WarenesvornichtallzulangerZeitnochThemenwieIn-undOutsourcing, die Frage nach der Antriebsart von Staplern oder Lkw und 3PL vs. 4PL, dominiert heute ein ganz anderer Begriff die Intralogistik: Automatisierung Dort, wo die Extralogistik, also die Logistik auf Straße, Schiene, Wasser und in der Luft, noch weitestgehend in der Experimentierphase ist, haben sich Intralogistiker längst auf personelle Kapazitätsengpässe in ihren Prozessen eingestellt. Spätestens hier kommt dieAutomatisierunginsSpiel,dennauchdieAufgabenaufdemLogistikhof oder im Lager werden immer anspruchsvoller und qualifiziertes Personal ist schwer, häufig gar nicht mehr zu finden
EinberedtesBeispielliefertdiePreisverleihungdesdiesjährigenAwards „International Intralogistics and Forklift Truck of the Year“ kürzlich in BadenbeiWien,indessenJuryichvertretenbin:VondensechsGewinnerunternehmenkönnensichfünfKandidatenmitFugundRechtals„Automatisierungslösung“bezeichnen Exemplarischherausgegriffenseihier dieKategorie„MobileRobotoftheYear“undihrSiegerEXViGovonStill DerserienbasierteautomatisierteHochhubwagenausHamburgwirdvon den Juroren als der „perfekte Türöffner in die Welt der automatisierten Lagerprozesse“beschrieben(lesenSiezumThemaAutomatisierungbitte auch unser Special „FTF/AMR“ auf den Seiten 12 bis 21)
Ein anderer renommierter Preis ist der IERA-Award der International FederationofRobotics(IFR) Der„AwardforInnovationandEntrepreneurshipinRobotics&Automation“gehtindiesemJahranRealtimeRobotics DasUS-UnternehmenausBostonhatdenPreisfürseinProgrammerhalten, das die Bewegungen von Industrierobotern vollautomatisch plant „Choreografie“ für die stähzellenengundkollisionsfrei als sind in diesem Jahr alle omerinderBranche Neben ups war auch ein deutsches letztenvier:NeuraRobotics CognitiveRoboticsPlattform
Energiesparlösungen von Europas Nr. 1
bis zu 5 Mal* schneller als ein StandardSektionaltor
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esLeitartikels–umeinmal glizismen zu bleiben – zu erkommt:Ichhätteauchmit ung schreitet voran “ beginnstellederleichtenAbwandes„It’stheeconomy,stupid!“ lintons damaligem Wahltrategen James Carville Hand aufs Herz: Hätten Sie n bis zum Ende durchgele-
BerndMaienschein
Redakteur
MM LOGISTIK
● optional CO2-neutral für alle Objektbauprodukte, z. B. Industrietore und Verladetechnik
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TITELSTORY
Fahr-LenkSystem
Produktionsstationen effizient verbinden
S.14
Eine neue Fertigungslinie bei EBMPapst in Mulfingen erweitert die Produktionskapazitäten für bestimmte Motoren Der Materialfluss dafür wurde besonders effizient gestaltet: mit Eddy Das fahrerlose Transportfahrzeug mit dem Fahr-Lenk-System Argodrive von EBM-Papst sorgt beim Teiletransport für mehr Flexibiilität
SCHNELLDURCHLAUF
Editorial
3 It’s automation, stupid!
Logistik-Barometer
6 Die Kosten des Betrugs
Aktuelles
8 Köpfe
8 Arbeitssicherheit und Gesundheit vorne
8 Osca steuert Autopflegemittel und Bikes
8 140 Millionen Euro für Cargobeamer
LOGBUCH
Porträt
9 Erstes „Beepen“ vor 50 Jahren
DAS INTERVIEW
Digitale Transformation
10 Locker Schritt halten können
SPECIAL: FTF/AMR
Mobile Roboterflotte
12 AMR automatisieren die Metallveredelung
Symposium
17 Sicherheit geht immer vor!
Fahrerlose Transportsysteme
18 Von FTS profitieren
Move-by-Robots
20 AMR clever steuern
Omnidirektional
21 Mobiler Roboter für enge Platzverhältnisse
INTERVIEW
Wir sprachen mit Fortna-President International Thomas van Workum über Angebot und Ziele seines Unternehmens im DACH-Raum. S.10
FÖRDERTECHNIK
Rollenenergiekette
22 Charger wird fit für die Zukunft
LAGERTECHNIK
Depalletieren
24 Roboterführung mit KI
VERPACKUNGSTECHNIK
Prozessoptimierung
26 Effiziente Versandprozesse durch Automatisierung
DISTRIBUTION
Flüssigtransporte
28 Gefährliche Flüssiggüter sicher transportiert
KEP-Haftung
32 Falsch gekühlt verladen
LOGISTICS-IT
Recruiting
34 Fachkräfte aus dem Ausland gewinnen und binden
MANAGEMENT
Risikoanalyse
36 Mehr Sicherheit an den EU-Außengrenzen
37 Impressum
Aktuelle Trends
38 Wie Logistikimmobilien zukunftsfähig werden
Logistikprozesse verknüpfen
40 Von einer Cloud-basierten Supply Chain profitieren
UMSCHLAG
(Vor-)Letzte Meile
42 Bei Automatisierung scheiden sich die Geister
Bernd Maienschein, Redakteur
DIE
ZU MACHEN IST NACHHALTIG UND RECHNET SICH!
Das Thema „Nachhaltigkeit“ steht vor einem Paradigmenwechsel. Neue Gewerbeflächen werden knapp. Brownfield- bzw. RetrofitProjekte gewinnen an Bedeutung. Getreu dem Credo „Use Your Existing Assets“ gibt es gute Gründe, im Rahmen einer ganzheitlichen Change-Strategie bestehende Logistik-Netzwerke fit für die Zukunft zu machen und so Geld und Zeit zu sparen. Und genau für diese Aufgabenstellung ist WITRON der optimale Lifetime-Partner. Hat weltweit in einer Vielzahl von Projekten unter Beweis gestellt, dass die Integration von neuer Technologie in ein vorhandenes Gebäude erfolgreich umgesetzt werden kann – während des laufenden Betriebes, termingerecht ohne die Belieferung der Konsumenten zu beeinträchtigen.
Generalunternehmer für die Planung, Realisierung und den Betrieb von Lager- und Kommissioniersystemen für Handel und Industrie
ANSTIEG DER FÄLLE
DieKostendesBetrugs
Das Unternehmen Lexisnexis Risk Solutions mit Hauptsitz im USamerikanischenAtlanta(Georgia)undDeutschland-Dependancein FrankfurtamMainhatdie2023er-ErgebnissederStudieLexisnexis TrueCostofFraud–Europa,NaherOstenundAfrikaveröffentlicht. Der jährliche Bericht, der auf einer von Forrester Consulting durchgeführtenStudiebasiert,zeigt,dassjedebetrügerischeTrans-
Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen berichtet von einem Anstieg der Betrugsfälle(um6Prozent oder mehr) in den letzten zwölf Monaten, wobei
der Betrugsfälle über digitale Kanäle verübt wurden.
aktionUnternehmeninderEMEA-Regionmittlerweiledas3,9-Fache desverlorenenTransaktionswertskostet.InDeutschlandberichteten 58ProzentderUnternehmenvoneinemAnstiegderBetrugsfällein den letzten zwölf Monaten, und für jeden Euro, der durch Betrug verlorengeht,entstehendenUnternehmenimDurchschnittKosten in Höhe von 4,18 Euro
der Befragten sehen negative Auswirkungen auf die Konversionsraten ihrer Kunden.
DiewahrenKostendesBetrugsinDeutschland
Für Einzelhändler umfasst dies die Kosten für Gebühren und Zinsen sowie die Kosten für die Wiederbeschaffung verlorener/gestohlener Waren.
Mit den umfassenderen Vorschriften, die zusätzliche Ermittlungsbemühungen, höhere Arbeitskosten und die Haftung bei der Rückerstattung von Kunden erfordern, sind die Gesamtkosten desBetrugsfürdieFinanzinstitutenoch höher
Kriminelle machen sich die Beliebtheit des digitalen Bankings und des digitalen Handels zunutze, um mit gestohlenen oder künstlichen Identitäten neue Konten zu eröffnen
Fast die Hälfte aller Verluste lässt sich aufdiebetrügerischeEinrichtungneuer Konten zurückführen.
3,43€
Einzelhandel
Erstellung eines neuen Kontos
Konto-Login/Sicherheit
Kauftransaktionen/Einzahlung oder Verteilung von Geldern
Green Shift Pioneers
So geht nachhaltige Industrie schon heute
Die Runde unserer Green Shift-Pioniere wächst: Ein Gleitlager- und ein Steckverbinder-Spezialist versprechen als neueste Aushängeschilder nicht nur nachhaltige Produkte, sondern weisen sie über Studien und Datenbanken nach
Der große gesetzliche Rahmen für die deutschen Klimaziele steht schon länger: Bis 2030 muss hierzulandederTreibhausgas-Ausstoßummindestens 65 Prozent im Vergleich zu 1990 sinken. Bis 2040 sollen die Emissionen sogar um 88 Prozent verringertundbis2045Klimaneutralitäterreichtwerden.
Auch auf europäischer Ebene wird nachjustiert: So hat nach wochenlanger Debatte die Mehrheit der EUStaaten für ein gemeinsames europäisches Lieferkettengesetzgestimmt.DasnochmalsangepassteGesetz soll dafür sorgen, dass europäische Unternehmen ab 1.000BeschäftigtenundeinemjährlichenUmsatzvon mehr als 450 Millionen Euro die Einhaltung von Umwelt- und Menschenrechtsstandards in ihren Lieferketten sicherstellen - also auch bei ihren Lieferanten. Die betroffenen Firmen müssen künftig europaweit dokumentieren,dassvonihnenimportierteProdukte aus Drittländern dort nicht zu Kinderarbeit oder Umweltschädenführen.VorallemdiedeutscheIndustrie sieht die Einigung trotz der positiv bewerteten Nachverhandlungen kritisch und spricht von einem bürokratischen Mehraufwand und einem Rückschlag für EuropasWettbewerbsfähigkeit SoseidieKontrolleder weltweitendirektenundindirektenPartnerinderLieferkette eine extreme Mehrbelastung
DiesepolitischenWeichenstellungenverdeutlichen, dass insbesondere der Industrie beim Thema Nachhaltigkeit und Klimaneutralität eine Bringschuld zukommt. Dass die Unternehmen ein zunehmendes Bewusstsein hierfür aufbringen, zeigen ausgewählte Beispiele,diemitihrenAnsätzenalsVorbilderfürandere Marktbegleiter gelten. Sie gestalten den „Green Shift“,alsodenWandelzurnachhaltigenIndustriemit ihrenIdeenundProduktenalsPioniere DieseLeuchttürme stellt die Vogel Communications Group branchenübergreifend vor, um Impulse für nachhaltiges Handeln in der Industrie zu geben.
Igus quantifiziert mit einer
Studie
Ein starkes Beispiel kommt von igus: Der Gleitlagerspezialist mindert die CO2-Bilanz auf der Produktebene. Das Unternehmen möchte die weit verbreiteten Gleitlager aus Metall durch die eigene Lösung ersetzen.Dadurchwürdevorallemaufökologischbedenkliche Schmiermittel verzichtet werden. Doch potenzielleKundenwünschensichkonkreteErgebnisseund
Beweise, die das nachhaltigen Produktversprechen bestätigen.DafürhatigusdieArgumentefürdiehauseigenen Polymerlager wissenschaftlich unterfüttert: Mit einer Studie weisen die Kölner die Vorteile in der Umweltbilanz, den Kosten und der Zeitersparnis infolge der Schmiermittelfreiheit nach.
TE Connectivity bringt Transparenz
DemzweitenneuenPionierTEConnectivitygelingtes vor allem im wichtigen Automotive-Bereich, noch nachhaltigereProdukteanzubieten.EinSchlüsseldes Steckverbinder-Spezialisten sind dabei angepasste Entwicklungsprozesse. Computersimulationen und Generative Design helfen, die Materialeigenschaften, die Herstellungsart und die Leistungskriterien zu optimieren. Zusätzlich weist eine neue Datenbank den Kunden transparent den CO2-Fußabdruck der eingesetzten Materialien aus
Mit grünem Beispiel vorangehen
Die Industrie hält einen großen Hebel zur Klimaneutralität in der Hand. Sechs Pioniere treiben bereits mit hoher Innovations- und Tatkraft Nachhaltigkeit in ihren Branchen voran. Wir nennen sie Green Shift Pioneers und zeigen ihre wegweisenden Projekte. Mehr dazu unter maschinenmarkt.vogel.de/green-shift-pioneers
GREENSHIFT
PERSONALIEN
Chief Strategy Officer für GXO
Der weltweit größte reine Kontraktlogistiker GXO Logistics aus dem US-amerikanischen Greenwich (Connecticut) hat Kristine Kubacki zur Chief Strategy Officer (CSO) ernannt. Kubacki soll für Wachstums- und Markterweiterungschancen verantwortlich sein und auch die langfristige Strategie, Kapitalstruktur und -allokation verantworten. www.gxo com
Aufstieg bei Tachofresh
Die TachographenDaten-Experten von Tachofresh arbeiten seit April unter neuer Führung Neuer CEO dort ist Falko Schmalenberg, der weiterhin als Chief Technology Officer (CTO) wirkt. Schmalenberg ist künftig auch für die strategische Ausrichtung der Tachofresh GmbH mit deutschen Standorten in Wildau und München verantwortlich. wwwtachofresh.com
Interroll holt neuen COO
Ayhan Demirel wird ab dem 1. Oktober 2024 die Position des Chief Operating Officer (COO) beim Materialflussexperten Interroll bekleiden. Demirel, der ab dann auch Teil der Konzernleitung sein wird und umfangreiche Branchenerfahrung in das Interroll-Team einbringt, wird vom deutschen Produktionsstandort Obrigheim aus agieren. www.interroll.com
Anne Kramer-Münch führt Paki
Der Tauschpalettenund TauschboxenDienstleister Paki Logistics agiert seit Anfang April mit einer neuen CEO an der Spitze: Anne KramerMünch hat dort die Führung von Vorgänger Marc Groenewoud übernommen, der das Unternehmen Mitte Februar verlassen hat. Kramer-Münch bringt Erfahrungen in Vertrieb und Marketing mit in ihre neue Führungsposition. www.paki-logistics com
LADUNGSTRÄGER
ArbeitssicherheitundGesundheitvorne
Ausschnitt der neuen Schrift „DGUV Information 208-061 Lagereinrichtungen und Ladungsträger“
Der nachwachsende Rohstoff Holz hat es in sich: Nicht nur zum Heizen oder beim Bau wird er intensiv genutzt,sonderninsbesondereauchfür dentäglichensicherenTransportvon Industriegütern „Made in Germany“ Allein in Europa sind laut Angaben des europäischen Branchenverbandes FEFPEB rund vier Milliarden PalettenimUmlauf:aufVerkehrsadern, in Lagerhallen, auf dem Weg zu FirmenundVerbrauchern.Woraufzum Schutz von Mensch und Material bei der Herstellung von und dem UmgangmitLadungsträgernausHolzzu achten ist, erklärt der Bundesverband Holzpackmittel, Paletten, Exportverpackung (HPE). Pate steht dabei die DGUV (bm)
Die MTS Group vertreibt ein breites Produktspektrum – von Fahrrädern bis Autopflegemittel.
Bild: MTS Gr oup
Produkte der Marken Nigrin und Cartrend sind fast jedem AutomobilbegeisterteneinBegriff UndauchaufFahrrädern vonFischeristdereinoderdie andere schon gesessen. Die hinter diesen Artikeln stehende MTS Group aus dem rheinland-pfälzischen Rülzheimgibt jetzt bei der Digitalisierung ihres Lieferkettenmanagements Gas und setzt dabei auf SCM-Software von Setlog aus Bochum (Nordrhein-Westfalen). Um den Anforderungen an ein modernes Supply-Chain-Management zu genügen, hat die MTS Group das cloudbasierte Softwaretool Osca von Setlog eingeführt MTS steuert damit ein Produktsortiment von 20.000 Artikeln. (bm)
KOMBINIERTER VERKEHR
140MillionenEurofürCargobeamer
In einem Cargobeamer-Terminal werden Trailer horizontal verladen
Das Cargobeamer-System besteht bekanntlich aus patentierten Waggons, UmschlagterminalsundLogistiksoftware,diees auch nicht-kranbaren Sattelaufliegern ermöglichen, am Transport auf der Schiene teilzuhaben. Jetzt haben sich die Leipziger 140 Millionen Euro Investitionskapital für ihre umweltfreundliche Variante des Güterverkehrs gesichert. Zu den Kapitalgebern zählen neben PrivatinvestorenmitdemdeutschenEisenbahn-BundesamtunddemSchweizerBundesamtfürVerkehrauchdieöffentlicheHand ZusätzlichhatsichCargobeamer im Rahmen der Series-B-Finanzierung weitere rund 50 Millionen Euro von privaten Investoren gesichert. (bm)
Bild : C ar gobea mer
Barcode
Erstes„Beepen“vor50Jahren
WasfürdieUS-AmerikanereineKaugummi-Packung war, hat sich wenig später in Deutschland bei einer Gewürzmischung wiederholt: Der erste Barcode wurde über dem großen Teich in einem Supermarkt gescannt. Der Wrigley’s-Kaugummi selbst hat den 50 Geburtstag der Auto-ID-Technik des Scannens aber nicht mehr erlebt. Laut Mars, das hinter der Marke steckt beziehungsweise stand, seien „rückläufige Entwicklungen“ der Auslöser dafür gewesen, dass man seinen einstigen Bestseller zum Kauen vom Markt genommen hat. Auf welcher Gewürzmischung derBarcodeimJuli1977inDeutschlandlandete,istnicht sicher überliefert. Jedenfalls führte das EinzelhandelsunternehmenCarlDoderer,dasspätervonderSchwarzGruppeübernommenwurde,alserstesdeutschesUnternehmen Scannerkassen und damit den Barcode in seinen Augsburger Verbrauchermärkten ein.
10Milliarden„Beeps“proTag
BarcodessindnichtnuraneinandergereihteStriche:Sie verbinden physische Produkte mit den Informationen, die diese Produkte begleiten und die in den LiefernetzwerkenvondenBeteiligtenbishinzumCheckoutander Supermarktkassegenutztwerden.Inzwischensindweltweit mehr als 1 Milliarde Produkte mit einem Barcode ausgezeichnet und täglich macht es rund um den GlobusmehralszehnMilliardenMal„Beep“ DieBBCzählte den markanten Strichcode einst zu den „50 things, that made the modern economy“ Ganz aktuell wird der Barcodegernealseinsogenannter„Enabler“fürneuePointof-Sale-(POS-)Technologien bezeichnet, wie zum Beispiel die derzeit boomenden Self-Checkout-Systeme oder die Scan & Go-Lösungen im Einzelhandel, bei denendieKundinnenundKundendenScanvorgangselbst übernehmen.WeitüberdieLogistikvonHandelundder KonsumgüterbranchehinausprofitierenvieleBranchen – unter anderen das Gesundheitswesen, der Maschinenbau oder auch die Bahnbranche von der Transparenz, der Effizienz und der Sicherheit, die der Barcode bietet. Damit ist zwar die Geschichte, aber nicht die Zukunft desBarcodesauserzählt.Dennsiegehörtzweifellosden zweidimensionalen Codes, wie dem QR-Code oder dem GS1 Datamatrix. 2D-Codes sind mit ihren komplexen rechteckigen Mustern wesentlich leistungsstärker als herkömmlichelineareStrichcodes,wiezumBeispielder im Handel verbreitete EAN-13. So können etwa QR-Codes mehr als 4.000 numerische Zeichen verschlüsseln und eine Verbindung ins Internet schaffen Besonders smart wird ein 2D-Code, wenn er mit dem GS1DigitalLinkkombiniertwird.DieserneueDatenaustauschstandardschafftdieVerbindungvomphysischen Produkt zu Inhalten, die im Web hinterlegt sind. Das Besondere: Der digitale Content ist dabei variabel. Je nachdem, welche Person den dynamischen QR-Code „poweredbyGS1“zuwelchemZeitpunktundanwelchem Orteinscannt,werdenkontextbezogenunterschiedliche Produktinformationen angezeigt. So können sich Ver-
Der erste Scan eines Barcodes auf einer Kaugummipackung
ZEITLEISTE
1974– Am 26. Juni 1974 wird im US-Bundesstaat Ohio eine Zehnerpackung Kaugummi von Wrigley’s mit einem Strichcode erfasst.
