frederik Schneider bei der digitalen Einsatzplanung.
Elisabeth Heinemann

Für Christian Hofmann gehört als Voraussetzung für den Erfolg seines Planungsbüros auch die richtige Software. Neben CAD, Software für Netzberechnungen, Lichtplanung sowie akustische Berechnung und Simulation ist ein datenbankgestütztes AVASystem ein absolutes „Muss“. Von Heike Blödorn

BEWÄHRT UND

Generalsanierung der Elektrotechnik in denkmalgeschützter Gartenschule.

ZUVERLÄSSIG

Schon 2002 führte der Vorgänger von Christian Hofmann das AVAund Baukostenmanagementsystem California der Münchener G&W Software ein. Bearbeitete man damals die Kosten noch mit Excel, begleitet heute ein datenbankgestütztes Programm die Projekte: von der ersten Kostenschätzung über die LV- und Preisspiegel-Erstellung bis zur Abrechnung und Dokumentation der abgeschlossenen Baumaßnahmen.

Das sechsköpfige Team erbringt Planungsleistungen im Bereich Elektro- und Informationstechnik in den Kostengruppen 440 (Hoch-, Mittelund Niederspannungsanlagen) und 450 (Fernmelde- und Informationstechnische Anlagen) für überwiegend öffentliche Aufträge und das für alle Leistungsphasen. Zu den immer wiederkehrenden Auftraggebern zählen unter anderen die Stadt Karlsruhe, das Karlsruher Hochbauamt, auch Vermögen und Bau Karlsruhe und Pforzheim. Darüber hinaus beauftragen auch industrielle sowie private Bauherren die Waldbronner.

Für die ehemalige markgräfliche Residenz in Karlsruhe-Durlach planten die Elektrospezialisten im Rahmen der Brandschutzsanierung die Erneu-

erung der Stromversorgung der Trafostation einschließlich Schaltanlagen und Unterverteilungen. Zusätzlich wurde die Beleuchtung in weiten Teilen durch LED-Technik ersetzt und der Festsaal mit Audio- und Videotechnik ausgestattet. Insgesamt dauerte die Sanierungsmaßnahme von 2019 bis 2024.

Bei der denkmalgeschützten Gartenschule (Montessori-Grundschule, Karlsruhe) wurde die gesamte Elektrotechnik des historischen Gebäudes während des laufenden Betriebs generalsaniert. Das Büro plante aber auch die Erneuerung der kompletten Elektroinstallation und Medientechnik inklusive gewerkeübergreifender Steuerung in

der evangelischen Kirche St. Blasius, Bad Liebenzell.

Schon bei der ersten Kostenschätzung setzt Christian Hofmann California ein. Für das Honorarangebot muss er die Kosten noch grob schätzen. Dazu schaut er sich nach dem ersten Gespräch mit dem potenziellen Auftraggeber intensiv das Sanierungsobjekt an. „In diesem Schritt sind es oft Erfahrungswerte sowie Vergleichswerte aus ähnlichen, bereits abgeschlossenen Objekten“, erklärt er. Diese kann er einfach und schnell per Drag & Drop von abgeschlossenen ähnlichen Projekten in das neu angelegte Projekt ziehen. Dann steht der erste Kostenrahmen, den Hofmann festschreibt und mit dem Bauherrn diskutiert.

Revisionssicher speichern

Da die umfangreichen Sanierungsprojekte sehr unterschiedlich sind, haben die Elektroplaner darauf verzichtet, ein Stamm-Leistungsverzeichnis anzule -

BIM-gestützte Kostenplanung der Elektroinstallation.

Evangelische Kirche

St. Blasius in Bad

Liebenzell:

Planung von Elektroinstallation und Medientechnik inklusive gewerkeübergreifender Steuerung,

gen, sondern befüllen die Titel individuell. Bei den Sanierungsmaßnahmen verändern sie die zu erbringenden Leistungen während des weiteren Ablaufs, da in einem frühen Stadium noch nicht alle Tätigkeiten bekannt sind. So wird das Leistungsverzeichnis ergänzt, angepasst und die einzelnen Phasen zu Dokumentationszwecken revisionssicher gespeichert. Dadurch haben sowohl Planer als auch Auftraggeber immer eine exakte Übersicht über die anfallenden Kosten, während sich das Projekt entwickelt.

Übergabe als GAEB-Datei

Für Hofmann ein nicht zu unterschätzender Faktor. Hier sei der Einsatz einer datenbankbasierten Lösung äußerst praktisch, da man jederzeit die einzelnen Stadien wie Kostenplanung, Kostenberechnung, Ausschreibung bis zur Abrechnung einsehen könne, um dem Auftraggeber die Zahlen lückenlos und nachvollziehbar zu dokumentieren.

Das Büro übergibt dem Auftraggeber das festgezurrte LV zwecks Ausschreibung als GAEB-Datei. Die öffentlichen Bauherren stellen dieses auf eine Vergabeplattform. Industrielle sowie private Auftraggeber erhalten es in der Regel als GAEB- und als PDF-Datei. Ausgeschrieben werden meist die Gewerke Elektro, Blitzschutz, Brandmelde-, Alarmierungs- und Rufanlagen sowie Medientechnik. Die Leistungsverzeichnisse enthalten in der Regel zwischen 50 Positionen bei kleinen und bis zu 1.200 Positionen bei größeren Projekten. Liegen die Angebote vor, wird die Datei in California eingelesen oder die Daten werden manuell zum Erstellen des Preisspiegels übertragen: entweder detailliert, komprimiert oder als Schwerpunkt- oder Ausreißerpreisspiegel mit allen Raffinessen für ein „gläsernes Angebot“. Nach der technischen und wirtschaftlichen Prüfung erstellen die Elektroplaner dann einen Vergabevorschlag.

LV-Bearbeitung Brandmeldeanlagen.

Die Beleuchtung der Karlsburg wurde in weiten Teilen durch LEDTechnik ersetzt.

Neue Stromversorgung für die Trafostation der ehemalige markgräflichen Residenz in KarlsruheDurlach.

Lückenlose Dokumentation

Während der Bauausführung überprüft der Bauleiter zusammen mit einem Vertreter des Bauherrn die Aufmaße vor Ort. Diese erhält das Planungsbüro als Aufmaßblatt in Papierform oder digital als PDF-Datei. In beiden Fällen ist alles noch manuell ins System zwecks Rechnungsprüfung und Zahlungsfreigabe einzugeben. Die Software unterstützt auch die Mitarbeitenden bei der Überwachung der gesamten Bauausführung und Abrechnung – von der Freigabe der ersten Abschlagsrechnung über die Mängelüberwachung bis zur Rückgabe der Bankbürgschaft nach Ablauf der Gewährleistung. | RA

Bilder: Planungsbüro Christian Hofmann, Waldbronn

IMMER DIE VOLLE BAUKOSTENKONTROLLE

Von der Auftragserteilung bis zur Rechnungsstellung plant und realisiert das Team von paul Generalplaner die Projekte seiner Bauherren.

Hier zählen Termin- und Kostentreue. Wie das in der Praxis gelingt, erklärt Falko Paul im Gespräch mit Bauen aktuell.

Herr Paul, stellen Sie bitte kurz Ihr Unternehmen vor.

Falko Paul: Wir sind im Kern ein klassisches Architekturbüro für Gebäudeplanung und Innenraumplanung. Für die meisten Objekte planen wir auch die Freianlagen bei uns im Haus und zudem bieten wir noch die Brandschutzplanung an. Die TGA haben wir selbst nicht im Portfolio, bieten sie aber in Abstimmung mit unserem Auftraggeber mit an und lassen uns gerne als Generalplaner beauftragen.

Welche Vorteile bietet die Generalplanung?

Falko Paul: Kurz gesagt: Wir sind einer für alles. Bei der Generalplanung haben Sie von der ersten Idee bis zur Schlüsselübergabe nur einen Ansprechpartner. Wir planen und realisieren Projekte von der Auftragserteilung bis zur Rechnungsstellung, koordinieren und überwachen alle fachlichen und vertragsbezogenen Angelegenheiten. Wir tragen die Verantwortung und stehen für die Gewährleistung gerade.

Wer sind Ihre Auftraggeber?

Falko Paul: Wir arbeiten für private und öffentliche Bauherren. Viele Firmen haben ihre Bauabteilungen personell reduziert und können nicht mehr alle Bauherrenaufgaben selbst übernehmen. Und die Bauträger wollen nicht in Planung und Steuerung sitzen. Aber auch viele Kommunen wollen heute mit einem Generalplaner arbeiten, weil sie einfach das Personal nicht mehr haben. Momentan sind wir zum Beispiel für eine große Kindertagesstätte und für die Sanierung eines Verwaltungsgebäudes mit über 8.000 Quadratmetern als Generalplaner beauftragt.

Bis zu welcher Leistungsphase sind Sie aktiv?

Falko Paul: Wir decken das komplette Leistungsbild ab, einschließlich der Leistungsphase 9. Viele unserer Bauherren arbeiten immer wieder mit uns. Da bieten wir an, das Gebäude auch während des Gewährleistungszeitraums zu betreuen. Das gehört einfach dazu. Wir kümmern uns also um alle Bauleistungen, die nach der Objektübergabe und

Abnahme aufgrund möglicher später auftretender Mängel durchzuführen sind.

Die Baukosten sind für jeden Auftraggeber der entscheidende Faktor. Mit welcher Software managen Sie das?

Falko Paul: Wir nutzen NOVA AVA für das gesamte Baukostenmanagement, also von der Kostenschätzung und Berechnung bis zum Controlling und Auswertungen im Projektverlauf. Und natürlich für die Ausschreibung und Vergabe. Öffentliche Ausschreibungen bereiten wir vor. Die laufen dann zum Beispiel über den Europäischen Anzeiger. Für private und gewerbliche Auftraggeber machen wir die beschränkte Ausschreibung direkt online aus dem System. Wir versenden einfach eine Einladungsmail mit Link. Die Teilnehmer können dann direkt ihre Angebote eingeben.

Wie kommt die Online-Plattform bei Ausschreibungen an?

Falko Paul: Wenn wir größere Unternehmen zur Online-Ausschreibung einladen, arbeiten diese gerne mit GAEB. Für uns ist das auch völlig in Ordnung, weil wir sie schnell in NOVA AVA einlesen können. Einige geben ihre Angebote aber auch direkt im System ein. Und es gibt auch noch den einen oder anderen kleinen Handwerker, der uns PDFs schickt. Fax haben wir aber keines mehr!

Über die webbasierte Ausschreibung hinaus: Wo sehen Sie weitere Vorteile der Cloud-Plattform für Ihre Arbeit?

Falko Paul: Wir nutzen den NOVA-SmartPool beim Aufstellen von Leistungsverzeichnissen. Das finde ich eine großartige Sache. Damit kann man schnell nachsehen, was andere Nutzer bei den verschiedenen Leistungen mal eingestellt haben. Man muss das noch genau prüfen. Aber das Tool wird von vielen bei uns genutzt, um eine erste Richtung bei der Kostenplanung zu bekommen. Und sowas geht ja nur mit einer webbasierten Software.

Arbeiten Sie immer nach DIN 276?

Falko Paul: Wir haben eine eigene Paul-Kostentabelle, das ist unsere Bibel. Darin ist festgeschrieben, welches Gewerk welche Nummer hat. Die DIN 276 ist zwar ein gutes Werkzeug, doch betrifft sie die Kostengruppe 300. Dies umfasst

Falko Paul, Geschäftsführer von paul Generalplaner GmbH.

Von der Kostenplanung bis zur Abrechnung: Das Team von paul Generalplaner nutzt NOVA AVA für alle Leistungsphasen.

Transparenz und Aktualität der Baukosten sind im Projektverlauf sehr wichtig. Wie gelingt das?

Falko Paul: Wir nutzen NOVA AVA auch als Tool für die Zusammenarbeit mit den Bauherren. Zum Teil werden hier wöchentliche Updates bei den Baukosten gewünscht, Kostenanalysen oder Prognosen. NOVA ermöglicht eine große Bandbreite an Auswertungen. Wir können den Bauherrn dafür einfach freischalten und so hat er den Leistungsstand immer ganz aktuell zur Verfügung. Gerade bei Projekten mit mehreren Bauherren vereinfacht uns das die Arbeit enorm.

Welche Softwarelösungen nutzen Sie sonst noch?

Falko Paul: Da möchte ich Business Central hervorheben. Damit verwalten wir unsere Projekte, legen Mitarbeiter an, erfassen Arbeitsstunden und schreiben Rechnungen. NOVA AVA und Business Central sind per API verbunden.

die komplette Baukonstruktion von den Fundamenten bis zur Dacheindeckung. Sie ist aber nicht gewerkeorientiert, weswegen wir dafür ein eigenes Vergabeeinheitensystem nutzen. Dafür haben wir allen Vergabemöglichkeiten eine eigene Nummer gegeben. In NOVA AVA heißt so etwas Katalog, also nun der Paul-Vergabeeinheiten-Katalog.

Lässt sich dieser Katalog in Ihre AVA-Software integrieren?

Falko Paul: Ja, insbesondere im Bereich der 300er-Kosten wurde die DIN 276 ergänzt. Die 400er-Kosten für technische Anlagen sind ja fast gewerkorientiert aufgeteilt, da funktioniert es ganz gut. In unserer eigenen Kostentabelle haben wir auch Posten für Planungskosten aufgenommen. Wo soll man denn in der DIN die Kosten BIM-Koordination verorten? Dafür haben wir in NOVA AVA jetzt eigene Kostengruppen fix hinterlegt.

BIM und AVA: Wie übernehmen Sie die Massen?

Falko Paul: Wir arbeiten seit 2018 mit Archicad. Aus diesem System ziehen wir die Massen für NOVA AVA. Wir modellieren auch alles in 3D und BIM-konform. Aber es kommen auch immer wieder Projekte rein, die sehr schnell abgewickelt werden müssen, bei denen einfach die Zeit fehlt, um das sauber aufzubauen und auszuführen. Und dann macht man es wieder von Hand. Auch das lässt sich gut in NOVA AVA machen.

