









Bühler


Bühler
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Mit dieser Frage hat sich die «hpo forecasting ag» intensiv auseinandergesetzt Sie hat das Muster aller grösseren Krisen im Maschinenbau analysiert, um daraus wertvolle Hinweise für die Zukunft zu gewinnen
Seit 1990 wurden vier Krisen identifiziert: die Strukturkrise der frühen 90er Jahre, die Dotcom-Krise ab 2001, die Finanzkrise ab 2008 und die Krise ab 2018 rund um den Abgasskandal, gefolgt von der Pandemie.
Seit Mitte 2022 steckt der deutsche Maschinenbau erneut in der Krise. «Wenn der grosse Nachbar in einem Formtief ist, hat dies stets auch Auswirkungen auf die eng verbundene Schweizer Volkswirtschaft», heisst es seitens «hpo». Das bestätigt auch SwissmemDirektor Dr Stefan Brupbacher im SMM-Interview (S 20) Deshalb ist ein Blick auf unseren nördlichen Industrienachbarn dringend geboten. Gemäss den Analysen von «hpo» verläuft die aktuelle Rezession entlang dem mittleren Pfad der vier vorangegangenen Krisen. Die Talsohle dürfte im Verlauf dieses Jahres erreicht werden.
Vom potentiellen Aufschwung sei in Deutschland und der Schweiz allerdings noch wenig zu spüren. Die Konsumentenstimmung ist in beiden Ländern tiefer als zum Höhepunkt der Coronakrise, der für die Industrie wichtige Business Confidence Index verharrt unter dem neutralen Wert von 100 Indexpunkten und auch das reale Trendwachstum ist leicht negativ
Doch auch wenn die Talsohle tiefer liegen dürfte als der errechnete Mittelwert der bisherigen Krisen, ist es der Schweizer Tech-Industrie dank ihrer hohen Flexibilität bisher immer gelungen, sich in wirtschaftlich schwierigen Situationen neu zu positionieren und gestärkt daraus hervorzugehen. Auch das macht wohl eine «typische» Krise aus.
Ihre
Nastassja Neumaiernastassja.neumaier@vogel-communications.ch
3 Wie sieht eine «typische» Krise aus?
6 Bühler steigert 2023 die Profitabilität
8 Oerlikon konzentriert sich auf das Oberflächengeschäft
10 Ein Spitzenjahrgang für Pilatus
12 Verbesserte Profitabilität, Erfolg in Wachstumsmärkten
14 Mikron-Gruppe mit deutlicher Umsatz- und Gewinnsteigerung
16 Trotz erster Lichtblicke: Durststrecke der Tech-Industrie hält an
18 Konjunkturbarometer: Trotz Rückgang weiterhin überdurchschnittlich
19 Schwierige Zeiten für die KMU-MEM
INTERVIEWS – MEINUNGEN – STATEMENTS
20 «Uns geht es gut, wenn es Europa gut geht.»
22 MEM-Branche: Silberstreif am Horizont
24 Thomas Wengi: «Trend zu Automatisierung und Digitalisierung»
28 «Happy Tech Days» bei Willemin-Macodel
34 Vischer & Bolli setzt auf internationalen Technologietransfer
38 Dank Know-how und Digitalisierung nachhaltig fertigen
40 Anreize für Investitionen in grüne Energieerzeugung
WIRTSCHAFT S. 10
Ein Spitzenjahrgang für Pilatus
ROBOTER VEREINZELT UND GREIFT BAUTEILE LAGERICHTIG S.56
DANK KNOW-HOW UND DIGITALISIERUNG NACHHALTIG FERTIGEN S.38
44 Die Herausforderungen werden nicht kleiner
46 Transformation, Digitalisierung, Automatisierung
49 Rhätische Bahn aktualisiert Stammdaten
52 Messen im Prozess automatisiert Fertigung
56 Roboter vereinzelt und greift Bauteile lagerichtig
58 Einfach installiert, effizient und zuverlässig
60 Gondeln für Bergbahn geschmeidig bewegen
MESSEN IM PROZESS AUTOMATISIERT FERTIGUNG S.52
62 DIVERSE
63 FREIE KAPAZITÄTEN
63 OCCASIONSANZEIGER
65 FIRMEN- UND INSERENTENVERZEICHNIS
66 IMPRESSUM
>> Wir konnten uns bei den «Happy Tech Days» zu 100 Prozent auf unsere Kunden konzentrieren und ihnen Neuheiten aus den Bereichen Maschinen, Automation, Software und Peripherie präsentieren. << S. 30
Marc Bloch (li.,Leiter Verkauf und Marketing) und Patrick Haegeli (Co-Direktor), Willemin-Macodel.
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In einem komplexen und volatilen globalen Umfeld steigerte Bühler im Jahr 2023 die Profitabilität. Auch die Eigenkapitalquote hat sich weiter verbessert. Als innovativer Lösungsanbieter profitierte das Unternehmen von vielen Chancen, die sich durch die Transformation in Schlüsselmärkten ergaben, und konnte Marktanteile dazugewinnen
In lokalen Währungen wuchs der Umsatz stark, und der Auftragseingang verbesserte sich leicht. Mit einem hohen Auftragsbestand von CHF 2,0 Milliarden ist Bühler für das Jahr 2024 gut aufgestellt. «Wir sind mit dem Ergebnis von 2023 zufrieden und haben erneut gezeigt, dass wir in einer dynamischen Welt ein verlässlicher Partner sind», sagt Bühler CEO Stefan Scheiber
Im Jahr 2023 setzte die Division Advanced Materials ihren Erfolg fort. Während der Umsatz stark um 15,9 Prozent auf CHF 778 Millionen anstieg, sank der Auftragseingang um 11,2 Prozent auf CHF 774 Millionen, was auf eine Normalisierung des Geschäftsvolumens hindeutet. In lokalen Währungen stieg der Umsatz um 22,9 Prozent, während der Auftragseingang um 5,3 Prozent zurückging. Mit diesen Ergebnissen hat die Division Advanced Materials bestätigt, dass sie sich nach einem ausserordentlich starken Auftragseingang im
Jahr 2022 – angetrieben durch die Transformation in ihren Branchen – weiterhin in einem Aufwärtstrend befindet. Dies ermöglichte es ihr, im Jahr 2023 einen Rekordumsatz zu erzielen.
Der Geschäftsbereich Druckguss verzeichnete ein deutliches Wachstum. Hintergrund ist die steigende Nachfrage nach Strukturbauteilen für Fahrzeugkarosserien, einschliesslich Batteriegehäusen für Elektrofahrzeuge, sowie nach fortschrittlichen Megacasting-Lösungen wie den neuen Serien Carat 840 und 920. Der Geschäftsbereich Leybold Optics profitierte erheblich von Glasbeschichtungen für architektonische Anwendungen und für Autoglas, von Kondensatoren für die Elektromobilität, von Netzanwendungen und von den anhaltend starken Markttrends in der Photonik und bei Halbleitern.
Grains & Food: Ernährungssicherheit treibt das Geschäft an
In einem schwierigen Geschäftsumfeld erzielte Grains & Food eine solide Leistung. Der Umsatz sank um 3,1 Prozent auf
CHF 2204 Millionen, während der Auftragseingang um 0,7 Prozent auf CHF 2357 Millionen zurückging In lokalen Währungen stieg der Umsatz um 2,2 Prozent und der Auftragseingang um 4,8 Prozent. Das weltweite Bestreben, die Ernährungssicherheit zu verbessern, war ein wichtiger Treiber für die Geschäftsbereiche Milling Solutions und Grain Quality & Supply Während die schwierige wirtschaftliche Lage in China in den meisten Bereichen, besonders im Bereich Value Nutrition, einen Dämpfer setzte, erhielt Grain Quality & Supply mehrere grössere Aufträge für Schiffsentlader, die auf staatliche Bemühungen zur Verbesserung der Ernährungssicherheit zurückzuführen sind.
Milling Solutions, der grösste Geschäftsbereich von Bühler, profitierte von einem weltweiten Nachholbedarf an grossen Mühlenprojekten für die Getreideverarbeitung, darunter zahlreiche Neuanlagen. Bühler erhielt Aufträge aus der ganzen Welt – unter anderem aus den Vereinigten Staaten, Saudi-Arabien, Venezuela, Europa, Afrika und Südostasien. Der Geschäftsbereich Chocolate & Coffee ver-
Bild: Bühl er
Bühler steht für Verlässlichkeit in einer dynamischen Welt. Im Bild: Luftaufnahme des Hauptsitzes in Uzwil.
zeichnete ein bemerkenswertes Umsatzwachstum, und der Geschäftsbereich Consumer Foods erholte sich weiter, sowohl was das Volumen als auch die Rentabilität betrifft.
Services haben an Bedeutung gewonnen
Services waren auch 2023 ein wichtiger strategischer Pfeiler, denn sie sind der schnellste Hebel, um die Produktivität und damit auch die Nachhaltigkeit auf Kundenseite zu verbessern, indem sie den Energie- und Wasserverbrauch sowie den Abfall minimieren. Der Geschäftsbereich Customer Service von Bühler wuchs um 1,2 Prozent auf CHF 966 Millionen, was einem Anteil von 32 Prozent am Konzernumsatz entspricht
Während sich das wirtschaftliche Umfeld in den einzelnen Schlüsselmärkten sehr unterschiedlich gestaltete, konnte Bühler dank seiner ausgewogenen geografischen Präsenz von Markterweiterungen profitieren und so das geringere Geschäftsvolumen in anderen Märkten ausgleichen Die bemerkenswertesten Entwicklungen waren ein starkes Umsatzwachstum in Nordund Südamerika und ein deutlich geringeres Umsatzvolumen in China. Insgesamt verteilte sich der Umsatz von Bühler wie folgt auf die Regionen: Nord- und Südamerika 29 Prozent, Europa 28 Prozent, Asien 27 Prozent, Naher Osten, Afrika und Indien 16 Prozent.
Im Jahr 2023 blieben die Ausgaben für Forschung und Entwicklung mit CHF 140 Millionen (4,7 Prozent des Umsatzes) auf einem hohen Niveau und es wurden rund 50 neue Kundenlösungen lanciert. «Wir sehen profitables Wachstum als Voraussetzung, um positive Auswirkungen für eine bessere Welt zu schaffen. Aus dieser Überzeugung heraus investieren wir in die zukünftige Entwicklung unseres Unternehmens, in innovative Produkte und Services sowie in die Entwicklung, Aus- und Weiterbildung von Menschen», sagt Stefan Scheiber
Im Jahr 2023 hat Bühler seine Nachhaltigkeitsstrategie gezielt weiter umgesetzt. Die grösste Wirkung kann Bühler dabei mit seinen Kundenlösungen erzielen (Scope 3). In diesem Zusammenhang hat sich Bühler verpflichtet, bis 2025 skalier-
Bild: Bühl er
>> Wir sind mit dem Ergebnis von 2023 zufrieden und haben erneut gezeigt, dass wir in einer dynamischen Welt ein verlässlicher Partner sind. <<
Stefan Scheiber CEO der Bühler Group
bare Lösungen bereitzustellen, die den Energie- und Wasserverbrauch sowie den Abfall in den Wertschöpfungsketten der Kundinnen und Kunden um 50 Prozent reduzieren. Für den eigenen Betrieb (Scope 1 und 2) hat Bühler einen Pfad aufgesetzt, um die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 60 Prozent zu reduzieren. Bis Ende 2023 hat Bühler eine Reduktion von fast 20 Prozent im Vergleich zum Basisjahr 2019 erreicht.
Im Jahr 2023 konzentrierte sich Bühler weiterhin auf die Aus- und Weiterbildung von Kunden sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Die Kunden profitierten nicht nur von Schulungen in verschiedenen Fachschulen auf allen Kontinenten, sondern auch vom breiten Kursangebot in den 25 Anwendungs- und Trainingszentren auf der ganzen Welt. Mit der Eröffnung neuer Ausbildungseinrichtungen in Brasilien und der Schweiz im Jahr 2023 baute Bühler seine Fähigkeit weiter aus, seine Kunden entlang integrierter Wertschöpfungsketten zu unterstützen, von der Rezepturentwicklung über die Entwicklung von Endprodukten bis hin zur industriellen Skalierung.
Für seine fast 12 500 Mitarbeitenden baute Bühler seine Programme für Entwicklung und lebenslanges Lernen weiter aus. Diese ermöglichen es den Mitarbeitenden, sich an die schnell verändernden Bedingungen der Arbeitswelt anzupassen und Fähigkeiten zu entwickeln, um mit einem sich schnell verändernden und zunehmend anspruchsvollen Arbeitsumfeld Schritt zu halten. Teil des Konzepts ist das Bühler Energy Center im schweizerischen Uzwil, das im Juni eröffnet wurde. Es fusst auf drei Säulen: Gesundheit & Lifestyle mit dem Schwerpunkt Gesundheitsmanagement; Lebenslanges Lernen mit dem Schwerpunkt Berufs- und Erwachsenenbildung sowie Prototyping & Production mit dem Fokus auf neue Fertigungstechnologien. Im Jahr 2023 bildete Bühler weltweit 544 Lernende aus, davon 293 in der Schweiz.
ERGEBNISSE 2023
W Auf Gruppenebene und in Schweizer Franken erzielte Bühler mit einem leicht gestiegenen Umsatz von CHF 3 Milliarden (+1 %) ein gutes Ergebnis
W Der Auftragseingang lag bei CHF 3,2 Milliarden (–3,8 %) und der Auftragsbestand blieb mit CHF 2 Milliarden hoch
W Das EBIT stieg um 8,9 % auf CHF 216 Millionen mit einer entsprechenden EBIT-Marge von 7,2 % (Vorjahr: 6,7 %)
W Der Reingewinn stieg um 16,3 % auf CHF 179 Millionen (Vorjahr: CHF 154 Millionen), was einer Marge von 5,9 % entspricht (Vorjahr: 5,2 %)
W Der Einfluss der Wechselkurse war erheblich In lokalen Währungen stieg der Auftragseingang um 2 % auf CHF 3,3 Milliarden, der Umsatz um 7 % auf CHF 3,2 Milliarden und das EBIT um 17 % auf CHF 233 Millionen
W Im Jahr 2023 hat Bühler seine Finanzlage weiter gestärkt und die Eigenkapitalquote auf 51,1 % erhöht (Vorjahr: 49,8 %)
Ausblick: stabile Ausgangslage für 2024
Das wirtschaftliche Klima dürfte auch 2024 von anhaltender Volatilität geprägt sein. Dennoch ist Bühler gut aufgestellt, um durch dynamische Zeiten zu navigieren und von neuen Chancen zu profitieren Ein Auftragsbestand von CHF 2,0 Milliarden bildet eine stabile Ausgangsposition für das Geschäft im Jahr 2024. Bühler bleibt seinem strategischen Ziel des profitablen Wachstums, seinen Nachhaltigkeitszielen und der Förderung der Weiterentwicklung seiner Kunden und Mitarbeitenden verpflichtet. (neu) SMM
Bühler AG
Gupfenstrasse 5, 9240 Uzwil
Tel. 071 955 11 11, info@buhlergroup.com buhlergroup.com
«Wir haben den finalen Schritt in unserer langfristigen Strategie bekannt gegeben: Oerlikon wird sich auf das Geschäft mit Oberflächenlösungen konzentrieren. Wir werden so zum Pure-Play-Marktführer in unseren breit aufgestellten Märkten, mit attraktiven organischen und anorganischen Wachstumsmöglichkeiten. Das fokussierte Unternehmen wird seine Technologieführerschaft weiter nutzen, um Wachstum und Profitabilität zu steigern, indem wir regional und in neue Anwendungsbereiche und Endmärkte expandieren», so Michael Süss, Executive Chairman von Oerlikon. «Der Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung werden Optionen für die Abspaltung von Polymer Processing Solutions prüfen, mit dem Ziel, den Wert für alle Stakeholder zu optimieren.»
2014 begann Oerlikon mit der Umsetzung der Strategie, Pure-Play-Marktführer im Bereich Oberflächenlösungen zu werden. Von fünf hat sich der Konzern auf zwei Divisionen verschlankt Beide sollen «Sweet Spots» in ihren jeweiligen Märkten belegen und führende Technologien anbieten, die hohe Eintrittsbarrieren darstellen. Die Synergien zwischen den beiden Divisionen seien jedoch begrenzt.
In den kommenden 12 bis 36 Monaten wird Oerlikon den letzten Schritt zum Pure-Play-Marktführer im Bereich Oberflächenlösungen durch Abspaltung des Bereichs Polymer Processing Solutions unternehmen. Der genaue Zeitpunkt ist abhängig von der zyklischen Erholung des Filament-Bereichs von Polymer Processing Solutions Der Konzern wird die am meisten wertschöpfende Option für Polymer Processing Solutions wählen.
Der Geschäftsbereich Polymer Processing Solutions soll sich nach der Abspaltung als Markt- und Technologieführer in den Endmärkten profilieren. Diese sollen von langfristigen Wachstumstrends wie dem Bevölkerungswachstum und der damit verbundenen Nachfrage nach Bekleidung und Geotextilen, zum Beispiel für den Bausektor, profitieren.
Mit dem Abschluss der strategischen Neuausrichtung soll Oerlikon zum globalen Pure-Play-Marktführer in den Endmärkten von Surface Solutions werden. Die Division bedient einen breiten Kundenstamm in verschiedenen Industrien –
von der Automobilindustrie, der Luft- und Raumfahrt und der Energiewirtschaft bis hin zu Luxusgütern, Medizintechnik und Halbleitern. Oerlikon plant, das profitable Wachstum mit seinen Kernkompetenzen und innovativen Technologien voranzutreiben, die die Kunden dabei unterstützen sollen, effizienter und produktiver zu werden, bei niedrigerem Energieverbrauch, geringerem Abfallaufkommen und weniger Emissionen. Dazu gehöre auch, neue Anwendungsbereiche, Märkte und Regionen zu erschliessen.
Für 2024 erwartet Oerlikon einen währungsbereinigten organischen Umsatzrückgang im hohen einstelligen Prozentbereich und eine operative EBITDA-Marge von 15 bis 15,5 Prozent. Oerlikon rechnet damit, dass das Wachstum bei Surface Solutions durch den zyklischen Rückgang bei Polymer Processing Solutions kompensiert wird. (neu)
Oerlikon Headquarters | Customer Center Churerstrasse 120, 8808 Pfäffikon info@oerlikon.com oerlikon.com
Der Bestellungseingang von Oerlikon sank um 17,8 Prozent auf CHF 2457 Mio Bereinigt um Währungseffekte und die Riri-Übernahme sank der Bestellungseingang um 16,8 Prozent Der Konzernumsatz sank um 7,4 Prozent auf CHF 2693 Mio , einschliesslich eines negativen Währungseffekts von 6 Prozent und Auswirkungen aus der Akquisition von Riri von +4,5 Prozent Der währungsbereinigte organische Rückgang von 5,9 Prozent war bestimmt durch den Rückgang im Filament-Geschäft von Polymer Processing Solutions, während Surface Solutions ein währungsbereinigtes organisches Umsatzwachstum von 7 Prozent verzeichnete
Das operative Konzern-EBITDA sank um 13,4 Prozent von CHF 513 Mio im Jahr 2022 auf CHF 444 Mio Die operative EBITDA-Marge lag bei 16,5 Prozent, im Vergleich zu 17,6 Prozent im Jahr 2022 Grund waren geringere Umsätze, höhere Herstellungskosten, nachteilige Wechselkursauswirkungen und ungünstige Mixeffekte Die operative EBIT-Marge belief sich auf 8,7 Prozent (CHF 235 Mio ), im Vergleich zu 10,4 Prozent (CHF 301 Mio ) im Vorjahr
Das unbereinigte EBITDA des Konzerns verringerte sich gegenüber dem Vorjahr um 8,2 Prozent auf CHF 384 Mio bzw 14,2 Prozent des Umsatzes (2022: CHF 418 Mio bzw 14,4 Prozent des Umsatzes) Das unbereinigte EBIT des Konzerns betrug CHF 105 Mio bzw 3,9 Prozent des Umsatzes (2022: CHF 176 Mio bzw 6 Prozent des Umsatzes)
Bild: Oerlik on
Prof. Dr Michael Süss, Präsident des Verwaltungsrats und Executive Chairman von Oerlikon: «2023 ist es uns gelungen, kurzfristigen negativen Marktbedingungen und ungünstigen Währungseffekten (CHF –174 Mio. beim Umsatz 2023) zu trotzen und unsere Strategie weiter fortzuführen. Unsere schnellen und entschiedenen strategischen Massnahmen, insbesondere im 4. Quartal, haben unser bestehendes Geschäft optimiert und das Fundament für Wachstum und Profitabilität gestärkt.»
Oerlikon hat sein Additive-Manufacturing (AM)-Geschäft strategisch neu ausgerichtet Die Produktion wird konsolidiert und das Geschäft in den USA konzentriert, um von den USA als grösstem Wachstumsmarkt für AM zu profitieren
Um die Widerstandsfähigkeit der Division zu stärken, optimiert Surface Solutions ihre Standorte für Beschichtungen in Deutschland und stellt die Dienstleistungen im Bereich thermisches Spritzen in den USA ein Bei Polymer Processing Solutions wurden der Geschäftsbereich Teknoweb eingestellt und das Intralogistik-Angebot veräussert Diese
Massnahmen führten zu grösstenteils nicht liquiditätswirksamen Einmalbelastungen, die in den Ergebnissen des 4 Quartals enthalten sind Das operative EBIT und EBITDA für 2023 und 2022 wurden um diese Massnahmen bereinigt
Der Konzerngewinn war durch den Rückgang bei Polymer Processing Solutions und die vorgenannten Kostenmassnahmen beeinträchtigt Er belief sich im Jahr 2023 auf CHF 23 Mio und im Jahr 2022 auf CHF 93 Mio Der Gewinn je Aktie betrug im Jahr 2023 CHF 0 10 (2022: CHF 0 27)
Per 31 Dezember 2023 wies Oerlikon eine Nettoverschuldung von CHF 1151 Mio aus Damit betrug das Verhältnis von Nettoverschuldung zu operativem EBITDA 2,6 Das ist eine Steigerung im Vergleich zur Quote von 0,9 zum Jahresende 2022 und hauptsächlich auf die Akquisition von Riri und den Rückgang bei Polymer Processing Solutions zurückzuführen Letzterer wirkte sich auf EBITDA und Nettoumlaufvermögen aus Die Eigenkapitalquote von Oerlikon belief sich Ende 2023 auf 25 Prozent
Im Geschäftsjahr 2023 reichte Oerlikon 78 Patente ein und investierte weiter in Innovationen 3,8 Prozent (CHF 103 Mio ) des Konzernumsatzes 2023 flossen in F&E, um neue, bessere und nachhaltige Technologien zu entwickeln, die den Kundenbedürfnissen entsprechen
Weitere Informationen: oerlikon.com
„Das, was sie macht, macht sie perfekt.“
Das Geschäftsjahr 2023 war für Pilatus von grossen Erfolgen gekennzeichnet. Trotz einer nach wie vor herausfordernden Zeit konnten dank einer ungebrochen hohen Nachfrage 148 Flugzeuge ausgeliefert werden.
Mit einem Umsatz von 1,478 Milliarden Schweizer Franken, einem EBIT von 240 Millionen Schweizer Franken sowie einem Bestelleingang von 1,513 Milliarden Schweizer Franken schliesst Pilatus das vergangene Jahr mit einem Spitzenergebnis ab. Pilatus hat im Vergleich zum bereits sehr erfolgreichen 2022 ein Umsatz-Plus von zehn Prozent sowie ein um sechs Prozent höheres Betriebsergebnis erzielt.
Auch die Gesamtzahl der ausgelieferten Flugzeuge ist beeindruckend: Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 47 PC24 und 101 PC-12 der Kundschaft übergeben.
Hohe Nachfrage in beiden Geschäftsbereichen
Im Geschäftsbereich der Government Aviation konnte Pilatus einen Folgeauftrag verbuchen: Die renommierte spanische Luftwaffe hat sich entschieden, 16 weitere PC-21 zu kaufen. Im Mai wurde zudem der 2000. PC-12 an den langjährigen Kunden Planesense ausgeliefert – und im Oktober schliesslich feierte Pilatus den Launch des neuen PC-24, welcher mit wesentlich mehr Zuladung und Reichweite aufwartet.
Neben diesen Highlights, welche das vergangene Jahr geprägt haben, hatte Pilatus aber auch mit einigen Turbulenzen zu kämpfen: Die anhaltenden Probleme mit den Lieferketten und Versorgungsengpässe haben die Produktion negativ beeinflusst.
Hansueli Loosli, Verwaltungsratspräsident von Pilatus, beurteilt das vergangene Jahr insgesamt sehr positiv: «Wir haben 2023 viel investiert: in Produkte, Mitarbeitende, Wachstum, Infrastruktur, Digitalisierung – und das alles mit stetigem Fokus auf die Bedürfnisse unserer Kundschaft »
Markus Bucher, CEO von Pilatus, ergänzt: «Die Resultate können sich sehen lassen und legen die Basis für eine vielversprechende, erfolgreiche und nachhaltige Zukunft.»
Zugelegt hat Pilatus nicht nur beim Umsatz, sondern auch bei der Zahl der Mitarbeitenden: Pilatus ist deutlich gewachsen und hat per Ende des vergangenen Jahres 2848 Vollzeitmitarbeitende beschäftigt. Diese Tatsache spricht für die Qualität und den Ruf als Arbeitgeberin. In Bezug auf die Anstellungsbedingungen geht Pilatus mit der Zeit und konnte diese im Hinblick auf Lohn, Ferien und Vorsorge stark verbessern.
