DIE MACHER 2024_02

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Wie hören wir auf, in der eigenen Sauce zu baden, Familie Molcho?

VIEL VIEL VIEL VIEL VIEL VIEL VIEL VIELfalt

Wie bauen wir Barrieren in den Köpfen ab, Jürgen Bockmüller?

Mit Verlaub: Ist eine Scheißkultur in Unternehmen noch zeitgemäß, Martin Reichetseder?

„Durch den Bau des Goldwerks und unserer Scheideanlagen können wir unseren Kunden nicht nur das Höchstmaß an Qualität und Service bieten, sondern auch unsere langfristige Vision eines internationalen Edelmetallhändlers und Produzenten verfolgen. Gemeinsam mit der Invest AG konnten wir daher den nächsten logischen Wachstumsschritt setzen und für die weitere Entwicklung der philoro Gruppe die ersten Weichen stellen. Es freut uns, dass wir mit der Invest AG unseren Ansatz der Innovation, der langfristigen Strategie und Kontinuität weiter festigen können.“

inhalt.

Coverstory

08 Haya Molcho und ihre Söhne. Was wir von Neni lernen können.

14 Martin Reichetseder. Kulturbotschafter mal anders.

18 Sandra Brandstetter. Ein Ultra-Marathon der Vielfalt.

20 Über Barrieren im Kopf. Und wie wir sie abbauen.

23 Vielfalt

24 Wo Vielfalt zählt. Best-Practice-Beispiele.

28 Wer braucht schon Diversity? Ein Gastkommentar.

30 Fairness als Erfolgsfaktor.

32 Inklusion am Arbeitsmarkt. Maßnahmen für Oberösterreich.

34 Wohin führt das? Frauen, Führung & Finanzen.

36 Fünf Geschichten. Ein Unternehmen.

38 Nachgedacht. Was die Kommunikationsbranche gerade beschäftigt.

40 Neue Arbeitswelten

42 Innovationsschmiede. Wirtschaft und Wissenschaft Seite an Seite.

46 Caring is keeping. Inspiration zur Mitarbeiterbindung.

49 Karrieresprung. Neue Führungskräfte.

50 Die Anatomie einer Macherin. Wie innovativ kann man einen Magistrat führen?

52 Sein Team stellt Fragen. Der Chef antwortet.

56 Mutpropaganda. Was wir von Leslie Jäger lernen können.

58 Baukrise. Nichts für Schönwetterkapitäne.

60 Teamwerk. Zu Gast beim Gründerservice der WKOÖ.

64 Zukunft

66 Kreativstar Stefan Sagmeister macht Mut auf Zukunft.

68 Fabasoft. Wie Digitalisierung Nachhaltigkeit ermöglicht.

70 Cybersecurity. Es kann jeden treffen.

73 Teamwork 2.0. Wenn Menschen und KI an einem Strang ziehen.

74 Zünftiger Naturbursche findet schräge Wienerin. Im Creative Lab der WKOÖ.

76 Gründergeist. Spannende Startups im Überblick. 18 08 14

79 Sechs Instagram-Postings, die Thomas Stelzer ausmachen.

80 EU-Lieferkettengesetz. 5 Punkte für die To-do-Liste.

82 Gamechanger H2. Aus der Diamantenstadt nach Linz.

85 Gesetze. Was im Landtag und Nationalrat beschlossen wurde.

86 MACHER am Grill. Wie holt die Industrie die Kohlen aus dem Feuer?

90 Blick hinter die Kulissen. Im Ton- und Filmstudio.

94 Fünf gute Gründe … für die Hausverwaltung 2.0.

96 Wo Wirtschaft (auf-)blühen kann: Hessenplatz 3.

97 Klein, aber oho. Das Haus von morgen ist „tiny“.

98 Gesundheit

100 Teamwerk. Zu Besuch bei der OÖ Gesundheitsholding.

104 24-Stunden-Pflege. Erfolgsmodell im Blick.

106 Traumjob Pflegeund Gesundheitsberuf?

So geht es der „anderen Seite“.

110 Mut, Hoffnung und Zuversicht.

150 Jahre Diakoniewerk.

112 Klimawandel. Was macht er mit unserer Gesundheit?

114 Longevity.

Warum reden jetzt alle darüber?

118 Echt jetzt? Gesund naschen.

120 Coaching und Beratung

122 Zukunft des Arbeitsmarktes. Kompetenzen im Fokus.

124 Das gewisse Etwas in der Beratung.

128 Risikoreduktion durch internes Kontrollsystem.

132 So geht Mentaltraining. Ein Hype Girl im Gespräch.

134 Zehn Fragen an … Invest AG-CEO Gernot Hofer.

137 Ciao Arbeitskräftemangel! Revolution im Employer Branding.

138 Greenvestment. Wie eine Bank H2-Projekte fördert.

140 Positive Synergien in der Steuerberatung.

142 Mittelstand auf Augenhöhe. Eine Bank auf Expansionskurs.

145 Konsumverhalten im digitalen Zeitalter.

146 Von Mann zu Mann. Personalentwicklung dank Männerpsychologie.

148 Export. Worauf es jetzt ankommt.

150 Entdecken

152 Marktführer. Der USP der USP Außenwerbung.

155 Dombar. Wie heutzutage fortgegangen wird.

156 Was wir ein Model immer schon mal fragen wollten.

158 Erfolgsformel. Wie backaldrin weltweit erfolgreich wurde.

162 Cheers! Flüssige Geheimtipps fürs nächste Firmenevent.

163 Auftanken im Nationalpark Kalkalpen.

164 Inspirationsquelle Mühlviertel. Ideen sammeln am Loxone Campus.

166 Italien, wir kommen! Sechs places to be.

170 Auszeit gewinnen.

HERAUSGEBER

Alexandra Auböck

David Böhm

Susanna Winkelhofer

CHEFREDAKTION

Susanna Winkelhofer

REDAKTIONSLEITUNG

David Bauer

REDAKTION

Melanie Kashofer

Valentin Lischka

Zofia Wegrzecka

LEKTORAT

Lisa Feindert

VERTRIEBSLEITUNG

Maria Haidinger

VERTRIEB

Melanie Horner

Claudia Schmeissl

KREATIVDIREKTION

Alexandra Auböck

GRAFIKLEITUNG

Martin Anderl

GRAFIK

Chiara Schöllerl

FOTOGRAFIE

Antje Wolm

OPERATIONS MANAGEMENT

Brigita Bede-Kußberger

IT

Simon Emathinger

editorial.

In English, please!

Könnten wir nicht einfach in Englisch schreiben?

Bitte nicht falsch verstehen. Wir mögen die deutsche Sprache und wir schreiben auch liebend gern in Deutsch. Aber da ist etwas, das wir gar nicht an dieser Sprache mögen: Sie trennt uns. Sie trennt die Geschlechter, und zwar gnadenlos. Da gibt es Lehrer und Lehrerinnen. Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Im Englischen ist das nicht so. Da sind mit „Manager“ einfach Menschen gemeint, die eben managen (und zwar völlig egal, welchem Geschlecht sie sich zugehörig oder nicht zugehörig fühlen). Bei uns fängt man schon an zu überlegen, ob es nicht auch „Menschinnen“ geben müsste. Oh, und das „man“ im Satz davor ist auch bedenklich.

Wenn wir aber die nächsten Jahrhunderte wieder nur von Krankenschwestern schreiben (das Wort „Krankenbrüder“ gibt es ja nicht einmal) und von Chefs oder Helden, dann wird sich wohl nicht viel ändern. Und nun haben wir zwei Jahre lang versucht, ein Zeichen zu setzen. Zwei, um genau zu sein: den Doppelpunkt. So haben wir über Mitarbeiter:innen und Held:innen geschrieben. Da werden sich schon noch alle daran gewöhnen. Dachten wir. Unser Resümee nach den zwei Jahren: Es gibt im Schriftlichen noch keine Genderlösung, die sowohl alle miteinbezieht als auch den Lesefluss unterstützt. Deshalb haben wir jetzt unsere eigene Lösung – wir schreiben empathisch. Was das jetzt wieder heißen soll? Wir schreiben nach Gefühl beide Formen, meistens auch wirklich beide, manchmal nur eine (entweder die weibliche oder die männliche), aber immer meinen wir alle.

Denn wir schreiben über Menschen, die bewegen. Das ist unser Untertitel. Der soll unmissverständlich deutlich machen, dass wir mit „Die Macher“ alle Menschen meinen. Und zwar genau so, wie sie sind. Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie bitte in der Coverstory (ab Seite 8).

Das Herausgeberteam von DIE MACHER: Alexandra Auböck und Susanna Winkelhofer

DER NEUE FORMENTOR

Was wir von NENI lernen können

Es braucht weniger Angst vor dem Fremden und mehr Mut, das Positive darin zu finden.

Haya Molcho Gründerin, Neni

Neni setzt sich aus den Anfangsbuchstaben von Haya Molchos Söhnen zusammen. Neni bedeutet aber auch Diversity. „Unsere Küche ist eine Weltküche – eine, die sich aus vielen verschiedenen Kulturen zusammensetzt“, erklärt Haya. Und so ist es auch mit ihrem Personal, mit ihren Gästen und mit dem Mindset der ganzen Familie. Genau das sei ihr Erfolgsrezept. Wir treffen sie gemeinsam mit zwei ihrer Söhne im Restaurant „Neni am Prater“.

Wenn alle gleich sind, bleibst du als Unternehmen irgendwann stehen.

Wie unsere Locken sind wir ein bisschen chaotisch.

Was es mit den zwei Zucchini auf sich hat, die Haya Molcho vor sich hinlegt, als wir uns zu viert an einen runden Tisch mitten im Lokal setzen, werden wir später noch erfahren. Zunächst mal erklärt Ilan, warum sein Bruder Elior (verantwortlich für das E von „NENI“ und für den Bereich Human Resources) nun doch nicht dabei ist. „Junggesellenabschied“, sagt er und schmunzelt. Elior wurde von Freunden mit einem Ausflug nach Berlin überrascht – er heiratet in einem Monat. Als Haya das erzählt, strahlt

sie über das ganze Gesicht. Familie sei alles für sie, darüber wird sie gleich noch mehr erzählen –  ist aber ohnehin klar, wenn man bedenkt, dass sie mit drei ihrer vier Söhne vor vierzehn Jahren Neni gegründet und mittlerweile zu einem international erfolgreichen Unternehmen entwickelt hat.

Es ist elf Uhr am Vormittag, die letzten Frühstücksgäste haben gerade das Lokal verlassen, der Staubsauger brummt, bald werden die nächs-

Nuriel Molcho Gründer, Neni
Ilan Molcho Gründer und CEO, Neni
Text Susanna Winkelhofer Foto Nenifood
von links: Elior, Ilan und Nuriel Molcho
Mit ihnen führt Haya Molcho gemeinsam das Unternehmen. Ihr vierter Sohn Nadiv ist Schauspieler in Los Angeles.

#2 Respekt

#5 Chancen geben

#4 bewusst durch die Welt gehen

#1 Ego weglassen

#3 nachhaltig und nicht kurzfristig denken

ten Gäste für einen Lunch mit Blick auf das Riesenrad kommen. Und so ähnlich (wenngleich mit anderem Ausblick) läuft es wohl auch in Paris, Hamburg, Amsterdam, Berlin, Mallorca und anderen Neni-Restaurants in Europa ab. Zwölf sind es mittlerweile. Und dann kommt noch die im Handel erhältliche Produktlinie „Neni am Tisch“ hinzu. „Wir leben davon, Menschen glücklich zu machen und alle Kulturen durch außergewöhnliche Erlebnisse zu verbinden“, erklärt Haya. Glücklich sehen sie übrigens alle drei selbst aus – was bestimmt auch daran liegt, dass sie gerade jede Menge Vitamin D getankt haben: Für ihr neuestes Kochbuch „Neni goes to Italy“ ist die Familie Molcho soeben durch Italien gereist. Das Buch erscheint im Oktober. Die Vorfreude darauf scheint jetzt schon groß zu sein. Und ist ein weiterer Beweis dafür, wie viel Freude es ihnen macht, in Kulturen einzutauchen, sich inspirieren zu lassen und in genau dieser Vielfalt ihr (Erfolgs-)Rezept zu finden.