Warum sind Sie vor vier Jahren auf NOVA AVA umgestiegen?

Falko Paul: Uns sind integrierte webbasierte Workflows wichtig. Deshalb habe ich aktiv nach einem rein webbasierten AVA-System gesucht. Damit man sich nicht permanent um Client-Server kümmern muss und von überall auf die Projekte zugreifen kann. Das ist entscheidend, denn wir arbeiten an verschiedenen Standorten und auch im Homeoffice. Auch deshalb ist unser Team so zufrieden mit dem Tool.

Geben Sie uns ein paar Beispiele, wie und wo Sie NOVA AVA einsetzen?

Falko Paul: In jedem Projekt von der Kostenplanung bis hin zur Projektabrechnung. Wir nutzen alle Funktionen wie das Kalkulieren anhand von IFC-Modellen, Erstellen von Leistungsverzeichnissen, Anfertigen von Preisspiegeln, Leistungsabrechnung bis zur Schlussrechnung, Durchführen von Kostenanalysen anhand von Projektbudgets und gewerkeweiser Abrechnungsdaten.

Was planen Sie für die Zukunft?

Falko Paul: Wir sind sehr zufrieden mit dem Leistungsumfang der Software. Ziel wäre es, auch Vergabeverhandlungen mit Protokollen sowie das Vertragswesen über NOVA AVA abwickeln zu können. | RA

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DIE DIGITALE BAUSTELLE

Die Dreger Tiefbau GmbH ist ein familiengeführtes Bauunternehmen mit Sitz in Sassenberg, Nordrhein-Westfalen. Das Leistungsportfolio umfasst den Bau von Infrastrukturen, Straßen, Kanälen sowie die Errichtung von Fußgänger- und Radwegbrücken. Derzeit beschäftigt Dreger Tiefbau 35 Mitarbeiter und erzielte 2023 einen Jahresumsatz von 6.5 Millionen Euro. Von Verena Mikeleit

Im Sommer 2024 kam Jennifer Di Gesualdo zu Dreger für die Zuständigkeitsbereiche Prozessoptimierung und Digitalisierung. Sie sollte im Unternehmen mithilfe digitaler Anwendungen neue Prozesse für einen effizienteren Baubetrieb schaffen.

Bau-mobil von Connect2Mobile, das IT-System, das im Unternehmen für mehr Durchgängigkeit und Schnelligkeit sorgen sollte, war im Vorfeld bereits von Geschäftsführung und den Bauleitern ausgewählt worden. Gestartet wurde im September 2024. Bereits Anfang November liefen die ersten Bauprojekte mit dem neuen Programm. Und obwohl noch nicht alle Funktionen vollumfänglich von allen Mitarbeitern genutzt werden, sind bereits erste Mehrwerte zu verzeichnen.

„Zunächst habe ich die Stammdaten für das Personal eingepflegt“, berichtet Jennifer Di Gesualdo. Bereits

mit diesen Informationen waren wir in der Lage, eine Vielzahl von Features umfassend zu nutzen und gewannen bei vielen Aufgaben Zeit und hatten auch den Durchblick.“ So konnte in einem ersten Schritt die Zettelwirtschaft im Zuge der Zeiterfassung abgeschafft werden. Zusätzlich entfiel das zuvor so häufige Rätselraten im Büro beim Bearbeiten der Stundenzettel, denn was die Poliere erfasst hatten, war nicht immer leserlich. Nach nur einem Polierseminar konnten die Poliere direkt mit der Arbeit auf den neuen Tablet-PCs loslegen. Sie übermittelten fortan nicht nur die Stunden der gesamten Kolonne, sondern fotografierten auch fleißig auf den Baustellen und erstellten Bautagesberichte. Ein großer Vorteil: Die Erfasser können alles Relevante für die Bautagesberichte einfach über die Sprachfunktion von bau-mobil aufsprechen. „Die Tablets sind sehr intuitiv

Maschinenpark der Dreger Tiefbau GmbH: Ein Großteil der Fahrzeuge und Maschinen sind bereits Bestandteil des neuen, durchgängig digitalen Prozesses.

Bauleiter Jan Formulak:

„Ich nehme für gewöhnlich nur kleine orthographische Korrekturen vor, bevor ich die Berichte als PDF für den Auftraggeber ausgebe.“

zu bedienen“, sagt die IT-Leiterin, die aktuell mit dem Erstellen von Textvorlagen in bau-mobil betraut ist, um die Arbeit der Poliere bei ihren Bautagesberichten so einfach wie möglich zu gestalten, zu beschleunigen und nicht zuletzt um Fehler zu vermeiden.

Komfort und Zeitersparnis

Dass die Bautagesberichte dank baumobil jetzt viel schneller zur Verfügung stehen, bringt nicht zuletzt den Bauleitern im Unternehmen einen Zeitgewinn. Jan Formulak freut sich, nicht mehr persönlich jede einzelne Baustelle abzufahren, bevor er abrechnen kann. „Ich nehme für gewöhnlich nur kleine orthographische Korrekturen vor, bevor ich die Berichte als PDF für den Auftraggeber ausgebe“, verrät der Bauleiter. Seine Kollegin Katrin Terlau betont, dass die Digitalisierung in vielen Belangen ein reibungsloses, komfor-

Dreger Tiefbau GmbH

Bilder:

tables Arbeiten unterstützt: „Alle Fotos sind stets tagesaktuell zentral an einer Stelle zu finden. Da die Poliere offenbar gern und freiwillig mit dem System arbeiten und auf den Baustellen viel fotografieren, müssen wir nicht mehr, wie in der Vergangenheit, der Dokumentation hinterherlaufen. So sind relevante Informationen immerzu schnell auffindbar und lassen sich außerdem filtern“, konstatiert sie. Und die Poliere? Die sind froh, dass der lästige Papierkram endlich der Vergangenheit angehört.

Gleichzeitig kümmert sich Di Gesualdo derzeit um das Einpflegen sämtlicher Maschinen- und Gerätestammdaten ins IT-System. Ein Großteil der Fahrzeuge und Maschinen sind bereits Bestandteil des neuen, durchgängig digitalen Prozesses. Über den Jahreswechsel kamen Kilometerstände und jegliche Wartungs- und Instandhaltungsinformationen hinzu, beispielsweise die UVV-Nachweise (Unfallverhütungsvorschrift) für Baumaschinen und -geräte sowie TÜV-Termine. Ziel war es, mit Beginn des neuen Jahres auch Gerätestunden durchgängig über bau-mobil zu erfassen und alle wichtigen Termine zu jeder Zeit im Blick zu haben, was gelungen ist.

Lieferscheine können ebenfalls über bau-mobil erstellt und Werkstattanfragen gesendet werden. Für dieses Frühjahr strebt das Unternehmen außerdem an, die Materialbestellung komplett über die Software abzuwickeln. Auch im Personalbereich wird es Ergänzungen geben. So werden die Personalinformationen bald um alle wichtigen Qualifikationen rund um die Baustelle erweitert und mit Erinnerungsfunktionen

versehen. Eine Ersthelferschulung haben die Poliere im vergangenen Sommer absolviert. Diese Informationen sind bereits im System vermerkt. Andere Qualifikationen, etwa GüteschutzKanalbauprüfungen, werden in Kürze folgen.

Situativer und agiler handeln

Durch die durchgängige Planung gibt es jetzt eine zentrale Anlaufstelle im Unternehmen. Es werden nicht mehr unzählige E-Mails an verschiedene Leute im Team verschickt, um beispielsweise herauszufinden, auf welcher Baustelle sich ein bestimmter Bagger aktuell be -

Bauleiterin Katrin Terlau: „Relevante Informationen sind schnell auffindbar und lassen sich außerdem filtern.“

findet oder wer sich innerhalb einer Kolonne krankgemeldet hat.

Dashboards der Software, stets auf die individuellen Aufgaben der Verantwortlichen zugeschnitten, bieten ebenfalls Vorteile. Sie ermöglichen es, auf einen Blick zu sehen, wer aktuell mit welchem Gerät arbeitet und wo es sich befindet. „Wir können unsere Baumaschinen und das Baustellenpersonal jetzt viel flexibler einsetzen“, berichtet Di Gesualdo.

Durch die Einsatzplanung verschafft bau-mobil etwa eine Übersicht über wichtige Aspekte und ermöglicht flexibles Handeln. Die Informationen, die über die mobilen Geräte der Poliere an das Büro geliefert werden, sind viel schneller da als zu analogen Zeiten und immer aktuell. Personaldaten können unmittelbar an Buchhaltung, Steuerberater oder Lohnbüro weitergeben werden, Baustellen-/Projektinformationen legen direkt die Grundsteine für Nachkalkulation und Bauabrechnung und Stunden und Arbeitsleistungen sind jetzt immer gekoppelt.

Die produktive Arbeit mit der neuen Software war bereits nach rund sechs Wochen möglich. „Ich gebe zu, ich war anfangs skeptisch“, verrät Di Gesualdo. „Ich hatte erwartet, dass das alles sehr viel mühsamer sei. Doch aufgrund des guten Supports von Connect2Mobile und durch die kompetente Schulung und Anwendungsbetreuung ist uns dieser zügige Start fast reibungslos gelungen. Wir haben nun einen durchgängigen Prozess in unserem Unternehmen geschaffen, der für alle Beteiligten eine Arbeitserleichterung mit sich bringt.“ | RA

Jennifer Di Gesualdo: verantwortlich für Prozessoptimierung und Digitalisierung.
Polier Rico Peters: „Dank baumobil muss ich mich nach der Arbeit nicht mehr hinsetzen und alles mühsam ausfüllen.“

DIE LIEBE ZUM

LEBENDIGEN

Wer schon einmal durch die futuristischen Gardens by the Bay in Singapur spaziert ist, entlang unter leuchtenden Ästen, fühlt sich schnell in eine andere Welt versetzt. Tatsächlich ist das kein Zufall, denn sie folgen dem Designkonzept der Biophilie – ebenso wie die Gemeinschaftsgärten der EP Towers in Asunción. Von Roderick Bates

Das Konzept der so genannten Biophilie zielt darauf ab, unser angeborenes Bedürfnis nach Naturverbundenheit harmonisch in unsere modern gebaute Umwelt zu integrieren. Im letzten Jahrzehnt ist das Interesse an der Wiederent- deckung der Natur in architektonischen Projekten spürbar gewachsen – angetrieben von der Faszination und Sehnsucht nach Natur sowie dem Wunsch, Gesundheit, Wohlbefinden und Resilienz zu fördern. In diese Kategorie fallen

auch bekannte Gebäude wie etwa die Bosco Verticale („vertikaler Wald“) –Wohntürme in Mailand – und die Hundertwasser-Waldspirale in Darmstadt. Biophiles Design schafft nicht nur eine emotionale Bindung zu bestimmten Räumen und Orten. Laut einer internationalen Umfrage „The Global Impact of Biophilic Design in the Workplace“, der Consulting Firma Terrapin Bright Green, steigert es auch kognitive Leistung und sorgt für weniger Stress und mehr Motivation.

Bild oben: Lokale Flora an den Küchenwänden: Nestlé-Büros in Quito, Ecuador. Entworfen von JASPER ARCHITECTS.

Bild unten links: Lobby: Nestlé-Büros in Quito, Ecuador.

Bild unten rechts: Begrünte Küche und Bürofläche: Nestlé-Büros in Quito.

Ein modernes Beispiel hiervon ist die Nestlé-Niederlassung in Quito, Ecuador, entworfen vom Architekturbüro JASPER ARCHITECTS. Der deutsche Architekt und Gründer, Martin Jasper, erklärt: „Die Gestaltung der Büroetagen wurde von der reichen Biodiversität Ecuadors inspiriert. Jede Etage nutzt Farben, grafische Themen, Materialien und integrierte Bepflanzung, um innovative Arbeitsräume zu schaffen, die das Wohlbefinden und die Produktivität des Teams erheblich steigern.“ Die lokale Vielfalt des Landes wird in jeder Etage anders aufgegriffen. So finden sich beispielsweise in der experimentellen Küche, die den Angestellten ein einzigartiges Arbeitserlebnis bieten soll, lokale Flora an den Wänden und Holzelemente überall im Raum.

Auch in Jaspers neuestem Projekt, den geplanten EP Towers in Asunción (Paraguay), spielt die Biophilie eine zentrale Rolle. Mit Gemeinschaftsgärten, begrünten Fassaden und nachhaltigen Technologien wie Solarenergie und Regenwassernutzung setzt das Projekt auf eine Architektur, die mit

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der Natur in Einklang steht und die Lebensqualität der Bewohner verbessert. Wichtig war hierbei auch die Positionierung der Türme, um sicherzugehen, dass alle Einheiten in den Türmen eine optimierte Aussicht auf die Umgebung haben – alles im Sinne der Naturverbundenheit.

Jedoch reicht es nicht aus, hier und da ein paar Bäume oder Blumen zu pflanzen, um ein biophiles Gebäude zu kreieren. Ein zentrales Merkmal des Konzepts ist der Fokus auf das gesamte Umfeld oder Habitat – und nicht auf einzelne, isolierte Naturelemente. Formen in der bebauten Umgebung müssen also direkt, indirekt oder symbolisch die Natur widerspiegeln, was die gesamte Erfahrung eines Raumes und dessen Positionierung beeinflusst.

Daher müssen Architekt und Designer alle Details beachten – von der Auswahl erdiger Farbtöne, die dem natürlichen Farbspektrum entsprechen, zu Designentscheidungen, die für mehr Tageslicht statt künstlichem Licht sorgen, bis hin zu der Integration von natürlichen, runden Formen und Mustern, die bei Menschen eine positive Wirkung entfalten.