Um die eigenen Produktionskapazitäten zu erhöhen, wird Pilatus 2024 alle rund
230 Mitarbeitenden sowie den Maschinenpark der Ruag Aerostructures Schweiz AG am Standort Emmen schrittweise übernehmen.
Darüber hinaus konnte Pilatus im Dezember 2023 die Verkaufs- und Unterhaltsdienstleistungen des bisher unabhängigen Verkaufscenters von Aero Center Epps mit Sitz in Atlanta erwerben. Auf diese Weise stellt Pilatus auch in Zukunft einen erstklassigen Support für die Kundschaft an der Ostküste der USA sicher
Neben dem Fokus auf die Erschliessung neuer Absatzmärkte, der stetigen Weiterentwicklung der Produkte sowie der vollumfänglichen Erfüllung der Bedürfnisse der Kundschaft investiert Pilatus 2024 auch in die Infrastruktur – vor dem Hintergrund der Nachhaltigkeit. Neben der geplanten Erweiterung des Logistik-Gebäudes ist insbesondere die aktuell entstehende Maintenance-Halle beachtenswert. Mit ihrer vollflächigen Photovoltaikanlage, der Grundwassernutzung für Kühlung, Heiz- und Prozessenergie sowie dem Bauen mit Schweizer Holz reduziert Pilatus den CO2-Ausstoss und legt damit ein klares Bekenntnis zur Nachhaltigkeitsstrategie und zum Werkplatz Schweiz ab. (neu)
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2023 war ein anspruchsvolles Geschäftsjahr für die Feintool-Gruppe, wobei die Entwicklungen in den Regionen sowie mit Blick auf die Produktanwendungen sehr unterschiedlich verliefen. Im Bereich Automotive, der rund 80 Prozent des Umsatzes der Feintool ausmacht, verzeichnete die Gruppe insgesamt ein leichtes Wachstum.
Der Umsatz lag in Europa unter den Erwartungen, gleichzeitig konnten hier grosse Aufträge gewonnen werden. In den USA verlief die Geschäftsentwicklung von Anfang an sehr positiv und ermöglichte ein starkes Jahresergebnis. In Asien sah sich das Unternehmen zu Jahresbeginn vor besondere Herausforderungen gestellt In China führte der plötzliche Umschwung in der Covid-19-Politik zu Schliessungen von Automobilwerken im ersten Quartal. Dies habe sich naturgemäss in den Umsätzen niedergeschlagen. Im Verlauf des Jahres habe sich die Kundenabfrage jedoch wieder erholt und zu einem guten Ergebnis in Asien geführt.
Nach dem Verkauf des Investitionsgütergeschäfts im Juni 2023 positionierte sich die Feintool-Gruppe als Pure Player für die Serienteilefertigung durch die drei Verfahren Elektroblechstanzen, Feinschneiden und Umformen. Das Design, die Entwicklung und die Konstruktion von Werkzeugen, allesamt wichtige Differenzierungsmerkmale von Feintool im Markt in allen drei Kerntechnologien, seien nicht Bestandteil des Verkaufs gewesen.
Der konsolidierte Gruppenumsatz für das Jahr beträgt CHF 847,7 Mio. (Vorjahr CHF
>> Mit unserer Expansion nach Indien tragen wir den Bedürfnissen unserer langjährigen Kunden Rechnung, erschliessen geografisch einen vielversprechenden Markt und leisten einen Beitrag zu kürzeren und damit ökologisch sinnvollen Lieferketten.Torsten Greiner, CEO Feintool
833,8 Mio.). Die Aufwertung des CHF gegenüber dem EUR, USD, CNY und JPY kostete Feintool im Jahr 2023 CHF 39,4 Mio. Umsatz.
Der Umsatz im Segment System Parts Europa stieg um 4,5 Prozent von CHF 556,3 Mio. (Vorjahr) auf CHF 581,5 Mio. Beim Vorjahresvergleich ist zu beachten, dass die neu dazugekommenen «Kienle + Spiess»-Gesellschaften erst seit März 2022 konsolidiert werden. Der Umsatz im Segment System Parts USA sank um 6,3 Prozent auf CHF 179,7 (Vorjahr CHF 191,7 Mio.). Der Rückgang erklärt sich durch tiefere Stahlpreise und die Aufwertung des Schweizer Frankens. Das eigentliche Verkaufsvolumen habe zugenommen. Der Umsatz im Segment System Parts Asien stieg um 0,7 Prozent auf CHF 89,9 Mio. (Vorjahr CHF 89,3 Mio.) Auch hier gab es Gegenwind durch den starken Schweizer Franken.
Feintool erreichte für das Geschäftsjahr 2023 ein EBIT von CHF 29,9 Mio. (Vorjahr: 27,3 Mio.). Die EBIT-Marge erhöhte sich auf 3,5 Prozent (Vorjahr: 3,3 Prozent). Das Konzernergebnis aus fortgeführten Geschäftstätigkeiten belief sich auf CHF 17,8 Mio. (Vorjahr: CHF 17,6 Mio.). An der Generalversammlung wird die Ausschüttung einer Dividende von CHF 0,34 je Aktie beantragt.
Die Eigenkapitalquote ist bei 60,4 Prozent und die Nettoverschuldung im Verhältnis zum EBITDA liegt neu bei 0,3x. Insgesamt resultierte ein deutlich verbesserter freier Cashflow von CHF 19,9 Mio Damit war Feintool erneut in der Lage, seine Investitionen aus dem operativen Cashflow zu finanzieren. Dank der soliden Bilanz und der geringen Verschuldung sei
die Feintool in der Lage, den für den Transformationsprozess notwendigen Investitionsbedarf aus eigenen Mitteln zu decken.
In Europa war das Berichtsjahr für Feintool anspruchsvoll – auch, weil das Industriegeschäft konjunkturbedingt Umsatzverluste hinnehmen musste. Der Ausblick stimmt jedoch zuversichtlich.
So konnte Feintool in Europa einen Mehrjahresauftrag eines grossen amerikanischen Automobilherstellers für Rotoren und Statoren für elektrische Hauptantriebe gewinnen, der über die gesamte Laufzeit einem dreistelligen Millionen-Euro-Umsatz entspricht. Ebenfalls erfreulich war der Zuschlag für einen wichtigen Grossauftrag eines Windanlagenherstellers. Feintool stellte 2023 die Vertriebsorganisation im Bereich Feinschneiden/ Umformen in Europa neu auf und konnte wichtige Kundenverhandlungen zu Inflationskosten erfolgreich abschliessen.
In Nordamerika spielte Feintool seine Stärken im sich konsolidierenden Markt voll aus und gewann 2023 Neuaufträge –auch gegen ursprünglich beauftragte Mitbewerber Entsprechend konnte die Marktposition weiter ausgebaut werden. Aktuell erweitert Feintool das Werk in Nashville, um der gewachsenen Nachfrage gerecht zu werden.
Auch in Asien war die Geschäftsentwicklung sehr positiv Die Präsenz in Japan
eröffnet zusätzliche Chancen für andere Standorte von Feintool. So wurde mit der Gründung von «Feintool System Parts India Pvt Ltd» die Basis für das erste Feintool-Werk in Indien gelegt. Die Produktion in der Metropolitanregion Pune wird voraussichtlich im Sommer 2025 starten. Feintool erschliesst mit dem neuen Werk in Indien einen wichtigen Markt für zukünftiges Wachstum.
In Taicang (China) wurde 2023 der Rollout der Technologie E-Lamination Stamping (Elektroblechstanzen) erfolgreich fortgesetzt. Die Feintool-Klebetechnologie Glulock für Rotoren und Statoren von Elektromotoren stösst auf grosses Kundeninteresse. Feintool setzte sich zudem gegen starke Konkurrenz durch und gewann in China einen Grossauftrag eines etablierten Brennstoffzellenherstellers für Bipolarplatten.
An der Generalversammlung vom 23. April 2024 wird Martin Klöti als neues Mitglied des Verwaltungsrates der Feintool International Holding AG vorgeschlagen.
Er ist seit vergangenem November CFO und Konzernleitungsmitglied der Artemis Group, welche die Mehrheitsbeteiligung an Feintool hält. Zuvor war Martin Klöti während 20 Jahren für die Schweiter-Technologies-Gruppe in verschiedenen Managementpositionen tätig, ab 2014 als CFO
Der Verwaltungsrat hat Thomas Erne zum neuen Chief Financial Officer und Mitglied der Konzernleitung per 1. April 2024 ernannt. Der ausgewiesene Finanzexperte weist langjährige Erfahrung als CFO börsenkotierter internationaler Unternehmen aus. Er folgt auf Samuel Künzli, der Feintool per Ende März 2024 verlassen wird.
Auf Basis des Elektroblechstanzens produziert und vermarktet Feintool – im Rahmen der Transformation in der Automobilbranche – Produkte für die Elektromobilität (E-Motorenkerne aus Rotoren und Statoren). Die Technologie kommt auch bei Komponenten für Windenergieanlagen sowie bei industriellen Produkten zur Anwendung. Parallel sei das Unternehmen
mit den Technologien des Umformens und Feinschneidens weiterhin sehr erfolgreich, neben der Automobilindustrie auch auf neuen Gebieten wie der Wasserstofftechnologie. Feintool ist damit sowohl im angestammten Geschäft als auch mit Entwicklungen für Zukunftsmärkte mit Produkten und Know-how global präsent.
Trotz der fordernden Marktgegebenheiten erwartet Feintool für das Geschäftsjahr 2024 ein leichtes organisches Wachstum und eine weitere leichte Verbesserung der Profitabilität.
Der Umsatz dürfte im Bereich von CHF 800 bis 850 Mio. liegen und die EBIT-Marge rund 4 Prozent erreichen. Die Mittelfristziele für 2026 eines Umsatzes von über CHF 1 Mrd. Umsatz bei 6–8 Prozent EBIT-Marge werden bestätigt (unter Ausschluss von Einmaleffekten). (neu)
Feintool International Holding AG Industriering 8, 3250 Lyss
Tel. 032 387 55 11, info@feintool.com feintool.com
Die Mikron-Gruppe hat im vergangenen Geschäftsjahr ihre Ertragslage erneut verbessert. Beide Geschäftssegmente steigerten den Jahresumsatz und erzielten gute Ergebnisse. Die starke Nachfrage in allen Mikron-Schlüsselmärkten, das überdurchschnittliche Wachstum der Division Automation, die Umsatzsteigerung der Division Machining sowie die gute Positionierung der Division Tool sollen ausschlaggebend für diese Entwicklung gewesen sein.
Dank proaktiven Gesprächen mit Lieferanten und Kunden sollen die Preiserhöhungen bei Rohmaterialien und Energie keinen wesentlichen Einfluss auf die Profitabilität der Mikron-Gruppe gehabt haben. Zudem konnten laut der Gruppe Effekte aus Wechselkursveränderungen auf die Profitabilität abgefedert werden. Positiv auf den Nettoumsatz und die Profitabilität der Gruppe habe sich auch die deutliche Lockerung der Restriktionen in den globalen Lieferketten ab der zweiten Jahreshälfte 2023 ausgewirkt.
W Bestellungseingang und Nettoumsatz: Die Mikron-Gruppe erzielte im Geschäftsjahr 2023 einen Bestellungseingang von CHF 412,1 Mio., was im Vergleich zum Vorjahr (CHF 408 Mio.) einer Steigerung von 1 Prozent entspricht. Mit einem Nettoumsatz von CHF 370,2 Mio. übertraf die Mikron-Gruppe den entsprechenden Vorjahreswert von CHF 309,4 Mio. um 19,7 Prozent.
W Absatzmärkte und Marktsegmente: Europa blieb für Mikron im Jahr 2023 der wichtigste Absatzmarkt mit einem Anteil von 59 Prozent (inkl. Schweiz) am gesam-
Mikron startet in einer guten Ausgangslage in das Geschäftsjahr 2024: mit einer soliden Kostenstruktur, einem guten Auftragsbestand in beiden Geschäftssegmenten und einer intakten Nachfrageentwicklung in allen wichtigen Absatzmärkten.
ten Nettoumsatz (2022: 49 Prozent inkl. Schweiz). Nordamerika bleibt mit einem Anteil von 25 Prozent (Vorjahr: 30 Prozent) an zweiter Stelle. Das stärkste Marktsegment bleibt die Pharma- und Medizintechnikindustrie mit 57 Prozent (Vorjahr: 55 Prozent). Die Automobilindustrie trug noch 7 Prozent (Vorjahr: 12 Prozent) zum gesamten Nettoumsatz bei. Die Bedeutung des Verbrennungsmotors als Absatzmarkt sei für Mikron heute begrenzt.
W Auftragsbestand und Auslastung: Die Mikron-Gruppe weist mit CHF 304,3 Mio. per Ende 2023 einen hohen Auftrags-
bestand aus (Ende 2022: CHF 270,7 Mio., +12,4 Prozent). Alle drei Divisionen sollen das ganze Jahr gut ausgelastet gewesen sein.
W Profitabilität:
Im Geschäftsjahr 2023 konnte die Mikron-Gruppe ihre EBIT- und Gewinnzahlen erneut verbessern. Im Vergleich zum Vorjahr steigerte Mikron den EBIT von CHF 26,4 Mio. auf CHF 35,3 Mio. (+33,7 Prozent). Es enthält einen einmaligen positiven Effekt von CHF 2,2 Mio., der aus dem Verkauf einer nicht betriebsnotwendigen Liegenschaft in Nidau (Schweiz) resultierte. Damit erreichte die Gruppe für 2023 eine EBIT-Marge von 9,5 Prozent (2022: 8,5 Prozent). Der Unternehmensgewinn erhöhte sich von CHF 24,2 Mio. auf CHF 28,8 Mio. (+19 Prozent).
Die Entwicklung der Mikron-Gruppe entspreche der mittelfristigen Planung und Strategie der Gruppe. Eine Prognose für das Geschäftsjahr 2024 bleibt laut Gruppe jedoch schwierig Die weltwirtschaftliche Lage bliebe instabil, zumal die Welt derzeit von polarisierenden Narrativen, globalen Konflikten und kriegerischen Auseinandersetzungen geprägt sei. Die Mikron-Gruppe rechnet für 2024 insgesamt mit einem stabilen Umsatz und einer ähnlichen Marge für das operative Ergebnis wie 2023. (neu)
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Die Umsätze in der Schweizer Tech-Industrie (Maschinen-, Elektro- und MetallIndustrie sowie verwandte Technologiebranchen) sanken 2023 im Vergleich zum Vorjahr um –0,8 Prozent Dieser Rückgang sieht auf den ersten Blick nicht dramatisch aus. Inflationsbereinigt liegt er aber deutlich höher Zudem akzentuierte sich der Umsatzrückgang gegen Ende 2023 und erreichte im vierten Quartal –2,7 Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode. Die generell noch guten Auftragsbestände aus dem Vorjahr sollen einen markanteren Umsatzeinbruch verhindert haben.
Die Auftragseingänge reduzierten sich im Vergleich zu Vorjahr um markante –8,4 Prozent. Die negative Dynamik bei den Auftragseingängen hat sich gegen Ende Jahr allerdings verlangsamt. Im vierten Quartal 2023 lagen sie –3,6 Prozent unter dem Stand der Vorjahresperiode und damit klar über dem Vorquartal.
Die Kapazitätsauslastung erreichte im vierten Quartal 2023 87,1 Prozent und war damit noch leicht über dem langjährigen Mittel von 86,2 Prozent.
Die Anzahl der Mitarbeitenden in der Tech-Industrie betrug im vierten Quartal 2023 331900. Die Beschäftigung lag damit +1,7 Prozent über der Vorjahresperiode und nur 500 Stellen unter dem Vorquartal
Die Güterexporte der Tech-Industrie sanken 2023 im Vergleich zum Vorjahr um –2,6
Prozent und erreichten einen Wert von 70,5 Milliarden Franken. Bei den wichtigsten Warengruppen reduzierten sich die Exporte bei den Metallen um –9,0 Prozent, bei den Präzisionsinstrumenten um –2,0 Prozent und im Maschinenbau um –1,1 Prozent. Einzig bei der Elektrotechnik/Elektronik erfolgte ein leichtes Exportwachstum von +0,4 Prozent.
Alle wichtigen Absatzregionen entwickelten sich negativ So reduzierten sich die Ausfuhren in die USA um –5,6 Prozent, nach Asien um –3,2 Prozent und in die EU um –2,4 Prozent. Besonders Deutschland, der wichtigste Absatzmarkt, schwächelte. Sein Anteil an den Gesamtexporten ist im vierten Quartal auf unter 23 Prozent gefallen. Nur wenige Märkte legten zu. So stiegen z. B. die Ausfuhren nach Indien um +7,9 Prozent. Auch die jüngste Entwicklung der Güterausfuhren nach China sei erfreulich. Sie erhöhten sich im vierten Quartal 2023 gegenüber der Vorjahresperiode um +9,3 Prozent.
Die Schwierigkeiten im vergangenen Jahr seien primär auf die Industrierezession in praktisch allen wichtigen Märkten zurückzuführen. Stefan Brupbacher, Direktor Swissmem, schätzt die Lage wie folgt ein: «Der Grossteil der Firmen ist mit gut gefüllten Auftragsbüchern in den Abschwung gestartet. Davon zehrten sie im vergangenen Jahr, was den Umsatzrückgang
in Grenzen gehalten hat. Der markante Rückgang bei den Auftragseingängen ist jedoch besorgniserregend. Die Firmen haben aber trotz dieser schwierigen Situation noch nicht in grossem Umfang mit Kurzarbeit oder gar Entlassungen reagiert. Sie brauchen ihre Fachkräfte, um weiterhin mit Innovationen, Automation und Schweizer Qualität dem widrigen Umfeld zu trotzen.»
Wie sich das laufende Jahr entwickeln wird, sei schwierig einzuschätzen. Martin Hirzel, Präsident Swissmem, kommentiert: «Der Rückgang bei den Auftragseingängen hat sich im vierten Quartal 2023 abgeschwächt Zusammen mit dem leicht positiven Trend bei den Einkaufsmanagerindices und den jüngsten Korrekturen bei der Währung schürt dies die Hoffnung, dass die Talsohle des Abschwungs Mitte dieses Jahres erreicht sein könnte, wenn sich diese Entwicklungen fortsetzen.»
Diese vorsichtig positive Erwartung teilen auch die Swissmem-Mitgliedfirmen Für die kommenden zwölf Monate rechnen 27 Prozent der befragten Firmen mit steigenden Aufträgen aus dem Ausland. Das sind sieben Prozentpunkte mehr als noch im vergangenen Herbst. Wachstumsimpulse erwarten sie vor allem aus Indien, China, Deutschland und den USA. Dem gegenüber rechnen weiterhin 37 Prozent der Unternehmen mit sinkenden Aufträgen.
«Die Lage ist sehr fragil», warnt Hirzel. «Der Schweizer Franken ist gegenüber dem Euro im Vergleich zur Kaufkraftpari-
Stefan Brupbacher, Direktor Swissmem, während der Jahresmedienkonferenz am 29.2.2024: «Der Grossteil der Firmen ist mit gut gefüllten Auftragsbüchern in den Abschwung gestartet. Davon zehrten sie im vergangenen Jahr, was den Umsatzrückgang in Grenzen gehalten hat. Der markante Rückgang bei den Auftragseingängen ist jedoch besorgniserregend. Die Firmen haben aber trotz dieser schwierigen Situation noch nicht in grossem Umfang mit Kurzarbeit oder gar Entlassungen reagiert. Sie brauchen ihre Fachkräfte, um weiterhin mit Innovationen, Automation und Schweizer Qualität dem widrigen Umfeld zu trotzen.»
tät nach wie vor um rund 5 Prozent überbewertet. Ein erneuter Aufwertungsschub oder ein durch politische Ereignisse ausgelöster Schock könnte die Abwärtsspirale umgehend wieder verstärken.»
Marktzugang, Marktzugang, Marktzugang!
Die Schweizer Tech-Industrie exportiert fast 80 Prozent ihrer Produkte. Der Zugang zu den globalen Absatzmärkten ist für sie die Schlüssel-Rahmenbedingung.
Mit dem Freihandelsabkommen mit Indien (siehe Infokasten) fügt sich ein grosses und wichtiges Element in das Netzwerk der Schweizer Freihandelsverträge ein.
Swissmem wird den Bund bei Verhandlungen zu möglichen weiteren FHA unterstützen. Der nächste wichtige Schritt sei der Abschluss eines Abkommens mit den Mercosur-Staaten. «Wenn die USA und die EU auf Protektionismus und Subventionen setzen, ist dies der pragmatische Ansatz für die Schweiz mit ihrer kleinen, offenen Volkswirtschaft», ergänzt Hirzel
Zudem seien Fortschritte im Verhältnis zur EU unerlässlich. «Swissmem unter-
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Martin Hirzel, Präsident Swissmem: «Der Rückgang bei den Auftragseingängen hat sich im vierten Quartal 2023 abgeschwächt. Zusammen mit dem leicht positiven Trend bei den Einkaufsmanagerindices und den jüngsten Korrekturen bei der Währung schürt dies die Hoffnung, dass die Talsohle des Abschwungs Mitte dieses Jahres erreicht sein könnte, wenn sich diese Entwicklungen fortsetzen.»
stützt mit Nachdruck die Verhandlungen der Schweiz mit der EU über die Bilateralen III», unterstreicht Hirzel «Die EU bleibt auch auf lange Sicht der wichtigste Handelspartner der Schweiz. Die Tech-Industrie ist auf stabile Beziehungen zur EU angewiesen.» (neu)
Swissmem begrüsst den Abschluss des Freihandelsabkommens (FHA) mit Indien. Es verbessere die Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Tech-Industrie in diesem wichtigen Wachstumsmarkt erheblich, da Zölle von bis zu 22 Prozent wegfallen
Dies gilt insbesondere gegenüber den Konkurrenten aus China, Grossbritannien, der EU und den USA, die noch kein solches Abkommen abschliessen konnten Das FHA eröffne zusätzliche Marktchancen in einem Land mit 1,4 Milliarden Einwohnern Davon sollen auch KMU profitieren, die nicht die Möglichkeit haben, vor Ort eine Produktion aufzubauen Das FHA stärke so den Werkplatz Schweiz und sichere dessen Arbeitsplätze Zugleich stütze es über den Export von Hochtechnologie-Produkten den Fertigungshub Indien und schaffe dort neue Jobs
Für die Schweizer Tech-Industrie (Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie sowie verwandte Technologiebranchen) ist Indien ein wichtiger Absatzmarkt Kein anderer grosser Markt wies in den vergangenen drei Jahren eine vergleichbare Wachstumsdynamik auf Das Exportvolumen ist zwischen 2020 und 2023 kumuliert um 60 Prozent gewachsen (2020: CHF 636 Mio / 2023: CHF 1022 Mio )
Stefan Brupbacher, Direktor Swissmem, ist sehr erfreut: «Das Freihandelsabkommen mit Indien ist für die Export-Unternehmen ein Lichtblick in einer schwierigen Phase Es bringt eine konkrete und langfristig wirkende Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Schweizer Tech-Industrie Es zeigt zudem, dass mehr Freihandel auch in Zeiten verstärkter globaler Blockbildung möglich ist Das ist ermutigend »
Aktuelle Zölle von 8 bis 22 Prozent
Heute seien Schweizer Exportfirmen auf dem indischen Markt mit erheblichen Marktzugangshürden konfrontiert Aktuell bewegen sich die Importzölle auf Güter der Schweizer Tech-Industrie zwischen 8 und 22 Prozent
Mit dem nun abgeschlossenen FHA werden die Zölle je nach Produkt beseitigt, innerhalb der nächsten Jahre schrittweise aufgehoben
Swissmem
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oder substanziell reduziert Der Abdeckungsgrad bei den Industriegütern beträgt rund 95 Prozent Das Vertragswerk bringe den Schweizer Firmen Wettbewerbsvorteile gegenüber Konkurrenten aus China, Grossbritannien, der EU und den USA, die alle noch kein FHA abschliessen konnten
Martin Hirzel, Präsident Swissmem, betont: «Das Freihandelsabkommen mit Indien eröffnet insbesondere für KMU neue Marktchancen – dies primär über Exporte, mittelfristig aber auch durch den Aufbau einer eigenen Produktion vor Ort Auch Indien wird profitieren, denn das Abkommen soll Investitionen von Schweizer Firmen in Indien fördern Es schafft somit Arbeitsplätze und Wohlstand in beiden Ländern Zudem kann Indien dank dem erleichterten Import von technologisch führenden Maschinen, Anlagen und elektronischen Geräten aus der Schweiz und Direktinvestitionen von Schweizer Tech-Firmen erfolgreich seinen Weg zum globalen Fertigungshub weitergehen »
Freihandel stärkt den Werkplatz Schweiz
Die Schweizer Tech-Industrie exportiert fast 80 Prozent ihrer Güter und Dienstleistungen Sie ist auf einen möglichst hindernisfreien Zugang zu den globalen Absatzmärkten angewiesen
Der Heimmarkt sei viel zu klein, um den Fortbestand der TechBetriebe mit deren 330000 Arbeitsplätzen in der Schweiz zu sichern Deshalb sind Freihandelsabkommen von zentraler Bedeutung Sie ermöglichen einen Abbau von Zollschranken und nicht-tarifären Handelshemmnissen Schweizer Exportfirmen gewinnen dadurch in den jeweiligen Absatzmärkten an Wettbewerbsfähigkeit Das eröffnet neue Marktchancen und sichert in der Schweiz die Arbeitsplätze in der Exportindustrie und deren zahllosen Zulieferbetrieben
Gleichzeitig führen vertiefte Handelsbeziehungen zum Ausbau der Präsenz von Schweizer Firmen vor Ort So beschäftigen Schweizer Tech-Industriefirmen bereits heute über 550000 Mitarbeitende im Ausland Gerade Indien mit seinem grossen Potential und seinem enormen Markt kann darauf zählen, dass mit guten Rahmenbedingungen Schweizer Investitionen vor Ort stark zunehmen werden
Damit schafft das Freihandelsabkommen eine Win-win-Situation
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Das KOF-Konjunkturbarometer ging im Februar um 0,9 Punkte auf 101,6 Punkte zurück (von revidiert 102,5 im Januar) Auch wenn der Gegenwind für die Schweizer Konjunktur leicht zugenommen hat, bleiben die insgesamt positiven Konjunktursignale erhalten.