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Die CHANCEN in den UNTERSCHIEDEN sehen

„Neni steht für Diversity. Wir haben viele unterschiedliche Kulturen in einer Speise drin: Unsere Küche ist nicht die orientalische Küche, sondern eine Weltküche. Wir reisen um die Welt und lassen uns inspirieren“, erklärt Ilan, seines Zeichens CEO des Familienunternehmens. Genauso vielfältig seien auch ihre Gäste: „Wir haben Menschen aus aller Welt zu Gast, Großfamilien, Paare auf einem Date, Businessleute, die zum Mittag- oder Abendessen kommen.“ Neni sei ein Ort, wo jeder willkommen ist – egal, woher man kommt, wie alt man ist. „Du kommst

rein und wirst genauso behandelt wie jeder andere.“

Von der Küche also über die Gäste bis zum Personal; die Vielfalt zieht sich bei Neni durch. Aus wie vielen unterschiedlichen Nationen die Mitarbeiter sind, wisse sie gar nicht. „Aber es sind viele, viele, viele“, sagt Haya, „und du musst auch mit den jeweiligen Kulturen umgehen können, dich für sie interessieren. Wenn zum Beispiel Ramadan ist, und die Köche, die bei uns arbeiten, einen Monat lang fasten, überlegen wir uns: Wie können wir sie unterstützen? Wir geben ihnen auch die Möglichkeit, zu beten. Dieser Respekt gegenüber anderen Kulturen ist enorm wichtig – dann entsteht nämlich ein gegenseitiger Respekt.“ Es brauche weniger Angst vor dem Fremden und mehr Mut, das Positive darin zu finden. „Wenn wir neugierig aufeinander zugehen, die Menschen wirklich kennenlernen möchten, schauen, was sie alles anbieten und nicht, was sie alles nicht anbieten –dann sieht die Welt ganz anders aus.“

In genau diesem Mut zum Unbekannten stecke ein großer Erfolgsfaktor, ist Ilan überzeugt: „Wir profitieren von den unterschiedlichen Kulturen und Menschen, die bei uns arbeiten. Zum Beispiel haben wir im Restaurant ‚Neni am Wasser‘ einen italienischen Koch – Andrea. Er hat unsere Küche noch weiter bereichert – mit seinen Einflüssen und den Rezepturen seiner Oma. Das haben wir dann natürlich wieder in unseren Stil umgewandelt.“ Nenis Stärke sei es, die Schätze der unterschiedlichen Kulturen zu entdecken, anstatt sich von ihnen abzuwenden.

Die Unterschiede seien aber keineswegs nur in Sachen Kulturen wichtig, sondern auch, was die einzelnen Charaktere betreffe, sagt Nuriel. Er ist das N im Markennamen und zuständig für PR und Social Media. Nuriel vergleicht die Gastronomie gern mit einem Schachbrett. „Du hast wie beim Schach viele verschiedene Positionen und Aufgaben. Zum Beispiel den introvertierten Barmann, der in voller Konzentration hunderte Drinks rausschmeißen muss. Der muss exakt sein. Dann hast du den Kellner, der mit Humor gut erklären und verkaufen soll, der darf nicht introvertiert sein. Dafür muss er aber nicht super fokussiert sein. Dann hast du den Chefkoch, der auch als Manager organisiert sein muss, der Souschef hingegen macht mit Leidenschaft große Shows in der Küche.“ Und das sei verdammt gut so. Denn ein Unternehmen wachse nur durch unterschiedliche Persönlichkeiten. „Wenn alle gleich sind, bleibst du irgendwann stehen.“

Auch Haya und ihre Söhne sind alle sehr unterschiedlich. „Einer ist kreativer, vielleicht auch verträumter, der andere ist viel sachlicher und strukturierter. Unsere Mutter kommt aus einer Generation, wo man richtig hart gearbeitet hat,

Das Diversity-Puzzle der Molchos

wo Arbeit fast der ganze Lebenssinn war. Heute sind wir eine Generation, die Wert auf eine gewisse Balance legt“, sagt Ilan. Durch eben diese Unterschiede könnten sie voneinander lernen, sich ergänzen und gemeinsam nach vorne kommen.

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NICHT in der EIGENEN

SAUCE baden

Gegrilltes Artischockenherz mit Labneh, Kaperndressing, Sumac und Pinienkernen. Oder doch lieber Jerusalem Chicken mit Hummus, Jerusalemgewürz, Amba und Tomatensalsa? Es ist natürlich noch zu früh für ein Mittagessen. Theoretisch. Aber praktisch haben wir sofort Appetit, als wir in die Lunchkarte schielen. Wie schade wäre das denn, wenn jedes Gericht aus derselben Sauce bestünde? Eben. Und deshalb sagt Haya: „Ich merke immer wieder, wie die Leute hier gerne in ihrer eigenen Sauce baden und schwer davon loskommen, sondern lieber als Erstes mal nör-

geln und wenig Vertrauen schenken.“ Dennoch: Sie liebt Wien. Bis zu ihrem neunten Lebensjahr wuchs sie in Tel Aviv auf, später zog sie mit ihrer Familie nach Deutschland und noch später gemeinsam mit ihrem Mann, dem berühmten Pantomime- und Körperspracheexperten Samy Molcho, nach Wien.

„Genauso wie mein Vater habe ich mir auch bewusst Wien als Zuhause ausgesucht“, erzählt Nuriel. Egal, wo auf der Welt er ist – als begnadeter Fotograf ist er viel unterwegs –, er komme immer wieder gerne nach Hause. „Städte wie London oder New York sind sehr, sehr schnelllebig und vielleicht manchmal zu innovativ. Wien ist da etwas gemütlicher, kann vielleicht nicht so schnell mit Veränderungen umgehen.“ Aber darin sehe er einen Vorteil: Wenn sich alles zu schnell verändert wie in anderen Weltstädten, dann seien die Menschen ständig auf der Suche nach etwas Neuem – und das führe irgendwann zu Identitätsproblemen. „In Wien wissen viele Leute, wer sie sind, und sind damit auch zufrieden und selbstbewusst. Das finde ich eine wunderschöne Balance: Dieses Neue zu suchen, aber auch zu schätzen, was ich habe.“

Die ANATOMIE einer Macher-Familie

Das geht mir gerade durch den KOPF

Haya: Unser Italien-Kochbuch, das im Oktober erscheinen wird. Wir sind gerade aus Italien zurückgekommen und jetzt geht es darum, alles zusammenzubringen – in schönen Grafiken, Bildern, Rezepten. Und das macht richtig Spaß!

Ilan: Zufriedenheit. Wir kommen aus einer schwierigen Phase mit der Pandemie, Krieg und allem Möglichen und sind immer noch in einer Situation, wo viele Herausforderungen da sind. Aber ich bin sehr zufrieden. Ich bin happy darüber, wie wir als Familie zusammenhalten. Es ist unglaublich, was wir aufgebaut haben – darauf kann man stolz sein.

Mein HERZ schlägt schneller, wenn

Nuriel: ich meine Frau und mein Baby sehe.

Ilan: ich aufwache und meine Freundin neben mir habe.

Haya: ich mein Enkelkind sehe … ich bin so verliebt in ihn! So schön, dass noch ein Mensch in unsere Familie dazugekommen ist, den wir alle lieben. Das Schönste ist, wenn wir alle zusammen sind: meine Jungs, meine Familie.

Diese Entscheidung habe ich zuletzt mit meinem BAUCH getroffen

Haya: Mit unserem jüngsten Sohn nach Tel Aviv anstatt nach Mallorca zu fliegen. Das war eine kurzfristige Entscheidung – mein Bauch sagte mir, Tel Aviv ist mir jetzt wichtiger, gerade nach dem, was alles passiert ist.

Ilan: Heute Morgen eiskalt zu duschen.

Nuriel: Wir machen gerade ein Rebranding der „Neni am Tisch“-Etiketten – das neue Design wird im Endeffekt eine Bauchentscheidung sein.

Das liegt uns zurzeit im MAGEN

Haya, Ilan, Nuriel: Das ganze Thema im Nahen Osten, auch Antisemitismus, das macht uns traurig – wir sind jüdisch, wir sind jüdisch erzogen worden, aber sehr liberal und sehr offen.

Dorthin sollen uns unsere FÜßE tragen

Ilan: Wir sehen unsere Zukunft sehr stark im Bereich healthy, casual food. Wir haben jetzt die Erlebnisgastronomie, full service, größere Betriebe, viel Personal. Wir haben den Einzelhandel. Und was uns fehlt, ist die Mitte. Diese ganzen Welten, die wir bis jetzt aufgebaut haben, wollen wir in einer zusammenführen.

Was die Familie Molcho ausmacht, sei die Kombination aus mehreren Welten, fährt sein Bruder Ilan fort. „Das Wienerische, das Europäische und natürlich das Orientalische. Wir sagen immer, wir als Familie sind Balagan.“ Balagan bedeutet auf Hebräisch „sympathisches Chaos“. Nachdem sie alle als Quereinsteiger angefangen haben, war das natürlich oft Programm. „Unser Erfolg beruht auf sehr viel Learning by doing: Fehler zu machen, nicht immer perfekt sein zu müssen – wie unsere Locken sind wir ein bisschen chaotisch“, sagt er und lacht. Der Erfolg komme aber nicht nur von Chaos und Kreativität, sondern von sehr viel Struktur, die sie sich vor allem auch von einigen Mitarbeitern abschauen konnten.

Den Mitarbeiterinnen Vertrauen zu schenken sei übrigens ein weiterer Erfolgsfaktor, wirft Haya gleich noch ein. „Wenn du nicht vertraust, bist du der Sklave deiner eigenen Arbeit.“ Natürlich sei nicht jeder neue Mitarbeiter bereit, Verantwortung zu übernehmen, aber „wir wollen ihnen die Möglichkeit geben, intern in unserer Company zu wachsen“, sagt Ilan. Jetzt ist es ein bisschen wie Ping-Pong-Spielen, Haya ist wieder am Ball: „Wichtig dabei ist, dass du nicht schnell Urteile wie gut oder schlecht fällst, sondern jedem Menschen immer eine Chance gibst.“

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NEUES ZULASSEN und das EGO zur SEITE

SCHIEBEN

Ein junger Kellner stellt ein Glas Wasser und etwas Zitronensaft vor Nuriel ab. Sein Akzent klingt ein bisschen nach Südtirol, er lächelt und es macht ganz den Anschein, als ob ihm seine Arbeit Spaß macht. Ob ihm bald ein Roboter seine Aufgaben abnehmen wird? „Man darf nie Angst vor einer Sache haben, die so stark gekommen ist. Man kann die KI nicht ignorieren oder sie wieder wegschaffen. Sie ist da. Die Frage ist: Welche Chancen ergeben sich dadurch für uns als Firma, was passt zu uns?“, sagt Haya. Wohl auch wegen dieses Mindsets wurde sie erst kürzlich vom Club 55 auf Ibiza mit dem Special Award ausgezeichnet, als erste Frau übrigens.

So sehr sie auch offen für Innovationen seien, von einem ist Ilan aber überzeugt: „Die Gastronomie wird immer von Menschen leben.“ Jeder denke sofort an Roboter, wenn man von KI in der Gastronomie spricht. „Das glaube ich nicht – aber wo wir KI sicher gut einsetzen werden, ist in der Analyse, in der Lebensmittelproduktion, wo wir ja auch für den Einzelhandel produzieren. Hier kann man mit KI bestimmt effizienter werden – Food Waste

ist hier ein großes Thema; KI kann beim Tracken helfen.

Und was hat es nun eigentlich mit den zwei Zucchini auf sich? Haya nimmt sie in die Hand und schmunzelt. „Damit probiere ich heute noch ein neues Rezept aus.“ Neues ausprobieren, Neues zulassen, das sei ohnehin auch die Zutat für das Erfolgsrezept eines Familienunternehmens, erklärt Nuriel. „Oft haben wir gemerkt, dass es ein großes Problem sein kann, wenn es in Firmen einen Generationenwechsel gibt. Da ist wieder die Angst vor Veränderung.“ Aber natürlich komme die jüngere Generation mit neuen Ideen und mit dem Wunsch, den eigenen Stempel aufzudrücken. Haya nickt. „Vielen älteren Generationen fällt es schwer, das Ego wegzulassen, und das ist gefährlich: Das Ego tötet Erfolg.“ Ihr hingegen falle es überhaupt nicht schwer, ihr Ego außen vor zu lassen. „Wenn man sich als Familie gegenseitig respektiert –  die Rollen, die Aufgaben, die Individualität der Einzelnen –, dann funktioniert das gut. Aber sobald einer zu sehr Chef spielt und einen anderen unterwirft, geht es schief“, sagt Nuriel.