3D-Visualisierungstechnologie

Obwohl das Wohlbefinden der Menschen im Mittelpunkt stehen sollte, schließt der traditionelle Entwurfsprozess die breite Öffentlichkeit oft mit komplexen Fachbegriffen und spezialisierten Planungsmethoden aus. Für viele ist es nahezu unmöglich, sich ein realistisches Bild eines Bauprojekts zu machen oder gar, wie es letztlich in seinem vorgesehenen Standort wirkt. Doch gerade, weil das biophile Design von seiner emotionalen Wir-

kung lebt – und da der frühe Austausch mit späteren Nutzern entscheidend für den Erfolg dieses Konzepts ist – muss ein Entwurf bereits in der Planungsphase die Wirkung von Tageslicht, Grünflächen und offenen Sichtachsen realistisch vermitteln.

Digitale 3D-Renderings

Hier kommen moderne 3D-Visualisierungslösungen wie unter anderem VRay oder Corona ins Spiel, die auch bei den EP-Towers in Asunción zum Einsatz kamen. Dank fotorealistischer Erlebnisse und detailgetreuen Renderings von Licht und hochwertiger Materialsimulationen wirken diese digitalen Welten authentisch und natürlich – ohne den „künstlichen“ Beigeschmack früherer Visualisierungsmethoden.

Moderne Archviz-Tools simulieren Lichtverhältnisse, Materialien, Vegetation und sogar den exakten Ausblick aus einem Gebäude mit hoher Präzision. Das Ergebnis sind digitale 3D-Renderings, die die biophilen Gestaltungselemente eines Entwurfs erlebbar machen – und genau die emotionale Reaktion hervorrufen, die später auch das fertige Gebäude auslösen soll.

Der Bausektor spielt eine entscheidende Rolle in der nachhaltigen Entwicklung und ist für fast 40 Prozent des globalen Energieverbrauchs und der energiebedingten CO₂-Emissionen verantwortlich. Doch Aspekte des biophilen Designs – wie etwa Tageslicht, Pflanzen und Landschaft – können dabei helfen einigen Herausforderungen des nachhaltigen Bauens zu überwinden. Denn biophile Gebäude verbrauchen weniger Energie, nutzen nachhaltige Baustoffe und minimieren Abfall. Auch hier spielt die Visualisierung

rechts:

begrünte

eine Rolle, denn technische Details wie frühzeitige Energieanalysen können mithilfe der richtigen Archviz-Software in Echtzeit gemessen und dargestellt werden. Tools, wie beispielsweise das Impact Add-on von Chaos Enscape 4.1, erlauben es Architekten, die Energieeffizienz ihrer Gebäudeentwürfe direkt in ihrem gewohnten Arbeitsprozess darzustellen und zu optimieren.

Dabei lassen sich wichtige Leistungsindikatoren wie Spitzenlasten und Gesamtemissionen mühelos berechnen und vergleichen. Die Daten können direkt im jeweiligen Rendering dargestellt werden, wodurch die Auswirkungen von Designentscheidungen verständlicher werden und somit besser kommuniziert werden können. Das ermöglicht es Architekten, Änderungen frühzeitig vorzunehmen und so langwierige und kostenintensive Feedbackschleifen mit Ingenieuren zu vermeiden.

Ein Blick nach vorne

Obwohl mehr qualitative und quantitative Forschungsarbeiten erforderlich sind, um konkrete Strategien und Richtlinien für biophiles Design zu identifizieren, ist klar: Das Designkonzept wirkt sich positiv auf Mensch und Umwelt aus. Es bietet Architekten und Designer eine Möglichkeit, gesündere und nachhaltigere Lebens- und Arbeitsräume zu schaffen. Mit dem richtigen Wissen und den passenden Tools können Architekten und Designer den Weg in eine Zukunft ebnen, in der Städte ihre Bewohner stärken und neue Maßstäbe für eine urbane Gestaltung setzen, die sowohl den Menschen als auch dem Planeten zugutekommt. | RA

Bild links: Vogelperspektive: Rendering der EP-Towers in Asunción.
Bild
Rendering: Gemeinschaftsgärten und
Fassaden der EP-Towers in Asunción, Paraguay.

ENERGETISCHE PLANUNG GEHT NUR DIGITAL

Energieeffiziente Gebäude sind ein wichtiger Baustein der Energiewende. Im Interview spricht der Digitalisierungsexperte Stefan Kaufmann von ALLPLAN unter anderem über die Effizienzpotenziale älterer Gebäude. Er erklärt, warum geringere Standards für Neubauten und Sanierungen am Ende mehr kosten, wieso eine nachhaltige energetische Planung digital sein muss, und warum er grundsätzlich empfiehlt, mit 3D-Modellen zu arbeiten. Von Janet Kästner

Herr Kaufmann, der Gebäudebereich bietet große Energieeinsparpotenziale. Laut DENA wurden etwa 63 Prozent der Wohngebäude in Deutschland vor dem Inkrafttreten der ersten Wärmeschutzverordnung im Jahr 1977 errichtet. Folglich sind die Effizienzpotentiale bei älteren Häusern besonders hoch: Sie verbrauchen bis zu fünfmal mehr Energie als nach 2001 errichtete Gebäude. Wir erleben, wie sich die Bauwirtschaft neu ausrichtet. Wie sehen Sie die

Chancen, dass die Energiewende wirklich umgesetzt wird?

Stefan Kaufmann: Deutschland verfügt über zirka vier Milliarden Quadratmeter Wohnfläche. Eine umfassende thermische Sanierung aller Wohngebäude ist eine Mammutaufgabe, die der Bauwirtschaft noch sehr lange gefüllte Auftragsbücher bescheren wird. Sie wird aber nur dann in der gebotenen Geschwindigkeit umgesetzt werden, wenn durch intelligente Politik mehr öffentliche und private Investitionen aktiviert werden. Außerdem muss auch die Bauwirtschaft mit innovativen Prozessen skalieren. Ich sehe im Markt erfreuliche Entwicklungen. So hat sich die Zahl der jährlich abgerissenen Häuser in den letzten 20 Jahren in Deutschland nahezu halbiert. Die Investitionen in die Sanierung wurden in den letzten zehn Jahren um circa 40 Prozent gesteigert.

Wo liegen die Unterschiede zwischen Neubau- und Sanierungsprojekten?

Stefan Kaufmann: Die wesentlichen Schritte in der Planung sind ähnlich, denn oft wird bei der Sanierung zusätzlich der Wohnraum erweitert, was die Wirtschaftlichkeit der Maßnahme massiv steigern kann und nebenbei ein zweites gesellschaftliches Problem, den Mangel an Wohnraum, adressiert.

Wir müssen die Effizienz bei der Modernisierung deutlich erhöhen. Welche Rolle spielt dabei die Digitalisierung?

Stefan Kaufmann: Die Planung von Sanierungsmaßnahmen läuft heute bereits komplett digital ab. Eine energetische Planung, die über die Ertüchtigung von einzelnen Bauteilen hinausgeht, ist ohne einen digitalen Planungsprozess nicht mehr effizient darstellbar. Die digitalen Lösungen im Markt werden immer besser und einfacher. Die digitale Kette läuft in guten Teams bis zur Maschinensteuerung in der Vorfertigung.

Die Erstellung von BIM-Modellen ist mit Aufwand verbunden. Wo sehen Sie die Vorteile?

Stefan Kaufmann: Die Erstellung einer auf den Bedarf abgestimmten Informationsgrundlage ist zwingend notwendig. Es

Stefan Kaufmann, Produktmanager BIM & New Technologies, ALLPLAN GmbH
TGA-Planung in ALLPLAN.

muss aber nach Objektgröße unterschieden werden. Bei kleinen Gebäuden ist der Nutzen über die energetische Berechnung hinaus sehr begrenzt. Bei großen Gebäuden ist ein mehrfacher und langfristiger Nutzen der BIM- Modelle im Facility Management vorhanden. Die Erstellung der Modelle erfolgt heute aus Punkwolken. 3D-Laserscanner werden immer günstiger und die Software zur Verarbeitung von Punktwolken immer besser. ALLPLAN verfügt über neueste Technologie, um große Punktwolken in der CAD anzeigen zu können. Bei Neubauten geht der Trend klar in Richtung optimierter Modelldaten, die neben der Kostenberechnung auch für die Ökobilanzierung verwendbar sind.

Wie stark detailliert man in ALLPLAN bei der Gebäuderekonstruktion? Ist immer ein 3D-Modell notwendig?

Stefan Kaufmann: Sowohl für die Energiebedarfsberechnung als auch für die automatisierte Fertigung benötigt man 3D-Modelle. Sie unterscheiden sich allerdings stark im Detaillierungsgrad. Je nach Objekt und Aufgabe wird das 3D-Modell auf die Räume und Öffnungen beschränkt oder hoch detailliert ausgearbeitet. Anhand der Modelldaten werden die Flächen und Volumen ermittelt. Zudem liefert das BIM-Modell eine gute Übersicht über alle energetisch relevanten Flächen. Die Vollständigkeit und Plausibilität der thermischen Berechnung lässt sich am Modell einfach prüfen. In komplexen Projekten werden auch die Wärmebrücken als Schemamodell in 3D erstellt.

Noch einmal zu BIM: Ist es möglich, dass aus dem Planungsmodell eine vollständige Energiebedarfsberechnung nach DIN 18599 abgeleitet wird?

Stefan Kaufmann: Ja, aus den Modellen mit massiven Bauteilen und den Definitionen für die Räume entsteht das Berechnungsmodell mit Zonen und den zugeordneten Bauteilen. Ein nicht unwesentlicher Teil der Arbeit findet nach der Modellierung im Berechnungsprogramm statt. Hier müssen die energetischen Vorgaben und Annahmen, die über die Definition der Bauteile hinausgehen (Anlagentechnik, Beleuchtung, Belüftung, Nutzungsprofile usw.), getroffen werden.

Die integrierte Lösung in ALLPLAN schafft einen robusten Workflow ohne Schnittstellen. Sieht so die Zukunft der Energieberatung aus?

Stefan Kaufmann: Optimierte Arbeitsläufe mit wenigen oder keinen Schnittstellen reduzieren den Arbeitsaufwand und die Fehler. Es empfiehlt sich, möglichst wenige unterschiedliche Tools für Aufgaben einzusetzen und diese dafür möglichst auszureizen. ALLPLAN bietet mit AX3000 ein ganzheitliches Planungspaket mit dem die Modellierung, Energieberechnung, Ökobilanzierung, Sanierungsfahrplan und Detaillierung in einer einzigen Umgebung stattfinden. Das reduziert Fehler und spart Zeit bei der Einarbeitung. Um die Kosten der thermischen Sanierung zu decken, wird in der Regel versucht, die Nutzfläche von Immobilien zu erhöhen (Beispiel Dachgeschossausbau). Soll ein Gebäude

ALLPLAN verfügt über eine nahtlose Integration mit One Click LCA, das Anwender dabei unterstützt, den CO2-Fußabdruck von Gebäuden zu ermitteln, Materialien und Bauweisen zu bewerten und BIM-Modelle im Hinblick auf ihre Nachhaltigkeit zu optimieren.

umgebaut oder saniert werden, sind die energetischen Maßnahmen oft der Weg, um Zugang zu Fördermitteln zu erhalten. Im besten Fall verfügt das Sanierungsobjekt über das Potential, im Rahmen der thermischen Sanierung zusätzliche vermietbare oder verkaufbare Flächen zu schaffen. Das Baurecht entscheidet also über die Wirtschaftlichkeit von Sanierungsmaßnahmen. Während früher oft über viele Jahre

hinweg mit Einzelmaßnahmen kontinuierlich saniert wurde, wird heute versucht, mit einer großen Maßnahme ganzheitlich zu sanieren.

Ökobilanzierung und Energiebedarfsermittlung mit AX300 QNGManager in ALLPLAN.

Welche Tipps würden Sie Architekten mit auf den Weg geben, die in den Bereich der thermischen Gebäudesanierung einsteigen wollen?

Stefan Kaufmann: Versuchen Sie, Synergien zu schaffen, indem Sie Punktwolken und BIM-Modelle möglichst breit nutzen und den Aufwand zur Erstellung mit Ihren Projektpartnern teilen. So entsteht eine gute Informationsgrundlage für alle Beteiligten. Sie ersparen den Bewohnern, sich, Ihren Partnern und den Behörden viele unnötige Fahrten zum Sanierungsobjekt. | RA

KLUGE KÖPFE, SMARTE KONZEPTE

Nur wenige Unternehmen im Bau- und Immobilienbereich setzen künstliche Intelligenz bislang umfassend ein. Bei Drees & Sommer sieht das anders aus: Das auf Bau, Immobilien und Infrastruktur spezialisierte Beratungsunternehmen mit Hauptsitz in Stuttgart ist von Microsoft als Testkunde für dessen KI-Werkzeug Copilot 365 ausgewählt worden. Seit August 2024 befindet sich die hauseigene Dreso.AI in der Testphase. Von Marie Claire Beichert

Was künstliche Intelligenz und die virtuelle Fabrikplanung angeht, arbeitet Drees & Sommer bereits mit Nvidia eng zusammen und kooperiert mit Start-ups wie aedifion und Madaster. Das Stuttgarter Unternehmen geht jetzt noch einen Schritt weiter und setzt auf eine eigene KI.

Wer einmal in die Vergabe eines Bauprojekts eingebunden war, kennt den mühsamen Ausschreibeprozess nur zu gut. Oft dauert es eine gefühlte Ewigkeit, um zu entscheiden, ob das Projekt für das Unternehmen geeignet ist oder nicht. Hier kommt jetzt KI ins Spiel und zeigt vielversprechende Ergebnisse: Mit Dreso.AI wurden zahlreiche dieser Akquisitionen analysiert und die Ergebnisse mit den Experten der Testgruppe weiter optimiert – in keinem Fall lag die KI völlig daneben.

