Rainer Maria Rilke - Die frühen Gedichte, 1913

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DIE WEISSE FÜRSTIN

Von morgen, des

Schwester.

Heute bin ich

sein,

Kommenden.

Wie ihm

seiner Väter Erbschaft zugefallen, reich für ihn allein.

mein Gemahl hat mich für ihn bewahrt;

Selbst

mit seiner Wildheit übergroßem Jähzorn,

dem

wenn er tobt, andern Wort und Art:

keiner wehren könnte,

hielt er in

Bann der

der Edelleute, Dichter und des Herzogs. Pause.

So bUeb ich

Moima Lara erhoben j

Braut.

Dem

Worte

-jcährcnd der letzten

hat sich

sie steht steif

vor der Fürstin

Weitesten verlobt.

und

und

hilfios,

spricht

fast puppenhaft

mit seltsam tonloser

Stimme.

MONNA LARA Und

dein Gemahl, der Fürst, lag nie bei dir? Pause. '

Die Fürstin aufs Meer hinaushlickend.

DIE WEISSE FÜRSTIN Er lag bei mir. Sie

erhebt sich,

Monna Lara

tritt scheu

vor ihr

zurück.

Wenn

abends die Musik

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