1977– Die European Article Numbering (EAN) Association wird in Brüssel gegründet.
1983– Herkömmliche Barcodes werden erweitert und über den Kassenbereich hinaus für Großhandels-Multipacks Kisten und Kartons verwendet.
1989– GS1 veröffentlicht den ersten internationalen Standard für den elektronischen Datenaustausch (EDI)
2021– GS1 unterstützt die Industrie in ihrem Bestreben, bis Ende 2027 zweidimensionale Codes (QR-Code, GS1 Datamatrix) an den Verkaufsstellen des Einzelhandels weltweit einzusetzen.
2024– GS1 feiert mit 116 lokalen Member Organisations weltweit den 50 Jahrestag des Barcode-Scans.
Bild: W rigle y’ s/GS1
braucherinnen und Verbraucher vor der Kaufentscheidung am POS per Smartphone etwa über die Herkunft des Produktes informieren. Zuhause erhalten sie Verwendungstipps, können mit dem Kundenservice interagieren und zu einem späteren Zeitpunkt stehen Informationen zur richtigen Entsorgung bereit. Über denselbenCodehabenzuvorLogistikerinnenundLogistiker in der Lieferkette wichtige Versandinformationen abgerufen und der Handel seine Bestände disponiert. Die verlinkten Informationen können jederzeit angepasst werden, ohne den Datenträger – wie beispielsweise den QR-Code – und dessen codierten Inhalt erneuern zu müssen. Ein Code für alle und alles.
„DerdynamischeQR-Code,poweredbyGS1‘istaufdie AnforderungenderraschvoranschreitendenDigitalisierung, die steigenden Informationsbedürfnisse der VerbraucherinnenundVerbrauchersowieaufdieregulatorischen Vorschriften für mehr Transparenz in Liefernetzwerkenbestensvorbereitet.Zudemeröffnetervöllig neue Möglichkeiten der Kundenbindung und Kundenkommunikation“, erklärt Thomas Fell, Geschäftsführer der GS1 Germany GmbH Es ist noch eine ganze Weile hin,aberab2028sollerweltweitanallenKassenimEinzelhandel lesbar sein. Eines wird bei aller Innovationskraftbleiben:dascharakteristischeBeepenanderKasse
ExpertenstimmenzumBarcode-Jubiläum
Frank Debusmann, Sales Director national bei REA: „Spannende Zeiten stehen bevor, da wir von einem statischenEAN-13-oderEAN-8-Codeaufeinenvollvariablen 2D-Code wechseln werden. Niedrig aufgelöste Kennzeichnungssysteme,diebisherfürMHD-undLOT-Nummerierung verwendet wurden, müssen nun geswitcht werden in hochauflösende Kennzeichnungssysteme.“ Rainer Schild, Senior Client & Sales Manager bei SGK, ergänzt:„UnddannnatürlichauchdieTechnik,dassdas allessoumgesetztwerdenkann,gedrucktwerdenkann, schön aussieht, wenn es denn schön aussehen darf “
WieKurtHoppenausderGeschäftsleitungvonBluhm Systeme anmerkt, muss der Dateninhalt ja auf Produktebene in das Geschäft transportiert und da unter Umständen vom Backstore- in den Frontstore-Bereich geschafft werden, um maximalen Nutzen von dieser variablen Information zu bekommen. Für Michael Wöhrmann, Director Business Development bei Leibinger, sindLeuchtturmprojektewichtig,umdiegesamteKette zutesten.„DieErkenntnisseausdenLeuchtturmprojekten müssen einfließen in die Themen, die die Retailer, dieHersteller,dieSolutionProviderbetreffen“,sagtMarvin Mies, Junior Business Development Manager Track & Trace bei Wipotec Und weiter: „Ich habe das Gefühl, dassdiemeistenLeuteinderBranchesichnichtbewusst sind,wasfüreinenormesPotenzialhinterdem2D-Code stehtundmansolltediesesPotenzialauchbestmöglich nutzen. Denn man möchte ja auch nicht einen ProfiAkkubohrerkaufen,umdanndieSchraubeperHandin die Wand zu drehen.“ (bm)
DIGITALE TRANSFORMATION
LockerSchritthaltenkönnen
Fortna mit Deutschland-Zentrale in Hamburg versteht sich als Partner und Berater weltweit führender Marken für die Transformation von Omnichannel-Fulfillment und Paketdistribution. Wir sprachen mit dem frischgebackenen President International Thomas van Workum über Angebot und Ziele seines Unternehmens im DACH-Raum.
DAS INTERVIEW FÜHRTE
Bernd Maienschein
Redakteur
MM LOGISTIK
Herr van Workum, Fortna beschäftigt sich mit der PlanungvonIntralogistik-undDistributionsvorgängen.LetzterespielenjastarkindieExtralogistikmit rein.IstIhrUnternehmenalsoein„One-Stop-Shop“?
Thomas van Workum: Fortna ist spezialisiert auf die Planung und schlüsselfertige Realisierung beziehungsweise Lieferung von Intralogistiksystemen aus einer Hand–leistungsstarkdurchAutomatisierung,Software und Robotik. Die Bezeichnung One-Stop-Shop trifft auf uns insofern zu, als dass wir, bezogen auf die UpstreamAspektederWertschöpfungskette,alleBereichederDistributionslogistik abdecken, die innerhalb des Logistikbeziehungsweise Distributionscenters stattfinden. Downstreamhingegen,allenachfolgendenProzessevon Disposition über Beladung und Transport bis hin zur Zustellung, zählen nicht dazu.
Planung ist bekanntlich das halbe Leben. Herr van Workum, Sie haben sich nach zweieinhalb Jahren
USA-Aufenthalt in Ihrer persönlichen Lebensplanung wieder für Europa entschieden, trotz der derzeitigen Industrie-Renaissance in den Staaten … Scheinbar hat Fortna viel vor auf dem „alten Kontinent“?
Von Beginn an stand für mich fest, langfristig wieder nachEuropazurückzukehren–sowohlausprofessioneller als auch aus privater Sicht. Ich freue mich, Verantwortung für die zielstrebige Wachstumsplanung von Fortnazuübernehmen,umunserGeschäft–bestehend ausdenBereichenConsulting,SystemsIntegrationund LifecyclePerformanceServices–mitbesonderemFokus auf Europa und den spezifischen lokalen Besonderheitenweiterauszubauen.DieseStrategiewirdüberdieneu geschaffenePositiondesPresidentInternationalgesteuert – eine Win-Win-Situation.
Ihr neuer Job als President, den Sie jetzt seit knapp einem halben Jahr bekleiden, ist was genau? Teamleader, Teamplayer, Enabler zu Höchstleistungen? Oder kann man, ganz im Sinne von „Train the Trainer“,von„beratedieBerater“sprechen? Teamleader, Teamplayer, Enabler zu Höchstleistungen – alles kombiniert Ich bin sehr froh und dankbar, ein Team führen zu dürfen, das so viel Expertise, Professionalität und Fachwissen vereint, sich gegenseitig zu HöchstleistungenansporntunddieMotivationundden Willen hat, Lösungen zu entwickeln und zu realisieren, mit denen unsere Kunden zukunftsfähig sind und entscheidende Wettbewerbsvorteile erzielen.
Thomas van Workum
Thomas van Workum, neuer President Fortna International, verfügt über zwölf Jahre Branchenerfahrung, in denen er als Führungskraft für den Aufbau von Teams in einem schnell wachsenden, technisch komplexen und internationalen Umfeld verantwortlich war
In den sieben Jahren, in denen er Fortna-Services weltweit leitete, entwickelte er eine solide Expertise im Bereich Customer Operations – der Erfolg seiner Kunden hat stets oberste Priorität.
ZURPERSON
Ende 2023 hat Fortna seine Zusammenarbeit mit dem chinesischen AMR-Hersteller Geekplus bekannt gegeben. Wie geht eine Ware-zur-PersonKommissionierlösung mit den mobilen SortiersystemenIhresneuenPartnerszusammen?
DurchdieZusammenarbeitmitPartnernkönnenwiram Markt vorhandene Technologien mit unserer eigenen ExpertiseerweiternundfürspezielleEinsatzzweckeein Mehr an Leistung realisieren. Das ermöglicht es uns, unseren Kunden passgenaue Lösungen mit einem Mehrwert anzubieten. Die Zusammenarbeit mit Geekplus ist hierfür ein gutes Beispiel: Die Robotiklösungen von Geekplus sind direkt an das Fortna WES angebunden und profitieren von den Fähigkeiten unserer Software,AufträgeinEchtzeitzupriorisieren.ImEinsatzvor OrtbedeutetdiesfürunsereKundeneinedeutlichdynamischere Anpassungsfähigkeit an sich ändernde Anforderungen an ihr Fulfillment. Durch die feine Lastabstimmung unter Berücksichtigung der Geekplus-Leistungswerte ist das Fortna WES in der Lage, dem System Aufträge zum optimalen Zeitpunkt zuzuweisen und so den Durchsatz maximal zu steigern. Unsere bestehenden Technologie-Partnerschaften entwickeln wir kontinuierlich weiter Der bisherige Meilenstein ist – und damit greife ich Ihrer nächsten Frage vorweg – die Auszeichnung unserer Lösung Fortna Optisweep zum „Automated Sortation System of the Year“ im Rahmen des jährlichenSupplytechBreakthroughAwardsindenUSA Hierfür nutzen wir die Fortna-WCS-Software, speziell entwickelteHardwareundautonomeGeekplus-Roboter, umeinennormalerweisepersonalintensivenProzessin E-Commerce- und Paket-Distributionszentren mit hohem Sendungsumschlag zu automatisieren
IhreRobotiklösungFortna„Optisweep“–istdasein erster Ausfluss Ihrer Kooperation mit Geekplus? InwieweitmachtdieseNeuentwicklung,diejadirekt nach dem klassischen Sorter ansetzt, Ihre Kunden unabhängigervonPersonalengpässen?
Zur ersten Frage: Ganz klar ja. Automatisierungslösungen wie Fortna Optisweep entfalten ihr größtes Potenzial,indemsieeinfache,repetitiveTätigkeitenübernehmen und so die Belegschaft entlasten Insofern trägt Optisweepnichtnurdazubei,unserenKundeninZeiten eines herausfordernden Arbeitsmarkts den Druck zu nehmen, sondern ermöglicht einen optimierten, die Mitarbeitenden mehr ansprechenden Personaleinsatz.
Mit Ihrer „Slotting“-Software, also im Grunde genommen einer Lagerplatzoptimierung, wollen Sie jadendigitalenWandelbeiIhrenKundenbefördern. Hat sich das Upgrade Ihrer „Optislot“-Software auf Spanisch und insbesondere auf die deutsche Sprache bemerkbar auf Ihre Umsätze im DACH-Raum ausgewirkt? WeltweitwirdunsereOptislot-Softwaresehrerfolgreich eingesetzt. In Europa haben wir bereits einen KundenstammmitzumTeilauchgroßenInstallationen.Umdas große Potenzial unserer Software für eine breitere Nutzung zugänglich zu machen, war die deutsche SprachversionvonentscheidenderBedeutung–eineSoftware, die als Optimierungs- und Steuerungstool fester BestandteildesTagesgeschäftsunsererweltweitenKunden in Lager und Logistik ist, muss im wahrsten Sinne des Wortes die Sprache der Mitarbeitenden auf der Fläche sprechen.
Neuausrichtung in Europa: Die Strategie hat Fortna erstmals auf der Logimat 2024 präsentiert.
Das Fortna Distribution Optimization Framework –wasistdasgenau?Undwasbitteverbirgtsichhinter Optimization Science, worauf dieses Framework basiert?
Als global arbeitendes Unternehmen haben wir über viele Jahrzehnte für unterschiedlichste Produkte, VertriebswegeundRegionenLösungenfürFulfillmentund Distribution entwickelt. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse und unsere Expertise haben wir in einem Ansatz zusammengefasst, der unsere Methode, unser Weg ist: das Fortna Distribution Optimization Framework mit seinen erprobten Prozessen, Anwendungen und Algorithmen Unser Ziel: eine Roadmap, von der erstenSupply-Chain-StrategiebiszumRuntime-Support von Lager und Logistik für die zukunftssichere und erfolgreicheAufstellungunsererKunden in klar definierten Schritten.
Wieintensivisteigentlichdie Zusammenarbeitmitanderen Intralogistik-Experten? Ich denke da beispielsweise an das Intersport-Projekt in Heilbronn, bei dem ja auch Körber als Systemintegrator und Gebhardt als Fördertechniklieferant beteiligt waren…
Hier muss ich ein bisschen ausholen, denn wir unterscheiden uns in unserem Ansatz von anderen Integratoren: Der Ausgangspunkt unserer Arbeit sind immer die Daten unseres Kunden, seine Anforderungen und seineZiele.Unddarausentwickelnwirdasoptimale,die Leistungsanforderungen abbildende Materialfluss-Design. Ist eine Technologie eines Lieferanten die optimale Lösung im Rahmen dieses Designs, werden wir sie nach Möglichkeit einsetzen – immer im Sinne unseres Kunden. Intersport ist ein Kunde, mit dem wir seit über 20 Jahren erfolgreich zusammenarbeiten – genau wie dievonIhnengenanntenProjektpartner DerMehrwert, denwiralslösungsunabhängigeBeraterundRealisierer unseren Kunden bieten, ist unsere Neutralität, unser „Customer-first“-Ansatz.UndgenaudieserAnsatzistdie Basis unserer Kundenbeziehungen über viele Jahrzehnte hinweg
Herr van Workum, haben Sie ganz herzlichen Dank fürdieseEinblickeinIhrGeschäft! (bm)
Bild: F o rtna
Bei Cours entlasten die eingesetzten AMR nicht nur Mitarbeitende von körperlicher Arbeit, sondern optimieren auch ganz grundsätzlich die Prozesse und steigern die Effizienz.
MOBILE ROBOTERFLOTTE
AMRautomatisierendie Metallveredelung
Autonomous Mobile Robots sind gerade dabei, die Welt der Metallveredelungsindustrie umzugestalten. Die AMR entlasten in einem herausfordernden Umfeld täglich die Mitarbeitenden, optimieren Prozesse, steigern die Effizienz und sichern die Qualität.
VERFASST VON
JörgFaber
Sales Director
DACH & Benelux
Mobile Industrial Robots
Seit über vier Generationen ist die Cours GmbH & Co KG einfester Bestandteil im Marktder galvanischen Oberflächenveredelung Mit Sitz in Nordrhein-WestfalenspezialisiertsichdasUnternehmenauf die Galvanisierung von Oberflächen mit Kupfer, Nickel undChrom.AmStandortVelbertbeschäftigtmanetwa 40Mitarbeiter,dieaufdieVeredelungvonBauteilenaus verschiedenen metallischen Materialien, insbesondere Zinkdruckguss, fokussiert sind. Zu den Kunden von Cours zählen Unternehmen aus unterschiedlichen Sektoren, wie dem Schloss- und Beschlagwesen, der Automobilindustrie, der Elektrotechnik, der Unterhaltungselektronik und der Medizintechnik.
EffizienzsteigerunginZahlen
In der Branche der Oberflächenveredelung besteht die Herausforderungdarin,dasszahlreicheArbeitsschritte
eine erhebliche Abhängigkeit von menschlicher Arbeitsleistung aufweisen Dies betrifft insbesondere die Vorbereitung der Oberflächen sowie das Bestücken der Warenträger Vor diesem Hintergrund entschied sich das Unternehmen Cours, autonome mobile Roboter (AMR)desHerstellersMobileIndustrialRobots(MiR)für den Transport von Materialien zu nutzen. Diese AMR sind in der Lage, selbstständig in hochfrequentierten und beengten Produktionsumgebungen zu navigieren. Die Implementierung der AMR wurde nicht ausschließlichmitdemZielvorgenommen,dieMitarbeiter vonkörperlichbeanspruchendenAufgabenzuentlasten, sondern auch zur Prozessoptimierung, Steigerung der EffizienzundSicherungderQualität.DieRoboterführen täglich rund 300 Missionen aus, bewältigen dabei im Durchschnitt 12 Kilometer pro Tag und erreichen beeindruckende 250 Kilometer pro Monat. Abhängig vom jeweiligen Modell sind sie in der Lage, Lasten zwischen
Bild: MiR
200 und 1.100 Kilogramm zu transportieren, was zuvor von menschlichen Arbeitskräften geleistet wurde
EinherausforderndesUmfeld
Ein wesentlicher Aspekt bei der Entscheidung für MiR war die Schutzklasse IP52, welche in den oft staubbelasteten Produktionsstätten von Cours von großer Bedeutung ist. Die Anpassungsfähigkeit der AMR erlaubte einereibungsloseIntegrationinbestehendeStrukturen, was ihren vielseitigen Einsatz in diversen Produktionsumgebungen ermöglichte.
Durch die frühzeitige Einbindung der Belegschaft in den Einführungsprozess konnten anfängliche Skepsis und Zurückhaltung gegenüber den Robotern effektiv abgebaut werden. Über die zentrale Steuerung mittels der Cours-Galvanoanlage und der MiR-Fleet-Software konnte eine präzise Planung des Robotereinsatzes erreicht werden, sodass die Roboter stets dort eingesetzt werden konnten, wo ihr Bedarf am größten war
Trotz Herausforderungen wie räumlichen Engpässen undvariablenLichtbedingungengenügtendieAMRden Ansprüchen von Cours. Der Integrationsprozess war zwar komplex, eröffnete jedoch den Mitarbeitern Möglichkeiten zur Diversifizierung ihrer Arbeit. Zu den erweiterten Kompetenzen des Personals zählten unter anderem die Fehlersuche und -behebung sowie die Bedienung der Roboter, was zu einer Aufwertung ihrer Tätigkeitsfelderführte.DurchdieKooperationzwischen Mensch und Roboter konnten die Mitarbeiter von den robotischen Assistenzsystemen profitieren, was sich in physischer und kognitiver Entlastung, Prozessoptimierung und Effizienzsteigerung niederschlug
Die Implementierung mobiler Roboter bietet Cours signifikante Vorteile. Die Flexibilität der AMR ermöglicht eine effiziente Anpassung an Veränderungen im Produktionslayout,ohnedassumfassendeÄnderungenan der Infrastruktur erforderlich sind. Zudem tragen die fortschrittlichen Sicherheitsmerkmale dieser Roboter dazubei,dasRisikovonSchädenoderUnfällenzuminimieren und somit ein hohes Sicherheitsniveau in der Produktionsumgebung zu gewährleisten.