Mit der Einführung von Dreso.AI im Arbeitsalltag wird den Mitarbeitenden von Drees & Sommer die Freiheit eingeräumt, selbst zu entscheiden, ob und wie sie die neue Technologie nutzen möchten. „Niemand muss mit KI arbeiten“, erklärt Raffaela Schneid,

Leiterin des KI-Teams bei Drees & Sommer. „Die Nachfrage ist jedoch sehr groß. Unsere Test-User geben uns wertvolles Feedback zur Verbesserung der Plattform und finden unzählige Anwendungen, die ihnen die Arbeit noch mehr erleichtern würden“, ergänzt sie. Dass nicht die Motivation der springende Punkt ist, an dem es noch scheitert, die KI für alle anzubieten, wurde in den Testläufen deutlich: Es fehle vielmehr an verfügbarer Rechenleistung und den zwingend notwendigen Datensätzen, da KI bei den oft sehr spezifischen Einzelfällen im Bau- und Planungswesen noch in ihren Anfängen stehe, ergänzt die Expertin.

KI für End-to-End-Prozesse

Um dem entgegenzuwirken, hat das Drees & Sommer Innovation Center in enger Zusammenarbeit mit der IT die Plattform Dreso.AI entwickelt. Das Innovation Center fungiert als Ideenschmiede und Begleiter für innovative Projekte sowie als Entwicklungslabor für strategische Zukunftsvisionen im Unternehmen. Es bildet das Fundament für Künstliche Intelligenz, wobei insbe -

Bilder: Drees & Sommer
Patrick Theis: Partner bei Drees & Sommer und Leiter des Innovation Centers.

sondere der KI-Ideathon, organisiert vom Innovation Center, den entscheidenden Anstoß für die Dreso.AI lieferte. Was unterscheidet die hauseigene KI denn nun aber eigentlich von herkömmlichen Plattformen? „Dreso.AI ist eine Cutting-Edge-Plattform. Das heißt, wir arbeiten bereits daran, ganze Prozesse End-to-End abzubilden, was sie von den Systemen unterscheidet, bei denen ausschließlich KI-Assistenten und -Agenten implementiert sind“, erklärt Schneid. Ein typisches Beispiel für solch einen Prozess sei zum Beispiel die automatisierte Akquise von Bauprojekten: „Die KI analysiert zu Beginn Ausschreibungsunterlagen und erstellt darauf basierend Zusammenfassungen, gibt Handlungsempfehlungen und bereitet die Erstprüfung von NDAs und Präqualifikationsfragebögen vor. Schnittstellen in Drees & Sommer-Systeme sollen den Datentransfer optimieren und neue Datensätze für zukünftige KI-Anwendungen entstehen lassen. Die KI lebt von verlässlichen Datenquellen, die wir durch die Nutzung der eigenen Plattform nicht nur verbessern, sondern auch aufbauen.“

Auf der Plattform selbst gibt es verschiedene Use-Cases, die gezielt darauf eingehen sollen, Routineaufgaben zu erleichtern oder sogar komplett zu übernehmen und dadurch Effizienzgewinne zu erzielen. Das schafft vor allem mehr Zeit, sich strategisch mit den Kundenbedürfnissen auseinanderzusetzen.

Von Mitarbeitern für Mitarbeiter Dreso.AI stellt eine innovative interne Plattform dar, die speziell für die Mitarbeitenden des Unternehmens entwickelt wurde. Sie fördert den Austausch von Expertise und Wissen, das ausschließlich von den hauseigenen Fachleuten stammt. „Das gewährleistet nicht nur die Relevanz und Qualität des Wissens, sondern auch eine enge Verbindung zur spezifischen Unternehmenskultur und den Anforderungen der Bauund Immobilienbranche”, sagt Patrick Theis, Partner bei Drees & Sommer und Leiter des Innovation Centers. Der Fokus dabei liegt vor allem auf Sicherheit und Privatsphäre, was durch die Implementierung von Cyber-Security-Standards in einer geschützten Umgebung

Raffaela Schneid und Patrick Theis sind maßgeblich an der Entwicklung der Dreso.AI beteiligt.

gewährleistet wird: „In vielen Fällen haben wir es mit höchst vertraulichen Daten zu tun. Hier eine KI mit unzureichenden Sicherheitsstandards einzusetzen, wäre viel zu riskant – sowohl für uns als Unternehmen, als auch für unsere Kunden“, so Theis. Die Plattform ermöglicht es den Mitarbeitenden somit, in einem geschützten Rahmen zu arbeiten und dabei innovative KI-gestützte Tools zu nutzen, die zeitraubende Routineaufgaben erleichtern.

Von 150 auf 900 Test-User

Bevor das KI-System im Laufe des Jahres 2025 für alle Mitarbeitenden verfügbar ist, wird intern ausgiebig getestet. In einem Softlaunch haben Experten aus dem Innovation Center und der IT das Tool in einem ersten Test lauf erfolgreich erprobt. „Anschließend haben wir Gruppen festgelegt, die die Dreso.AI sozusagen als Probeversion frühzeitig nutzen können”, sagt Patrick Theis. Zunächst bestand eine solche Gruppe aus 150 Mitarbeitenden aller Bereiche – von der internen Kommunikation bis hin zur Bauplanung. „Erfreulicherweise haben wir schnell gemerkt, dass das Interesse groß ist und das Kontingent im November daraufhin auf knapp tausend Tester erhöht“, so Theis. Durch die Expertise und deren Feedback wird Dreso.AI dann weiterentwickelt.

Raffaela Schneid: Leiterin des KI-Teams bei Drees & Sommer.

Laut Patrick Theis sei KI längst kein Zukunftstrend mehr, den man annehmen könne oder nicht. Deshalb sei es wichtig, die Mitarbeitenden genau jetzt für die neue Technologie zu begeistern und zu sensibilisieren. | RA

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KÜNSTLICHE INTELLIGENZ FÜR DIE BAUPLANUNG

Die Bauwirtschaft zählt zu den Branchen mit dem bislang geringsten Digitalisierungsgrad. Dabei hätte ein Plus an Digitalisierung viele positive Auswirkungen. Insbesondere die Effizienz und Nachhaltigkeit der Lieferkette im Bauwesen würden davon profitieren – so die Einschätzung von Experten. Eine praktikable Lösung hierfür bieten moderne, softwarebasierte Bauplanungssysteme, die auf künstliche Intelligenz setzen. Von Julian Geiger

Am Thema Nachhaltigkeit kommt derzeit keine Branche vorbei. Gerade der Bausektor hat hier großen Nachholbedarf und muss entsprechend reagieren. So ist die Bauwirtschaft für etwa 38 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich. Gefragt sind innovative und erfolgversprechende Konzepte, die zum Erreichen der Klimaschutzziele beitragen. Unabdingbare Voraussetzung hierfür ist die durchgängige Digitalisierung und Automatisierung der Prozes-

se. Das große Ziel dabei besteht darin, die Lieferketten zu entlasten und dadurch auch die CO2-Emissionen zu reduzieren.

Allerdings hat die Bauwirtschaft hierzulande bislang nicht den Ruf eines Vorreiters, wenn es um Digitalisierung geht. Noch sind die Abläufe sehr starr, gerade was die Bedarfsplanung von Baustoffen und die Gestaltung von Logistikketten betrifft. Die meisten Vorgänge basieren nach wie vor auf Papierdokumenten, was durchgän-

gige Prozesse behindert. Frachtbriefe und Lieferdokumente werden häufig noch von Hand unterzeichnet und können leicht verloren gehen. Entsprechende Daten müssen manuell in ITSysteme eingepflegt werden, was viele Fehlerquellen in sich birgt. Zudem wird bei der Auswahl der Materialien noch kaum auf deren Umweltfreundlichkeit und den CO2-Fußabdruck geachtet. Auch herrscht meistens noch kein allumfassender Überblick darüber, welche Baumaterialien in welcher Menge wo und wann genau benötigt werden. Dies führt zu umständlichen, oft sogar überflüssigen Transportrouten der Lkw.

Materialbedarfsplanung

Um hier die Effizienz der Workflows zu erhöhen, bedarf es maximaler Transparenz entlang der gesamten Lieferkette. Verantwortliche müssen genau ausloten, wie sie die Bestellung von Material an den tatsächlichen Bedarf anpassen. Nur so lässt sich einer übermäßigen Verschwendung wertvoller Ressourcen effektiv entgegenwirken. Nach aktuellen Untersuchungen werden bis zu 30

Prozent an Baustoffen unnötigerweise bestellt oder falsch eingesetzt, sodass sich diese für den vorgesehenen Zweck nicht eignen. Dies führt zu Ineffizienzen am Bau, treibt die Kosten in die Höhe und ist ein Hindernis auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit.

Eine optimierte Bedarfsplanung allein reicht jedoch nicht aus – es sollte auch darauf geachtet werden, woher das Material stammt. Dabei ist im Blick zu behalten, dass Baustoffe wie Beton in verschiedenen Regionen und Ländern nach unterschiedlichen Standards produziert werden. Dies wirkt sich nicht unwesentlich auf die Qualität aus und beeinflusst damit auch den CO2-Fußabdruck. Zudem ist es sinnvoll, die Materialien bei regionalen Anbietern einzukaufen. So lassen sich die Transportwege verkürzen, was wiederum Ressourcen schont und Schadstoffemissionen minimiert.

KI-basierte Bauplanung

Um alle diese Herausforderungen adäquat zu adressieren, bedarf es durchdachter Projektplanungstools, die im Hinblick auf die Prozesse in der Bauwirtschaft optimiert sind. Besonders effektiv arbeiten die Lösungen, wenn sie mit künstlicher Intelligenz (KI) ausgestattet sind. So kann die Technologie etwa eigenständig be-

stimmte Konflikte in den BeschaffungsWorkflows erkennen: Dies ist beispielsweise bei der Bestellung von Baustoffen der Fall, die in Art oder Menge nicht zum entsprechenden Gebäude passen. Hier kann die KI Alarm schlagen und eine Optimierung der Prozesse in Gang setzen. Das Ergebnis: Deutlich weniger Materialverschwendung und überflüssige Transporte, was die Lieferkette spürbar entlastet.

Große Datenmengen verarbeiten

Ein weiterer Vorteil KI-basierter Planungssysteme: Sie können hervorragend mit großen Datenmengen umgehen, diese umfassend analysieren und die richtigen Schlüsse daraus ziehen. Ein Beispiel: Große Bauunternehmen bearbeiten parallel zahlreiche verschiedene Projekte und kooperieren dabei mit einer Vielzahl von Lieferanten, die über das ganze Land verteilt sind. Durch die KI-gestützte Auswertung entsprechender Daten lässt sich schnell überblicken, welche Lieferpartner für ein bestimmtes Bauprojekt in Frage kommen. Wichtig ist jedoch, immer die gesamte Ökobilanz im Blick zu behalten: Diese umfasst die Herstellung der Materialien, Transportart und Lieferdistanz gleichermaßen. Möglicherweise erweist sich umweltfreundlich erzeugter Beton mit einer weiteren Anfahrtstrecke als nachhaltiger – verglichen mit einem konventionell produzierten Baustoff aus dem Nachbarort. Für eine solche Gesamtbetrachtung bedarf es einer großen Menge valider Daten, die sich mit einer KI-Lösung schnell und fundiert auswerten lassen und so den Weg für nachhaltig wie wirtschaftlich

sinnvolle Entscheidungen bereiten. Darüber hinaus lässt sich mit KI-gestützten Planungstools auf Basis von Big-Data-Analysen der zukünftige Bedarf an Baumaterial präzise vorhersagen. Je nach Projektauslastung können Verantwortliche in den Bauunternehmen realistisch einschätzen, wie viel Beton, Kies oder Holz in den kommenden Wochen benötigt wird. Dies verbessert die Koordination der Logistikprozesse, optimiert den Budgeteinsatz und trägt maßgeblich zu Kosteneinsparungen bei.

Auf der anderen Seite profitieren auch die Hersteller der Baustoffe: Sie können anhand von Bedarfsprognosen den Markt genau beobachten und ihre Produktionskapazitäten danach ausrichten. Darauf kann beispielsweise auch der aktuelle Anteil erneuerbarer Energien im Stromnetz Einfluss haben: Wird gerade viel Sonnen- und Windenergie ins Netz eingespeist, lässt sich die Produktionsrate damit abgleichen und entsprechend erhöhen. Bei einer geringeren Überschussenergie können die Hersteller die Produktion wieder herunterfahren. Letztendlich wirkt sich dieses Plus an Flexibilität vorteilhaft für Nachhaltigkeit und Klimaschutz aus.

Die Analyse großer Datenmengen und der gezielte Einsatz von KI-basierten Planungstools werden die Digitalisierung der Baubranche in Zukunft vorantreiben. So lassen sich viele positive Effekte erzielen, wie etwa eine effiziente und nachhaltige Lieferkette. | RA

KI kann dabei helfen, in kürzester Zeit alle relevanten Informationen aus der Software abzufragen. Der von Nemetschek angekündigte AI Assistant kann zukünftig beispielsweise auch dafür genutzt werden, zielgerichtet das notwendige Baumaterial exakt zu ermitteln und dadurch bedarfsgerecht zu ordern. Dies trägt zu einer Entlastung der Lieferkette bei und vermindert vermeidbaren Bauschutt.

Der Autor, Julian Geiger: Vice President und Head of AI Products & Transformation bei der Nemetschek Group.

AUS DORNRÖSCHENSCHLAF ERWECKT

Im Rahmen des Projekts PHOENIX wurde ein Stück Berliner Geschichte revitalisiert: Ein Altbau am Ludwigkirchplatz, der die Ästhetik der Goldenen Zwanziger in die Gegenwart überführt. Das Gebäude, einst vernachlässigt und durch die Zeit gezeichnet, erstrahlt dank einer aufwändigen Sanierung in neuem Glanz. Das Projekt zeugt von Respekt vor der Vergangenheit, Liebe zum Detail und vermittelt ein einzigartiges Lebensgefühl in einem der charmantesten Kieze Berlins. Von Kerstin Kage

Die Geschichte des Altbaus am Berliner Ludwigkirchplatz ist eine Entwicklung, die von der mangelnden Instandhaltung bis hin zur Symbolisierung eines urbanen Lebensstils reicht. Im Stil der Neuen Sachlichkeit errichtet, fristete das imposante Gebäude über Jahrzehnte ein Schattendasein. 2018 erfolgte durch die VENTIS Immobilien AG die Übernahme des Gebäudes. Das Ziel: Eine Sanierung nach Maß, die am Ende neuen Wohnraum in direkter Nähe zum Kudamm bietet.