Während sich das Lokal nach und nach wieder füllt –es ist fast Mittag –, fällt Ilan noch eine weitere Zutat für das Erfolgsrezept ein: Demut. „Wir haben hier in Wien 200 Mitarbeiter und in der Gruppe über 600. Demut spielt für mich eine ganz große Rolle, weil sie bedeutet, dass man reflektieren

Hätte ich nicht selbst so wunderbare Eltern, ich hätte sofort im Anschluss ans Interview ein Ansuchen auf Adoption ausgefüllt. Größentechnisch würde ich ganz gut dazupassen, an den Locken müsste ich noch arbeiten, aber am schönsten ist ohnehin das Lebensfreude-Gen. Und übrigens, probiert unbedingt mal bei Neni das Sesam-Dessert – oh ja, ihr werdet mich für diesen Tipp lieben. Persönliche Notiz von Susanna

kann. Dass man sich Fehler eingesteht und offen zugibt, dass Fehler okay sind, weil man ja auch nur ein Mensch ist – egal ob man Vorgesetzter ist oder an der Verpackungsanlage steht. Demut muss von oben nach unten gelebt werden.“ Diese Lebenseinstellung kommt natürlich nicht von ungefähr. Auf die Frage, worauf sie bei der Erziehung ihrer Söhne Wert gelegt habe, antwortet Haya: „Das Letzte, das ich wollte, war, Machos zu erziehen – Respekt vor allen Menschen, das war mir wichtig. Überhaupt war uns das Soziale immer wichtiger als gute Noten. Es ging mir darum, dass sie sich selbst vertrauen lernen.“ Die Mission scheint erfüllt zu sein._

„Wir nehmen die Zukunft in die Hand.“

Als Partner und Fan von LASK Torhüter Tobias Lawal wissen wir, was zählt: Zusammenhalt schafft mehr Wert.

www.hypo. at

Kulturbotschafter mal anders

Die Verletzung von Menschenrechten kann und darf kein Business Case sein.

Martin Reichetseder CEO, .LOUPE

Worum geht’s? Sport, Kunst oder Musik? Weder noch. Es geht um Unternehmenskultur. Darum, wie wir sie nicht nur pflegen, sondern aktiv weiterentwickeln müssen. Und darum, wie sie das Business beflügelt. Als Compliance-Enthusiast mit langjähriger Erfahrung im Topmanagement und Gründer von „.LOUPE“ – einer Compliance-Software aus der Praxis, für die Praxis – sieht sich Martin Reichetseder auch in der Rolle als Kulturbotschafter.

Text David Bauer
Foto Antje Wolm

Das Podcastmikrofon glüht. Genau wie das Feuer in Martin Reichetseder, wenn er darüber spricht, wie Compliance die Unternehmenskultur fördert. Worüber er außerdem gesprochen hat? Wie Unternehmen auch wirtschaftlich davon profitieren, wenn sie sich für mehr Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion (kurz: DEI) einsetzen. Und alle, die jetzt denken: „Ach, schon wieder so ein Woke-Bullshit!“, sollten sich diese Geschichte vielleicht genau deshalb zu Gemüte führen. Denn was viele nicht wissen: Martin spricht nicht einfach nur über dieses Thema, weil es nun mal gerade „en vogue“ ist. Nein.

Nach der Begrüßung in unserem Büro gehen wir auf direktem Wege an unserem Podcaststudio vorbei. „Das kann dauern“, denkt sich womöglich selbst das Mischpult in weiser Vorahnung. Denn zuerst plaudern wir über Gott und die Welt, verkosten einen spanischen Gin und hören einander zu. Nach ungefähr einer Stunde erzählt Martin, wie sein Ehemann jedes Mal beim Kochen den Salat nach dem Waschen für mindestens drei Stunden rasten lässt. „Da gibt es keine Diskussionen, ihn vorher zu essen, ist nicht erlaubt. Burhan hat das Kochen mitunter von meiner Oma aus dem Mühlviertel gelernt und verbindet es mit den Einflüssen der türkischen Küche, mit denen er aufgewachsen ist.“

Und nachdem er ausgeholt hat, um liebevoll bis ins Detail zu beschreiben, welche kulinarischen Highlights er durch seine Ehe mit Burhan erlebt, schlägt er auch ernste Töne an: über die Diskriminierung, der er tagtäglich ausgesetzt ist.

„Na, Prinzessin?!“

„Wer ist bei euch in der Beziehung der Mann und wer die Frau?“

„So schwul siehst du gar nicht aus!“

Der Gedanke daran, dass das nur die Spitze des Eisberges ist, schlägt auf den Magen. Die Lust auf türkisch-mühlviertlerisches Essen verfliegt. Was ist der Zweck solcher Kommentare? Mal abgesehen von offensichtlicher Diskriminierung, für deren Erkenntnis es noch nicht einmal Feingefühl braucht. Warum sollte auch nur ein Mensch auf dieser Welt das verdient haben? Ein wahres Schockerlebnis –noch vor dem Interview. Deshalb widmen wir uns in diesem dem Eingemachten. Und den Mythen, die sich um Compliance, Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion ranken.

Mythos 1

Verstöße sind Einzelfälle.

„Während klassische Compliance-Themen wie Korruption oder Kartellrechtsverstöße Risiken sind, die nicht jeden Tag aufs Neue entstehen, ist das bei Mobbing, Diskriminierung und Ungleichbehandlung leider der Fall. Daher müssen wir in der Compliance Awareness dafür schaffen. Woke zu sein bedeutet im eigentlichen Sinne, wachsam zu sein – aber zuletzt hat sich dieses Bild in der

Gemeinsam Zukunft gestalten

Meine Lebensstadt. Mein Job.

» Als eine der größten Arbeitgeberinnen in der Landeshauptstadt bietet die Stadt Linz eine Vielfalt an Berufen an: Von der Straßenreinigung über das Bürgerservice und technische Berufe bis zur Kinderbetreuung. Dabei sind mir als Personalreferentin würdevolle Arbeitsplätze, faire Löhne und ein respektvolles Arbeitsklima für unsere Mitarbeiter*innen ein zentrales Anliegen. Der Magistrat leistet einen wesentlichen Beitrag zur Ausbildung junger Menschen sowie zur Weiterqualifizierung von erfahrenen Arbeitskräften und stärkt damit den Wirtschaftsstandort Linz.

Gemeinsam arbeiten unsere 4.400 Mitarbeiter*innen für eine gute Lebensqualität, eine funktionierende Infrastruktur eine Stadt voller Chancen für alle Linzer*innen, unabhängig von Alter, sexueller Orientierung oder Herkunft. «

Tina Blöchl

Vizebürgermeisterin der Stadt Linz

Das Interview zum Anhören

#132

Martin Reichetseder Wie schafft Compliance mehr Gleichbehandlung?

Foto: Zoe Goldstein
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gesellschaftlichen Wahrnehmung leider in eine negative Richtung entwickelt. Und zwar deshalb, weil es vielen Leuten ein Gefühl vermittelt, gar nicht mehr zu wissen, was man eigentlich sagen darf.“ An dieser Stelle sieht der Experte auch die Betroffenen in der Pflicht. „Ein derart sensibles Thema lebt davon, es mit Vernunft anzugehen und Menschen bewusst mitzunehmen.“ Nur wie? Wer betroffen ist, solle selbst einmal versuchen nachzufragen, wie ein bestimmter Kommentar oder eine diskriminierende Äußerung denn zu verstehen sei. „Ohne zu verurteilen, sondern in einer Art und Weise, die Bewusstsein schafft. Ich selbst richte mich stets nach meinem moralischen Kompass und dennoch wird es auch mir nicht gelingen, in meinem Leben niemals jemanden diskriminiert zu haben. Und genau in diesen Momenten wünsche ich mir, dass mich die betroffene Person auf meine Grenzüberschreitung aufmerksam macht und ich diese reflektieren kann.“

Nicht alle Menschen trauen sich das, dessen ist er sich bewusst. „Und selbst wenn, steht noch nicht fest, dass ihr Gegenüber es genauso reflektiert wie ich. Deshalb ist es die Aufgabe aller und insbesondere von jenen, die Compliance-Officer sind, derartige Missstände anzusprechen, dazu beizutragen, sie zu beseitigen, oder zumindest darauf hinzuweisen.“ Compliance bedeute nicht nur Regeltreue, sondern Beziehungsmanagement. „Risiken entstehen durch Menschen und diese sind wiederum auch Teil der Lösung. Während die Regeltreue lediglich das Ziel dieser Prozesse ist.“

Mythos 2

Diversität ist eine Modeerscheinung.

„Die Menschenrechte existieren nicht erst, seitdem die Themen Nachhaltigkeit und Lieferkettensorgfalt aufgekommen sind. Diese stellen die Würde des Menschen ins Zentrum und bewusst unter Schutz.“ Und darum gehe es im Kern: Die seit jeher zu akzeptierende Einzigartigkeit von

Menschen zu schützen. „Überspitzt formuliert: Bei Diversity-Themen geht es nicht darum, ob sich jemand als Autotür identifiziert und ich sofort diskriminierend bin, wenn ich nicht frage, ob es sich um eine grüne oder rote Autotür handelt.“ Das gehe völlig an der Grundidee vorbei. „Es geht darum, ein gesamtgesellschaftliches Umdenken zu fördern und von der Einzigartigkeit des Menschen zu profitieren.“

Mythos 3

DEI und Compliance sind geschäftsschädigend.

Bevor sich die wirtschaftliche Frage überhaupt stellt, steht ein Aspekt gar nicht erst zur Debatte. „Unternehmen müssen verstehen, dass Grundund Menschenrechte nicht verhandelbar sind.“ Wem also die Motivation fehlt, der sollte sich zumindest der Rechtslage bewusst werden. Eine intrinsische Motivation, dieses Thema voranzutreiben, sei aber aus mehreren Gründen wünschenswert. „Denn wer – mit Verlaub – eine Scheißkultur im Unternehmen pflegt, leidet nachweislich unter stärkerer Fluktuation. Das treibt die internen Kosten für Recruitingprozesse, Stellenausschreibungen und verlorengegangenes Know-how in die Höhe – Zeit ist Geld. Das zweite Risiko ist, dass durch Mundpropaganda und im Zeitalter von Bewertungsportalen wie Kununu die Topbewerberinnen plötzlich ausbleiben.“

Zudem seien Reputationsschäden per se nicht in Geld zu bemessen. Insbesondere dann, wenn man in den Lieferketten der eigenen Partnerunternehmen – Stichwort Lieferkettengesetz – für diese selbst plötzlich zum Risiko wird. „Kulturmanagement und Compliance verhindern solche Risiken proaktiv und schaffen Freiräume, die eine Riesenchance bieten. Und nicht zuletzt sollte es im Interesse jedes Unternehmens liegen, ein integres Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem sich alle ordentlich verhalten und anständig miteinander umgehen.“_

#1 Liebe
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Es geht sehr viel um Bewusstseinsbildung, vor allem in der Führungsebene.

Sandra Brandstetter

Geschäftsführerin

Personalmanagement, Energie AG

Ein UltraMarathon der etwas anderen Art

Wer läuft schon freiwillig einen Ultra-Marathon? Dazu braucht es eine enorme Kondition, ausreichend Vorbereitung, gute Unterstützungsmechanismen und einen langen Atem. Dasselbe gilt für den Einsatz für Diversity, Equity und Inclusion in einem großen Konzern. Sandra Brandstetter, Geschäftsführerin der Energie AG Personalmanagement, und ihr DiversiTeam beweisen, dass sie der sportlichen Herausforderung gewachsen sind.

Der Lift hält im 14. Stock des Power Towers der Energie AG, Sandra Brandstetter empfängt uns mit einem Lächeln in ihrem Büro. Mitten am Tisch liegen bunte Folder, Post-its und Buttons mit dem Aufdruck „DiversiTeam“. Was es damit auf sich hat? Beim DiversiTeam handelt es sich um eine Gruppe aus fünfzehn Mitarbeitenden, verteilt über das gesamte Unternehmen, die seit ungefähr einem Jahr strukturierte Maßnahmen im Bereich Diversity, Equity und Inclusion (abgekürzt: DEI) setzen. Und zwar neben ihren Haupttätigkeiten. Fünf Handlungsfelder wurden definiert: Frauen, Kultur und Change, positive und inklusive Führung, Regionalität und Barrierefreiheit.

