zett Magazin

S CHLACHTHOF

zMA GA

LAGERHAU S

FEB MRZ 16

ZIN F Ü R

S T A D T K U L T U R

Freizeit

A N DY M c K E E We l t u m a r m e n d e Musik SERDAR SOMUNCU Sexy Revolution & T h e Po l i t i c s KAPELLE PETRA Die Bekloppten kommen

JUBEL TRUBEL HEITERKEIT Das Glück hat viele Formen

THEMA

Halbzeitwissen

Freizeit

inhalt

FRÜHER WAR MEHR LAMETTA

THEMA

08

Jubel Trubel Heiterkeit 4 Die Suche nach dem Glück – irgendwo zwischen Askese und Ekstase | Jörg Windszus 6 Requiem für einen Traum | Andreas Schnell 7 Gemeinschaftsglück – eine Bremer Tradition | Joschka Schmitt 8 Das Glück der Fülle | Arne Helms | Monika Juchta 9 Vom Chaos zum Flow | Lena Philipp

Julia von Wild ist Kulturmanagerin aus Überzeugung und Leidenschaft, Gesellschafterin von zweifellos.net – Büro für kulturelle Dienstleistung, Beraterin und treibende Kraft in der Bremer Musikszene, Vorstand und Prinzessin des Clubverstärker Bremen e.V. und seit neuestem künstlerische Leitung des internationalen Straßentheaterfestivals tête à tête in Rastatt.

HALBZEIT

Eure Agentur heißt zweifellos. Hast du manchmal Zweifel an dem, was du tust?

Hätten wir Zweifel gehabt, hätten wir diese Agentur nicht gegründet. Trotzdem gibt es hin und wieder kleine und große Hürden, die es zu überwinden gilt. Da kommen durchaus Zweifel auf, diese zu bewältigen ist dann aber auch immer wieder Ansporn genau damit weiterzumachen.

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Im Mai organisiert ihr das internationale Straßentheaterfestival tête à tête in Rastatt. Eine große neue Herausforderung?

Ja, das ist eine wirklich spannende und ehrenvolle Aufgabe, dieses riesige Festival zu übernehmen und weiterzuentwickeln.

Wir bringen gerade ordentlich norddeutschen Wind nach Süddeutschland und haben viel vor.

10 Kulturelle Kurznachrichten 11 Theater gegen die Norm Portrait Mateng Pollkläsener | Jens Laloire 12 Der gute Jogger Literatur | Jens-Ulrich Davids 13 Oh mein Utopia Glosse | Jens Laloire

Kleinkunst, Konzert, Zirkus oder Theater?

Das lässt sich gar nicht trennen, wir müssen weg von den üblichen Sparten und alten Strukturen. Spannend und inspirierend ist es doch, wenn sich diese Kunstformen ergänzen und Neues entsteht. Sobald die künstlerische Leidenschaft den Funken überspringen lässt, ist es für mich die größte Inspiration.

FREIZEIT

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14

Andy McKee |17 Hippies | HI 5 | Jon Gomm | Myanmar et. Al. | Kapelle Petra | Steffen Möller | Gustav Peter Wöhler | Lumpenpack | Wingenfelder | Mads Langer | Jan Weiler | Terrorgruppe

Wie beurteilst du die Bremer Musikszene in Sachen Bands und Konzerte? Ambitioniert oder provinziell?

Ausbaufähig ambitioniert, es gibt glücklicherweise einige Hoffnungsschimmer! Aber ich werde nicht müde, zu sagen, dass es einen ordentlichen Schub an ernstzunehmender Professionalisierung, klarer Zuständigkeit und lösungsorientierter, spartenübergreifender Beratung für die Szene braucht. Oder wollen wir uns wirklich weiterhin nur mit dem Saarland messen?

Bräuchte Bremen nicht noch viel mehr kulturell engagierte Leute wie euch, die auch frische Ideen haben? Ich hab immer den Eindruck große Teile der Kulturszene erstarren in ihrem Status Quo. Wo bleibt die Innovation statt immer wieder das Gleiche?

Unbedingt! Für Bremen kann es nicht genug frischen Wind, neue Ideen und Innovation geben. Wir müssen endlich Platz schaffen und dem Nachwuchs dringend den erforderlichen Raum geben, sich zu entwickeln und Neues zu schaffen, sonst ersticken wir hier in den sogenannten alt bewährten Strukturen und schlafen vor Langeweile ein.

Warum Bremen und nicht Berlin, Hamburg oder Gelsenkirchen?

Ach ja, irgendwie ist es woanders am Ende auch nicht besser, oder? Wobei … ich schwöre ja darauf, dass Offenbach ganz groß im Kommen ist!

Was würdest du für mich kochen? Und warum?

Frankfurter Grüne Soße, weil ich mit Sicherheit die beste ›Grie Soß‹ in Bremen mache – und das sogar vegan!

War früher mehr Lametta?

Heute ist zum Glück mehr Glitter als Lametta – das ist viel bunter und glamouröser!

Interview: SEAN-PATRIC BRAUN

Februar:

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März: Serdar Somuncu & Band | Get well soon | Namika | Nagelritz | Liedfett | Kinners

KULTURGUT Vo n L e n a S t u c k e n s c h m i d t

zMA GA

editorial FÜR STADTKULTUR

ZIN EIN MAGAZIN MACHT STADTKULTUR Das Wesen des Glücks ist kein einfaches. Flüchtig ist es, soweit sind sich wohl alle einig, aber darüber hinaus? Selten sagt jemand: ›Ich bin glücklich.‹ Und wenn doch, vermutet man eine neue Liebe oder zumindest eine neue Arbeitsstelle. Aber nur so aus uns heraus sind wir selten glücklich. Dafür sind wir auch nicht da, meint zumindest Schopenhauer. Er sagt: ›Es gibt nur einen angeborenen Irrtum, und es ist der, dass wir da sind, um glücklich zu sein.‹ Dauerhaftes Glück scheint für uns nicht vorgesehen, aber Momente des Glücks erleben wir täglich. Diese als solche wahrzunehmen, gelingt uns nicht immer, da gibt es noch Optimierungspotenzial.

Im World Happiness Report von 2015 hat es Deutschland auf den 26. Rang geschafft, auf den ersten drei Plätzen stehen die Schweiz, Island und Dänemark. Sagt uns das was? Nicht wirklich. Sogar das dauerkrisengeschüttelte Israel steht deutlich vor Deutschland auf Platz elf. Da lässt sich die Vermutung, dass Glück stark vom Sicherheitsgefühl der Menschen abhängt, gleich mal ad acta legen. Aber es gibt eben auch sehr unterschiedliche Arten des Glücks, man müsste wissen, wonach die Forscher eigentlich gefragt haben.

Wir sind in dieser Ausgabe dem Glück des Zufalls, der Fülle, der Selbstüberwindung und der Gemeinschaft nachgegangen. Außerdem haben wir herausgefunden, dass es in Bremen einen Versuch gab, Glück als Schulfach einzurichten. Vielleicht ist das ein Anfang. Oder hat der Volksmund doch Recht, wenn er sagt: ›Das Glück ist eine dumme Kuh; es läuft dem größten Ochsen zu‹?

Gudrun Goldmann (Chefredakteurin)

Übrigens: Wir sind eine offene Redaktion. Jede und jeder kann gerne mitmachen!

Kontakt: zett@schlachthofbremen.de

W i r b e d a n ke n u n s b e i C a s i n o B re m e n u n d d e r B o ta n i ka , d a s s w i r d o r t fo to gr a f i e re n d u r f te n .

Schlachthof H E R AU S G E B E R

Visit

Foto: MARINA LILIENTHAL

THE MA

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k c ü l G m e d h c a n d e n u h c e s u e k s A n e Die S h c s i w z o dw I rg e n

Jörg Windszus organisiert Kulturveranstaltungen im Lagerhaus, ist als Veranstaltungstechniker in der freien Theaterszene tätig und macht linke Politik im Beirat Mitte. Außerdem mag er Vögelchen und Pilze.

Fotos: MARINA LILIENTHAL

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›Wenn du Glück hast, bist du glücklich wenn du Geld hast, bist du reich wenn das Schicksal sagt: Ich schick dich dann geh am besten gleich‹ Funny Van Dannen, Der Fatalist

In Zusammenarbeit mit der Wirtschaftswissenschaft, die zumindest den Grenznutzen glücksverheißender Waren theoretisch fundiert zu bestimmen vermag, lassen sich so bestimmt wertvolle Anregungen für die Entwicklung zielgruppengerechter Werbekampagnen gewinnen. Dass dabei aber die industrielle Produktion von Bedürfnissen, die ja nach buddhistischer Lesart die eigentliche Quelle menschlichen Unglücks darstellen, im Vordergrund steht, versteht sich nach der immanenten Logik unseres Wirtschaftssystem eigentlich von alleine.

Die Glücksforschung steckt noch in den Kinderschuhen. Es gibt Auch von der Hirnforschung ist in diesem Bestrebungen, zu der Berechnung des Brutto-Inlands-Produkts Zusammenhang eher weniger zu erwarten. Zwar (BIP) einer Gesellschaft, die Zufriedenheit ihrer Miglieder hinzuzusind die für das Glücksempfinden entscheidenden ziehen. Analog zum westlichen Geschäftsklimaindex wird in dem Aktivitäten im präfontalen Cortex längst kartosüdostasiatischen Königreich Bhutan seit 1979 das jährliche Brutgrafiert, auf eine nebenwirkungsfreie Droge, die uns tonationalglück erhoben, ein Bestreben, das außer in dem Fehlen die Anstrengungen eines mehrstündigen Dauerlaufs sonstiger positiver Indizes sicherlich auch in der buddhistischen erspart, müssen wir aber wohl noch eine Weile warTradition des Landes wurzelt. Nur wenige Weltreligionen haben ein ten.Vielleicht kann ja die Psychologie Abhilfe verschafvergleichbar positives Verhältnis zum Glück, wie die fernöstliche fen, jene Wissenschaft, die sich immerhin der MindeLächelphilosophie. Die Vereinten Nationen haben merklich später, rung seelischer Leiden verschrieben hat. Tatsächlich nämlich 2011, in der Resolution 65/309 ›Happiness‹ als ein Faktor gibt es mit der Positiven Psychologie eine Teildisziplin, der globalen Menschheitsentwicklung installiert, dies jedoch immerhin ohne Gegenstimmen. Im gleichen Jahr nahm die Enquete- die zusätzlich zu den von Siegmund Freud erklärten Therapiezielen, die Fähigkeit zu lieben und zu arbeiten, Kommission ›Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität‹ der Bundeszumindest die Möglichkeit menschlichen Glücks in ihre regierung erstmals ihre Arbeit auf. Unter den von der deutschen Überlegungen einbezieht. Sie hat sich halt nur noch nicht Kommission entwickelten Sozialindikatoren sucht man den durchsetzen können.

Terminus Glück allerdings vergeblich. Der Exportweltmeister muss Glücklicherweise gibt es das Fach Glück versuchsweigeahnt haben, dass er es schwer haben wird, in dieser Rubrik se im Schulunterricht. Zwar könnte man jetzt den ungemit den anderen Nationen zu konkurrieren. Ein Jahr später setzte rechtfertigten Einwurf erheben: ›So was hatten wir früher sich das bettelarme Costa Rica an die Spitze der weltweiten auch, es nannte sich Freistunde.‹ Aber so einfach ist es Glücksbewegung, noch vor seinem direkten Verfolger, dem kriegsnicht. Der Wunsch vieler Schülerinnen und Schüler, im gebeuteltem Vietnam. Dessen vormaliger Kriegsgegner, die USA, Rahmen des unvermeidlichen Unterrichts auch etwas Positieine Nation, die das Streben nach Glück bereits seit 240 Jahren ves für ihr eigenes Leben herauszuziehen, ist nach wie vor verfassungsrechtlich garantiert, belegte lediglich einen glücklosen lebendig und gerechtfertigt. Das Thema Glück als Lerninhalt 105. Rang.