In diesem Kontext ist die Sentimentalität vergangener Zeiten relevant. In den 1920er-Jahren avancierte Berlin zu einer pulsierenden Metropole, geprägt durch Kreativität, Innovation und gesellschaftlichen Wandel. Zu dieser Zeit erfuhr die Stadt nach den Entbehrungen des ersten Weltkriegs einen rasan-

ten Wandel und entwickelte sich zu einem Schmelztiegel für Kunst, Kultur und Gesellschaft. Die Menschen erfuhren eine neue Form der Freiheit und Offenheit. Cafés und Künstlervereinigungen fungierten als wesentliche Treffpunkte. Das „Dolce Vita“ jener Jahre manifestierte sich an zahlreichen öffentlichen Orten. Man traf sich, um die neuesten Schriften zu lesen, über Kunst und Politik zu diskutieren und die Atmosphäre auf dem Kiez zu genießen.

Berlin der 1920er-Jahre

In dieser Zeit war die Architektur Berlins eine Mischung aus klassischer Eleganz und neuen, modernen Einflüssen. Die Ästhetik der Altbaukultur verband sich mit großzügigen Fassaden und hohen Decken, die als Symbole für Wohnkomfort und Lebensqua-

Außenansicht des Altbaus am Berliner Ludwigkirchplatz vom Park aus.

lität galten. Aufgrund der Expansion in der Stadt wurde moderner Wohnraum immer notwendiger. Funktionale und moderne Grundrisse machten die Flächen effizienter.

Öffentliche Orte wie der Ludwigkirchplatz wurden zu Zentren eines neuen Lebensgefühls. Sie bildeten besondere Anziehungspunkte. Die Hausfassaden waren gesäumt von imposanten Bäumen, welche den Platz in ein grünes, lebendiges Refugium verwandelten. Das pulsierende Leben der Metropole war hier unmittelbar erfahrbar. Der alte Glanz ist bis heute präsent. Daher stechen Projekte, die sich der Sanierung und Revitalisierung solcher ehemals beliebten Orte annehmen, hervor. In diesem Kontext hat sich VENTIS der Sanierung des Ludwigkirchplatzes angenommen. Der Name des Projekts steht im Zeichen der Wiederbelebung vergangener Epochen und kriegsgeschädigter Gebäude: PHOENIX.

Beispiel eines Wohnzimmers mit Fischgrätparkett aus Eiche.

Geschichte neu belebt

Die Sanierung stellte eine anspruchsvolle Aufgabe dar. Das Gebäude wurde über viele Jahre vernachlässigt, sodass eine umfassende Restaurierung der Außenfassade und der inneren Strukturen erforderlich war. Eine große Herausforderung bestand in der gleichzeitigen Bewahrung der historischen Bausubstanz und der Umsetzung moderner Standards. Schäden, die im Zweiten Weltkrieg entstanden, wie Einschusslöcher im Eingangsbereich und notdürftig geschlossene

Dachflächen am Seitenflügel und ein marodes Dachtragwerk zeugen von der Geschichte des Gebäudes. Die Beseitigung der Schäden erfolgte mit der gebotenen Sensibilität, sodass der ursprüngliche Charakter des Gebäudes bewahrt werden konnte. Ziel war es, die Authentizität des Bauwerks zu bewahren und gleichzeitig zeitgemäße Wohnansprüche zu berücksichtigen.

Hervorzuheben ist die Arbeit des auf Restaurierung spezialisierten Architekturbüros Wiegand Hoffmann. Ihr Ansatz, das Gebäude in die Moderne zu überführen, spiegelt sich in der Wiederherstellung diverser Details wider. Die rekonstruierten Geschossbänder sowie die farblich angepassten Treppenhäuser sind zwei Beispiele für die detailgetreue Behandlung der Elemente. Um das Gebäude sowohl optisch als auch gestalterisch in die Gegenwart zu integrieren, wurden zudem moderne Einflüsse berücksichtigt. So ist die Aufstockung mit neuen Penthousegeschossen zu nennen, die das Gebäude mit der optischen Modernität ausstatten und es nahtlos in das historische Gesamtbild einfügen.

Durch die Kernsanierung der historischen Immobilie sind heute 76 Wohneinheiten entstanden. Die kleinsten Zwei-Zimmer-Wohnungen umfassen 45 Quadratmeter. Die Penthouses, die sich über mehrere Etagen erstrecken, rund 290 Quadratmeter Wohnfläche. Fischgrätparkett aus Eiche findet sich in sämtlichen Wohnräumen und bildet eine ästhetische Einheit mit Marmoroberflächen oder Natur-

stein. Die Bäder sind mit hochwertigen Armaturen und Badkeramik ausgestattet und verfügen über bodengleiche Duschen. Eine durchdachte Beleuchtung, die eine warme und einladende Atmosphäre kreiert, verleiht dem Interieur den letzten Schliff.

Technische Ausstattung

Eine adäquate technologische Ausstattung ist ein essenzieller Bestandteil des Gebäudes. Die Vorbereitung für SmartHome-BUS-Systeme ermöglicht die individuelle Steuerung der Wohnungen sowie deren Anpassung an die persönlichen Bedürfnisse. Die Regulierung der Temperatur erfolgt sowohl durch Fußbodenkühlung im Sommer als auch durch eine energieeffiziente Fußbodenheizung. Das Wohnkonzept verbindet die Aspekte des Komforts mit denen der Nachhaltigkeit. Des Weiteren wurden energieeffiziente Holz-Fenster mit Dreifach-Isolierverglasung installiert. Sie tragen zu einer ruhigen Atmosphäre bei und optimieren den Energieverbrauch. Als Energieträger dient Fernwärme. Der Bauherr hat frühzeitig das Potential des Gebäudes erkannt und das Architekturbüros Wiegand Hoffmann für die Einarbeitung historischer Details sensibilisiert.

Charmanter Kiez, urbanes Flair

Die Lage stellt einen weiteren, wesentlichen Reiz der Immobilie dar. In Bezug auf die Mikrolage ist festzuhalten, dass das Quartier durch seinen charmanten Kiezcharakter besticht. Der Ludwigkirch-

Beispiel eines Badezimmers, ausgestattet mit hochwertigen Armaturen und Badkeramik.

platz selbst bildet mit seiner Mischung aus urbanem Leben und historischem Flair das Herzstück des Quartiers. Er ist umgeben von kleinen Cafés, Restaurants und Boutiquen. Dieses Umfeld schafft eine hohe Aufenthaltsqualität und vermittelt ein Gefühl von zuhause. Für diejenigen, die weitere Einkaufsmöglichkeiten suchen, ist der Kurfürstendamm in kurzer Zeit zu erreichen. Die bekannteste Einkaufsmeile Berlins bietet vielfältige Möglichkeiten der Verbindung von Shopping und Kultur. Bei Betrachtung der Makrolage wird ersichtlich, dass PHOENIX zusätzlich an Attraktivität gewinnt. Als eine der größten Metropolen Europas, verzeichnet Berlin ein kontinuierliches Bevölkerungswachstum und übt eine hohe Anziehungskraft auf Menschen aus aller Welt aus. Die zentrale Lage inmitten der pulsierenden Stadt ermöglicht eine exzellente Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr sowie eine zeitnahe Erreichbarkeit wichtiger Knotenpunkte der Stadt. Diese Mischung macht das Gebäude zu einem begehrten Wohnort für unterschiedliche Bevölkerungsgruppen, von jungen Fachkräften über Familien bis hin zu international tätigen Berufspendlern. Und für die Kleinsten unter den neuen Bewohnern ist bereits heute eine hauseigene Kindertagesstätte im Haus etabliert. Diejenigen die möchten, können sich etwas längere Wege also auch in diesem Bereich sparen. Betrieben wird die hauseigene Kita von der Lila Prinzen GmbH. | RA

Blick von der Dachterrasse aus.
Der Hofgarten des alten Gebäudes.

URBANES WOHNEN IN HISTORISCHEM KONTEXT

Die Glas-Faltwände sind vor allem in den oberen Geschossen hohen Windlasten ausgesetzt.

Auf dem ehemaligen Gelände der Carlsberg-Brauerei in Kopenhagen ist ein neuer, lebendiger Stadtteil entstanden – Carlsberg Byen. Neun Wohntürme prägen die Silhouette, die sich durch ihre Farbgebung, Materialität und einen hohen Außenraumbezug auszeichnen. Darunter der Pasteurs Tårn (Pasteur-Turm), der seit seiner Fertigstellung das höchste Gebäude und ein markantes Wahrzeichen der dänischen Hauptstadt ist. Von Patrick Maron

Von 1850 bis 2008 produzierte die Carlsberg-Brauerei Bier auf dem 33 Hektar großen Areal Carlsberg Byen, das einst vor den Toren von Kopenhagen lag. Heute ist es von den Stadtteilen Vesterbro, Valby und Frederiksberg umgeben. Doch, statt das durch Gentrifizierung Kopenhagens stark aufgewertete Grundstück zu verkaufen, sollte ein neues, lebendiges Stadtquartier mit Wohnungen, Büros, Kulturund Freizeiteinrichtungen entstehen, das dem kulturellen Erbe der denkmalgeschützten Bausubstanz Rechnung trägt. Den offenen Wettbewerb für den Masterplan gewann das Kopenhagener Architekturbüro entasis. Ihr städtebauliches Konzept basiert auf der Idee, „dass die Räume der Stadt wichtiger sind als die Gebäude“. Umgesetzt wurde das mit einem eng gewobe -

nen Netz aus Plätzen, Straßen, Gassen, Passagen und Hinterhöfen.

Die Bewahrung des kulturellen Erbes gelang durch ein behutsames Zusammenspiel von historischer und hinzugefügter Architektur: So korrespondieren die dunkelbraunen Fassaden der Neubauten mit denen der alten roten Ziegelbauten, zahlreiche kleine und große Plätze mit Spiel- und Aufenthaltsmöglichkeiten fügen Altund Neubauten zu einem stimmigen Ganzen zusammen.

Architektonische Land–marken im Quartier setzen Wohntürme, insgesamt neun an der Zahl: Trotz ihrer herausragenden Grö -

Die Wohntürme sind ein Beispiel für das Potenzial des vertikalen Bauens bei der Schaffung von neuem Wohnraum in stark verdichteten Gebieten und Städten.

Bilder: James Silverman

ße wirken sie nicht als Fremdkörper, sondern scheinen aufgrund ihrer Positionierung, Form, Farbe und Materialität aus der Umgebung herauszuwachsen. Alle Hochhäuser besitzen quadratische Grundrisse, sind sehr hoch und schmal und wie ihre Umgebung in warmen Erdfarben gehalten.

Ein vertikales Wahrzeichen

Der Pasteurs Tårn ist mit 120 Metern und 38 Geschossen seit seiner Fertigstellung 2022 das höchste Wohngebäude Kopenhagens. Es markiert den Übergang zwischen dem öffentlichen Park J.C. Jacobsens Have und dem alten Industrieviertel. Ein Blickfang ist die rostrote Cortenstahl-Fassade, deren reliefartige Oberflächenstruktur Licht- und Schattenspiele erzeugt und mit den lebendigen Texturen der alten Backsteinbauten harmoniert. Entworfen wurde das Punkthochhaus vom dänischen Architekturbüro Vilhelm Lauritzen in Zusammenarbeit mit dem schwedischen Büro Wingårdhs.

Innen- und Außenraum verbinden

Mit 22,50 x 22,50 Metern ist die Grundfläche des Gebäudes ungewöhnlich klein. Um den Eindruck eines schmalen und hohen Turms zusätzlich zu betonen, wurden die Gebäudeecken verglast oder – in den oberen Geschossen – als Freisitze mit Glasbrüstungen ausgebildet.

Zudem gibt es in allen Etagen französische Balkone – konzipiert als Bindeglied zwischen Innen- und Außenraum. Denn auch wenn es so nahe an der Küste sehr windig ist, sind private Freisitze bei der dänischen Bevölkerung sehr beliebt.

Die Balkone und Loggien sind zwar relativ klein bzw. verfügen bei der französischen Variante nur über einen schmalen Austritt. Durch die raumhohen Glas-Faltwände von Solarlux, die sie öffnen, wirken sie jedoch deutlich großzügiger. Dies liegt an der Funktionsweise der Bauelemente: Sie lassen sich über die gesamte Fensterbreite

auffalten und als schmale Glaspakete an der Seite parken. Kein störender Flügel ragt in den Raum. Auf diese Weise verbinden sich Wohn- und Außenraum zu einer grenzenlosen Einheit. Dies überzeugte auch Steen Trudsøe, Projektverantwortlicher bei Larsen von Vilhelm Lauritzen Arkitekter: „Die GlasFaltwände von Solarlux lassen sich komplett öffnen, so dass der gesamte Wohnbereich in den Balkon integriert werden kann.“

Dieses „Freiluft-Konzept“ mit GlasFaltwänden von Solarlux wurde in vier weiteren Wohntürmen des Stadtteils umgesetzt: im 100 Meter hohen Bohrs Tårn sowie in den jeweils 80 Meter hohen Vogelius Tårn, Daherup Tårn und Carls Tårn, konzipiert von unterschiedlichen Architekturbüros. Für die ungeschützten Fassaden bis zu einer Höhe von 120 Metern galt es, eine außerge -

wöhnliche Schlag-regendichtheit von bis zu 1.200 Pa gemäß DIN EN 12208 zu gewährleisten. Zum Vergleich: Die höchste Klasse 9A für ungeschützte Fenster und Türen fordert 600 Pa – ein Druck, der einem Regen mit Windstärke 11 entspricht.