„Uns ist ganz wichtig, dass wir nicht nur von Diversity reden. Denn Diversity bedeutet ja nur Vielfalt. Wenn ich die ganzen vielfältigen Menschen in einzelne Käfige sperren würde, ist zwar jeder und

jede für sich vielfältig, aber wir haben unser Ziel verfehlt. Deswegen spielen alle drei DEI-Begriffe bei uns eine große Rolle.“ Sandra Brandstetter, die den Personalbereich verantwortet, betont, dass es weder um Gleichheit noch um Gleichmachen gehe, sondern um Chancengleichheit. Sie selbst hatte sich mit dem Thema noch nicht ausreichend beschäftigt, bis die Umsetzung von konkreten Maßnahmen in ihren Aufgabenbereich überging. Sie stellte nach einiger Zeit fest: „Je mehr ich mich aktiv damit auseinandergesetzt habe, umso mehr Sinn habe ich darin gesehen.“

Sprache schafft Wirklichkeit

Nicht nur deshalb ist sie wohl die beste Wahl als Botschafterin für DEI im Unternehmen. Doch ohne ihr Team würde es bei Weitem nicht so gut funktionieren. Denn immer wieder stoßen sie gemeinsam auch auf Herausforderungen oder Widerstand in der Belegschaft. „Haben wir keine anderen Probleme?“, bekommen sie dann zu hören. „Es geht sehr viel um Bewusstseinsbildung, vor allem auch in der Führungsebene. Weiß man zum Beispiel, dass Bewerber mit ausländischen Namen um ein Zigfaches weniger zu Gesprächen eingeladen werden, spricht man die unbewussten Vorurteile an, die noch in unseren Köpfen herrschen.“ Sprache schafft

Text Melanie Kashofer
Foto Robert Maybach

Wirklichkeit, ist Brandstetter überzeugt. Werden in Stellenanzeigen nur Mitarbeiter gesucht, werden sich vor allem Männer bewerben. „Die Umsetzung von DEI ist kein Marathon, sie ist ein Ultra-Marathon. Sobald eine Maßnahme umgesetzt wurde, poppt schon die nächste Challenge auf.“ Der Vorstand und der Aufsichtsrat stehen jedoch von Anfang an hinter dem Team, die ursprüngliche Idee brachte CEO Leonhard Schitter vergangenen Jänner selbst ein. Dass ein Commitment auf oberster Führungsebene essenziell für das Gelingen ist, liegt nicht nur an der notwendigen finanziellen Unterstützung, sondern im Besonderen an Managemententscheidungen, wie der Besetzung von weiblichen Top-Führungskräften, deren Anzahl zuletzt von einer auf sieben Personen stieg.

DEI on tour

Brandstetter und ihr Team nutzten ihren gemeinsamen Elan und starteten eine DEI-Tour durch die gesamten Standorte des Unternehmens. Vor Ort sprechen sie mit Mitarbeitenden über die Relevanz der Maßnahmen, über Vorurteile, über Sensibilisierung und darüber, wie alle gut ins Team integriert werden können. Im Hauptsitz veranstalten sie regelmäßige Diversity-Cafés, bei denen die Belegschaft nach dem Mittagessen in dreiviertelstündigen Treffen die Möglichkeit hat, sich über Themen aus dem DEI-Umfeld zu informieren und zu diskutieren. Kürzlich wurde der gemietete Raum sogar schon zu klein, so groß war das Interesse. Als Anfang des Jahres eine DEI-Umfrage an 2.300 Mailadressen geschickt wurde, kamen innerhalb von drei Stunden 700 Rückmeldungen. Ein Beweis, dass der Themenkomplex bewegt.

#3 Grundvertrauen

#4 Leben und leben lassen

#5 Stärkenorientierung

#1 Offenheit

#2 Respekt und Wertschätzung

Für sein Engagement wurde das DiversiTeam erst kürzlich bei den Minerva Awards in Wien ausgezeichnet und kam unter die Top 30 bei der Diversity Leaders Challenge. Ein großer Ansporn für Brandstetter und ihr Team: „Wir wollen noch besser werden und im nächsten Jahr eine Topplatzierung erreichen.“ Der Grundstein dafür ist auf jeden Fall schon gelegt._

Das Diversity-Puzzle von Sandra Brandstetter

Die Barrieren im Kopf abbauen

Wir bringen Menschen mit Behinderung und den Arbeitsmarkt zusammen.

Jürgen Bockmüller

Stv. Landesstellenleiter und Abteilungsleiter, Sozialministeriumservice OÖ

Inklusion ist kein Selbstläufer.

Claus Jungkunz

Projektleiter, Betriebsservice Oberösterreich

Text Melanie Kashofer Foto Antje Wolm
Christian Altendorfer, Martin Pumm und Dominik Ehmer am neuen Arbeitsplatz von Pumm in der Fahrzeughalle
von links: Claus Jungkunz und Jürgen Bockmüller

„Wir müssen die Fähigkeiten von Menschen mit Behinderungen in den Vordergrund stellen, damit sie erfolgreich am Arbeitsmarkt tätig sein können“, sind sich die Macher für Inklusion in Oberösterreich, das Betriebsservice und das Sozialministeriumservice, einig. Sie zeigen uns anhand eines konkreten Falls aus der Praxis, welche Potentiale sich für Unternehmen durch Inklusion ergeben und wie sie tatsächlich gelingt.

Als Dominik Ehmer, Personalverantwortlicher beim Fahrzeugbauer Rosenbauer, die Bewerbung vom gehörlosen Martin Pumm in den Händen hält, denkt er sich im ersten Moment: „Das wird schwierig! Wie können wir dafür die passenden Rahmenbedingungen zur Verfügung stellen?“ Weil allerdings zur selben Zeit bereits ein Projekt zum Thema Inklusion gemeinsam mit dem Betriebsservice Oberösterreich am Laufen ist, entscheidet Ehmer sich, Martin Pumm im Rahmen von inklusiven Arbeitserprobungen die Möglichkeit zu geben, in unterschiedliche Bereiche des Unternehmens reinzuschnuppern. Pumm hat sich schon knapp zwei Jahre bemüht, bei Rosenbauer Fuß zu fassen, und hat gemeinsam mit der Arbeitsassistenz für Gehörlose schon einige Versuche gestartet, auf sich aufmerksam zu machen. Auch beim Betriebsservice war sein Name bereits bekannt und dort ermutigte man ihn, sich einfach nochmals initiativ zu bewerben.

Bei der Abkantpresse bei Rosenbauer ist bereits ein gehörloser Mitarbeiter im Einsatz, deshalb hält man diesen Arbeitsplatz für am besten geeignet. Doch Martin Pumm möchte viel lieber dort arbeiten, wo der AT, ein spezielles Löschund Rüstfahrzeug, zusammengebaut wird. Die Führungskraft und das Team sind sofort mit an Bord und seit knapp drei Monaten verstärkt Pumm nun das Team. In seiner bisherigen Berufslaufbahn war er schon mit einigen diskriminierenden Aussagen konfrontiert und oft wurde auch über ihn statt mit ihm geredet:

„Der versteht doch eh nicht alles – er muss dumm sein!“

„Der braucht viel zu lange, um Arbeitsprozesse zu durchschauen!“

„Es ist so mühsam, ihn in alle Informationsprozesse einzubinden!“

Auch bei Rosenbauer arbeitet das Team zuerst gemeinsam an der Kommunikation. Pumm muss nämlich das Gesichtsfeld und die Lippenbewegungen sehen können, um seine Kollegen zu verstehen. Mit der Zeit wird das Team richtig kreativ. Bei Rollläden, die sie am Fahrzeug montieren, machen sie sich beispielsweise Klopfzeichen zunutze. Begleitet wird Pumm auch von der eigenen Behindertenvertrauensperson,

Christian Altendorfer, der regelmäßig mit den 41 begünstigt Behinderten im Unternehmen im Austausch ist. Für ihn geht es vor allem darum, die Barrieren der Menschen im Kopf abzubauen.

Die Inklusionsmacher

Derselben Ansicht sind auch Claus Jungkunz vom NEBA Betriebsservice und Jürgen Bockmüller vom Sozialministeriumservice Oberösterreich. Letzteres ist die Drehscheibe zum Thema berufliche Inklusion in Oberösterreich, der Enabler sozusagen. „Wir beauftragen nicht nur das Betriebsservice, sondern das gesamte Netzwerk Berufliche Assistenz (NEBA) sowie viele weitere Unterstützungsangebote für Menschen mit Behinderungen“, führt Bockmüller aus. Das Sozialministeriumservice steuert die gesamten Prozesse, ist für die Finanzierung von Maßnahmen zuständig und stellt auch Folgeangebote zur Verfügung, um die Arbeitsplätze langfristig zu sichern. Betriebe können zum Beispiel Lohnförderungen oder Förderungen für barrierefreie Arbeitsplatzgestaltung anfragen. Das war auch für Rosenbauer ein Thema.

Das Betriebsservice hingegen ist das Kompetenzzentrum rund um das Thema Inklusion und Arbeit in Oberösterreich und die Schnittstelle zwischen Sozialministeriumservice und den Betrieben. „Wir haben das Wissen, stellen gemeinsam mit den Unternehmen die Bedarfe fest und können diese Prozesse begleiten“, so Jungkunz. Damit Inklusion gelingt, braucht es seiner Meinung nach vor allem Flexibilität in den Betrieben sowie die Bereitschaft, neue Wege zu gehen und sich von starren Vorstellungen zu lösen. Unter anderem müssen Jobprofile neu gedacht werden.

Auch Dominik Ehmer von Rosenbauer gibt zu, dass er bis vor zwei oder drei Jahren noch der Ansicht war, im Unternehmen brauche es nur Fachkräfte. Inzwischen experimentiert man in Fünferteams damit, vier Fachkräfte anzustellen und eine Jobposition flexibel zu gestalten, je nach vorhandenen Fähigkeiten – so auch im Team von Martin Pumm. „Dies nennen wir inklusives Jobdesign“, erklärt Jungkunz. Es geht darum, die Anforderungsprofile aufzubrechen und in Einzelaufgaben zu unterteilen und dann je nach Fähigkeiten wieder zusammenzusetzen.

#4 Offenheit des Denkens

#1 Änderung des Mindsets

#5 Sensibilisierung von Führungskräften

Bei Rosenbauer wurde nach einem Kontakt mit dem Betriebsservice auf der HR-Connects-Messe gemeinsam mit einem großen Inklusionsprozess gestartet. Am Anfang stand ein Inklusionscheck mit zehn Fragen, unter anderem: Wo stehen wir im Bereich Inklusion und wo wollen wir hin? Fällt es uns schwer, Stellen zu besetzen, und nutzen wir schon das volle Potential im Bereich Inklusion? „Die Fragestellung ist tatsächlich, Arbeitskräftepotentiale zu finden und im Recruiting zu integrieren und andererseits auch zu fragen: Wie möchten wir uns als Arbeitgeber positionieren?“, so Jungkunz. Das Betriebsservice veranstaltet im nächsten Schritt sogenannte „access|tours“, also Workshops mit Teammitgliedern und den direkten Vorgesetzten. Menschen mit Behinderungen geben dort Einblicke in ihre täglichen Herausforderungen. Durch diese Sensibilisierung wird die Kommunikation im täglichen Arbeiten miteinander erleichtert. „Vor allem in Führungskräfteschulungen sollte Inklusion immer ein Teil sein“, wünscht sich Bockmüller.

„in-experience“ gehen

Doch was wäre eine theoretische Schulung ohne praktische Erprobungen? „Für uns ist es immer wichtig, gemeinsam mit den Betrieben ‚in-experience‘ zu gehen, das heißt, Inklusionserfahrung zu sammeln. Im Fall von Martin Pumm wussten wir, er ist enorm interessiert an Rosenbauer und wir haben dort schon einen Prozess gestartet. Das konnten wir gut kombinieren“, freut sich Jungkunz. Und es zeigte sich schnell: Das Schnuppern von Pumm und die ersten Monate im Job waren von Erfolg gekrönt. „Nun sind wir ‚in-reality‘ angekommen, also in der Inklusionsrealität.“

Was Jungkunz selbst am Thema Inklusion bewegt? „Ich bin Unternehmensberater und es gehört zu meinem Berufsethos, die Betriebe weiterbringen zu wollen und gemeinsam mit ihnen Lösungen zu erarbeiten. Gerade bei der Inklusion gibt es noch viel Bedarf und gleichzeitig riesige Chancen. Da liegen viele Lerneffekte und ein großes Potential für Innovation.“ Für Bockmüller geht es vor allem darum, keine Unterscheidungen zwischen Menschen zu treffen. Es sollten die Fähigkeiten von Menschen in den Vordergrund gestellt werden und nicht, was jemand nicht kann. Um die Barrieren in den Köpfen abzubauen und das Mindset zu ändern, brauche es vor allem konkrete Angebote.

Für Martin Pumm wurde bei Rosenbauer ein Traum wahr. Seine Gebärdendolmetscherin übersetzt seine Freude für uns: „Unter Hörenden herrscht oft das Vorurteil, dass ich Schwierigkeiten mit dem Sprechen habe. Das stimmt nicht. Ich kann sprechen, ich höre nur nichts. Da gibt es oft Hemmungen und ich würde mir mehr Offenheit wünschen. Ich kann genauso wie jeder andere mit meinen Kollegen reden und Witze reißen und sie verstehen mich. Ich fühle mich in meinem Team wirklich wohl und gut integriert.“ Und auch Personalverantwortlicher Dominik Ehmer ist mittlerweile überzeugt, dass die Anstellung von Martin Pumm ein wichtiger Schritt war, um das Thema Diversity, Equity und Inclusion im Unternehmen wirklich zu leben und Veränderung anzustoßen._

WIE DIVERS SIND WIR?

