German New England Guide 2025

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Entdecken Sie NEUENGLAND

Zuckerbäcker-Häuschen in Oak Bluffs auf Martha’s Vineyard.

Anreise

Der Boston Logan International Airport (BOS) ist der Hauptflughafen Neuenglands. Ganzjährige Flugverbindungen bestehen mit der Lufthansa und der Swiss, saisonale Verbindungen mit Austrian und Condor. Überdies werden auch zahlreiche innereuropäische Umsteigeverbindungen weiterer Fluggesellschaften angeboten.

Rundreise

Neuengland ist etwa halb so groß wie Deutschland. Jeder Staat innerhalb dieser kompakten Region – bestehend aus den sechs Staaten Connecticut, Maine, Massachusetts, New Hampshire, Rhode Island und Vermont – hat seine eigene Geschichte und Kultur. Eine Küstenlinie von 10.000 km, die Appalachen, die hier bis zu 2.000 Meter in den Himmel ragen, sowie dichte Wälder, zahlreiche Flüsse und Tausende Seen versprechen unzählige Aktivitäten und unvergessliche Abenteuer.

Dank der sehr gut ausgebauten Straßen, vor allem der malerischen Nebenstraßen mit überdachten Brücken und Blick auf historische Leuchttürme, lässt sich Neuengland sehr gut mit dem Auto bereisen. Darüber hinaus ist auch eine unvergessliche Erkundung mit dem Zug möglich sowie mit Kreuzfahrtschiffen, die Newport (Rhode Island), Boston (Massachusetts), Portland und Bar Harbor (Maine) ansteuern.

Klima

In Neuengland herrscht ein kontinentales Klima mit warmen Sommern und kalten Wintern, wobei eine Reise während aller vier ausgeprägten Jahreszeiten ihren Reiz hat und immer etwas Besonderes mit sich bringt. Während die Temperaturen im Winter vor allem im Norden deutlich unter dem Gefrierpunkt liegen und die Region in eine Schneedecke hüllen, erreichen sie im Sommer über 30°C. Im Herbst setzt die Laubverfärbung vor allem im Norden und in den Höhenlagen ein und wandert von September bis Anfang November in den Süden und die tieferen Ebenen der Region.

Herausgegeben von Discover New England und Brand USA, powered by AMERICA Journal (americajournal.de), Autoren: Ralf Johnen, Christoph Moeskes. Titelfoto: Maritime Idylle im Hafen von Camden, Maine. Fotos (sofern nicht anders bezeichnet): Discover New England, Connecticut Office of Tourism, Maine Office of Tourism, Massachusetts Office of Travel & Tourism, New Hampshire Division of Travel and Tourism Development, Rhode Island Commerce Corporation, Vermont Department of Tourism & Marketing

Weitblick auf die Küste von Maine vom Mt. Battie bei Camden.

Aktiv durch die Herbstwälder von Bearbrook Mountain, New Hampshire.

� Willkommen in Neuengland

Neuengland ist Europa am nächsten. Dieser Satz fällt häufig, wenn es um die Unterschiede zwischen den USA und dem alten Kontinent geht. Blickt man auf den Atlantik, trifft das sicher zu, auch Klima und Vegetation sind Mitteleuropa nicht unähnlich. Dazu sind die sechs Bundesstaaten für amerikanische Verhältnisse sehr übersichtlich. Zusammen sind MASSACHUSETTS, NEW HAMPSHIRE, VERMONT, MAINE, CONNECTICUT und RHODE ISLAND nur halb so groß wie Deutschland. Davon abgesehen führt der Vergleich jedoch in die Irre, denn Neuengland ist sehr amerikanisch. Dem Bundesstaat MASSACHUSETTS und insbesondere Boston kommt gar eine Schlüsselrolle in der amerikanischen Geschichte zu. Hier nahm jene Bewegung ihren Anfang, die 1776 in der Unabhängigkeitserklärung der USA gegenüber England mündete – ein Ereignis, das Nordamerika und die Welt für immer verändern sollte. In Neuengland ist man sich der historischen Bedeutung sehr wohl bewusst, und seine Dörfer und Städtchen mit ihren strahlend weißen Holzkirchen und den perfekt manikürten Greens sind stolz darauf, das Erbe zu pflegen. Stehengeblieben ist man hier allerdings nicht. Allein in MASSACHUSETTS wurden nicht nur das Telefon und Basketball erfunden, sondern auch die E-Mail und der Facebook-Algorithmus. Die erste Clam Chowder, jene Muschel-

suppe, die zu Neuengland genauso gehört wie Lobster Rolls und Ahornsirup, wurde hier ebenfalls serviert: 1836 in Boston.

Die meisten Besucher landen zuerst hier. Mit ihrer hochkarätigen Kultur und den exzellenten Shopping-Möglichkeiten ist Boston die unumstrittene Metropole Neuenglands. Praktisch: Der Logan International Airport wird mehrmals pro Tag nonstop von Deutschland angeflogen und er liegt nahe an der City. Ideale Bedingungen für einen Stadturlaub – aber auch für einen erlebnisreichen Roadtrip durch die sechs Staaten. Denn Neuengland hat unendlich viel zu bieten.

Bei einer solchen Rundreise jagt ein Highlight das nächste. Los geht es schon wenige Kilometer südlich von Boston auf Cape Cod, wo die Atlantikküste von endlosen Sandstränden gesäumt wird. Prominenteste Anlaufstelle auf der sichelförmigen Halbinsel ist mit Provincetown ein Städtchen, das sich seit Generationen betont LGBTQ+-freundlich gibt. Die amerikanische High Society trifft sich unterdessen auf den beiden Atlantikinseln Nantucket und Martha’s Vineyard, die von Cape Cod aus leicht mit der Fähre erreichbar sind.

Von dort sind es nur ein paar Seemeilen nach RHODE ISLAND, dem kleinsten Bundesstaat der USA. Klein aber fein, sollte man hinzufügen, denn RHODE ISLAND besitzt trotz seiner bescheide-

Vielfalt hoch sechs, von links nach rechts: die leuchtenden Farben des Indian Summers; felsige, mit fotogenen Leuchttürmen geschmückte Küsten; Covered Bridges im Hinterland; frisches Obst und Gemüse auf den Wochenmärkten und ein majestätischer Elch. Ferien in Neuengland versprechen einmalige Natur- und Kulturerlebnisse.

nen Größe eine 643 Kilometer lange Küstenlinie. Ein Privileg, das schon früh den amerikanischen Geldadel angezogen hat. Touristisches Zugpferd ist die Hafenstadt Newport, die sich ebenso mondän wie weltoffen gibt.

Westlich von RHODE ISLAND befindet sich mit CONNECTICUT eine Hochburg der amerikanischen Intelligenzia. Die Küstenstadt New Haven nämlich ist Sitz der Yale University. Sie ist über eine abwechslungsreiche Küstenstraße erreichbar, die durch ehemalige Walfängerstädtchen wie Mystic führt. Auch als Vorreiter der Industrialisierung hat CONNECTICUT Amerika geprägt. Davon kündet bis heute die Hauptstadt Hartford.