Gemessen an der vorherschenden Ideologie, nach der man ist deswegen nicht so widersprüchlich, wie es auf Anhieb alles irgendwie messen und managen kann, ist das Phänomen erscheint. Sarah Harjes und Kathrin Klug haben das Modell›Glück‹ weiterhin ein Stachel im Fleische. Von allen Wissenschafprojekt des Heidelberger Wirtschaftsgymnasiums vor einigen ten, mittels derer wir dem Geheimnis eines glücklichen Leben Jahren für den achten Jahrgang der Oberschule Schaumburger auf die Spur kommen können, ist die Philosophie sicherlich der Straße in Bremen adaptiert. Mit beachtlichem Erfolg: zwar ohne vielversprechendste Ansatz. Die Weisen machten sich schon in Glücksgarantie für die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler, der Antike ihre Gedanken, wie der Mensch seinem eigenen Glück aber dafür mit wertvollen Anregungen, einmal darüber nachzuförderlich sein könnte, und haben sich zwischen Askese und denken, was uns im Leben wirklich wichtig ist. In unterschiedliEkstase doch nie auf einen gemeinsamen Weg einigen können. chen Modulen, von Bewegungstrainings über literarische Formen Ihre gedanklichen Bemühungen wurden nichtsdestotrotz von dem bis hin zu Filmprojekten, wurde das Thema von allen Seiten Humanisten Ludwig Marcuse in seiner ›Philosophie des Glücks‹ beleuchtet und die daraus gewonnenen Erkenntnisse in persönsehr unterhaltend und verständlich zusammengefasst. Die Soziolichen Glücksheften festgehalten. Ein kleiner Anfang immerhin, logie beschränkt sich im Wesentlichen darauf, mithilfe repräsendenn wenn wir alle wieder lernen, etwas unter Glück zu verstetativer Umfragen zumindest das subjektive Glücksempfinden in hen, hat das Wörtchen vielleicht eine Chance auf Realisierung. der Bevölkerung festzuhalten, um es auf eventuelle Korrelationen mit der Zugehörigkeit der Befragten zu ihren sozialen Milieus zu untersuchen.

Ekstase

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ANDREAS SCHNELL

REQUIEM FÜR EINEN TRAUM Ich gestehe: Ich hab’s getan. Lotto gespielt. Und auch ein-, zweimal auf der Pferderennbahn Geld gewettet. Auf Pferde, die mir eines so gut wie das andere waren.

Einmal habe ich sogar gewonnen. Aber für einen Hauptgewinn hat es nie gereicht.

Ich hätte natürlich auch kalauern können: ›Ich habe abgerieben‹ – nämlich die Gummierung eines Rubbelloses. So oder so: Ich muss mir zumindest keine Sorgen darüber machen, tief zu fallen nach dem hohen Gewinn.

Eine Geschichte, die die Boulevardmedien gern erzählen über die in jener Geschichte nur vermeintlich Glücklichen, die mit dem Reichtum nicht zurechtkommen, weil sie sich ihren Gelüsten hingeben, das Geld für leichte Mädchen und schwere Autos ausgeben und – frei nach George Best – den Rest verprassen. Ein gewisser Lotto-Lothar gewann beispielsweise 3,9 Millionen Mark. Er tat wie beschrieben und starb gerade mal fünf Jahre nach seinem großen Glück an einer Leberzirrhose.

Schadenfreude und das schäbig-tröstliche Geldmachtjaauchnichtglücklich mögen den Reiz solcher Geschichten ausmachen. Aber: Stimmen sie überhaupt? Besser: Folgt aus dem einen mit einer gewissen Notwendigkeit das andere? Es gehört nicht viel dazu herauszufinden, dass es prominente Lottogewinner gibt, die ganz andere Geschichten erzählen können. Dieter Leipold zum Beispiel, der Inhaber einer insolventen Brauerei war, und, weil der Betrieb schlichtweg nicht ins Laufen kommen wollte, nebenher in einer Diskothek arbeitete. Seine Frau spielte unterdessen erfolgreich in der Lotterie. Ihren Gewinn in Höhe von einer Million D-Mark investierten die beiden mit viel Erfolg in eine neuartige Limonade, die mittlerweile von einem großen Getränkehersteller aufgekauft wurde. Oder: der Fernsehkoch Steffen Henssler, der sich mit der vergleichsweise kleinen Summe von 44.000 Mark den Traum erfüllte, Sushi-Koch zu werden.

Natürlich auch das Geschichten, die gern kolportiert werden. Weil andererseits: Erst recht oder mindestens so gern wie aus Schadenfreude lesen die 20 Millionen Lottospielerinnen und -spieler in Deutschland wahrscheinlich Geschichten, die sie in ihrem Hobby bestärken, das manche verächtlich Idiotensteuer nennen. Weil die Gewinnchancen so gering sind.

Bei einer abgegebenen Tippreihe soll die Chance auf sechs Richtige bei eins zu 14 Millionen liegen. Aber dann: Irgendwer gewinnt ja dann doch – und warum sollte das nicht man selbst sein? Eben!

Bleibt die Frage: Ist das nicht alles viel zu gefährlich mit dem Lotto, gerade wenn man gewinnt – siehe Leberzirrhosen-Lothar? Und was ist eigentlich mit den anderen, die das große Los gezogen haben? Das Problem ist: Die kennt niemand – außer ihnen selbst und der Lottogesellschaft. Dazu raten zumindest die Lottogesellschaften. Also müssen wir Experten fragen. Und natürlich gibt es auch zu diesem Thema Studien, die sich – wer hätte es gedacht – gelegentlich widersprechen.

Foto: MARINA LILIENTHAL

WESTSPIEL CASINO BREMEN

Eher hypothetisch fand eine Studie der Bertelsmann-Stiftung heraus, dass nur jeder fünfte Lottogewinner nach einem Großgewinn aufhören würde zu arbeiten. Würde. Die ›Augsburger Allgemeine‹ zitiert in einem Artikel zur Studie einen Mitarbeiter von Westlotto wie folgt: ›Im ersten Moment wissen die Menschen nicht, was sie mit so einem hohen Gewinn machen sollen. Dann aber führt ein Großteil der Neu-Millionäre sein Leben ganz normal weiter und zahlt zum Beispiel mit dem Gewinn das Haus ab.‹ Ökonomen der britischen OxfordUniversität wollen herausgefunden haben, dass 19 Prozent der Lottogewinner in ihrem alten Job bleiben, 31 Prozent ehrenamtlich arbeiten 15 Prozent Unternehmen gründen, die insgesamt fast 3200 Arbeitsplätze zur Verfügung stellen.

82 Prozent kauften sich ein neues Haus.

Nun ja, aber: Glück jenseits des mathematischen Zufalls und so? Dafür gibt es – zum Glück – Glücksforscher. Von denen sich einige zur Beantwortung der heiklen Frage vor knapp zehn Jahren im Wissenschaftszentrum Berlin zum Glückssymposium zusammensetzten. Ihre Antworten waren, sagen wir, nicht eindeutig. Einerseits mache Geld glücklicher als kein Geld. Andererseits nutzten sich Maseratis schnell ab.

Anders als gelingende Sozialkontakte. Die aber, ließe sich einwenden, wegen eines Maserati ja nun auch nicht unmöglich sind. In einem Punkt sollen sich die Forscher in Berlin aber einig geworden sein. Menschen, die auf der ständigen Suche nach dem Glück sind, werden auf jeden Fall unglücklich.

Ein amerikanischer Kollege hat übrigens 1978 herausgefunden, dass Lottogewinner 18 Monate nach der freudigen Nachricht nicht glücklicher waren als die, die leer ausgingen.

Und ein deutscher Kollege stellte anhand einer Untersuchung fest: Das Glück, das die Deutschen nach der Hochzeit befällt, ist nach zwei Jahren schon verpufft.

Aus alledem einen Schluss zu ziehen, fällt natürlich schwer. Vielleicht sollten wir öfter heiraten. Und die Anwaltskosten mit dem Lottogewinn bezahlen. Scheint gut investiertes Geld zu sein.

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JOSCHKA SCHMITT

GEMEINSCHAFTSGLÜCK EINE BREMER TRADITION ›Da es sehr förderlich für die Gesundheit ist, habe ich beschlossen, glücklich zu sein.‹ Ein Zitat des Philosophen Voltaire, das zum Nachdenken anregt. Kann man einfach beschließen glücklich zu sein? Ist jeder seines Glückes Schmied?

Und wenn ja, wo soll man anfangen zu schmieden?

Oft finden sich Gruppierungen für gemeinschaftliche Anliegen zuDer Mediziner und Glücksbotschafter Dr. med. Eckhart von Hirschhausammen. Die Palette ist groß: WGs, Hausbesetzer, Demonstranten, sen kennt fünf Arten des Glücks: das der Gemeinschaft, das des Zufalls, Hochschulgruppen, Parteien, Elternvertreter, Flüchtlingshelfer oder das des Moments, das der Selbstüberwindung und das der Fülle. ErstBürgerinitiativen sind nur einige. Gutes tun tut gut. Die Bewegung genanntes sei dabei das auf Dauer Allerwichtigste. In Bremen hat diese #bremenlebt, bei der Kulturschaffende gemeinsam mit Aktionen Sorte Glück eine lange Tradition. So waren es gewisse Stadtmusikanten, gegen Einschränkungen der Bremer (Sub)kulturlandschaft einstanden, die sich einst zusammenschlossen und hier ihr Glück fanden. Das verdeutlicht gleich zwei Dinge. Erstens, welche Dynamik sich bei der Gemeinschaftsgefühl der Bremer sei ein besonderes, hört man immer Vereinigung für die gemeinsame Sache entfalten kann – in Form von wieder von Zugezogenen.

Aufmerksamkeit, Dialog und Aufbruchsstimmung. Und zweitens, welch Gemeinschaft lässt sich klein und groß denken, physisch und abwichtige Rolle das Internet für Gemeinschaften spielt. Solch digitale strakt. Der Mensch als soziales Individuum wird als Einzelgänger kaum Vernetzung schafft geistige Nähe, wo sie analog nur räumlich bestand. glücklich. Nicht immer besteht die Wahl, aber im Vergleich zu Familie Will eine Gemeinschaft glücklich bleiben, so sollte sie gemeinund Kollegen kann man sich Freunde aussuchen. Hirschhausen sagt: schaftlich denken, offen für Neuzugänge sein und aufeinander achtge›Freunde sind die größten Glücksbringer! Wenige Befunde sind so ben. Glück ist vergänglich und lässt sich nicht konservieren. Allerdings universell richtig, so interkulturell gültig und immer wieder in Studien sollte auch Missliches nicht über Gebühr romantisiert werden – noch bestätigt.‹ Gemeinschaft als Gesellschaft kann wiederum viel vieleine Bremer Eigenschaft –, denn wo Gemeinschaften sind, da gibt es schichtiger zusammenkommen, etwa als Weltbürger, Europäer, Bremer, schnell solche, die nicht dazu gehören. Alle Bestandteile der gemeinViertelbewohner oder Stammkneipenbesucher. schaftlichen Bremer Glücksgefühle lassen nicht vollständig erfassen.