Gute Aussichten für das Verarbeitende Gewerbe
Die Aussichten für das Verarbeitende Gewerbe und das Baugewerbe hellen sich auf Dagegen trüben sie sich für die Finanz- und Versicherungsdienstleister, das Gastgewerbe, den Wirtschaftsbereich übrige Dienstleistungen und generell für das Auslandsgeschäft ein. Die Perspektiven für den privaten Konsum in der Schweiz sind stabil.
Im Produzierenden Gewerbe (Verarbeitendes Gewerbe und Baugewerbe) entwickeln sich unter anderem die Indikatoren für die Fertigwarenlager, die Auftragslage und die Zahl der Beschäftigten positiv
Dämpfend wirken lediglich die Indikatoren für die Vorproduktesituation sowie ganz leicht für die Ertragsentwicklung
Innerhalb des Verarbeitenden Gewerbes stachen im Februar der Bereich Holz, Glas, Steine und Erden, die Metallindustrie und mit Abstrichen der Maschinenbau positiv hervor Demgegenüber werden die Hersteller von Papier und Druckerzeug-
Seit den 1970er-Jahren veröffentlicht die Konjunkturforschungsstelle (KOF) der ETH Zürich einen vorlaufenden Sammelindikator, das Konjunkturbarometer, welcher anzeigt, wie sich die Schweizer Konjunktur in der nahen Zukunft entwickeln dürfte
Das Konjunkturbarometer basiert auf einer von der KOF berechneten Referenzreihe, der Vormonatsveränderung des BIP, basierend auf der Quartalisierung der Schweizer Bruttoinlandprodukt-Daten des Bundesamtes für Statistik und der Bereinigung um die Effekte grosser internationaler Sportanlässe durch das Staatssekretariat
Im Februar sank das KOF-Konjunkturbarometer ganz leicht, nachdem es zuvor dreimal in Folge gestiegen war Mit diesen Zuwächsen im Rücken setzt es sich im überdurchschnittlichen Bereich fest.
nissen, die Nahrungs- und Genussmittelproduzenten sowie der Elektrobereich demnächst wohl etwas zurückstecken müssen. (neu)
ETH Zürich | KOF Konjunkturforschungsstelle Leonhardstrasse 21, LEE G 116, 8092 Zürich Dr Klaus Abberger Tel. 044 632 51 56, abberger@kof.ethz.ch kof.ethz.ch
für Wirtschaft Das Ziel des Barometers ist, anhand dieser Referenzreihe die aktuelle Schweizer Konjunkturentwicklung möglichst zeitnah und zuverlässig zu prognostizieren
Die Datenbasis besteht aus über 500 Indikatoren Zur Berechnung des Barometers werden über 200 Variablen selektiert, wobei die Anzahl und Auswahl der Variablen von Jahr zu Jahr variieren, wodurch das Barometer «lernt» und erheblich flexibler wird
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Im vierten Quartal 2023 setzte sich der Abwärtstrend bei Aufträgen und Umsätzen fort, wenn auch mit verlangsamter Dynamik. Dies geht aus der aktuellen Branchenumfrage von Swissmechanic hervor und zeigt sich im anhaltend tiefen Wert des Swissmechanic-KMU-MEM-Geschäftsklimaindex. Die wirtschaftliche Lage der MEM-Branche bleibt herausfordernd Nicht nur in der Eurozone (insbesondere Deutschland) fehlt es an Wachstumstreibern. Auch die chinesische Wirtschaft bleibt nach wie vor deutlich hinter der Dynamik früherer Jahre zurück. Zudem bleibt der Schweizer Franken aufgrund des fragilen internationalen Umfelds und der geopolitischen Unsicherheiten stark.
Auftragslage spitzt sich zu
Die Auftragslage spitzt sich für einen steigenden Anteil der oft stark exportorientierten Unternehmen weiter zu. Bei etwas mehr als einem Viertel der befragten KMU reicht der aktuelle Auftragsbestand für maximal einen Monat. Entsprechend der schwächelnden Nachfrage aus dem Ausland ist die Kapazitätsauslastung weiter rückläufig. Etwa die Hälfte der befragten KMU der MEM-Branche verzeichnete zudem einen Rückgang der Margen im Vergleich zum Vorjahresquartal. Gemäss Umfrage erwarten mehr Unternehmen einen Personalabbau als -aufbau. Die kurzfristigen Aussichten bleiben gedämpft; knapp die Hälfte der befragten
Zum Jahresauftakt 2024 verharrt der Geschäftsklimaindex der Swissmechanic KMU-MEM auf einem sehr tiefen Wert, was die anhaltenden Herausforderungen für die Branche verdeutlicht.
Unternehmen erwartet im ersten Quartal 2024 einen Rückgang der Auftragseingänge im Vergleich zum Vorjahresquartal.
Eine gewisse Erleichterung bietet die robustere US-Konjunktur, wenngleich das Wachstum 2024 etwas hinter dem des Vorjahres zurückbleibt. Es wird erwartet, dass die im Jahresverlauf wieder anziehende Nachfrage nach Ausrüstungsinves-
titionen die Branche unterstützen wird. Wie die Umfrage zeigt, blicken die KMUMEM derzeit moderat optimistisch ins Wirtschaftsjahr 2024. Gemäss Branchenexpert/-innen ist der Silberstreif am Horizont bezüglich einer Entspannung der Belastungsfaktoren nach wie vor angezeigt. Er verschiebt sich jedoch in die zweite Jahreshälfte. (neu)
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Am 29 Februar 2024 fand in Zürich die Jahresmedienkonferenz von Swissmem statt Es wurden die Jahreszahlen 2023 der Schweizer Tech-Industrie präsentiert und ein Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr gegeben (S. 16). SwissmemDirektor Stefan Brupbacher im SMM-Interview über die kommenden Herausforderungen und Chancen
Interview: Nastassja Neumaier, Redaktion SMM
SMM: In der Jahresmedienkonferenz von Swissmem hiess es, dass Maschinen künftig hierzulande produziert werden könnten statt in Deutschland, wenn die Schweiz das Freihandelsabkommen mit Indien noch vor der EU abschliesst. Welche Rolle spielt Indien in diesem Szenario?
Stefan Brupbacher: Dies ist nur ein Beispiel von vielen, wie solche Verlagerungen stattfinden können, wenn die Rahmenbedingungen in der Schweiz vorteilhafter sind als im Ausland. Die USA und Europa betreiben viel Industriepolitik, aber das muss auch bezahlt werden. Für eine gewisse Zeit geht das über Schulden, irgend-
wann steigen aber die Steuern massiv, denn Schulden von heute sind Steuern von morgen. Deshalb sagen wir: «Lieber tiefe Steuern für alle als Subventionen für wenige.» Es gibt eine Vielzahl dieser Rahmenbedingungen, die zu einer Verlagerung in die Schweiz führen können – aber es gibt auch eine Vielzahl von Bedingungen, die zu einer Abwanderung aus der Schweiz führen können. Wenn wir das Freihandelsabkommen mit Indien haben, wird die Zolldifferenz zu Deutschland 22 Prozent betragen, was für einige produzierende Unternehmen durchaus ein
>> Nun heisst es verstärkt, Themen wie Digitalisierung, Automatisierung und den Einsatz von neuen Technologien wie KI so voranzutreiben, dass sie auch einen Beitrag zur Lösung der gesellschaftlichen Probleme wie Dekarbonisierung leisten. <<
Dr Stefan Brupbacher, Direktor Swissmem
Faktor für eine Standortverlagerung sein kann. Das Gleiche geschah schon mit dem Freihandelsabkommen mit China. Im Einzelfall kann ein Freihandelsabkommen also der Grund für eine Standortverlagerung sein, es ist aber immer die Summe der besseren Rahmenbedingungen, die es ausmacht.
Anmerkung der Redaktion: Der Abschluss des Freihandelsabkommens mit Indien ist inzwischen am 10. März 2024 erfolgt (siehe Infokasten S. 17).
Welche Auswirkungen hätte eine solche Produktionsverlagerung für die Schweiz – auch in Hinblick auf Deutschland und die EU als wichtigster Handelspartner?
S. Brupbacher: In der Schweiz haben wir 9 Mio. Einwohner, die EU hat 450 Mio., von daher muss sich die EU keine Sorgen um eine Deindustrialisierung durch Abwanderung in die Schweiz machen. Das viel gefährlichere Szenario für Europa ist die Deindustrialisierung der Basisindustrie durch Abwanderung nach Amerika. Mit der Überregulierung durch Lieferkettengesetz, Taxonomie, Green Deal etc. macht sich Europa kaputt Das ist eine Gefahr, die auch uns betrifft – auch wenn wir wohlgemerkt Ziele wie Netto-Null mittragen. Denn mit einem Exportanteil von 57 Prozent in die EU und insbesondere sehr vielen Exporten nach Deutschland, wo wir enge Partner haben, ist es uns gar nicht recht, wenn es Europa nicht gut geht. Uns geht es gut, wenn es Europa gut geht.
Europa geht es auch aufgrund des völkerrechtswidrigen Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine nicht gut. Vergangenen Monat jährte er sich zum zweiten Mal Im vergangenen Jahr sagte Jean-Philippe Kohl, Vizedirektor und Bereichsleiter Wirtschaftspolitik bei Swissmem, im SMM-Interview: «Abgesehen von der durch den Krieg verursachten Energiekrise halten sich die wirtschaftlichen Konsequenzen für die Schweizer Tech-Industrie in Grenzen » Wie hat sich die Situation für die Schweizer Tech-Industrie seither entwickelt?
S. Brupbacher: Jean-Philippe Kohl bezog sich speziell auf die Exporte nach Russland und nicht auf das generelle Umfeld Da Russland und die Ukraine kleine Märkte für die Schweiz sind, ist die Tech-Industrie nicht vom Pferd gefallen. Aber der Krieg ist politisch und vor allem sicherheitspolitisch sehr schlecht für uns und eine grosse Herausforderung für die europäische Gesellschaft. Wir werden in den nächsten Jahren viel mehr in die Verteidigung und in die Dekarbonisierung investieren müssen, was wiederum bedeutet, dass wir irgendwo anders sparen müssen. Es ist keine einfache Frage, wie unsere Gesellschaften sparen und an der richtigen Stelle investieren können, nachdem die Party seit 1990 leider vorbei ist. Und auf die Energiekrise bezogen: Dieses Jahr gab es keine Energiekrise. Warum? Weil das Wetter mitspielte. Wie schon im vergangenen Jahr hatten wir einfach klimatisches Glück Vor dem Hintergrund der Dekarbonisierung und der Probleme beim Netzausbau in Europa bleibt die Gefahr einer Energiekrise jedoch bestehen. Nur durch die im Vergleich zu China oder den USA höheren Energiepreise ist sie in gewisser Weise heute schon da. Unsere Un-
ternehmen sind zwar grösstenteils nicht sehr energieintensiv, aber vor allem unsere Stahl- und Aluminiumwerke werden durch die hohen Preise geschwächt
Die Massnahmenwirkungen und Reduktionsziele bis 2030 im Rahmen des CO2-Gesetzes und das gesetzlich verankerte Netto-Null-Ziel bis 2050 «zwingen zu pragmatischen Lösungen», so Jean-Philippe Kohl Was bedeutet das konkret?
S Brupbacher: Unsere Mitglieder haben die CO2-Emissionen um 55 bis 58 Prozent reduziert. Das Ziel für 2040 lag bei 40 Prozent. Damit ist die Tech-Industrie bereits auf einem guten Kurs. Wie haben wir das geschafft? Ganz wesentlich durch das sogenannte Zielerreichungssystem. Gemeinsam mit der Energieagentur der Wirtschaft haben wir uns reformiert, Strom gespart, CO2 reduziert und sind deshalb von der CO2-Abgabe befreit worden. Wenn wir das Ambitionsniveau der Zielvereinbarungen erhöhen, werden wir weitere dieser «low hanging fruits» ernten können. Das bewährte Instrument ist also: von der Industrie für die Industrie.
Das neue Gesetz, das im Juni 2023 verabschiedet wurde, enthält Emissionsreduktionspläne, also Fahrpläne für die Dekarbonisierung. Wenn diese jetzt umgesetzt werden, zum Beispiel mit der Energieagentur durch Zusammenarbeit von Wissenschaft und betroffenen Unternehmen, können wir noch viel erreichen.
Das Thema Ihres nächsten Industrietags am 25 Juni in Bern lautet «NextGen Industry – Traditionen, Trends Technologien». Geben Sie uns einen Ausblick: Wie sieht die «NextGen Industry» der Schweiz aus? S. Brupbacher: Das wird ein spannender Industrietag – ich will noch nicht zu viel verraten. Wir haben schon 500 Anmeldungen. Ich lade alle Branchenvertreter ein, dabei zu sein!
Die Industrie hat schon immer den technologischen Wandel mitgestaltet. Nun heisst es verstärkt, Themen wie Digitalisierung, Automatisierung und den Einsatz von neuen Technologien wie KI so voranzutreiben, dass sie auch einen Beitrag zur Lösung der gesellschaftlichen Probleme wie Dekarbonisierung leisten. Wir können bei solchen Problemen den Kopf nicht in den Sand stecken, gleichzeitig ist «Verteuern und Verbieten» auch keine Lösung. Der einzige Weg ist Technologie. Und wer macht die Technologie? Das ist die TechIndustrie.
Das effektiv Neue daran ist, dass uns neue Technologien auch neue Möglichkeiten eröffnen. So können beispielsweise neue Materialien eingesetzt werden, sei es bei der Herstellung von Batterien oder in an-
deren Bereichen. Unsere Industrien, unsere Werkzeugmaschinen, unsere Elektronik liefern die Lösungen für jede Herausforderung
Welche Rolle wird KI in der «NextGen Industry» spielen?
S. Brupbacher: Klar ist: KI wird viel verändern und entwickelt sich derzeit enorm schnell. Aber KI ist auch ein Buzzword. Es wird aktuell gehypt, danach kommt das Tal der Tränen und dann die Realität. Die Realität ist, dass KI im Grundsatz eine viel bessere Verwertung von Daten bedeutet und daher eigentlich eine Fortschreibung von dem, was viele unserer Firmen bereits machen. KI wird aber die Effizienz rund um Maschinen und interne Prozesse massiv steigern und das verlangt Anpassungen. Für kleine und mittlere Firmen ist dieser technologische Wandel eine grosse Herausforderung KI wird neue Skills verlangen – aber auch das ist nichts Neues für die Industrie. Besonders gefordert ist die Forschung und Entwicklung: Hier müssen sich die Unternehmen mehr in Richtung kollaborative Innovation bewegen, was wiederum eine Anpassung der Unternehmenskultur verlangt. Gemäss unseren Studien haben die Schweizer KMU hier noch Optimierungspotential und wir von Swissmem eine Aufgabe.
Wie stellen Sie sich dieser Aufgabe?
S. Brupbacher: Um ein Ökosystem des Zusammenarbeitens zu unterstützen, bieten wir beispielsweise die Plattform «Industrie 2025» an. Diese Initiative, die bald einen neuen Namen erhält, fördert die Unternehmen hinsichtlich ihrer Digitalisierungsstrategien. Sie können sich dort über «Best Practices» austauschen und mit externen Partnern aus Wirtschaft und Universitäten vernetzen. Auch unterstützen wir die Firmen bei Projekten mit Innosuisse im Rahmen von Horizon Europe
Die Industrie ist zudem Träger von Inspire, der strategischen Plattform der ETH Zürich für den Wissens- und Technologietransfer auf dem Gebiet der Produktionstechnik. Hier können Unternehmen sich und ihre Projekte mit Hilfe der Forschung weiterentwickeln. Und speziell hinsichtlich KI arbeiten wir mit der EPFL, eine der besten Adressen in Kontinentaleuropa, zusammen.
Vielen Dank, Herr Brupbacher. SMM
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Aus dem aktuellen Geschäftsklimaindex von Swissmechanic geht hervor, dass drei Viertel der befragten Unternehmen das Geschäftsklima derzeit als ungünstig einschätzen (S. 19) Im SMM-Interview gibt Swissmechanic-Direktor Jürg Marti Hoffnung
Interview: Nastassja Neumaier, Redaktion SMM
SMM: Hohe Zinsen, die schwächelnde Exportwirtschaft und die unsichere geopolitische Lage setzen KMU der MEM-Branche unter Druck. Vor allem die angespannte Auftragslage belastet sie laut Swissmechanic-Geschäftsklimaindex: Bei fast jedem vierten Unternehmen reicht der Auftragsbestand nicht mehr für einen Monat. Welche Handlungsempfehlungen geben Sie den betroffenen Unternehmen in diesen herausfordernden Zeiten?
Jürg Marti: Selbstverständlich sind Firmen, die im internationalen Kostenwettbewerb stehen, viel stärker betroffen als Unternehmen, die Kraft ihrer Innovationsstärke eine Nische besetzen können. Kleine Unternehmen sind tendenziell stärker betroffen als grosse Firmen, da sie nicht in gleichem Ausmass durch konzernweite internationale Optimierung der Produktion Währungseffekte managen können und tendenziell auch weniger stark Natural Hedging betreiben können.
Als stabile Säulen der Schweizer Industrie haben unsere KMU-MEM jedoch schon in einigen schwierigen wirtschaftlichen Situationen ihre Innovationskraft, Agilität und
Anpassungsfähigkeit eindrücklich unter Beweis gestellt.
Abhilfe schaffen können etwa weitere Massnahmen in den Bereichen Digitalisierung, Automation und Effizienzsteigerung. Auch gilt es, bestehende Prozesse und Lieferketten zu prüfen. Eine Strategie kann auch eine weitere Spezialisierung in einer Nische sein, in der die Unternehmen Alleinstellungsmerkmale und somit eine starke Wettbewerbsposition haben.
Einige Unternehmen prüfen nun auch die Erschliessung anderer Märkte. So arbeiten wir zum Beispiel seitens Verband nun enger mit der Handelskammer Italien zusammen, da für einige Mitgliederunternehmen der italienische Markt derzeit an Attraktivität gewinnt.
Sie erwarten eine leichte Entspannung für 2024 Wie kommen Sie zu dieser Einschätzung?
J. Marti: Die Einschätzung stützt sich einerseits auf die Prognose des Wirtschaftsforschungsinstituts BAK, mit dem wir eng zusammenarbeiten und welches die ma-
>> Als stabile Säulen der Schweizer Industrie haben unsere KMU-MEM schon in einigen schwierigen wirtschaftlichen Situationen ihre Innovationskraft, Agilität und Anpassungsfähigkeit eindrücklich unter Beweis gestellt. <<
Dr Jürg Marti, Direktor Swissmechanic
kroökonomische Entwicklung im Blick hat. Gemäss BAK verdichten sich die Hinweise, dass die Rückführung der Inflation ohne Rezession gelingt und die globale Konjunktur nach den scharfen geldpolitischen Bremsmanövern zu einem Soft Landing ansetzt. Grosse Notenbanken wie die Fed oder die EZB dürften bereits 2024 mit ersten Zinssenkungen beginnen. Im Zusammenspiel mit der nachlassenden Inflation legt dies den Grundstein für eine konjunkturelle Erholung Zudem bietet die robustere US-Konjunktur eine gewisse Erleichterung, wenngleich das Wachstum 2024 etwas hinter dem des Vorjahres zurückbleibt. Es wird erwartet, dass die im Jahresverlauf wieder anziehende Nachfrage nach Ausrüstungsinvestitionen die Branche unterstützen wird.
Andererseits stützt sich unsere Einschätzung auch auf die Rückmeldungen unserer Mitgliedsunternehmen im Rahmen unserer Quartalsbefragungen. Diese Umfrage ist ein guter Pulsmesser der Branche. Unsere Unternehmer/-innen kennen den
Ec onomics, Quar talsbe fr agung Swis smechanic S chw eiz
Bild: BAK
Markt und spüren die Entwicklungen der Belastungsfaktoren am eigenen Leib. Sie melden uns, dass es derzeit schwierig ist, aber auch, dass sie auf Basis ihrer Erfahrung und Geschäftsentwicklung moderat zuversichtlich sind.
Sowohl BAK als auch unsere Unternehmer/-innen sind sich einig: In der ersten Jahreshälfte 2024 bleibt das Geschäftsklima weiter ungünstig, es wird sich wohl sogar noch etwas weiter verschlechtern, aber dann ab Q3/2024 ist ein Silberstreif am Horizont für die MEM-Branche angezeigt, weil sich das globale Wirtschaftswachstum ab da wieder deutlich beschleunigen wird.
Welche technologischen, politischen, wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen sind in den nächsten fünf Jahren zu meistern, damit die Zukunftsfähigkeit der KMU-MEM gewährleistet werden kann? Welche Themen haben aus Ihrer Sicht Priorität?
J. Marti: Die grössten Herausforderungen, die wir für die nächsten fünf Jahre sehen, sind:
W die geopolitischen Unsicherheiten und die damit verbundenen Folgen auf die Weltwirtschaft
W der Übergang zur Industrie 4.0 und der damit einhergehende technologische Wandel der Arbeitswelt, der vor allem viele kleinere KMU vor Herausforderungen stellt.
W der demografische Wandel und der damit einhergehende Fachkräftemangel
Aktuell stehen ingenieurtechnische und vergleichbare Fachkräfte ganz oben im Fachkräftemangel-Index
der Schweiz. Besonders KMU melden, dass es schwierig ist, passende Fachkräfte zu rekrutieren. Woran liegt das? Welche Potenziale könnten (besser) genutzt werden, um dieser Herausforderung zu begegnen?
J. Marti: Gemäss unserer Mitgliederbefragung besteht bei den KMU-MEM der Fachkräftemangel v a. bei den technischen Berufen mit einem Ausbildungsprofil Sek. II (siehe Bild).
Wir setzen uns auf politischer Ebene für die Stärkung der dualen Bildung und für die Stärkung der MINT-Fächer auf Primarund Sekundarstufe I ein. Die Lehre ist ein Erfolgsmodell und das Rückgrat des Werkplatzes Schweiz.
Swissmechanic hat sich mit Swissmem zusammengetan und einen Verein namens Faszination Technik gegründet. Dieser hat den Auftrag, aktiv Berufsmarketing zu betreiben für unsere MEM-Berufe. Den Jugendlichen soll gezeigt werden, wie spannend, vielfältig und auch aussichtsreich unsere Berufe sind
Auch streben wir eine Erhöhung des Frauenanteils in MEM-Berufen an. Dies hilft nicht nur, der Einkommenskluft zwischen den Geschlechtern entgegenzuwirken, sondern auch das Nachwuchsproblem in unserer Branche besser zu bewältigen. Ein wichtiges Standbein von Swissmechanic ist auch die zukunftsgerichtete Weiterbildung unserer Fachkräfte. Wir setzen uns darum für attraktive Weiterbildungsmöglichkeiten ein und bieten die Weiterbildung zum Produktionsfachmann/zur Produktionsfachfrau mit eidg. Fachausweis und zum/zur dipl. Maschinenbautechniker/-in HF an.
Weiter unterstützt unser Verband nicht nur eine fundierte Erstausbildung und die Weiterbildung innerhalb eines bestimmten Berufsfeldes, sondern auch alle Umschulungsmodelle und -massnahmen, die einen Berufswechsel auf allen Beschäftigungs- und Altersstufen ermöglichen (berufliche Mobilität auch für ältere Arbeitskräfte).
Der völkerrechtswidrige Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine jährte sich vergangenen Monat zum zweiten Mal. Wie hat sich die Situation für die Schweizer KMU-MEM seither entwickelt (Stichwort Lieferketten, Energie)?
Die Lage bezüglich Lieferketten hat sich stabilisiert, jene bezüglich Energie (Preise, Verfügbarkeit) grösstenteils ebenfalls. Die Unternehmen wurden dadurch auf jeden Fall sensibilisiert für diese Abhängigkeiten Es fand in der Branche ein regelrechter Innovationsschub statt – gerade was das Thema Energieversorgung angeht. Viele Unternehmen haben in eigene Energieproduktionsanlagen (v a. Photovoltaik) sowie Energieeffizienzmassnahmen (verstärkt) investiert.
Welche Folge aus der geopolitisch unsicheren Lage aber sicher bleibt und derzeit eine starke Rolle z. B. im Bereich Auftragslage spielt, ist die enorme Volatilität der globalen Wirtschaft.
Vielen Dank, Herr Marti SMM
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Im Rahmen eines Besuchs beim Automations- und Toolingsystem 3R in Schweden gab Thomas Wengi (Managing Director, GF Machining Solutions Sales Switzerland SA) dem SMM ein Interview. Er sprach über die aktuelle wirtschaftliche Lage von GF Machining Solutions und erläuterte unter anderem, welche Rolle die Automation (System 3R) in Zukunft spielen wird Wie sich zeigt, spielen technologische Weiterentwicklungen eine wesentliche Rolle dabei, Unternehmen resilienter zu positionieren.
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Interview: Matthias Böhm, Redaktion SMMSie haben erwähnt, dass sich die wirtschaftliche Situation für GF Machining Solutions derzeit sehr diversifiziert darstellt. Was heisst das konkret?
Thomas Wengi: Das heisst, dass je nach dem Tätigkeitsfeld bestimmte Bereiche hervorragend laufen, während andere Marktsegmente einen Nachfrageeinbruch erleben Die Herausforderung besteht darin, sich entsprechend neu zu orientieren und in den Segmenten zu agieren, wo das Geschäft floriert. Das heisst, es gibt zwar Arbeit, die sich aber verlagert und damit eine Herausforderung darstellt. Für uns bedeutet das, dass wir nicht nur agil, sondern auch enorm flexibel auf die neue Situation reagieren müssen. Das betrifft letztlich alle unsere Unternehmensbereiche.