Solarlux stellte sich dieser anspruchsvollen Aufgabe. Basierend auf dem System Highline entwickelte die Forschungsabteilung eine dreiflügelige Glas-Faltwand, die im firmeneigenen Prüfstand unter realistischen Bedingungen getestet wurde – einschließlich der Bauanschlüsse. Nachdem die geforderten 1.200 Pa erfolgreich erreicht wurden, gingen die Ingenieure noch einen Schritt weiter: Selbst bei einem Druck von 1.350 Pa blieb das System vollkommen dicht.

Unterschied im Detail

Im hauseigenen Prüfstand von Solarlux hielt das projektspezifische System einem Druck von 1.350 Pa problemlos stand.

Auch in Bezug auf die Gestaltung und die baukonstruktive Ausführung passte der Hersteller das System Highline den spezifischen Bedürfnissen der Wohntürme an. Die Verglasungen mussten einen Ug-Wert von maximal 0,5 aufweisen und gleichzeitig effektiven Sonnenschutz bieten. Die Rahmen wurden außen eloxiert und innen in RAL 9010 pulverbeschichtet. Bei den Anschlussdetails berücksichtige man eine barrierefreie Schwelle mit integrierter Entwässerung.

Darüber hinaus kamen bei Übereck-Lösungen Systempfosten zum Einsatz, die sich beim Öffnen der Elemente als integraler Bestandteil „wegfalten“ lassen. | RA Die Gebäudeecken wurden verglast oder als Balkone mit GlasFaltwänden ausgebildet.

Die Verglasung von „The Henderson“ erfüllt höchste Sicherheitsstandards.

FLIESSENDE FORMEN, SCHWEBENDE STRUKTUREN

The Henderson ist das neue architektonische Meisterwerk im Herzen von Hongkong. Der 200 Meter hohe Büro-Tower mit seiner organische Fassade im Podium- und Tower-Top-Bereich ist ein Beispiel für High-Tech-Fassadenbau. Von Christine Schauer

The Henderson wurde von Zaha Hadid Architects entworfen. Der wie aus dem Boden gewachsene gläserne Monolith beeindruckt mit seinen organischen, fließenden Formen

Seele realisierte die organische Fassade von „The Henderson“ in Hongkong.

und besonderen Oberflächen, die vom Fassadenbauspezialist seele aus dem bayerischen Gersthofen gefertigt wurden. Jedes Bauteil ist ein Unikat. Mit seiner maßgeschneiderten Gebäudehülle und modernster Technologie setze „The Henderson“ neue Maßstäbe für den modernen Fassadenbau durch die Realisierung komplexer 3D-Geometrien, so Michael Seele, Geschäftsführer von seele hongkong Ltd. The Henderson stehe aber nicht nur für eine außergewöhnliche Gebäudehülle, sondern auch für die Perfektion, mit der man komplexe architektonische Entwürfe heute realisieren könne.

Spiegelpolierte Fassadenelemente

Highlight im Podiumsbereich ist die 1.210 m² große Pfosten-Riegel-Fassade, die sich über die Stockwerke drei bis sechs erstreckt. Sie besteht aus doppelt gebogenen Glasscheiben mit einer gleichermaßen funktionalen wie ästhetischen Beschichtung. Jedes Glaspaneel ist in seiner Form einmalig und wurde mit speziell gefertigten, doppelt gebogenen Aluminiumprofilen sowie einem Toggle-System montiert. Im Eingangsbereich prägt eine elf Meter hohe Ganzglasfassade das Erscheinungsbild. Die konvex geboge -

nen Glaspaneele spiegeln das organische Design des Gebäudes wider. Massive Säulen, verkleidet mit biaxial geformten Metallblechen, setzen markante Akzente. Ergänzt wird die skulpturale Ästhetik durch spiegelpolierte 3D-geformte Bleche, die dem Gebäude eine einzigartige Eleganz verleihen.

Ganzglasfassade in 200 m Höhe seele verantwortet ebenfalls die exklusive Tower Top-Konstruktion und berücksichtigt bei der Umsetzung strenge Bauvorschriften und enorme Windkräfte in 200 m Höhe. Die Banquet Hall in der 37. und 38. Etage beeindruckt durch eine Ganzglasfassade, bestehend aus 36 zylindrisch gebogene Fassadenscheiben mit bis zu 7,60 Meter Höhe. Um den hohen Windlasten in Hongkong standzuhalten, wurde die Verglasung mit Sechsfach-Laminaten ausgeführt. Das Glasdach besteht aus doppelt gebogenen Isolierglasscheiben. Die Besonderheit hierbei sind die tragenden Glasfinnen, die die hohe Transparenz in der obersten Etage und damit einen spektakulären Panoramablick auf die Skyline gewährleisten. Der Experte konzipiert die gebogenen Glasscheiben speziell für die TaifunRegion und berücksichtigt maximale

Bild rechts oben:

Jedes Glaspaneel ist in seiner Form einzigartig und erzeugt die organische Fassade von des Henderson-Towers in Hongkong.

Bild rechts unten:

3D-geformte Metallverkleidungen verleihen dem Erdgeschoss eine skulpturale Eleganz.

Anforderungen an die Energieeffizienz. So gelang es dem Ingenieurteam von seele durch den Einsatz modernster Technologien, architektonische Eleganz und Funktionalität mit statischer Belastbarkeit zu vereinen.

Umfangreiches Testing

Um die hohen Anforderungen der Bauvorschriften in Hongkong zu erfüllen, führte seele an seinem Hauptsitz in Gersthofen umfangreiche PerformanceTests durch. Dazu gehörten maßstabsgetreue Performance-Mock-ups (PMUs) zur Überprüfung der strukturellen Integrität und Funktionalität der Fassadensysteme. Diese strengen Prüfverfahren folgten höchsten Sicherheits- und Performance-Standards – essenziell für die Widerstandsfähigkeit des Gebäudes in einer taifun-gefährdeten Region. Die wichtigsten Tests waren:

• Luft- und Wasserdichtigkeit: Prüfung der Widerstandsfähigkeit gegen Luft- und Wasserinfiltration

• Windlasttests: Simulation extremer Taifun-Bedingungen mit Winddruckbelastungen von bis zu +4,41 kN/m² und -6,93 kN/m²

• strukturelle Belastungstests: Überprüfung der Tragfähigkeit der Glaselemente bei 150 % der berechneten Lasten

• Hurrikan-Simulation: Tests zur Widerstandsfähigkeit gegen umherfliegende Trümmerteile bei Sturmereignissen Auch die Montage der Fassadenele -

mente in 200 Metern Höhe war eine Herausforderung. Dafür arbeitete das seeleTeam unter widrigsten klimatischen Bedingungen: Temperaturen bis zu 35 Grad Celsius und 95 Prozent Luftfeuchtigkeit sowie starke Winde erschwerten die Bauarbeiten.

Die gesamte Baustelle musste mehrfach aufgrund extremer Wetterbedingungen, darunter drei heftige Taifune und starke Regenfälle, pausieren. Doch der atemberaubende Blick über Hongkongs Skyline war eine besondere Belohnung für das Team. | RA

SEELE HONGKONG

Seit 1994 treibt seele hongkong Ltd. die Fassadeninnovation in dieser dynamischen Stadt voran. Zu den Fassadenbauprojekten gehören etwa der Chek Lap Kok International Airport, die Glasröhrenfassade am Victoria Dockside, die Apple Stores in Hongkongs Causeway Bay oder die Kowloons Canton Road.

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Bilder: Tam Wai Man

GRÜNDERZEITLICHES FASSADENBILD

Die Umgestaltung des ehemaligen Kasernengeländes in Hildesheim zum modernen Wohnquartier ist ein gelungenes Beispiel für zeitgemäßen Quartiersbau. Besonders das Baufeld 15 sticht hervor, das Architekt Philipp Schneider vom Architekturbüro ASP Architekten mit einer an die Gründerzeit angelehnten Riemchenfassade ausgestattet hat. Von Roland Classen

Das Architekturbüro setzte auf eine Gestaltung, die die historischen Bezüge der Stadt aufgreift und gleichzeitig hohe Wohnqualität bietet. Um diesen Anspruch zu erfüllen, plante Schneider eine hochwertige Ziegeloptik für die Fassade, die sich harmonisch in das Hildesheimer Stadtbild einfügt. Vandersanden lieferte dafür drei ECO-Riemchen-Sortierungen, die sowohl gestalterische als auch wirtschaftliche Anforderungen erfüllen.

Philipp Schneider von ASP Architekten: „Wir planten für unser Baufeld 15 eine wertige, langlebige Ziegelfassade ein.“

Das Konzept für das Baufeld 15 wurde im Rahmen eines konkurrierenden Vergabeverfahrens ausgewählt. Eine kostenintensive Vollsteinfassade haben die Entscheider frühzeitig ausgeschlossen, weshalb

sich die Wahl auf Riemchen als wirtschaftliche Alternative konzentrierte. Die Entscheidung für die Vandersanden-Produkte fiel nach eingehender Prüfung verschiedener Möglichkeiten, wobei insbesondere die Kombination aus Qualität, Optik und Kosteneffizienz überzeugte. Insgesamt entstanden bei dem Projekt 89 Wohnungen unterschiedlicher Größe sowie eine in die Planung integrierte Tiefgarage, die ausreichend Stellplätze bietet.

Die gewählten Riemchen zeichnen sich durch eine hohe Langlebigkeit aus. Ihr Einsatz reduziert den Wartungsaufwand erheblich, da weder regelmäßiges Streichen noch aufwändige Reinigungsmaßnahmen erforderlich sind. Dadurch bleibt die Fassadenoptik langfristig erhalten, was sowohl zur Wertstabilität als auch zur Attraktivität in der Vermietung beiträgt. Um eine einheitliche und ruhige Fassa-

dengestaltung zu erzielen, ließen die Architekten die gewählten Farbsortierungen homogenisieren, indem sie die Fugenfarbe an die Riemchen angepasst haben. Die Fensterlaibungen hat Architekt Schneider ebenfalls in Fugenfarbe streichen lassen. Einerseits für mehr Homogenität, andererseits um die Kosten weiter zu senken. Denn so fällt es nicht auf, dass wir die Laibungen gar nicht mit Riemchen verkleidet sind. So wirken die Fassaden geschlossen und homogen, aus der Nähe betrachtet offenbaren sie jedoch feine gestalterische Akzente.

Gestalterische Klarheit

Die Fassadengestaltung von Philipp Schneider zielt auf eine ruhige, wertige Optik, die nicht den Eindruck einer Riemchenverkleidung vermittelt. Durch die bewusste Wahl der Fugenfarben und spannenden Ver-

Für die Fassaden fiel die Entscheidung auf die Riemchen „Heart Brick“ „Dark Fortress“ und „Roman Theatre“ von Vandersanden.

Fugen in Riemchenfarbe für mehr Homogenität.

Philipp Schneider von ASP Architekten: „Grundsätzlich sind wir mit dem Thema Riemchenverkleidung etwas anders umgegangen als gewöhnlich – auch, um die Gebäude ruhiger und wertiger aussehen zu lassen“

bänden gelang es, ein harmonisches Gesamtbild zu erzielen, das zugleich eine gewisse Spannung in der Detailbetrachtung bietet. Die vertikal angeordneten Riemchen im Sockelbereich, alternierend mit horizontalen Reihen, ziehen sich als markantes Gestaltungselement um das gesamte Gebäude und sorgen für einen dezenten AhaEffekt beim Herantreten.

Die Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Akteuren, darunter die Stadt Hildesheim als Bauherr und ASP Architekten, erwies sich als konstruktiv und zielgerichtet. Insbesondere die enge Abstimmung zwischen den Planern und den städtischen Verantwortlichen trug dazu bei, dass die Qualitäten des Projekts erhalten blieben, während die Wirtschaftlichkeit nicht aus dem Fokus

Für die Sockel wurden die Riemchen vertikal angeordnet, alternierend mit einer einzelnen Reihe horizontal ausgeführter Verblender.

geriet. Die enge Abstimmung betraf auch die Wahl der Riemchen von Vandersanden. Zum Einsatz kamen die Sortierungen „Heart Brick“ in dominantem Rot (zirka 53.000 Stück), „Dark Fortress“ in Dunkelbraun (zirka 34.000 Stück) und „Roman Theatre“ in Grau-Hellgrau nuanciert (zirka 24.000 Stück).

Begegnungen erwünscht

Die Eingänge zu den Gebäuden führen über den Hof, um ihn zu einem Ort der Begegnung zu machen. „Wir kennen das schon – Innenhöfen fehlt es häufig an Zugänglichkeit. Wären die Zugänge auf der Außenseite der Gebäude, verkrümelten sich die Bewohner in ihre Treppenhäuser und der wohlgestaltete Innenhof bliebe vielmals ungenutzt. Wir wollten mit unserer Planung aber unbedingt ein funktionierendes Nachbarschaftsgefüge etablieren. Denn jetzt sehen sich die Bewohner häufi-

Bild Mitte oben: Ablesbarkeit nach gründerzeitlichem Vorbild: hochwertige und langfristig schöne Riemchenfassaden.

Bild Mitte unten: Der große, fast luxuriöse, schwarz gefasste Torbogen als einladenden Geste im Objekt.

Bild rechts: Philipp Schneider von ASP Architekten fokussierte für sein Baufeld 15 auf eine Ablesbarkeit nach gründerzeitlichen Prinzipien.

ger, können ihre Kinder einfach im Hof spielen lassen, ohne Gefahr zu laufen, dass sie straßenseitig verloren gingen. Und der Hof wird zum geschützten Ort für alle Anwohner, nicht nur für die Kinder“, erklärt Schneider das Konzept. „Zudem begrüßt der große Torbogen die Menschen mit einer herzlichen, einladenden Geste.“ Das große, prominente Baufeld 15 liegt übrigens direkt am Landschaftsfenster, einer großzügigen Parkanlage, die das Hildesheimer Ostend von Nord nach Süd durchzieht. | RA

Die Riemchenfassade braucht keine Pflege: streichen, reinigen und andere Folgeinvestitionen entfallen.