Interessengemeinschaften sind die mit der größten WahrscheinlichDafür ist deren Wahrnehmung zu individuell. In dieser Stadt der kurzen keit auf kollektive Glücksgefühle. Das Weserstadion zum Beispiel ist Wege sind sie vielleicht trotzdem fassbarer als anderswo. Die Theorie, so eine Stätte in der – wenn es gut läuft – viele tausend Menschen nach der jeder Mensch mit jedem anderen auf der Welt über nicht gemeinsames Glück finden. Der Moment, in dem ein Werder-Tor fällt mehr als sechs Ecken verbunden ist, wird hier sicher locker unterboten. oder der Schlusspfiff den Heimsieg besiegelt, setzt unbeschreibliche Manches entzieht sich dem eigenen Einfluss, jedoch kann jeder grün-weiße Emotionen frei. Etwas kleiner auch beim gemeinsamen selbst viel dafür tun, glücklich zu sein. Glück lässt sich also schmieden, Mitfiebern in Wohnzimmer, Kneipe oder beim Public Viewing – wahlwenn man aktiv ist und sich wohltuend in die Gemeinschaft einbringt. weise inklusive Glückspils.

Folglich lässt es sich in der Bremer Gesellschaft gut glücklich sein, Ebenso gut lässt sich gemeinsames Glück bei Konzerten und Fesdenn die städtische Gemeinschaft steht hier auch für gemeinsame tivals finden. Im Breminale-Zelt vor der Bühne stehen, das LieblingsIdentifikation mit Höhen und Tiefen. Besonders nachhaltig vielleicht, lied mit Hunderten, gar Tausenden im Chor singen, in glückliche denn man feiert Erfolge kollektiv, hält zusammen und lässt sich Gesichter der Besucher schauen – ein kolossales Gefühl. Gleiches gilt nicht kleinkriegen von Niederlagen oder Engpässen. Oder wie es für Tanzflächen im Club oder unter freiem Himmel. Die gemeinsame in einer alten Ode heißt: ›In Bremen, da lässt sich’s gut leben, da Bewegung zur Musik vereint und steigert Chancen, in solcher Atmoszählt auch der was, der gar nichts mehr hat.‹ phäre neue Bekannt- und Freundschaften zu finden. Vielleicht gar Partner oder Mitbewohner in spe.

THE MA

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ARNE HELMS

MONIKA JUCHTA

DAS GLÜCK DER FÜLLE Die atemberaubende Schönheit des Polarlichtes im nördlichen Skandinavien betrachten oder in den Tiefen der kanadischen Wälder, fernab von Zivilisation und Technologie, sich selbst erfahren und eins mit der Natur werden. Das sind Momente, die einen mit innerem Frieden erfüllen und uns einen Zustand tiefsten Glücks erfahren lassen. Eckhart von Hirschhausen beschreibt diese Art des Glücks als ›Glück der Fülle‹ und meint damit die Momente, in denen man von der Ruhe und der Schönheit um einen herum durchdrungen ist, wenn man mit sich selbst im Reinen ist und den lieben Gott mal einen guten Mann sein lässt. Doch auf der Jagd nach diesen Boah-Ey-Momenten verlieren die meisten den Blick für das Wesentliche.

Der Begriff ›Glück‹ hat viele Facetten. Er kann als einfaches Zufallsglück, wie der berühmte Sechser im Lotto, oder als Wohlfühlglück, wenn man zum Beispiel einen schönen Moment erlebt hat, verstanden werden. Dieses Glück ist aber nie von Dauer und ehe man diese Momente eingefangen hat, entgleiten sie einem wieder. Es muss also eine Form des Glückes darüber hinaus geben und die Suche nach diesem Glück ist wahrscheinlich so alt, wie die Menschheit selbst. Bereits die großen griechischen Philosophen Sokrates, Platon, Aristoteles und wie sie alle hießen, zermarterten sich die Köpfe, wie man best- und schnellstmöglich in den so herbeigesehnten Zustand der Glückseligkeit gelangt und wie man ihn möglichst lange fest-

Foto: MARINA LILIENTHAL

B O TA N I K A

hält. Die einen vermuteten es gelänge durch tugendhafte Lebensführung, die anderen forderten den asketischen Verzicht auf materielle Güter oder jedewede sichere Erkenntnis – aber wirklich einig wurde man sich nicht.

Heute – mehr als zweitausend Jahre später – hat man immer noch nicht das ideale Rezept gefunden und viele große Denker der Neuzeit versuchen, die Ideen der antiken Griechen weiterzudenken, um die Suche nach dem Glück zu einem Ende zu bringen. Aber auch fernab der Philosophen begeben sich Menschen auf die Suche – den ›Pursuit of Happiness‹ wie Thomas Jefferson und seine Mitstreiter es schon in der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung als Menschenrecht festschrieben. Ganz wie Diogenes suchen sie ihr Glück nicht in der Anhäufung von materiellen Gütern oder dem Zufallsglück des Lottogewinns, sondern in der Naturerfahrung oder dem Ausstieg aus der Hektik des Alltags. Sie alle suchen den Moment, in dem sie wie einst Diogenes zu Alexander dem Großen sagen können: ›Geh mir ein wenig aus der Sonne!‹. So steigern sie sich in die Vorstellung hinein, dass man das Glück nur dann finden kann, wenn man lediglich mit dem Nötigsten ausgestattet durch die Idylle Neuseelands streift oder sich in ein abgeschiedenes Kloster begibt, fernab von Stress, neuen Technologien und ständiger Erreichbarkeit. Zu sich finden, die Natur genießen und sich von der Erhabenheit des Augenblicks erfüllen lassen. Das sind tatsächlich Momente, die einen mit einer inneren Zufriedenheit erfüllen.

Dass sie sich aber oftmals einer utopisch-romantischen Idee hingeben, ist den meisten Menschen bei Antritt ihrer spirituellen Reise zu sich selbst und zur Natur gar nicht bewusst. Denn mal ehrlich: Was nützt der schöne Plan, sein Zelt unterm freien Himmel aufzuschlagen, um nachts den Sternenhimmel auf sich wirken zu lassen, wenn das Wetter nicht mitspielt? Der Großteil der Glücksritter wird sicher nicht wirklich glücklich sein, sondern einfach nur eins: nass.

Doch das ›nass sein‹, das Unglück, gehört zum Glück ebenfalls dazu. So artikuliert es der Philosoph Wilhelm Schmid in seiner Definition vom Glück der Fülle. Es sind nicht das wimpernschlaghafte Zufallsglück oder das kurzweilige Wohlfühlglück, sondern das große Ganze. Die Tiefs, die das Hoch erst als solches erkennbar machen. Es ist die Balance aus Freude und Leid. Statt sich in der ewigen Jagd nach episodischen Glückszuständen zu verlieren, sollte man sich auf das Hier und Jetzt besinnen, die Schönheit und die Erfüllung im Gesamten sehen und sich wieder auf das Wesentliche konzentrieren. Denn wie ließ Bertolt Brecht schon in seiner ›Dreigroschenoper‹ singen: Ja, renn nur nach dem Glück / doch renne nicht zu sehr / Denn alle rennen nach dem Glück / das Glück rennt hinterher.

9 Foto: MARINA LILIENTHAL

kst n e d u d wt’s, ch.‹ a ›dann flo n r e b ü hr dr nicht me LENA PHILIPP

VOM CHAOS ZUM FLOW Ist es nur ein Modewort oder steckt mehr dahinter? Menschen schwärmen davon, was sie alles schaffen, wenn sie im Flow sind und wie nervig es ist, wenn der sich nicht einstellen will. Flow bezeichnet das Aufgehen in einer Tätigkeit. Körper und Bewusstsein verschmelzen, unser Gehirn entfaltet sein ganzes Potenzial und wir sind im hohen Maße kreativ, fokussiert und effektiv.

In einem Vortrag im Rahmen der Innovationskonferenz TED im Jahr 2004 Als ich mit acht Jahren unbedingt Klavier spielen lernen wollte, erklärt Csíkszentmihályi warum Menschen im Flow in Selbstvergessenheit habe ich es gehasst. Das Klavier erschien mir riesig, meine geraten und ihre Umwelt ausblenden. Das Gehirn kann nur eine bestimmHände zu klein und meine Lehrerin gemein, sodass oftmals ein te Anzahl von Informationen pro Zeit aufnehmen. Meistens nutzen wir nur paar Tränen flossen. Ich hätte wahrscheinlich nach der dritten einen Teil unserer Gehirnkapazität, um uns auf Aufgaben zu konzentrieren.

Stunde wieder aufgehört, wenn meine Mutter mich gelassen Im Flow wird die gesamte Kapazität genutzt. Wenn wir uns von einer hätte. Ich wurde damit getröstet, dass es schwer sei etwas Sache wirklich vereinnahmen lassen, ist nicht genug Aufmerksamkeit übrig, Neues anzufangen, dass es leichter würde mit der Zeit, später um uns mit dem Vergehen der Zeit, unseren körperlichen Bedürfnissen würde ich mich freuen, dass ich durchgehalten habe. In meioder unserer Umgebung zu beschäftigen. nem Kopf bei jeder Unterrichtsstunde die Frage: Wann?

Musik, Kunst und Sport sind Aktivitäten, die leicht einen Flow auslösen Der ungarische Psychologe Mihály Csíkszentmihályi ist und unter anderem deshalb als lohnende Erfahrungen wahrgenommen bekannt für seine Arbeit im Bereich Glück- und Kreativitätsforwerden. Sie bieten Ziele, Struktur und Rückmeldungen. Sie ermöglichen schung. Er wuchs während des Zweiten Weltkrieges in Italien auf, mit 22 Jahren emigrierte er in die USA und studierte an der Kontrolle, sodass sich das Bewusstsein ordnen kann. ›Musik machen ist wie eine Insel zum Kraft schöpfen‹, erzählt Sören University of Chicago. Sein Ziel war es herauszufinden, wann Frase, der Gitarrist der Bremer Punk’n’Roll Band Blind Bullets. ›Ab einem Menschen im Alltag Zufriedenheit empfinden. Heute gilt der bestimmten Punkt bin ich in einem Zustand in dem ich weitermachen Psychologe als Begründer des Flow-Konzeptes. In seinem Buch muss.‹ Frase beschreibt die Momente auf der Bühne seien ›wie in einer ›FLOW: Das Geheimnis des Glücks‹ schreibt er, dass das Vereigenen Welt und abgekapselt von der Wirklichkeit.‹ Währenddessen merke folgen eines Ziels das Bewusstsein ordnet. Es geht darum, die er nichts. ›Ich kann nicht mal sagen, ob ich glücklich bin.‹ Der Gitarrist Kontrolle über das eigene Bewusstsein zu gewinnen und das beschreibt das Musikmachen als Drang und als Notwendigkeit.

Chaos zu besiegen.

Das Ziel der Musik ist die Musik an sich. In der Flow-Theorie wird der ›Flow beginnt sechs Stunden vor Abgabe, wenn du merkst, Begriff Autotelie verwendet: Selbstzweckhaftigkeit. Eine Tätigkeit wird autodass Heulen nichts mehr bringt‹, sagt Ramona Wahl, eine telisch, wenn sie ohne äußere Anreize ausgeführt wird. In ›Flow – der Weg Grafikdesignerin aus Stuttgart. Der Druck, eine herausragende zum Glück‹ schreibt Csíkszentmihályi, dass Aufgaben, die ausschließlich Idee zu bekommen, wird von der Zeitnot in den Hintergrund durch Geld oder Anerkennung reizen, uns mit der Zeit ausbrennen. Deshalb gedrängt, und damit auch die Angst zu versagen. Dann kommt die Idee. ›In deinem Kopf hast du eine klare Vorstellung, wie es sei es wichtig, die Freude an der Aktivität selbst zu suchen, um darin aufaussehen soll, und es geht an die Visualisierung‹, erklärt die Gra- gehen zu können.

