Anthrowiki - Schöpfung aus dem Nichts (nach Rudolf Steiner)

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Schöpfung aus dem Nichts Aus AnthroWiki Die Schöpfung aus dem Nichts (lat. Creatio ex nihilo) ist die Grundtätigkeit des Geistes, durch die er sich selbst in fortlaufenden Akten unbedingten Entstehens verwirklicht. Der Geist lebt im beständigen Schaffen und sich selbst erschaffen aus sich selbst und dieses Selbst ist im höheren Sinn ein Nichts, denn es ist in keiner Weise als ein definierbares, d.h. abgrenzbares Sein fassbar. Hier gibt es nicht groß und klein, dick und dünn, oben und unten usw., sondern der Geist transzendiert in seinem unaufhörlichen Werden, das aber äußerlich als absolute Ruhe erscheint, alles gewordene Sein, das selbst erst ein abgeworfenes Produkt der Geistestätigkeit ist, das sich als abgrenzbare äußere Schöpfung manifestiert.

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Das Nichts Evolution, Involution, Schöpfung aus dem Nichts Schaffen aus den Verhältnissen Die Schöpfung aus dem Nichts und die drei Logoi Siehe auch Literatur Weblinks

Die Erschaffung des Lichts von Gustave Doré

Das Nichts → Hauptartikel: Nichts „Der Orientale empfand, aber nicht, weil er irgendwie spekulierte, sondern weil ihn seine Anschauung nötigte, so zu empfinden, er empfand: Da erlebe ich auf der einen Seite den Raum und die Zeit, und auf der anderen Seite erlebe ich dasjenige, was nicht im Raum und in der Zeit beobachtet werden kann, was für die Raum- und Zeitdinge und für das Raum- und Zeitgeschehen ein Nichts ist, aber eine Realität ist, eben nur eine andere Realität. Nur durch ein Mißverständnis ist dann dasjenige entstanden, dem sich die abendländische Zivilisation unter Roms Führung hingegeben hat: die Schöpfung der Welt aus dem Nichts, wobei man unter dem Nichts nur die Null gedacht hat. Im Oriente, wo diese Dinge ursprünglich konzipiert worden sind, entsteht die Welt nicht aus dem Nichts, sondern aus jenem Realen, auf das ich Sie eben hingewiesen habe.“ (Lit.:GA 200, S. 16f (http://fvnarchiv.net/PDF/GA/GA200.pdf#page=16&view=Fit)) Im Buddhismus wird durch den Begriff der Leere (Shunyata) auf diese Wesensnatur des Geistes hingewiesen, durch die die Fesseln des Bedingten Entstehens, d.h. des Karmas, endgültig abgestreift werden. Die Schöpfung aus dem Nichts entspringt dem Nirvana (skrt., n., िनवाण, nirvān ̣a; Erlöschen oder wörtlich „Ver-wehen“, von nis, nir = aus, vā = wehen), vergleichbar dem Ain Soph (hebr. ‫ אין סוף‬nicht endlich) der jüdischen Kabbala. Hier ist die Quelle, aus der alles entsteht, und hier ist zugleich auch die Senke, in die sich alles Sein wieder auflöst.


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