FORTSCHRITT ODER MEHRAUFWAND?

Die Anforderungen an eine präzise und koordinierte BIM-Planung der Technischen Gebäudeausrüstung (TGA) steigen kontinuierlich. Damit gehen neue Herausforderungen einher:

Wie gelingt eine wirtschaftlich sinnvolle BIM-Planung? Wie kann eine reibungslose Zusammenarbeit mit anderen Gewerken sichergestellt werden, ohne den Mehraufwand in die Höhe zu treiben? Welche Softwarelösungen erleichtern tatsächlich die Arbeit, anstatt neue Hürden zu schaffen? Von Meike Weiß

Ein wesentlicher Aspekt für eine effiziente BIM-Nutzung ist die Möglichkeit, mit unterschiedlichen Detaillierungsgraden (LOD –Level of Detail) zu arbeiten. Während in frühen Planungsphasen eine reduzierte Detailtiefe sinnvoll ist, um eine hohe Bearbeitungsgeschwindigkeit in der Software zu ermöglichen, sind in späteren Phasen detaillierte Darstellungen gefragt, um exakte Koordinationen und präzise Kollisionsprüfungen durchzuführen.

Besonders bei komplexen 3D-Objekten kann eine übermäßige Detailtiefe zu erheblichen PerformanceProblemen führen. Die LOG-Funktion (Level of Geometry) von mh-software ermöglicht es, die Geometrie von Objekten gezielt zu vereinfachen. Damit lässt sich die Objekt-Datenmenge um

bis zu 99,9 Prozent reduzieren – ohne dabei die Kollisionserkennung zu beeinträchtigen. So kann gezielt zwischen vereinfachten und detaillierten Darstellungen gewechselt werden, um das BIM-Modell optimal an die jeweiligen Anforderungen anzupassen.

Der reibungslose Datenaustausch zwischen verschiedenen Planungsbeteiligten ist essenziell für erfolgreiche BIM-Projekte. Die TGA-Planungssoftware mh-BIM unterstützt den offenen IFC-Standard (Industry Foundation Classes), wodurch sich Modelle anderer Gewerke – etwa der Architektur oder der Gebäudeautomation – problemlos importieren lassen. Das erleichtert die Koordination erheblich, da alle relevanten Informationen zentral im Modell verfügbar sind. Sobald

Das Strangschema ist automatisch aus dem BIM-Modell abgeleitet.

BOB AG/agsta Architekten

externe IFC-Modelle eingelesen sind, sind mögliche Konflikte zwischen Gewerken frühzeitig zu erkennen und lassen sich beheben. Ein Wechsel in eine andere Software ist dafür nicht nötig. Dies spart nicht nur mühsame und zeitraubende Korrekturschleifen, sondern reduziert die Fehlerquote. Ein weiterer entscheidender Vorteil ist die automatische Durchbruchsplanung. Bei Kollisionen der TGA-Planung mit der Architektur-IFC werden auf Knopfdruck automatisch Durchbruchsvorschläge erstellt. Ändern sich nachträglich beispielsweise die Rohroder Kanaldurchmesser, passen sich die Durchbruchskörper ebenfalls automatisch an.

IFC-Austausch und AVA Für einen modellbasierten Datenaustausch mit anderen Fachdisziplinen ist ein qualitativ hochwertiger IFC-Export notwendig. Um ein TGA-Modell nahtlos in andere BIM-Systeme zu integrieren, müssen alle relevanten Informationen enthalten sein.

In mh-BIM lassen sich Attribute und Eigenschaften gezielt verwalten und als IFC-PropertySets exportieren. Dies erleichtert nicht nur die spätere Auswertung von Massen und Mengen

Bild:

Die kompletten HLSKAnlagen des BIM-Projekts „BOB.Hannover Fischerhof“ wurden von den bähr ingenieuren mit mh-BIM geplant.

in einer AVA-Software, sondern schafft auch eine solide Grundlage für das Facility Management über den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes hinweg.

Interdisziplinäre Abstimmung

Die Absprache zwischen den einzelnen Fachabteilungen ist eine der größten Herausforderungen bei BIM-Projekten. Hier kommt das BIM Collaboration Format (BCF) ins Spiel. Es erleichtert die Kommunikation, weil Kommentare und Aufgaben direkt mit dem 3DModell verknüpft sind.

Der integrierte BCF-Manager ermöglicht es, direkt zu relevanten Modellstellen zu springen, die Abstimmung zu vereinfachen und Missverständnisse zu vermeiden. Durch die Anbindung an Common Data Environments (CDE) wird die Zusammenarbeit mit anderen Gewerken weiter optimiert – insbesondere bei komplexen Aufgaben wie der Schlitz- und Durchbruchsplanung.

Schemen automatisch erstellen

Neben der 3D-BIM-Modellierung ist weiterhin eine schematische Darstellung der Planung erforderlich. mhBIM ermöglicht es, Strangschemata automatisch aus dem BIM-Modell zu

generieren, wobei die einzelnen Objekte stets referenziert bleiben. So ist sichergestellt, dass die Modell- und Schema-Daten immer auf dem aktuellen Stand sind.

Bei der Implementierung von BIM in der TGA-Planung ist neben geeigneten Prozessen die Wahl der richtigen Software entscheidend. Während proprietäre Systeme oft an bestimmte CAD-Plattformen gebunden sind, ermöglichen unabhängige Lösungen einen flexiblen Einstieg. So wurde mhBIM speziell für die Bedürfnisse der TGA-Planung entwickelt und vereint Modellierung sowie Berechnung in einer intuitiven Umgebung. Da man nun dreidimensional in einem einzigen Pro -

3D-Objekte lassen sich beliebig vereinfachen, um so die Datenmenge, bis zu 99,9 Prozent zu reduzieren.

gramm berechnen und zeichnen kann, lassen sich auch große Heizungs-, Lüftungs-, Klima-, und Sanitärprojekte planen, wie das klimaneutrale Seriengebäude „BOB.Hannover Fischerhof.“ Ein effizienter BIM-Prozess in der TGA-Planung erfordert also die richtige Balance zwischen Detaillierungsgrad, einfacher Abstimmung und automatischen Abläufen. Mit einer speziellen Software lassen sich Modelle schnell erstellen, berechnen, anpassen und koordinieren. Offene Standards wie IFC und automatisierte Funktionen ermöglichen eine wirtschaftliche, zukunftssichere und praxisnahe BIMIntegration. Dies bedeutet Fortschritt ohne Mehraufwand. | RA

Bild: mh-software GmbH

HAUSEINFÜHRUNGEN FÜR WÄRMEPUMPEN

Bei Neubauten ist der Anteil der klassischen Gas- und Ölheizungen in den vergangenen 20 Jahren stark gesunken und hat den moderneren Nachfolgern, Gas- und Ölbrennwertanlagen, Platz gemacht. Darüber hinaus etabliert sich aktuell die Wärmepumpe als attraktive Heizungsoption am Markt. Von Thomas Wagner

Für die regelkonforme Abdichtung durchdringender Leitungen, ist unter anderem auch die korrekte Hauseinführung wichtig.

Als Hersteller von Dichtungs- und Brandschutzsystemen mit Sitz in Oyten, dichtet und schottet die DOYMA GmbH & Co Gebäudedurchdringungen mit Rohren und Kabeln gegen Wasser, Feuer und Rauchgas ab. Die Kernkompetenzen betreffen den Tiefbau sowie die Gebäudetechnik und Energieversorgung.

Besonders bei der Montage einer Wärmepumpe mit der richtigen, auf die Immobilie abgestimmten Leistung, kommt als weiterer Faktor für Planung

Bild 1: DOYMAfix Connect HP/B: sachund fachgerechter Anschluss von Monoblock-Luft-/Wasser-Wärmepumpen durch erdberührte Gebäudeaußenwände. Bild 2: DOYMAfix Connect HP/P: sach- und fachgerechter Anschluss von Monoblock-Luft-/Wasser-Wärmepumpen durch die Bodenplatte.Bild 3: DOYMAfix HP/O: professionelle oberirdische Wärmepumpeneinführung für LuftWasser-Wärmepumpen (Monoblock).

und Installation die Wahl der passenden Hauseinführung hinzu. Sie stellt die regelkonforme Abdichtung der durchdringenden Leitungen in Kellerwand oder Bodenplatte sicher.

Für den Einbau von Wärmepumpensystemen durchdringen Rohre und Kabel die äußere Gebäudehülle. Diese Hauseinführungen sind, insbesondere bei der erdberührten Durchdringung, gas- und wasserdicht zu verschließen. Zur Einführung dieser Rohre und Kabel werden häufig immer noch KG-

Rohre zweckentfremdet eingesetzt. Die Abdichtung zum Bauwerk und zur Leitung ist auf diese Weise aber nicht (dauerhaft) gegeben und entspricht somit nicht dem Stand der Technik –geschweige denn, den gesetzlichen Vorgaben.

Aus diesem Grund hat DOYMA den Fokus auf das Thema „Wärmepumpeneinführungen“ gelegt und mit der DOYMAfix HP/O im Juli 2023 die erste professionelle oberirdische Einführung für Luft-Wasser-Wärmepumpen (Monoblock) auf den Markt gebracht. Seitdem kommt das Produkt in vielen Neubauten und Bestandsgebäuden zum Einsatz und überzeugt dort unter anderem durch seine Gasdichtigkeit, die auch eine Installation innerhalb des Schutzbereichs bei R290 möglich macht.

Hinzu kommt die GEG-konforme Sicherstellung der Wärmedämmung –unabhängig von Wandaufbauten und -stärke. Innerhalb kurzer Zeit lässt sich die Wärmepumpe installieren (von nur einer Person) und die gewerkeübergreifende Montage schafft größtmögliche Flexibilität im Bauablauf. Im Auslieferzustand ist sie für den Einbau in Wänden mit maximaler Stärke von 500 mm geeignet. Dank der Zwischensegmente, die es als Vierersets im Zubehör gibt, lässt sie sich individuell an Wandstärken mit über 500 mm anpassen.

Im Auslieferzustand ist sie für den Einbau in Wänden mit maximaler Stärke von 500 mm geeignet. Dank der Zwischensegmente, die es als Vierersets im Zubehör gibt, kann man sie individuell an Wandstärken mit über 500 mm anpassen.

Bilder: DOYMA GmbH & Co

Im ersten Halbjahr 2025 wird DOYMA auch eine oberirdische Wärmepumpeneinführung für Split- und Klimageräte auf den Markt bringen. Das Produkt trägt den Namen DOYMAfix HP/O-S und hat ein kompakteres Einbaumaß.

Unterirdisch geht auch

Neben dem oberirdischen Anschluss gibt es auch die Möglichkeit der unterirdischen Durchführung. Auch hier hat DOYMA zwei Anschlusssets für Luft-WasserWärmepumpen (Monoblock) am Markt etabliert. Bei der DOYMAfix Connect HP/B handelt es sich um ein Anschlusssystem für erdberührte Gebäudeaußenwände und die DOYMAfix Connect HP/P ermöglicht den fachgerechten Anschluss von Wärmepumpenanlagen durch die Bodenplatte.

Beide Varianten werden als anschlussfertige Komplettsets ausgeliefert und bieten unter anderem die Möglichkeit einer einfachen und schnellen Ein-PersonenMontage. Die Lieferung erfolgt jeweils inklusive der erforderlichen Abdichtung zum Gebäude. Die neuen Anschlusssets sind in DN 32 (drei und fünf Meter) sowie in DN 40 (zehn, 15 und 20 Meter) erhältlich. Sie ermöglichen so auch den unkomplizierten Anschluss von Wärmepumpen, die weit vom Wohnhaus entfernt stehen.

Die Verwendung flexibler Edelstahlwellrohren schafft zudem größtmögliche Flexibilität im Bauablauf. Das ebenfalls flexible Mantelrohr zeichnet sich durch einen geringen Biegeradius von nur 0,5 Meter aus. Die geringen Rückstellkräfte des Edelstahlwellrohres und die beiliegende Montagehilfe in Form des Bogenzuges zur Herstellung und Fixierung der notwendigen Bögen im Leitungsverlauf des Mantelrohrs machen dies möglich.

Lösungen für alle Fälle Für viele gängige Wärmepumpentypen und Leitungsarten hat DOYMA die passende Lösung im Sortiment der Dichtungssysteme. Dabei kann es sich zum Beispiel um klassische Dichtungseinsätze für die Abdichtung gegen drückendes Wasser handeln. So empfiehlt der Hersteller bei Kunststoffrohren die Verwendung des Dichtungseinsatzes Curaflex Nova Uno/ Curaflex Nova Uno/breit (etwa in Kombination mit einem Faserzement-Futterrohr Curaflex 3000/3001) respektive bei flexiblen/gewellten Nah- und Fernwärmerohren Curaflex Nova Senso. | RA

Bild 4: Mit der Quadro-Secura-Split-Wärmepumpe für Gebäude mit Keller lassen sich Kältemittelleitungen schnell und sicher ins Gebäude einführen. Bild 5: Für Kunststoffrohre empfiehlt DOYMA zur Abdichtung den Dichtungseinsatz Curaflex Nova Uno/ Curaflex Nova Uno/breit.

Bild 6: Bei nicht unterkellerten Gebäuden ist die Verwendung von Kältemittelleitungen empfohlen. Bild 7: Müssen gleich zwei Kunststoffrohre eingezogen werden, ist eine Mehrspartenhauseinführung für zwei Leitungen die richtige Wahl

Bild 8: Im ersten Quartal 2025 soll mit DOYMAfix HP/O-S die oberirdische Einführung für Split-Wärmepumpen und Klimaanlagen auf den Markt kommen.