Das Erleben von Flow ist individuell und es gibt keine Anleitung, die einfach fikdesignerin. Dann beginnt der eigentliche Prozess, es läuft wie ausgeführt werden kann. Sobald es um Leistung geht, werden Menschen von selbst – ›dann flowt‘s, du denkst nicht mehr drüber nach.‹ häufig durch Druck und Angst kontrolliert und nicht durch das eigene BewusstDer Zustand setzt eine Übereinstimmung von Anforderung und eigenen Fähigkeiten voraus. Wird eine Aufgabe als zu leicht sein, wie bei meinem Klavierunterricht. Ich habe durchgehalten. Über die Jahre sind meine Hände gewachsen, meine Finger sind beweglicher geworden und wahrgenommen, entsteht Langeweile. Wird sie hingegen als die Tränen wurden von strahlender Zufriedenheit abgelöst. Wenn ich heute an zu schwer eingeschätzt, entsteht Angst. Das Vertrauen in die einem Klavier sitze, dann ›flowt’s‹. eigenen Fähigkeiten spielt eine wesentliche Rolle im Erleben von Glück.

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halbzeitwissen

zMA GA

FÜR STADTKULTUR

ZIN C E M E T E RY O F S P L E N D O U R

Rätselhafte Bilder Der beeindruckendste Film des Jahres läuft, von der breiten Öffentlichkeit voraussichtlich weitgehend unbemerkt, im Februar im City 46. Apichatpong Weerasethakuls ›Cemetery Of Splendour‹. Am 11. Februar und vom 13. bis 17. Februar.

Ein Meisterwerk des langsamen, verrätselten Kinos.

THE VIBRATORS

Fühl den Punk Die Letzten werden die Ersten sein: Am Freitag, den 5. Februar spielen The Vibrators in der Lila Eule. Gegründet hat die Band sich 1976. Vierzig Jahre Punk. Dagegen waren Emerson, Lake & Palmer nur eine Eintagsfliege.

FREI RAUS!

Kinder machen Film In dem Ferienworkshop der Medienwerkstatt des Schlachthofs haben Kinder zwischen 10 und 16 Jahren die Möglichkeit, verschiedene Aspekte des Filmschaffens kennenzulernen – vom Drehbuch über die Kameraarbeit bis zur Regie. Der Workshop findet am 18. März und dann vom 21. bis 24. März statt. Anmeldung bitte bis zum 26. Februar unter Telefon 0421 / 3 77 75 33.

Foto: MARINA LILIENTHAL

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THEATER GEGEN DIE NORM PORTRAIT MATENG POLLKLÄSENER

Wer das theatre du pain kennt, kennt Mateng Pollkläsener.

Das ist der mit den großen Augen, den wenigen Haaren auf dem Kopf und dem unglaublichen Repertoire an Grimassen. Das ist der Berserker, der mit einer Motorsäge durchs Publikum marschiert, allein mit weißer Feinrippunterhose bekleidet über die Bühne tanzt oder seinen Ellbogen in einer Pfanne brät. Pollkläsener in einer Show des theatre du pain ist Energie pur. Besucht man den Schauspieler in Hemelingen, wo er seit über 25 Jahren wohnt, dann ist das natürlich ein anderer Pollkläsener, der einen willkommen heißt und auf der Terrasse seines Hauses Latte macchiato und Kuchen auftischt. Vitalität strahlt der 55-Jährige hier allerdings nicht minder aus, wenn er sogleich schwungvoll zu erzählen beginnt – von seiner Kindheit im nordrheinwestfälischen Wiedenbrück, den Torten seines Vaters, den Stullen der Mutter, den ersten Bühnenerfahrungen beim Gemeindekarneval und den Rolling-Stones-Tonbändern seines vier Jahre älteren Bruders Uli. ›Uli war mein musikalischer Vorreiter‹, sagt Pollkläsener. Der Bruder war es dann auch, der ihn später nach Paderborn lockte. Nachdem er seine Tischlerausbildung abgeschlossen hatte, meldete er sich im Paderborner Erwachsenenkolleg an, um sein Abitur nachzuholen, zog bei seinem Bruder ein und sang nebenbei in dessen Straßenband, die sich vor allem durch ihre schräge Performance auszeichnete. ›Da habe ich meine Liebe zu verrückten Dingen entdeckt‹, sagt Pollkläsener heute, ›uns war nichts zu peinlich.‹ Anfang September 1984 lernte die Gruppe in Paderborn ein Kabarett-Duo aus Bremen kennen, mit dem man sich sofort verstand, spontan ein gemeinsames Programm entwickelte und kurz darauf aufführte. Das war die Geburtsstunde des theatre du pain. ›Das war Theater gegen die Norm‹, sagt Pollkläsener, ›wir haben darauf geschissen, was Theater eigentlich macht.‹ Dabei ist es im Prinzip geblieben, die Gruppe ist auch heute noch für ihren absurden, anarchischen Humor bekannt.

Obwohl er als freiberuflicher Schauspieler regelmäßig in Inszenierungen anderer Theater zu sehen ist, steht für Pollkläsener das theatre du pain im Zentrum seiner Arbeit.

Wenn er von den zahlreichen Auftritten, Tourneen und Auszeichnungen der Truppe erzählt, spürt man seinen Stolz auf das Erreichte, genauso wie man ihm die Enttäuschung darüber anmerkt, dass das regionale Medienecho äußerst verhalten war, als man 2013 das Bremer Theater am Goetheplatz gefüllt hat: ›Das sind Dinge, die mich

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ärgern. Wir sind keine Mainstreamtruppe, umso mehr sind wir auf die Berichterstattungen angewiesen.‹ Schließlich sei das Leben als freier Schauspieler nicht immer leicht. ›Die Ängste, wenn es mal nicht so läuft‹, gesteht er, ›die sind da, aber man gewöhnt sich daran.‹ Bei aller Sorge steht für ihn jedoch die Leidenschaft für seinen Beruf im Vordergrund: ›Das ist ein so abwechslungsreicher Job, bei dem man so viele Menschen trifft, bei dem man so viel lernt – und zwar nicht nur für die Bühne, sondern fürs Leben.‹ Mindestens zwei für ihn sehr wichtige Menschen hat er über das Theater kennengelernt.

Zum einen seine Frau Rita beim ersten Auftritt des theatre du pain und zum anderen Hans König, mit dem er nicht nur seit 30 Jahren auf dieser Bühne zusammenarbeitet, sondern darüber hinaus das Duo Butzbacher & Brommelmeier bildet und in dessen Inszenierung von ›Moby Dick‹ er 2008 am Vegesacker Hafen Kapitän Ahab gespielt hat.

Im November haben die beiden gemeinsam mit Wolfgang Suchner, dem dritten Mitglied des theatre du pain, im Bremer Schlachthof die Premiere ihrer neuen Produktion gefeiert. ›Tamtam der Leidenschaften‹ heißt das Stück, in dem das Trio weiterhin wunderbar absurdes Theater zelebriert. Bevor sie damit zur Tournee durch Deutschland und Österreich aufbrechen, ist Pollkläsener am 19. Februar noch bei einer Uraufführung im Bremer Kriminaltheater mit von der Partie. Dort wird er unter der Regie von Michael Pundt in der Bühnenfassung von Axel Petermanns Bestseller ›Auf der Spur des Bösen‹ zu sehen sein.

Pollkläsener freut sich darauf genauso wie auf die Tour mit seinen beiden Kollegen, die am 26. Februar im Hamburger Polittbüro startet. Dann wird man Mateng Pollkläsener wieder wie einen Berserker über die Bühne tanzen sehen, und zwar sicherlich nicht zum letzten Mal: ›Ich fände es klasse, wenn das bis zu unserem Lebensende so weiterginge‹, sagt er und setzt sein unnachahmlich breites Grinsen auf.

JENS LALOIRE

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halbzeitwissen

zMA GA ZIN

FÜR STADTKULTUR

DER GUTE JOGGER V O N J E N S - U L R I C H D AV I D S

Mir war der Mann schon im Frühjahr aufgefallen, wie er da neben der Bank stand, als ich vorbeilief, mit dem Rücken zu mir. Und dann hab ich ihn oft gesehen. Einmal stand er da, es tropfte von den Blättern über ihm, er stand da, den Blick ins Gebüsch gerichtet, und zog den Reißverschluss seiner Windjacke hoch. Es war kalt und an diesem Tag tat er mir zum ersten Mal Leid. Am selben Nachmittag fuhr ich runter zur Weser. Ich musste ein paar Minuten auf die Fähre warten und sah hoch zu dem blauen Neonwinkel neben der Anlegestelle. Sie erinnern sich? Viele haben ihn ja für ein Firmenlogo gehalten, so wie Fluggesellschaften einen Adler oder Kranich haben. Für mich war er immer wie der Okayhaken, mit dem ich in Schülerheften zeige, dass ich etwas richtig gut finde. Oder auch ein halber Pfeil, ein FluchtzeiJens-Ulrich Davids chen, hier geht es ins Freie und Weite, verstehen Sie? geb. 1942 in Hamburg, Dies hier ist aus dem Abschlussbericht meiner TherapeuStudium der Anglistik, tin vom letzten Herbst, ich les mal ein paar Absätze, damit Sie mich verstehen. ›Gerhardt S. war schon als Schüler poliGermanistik sowie der Kulturwissenschaft tisch aktiv, Straßenbahnkämpfe, Protest gegen die Mozarttrasse. Später trat er in eine K-Gruppe ein, verlor schnell den ebendort, in Bangor Glauben, trat wieder aus und widmete sich ausschließlich der (North Wales) und Schule. Um sie zu bestehen, wurde er nach eigener Meinung Tübingen. über die Jahre immer autoritärer und strenger. Was ihn dabei 1970 –1973 Professor ziemlich unglücklich sein ließ, war die Sorge um den Lauf der of German (in WahrWelt.‹ Klingt verrückt, stimmt aber. Das war zwanghaft. Ich heit: Deutschlehrer) mochte mich nicht mehr. Ich fühlte mich im ganzen Körper am Institute of matt und unwürdig, weil ich nichts ändern konnte und Technology in Madras immer noch nicht kann, nicht am Klima, nicht am Irakkrieg (Chennai), Indien. der Amis, nicht an Hartz IV. Sie gab mir dann einen Rat, der Danach Akademischer steht nicht im Bericht. Tun die ja eigentlich nicht. Ich sollte Rat im Fach Anglistik das große Ganze vergessen und im Kleinen wirken. Gutes tun in der Stille. Nicht in pädagogischer Absicht, das wäre an der Universität Beruf: Im Privaten müsste es geschehen und es sollte etwas Oldenburg bis 2004. ganz Persönliches, geradezu Körperliches dabei sein.

Mitglied in der Einmal, im Oktober, stand vor ihm aufgeklappt ein brauSchreibgruppe ›Wortner Koffer mit Schnappschlössern und Metallkappen auf laut‹ und Vorstandsden Ecken. ›Moin‹, sagte ich und blieb stehen. ›Das war ’ne mitglied im ›Bremer ziemlich kalte Nacht, oder?‹ Der Mann drehte sich um. Aus Literaturkontor e. V.‹. großen braunen Augen sah er mich an. Ein Gitternetz von Schreibt Gedichte, Fältchen zog sich über beide Wangen. Sein Gesicht war Kurzgeschichten und rotbraun. Er trug eine schwarze Prinz Heinrich-Mütze mit Romane. aufgesticktem Anker. ›Alles easy‹, sagte ich und fing an, auf der Stelle zu laufen. ›Solange die Gelenke das mitmachen.‹ Der Mann drehte sich wieder zu seinem Koffer.

Der Winter kam und ging. Unterricht, Klassenarbeiten, Pisa in aller Munde. Ob er irgendwo warm und trocken schlafen konnte? Wo kriegte er Geld her? Ich wusste nichts über ihn und eigentlich wollte ich es so genau auch nicht wissen.