Welche Einschätzungen haben Sie bezüglich der aktuellen Lage in Bezug auf Branchen und Länder?
T Wengi: Ich denke, es ist offensichtlich, dass Deutschland derzeit massive Probleme hat. Das hat Auswirkungen nicht nur auf uns als Exportland di-
>> Konkurrenz, ob intern oder extern, soll anregend wirken und die Innovationen fördern. Innovationen sind die Basis unseres langfristigen Erfolgs. <<Thomas Wengi, Managing Director, GF Machining Solutions Sales Switzerland SA
rekt, sondern auch auf weitere Länder, die enge Beziehungen zu Deutschland unterhalten. Andererseits zeigen sich die High-End-Märkte (typischerweise durch die Nordic-Länder, Niederlande und Schweiz repräsentiert) äusserst robust. Bereiche wie die Luft- und Raumfahrt, die Informations- und Kommunikationstechnologie (ICT) sowie die Medizin- und Luxusbranche (Uhren, Schmuck) verzeichnen vielversprechende Entwicklungen In der Automobilindustrie stehen uns jedoch einige Herausforderungen bevor
Des Weiteren spielt die Technologienachfrage eine besondere Rolle. GF Machining Solutions hat sich in den letzten Jahren enorm diversifiziert und technologisch konsequent weiterentwickelt. Welche Technologien Ihres Portfolios werden derzeit besonders stark nachgefragt und wo sehen Sie eine eher verhaltene Nachfrage?
T Wengi: Wir verzeichnen nach wie vor einen starken Trend hin zur Automatisierung und Digitalisierung. Dieser Trend wird sich sicher zukünftig verstärkt fortsetzen, weil auch der Aspekt des Fachkräftemangels allgegenwärtig ist und eng mit der Automatisierung verknüpft ist. Unsere Herausforderung besteht darin, mit automatisierten Fertigungslösungen diesem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, indem die Anlagen weniger bedienerintensiv betrieben werden können. Unsere Lösungen von System 3R decken die gesamte Automationsbreite im Bereich der Fertigung ab.
Apropos System 3R: Unser Interview führen wir in Schweden bei System 3R, am Produktions- und Entwicklungsstandort Welche Rolle – gegebenenfalls prozentual – spielt der Aspekt der Automation bei heutigen Neuinvestitionen im Bereich Fräsen und Erodieren?
T Wengi: Die Rolle der Automation bei Neuinvestitionen im Bereich Fräsen und Erodieren ist stark abhängig vom jeweiligen Land. In den nordischen Ländern sowie Deutschland, der Schweiz und den Niederlanden liegt der Automatisierungsgrad bei etwa 80 Prozent. Dies reicht von Nullpunktspannsystemen bis hin zu vollautomatisierten und verketteten Multitechnologieanlagen (Fräsen, Erodieren, Entgraten, Reinigen, Vermessen …), die über eine zentrale Steuerung und Software verfügen. Die Möglichkeiten sind hierbei nahezu unbegrenzt.
Können Sie einen kurzen Überblick darüber geben, in welchen Segmenten heute Lasertechnologie eingesetzt wird, wo vielen noch gar nicht bewusst ist?
T Wengi: Zum Thema Technologieentwicklung spielen Lasertechnologien eine zunehmend wichtige Rolle in unserem Portfolio. Es gibt vielversprechende Laser-Entwicklungen, die spezifische Verfahren substituieren. Zum Beispiel kann der Laser das Ätzen und Erodieren von Oberflächen ersetzen. Dadurch können Oberflächen mit hoher Genauigkeit reproduzierbar und prozesssicher erzeugt werden. Andererseits bieten sich auch Substitutionsmöglichkeiten in der Drahterosion, wo dünne Komponenten mit dem Laser bearbeitet werden können, was bisher nur mit Drahterosion möglich war Zu-
Bild: Ma tthias Böhm
Auch dieser Knickarmroboter, der bei System 3R in einer Fertigungsinsel eingebunden ist, gehört zum Automationsportfolio von System 3R.
Das 50-Jahr-Jubiläum von System 3R – gegründet 1967 – ist bereits wieder Geschichte.
Bild: Ma tthias Bö hm
dem kommen bei der Lasertechnologie keine aggressiven Chemikalien zum Einsatz und macht es deshalb deutlich umweltfreundlicher Wir können beide Verfahren anbieten und so je nach Anwendung den optimalen Kundennutzen generieren.
Generell bietet der Laser im Bereich des 3D-Drucks viele Möglichkeiten sowie beim Laserabtragen und -schneiden. Auch im Bereich der Luxusgüterindustrie eröffnen sich neue Designelemente und Themen, die so bisher nicht realisierbar waren. Und hier sind wir bei der oben gestellten Frage zum Thema Technologie-Nachfrage: Die Nachfrage nach der Lasertechnologie steigt entsprechend stark an und wir werden uns hier zukünftig weiter hervorragend positionieren.
System 3R ist in GF Machining Solutions eingebunden Wie eng kooperiert respektive wie offen ist System 3R zu anderen Werkzeugmaschinenherstellern?
T Wengi: Wir leben bewusst eine offene Kooperation. System 3R ist eine eigenständige Marke, die allen Marktbegleitern gegenüber offen ist und entsprechende Automationslösungen anbietet inklusive der Softwarelösung und Anbindung sowie deren entsprechenden Schnittstellen. System 3R entwickelt spezifische Lösungen gemeinsam mit Werkzeugmaschinenherstellern und deren Kunden, die individuell auf die Bedürfnisse der Anwender zugeschnitten sind. Unser Ziel – und hiermit meine ich
Die SMM-Redaktion erhielt im März 2024 die Möglichkeit, einen Blick in Fertigungshallen von System 3R am Produktions- und Entwicklungsstandort bei Stockholm (S) zu werfen. Mit dabei waren 180 Kunden und Anwender aus Europa, die sich einen Einblick in die Kompetenzfelder von System 3R als auch GF Machining Solution verschaffen konnten.
Mit über 200 Mitarbeitenden werden am Hauptsitz von System 3R Automations- und Toolingsysteme für die Fertigungsindustrie entwickelt Das im Jahr 1967 gegründete Unternehmen setzt konsequent auf eine hohe Fertigungstiefe und nutzt dabei sowohl die eigenen Automations- und Toolingsysteme als auch die vom Mutterkonzern bereitgestellten Werkzeugmaschinen (u a Fräsmaschinen, Draht- und Senkerodiermaschinen, Laserzentren) Das Kompetenzgefüge des Unternehmens wie auch des Mutterkonzerns GF Machining Solutions ist im Sektor Fertigungsautomation und Palletisierung (Nullpunktspannung) auf einem exzellenten technologischen Niveau, was vor Ort unter realen Fertigungsbedingungen geprüft werden konnte
Breites Spektrum an Toolingsystemen
Die Toolingsysteme starten bei einem Durchmesser von 32 mm und reichen bis zu den Dimensionen 2000×10000 mm und decken damit von der Uhrenindustrie bis hin zur Luft- und Raumfahrt alle fertigungstechnischen Branchen vollumfänglich ab Sie sind darüber hinaus für alle Produktionstechnologien kompatibel, vom Fräsen über das Lasern bis hin zum Erodieren, um die zu fertigenden Bauteile mannlos auch verfahrensübergreifend einwechseln zu können
Exkurs: Schwingungsdämpfende Toolingsysteme
Für spezifische kritische und schwingungsempfindliche Fräs-Anwendungen können schwingungsdämpfende Nullpunkspannsysteme (VDP –(Vibration-Damped Palletisation) eine fertigungstechnische Lösung sein Die VDP-Toolingsysteme haben nicht nur eine positive Auswirkung auf die zu fertigende Oberfläche, es können unter Umständen auch länger aus-
Blick auf die Fertigungsinsel, wo die Weichbearbeitung der Toolingsysteme stattfindet. 100 Prozent GF-MachiningLösungen inklusive System 3R.
Die Weichbearbeitung der Toolingsysteme wird vollautomatisch auf der Fertigungsinsel (Bild links) realisiert
Bild: Ma tthias Bö hm
Bö hm
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kragende schmal bauende Elektroden gefertigt werden Schliesslich erhöht sich die Lebensdauer der Werkzeuge wie auch der Spindellager, weil weniger Schwingungen während des Bearbeitungsprozesses auftreten Last but not least sinkt der Geräuschpegel während der Bearbeitung
Wechselgenauigkeit unterhalb von einem µm
Präzision spielt bei den Toolingsystemen eine übergeordnete Rolle Entsprechend wurde im Rahmen eines Vortrags in der Produktion die Wechselgenauigkeit der Toolingsysteme anhand eines praktischen Beispiels aufgezeigt, die auch während mehrerer Wechsel unterhalb eines Mikrometers lag Um das Mikrometer zu «spalten», spielen die Fertigungslösungen von GF Machining Solutions eine nicht unwesentliche Rolle
In den voll vernetzten Fertigungsinseln der Produktion von System 3R werden die Toolingsysteme in einem ersten Schritt komplett weich bearbeitet Dieser Prozess läuft voll automatisiert ab Das Handling sowie die Automation erfolgen konsequent mittels Komponenten von System 3R
Nach der Weich-Bearbeitung geht es in die Wärmebehandlung zum Härten Nach dem Härten werden die zu fertigenden Toolingsysteme auf Fräszentren mit integrierten Schleiftechnologien (ebenfalls von GF Machining Solutions) in der geforderten Präzision in einer Aufspannung fertig bearbeitet, um letztlich die oben beschriebenen hohen Wechselgenauigkeiten zu garantieren
Automationslösungen von System 3R
Im Folgenden ein kurzer Einblick in die Automationslösungen von System 3R:
W «WorkPal 1»
Für den automatischen Wechsel von Paletten in Spannfutter auf Maschinentischen von Fräsmaschinen, Drahterodiermaschinen, Lasermaschinen oder Schleifmaschinen entwickelt
W «WorkPartner 1+»
WorkPartner 1+ ist für Anwendungen in Fräsmaschinen, Schleifmaschinen, Senkerodiermaschinen, Drahterodiermaschinen und Lasermaschinen bestimmt und ist bei der Einzelteilfertigung genauso effektiv wie bei der Serienfertigung
W «Transformer WorkMaster»
Skalierbare Automationslösungen für verschiedene Arten von Maschinen
Die standardisierten Module ermöglichen eine kostengünstige und dennoch flexible Automation
W «Transformer 6-Achs-Roboter»
Die 6-Achs-Roboterlösung deckt Anwendungen mit einem Transfergewicht von 70 kg bis 700 kg, einer radialen Reichweite von bis zu 3400 mm sowie komplexe Transferbewegungen und Teilehandhabung ab
Weitere Informationen: system3r.com/de
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Insgesamt über 180 Anwender und Kunden, im Bild mehrheitlich die Schweizer Besucher, konnten sich einen Überblick über die Technologiekompetenz von System 3R in Schweden verschaffen.
auch System 3R – ist es, einen Mehrwert für unsere Kunden und Partner zu schaffen.
Ihre jüngsten Fräsmaschinenentwicklungen mit integrierter Schleiftechnologie werden bei System 3R zur Komplettbearbeitung der Komponenten der Nullpunktspannsysteme eingesetzt. Überhaupt konnte man erkennen, dass Sie das gesamte Technologieportfolio (Fräsen, Erodieren) inklusive Automation, Handling aus einer Hand anbieten Was bedeutet das konkret für den Anwender?
T Wengi: Wir haben bewusst die Schleiftechnik in unsere Fräsmaschinen integriert. Der Werkzeugund Formenbau sowie der Bereich Tooling sind sehr dankbare Kundensegmente für diese hybride Hochpräzisionsfertigung. Fräsen und Schleifen in einer Applikation ermöglichen nicht nur technologisch eine neue Ebene; das Verfahren rechnet sich auch betriebswirtschaftlich Dass wir hier bei System 3R in der Tooling-Produktion einen wesentlichen Teil unsere gesamte Fertigungskompetenz im Verbund aufzeigen können, zeigt letztlich unsere technologische Bandbreite und Kompetenz. Im Ergebnis spannen die System-3R-Nullpunktspannsysteme unterhalb der µ-Toleranz System 3R ist sozusagen ein Produzent der mit Fertigungslösungen von GF Machining Solutions seine Wettbewerbsfähigkeit beweisen muss, was uns den «proof of concept» ermöglicht. Dementsprechend ist der Technologieaustausch zwischen den schwedischen und den Schweizer Spezialisten für beide Seiten bereichernd und führt zu geprüften Mehrwerten, die wir unseren Kunden bieten können.
Thema GF Schweiz: Sie haben es oben angedeutet, einige Ihrer neuen Laser-Technologien konkurrieren mit klassischen Verfahren wie beispielsweise Erodieren Wie geht man damit aus Managementperspektive um, wenn man erkennt, dass man sich intern Technologiekonkurrenz aufbaut?
T Wengi: Konkurrenz, ob intern oder extern, soll anregend wirken und die Innovationen fördern. Innovationen sind die Basis unseres langfristigen Erfolgs. Neue Möglichkeiten erfordern neue Lösungen in allen Bereichen. Wenn wir beispielsweise Laserapplikationen entwickeln, die spezifische Erodierverfahren substituieren können, setzt das Entwicklungsdruck auf unsere Erodierentwicklung frei. Das ist wichtig und positiv Die Tatsache, dass die
Bild: Ma tthias Böhm
Konkurrenz intern besteht, ist von grossem Vorteil. Es wäre falsch, sich in zukunftsfähigen Bereichen nicht weiterzuentwickeln, weil es unser angestammtes Geschäft gefährden könnte. Das wäre äusserst kurzfristiges Denken.
Wie schätzen Sie die wirtschaftliche Situation Ihres Unternehmens in den kommenden zwei Jahren ein, angesichts der derzeit nicht unkritischen wirtschaftspolitischen Weltlage?
T Wengi: Das ist zweifellos eine Herausforderung, nicht nur für GF Machining Solutions, sondern für viele Unternehmen. Der Weltmarkt ändert sich und es liegt an uns, zu zeigen, wie resilient wir agieren und wie gut wir uns auf diese Veränderungen einstellen und reagieren können. Diejenigen, die das erfolgreich meistern, werden stärker wachsen. Und diejenigen, die weniger gut damit umgehen, werden entsprechend weniger wachsen. Wir arbeiten kontinuierlich daran, die Resilienz unseres Unternehmens zu stärken, indem wir all unsere Mitarbeitenden in allen Segmenten fördern und sie offen auf Veränderungen reagieren. Dies ist ein fortlaufender Prozess, der mit viel Entwicklungsarbeit verbunden ist. Wir sind überzeugt, dass wir aus unserer Stärke heraus agieren, um uns auch in der aktuellen Situation erfolgreich weiterzuentwickeln. Dies mit dem Fokus, unseren Kunden mit zukunftsfähigen Lösungen nachhaltigen Erfolg zu ermöglichen. SMM
GF
Hier wird die Positioniergenauigkeit aufgezeigt, die auch bei mehreren Wechseln unterhalb von einem Mikrometer war
Im Rahmen der ‹Happy Tech Days› gaben Patrick Haegeli (li., Co-Direktor) und Marc Bloch (Leiter Marketing und Verkauf) der MSM-Chefredaktorin Margaux Pontieu ein Exklusivinterview
Vom 14 bis 16 Nov 2023 veranstaltete der Werkzeugmaschinenhersteller Willemin-Macodel seine ersten «Happy Tech Days», an denen Anwender und Kunden Einblick in das Produktionsgelände und Technologiezentrum des Unternehmens bekamen. Darüber hinaus fand ein Austausch mit den Spezialisten von Willemin-Macodel statt
Interview: Margaux Pontieu, Redaktion MSM
Patrick Haegeli (Co-Direktor), der das Unternehmen zusammen mit seinem Bruder Olivier leitet, und Marc Bloch (Leiter Verkauf und Marketing) sprachen im Rahmen der «Happy Tech Days» mit der MSM- und SMM-Redaktion über die neu lancierte Veranstaltung, die aktuellen Entwicklungen und Ziele.
Margaux Pontieu: Wie kam es zu dem Open-House-Projekt?
Patrick Haegeli: Bisher fehlten uns die Räumlichkeiten und die Infrastruktur, um solche Events bei uns zu organisieren Jetzt, mit der Erweiterung des
Unternehmens, haben wir die Möglichkeit, unsere Besucher unter sehr guten Bedingungen zu empfangen. Während der «Happy Tech Days» haben unsere Kunden die Möglichkeit, mit Mitarbeitern aus verschiedenen Bereichen zu sprechen, sei es aus dem technischen Büro, der Automatisierung, dem Kundendienst oder dem Projektmanagement. Sie alle sind wertvolle Ansprechpartner für unsere Kunden. Dieses Jahr haben vier technische Partner – Blaser, Louis Bélet, Productec und Société Générale – an unserer Veranstaltung teilgenommen.
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Aus welchen Regionen kamen die Kunden?
P Haegeli: Die Besucher kommen hauptsächlich aus der Schweiz. Wir hatten aber auch einige ausländische Kunden aus den USA, Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien und von den britischen Inseln.
Beabsichtigen Sie, die «Happy Tech Days» zu wiederholen?
P Haegeli: Ja, denn die Veranstaltung hat einen ergänzenden Charakter zu Messen. Wir konnten uns bei unseren «Happy Tech Days» zu 100 Prozent auf unsere Kunden konzentrieren und Ihnen Neuheiten aus den Bereichen Maschinen, Automation, Software und Peripherie präsentieren
M. Bloch: Während der «Happy Tech Days» konnten wir unseren Kunden unser Unternehmen und seine Organisation vorstellen. Wir nahmen uns Zeit für den Austausch mit unseren Kunden. Unsere technischen Spezialisten sowie unser Kundenservice standen für gezielte Gespräche zur Verfügung und konnten im Tech-Center unseren Kunden über unsere Werkzeugmaschinenlösungen diskutieren.
Wie waren diese drei Tage der offenen Tür organisiert?
P Haegeli: 200 Besucher haben wir an den drei Tagen empfangen, die je einen Vor- oder Nachmittag vor Ort waren. Dadurch konnten wir mit jedem Kunden einen technisch vertieften Austausch realisieren.
M. Bloch: Während des Rundgangs durch die Produktion konnten die Kunden verschiedene Stände der folgenden Bereiche besuchen: Kundendienst, Engineering, Automatisierung, Qualitätssicherung, um sich ein umfassendes Bild von unseren Arbeitsmethoden zu machen und mit unseren Spezialisten zu sprechen. Ziel war es, die Kundenbindungen zu optimieren und die Beziehungen zwischen den verschiedenen Ansprechpartnern zu stärken.
Welche Werkzeugmaschinen standen am Open House im Fokus?
P Haegeli: Unser Kerngeschäft ist die Mikrofertigung. In unserem Tech-Center konzentrierten wir uns auf vier Maschinen.
Erstens: Die 408MTS, die im letzten Jahr vorgestellt wurde, ermöglicht die Komplett-Bearbeitung ab
Stange. Sie verfügt über eine zweite Fräseinheit. Generell ist Simultanbearbeitung machbar Mit der 408MTS wird eine maximale Produktivität pro Quadratmeter erreicht. Ab Stange kann bis zu einem Durchmesser von 36 mm gefertigt werden. Dieses Bearbeitungszentrum ermöglicht Zeitersparnisse von mehr als 40 Prozent bei bestimmten Teiletypen dank der zwei Hochgeschwindigkeits-Frässpindeln. Jede der Spindeln wird von ihrem eigenen Werkzeugmagazin bedient.
Zweitens: Die 508MT2 ist unsere «Rennmaschine», sie ist dank Linearantrieben hochdynamisch. Eine Wärmekompensation macht sie extrem prozesssicher für mannlose Fertigung. Das BAZ kann mit einem Schwenkkopf mit drei nutzbaren Positionen (Gegenspindel, Präzisionsspannstock und Gegenspitze) für die Rückseitenbearbeitung ausgerüstet werden.
Sie arbeitet ab Stange (optional bis D = 65 mm) oder mit Futterteilen. Sie ermöglicht die Bearbeitung verschiedenster komplexer Teiletypen. Für Kleinserien ist sie perfekt ausgelegt, als das Einrichten sehr einfach und schnell ist. Sie verfügt über ein grosses Werkzeugmagazin, das die Verwaltung von Fräsern ermöglicht.
Blick in das Tech-Center: Parallel zu den Werkzeugmaschinen standen die technischen Spezialisten sowie der Kundenservice für gezielte Gespräche zur Verfügung.
Auch die Montage von Willemin-Macodel konnte im Rahmen der ‹Happy Tech Days› besichtigt werden.
Drittens: Die 508MT2X1000 ist ein Multitask-Bearbeitungszentrum für die Bearbeitung komplexer Werkstücke ab Stange bis Ø65 mm. Es verfügt über eine schwenkbare B-Achse sowie einen hochpräzisen Spindel-Teilapparat auf der A-Achse für Drehbearbeitungen bis zu 3 000 1/min. Das Bearbeitungszentrum 508MT2 X1000 zeichnet sich durch
Die von Willemin-Macodel entwickelten Werkzeugmaschinen wurden entwickelt, um den anspruchsvollsten Anforderungen der Uhren- und Medizinindustrie gerecht zu werden
Die Maschinen ermöglichen die Herstellung hochpräziser und komplexer Teile, deren Dimensionen von der einer Stecknadelkopf- bis zur Faust-Grösse reichen Hinsichtlich der Materialien wird der Fokus auf alle Materialien gelegt, die in diesen Segmenten verwendet werden, wie rostfreier Stahl, Chrom-Kobalt oder Titan, edle Materialien wie Gold oder Platin sowie Keramik und Verbundwerkstoffe Die Expertise in der Werkzeug-Werkstoff-Kombination sowie in Kühlschmierstoffen hat es Willemin-Macodel ermöglicht, massgeschneiderte und hochleistungsfähige Prozesse zu entwickeln
Hochgeschwindigkeitsfräsen ist eine gemeinsame Eigenschaft aller Willemin-Macodel-Bearbeitungszentren
Die Motorspindeln können mit Hochdruckkühlung (80 bis zu 150 bar) beaufschlagt werden Ein Grossteil der Bearbeitung kann auf Mehrprozessmaschinen gefertigt werden, damit auch die komplexesten Teile in einem Bearbeitungszyklus fertiggestellt werden können Die Multitask-Maschinen können sowohl ab Stange (L bis zu 3000 mm) als auch ab Futterteil arbeiten Technologisch gesehen wird auf Multiachsen-Technologie gesetzt, mit bis zu zehn Achsen an der Haupt- und Gegenspindel Mehrfach-Positionie-
rungs-Werkstückaufnahmesysteme (0°–90°-Einheit oder 3-Positionen-Revolver mit bis zu zwei Werkzeugschnittstellen und einer Gegenspindel gleichzeitig) ermöglichen die 6-Seiten-Komplettbearbeitung komplexester Teile Die Werkzeugmaschinen zeichnen sich darüber hinaus aus, dass sie sehr schnell umgerüstet werden können, und damit einen Serienwechsel hochgradig wirtschaftlich machen, nicht zuletzt dank der Flexibilität der Werkzeug-Aufnahmesysteme Sie tragen wesentlich zur Reduzierung der Rüstzeiten bei
Im Bereich Automatisierung entwickelt Willemin-Macodel massgeschneiderte Robotiklösungen Ihre Abteilung Automation arbeitet auf der Grundlage von Lastenheften, um Lösungen zu entwickeln, die nahtlos in die Produktionsabläufe der Kunden integriert werden können Der Vorteil für den Kunden besteht darin, dass der Integrator der Robotiklösung derselbe ist wie der Lieferant des Bearbeitungszentrums Die robotisierte Lösung kann von einem einfachen Be- und Entladeroboter bis hin zu einer komplexen automatisierten Zelle reichen, die weit über einfaches Teilehandling hinausgeht, indem sie Wasch-, Mess-, Sicht-, automatischen Spannwechsel usw bietet Die interne Produktionssteuerung, die an die Bedürfnisse der Kunden angepasst werden kann, gewährleistet eine einfache Nutzung der Automationslösungen
eine hohe Flexibilität und Produktivität aus Der innovative Schwenkkopf mit zwei nutzbaren Positionen umfasst eine Gegenspindel und einen Präzisionsspannstock für sämtliche Rückseitenbearbeitungen. Die 508MT2 X1000 hebt sich durch ihren Drehrevolver mit zwölf motorisierten Positionen ab. Wir können ab Stange bis zu 65 mm arbeiten, es ist ein sehr robustes, stabiles Bearbeitungszentrum, mit hoher Produktivität.
Viertens: Die 701S, die neben dieser Maschine präsentiert wird, ist eine Mikro-Maschine mit Parall-Kinematik. Es ist eine äusserst robuste und kompakte Maschine Wir sprechen von einer Positioniergenauigkeit im Bereich des Mikrometers und einer extrem hohen Dynamik mit einer Spindel bis 800001/min. Sie nimmt weniger als 1 m2 Platz ein, mit Roboter weniger als 2 m2 Diese Maschine wurde vor etwas mehr als zehn Jahren entwickelt, und wir haben festgestellt, dass die Grösse der Maschine an die Grösse der bearbeiteten Teile angepasst werden muss. Wir haben also die Werkzeughalter auf dieser Maschine aus Präzisions- und Platzgründen entfernt. Die 701S unterscheidet nicht zwischen einer Geraden und einer Kurve, die Achsen bewegen sich immer zusammen. In Bezug auf ihr Verhalten ist sie äusserst robust, insbesondere aufgrund ihrer perfekt symmetrischen Kinematik.
Welche Rolle spielt die Automation heute in der Fertigung?