Von Hartford dauert es keine zwei Stunden bis NEW HAMPSHIRE, wo die teils dicht bewaldeten Berge bis in den Himmel emporragen. NEW HAMPSHIRE begeistert mit verzweigten Seen wie dem Lake Winnipesaukee und den weitläufigen White Mountains, die sich im Sommer wie im Winter für Outdoor-Aktivitäten anbieten. Weithin sichtbare Landmarke ist der 1.917 Meter hohe Mount Washington, auf dessen Flanken eine altertümliche Zahnradbahn zum Gipfel pendelt.

Noch grüner kommt VERMONT daher, das nicht umsonst als Green Mountain State bezeichnet wird. VERMONT gehört zu den ländlichsten Regionen der USA und begeistert mit zauberhaften

Städtchen wie Woodstock, überdachten Holzbrücken und modernen Ski-Resorts wie Jay Peak. Bliebe noch Maine, das ebenfalls einen eigenen Charakter hat: Riesige Wälder und eine wild zerklüftete Küste, malerische Leuchttürme und Küstenstädtchen und die geschäftige Stadt Portland sind die Eckpfeiler eines attraktiven Gesamtensembles.

Kurzum: Neuengland vereint auf unamerikanisch kleiner Fläche eine Vielfalt, die ihresgleichen sucht. Dabei hat jede Jahreszeit ihren eigenen Reiz – auch wenn die Hauptaufmerksamkeit traditionell dem späten September und frühen Oktober gilt. Dann spielt die Natur mit der sogenannten Fall Foliage, der farbenfrohen Einfärbung des Herbstlaubes, ihren ultimativen Trumpf aus.

Abgelöst wird die Farbenpracht von kurzen Tagen mit tosender Brandung und viel Nebel, eine Atmosphäre wie in den Romanen Stephen Kings, der aus Maine stammt. Das bergige Hinterland liegt dann verlässlich unter einer dicken Schneeschicht begraben. Umso größer ist die Euphorie, wenn die Natur im Frühjahr wieder zu Leben erwacht und Neuengland mit einem Meer aus Blumen überzieht. Nun dauert es nicht mehr lange, bis die Fähren und Segelboote wieder in See stechen durch die Schönheiten der Neuen Welt.

HEIMATHAFEN VON YALE

Ohne Connecticut wären die USA in ihrer heutigen Form nicht vorstellbar. Das fängt schon in New Haven an. Attraktiv auf halber Strecke zwischen Boston und New York City gelegen, ist die Küstenstadt zugleich der „Heimathafen“ der Yale University. Seit ihrer Gründung im Jahr 1701 gehört die Universität zu den renommiertesten des Planeten. Auf dem Campus illustrieren Museen die ruhmreiche Historie der Hochschule und ihrer Absolventen.

Verlässliche Quellen berichten, dass nur wenige Blocks entfernt ein weiterer Eckpfeiler Amerikas gesetzt wurde: Das Restaurant „Louis’ Lunch“ beansprucht, den Hamburger in seiner heutigen Form erfunden zu haben. Weiter östlich konnte sich Mystic bereits 1784 als Zentrum von Schiffbau und Walfang etablieren. Heute ist das Städtchen mit seiner fußgängerfreundlichen Downtown, seinen maritimen Attraktionen und vielseitigen Wassersportmöglichkeiten ein beliebtes Ziel für Urlauber.

Auch Hartford hat prominente Spuren in der amerikanischen Geschichte hinterlassen.

Connecticuts Hauptstadt war die Heimat eines gewissen Samuel Clemens, der unter dem Pseudonym Mark Twain zum wohl bedeutendsten amerikanischen Schriftsteller des 19. Jahrhunderts aufsteigen sollte. Sein Haus steht Besuchern ebenso offen wie das seiner Nachbarin Harriet Beecher Stowe, der Autorin von „Onkel Toms Hütte“.

Wer sich für bildende Kunst interessiert, ist im nahen Wadsworth Atheneum gut aufgehoben, das mehr als 50.000 Exponate zeigt, darunter Werke von John Singleton Copley, Georgia O‘Keeffe und Alexander Calder. Architektur-Fans kommen ganz im Westen Connecticuts auf ihre Kosten, wo mit dem ebenso minimalistischen wie ikonischen „Glass House“ ein Frühwerk Philip Johnsons steht.

Etwas weiter nördlich befinden sich in den Litchfield Hills nicht nur die namensgebenden pittoresken, sanften Hügel, sondern auch viele Antiquitätengeschäften und Farm-to-table-Restaurants. Historische Städtchen wie Litchfield und Kent laden zur Erkundung ein – genauso wie die malerischen Wanderpfade des White Memorial Conservation Center und die renommierten umliegenden Weingüter. Deutlich quirliger geht es in zwei der größten und bekanntesten Casinos des Landes zu. Sowohl das Foxwoods Resort Casino als auch das Mohegan Sun im südöstlichen Teil Connecticuts sind Anziehungspunkt für EntertainmentLiebhaber und Nachtschwärmer.

Und dann sind da natürlich noch die herrlichen Strände, zum Beispiel der Hammonasset Beach State Park bei Madison. Er ist einer von insgesamt 110 State Parks in Connecticut. Amerikakenner wissen, dass dies ein sicheres Zeichen für eine intakte Natur mit exzellenter Infrastruktur für Outdoor-Aktivitäten ist.

Tosendes Wasser in den Lichfield Hills.
Credit: CT Scenic Tour

LOBSTER AN WILDER KÜSTE

Eine felsige Küste mit Klippen, die der temperamentvollen Brandung trotzen und auf denen immer wieder mächtige Leuchttürme emporragen. Anschließend ein charmantes Fischerdorf wie Rockland, Ogunquit oder Kennebunkport, in denen kleine Bötchen in den Wellen schaukeln und Einheimische wie Besucher mit einer Selbstverständlichkeit Lobster-Rolls essen wie anderswo Hamburger.

So ungefähr sehen die ersten Eindrücke von Maine aus. Es sind beileibe nicht die letzten: Dank den charmanten Galerien, originellen Geschäften und verschlafenen Orten, die in den Sommerferien plötzlich erwachen, möchten viele die schönsten Tage des Jahres in solch einer Umgebung verbringen.

Ferien in Maine können jedoch auch ganz anders aussehen. Abseits der Küstenregionen ist der im äußersten Nordosten der USA gelegene Staat nur spärlich besiedelt. Im schier endlosen Hinterland, das sich bis zur kanadischen Grenze erstreckt, trifft man kaum eine Menschenseele. Ein Revier für Abenteurer mit dichten Wäldern und Hunderten von Seen, deren Abgeschiedenheit auch Elche zu schätzen wissen. Ihre Population wird auf rund 70.000 Tiere geschätzt.

Besser erschlossen, aber ebenso erhaben ist der Acadia National Park auf Mount Desert Island. Besucher können sich in Neuenglands einzigem Nationalpark auf eine ursprüngliche maritime Landschaft mit felsiger Küste, fast 500 Meter hohen Bergen und nordischer Anmutung freuen. Ein fantastisches Revier für Wanderungen – oder doch lieber ein Ausflug im Kajak? Wer noch tiefer in die maritimen Inselwelten eintauchen möchte, begibt

sich in Rockport an Bord der Fähren des Maine State Ferry Service. Diese nehmen auch Autos mit auf entlegene Atlantikinseln wie North Haven, Vinalhaven und Matinicus.