Aber ich hatte ja diesen Auftrag. Ich lief im April, ich lief im Mai und wenn ich ihn sah, grüßte ich ihn. Aber das reichte Foto: MARINA LILIENTHAL Foto: LARS KAISER

WRITER’S CORNER

nicht. Einmal brachte ich ihm eine Thermoskanne mit Tee. ›Ich würde gern mit Ihnen einen kleinen Ausflug machen‹, sagte ich zu seinem Rücken, ›nur ein, zwei Stunden, wie fänden Sie das?‹ Der Mann drehte sich mit einem Ruck um. ›Warum denn das?‹ Er hatte die Stirn misstrauisch gefaltet. ›Verzeihung, ich, ich möchte das gern‹, sagte ich. Hätte ich ihm gestehen sollen, dass ich ihn als Gelegenheit sah, meine innere Balance zu finden? Vier Montage später sagte er plötzlich: ›Über die Weser, geht das? Mit der Fähre.‹ Diesmal kam ich zu Fuß. Er stand mit seinem Koffer neben der Bank und blickte mir entgegen. ›Der muss mit auf die Reise‹, sagte er. Reise? Das konnte ja heiter werden.

Er ging mit rollendem Gang neben mir her. Manchmal sah er mich an und lächelte. ›Guter Tag‹, sagte er und blinzelte. Er sah korrekt und bieder aus, graue Windjacke über blauer Hose, schwarze Schuhe, schwarze Mütze, graue Haare. Die Weser lag in der Sonne. Ein Lastschiff schob sich flussaufwärts. Der Mann zeigte auf den blauen Neonhaken. ›Super‹, sagte er, ›genau richtig.‹ Wir gingen den Weg zum Schiff hinunter. ›Hin und zurück‹, sagte er. Der Skipper machte seine Kreuze auf meiner Zehnerkarte, die Maschine wurde lauter, dann waren wir schon drüben. Leute stiegen ein, wir tuckerten zurück. An der Landestelle, als wir schon wieder über Steine gingen, zog der Mann mich am Ärmel. ›Super‹, sagte er, ›nochmal, bitte.‹ Und guckte richtig dankbar. Wir gingen zurück an Bord. ›Zweimal, bitte‹, sagte ich. ›Hin und zurück‹, sagte der Mann. Wir gingen bis in die Spitze des Schiffchens. Er stellte den Koffer ab, kletterte auf das Schanzkleid und richtete sich auf. Wie im Titanic-Film, dachte ich, bloß waren es da zwei und die waren viel hübscher. Der Mann stand still wie eine Galionsfigur. ›Ich bin aus Holz‹, rief er in den Wind, ›ich segle, ich geh nicht unter.‹ Armer Kerl, dachte ich, aber es tut ihm sicher gut.

Dann kletterte er umständlich herunter, nahm seinen Koffer und wir gingen mit den andern Passagieren an Land.

Und jetzt kommt’s, passen Sie gut auf, Herr Kommissar.

Unter dem blauen Haken blieb er stehen, bis wir allein waren. Er sah mich an, dann legte er seinen Koffer auf den Boden, öffnete ihn und holte einen faustgroßen Stein heraus. Er wog ihn in der rechten Hand und trat ein paar Schritte zurück. Ich wurde ganz aufgeregt. ›Was soll denn das werden? Was machen Sie da?‹, fragte ich. Er sah mich ein bisschen mitleidig an, holte aus und warf mit aller Kraft.

Die blaue Neonröhre zerknallte und Splitter fielen mir vor die Füße. Der Mann ließ die Kofferschlösser schnappen. ›He he he‹, sagte ich, ›so geht das aber nicht.‹ ›Doch‹, sagte der Mann, ›so geht das. Und wenn nicht jetzt, wann dann?‹, und ging davon. Nach einigen Schritten drehte er sich um. ›Danke‹, sagte er, ›war echt super.‹ Später haben Sie ihn dann ja aus dem Wasser gefischt. Ich war das aber nicht.

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Jens Laloire

VER ZETT ELT

OH MEIN UTOPIA In feiner Regelmäßigkeit keimt eine gewisse Sehnsucht in mir auf – und zwar immer dann, wenn meine Mailpostfächer überquellen, das Mobilgerät dauervibriert, die To-do-Liste auswuchert, sich die Facebook-Gemeinde in Rage redet, die Bild-Titelseiten meinen Puls hochtreiben und ich bei einer kurzen Radfahrt durch die Stadt ein gutes Dutzend Mal fast über den Haufen gefahren werde. Wenn all das zusammenkommt, dann ist es wieder soweit, dann sehne ich mich nach einer kleinen Hütte auf einem Hügel irgendwo im Niemandsland.

Weit und breit keine Menschenseele, keine Asphaltrennstrecken für SUVs, kein Internet, kein Facebook, kein Mobiltelefon! Tagsüber säße ich vor der Hütte, schaute zu den Wiesen hinaus, wo Hase, Reh und Fuchs miteinander Fangen spielten, oder läge einfach nur im Gras, um dem Wind zu lauschen. Am späten Nachmittag schriebe ich an dem einen Brief, den ich pro Monat per Brieftaube an meine Familie schickte, und abends säße ich am Lagerfeuer, knackte zusammen mit einem Eichhörnchen Nüsse und ließe mir von einem Igel den Rücken kratzen, während eine Nachtigall ein Lied von Leonard Cohen zwitscherte. So sähe es aus, mein alternatives Leben – und eigentlich spricht alles für dieses Leben.

Doch immer dann, wenn ich endlich bereit scheine, diese Utopie zu verwirklichen, simst mir ein lieber Mensch einen Smiley, laden mich Freunde per Mail zum Essen ein, postet jemand bei Facebook einen Konzerttermin meiner Lieblingsband; und dann denke ich, während im Hintergrund via Youtube ein famoser Song läuft, dass die Welt, in der ich lebe, doch eigentlich gar nicht so übel ist und dass die Menschen, denen ich in diesem Kosmos begegne, in erster Linie herzensgute Wesen sind. Und während ich auf dem Sofa liege und der Musik lausche, spüre ich, dass alles bloß eine Frage der Perspektive ist und dass ich genauso gut hier bleiben kann.

So eine Stadtflucht wäre doch keine Lösung, wäre vielmehr eine Kapitulation – und vor allem wüsste ich überhaupt nicht, wie man ganz alleine eine Hütte zusammenzimmert (zumindest nicht ohne Anleitungsvideo aus dem Internet).

FREI ZEIT

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freizeit KONZERT DES MONATS FEBRUAR

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Andy McKee / Owen Campbell 2 5 F E B D O // S C H L A C H T H O F

W E LT U M A R M E N D E M U S I K Mit der Virtuosität ist es so eine Sache und manchmal eben auch ein Kreuz. Die anstrengendsten Auswüchse der Rockmusik wären ohne Virtuosentum nicht möglich gewesen. Emerson, Lake & Palmer, Yes und Konsorten türmten in den Siebzigerjahren Verstärker und Synthesizer übereinander und fudelten drauflos, dass es am Ende schlicht nicht mehr hinzunehmen war. Die Reaktion war schroff, hieß Punk und bedeutete eben auch eine Rückkehr zu einer primitivistischen Einfachheit, die sehr klärend war. Seitdem hat Virtuosität im Pop einen schlechten Stand.

Diese Vorrede ist nötig, will man auch skeptischeren Geistern die Grandiosität des amerikanischen Fingerstyle-Gitarristen Andy McKee nahebringen. Virtuos ist das erste Adjektiv, das einem in den Sinn kommt, wenn man dem Mann bei der Arbeit zusieht; ein Autodidakt, nebenbei bemerkt. Es wird in einer Präzision und Geschwindigkeit gezupft, dass es einem ganz schwindlig werden könnte – wäre McKee nicht zutiefst in der Folk- und Jazztradition verankert. Damit ist diese Musik zuallererst Musik, und zwar eine wunderschöne – und nicht nur Anlass zur Zurschaustellung technischer Fertigkeiten.

Das verbindet ihn mit anderen zeitgenössischen FingerstyleGitarristinnen und Gitarristen wie etwa Kaki King oder Preston Reed. Auch McKee verwendet seine Gitarre als perkussives Instrument – zu bewundern in dem Video zu ›Drifting‹. Der Ton dieser Musik ist entspannt und glücklich – Klänge, die von einem Zustand zeugen, in dem jemand seinen Frieden mit sich gemacht hat. Eine Musik nicht zuletzt, die frei von Attitüde ist, was wiederum eine Entsprechung in der Haltung des Künstlers findet:

›Mein Label-Manager fragte mich, ob ich daran interessiert wäre, ein paar Videos für Youtube zu drehen. Ich meinte Warum nicht? und wir fabrizierten acht Videos an einem Nachmittag. Ich hatte extra mein bestes rotes T-Shirt und eine Bluejeans angezogen.‹ Der Clip zu ›Drifting‹ brachte es 2006, in der Frühzeit des Streaming-Portals, auf rund 40 Millionen Klicks.

Damit ist Andy McKee einer der ersten Künstler, der über Youtube groß geworden ist. Inzwischen sind insgesamt neun Alben und EPs erschienen, auf denen er seine eigene Ästhetik mit beeindruckender Unerschütterlichkeit weiter ausformuliert. Diese Musik schließt niemanden aus, obwohl der Künstler an seinem Instrument Kunststücke vollbringt, die zurzeit kaum ein anderer hinbekommt. Und sie speist sich aus vielen, disparaten Quellen.

McKee gibt, nicht überraschend, Dream Theater und King Crimson als früheste Einflüsse an. Aber eben auch Björk, Michael Hedges und Panteras Album Far Beyond Driven. Kurz und gut: Weltumarmende Musik.

Vorweg spielt Owen Campbell, der zum einen die sechste Staffel der Fernsehshow Australia’s Got Talent für sich entscheiden konnte, zum anderen als einer der besten Slide-Gitarristen des Kontinents gilt. Campbell spielt klassisch anmutenden Blues, der durch seelenvolle Gitarrenexkursionen hervorsticht. Traditionsbewusste Musik, die aktuelle EP trägt den Titel ›In the Shadow of the Greats‹.

MARTIN STEINERT ➟ Kesselhalle, 20 Uhr // präsentiert vom Weser Kurier // Tickets: VVK € 25,– ( zzgl. Gebühren) AK € 30,–

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17 Hippies 20 JAHRE, THE NEVER ENDING TOUR Diese Band ist ein Phänomen: Da finden sich 2005 zwei Handvoll MusikerInnen zusammen, um Musik aus aller Herren Länder zu spielen. Es werden immer mehr, bald wird der Proberaum zu klein, dann veranstaltet man die Proben halt draußen und öffentlich, auf einem Schiff. Ein Name für die ›bezwingende Großkapelle‹ (›Nürnberger Abendblatt‹) ist schnell gefunden, man nennt sich 17 Hippies, warum weiß heute niemand mehr. 2001 nimmt die Band den Soundtrack für Andreas Dresens Film ›Halbe Treppe‹ auf und wird seitdem mit zunehmender Geschwindigkeit bekannt. Man tourt durch Europa und die USA, es folgen Kollaborationen unter anderem mit Marc Ribot. Dass man unermüdlich Konzerte spielt – der Band-Rekord liegt bei 19 Auftritten in 24 Stunden – tat sein Übriges, inzwischen gelten die 17 Hippies als eine der besten Livebands hierzulande. Nach zwanzig Jahren ist die Melange aus osteuropäischer Musik, Chansons, Pop und einigem mehr, das nicht so leicht zu definieren ist, zu einer ungemein lebensbejahenden Musik gereift.

