Wikipedia - Gottfried Arnold (1666-1714)

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Gottfried Arnold (Theologe) Gottfried Arnold (* 5. September 1666 in Annaberg; † 30. Mai 1714 in Perleberg), Pseudonym: Christophorus Irenaeus, war ein deutscher pietistischer Theologe, der vor allem als Verfasser der Unparteyischen Kirchen- und Ketzer-Historie bekannt ist, die die Geschichte der christlichen Kirche als Verfallsgeschichte deutet. Von seiner Wirkungsgeschichte aus betrachtet war er der bedeutendste Vertreter des radikalen Pietismus.

Inhaltsverzeichnis Leben 1666 bis 1699 Kindheit, Studium und Hauslehrer-Tätigkeit Professur in Gießen 1700 bis 1714 „Brüche“ und Einordnung in den Radikalpietismus Werk Überblick „Die Erste Liebe“ (1696) Einflüsse und Wirkungsgeschichte Vorrede Von der Menschen wahren Bekehrung „Unparteiische Kirchen- und Ketzerhistorie“ (UKKH, 1699/1700) Inhalt Allgemeines Bewertung der Reformation Einflüsse und Wirkungsgeschichte Schriften zur Ehe (1700 + 1702)

Gottfried Arnold (Kupferstich von Georg Paul Busch)

Zitat Eingang in die Tradition Schriften Bibliographie der Werke Gottfried Arnolds Alte Drucke Aktuelle Werkausgaben Auktionskatalog zu Gottfried Arnolds Privatbibliothek Forschungsliteratur zu Gottfried Arnold Weblinks Einzelnachweise

Leben 1666 bis 1699 Kindheit, Studium und Hauslehrer-Tätigkeit Gottfried Arnold war der Sohn des Präzeptors (Lateinschullehrers) von Annaberg. Er wurde am 5. September 1666 geboren und am 6. September desselben Jahres getauft.[1] Er besuchte das Gymnasium in Gera und studierte im Anschluss an das Grundstudium der artes liberales Theologie in Wittenberg, was sein Vater unterstützt hat. Wittenberg war ein Hort der lutherischen Spätorthodoxie. Arnold lehnte diese aber später ab. Laut eigener Aussage wurde er 1686 dazu überredet, Magister zu werden[2]; seine Promotion zum Magister artium war dann am 28. April 1687 in Wittenberg. Durch die Schriften Philipp Jacob Speners wurde sein Interesse für den Pietismus geweckt. Seit 1688 bis zu seinem Lebensende stand er mit Spener in brieflichem Kontakt. Spener bewog Arnold, nach Frankfurt am Main zu gehen, und vermittelte ihm Stellen als Hauslehrer in Dresden (1689 bis 1693) und Quedlinburg (1693 bis 1696). Dort geriet Arnold unter den Einfluss mystisch-spiritualistischer Frömmigkeit samt ihrer Kirchenkritik. Er verzichtete auf die Übernahme eines Pfarramtes und die Ehe und widmete sich ganz der theologischen Schriftstellerei.

Wichtige biografische Stationen Arnolds (eingezeichnet auf einer heutigen Deutschlandkarte)

Zwischen 1696 und 1699 hat sich Arnold zum Radikalpietisten entwickelt. Bis 1696 war er noch der Auffassung, innerhalb der Kirche ein wahres Christentum leben zu können, was man an der ersten Ausgabe der Homilien des Makarios feststellen kann. Spätestens 1699 im Widmungsgedicht zur Neuauflage dieser Makarios-Homilien werden radikalpietistische Züge deutlich. An vier Aspekten lässt sich die Radikalisierung Arnolds feststellen:[3]


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