Melanie meint

...

… wir haben eine gemeinsame Verantwortung!

Seit Jahren beschäftige ich mich sehr intensiv mit den Themen Diversität und Inklusion. Wenn mich mein Masterstudium der Gender Studies eines gelehrt hat, dann, dass die Mühlen der gesellschaftlichen Veränderung oftmals langsam mahlen und diejenigen, die sich für eine gute Sache stark machen, einen langen Atem brauchen. Doch es könnte so einfach sein: Auf die Frage, warum es ihr wichtig sei, Vielfalt in der Sprache und darüber hinaus abzubilden, antwortete eine Interviewpartnerin kürzlich: „Die Frage müsste sein: Warum kann es jemandem nicht wichtig sein, inklusive Sprache zu verwenden? Anstatt dass wir uns dafür rechtfertigen, wäre es doch viel besser, den Spieß umzudrehen und zu fragen: Warum willst du diskriminieren?“

Dieser Ansatz lässt sich auch auf alle anderen Kategorien der Diversität umlegen und zeigt, dass wir als Einzelpersonen und als Gesellschaft eine große Verantwortung tragen. Nämlich allen Menschen die Möglichkeit der individuellen Entfaltung zu geben, unabhängig von Geschlecht, Alter, Religion, ethnischer und sozialer Herkunft, Beeinträchtigung oder sexueller Orientierung. Wir möchten in diesem Schwerpunkt Mutmacherinnen und Mutmacher vor den Vorhang holen, die zeigen, wie genau das gelingen kann. Viel Spaß und Inspiration beim Lesen!

VIELfalt als MEHRwert

Der Vielfalt wird in Wirtschaftskreisen schon länger eine positive Wirkung auf den Unternehmenserfolg nachgesagt. Eine neue Studie von EY-Parthenon zeigt nun deutlich, dass Diversitätsmaßnahmen für Unternehmen auch einen finanziellen Mehrwert bieten. Hier die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:

• Vier von den sechs Unternehmen, die in Österreich zu den Diversitätsvorreitern zählen, konnten im letzten Jahr finanzielles Wachstum erzielen, bei den restlichen Betrieben war es nur jeder zweite.

• In den Kategorien Innovationsfähigkeit, Produktivität und Zufriedenheit der Belegschaft haben Unternehmen mit starkem Fokus auf Vielfalt einen deutlichen Vorsprung.

• Bereits vier Fünftel der heimischen Betriebe haben Maßnahmen zur Förderung der Geschlechtergleichheit (82 %) und kulturellen Diversität (78 %) ergriffen.

Es gibt jedoch auch noch Verbesserungspotential:

• Mit nur 41 % der Betriebe ist die Förderung zur Integration von Menschen mit Behinderung hinten angestellt.

• Seltener als der europäische Durchschnitt (49 %) geben österreichische Befragte (41 %) an, am Arbeitsplatz sie selbst sein zu können

• Österreichische Arbeitnehmer mit Migrationshintergrund fühlen sich sowohl in ihren Karrierechancen als auch bezüglich der Fairness und Transparenz der Entlohnung benachteiligt

Ländern im Herbst 2023

Quelle_EY European DEI Index 2024, Befragung von 1.800 Arbeitnehmerinnen in neun europäischen

Hallo BUNTE Welt!

Was haben zwei Banken, ein IT-Unternehmen und ein Forschungszentrum gemeinsam? Sie setzen sich tagtäglich für Chancengerechtigkeit ein, unterstützen ihre Mitarbeitenden bei Veränderungsprozessen oder haben eigene Arbeitsgruppen zum Thema Diversity, Equity und Inclusion gegründet. Wir zeigen vier Best-Practice-Beispiele, die Vorbild für gelebte Vielfalt sein können.

#HYPO OÖ

Was bedeutet für die HYPO OÖ Vielfalt in der täglichen Zusammenarbeit?

Kerstin Ebenführer: Bei uns arbeiten rund 400 Menschen mit den unterschiedlichsten Fähigkeiten, Biografien und Zugängen. In dieser Vielfalt sehen wir großes Potential, das es zu heben gilt. Wir legen viel Wert darauf, den Beitrag jeder Mitarbeiterin und jedes Mitarbeiters zu schätzen und unterschiedlichen Perspektiven Raum zu geben. Je besser das gelingt, desto besser und vielfältiger werden auch die Produkte für die Kundinnen und Kunden – das ist unser Anspruch.

Wie fördern Sie ein inklusives Arbeitsumfeld?

Text Melanie Kashofer

Foto Ebenführer: privat; Pühringer:

Improkonzepte

Julia Pühringer; Huber: Robert Maybach; Pichler:

OOE Sparkasse / Frank Haas; Neuhold-Pauer: privat

Kerstin Ebenführer: 2023 haben wir in der HYPO OÖ erstmalig eine sogenannte „Diversity & Inclusion Policy“ erarbeitet, in der festgehalten wird, was Vielfalt für uns als Bank bedeutet und mit welchen Maßnahmen wir Chancengerechtigkeit im Haus fördern können. Die Umsetzung und die laufende Evaluierung der Maßnahmen

werden durch einen ebenfalls neugegründeten „Diversity Circle“ begleitet. Dieses Team setzt sich aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zusammen, die unsere hausinterne Vielfalt im Kleinformat widerspiegeln. Darüber hinaus holen wir das Thema „Vielfalt in der HYPO OÖ“ auch in unserer internen Kommunikation regelmäßig vor den Vorhang und berichten über umgesetzte BestPractice-Beispiele.

Wie profitieren diverse Teams voneinander?

Kerstin Ebenführer: Sie agieren in der Regel kreativer und lösungsorientierter. Unterschiedliche Hintergründe, Sichtweisen und Erfahrungswerte im Team zu haben, macht lebendige Diskussionen möglich. Wenn ständig Konsens herrscht und sich stets alle von Beginn an einig sind, wird man selten zu einer innovativen Lösung gelangen. Grundlage dafür ist eine hohe gegenseitige Akzeptanz: Nur wenn ich mein Gegenüber ernst nehme und aufrichtig zuhöre, kann ein diverses Team erfolgreich sein. Und genau deshalb ist die laufende Sensibilisierung für dieses Thema so wichtig.

Welche Ziele haben Sie sich für die Zukunft im Hinblick auf Diversität gesetzt?

Kerstin Ebenführer: Diversität ist – nomen est omen – ein breites Feld. Wir konzentrieren uns derzeit auf die Dimensionen Geschlecht und Geschlechtsidentität, Menschen mit Behinderungen und Alter beziehungsweise generationenübergreifendes Arbeiten. In den Bereichen Fortbildung

Diverse Teams agieren in der Regel kreativer und lösungsorientierter.

Kerstin Ebenführer

Leiterin der Personalabteilung, HYPO OÖ

und Karrieregestaltung arbeiten wir unter anderem daran, noch bessere Rahmenbedingungen für alle zu schaffen. Barrierefreiheit – sowohl in der „echten“ als auch der digitalen Welt – ist ein weiteres zentrales Thema: Menschen mit Beeinträchtigung wollen wir den gleichen Zugang zu den Angeboten der HYPO OÖ ermöglichen. Sei es im Zuge einer Beschäftigung in unserem Haus oder durch die barrierefreie Gestaltung unserer Filialen, unserer Produktinformationen und unseres Webauftritts. Und um der Generationenvielfalt in unserem Haus gerecht zu werden, setzen wir auf eine Förderung des generationenübergreifenden Verständnisses und laufende Fortbildung – so sind unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter altersunabhängig immer am Puls der Zeit.

#Count IT Group

Lara Püringer ist seit 2018 bei Count IT tätig. Mitte zwanzig wusste sie bereits als Mann, dass sie eine Frau sein möchte. Ihre Transformationsreise und das Outing vor Familie und Kollegen startete aber erst einige Zeit später im Jahr 2020. Wir haben sie zum Interview über ihre Erfahrungen eingeladen.

Wie gestaltete sich die Transformationsreise zur Frau für Sie?

Lara Püringer: Es war vor allem eines: Befreiung. Als es dann wirklich losging, waren diese Spannung und Hilflosigkeit verschwunden und ich hatte das Gefühl, es tut sich endlich etwas. Auch wenn die Reise selbst eine lange war und ich zuerst psychologische Tests und andere Hürden durchlaufen musste, ging es ab diesem Zeitpunkt Schritt für Schritt bergauf. Ich hatte anfänglich große Angst vor den Reaktionen, aber meine Familie und mein Umfeld sind erstaunlich gut damit umgegangen.

Wichtig ist, zu akzeptieren, dass Menschen anders sein können als man selbst.

Lara Püringer

of IT-Business Solutions

Count IT Group

Sie haben Ihre Kolleginnen und Kollegen per E-Mail über die Veränderung informiert. Welche Rückmeldungen haben Sie erhalten?

Lara Püringer: Auch in der Kollegenschaft waren meine Ängste unbegründet. Wir waren damals rund 120 Personen und es kamen durchwegs positive Rückmeldungen. Die Leute sind mit mir in Austausch und Diskussion gegangen und wollten wissen, wie es dazu kam und was die einzelnen Schritte auf dem Weg sind. Das ist auf keinen Fall selbstverständlich und ich hätte es mir nicht anders wünschen können.

Wie können Unternehmen transgender Personen am besten bei ihrer Transformation unterstützen?

Lara Püringer: So pauschal kann man das nicht beantworten, weil es stark darauf ankommt, wie die Person an sich gestrickt ist und wie viel Hilfe sie benötigt, sich zu outen oder zu öffnen. Ich denke, das Wichtigste ist, den Menschen zu akzeptieren und gar keinen großen Unterschied im Umgang zu machen. Es entsteht zwar ein anderes Geschlecht im Äußerlichen, aber das Individuum mit seinen Fähigkeiten, Kompetenzen und seiner Persönlichkeit verändert sich nicht.

Was können andere Unternehmen von Count IT als Best-Practice-Beispiel lernen?

Lara Püringer: Die Offenheit anderen gegenüber, sei es eine andere sexuelle Orientierung oder eben eine andere Geschlechtsidentität. Und zu akzeptieren, dass Menschen anders sein können als man selbst. Über meine Geschichte wurde damals ein Artikel auf unserer Website veröffentlicht und daraufhin haben sich zwei weitere transgender Personen bei uns beworben.

Wir können einen Beitrag zu einer Gesellschaft leisten, in der jeder Mensch wertgeschätzt wird.

Was wünschen Sie sich von der Gesellschaft in Bezug auf das Thema Transgender?

Lara Püringer: Dass das Thema noch sichtbarer wird. Da ist in den vergangenen Jahren allerdings schon einiges passiert. Ja, es ist vielleicht nicht alltäglich und die Norm, aber es ist ein Teil der Menschheit. Je mehr man darüber spricht, desto eher traut man sich auch, die Schritte für sich selbst zu setzen. Diesen Weg kann einem niemand abnehmen, aber je wohler man sich unter anderen Leuten fühlt, desto einfacher wird er.

#Sparkasse OÖ

In welchen Handlungsfeldern beschäftigen Sie sich mit Diversität und Inklusion?

Elisabeth Pichler: Vielfalt, Chancengerechtigkeit und Inklusion – diese Begriffe haben in der Sparkasse OÖ bereits lange Tradition und sind in unserer Geschichte tief verwurzelt. Gemeinsam mit engagierten Kolleginnen und Kollegen setzen wir uns intensiv mit den Handlungsfeldern Gender Diversity, Alter/Generationen, Disability, kulturelle Vielfalt sowie Queer auseinander.

Warum liegen Ihnen die Themen als Unternehmen am Herzen?

Stefanie Christina Huber: „Kein Alter, kein Geschlecht, kein Stand, keine Nation ist von den Vorteilen ausgeschlossen, welche die Sparkasse jedem Einlegenden anbietet“ –  so steht es in unserer Gründungsurkunde geschrieben und bis heute sind wir diesem Grundsatz treu geblieben: allen

Durch die Stärken und Potentiale unserer Mitarbeitenden gewinnen wir vielseitige Perspektiven.

Elisabeth Pichler

„Diversity & Inclusion“Managerin, Sparkasse OÖ

Menschen unabhängig von Alter, Geschlecht, geografischer Herkunft oder sozialem Hintergrund den Zugang zu Wohlstand zu ermöglichen. Als Arbeitgeberin fördern wir eine inklusive und vielfältige Arbeitskultur, in der alle Kolleginnen und Kollegen so sein können, wie sie sind. Wir sind davon überzeugt, dass wir einen Beitrag zu einer Gesellschaft leisten können, in der jeder Mensch respektiert und wertgeschätzt wird.