MARTIN STEINERT

➟ Kesselhalle, 20 Uhr // Tickets: € 23,– (zzgl. Gebühren) AK € 28,–

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HI5 NEUE TÖNE AUS TIROL Das 2010 gegründete Quartet HI5 ist mittlerweile eine feste Größe in der Tiroler Jazzszene. Stilistisch irgendwo in den weiten Gefilden zwischen Minimal Music, Jazz und Rock angesiedelt, mischen die vier Virtuosen traditionelle Klänge mit Neuer Musik, komplexe Strukturen mit eingängigen Hooklines und meditativ dröhnende Soundscapes mit halsbrecherischen Improvisationen. Polyrhythmische Kammermusik, eigenständig, dynamisch, aufregend und facettenreich. Schlagzeuger Chris Norz, Philipp Ossanna an der Gitarre, Matthias Legner am Vibraphon und der Bassist Clemens Rofner stellen ihr zweites Album ›Tangled Simplicity‹ im Lagerhaus vor und beweisen, dass auch Instrumentalmusik ganz schön unter die Haut gehen kann.

JÖRG WINDSZUS

➟ Etage 3, 20 Uhr

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Jon Gomm G I TA R R E N H E X E R Wer die bisherige Karriere von Jon Gomm verfolgt hat, weiß, dass hier nicht nur ein weiterer Gitarrenhexer und Youtube-Star auf die Lagerhausbühne kommt. Der britische Songwriter und Performer, der bereits mit zwei Jahren auf der Ukulele spielte und noch vor seiner Einschulung die klassische Gitarre beherrschte, hat seinen ganz eigenen Stil entwickelt und holt alles aus seinem Instrument heraus. Zwischenzeitlich betätigte er sich als Mentor bei der englischen Competition Show ›Guitar Star‹, neben Legenden wie Tony Iommi und Lee Ritenour. Auf seiner diesjährigen Konzerttour durch Deutschland und die Schweiz wird er sein jüngstes Album Live at The Accoustic Asylum im Gepäck haben, eine Art Best of mit ausgesuchten LiveAufnahmen, das am 8. September auf seinem eigenen Label Performing Chimp erschienen ist. Angeheizt wird das Publikum von dem Duo Kugler & Waloschnik.

JÖRG WINDSZUS

➟ Saal, 20 Uhr // Tickets: € 16,– (zzgl. Gebühren)

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10/24 FEB 09/23 MAR MI // S C H L AC H T H O F

Fernwehzeit M U LT I V I S I O N S S H O W S Wenn einer eine Reise tut … Vergessen Sie mal, auch wenn es schwerfällt, die grausligen Diavorträge mit den zahllosen Fotos aus dem letzten Urlaub, mit denen Freunde und Verwandte Sie, so Sie denn vor 1980 geboren sind, gequält haben. Das Genre der Reiseerzählung ist eine ehrenwerte Sache. Und die Initiative Fernwehzeit hat es sich zur Aufgabe gemacht, Daheimgebliebene mit beeindruckenden Bildern und Erzählungen aus aller Herren Länder zu versorgen. Im Februar und im März werden folgende Länder mit einer monumentalen Multivisionsshow vorgestellt: Myanmar (10.2.), Island (24.2.) und das australische Outback (23.3.). Und am 9. März geht es um die gesamte Welt, unter anderem nach Indien, Patagonien, Kanada, Afrika und auf die Galapagos-Inseln und in die Südsee.

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➟ Kesselhalle, 19.30 Uhr // Tickets: VVK & AK: € 12,50, ermäßigt € 11,– // Weitere Infos sind unter www.abenteuer-live-erleben.de zu finden.

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Kapelle Petra D I E B E K LO P P T E N KO M M E N Als ob Helge Schneider bei Der Plan gesungen hätte. Nach dem erwartbaren aber unerwarteten Erfolg ihrer Platte ›Internationale Hits‹ und der darauf folgenden ›Geht-mehr-auf-Konzerte‹-Tour, nach Gastauftritten bei Circus Halligalli und gefühlten 50 Youtube-Videos, planen die hammersympathischen Hammer beziehungsweise Hammeraner ein neues Machwerk unter dem Arbeitstitel The Underforgotten Table, für dessen Produktion ihnen gutgläubige Fans ganze 32.195 Euro in den gierigen Schlund geworfen haben. Nebenbei sammelt bei ihren Auftritten Viva con Aqua de St. Pauli des Publikums überschüssiges Taschengeld ein, um den Rest der Welt mit sauberem Trinkwasser zu versorgen. Das Trio Elfmorgen, das sich auch schon seit 20 Jahren mehr oder weniger gemütlich in der deutschsprachigen Punk-MetalIndependent-Ecke eingerichtet hat, springt als Supporting Act auf den fahrenden Zug auf. Alles in allem drei gute Gründe, um mal wieder auf ein Konzert zu gehen.

JÖRG WINDSZUS

➟ Saal, 20 Uhr // Tickets: € 14,– (zzgl. Gebühren)

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Steffen Möller POLEN FÜR FORTGESCHRITTENE Hauchdünn ist die Grenze zwischen treffsicherer Verallgemeinerung, Klischee und boshaftem Vorurteil, gerade wenn es um Deutsche geht, die über Polen, und Polen, die über Deutsche sprechen. Der Kabarettist Steffen Möller hat einen recht einzigartigen Werdegang: 1994 ist er nach Warschau gezogen, um dort als Dozent für Deutsch an der Universität zu lehren. Wenig später war er ein Fernsehstar, trat in der Serie ›M jak milo´sc´‹ auf und moderierte das polnische Äquivalent zu ›Wetten, dass …?‹. Seitdem erklärt er in Büchern und Bühnenprogrammen den Deutschen und Polen ihre jeweiligen Nachbarn – und tänzelt dabei trittsicher an der erwähnten Grenze entlang. Man lernt und lacht, über die angeblich ganz anderen und über sich selbst. Für seinen Beitrag zur Völkerverständigung bekam Steffen Möller diverse Preise, unter anderem das Bundesverdienstkreuz. In seinem neuen Programm verspricht er ›eine atemberaubende Sightseeing-Tour durch das angeblich so hässliche, schmutzige und arrogante Warschau‹.

MARTIN STEINERT

➟ Schlachthof Kesselhalle, 20 Uhr // präsentiert von Funkhaus Europa // Tickets: VVK € 16,– ( zzgl. Gebühren) AK € 20,–

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Gustav Peter Wöhler Band SHAKE A LITTLE Der singende Schauspieler ist auch in Deutschland inzwischen keine Seltenheit mehr.

Jan Josef Liefers, Axel Prahl und Meret Becker stehen mit MusikerInnen auf der Bühne. Am längsten ist Gustav Peter Wöhler in dem Metier unterwegs. Auch auf die Gefahr hin, Eulen nach Athen zu tragen, noch einmal die basalen Infos: Hauptberuflich ist der charismatische Wöhler als Schauspieler bekannt, gerne in tragenden Nebenrollen, in denen er Gefahr läuft, dem jeweiligen Hauptdarsteller qua Präsenz die Show zu stehlen. Diese Präsenz ist es auch, die Konzerte der Gustav Peter Wöhler Band zu einem nachhaltigen Erlebnis werden lässt. Was Band und Frontmann, der mit einer wunderbaren Soulstimme gesegnet ist, mit ihren entschlackten Coverversionen aus den Klassikern rausholen, ist schlicht großartig. Van Morrisons ›Brown Eyed Girl‹, ›Norwegian Wood‹ von den Beatles, ›I will survive‹ wird zu ›Ich überleb’s‹ – und alles wird von dem Quartett mit einer Leidenschaft dargeboten, wie man sie nur selten findet.

MARTIN STEINERT

➟ Kesselhalle, 20 Uhr // präsentiert vom Weser Kurier // Tickets: € 29,–(zzgl. Gebühren) AK € 34,–

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Das Lumpenpack M I T D E M L I E G E FA H R R A D A U F S A L AT PA R T Y S ›Der eine spielt Klampfe – der andere tanzt‹. Das sind nach eigener Aussage Das Lumpenpack aus Würzburg. Oder: ›Wie Siegfried und Roy mit weniger Tigern – wie Modern Talking mit besseren Liedern‹. Dem wäre nichts hinzuzufügen, außer dass die beiden Mitzwanziger Max Kennel und Indiana Jonas ihre Pubertät inzwischen überwunden haben, und dafür in ein Alter gekommen sind, ›in dem man zum ersten Mal Salate auf Partys mitbringt‹. Auch davon handeln die Songs der beiden Sympathen. Um dem unvermeidlichen Erwachsenwerden und Liegefahrradfahren ein Schnippchen zu schlagen, haben sie die alte fernöstliche Kunst des ›Steilgehns‹ wiederentdeckt. Eine Gitarre, viel Quatsch und die geballte Erfahrung aus über hundert Poetry-Slam-Auftritten helfen ihnen dabei, aus jedem Tag einen Steil-geh-Tag zu machen. Das aktuelle Nachfolgealbum zu ihrer ›Steil-geh-LP‹ heißt übrigens ›Steil II‹. Bedeutet: Da geht noch was!

JÖRG WINDSZUS

➟ Saal, 20 Uhr // Tickets: € 15,– (zzgl. Gebühren)

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Wingenfelder RETRO Die Brüder Kai und Thorsten Wingenfelder spielen erdige Rockmusik ohne jeden Schnickschnack. Und gebärden sich dabei unverwüstlich wertkonservativ: ›Nicht alle neuen Entwicklungen sind immer positiv zu bewerten, nur weil sie neu sind. Wir lieben Alben. Auch wenn heute hauptsächlich einzelne Songs digital gekauft oder gestreamt werden, wollten wir das tun, was wir an Musik immer geliebt haben: ein geschlossenes Album aufnehmen.‹ Letzteres trägt den Titel ›Retro‹. Darauf zu finden sind 15 beherzte Stücke deutschsprachige Rockmusik, die das Rad nicht neu erfinden wollen, aber ungemein druckvoll daherkommen und auch aufgeschlossenen Kettcar-Fans gefallen dürften. Und wen die charis-matische Stimme nach dem ersten Reinhören an seine Jugend erinnert – die Brüder Wingenfelder bildeten bis 2008 die Doppelspitze von Fury in the Slaughterhouse, die Band, die endlos vielen jungen Menschen in den Neunzigerjahren mit ›Time To Wonder‹ den ersten Liebeskummer erträglich gemacht hat.

MARTIN STEINERT

➟ Kesselhalle, 20 Uhr // Tickets: € 27,– ( zzgl. Gebühren) AK € 34,–

2 0 F E B S A // L A G E R H A U S

Mads Langer THE DANISH WUNDERKIND Mads Langer ist bei unseren nordischen Nachbarn längst ein Superstar. Der 30-jährige Däne, der nach Station in New York mittlerweile in London lebt und produziert, erreichte in der Heimat mit seinen einfühlsamen Songs etliche hochrangige Chartplatzierungen, bevor ihm 2001 mit dem Olive-Cover ›You’re Not Alone‹ und der Zusammenarbeit mit Maria Mena auch der europaweite Durchbruch gelang. Als frühes musikalisches Wunderkind ist Mads Langer so kreativ, dass er für ein neues Album schon mal aus 80 selbstgeschriebenen Songs auswählen kann. Produziert von Sune Wagner von den Raveonettes erscheint in Kürze sein sechster Longplayer, von dem wir Auszüge live präsentiert bekommen. Den Support des Abends bestreitet die erstaunliche Neopop-Künstlerin LEA. JÖRG WINDSZUS

➟ Saal, 20 Uhr // Tickets: € 20,– (zzgl. Gebühren)

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Jan Weiler IM REICH DER PUBERTIERE Die meisten Eltern blicken der Zeit der Pubertät mit angstgeweiteten Augen entgegen und das mit Recht. Erziehungsberechtigte, die kurz davor sind, den Internatsplatz zu buchen, können in den Texten Jan Weilers Linderung finden. In seinem Buch ›Das Pubertier‹ beschreibt Weiler die Eskapaden seiner von der Biologie und der Außenwelt gebeutelten Tochter in einer Art und Weise, die der für alle Beteiligten anstrengendsten Lebensphase den Schrecken nimmt. Nach der Lektüre weiß man, man ist nicht allein. Der Nachfolger ›Im Reich der Pubertiere‹ stellt uns jetzt das männliche Äquivalent vor. Im Vergleich zur großen Schwester gebärdet sich das Pubertiermännchen vergleichsweise friedfertig: Seine Hauptbeschäftigungen sind Essen, Müffeln und Zocken. Davon abgesehen aber entfalten sich sublimere Formen des Terrors, die Jan Weiler so unerbittlich beschreibt, dass es einem die Tränen in die Augen treibt. Ob es Lachtränen oder Tränen der Verzweiflung sind, hängt von der jeweiligen häuslichen Situation des Zuhörers ab. Ein Abend für die ganze Familie.