M. Bloch: Heutzutage nimmt die Robotisierung einen grossen Teil unserer Aktivitäten ein und wir haben uns entsprechend stark weiterentwickelt. Die Besucher hatten die Möglichkeit, Automationslösungen zu evaluieren und sich mit unseren Automatisierungs- und Robotikspezialisten intensiv auszutauschen.
P Haegeli: Im Rahmen der Automatisierung konzentrieren wir uns auf die Weiterentwicklung unserer Softwarelösungen. Die Mensch-MaschineSchnittstelle wird in diesem Zusammenhang immer wichtiger Wir müssen sicherstellen, dass die Bedienung der Maschinen sowohl ergonomischer als
auch intuitiver wird. Wir präsentieren insbesondere eine neue Lösung für die automatische Werkstückreferenzierung, immer mit dem Ziel, die Arbeit der Benutzer zu vereinfachen.
M. Bloch: Auf unseren Maschinen streben wir immer nach Flexibilität So effizient wie möglich bei der Teileumstellung zu sein, ist entscheidend Dieses System der automatischen Werkstückreferenzierung erleichtert die Arbeit der Einrichter und ermöglicht es dem Bediener, bei der Umrüstung viel effizienter zu sein.
Wie oft werden Ihre Maschinen «customized» ausgelegt?
P Haegeli: Unsere BAZ sind überwiegend auf die Kundenanwendung zugeschnitten Basis sind unsere Standardmaschinen. Wir wissen, dass jeder Kunde spezifische Anforderungen hat. Daher müssen wir in der Lage sein, unsere Maschinen an diese Anforderungen anzupassen. Wir können die Bearbeitungslösungen in den Produktionsfluss zum Teil vollumfänglich integrieren Die Werkzeugmaschine ist dabei ein zentrales Element der von uns angebotenen Komplettlösung. Hierzu gehört die komplette Automatisierung und die gesamte Peripherie. Wir können alles aus einer Hand anbieten. Dadurch haben wir einen ganzheitlichen Blick auf die gesamte Fertigungslösung.
M. Bloch: Dieser Ansatz ermöglicht es uns, uns perfekt in die Fertigungslösung unserer Kunden reinzudenken. Wir entwickeln diese Komplettlösungen in engster Kooperation mit unseren Kunden und treten als Gesamtintegrator auf Das ist auch bei zukünftigen Servicearbeiten enorm wichtig
Wie hat sich das Spektrum der Komponenten in den letzten zehn Jahren in Bezug auf Komplexität und Bearbeitbarkeit entwickelt?
M. Bloch: Die Werkstücke unserer Kunden sind nicht nur komplexer geworden, es werden auch immer engere Toleranzen gefordert. Das heisst, die Anfragen für komplexere, präzisere und sogar multifunktionale Teile nehmen zu. Daher müssen wir unsere Werkzeugmaschinenlösungen entsprechend anpassen, das bringt uns immer wieder an unsere Grenzen, die morgen aber bereits wieder zum neuen Standard werden. Wir entwickeln uns also mit den gestiegenen Ansprüchen der Kunden kontinuierlich weiter Im Bereich der Automation geht es immer auch um sichere, wiederholbare Prozesse über die gesamte Laufzeit einer Serie, um so effizient wie möglich zu sein.
P Haegeli: Hinzu kommt die Vielzahl an Materialien und Werkstoffen. Einige davon sind schwierig zu bearbeiten und erfordern spezifisches Zerspanungs-Know-how Wir leisten in diesem Zusammenhang viel Forschungsarbeit in Bezug auf deren Bearbeitung. Unsere Kunden wollen auch immer mehr auf der Maschine machen, nicht nur Fräsen oder Drehen. In Absprache mit den Kunden können wir Entgrat- und Reinigungsprozesse integrieren. Ein zunehmender Trend ist, dass die Serien kleiner werden. Deshalb werden schnelle Umrüstzeiten immer wichtiger, um von einer Serie zur anderen zu wechseln. Kurzum: Unseren Maschinenlösungen
Entdecken Sie die 8,6 guten Gründe, den Planeten SIAMS zu besuchen
>> Wir konnten uns bei den «Happy Tech Days» zu 100 Prozent auf unsere Kunden konzentrieren und Ihnen Neuheiten aus den Bereichen, Maschinen, Automation, Software und Peripherie präsentieren. <<Patrick Haegeli, Co-Direktor, Willemin-Macodel SA
können sowohl Prototypen als auch grosse Serien fertigen. Apropos Prototypenfertigung: Das erste Teil muss ein Gutteil sein Wir haben aus diesen Gründen sowohl viel an der Stabilität als auch am thermischen Verhalten der Maschinen gearbeitet, um eine hohe Prozessstabilität sicherzustellen.
Sie feiern 2024 Ihr 50-jähriges Bestehen Welche Meilensteine haben die Entwicklung Ihrer Maschinen geprägt?
Marc Bloch (li., Leiter Verkauf und Marketing) und Patrick Haegeli (Co-Direktor) vor dem Hauptgebäude des Werkzeugmaschinenherstellers Willemin-Macodel.
P Haegeli: Der prägendste Entwicklungsschritt im WZM-Bereich war natürlich die CNC-Steuerung. In unserem Segment gab es aber eine weitere bedeutende Entwicklung, und zwar das Fräsen ab Stange. In den Neunzigerjahren waren wir Vorreiter auf diesem Gebiet und boten erstmalig eine einzigartige Flexibilität auf Fräszentren.
Das Bearbeitungszentrum 701S ist ein wahres Innovationsbündel, das unvergleichlich präzise und
dynamische Mikrobearbeitungen bietet Dank ihrer ausgezeichneten Delta-Dynamik arbeitet die Maschine im Submikrometerbereich und revolutioniert die herkömmliche Bearbeitung. Die geringe bewegte Masse in Verbindung mit einer hohen Auflösung der Massstäbe und einer ultraschnellen Regelkreisberechnung durch die CNC-Steuerung auf PC-Basis garantieren eine Oberflächengüte im Nanometerbereich. Ein weiterer bedeutender Schritt für uns war die internationale Markterschliessung im Bereich der Uhrenfertigung, der Medizintechnik und in der Luft- und Raumfahrt. So konnten wir uns in zukunftsgerichteten Branchen positionieren.
M. Bloch: Hinzu kommt der Schritt in Richtung Voll-Automation der Fertigungsprozesse. Unsere Automationslösungen haben uns viele Türen geöffnet.
P Haegeli: Aus Unternehmenssicht hat der Umzug nach Delémont im Jahr 2009 es uns ermöglicht, alle Aktivitäten an einem einzigen Standort zu bündeln. Seitdem haben wir die Organisation des Unternehmens kontinuierlich weiterentwickelt, insbesondere in Bezug auf die Infrastruktur, das Datenmanagement und das Produktionsmanagement. Die Erweiterung (2020) des Standorts ermöglichte es uns, sowohl die Montage und Produktion auszubauen und Lean-Management-Prozesse zu integrieren. Unsere sehr horizontale Lean-Management-Struktur hat zum Ziel, dass jeder Experte in seinem Bereich ist. Jeder hat gute Ideen, gute Vorschläge, und wir möchten, dass sie allen zugänglich sind. Wir sind heute über 350 Mitarbeitende, einschliesslich Lehrlinge. In den letzten zwei Jahren sind fast 70 Mitarbeitende hinzugekommen, ohne die Erweiterung unseres Gebäudekomplexes wäre das nicht möglich gewesen.
M. Bloch: Was uns extrem wichtig ist, ist, dass unsere Mitarbeitenden Ideen einbringen, die unser Unternehmen weiterbringen. Wir wollen die Menschen zukünftig noch viel stärker einbinden in unsere Prozesse.
Was sind Ihre wichtigsten Exportmärkte?
P Haegeli: Generell sind wir sowohl in den Märkten für Luxusgüter unterwegs, wie Uhren und Schmuck, als auch in High-End-Technologiemärkten wie Me-
dizintechnik oder Luftfahrt. Die Uhrenfertigung ist unsere DNA, sie ist ein unverzichtbarer Markt für uns. Wir haben uns über die Jahre diversifiziert, sowohl in unseren Technologiemärkten als auch unseren geografischen Märkten. Die Westschweiz bleibt unser Hauptmarkt Unsere wichtigsten Exportmärkte sind Frankreich, Deutschland und die USA.
Das sind Märkte, die sich in den letzten Jahren für uns sehr gut entwickelt haben und mit Vertrieb und Service präsent sind So haben wir ein Tech-Center in Indianapolis, um Kundenversuche zu fahren oder Schulungen durchzuführen. Wir haben darüber hinaus eine chinesische Tochtergesellschaft und ein Vertriebs- und Servicebüro in Indien. In allen Märkten, in denen wir tätig sind, setzen wir auf einen technischen Support. Gesamthaft decken wir heute mehr als 20 Länder ab. Diversifizierung ist zwar überlebenswichtig, aber man muss aufpassen, dass man sich nicht verzettelt. Wir gehen dorthin, wo Nachfrage und Technologie für unsere Produkte vorhanden sind.
Welche Herausforderungen sehen Sie in den kommenden Jahren?
P Haegeli: Eine bedeutende Herausforderung ist der Umgang mit unserer Umwelt. Wie können wir sicherstellen, dass unsere Maschinen die Umwelt nicht nachhaltig negativ belasten? Das sind wesentliche Fragen für uns. Hier spielen beispielsweise Aspekte wie Produktivität pro Quadratmeter eine Rolle. Als wir die 701S entwickelten, gab es bereits breite Diskussionen im Bereich der Energieeffizienz. Mit der 701S haben wir eine der effizientesten Maschinen entwickelt, die derzeit am Markt erhältlich sind.
M. Bloch: Eine weitere grosse Herausforderung ist die fortschreitende Digitalisierung unserer Aktivitäten. Wir müssen uns den Herausforderungen stellen, die sich aus der Implementierung von Industrie 4.0 ergeben, insbesondere in Bezug auf die vernetzte Fabrik.
P Haegeli: Cybersecurity ist ein Thema, das uns zukünftig mehr beschäftigen wird. Wir müssen sicherstellen, dass unsere Maschinen diesbezüglich so sicher wie möglich sind, um Cyberangriffe zu verhindern.
M. Bloch: Schliesslich ist die Fähigkeit, unsere Wartungsleistungen zu verbessern, ein Schlüsselthema. Wir wollen unsere Kunden unterstützen, indem wir ihnen Lösungen anbieten, die auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind. Unser Ziel ist es, die Verfügbarkeit unserer Maschinen zu maximieren und die Wartungskosten zu optimieren.
P Haegeli: Wir müssen auch in der Lage sein, unsere Organisation, unser Informationsmanagement und unser Datenmanagement anzupassen. Die Arbeitswelt verändert sich, und wir müssen uns ständig anpassen, um auf dem Markt wettbewerbsfähig zu bleiben. SMM
Willemin-Macodel SA
Route de la Communance 59, 2800 Delémont
Tel. 032 427 03 03, sales@willemin-macodel.com willemin-macodel.com
Vischer & Bolli verfügt über ein breites Spektrum an Werkzeugtechnologien und Spannmitteln, die mehrheitlich im oberen technologischen Segment angesiedelt sind. Um Fertigungsoperationen zu perfektionieren, werden die Kompetenzzentren der Technologiepartner international genutzt, um optimale Fertigungsbedingungen am Werkplatz Schweiz zu generieren Fabian Wettstein (CEO) zeigt im SMM-Interview u a auf, wie sich Fertigungsoperationen gezielt optimieren lassen.
Interview: Matthias Böhm, Redaktion SMM
Sie vertreten als Fertigungsspezialist ein breites Spektrum an Werkzeugtechnologien wie auch Spannmittel. Welche Anforderungen werden heute typischerweise an Werkzeug- und Spannlösungen gestellt?
Fabian Wettstein: Hier müssen wir differenzieren zwischen Serienproduktion und der Einzelteilfertigung Damit wir beide mit der optimalen Lösung bedienen können, haben wir verschiedene Ansätze In der Massenfertigung ist die Prozesssicherheit und die Performance des Werkzeugs der Schlüssel Dies bedeutet nicht nur, dass die Werkzeuge hochmodern sein müssen in Bezug auf Substrat, Verarbeitung und Beschichtung, sondern auch das Vorgehen optimal abgestimmt sein muss bzw die Programmierung – denn was nützen die besten Tools, wenn die Fertigungsstrategie nicht zeitgemäss ist Schlussendlich ist es immer ein Zusammenspiel von allem, das wissen wir ja schon länger Wenn Bediener, Maschine, Aufspannung, Aufnahme, Kühlmittel, Werkzeug und das Vorgehen nicht aufeinander ab-
gestimmt sind, kann kein optimaler Prozess entstehen Unsere Werkzeuge sind alle «State of the Art», doch teilweise verfügen wir über deutliche Vorteile, wie zum Beispiel mit unserem Bohrer, dem ADOSUS oder dem A-Tap von OSG, welche einfach deutlich schneller Löcher und Gewinde bohren als vergleichbare Standardwerkzeuge Zurück zu Ihrer Frage: In der Schweiz müssen wir schnell und prozesssicher sein und genau diese Anforderungen müssen wir oder besser gesagt unsere Lösungen uns/sich stellen Wenn jemand einfach ein, zwei Löcher in einen Prototyp oder ein anderes Einzelteil bohren muss, braucht er nicht zwingend ein Highend-Werkzeug, sondern ein preiswertes und hier haben wir natürlich ebenfalls eine Lösung Zu diesem Zweck nutzen viele unserer Kunden die diversen Filter oder Sortierfunktion unseres Shops und kommen so schnell und einfach zur richtigen Lösung Da müssen wir nicht gleich mit unserer Anwendungstechnik bzgl dem Prozess beraten
>> Wir hoffen, dass wir weiterhin gute Fachkräfte finden und sie für unser Berufsbild begeistern können. Wenn uns dies gelingt und uns das Personal nicht ausgeht, glauben wir weiterhin sehr fest an den Fertigungsstandort Schweiz <<
Fabian Wettstein, CEO, Vischer & Bolli
>> Ganz einfach, es ist wie der Treibstoff bei einem Motor Ohne Treibstoff keine Fortbewegung. Also schauen wir für den besten Sprit, damit der Kunde möglichst effizient und sicher ans Ziel kommt. <<Fabian Wettstein, CEO, Vischer & Bolli
Welche Rolle spielen Sonderwerkzeuge und wie können Sie mit Ihren Partnern solche Lösungen erarbeiten?
F Wettstein: Da muss ich ein wenig ausholen Wir stehen für den Werkplatz Schweiz, und dieser stand die letzten Jahre, man kann schon fast sagen Jahrzehnte, unter enormem Kostendruck Wir sind richtig stolz auf unsere Kunden, wie sie zusammen mit uns diese Herausforderungen gemeistert haben und wir nach wie vor, so unsere persönliche Ansicht, einer der besten Werkplätze überhaupt sind So, und jetzt der Übergang zu der Frage: Damit dies überhaupt möglich ist, brauchen wir häufig andere oder besser gesagt Sonderwerkzeuglösungen Diese erarbeiten wir mit den Experten vor Ort, also beim Kunden, gepaart mit dem Know-how von unseren Lieferanten und unserem technologisch versierten vb-Team Gelegentlich können diese Optimierungen an Werkzeugen oder Aufnahmen dazu führen, dass neue Standardwerkzeuge für den globalen Markt entstehen, die branchenweit anerkannt werden
Seit 2016 gehören Sie zur japanischen OSG-Gruppe. OSG verfügt über ein Technologie- und Anwendungszentrum in Göppingen Können Sie Anwendungsbeispiele nennen, wo Sie die Kompetenzen des Technologiezentrums für die Optimierung der Fertigung Ihrer Schweizer Kunden nutzen konnten?
F Wettstein: Wir haben nicht nur mit OSG ein Kompetenzcenter, auch in der Schweiz bei Rego-Fix haben wir Zugang zu einem solchen Hier haben wir kürzlich aufgezeigt, welchen Einfluss ein kleines Peripherieteil bei der Gewindeherstellung haben kann – ein super Know-how-Transfer zu den Fachleuten unserer Kunden, welchen wir dieses Jahr wiederholen werden
Bei OSG führen wir teilweise Versuche bzw Nachbauten der Kundenumgebung durch, um den Prozess weiterzuentwickeln Kürzlich hatten wir auch ein Projekt, welches bis nach Japan ging, bei welchem sogar der Schneidstoff spezifisch entwickelt wurde, da wir rein mit Anpassung der Geometrie und der Beschichtung nicht das gewünschte Resultat erreichten Hier haben wir den kompletten Prozess in der Serienfertigung in Japan simuliert Auch mit 6C-Tools, welche gleich im Nachbardorf angesiedelt sind, stehen wir in engem Austausch Hier haben wir ebenfalls die Möglichkeit für solche Simulationen bzw Versuche Mit ihnen haben wir in
den vergangenen Monaten sehr viel bewegen können, und dies vor allem durch die kompetente Lösungsfindung im Team
Bei M A Ford in England hatten wir ebenfalls kürzlich die Möglichkeit, sehr aufschlussreiche Versuche durchzuführen Mit diesen Resultaten können wir nun wiederum unsere Performance im Fräsen unterstreichen Zusammenfassend möchten wir so viel wie möglich mit unseren Lieferanten und Kunden für den Werkplatz Schweiz tun, damit wir auch morgen noch genügend Wertschöpfung aus der Schweiz generieren können
Sie verfügen über ein breites Spektrum an Präzisionswerkzeugen. Die Werkzeuge sind immer auch Gradmesser des Produktionsgeschehens In welchen Fertigungssektoren ist derzeit die Nachfrage nach Werkzeugen am höchsten respektive eher verhalten?
F Wettstein: Was wir momentan feststellen können, ist, dass die Uhrenindustrie und damit die Westschweiz sehr gut laufen Damit wir diesen speziellen Anforderungen noch besser gerecht werden können, haben wir uns einen spezifischen Lieferanten mit ins Boot geholt Mit Chronotools erwarten wir für uns nochmals einen deutlichen Zuwachs in diesem Segment Die Medizintechnik läuft auch sehr gut, es gibt bekanntlich immer mehr Menschen, die immer älter werden und teilweise auch noch Extremsport-
>> Die Halbleiterindustrie erholt sich ausserdem wieder, sehr zur Freude der Zulieferbetriebe. <<Fabian Wettstein, CEO, Vischer & Bolli
arten ausüben oder generell mehr Sport treiben Da braucht es auch mehr Gerätschaften, Implantate, Medikamente usw Die Halbleiterindustrie erholt sich ausserdem wieder, sehr zur Freude der Zulieferbetriebe Der allgemeine Maschinenbau läuft eher schleppend, hier haben einige Kunden Kurzarbeit Das Gleiche gilt auch für Kunden, welche für den Fahrradsektor produzieren – hier ist der Aufschwung, welcher durch Corona entstand, leider vorbei Summa summarum läuft es in der Schweiz (noch) gut
Seit 2020 haben Sie über 60 000 Artikel in Ihrem Webshop, inklusive Schnittdaten. Welche Vorteile ergeben sich dadurch für die Anwender?
F Wettstein: Das ist der Stand von 2022, wir haben natürlich in den letzten Jahren akribisch daran wei-
tergearbeitet Zusätzlich zu den Schnittdaten kamen viele neue Funktionalitäten mit dazu, welche die Kunden rege nutzen In den kommenden Monaten werden weitere Neuheiten, wie zum Beispiel kundenspezifische Webshops für die Uhrenindustrie, Medical oder den Werkzeugbau dazukommen, welche den Kunden aus den jeweiligen Segmenten nochmals deutliche Vorteile bringen werden und sie noch schneller und einfacher zum richtigen Werkzeug oder der passenden Aufnahme gelangen lässt Mit KI haben wir auch etwas geplant, hierzu werden wir, so hoffe ich, bald informieren können Jetzt aber noch die Antwort; die Kunden können rund um die Uhr die passenden Werkzeuge bestellen, sehen jederzeit den Stand des Auftrages, können von den Erfahrungen der anderen Kunden profitieren, finden sämtliche Technologiedaten, können die Werkzeuge auf einen Blick nicht nur preislich vergleichen, sondern auch deren Leistung und noch einiges mehr
Zu guter Letzt profitieren sie noch von einem Webshop-Rabatt Doch an dieser Stelle möchte ich nochmals den Werkplatz Schweiz erwähnen Unsere Kunden sind laufend gezwungen, ihre Prozesse zu optimieren, damit sie dem Wettbewerbsumfeld standhalten können Auch wir haben, genau gleich, wie das auch von unseren Kunden gefordert wird, intern diverse Optimierungen vorangetrieben und unsere Prozesse verschlankt Dadurch konnten wir die Preise in den letzten Jahren stabil halten und den hiesigen Arbeitsmarkt stärken
Welche Rolle spielt die Westschweizer Industrie für Sie und wie sind Sie werkzeugtechnologisch für die Uhren und Medizintechnik positioniert?
F Wettstein: Die Westschweiz ist für uns ein sehr wichtiger Markt, für welchen wir, wie schon erwähnt, einen zusätzlichen Lieferanten, Chronotoools, mit ins Boot geholt haben Doch auch mit unseren bestehenden Lieferanten wie OSG, Rego-Fix, 6C Tools, Kyocera und Denitool sowie noch diversen anderen, sind wir hervorragend positioniert Hier greifen wir auf ein kompetentes und umfangreiches Sortiment zurück, welches uns erlaubt, diese Sektoren optimal abzudecken Hinzu kommen bald unsere neuen
>> Um Werkzeuge mit optimaler Standzeit bei hoher Performance zu entwickeln, ist es entscheidend, die Prozessanforderungen genau zu verstehen und zu berücksichtigen. <<
Fabian Wettstein, CEO, Vischer & Bolli
Shops sowie gezielte Kundenseminare, welche wir ebenfalls dieses Jahr lancieren
Man sagt, dass ein produzierendes Unternehmen an der Schneide sein Geld verdient Sie wiederum machen mit jeder Schneide Umsatz Wie passt das zusammen?
Ganz einfach, es ist wie der Treibstoff bei einem Motor Ohne Treibstoff keine Fortbewegung Also schauen wir für den besten Sprit, damit der Kunde möglichst effizient und sicher ans Ziel kommt In Worten der Zerspanung; wenn wir dem Kunden die optimale Lösung vorschlagen und diese auch zu fairen Preisen anbieten, dann verdient er sein Geld und wir tun es ihm gleich Wie schon oft erwähnt, liegen die Hauptkosten nicht bei den Werkzeugen, sondern im Prozess mit all seinen Nebenkosten Genau dieser Prozess ist unsere Passion und hier möchten wir die Kunden unterstützen, sodass sie die Bearbeitungszeit reduzieren können und somit in der Lage sind, mehr Werkstücke zu fertigen, welche sie wiederum ihren Kunden verrechnen Also passt doch alles perfekt zusammen, wenn wir gemeinsam am selben Ziel arbeiten
Im Rahmen von Fertigungsautomationen und bedienarmer Fertigung wird immer deutlicher, welche Rolle die Prozesssicherheit und Standzeit von Werkzeugen spielt, insbesondere bei anspruchsvollen Materialien Was bedeutet das für die Werkzeugentwicklung?
F Wettstein: Um Werkzeuge mit optimaler Standzeit bei hoher Performance zu entwickeln, ist es entscheidend, die Prozessanforderungen genau zu verstehen und zu berücksichtigen Innovative Werkstoffe und Beschichtungen kommen zum Einsatz, um den hohen Anforderungen anspruchsvoller Materialien gerecht zu werden und die Standwege der Werkzeuge zu verlängern Dies trägt schlussendlich dazu bei, die Prozesssicherheit zu erhöhen Präzise
Mit dem digitalen Fluid Managemen Kühlschmierstoffe zuverlässig über
I Vollautomatisches 24/7-Messsyst
I Für individuelle oder zentralisiert
I Konzentration, pH-Wert, elektrisc Temperatur online überwachen und
Fertigung und strenge Qualitätskontrolle sind unerlässlich, um sicherzustellen, dass die Werkzeuge die gewünschten Merkmale erfüllen Durch die Integration von Sensorik und Datenanalyse kann die Werkzeugleistung in Echtzeit präzise überwacht werden, um frühzeitig Abweichungen zu erkennen und Ausfallzeiten zu minimieren Insgesamt richtet sich die Werkzeugentwicklung verstärkt an den Anforderungen der Fertigungsautomation und mannarmer Fertigung aus, um Werkzeuge mit verbesserter Prozesssicherheit und Performance zu garantieren
In welche Richtungen wird sich der Werkplatz Schweiz aus Ihrer Sicht in den nächsten Jahren entwickeln.
F Wettstein: Wir hoffen, dass wir weiterhin gute Fachkräfte finden und sie für unser Berufsbild begeistern können Wenn uns dies gelingt und uns das Personal nicht ausgeht, glauben wir weiterhin sehr fest an den Fertigungsstandort Schweiz Wir haben so viele Vorteile, diesen müssen wir weiterhin Sorge tragen Für uns ist es nach wie vor eine Kernkompetenz eines Unternehmens, alles unter einem Dach zu haben, sprich von der Entwicklung bis hin zur Produktion Kurze Entscheidungswege, rasches Feedback von Abteilung zu Abteilung und garantierte Weiterentwicklung nicht nur des Endproduktes, sondern auch der internen Prozesse Die vierte Epoche der Industrie beabsichtigt auch, konsumentennah zu fertigen, und dies ist ebenfalls eine Chance für uns alle Zusammengefasst glauben wir an unseren Werkplatz und hoffen, dass dies auch für alle anderen Geschäftsführer in der Schweiz gilt
SMM
Vischer & Bolli AG Werkzeug- und Spanntechnik
Im Schossacher 17, 8600 Dübendorf Tel. 044 802 15 15, info@vb-tools.com vb-tools.com
Kühlschmierstoffe tragen wesentlich dazu bei, effizient, wirtschaftlich und produktiv zu fertigen Sie verursachen aber auch Aufwand und Kosten Wir sprachen mit Marc Blaser, Geschäftsführer der Blaser Swisslube AG in Hasle-Rüegsau, wie ein Hersteller beides in Einklang bringt
Interview: Konrad Mücke, Redaktion SMM
SMM: Derzeit sehen sich produzierende Unternehmen in Europa mit einigen besonderen Forderungen konfrontiert Die Kosten für Energie sind hoch, die Umwelt soll deutlich weniger belastet werden, häufig mangelt es an (qualifizierten) Arbeitskräften. Inwieweit sehen Sie, dass sich das auch auf Unternehmen in der Schweiz auswirkt? Wie sind Sie mit Ihrem Unternehmen betroffen?