Obwohl die Vorzüge der Natur im Vordergrund stehen, müssen Besucher in Maine nicht aufs Stadtleben verzichten. Dreh- und Angelpunkt ist Portland, das sich mit seinen 70.000 Einwohnern zu einem angesagten Städtchen entwickelt hat. Rund 7.000 Studenten, ein geschäftiger Hafen, exzellente Restaurants für Fisch und Meeresfrüchte, ein Fischmarkt und mit Kopfsteinpflaster ausgelegte Gassen, in denen sich rötliche Backsteinbauten aneinanderreihen, verleihen der Stadt einen unverwechselbaren Charakter.

� Maine
Jordan Pond im Acadia-Nationalpark.
Weltberühmt und fangfrisch: Maine Lobster.

Schroffe Küsten und Pinienwälder. Aromen, die die Geschichte von Land und Meer erzählen.

Und Abenteuer, die uns wachrütteln. Es gibt Reisen, die uns nie loslassen: die wir uns oft in Erinnerung rufen und für immer wertschätzen. Erleben Sie sie hier.

� Massachusetts

DAS HERZ NEUENGLANDS

Mit seinem internationalen Flughafen, der exzellenten Anbindung an Europa und seinem Status als Weltstadt ist Boston für fast alle Touristen aus Übersee der Ort, wo sie erstmals einen Fuß auf neuenglischen Boden setzen. Weil zudem rund ein Drittel der 15 Millionen Einwohner Neuenglands im Großraum Boston lebt, ist „Beantown“, so der Spitzname, der unumstrittene Mittelpunkt Neuenglands.

Wer die Region besucht, sollte also wenigstens ein paar Tage hier verbringen. Auf den Spuren der Gründerväter wandern, von einem Wolkenkratzer auf die Skyline blicken, Neighborhoods wie das Southend kennenlernen, ein Picknick im Stadtpark Boston Common zelebrieren, auf der hippen Newbury Street shoppen gehen oder einfach mit dem Fahrrad durch ehrwürdige Viertel wie Beacon Hill cruisen. Ein Bild, das ebenso typisch ist für Boston wie der Wille, sich permanent neu zu erfinden. Jüngstes Beispiel: das ehemalige Hafenareal Seaport, das heute ein angesagtes Viertel mit gewagter Architektur und „funky“ Restaurants ist.

Doch Massachusetts besitzt noch viele weitere Facetten. An der Küste liegt mit Plymouth jener Ort, wo 1620 die Gründerväter an Land gegangen sind, um die erste englische Siedlung auf dem Kontinent zu etablieren. An klaren Tagen sieht man hier sogar die Spitze von Cape Cod. Besucher können an der Küste zudem auf einem der zahlreichen Cranberry-Felder die Ernte hautnah miterleben.

Die Halbinsel Cape Cod reicht weit in den Atlantik hinein, wobei große Teile als National Seashore unter Naturschutz stehen. Herrliche Sandstrände, verschlungene Binnenseen und das weltoffene Provincetown machen das Kap zu einer der beliebtesten Feriendestinationen an der Ostküste. Vom Küstenstädtchen Hyannis aus pendeln regelmäßig Fähren nach Nantucket und Martha’s Vineyard, zwei bevorzugte Ferieninseln der Schönen und Reichen – und zwei weitere Argumente, Massachusetts einen Besuch abzustatten.

Der Norden von Boston überzeugt mit einer perfekten Mischung aus Geschichte, Küstencharme und Kultur. Hier kann man etwas über Salems Geschichte lernen – von der Seefahrt bis hin zu den Hexenprozessen. Entspannung bieten Gloucesters und Rockports bezaubernde Strände, und in Newburyports Hafenviertel landen Meeresfrüchte fangfrisch auf dem Teller. Das Merrimack Valley im Inland blickt mit Lexington und Concord auf eine ereignisreiche Revolutionsgeschichte zurück. Am Merrimack River entlang führen malerische Wanderwege, Lowell hingegen begeistert mit seiner lebendigen Kunstszene.

Der Westen Massachusetts ist geprägt von sanften Hügeln und charmanten Kleinstädten. Die Kunst hat hier ebenfalls ihren Platz. Die Berkshires sind bekannt für Kultureinrichtungen wie das Tanglewood Festival, das Norman Rockwell Museum und das MASS MoCA. Outdoor-Fans können den Mount Greylock hinaufwandern oder den Appalachian Trail erkunden. Das Pioneer Valley ist mit Amherst und Northampton ein intellektueller Hotspot – hier gibt es erstklassige Colleges, unabhängige Buchhandlungen und zahlreiche Farm-to-table-Lokale.

Cape Cod National Seashore.
New England Patriots: Bostons Footballteam stand bereits elfmal im Super Bowl.

� New Hampshire

WO DIE WELT NOCH IN ORDNUNG IST

Wer an New Hampshire denkt, hat sofort die unberührte Natur vor Augen: die beträchtlich hohen Gipfel der White Mountains, endlose Mischwälder, weit verstreute Seen und jede Menge Wasserfälle. Als wäre das nicht genug, verfügt New Hampshire im äußersten Südosten auch noch über einen Küstenabschnitt. Dieser mag nur 30 Kilometer lang sein, doch für ein paar Seebäder wie das hippe Portsmouth und das familienfreundliche Hampton Beach genügt es alle Male.

Wegen seiner Berge und Gesteinsformationen firmiert New Hampshire auch als „Granite State“. Dabei macht der höchste Gipfel immer wieder Schlagzeilen, denn der 1.917 Meter hohe Mount Washington ist berüchtigt für seine extremen Windgeschwindigkeiten. Doch keine Sorge: Trotz eines Rekordsturms mit 372 Stundenkilometern gibt sich der Berg in der Regel so zahm, dass die ebenso betagte wie fotogene Mount Washington Cog Railway vom Tal zum Gipfel pendeln kann. Zweite Hauptattraktion ist das ehrwürdige Mount Washington Hotel, das sich im Tal bei Bretton Woods majestätisch vor dem Gipfel aufbaut. Ein geschichtsträchtiger Ort, denn hier fand im Juli 1944 im Vorgriff auf das nahende Ende des Zweiten Weltkriegs die erste Konferenz zur Neuordnung der Weltfinanzen statt.

Ansonsten weckt ein Trip durch New Hampshire dank der vielseitigen Landschaften und der dünnen Besiedlung unweigerlich die Sehnsucht nach einem einfachen Leben auf dem Land, nach Wandern, Radfahren, Reiten, die Seele baumeln und den lieben Gott einen guten Mann sein lassen. Passende Abwechslung bieten charmante Kleinstädte wie Littleton oder North Conway, die als Ausgangsbasis für Outdoor-Aktivitäten

viele Annehmlichkeiten wie charmante Restaurants und kleine Brauereien bieten.

