Anthrowiki - Templerorden (1119-1312)

Page 1

Templerorden Aus AnthroWiki Der Templerorden wurde als geistlicher Ritterorden um 1119[1] in Jerusalem begründet und nach dem auf Drängen des französischen Königs Philipp IV. angestrengten Templerprozess am 22. März 1312 auf dem Konzil von Vienne von Papst Clemens V. mit der Bulle Vox in excelso offiziell aufgelöst[2].

Inhaltsverzeichnis 1 Die Geschichte des Ordens im Überblick 2 Der geistige Hintergrund des Templerordens 2.1 Die Templergnosis 2.2 Der Einweihungsweg der Templer 3 Der Untergang des Templerordens 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 Einzelnachweise

Die Geschichte des Ordens im Überblick Der Templerorden, genauer die Arme Ritterschaft Christi und des salomonischen Tempels zu Jerusalem (lat. Pauperes commilitones Christi templique Salomonici Hierosalemitanis), war die erste Ordensgemeinschaft, die die Ideale des Mönchtums und des vom Adel getragenen Rittertums vereinigte und wurde um 1119[1] in der Folge des Ersten Kreuzzugs (1096–1099) höchstwahrscheinlich von Hugo von Payns, Gottfried von SaintOmer und sieben weiteren französischen Ritter[3] gegündet. Die Ordensritter wurden als Templer, Tempelritter oder Tempelherren bezeichnet. Der Name leitet sich davon ab, dass König Balduin II. dem Orden einen Flügel seines auf den Ruinen des Salomonischen Tempels errichteten Palastes als Quartier überlassen hatte. Als Motto wählten die Templer den Anfang von Psalm 115,1 :

Templer

Non nobis Domine, non nobis, sed nomini tuo da gloriam „Nicht uns, o Herr, nicht uns, sondern deinem Namen gib Ehre“ Im Templerorden vereinigte sich der priesterliche Abel-Strom, dem auch Johannes der Täufer zugehörte, mit dem weltumgestaltenden Kain-Hiram-Strom, dem auch Christian Rosenkreutz zugehörte. Eng verbunden fühlten sich die Tempelritter dem Heiligen Gral und dem Gralsrittertum. Wohl nicht zufällig bezeichnete Wolfram von Eschenbach die Gralsritter in seinem «Parzival» als „Templeisen“[4]. In verwandelter Form setzten sie damit auch den Manichäismus fort, der auch die geistige Grundlage der mittelalterlichen Ketzerbewegungen (Albigenser, Waldenser, Katharer) und später der Freimaurerei bildete (Lit.:GA 93, S. 68f (http://fvn-archiv.net/PDF/GA/GA093.pdf#page=69&view=Fit)). Auch Dante Alighieri scheint mit den geheimen Lehren der Templer vertraut gewesen zu sein[5]. Bei den Rosenkreuzern lebten ihre Impulse weiter (Lit.:GA 93, S. 153 (http://fvn-archiv.net/PDF/GA/GA093.pdf#page=155&view=Fit)). Die Einweihungszeremonie der Templer zielte aber noch darüber hinaus auf das Wassermann-Zeitalter, also auf die zukünftige slawische Kulturepoche, in der das Christentum erst seine volle Blüte erreichen wird (Lit.:GA 92, S. 157 (http://fvn-archiv.net/PDF/GA/GA092.pdf#page=157&view=Fit)).

Großmeisterwappen Hugos von Payns

Auf dem Konzil von Troyes 1129 wurde der Orden von der Kirche offiziell anerkannt und erhielt seine Ordensregeln, die auf denen des Benedikt von Nursia gründeten und von ursprünglich 72 bis 1260 auf 686 erweitert und schon bald ins Französische übertragen wurden, da nur wenige Tempelritter des Lateinischen mächtig waren. Einen wesentlichen Bestandteil der Ordensregeln bildete die von Bernhard von Clairvaux verfasste Lobrede auf die neue Ritterschaft, in dem die Ideale des Rittertums mit denen des Mönchtums vereinigt wurden. Mit der am 29. März 1139 von Papst Innozenz II. erlassenen Bulle Omne datum optimum wurde der Orden unter Päpstlichen Schutz gestellt und erhielt zur Erfüllung seiner Aufgaben umfangreiche Privilegien, die durch die Bullen Milites Templi von Coelestin II. (1144) und Militia Dei von Eugen III. (1145) noch erweitert wurden. So wurde der Orden etwa von der Entrichtung des Zehnten befreit und durfte alle selbst eingenommenen Steuern und alle im Kampf erbeuteten Güter einbehalten, eigene Friedhöfe anlegen, eigene Kirchenbauten errichten und eigene Priester rekrutieren. Niemand sonst verfügte über so umfassende Privilegien, was vielen Neidern immer wieder Anlass zu heftiger Kritik gab.

An der Stelle der heutigen Al-Aqsa-Moschee auf dem Tempelberg, wo von 530 bis 614 die Basilika St. Maria stand, befand sich bis 1187 das erste Hauptquartier der Tempelritter

Während der folgenden Kreuzzüge bildeten die Tempelritter eine direkt dem Papst unterstellte und sonst niemandem verantwortliche militärische Eliteeinheit. Neben ihren unmittelbaren militärischen Aufgaben sorgten sie auch für den Schutz der Pilger in das Heilige Land und entfalteten darüber hinaus vielfältige wirtschaftliche und organisatorische Aktivitäten. Sie vergaben Geldanleihen, die auch von Muslimen in Anspruch genommen wurden, und erfanden eine Art von Kreditbrief als frühen Vorläufer des Reiseschecks verbunden mit einer sehr fortschrittliche Form der Buchführung, wobei sie ihre umfangreichen praktischen Tätigkeiten stets in engem Einklang mit ihrer spirituellen Gesinnung auszuüben suchten. Ein herber Rückschlag für die Ritterorden war der völlige Zusammenbruch des fünften Kreuzzuges (12171221), an dem auch Franz von Assisi teilnahm und vor dem Sultan Al-Kamil im Lager des muslimischen Heeres predigte. Mit dem Verlust der eben erst eroberten Hafenstadt Damiette im Nildelta war das Ende der christlichen Herrschaft im Orient bereits abzusehen - und die Tempelritter trugen daran durch ihr teils hochmütiges und eigensinniges Verhalten einen guten Teil der Schuld[6].

Balduin übergibt den Tempel Salomons an Hugo von Payens und Gottfried von Saint-Omer


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.