Marc Blaser: Hohe Energiekosten, der Fokus auf Umweltschutz sowie eine Vielzahl an Regulierungen betreffen auch uns in der Schweiz erheblich. Als Familienunternehmen sehen wir darin jedoch nicht nur eine Herausforderung, sondern auch eine Chance zur Transformation. Und dies nicht nur bei uns im Haus, sondern genauso auch bei unseren Kunden. Als Unternehmen sind wir seit unserer Gründung bestrebt, einen respektvollen Umgang mit Mensch und Umwelt zu leben. Deshalb haben wir uns schon immer und stetig erneut mit diesem Aspekt in unserer Ent-
wicklung und Produktion auseinandergesetzt. Die Knappheit an qualifizierten Arbeitskräften treibt uns dazu an, in Automatisierung und digitale Technologien zu investieren. Wesentliches Ziel dabei ist und bleibt, die Effizienz und die Produktivität unserer Kunden nachhaltig zu steigern. Weiter müssen in der Schweiz attraktive Arbeitsbedingungen für Fachkräfte geschaffen werden und erhalten bleiben.
Experten sehen zumindest für das kommende Jahr eine weltweite Schwäche in der konjunkturellen Entwicklung Der internationale Waren- und Güteraustausch ist gebremst durch aktuelle Bedingungen –politische Uneinigkeit, Kriege und regionale Krisen Wie begegnen Sie dieser Situation speziell in der Schweiz als einem ausgeprägt am Export orientierten Land?
M. Blaser: In Zeiten globaler Unsicherheit ist Know-how unser grösstes Kapital. Immer mehr metallverarbeitende Unterneh-
men wenden ganzheitliche Sichtweisen an. Sie erkennen, dass vor allem niedrige Kosten in der Fertigung dazu beitragen, wettbewerbsfähig zu bleiben. Das betrifft nicht primär möglichst niedrige Kosten in der Beschaffung erforderlicher Produkte und Betriebsmittel.
Wir selbst sehen Chancen für die Zukunft vor allem darin, unsere Märkte und unsere Lieferketten zu diversifizieren, um Risiken zu minimieren. Wir setzen auf die Stärkung unserer globalen, regionalen und lokalen Partnerschaften rund um die Welt Damit können wir die Abhängigkeit von einzelnen volatilen Märkten wirksam reduzieren. Darüber hinaus fokussieren wir darauf, innovative Produkte zu entwickeln, unsere Anwendungsexpertise zu erweitern und zuverlässige Prozesse bei uns in der Produktion und bei unseren Anwendern zu verwirklichen. Damit steigern wir kontinuierlich unsere Wettbewerbsfähigkeit in
>> In Zeiten globaler Unsicherheit ist Know-how unser grösstes Kapital. <<Marc Blaser, Geschäftsführer Blaser Swisslube AG
einem sich stetig wandelnden Marktumfeld.
Auch in der Schweiz – ähnlich wie in weiteren hochentwickelten Industrieländern – besteht derzeit eher ein Mangel an Arbeits- und Fachkräften Wie agieren Sie, um weiterhin ausreichend produktiv arbeiten zu können? Was unternehmen Sie konkret, um die Leistungsfähigkeit Ihres Unternehmens aufrechtzuerhalten?
M. Blaser: Um dem Fachkräftemangel zu begegnen, investieren wir intensiv in die Aus- und Weiterbildung unserer Mitarbeitenden. Wir fördern zudem Arbeitsmodelle, die eine bessere Work-Life-Balance ermöglichen, um als Arbeitgeber attraktiv zu bleiben. Die Automatisierung von Routineaufgaben und der Einsatz digitaler Werkzeuge zur Effizienzsteigerung helfen uns, mit weniger Personal mehr zu erreichen und gleichzeitig die Arbeitsqualität zu verbessern.
Künftig soll auch in der Schweiz die Industrie möglichst neutral hinsichtlich der Emissionen arbeiten –vor allem in Bezug auf CO2 in der Luft Welche Massnahmen treffen Sie, um auf dieses Ziel hinzuarbeiten hinsichtlich der angebotenen Produkte und der Produktion im Haus?
M. Blaser: Unser Engagement für die CO2neutrale Produktion manifestiert sich in mehreren Bereichen. Zum einen entwickeln und fördern wir Produkte und Fertigungsprozesse, die den Energieverbrauch in der metallverarbeitenden Industrie reduzieren. Zum anderen optimieren wir unsere eigenen Produktionsabläufe. Wir erschliessen unterschiedliche Energiequellen und verwirklichen zahlreiche Massnahmen, um Energie effizienter zu nutzen. Darüber hinaus arbeiten wir eng mit unseren Lieferanten und Partnern zusammen, um die Nachhaltigkeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu verbessern.
Welche Produkte (aus Ihrem Portfolio) und Strukturen können dazu beitragen, um künftig «nachhaltig» zu produzieren?
M. Blaser: Dank unserer langjährigen Erfahrung in der metallverarbeitenden Industrie haben wir mit unseren Kühlschmierstoffen Konzepte erarbeitet, damit Fertigungsbetriebe den Verbrauch an Kühlschmierstoffen deutlich vermindern können. Weiter sind unsere Produkte langlebig und durch unsere unterstützenden Dienstleistungen auch nachhaltig im Einsatz Dies minimiert die Entsorgungskosten.
Welchen Beitrag können nach Ihrer Einschätzung digitale Technologien bis hin zur KI leisten, um die gesteckten Ziele hinsichtlich einer energieeffizienten und nachhaltigen Produktion zu erreichen?
M. Blaser: Digitale Technologien sind für uns Schlüsselkomponenten, um unsere Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Durch die Digitalisierung in der Produktentwick-
Bild: F elix S chmidli
lung können wir beispielsweise die Effizienz unserer Schmierstoffe weiter steigern.
Im Bereich der Produktion ermöglichen digitale Überwachungs- und Steuerungssysteme eine präzisere Kontrolle der Prozesse. Das vermindert den Energieverbrauch und sorgt dafür, Ressourcen effizienter zu nutzen. Zudem verbessern wir durch digitale Technologien den Einsatz unserer Produkte und Dienstleistungen. So können wir den CO2-Ausstoss bei Fertigungsbetrieben um ein Vielfaches weiter reduzieren, verglichen mit den bei uns bereits erwarteten und verwirklichten Optimierungen.
In welchen Branchen und Märkten sehen Sie Chancen, Ihre Geschäftstätigkeit auszubauen?
Bild: Blaser Swis slu be
Innovative, auf Fertigungsprozesse optimal abgestimmte (Kühl-)Schmierstoffe können wesentlich dazu beitragen, den Verbrauch an Energie und Ressourcen zu vermindern und somit effizienter zu fertigen.
M. Blaser: Wir sehen grosses Potenzial in Branchen, die besonders auf Wettbewerbsfähigkeit, Nachhaltigkeit und Energieeffizienz fokussiert sind. Durch unsere Expertise in der Entwicklung nachhaltiger flüssiger Werkzeuge und unser Engagement für digitale Technologien können wir gemeinsam messbare Wettbewerbsvorteile realisieren.
Unser flüssiges Werkzeug ist mehr denn je gefragt. Die vermeintlich naheliegenden Optimierungen in allen Industrien der Metallbearbeitung haben nicht die notwendigen substanziellen Verbesserungen gebracht, welche für nachhaltigen Erfolg nötig sind. Deshalb sind wir auch in einem schwierigen Umfeld sehr zuversichtlich und positiv der Zukunft gegenüber eingestellt.
Herr Blaser, vielen Dank für diese Informationen. SMM
Blaser Swisslube AG
Winterseistrasse, 3415 Hasle-Rüegsau
Tel. 034 460 01 01, contact@blaser.com blaser.com
Mit 650 Mitarbeitenden – Feller verfügt über 420 Mitarbeitende –bildet Schneider Electric Schweiz ein klassisches KMU, das Teil eines weltweit agierenden Konzerns ist. Tanja Vainio (CEO, Schneider Electric Schweiz) zeigt auf, welche Bedeutung Smart Grids in der zukünftigen Energieversorgung haben und warum sich Schneider Electric als explizit multilokal aufgestelltes Unternehmen definiert
Interview: Matthias Böhm, Redaktion SMM
SMM: Frau Vainio, seit rund zwei Jahren leiten Sie als Country President Schneider Electric Schweiz Wie bei allen grossen Konzernen ist es auch bei Schneider Electric für Aussenstehende nicht ganz einfach, sich auf den ersten Blick ein Gesamtbild zu machen. In welchen wichtigen Sektoren positioniert sich Schneider Electric Schweiz?
Tanja Vainio: Es mag etwas komplex wirken, aber wir sind auch ein grosser Konzern. Grundsätzlich
lässt sich unser Portfolio an Hardware, Software und Services nach den Zielmärkten clustern, in denen wir aktiv sind. Das sind Gebäude, Industrie, Infrastruktur bzw Energieinfrastruktur und Rechenzentren. Für all die unterschiedlichen Kunden in diesen Bereichen haben wir jeweils eigene Technologie-Sortimente und Serviceleistungen entwickelt. Und die sind natürlich auch für Schweizer
>> Die Schweiz ist ein hervorragender Wirtschaftsstandort, der sich mit einem guten Ruf, hohem Bildungsniveau und einer starken Innovationskraft im internationalen Wettbewerb behauptet. <<
Tanja Vainio, CEO, Schneider Electric Schweiz AG
Das Kompetenzgefüge von Schneider Electric umfasst klassische Mess- und Regelungstechnik, SPS-Steuerungen und Controller sowie auch die komplette Bandbreite an intelligenten Softwarelösungen.
Unternehmen verfügbar Wir verstehen uns dabei übrigens nicht als globales, sondern als explizit multilokal aufgestelltes Unternehmen. Das heisst, wir betreiben in allen Teilen der Welt eigene Produktions- und Verwaltungsstandorte und sind immer sehr eng mit den lokalen Märkten verwoben. Auch hier in der Schweiz pflegen wir ein dichtes Netz an Partnerunternehmen, die auf unsere Technologien geschult sind. Mit Feller haben wir zudem schon vor vielen Jahren ein echtes Schweizer Traditionsunternehmen aus dem Bereich der Elektroinstallation in den Konzern integriert. Auch das hat unsere Unternehmenskultur hier vor Ort massgeblich geprägt.
Über wie viele Mitarbeitende und Standorte verfügt Schneider Electric Schweiz und wie viele sind davon im Bereich der Industrieautomation aktiv?
T Vainio: Schweizweit betreiben wir fünf Standorte, auf die sich unsere insgesamt rund 650 Mitarbeitenden verteilen. 420 davon entfallen auf die Feller AG. Für die Industrieautomation selbst haben wir keinen bestimmten Standort in der Schweiz. Als Teil der DACH-Organisation arbeiten wir in diesem Bereich aber natürlich eng mit unseren Kolleginnen und Kollegen in Deutschland und Österreich zusammen. Abgesehen vom Feller-Sortiment für den Wohnbau sind nahezu sämtliche unserer Lösungen immer auch DACH-weit verfügbar
Wo liegen die grössten Kompetenzfelder im Bereich der Industrieautomation bei Schneider Electric?
T Vainio: Eine unserer ganz grossen Stärken ist, dass wir nicht nur einzelne Technologien, sondern wirklich ganzheitliche Portfolios für Prozess- und Fertigungsindustrie sowie den Maschinenbau an-
bieten können. Das umfasst die klassische Messund Regelungstechnik, SPS-Steuerungen und Controller sowie auch die komplette Bandbreite an intelligenten Softwarelösungen Insbesondere auch mit unseren Marken «Aveva» und «ProLeiT». In Kombination mit unseren Service- und Consultingangeboten sind wir dann in der Lage, jeweils sehr individuelle Lösungen selbst für ganz spezifische Anforderungen zu finden. Wir agieren somit wirklich als enger Partner unserer Kunden und stellen so die Umsetzung eines Projekts in-time und in-budget sicher Ausserdem schreiben wir in all unsere Technologien Eigenschaften wie Offenheit und herstellerunabhängige Skalierbarkeit ein. Damit wenden wir uns zwar mittelfristig vom branchenüblichen, proprietären Systemdenken ab, machen den Einsatz digitaler Technologien aber natürlich deutlich attraktiver für unsere Kunden. Und für die Umsetzung einer nachhaltigen und klimafreundlichen Industrie ist das eine entscheidende Voraussetzung.
Sie haben kürzlich eine Partnerschaft mit Birr Machines AG geschlossen Welchen Nutzen hat die Partnerschaft für Schneider Electric?
T Vainio: Solche Partnerschaften haben wirklich höchsten Stellenwert für uns und unser Selbstverständnis. In fast allen Segmenten und Regionen arbeiten wir eng mit lokalen Partnern wie Systemintegratoren oder Serviceprovidern zusammen, die uns am Markt unterstützen und unsere Lösungen zu den Endkunden bringen. Unsere Partner werden speziell von uns geschult und wissen damit bestens Bescheid, welchen Mehrwert unsere Lösungen für die Endkunden bringen. Dabei kann es um detaillierte technische Fragen gehen oder um den lang-
In den Feller-Standort in Horgen wurde viel investiert und mit den digitalen Technologien von Schneider Electric eine hocheffiziente, flexible Produktion aufgebaut.
fristigen Return on Investment. Die Birr Machines AG wurde vor Kurzem «EcoXpert»-Servicepartner für unsere «Altivar»-Produktlinie. Das heisst, sie unterstützen uns mit Vor-Ort-Services, wie Inbetriebnahme, Beratungen oder Dimensionierungen. Aber auch beim Ersatzteil-Management Die Anwender unserer Frequenzumrichter und Softstarter erhalten so eine hervorragende Betreuung und es ist sichergestellt, dass ihre Projekte in-time und in-budget umgesetzt werden können.
Stichwort Energietechnik Welche Wachstumschancen sehen Sie in diesem Bereich und welche Felder kann konkret Schneider Electric hier besetzen?
T Vainio: Energietechnik ist bereits seit mehr als 20 Jahren ein Kernelement unserer gesamten Unternehmensentwicklung. Heute decken wir technologisch praktisch alles ab, was die Demand-Seite betrifft. Also alles ausser der Energieerzeugung Von der Hoch- bis zur Niederspannung haben wir für die digitalisierte Energieverteilung ein umfassendes Portfolio und eine enorme Expertise aufgebaut, sei es für Steckdosen, Schaltanlagen oder Energie- und Lastmanagement im Prosumer-Haushalt Neben Themen wie Netzqualität, Verfügbarkeit oder Sektorenkopplung geht es dabei immer auch um Energieeffizienz Es geht also um die Frage, wie ich das Beste aus den mir zur Verfügung stehenden Ressourcen mache. Die europaweite Energiekrise hat etwas Bewegung in das Thema gebracht, aber grundsätzlich sehen wir hier noch unglaublich viel ungenutztes Potenzial Bei unseren Kunden, aber auch in unseren eigenen Werken haben wir die Erfahrung gemacht, dass sich oft schon mit relativ niedrigschwelligen Lösungen grosse Einsparungen in puncto Energie erzielen lassen. Meist reicht im ersten Schritt schon die transparente Darstellung von individuellen Verbräuchen und Zusammenhängen aus. Dies macht Optimierungen möglich, die
sich beim ökologischen Fussabdruck und selbstverständlich auch bei den Betriebskosten auszahlen.
Welche Rolle werden zukünftig «Smart Grids» spielen und wo sehen Sie Schneider Electric in diesem Segment positioniert? T Vainio: Über alle Sektoren hinweg brauchen wir eine umfassende Elektrifizierung, um die Schweizer Klimaziele für 2050 zu erreichen. Somit ist der konsequente Ausbau erneuerbarer Energien Pflicht Und genau hier kommt Smart Grids, also digitalisierten und flexiblen Energienetzen, eine Schlüsselrolle zu.
Nur mit ihnen lässt sich adäquat auf eine dezentrale und schwankende Netzeinspeisung reagieren und nur mit ihnen ist ein erzeugungs- und bedarfsgerechtes Lastmanagement zwischen Erzeugern, Verbrauchern und Speichermedien im Sinne der Sektorenkopplung möglich. Wenn wir also auf der einen Seite mehr Strom erneuerbar erzeugen möchten und auf der anderen Seite eine stabile, zuverlässige Energieversorgung benötigen, dann brauchen wir auch intelligente Netze Ausserdem hilft uns die Datentransparenz, die Smart Grids bieten, bei Planung und Ausbau weiterer Netze, was Investitionssicherheit schafft. Und zu guter Letzt haben digitalisierte Netze auch einen indirekt positiven Effekt auf unserem Weg zum Klimaschutz. Denn sie schaffen starke Anreize für private Investitionen in die grüne Energieerzeugung. Eingebunden in ein digitalisiertes Netz kann ich meine überschüssig erzeugte Energie viel einfacher und gewinnbringender in das öffentliche Netz einspeisen und so den Return on Investment meiner PV-Anlage um ein Vielfaches steigern.
Schneider Electric Schweiz ist Teil des global aufgestellten französischen Mutterkonzerns. Welchen Impact kann der Standort Schweiz aus technologischer Sicht bieten?
T Vainio: Als Hightech-Land in vielen kleineren Industriezweigen ist die Schweiz für uns ein wichtiger Standort, an dem wir Kenntnisse und Erfahrungen sammeln, von denen wir auch über die Schweiz hinaus profitieren. Ein gutes Beispiel ist die Wasserwirtschaft. Hier arbeiten wir in der Schweiz zum Beispiel mit dem Genfer Systemintegrator Amics zusammen und konnten erst kürzlich die digitale Vernetzung einer kompletten Abwasseraufbereitungsanlage in Yverdon gemeinsam realisieren. Von den Frequenzumrichtern über die SPS-Steuerungen bis hin zur Software ist hier wirklich die gesamte Bandbreite unseres Portfolios im Einsatz Da wir das Projekt im Sinne unseres Kunden sehr eng begleiten, erhalten wir natürlich auch permanent Feedback in Form von Verbesserungsvorschlägen oder Bestätigung. Und das können wir dann in diesem Fall zum Beispiel nutzen, um unser Portfolio für kritische Infrastrukturen kontinuierlich weiterzuentwickeln.
Sie sind zuvor bei ABB als Country Managerin in der Tschechischen Republik, der Slowakei und in Ungarn tätig gewesen. Nach fast zwei Jahren bei Schneider Electric Schweiz: Welche Stärken hat der Werkplatz Schweiz aus Ihrer Sicht und wie schätzen Sie die
zukünftigen wirtschaftlichen Entwicklungen für den Werkplatz Schweiz für Ihr Unternehmen?
T Vainio: Die Schweiz ist ein hervorragender Wirtschaftsstandort, der sich mit einem guten Ruf, hohem Bildungsniveau und einer starken Innovationskraft im internationalen Wettbewerb behauptet. Swiss made ist und bleibt ein erstklassiges Gütesiegel. Sicherlich gibt es Herausforderungen wie das hohe Lohnniveau oder die demografische Entwicklung, doch mithilfe von Digitalisierung, Automatisierung und KI lässt sich hier auch künftig effektiv gegensteuern und De-Industrialisierung verhindern. Unsere Feller-Fertigung in Horgen ist hierfür übrigens ein Paradebeispiel. In den Standort wurde viel investiert und mit den digitalen Technologien von Schneider Electric eine hocheffiziente, flexible Produktion aufgebaut. Rund 60000 individuelle Artikel können wir hier herstellen, die ohne Lagerhaltung in etwa zwei bis drei Tagen bei den Grossisten sind. Und das alles in einem denkmalgeschützten Gebäude. SMM
Schneider Electric Schweiz AG
Schermenwaldstrasse 11, 3063 Ittigen Tel. 031 917 33 33, customercare.ch@se.com se.com/ch/de
Ohne moderne Kabeltechnologien ist Industrie 4 0 im modernen Maschinenbau undenkbar Helukabel gehört mit über 2000 Mitarbeitenden zu den Hidden Champions in einer Branche, die selten im Vordergrund industrieller Lösungen steht, aber wichtige Schlüsseltechnologien entwickelt So geht der Trend in der Kabelbranche hin zu Einkabellösungen, d h in einem Kabel werden mehrere Funktionalitäten integriert Im SMM-Interview zeigt Geschäftsführer der Schweizer Niederlassung Renato Guccione auf, welche Funktionalitäten heute in Kabelsystemen integriert werden müssen
Interview: Matthias Böhm, Redaktion SMM
SMM: Mit über 2000 Mitarbeitern und über einer Milliarde Umsatz sieht sich das Unternehmen als Hidden Champion Was zeichnet Helukabel (international) aus Ihrer Sicht konkret aus?
Renato Guccione: Wir sind ein Familienunternehmen und die Marke Helukabel steht für Qualität, Zuverlässigkeit und Innovation. In vielen Branchen haben wir uns eine grosse Expertise und ein tiefgehendes Wissen erarbeitet. Inzwischen sind wir an 40 Standorten vertreten und kümmern uns bei nationalen und globalen Kunden im Bereich elektrische Verbindungstechnik um die Versorgungssicherheit und dies mit viel Leidenschaft und grossem Engagement. Trotz dieser Grösse fühlt man sich im Helukabel-Konzern sehr willkommen, wie in einer grossen Familie. Man spürt das Vertrauen und der grosse Gestaltungsspielraum erlaubt den Tochtergesellschaften, Ideen und Trends schnell umzusetzen.
Vor 28 Jahren wurde Helukabel Schweiz gegründet Wie hat sich der Standort Schweiz seit der Gründung entwickelt?
R. Guccione: Ich durfte die Leitung vor knapp drei Jahren von meinem Vorgänger und Gründer von Helukabel Schweiz übernehmen. Daher kenne ich die Entwicklung nur vom «Hörensagen» und den zur Verfügung stehenden Kennzahlen. Der Standort wurde 1996 in Regensdorf gegründet und 2002 wurde bereits das neue Gebäude mit 2000 m2 in Spreitenbach bezogen In wenigen Jahren konnte sich Helukabel als relevanter Partner in der Industrie etablieren. Nach der ersten Eurokrise 2009 und der daraus resultierenden Abwanderung der Industrie mussten auch wir einen Einbruch in Kauf nehmen. In den folgenden Jahren hat Helukabel versucht, sich breiter abzustützen, indem sie Kabellösungen für andere Branchen und/oder Nischen erarbeitet
hat. Seit knapp vier Jahren können wir wieder ein grösseres Wachstum verzeichnen. Dieses ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen wie z.B. grosse Nachfrage, Preissteigerungen im Rohstoffmarkt und nicht zuletzt unsere positive Entwicklung im Projektgeschäft und bei spezifischen Kabellösungen.
Der Schweizer Standort ist nicht nur ein Vertriebsstandort Über welche Kompetenzfelder verfügt Ihr Standort heute?
R. Guccione: In den vergangenen drei Jahren hat die Helukabel-Gruppe Akquisitionen getätigt, die es uns erlauben, unsere Kompetenzen auszubauen. Wir können für unseren Kunden nicht nur Kabel lagern, schneiden und beschriften. Wir bieten Systemlösungen an, das heisst konfektionierte Kabel eingebettet in Energieführungsketten aus Kunststoff oder Metall. Ausserdem verfügen wir bei uns in Spreitenbach über ein grosses Know-how, dies erlaubt es uns, in Kürze kundenspezifische Lösungen zu designen. Seit Kurzem gehört auch eine kleine Kabelkonfektion dazu. Damit können wir unseren Kunden einen zusätzlichen Service bieten.
Welche technologischen Lösungen bieten Sie im industriellen Bereich konkret an, und welche Rolle spielt für Ihr Unternehmen die Industrie?
R. Guccione: Wir erarbeiten Branchenlösungen, um unsere Kunden gezielter und vollumfänglich zu bedienen. Wie bereits erwähnt, verfügen wir über ein breites Sortiment vom einfachen Steuerkabel über spezielle Kabellösungen oder Hybridkabel bis hin zu Systemlösungen. Für Helukabel war und ist die Industrie der wichtigste Markt. Dies gilt nicht nur für die Schweiz, sondern für den gesamten Konzern. Wir orientieren uns an unseren Kunden und versu-
>> In den vergangenen drei Jahren hat die Helukabel-Gruppe Akquisitionen getätigt, die es uns erlauben, unsere Kompetenzen auszubauen. <<
Renato Guccione, Geschäftsführer Helukabel AG
chen, unsere Produkte und Dienstleistungen entsprechend zu gestalten. Natürlich bedienen wir auch andere Branchen und Kunden und verfügen in vielen Bereichen über eine grosse Produktepalette.
Können Sie ein zwei Kundenprojekte kurz beschreiben, an denen das Kompetenzspektrum der Helukabel Schweiz transparent wird?
R. Guccione: Das Spektrum ist wirklich riesig, vom Jet d’eau am Genfersee über Produkte für die Gastrobranche bis hin zu Kabeln für den hochpräzisen Einsatz von Messgeräten unter Extrembedingungen. Dabei verweise ich gerne auf unsere Homepage, dort finden Sie unter «individuellen Lösungen» noch mehr Informationen und weitere Beispiele.
Können Sie uns anhand von ein zwei Beispielen aufzeigen, wie viel Technologie in der Kabelentwicklung und Herstellung steckt?