Über die zentrale Steurung und die MiR-Fleet-Software hat Cours eine präzise Einsatzplanung der Roboter erreichen können.
Modellabhängig sind die AMR von MiR (hier an der Ladestation) in der Lage, Lasten zwischen 200 und 1.100 Kilogramm zu bewegen
Die Interoperabilität der AMR-Systeme von MiR ist entscheidend für die Strategie von Cours. Diese Lösungen fügen sich nahtlos in die bestehende Softwarelandschaft ein und ermöglichen eine effiziente Steuerung Die Fähigkeit zur Kommunikation mit anderen Maschinen und Plattformen verbessert den koordinierten Betriebsablauf und schafft Synergien mit anderen automatisierten Prozessen.
Ein prägnantes Beispiel für diese Integration ist die Beladung der Galvano-Anlage, bei der AMR spezifische Abläufe koordinieren, unterstützt durch eine „REST“API (Representational State Transfer) zur Kontrolle relevanter Aspekte und Produktionsprozesse. Diese Integration spielt eine zentrale Rolle bei der Automatisierung und Optimierung
Ein zusätzlicher Vorteil ergibt sich aus der verbesserten Datenlage durch die Einbindung der AMR in bestehende Systeme wie Microsoft Dynamics Navision, was einen reibungslosen Datenaustausch zwischen den AMR und dem ERP-System ermöglicht.
StrategischeWeichenstellung
ÜbereinJahrnachImplementierungderAMRverbucht CourseineEffizienzsteigerungvonetwa11Prozent.DiesesErgebnisbestätigtdieWirksamkeitderInvestitionen in MiR-Systeme und zeigt Cours’ Bereitschaft, sich auf innovative Technologien in einer dynamischen Produktionsumgebung einzulassen Die Hauptvorteile umfassen gesteigerte Effizienz, Entlastung des Personals und verbesserte Qualitätssicherung
EinspezifischerFortschrittinderQualitätssicherung ist die präzise Handhabung von Kundenkomponenten, waszueinerdeutlichenVerringerungvonVerlustenentlang der Produktionskette führt. Zudem ermöglichen AMR eine exakte Zuweisung und Platzierung von Aufträgen und Bauteilen, was die Rückverfolgbarkeit und das Bauteilmanagement erheblich verbessert. Die automatisierten Transportprozesse fördern zusätzlich eine strukturierte Arbeitsumgebung, was sowohl ästhetisch ansprechend als auch effizienz- und sicherheitssteigernd wirkt.
Durch die Einführung von AMR positioniert sich CoursalsBranchenführerundzeigt,dassdieIntegration dieser Technologie eine strategische Entscheidung darstellt, die das Unternehmen langfristig stärkt und wettbewerbsfähig hält. (bm)
VERFASST VON ThomasBigerl
Market Manager OEM
Division Industrial
Drive Technology
EBM-Papst St. Georgen
FAHR-LENK-SYSTEM
Produktionsstationen effizientverbinden
Eine neue Fertigungslinie bei EBM-Papst in Mulfingen erweitert die Produktionskapazitäten für bestimmte Motoren. Der Materialfluss dafür wurde besonders effizient gestaltet: mit Eddy Das fahrerlose Transportfahrzeug mit dem Fahr-Lenk-System Argodrive von EBMPapst sorgt beim Teiletransport für mehr Flexibilität.
Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit haben einen gemeinsamen Verbündeten: Effizienz. Denn eine effiziente Produktion und Logistikistschnellundressourcenschonend.Besonders in Hochlohnländern wie Deutschland und generell in Zeiten des Personalmangels und der Ergonomisierung
der Arbeitswelt kommt Robotik und Automatisierung deshalb besondere Bedeutung zu: Sie können entscheidendzurEffizienzsteigerungbeitragen.Dasgiltauchfür fahrerlose Transportsysteme (FTS).
Speziell für die neue Ventilatoren-Fertigungslinie in Mulfingen hat das Unternehmen „EMM! Solutions“ im
Die FTF Eddy können entsprechend ihrer gespeicherten Hallenkarte frei navigieren und dabei auch bei Hindernissen stoppen
Auftrag von EBM-Papst den Eddy entwickelt: ein fahrerloseTransportfahrzeug(FTF),dasdasPotenzialzumehr EffizienzdurchZeit-undPlatzersparnisausschöpft–vor allem dank des darin verbauten Fahr-Lenk-Systems Argodrive.DieomnidirektionaleAntriebslösungvonEBMPapst sorgt für umfassende Wendigkeit aus dem Stand inalleRichtungenundkommtauchmitSteigungenund höheren Gewichten besser zurecht als andere Antriebe im Markt.
WendigerGassenflitzerfürMulfingen
In der neuen Fertigungslinie in Mulfingen werden verschiedene Motorvarianten der Baugröße 90 für Ventilatoren hergestellt. Die Produktion erfolgt nahezu vollautomatisch. Das ist in dieser Form nur durch den Einsatz des Eddy möglich Ein Beispiel an zwei Inseln mit jeweilsdreiWuchtstationen:Damitsieschnellundohne Wartezeit zwischen den einzelnen Stationen wechseln können, sind die FTF so getaktet, dass sie immer zum richtigen Zeitpunkt Bauteile bringen und abholen Das erfolgt über eine automatische Priorisierung der anzufahrenden Wuchtmaschinen durch die Software Epos von EBM-Papst, mit der die Eddys kompatibel sind. UmdieeinzelnenArbeitsplatztypenergonomischoptimal einzurichten, haben sie den Aufgaben entsprechend unterschiedliche Arbeitshöhen. Darüber hinaus werdenaneinerStationdiebestücktenWerkstückträger gegenleereaufzweiunterschiedlichhohenEbenenausgetauscht. Um diesem Aufgabenspektrum gerecht zu werden, verfügt der Eddy über einen Scherenhubtisch mit ECI63-K5-Motor von EBM-Papst, der die Ladefläche entsprechend den unterschiedlichen Stationen präzise hebt und senkt. Er zeichnet sich unter anderem durch seineintegrierteCAN-Schnittstelleaus,überdieihndie Fahrzeugsteuerung direkt steuern und seine Prozessdaten auslesen kann. Darüber hinaus hat er eine Vielzahl digitaler Ein- und Ausgänge. Damit kann er auch den Antrieb für das Förderband des Eddy mitsteuern –einen ECI63 K4. Die FTF befördern die Produkte von Ebene zu Ebene und übernehmen auch den Rücktransport. Wenn die Eddys die fertigen Produkte von der Veredelung abholen, geht es direkt ins angeschlossene Lager Auch der Versand und das Eingangslager liegen direkt in der Nähe.
Über eine Software von EBM-Papst reagieren die EddyswährenddesgesamtenProzessesintelligentaufdie jeweiligen Bedarfe und Aufgaben, erzählt Steffen Ley, verantwortlich für die Digitalisierungsprozesse der Produktion:„DurchdenEinsatzdieserSoftwarekannEBMPapst alle Vorteile der Matrixproduktion nutzen Das kompensiert Schwankungen innerhalb der Produktfamilien, was Nutzungsgrad und Maschinenauslastung erhöht.“
ErfolgreichesDuoausAntriebundSoftware
Die ECI63-Motoren, die die Scherenhubtische mit und ohne Förderbänder steuern, zeichnen sich unter anderem durch einen großen Drehzahlregelbereich und diverse Schnittstellen und Betriebsmodi aus.
Mit vier ArgodriveAntrieben sind die Eddys in Mulfingen maximal wendig und dazu noch kompakt konstruiert.
Dieser Mobilitätsvorteil gegenüber normalen FTS optimiert nicht nur die Transport- und Übergabezeiten zwischenverschiedenenProduktionsstationen,sondern ermöglichteindeutlichkompakteresRaumkonzept.Der Argodrive zeichnet sich dabei durch eine Kombination vonzweiMotorenaus,dienichtnurfürdasFahren,sondern auch für das Lenken verantwortlich sind. Die Integration der Motoren und das Überlagerungsgetriebe ermöglicheneinepräziseSteuerungundAnpassungder Motorleistungen, um eine optimale Beweglichkeit und Effizienz der FTF zu erreichen.
Die Eddys in Mulfingen können durch den Scherenhubtischjeweilsbiszu50KilogrammGewichtschultern – begrenzt durch die Tragfähigkeit des Hubtisches. Generell lässt sich die Nutzlast über den Argodrive variie-
Bild: T obias Gerb er/ EBM-P a p st
Als Antrieb setzt das Entwicklerteam des Eddy auf den Argodrive von EBM-Papst. Die Einheit besteht aus Motoren, speziellem Getriebe, Sensorik sowie allen erforderlichenAnschlüssenunderlaubtflächenbewegliches Navigieren. Das bedeutet: Ein entscheidender Vorteil dieserAntriebstechnologieistseineFähigkeitzurOmnidirektionalität, also zur Bewegung in alle Richtungen. Die lässt sich bereits mit zwei diagonal angeordneten AntriebenproFTFerreichen.DadurchkönnendieEddys beispielsweisedieStationenzumRadschrauben,Wuchten oder die Werkstückträger-Rückgabe auch schräg an-oderabfahren.DasverkürztdieZeitfürdasnächste FTF,dasnichtaufeinAuspark-oderWendemanöverseines Vorgängers warten muss
ren:JenachArtderAntriebslösung(Light,Standardund Heavy) liegt die Nutzlast bei bis zu 500 Kilogramm pro Rad. Mit vier Heavy-Varianten ist also ein Gesamtgewicht von bis zu zwei Tonnen möglich.
OrientierunganhandeinervirtuellenKarte
Dievon„EMM!Solutions“entwickelteSoftwareimEddy erkennt Hindernisse selbstständig und bremst das FTF rechtzeitigab;auchkomplexeRoutensindkeinProblem. Damitalldasfunktioniert,werdenzuerstvirtuelleLagepläne der Umgebung erstellt, indem das Fahrzeug ein Mal mit einem Joystick durch die Produktionshalle geführt wird. Dabei zeichnet das Fahrzeug mittels Laserscanner eine virtuelle Karte der Umgebung auf – ein Prozess, der auch als SLAM (Simultaneous Localization andMapping)NavigationoderfreieLasernavigationbekanntist.DiesewirdindieLeitsteuerungintegriert,was es ermöglicht, sie später schnell auf andere Fahrzeuge zu übertragen.
Mit dieser Karte kann sich das Fahrzeug später durch Triangulationorientieren,indemesdieAbständezuverschiedenenMaschinenundRaumstrukturenmisst.An AndockstationenunterstützenV-BlechedieexaktePositionierung SobestimmtdasFahrzeugseinePositionim Raumundweißauch,wennessichaneinerspezifischen Stelle wie einer Rückgabe- oder Montagestation befindet. Diese Methode der Navigation und Lokalisation ermöglichteineflexibleundeffizienteBewegungderFahrzeuge innerhalb der Produktionsumgebung, ohne dass
Steffen Ley (links) und Wyn Alexander Warnicki betreuten die Entwicklung des FTF und sorgen am Standort für das Gelingen der praktischen „Einlernphase“
Der Argodrive-Antrieb ermöglicht omnidirektionales manövrieren von bis zu 500 kg pro Antrieb, je nach verwendeter Variante.
physische Leitlinien wie Streifen auf dem Boden oder Reflektoren benötigt werden. Zudem bietet das System dieMöglichkeit,dievirtuelleKartezuaktualisierenoder zu erweitern, indem neue Stationen oder Routen direkt durch das Fahrzeug „gelernt“ werden können.
AusgezeichneteFlottenidee
DarüberhinaussinddieEddysinderFertigungüberdie EBM-Papst-Software auch untereinander verbunden, sodass sie zu jeder Zeit am richtigen Ort sind und keine StationaufeinenEddywartenmuss Dieserkooperative Einsatz der Einheiten ist essenziell: Im Vollausbau werden konstant 30 FTF im Einsatz sein. Davon 23 aktiv, 5 ladend und 2 als Back-up Die Steuerung erfolgt über einezentraleLeitstelle.SienutztInformationenwieden BatteriezustandderFahrzeuge,ihregenauePositionund obsiegeradeeineTransportaufgabehabenoderfürneue Aufträge bereit sind. Auf dieser Basis entscheidet die Leitstelle, welches Fahrzeug am besten für einen bestimmten Transport geeignet ist, wobei sie die unterschiedlichen Fähigkeiten und Kapazitäten der Fahrzeugeberücksichtigt.DieseMöglichkeiteninKombination mitderAufgabenpriorisierungunddemselbstständigen Sicherheitsstopp der Fahrzeuge bei Hindernissen – all das reduziert den manuellen Eingriff deutlich.
Die Entwicklung dieser Software war eine große Herausforderung, doch die Fertigung in Mulfingen beweist eindrücklich, wie ein effizientes, hochmobiles und modernes System die Effizienz deutlich steigert, erklärt Steffen Ley: „Durch die Eddy-Flotte können wir sowohl feste Routen als auch variable Abläufe ohne ZeiteinbußenundWartezeitenoptimalbespielen Dashatunsere Taktzahl deutlich erhöht.“
Steffen Ley, verantwortlich für die Digitalisierung
UnddieEntwicklungwurdebereitsbelohnt:mitdem „Allianz Industrie 4.0 Award 2023 Baden Württemberg“ in der Kategorie „Winner“ für das gelungene Gesamtkonzept der Fertigungshalle aus Automatisierung, Matrixproduktion und hocheffizienter Fertigung bei Losgröße 1. (mi)
Bild: T obias Gerber/EBM-P ap st
Bild: T obias Gerber/EBM-P ap st
VERFASST VON
Bernd
Maienschein
Redakteur
MM LOGISTIK
SYMPOSIUM
Sicherheitgehtimmervor!
Parallel zur Logimat haben auf einem Symposium über integrierte und sichere Bewegungssteuerung von AGV und AMR Experten künftige Trends angerissen. Dabei ging es nicht um Endprodukte, sondern um Komponenten, Technologien und Standards der Technik.
SSowohl SIL (Safety Integrity Level EN 62061) als auch PL (Performance Level EN 13849) sind Maßzahlen für die Risikominderung durch die Sicherheitsfunktion eines Steuerungssystems.
ieistschoneineWeileher,dieletzteLogimat-Fachmesse in Stuttgart. Aber parallel zum branchenführenden Logistik-Event haben Experten auf einem Symposium über integrierte und sichere Bewegungssteuerung von AGV und AMR diskutiert, was im Nachgangnichtunerwähntbleibensollte DasWichtigste gleich vorweg: Das Symposium „Integrated & Safe MotionfürmobileRobotik“erzeugteeinenbreitenKonsensbeiderFrage,obundwiediefunktionaleSicherheit beiAutomatedGuidedVehicles(AGV)undAutonomous Mobile Robots (AMR) den Erfolg mobiler Robotik mit entscheidet – Experten vom TÜV Süd, dem FraunhoferIPA oder Neura Robotics waren sich darin einig Neben Vorträgen und Diskussionen bot das Symposium,wieüblichbeisolchenVeranstaltungen,dieChancefürpersönlicheGesprächemitdenExpertenverschiedenerUnternehmen UndnatürlichwurdenimRahmen einer kleinen Ausstellung auch marktreife Lösungen rund um die Themen AGV, AMR und ähnliche Anwendungen gezeigt Nicolai Ensslen, CEO und Co-Gründer des Böblinger Technologieanbieters Synapticon, der zum Event eingeladen hatte, fasst die erfolgreiche Veranstaltung zusammen: „Die Resonanz auf unsere Einladung zum Symposium hat uns ehrlich gesagt überwältigt. Mit solch einem großen Interesse hatten wir nicht gerechnet. Die Zahl der Besucher, Aussteller und Referenten lag weit über dem, was wir erwartet hatten. Wir mir scheint, gibt es ein großes Interesse daran, zu diskutieren,wieAMRundAGVdurchdiebestmögliche
Kombination von Hard- und Software leistungsfähiger und flexibler sowie aber auch günstiger und vor allem sicherer werden können.“
DenAuftaktlieferteSynapticon-CTOundCo-Gründer Andrija Feher Er ging der Frage nach, was es mit funktionaler Safety bei mobiler Robotik auf sich hat Dazu stellteerdievielfältigenStandardsvorundbeschriebdie LeistungsfähigkeitmodernerSafety-Lösungen.Technologisch ins Detail ging es dann bei der Gegenüberstellung von CAN-Architekturen und Ethercat-basierten Lösungen integrierter Antriebe. Abschließend gab er einen Überblick zu den benötigten Komponenten einer FSoE-basierten Sicherheitsarchitektur („FailSafe over EtherCAT“) in AGV
HerausforderndfürMenschundMaschine
Als Beispiel für Sicherheitsnormen nannte Dr Theo Jacobs vom Fraunhofer-IPA die ISO 12100 und erläuterte, weshalb sich die Sicherheitsanforderungen bei robotischen Systemen wie AGV häufig als Flaschenhals für eineflexibleProduktionerweisen.ErbotauchLösungen an und erklärte, wie durch Software-basierte AutomatisierungderSafety-ZertifizierungsprozessaufdieHälfte derbenötigtenZeitreduziertwerdenkann.Ebenfallsmit dem Thema Zeitersparnis bei der Entwicklung sicherer Roboter befasste sich Niklas Völker von Motius. Er hob dabei die Potenziale hervor, die agiles System Engineering bietet. Auf die Herausforderungen an die Software fürMotionControl,dieweiterevolvierendeSystememit sich bringen, hatte Philippe Piatkiewitz einige interessante Antworten. Auch hier ging es um Modularität, Flexibilität und Agilität.
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Bild: S ynaptic
Dr Alexander Blass, Head of Operations beim schwäbischen Branchenstar Neura Robotics, beschrieb, wie kognitive Fähigkeiten und integrierte Sicherheit neue Apps für AGV und Cobots ermöglichen. Anhand praktischer Beispiele erläuterte er die Herausforderung, vor der Mensch und Maschine stehen, wenn es um „echte“ Zusammenarbeit geht. Lena Sophie Bitzek, Test Engineer Smart Automation beim TÜV Süd, ging detailliert auf die verschiedenen Safety-Anforderungen für AGV und mobile Robotik ein. Eine wichtige Rolle spielt hierbeidieENISO3691-4.DieselegtSicherheitsanforderungenunddieMittelzuderenÜberprüfungfürfahrerlose Flurförderzeuge(FFZ)undderenSystemefest.Abschließend gab sie einen Einblick in den grundlegenden AblaufdesTesting-Prozesses,wennesumdieZertifizierung in Sachen Safety geht. (bm)
VERFASST VON
FAHRERLOSE TRANSPORTSYSTEME
VonFTSprofitieren
Mit maßgeschneiderten Automatisierungslösungen lässt sich die Wirtschaftlichkeit von Unternehmen maximieren. Ein wichtiger Baustein sind fahrerlose Transportsysteme. Fünf Fakten zeigen die Vorteile auf.
