Janua linguarum reserata Janua linguarum reserata (deutsch: Geöffnete Sprachentür) ist ein Lateinlehrbuch, geschrieben von Johann Amos Comenius im Jahr 1629. Es wurde 1631 im polnischen Leszno veröffentlicht und bald darauf in die meisten europäischen Sprachen übersetzt. Mit diesem Buch erlangte Comenius Berühmtheit in ganz Europa. Im 17. Jahrhundert war es nach der Bibel das meistgedruckte Buch.[1] Der vollständige Titel der latein-deutschen Ausgabe von 1657 lautet: „Eröffnete Güldene SprachenThür: Oder, Pflantz-Garten aller Sprachen und Wissenschafften. Das ist Eine Kurtze und Vortheilhafftige Anleitung, die Lateinische, und jede andere Sprache, zugleich mit den Gründen der Wissenschafften und Künsten wol zu lernen, in 100. Capittel und 1000. Sprüchen begriffen.“
Inhaltsverzeichnis Inhalt Verbreitung Siehe auch
Titelblatt der latein-deutschen Ausgabe von 1657
Literatur Einzelnachweise Weblinks
Inhalt Janua linguarum reserata ist das erste Sprachlehrbuch, das neben Sprachkenntnissen auch grundlegende Sachkenntnisse vermitteln möchte. Neben den Grundlagen von Latein bietet es dem Schüler eine Zusammenfassung der wichtigsten Kenntnisse über Sachen und Erscheinungen in der Welt. Comenius war überzeugt, dass die Sprache nur in Bezug zu den Dingen, die sie beschreibt, gelehrt werden kann. In seiner Didactica magna schreibt er: „Das Studium der Sprachen muss parallel zu dem der Sachen fortschreiten, besonders in der Jugend, damit wir sachlich ebenso viel verstehen wie sprachlich ausdrücken lernen. Wir bilden Menschen und nicht Papageien. [...] Daraus folgt, dass die Wörter nicht unabhängig von den Sachen gelernt werden sollen, da die Sachen abgesondert weder existieren noch verstanden werden können, sondern nur in ihrer Verbindung mit den Wörtern hier und dort vorkommen, dies und jenes bewirken. Auf diese Erwägungen hin habe ich, anscheinend mit gutem Erfolg, die „Janua Linguarum“ geschaffen, worin die Wörter, zu Sätzen verbunden, gleich die Wesenszüge der betreffenden Sache ausdrücken.“ – JOHANN AMOS COMENIUS, DIDACTICA MAGNA, AUS KAP. 22[2]