R. Guccione: Wie beim Kochen haben auch bei der Kabelherstellung die Wahl und die Abstimmung der Zutaten bzw Ausgangsstoffe eine grosse Relevanz. Bei der Herstellung von Kabeln für bewegte Anwendungen ist der Verseilungsprozess entscheidend Zum einen muss torsionsfrei verseilt werden und zum anderen müssen die Verseilschläge der einzelnen Lagen bzw Elemente aufeinander abgestimmt sein. Auf der anderen Seite sind die EMV-Anforderungen bei den Motoranschlussleitungen für frequenzgesteuerte Antriebe immer komplexer geworden. Besonders, wenn in den Leitungen noch Steuerelemente integriert werden. Bei dem derzeitigen Trend zur Einkabellösung in der Antriebstechnik müssen alle diese Parameter zugleich erfüllt sein. Das bedeutet, ein Kabel mit gleichzeitiger Leistung und Signalübertragung für den Schleppketteneinsatz.
Sie sind aus der Schweiz heraus auch international tätig Wie kam es zu der Internationalisierung der Schweizer Niederlassung?
R. Guccione: Wir sind nur bedingt und indirekt international tätig. Wir haben im Konzern eine klare
Regelung. Sofern wir in der Schweiz fakturieren, wird das Geschäft von uns abgewickelt, ansonsten übergeben wir dies an die entsprechende Tochtergesellschaft. Wir haben jedoch einige Kunden, die weltweit grosse Projekte realisieren und die Ware in der Schweiz konsolidieren. Dank diesen langjährigen Kunden und Erfahrungen konnten wir unser Wissen bei der Realisierung von internationalen Grossprojekten ausbauen. Nicht nur die politischen und gesetzlichen Rahmenbedingungen stellen uns immer wieder vor grosse Herausforderungen, sondern auch die unterschiedlichsten Klimabedingungen, welchen unsere Produkte ausgesetzt werden.
Wie schätzen Sie Ihr industrielles Umfeld konkret ein und die sich daraus ergebende zukünftige Entwicklung von Helukabel Schweiz für die nächsten zehn Jahre?
R. Guccione: Wir alle wissen, dass die Herausforderungen für die Industrie in der Schweiz auch in den kommenden Jahren nicht kleiner werden Dies war jedoch in der Vergangenheit auch nicht anders. Die Industrie-Unternehmen sind gezwungen, sich agil und kreativ zu verhalten, um am Markt erfolgreich zu sein. Helukabel ist vom Standort Schweiz und dessen Entwicklungspotenzial überzeugt. Dies wird auch mit den Investitionen in einen neuen Standort unter Beweis gestellt. Wir freuen uns darauf, bereits im kommenden Jahr unsere Kunden in unseren neuen Räumlichkeiten begrüssen zu dürfen. Vor allem haben wir die Möglichkeit, sowohl unser Lagersortiment wie auch unsere Dienstleistungen weiter auszubauen und als Zulieferer der Schweizer Industrie unseren Beitrag für eine erfolgreiche Zukunft zu leisten. SMM
Helukabel AG
Grabäckerstrasse 60, 8957 Spreitenbach Tel. 056 418 15 15, contact@helukabel.ch helukabel.ch
Regenerativ: Schonend für Ressourcen und ohne Emissionen erzeugen auf den Dächern der Produktionshallen installierte Solarzellen elektrischen Strom
Derzeit sehen sich produzierende Unternehmen in Europa mit einigen besonderen Herausforderungen konfrontiert Die Kosten für Energie sind hoch, die Umwelt soll deutlich weniger belastet werden, häufig mangelt es an (qualifizierten) Arbeitskräften Wie schaffen es in der Schweiz produzierende Unternehmen dennoch, erfolgreich zu agieren?
Interview: Konrad Mücke, Redaktion SMM
Herr Zweifel, Sie führen die Geschäfte beim Blechbearbeiter Hans Eberle AG in Ennenda Inwieweit sehen Sie, dass sich die europaweit besonders fordernden Bedingungen auch auf Unternehmen in der Schweiz auswirken?
Andreas Zweifel: Wir spüren dies insbesondere im Geschäft mit Deutschland, welches von den oben aufgeführten Herausforderungen besonders stark betroffen ist Die deutsche Wirtschaft schrumpfte in den letzten drei Monaten des Jahres 2023 um 0,3 Prozent Auch im laufenden Quartal erwarten Ökonomen keine Besserung
Wie sind Sie mit Ihrem Unternehmen davon betroffen?
A Zweifel: Davon betroffen sind mehrere unserer Kunden, welche Deutschland als Hauptmarkt beliefern Der Umsatzrückgang liegt im Bereich 20 bis 30 Prozent Das wirkt sich direkt und durchgängig auch auf uns aus
Künftig soll auch die Industrie in der Schweiz möglichst neutral hinsichtlich der Emissionen arbeiten –vor allem in Bezug auf CO2 in der Luft Welche Massnahmen treffen Sie, um auf dieses Ziel hinzuarbeiten (hinsichtlich der angebotenen Produkte und der Produktion im Haus)?
A Zweifel: Die Hans Eberle AG kümmert sich seit über 10 Jahren um diese Themen Mit konkreten Massnahmen ist es gelungen, die Energieeffizienz um 40 Prozent zu steigern und den CO2-Ausstoss um etwa 20 Prozent zu reduzieren In dieser Zeit haben wir den Anteil an fossilen Energien von 56 auf 32 Prozent reduziert Die grössten Massnahmen der letzten Jahre waren die Erneuerung unseres Wasserkraftwerks, die Installation einer PV-Anlage sowie der Neubau des Werks II Letzteres ist hinsichtlich der Energie mit dem Wasserkraftwerk, zwei Grundwasserwär-
Bild: Hans
>> Innerhalb von zehn Jahren ist es uns gelungen, die Energieeffizienz um 40 Prozent zu steigern. <<Andreas Zweifel, Geschäftsführer Hans Eberle AG
mepumpen und der Wärmerückgewinnung der Druckluftkompressoren nahezu autark
Aktuell prüfen wir weitere Massnahmen, um die Produktion CO2-neutral zu machen Dazu gehören zum Beispiel der Anschluss an das Fernwärmenetz sowie diverse Massnahmen, um den Energiebedarf im Beschichtungscenter zu senken Weiter haben wir den Prozess für die Erarbeitung einer Nachhaltigkeitsstrategie gestartet
Welche Produkte (aus Ihrem Portfolio) und Strukturen können dazu beitragen, um künftig «nachhaltig» zu produzieren?
A Zweifel: Zusammen mit einem wichtigen Kunden befassen wir uns mit dem Einsatz von Greensteel Dieser kann wesentlich dazu beitragen, dass unsere Blechteile klimaneutraler sein werden
Welchen Beitrag können nach Ihrer Einschätzung digitale Technologien bis hin zur KI leisten, die gesteckten Ziele hinsichtlich einer energieeffizienten und nachhaltigen Produktion zu erreichen?
A Zweifel: Die KI wird dazu beitragen, dass die Blechtafeln künftig noch besser ausgenutzt werden und damit der Verschnitt weiter reduziert werden kann Eine weitere Anwendung, die wir aktuell prüfen, ist der Einsatz einer KI-Software, welche Blechkonstruktionen hinsichtlich des Werkstoffbedarfs und der Kosten optimiert Diese gehen unmittelbar einher mit einer effizienteren und somit nachhaltigeren Produktion
in Soft- und Hardware durchgängige, industrietaugliche EchtzeitBildverarbeitungslösung volle Synchronisation mit allen EtherCAT-basierten Maschinenprozessen reduzierter Verdrahtungsaufwand durch Einkabellösung EtherCAT P Kameras mit 2,5 GBit/s für die schnelle Bildübertragung C-Mount-Objektive mit montageorientiertem Design zukunftssichere Objektive durch Auslegung auf 2-µm-Pixelstruktur Korrektur der chromatische Aberration bis in den nahen Infrarotbereich breites Portfolio EtherCAT-fähiger, präzise synchronisierbarer Multicolor-LED-Beleuchtungen maximale Flexibilität durch Bildkontrastanpassung zur Laufzeit und hohe Pulsleistungen
Vision Unit Illuminated als kompakte Einheit aus Kamera, Beleuchtung und fokussierbarer Optik
Bild: Ko
Experten sehen zumindest für das kommende Jahr eine weltweite Schwäche in der konjunkturellen Entwicklung Der internationale Waren- und Güteraustausch ist gebremst durch aktuelle Bedingungen –politische Uneinigkeit, Kriege und regionale Krisen. Wie begegnen Sie dieser Situation speziell in der Schweiz als einem ausgeprägt am Export orientierten Land?
A Zweifel: Wir passen unsere Produktionskapazitäten der Nachfrage an Dieser Prozess ist für uns nicht neu, mussten wir uns in den letzten Jahren doch mehrfach nach unten wie auch nach oben dem jeweiligen Marktumfeld anpassen Das gelingt uns hauptsächlich dank unseren äusserst flexiblen Mitarbeitenden Beim
>> KI wird dazu beitragen, Blechtafeln besser auszunutzen, Konstruktionen hinsichtlich der Kosten zu optimieren und somit wirtschaftlicher und energieeffizienter zu produzieren.Andreas Zweifel, Geschäftsführer, Hans Eberle AG
Export in die EU kommt der gegenüber dem Vorjahr weiter gesunkene Wechselkurs erschwerend als Herausforderung dazu
Auch in der Schweiz – ähnlich wie in weiteren hochentwickelten Industrieländern – besteht derzeit eher ein Mangel an Arbeits- und Fachkräften Wie agieren Sie, um weiterhin ausreichend produktiv arbeiten zu können? Was unternehmen Sie konkret, um die Leistungsfähigkeit Ihres Unternehmens aufrechtzuerhalten?
A Zweifel: Diese Herausforderung beschäftigt uns zusehends Auch hier haben wir einen Strauss von Massnahmen Jede davon kann wie ein Puzzleteil dazu beitragen, die Situation zu bewältigen Dazu gehört zunächst ein gutes Betriebsklima, in dem die Wertschätzung der Mitarbeitenden eine zentrale Rolle spielt Dann ist uns die Ausbildung von Lernenden sehr wichtig Aktuell bilden wir 19 Lernende in
neun Berufen aus Wenn immer möglich beschäftigen wir diese nach der Lehre auch weiter Ein moderner Maschinenpark und die stetig steigende Automation sowie die Digitalisierung tragen dazu bei, dass wir attraktive Arbeitsplätze anbieten können
In welchen Branchen und Märkten sehen Sie Chancen, Ihre Geschäftstätigkeit auszubauen zu können?
A Zweifel: Wir sehen die grössten Potentiale in der Medizin- und Labortechnik, der Energietechnik, bei der Mobilität sowie auch bei Themen, welche durch die Nachhaltigkeit getrieben werden
Herr Zweifel, vielen Dank für diese Informationen.
Hans Eberle AG
Untere Allmeind 7, 8755 Ennenda
Tel. 055 645 26 26, contact@hans-eberle.ch hans-eberle.ch
Informationen über Rollmaterial, Fahrleitungen, Tunnel und Brücken speichert und pflegt die Rhätische Bahn in umfangreichen Datenbanken Vor einem Wechsel des ERP-Systems analysierte, aktualisierte, bereinigte und strukturierte das Unternehmen sämtliche Daten mit der Software Classmate.
Die Rhätische Bahn versorgt als Wirtschaftsunternehmen in Graubünden den hinsichtlich der Fläche grössten Kanton der Schweiz 1600 Mitarbeitende tragen dazu bei, jährlich etwa 12 Millionen Personen zu befördern Zudem transportiert das Bahnunternehmen auf einem 385 km umfassenden Streckennetz jährlich etwa 603000 t Güter und 509000 Automobile
Reisende sind von einzigartigen Aussichten auf die Berglandschaft fasziniert Dies betrifft vor allem Fahrten in den speziellen Zuggarnituren Bernina Express und Glacier Express Letztere verwirklichen Eisenbahnverkehr auf Strecken in Höhen bis über 2250 m über N. N.
Um sämtliche Bauteile und Komponenten von Fahrzeugen und Bahnstrecken zuverlässig zu warten, instand zu halten und instand zu setzen, müssen die Fachkräfte schnell und einfach auf aktuelle und korrekte Daten und Informationen zugreifen können.
Hinter diesen Spitzenleistungen steht ein hoher Aufwand, die Bahnstrecken zu erhalten und zu modernisieren. Diese wurden in den Jahren 1889 bis 1914 erbaut. Es gibt 115 Tunnel, 606 Viadukte und 45 Galerien. Einige der Lokomotiven, Waggons und anderweitigen Fahrzeuge bewähren sich seit mehr als 100 Jahren. «Dazu gehört bei uns alles, was Räder hat», erklärt André Bieri, der als Technischer Leiter Rollmaterial, Pflege und Umbauten koordiniert. Die Basis dazu bildet die Hauptwerkstatt in Landquart. Die Mitarbeitenden finden Unterstützung durch eine umfassende IT-Infrastruktur Die-
se wird im Bereich Rollmaterial nach einer im Jahr 2018 verabschiedeten Roadmap für die Einführung eines Digitalen Zwillings der Infrastruktur modernisiert. Meilensteine bildeten die Ablösung eines Systems zum Product Lifecycle Management (PLM), die Einführung des 3D-CAD-Systems Creo Parametrics, die Einfügung eines neuen E-CAD-Systems sowie die Einführung einer Software zum Application Lifecycle Management (ALM) einschliesslich der Anbindung des neu eingeführten ERP-Systems S/4Hana an das PLM-System.
Datensätze analysieren und aktualisieren
«Wir standen vor der Herausforderung, die in mehr als 50 Jahren gewachsenen 180 000 MaterialStammdaten aus PLM und ERP zusammenzuführen und zu bereinigen», berichtet Reto Hansmann, Projektleiter Digitaler Zwilling, und ergänzt: «Doch die Datenleichen, Dubletten, Ungleichheiten und verschiedenen Pflegestände der Materialien konnten wir mit unseren Mitteln nicht ausräumen.»
In Internetrecherchen fanden sie einen Partner für die Aufbereitung der Materialstämme Dazu sagt André Bieri: «Die Spezialisten von Simus Systems überzeugten uns in ersten Gesprächen mit ihrer Erfahrung, systematischen Methodik und der Software Simus Classmate.» Mit der Software lassen sich grosse Datenbestände auf Basis fortlaufend anpassbarer Regelwerke bearbeiten. So begann im März des Jahres 2021 zunächst ein Pilotprojekt Dabei zeichnete sich schnell ab, dass der Softwarehersteller Simus Systems nicht nur beim Aufbereiten der Stammdaten, sondern auch bei ande-
Umfassende Datenbestände automatisiert aufarbeiten
«Wir standen vor der Herausforderung, die in mehr als 50 Jahren gewachsenen 180000 Materialstamm-Datensätze aus PLM und ERP zusammenzuführen und zu bereinigen», berichtet Reto Hansmann Manuell sei dies in keinem sinnvollen Zeitraum zu bewältigen
Bild: Rhä tis c he Bahn
Züge der Rhätischen Bahn befahren auf meterspurigen Gleisen zuverlässig seit über 100 Jahren Gebirgsstrecken bis in über 2200 m Höhe.
ren Aufgaben im Rahmen der Migration unterstützen konnte.
Beim Aktualisieren der Stammdaten analysierten die Spezialisten des Bahnunternehmens, unterstützt durch Experten des Softwareherstellers, etwa 180000 Datensätze. Darunter waren einige, die bereits seit über 50 Jahren bestehen und weit zurückliegende Daten enthielten. Was manuell kaum zu schaffen wäre, gelingt mit automatisierten Prozessen. Dazu enthält die Software Classmate ein Basisregelwerk. Es wird an individuelle Vorgaben und Bedingungen angepasst. Nach jedem Bereinigungslauf können die Regeln verfeinert und verbessert werden, bis in allen Kategorien die gewünschten Ergebnisse erreicht werden.
Reto Hansmann, Projektleiter Digitaler Zwilling bei der Rhätischen Bahn
Gelungen ist es aber mit Hilfe der Software Simus Classmate Anhand von Standardregeln, die im Verlauf der Datenanalyse verfeinert und angepasst werden, erkennt die Software Datenleichen, Dubletten, Ungleichheiten und unterschiedliche Pflegestände Diese fehlerhaften Bestände können dann wiederum anhand standardisierter und individualisierter Regeln automatisch und innerhalb kurzer Zeit zuverlässig herausgefiltert und korrigiert werden
Weitere Informationen: simus-systems.com
Dazu gehört auch die Aufstellung einer geeigneten Klassifizierung, die zu einer systematischen und strukturierten Ordnung der vielfältigen Inhalte führen sollte. Die Klassenzuweisung mit eindeutigen Beschreibungen der spezifischen Merkmale vereinfacht zum einen die Suche. Die Software Classmate kann dafür aus Schlüsselmerkmalen automatisch Kurztexte für das ERP-System ableiten. Zum anderen ergaben sich zahlreiche Datensätze als unbrauchbar oder mehrfach. Diese sortierte die Software automatisch aus. Die verbliebenen 108000 Datensätze übertrug sie in das ERP-System.
«Während dieser Migrationsvorbereitung haben wir die Qualitäten von Simus Classmate richtig kennen
>> Dank bereinigter Datensätze arbeiten unsere Fachkräfte in der Wartung, der Instandhaltung und Instandsetzung wesentlich effizienter. <<
André Bieri, Technischer Leiter Rollmaterial, Rhätische Bahn
und schätzen gelernt. Warum sollte uns die Software nicht helfen, im laufenden Betrieb die Datenqualität zu erhalten», hinterfragt Reto Hansmann. So wurde die Software an 34 Arbeitsplätzen in der Konstruktion eingeführt, um einen koordinierten Prozess zum Anlegen von Stammdaten zu unterstützen. Bei Artikeleröffnungen in PLM und ERP wird ein Workflow angestossen, der zur richtigen Klassifizierung und Kurztextgenerierung führt. Mit der Einführung erhielt ein vierköpfiges Kernteam Administratoren-Schulungen, um nun die Anwender zu unterstützen. Damit man in der Masse und Vielfalt von Materialien schnell das Gesuchte findet, wurde das Modul Classmate Finder eingeführt. Die Suchmöglichkeiten gehen weit über die Eingabe von
Bild: Rhä tische Bahn
Texten oder Bezeichnungen hinaus. «Durch die benutzerfreundliche und intuitive Bedienung kann die Suchmaschine gegenüber dem ERP-System punkten und schafft sich selbst einen grösseren Anwenderkreis», sagt André Bieri und fasst zusammen: «Inzwischen sind 55 Lizenzen im Einsatz, auch in der Materialwirtschaft. Die Software vereinfacht und beschleunigt erheblich, Objekte zu finden und zu definieren Somit arbeiten unsere Fachkräfte in der Wartung, der Instandhaltung und Instandsetzung wesentlich effizienter.» (kmu) SMM
Simus Systems GmbH
Siemensallee 84, D-76187 Karlsruhe Tel. +49 721 830 84 30, info@simus-systems.com simus-systems.com
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Vecnum in Isny im deutschen Allgäu entwickelt und fertigt Komponenten für Mountain- und Gravel Bikes. Messtaster und Werkzeugtaster von Blum-Novotest sorgen dafür, die geforderte hohe Genauigkeit prozesssicher zu erreichen und die Fertigung zu automatisieren
Fahrräder, speziell Mountainbikes, waren schon immer ein weites Feld für innovative Verbesserungen. Oft von kleinen Spezialfirmen, die von begeisterten Radsportlern aufgebaut wurden. Eine davon ist die Vecnum in Isny Mit innovativen Sattelstützen machte sich das Unternehmen einen Namen in der Biker-Szene. Seit dem Jahr 2021 ergänzt der gefederte Vorbau freequence das Produkt-Portfolio. Bei Rennrädern und den aktuell beliebten Gravel Bikes erhöht er den
Komfort der Vorderachse ohne schwer zu sein wie eine Federgabel. Der innovative Vorbau ist nur 150g schwerer als eine ungefederte Gabel, eine vergleichbare Federgabel etwa 800g.
Stabil und hochgenau
Spiel in den Gelenken des gefederten Vorbaus würde das Fahrgefühl stark beeinträchtigen. Gleichzeitig wirken hohe Kräfte auf die Gelenke, wenn der
Fahrer im Wiegetritt am Lenker zieht. Auch bei den Sattelstützen treten hohe Schrägkräfte auf, wenn der Fahrer darauf sitzt – bei hoher Dynamik durch das Treten und den Untergrund. Trotzdem ist das geringste Spiel unerwünscht, was durch ausgesuchte Werkstoffe und das präzise Herstellverfahren erreicht wird. So ist das obere Teleskoprohr mit dem Anschluss für den Sattel in einem Stück aus hochfestem Aluminium fliessgepresst.
Selbst fertigen sichert Qualität
Nach unbefriedigenden Erfahrungen mit externen Lieferanten beschloss Marcell Maier eine eigene Fertigung aufzubauen. Er setzte dabei auf Robodrill-Bearbeitungszentren von Fanuc «Diese Anlagen sind in der Fahrradindustrie weit verbreitet. Ausserdem haben wir so die Option, bei steigenden Absatzzahlen auswärts fertigen zu lassen», erläutert der Firmengründer von Vecnum seine Entscheidung. «Nun fertigen wir aber mit unseren bewährten und gut eingefahrenen Prozessen und NC-Programmen, die 1:1 auf den Robodrill-Maschinen der Zulieferer laufen können. So sichern wir unsere hohe Qualität auch bei Ausser-Haus-Fertigung.»
Marcell Maier bringt aus seinem Berufsleben viel Erfahrung und Wissen im Bereich der Werkzeugmaschinen mit und ist mit seinem Ingenieurbüro nach wie vor in dieser Branche tätig. Hierbei lernte er das technische Prinzip der Messtaster von Blum zu schätzen: «Mich beeindruckt beispielsweise das Messwerk shark360 mit seiner integrierten Planverzahnung – das ist einfach eine gut durchdachte technische Lösung, die mir als Ingenieur gefällt. Dazu sind die Taster extrem präzise und zuverlässig – also genau richtig für unsere Anforderungen.»
Die bei Vecnum gefertigten Bauteile sind zwar relativ klein, die Zerspanungsleistung aber doch beachtlich. Die Komponenten des Vorbaus werden aus 2 kg schweren Aluminiumrohlingen hergestellt. Fertig bearbeitet sind die Bauteile nur noch 300g leicht. «Aktuell fräsen wir die Teile aus dem Vollen. Bei steigenden Stückzahlen werden wir dann sicher auf Schmiederohlinge umsteigen, die schon die grobe Form haben und weniger Zerspanung erfordern», erläutert Entwickler und NC-Spezialist Matthias Wimmer und ergänzt die Herausforderungen beim Fräsen der Bauteile: «Wir bearbeiten auf einen Hundertstelmillimeter genau im Umschlag, also müssen wir pro Bearbeitungsseite innerhalb eines halben Hundertstels bleiben. Allerdings ist die Ungenauigkeit allein aufgrund der Erwärmung der Maschine bei der Bearbeitung im Bereich eines Hundertstels – wir müssen also ständig messen und kompensieren.»
Beide Robodrill-Maschinen beim Fahrradhersteller sind jeweils mit einem Messtaster TC52 LF und ei-
Bild: V ecnum
nem Werkzeugtaster Z-Nano ausgestattet. Das Kürzel LF bedeutet Low Force, der Taster arbeitet mit nur 0,65N Messkraft beim Antasten in X- und Y-Richtung statt 2,3N. Die reduzierte Messkraft ist vor allem bei Tasteinsätzen mit sehr kleinen Rubinkugeln oder filigranen Werkstücken von Vorteil Hohe Präzision mit einer Wiederholgenauigkeit von 0,3 µm 2σ garantiert beim TC52 LF das multidirektionale Messwerk. Wie alle Tastsysteme von Blum verfügen auch die von Vecnum eingesetzten Systeme über eine Miniaturlichtschranke im Inneren, wodurch das Schaltsignal zur Messwerterfassung
Matthias Wimmer (li.), NC-Spezialist bei Vecnum, und Erhard Strobel von Blum-Novotest haben mit dem In-Process-Messen mit Messtastern eine zuverlässige und hochgenaue Fertigung der Fahrradkomponenten verwirklicht.
Bild: Blum-No v o t est
Geschruppte Flächen und Geometrien werden automatisch mit Messtastern gemessen, um sie anschliessend auf höchste Genauigkeit fertig zu bearbeiten
optoelektronisch und dadurch verschleissfrei generiert wird. «Die Sattelstützen bekommen wir als fliessgeschmiedete Rohlinge, die ovale Innenkontur und eine Nut sind da schon mit der Räumnadel bearbeitet. Wir messen mit dem Messtaster TC52 LF diese Innenkontur, um dann die Aussenkontur genau platziert herstellen zu können», beschreibt Matthias Wimmer die Messaufgaben bei Vecnum.
Bei anderen Komponenten für den Vorbau, zum Beispiel den Links, nutzt das Unternehmen dreiseitige Aufspanntürme, auf denen die Spannvorrichtungen angebracht werden. Um die drei Bearbeitungsseiten des Turms zur Bearbeitung nach oben schwenken zu können, sind die Aufspanntürme an einer horizontalen Rundachse befestigt. Zum Wechsel zwischen erster und zweiter Spannung werden jeweils die Spanntürme getauscht. Damit Fehler durch den Anwender ausgeschlossen werden, tastet der Messtaster den Spannturm ab und erkennt somit, welche Aufspannung sich auf der Maschine befindet.
