Editorial
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Die Kritik sitzt zwischen den Stühlen
as Klassik-Publikum stirbt aus, so das Ergebnis einer Studie von Martin Tröndle. In den nächsten 30 Jahren werde das Klassik-Publikum um mehr als ein Drittel zurückgehen, so die Prognose des Kulturwissenschaftlers. Wenn wir nicht bald aufwachen und einer breiten Masse den Zugang zu dieser fantastischen Welt öffnen, stirbt das Klassik-Publikum aus. Man muss den Menschen die Angst nehmen, sich deplatziert zu fühlen, weil ihnen nicht nur das vermeintliche Wissen zur Thematik fehlt, sondern vor allem gesellschaftlich zu viel Theater gespielt wird. Ein Doppeltheater, das vor der Aufführung und während der Pausen, und jenes auf der Bühne. Die Wahrheit liegt wo anders: Unsere Seele und unser Herz müssen offen sein. Man muss lediglich ein Werk auf sich wirken lassen. Was man dann spürt, die Fragen, die auftauchen, die Suche nach Vergleichbarem, das Gespräch mit anderen, der Griff zu passender Literatur, die Kritiken …, das ist das vermeintlich fehlende Wissen! Es ist eine fantastische Idee von Götz Teutsch, dem ehemaligen Solo-Cellisten der Berliner Philharmoniker, mit seinem Philharmonischen Salon in Berlin (siehe Seite 46). Warum fragt ihn eigentlich niemand für ein ähnliches Konzept in Salzburg an, wenn er schon hier lebt? Ein Salzburger Salon, offen für interes-
siertes Publikum aller Schichten. Nachdem leider ohnedies meist nicht die Kunst & Kultur an sich, sondern deren Missbrauch als Marketinginstrument im Vordergrund steht, sollte wenigstens unter diesem Gesichtspunkt die aktuelle Situation ein Ansporn sein. Gerade für jene, die Kunst & Kultur als Marketingfaktor brauchen. Es ist an der Zeit, ein Statement zu setzen: Kunst sollte für alle zugänglich sein. Vielleicht möchte jemand diesen Baustein für die Zukunft, für den Erhalt und Ausbau unserer Stadt als Kulturstadt fördern? Wir jedenfalls stehen jederzeit bereit, unserer Verpflichtung als „echte“ Salzburger nachzukommen und freuen uns auf Gleichgesinnte. Kommen Sie auf uns zu! Ein Danke an den am 27.6. verstorbenen Gerd Bacher für seine treffenden Worte: „Was mir auch hier sehr auf die Nerven geht, man bemüht sich, aus Salzburg, das einen Weltkulturruf hat, auch noch eine Sportstadt zu machen. Es wär‘ viel besser, man würde endlich einmal eine wirkliche Kulturstadt aus Salzburg machen. Das mit der Sportstadt kommt mir so vor, als wenn ich mich mit meinen ein Meter vierundsechzig seinerzeit bei Friedrich dem Großen zu den „Langen Kerlen“ gemeldet hätte.“ Ihr Stephan Kaindl-Hönig, Herausgeber
Die Salzburgerin hatte in den letzten 3 CAWI-Print Teilnahmejahren 2011-2013 immer zwischen 90.000-100.000 Leser* pro Ausgabe * /**CAWI-Print 2011: 90.000 Leser pro Ausgabe, 2012: 100.000 Leser pro Ausgabe, 2013: 93.000 Leser pro Ausgabe Quelle: CAWI-Print, 5.000 Online Interviews, 14–65 Jahre, GfK Austria, März-Juni des jeweils oben angeführten Jahres**, LPA. Sämtliche Angaben ohne Leser im Verbreitungsgebiet in Bayern!
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