MARTIN STEINERT

➟ Kesselhalle, 20 Uhr // präsentiert vom Weser Kurier // Tickets: VVK € 14,– (zzgl. Gebühren) AK € 17,–

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Terrorgruppe T I E R G A R T E N - T O U R 2 016 1977 war Punk der beste Weg, um symbolisch klarzustellen, dass das Alte – ProgRock und Hippietum vor allem, die Alten selbstverständlich auch, ganz generell – jetzt weg kann. Punk als Synonym für Jugend, das kann man inzwischen allerdings vergessen. Der junge Mensch ist woanders unterwegs, die alten Recken machen unermüdlich weiter. Auch die Bands der dritten Generation sind wieder unterwegs, am umtriebigsten und agilsten zurzeit die Terrorgruppe, Punkhelden der Neunzigerjahre, die zuletzt mit ihren erklärten Fans K.I.Z. und Feine Sahne Fischfilet unterwegs waren. ›Mein Skateboard ist wichtiger als Deutschland‹ und ›Keine Airbags für die CSU‹ sind unvergessen, die 2013 erschienene Band-Doku ›Sündige Säuglinge hinter Klostermauern zur Lust verdammt‹ ist ein Feuerwerk der guten Laune. Melodiöser Punkrock, gespielt von Männern, die sich u.a. die Pseudonyme Johnny Bottrop, Kid Katze und Eros Razorbalde gegeben haben. Wertkonservativ und ohne Fehl und Tadel. Und als Support: The TCHIK (The toten Crackhuren im Kofferraum) und Die Shitlers.

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➟ Kesselhalle, 20 Uhr // Tickets: VVK € 19,– (zzgl. Gebühren) AK € 23,–

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freizeit KONZERT DES MONATS MÄRZ

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Serdar Somuncu & Band S E X Y R E VO L U T I O N & T H E P O L I T I C S ›Was ist das denn für ein verfickter Applaus? Klatscht man so, wenn man sich seiner historischen Schuld bewusst ist?‹ Bei den Auftritten von Serdar Somuncu kriegt das Publikum schon einmal eins auf den Deckel. Es gibt wenig Kabarettisten hierzulande, die verbal so punktgenau und aggressiv auf der Bühne agieren, Oliver Polak fällt einem noch ein, danach kommt erst einmal lange nichts. Beide orientieren sich an der amerikanischen Stand-up-Tradition und nicht an dem (von uns ebenfalls geschätzten) Dieter Hildebrandt.

Es geht um Konfrontation, nicht darum, sich mit dem Mann auf der Bühne zu verbrüdern und sich darüber zu freuen, dass irgendwie alle einer Meinung sind. Außerdem gibt es hierzulande kaum jemanden, der so gut Hitler imitieren kann; bis auf Bruno Ganz.

Bekannt wurde Somuncu denn auch mit seiner Lesereise ›Nachlass eines Massenmörders‹, bei der er Textstellen aus ›Mein Kampf‹ vortrug. Laut Wikipedia brachte er es auf 1428 Auftritte vor mehr als 250.000 Zuschauern, eine aufklärerische Großtat. Später rezitierte er in seinen Programmen ausgiebig aus der ›Bild‹-Zeitung und kommentierte, was da stand. Und was da steht ist nicht schön, damals wie heute.

Somuncu kreist um Ressentiments und Rassismen, und das nicht, in dem er erklärt, was man im Publikum meist eh schon weiß, nämlich dass Rassismus falsch und von Übel ist. Sondern indem er die Klischees durchspielt und mit Sprachgewalt auf die Spitze treibt.

Eine wichtige Referenzgröße ist Thomas Bernhard. ›Bestimmte Dinge so überspitzt auszusprechen, dezidiert auf den Punkt zu brin-

17 M A R D O // S C H L A C H T H O F gen, das habe ich nicht erfunden, sondern das ist von Thomas Bernhard maßgeblich beeinflusst.‹ Zuletzt war Somuncu mit dem Programm ›Der Hassprediger‹ unterwegs. Ein schöner Aufschlag: ›Die schlechte Nachricht: Ich bin Türke. Die gute Nachricht: Ich glaube nicht an Gott. Der Laden ist sicher.‹ Vor einiger Zeit hatte Serdar Somuncu es angekündigt: ›Ein halbes Jahr mache ich noch Kabarett. Danach mache ich erst einmal Musik.‹ Nun ist es soweit, Somuncu tourt mit seiner Band The Politics. Gehört hat die noch niemand hier. Die Presseinfo verspricht ›Musik, die so funky ist wie der Arsch, der dazu wackelt‹. Wenn man sich allerdings die ersten Clips von der aktuellen Tour auf Youtube anschaut, muss man sich keine Sorgen machen, dass es auf der Bühne nun friedfertiger zugehen wird.

Und es ist gut, dass der Mann die Bühne hat. ›Der Hass ist eine Lebenserfahrung, die sich in die Rolle meiner Kunstfigur schmuggelt. Dieses Gefühl ist nur ein Teil von mir, wenn auch der auffälligste Teil. Ich habe in meinem Leben oft Wut gehabt und habe sie immer noch. Als Schauspieler kann man sie in seine Rolle einflechten, das ist natürlich super. So muss ich die Wut nicht an Mitmenschen auslassen.‹ Je öfter wir also zu Auftritten von Serdar Somuncu gehen, um so sicherer dürfen wir uns fühlen.

MARTIN STEINERT

➟ Kesselhalle, 20 Uhr // präsentiert von Radio Bremen 4 // Tickets: VVK € 22,– (zzgl. Gebühren) AK € 28,–

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Get Well Soon / Inner Tonque LOVE Ein junger Mann aus dem schwäbischen Biberach mit Namen Konstantin Gropper, Sohn eines Musiklehrers, studiert an der nicht eben Hipness-verdächtigen Popakademie Baden-Württemberg und dazu noch ein paar Semester Philosophie, schließt sich für drei Jahre ins Heimstudio ein und kommt – wir schreiben das Jahr 2008 – mit einem Debütalbum wieder ans Tageslicht, das dann auch prompt durch die Decke geht. Der Titel: ›Rest Now, Weary Head! You Will Get Well Soon‹. Gropper langt mit beiden Händen in die Archive des enthemmt-pathosvollen, aber eben dann doch immer reflektiert-ironischen Pop. Er wäre lieber David Bowie als Bob Dylan, hat Gropper im ›taz‹-Interview erzählt, und das hört man sofort, nicht zuletzt an der Stimme. Das neue Album ›Love‹ klingt um einiges heller als seine Vorgänger, aber immer noch schön pompös.

MARTIN STEINERT

➟ Kesselhalle, 20 Uhr // Veranstalter: Koopmann Concerts // Tickets: VVK € 22,– (zzgl. Gebühren)

0 4 M A R F R // L A G E R H A U S

Faber F R O M H E LV E T I C A W I T H LO V E Faber lebt in Zürich, in einer Stadt, die schon lange nicht mehr brennt, sondern nur noch einkauft und hohe Häuser baut. Faber hat Fernweh. Und Träume. Und Zweifel und Gewissheiten. Und die sprachlichen und musikalischen Mittel, diese auszudrücken. Jung und unvernünftig singt Faber über sich und auch über uns. Über unsere Idiotien und Schwächen und wie alles ganz anders sein könnte. Seine erste EP heißt ›Alles Gute‹ und ist genauso gemeint. Dass Faber uns seine Lieder vorsingen möchte, ist schmeichelhaft. Lieder mit Titeln wie ›Genug ist nicht genug‹ oder ›Widersteh dem Widerstand‹, ›1000 Franken lang‹ und ›Bleib dir nicht treu‹.

Dieses Mal nicht im Vorprogramm von Sophie Hunger, sondern Faber pur. Wir freuen uns drauf.

JÖRG WINDSZUS

➟ etage 3, 21 Uhr

0 5 M A R S A // S C H L A C H T H O F

Namika LIEBLINGSMENSCH

SOLD OUT!

Im Juli ist Namikas Debütalbum ›Nador‹ erschienen. Die Single ›Lieblingsmensch‹ stiefelte in den Charts rasant nach oben. Es hat alles gepasst: Pop mit HipHopAnleihen, der an die besten Momente von Max Herre und seiner Band Freundeskreis erinnert. ›Lieblingsmensch‹ ist ein anrührendes Gute-Laune-Stück geworden, einer der schönsten Sommerhits von 2015. Ist ja auch tatsächlich selten, dass jemand, der sein Stück beim Bundesvision Song Contest vorstellt, über die Liebe singt, ohne dass es banal oder peinlich klingt. Ihre Referenzen hat Namika gut sortiert. Ihr größtes Idol sei die US-amerikanische Rapperin und Produzentin Missy Elliot: ›Ich habe mich von ihr sehr viel inspirieren lassen. Sie hat genau das gemacht, was ich liebe und was ich heute machen möchte: Rap und Gesang vereinen.‹ Das ist gelungen. Eine Platte voller Hits. Und dass es auch weniger sonnig geht, beweist das Stück ›Wenn sie kommen‹, das von einem Straßenjungen in Marokko erzählt.

MARTIN STEINERT

➟ Kesselhalle, 20 Uhr // Veranstalter: Koopmann Concerts // Tickets: VVK € 24,50 (zzgl. Gebühren)

21

10 M A R D O // S C H L A C H T H O F

Nagelritz … … UND DIE FISCHFORSCHER Im Genre des Seemannshumors sind nur wenige. Da braucht es Mutige, ohne Angst vor rustikalen Zoten und dem vielgeschmähten Instrument Akkordeon. Der Bremer Dirk Langer hat die Herausforderung angenommen, stellt sich mit Kapitänsmütze und Schifferklavier auf die Bühne und erzählt und singt mit ›maltesererprobter Seemannskehle‹ (›Der Kulturlotse‹), dass sich die Planken biegen – ›als habe er noch mit Hans Albers gesoffen‹ (›Kieler Nachrichten‹). Die Texte seiner Lieder hat er sich bei Joachim Ringelnatz geliehen, was von ausgeprägter Stilsicherheit zeugt. Wie überhaupt Nagelritz, bei allen Shantys und breitem Nord-Dialekt, traumsicher den richtigen Ton trifft. Auch in Gegenden ohne Küste war man begeistert. Die ›Ruhrnachrichten‹ lobten einen ›Abend zwischen tief empfundener Abenteuersehnsucht, jeder Menge Seemannsgarn und zotiger Aufschneiderei‹, der einen ›beschwingt-fröhlichen Lauf‹ genommen habe. Kann man als Bremer eigentlich nix falsch machen.