Während der Norden und die Mitte New Hampshires bergig sind, können sich im Zentrum und im Süden ungehindert Seen ausbreiten. Das Hauptaugenmerk in der Lakes Region gilt dabei dem Lake Winnepesaukee, aus dem sich zahlreiche unbewohnte Inseln erheben. Ebenso schön, aber deutlich kleiner und weniger besucht sind Squam Lake und Newfound Lake. Kleiner Hinweis noch für Schnäppchenjäger: New Hampshire erhebt keine Sales Tax. Daher sind die Outlet-Malls in Wintersportorten wie North Conway oder Tilton besonders günstig.

Unterwegs mit der Conway Scenic Railroad.
Lakes Region: die MS Mount Washington auf dem Lake Winnepesaukee.

Atmen.

Rhode Island

KLEIN ABER OHO �

Rein flächenmäßig ist Rhode Island der kleinste der 50 USBundesstaaten. Doch was die gesellschaftliche Bedeutung betrifft, rangiert „Little Rhody“ weit vorne. Zur Bestätigung genügt schon ein Blick nach Newport. Vor allem im ausklingenden 19. Jahrhundert war die Stadt der ultimative Dreh- und Angelpunkt der amerikanischen High Society, die sich hier schlossartige Anwesen errichten ließ. Ein knappes Dutzend dieser „Mansions“ können Besucher heute im Rahmen von Führungen besichtigen. Alternativ führt der knapp sechs Kilometer lange Cliff Walk an der prächtigen Küste und einigen der Villen vorbei. Mondän ist Newport bis in die Gegenwart geblieben. Die Stadt liegt auf einer Insel in der reizvollen Narragansett Bay, die sich

bis zur Hauptstadt Providence ins Festland eingegraben hat. Ein perfektes Segelrevier, das Newport von 1930 bis 1983 die Ausrichtung des legendären America’s Cup beschert hat. Frischer Wind weht auch beim allsommerlichen Newport Folk Festival, das seit seiner Gründung 1959 als eines der wichtigsten Musikfestivals der USA überhaupt gilt

Am nördlichen Ende der Narragansett Bay hat sich Providence in jüngerer Zeit zu einem attraktiven Ziel entwickelt. „Downcity“ nennen die Locals die Innenstadt des drittgrößten Ballungsraums Neuenglands. Und tatsächlich punktet das fußgängerfreundliche Areal mit etlichen restaurierten Bauten, die von Art-déco über Beaux-Arts bis zu spätviktorianischen Terracotta-Fassaden reichen. In den Gebäuden haben sich Bars, Cafés, Restaurants und eigentümergeführte Geschäfte einquartiert, die einen Bummel zu einem Vergnügen machen. Bauliches Prunkstück ist das Providence Performing Arts Center, ein Mehrzwecktheater von 1928. Aber auch die Natur kommt nicht zu kurz in Rhode Island. An der Narragansett Bay laden Strände zum (Sonnen-)Bad ein. Im South County versprechen einige von Neuenglands besten Küstenresorts Entspannung. Fans von Leuchttürmen suchen das malerische Beavertail Lighthouse von 1856 in Jamestown auf. Ein echter Geheimtipp ist Block Island. Die bewohnte Atlantikinsel beherbergt den historischen Leuchtturm Southeast Lighthouse und überrascht mit den steilen Mohegan Bluffs und etlichen Kilometern an malerischen Wander- und Fahrradwegen. Die charmanten Küstendörfer im South County bieten die schönsten Fotokulissen und die Salzbecken im Ninigret National Wildlife Refuge lassen sich mit dem Kajak erkunden. Frische Meeresfrüchte werden in der „Matunuck Oyster Bar“ zubereitet.

Cliff Walk: entlang prächtiger Villen und opulenter Gärten in Newport.
Providence, charmante Hauptstadt von Rhode Island.
Credit: David Gleeson

Geballt in nur einem einzigen Bundesstaat findest du hier all das, was Neuengland so besonders macht: Jahrhundertealte Geschichte, atemberaubende Natur, hervorragende Kochkunst und Outdoor-Abenteuer aller Art. Erlebe selbst, welche fantastischen Überraschungen der Ocean State zu bieten hat, und erfahre mehr unter VisitRhodeIsland.com

Credit: Discover Newport
Credit: Discover Newport
Credit: Discover Newport
Credit: Discover Newport
Credit: Ocean House

� Vermont

SÜSSES IM GREEN MOUNTAIN STATE

In Neuengland muss nur Vermont ohne eigene Küste auskommen. Dafür punktet der Staat mit anderen Qualitäten: fast 1.000 Kilometer Seeufer am Lake Champlain, saftig grüne Hügel, die insbesondere an der kanadischen Grenze alpinen Charakter besitzen, fast menschenleere Landschaften und historische Bauwerke, die an längst vergangene Zeiten erinnern. Die Kirchen mit den schmalen Spitztürmen scheinen hier besonders weiß getüncht, die Holzbrücken besonders hübsch überdacht. Dabei sollen sie bis heute eigentlich nur den vielen Schnee von den Straßen fernhalten.

Vermonts Hauptstadt Montpelier besitzt zwar ein Kapitol mit goldener Kuppel, hat aber lediglich 8.000 Einwohner. Die Rolle des urbanen Zentrums im „Green Mountain State“ ist daher dem am Lake Champlain gelegenen Burlington vorbehalten. Boston, New York und all die anderen Metropolen der Ostküste scheinen weit weg in der schmucken, kleinen Downtown und an dem langen Seeufer.

Doch warum sich in die Großstadt träumen, wenn charmante Kleinstädte so nah sind? Woodstock (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Festivalort in New York State) ist so ein Ort. In sanften Bögen mäandert der Ottauquechee River durch das Städtchen, das gleich an drei Stellen von den charakteristischen, überdachten Holzbrücken markiert wird. Bunte Galerien, Buchhandlungen, Cafés und Eisdielen vollenden das Idyll.

Ähnlich sieht es in Stowe aus, das mit seinen in verschiedenen Pastelltönen gehalten Holzhäusern einem Bilderbuch entnommen scheint. Der 5.000-Seelen-Ort ist zugleich die Wiege des neueng-

lischen Wintersports. 1940 hat hier der erste Sessellift seinen Betrieb aufgenommen, der im Sommer auch Wanderer und Mountainbiker auf eine Höhe von gut 1.000 Metern bringt. Schneesicher ist der Berg ohnehin: Im Schnitt fallen pro Saison fast sechs Meter. Ganz in der Nähe von Stowe sorgt ebenfalls Gefrorenes für Freude: Am Rande des Dorfes Waterbury liegt das Stammhaus von „Ben & Jerry’s“. Von hier haben die betont schrullig betitelten Eiscremesorten wie „Cherry Garcia“ ihren weltweiten Siegeszug angetreten. Und falls sich jemand darüber wundert, dass in Vermont unter zahlreichen Bäumen Eimer stehen: Das ist dem Maple Sirup geschuldet, der aus den Stämmen der Ahornbäume tropft.

Gut geschützt: Historic Cambridge Junction Covered Bridge.
Fast tausend Kilometer Uferlinie: Lake Champlain.