Durch den anhaltenden Automatisierungstrend integrieren immer mehr Unternehmen, unabhängig von ihrer Größe und Branchenzugehörigkeit, fahrerlose Transportsysteme (FTS) in ihre Intralogistik. EK Robotics stellt fünf Faktoren von maßgeschneiderten Automatisierungslösungen vor:
Fakt1:KlareVorteile
In der modernen Industrie wird der Einsatz von FTS zunehmendkomplexerundanspruchsvoller Umdensteigenden Anforderungen gerecht zu werden, sind individuelle und präzise geplante Transportlösungen von Bedeutung SiemüssenaufdiespezifischenBedürfnisse und Umgebungsanforderungen des Anwenders zugeschnitten sein, um die erforderliche Effizienz und Sicherheit gewährleisten zu können. Die hohe Verfügbarkeit durch einen kontinuierlichen Betrieb, einhergehendmiteinergeringerenPersonalabhängigkeit,istfür Anwender ebenso von Vorteil wie eine transparente ÜbersichtüberdeninnerbetrieblichenMaterialfluss.Die intelligenteVernetzungderFahrzeugemitdergesamten
Produktion bietet viel Potenzial für eine optimierte Effizienz und Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens.
Fakt2:Simulationensorgenfür Planungssicherheit
DieImplementierungeinesFTSerfordertumfangreiche Vorarbeiten,beidenenExpertendieKartenfürdieFahrkurse und die spezifischen Transportschritte präzise planenundprogrammierenmüssen.DurchdenEinsatz einer 3D-Vermessung vor Ort, gefolgt von einer Simulation der Materialflüsse, entsteht ein digitaler Zwilling der geplanten Anlage. Ronald Kretschmer, Chief Sales OfficerbeiEKRobotics,erklärt:„AufdieseWeisekönnen potenzielle Systemgrenzen, Engpässe, Blockaden und die passenden Lösungen bereits vor der eigentlichen Umsetzung ermittelt werden.“ Ein Beispiel zeigt die Bedeutung der Simulation während der Planungsphase: Das österreichische Unternehmen RHI Magnesita entschied sich frühzeitig für die Erstellung einer 3D-PunktewolkeseinerFeuerfestproduktion.Durchden3D-Scan konnten millimetergenaue Unebenheiten erfasst und
Die Pressen bei RHI Magnesita werden mit zwei Transportrobotern von EK Robotics versorgt Für die prozesssicheren Rüstwechsel mit den bis zu 6,5 Tonnen schweren Formen ist Genauigkeit im Millimeterbereich gefragt.
besonders enge Fahrkursbereiche identifiziert werden, was die Erstellung eines präzisen digitalen Abbildes für die weitere Projektplanung ermöglichte Basierend auf diesen detaillierten Messungen konnte ein optimales LayoutderFahrkurseineinerdynamischenSimulation des FTS erstellt werden. Durch eine Hüllkurvenanalyse wurde sichergestellt, dass alle Fahrzeuge in der realen Anwendung die engen Fahrkursbereiche problemlos passieren können.
Fakt3:AutomatisierteNischenlösungen
EK Robotics realisiert auch FTS, die aufgrund ihrer EigenschaftenzudenNischenderAutomatisierungsbranche gehören. Ein Beispiel ist die Integration von zwei Vier-Wege-StaplernfürdieautomatisierteEin-undAuslagerung in die Verschieberegale bei Warema, einem Hersteller von Sonnenschutzsystemen. Seit dem Jahr 2022werdendortalleTransportwegevonderProduktion bis zu den Verladetoren im Versandbereich automatisiert durchgeführt. So auch die Einlagerung der Waren in das bewegliche Verschieberegalsystem: Die speziell für diesen Einsatz angefertigten Transportroboter bedienen rund 2.000 Plätze und lagern die bis zu 5 Meter langenWareninbiszu8MeternÜbergabehöheeinund aus.DieunterschiedlichenTransportanforderungenan das Gesamtsystem sind entsprechend komplex und erfordern zudem eine stetige Kommunikation mit vielen Schnittstellen, wie dem Lagerverwaltungssystem, dem ERP, dem Transportmanager, dem VerschieberegalsystemundderMessstationfürdieGewichts-undLängenkontrolle der Warema-Produkte.
EbensoanspruchsvollsindTransportlösungenfürden permanentenEinsatzimAußenbereich Zumeinensind fahrzeugseitigeMaßnahmenzutreffen,umelektrische undelektronischeKomponentengegendenEinflussder Witterung zu schützen Zum anderen sind bestimmte Anforderungen an die Fahrstrecke hinsichtlich Witterungsfestigkeit, Neigungen und Maßnahmen bei Temperaturen unter 0 Grad Celsius einzuhalten. Für die Fahrspur muss ein Belag verwendet werden, der einerseits frostbeständig und andererseits beständig gegen starke Sonneneinstrahlung ist. Besonders geeignet ist zum Beispiel Autobahnbeton. Für Unternehmen wie Baxter, MSD, JTI und Gerolsteiner aus der Pharma-, Tabak- und Getränkeindustrie hat EK Robotics mehrere Outdoorsystemeintegriert,dieProduktions-undLagerhallen miteinander verbinden und mit verschiedenen Sonderfunktionen, wie zum Beispiel einer Kühleinheit, ausgestattet sind.
Fakt4:FTSminimierenTransportschäden
Die Ablösung konventioneller Gabelstapler durch fahrerlose Transportfahrzeuge (FTF) reduziert das Risiko von durch menschliches Versagen verursachten Unfällen erheblich. Die Automatisierung der Materialflüsse in der Intralogistik ermöglicht zudem eine effiziente Nutzung vorhandener Fachkräfte. Darüber hinaus sind Transportroboter in der Lage, schwere, gefährliche und repetitive Aufgaben zu übernehmen.
Fakt5:Nutzungsdauerverlängern
Unternehmen wie Warema und Sinit Kunststoffwerke setzen Analysetools ein, um die Performance ihrer FTS
Das Retrofit-Programm von EK Robotics ermöglicht die Modernisierung sowohl der Fahrzeuge als auch der gesamten Transportsysteme.
im Verlauf ihrer Nutzungsdauer zu überwachen und zu optimieren.DurchdenEinsatzvonSoftware-as-a-Service-Lösungen wie der Smart-Analytics-Reporting-App, kurz Sara, werden Auswertungen erstellt und Empfehlungen zur nachhaltigen Anlageneffizienz abgeleitet. Anwender haben die Möglichkeit, die Entwicklungen ihrer Anlage im Laufe der Nutzungsdauer zu verfolgen, die Leistung der Anlage zu bewerten und Einblicke in Produktionszeiten, Anlagenauslastung und Betriebsunterbrechungen zu erhalten.
Der Lebenszyklus der FTS liegt, bei Einhaltung der Wartungsintervalle und Retrofit-Programme, bei mehreren Jahrzehnten. Ronald Kretschmer erklärt: „Für automatisierteSerien-Flurförderzeuge,dievonnamhaften Herstellernstammenundvonunsfürdenautomatisierten Betrieb umgerüstet werden, rechnen wir mit etwa 30 000 Betriebsstunden, was mindestens zehn Jahren entspricht.FürindividuellentwickelteSonderfahrzeuge, die exakt auf die Anforderungen unserer Kunden zugeschnitten sind, planen wir sogar 60.000 bis 80.000 Betriebsstunden ein. Das entspricht einer Lebensdauer von 20 bis 30 Jahren.“ Doch was geschieht nach Ablauf dieserZeit?Kretschmersagt:„Miteinervorausschauenden Planung lässt sich das bestehende System schrittweiseaufdenneuestentechnischenStandbringenund bei Bedarf auch an veränderte Aufgaben anpassen. “ EinBeispiellieferteinfranzösischerPharmakonzern: AneinemdeutschenStandortwerdenInsulinwirkstoffe und Insulinpens hergestellt. Bereits seit dem Jahr 2006 ist eine Anlage von EK Robotics mit zwölf Transportrobotern im 24-Stunden-Betrieb im Einsatz. Das FTS wurde optimiert und führt täglich bis zu 1.400 Transporte durch. 17 Jahre nach der Erstinstallation wurden die Bestandsfahrzeuge modernisiert und das Gesamtsystem um sieben neue Transportroboter erweitert. (kun)
Als Bestandteil der Intralogistik am Produktionsstandort Aylesbury, UK von Arla Foods, hat EK Robotics 90 CustomMove-Fahrzeuge geliefert, die über 10.000 Stellplätze in einem bodenebenen Blocklager bedienen. Seit dem Jahr 2014 sind die 90 Transportroboter bei zwei Grad Celsius Umgebungstemperatur 24/7 an 365 Tagen im Jahr im Einsatz.
TIPP
EK Robotics hat seit dem Jahr 1963 über 1.500 Anlagen installiert und mehr als 12.500 fahrerlose Transportfahrzeuge (FTF) ausgeliefert.
MOVE-BY-ROBOTS
AMRcleversteuern
Autonomous Mobile Robots (AMR) sind aus der Logistikwelt nicht mehr wegzudenken – vor allem hinsichtlich aktueller Herausforderungen wie dem Fachkräftemangel und gestiegenen Kundenanforderungen in puncto Lieferqualität und -treue. Die Roboter lassen sich herstellerübergreifend in SAP steuern.
Sofern die AMR-Flotte aus Fahrzeugen nur eines Herstellersbesteht,funktioniertdasHandlingund Monitoring über das herstellereigene System reibungslos Jedoch entwickelt sich anforderungsbedingt auchinnerhalbdesgleichenLogistikzentrumsmitunter einbunterMixausverschiedenenFahrzeugtypenunterschiedlicherHersteller Diesistabhängigdavon,wiedie Aufgabenstellungen im jeweiligen Lagerumfeld beziehungsweise dem betreffenden Fördergut bestmöglich erfüllt werden können. Infolgedessen kommen zur Fahrzeugsteuerung verschiedene herstellerspezifische Softwaresysteme zum Einsatz, woraus sich wiederum neue Herausforderungen ergeben: Denn die Fahrzeuge verschiedener Hersteller können untereinander nicht kommunizieren – suboptimaler Warenfluss, Stausituationen oder Kollisionen und somit Zeit- und monetäre Verluste sind mögliche Folgen. Zugleich ist das MonitoringderFahrzeugeüberverschiedeneSoftwaresysteme hinweg aufwendig, da jedes über einen eigenen Leitstand verfügt.
FürdenoptimalenEinsatzautonomerTransportroboter,unabhängigvomFahrzeugtypund-hersteller,bieten dieSAP-IngenieurederIGZdiepassendeLösung:Dasim SAP EWM/MFS integrierte Best Practice „Move-byRobots“ choreographiert sämtliche Lagertransporte in EchtzeitundsicherteinperfektesZusammenspielsämtlicher AMR mit vorhandenen Förderstrecken und Ge-
Freuen sich über die Auszeichnung mit dem German Innovation Award (v l.): Andreas Spangler, Martin Steinkohl und Johann Zrenner
VERFASST VON HolgerHäring BereichsleitungVerkauf IGZ Ingenieurgesellschaft für logistische Informationssysteme mbH
„Move-by-Robots“ choreographiert sämtliche Lagertransporte in Echtzeit und sichert ein perfektes Zusammenspiel sämtlicher FTF und AMR mit vorhandenen Förderstrecken und Gebäudetechnik.
bäudetechnik wie Schnelllauftoren, Aufzügen, Brandschutztoren et cetera. Durch die Bündelung aller Informationen in SAP EWM ergibt sich ein idealer Gesamtüberblick der kompletten Flotte im Lagerleitstand. Move-by-Robots findet durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) stets die idealen Fahrwege: Es ermittelt die kürzesten Routen unter Einbeziehung möglicher Hindernisse und beugt der Entstehung von Stausituationen vor Die vorausschauende Planung von WartungundLademanagementerfolgtmittelsPredictive Maintenance, sodass immer ausreichend Fahrzeuge für den Einsatz zur Verfügung stehen. KI gewährleistet somit ein effizientes Zusammenspiel aller Transportressourcen und ermöglicht nachweislich Leistungssteigerungen innerhalb der Logistikgesamtanlage um bis zu 20 Prozent, bei zugleich 15 Prozent geringeren Investitionskosten. Ein Auf-, Um- und Nachrüsten des Systems erfolgt zudem in „Plug & Play“-Manier Moveby-Robots agiert so gesehen als „Gehirn“ eines modernen Logistikzentrums, das sämtliche Warentransporte orchestriert.
IGZ Move-by-Robots wurde am 14. Mai 2024 mit dem German Innovation Award 2024 ausgezeichnet. Die Experten-Jury bewertet die Einreichungen nach den Kriterien Innovationsgrad, Anwendernutzen und Wirtschaftlichkeit.JohannZrenner,GeschäftsführerderIGZ, ist überzeugt: „Durch den Einsatz von Move-by-Robots gelingtes,sämtlicheWarenflüsseimLagerintelligentzu vernetzen und zu koordinieren – insbesondere im Zusammenspiel mit Förderstrecken und Gebäudetechnik. Anwender erhalten dadurch ein perfekt abgestimmtes und obendrein nachhaltiges System. Ein absolutes ‚Must-Have‘ im Logistikmarkt!“ (bm)
VERFASST VON GeroméStemmer
Director of Sales Safelog
OMNIDIREKTIONAL
MobilerRoboterfürenge Platzverhältnisse
Das Safelog L2 ist speziell für den Transport von Paletten und Gitterboxen konzipiert. Das Markenzeichen des neuen Transportroboters ist die omnidirektionale Fahrweise, welche durch vier unabhängig voneinander gelenkte und angetriebene Räder erreicht wird.
DurchdieseUnabhängigkeitkannderRoboterauch inengenUmgebungenproblemlosoperieren.Das Allradsystem zeigt auch bei Bodenunebenheiten ein robustes Fahrverhalten. Die große Ladefläche begünstigt den Transport von ausladenden Lasten.
Der mobile Roboter ist als L2 Core und L2 Lift in zwei Varianten verfügbar Das Basismodel L2 Core ohne aktive Lastaufnahme eignet sich vor allem als Transportroboter für Goods-to-Person-Prozesse oder als Montageplattform. Der Safelog L2 Lift ist mit einem scherengelagerten Hubtisch ausgestattet. Neben seiner weiter verbessertenAgilitätbietetderneuemobileRobotervon Safelog einen erweiterten Geschwindigkeitsbereich So wurde die maximale Geschwindigkeit bei einer LeerfahrtimVergleichzumVorgängermodellL1von1auf1,6 Meter pro Sekunde erhöht.
SchleichmodusfürdenEinsatz alsMontageplattform
NeuistauchderKriechgang,beidemsichdasGerätnur noch mit 0,02 Metern pro Sekunde bewegt. Dieser Schleichmodus ist zum Beispiel in flexiblen Montagelinien hilfreich, in denen der Transportroboter als Montageplattform genutzt wird.
BeiderNavigationbietetdasRobotikunternehmenje nach Kundenwunsch eine virtuelle oder magnetische
Der Safelog L2 Lift transportiert mit seinem Scherenhubtisch eine Europalette mit Getränkekisten.
Bild: Sa felog
Spurführungan.FürdieOrientierungimRaumkannder RoboterzuroptimalenAbstimmungaufdenjeweiligen Anwendungsfall der Kunden mit folgenden Lokalisierungsmethoden ausgestattet werden: Lidar-Konturerkennung, Grid-Code, Bodenstrukturerkennung, 2D-Kamerasystem, RFID-Technologie, Induktivsensor oder Magnetsensor ZusätzlichkanndasL2miteinem3D-Kamerasystem zur Kollisionserkennung ausgestattet werden. Die Kamera erkennt sowohl Personen als auch Gegenstände. Dadurch wird die Arbeitssicherheit weiter erhöhtundzusätzlichwerdenSachschädenvermieden. Im Vergleich zum L1 ist das aktuelle Modell um 150 Millimeter kürzer und 30 Millimeter niedriger geworden.DiekompakteBauweiseeröffnetneueEinsatzmöglichkeiten, da durch die geringere Höhe mehr Ladungsträgertypen unterfahren und ausgehoben werden können. Das neue Modell ist in der Ausführung Safelog L2 LiftmiteinemscherengelagertenHubtischausgestattet, der eine Last von bis zu 1.500 Kilogramm aufnehmen undstufenlosanhebenkann.ImVergleichzumVorgänger L1 wurde die maximale Hubhöhe um 40 Millimeter auf 160 Millimeter erhöht.
KeinübergeordneterLeitstand zurSteuerungnotwendig
Mit einer skalierbaren Batteriekapazität aus LiFePO4Batterien bleibt Safelog seiner Linie treu, dem Kunden nur die Geräteausstattung zu liefern, die für den jeweiligen Prozess wirklich notwendig ist. Die Batterien lassen sich über ein Induktivladesystem verschleißfrei im Prozess laden.
Wie alle mobilen Roboter von Safelog benötigt auch dasneueModellL2keinenübergeordnetenLeitstandfür die Steuerung Stattdessen verfolgt der Hersteller den Ansatz eines schwarmbasierten Flottenmanagements Jeder Roboter ist mit einer Recheneinheit ausgestattet, aufderdieautarkeProzesssoftwareläuft.Sokönnendie Geräte beziehungsweise Agenten im Schwarm untereinander die Informationen austauschen, die sie zum ErfüllenderanstehendenAufgabenbrauchen.DasSystem erzielt eine sehr hohe Verfügbarkeit, denn wenn ein Roboter ausfällt, arbeiten die anderen weiter und übernehmen die Aufgaben des ausgefallenen Geräts. (bm)
Von Zügen auf Lkw und umgekehrt:
Der Künz-Charger ist ein sicheres RTG für das Verladen von Containern.
ROLLENENERGIEKETTE
ChargerwirdfitfürdieZukunft
Ein Charger (RTG) des Kranherstellers Künz schafft den Spagat zwischen Kosten und Effizienz. Für die Energiezuführung der Hybridlösung am Kran sorgt ein rollendes Energiekettensystem.
Wie gelingt in der intermodalen Branche die Umstellung auf nachhaltigere Terminal-Lösungen? Eine Frage, die sich Kranhersteller und Terminalbetreiber gleichermaßen stellen. Denn: ÜberwiegendwerdenRTG(RubberTyredGantryCranes) mit einem herkömmlichen Dieselaggregat betrieben. DabeirichtetsichdieGrößedesDieselmotorsnachdem Spitzenleistungsbedarf,dernurinbestimmtenSituationen auftritt. Die meiste Zeit ist das Aggregat stark überdimensioniert,waszueinemhohenKraftstoffverbrauch und viel Emissionen führt. Hinzu kommen ein hoher Geräuschpegel sowie Wartungsaufwand aufgrund der großen Leistung des Aggregats. Die Antwort liegt in einer zunehmenden Elektrifizierung des Antriebs
Hybrid-ChargerverlädtContainerdirekt
Der Kranhersteller Künz hat sich diesem Thema angenommen Künz hat den RTG Charger speziell für intermodale Terminals entwickelt, bei denen Wheeled Ope-
ration oder der sogenannte Strip Mode angewendet werden. Die Ladeeinheiten werden hierbei direkt von der Lkw-Spur auf den danebenstehenden Zug oder andersherum verladen. Es ist keine Containerstapelung und somit keine Kranfahrt mit Last erforderlich Der vollelektrischbetriebeneChargerwirddurcheinHybridsystemangetrieben.ZurBatterieladungstehenverschiedene Optionen zur Verfügung, zum Beispiel ein abgestimmter Dieselgenerator, eine Motorleitungstrommel odereinSchleifleitungssystem.SowirdbeieinerdieselelektrischenHybridlösungdasDieselaggregatlediglich zum Laden der Lithium-Ionen-Batterie verwendet. Daher ist die benötigte Leistung geringer und der Strombedarf bleibt konstant. Das Ergebnis der Hybridlösung ist ein reduzierter Energieverbrauch.
