Christian Rosenkreutz Aus AnthroWiki Christian Rosenkreutz, auch Christianus Rosencreutz oder Christian Rosenkreuz (* 1378; † 1484[1]) ist nach Rudolf Steiner einer der höchsten christlichen Eingeweihten und der legendäre Begründer des Einweihungswegs der Rosenkreuzer, der für das gegenwärtige Bewusstseinsseelen-Zeitalter, und damit auch für die Anthroposophie, von grundlegender Bedeutung ist.
Inhaltsverzeichnis 1 Christian Rosenkreutz und die Schriften des Johann Valentin Andreae 2 Die Inkarnation des Christian Rosenkreutz im 13. Jahrhundert 2.1 Flor und Blancheflor 2.2 Der Dreizehnte in der Mitte von zwölf Weisen 3 Die Initiation durch Manes - die Chymische Hochzeit Anno 1459 3.1 Die Reise in den Orient 3.2 Rückkehr nach Deutschland 3.3 Begründung der Bruderschaft der Rosenkreuzer 3.4 Die Initiation durch Manes 3.5 Die Grabstätte des Christian Rosenkreutz und ihre Wiederentdeckung im Jahr 1604 4 Die Vereinigung der alten atlantischen Weisheit mit der des Orients 5 Die Aufgabe des Rosenkreuzer-Ordens 6 Frühere und spätere Inkarnationen des Christian Rosenkreutz 7 Der Ätherleib des Christian Rosenkreuz und seine inspirierende Wirkung 8 Wie Christian Rosenkreutz seine Schüler beruft 9 Christian Rosenkreutz und das künftige Oriphiel-Zeitalter 10 Literatur 11 Weblinks 12 Einzelnachweise
Christian Rosencreutz
Christian Rosenkreutz und die Schriften des Johann Valentin Andreae Öffentlich genannt wurde der Name Christian Rosenkreutz erstmals in drei zunächst handschriftlich verbreiteten und dann anonym erschienenen Werken, nämlich der 1614 in Kassel verlegten Fama Fraternitatis (Allgemeine und General Reformation, der gantzen weiten Welt. Beneben der Fama Fraternitatis, deß Löblichen Ordens des Rosencreutzes, an alle Gelehrte und Häupter Europae), der 1615 erschienenen Confessio Fraternitatis (Confession oder Bekandnuß der Societet und Brüderschaft R. C. An die Gelehrten Europae) und in der 1616 bei Lazare Zetzner in Straßburg unter dem Titel Chymische Hochzeit des Christiani Rosencreutz Anno 1459 veröffentlichten Schrift, die den Einweihungsweg des Christian Rosenkreutz in Form eines alchemistischen Romans schildert. Frühere handschriftliche Fassungen der Chymischen Hochzeit wurden möglicherweise schon ab etwa 1604 verbreitet. In diesem Jahr wurde nach dem Bericht der Fama die Grabstätte von Christian Rosenkreutz wiederentdeckt und zugleich erfüllte sich laut Rudolf Steiner auch die durch Christian Rosenkreutz initiierte Mission des Buddha auf dem Mars. „Die äußere Welt ist immer wieder hingewiesen worden auf das Rosenkreuzertum durch die beiden Schriften, die vom Anfange des siebzehnten Jahrhunderts stammen. Im Jahre 1614 erschien die sogenannte «Fama Fraternitatis» und ein Jahr später die sogenannte «Confessio» - zwei Bücher, über die von gelehrter Seite viel gestritten worden ist. Und zwar nicht nur darüber, worüber bei so vielen Büchern sonst gestritten wird, ob jener Valentin Andreae, der in seinen späteren Lebensjahren ein ganz normaler Superintendent war, auch wirklich das Buch verfaßt hat -, sondern bei diesen Büchern ist auch darüber gestritten worden, ob sie von den Verfassern ernst genommen worden sind, oder ob sie nur ein Spott darüber sein sollten, daß es eine gewisse geheimnisvolle