Tag 1

BOSTON, MASSACHUSETTS

Boston gilt nicht nur als eine der ältesten Metropolen der USA, sondern auch als die Wiege der Nation. Der etwa 4 km lange Freedom Trail führt an 16 der wichtigsten historischen Schauplätze vorbei, die während der Unabhängigkeitsbestrebungen eine maßgebliche Rolle gespielt haben. Der Stadtspaziergang in „America´s Walking City“ bietet einen eindrucksvollen wie auch informativen Überblick über die Stadt, wobei sich auch ein Abstecher abseits der Route immer lohnt.

So bieten vor allem der Quincy Market mit seinen zahlreichen Geschäften und kleinen Restaurants, sowie das Union Oyster House als ältestes Seafood-Restaurant der Stadt ein breites kulinarisches Angebot. Hierzu zählt auch das North End, Bostons „Little Italy“, das nicht nur für seine Pizza und Cannoli berühmt ist, sondern auch für die Boston Celtics und Boston Bruins, die im TD Garden ihre Gegner herausfordern. Allerdings schlägt nach wie vor das Herz der Bostonians am höchsten, wenn sich die Red Sox im altehrwürdigen Fenway Park am Schlagfeld beweisen.

Tag 2

NORTH SHORE, MASSACHUSETTS

Bereits die ersten Kilometer außerhalb der Stadt führen an der North Shore über den Essex Scenic Coastal Byway, der auf einer Strecke von 150 km insgesamt 14 Küstenorte miteinander verbindet und immer wieder überrascht. Salem hingegen ist für seine Hexenprozesse berüchtigt, die im Witch Museum thematisiert werden. Das Peabody Essex Museum widmet sich vielmehr der Kunst, genauso wie das Cape Ann Museum in Gloucester, zugleich Heimat des Hammond Castle Museums.

Tag 3

PORTLAND, MAINE

Die Küste in Richtung Portland ist von malerischen Städtchen wie Ogonquit und Kennebunkport gesäumt, in denen nach wie vor Hummerfang betrieben wird, dem sogar beigewohnt werden kann. Seafood wird natürlich auch in Portland frisch gefangen serviert und kreiert mit den authentischen Bäckereien und Brauereien der Hafenstadt eine kulinarisch facettenreiche Symbiose. Feinschme-

Beacon Hill, eines der vielen charmanten Viertel von Boston.
Mit der berühmten Mayflower kamen die Pilgerväter vor über 400 Jahren nach Amerika.
Credit: Kyle Klein

� Neuengland in 14 Tagen

Mit zwei der wichtigsten Wahrzeichen der USA beginnend und endend, umfasst diese Reise ein Kaleidoskop der schönsten Gegensätze: Kreuzfahrten und Berggipfel, Kunstmuseen und ShoppingMekkas sowie prächtige historische Villen und malerische Dörfer.

Foodtrucks mit regionalen Köstlichkeiten gibt es in jeder größeren Stadt.

cker können ihre kulinarische Reise von hier aus entlang des Maine Oyster Trails fortsetzen, der sich bis zum Acadia-Nationalpark erstreckt und über 70 Stationen umfasst, in denen sich alles um die Meeresdelikatesse dreht.

Geführte Touren zu den Themen Geschichte, Kunst und Architektur stellen Portland aus den Perspektiven vor, die von außerordentlicher Bedeutung sind und bieten stets einen guten Überblick über die verschiedenen Viertel der Universitätsstadt.

Tag 5+6

WHITE MOUNTAINS, NEW HAMPSHIRE

Eine nur 90-minütige Fahrt trennt die Atlantikküste vom Lake Winnipesaukee in New Hampshire, dem größten See des Staates und Herzstück der Lakes Region. Eine Rundfahrt mit der MS Mount Washington belohnt mit einem Blick auf die majestätischen White Mountains, die sich auf der Wasseroberfläche spiegeln. Der gleichnamige National Forest wird über eine Strecke von 55 km

Bar Harbour, Ausgangspunkt zum Acadia-Nationalpark in Maine.

vom berühmten Kancamagus Scenic Highway durchquert.

North Conway liegt ganz in der Nähe der Panoramastraße und ist vor allem für seine Conway Scenic Railroad, die durch diesen Bereich der Appalachen fährt, bekannt. Hoch hinaus auf die höchste Erhebung im Nordosten der USA geht es nach einer eindrucksvollen Panoramafahrt in den White Mountain National Forest mit der historischen Cog Railway-Zahnradbahn, oder über die privat geführte Mount Washington Auto Road in Gorham.

Tag 7+8

BURLINGTON, VERMONT

Sanfte grüne Hügel geben Vermont seinen Spitznamen „Green Mountain State“. Dahinter befindet sich mit Burlington die größte Stadt an den Ufern des Lake Champlain, der sich bis nach Kanada erstreckt. Herzstück der „Queen City“ ist der Church Street Marketplace, eine Fußgängerzone mit zahlreichen Geschäften und Restaurants. Im South End Arts District der Universitätsstadt hingegen wird die Nacht auch gerne zum Tag gemacht.

Auf der Fahrt durch Vermont lassen sich sowohl das Museum für Kunstgeschichte in Shelburne, als auch Stowe im höher gelegenen Teil der Green Mountains erreichen, der entsprechend weite Ausblicke ermöglicht. Auch die Zentrale von Ben & Jerry’s ist in diesem Teil Vermonts beheimatet und kann sogar besichtigt werden. In jedem Fall lohnt es sich in Vermont, immer den längeren Weg zu wählen, um möglichst viele der kleineren Ortschaften zu Gesicht zu bekommen – eine malerischer als die andere, findet man hier stets schnuckelige Boutiquen, einzigartige Delikatessen und herzerwärmende Gastfreundschaft.

Tag 9

BERKSHIRES, MASSACHUSETTS

Obgleich Massachusetts für seine Küste mit weitläufigen Stränden bekannt ist, so sind auch die Berkshires mit ihren Hügeln und Tälern landschaftlich wie kulturell äußerst reizvoll. Gleich an der Grenze zu Vermont beginnt der Mount Greylock Scenic Byway in North Adams und bietet eine spektakuäre Aussicht. Tatsächlich befindet sich hier mit dem Mass MoCA das weltgrößte zeitgenössische Museum. Auch mit dem Norman Rockwell Museum in Stockbrigde wird die kulturelle Bedeutung der Berkshires unterstrichen.

Tag 10

LITCHFIELD HILLS & HARTFORD, CONNECTICUT

Hügelig bleibt es auch in den Litchfield Hills in Connecticut, die von Wasserfällen und Wanderwegen förmlich strotzen und zum Genie-

ßen einladen – Wein spielt hier eine große Rolle! Mark Twain ließ einst im nahegelegenen Hartford sein Traumhaus errichten und zählte auch Harriet Beecher Stowe zu seinen Nachbarn.

