Anthrowiki - Mephistopheles (nach Rudolf Steiner)

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Mephistopheles Aus AnthroWiki Mephistopheles oder auch Mephisto ist einer der Namen des Teufels. Er erscheint in Goethes FaustDichtung als luziferisch-ahrimanisches Mischwesen, bei dem - namentlich im zweiten Teil der Tragödie der zerstörerisch-ahrimanische Anteil überwiegt. In mancher Beziehung gleicht er dem Daddschal (arab. ‫ﺟﺎل‬ ّ ّ ‫اﻟﺪ‬, DMG ad-Daǧǧāl ‚der Täuscher, der Betrüger‘), der aus der Überlieferung der Hadithen im Islam bekannt ist und nach der islamischen Eschatologie den Inbegriff des Bösen darstellt. In der Endzeit der Welt werde ihm der Mahdi als der von Gott gesandte Messias entgegentreten und ihn töten.

Inhaltsverzeichnis 1 Namensherkunft 2 Rudolf Steiner über Mephistopheles 3 Mephistopheles in der Literatur 3.1 Goethe 3.2 Klaus Mann 4 Literatur 5 Einzelnachweise

Namensherkunft Die etymologische Herkunft des Namens ist nicht genau geklärt. Bei William Shakespeare findet sich die Form "Mephistophilus", während es bei Christopher Marlowe "Mephistophilis" ist. In den alten Volksbüchern und Puppenspielen finden sich verschiedene Varianten wie "Mephostophiles", "Mephostophilus", aber auch die heute geläufigste und bei Johann Wolfgang von Goethe verwendete Form "Mephistopheles". Daraus folgen unterschiedliche Herkunftsmöglichkeiten: 1. Mephostophiles deutet auf eine Abstammung aus dem Griechischen (der das Licht nicht Liebende, von griech. me = nicht und phos = Licht) 2. Mephistophiles könnte auf Lateinisch mephitis und Griechisch philos zurückgehen (der den Gestank Liebende) 3. eine weitere Möglichkeit wäre eine Herleitung aus dem Hebräischen, nämlich eine Verbindung aus mephir (hebr. ‫„ מפּר‬brechen, verletzen“[1], im Sinn von „Vertragsbrecher, Schwurbrecher, Zerstörer, Verderber“) und tophel (hebr. ‫„ תפל‬Lügner, Täuscher“). Dieser Deutung schließt sich auch Rudolf Steiner an: „Mephistopheles heißt der durch Lügen Verderbende, Mephiz, der Verderber - Tophel, im Hebräischen, der Lügner.“ (Lit.:GA 53, S. 325 (http://fvnarchiv.net/PDF/GA/GA053.pdf#page=325&view=Fit)) Auch Goethe wusste augenscheinlich um diese verschiedenen Herkunftsmöglichkeiten, wie man an Fausts Ausspruch über Mephistopheles erkennen kann: "Wenn man euch Fliegengott, Verderber, Lügner heißt" (Fliegengott als der den Gestank Liebende und Verderber, Lügner nach der hebräischen Etymologie). „Auch in anderen Vorträgen habe ich schon aufmerksam darauf gemacht, daß im Grunde genommen die Auflösung des Namens «Mephistopheles» einfach im Hebräischen zu suchen ist, wo mephiz der Hinderer, der Verderber heißt und tophel der Lügner, so daß wir den Namen aufzufassen haben als


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