Wie schaffen Sie ein gemeinsames und teamübergreifendes Verständnis für DEI?

Stefanie Christina Huber: Diversity, Equity und Inclusion lebt von Teilhabe und Dialog. Daher fördern wir das Verständnis und die Akzeptanz dafür und setzen auf vielfältige und leicht zugängliche Informations- und Kommunikationsmaßnahmen sowie -formate. Wir haben beispielsweise im Mai eine Infoveranstaltung durchgeführt, bei der die Kolleginnen und Kollegen mehr Informationen zu den jeweiligen Handlungsfeldern erhielten. Über unser Intranet sowie über die Mitarbeiterzeitung kommunizieren wir regelmäßig und bearbeiten die Themen im Rahmen von Interviews, Gesprächen mit Expertinnen und Experten, Videos und mehr. Es ist uns wichtig, die Hintergründe zu erläutern und Möglichkeiten zum Austausch zu bieten, um so ein tieferes Verständnis zu schaffen.

Wie ist es Ihnen gelungen, dass sich Mitarbeitende aus unterschiedlichen Bereichen dafür engagieren?

Elisabeth Pichler: Erfreulicherweise war es nicht besonders schwierig. Wir haben ein Kennenlernevent durchgeführt, die Handlungsfelder

vorgestellt und den Kollegen die Möglichkeit zur Mitwirkung gegeben. Das Interesse war sehr groß. Regelmäßig widmen sich die Gruppen den Themen, tauschen sich aus und entwickeln gezielt Maßnahmen. Unser Leitgedanke dabei ist: #glaubandich, so wie du bist – durch die einzigartigen Stärken und Potentiale unserer Mitarbeitenden gewinnen wir vielseitige Perspektiven. Wir brauchen diese Denk-Diversität, um die besten Antworten auf die Bedürfnisse unserer Kundinnen, Kunden und Mitarbeitenden zu finden.

#Pro²Future

Wer ist Pro²Future?

Pro²Future ist führend in der Erforschung und Entwicklung von kognitiven Technologien sowie deren Anwendung in verschiedenen Bereichen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Integration von Künstlicher Intelligenz, maschinellem Lernen und Datenanalyse, um innovative Lösungen für komplexe Probleme zu finden. Durch die enge Verknüpfung von Forschung und Praxis gelingt es dem Unternehmen, maßgeschneiderte Lösungen zu entwickeln, die nicht nur technologisch fortschrittlich sind, sondern auch den Anforderungen der Industrie und Gesellschaft gerecht werden.

Wie setzt sich das Forschungszentrum für Vielfalt ein?

Die Entwicklung von KI und kognitiven Systemen erfolgt unter Berücksichtigung ethischer Prinzipien wie Fairness, Transparenz und Datenschutz. Hier steht der Mensch im Mittelpunkt, und die Technologie dient dazu, das menschliche Leben zu verbessern, nicht zu ersetzen. Daher ist auch ein Engagement für ein vielfältiges und inklusives Arbeitsumfeld sehr wichtig. Das Forschungszentrum hat sich aktiv dafür eingesetzt,

Eine vielfältige Belegschaft ist nicht nur moralisch richtig, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll.

Sandra Neuhold-Pauer

of Finance and HR, Pro2Future

den Anteil von Frauen in technischen Berufen und Führungspositionen zu erhöhen. Aktuell liegt der Anteil weiblicher Mitarbeiter bei etwa 37 Prozent. Dies ist ein erster Schritt in Richtung einer ausgewogeneren Geschlechterverteilung und ein Beweis für das Engagement für die Förderung von Frauen in der Techbranche.

„Eine vielfältige Belegschaft ist nicht nur moralisch richtig, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll. Sie fördert Innovation und trägt zum langfristigen Erfolg des Unternehmens bei“, betont Sandra Neuhold-Pauer, die für den Bereich Finance und Human Resources zuständig ist. Die HR-Abteilung von Pro²Future arbeitet kontinuierlich daran, die Vielfalt im Unternehmen weiter zu stärken und die Chancengleichheit für Frauen zu verbessern. Dazu gehören unter anderem gezielte Recruitingmaßnahmen, Mentoringprogramme für Frauen und die Schaffung eines unterstützenden Arbeitsumfelds, das Frauen ermutigt, ihre Karriereziele zu verfolgen. So hat das Unternehmen eine vielfältige Belegschaft geschaffen, die von unterschiedlichen Perspektiven und Erfahrungen profitiert, und setzt damit ein klares Zeichen für eine zukunftsorientierte Arbeitswelt._

Wer braucht schon Diversity?

Vielfältige Teams bringen neue Sichtweisen und ein breites Wissensspektrum ein.

Katharina

Wohin man gerade blickt – das Thema Diversität hat Hochkonjunktur. Und mit ihm die Mythen und Meinungen darüber. Was bringt eine offene Unternehmenskultur wirklich? Ein Gastkommentar.

Ein 80-jähriges Model in Dessous. Eine bunte Stellenanzeige, die mit „Wir leben Vielfalt“ und „Jobsharing und flexible Arbeitszeiten“ um neue Mitarbeitende wirbt. Und dann ist da noch das Bild der neuen CEO, das in den sozialen Medien viral geht: eine Frau mit Migrationshintergrund. Diversity in der Arbeitswelt ist sichtbar geworden. Mehr noch: Sie ist angekommen, um sich zu entfalten. Bunt, laut, facettenreich. Viele Unternehmen haben die Vorteile längst erkannt und schmücken sich zunehmend damit. Andere sind noch zurückhaltend. Ein Blick auf die drei häufigsten Fragezeichen und Zweifel:

#1 Diversity? Das ist doch nur Frauenförderung und Regenbogen!

Nicht ganz. Es ist viel mehr, denn es geht um uns. Um uns alle. „Diversity is not about them. It is about us.“ Bereits in den 1970er Jahren begannen L. Gardenswartz und A. Rowe in den USA mit der Erforschung von Diversity und prägten mit diesem Satz das Verständnis davon. Warum? Weil er deutlich macht, dass Vielfalt eine Tatsache ist, und weil er sagt: Jeder ist einzigartig, und als Gesellschaft sind wir bunt, mit sichtbaren und unsichtbaren Hintergründen und Prägungen. Und vor allem: mit vielen bunten Potentialen. Diversity in der Arbeitswelt ist also ein Konzept, das die gesamte Belegschaft im Blick hat und ein gutes Miteinander fördern, individuelle Bedürfnisse erkennen und darauf reagieren möchte. In den USA hat sich der Begriff „Belonging“ etabliert. Er beschreibt das Zugehörigkeitsgefühl der Mitarbeitenden zu ihrem Arbeitgeber und meint damit ein Arbeitsumfeld, das Gruppenzugehörigkeit, Selbstwirksamkeit und Orientierung fördert.

#2 Diversity? Schön und gut, aber wir haben doch wichtigere Themen!

Gegenfrage: Vor welchen wirtschaftlichen Herausforderungen stehen wir heute? Demografischer

Wandel, Arbeitskräftemangel oder War for Talents stehen ganz oben auf der Liste. Und diese haben den Blick auf bisher vernachlässigte Potentialgruppen am Arbeitsmarkt (ältere Personen, Jugendliche, Frauen und Menschen mit Migrationshintergrund oder gesundheitlichen Herausforderungen) (ziel-)gerichtet. Ein paar Zahlen und Fakten: Statistisch gesehen hat in Österreich jeder vierte Mensch eine Migrationsgeschichte, 2015 ist die Anzahl der über 50-jährigen Erwerbspersonen auf über eine Million gestiegen. Mehr als 1,9 Millionen Österreicherinnen und Österreicher haben einen besonderen Gesundheitsstatus. Und Frauen bekommen immer noch etwa 40 Prozent weniger an Pension. Bedeutet also: Eine offene Unternehmenskultur ist Teil der Lösung für die Herausforderungen der Arbeitswelt von heute und morgen.

#3 Diversity erfolgreich managen. Klingt anstrengend. Lohnt es sich wirklich?

Oh ja. Und das ist längst bewiesen und belegt, wie Studien der Charta der Vielfalt, der Boston Consulting Group oder von Gallup zeigen. Auf den Punkt gebracht: Vielfältige Teams bringen neue Sichtweisen und ein breites Wissensspektrum ein, das Kreativität, Innovationskraft und Kundenorientierung steigert; eine offene Unternehmenskultur fördert die Mitarbeiterbindung und zieht vor allem junge Bewerberinnen und Bewerber an. Doch wie startet man mit Diversity Management? Den Status quo ermitteln, bisherige punktuelle Bemühungen fortsetzen und Schritt für Schritt eine Strategie mit weiteren Zielen entwickeln und nach innen und außen kommunizieren! Dabei Diversity, New Work und Nachhaltigkeit immer zusammen denken und auf der Führungsebene als Vorbild vorangehen. Denn auch hier gilt: Commitment beginnt an der Spitze!_

Katharina Anna Ecker ist strategische PR- und Kommunikationsberaterin mit Fokus auf ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit in Unternehmen.  Sie erstellt Nachhaltigkeitsberichte und leitet Workshops zu Kommunikation sowie Diversity & Inclusion.

Text Katharina Anna Ecker Foto Lauramelone

Leidenschaft kann durch das entsprechende Umfeld gefördert, aber nicht entfacht werden.

Erfolgsfaktor Fairness

Wie kann ein internationales Unternehmen die Unterschiedlichkeiten der Mitarbeitenden nutzen und die Fairness an oberste Stelle all seiner Entscheidungen stellen? Und was haben Pferde eigentlich mit Mitarbeitergewinnung zu tun? Wir haben nachgefragt.

„Es muss sich alles ändern, damit alles so bleibt, wie es ist“, zitiert Eva Edelmüller, Head of Group Talent Attraction & Talent Management bei MM Group, den italienischen Schriftsteller Giuseppe Tomasi di Lampedusa. Sie weiß aus langjähriger Erfahrung, dass ein internationales Arbeitsumfeld die Personalabteilung besonders fordert, in all ihren Prozessen fair zu bleiben und gleichzeitig mit der Zeit zu gehen. Wie dies trotz oder gerade aufgrund von Unterschieden in der Belegschaft gelingen kann? Hier unsere fünf wichtigsten Learnings aus dem Interview:

#1 Pferde: Neugier und Fluchtdrang

Pferde sind von Natur aus Fluchttiere, aber ihre Neugier treibt sie dazu, Neues zu erkunden. Diese Eigenschaften spiegeln sich auch in der Arbeitswelt wider. Menschen sind äußerst vielschichtig, und es gibt keine Checkliste, die genau vorschreibt, wie der Umgang und die Kommunikation mit ihnen am besten funktioniert. Klar sollte sein, welche Fähigkeiten, Haltung und Werte des Mitarbeiters erforderlich sind, um ein Team gut zu ergänzen und um ins Unternehmen zu passen, damit sich beide Seiten wohl fühlen. Es ist daher für Eva Edelmüller wichtig, Gespräche mit Interesse und Neugier an der Person zu führen, um diese Punkte herauszufinden.

#2 Gute Beziehungen brauchen Arbeit

Und zwar nicht nur im Privaten. Auch berufliche Verbindungen brauchen von Zeit zu Zeit Beziehungsarbeit – vor allem in diversen Teams. Vorurteile beziehungsweise Annahmen können unbewusst und sehr schnell entstehen. Beispielsweise kann ein Verhalten mit einer guten Absicht oder Intention bei anderen zu einer negativen Wahrnehmung führen – je nach eigener Erfahrung, Kultur

oder Wertvorstellung. Unterschiedliche Wahrnehmungen sind etwas Natürliches und auch notwendig für ein gut performendes Team. Der bewusste Umgang mit Unterschieden aber ebenso.

#3 Leidenschaft kann nicht entfacht werden Vielmehr kann ein Unternehmen die Rahmenbedingungen schaffen, damit Mitarbeiterinnen ihre Leidenschaft, die sie bereits in sich tragen, erkennen, zeigen und auch leben können. MM möchte ihre Mitarbeiter dort abholen, wo sie gerade stehen, und auch bewusst die Mitgestaltung und Co-Creation fördern – zum Beispiel durch entsprechende Führungskräftetrainings, deren Inhalte die Teilnehmenden selbst nach ihren Bedürfnissen gestalten können.