Tag 11

KÜSTE & WÄLDER, CONNECTICUT

Weiter südlich an der Küste des Long Island Sunds stellt auch die Yale University mit ihrer weltbekannten Kunstgalerie, ihrem naturhistorischen Museum und dem British Art Center – allesamt kostenlos – ein weiteres kulturelles Zentrum dar. Darüber hinaus gilt New Haven sogar als die Pizzahauptstadt des Landes. Entlang an teils imposanten Yachthäfen führt die Route in die dichten Wälder Connecticuts, die der indigene Stamm der Mashantucket Pequot damals wie heute seine Heimat nennt. Deren Lebensweise wird im gleichnamigen Museum lebendig, das dem Foxwoods Resort Casino angeschlossen ist und als das größte seiner Art gilt.

Tag 12

NEWPORT,

RHODE ISLAND

Zurück am Atlantik dreht es sich im „Ocean State“ nicht nur ums Wasser. Der Cliff Walk bietet auf einer gut 5 km langen Uferpromenade Einblick in die herrschaftlichen Newport Mansions und ihre Gärten, die teils sogar besichtigt werden können. Grün ist es auch in Newports International Tennis Hall of Fame, deren Rasenplatz als der älteste weltweit gilt. Darüber hinaus ist Rhode Islands Schmuckstück vor allem für seine lange Segeltradition und als langjähriger Austragungsort des America´s Cup bekannt, dem eigens ein Museum gewidmet wurde.

Tag 13

PROVIDENCE, RHODE ISLAND

Eine Alternative zu einem Segeltörn entlang der Küste vor Rhode Island bietet eine Fährfahrt durch die Narragansett Bay ins etwas nördlich gelegene Providence. Der „Fed Hill“ lässt kulinarisch keine Wünsche unerfüllt und das pure Leben wird rund um die Gewässer der Stadt gefeiert, die während des Sommers durch schwimmende Fackeln erleuchtet werden. Das „WaterFire“ wird von zahlreichen Konzerten und Straßenkunst begleitet.

Blühende Lupinen: Frühling in New Hampshire.

Tag 14

PLYMOUTH, MASSACHUSETTS

Plymouth Rock gilt als der erste Stein, auf den die Siedler der Mayflower in 1620 ihren Fuß gesetzt haben. Hierzu stellt das Plimoth Patuxet Museum eine Nachbildung eben dieses Schiffes aus und gibt Einblick in das Leben zu jener Zeit.

Vom Hafen von „America´s Hometown“ aus starten während der wärmeren Jahreszeiten auch Walbeobachtungstouren in die Jagdgründe rund um die Stellwagen Bank vor Cape Cod.

Die Strände des Kaps zählen zu den schönsten und längsten der USA und sind wie geschaffen, um das Erlebte Revue passieren zu lassen und abzurunden. Abwechslung bietet unter anderem auch Provincetown an der Spitze von Cape Cod, das malerisch, wie auch LGBTQ+-freundlich ist. Nach wie vor werden Weltoffenheit und Toleranz in ganz Neuengland groß geschrieben!

New Hampshire so weit das Auge reicht.
Per Fähre ab und bis Burlington befahrbar: der Lake Champlain.
Unterhaltung und indigene Kultur: Mohegan Sun Resort, Connecticut.
Land in Sicht! Leuchtturm Rose Island auf Rhode Island.
Fußgängerfreundlich: Burlington, Vermont.
Credit: Lisette Rooney

Sommerfreuden per Boot: Kayaking vor Maines Küste.

Auf dem Wasser

In RHODE ISLAND, dem „Ocean State“, ist die glitzernde Narragansett Bay ein Top-Abenteuerziel. Segelfans kommen dort vor allem in Newport auf ihre Kosten. Die Stadt war über 50 Jahre lang Austragungsort des berühmten America’s Cup. Viele elegante Siegeryachten der Regatta gleiten noch immer durch die Bucht und den Rhode Island Sound. Auf einer Sightseeing-Kreuzfahrt kann die maritime Glitzerwelt erlebt werden.

Wer lieber selbst aufs Wasser möchte: Auch Surfen ist im Küstenort Narragansett möglich. Vor Rhode Island findet man die stärksten Wellen im südlichen Neuengland. Heimische Surfer teilen ihr Wissen und ihre Erfahrung gerne mit Besuchern. In der Peter Pan Surf School, die von Rhode Islands Surf-Champion Peter Panagiotis geleitet wird, sind Sie bestens aufgehoben, um das Wellenreiten zu erlernen.

Die Gewässer rund um Block Island zählen zu den ergiebigsten Fischgründen Neuenglands. Mit Block Island Fishworks können Sie früh in See stechen, um Barsche oder Blaufische zu fangen. Die Insel selbst wurde bereits vor über 2.500 Jahren vom Stamm der Manisses besiedelt. Auf einem ausgiebigen Rundweg um den Old Harbor erfährt man auch von ihrer Geschichte.

MAINE lockt Paddler mit einer Vielzahl von Kajakrouten. Entlang der 5.633 Kilometer langen Küste finden sich unzählige hübsche Inseln. Viele davon sind durch den Maine Island Trail, einen der bekanntesten Wasserwanderwege der USA, miteinander verbunden. Einzelne Abschnitte der rund 600 Kilometer langen Strecke kann man auch auf Tagesausflügen schaffen oder man übernachtet auf gemütlichen Campingplätzen.

Der Acadia-Nationalpark, Neuenglands einziger Nationalpark, bietet unzählige Möglichkeiten, die atemberaubende Natur der zerklüfteten Felsküste zu erleben. Im Landesinneren wird schnell klar, warum Maine als Zentrum des Wildwasser-Raftings gilt. Die Flüsse Penobscot, Kennebec und Dead sind berühmt für ihre

� Spaß und Abenteuer

Kajakfahren, Segeln, Wandern, Radfahren: Neuengland ist ein Paradies für Outdoorfans. Auch den Winter können Aktivurlauber auf eindrückliche Weise erleben.

Jenseits der Baumgrenze: Wanderung am Mount Washington.

Stromschnellen der Klassen III, IV und V sowie für die längste ununterbrochene Wildwasserstrecke im Osten der USA. Abenteuerlustige kombinieren Rafting oft mit einer Wanderung auf dem Gebiet des Katahdin Woods and Waters National Monument, dem bislang einzigen Dark Sky Sanctuary (Lichtschutzgebiet) Neuenglands.

Auf MASSACHUSETTS’ Halbinsel Cape Cod und den Inseln rundherum gehören Hochseefischen und Walbeobachtung zum Lebensstil. Besonders Mutige können sogar mit Haien tauchen. An Land führt der flache, 44 Kilometer lange Cape Cod Rail Trail von Yarmouth bis Wellfleet durch sieben Städte des Kaps und hält zahlreiche Erholungspausen an den wunderschönen Stränden bereit. Am Ende der Strecke liegt die Cape Cod National Seashore. Die fantastische Dünenlandschaft kann auf Wanderwegen erkundet werden, aber natürlich ist auch Baden erlaubt.

