Anthrowiki - Francis Bacon (1561-1626)

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Francis Bacon Aus AnthroWiki Francis Bacon, 1. Viscount of St. Albans, 1. Baron Verulam (Baron Baco von Verulam; lat. Baco oder Baconus de Verulamio; * 22. Januar 1561 in London; † 9. April 1626 in Highgate) war ein englischer Philosoph, Staatsmann und Wegbereiter des Empirismus in den Naturwissenschaften.

Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1.1 Reinkarnation 2 Werk 2.1 Idolenlehre 3 Siehe auch 4 Literatur 4.1 Werke 4.2 Sekundärliteratur 5 Weblinks

Leben Porträt von Francis Bacon. Frans Pourbus (1617),

Francis Bacon wurde am 22. Januar 1561 in London als der jüngere der beiden Söhne aus der zweiten Ehe von Łazienki-Palast, Warschau Sir Nicholas Bacon (1509–1579), Lord Keeper of the Great Seal unter der Regentschaft von Elisabeth I. geboren. Mit 13 Jahren kam er aufs Trinity College in Cambridge. Anfang der 90er Jahre diente er bei Robert Devereux, der ihn förderte, als politscher Berater. 1593 fiel Bacon allerdings bei Elisabeth I. in Ungnade. Sein politischer Aufstieg begann erst unter Jakob I. 1607 wurde er zum Generalstaatsanwalt (Solicitor General) und 1618 zum Lordkanzler berufen und erhielt den erblichen Adelstitel Baron Verulam. Um 1614 schrieb er die Nova Atlantis, die allerdings erst 1627, ein Jahr nach seinem Tod, veröffentlicht wurde. 1620 erschien das Novum organon scientiarum. 1621 wurde Bacon zum Viscount St. Alban erhoben. Wenig später wurde er wegen Bestechlichkeit verurteilt. Das Strafmaß, das im Ermessen des Königs stand, betrug jedoch nur vier Tage. Im Alter von 45 Jahren heiratete er Alice Barnham (1592–1650); dennoch hielten sich Gerüchte über seine Homosexualität. Als er 1626 kinderlos starb, erloschen seine Adelstitel.

Reinkarnation Nach Angaben Rudolf Steiners war Francis Bacon der wiedergeborene Kalif Harun al Raschid. „Harun al Raschid verkörperte sich wieder, begründete in seiner Wiederverkörperung den Impuls des Materialismus, erschien als Baco von Verulam. Die Universalität Bacos von Verulam ist von Harun al Raschid, aber auch das, was an Intellektuellem, an Materialismus in Bacon lebt, ist von Harun al Raschid. Bacon erschien als der wiederverkörperte Harun al Raschid. Sein Ratgeber, der den anderen Weg gemacht hat, erschien in dem gleichen Zeitalter als Amos Comenius.“ (Lit.:GA 240, S. 305 (http://fvn-archiv.net/PDF/GA/GA240.pdf#page=305&view=Fit))

Werk „Bacon hatte nur Sinn und Verständnis für die Einzelheiten der Natur. Durch Sammeln desjenigen, was durch die räumliche und zeitliche Mannigfaltigkeit als Gleiches oder Ähnliches sich hindurchzieht, glaubte er zu allgemeinen Regeln über das Naturgeschehen zu kommen. Goethe spricht über ihn das treffende Wort: «Denn ob er schon selbst immer darauf hindeutet, man solle die Partikularien nur deswegen sammeln, damit man aus ihnen wählen, sie ordnen und endlich zu Universalien gelangen könne, so behalten doch bei ihm die einzelnen Fälle zu viele Rechte, und ehe man durch Induktion, selbst diejenige, die er anpreist, zur Vereinfachung und zum Abschluss gelangen kann, geht das Leben weg, und die Kräfte verzehren sich.» Für Bacon sind diese allgemeinen Regeln Mittel, durch welche es der Vernunft möglich ist, das Gebiet der Einzelheiten bequem zu überschauen. Aber er glaubt nicht, dass diese Regeln in dem Ideengehalte der Dinge begründet und wirklich schaffende Kräfte der Natur sind. Deshalb sucht er auch nicht unmittelbar in der Einzelheit die Idee auf, sondern abstrahiert sie aus einer Vielheit von Einzelheiten. Wer nicht daran glaubt, dass in dem einzelnen Dinge die Idee lebt, kann auch keine Neigung haben, sie in demselben zu suchen. Er nimmt das Ding so hin, wie es sich der bloßen äußeren Anschauung darbietet. Bacons Bedeutung ist darin zu suchen, dass er auf die durch den gekennzeichneten einseitigen Platonismus herabgewürdigte äußere Anschauungsweise hinwies. Dass er betonte, in ihr sei eine Quelle der Wahrheit. Er war aber nicht im Stande, der Ideenwelt in gleicher Weise zu ihrem Rechte gegenüber der Anschauungswelt zu verhelfen. Er erklärte das Ideelle für ein subjektives Element im menschlichen Geiste. Seine Denkweise ist umgekehrter Platonismus. Plato sieht nur in der Ideenwelt, Bacon nur in der ideenlosen Wahrnehmungswelt die Wirklichkeit. In Bacons Auffassung liegt der Ausgangspunkt jener Denkergesinnung, von welcher die Naturforscher bis in die Gegenwart beherrscht sind. Sie leidet an einer falschen Ansicht über das ideelle Element der Erfahrungswelt. Sie konnte nicht zurechtkommen mit der durch eine einseitige Fragestellung erzeugten Ansicht des Mittelalters, die dahin ging, dass die Ideen nur Namen, keine in den Dingen liegenden Wirklichkeiten seien.“ (Lit.:GA 006, S. 36ff (http://fvn-archiv.net/PDF/GA/GA006.pdf#page=36&view=Fit))

Idolenlehre → Siehe auch: Francis Bacons Idolenlehre In seinem wissenschaftstheoretischen Hauptwerk, dem Novum Organum (1620), unterschied Bacon vier Arten von «Idolen», die den Menschen an der wahren Erkenntnis hindern. „Da haben wir die Sehnsucht, alles, was über das Sinnlich-Wahrnehmbare hinausgeht, als bloße Idole zu behandeln. Sie wissen, vier Arten von Idolen hat Bacon angenommen. Wir haben sie angeführt: Idola tribus, Idola specus, Idola fori, Idola theatri, vier Arten. Dadurch drückt sich durch Bacons Geist im Beginne des fünften nachatlantischen Zeitraums die eine Tendenz aus, alles, alles nur zu bauen auf eine Erkenntnis, die durch sinnliches Anschauen und durch Begriffe gewonnen ist, die sich wiederum aus der sinnlichen Anschauung ergeben. Alles, was über die sinnliche Anschauung hinausgeht, ist Idol, dessen Inhalt sich eigentlich in Worten erschöpft.“ (Lit.:GA 272, S. 283 (http://fvn-archiv.net/PDF/GA/GA272.pdf#page=283&view=Fit))


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