Künz konzentrierte sich bei der Entwicklung darauf, einen Kran mit möglichst niedrigen Betriebskosten zu bauen und holte dafür bei der Entwicklung Partner wie IgusmitanBord.SoentstandmitdemChargereinRTG, bei dem Hubwerk, Laufkatze und Portal von hocheffi-
zientenElektromotorenangetriebenwerden.Damitentfallen die typischen Nachteile eines hydraulischen Antriebssystems. „Der Charger ist mit seinen niedrigen BetriebskosteneineAlternative,geradeauchfürkleinere Terminals. Die Gesamtenergiekosten können um bis zu70ProzentreduziertwerdenundauchderWartungsaufwandsinktumbiszu60Prozent“,erklärtRaphaelRüf, Projektleiter Kranbau bei Künz.
57ProzentAntriebsleistungsparen
Die verbauten Komponenten tragen auch zu den reduzierten Energie- und Wartungskosten bei Ein Beispiel ist die Energieführung So kommt bei dem Charger die Profilrollen-E-Kette P4 von Igus zum Einsatz, die für hohe Geschwindigkeiten und hohe Lasten ausgelegt ist. Durch die Doppelrollenausführung läuft sie geräuschund vibrationsreduziert, wodurch die LebensdauererwartungdesSystemssteigt.DieE-KetteistfürhoheVerfahrgeschwindigkeitenvonüber10MeternproSekunde undhoheFüllgewichtebis50KilogrammproMeterausgelegt. Die Rollen des Obertrums laufen dabei nicht übereinander, sondern versetzt durch die des Untertrums und werden durch kammartige Autoglide-Stege unterstützt Die Rollen fahren über den gesamten Verfahrweg ruhig auf einer durchgehenden Lauffläche. DadurchsinktderReibwertunddieAntriebsleistungreduziertsichum57Prozent ZudembleibtderRadiusdurch die gleiche Teilung der Kettenglieder konstant gleich, sodass der Polygoneffekt vermindert wird und die Rollenenergiekette auch bei hohen Geschwindigkeiten geräuscharm läuft. Führungsrinnen unterstützen den sicheren Lauf Die an den Kettengliedern seitlich eingefügtenVerschleißzulagensorgenfüreinelangeLebensdauer im Kontakt mit einer Führungsrinne Stabilität, hohen Geschwindigkeiten und Beschleunigungen sind das Ziele des P4-Systems Deren Glieder beinhalten daher ein doppeltes Anschlagsystem und
Bild: Igus GmbH
Das E-Kettensystem der P4-Serie ist mit Rollen in den Kettengliedern auf einen reibungsarmen und energiesparenden Lauf optimiert.
enge Toleranzen führen zu einer nahezu spielfreien Bewegung, die hohe Beschleunigung ermöglicht. Die großen Bolzenbohrungsverbindungen in den Seitenteilen sorgen ebenso für Stabilität wie ein formschlüssiger Hintergriff,derdieKettengliederineinanderverhakt.In über1.000Kran-undPortalanwendungenweltweit,bei Verfahrwegen bis 800 Metern, hohen Geschwindigkeiten von über 5 Metern pro Sekunde und mehreren Millionen Zyklen, ist die P4-Rollenkettenserie im Einsatz.
Hybrid-ChargeralsAlternative
VERFASST VON JörgOttersbach
Leiter Geschäftsbereich E-Ketten Igus
Ausgestattet mit Chainflex-Leitungen der Serie CF9, CF10, CF27 und CF330 für die Energie- und DatenübertragungsowieeinerFührungsrinnewirddieimCharger eingesetzte P4.42 zum komplett konfektionierten Energiekettensystem.DieProduktevonIguswerdeninKöln ausgiebigimweltgrößtenTestlaborderBrancheaufüber 3.800 Quadratmetern Fläche, wovon 1.000 Quadratmeter Außentestanlagen sind, geprüft. Auch unter realen Bedingungen, zum Beispiel Verfahrwege bis 240 Meter bei 6 Metern pro Sekunde, um das Zusammenspiel zwischen Kette, Führungsrinne und Leitungen optimieren zukönnen.IsolierteEinzeltestswiederumermöglichen verlässliche Vorhersagen, ob die Komponenten den dauerhaftenBelastungenstandhalten.„Seitüber20Jahren sind wir Lieferant von Künz in allen Bereichen. Wir wurden bereits frühzeitig in den Entwicklungsprozess eingebunden“, sagt Theo Diehl, Branchenmanager Krane bei Igus „Mit der Kombination aus E-Kette und Leitungen ist es gelungen, den konstruktiv vorgegebenen Bauraum optimal auszunutzen.“ Rüf glaubt an das Marktpotenzial des Chargers: „Die RTGs, die in den Neunzigern produziert wurden, müssen jetzt langsam ausgetauschtwerden.DieEnergie-undWartungskosten sind hoch, die Kunden suchen nach neuen Lösungen. Unser Charger ist eine Alternative, die den Anforderungen an Nachhaltigkeit Rechnung trägt.“ (kun)
DEPALETTIEREN
RoboterführungmitKI
Eine leistungsfähige 3D-Snapshot-Kamera mit einem vorinstallierten und vortrainierten neuronalen Netz ab Werk sowie ein neuer, DeepLearning-basierter Lokalisierungsalgorithmus – das alles vereint sich in Palloc, dem KI-gestützten, adaptiven Lokalisierungssystem für die automatische Depalettierung mit Robotern. Jetzt bringt Sick die erste Variante auf den Markt.
Zur automatischen Depalettierung mit Robotern verwendet Palloc die 3D-Schnappschusskamera Visionary-S mit integrierter Strukturbeleuchtung zur präzisen Bilderfassung der oft eng gestapelten Boxen.
AVERFASST VON MaikAhlers
Market Product
Manager
Sick Vertriebs-GmbH
JanNieswandt
Market Product
Manager
Sick Vertriebs-GmbH
nBildernundBeispielentrainieren,Bewertungsverfahrenentwickeln,menschlicheErfahrungin den Sensor einbringen, bisher nicht gesehene Merkmale zuverlässig erkennen und die Messgenauigkeitpermanentverbessern.DiessindnureinigeBeispiele dafür, wie Deep-Learning-Technologien zunehmend in die Welt der industriellen Sensorik eindringen. DarüberhinausermöglichtDeepLearninginvielenAnwendungen einen weitreichenden Funktionssprung beim EinsatzvonAutomatisierungstechnik.Dasgiltauchfür das neue Kamerasystem Palloc für Roboteranwendungen.DerNamestehtfür„Palletcontent localization“ Es bietet die Möglichkeit, nahezu unbegrenzte Varianten vongestapeltenKartonsaufPalettenzulokalisierenund liefert Positionskoordinaten für eine zuverlässige und griffsichere Roboterbedienung „Unbegrenzt“ deshalb, weil dem vorinstallierten neuronalen Netz, das bereits eine Vielzahl unterschiedlicher Kartontypen umfasst, bei Bedarf über eine benutzerfreundliche KI-Tool-Suite jederzeiteineneueKartonvariantehinzugefügtwerden kann. Damit ist Palloc eines der zukunftssichersten RoboterleitsystemeaufdemMarkt,dadieSensor-Appdes
neuronalenNetzwerksdirektindieKameraintegriertist und die webbasierte Benutzeroberfläche keinen separaten, teuren PC benötigt. Dies gilt umso mehr, als das smarte Stand-alone-System über Ethernet TCP/IP nahtlos in die Steuerung jedes Industrieroboter- und CobotHerstellers integriert werden kann.
Stereo-undFarbbilderfassungmitder Visionary-S-3D-Schnappschusskamera Palloc verwendet die 3D-Schnappschusskamera Visionary-S mit integrierter Strukturbeleuchtung zur präzisen Bilderfassung der oft eng gestapelten Boxen. Sie ermöglicht eine kombinierte Stereo- und Farbbilderfassung von kubischen Körpern (Kisten oder Boxen), beispielsweise auf Paletten, und erleichtert so die Segmentierung von Teilen sowie die Berechnung von Höheninformationen. Die Kamera liefert bis zu 30 VollbildFarbbilder und 3D-Bildpaare pro Sekunde in Submillimeterauflösung Diese 3D-Werte von Stereovision, die automatisch mit den Kontrastwerten der Farbdaten verrechnetwerden,sorgendafür,dassKonturen,Kanten und Schichthöhen von Kisten und Paketen sehr präzise und reproduzierbar erfasst und vermessen werden. Sie bieten somit eine genaue und robuste Roboterführung Dank des mechanischen Aufbaus der Visionary-S kann dieKameraamRobotergreiferendesowiestationärüber dem Erfassungsbereich montiert werden. Sie erkennt kleinsteMerkmale,unabhängigvonderHöhederobersten Position der zu kommissionierenden Kartons.
IndieKameraintegrierteKI
DasPalloc-SystemwirdabWerkmiteinemvorinstalliertenneuronalenNetzausgeliefert,dasbereitsmitgroßen Datenmengen von Boxen unterschiedlicher Größe, Farbe, Design und Bedruckung trainiert wurde. Die Funktionalität des Visionary-S ist somit ein vollautomatisches Gesamtsystem mit einer Kamera, inklusive smarter Software, die sich den Depalettier-Anwendungsbedingungen flexibel anpasst. Neuronale Netze können aber nicht nur automatisch ähnliche Schachteln wie die trainierten finden, sondern auch abweichende Objektvarianten und deren Daten mit hoher Wahrscheinlichkeit korrekt verarbeiten, indem sie abgestufte Abstraktionsgrade von Bilddetails auswerten.
Bild: Sick
Darüber hinaus ermöglicht Palloc das einfache HinzufügenneuerBoxentypenimlaufendenBetriebübereine intuitiveKI-Tool-Suite,wiezumBeispieldesWebservice „dStudio“ von Sick zum Training neuronaler Netze So lässt sich jede Anwendung schnell und einfach einrichten, ohne dass tiefgreifende KI-Kenntnisse erforderlich sind.
Palloc wurde mit dem Ziel entwickelt, die schwere und monotone Arbeit der manuellen Depalettierung mithilfe von Robotern zu automatisieren. Gleichzeitig galt es, eine zukunftssichere Lösung für unterschiedlichste Intralogistikanwendungen zu schaffen, die intuitiv zu installieren und bedienerfreundlich ist sowie flexibel erweitertundindigitalisierteProzesseintegriertwerden kann – Stichwort Industrie 5.0 mit KI und Machine Learning (ML). Das System kann in weniger als einer Stunde in Betrieb genommen werden. Es verfügt über generischeSchnittstellenzurRobotersteuerungundzu Automatisierungssystemen verschiedener Hersteller sowiedieWebserver-Benutzeroberfläche,dieeinenahtloseIIoT-(Industrial-Internet-of-Things-)undIT-Anbindunggewährleisten.MithilfedesneuenDeep-Learningbasierten Algorithmus ist nun ein kosteneffizientes robotergestütztes Depalettieren möglich. Kisten verschiedener Größen und Erscheinungsformen werden mit hoherGenauigkeittypischerweisedeutlichschnellerals in einer Sekunde lokalisiert. Das Lokalisierungssystem meldet die Position und Höhe der Kartons an die SteuerungdesRoboters.DerRoboternimmtdieenggestapeltenKartonseinzeln–odermehrereaufeinMal–wunschgemäß auf und setzt sie beispielsweise auf ein Förderband,einenvorgesehenenStellplatzoderaufeineanderePalette.DesWeiterenbietetPallocdurchdieintuitive Benutzeroberfläche eine einfache Integration in die Robotersteuerung
Mit der Implementierung von Deep Learning in ausgewählteSensor-undBildverarbeitungssystemeverfolgt Sick smarte Sensor-Softwarekonzepte, die anpassungsfähige und zukunftssichere Lösungen für Automatisierungsanwendungen aller Art schaffen KI und Sensorintelligenz wachsen so zusammen Mit Palloc hat Sick seine Deep-Learning-Expertise einmal mehr industrietauglich umgesetzt und der Intralogistik sowie der HandhabungstechnikimweiterenSinnezurVerfügung gestellt. (bm)
Bild: Sick
Das Palloc-System von Sick wird ab Werk mit einem vorinstallierten neuronalen Netz ausgeliefert, das bereits mit großen Datenmengen von Boxen unterschiedlicher Größe, Farbe, Design und Bedruckung trainiert wurde.
Das neue Kamerasystem Palloc für Roboteranwendungen (Pallet content localization) bietet die Möglichkeit, nahezu unbegrenzte Varianten von gestapelten Kartons auf Paletten zu lokalisieren, und liefert Positionskoordinaten für eine zuverlässige und griffsichere Roboterbedienung
Effiziente Versandprozesse und strukturierte Produktionsabläufe sind unerlässlich, um ein Unternehmen zum Erfolg zu führen. Dennoch bleiben in der Intralogistik noch immer zahlreiche
Optimierungsoptionen weitestgehend ungenutzt. Um Prozesskosten zu senken und Mitarbeitende zu entlasten, sollten Betriebe zukünftig vermehrt auf Automation und intelligente Hallenplanung setzen.
InZeitendesakutenFachkräftemangelserweistessich als unerlässlich, möglichst viele Handgriffe zu automatisieren, anstatt ausschließlich auf menschliche Arbeitskräfte zu setzen. Dadurch können sich alle verfügbaren Mitarbeitenden auf die Kernaspekte ihrer Tätigkeit fokussieren. Im Bereich der VerpackungsprozessebietensichverschiedeneMöglichkeitenzurEffizienzsteigerung an – angefangen bei der optimalen Anordnung von Packtischen bis hin zu teilweise oder vollständig automatisierten Packstraßen und Verpackungsmaschinen.
Insbesondere angesichts der stetig steigenden Zahl derOnlinebestellungen,dieHerstellerundHändlergleichermaßen vor Herausforderungen stellt, lassen sich dankindividualisierterAutomatisierungslösungenKosten und Material einsparen. So können Betriebe nicht nur ihre Arbeitsabläufe beschleunigen, sondern gleichzeitig den Grundstein für weitere Digitalisierungsmaßnahmen legen.
AllesimBlick
Häufig liegt der Hauptfokus bei der Optimierung der innerbetrieblichenLogistikausschließlichaufderAutomatisierung von Prozessen und den entsprechenden Maschinen. Unternehmen sollten dabei jedoch nicht außer Acht lassen, dass die Verbesserung der Effizienz bereits bei der räumlichen Gestaltung beginnt. Bevor automatisierte Verpackungsmaschinen zum Einsatz kommen, ist es wichtig, die gesamte Struktur der Packstraße intelligent durchzuplanen und zu überprüfen. PunktgenauimRaumplatzierteArbeitsgeräteund-maschinen sorgen für Zeiteinsparungen in der Durchführung der einzelnen Arbeitsschritte, was wiederum die Produktivität fördert. Insbesondere sogenannte Inselfertigungen tragen maßgeblich zur Effizienzsteigerung bei:WennPacktischesichinPaarenoderVierergruppen gegenüberstehen, können mehrere Mitarbeiter gleichzeitig die dazwischen platzierten Verpackungsmaschi-
nen wie Papier- und Luftkissen-Füllsysteme nutzen. Dies reduziert Anschaffungskosten, verkürzt Laufwege innerhalb des Betriebs und verbessert somit insgesamt den internen Materialfluss.
EffizienzvonAnfangan
Durch den Einsatz von teilweise oder vollständig automatisierten Maschinen können Unternehmen ihre Verpackungs- und Versandprozesse effizienter und zuverlässigergestalten EinemodernePackstraßeermöglicht es, saisonale Spitzenzeiten ohne zusätzliches Personal erfolgreich zu bewältigen. Entsprechende Automatisierungstechnik lässt sich in verschiedenen Bereichen in die internen Prozesse integrieren und sorgt so für beschleunigte Abläufe. Zum Beispiel umfasst der erste SchrittdesVersandprozessesinderRegeldasAufstellen oder Aufrichten der Kartons, bevor die Ware in die Verpackunggelangt.EinvollautomatisierterKartonaufrichter kann je nach Ausführung etwa 30 Standardkartons pro Minute aufstellen, ohne dass dies zusätzliches Personalerforderlichmacht.DadurchkönnensichdieMitarbeitendenaufihreHauptaufgabenwiedasPackenund Polstern der Sendungen konzentrieren. Durch die IntegrationamAnfangderPackstraßelässtsichdieProduktivität bereits im ersten Step erheblich steigern
Flexibelundmodular
Ergonomische Packtische in modularer Bauweise sorgenwährenddesVerpackungsprozessesdafür,dassMitarbeitende alle nötigen Gerätschaften und Materialien zumBefüllenundAuspolsterndesKartonsunmittelbar griffbereit haben. Höhenverstellbare Tischplatten ermöglichen zudem eine einfache Anpassung an die Bedürfnisse verschiedener Nutzer und verringern so die physische Belastung des Personals. Zusätzliche Integrationen wie Füll- und Polstermaschinen vereinfachen nicht nur die Herstellung des benötigten Transportschutzes, sondern bieten auch flexible, platzsparende
Bild: BBV erpackungen
Streckenplanung: Die Effizienz von Verpackungsanlagen in der Intralogistik beginnt schon bei der räumlichen Gestaltung
Teilweise oder vollständig automatisierte Packstraßen und Verpackungsmaschinen entlasten Mitarbeitende und sparen in Zeiten steigender Onlinebestellungen Kosten und Material.
Optionen,vorhandeneMaterialieneffizienterzunutzen und dadurch den Verbrauch effektiv zu reduzieren.
AutomatischeErfolgskombi
Im letzten Arbeitsschritt können VerpackungsmaschinenebenfallsfürdeutlichgeringereAusführungszeiten sorgen: Umreifungs- und Klebebandmaschinen beziehungsweise Kartonverschließer helfen dabei, zusätzliche Handgriffe einzusparen. Vollautomatische Geräte können die Größe des Pakets erkennen und sich entsprechend anpassen Dadurch ist es möglich, verschiedeneKartongrößenimVersandprozessohnemanuellen Eingriff zu verarbeiten – die Pakete müssen lediglich durch die Maschine geführt werden.
Rollenbahnsysteme dienen dabei als Bindeglied zwischendenverschiedenenKomponentenderPackstraße. Auchdiesekönnenoptionalautomatisiertarbeiten,wobei sich angesichts des Kosten-Nutzen-Verhältnisses meist eine Kombination aus motorisierten und unmotorisierten Rollenbahnelementen anbietet. Auf diese Weise lassen sich sowohl kurze als auch lange Strecken zwischen den einzelnen Stationen zurücklegen, ohne weitere Zeit für den Transport mittels Logistikwagen aufwenden zu müssen.