Weiten und Wege

Der Mount Washington in NEW HAMPSHIRE ist mit 1.916 Metern Neuenglands höchster Berg. Sein Gipfel ist auch Etappenziel auf dem berühmten Appalachian Trail, der auf einer Länge von rund 3.500 Kilometern von Georgia bis Maine führt. Der Crawford Path wurde vor mehr als 200 Jahren angelegt. Er bündelt das gesamte Erlebnis der White Mountains in nur einer Wanderung: steile Aufstiege, mit Geröll übersäte Gipfel und weite Hochebenen, auf denen Wanderer verweilen und den Panoramablick genießen können, bevor sie den Mount Washington erklimmen. Alle, die einen gemütlicheren Aufstieg vorziehen, können sich von der historischen Mount Washington Cog Railway zum Gipfel befördern lassen. Die Zahnradbahn fährt von Mai bis Oktober mehrmals täglich den Berg hinauf.

Die abwechslungsreichen Trails und eine aktive Biking-Community machen VERMONT zu einem beliebten Ziel für Mountainbiker. Die Kingdom Trails in East Burke verfügen über mehr als 160 km geschmeidige Singletrails, während der Burke Mountain Bike Park und der Killington Bike Park sogar liftunterstützte Downhill-Strecken bieten. Auch Perry Hill in Waterbury und Cady Hill Forest in Stowe bereichern das facettenreiche Streckenangebot des Bundesstaates. Madbush Falls in Waitsfield und die Hawk Rock Cabins in Northeast Kingdom sind fast ausschließlich auf Mountainbiking ausgelegt. Für alle Schwierigkeitsklassen bietet Vermont mit seinen fahrradfreundlichen Städten, einer nachhaltigen Entwicklung des Trail-Netzwerkes und atemberaubenden Landschaften unvergessliche Raderlebnisse.

Die Litchfield Hills in CONNECTICUT sind sowohl für ihre malerischen Wanderpfade und klaren Bäche bekannt als auch für Offroad-Abenteuer. Hier dreht sich alles um die Natur, weshalb sich viele Ausstatter und Touranbieter angesiedelt haben. Zu den besonderen Outdoor-Erlebnissen der Region gehören zum Beispiel aufregende Geländewagentouren durch die Wälder, Fliegenfischen und Forellenangeln im Housatonic River.

Winterzauber

Der Winter ist in Neuengland von besonderem Reiz. Da trifft es sich gut, dass es in 90 Skigebieten mit insgesamt über 1.800 Pistenkilometern erschlossen ist. Man muss jedoch kein passionierter Skifahrer oder Snowboarder sein, um die Region zu seinem Winterurlaubsziel zu machen. Wenn die Temperaturen sinken und die Schneeflocken fallen, kann man seinen Urlaub auch mit anderen reizvollen Outdoor-Aktivitäten gestalten.

Im nördlichen Neuengland gibt es ein weitläufiges Netz von Motorschlittenwegen. Mit einem Mietfahrzeug können auch diejenigen, die noch nie auf einem dieser „Ski-Motorräder“ gesessen haben, nach wenigen Übungsstunden bei örtlichen Anbietern Teil dieser aufregenden Wintermotorsportwelt werden. In VERMONT, NEW HAMPSHIRE und MAINE kann man über 40.000 Kilometer Schneemobilwege erkunden und dabei Orte entdecken, die man sonst nicht zu Gesicht bekommen würden. Eine weitere Möglichkeit, verborgene Landschaften in den drei Staaten zu finden, ist die Teilnahme an einer Hundeschlittentour. Dabei gleitet man schwungvoll hinter einem Rudel ungestümer Huskys und Malamutes bei einem wilden Trip über die gefrorene Landschaft her. Im Powder Ridge Mountain Park & Resort in CONNECTICUT kann man derweil nicht nur auf Reifen den Berg runterrodeln, sondern auch die Skier unters Fahrrad klemmen. „Ski Biking“ heißt das neue, actionreiche Freizeitvergnügen. Wetterunabhängig hingegen ist der IT Adventure Ropes Course in New Haven. Der weltgrößte Indoor-Klettergarten ist das ganze Jahr geöffnet. Neuenglands Städte schaffen im Winter auch Dank der stimmungsvollen Beleuchtung ein ganz besonderes Ambiente und bieten eine einzigartige Mischung aus Unterhaltung und Freizeitmöglichkeiten im Freien. Die Eisbahn am Frog Pond im Boston Common glänzt mit der perfekten Kulisse zum Schlittschuhlaufen. Hier können Anfänger und Profis vor der imposanten Skyline der Stadt und unter funkelnden Lichtern über das Eis gleiten. Der

Stromschnelle voraus! RaftingAbenteuer in Maine.

Wale beobachten in Massachusetts – ein Muss!

Originelle Unterkunft: Glamping mit Lagerfeuerromantik.

Boston Seaport verwandelt sich in dieser magischen Zeit zum Snowport und lädt neben vielen weiteren Aktivitäten auch zum Eisstockschießen ein. Providence in RHODE ISLAND sorgt nicht nur mit einer Eislaufbahn, sondern auch mit einem Eis-Autoscooter für Winterspaß.

Für zusätzliche Abwechslung in allen sechs Bundesstaaten sorgen auch in der kalten Jahreszeit die vielen Sportevents sowohl der Profiligen im Eishockey und Basketball, als auch die Collegematches, die ebenfalls sehr unterhaltsam und spannend sind. So kommt man nicht nur in Kontakt mit den Einheimischen, sondern wärmt sich beim Anfeuern der Teams auch gleich mit auf.

Winterspaß mit Schneemobiltouren in New Hampshire.

Die Neue Welt

Keine Region der Vereinigten Staaten ist so reich an Geschichte wie Neuengland – und keine hält sie zugleich so lebendig. In MASSACHUSETTS begann mit der Boston Tea Party 1773 und dem Aufstand gegen die britischen Soldaten in Lexington und Concord 1775 die Amerikanische Revolution. Beide Ereignisse werden mit hervorragenden Museen und Re-Enactments an den Originalschauplätzen gewürdigt. In Bostons Innenstadt können Geschichtsinteressierte darüber hinaus den Ereignissen von damals auf dem vier Kilometer langen Freedom Trail nachspüren, während in Plymouth die Geschichte der ersten weißen Siedler aus der Alten Welt lebendig gehalten wird.

Portsmouth in NEW HAMPSHIRE gibt mit dem Strawbery Banke Museum einen Einblick in 300 Jahre Kolonial- und Seefahrtgeschichte. Auf dem Marktplatz der Stadt reihen sich Galerien, Theater und historische Stätten aneinander. Manchester, die größte Stadt des Staates, beherbergt das renommierte Currier Museum of Art, das Werke von Picasso und Monet zu seiner Sammlung zählt. Zwei von Frank Lloyd Wright entworfene Häuser stehen ebenfalls auf dem Areal. In der Monadnock-Region liegt die charmante Kleinstadt Peterborough, Heimat der berühmten privaten Künstlerresidenz MacDowell, einem bekannten Zufluchtsort für Schriftsteller und kreative Köpfe.

Architektonische Hingucker sind die prachtvollen Anwesen in Newport, RHODE ISLAND. Einige stammen aus Kolonialzeiten, die meisten wurden jedoch im Gilded Age vor rund 150 Jahren als Sommerhäuser der damals reichsten Familien des Landes errichtet. Heute beherbergen sie nicht selten Hotels, Restaurants oder Museen wie das Rough Point Museum, in dem die Philanthropin Doris Duke gelebt hat.