MARTIN STEINERT

➟ Kesselhalle, 20 Uhr // Tickets: VVK € 15,– (zzgl. Gebühren) AK € 18,–

2 4 M A R D O // L A G E R H A U S

Liedfett LIEDERMACHING UNTERGRUND Liedfett haben sich 2007 angeblich auf einer Clubtoilette gegründet, natürlich in Hamburg, dem ›Bremen für Angeber‹ (Jan Böhmermann). Schon ihre allererste EP ›ADS-Kinder‹ qualifizierte das unangestöpselte Trio für einen Auftritt auf dem vollelektrifizierten Fusion Festival. Die notorischen Weltverbesserer Sprinder, Lucas und Philipp, die in der klassischen Besetzung Gitarre, Kazoo, Cajón und mehrstimmigem Gesang ihr Debütalbum ›Kochbuch‹ aufnahmen, konnten 2011 quasi im Handstreich den ›Hamburg rockt‹-Contest nebst Plattenvertrag bei ferryhouse für sich gewinnen.

Drei Jahre nach ihrer zweiten Platte ›Klarkomm‹ tüftelt Liedfett noch an einer weiteren Veröffentlichung, die im März erscheinen soll. ›Laufenlassen‹ lautet ihr aktuelles Credo, und das kann man einer Band, für die es gerade so gut läuft, durchaus mal zubilligen.

JÖRG WINDSZUS

➟ Saal, 20 Uhr // Tickets: € 13,– (zzgl. Gebühren)

Kinners

S C H L A C H T H O F | M A G A Z I N B O D E N | S O N N T A G 11 U H R E I N T R I T T : € 5 , –

07 FEB

14 F E B Die Schöne & der Froschkönig

Die 3 Schweinchen und der Wolf

Die eine liebt ihn, obwohl er ungeheuerlich aussieht, die andere liebt ihn, weil sie ihn gegen die Wand geworfen hat.

Heiraten wollen die Prinzessinnen am Ende auf jeden Fall. Ein Clown führt durch die beiden Märchen ›Die Schöne und das Ungeheuer‹ und ›Der Froschkönig‹.

Bis die Kiste mit dem Frosch gefunden ist, erzählen Oskar und Gretel die Geschichte von dem Vater, der seinen drei Töchtern etwas von seiner Reise mitbringen wollte. Natürlich ist es die Jüngste und Schönste, die sich weder Schmuck noch ein Prachtkleid wünscht, sondern nur eine Rose. Aber nirgends ist eine Rose zu kaufen – bis der Vater einen Garten findet, in dem rote Rosen wachsen. Aber sie werden von einem Ungeheuer bewacht, dem er versprechen muss, ihm zu dienen. Doch statt seiner geht die jüngste Tochter zu dem Ungeheuer! Aber wie passt jetzt der Frosch dazu?

➟ Hermannshoftheater // für Kinder ab 3 Jahren

21 F E B Kleine Schwester Kaninchen ➟ Tandera Theater mit Figuren // für Kinder ab 3 Jahren

28 FEB Die Prinzessin auf der Erbse ➟ Puppentheater Regenbogen // für Kinder ab 3 Jahren

06 MAR Wie die Buchstaben entstanden ➟ Theater Tom Teuer // für Kinder ab 4 Jahren

13 MAR

➟ Ambrella Figurentheater // für Kinder ab 4 Jahren

Hokus Pokus Omnibus GUDRUN GOLDMANN

➟ Friedrich der Zauberer // für Kinder ab 4 Jahren

FREI ZEIT

22

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lagerhaus

FEBRUAR

C h e S u da ka

M s . J o h n S oda

03

03/03

Mi 03 Che Sudaka | Konzert | Saal 20 Uhr Jazzetage | Die Session für Jazz und jazzverwandte Musik | etage 3, 21 Uhr Do 04 Buddy Buxbaum | Konzert | Saal 19.30 Uhr Fr 05 Top Dogs | Theater | Saal 20 Uhr Sa 06 Ein tödliches Wochenende | Theater | Saal 20 Uhr HI5 | Konzert | etage 3, 20 Uhr So 07 Parole 73 | Theater | Saal 20 Uhr Di 09 Wir müssen reden | taz-Salon zum Thema: Wer hat Angst ums Abendland? | Saal 18.30 Uhr Mi 10 Jon Gomm/Kugler & Waloschnik | Konzert | Saal 20 Uhr Do 11 Slam Bremen | Stargast: Jason Bartsch | Saal 20 Uhr Fr 12 Weird Xperience zeigt: Wild Zero (Japan 2000) | etage 3, 20 Uhr Kapelle Petra | Konzert | Saal 20 Uhr Sa 13 Brachenkiste: Essen im Allgemeinen | Puppentheater | etage 3, 21 Uhr Mo 15 Duo Feu | Konzert | etage 3, 19.30 Uhr Fr 19 Das Lumpenpack | Konzert | Saal 20 Uhr Sa 20 Mads Langer/LEA | Saal 20 Uhr V.B.Schulze’s Bernsteinzimmer | Das große Despotenquiz – Ratespiel um starke Persönlichkeiten des 19. und 20. Jahrhunderts mit kribbeligem Gruselfaktor | etage 3, 21 Uhr Fr 26 SPH Bandcontest | Last Command/Mexokred/Twist Of Fate und andere | Saal 18 Uhr Sa 27 Ein Abend Neue Musik | Duo Art / Duo Claus Dreyhaupt und Heiko Müller / Duo Tobias Hamann und Heiko Müller | etage 3, 19 Uhr

MÄRZ K ing K h a n & T h e S h ri n es

05

Do 03 Ms. John Soda | Konzert | Saal 20 Uhr Fr 04 Faber | Konzert | etage 3, 21 Uhr Sa 05 King Khan & The Shrines | Konzert | Saal 20 Uhr Die FKK-Impro-Show | etage 3, 20 Uhr Fr 11 Weird Xperience zeigt: Der Bunker (D 2015) | etage 3, 20 Uhr Mi 16 Jack Savoretti | Konzert | Saal 19.30 Uhr Fr 18 Monolith | Konzert | Saal 20 Uhr Sa 19 V.B.Schulze’s Bernsteinzimmer | Der Klang des Selleries – Experimentelles Speisenkonzert mit Verzehr | etage 3, 21 Uhr Di 22 Danny Dziuk & Freunde | Konzert | etage 3, 19.30 Uhr Mi 23 Ich Kann Fliegen | Konzert | Saal 19.30 Uhr Do 24 Liedfett | Konzert | Saal 20 Uhr Do 31 Gewalt | Konzert | etage 3, 20 Uhr

M o n t a g s offene Tanzgelegenheit | ab 20 Uhr Standard & Latein | ab 21.30 Uhr Tango mit dem DJane-Trio Natascha, Nina & Tango Anima

FR EIZ EIT

FEBRUAR / MÄRZ 2016

FR EIZ EIT

FEBRUAR / MÄRZ 2016

M ya n m a r

10

Mi 03 Do 04 Fr 05 Sa 06 So 07 Mi 10 Do 11 Sa 13 So 14 Mi 17 Do 18 Fr 19 Sa 20 So 21 Di 23 Mi 24 Do 25 Fr 26 Sa 27 So 28

schlachthof

FEBRUAR Götz Widmann | Konzert | Kesselhalle 20 Uhr Jochen Malmsheimer | Kabarett | Kesselhalle 20 Uhr 17 Hippies | Konzert | Kesselhalle 20 Uhr Ildikó von Kürthy | Lesung | Kesselhalle 20 Uhr Die drei Schweinchen und der Wolf | Hermannshoftheater | Magazinboden 11 Uhr Myanmar – Zauber eines goldenen Landes | Multivisionsshow | Kesselhalle 19.30 Uhr Mundstuhl | Comedy | Kesselhalle 20 Uhr OUT!| Kesselhalle 16.30 Uhr Deine FreundeSO | LD Konzert Die Schöne & der Froschkönig | Ambrella Figurentheater | Magazinboden 11 Uhr Steffen Möller | Lesung | Kesselhalle 20 Uhr Gustav Peter Wöhler Band | Konzert | Kesselhalle 20 Uhr Abdelkarim | Comedy | Kesselhalle 20 Uhr ONAIR | Konzert | Kesselhalle 20 Uhr Geschichten im Turm | Gast: Susanne Kraemer | Uhrenraum 20 Uhr Wingenfelder & special guest | Konzert | Kesselhalle 20 Uhr Kleine Schwester Kaninchen | Tanderatheater | Magazinboden 11 Uhr Ghost | Konzert | Kesselhalle 20 Uhr Jan Weiler | Lesung | Kesselhalle 20 Uhr Island – Sagenhafte Insel | Multivisionsshow | Kesselhalle 20 Uhr Andy McKee/Owen Campbell | Konzert | Kesselhalle 20 Uhr Caveman| Comedy | Kesselhalle 20 Uhr Terrorgruppe/The TCHIK (The toten Crackhuren im Kofferraum)/ Die Shitlers | Konzert | Kesselhalle 20 Uhr Die Prinzessin auf der Erbse | Puppentheater Regenbogen | Magazinboden 11 Uhr

MÄRZ Na m ik a

05/03

Di 01 Fr 04 Sa 05 So 06 Mi 09 Do 10 Sa 12 So 13 Do 17 Fr 18 Mi 23 Fr 25 Sa 26

M i ch a e l H atz iu s – D ie E ch s e

// I M P R E S S U M

Get Well Soon | Konzert | Kesselhalle 20 Uhr Whirlschool 2016 | Tanz macht Schule | Kesselhalle 19 Uhr Namika|SOKonzert | Kesselhalle 20 Uhr LD OUT! Wie die Buchstaben entstanden | Theater Tom Teuer | Magazinboden 11 Uhr Paradies Erde – Unterwegs zu den Schönheiten der Welt | Multivisionsshow | Kesselhalle 19.30 Uhr Nagelritz | Comedy | Kesselhalle 20 Uhr Improv without borders | Benefizvorstellung zugunsten von Refugio e.V. | Kesselhalle 20 Uhr Hokus Pokus Omnibus | Friedrich, der Zauberer | Magazinboden 11 Uhr OUT! und Konzert | Kesselhalle 20 Uhr Serdar Somuncu & Band Comedy SO|LD Geschichten im Turm | Gast: Martin Ellrodt | Uhrenraum 20 Uhr Bosse | Konzert | Kesselhalle 20 Uhr Outback – So weit die Reifen tragen | Multivisionsshow | Kesselhalle 19.30 Uhr The Stanfields | Konzert | Kesselhalle 20 Uhr Michael Hatzius – Die Echse | Comedy | Kesselhalle 20 Uhr

26 Schlachthof

H e ra u s ge b e r : Kulturzentrum Schlachthof, Findorffstraße 51, 28215 Bremen, Büro: Mo–Fr: 10–19 Uhr, Fon: 0421/37 7750, Fax: 37775 11, zett@schlachthof-bremen.de,

Kulturzentrum Lagerhaus, Schildstraße 12–19, 28203 Bremen, Telefon: 0421/701000-0, -fax: 701000-74, Z-Magazin im Internet: www.schlachthof-bremen.de Re d a k t i o n : Gudrun Goldmann (V.i.S.d.P.), Jörg Möhlenkamp, Benjamin Moldenhauer, Marlis Schuldt Ausland: Anette Harasimowitsch, Südafrika, Robert Best, Schweiz Grafische Gestaltung: Jörg Möhlenkamp, Marlis Schuldt B e i t r ä ge : Hans Ast, Sean-Patric Braun, Jens-Ulrich Davids, Arne Helms, Monika Juchta, Jens Laloire, Lena Philipp, Joschka Schmitt, Andreas Schnell, Martin Steinert, Jörg Windszus Fo to s / I l l u st ra t i o n : Marina Lilienthal (Titel), Lena Stuckenschmidt (Kulturgut), Z-Magazin

Johannes Boventer, Tibor Bozi, Me Chuthai, Jason Dailey, Peter von Felbert, Olaf Gebert, Reiner Olaf Krüger, Marina Lilienthal, Jens Oellermann, Andreas Röve, Schmidt-Schliebener, Charlie Spieker, SashStamatovski, Marek Zawrotny Na m e n t l i c h gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. D ru c ke r e i : Girzig & Gottschalk, Bremen.