GanzheitlichindieZukunft
DieeffizienteGestaltungderLagerhalleundderEinsatz automatisierter Verpackungsmaschinen bilden die Basis für weitere Modernisierungsschritte in der innerbetrieblichen Logistik. Angesichts der fortschreitenden Digitalisierung ist die Optimierung der Packstraße besonders im Hinblick auf KI-gestützte Systeme sinnvoll. Allerdings kann die Nutzung von Verpackungsmaschinen verschiedener Hersteller schnell zu einem hohen Verwaltungsaufwand führen. Daher erweist es sich in der Praxis als ratsam, bei der Planung und Umsetzung der einzelnen Optimierungsmaßnahmen mit einem erfahrenen Dienstleister wie beispielsweise BB-Verpackungen zusammenzuarbeiten. Dieser fungiert als Schnittstelle zwischen Herstellern und Kunden und gewährleistet einen reibungslosen Ablauf Wenn alle Schritte aus einer Hand erfolgen, können Kosten und Zeit gespart und der gesamte Prozess vereinfacht werden. (bm)
FLÜSSIGTRANSPORTE
GefährlicheFlüssiggüter sichertransportiert
Flüssigguttransporte stellen seit jeher hohe Anforderungen an Fachpersonal, Fahrzeuge und Logistikservices. Quasi „noch eins drauf“ setzen das Handling und der teils multimodale Transport gefährlicher Flüssiggüter wie LNG, Mineralöl und chemische Produkte. Der Beitrag schildert, wie führende Logistikdienstleister diese hohen Anforderungsprofile umfassend erfüllen und zukunftsorientiert nachhaltig wirtschaften.
VERFASST VON
ReinhardIrrgang
Freier Autor
Seit1946istHoyeralsunabhängigesFamilienunternehmeneinerderführendenBulk-Logistikerweltweit mit Repräsentanzen in 96 Ländern und verfügt als Spezialist über ein umfassendes Know-how in komplexenDienstleistungenundeffizientenLösungen Diese werden insbesondere für die Branchen Chemie, Lebensmittel, Gas und Mineralöl entwickelt und realisiert. Hoyer verfügt neben Zugmaschinen, Tankaufliegern und IBC über zahlreiche Logistikanlagen mit Depots, Reinigungsanlagen und Werkstätten (IBC steht fürIntermediateBulkContainerunddamitgroßeTankContainer, die für Lagerung und Transport von Flüssigkeiten eingesetzt werden)
Ein Beispiel für das umfangreiche Leistungs- und Lösungsportfolio bietet die Versorgung der Kanalinsel
Guernsey in Großbritannien mit „Liquefied Petroleum Gas“, kurz LPG. Hierfür werden spezielle Tankauflieger eingesetzt, die im intermodalen Verkehr die Energiebedarfe der Inselhaushalte sicherstellen. Hoyer sichert hierbei in Zusammenarbeit mit Personal der Island Energy Group (IEG) einen reibungslosen Ablauf
KomplettversorgungderKanalinsel GuernseymitLNG
Die vor der französischen Küste gelegene britische Kanalinsel Guernsey mit rund 65 Quadratkilometern Flächeundetwa63.000Einwohnernstellteinelogistische Herausforderung dar, da aufgrund von Veränderungen im Bereich der Infrastruktur große Versorgungstanker
Der international tätige Logistikspezialist Hoyer ist auf den Transport und das Handling von Flüssiggütern spezialisiert.
nichtmehrandockenkönnen.DahernutztHoyerfürdie verlässliche Energieversorgung Tankauflieger, die das ProduktaufdembritischenFestlandbeidenRaffinerien abholen und von dort zum Hafen transportieren. Die entkoppelte Ladung wird mit kleineren Fähren in den HafenvonGuernseyverschifftunddortdenKundenvon Hoyer und dem Partner IEG zur weiteren Auslieferung übergeben.
Hoyer übernimmt bei dieser kritischen Infrastrukturlogistik das vollständige Management, wie Jonathan Lawrence,OperationsDirectorHoyerGasandPetroleum Logistics UK, schildert. „Wir sind stolz darauf, die VersorgungeinerganzenInselunterstützenzukönnenund sind uns hierbei unserer Verantwortung voll bewusst.“ Der Transport wird mit von Hoyer-Spezialisten geschultem Personal und mit dem von Hoyer zur Verfügung gestellten Equipment durchgeführt. Für die Übergabe an den lokalen Partner IEG sind die Tankauflieger zusätzlich mit Ortungssystemen ausgestattet, sodass die Übernahme auf Guernsey transparent und optimal getaktet werden kann.
Da LPG-Flüssiggas hauptsächlich aus Propan und ButanbestehtunddaheralsGefahrgutgilt,unterliegtes bei Transport und Handling besonderen Auflagen Das Gas gilt als umweltverträglicher als Benzin und Diesel, dabeiderVerbrennungwenigerEmissionenentstehen, und wird als Energieträger sowohl für die Wärmeversorgung von Wohneinheiten als auch als Brennstoff für Gasherde und zum Antrieb von Kraftfahrzeugen verwendet. Daher ist eine sichere und verlässliche LPGLogistik unverzichtbar
Grundsätzlichstehen,nebenhöchsterEffizienzundPerformanz durch kundenindividuell maßgeschneiderte Lösungen, Nachhaltigkeit und Umwelt im Mittelpunkt aller Aktivitäten von Hoyer „Wir verpflichten uns der Nachhaltigkeit“, so Björn Schniederkötter, Chief Executive Officer der Hoyer Group, „treffen Entscheidungen unter ökologischen, sozialen und ökonomischen Ge-
schichtspunkten und investieren in nachhaltige Geschäftsmodelle und Technologien.“
ZudennachhaltigenLogistiklösungenund-maßnahmenvonHoyerzähltbeispielsweisedie2022begonnene vermehrte Nutzung von alternativen Kraftstoffen So wurdenindenNiederlandenundGroßbritanniendurch den Einsatz von Biokraftstoffen mehr als 1.000 Tonnen CO2 eingespart Zudem prüft die Hoyer Group den Einsatz von Elektro- und Wasserstoff-Fahrzeugen im europäischen Straßentransport und setzt auf die Beschaffung erneuerbarer Energien, die aktuell 35 Prozent des Stromverbrauchs ausmachen.
Größter Hebel für CO2-Reduzierung bleibt die VerlagerungvonTransportenvonderStraßeaufintermodale Verkehrsträger wie Schiff oder Bahn. Die Kunden profitieren bei intermodalen Verkehren vom flexiblen und
Der international tätige Logistikspezialist Hoyer ist auf den Transport und das Handling von Flüssiggütern spezialisiert.
Björn Schniederkötter, CEO der Hoyer Group: „Wir verpflichten uns bei all unseren Logistik- und Transportdienstleistungen der Nachhaltigkeit.“
Logistik zählt zu den führenden Logistikunternehmen für flüssige Chemikalien und petrochemische Produkte in Deutschland und Europa.
globalen Netzwerk der Hoyer Group Kontinuierliche Schulungen für energieeffizientes Fahren, digital gestützte Analysen des Kraftstoffverbrauchs und die OptimierungvonNutzlastundFüllstandsorgenebenfallsfür eine CO2-Reduktion.
Zur Beförderung von Lösemitteln, Säuren und Laugen setzt Transporte Jung, Dormagen, auf einen modernen Fuhrpark aus ein- und mehrkammerigen EdelstahlFahrzeugen, die hauptsächlich für die Klassen 3 und 8 zugelassen sind. „Als Herzstück unseres Logistikunternehmens sorgen sie für den reibungslosen Ablauf in allen Phasen des Transports und bilden die ideale Lösung, um flüssige Medien, Gefahrgüter und flüssige Gefahrstoffe wie Lösemittel, Säuren und Laugen sicher an ihr Ziel zur bringen“, so die Geschäftsführung von Transporte Jung Das Unternehmen hat sich auf die Beförderung für die Chemie-verarbeitenden Industrie spezialisiert und zählt „unter anderem Konzerne aus dem Pharmabereiche, der Kosmetikbrachen und mehr zu unseren zufriedenen Kunden“
Als eines der wenigen Unternehmen in Deutschland ist Transporte Jung zusätzlich Ansprechpartner im Bereich E-Fuel, der sich „immer größerer Beliebtheit erfreut“;diemeistausWasserundKohlendioxidgewonnenen, synthetischen Kraftstoffe werden insbesondere vonChemiewerkenproduziertundmüssenvondortfür den Handel transportiert werden. Zudem werden Kunden aus Industrie und Gewerbe mit Mineralölen, OttoundDieselkraftstoff,Biodieselundmehrbeliefert–dies ebenso im Raum Dormagen und Umgebung wie auch flexibel und kurzfristig deutschlandweit.
Die1922gegründeteLanferLogistikzähltmitmehrals 1.000MitarbeiterinnenundMitarbeiternzudenführendenLogistikunternehmenfürflüssigeChemikalienund petrochemische Produkte in Deutschland und Europa. Lanfer bietet mit qualifiziertem Personal sowie unter
Einsatz eines umfangreichen Equipments für unterschiedlichste liquide Produkte das Handling aller gängigen Gefahrgutklassen und multimodale Transportmöglichkeiten insbesondere auf Straße, Schiene und Wasser HierfürstehteinweitverzweigtesNetzwerkmit optimalen Umschlagmöglichkeiten zur Verfügung Zudemzählen„zahlreicheMöglichkeitenvonprofessionellenMehrwertdienstleistungenfürFlüssigprodukteund eingroßes,Möglichkeitsspektrum‘zurUmsetzungindividueller Kundenbedürfnisse“ zum Angebotsspektrum, wie Lanfer Logistik meldet.
Lanfer Logistik verfügt über ein umfangreiches SpektrumanSattelzugmaschinen,Tankcontainernund-aufliegernsowieÖltankwagenundmobilenTankmodulen für den Einsatz im Schiff Mehr als 6.000 Sattelzugmaschinen sind im täglichen Einsatz. Sie verfügen neben „Premium-Ausstattungen für die Fahrer und allen verfügbaren Sicherheitseinrichtungen“ über Funk- und Ortungssysteme, sprachgesteuerte Telematiksysteme, GGVS- und ADR-Ausstattung, innovative, umweltschonendeAntriebewieLNG(LiquidNaturalGas,Flüssiggas), Überwachung des Kraftstoffverbrauchs und des CO2Ausstoßes.
Hinzu kommen 3.000 Tankcontainer von 21 bis 37 Kubikmetern (Swap Bodies) sowie 7.500 ISO-Tankcontainer Allianz weltweit von 24 bis 26 Kubikmetern. Die Edelstahlcontainer mit ADR-Zulassung sind mit Isolierung und Heizung, doppelseitigen Laufstegen, Klappgeländer, isoliertem Klappdeckel, Auslaufkasten und Isolierung bis zu 160 Millimetern Stärke ausgestattet. Zudem gibt es Spezial-Equipment für Isocyanate und andere sowie Tankcontainer für beispielsweise Chlorbleichlauge, Salzsäure und Schwefelsäure.
GummierteFahrzeugefürSalz-und Schwefelsäure
Mehr als 1.000 Ein- und Mehrkammer-Fahrzeuge nach ADRhatLanferLogistikimEinsatz,darunterMehrkammer-Jumbo-Fahrzeugebis52KubikmeternFassungsver-
Hoyer Group investiert in die Zukunft
Den globalen Entwicklungen begegnet die Hoyer Group mit konkreten Investitionen in die Infrastruktur von Reinigungsanlagen, Werkstätten und Depots, unter anderem in Houston (USA), in Pinthong (Thailand) und in Ludwigshafen (Deutschland).
Weitere Investitionen plant das Unternehmen beispielsweise in den Bereichen Tankcontainer und IBC-Flotte, um die europäischen und globalen Bedarfe mit der Verfügbarkeit von passendem Equipment noch schneller zu erfüllen. „Uns ist es wichtig, entlang der gesamten Supply Chain Mehrwert für unsere Kunden zu schaffen“, so CEO Björn Schniederkötter „Dies beginnt mit unseren Supply-ChainSolutions-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern in der Abfüllung und reicht bis hin zum Ausbau unserer digitalen Services in unserem Kundenportal.“
Lanfer
Bild: Lanfer
Die familiengeführte Gartner-Gruppe ist in acht europäischen Ländern aktiv und betreibt einen eigenen Lkw-Fuhrpark mit rund 2.100 ziehenden Einheiten und mehr als 3.200 Aufliegern.
mögenundUnterwegsbeheizung,zudemADR-Fahrzeuge mit V2A und V4A mit 16 bis 56 Kubikmetern Fassungsvermögen sowie Mehrkammerfahrzeuge mit bis zu sechs Kammern. Hinzu kommen Spezialauflieger (Jumbo, gummiert, GMP, MDI/TDI), spezielle Einkammerfahrzeuge mit bis zu 28 Tonnen Nutzlast und gummierte Fahrzeuge für beispielsweise Chlorbleichlauge, Salz- und Schwefelsäure Des weiteren Entladungseinrichtungen für Gaspendelverfahren und Pumpenentladungen, Abfüllsicherung sowie TKW-Messanlagen bis zu zehn Kammern und 100 Metern Entladeschlauch, Vakuum- und dedicated Auflieger Hinzu kommen Motorwagen, Anhänger und Auflieger sowie mobile Tankmodule für den Einsatz im Schiff Die mobilen Combiship-Tankmodule mit je 275 Kubikmetern FassungsvermögenlassensichaufgrundihrerAufsetzfunktionauch als Zwischenlager nutzen.
EuropaweiterTransportflüssiger Gefahrgüter
„Seit vielen Jahren stellen wir für unsere Kunden die logistischen Dienstleistungen Transport, Intermodal und WarehousingzurVerfügung“,soJuliaGartner „Deshalb wählen jeden Tag mehr als 1.000 Kunden unser Unternehmen.“ Die Gartner Group befindet sich ausschließlich in Familienbesitz und beschäftigt europaweit an 23 Standorten in acht europäischen Ländern mehr als 3.700MitarbeiterinnenundMitarbeiter,davonetwa954 in Österreich.
DereigeneumweltfreundlicheLkw-Fuhrparkumfasst mehr als 2.100 ziehende Einheiten sowie über 3.200 Auflieger Insgesamt werden derzeit 670 000 Straßentransporte pro Jahr durchgeführt und mit mittlerweile 1.600 Containern jährlich 35.000 Schienentransporte abgewickelt.
GartneristseitvielenJahreneinzuverlässigerPartner für die internationale chemische und Mineralöl-verarbeitendeIndustrieundtransportiertmitihrenTankfahrzeugenund-containerneuropaweitflüssigeundtempe-
Im Zeitraum vom 1. Mai 2024 bis 30 April 2025 wird MAN Truck & Bus rund 500 Sattelzugmaschinen an die Gartner KG liefern.
raturgeführte Waren bis zu einer Temperatur von 240 GradCelsius.AlleunternehmenseigenenZugfahrzeuge und Auflieger erfüllen die Anforderungen von GGVS und ADR und sind daher für normale Güter ebenso geeignet wir für Gefahrgut.
„Wir sind absolute Spezialisten für den Flüssigtransport chemischer und technischer Produkte und haben daher unseren gesamten Fuhrpark auf Flüssigtransporte dieses Leistungssegments hin optimiert“, so das Unternehmen„UnserefürdenTanktransporteingesetzten Auflieger mit einer oder mehreren Kammern werden hauptsächlich für den Gefahrguttransport eingesetzt.“ (bm)
INFO
Spezielle Flüssigtransporte für Milch und Säfte
Milchtransporte Böhner, Lichtenau (Nähe Paderborn), sammelt getreu seinem Unternehmensmotto „Abholen, umfüllen, liefern“ Rohmilch mit seinen isolierten Gliederzügen. Mit seinen umfassend geschulten Mitarbeitern befördert der Spezialist für Flüssigtransporte Rohmilch, Magermilch, Rahm, Molke, Säfte und Wasser Als Transportfahrzeuge werden Mehrkammer-Auflieger mit bis zu 32.000 Litern Fassungsvermögen eingesetzt.
Bild: Gartner
Bild: MAN
VERFASST VON
EckhardBoecker
Freier Autor
KEP-HAFTUNG
Falschgekühltverladen
Ob ein Pharmakunde einen nachgewiesenen Totalschaden gänzlich ersetzt bekommt, hängt von den Umständen des Einzelfalls ab, wie der nachfolgende aktuelle Rechtsstreit untermauert. Der Pakettransport erfolgte bei Raum- anstelle von Kühlschranktemperatur.
DerPharmakundebeauftragteeinenseinerKEP’ler, ein Paket mit Medikamenten für die Humanmedizin zum Empfänger nach München zu transportieren. Das Paket wurde dem KEP’ler in Baunatal übergeben, wo es transportbedingt für eine kurze Zeit zwischengelagert wurde. Ein Lagermitarbeiter des KEP’lers verlud das Paket in der Nachtschicht in das richtige KEP-Fahrzeug, jedoch „versehentlich“ in den falschen „Ambientbereich“, der eine Temperatur zwischen 15 und 25 Grad Celsius, also Raumtemperatur, hatte. Allerdings sollte der Transport mit einer Temperaturvon2bis8GradCelsiuserfolgen,alsoKühlschranktemperatur, so die Kundenvorgabe. Der Paketinhalt hatte einen Wert von 16.110,43 Euro Der Pharmakunde verlangte vom KEP’ler, den Schaden in Gänze zu erstatten, für den er den KEP’ler zuvor schriftlich in die Haftung genommen hatte.
Das Vorgehen begründete der Pharmakunde damit, dassderKEP’lerdasPaketschadensfreiund„zureichend vorgekühlt“ erhalten habe. Dabei hob er besonders hervor, dass die Kühlkette mit Bezug auf die Vortransporte ununterbrochen gewesen sei. Auf der Grundlage des geschlossenenFrachtvertragsseiderKEP’lerverpflichtet gewesen,dieSolltemperaturbeimEmpfangvonPaketen zu prüfen. Die Empfangsbestätigung des KEP’lers erlaube die „tatsächliche Vermutung“, dass das Paket in seinem Gewahrsam zu Schaden gekommen sei, so der Pharmakunde.
DazuäußertesichderKEP’ler,dassesaufgrundeines „Augenblickversagens“ des verladenden Lagerarbeiters dazugekommensei,dass–diesseiunstreitig–dasPaket ins falsche Lkw-Fach gelegt worden sei. Daraus abzuleiten, dass der KEP’ler unbeschränkt hafte, teile man nicht. Wenn der KEP’ler hafte, so sei seine Schadens-
Im Pharmabereich kommt es immer wieder zu Rechtsstreitigkeiten wegen falscher Temperaturen beim Transport
ersatzpflicht auf 750 Euro begrenzt. Diese Haftungsbegrenzungsei–„individualvertraglich“–zwischenden Parteienvereinbartworden,sodieweitereVerteidigung desKEP’lerszurSchadensforderungdesPharmakunden. AußerdemvertratderKEP’lerdiePosition,dasseineunwesentliche und zeitlich begrenzte Temperaturabweichung – es waren sechs Stunden – nicht stets zu einem Totalschaden am Gut führe. Außerdem meinte er, dass der Pharmakunde nicht nachgewiesen habe, dass die reimportierten Medikamente schadenfrei beim KEP’ler angeliefertwordenseien.DenndieMedikamenteseien – vor Übergabe an den KEP’ler – von Dritten mehrfach transportiert beziehungsweise eingelagert worden.
BerufungzumOberlandesgericht vonErfolggekrönt
Das Landgericht Mannheim verurteilte den KEP’ler zu 100 Prozent Schadensersatz, jedoch legte der gegen dieses Urteil Berufung beim Oberlandesgericht (OLG) in Karlsruheein.DiesmitgroßemErfolg Dennam28 Juli 2023 entschied das OLG, dass sich der Schadensersatzanspruch des Klägers auf 750 Euro begrenze (AZ: 15 U 140/22 – rechtskräftig).