Im Mystic Seaport Museum in CONNECTICUT können Besucher durch die Straßen eines nachgebildeten Seefahrerdorfes aus dem 19. Jahrhundert schlendern, den Zimmerleuten bei der Restaurierung alter Boote in der eigenen Restaurierungswerft über die Schulter schauen, etwas über das Schmiedehandwerk und andere Berufe erfahren, die einst für die Schiffbauindustrie in der Regi-

on wichtig waren, und an Bord historischer Schiffe gehen. Hierzu zählt auch die „Charles W. Morgan“, das letzte erhaltene hölzerne Walfangschiff der Welt.

Essen und Trinken

Neuengland ohne Ahornsirup? Unvorstellbar. Der süße Saft des Ahornbaumes wurde bereits von den Ureinwohnern eingedickt, die die Ernte mit einem „Zuckermondfest“ am letzten Vollmond vor dem Frühling feierten. Heute wird Ahornsirup in allen Bun-

Geschichte erleben im Boston Teaparty Ships & Museum.
Credit: Meet Boston

� Geschichte und Kultur

Ein perfektes Menü: Zur reichhaltigen Geschichte gesellen sich in Neuengland auch immer gutes Essen und spannende Kunst.

desstaaten Neuenglands gewonnen, meist von Familienbetrieben, die sich beim Herstellungsprozess auch gerne über die Schulter gucken lassen.

VERMONT ist dabei sogar Hauptproduzent der gesamten USA. Die Unterschiede liegen jedoch weniger in der geografischen Herkunft als vielmehr in der Qualität. Golden, Amber, Dark und Very Dark. Je dunkler der Sirup, desto intensiver der Ahorngeschmack, was keinesfalls mit dem künstlichen „Pfannkuchensirup“ aus dem Supermarkt vergleichbar ist. Kein Frühstücks-

Preisgekrönter Wein aus Connecticut.

lokal in Neuengland, das etwas auf sich hält, serviert etwas anderes als den echten Sirup.

Ein weiteres Grundnahrungsmittel der Region ist der Hummer, für den MAINE unangefochtener Spitzenreiter ist. Mit einer jährlichen Fangmenge von rund 45.000 Tonnen ist die Hummerindustrie des Bundesstaates mit Abstand die größte der Vereinigten Staaten. Entlang der Küste gibt es zahlreiche Fischereiflotten und erstklassige Fischrestaurants – von „McLoons“, einer urigen Hütte am Meer in South Thomaston, bis zu „Eventide Oyster Co.“, einem

Herrschaftliche Mansions: Rosecliff, Newport, Rhode Island.

landesweit bekannten Restaurant in der Innenstadt von Portland. Neben Hummer glänzt Neuenglands Küste mit der berühmten Clam Chowder, einer Muschelsuppe, die portugiesische Einwanderer einst auf Tomatenbasis kochten. In MASSACHUSETTS wird sie mit viel guter Sahne zubereitet, während sie in RHODE ISLAND und CONNECTICUT meist in klarer Brühe daherkommt. Dass zu gutem Essen auch gutes Trinken gehört, beweisen die zahlreichen Craft-Beer-Brauereien, die es überall in Neuengland gibt. In CONNECTICUT werden diese durch 22 Winzereien ergänzt, die auf einem eigenen Wine Trail erkundet werden können.

Kunst und Musik

Was haben „Tom Sayer“, das „Dschungelbuch“, „Moby-Dick“ und „Onkel Toms Hütte“ gemein? Sie alle wurden in Neuengland geschrieben, und die Orte, in denen dies geschah, können sämtlich besichtigt werden. In Hartford, CONNECTICUT, heißt das Mark Twain House seine Besucher willkommen. Gleich nebenan liegt mit dem Stowe Center ein weiteres Schwergewicht der amerikanischen Literatur. Harriet Beecher Stowe ist die Autorin von „Onkel Toms Hütte“.

In Dummerston, VERMONT, lebte Rudyard Kipling und in Pittsfield, MASSACHUSETTS, Herman Melville. „Arrowhead“ nennt sich dessen Haus in den Berkshires, deren höchste Erhebung den Schriftsteller dereinst beim Blick aus dem Schreibtischfenster an einen Wal erinnerte. Die Wälder der Berkshires sind auch Schauplatz zweier bedeutender Festivals. In Tanglewood gibt sich seit 1938 die Elite der klassischen Musik ein sommerliches Stelldichein, und die kleine Collegestadt Williamstown ist Heimat eines weltbekannten Theaterfestivals. In NEW HAMPSHIRE ziehen derweil das Prescott Park Art Festival und das erst kürzlich komplett erneuerte Colonial Theatre von 1914 in Laconia in ihren Bann.

Auch Neuenglands Küste zeigt sich ausgesprochen musikalisch. In MAINE begeistert das zweitägige North Atlantic Blues Festival jeden Sommer seine Besucher vor der malerischen Kulisse am Public Landing in Rockford. Und auf dem legendären Newport Folk Festival in RHODE ISLAND griff Bob Dylan 1965 erstmals zur elektrischen Gitarre.

Feste Größen in der Museumslandschaft sind unter anderem das Museum of Fine Arts in Boston, das am 4. Juli 1876, dem 100. Jahrestag der Unabhängigkeitserklärung, seine Schätze erstmals der Öffentlichkeit präsentierte, aber auch die Yale University Art Gallery und das Harvard University Art Museum, die sich jeweils auf dem Campus der beiden weltberühmten Universitäten befinden.

Insbesondere an Thanksgiving sind Cranberries ein Grundnahrungsmittel.

Connecticuts Museumsräume zeigen sich bunt und kunstvoll.

Alles, was das Meer hergibt, gibt es in Maine.

Unverzichtbar beim amerikanischen Frühstück ist Ahornsirup, am besten aus Vermont.

Musikkultur live und authentisch, hier in einem Club in Rhode Island.
Glass House - Architekturikone von Philip Johnson in New Canaan, Connecticut.

Go Providence Rhode Island goprovidence.com

New England Partners

Massachusetts meetboston.com

Berkshires & Hotel on North Massachusetts berkshires.org hotelonnorth.com Discover

Massachusetts Massachusetts discovercentralma.org Mohawk Trail Region Massachusetts mohawktrail.com

visitnorthofboston.org

Destination Salem Massachusetts destinationsalem.org

Discover Quincy Massachusetts discoverquincy.com

Lafayette Hotels 41 Properties Maine, New Hampshire & Vermont visitlafayettehotels.com

MetroWest Boston Visitors Bureau Massachusetts metrowestvisitors.org

Prudential Center Massachusetts prudentialcenter.com

Air New England airnewengland.com

Greater Springfield Convention & Visitors Bureau Massachusetts explorewesternmass.com

Hotel UMASS Massachusetts hotelumass.com

Salem Witch Museum Massachusetts salemwitchmuseum.com

Town of Bethlehem New Hampshire bethlehemnh.org

Boston, Massachusetts.
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