#4 Individualität gewinnt an Bedeutung

Diversität bedeutet für MM, die unterschiedlichen Bedürfnisse der Mitarbeitenden zu berücksichtigen. „One size fits all“ ist schon lange vorbei. Die Berücksichtigung von Individualität spielt auch bei Karrieren eine immer bedeutendere Rolle. Dabei ist es eine Herausforderung, die Fairness innerhalb des Unternehmens zu wahren – sei es beim Thema Beförderung, Gehalt oder Verteilung des Verantwortungsbereichs. „Am Ende des Tages geht es darum, die Interessen der Organisation mit jenen des Mitarbeiters in Einklang zu bringen – und das ist nicht immer einfach.“

#5 Kommunikation, Kommunikation, Kommunikation

„Wenn ich Sie bitte, an einen Apfel zu denken, dann weiß ich nicht, ob Sie an einen roten, gelben, süßen oder sauren denken. Jeder von uns hat bis zu einem gewissen Grad andere unbewusste Annahmen. Diese gilt es herauszufinden, ihnen mit Neugier zu begegnen und darüber zu sprechen.“ In diesem Zusammenhang liegt die Aufgabe der Führungskräfte darin, neugierig und offen zu bleiben. Mitarbeitenden sollte der Raum für Individualität gegeben werden. So kann Innovation durch die gemeinsam gelebte Vielfalt entstehen._

Wenn Fische fliegen lernen

Wie kann es gelingen, Menschen mit Beeinträchtigungen am ersten Arbeitsmarkt zu integrieren und gleichzeitig für die Unternehmen und Betroffenen ausreichend Sicherheit zu schaffen? Wir haben mit Wolfgang Hattmannsdorfer, Landesrat für Soziales, Integration und Jugend, über den Prozess „Arbeit und Inklusion“ gesprochen und darüber, warum ihn das Thema persönlich bewegt.

Ein Mitarbeiter bei Bellaflora schmückt die Christbäume. Ein Lächeln ziert sein Gesicht. Er freut sich offensichtlich, Teil eines Teams zu sein, das ihm das Gefühl gibt, gebraucht zu werden. Anderer Schauplatz: die neue XXXLutz-Filiale in Linz. Fleißige Hände verteilen Eröffnungsgeschenke und begrüßen die Kundinnen und Kunden. Eine Erfahrung, die für sie nicht alltäglich ist. Von diesen beiden Beispielen erzählt uns Wolfgang Hattmannsdorfer gleich zu Beginn unseres Gesprächs. Denn diese Begegnungen mit Menschen mit Beeinträchtigungen, die den Sprung in den Arbeitsmarkt geschafft haben, haben ihn berührt. „Diese Menschen können ein Vorbild für uns alle sein, denn sie sind mit so einer Motivation und Freude dabei.“

Fünfzehn Prozent der Bevölkerung leben mit einer Behinderung. Und dennoch zahlen drei Viertel der österreichischen Unternehmen lieber eine Ausgleichstaxe, anstatt wertvolle Talente zu nutzen. Wie kann man dies in Oberösterreich ändern?

Wolfgang Hattmannsdorfer: Für mich ist es eine Frage der sozialen Verantwortung, dass wir auch für jene Menschen da sind, die auf unsere Unterstützung angewiesen sind. Wir möchten im Sinne der Inklusion sicherstellen, dass Oberösterreich ein Land der Arbeit für Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen ist. Deswegen haben wir den Prozess „Arbeit und Inklusion“

Wir sind in unseren Unterschieden gleich.

Wolfgang Hattmannsdorfer Landesrat für Soziales, Integration und Jugend, Land Oberösterreich

durchgeführt, in dem wir mit 25 konkreten Maßnahmen einen Beitrag leisten wollen, sodass Menschen mit Beeinträchtigung am ersten Arbeitsmarkt Fuß fassen können.

Wie kann es gelingen, diese Menschen raus aus den Werkstätten zu holen und ihnen eine echte Chance am Arbeitsmarkt zu geben?

Wolfgang Hattmannsdorfer: Wichtig ist, eine Sicherheit auf beiden Seiten zu schaffen. Einerseits, dass die Betroffenen die Gelegenheit haben, in den geschützten Bereich zurückzukehren, wenn es doch nicht klappt; und andererseits, dass auch den Unternehmen eine Sicherheit vermittelt wird, wenn sie diese Menschen beschäftigen. Wir etablieren deswegen einen gemeinnützigen Arbeitskräfteüberlasser, bei dem die Betroffenen angestellt sind und der sie an die Betriebe vermittelt. Wenn alles gut läuft, müssen die Betriebe die Menschen dann nach einem Jahr übernehmen. Darüber hinaus schaffen wir einen Lohnzuschuss für die Betriebe und wir bauen auch das Beratungsangebot für die Unternehmen aus und bündeln es an einer zentralen Stelle.

Warum ist es so wichtig, die Potentiale von Menschen mit Beeinträchtigungen zu nutzen?

Wolfgang Hattmannsdorfer: Es gibt Menschen, die im Arbeitsumfeld nicht in dem Ausmaß leisten können, wie Leistung in unserer Gesellschaft gemeinhin interpretiert wird. Gerade in einem starken Land der Industrie wie Oberösterreich

müssen wir sicherstellen, dass sich diese Menschen auf uns verlassen können. Wir sind in unseren Unterschieden gleich und es geht mir deshalb um eine Gerechtigkeit der Chancen. Corporate Social Responsibility wird ohnehin ein immer größerer Erfolgsfaktor für Unternehmen und dies kann auch ein Anstoß sein, Menschen mit Beeinträchtigungen zu integrieren und sichtbar zu machen.

Können Sie von Best-Practice-Beispielen berichten?

Wolfgang Hattmannsdorfer: Da fallen mir die Gewinner des oberösterreichischen Inklusionspreises ein. Beim Sieger, Trumpf Maschinen, haben beispielsweise 35 Prozent der Jugendlichen, die dort in Ausbildung sind, eine Beeinträchtigung. Bei Fronius werden seit mehr als 20 Jahren gemeinsam mit der Lebenshilfe Pettenbach integrative Beschäftigungsplätze geschaffen, die direkt in den Produktionsablauf integriert sind. Und beim Gemüsebau Haiß übernehmen Menschen mit Beeinträchtigung den Warentransport, die Präsentation, die Beratung und den Verkauf. Der Inklusionspreis ist ein richtiges Highlight in der Soziallandschaft geworden und sein Name – „Der fliegende Fisch“ –  ist Programm. Denn wenn Fische fliegen lernen und gemeinsam mit den Vögeln unterwegs sind und es die Grenze der Wasseroberfläche nicht mehr gibt, dann ist dies genau das, was Inklusion ausmacht. Und siegt die Inklusion, gewinnen wir alle!_

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WOHIN führt das ?

Junge Frauen haben oft Angst vor Führung –die müssen wir ihnen nehmen und sie fördern.

Ulla Muster CFO, W&H

„Eine

Frau allein ist nicht die Lösung“

Darum brauche es viele, viele mehr, die mit gutem Beispiel vorangehen. „Unser Ziel ist es, Frauen zu ermutigen, ihren eigenen Weg zu gehen“, sagt Ulla Muster, CFO bei W&H. Beim Familienunternehmen aus Bürmoos ist man überzeugt, dass ein gestärktes Selbstbewusstsein und sichtbare Erfolge von Frauen einen nachhaltig positiven Einfluss auf kommende Generationen haben.

Folgendes Szenario: In einem Raum sitzen zehn Personen, darunter acht Männer und zwei Frauen. Will man die aktuelle Lage in Österreichs Führungsebene realistisch darstellen, ist es genau eine Frau zu viel. Denn laut „Frauen.Management.Report 2023“ ist nur jede zehnte Person

in der Geschäftsführung der 200 umsatzstärksten Unternehmen in Österreich weiblich. „Weil Frauen gefühlt die doppelte Leistung erbringen müssen, um dieselbe Anerkennung zu erhalten“, gibt Ulla Muster direkt nach unserer Ankunft zu bedenken. Hier bei W&H in Bürmoos verant-

wortet sie seit fünf Jahren den Bereich Finanzen und Controlling, seit heuer als CFO des Familienunternehmens. In dieser Größenordnung – das Unternehmen beschäftigt 1.300 Mitarbeitende weltweit – zählt sie damit als Frau noch immer zu den Ausnahmen. Von Quotenlösungen hält sie dennoch wenig. „Stattdessen brauchen wir Vorbilder und einen bewussten Perspektivenwechsel.“

Vorbilder braucht das Land

Besagten Perspektivenwechsel hat sie selbst in ihrer Karriere schon viele Male erlebt. Geboren in Salzburg, führte ihr beruflicher Weg sie nach der Schule ins „ferne“ Oberösterreich, von dort oftmals in die Niederlande bis nach Amerika. Mit ihrer Rückkehr schließt sich der Kreis. „Schon vor 20 Jahren hat mein damaliger Chef in den Niederlanden eine Vorreiterrolle eingenommen und ein gemischtes Managementteam ins Leben gerufen –vier Frauen, vier Männer.“ Die Voraussetzungen vor Ort bezeichnet Ulla als Paradies. „Es gibt Betreuungsangebote für Kinder, die sich selbst mit den Arbeitszeiten von Frauen in Führungspositionen vereinbaren lassen. Auch der Wiedereinstieg nach der Geburt gelingt vergleichsweise easy.“

Diese Maßnahmen seien nur der Gipfel dessen, was es braucht und was in Österreich noch immer auf sich warten lässt: ein ernsthaftes Bewusstsein dafür, welches Potential Frauen in Unternehmen und deren Führung mit sich bringen.

Denn in ihrer Heimat ist es vor allem ihre eigene Familie, die für geeignete Rahmenbedingungen sorgt. „Als ich im Vorfeld über dieses Interview nachgedacht habe, ist mir wieder einmal bewusst geworden, wie viel Glück ich eigentlich habe.“

Ein kurzes Schlucken, dann ein Strahlen. „Ich habe einen großartigen Mann, der mich unterstützt, der selbst viel im Ausland unterwegs ist und sich trotzdem um das Familienmanagement kümmert. Seine Mutter ist im Alter von 20 Jahren schon nach wenigen Monaten zurück ins Berufsleben eingestiegen und auch meine eigene Mutter hat meinen Geschwistern und mir, nach dem frühen Tod meines Vaters und der damit verbundenen schwierigen Umstände, tolle Ausbildungen ermöglicht.“ Kritik hat sie von all diesen Vorbildern nie bekommen. „Im Gegenteil, es gab nie auch nur ein schlechtes Wort. Aber auf meinem Karriereweg wurde ich bei verschiedenen Stationen sehr wohl immer wieder als ‚Rabenmutter‘ tituliert.“

„Die Eigentümerfamilie Malata ist geprägt von starken Frauen, das merkt man.“

Was das Role Model an ihrem jetzigen Arbeitgeber schätzt, ist, wie sehr sie selbst die Vereinbarkeit von Familie und Beruf in ihren Teams vorantreiben kann und wie bewusst das Thema

in der Führung angegangen wird – vor allem von Prokuristin Daniela Malata. „Sie setzt auf Diversität und versteht als Mutter ganz genau, wie wichtig das ist.“ Damit stellt das Traditionsunternehmen schon heute die Weichen für eine Generation an jungen Frauen, die ihr Knowhow in allen Bereichen einbringen können und sollen. „Ich bin der festen Überzeugung, dass Frauen in Führung und im Finanzbereich maßgeblich zum nachhaltigen Erfolg eines Unternehmens beitragen.“ Ein anderer Führungsstil, eine weniger aggressive Bilanzpolitik und ein bewusst ausbalancierter Umgang mit Risiken und Chancen seien Teil des Erfolgsrezepts. „Es geht nicht darum, Männer zu ersetzen oder zu verdrängen“, betont Ulla, die sogar bewusst nach mehr Männern für ihr sehr weiblich aufgestelltes Team im Rechnungswesen sucht. „Sondern es geht darum, ihre Stärken mit jenen von Frauen zu verbinden. Denn für mich stehen Diversität und die Vielzahl an Perspektiven, die daraus entstehen, an oberster Stelle.“_

#Gedankensprung

mit Ulla Muster

Mein Führungsstil in 3 Worten_strategisch, zielorientiert, Team-Einsatz mit fordern und fördern

Das hat mich auf meinem eigenen Karriereweg am meisten geprägt_ Perspektivenwechsel, Mut und Offenheit für Neues

Eine Eigenschaft, die ich nicht haben sollte, aber habe Ich bin ein leidenschaftlicher Workaholic.

Die Botschaft unseres Hashtags #discriminationisnotfunny in einem Satz_Sprache prägt unser Tun und Handeln.

Frauen und Finanzen sind_eine energetische Kombination, um Gewinn und Erfolg zu erreichen.

Ein Vorbild, das mich inspiriert_Mahatma Gandhi

Wenn der Frauenanteil in Führungsebenen 50 % betragen würde dann wäre Österreich als Standort kompetitiver, Führungsteams würden besser funktionieren und ich wäre sehr zufrieden.