Brüderschaft des Rosenkreuzes gäbe, welche diese und jene Tendenzen und Ziele habe. Dann gibt es im Gefolge dieser Schriften eine ganze Reihe anderer, die allerlei aus dem Bereiche des Rosenkreuzertums mitteilen. Wenn Sie die Schriften von Valentin Andreae und auch andere rosenkreuzerische Schriften in die Hand nehmen, dann werden Sie, wenn Sie die eigentliche Grundlage des Rosenkreuzertums nicht kennen, in diesen Schriften nichts besonderes finden. Denn es ist überhaupt bis in unsere Zeit hinein nicht möglich gewesen, auch nur das Elementarste aus dem Bereiche dieser Geistesströmung, die seit dem vierzehnten Jahrhundert wirklich existiert hat und auch heute noch existiert, kennenzulernen. Alles, was in die Literatur übergegangen ist, was geschrieben und gedruckt worden ist, sind einzelne Bruchstücke, einzelne verlorene, durch Verrat an die Öffentlichkeit gekommene Dinge, die ungenau und in vielfacher Weise durch Charlatanerie, Schwindel, Unverstand und Dummheit verkehrt worden sind. Die wahre, echte Rosenkreuzerei ist, seitdem sie besteht, stets nur Gegenstand mündlicher Mitteilung an solche gewesen, welche sich eidlich zur Geheimhaltung verpflichten mußten. Daher ist auch nichts Erhebliches in die öffentliche Literatur übergegangen. Erst dann, wenn man dasjenige kennt, was heute - aus gewissen Gründen, die zu erläutern jetzt zu weit führen würde - in der elementaren Rosenkreuzerei öffentlich mitgeteilt werden kann und wovon wir heute werden sprechen können, kann man in den oftmals grotesken, oft bloß komischen, oft aber auch schwindelhaften und selten stimmenden Mitteilungen der Literatur einigen Sinn finden.“ (Lit.:GA 55, S. 176f (http://fvnarchiv.net/PDF/GA/GA055.pdf#page=176&view=Fit))
Christian Rosenkreutz
Alle drei Werke werden Johann Valentin Andreae (1586-1654) und seinem Tübinger Freundeskreis zugeschrieben. Bezüglich der geistigen Urheberschaft dieser Werke sagt Rudolf Steiner: „Aber kein Mensch, der die Biographie des Valentin Andrea kennt, wird im Zweifel darüber sein, daß der Valentin Andrea, der später ein philiströser Pastor geworden ist und salbungsvolle andere Bücher schrieb, nicht die «Chymische Hochzeit» geschrieben hat. Es ist ein bloßer Unsinn, zu glauben, daß der Valentin Andrea die «Chymische Hochzeit» geschrieben hat. Denn vergleichen Sie nur einmal die «Chymische Hochzeit» oder die «Reformation der ganzen Welt» oder die anderen Schriften von Valentinus Andrea - physisch war es schon dieselbe Persönlichkeit - mit dem schmalzig Salbungsvollen, Fettig-Öligen, was der Pastor Valentin Andrea, der nur denselben Namen trägt, in seinem späteren Leben dann geschrieben hat. Das ist doch ein höchst merkwürdiges Phänomen! Wir haben einen jungen Menschen, der überhaupt noch kaum erst die Schulzeit vollendet hat, der schreibt solche Dinge nieder wie die «Reformation der ganzen Welt», wie die «Chymische Hochzeit Christiani Rosencreutz», und wir müssen uns anstrengen, den inneren Sinn dieser Schriften zu ergründen. Er selber versteht gar nichts davon, denn das zeigt er später: er wird ein salbungsvoller öliger Pastor. Das ist derselbe Mensch! Und man braucht nur dieses Faktum zu nehmen, so muß man plausibel finden, was ich dazumal dargestellt habe: daß eben die «Chymische Hochzeit» nicht von