EssteheaußerStreit,dassderKEP’lerdieMedikamente mit einer zu hohen Temperatur beförderte Dadurch seidasGutimSinnedes§425Handelsgesetzbuch(HGB) beschädigtworden.EineGutbeschädigungimSinneder vorstehenden Vorschrift könne auch dann in Betracht kommen,wennkeine„Substanzverletzung“festgestellt worden sei. Dazu zitierte das OLG unter anderem die EntscheidungdesBundesgerichtshofsvom24 Mai2000 (AZ: I ZR (84/98). Denn, so das Gericht, akzeptiere der potenzielle Käufer ein Gut zum vollen Kaufpreis nicht, wenn ein dem Gut anhaftender „Schadensverdacht“ nicht in Gänze ausgeräumt werden könne
Der Pharmakunde habe substanziiert inklusive des präsentiertenGutachtensdargelegt,dassMedikamente, die nicht innerhalb des vorgesehenen Temperaturbereichs transportiert und gelagert werden, wieder einen „arzneimittelrechtlichen Zulassungsprozess“ durchlaufen müssen. Dabei entstünden Kosten, die den Medikamentenwert um ein Vielfaches übersteigen Daher sei voneinemTotalschadenamGutauszugehen,sodasOLG inseinemweiterenTenor Außerdemseizuberücksichtigen, dass der Pharmakunde widerspruchslos vortrug, dass ein neuer Zulassungsprozess die Dauer des Mindesthaltbarkeitszeitraumes der beschädigten Medikamente überschritten hätte. Deshalb sei, so das OLG, ohneNachweiseinerSubstanzveränderung–aufderBasis eines „bloßen Verdachts“ – davon auszugehen, dass die Medikamente einen Totalschaden erlitten haben
BeweiserhebungergabkeineDefizite beiderVorkühlung
FürdasOLGsteheauchfest,dassdieMedikamentewährend der Vortransporte und vorangegangenen Einlagerungen mit der geforderten Temperatur behandelt worden seien. Zunächst meinte das OLG, dass die vom KEP’lererteilteQuittungnichtausreiche,umdenNachweis einer einwandfreien Vorkühlung auf allen vorangegangenenTransporten/Einlagerungenalserbrachtzu sehen. Das hieße, eine reine Empfangsquittung des KEP’lers begründe weder die „Vermutung“ noch den „Anscheinsbeweis“, dass die Vorkühlung der Medika-
mente ordnungsgemäß gewesen sei. Demzufolge sei eineQuittunginseinerBeweiskrafterschütterungsfähig, wennderKEP’lerFrachtbriefangabenoffensichtlichoder nachgewiesenermaßen nicht bestätigen könne. Trotzdem sei das OLG davon überzeugt gewesen, dass es keineDefizitebeiderVorkühlunggegebenhabe,diesbasierendaufdenErgebnissenderweiterenBeweiserhebung Eine Zeugin des Pharmakunden überzeugte das OLG, dassdasGutkeinenunzureichendenTemperaturenausgesetzt gewesen sei. Beispielsweise prüfte sie sorgfältig die Temperaturprotokolle über den gesamten vorangegangenen Transportzeitraum, während sich das Gut im Lager befand. Alle Transporte erfolgten „temperaturkontrolliert“ Zudem nehme man, so die Zeugin, keine Medikamente ins Lager, wenn die festgestellte Temperaturunzureichendseioder,wiesieesformulierte,nicht „korrekt“ gewesen sei. Temperaturabweichungen müssen, so die Zeugin, immer gemeldet werden, was in Audits kontrolliert werde. Alle ihre Großhändler unterlägendengleichenQualitätsanforderungen,sodieZeugin weiter
Schließlich sagte das OLG, dass sich die Haftung des KEP’lersbegrenze.DenneinenSchadensvorwurfimSinne des § 435 HGB, der in Folge zu einer unbegrenzten Haftungführe,teilemannicht DasVerhaltendesLagermitarbeiters begründe kein qualifiziertes Schadensverschulden. Im Ergebnis sei ein „menschliches Augenblickversagen“zukonstatieren,waseineunbeschränkte Haftung nicht begründe, so das Berufungsgericht. (bm)
INFO
Top 5
Die Haftung des KEP’lers, die er mit einem Pharmakunden individualvertraglich vereinbarte, war – verglichen mit dem entstandenen Warenschaden – der Höhe nach überschaubar
Die Haftung des KEP’lers wäre ohne Vertrag noch geringer ausgefallen. Denn dann wäre die Haftung nach § 431 Absatz 1 HGB auf 8,33 Sonderziehungsrechte je Kilogramm begrenzt gewesen. Das Paket brachte 2,8 Kilogramm auf die Waage, was bedeutet, der Ersatzbetrag hätte zirka 30 Euro betragen.
Der Verkäufer und/oder Käufer, je nach vereinbarter Incoterm, sollte immer eine Transportversicherung einkaufen. Denn wie der vorliegende Rechtsstreit unter Beweis stellt, führt ein Totalschaden, der im Gewahrsam des KEI’lers nachweislich eintritt, nicht zwangsläufig dazu, dass er auch unbeschränkt im Schadensfall haftet.
Der Pharmakunde ist beweisverpflichtet, dass die Medikamente während aller vorangegangenen Transporte und Zwischeneinlagerungen, das heißt innerhalb der gesamten logistischen Kühlkette, ordnungsgemäß vorgekühlt wurden. Daran ändert sich nichts, so das OLG, wenn die Medikamente in der Obhut des KEP’lers nachweislich mit einer zu geringen Temperatur transportiert wurden.
Der KEP’ler sollte jede Haftungsvereinbarung, die sein Kunde mit ihm zu treffen beabsichtigt, zuvor mit seinem Verkehrshaftungsversicherer (VKH) besprechen. Unterlässt er dies, läuft er im Schadensfall ins Risiko, dass sein VKH nur einen Bruchteil dessen erstattet, was der KEP’ler gegenüber seinem Kunden auf der Grundlage einer rechtswirksamen, individuell ausgehandelten Haftungsvereinbarung zahlen muss.
Strukturierte Planung für das Recruiting und Onboarding ist insbesondere in Logistikberufen unabdingbar
RECRUITING
FachkräfteausdemAusland gewinnenundbinden
In wenigen Branchen ist der Arbeitskräftemangel so brisant wie in der Logistik: Zuvorderst fehlt es an Lkw-Fahrern, doch leiden auch Bereiche wie die Intralogistik oder die Disposition am Fehlen von Arbeitskräften. Wie gelingt es Logistikunternehmen, die Möglichkeiten des Fachkräfte-Einwanderungsgesetzes zu nutzen?
UVERFASST VON SvenKonzack
Geschäftsführer
Staffery GmbH
ChristophDrebes
Geschäftsführer
Mystery Minds GmbH
m dem Mangel an Arbeitskräften entgegenzuwirken, hat der Bundestag Mitte 2023 das Fachkräfte-Einwanderungsgesetz auf den Weg gebracht. Daraus ergibt sich eine Reihe von Verbesserungen für die Logistikbranche: Firmen haben Zugang zu einem wesentlich größeren Talentpool – ferner wird es erleichtert, Menschen mit spezifischen fachlichen Fertigkeiten oder Sprachkenntnissen zu gewinnen Doch auch wenn formelle Hürden abgebaut werden, bleiben operativeSchwierigkeitenbestehen.Dasgiltzumeinen für das Personalmarketing, das im Ausland wesentlich erschwert ist, doch ebenso auch für die Einarbeitung Hinzu kommen Besonderheiten insbesondere bei Fahrern: die Anerkennung eines Führerscheins dürfte bei Nicht-Europäern ein komplexes Unterfangen bleiben. Um trotz alledem erfolgreich Fachkräfte aus dem Ausland in der Logistik zu gewinnen und zu binden, ist dahereinestrukturiertePlanungfürRecruitingundOn-
boarding unabdingbar Dies kann in der Phase der Personalgewinnung die folgenden Schritte umfassen:
1. EntwicklungeinesSuchprofils Ein genaues Suchprofil beschreibt, in welchen Bereichen die neuen Mitarbeiter Einsatz finden – und welche Qualifikation sie mitbringen müssen. Auch weitere Merkmale der Zielgruppen sollten ausdifferenziert beschrieben werden. Je genauer das Profil, desto leichter fällt die Suche.
2.BestimmungvonRegionen Bereits aus dem Suchprofil können konkrete Ansatzpunkte abgeleitet werden in Bezug auf die Regionen oder Länder, aus denen Mitarbeiter rekrutiert werden. Kriterium dürfte auch sein, wo Ausschreibungen und Bewerbungsprozesse erfahrungsgemäß einfach und effizient verlaufen.
3. Budgetsbestimmen Empfehlenswert ist, Gesamtbudgets für Recruiting,
Einarbeitung und Formelles vorab festzulegen: Investitionen sollten sich spätestens nach zwölf Monaten rechnen. Nur so bleibt das Unterfangen kalkulierbar
4. SuchenachPartnern
Bei Recruiting-Maßnahmen können Partner vor Ort helfen – beispielsweise international aufgestellte Personalberatungen. Auch die öffentliche Hand kann potenziell assistieren: So unterstützt die Bundesagentur für Arbeit, zum Teil in Zusammenarbeit mit Verbänden oder mit spezialisierten Projektmanagementpartnern, Recruiting-Initiativen. Das mehrsprachige Portal „Make it in Germany“, das die Bundesregierung ins Leben gerufen hat, kann ebenfalls weiterhelfen. Auf EU-Ebene trägt die Initiative EURES (EURopean Employment Services) zur Gewinnung internationaler Fachkräfte bei.
5.VertiefendeRecherchen
Wollen Firmen Ausschreibungen auf eigene Faust lancieren, bedarf es guter Vorbereitung: Personalverantwortliche sollten sich in jedem Fall über passende Kanäle – insbesondere Stellenbörsen und -suchmaschinen – im Zielland informieren. In der Natur der Sache liegt es, Vakanzen in der präferierten Sprache der Adressaten zu publizieren.
6.AufbauinterkulturellerKompetenz
Diese ist bereits beim Erstellen einer Anzeige wichtig, beim Führen von Vorstellungsgesprächen gewinnt sie noch an Bedeutung – auch wenn diese online realisiert werden.
BegleitungbiszumArbeitsbeginnund darüberhinaus
TrotzderabgesenktenformellenAnforderungenistder bürokratischeAufwandnichtzuunterschätzen Sowird ein Arbeitsvertrag in der Regel in mehreren Sprachen benötigt.AnerkennungvonAusbildungs-oderStudienabschlüssen,Visumsantrag,WohnungssuchesowieAnreiseundUmzug:Beialledemistesratsam,einenneuen Mitarbeiter zu begleiten, damit die vorherigen BemühungenauchwirklichzueinemerfolgreichenAbschluss gelangen.
Onboarding,IntegrationundNetzwerken
Nachdem die formellen Hürden genommen sind, liegt das Augenmerk auf dem Onboarding und der Integration ins Unternehmen. Dabei kommt es vor allem auf den„FaktorMensch“an–unddamitaufdassozialeMiteinander Ein Schritt-für-Schritt-Guide sollte folgende Schritte umfassen:
1. BereitstellungvonInformationen
Wenn Firmen neuen Mitarbeitern bereits im Vorfeld alle relevanten Informationen über Unternehmen und Arbeitsplatz zur Verfügung stellen, schafft dies Vertrauen und erleichtert den Einstieg
2 InterkulturelleSchulungen
Für eine gute Zusammenarbeit braucht es VorbereitungaufSeitenallerBeteiligten:DafürbietensichinterkulturelleSchulungenan,diesichsowohlandieneuen als auch an bestehende Mitarbeiter wenden. Ein damit verbundenes Ziel ist es, noch mehr gegenseitiges FeingefühlzuentwickelnundeineguteKommunikationzu unterstützen. Fachkräften aus dem Ausland können auch Angebote gemacht werden, um ihnen die Kultur,
innerhalbderersielebenundarbeitenwerden,näherzu bringen. Empfehlenswert ist, auf spezifische Anbieter für interkulturelles Training zu setzen.
3. Netzwerk-undKontaktaufbau
PersönlicheKontaktesindeinentscheidenderAspekt, wenn es um die langfristige Bindung geht. Neue Mitarbeiter mit Blick auf deren Aufbau von beruflichen und persönlichen Netzwerken zu unterstützen, stellt daher eineKernaufgabedar DazugehörenetwadieTeilnahme an Veranstaltungen oder die Integration in Unternehmensnetzwerke – beides können Unternehmen aktiv fördern.Sinnvollistauch,exklusiveEventsfürdieinternationalenBeschäftigtenzurealisieren,umVernetzung untereinander zu erleichtern. Ferner bringen SoftwareLösungen zur Mitarbeitervernetzung per „Blind Date“ Kollegennäherzusammen–zumBeispielbeimgemeinsamen Mittagessen oder virtuellen Kaffee.
4. Tandem-oderPaten-Programme
Fachwissen ist wichtig Doch von ebenso hoher Bedeutung sind Kenntnisse von Gegebenheiten vor Ort und die Beziehungskomponente einer Zusammenarbeit: Emotional in einem Team anzukommen, kann daher erheblich erleichtert werden durch persönliche Ansprechpartner Sowohl Führungskräfte als auch Teammitglieder, die schnell und direkt Fragen beantworten oder als Ratgeber zur Seite stehen, leisten wertvolle Dienste. Unternehmen können Programme lancieren,umsolcheInitiativenzufördern.ImIdealfall wirdVernetzungbereitsvordemoffiziellenStartermöglicht.
5. FörderungvonSprachkenntnissen Auf den beruflichen Kontext zugeschnittene Sprachkenntnisse sind einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren für gelingende Integration. Sofern möglich, sollten Sprachkurse bereits starten, während die neuen Mitarbeiter sich noch im Heimatland befinden: Wahlweise über Kursanbieter vor Ort oder über Online-Sprachtraining Nach Ankunft am Arbeitsort gilt es, Trainings nahtlos fortzuführen. Gute Englischkenntnisse innerhalbdergesamtenBelegschafttragenzueinerleichteren Kommunikation insgesamt bei. (bm)
INFO
Das novellierte Fachkräfte-Einwanderungsgesetz
Mit dem Fachkräfte-Einwanderungsgesetz werden die Hürden für eine Arbeitsmigration von Bewerbern nach Deutschland gesenkt, sofern diese über eine staatlich anerkannte Ausbildung und über Berufserfahrung verfügen. So erfolgten Erleichterungen für den Erhalt einer Blue Card, die Fachkräften aus Nicht-EU-Ländern den Eintritt in den Arbeitsmarkt erlauben. Neben gesenkten Gehaltsgrenzen wurde unter anderem die Liste der Engpassberufe für die „Blaue Karte EU“ deutlich erweitert. Weitere Novellierungen erleichtern die Einreise zum Zweck einer Teilnahme an Qualifizierungsmaßnahmen. Es gelten Sonderregelungen bei berufspraktischer Erfahrung und ein erweitertes Bleiberecht für ausgebildete Pfleger. Ferner wurde die Möglichkeit eines beschleunigten Verfahrens eingeführt, damit Firmen Mitarbeiter aus dem Ausland noch vor deren Einreise anmelden können.
RISIKOANALYSE
MehrSicherheitan denEU-Außengrenzen
Was für Reisende in die USA schon lange kein Novum mehr ist und für Reisende in die EU und nach Großbritannien bald eingeführt werden soll, wird jetzt auch für Warensendungen in die EU umgesetzt: Mit dem Import Control System 2 (ICS2) gibt es jetzt eine Anmeldepflicht für in die EU importierte Güter.
VERFASST VON JohannesHangl
Senior Director
Solution Consulting E2open GmbH
Straße,Schiene,Wasser,Luft–esgibtvieleWege,auf denen Waren in die EU gelangen. Die Zahl der Transportwegeistsogroß,dasseineÜbersichtüber alles,wasimportiertwird,fastunmöglichist.Zumindest, wenn nicht die Importeure selbst in die Pflicht genommenwerden ÄhnlichwiemitdemESTA-Formularoder den geplanten ETA- beziehungsweise ETIAS-GenehmigungenimVereinigtenKönigreichundderEUführtdie Europäische Union mit ICS2 eine verpflichtende Datenübermittlung mit Informationen zu den importierten Brief- und Warensendungen ein. Dabei sind nicht nur alle in die EU, Norwegen und die Schweiz importierten Güter von der Berichtspflicht betroffen, sondern auch Waren, die sich nur auf der „Durchreise“ befinden. DadasGanzemiteinemhohenVerwaltungsaufwand einhergeht, wird das ICS2 in drei Phasen eingeführt. Phase 1 startete am 15. März 2021 und betrifft Kurierdienste und Postdienste im Luftverkehr Diese müssen Frachtinformationen vor dem Versand im Format der elektronischenEntrySummaryDeclaration(ENS)andas ICS2 übermitteln. Mit Beginn der zweiten Phase am 1. März2023erweitertesichdiePflichtaufdieallgemeine
Luftfracht – also alle Waren und Postdienste im Luftverkehr
DiedrittePhasebetrifftjetzt allevierModalitäten
Dabei müssen alle Luftfahrtunternehmen Angaben zur Adresse des Ursprungabsenders, EPRI-Nummer des in der EU ansässigen Empfängers und sechsstelligen HSWarennummer machen. Diese Informationen können dieanmeldepflichtigenParteiennatürlichnurvonihren Kunden bekommen. Sollten diese Angaben unvollständig sein, kann es zu Verzögerungen in der Lieferung kommen und im schlimmsten Fall können EU-Zollbehörden die Anmeldung ablehnen. Für Unternehmen bedeutet dies Verzögerungen in der Lieferkette, NichtEinhaltung von Lieferverträgen und dadurch erhöhte Kosten, unzufriedene Kunden und mögliche Strafen aufgrund von Vertragsbruch.
Mit ICS2 führt die EU eine verpflichtende Datenübermittlung zu importierten Brief- und Warensendungen ein.
MitBeginnderdrittenPhaseimMärz2024habensich dieBestimmungenaufalleTransportwegeindieEUausgeweitet. Denn jetzt müssen nicht mehr nur Luftfahrt-
Von der verpflichtenden Datenübermittlung mit Informationen zu den Sendungen sind auch Waren betroffen, die sich nur auf der „Durchreise“ befinden
unternehmen die Anmeldungen zur Risikoanalyse durchführen,auchWaren,Post-undExpresssendungen, die über den Seeweg, die Straße oder die Schiene in die EU gelangen, müssen mittels ENS-Daten angemeldet werden.
AutomatisierteProzesse verringerndenAufwand
Ohne die entsprechende digitale Infrastruktur ist das eine Menge Verwaltungsaufwand, der mit herkömmlichen Mitteln kaum zu bewältigen ist. Um die geforderten ENS-Daten an ICS2 zu übermitteln, müssen Betroffene daher entweder ein eigenes internes System entwickeln oder mit einem IT-Dienstleister zusammenarbeiten. Auf alle Fälle jedoch müssen sie mit Kunden, Partnern und Lieferanten entlang der gesamten Lieferkettezusammenarbeiten.DochallebenötigtenInformationen von allen Beteiligten einzuholen ist aufwendig –vor allem, wenn dies manuell gemacht wird Abhilfe schaffen kann hier ein automatisierter Prozess. Mit darauf ausgelegten Softwarelösungen können UnternehmendiebenötigtenInformationenautomatisiertineine Plattform einlaufen lassen. Durch die Konsolidierung der Daten können die für die Anmeldung notwendigen DetailsübereineSchnittstellenahtlosundautomatisiert an ICS2 übermittelt werden. Dadurch sparen Unternehmen wertvolle Ressourcen und können zudem sicher sein,dassdurchdenautomatisiertenProzessalleDaten zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle sind – und das vollständig und fehlerfrei.