Impressum

Herausgeber und Geschäftsführer: Matthias Bauer, Günter Schürger

Bauen aktuell im Internet: www.bauen-aktuell.eu

So erreichen Sie die Redaktion: Chefredakteur: Andreas Müller (v.i.S.d.P.) (andreas.mueller@win-verlag.de, Tel. 089/3866617-11) Redaktion: Regine Appenzeller (regine.appenzeller@win-verlag.de, Tel. 089/3866617-17)

Autoren dieser Ausgabe: Roderick Bates, Roland Bauer, Marie Claire Beichert, Heike Blödorn, Roland Classen, Julian Geiger, Julia Goerke, Janet Kästner, Kerstin Kage, Dana Kapsalis, Tim Kullmann, Patrick Maron, Verena Mikeleit, Christine Schauer, Lisa Schulte, Thomas Wagner, Meike Weiß

So erreichen Sie die Anzeigenabteilung: Anzeigengesamtleitung: Martina Summer (089/3866617-31, martina.summer@win-verlag.de) anzeigenverantw. Mediaberatung: Manuela Gries (089/3866617-25, manuela.gries@win-verlag.de) Tilmann Huber (089/3866617-26, tilmann.huber@win-verlag.de) Anzeigendisposition: Auftragsmanagement@win-verlag.de Chris Kerler (089/3866617-32, Chris.Kerler@win-verlag.de)

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Erscheinungsweise: 6-mal jährlich

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Ausgabe: 02/2025 (ET 24.03.2025)

ISSN 2195-5913

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Außerdem erscheinen bei der WIN-Verlag GmbH & Co. KG:

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Graphisoft Deutschland GmbH Landaubogen 10 D-81373 München integralesplanen@graphisoft.de www.integralesplanen.de

Integrales Planen für Ingenieure

Stellen Sie sich einen Work ow vor, in dem Ingenieure und Architekten nicht mehr neben- oder nacheinander planen, sondern gemeinsam an einem Modell. Wo Kon ikte gelöst werden, bevor sie auftreten. Wo keiner unnötig auf den anderen warten muss. Wo unliebsame Überraschungen ausbleiben, dafür die Qualität der Gebäudeplanung von der ersten Minute an steigt. Das ist Integrales Planen mit Archicad.

GRAFEX® Raster-/ Image-Technologien Ziegeleistr. 63

30855 Langenhagen

Tel.: +49 (0)511 / 78057-0 Mail: info@grafex.de Web: www.grafex.de

Die Firma GRAFEX® gehört seit 1984 zu den Pionieren auf dem Gebiet der Raster-, Viewer- und Image - Technologien. GRAFEX® entwickelt professionelle und praxisbezogene Softwarelösungen für Anwender, die technische Zeichnungen, Bauzeichnungen und Bauen im Bestand erstellen. Dabei geht es auch um das Zusammenspiel von CAD, BIM, DMS, PDF und DWG mit Rasterex & Bluebeam. Mit RxView, RxHighlight, RxSpotlight und unsere RxSDK für OEM-Partner bedienen wir 70 Prozent der DACH-Bauindustrie.

G&W Software AG

Rosenheimer Straße 141 h 81671 München

Telefon: +49 89 51506-4 info@gw-software.de www.gw-software.de

G&W legt mit der Bausoftware CaliforniaX den Fokus auf den Bereich AVA und das Kostenmanagement von Baumaßnahmen. Vom ersten Kostenrahmen bis zur Abrechnung und Dokumentation unterstützt G&W die Prozesse seiner Kunden durchgängig. Das Modul BIM2AVA visualisiert, analysiert und verknüpft 3D-Modelldaten aus CAD-Systemen zur automatisierten Mengenermittlung und Kostenplanung. Mit AVA4CLOUD arbeiten Sie in der Cloud. Mit dem kostenfreien Invoice-Viewer visualisieren und validieren Sie E-Rechnungen.

Hertek GmbH

Landsberger Straße 240 12623 Berlin +49 (0)30 93 66 88 950 info@hertek.de https://www.hertek.de/

Hertek ist eine der führenden Unternehmen im Bereich Brandschutzsysteme und vereint branchenspezi sches Fachwissen mit hochwertigen Brandschutzkomponenten zu einem sicheren und verlässlichen Brandschutz. Flankiert wird dies mit Fachschulungen und einen umfangreichen, lösungsorientierten Kundenservice, wie z.B. der Pre-Kon guration von Brandmelderzentralen. Hertek, zuverlässiger Partner der Facherrichter, Planer, Architekten und Brandschutzverantwortlichen.

MagiCAD Group

Im Mediapark 5A 50670 Köln 0221 - 66 99 48 60 vertrieb@magicad.de www.magicad.de

BIM-Planungs- und Softwarelösungen für die TGA

Die MagiCAD Group ist Hersteller der modularen TGA-Planungssoftware MagiCAD für Revit und der kostenlosen BIM-Objektbibliothek MagiCAD Cloud. Zudem ist sie Digitalisierungspartner für TGAHersteller. Sie bietet kundenspezi sche Softwareentwicklung, z. B. Produktkon guratoren oder Revit-Add-ons, sowie die Erstellung herstellerspezi scher TGA-BIM-Objekte.

Lumon Deutschland GmbH Nikolaus-Otto-Str. 13 70771 LeinfeldenEchterdingen

Telefon: 0711 - 945 608 20

E-Mail: kontakt@lumon.de Web: www.lumon.de

Mit über 40 Jahren handwerklichem Know-how und 1 Million Kunden auf der Welt, gehört Lumon zu den Marktführern rahmenloser Dreh-/Schiebeverglasungen für Balkon und Terrasse. Die maßgeschneiderten Systeme reduzieren Lärm, Wartungsund Energiekosten und scha en mit ihrem nordischen Design stillvolle Gestaltungsmöglichkeiten für Gebäudefassaden.

NEVARIS

Bausoftware GmbH

Hanna-Kunath-Straße 3 28199 Bremen

+49 (0) 421 59660 0 info@nevaris.com https://www.nevaris.com/

Die NEVARIS Bausoftware GmbH entwickelt als Teil der Nemetschek Group integrierte Software für die Baubranche. Die NEVARIS Produktfamilie bietet ganzheitliche SoftwareLösungen, die Sie über den gesamten Bauprozess begleiten. NEVARIS Build ist die umfassende Projektsoftware für Planer und Bauunternehmen und bietet alles von AVA bis Kalkulation und BIM. Und das ERP-System NEVARIS Finance deckt alle Bauspezi ka in Buchhaltung, Materialwirtschaft und Baulohn ab.

SAUTER Deutschland

Sauter-Cumulus GmbH

Hans-Bunte-Str.15

79108 Freiburg

Tel.: +49 (761) 5105-0

Mail: sauter-cumulus@ de.sauter-bc.com Web: www.sauter-cumulus.de

SAUTER ist eine der führenden Unternehmungen im Bereich der Gebäudeautomation und Systemintegration. Neben der Herstellung und dem Vertrieb regeltechnischer Produkte und Anlagen gehören Dienstleistungen rund um den Lebenszyklus eines Gebäudes, sowie IoT- und Cloud Lösungen zu unseren Kernkompetenzen.

MWM Software & Beratung GmbH

Combahnstr. 43 D - 53225 Bonn

T +49 228 400 680 info@mwm.de www.mwm.de

MWM hat sich auf Bausoftware für die Bereiche Aufmaß, Mengenermittlung, Bauabrechnung, XRechnung und gra sche Mengenermittlung spezialisiert. Das Unternehmen bietet u.a. MWM-Libero für Aufmaß, freie sowie REB-Mengenermittlung und Bauabrechnung, Aufmaß 365 für beliebige Endgeräte (Apple, Android, etc. als Browser-Lösung), das GAEB-Konvertierungstool MWM-Primo, MWMPisa für die Angebotsbearbeitung, MWM-Rialto für die Umwandlung von GAEB- in Excel-Dateien und den DA11-Konverter MWM-Ponto.

R+S Group GmbH Washingtonallee 13-17 D-36041 Fulda Tel.: +49 (661) 50080-0 kontakt@rs-group.de www.rs-group.de

Die R+S Group vereint seit 35 Jahren Know-How von zukunftsweisenden Lösungen für eine grünere Zukunft. Mit ganzheitlicher Erfahrung in nachhaltiger Versorgungstechnik, Handel und zukunftssicherer Facharbeit agiert die Unternehmensgruppe weltweit an 26 Standorten. Mit bis zu 3.000 Mitarbeitenden in der Spitze, bündelt sie einzigartiges Fachwissen, Innovation und bietet exzellente Synergien für Kunden und Bewerber.

Schneider Digital

Josef J. Schneider e.K. Konrad-Zuse-Straße 1 83607 Holzkirchen +49 (0) 8025 9930 0 info@schneider-digital.com www.schneider-digital.com

Als Full-Service-Hardwarelieferant mit besonders engen Kontakten zu den führenden Softwareherstellern liefern wir maßgeschneiderte Workstation und VR/AR Lösungen. Mit 30 Jahren Erfahrung im professionellen B2B entwickeln wir mit unserem innovativen Portfolio Lösungen die perfekt die Kundenanforderungen erfüllen. Unsere hohe Kundennähe, persönliche Beratung und ausgeprägte Dienstleistungsphilosophie machen uns zu einem starken Partner für komplexe und anspruchsvolle Anforderungen.

Thinkproject Deutschland GmbH

Mühldorfstraße 8 81671 München Deutschland dach@thinkproject.com www.thinkproject.com/de

Thinkproject ist Europas führender SaaS-Anbieter für Construction Intelligence-Lösungen. Durch die Kombination von Praxiserfahrung und der intelligenten Nutzung von Daten entsteht für Kunden ein entscheidender Wettbewerbsvorteil. Mit weltweit 500 Mitarbeitern bietet Thinkproject 2.750 Kunden und mehr als 250.000 Anwendern in über 60 Ländern digitale Lösungen an, die sich über den gesamten Lebenszyklus eines Bauprojekts erstrecken.

Vandersanden

Deutschland GmbH

Unter den Eichen 13 D-31226 Peine Tel. +49 5171 8016520 www.vandersanden.com verkauf@vandersanden.com

Bei Vandersanden stehen Nachhaltigkeit, Fachkompetenz und Innovation rund um die Ziegelherstellung im Vordergrund. Vandersanden bietet Ziegelprodukte für die Planung und Verwirklichung von Gebäuden, Gärten, Parks und im Straßenbau an. Die „Vandersanden-Familie“ besteht aus über 800 Mitarbeitern mit insgesamt neun Produktionsstätten für Vormauerziegel und Klinker, P asterklinker, Riemchen und gedämmte Fassadensysteme. Vandersanden der größte familiengeführte Ziegelproduzent Europas.

TRIC GmbH

Rheingaustrasse 88 65203 Wiesbaden Tel. +49 611 18 361 0 cs@tric.de www.tric.de

Die TRIC GmbH wurde aus der MERViSOFT GmbH ausgegründet und programmiert / vertreibt die GA / MSR Software TRIC. TRIC hat sich in den vergangenen Jahren zunehmend als Standard für Planer und ausführende Unternehmen etabliert. Sie ist das optimale Werkzeug für Planung und Abrechnung von Projekten auf Basis der DIN EN ISO 16484-3 bzw. der VDI 3814-1 Zusätzlich ermöglicht sie eine einfache und sichere Raumautomation nach VDI 3813.

XEOMETRIC GmbH

Hamoderstraße 4 4020 Linz | Österreich T: +43 732 341574 E: o ce@xeometric.com www.elitecad.eu

Die neue Freiheit des Planens: ELITECAD Architecture – vom Softwarehaus XEOMETRIC – begeistert seit drei Jahrzehnten durch Usability und E zienz in der professionellen Gebäudemodellierung. Intelligente Automatisierungen erleichtern den Planungsalltag, ohne die Gestaltungsfreiheit einzuschränken. Dank zukunftsorientierter Möglichkeiten in der Planausfertigung, Konnektivität sowie Kompatibilität, erweist sich die innovative 2D/3D CAD-Software als erstklassige Komplettlösung für die Architekturplanung.

Brandschutz inklusive Expertentalk

Vorschau

Moderne Software zum Erstellen von Brandschutzplänen und zur Dokumentation von Maßnahmen und der Verwaltung von Brandschutzkonzepten wird immer wichtiger. Sie ermöglicht etwa eine effiziente Überwachung in Echtzeit, Fernaktivierung von Sprinkleranlagen und Rauchmeldern sowie detaillierte 3D-Modelle zur Planung von Brandschutzabschnitten und Fluchtwegen. Ein Expertengespräch zu diesem Thema soll all diese Themen vertiefen. Hinzuweisen ist auch auf den FeuerTrutz-Brandschutzkongress vom 25. bis 26. Juni 2025 in Nürnberg.

Serielles und modulares Bauen

Serielles und modulares Bauen mit vorgefertigten Elementen ist im Vergleich zum Hergebrachten schneller, effizienter und reduziert den Ressourcenverbrauch. Seriell gefertigte Module lassen sich auch beim Nachverdichten, etwa beim Aufstocken weiterer Etagen bei Bestandsgebäuden, erfolgreich einsetzen. Welche technischen, organisatorischen und baurechtlichen Fragestellungen sind also für alle am Bau Beteiligten relevant? Nicht zuletzt spielen Digitalisierung und digitaler Zwilling auch eine wichtige Rolle, aber welche?

Weitere Themen:

• Lösungen für Bauingenieure und Statiker

• Building Information Management/BIM aus der Cloud

• Qualitätsmanagement im Bauwesen

• Energieeffizienz durch Gebäudeautomation

Aus aktuellem Anlass sind Änderungen möglich.

SONDERHEFT

Sonderheft Smarte Baustoffe & Materialien von BAUEN AKTUELL?

Innovationen für Morgen –Produkte und Systemlösungen für die Zukunft des Bauwesens.

• Erscheinungstermin: 28.08.25

• Redaktionsschluss: 29.07.25

• Anzeigenschluss: 11.08.25

• Auflage: ca. 27.000 Exemplare

• Verteilung: Beilage in der Ausgabe 5/25 von BAUEN AKTUELL, ePaper-Version auf www.bauen-aktuell.eu Kennen Sie schon unser

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