Taster der Varianten Z-Nano werden genutzt, um die Werkzeuglänge zu messen und beispielsweise die Längenänderung durch die Erwärmung der Maschine zu kompensieren. Bei empfindlichen Werkzeugen wie einem Bohrer mit 0,8mm Durchmesser wird zudem eine Bruchkontrolle nach der Bearbei-
Im Prozess nachführen: Speziell beim Fertigen von Passungen sorgt das Messen auf den Bearbeitungszentren für höchste Prozesssicherheit.
tung vorgenommen. Das funktioniert sehr schnell und zuverlässig, da das Messwerk des Werkzeugtasters aufgrund der kugelgelagerten Linearführung mit sehr geringen Messkräften arbeitet und auf das Werkzeug wirkende Querkräfte ausgeschlossen sind. «Ein Aha-Effekt ist das Einmessen von Messerköpfen mit dem Z-Nano-Werkzeugtaster», erklärt Matthias Wimmer «Wir messen alle Schneiden und es zeigt sich – egal wie präzise das Werkzeug auf dem Papier ist –, dass einzelne Schneiden eben doch länger sind als andere und damit das Mass der bearbeiteten Fläche anders ist als gedacht. Hier ist das Messen im Prozess ein sehr wichtiger Faktor für eine hochpräzise Fertigung.» Dies gilt umso mehr, weil die Allgäuer keine temperierte Werkhalle haben und nicht rund um die Uhr arbeiten. So verursachen die Aussentemperaturen und die Erwärmung der Maschine durch das hohe Zerspanvolumen, dass die Maschinengeometrie sich verändert. Um die nötigen Toleranzen an den Bauteilen sicherzustellen, setzt man in Isny trotz Temperaturkompensation zusätzlich auf die Messtechnik. Deshalb wird vor jeder Bearbeitung die Maschine erneut eingemessen. Dies muss dann sehr schnell gehen – und da ist die Messung im Prozess durch nichts zu ersetzen. Vor allem, wenn die Messpunkte – wie mit den Tastern möglich – mit 2 m/min Vorschubgeschwindigkeit angefahren werden können. «Erhard Strobel, unser Ansprechpartner beim Hersteller der Messtaster, hat uns erst
Bild: Blum-No v o t est
Unbeaufsichtigt sicher fertigen: Spezielle Taster im Arbeitsraum erkennen und messen die eingespannten Werkzeuge.
kürzlich ein Update für den Messzyklus am Z-Nano mitgebracht», berichtet Matthias Wimmer «Der neue Zyklus spart einige Sekunden pro Messung, indem die Vorpositionierung, also das erste Anfahren des Werkzeugtasters, im Eilgang erfolgt. Das spart in der Masse einige Zeit, wenn man beispielsweise beim Rüsten für einen neuen Bearbeitungsauftrag die Werkzeuge wechselt und alle 21 Werkzeuge im Revolverkopf einmal durchmisst.»
Fahrräder sind häufig Prestigeobjekte. Daher spielt die Optik eine wesentliche Rolle. Die Oberflächenqualität ist sehr wichtig. «Wobei das nicht unbedingt völlig glatt bedeutet, sondern oft eine gewisse Fräsoptik gewünscht ist», betont Marcell Maier «Damit das gut aussieht, muss der Prozess funktionieren und der Faktor Mensch ausgeschlossen werden, um gleichbleibend gute Ergebnisse zu erzielen.» Er ist übezeugt, dass ihn dabei die Messtaster von Blum optimal unterstützen. Das gelte auch für deren Einsatz auf kleinen Bearbeitungszentren. Messen im Prozess sei unverzichtbar, so Marcell Maier (kmu) SMM
Blum-Novotest GmbH, Vertriebsbüro Schweiz, O. Aeschbacher Rosenweg 4, 2543 Lengnau Tel. 079 914 56 02, o.aeschbacher@blum-novotest com blum-novotest.com
Durch den Einsatz des 2D-Grasping-Kits im Automatisierungsmodul von Fruitcore Robotics wird die Teilevereinzelung auch bei wechselnden Anforderungen und Lichtverhältnissen vereinfacht
Mit dem neuen Solution Kit «Part Separation» mit 2D-Grasping-Kit präsentieren der Roboterhersteller Fruitcore Robotics und Schunk, Spezialist für Greiftechnik, ein effizientes Automatisierungsmodul Mit ihm lassen sich in der Lage nicht orientierte Bauteile schnell und flexibel vereinzeln
Die Solution Kits von Fruitcore Robotics ermöglichen Industrieunternehmen, flexibel und wirtschaftlich bei minimalem Aufwand und kurzen Einarbeitungszeiten zu automatisieren. Speziell auf Produktionsszenarien wie Maschinenbestückung und Bauteilevereinzelung zugeschnitten, enthalten die Automatisierungsmodule alle für den jeweiligen Anwendungsfall erforderlichen Komponenten. Die vollständig aufeinander abgestimmten und validierten Solution Kits sorgen für kurzfristiges Projektieren und Im-
plementieren, ohne die Notwendigkeit einer tiefergehenden Auseinandersetzung mit Sicherheitsfragen oder umfangreicher Kostenkalkulation.
Für Unternehmen, die vor der Herausforderung stehen, unsortierte Teile in einer Kiste unkompliziert und flexibel zu handhaben, stellt Fruitcore nun gemeinsam mit Schunk ein optimales Modul zur Verfügung. Die aktuelle Variante mit dem 2D-Grasping-Kit ergänzt das Programm des Roboterherstellers. Mit ihm lässt sich innerhalb einer Konfiguration eine grosse Varianz an Bauteilen handhaben
Solution Kit Part Separation mit 2D-Grasping-Kit vereint den KI-gestützten Industrieroboter Horst 600, das 2D-Grasping-Kit inklusive des mechatronischen Kleinteilegreifers EGK sowie den Bauteilvereinzeler Flexibowl. Es ermöglicht die visionbasierte Automatisierung von Vereinzelungsprozessen. Diese Prozesse können hochkomplex sein, insbesondere wenn es um die Lokalisierung unterschiedlicher Bauteile geht oder wechselnde Lichtverhältnisse vorliegen. Durch den Einsatz des 2D-Grasping-Kits im Automatisierungsmodul von Fruitcore Robotics wird die Bauteilevereinzelung auch bei wechselnden Anforderungen vereinfacht. Das integrierte 2D-Grasping-Kit umfasst ein Kamerasystem samt Objektiv, einen Industrie-PC, eine KI-Software sowie ein Plugin zur einfachen Einbindung in die Robotersteuerung. Es lokalisiert unterschiedliche Bauteile und erkennt deren Lage und Orientierung, um sie bedarfsgerecht zu greifen und weiterzuverarbeiten. Wenn der Roboter beispielsweise Bauteile mitsamt transparenter Umverpackung (zum Beispiel Schrauben und Muttern einem Kunststoffbeutel) greifen soll, gewährleistet die intelligente KI-Software von
Schunk eine zuverlässige Erkennung der Bauteile während des Prozesses.
Das Solution Kit Part Separation mit 2D-Grasping-Kit zeichnet sich wie alle Solution Kits von Fruitcore Robotics durch seine Benutzerfreundlichkeit aus. Sowohl Experten als auch Einsteiger können das Automatisierungsmodul ohne tiefgreifendes Fachwissen innerhalb kurzer Zeit in Betrieb nehmen und individuell anpassen. Dies wird durch voreingestellte Parameter und die nahtlose Integration aller Komponenten in das Betriebssystem «horstOS» ermöglicht. Letzteres fungiert als zentraler Steuerungspunkt, über den Anwender die Steuerung von Roboter sowie Komponenten wie dem 2D-Grasping-Kit im Solution Kit Part Separation und bestehenden Industrieprozessen intuitiv verwalten können. Dabei erleichtert die Assistenzfunktion des AI-Copiloten die Bedienung erheblich, indem sie kontextbezogene Unterstützung bietet.
Für die Roboter von Fruitcore Robotics können inzwischen auch komplexe Pfade intuitiv in der grafischen Bedienoberfläche der Steuerungssoftware «horstfx» programmiert werden. Die Funktion, die zuvor auf die textuelle Programmierung beschränkt war, verkürzt die Einrichtungszeiten bei einer Vielzahl industrieller Prozesse. Bahngesteuerte Prozesse, wie sie bei Anwendungen wie Kleben, Lackieren, Montieren und Fügen auftreten, werden damit erheblich vereinfacht. Durch einfaches Navigieren in der grafischen Bedienoberfläche kann der Anwender jeden komplexen Pfad, sei es eine Bahnoder kurvenförmige Bewegung oder eine Kontur, in nur wenigen Minuten intuitiv programmieren. Das beschleunigt erheblich, komplexe Anwendungen zu programmieren und in Betrieb zu nehmen. Das gelingt sogar Anwendern ohne Kenntnis einer Programmiersprache und ohne Expertenwissen.
Prozesse mit komplexen Bewegungen lassen sich dank der grafischen Programmierung besser visualisieren. Das vereinfacht die Prozessüberwachung Zudem beschleunigt es die Fehlererkennung und -behebung. Das führt zu einer spürbar höheren Anlagenverfügbarkeit. Die Funktion dient zudem als effektives Tool zur Kollisionsvermeidung. Anstatt mühsam viele Stützpunkte zum Umfahren eines Hindernisses einzulernen, kann ein komplexer Pfad definiert werden, der Hindernisse umgeht Das steigert die Prozesssicherheit und verkürzt die Zeit in anspruchsvollen Programmierumgebungen. (kmu) SMM
Fruitcore Robotics GmbH
Macairestr 3, D-78467 Konstanz
Tel. +49 7531 94599 20, horst@fruitcore.de fruitcore-robotics.com
Bild: F ruit c or e Robo tics
Grafisch zu programmieren, erweist sich als einfacher und schneller und erhöht zudem die Prozesssicherheit.
Bild: F ruit c or e Robo tics
Über Parameter können Programmierer einzelne Bahnbewegungen mathematisch genau vorgeben und zu komplexen Roboterbewegungen kombinieren
Bild: F ru it c or e Robo tics
Komplexe Pfade und Bahnbewegungen, beispielsweise zum Auftragen von In-Situ-Dichtungen und Klebstoffen, lassen sich mit der aktualisierten Software für Roboter Horst inzwischen deutlich komfortabler und zuverlässiger programmieren
Stöber, Spezialist für elektrische Antriebstechnik, präsentiert aktuell Konzepte, die dazu beitragen, den Aufwand für gesteuerte Antriebe in der Automatisierungstechnik zu vermindern
Für gesteuerte, energieeffiziente Antriebe in der Automatisierungstechnik stellt Stöber sämtliche Komponenten in einer Vielzahl Varianten zur Verfügung.
Motoren und Antriebsregler insbesondere bei über grössere Entfernungen miteinander zu verbinden, erforderte bisher kostenintensive und schwierig zu installierende Kabel. Bisherige Servomotoren sind – auch wegen der am Motor angebauten und erforderlichen Encoder – schwer und erfordern grossen Einbauraum. Beim vertikalen Bewegen schwerer Lasten müssen Antriebe zusätzlich mit einer zuverlässigen Brems- und Blockiereinrichtung versehen sein, um Gefahren für Sachen und Personen sicher zu vermeiden Stöber hat dazu einige richtungsweisende Innovationen verwirklicht
Mit nur einem Kabel weit voneinander entfernte Motoren und Antriebsregler zu verbinden gelingt mit der von Stöber entwickelten One Cable Solution (OCS). Diese hat der Antriebsspezialist zusammen mit Heidenhain, Hersteller hochwertiger Encoder, nun optimiert. Mit dem zukunftssicheren Protokoll Endat 3 kann das Kabel aber nicht nur diese Distanz sicher überbrücken, sondern auch ohne kostenin-
tensive Ausgangsdrossel Signale störungsfrei vom Motor zum Antriebsregler über bis zu 50 m weit übertragen. Beispielsweise gelingt dies zwischen einem Antriebsregler und einem hochökonomischen Planetengetriebemotor Dessen Getriebe ist schrägverzahnt. Deshalb arbeitet es leise und energieeffizient.
Kleiner, leichter und schlanker als ein Asynchronmotor ist ein encoderloser Lean-Motor Er nutzt die Energie deutlich effizienter Der Motor von Stöber ist nach IE5 klassifiziert. Dieser kompakte Antrieb, ausgestattet mit dem Antriebsregler SC6, ist erheblich wirtschaftlicher hinsichtlich der Investition und der Installation als ein Standard-Servomotor Die Kombination aus diesem Antriebsregler und dem innovativen Motor erweist sich vor allem zum Antreiben energieeffizienter Transportsysteme als vorteilhaft.
Antriebsregler der Baureihen SC6 und SI6 sind nunmehr um zusätzliche Funktionen für die Datenverbindung Profinet ergänzt. Damit unterstützt der
Minimiert Investition und Installationsaufwand: die One-Cable-Solution, entwickelt von Stöber in Zusammenarbeit mit Heidenhain. Bild:
Spezialist die Antriebsanbindung gemäss den Applikationsklassen AC1, AC3 und AC4 Profidrive beim Verwirklichen von MotionControl-Anwendungen Mit dem aktuell vorgestellten Modul SU6 bieten die Regler zudem eine attraktive Lösung für STO und SS1-t über das Sicherheitsprotokoll Profisafe. Die Antriebsregler eignen sich damit für sicherheitstechnisch anspruchsvolle Systeme bis SIL 3, PL e, Kategorie 4 Die Funktionalität der Kommunikationsschnittstellen beider Regler ist zudem zertifiziert von der Vereinigung Profinet.
Vertikale Achsen und ihre Lasten können aufgrund der Schwerkraft herabfallen und damit Menschen gefährden. Um das zu verhindern, werden Vertikalachsen in der Regel durch Bremsen gesichert. Ver-
schmutzungen oder Verschleiss können die Bremswirkung allerdings stark beeinträchtigen. Deshalb gilt es, den Zustand der Bremsen sicher zu überwachen und ihre Funktionsfähigkeit zu erhalten. Dazu stellt Stöber Servo-Planetengetriebe der Baureihe PH zur Verfügung. Diese übertragen Drehmomente und Drehungen äusserst exakt. Zudem arbeiten sie energieeffizient. Der Antriebsspezialist stattet die Kombination aus Servomotor und Getriebe mit der Zusatzbremse Servostop aus. Durch die Integration direkt in den Adapter, der sich zwischen Getriebe und Motor befindet, steht zusätzlich zur Motor-Haltebremse eine äusserst kompakte zweite Bremse für redundant ausgestattete und somit sichere Antriebe zur Verfügung. (kmu)
Stöber Schweiz AG
Rugghölzli 2, 5453 Remetschwil
Tel. 056 496 96 50, sales@stoeber.ch stoeber.ch
Vertikal bewegte Lasten sicher stillsetzen: Servogetriebemotoren mit Planetengetriebe und integrierter zweiter Bremse.
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Schweizer Seilbahnen
Die Bartholet Maschinenbau AG mit Hauptsitz in Flums in der Schweiz ist eine international führende Unternehmung in den Bereichen Seilbahnsysteme, Vergnügungsparkanlagen, Maschinenbau und Beleuchtungsanlagen Ein qualifiziertes Team von mehr als 450 Mitarbeitenden sowie eine moderne Infrastruktur sorgen für eine speditive und kundenspezifische Realisierung komplexer Projekte Seit über 60 Jahren plant und baut das Unternehmen Seilbahnen in Berggebieten und zunehmend auch in städtischen Gebieten Dabei geniessen innovative Ideen und die Entwicklung neuer, zukunftsweisender Produkte bei Bartholet eine hohe Priorität
Weitere Informationen: bartholet.swiss
In Graubünden entsteht derzeit im Skigebiet Laax eine zukunftsweisende Seilbahn Sie fährt am Bedarf orientiert. Damit minimiert sie den Verbrauch an Energie. Wälzlager von Findling sorgen für leise und reibungsarme Bewegungen der automatischen Zugangstüren
Nachhaltiger Urlaub und speziell Wintersport sind aktuell viel diskutierte Themen. Neben den Schneekanonen, die – auch aufgrund des Klimawandels – eine immer grössere Rolle spielen, sind es vor allem die Transportmittel am Berg, die sich künftig neutral auf Umwelt und Klima auswirken müssen. Ein innovatives Konzept des Schweizer Gondelbauers Bartholet verspricht nun Fortschritt und einen deutlich niedrigeren Energiebedarf als konventionelle Bergbahnen. Das sogenannte Ropetaxi macht sich nur dann auf den Weg, wenn es mit mindestens einer Person besetzt ist. Diese wählt direkt am Einstieg
ihr gewünschtes Ziel, welches dann individuell angesteuert wird.
Jedes Mal, wenn sich die Gondeltüren vor den Fahrgästen leise öffnen, sind auch Rillenkugellager von Findling Wälzlager im Spiel. Mehr als ein Dutzend dieser unsichtbaren Helfer sorgen in jeder Schiebetür für ebenso reibungslose wie effiziente Bewegungsabläufe. Konkret nutzen die Konstrukteure von Bartholet die Rillenkugellager in zwei Ausführungen für die Türautomaten und die Türlager Ne-
Leise und zuverlässig: In den automatisch öffnenden und schliessenden Türen tragen Wälzlager zu geschmeidigen Bewegungen bei.
Zuverlässig schwenken: In den Türaufhängungen der Gondeln sorgen Rillenkugellager von Findling für lang anhaltende Beweglichkeit in rauer Umgebung
Bild: Bar thol e t
Bild: Bar thol e t
Nach Bedarf: Um bergwärts zu fahren, fordern Nutzer einzelne Gondeln der Seilbahn an und erteilen einen Fahrauftrag.
Bild:
Weniger Energie verbrauchen, Umwelt schonen: Die Kabinen der zukunftsweisenden Seilbahn Ropetaxi fahren nur nach Bedarf auf Auftrag
ben einer Standardvariante kommt ein Lagertyp mit einer speziell angepassten Befettung zum Einsatz. Seit dem Projektbeginn im Jahr 2021 wurden bereits einige tausend Kugellager eingebaut.
«Der Start unserer Zusammenarbeit mit dem Seilbahnhersteller Bartholet liegt inzwischen bereits mehr als ein Jahrzehnt zurück», erinnert sich Christian Seitz, Senior Account Manager bei Findling Wälzlager «Damals ging es um eine Spezialanfrage zu einem ungewöhnlich grossen Pendelrollenlager mit 380 mm Innendurchmesser.» Es folgten weitere Aufträge, in deren Rahmen der Wälzlagerhersteller unter anderem seine Kompetenzen im Bereich
qualitativ hochwertiger Wälzlagerdichtungen unter Beweis stellen konnte.
Ende des Jahres 2023 wurden die ersten beiden Streckenabschnitte vollständig aufgebaut und in Betrieb genommen. Klaus Findling, Geschäftsführer von Findling Wälzlager, machte sogleich eine Testfahrt. Sein Kommentar: «Es ist schon ein tolles Gefühl, wenn man in seinem Lieblingsskigebiet den Berg hinauffährt und weiss, dass in der Gondel die eigenen Wälzlager verbaut sind.» Von Flims aus werden aktuell Foppa und Startgels angefahren. Ende des Jahres 2024 werden mit Segnes, Nagens Sura und Cassons drei weitere Stationen im Y-förmigen Streckennetz integriert sein.
Zur bisherigen Zusammenarbeit beim Aufbau des Seilbahnkonzepts Ropetaxi zieht Steffen Bormann, Leiter Kabinenbau bei Bartholet, ein positives Fazit: «Wir arbeiten inzwischen seit etwa 13 Jahren mit dem Hersteller Findling zusammen und sind auch bei diesem Projekt wieder sehr zufrieden mit der Kooperation.» (kmu) SMM
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Grosses Drehmoment bei hohen Drehzahlen
Servomotoren der Baureihe AZX von Oriental Motor eignen sich vorteilhaft zum Antreiben von Automatisierungseinrichtungen, die häufig lange Fahrwege zurücklegen. Denn die Servomotoren haben auch bei hohen Drehzahlen ein grosses Drehmoment. Sie sind speziell für lang anhaltenden Betrieb und zum Positionieren über grosse Fahrwege konzipiert.
Das Absolutsystem des eingebauten mechanischen Encoders ABZO ermöglicht ein schnelles Fahren in die Grundstellung und somit verkürzte Maschinenzyklen. Darüber hinaus bewirkt der Absolutsensor eine hohe Genauigkeit beim Referenzieren. Der mechanische Multiturn-Absolutencoder erkennt die Absolutposition des Antriebs bis ±900 Umdrehungen (1800 Umdrehungen) der Motorwelle von der Referenzpunktposition. Er behält die erfassten Positionswerte zudem auch im ausgeschalteten Zustand bei. Ein weiterer Vorteil des integrierten Encoders ist, dass fehleranfällige Referenzsensoren und externe Sensoren entfallen. Der Encoder arbeitet mechanisch ohne Batterie. Somit ist er kompakt. Software-Treiber können beliebig installiert werden. Der Hersteller stellt die Servomotoren mit einem Treiber mit Feldbus (EtherCAT oder EtherNet/IP) zur Verfügung. Über nur ein Kabel lassen sie sich mit der übergeordneten Steuerung verbinden. Die Sequenzfunktion der Parametrier-Software MEXE02 vereinfacht das Programmieren. Als Standard gibt es die Servomotoren mit 60 mm und 85 mm messenden Flanschen sowie mit Getriebe (90 mm Flanschabmessung) und elektromagnetischer Bremse. Als Zubehör steht unter anderem ein Bremswiderstand zur Verfügung, der über den Treiber die aufgenommene Bremsenergie zurückführt. (kmu)
Oriental Motor Switzerland AG
Badenerstrasse 13, Technopark, 5200 Brugg Tel. 056 560 50 45, info@orientalmotor.ch orientalmotor.ch
Weidmüller, Spezialist für Automatisierung, Digitalisierung und elektrische Verbindungstechnik, hat die Funktionen seines jüngst vorgestellten, universellen Betriebssystems u-OS erweitert. Bisher eignete es sich bereits für die Steuerung u-control 2000 sowie die modularen Steuerungs- und Edge-Systeme u-control M3000 und M4000. Nunmehr kann man das Betriebssystem auch auf generischer Hardware auf Basis der Mikroprozessoren von ARM und Intel x86 installieren. Beispielsweise steht für den Einplatinencomputer Raspberry Pi demnächst die Variante Community Edition zur Verfügung Diese wird über die Website von Weidmüller zum Datentransfer (Download) angeboten. Das Betriebssystem lässt sich einfach und schnell auf dem
Wälzlager zuverlässig prüfen und Späneeintrag vermeiden
Magnetismus kann dazu beitragen, dass Wälzlager zum einen unzuverlässig zu prüfen sind und zum anderen durch beispielsweise angezogene Eisen- und Stahlspäne geschädigt werden. Mit Hilfe einer vollständigen Entmagnetisierung lässt sich beides verhindern. Deshalb haben die Hersteller Cestriom GmbH, Bühl, und N-DECT GmbH ein System mit Rotationsfeldspulen RFS03 zum Entmagnetisieren verwirklicht. Es ermöglicht, flexibel Wälzlagerringe mit 100 bis 300 mm Durchmesser sowie andere ringförmige Bauteile, wie Synchronringe und Distanzscheiben, zu entmagnetisieren. Dazu dienen drei kombinierte Einzelspulen. Je nach erforderlicher Strom- und Magnetfeldstärke werden diese von einem Leistungsmodul LM14 oder LM20 mit einem Wechselstrom versorgt Bis etwa 40 mm hohe Ringe werden einseitig, höhere Ringe beidseitig mit dann zwei Spulensystemen aus je drei Spulen entmagnetisiert. Wahlweise kann man manuell oder automatisiert entmagnetisieren. Manuell werden die Ringe zentriert aufgelegt, bei automatisierten Anlagen übernehmen das Roboter oder andere Handhabungsgeräte. Auch ein taktendes Vorschieben mit einem Transportband über die Station zum Entmagnetisieren ist geeignet.
Vorteilhaft beim Verfahren mit Rotationsfeld ist, dass die Ringe in der magnetisch optimalen Richtung durchflutet werden. Das minimiert den Restmagnetismus. Somit lässt sich das Verfahren optimal mit Wirbelstromprüfungen kombinieren. Diese arbeiten dann äusserst zuverlässig und wiederholbar Beispielsweise stehen Flexitest-Anlagen der N-DECT GmbH zum Prüfen rotationssymmetrischer Bauteile mit Wirbelstrom mit vollständig integriertem Entmagnetisiersystem zur Verfügung (kmu)
Cestriom GmbH
Am Froschbächle 21, D-77815 Bühl Tel. +49 7223 915 20 17, information@cestriom.com cestriom.com
Einplatinencomputer installieren und nutzen. Es kann zudem offen mit jeder generischen Hardware eingesetzt werden. Somit können Maschinenbauer demnächst wechselnde Hardware für ihre Maschinen und Automatisierung nutzen. Das sichert die Verfügbarkeit unabhängig von Zulieferern. Experten von Weidmüller unterstützen dabei, das Betriebssystem in der Variante Developer Edition auf spezifischer Hardware in Verbindung mit einer Vielzahl an APP zu nutzen. (kmu)
Weidmüller Schweiz AG
Rundbuckstr 2, 8212 Neuhausen am Rheinfall
Tel. 052 674 07 07, rfq@weidmueller.ch weidmueller.ch
Inserateschluss: Freitag, 12:00 Uhr vor Erscheinungswoche erscheint 14-täglich, jeweils mittwochs
Auskunft und Beratung: Telefon 044 722 77 00 media@vogel-communications.ch
Index G 200 Compact Überholt durch Index Schweiz
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Precisteel GmbH
Moosweg 1 2555 Brügg (BE)
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Fax +41 32 373 26 18 info@precisteel.ch
• Drehmasch HARRISON M350 200 × 1500 mm, DIGI; ANGELINI AS 125; URSUS 20, 200 × 1000, m Digital; SCHAUBLIN 102N; KNUTH Servoturn 560 × 2000 mm, neuwertig; STANKO 130 × 500 mm
• Zyklendrehmasch KERN-DMT 520 CD, 260 ×1000 mm, HH 620 Manualplus
• CNC-Drehm. BENZIGER TNE-V1 Sinumerik 840D; MISAL 150 × 700 mm
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