DierichtigeSoftwarehilft aufvielfältigeWeise
Dabei hilft die richtige Softwarelösung Unternehmen nichtnurdabei,ICS2-konformzuimportieren,sondern unterstütztbeiderEinhaltunggesetzlicherVorschriften, automatisiert den gesamten Importprozess und reduziert dadurch gleichzeitig Fehler, manuelle Zwischenschritte und Grenzübertrittszeiten. Denn wie oben schon angemerkt führt eine Nicht-Einhaltung der Vorschriften zu Verzögerungen im weiteren Versand, da Dokumente nachgereicht werden müssen. (bm)
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Dächer von Logistikimmobilien sind in der Regel ideal für Solarpanels: flach, groß und hoch genug gelegen. Trotzdem werden sogar Neubauten noch nicht standardmäßig mit Solaranlagen ausgestattet.
AKTUELLE TRENDS
WieLogistikimmobilien zukunftsfähigwerden
Klimawandel, Flächenknappheit, schwächelnde Konjunktur –die Logistikimmobilienbranche befindet sich in herausfordernden Zeiten. Um damit umzugehen, setzen immer mehr Unternehmen auf neue Lösungen und bauen in die Höhe, aus Holz oder mithilfe neuester Technologie.
VERFASST VON
LouiseSteinebach
Redaktionelle
Mitarbeiterin
MM LOGISTIK
Die Nachfrage nach Logistikfläche steigt kontinuierlich an – gleichzeitig sind jedoch kaum noch freieFlächenverfügbar Diesgiltinsbesonderefür dicht besiedelte Regionen und Metropolen.
NachdemindenvergangenenJahrendie5-MillionenQuadratmeter-Marke überschritten worden war, hatte der Markt 2023 massive Rückgänge zu verzeichnen. So lag das Neubauvolumen 2023 im Logistiksektor lediglich bei 3,8 Millionen Quadratmetern – der niedrigste StandseitfünfJahren.EinwichtigerGrunddafüristdie schwache Konjunktur und so haben gestiegene Finan-
zierungskosten den Unternehmen zugesetzt. Das geht aus dem aktuellen Marktbericht der Logivest GmbH hervor „Das aktuelle Zinsumfeld und hohe Baukosten erschwerenzudemdenNeubau“,erklärtOliverJähn,LeiterFachkreisLogistikimmobilienderLogistik-Initiative Hamburg
Nachhaltigkeitwirdwichtiger
Neben Flächenknappheit und schwacher Konjunktur sind Nachhaltigkeitsaspekte in Bezug auf Logistikim-
mobilienrelevantergeworden.Maßnahmen,abgeleitet aus dem Pariser Klimaschutzabkommen, müssen von den Betrieben zunehmend umgesetzt werden. Denn es müssenRessourcengeschont,CO2-Emissionenreduziert unddieFlächenversiegelungminimiertwerden.Hierfür plantdieBundesregierung,denFlächenbedarfbis2030 aufunter30HektarproTagzureduzieren Bis2050liegt das Ziel sogar bei netto null.
So kommen auf Unternehmen immer mehr regulatorische Vorgaben zu, die Einfluss auf den Bau von Logistikimmobilien haben. Mithilfe neuer Lösungsansätze sollen deshalb Logistikimmobilien zukunftsfähig gemacht werden.
Logistikimmobilien in Holzbauweise gewinnen zunehmend an Bedeutung, da Holz als Baumaterial in der Bauindustrie immer beliebter wird. Vorteile liegen beispielsweisedarin,dasssiedenCO2-FußabdruckreduzierenebensowiedieBauzeit.DieseistfürHolzbauweisen in der Regel um einiges kürzer im Vergleich zu herkömmlichen Materialien. Zudem können HolzkonstruktionenleichteransichveränderndeAnforderungen angepasst werden.
DerhäufigästhetischanmutendeBauermöglichteine gute Dämmung und somit verhältnismäßig niedrige Heiz-undKühlkosten.AuchfürdieMitarbeitendenein Pluspunkt: Durch die Gebäudehülle aus Sandwichelementen wird deutlich mehr Tageslicht ins Gebäude geleitet als bei herkömmlichen Betonhallen KlimafreundlicheUmrüstung:
„Carbon-Net-Zero kann nur unter Einbeziehung der Bestandsimmobilien gelingen“, meint Jähn Hierzu müssten diese umgerüstet werden. So will man den Raum- und Energieverbrauch von Logistikimmobilien verbessern und CO2-Emissionen reduzieren. Klassische Maßnahmen dafür wären beispielsweise Photovoltaikanlagen zur grünen Energiegewinnung oder Luft-Wasser-WärmepumpenzurKlimatisierung Mittlerweilegibt esmehrereLeitfädenundInitiativen,diesichmitdiversen Maßnahmen zur klimafreundlichen Umrüstung
Digitale und automatisierte Prozesse sollen perspektivisch immer wichtiger werden, insbesondere um Effizienz zu steigern und dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
beschäftigen.SoarbeitenAkteureausderLogistik-und Logistikimmobilienbranche im Rahmen der Initiative „Power of Logistics“ an innovativen Lösungen für energieautarke Logistikimmobilien. In ihrem Ansatz sehen sieLogistikimmobilienalsZentrumeinesEnergieparks. DabeiistdieLogistikimmobiliemöglichstautarkundes bestehen Synergien mit umliegenden Gebäuden Die InitiativesiehtdarineinennotwendigenSchritt,umdas ehrgeizige Ziel der Bundesregierung einzuhalten, 80 Prozent des Bruttostroms bis 2030 aus erneuerbaren Energien zu gewinnen.
FürdieBranchegibteszudemmittlerweileeinenESGLeitfadenderInitiativeLogistikimmobilien(Logix).Die Initiative möchte in diesem Leitfaden einen Standard definieren und ein allgemeines Verständnis dafür bieten,wasNachhaltigkeitinderLogistikimmobilienbranche bedeutet. Denn mitunter sind solche Maßnahmen nicht nur gut fürs Klima, sondern könnten (langfristig) helfen, Kosten einzusparen.
Multi-Level-Lösungen:
Multi-Level-Logistikimmobilien sind spezielle LagerundDistributionszentren.SiesindübermehrereEtagen verteilt, wobei jede Ebene über Rampen zugänglich ist. Insbesondere in der urbanen Logistik sind Multi-LevelLogistikimmobilienrelevant.Siereduzierenzumeinen die Flächenversiegelung und wirken zudem der Flächenknappheit entgegen.
Mulit-Level-Lösungen können nicht nur die Gesamteffizienz erhöhen, sondern auch unter Nachhaltigkeitsaspektensinnvollundsomitsowohlökologischalsauch ökonomisch vorteilhaft sein. Insbesondere durch den Einsatz moderner Technologie haben sie das Potenzial, nachhaltigeurbaneLogistikbereitzustellen.Durchihre vertikaleStrukturreduzierensiedenBedarfanhorizontalerFlächeundermöglicheneinebessereNutzungdes begrenzten städtischen Raums. So kann der Raum optimal genutzt werden und die Wege für die Warenbewegung verkürzt, was die Effizienz der Logistikprozesse steigern kann.
DigitalisierungundAutomatisierung:
Die Integration von IoT-Geräten, KI und Robotik hat Einzug in die Logistikbranche gehalten. Die Technologien ermöglichen eine effizientere Überwachung, Steuerung und Optimierung von Prozessen in den verschiedenen Bereichen der Logistik. So kommen digitale Lösungen wie automatisierte Lagerverwaltungssysteme zum Einsatz, um die Verwaltung der Lagerbestände zu optimieren. Überstände werden reduziert, BestellprozesseverbessertunddieLieferketteneffizienzgesteigert. Aber auch automatisierte Prozesse wie autonome Fahrzeuge werden immer häufiger eingesetzt. Sie sollen in erster Linie Lieferzeiten beschleunigen.
Jähn sieht in dem Trend zur Automatisierung zudem das Potenzial, so dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
EinSektorimWandel
Die Branche erlebt derzeit einen bedeutenden Wandel. Von nachhaltigen Logistikzentren aus Holz bis hin zu KI-Technologien und Multi-Level-Logistikimmobilien gibtesvielespannendeNeuerungen.Dochauchabseits der großen „Innovationen" gibt es verschiedenste Möglichkeiten, um die eigene Immobilie zukunftsfähig zu machen. Und bestenfalls lässt sich so sogar noch Geld sparen. (ls)
VERFASST VON JürgenHindler
Senior Manager Sales Development & Strategy – SCM
LOGISTIKPROZESSE VERKNÜPFEN
VoneinerCloud-basierten SupplyChainprofitieren
Die Integration von Supply-Chain-Prozessen in die Cloud bietet zahlreiche Vorteile, die sich positiv auf die Effizienz, Planbarkeit, das Risikomanagement sowie die Compliance auswirken. Der Mehrwert geht über finanzielle Aspekte hinaus und vereinfacht den gesamten Prozess – eine willkommene Reduktion des Arbeitsaufwands.
Die Herausforderungen, denen Unternehmen in der Lieferkette gegenüberstehen, sind vielfältig Dazu gehören Marktgegebenheiten wie Knappheit, Lieferschwierigkeiten aufgrund von Katastrophen oderPandemiensowieschwankendeKundennachfrage. Viele Unternehmen müssen ihre operativen Prozesse verbessern, indem sie auf Automatisierung und schlankereAbläufesetzen.DurchdieNutzungvonkünstlicher Intelligenz (KI) und Cloud-Technologien beabsichtigen immer mehr Betriebe, ihre Abläufe effizienter und flexibler zu gestalten. Die Initiative zielt vielerorts darauf ab,manuelleAbläufezureduzierenunddenEinsatzvon automatisierten Tools wie KI und Cloud-Diensten zu maximieren, um die Effizienz zu steigern.
nehmen setzen daher auf Cloudlösungen, um ihre digitale Transformation voranzutreiben und die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.
SicherstellungvonTransparenz undCompliance
Wenn Logistikprozesse in einer Cloud verknüpft werden, bieten sich zahlreiche Möglichkeiten, um deren Effizienz, Flexibilität und Transparenz in der Lieferkette zu verbessern.
Auch rechtliche Herausforderungen wie das Lieferketten-Sorgfaltspflichtengesetz stellen Unternehmen vor große Aufgaben. Um diese zu meistern, sind widerstandsfähige und flexible Supply Chains mit datengetriebenenProzessenundInsightserforderlich.Einganzheitliches und transparentes Reporting ist unerlässlich – insbesondere bei internationalen Lieferketten – und erfordert eine einheitliche Datenplattform. Viele Unter-
Cloud-Technologien können dazu beitragen, Transparenz und Compliance entlang der Lieferkette sicherzustellen. Vor allem die Blockchain-Technologie ist in der Lage, die Integrität von Dokumenten zu gewährleisten unddieEinhaltungvonLieferkettenrichtlinienzuüberprüfen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die umgekehrteBeweislastbeiImporten,dieUnternehmenvorgroße Herausforderungen stellt. Cloud-Lösungen können Unternehmendabeiunterstützen,dieseAnforderungen zu erfüllen und Transparenz entlang der gesamten Lieferkette sicherzustellen, um die Einhaltung von Vorschriften zu gewährleisten.
DieRollederCloudim Supply-Chain-Management
DieCloudbietetnichtnureinezentraleAnlaufstelle,um Daten zu speichern, sondern unterstützt auch mit verschiedenenFunktionenimSupply-Chain-Management (SCM) dabei, Transport- und Handelsdaten zu erfassen, zu analysieren und Planbarkeit zu ermöglichen. Ein gutes Beispiel dafür ist die Oracle Cloud SCM, die die verschiedenen Ablaufpunkte eines Supply-Chain-Prozesses miteinander verbindet und eine nahtlose Reaktion auf dynamische Nachfrage-, Angebots- und Marktbedingungen ermöglicht.
Durch regelmäßige Updates und neue Funktionen können Unternehmen mit der Oracle Cloud SCM ein widerstandsfähiges Liefernetzwerk aufbauen, das sich kontinuierlich an die Veränderungen und Anforderungen des globalen Marktes anpasst. Insofern ermöglicht dieCloud-LösungesAnwendern,ihreLieferantenbeziehungen zu stärken, die Kommunikation zu verbessern unddieEffizienzzusteigern.WeitererVorteil:Verschiedene Applikationen können in der Cloud miteinander verbunden werden, sodass ein Datennetz über die Supply Chain hinaus gespannt werden kann.
Aus der Vogelperspektive: Eine Mitarbeiterin in einem Lagerhaus scannt Kartons auf einem Förderband.
Ein Beispiel dafür ist die Zusammenführung von Transport-undHandelsdateninderCloudmitdemZiel, umfassende Informationen für die EntscheidungsfindungunddieglobaleVerbesserungderLogistikleistung zu erhalten. Die Cloud ermöglicht auch die Modellierung verschiedener Szenarien und Planungsoptionen fürFahrersowiedieschnelleBewertungvonZeitplänen, Entscheidungen und Zuweisungen über das gesamte Logistiknetzwerk hinweg Auf diese Weise können Liefertermine einfacher eingehalten und Materialbestellungen besser kalkuliert werden.
Des Weiteren bietet die Cloud auch die Option einer ganzheitlichen Abbildung des Beschaffungsprozesses und des Abrufs von notwendigen Zertifikaten der Zulieferer,umdieWarenregelkonformüberdengesamten Lieferweg hinweg abzuwickeln. Zuliefernde Unternehmen können ihre Dokumente in der Cloud hochladen unddieerforderlichenUnterlagenvorlegen Dabeiistes möglich,Vorgabenfestzulegen,diedieseUnternehmen definitiv erfüllen müssen.
IntegrationvonKIwirdzum Wachstumstreibervonmorgen
Eine verlässliche Cloud-Infrastruktur und Datenbasis bilden die Grundlage für die Integration von KI-FunktionenindieSupplyChain,insbesondereinderAnalyse und Kalkulation von Risiken. Durch den Einsatz von KI können Unternehmen heute noch besser auf Veränderungen und Herausforderungen in der Lieferkette reagieren. Dabei ist es aus Anwendersicht unverzichtbar, einen holistischen Ansatz zu verfolgen und die enge Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen AbteilungenundFirmenniederlassungendesUnternehmens sowie die Anbindung externer Stakeholder sicherzustellen, um die volle Wirkung der Cloud-Technologien zu entfalten.
InsgesamtbietetdieVerknüpfungvonLogistikprozessen in der Cloud zahlreiche Möglichkeiten zur VerbesserungderEffizienz,FlexibilitätundTransparenzinder Lieferkette. Unternehmen, die diese Chancen nutzen, können ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken und sich langfristig erfolgreich am Markt positionieren Die Cloud-basierte Supply Chain wird somit zu einem entscheidenden strategischen Instrument für UnternehmenallerGrößenordnungenundBranchen,diesichden Herausforderungen des 21. Jahrhunderts stellen wollen. (bm)
WIR BEWEGEN WAS. TONNENWEISE.
JUNG Hebe- und Transporttechnik GmbH F +49 (0)7151 30393-0 info@jung-hebetechnik.de
JUNG-HEBETECHNIK.DE
Beilagenhinweis
Einem Teil dieser Auflage liegen Prospekte der Firma
HOPPE Unternehmensberatung, Heusenstamm, bei.
Wir bitten freundlichst um Beachtung. AMB STUTTGART Halle 1 Stand B30
HALB, VOLL ODER GAR NICHT AUTOMATISIEREN?
BeiAutomatisierungscheidensichdieGeister
Kaum eine Disziplin wird in der (Intra-)Logistik so häufig, gleichzeitig aber auch so undifferenziert betrachtet wie die technische Automatisierung Dabei stellt sich, insbesondere unter ROIGesichtspunkten, die Kardinalfrage: Wann lohnt sich ein Invest? Oder: Lohnt er sich überhaupt?
PRO
Stefanie Michel, Redakteurin
MM Maschinenmarkt
Automatisierung sichert die Lieferfähigkeit
Vom Sofa aus online shoppen oder in Deutschland produzieren: Das ist nur möglich, wenn auch die Logistik funktioniert. DochfastüberallherrschtindieserBranche Arbeitskräftemangel und das Image ist schlecht: zu wenig Personal, zu viel Fluktuation, zu hohe (auch körperliche) Arbeitsbelastung Unternehmen müssen also umdenken,umhierweiterhinproduzierenund liefernzukönnen.StattaufneueMitarbeiter zu warten, die zunächst eingearbeitet werden müssen, sollten Unternehmen für wiederkehrende Aufgaben im innerbetrieblichen Warentransport zügig in FTF und Roboterinvestieren.Dasentlastetvorhandene Mitarbeiter und steigert somit die Attraktivität des Arbeitsplatzes.
Nichts ist so flexibel wie gute alte Handarbeit
Sicher: Es gibt Felder, die nicht ohne Automatisierungstechnikauskommen.ImGrunde genommen sind das alles Tätigkeiten ohne große Wertschöpfung, die sehr repetitivenCharakterhaben,aberkeinehoheQualifikation der Beschäftigten erfordern. Hier würde ich ansetzen: Bei rund 50.000 Personen,dieinDeutschlandjährlichdieSchulen ohne Abschluss verlassen, muss dringend über deren Beschäftigung nachgedacht werden. Ohne die logistischen Berufsbilder herabqualifizieren zu wollen: Im Lager, auf dem Stapler oder im Lkw-Führerhaus muss man nicht die dritte Quadratwurzel ziehen können.DareichtoftguterWilleundDurchhaltevermögen, um sich sein, wenn auch niedriges, Einkommen zu sichern.
Dann sollten Sie unbedingt Zeit einplanen für 200 Seiten „Race to Zero“.
In dem Buch beschreiben die Autoren Benedict Probst und Marian Krüger, wie Unternehmen (und damit Unternehmer) den Wettlauf zur Klimaneutralität gewinnen können. Denn unabhängig davon, ob sich Unternehmen ambitionierte Klimaziele setzen oder durch Tricks schon heute „klimaneutral“ sind – im Fachjargon auch „Greenwashing“ genannt –, werden sie politische und ökonomische Realitäten dazu zwingen, Strategien für Nettonull umzusetzen. Entscheidern bringt das Buch Klarheit in die undurchsichtigen CO2-Märkte und zeigt Potenziale, aber auch Risiken für Unternehmen auf
BenedictProbstundMarianKrüger: RACETOZERO–WieUnternehmen denWettlaufzurKlimaneutralität gewinnen, Campus, 2024, 200 Seiten, ISBN 978-3-593-51869-5, 38 Euro
NETZWERK
r.energy Summit 2024
SokommenSieinsiebenSchrittenzur eigenenPV-Anlage
Ziele:
Der r.energy Summit 2024 liefert KMUVerantwortlichen Top-Expertentipps, wie sich die Solarenergienutzung in Handel und Gewerbe effektiv planen und umsetzen lässt.
Termin: 18. September 2024 in Würzburg, Vogel Convention Center
Teilnehmerticket: 399 Euro (zzgl. MwSt.), 69 Euro (zzgl MwSt.) für die Teilnahme am Networking-Event am Vorabend.