Eine Weltkultur mitten in Traun

Würde man ein Beispiel für ein Unternehmen suchen, in dem verschiedene Kulturen, Sprachen und Persönlichkeiten Hand in Hand zusammenarbeiten und voneinander profitieren, käme man nicht am Maschinenbauer Anger Machining vorbei. Wie hier Diversität und Inklusion gelebt werden, zeigen uns stellvertretend für die gesamte Belegschaft fünf Mitarbeitende mit ihren individuellen Geschichten.

Sobald man das Gebäude von Anger Machining in Traun betritt, spürt man sie: die Spuren der bewegten Vergangenheit des Unternehmens. Von Anton Anger vor über 40 Jahren gegründet, wurden die dort produzierten Maschinenlösungen vorrangig in der Brillenindustrie eingesetzt. Mittlerweile liefert Anger vor allem an führende Konzerne der Automobilindustrie und ist seit 2015 Teil der taiwanesischen TT Group. Aber Moment, noch etwas liegt hier in der Luft. Nein, nicht nur der Innovationsgeist, sondern die Freude, die die Mitarbeitenden versprühen, und die Vielfalt an Nationen und Sprachen, die hier versammelt sind.

Michael Brandl, CSO und CTO, nimmt uns gleich mal auf eine Führung durch das Gebäude mit. Gemeinsam mit Gernot Gruber, CFO und COO, und dem Eigentümer leitet er seit knapp zwei Jahren das Unternehmen. Sie haben sich ein Ziel gesetzt: das Team so bunt wie möglich aufzustellen und auch all jenen eine Chance zu geben, die diese woanders

vielleicht nicht bekommen würden. Denn Diversität und Inklusion bedeuten für die beiden vor allem Wertschätzung. „Unsere Kunden sind auf der ganzen Welt tätig, deswegen wollen wir bei uns auch eine Weltkultur vereinen.“ Alle der 80 Mitarbeitenden sollen das Gefühl haben, ganz sie selbst sein zu dürfen. Hier sind nicht nur verschiedene Nationen, sondern unter anderem auch ein syrischer Flüchtling oder ein gehörloser Mitarbeiter in der Produktion tätig. Nina Buchinger aus der HR-Abteilung erzählt, dass im Unternehmen Deutschkurse für Mitarbeitende mit anderen Erstsprachen angeboten werden und bald auch Englischkurse. So möchte

Hoang

Ihre Eltern stammen aus Vietnam und sind vor rund 40 Jahren nach Österreich gekommen. Nach bestandener Matura und ersten Arbeitserfahrungen hat sie einen Onlinemarketing-Kurs besucht und sich bei Anger beworben. In ihrer Rolle ist sie seit knapp eineinhalb Jahren nicht nur für das Front Office, sondern auch für Marketingaktivitäten zuständig.

Uns zeichnet aus_die gelebte Du-Kultur. Die Zusammenarbeit im Team_ist spitze. Wir helfen einander, wo wir können, und halten zusammen.

Wir sind vielfältig, weil_wir stets offen für Neues sind.

Basheer

Dory

Er stammt aus Syrien, hat dort ein Textilmaschinenbaustudium begonnen und musste seine Heimat 2015 verlassen, weil er nicht zum Militär gehen wollte. Zuerst hat er in Tirol gearbeitet und ist nun bereits seit fünf Jahren bei Anger im Lager tätig. Basheer besitzt mittlerweile die österreichische Staatsbürgerschaft, hat hier seine Frau kennengelernt und ist stolz auf all das, was er bisher erreicht hat.

Zusammen sind wir_ein tolles Team. Wenn jemand Neues bei uns beginnt unterstützen wir uns gegenseitig, haben gemeinsam Spaß und integrieren die Neuen bei uns. Das kann man von uns lernen_Zusammenhalt.

Text Melanie Kashofer
Marcella

man allen die gleichen Weiterentwicklungschancen bieten. Doch die Geschäftsführung will gar nicht zu lange über ihre eigenen Vorstellungen sprechen. Sie lädt uns zu Gesprächen mit fünf stellvertretend ausgewählten Personen ein. „Lasst euch von den beeindruckenden Geschichten unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter inspirieren“, fordert uns Michael Brandl augenzwinkernd auf._

Er ist seit Oktober 2023 in der IT und der Administration bei Anger tätig und bezeichnet das Unternehmen gern als „Family Anger“. Er hat eine Ausbildung als Bürokaufmann und Diplome im ITBereich. Hasan stammt aus der Tschetschenischen Republik und ist mit seiner Familie vor 22 Jahren vor dem dortigen Bürgerkrieg geflüchtet.

Ich bin ein Teil von Anger Machining, weil ich mein Hobby und Know-how zum Beruf gemacht habe und mich hier laufend weiterentwickeln kann.

Die Unternehmenskultur_ist geprägt von einem Geist der Innovation, einem starken Zusammenhalt und einer kontinuierlichen Weiterentwicklung.

Unsere Vielfalt macht uns_ stark und einzigartig. Unterschiedliche Perspektiven der Mitarbeitenden bereichern unsere Firma und haben uns zu dem gemacht, was wir heute sind.

Sie stammt aus Slowenien, hat dort die Matura gemacht und ist wegen mangelnder Jobaussichten vor drei Jahren nach Österreich gekommen. Hier hat sie Kurse besucht, um sich in der Buchhaltung weiterzubilden, und schließlich vor knapp sieben Monaten bei Anger einen Job gefunden.

In einem so diversen Team zu arbeiten, bedeutet für mich_verschiedene Leute und Kulturen kennenzulernen und immer etwas Neues zu lernen.

Diese Fähigkeiten vereinen wir im Team_ Wir sind alle sehr kompetent, freundschaftlich und hilfsbereit im Umgang miteinander.

So feiern wir Erfolge_Einmal wöchentlich gibt es ein Zusammentreffen und mindestens einmal im Monat feiern wir mit viel gutem Essen und Süßem.

Osazuwa Saint Akonzee

Er arbeitet seit knapp einem halben Jahr als Automatisierungstechniker bei Anger. Er ist gelernter Maschinenbautechniker und diplomierter Robotiker und kümmert sich bei den Anlagen um die Soft- und Hardware. Saint kam 2002 von Benin City, Nigeria, nach Österreich und hat nach wie vor Familie dort.

Eine Sache, die noch niemand über uns weiß_dass wir, obwohl wir hier in Traun sitzen, zur taiwanesischen TT Group gehören. Unser Unternehmen ist besonders, weil wir besondere Maschinen herstellen und die Firma Bestand hat, obwohl der Besitzer gewechselt hat.

Damit vielfältige Meinungen gehört werden, braucht es_ Toleranz und Innovation. Gerade in Europa sollten wir uns trauen, noch innovativer an Dinge heranzugehen.

Emanuela Hrncic
Hasan Saitov

Worüber ich gerade nachdenke …

Künstliche Intelligenz, Social Media und inklusive Sprache. Das sind nur einige Beispiele, die zeigen, wie rasant sich die Kommunikationsbranche und die Verantwortung und Aufgaben von Kommunikatoreninnen und Kommunikatoren und PR-Fachleuten im Wandel befinden. Wir wollen von Ingrid Gogl, Präsidentin des Public Relations Verbandes Austria (PRVA) und Director Marketing & Communications bei TGW Logisitics, wissen, welche Themen sie im Moment beruflich und privat umtreiben.

# Über die Veränderungen in der Kommunikationsbranche

Kommunikation als Profession hat es schon immer gegeben. Mit dem Aufkommen neuer Medien und Tools hat sich die Branche allerdings rasant weiterentwickelt. PR und Kommunikation ist nun so viel mehr als nur klassische Medien- und Pressearbeit. Mich beschäftigt sehr stark, wie sich das Berufsbild künftig entwickeln wird, was dies für junge Personen in der Branche bedeutet, aber auch, wie viele großartige Chancen sich dadurch für uns eröffnen. Am Ende des Tages bleibt die wichtigste Qualität von Kommunikatorinnen die Flexibilität.

# Über die Weiterentwicklung des Verbandes

Ich bin seit 2020 Mitglied im Vorstand des PRVA und seit Sommer 2023 Präsidentin. Mit meinem Team beschäftige ich mich intensiv mit der Weiterentwicklung des Verbandes. Vereins- und Verbandstätigkeiten wer-

Es geht nicht nur darum, wie wir Frauen darstellen, sondern auch, welches Männerbild wir haben.

Ingrid Gogl Präsidentin, PRVA

den oft als verstaubt wahrgenommen. Mir ist es ein großes Anliegen, ganz klar zu zeigen, dass jede Person, die im Bereich PR und Kommunikation tätig ist, in diesem Verband ein Netzwerk findet und sich einbringen kann. Deshalb möchten wir uns etwas breiter aufstellen, moderner positionieren und ein bisschen mutiger und frecher werden, was uns mit unseren Veranstaltungsformaten schon recht gut gelingt.

# Über künftige Projekte

Wir sind gerade in den Vorbereitungen für den Österreichischen Kommunikationstag (#ktag2024), der dieses Jahr zum Schwerpunktthema ESG-Kommunikation stattfindet und sich damit beschäftigt, wie wir nachhaltige Kommunikation zwischen Idealismus und der Erfüllung von Rankings forcieren können. Dazu sind alle Interessierten am 25. Juni herzlich eingeladen. Nächstes Jahr feiern wir 50 Jahre PRVA und werden die Gelegenheit nutzen, um zu zeigen, wie sich die Branche und der Verband entwickelt haben. Und ich freue mich auch schon auf neue Formate zum Schwerpunkt Diversity, Equity und Inclusion, zum Beispiel die Fortführung der Veranstaltungsreihe „DEI-Wake-up-Brunch“.

# Über Nachwuchsförderung

Als Berufseinsteigerin hätte ich mir selbst eine Begleitung und ein berufliches Netzwerk gewünscht. Deswegen liegt mir heute die Nachwuchsförderung sehr am Herzen. Nicht nur die jungen Kommunikatoren können von uns länger Dienenden lernen, sondern

Text Melanie Kashofer Foto Fotokerschi

auch wir von ihnen. Wir haben dazu im PRVA ein Mentoringprogramm, das wir auch im Sinne von Reverse-Mentoring verstehen, uns also fragen: Wie können sich beide Perspektiven befruchten? Und mit unseren Young Talents im Verband gestalten wir sehr viele Inhalte gemeinsam.

# Warum möchtest du ausgrenzen?

Kommunikation und PR müssen sich immer am Puls der Zeit bewegen. Diversität und ESG spielen in meiner Arbeit eine ganz wesentliche Rolle, eben weil es Themen sind, die unsere Welt gerade beschäftigen. Diversität ist für uns mehr als Geschlecht oder Sexualität, aber auch in diesen Bereichen gibt es noch sehr viel Aufholbedarf. Ich kann überhaupt nicht verstehen, warum man nicht inklusiv in der Sprache sein möchte und dadurch bewusst ausgrenzt. Sprache schafft Bewusstsein und Realität und wenn ich etwas nicht benenne, ist es nicht da.

# Es braucht mehr Vorbilder!

Als junges Mädchen war ich sehr fußballbegeistert, bin mit meinem Papa zu Matches gefahren und

wollte unbedingt an einem Probetraining teilnehmen. Die dort anwesenden Burschen haben mich allerdings ausgelacht, weil sie bisher noch nicht mit fußballspielenden Mädchen konfrontiert waren. Diese Erfahrung hat mich sehr geprägt und ich würde mir im Nachhinein wünschen, dass es weibliche Vorbilder für mich gegeben hätte. Für meine kleine Nichte ist es heute schon selbstverständlich, dass es auch Astronautinnen gibt und dass sie von Ärzten und Ärztinnen spricht. Sprache kann vieles ermöglichen, aber auch zerstören, und bei der inklusiven Sprache geht es nicht nur darum, wie wir Frauen darstellen, sondern auch, welches Männerbild wir haben.

# Über bewusste Auszeiten

Mein Mann und ich haben nach über 21 Jahren zusammen im Dezember spontan geheiratet und verbringen unsere Hochzeitsreise auf Mauritius. Ich freue mich schon sehr auf diesen vierzehntägigen Urlaub, denn Auszeiten zu nehmen ist extrem wichtig. Wir haben als Führungskräfte eine massive Verantwortung, dies auch vorzuleben. Denn nicht genommene Urlaubstage rächen sich irgendwann._

DU MUSST INNEN

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Neue Arbeits WELTEN

ohne Grenzen

„Recruiting International High Potentials“ heißt das Projekt, mit dem die Standortagentur Business Upper Austria heimische Betriebe mit internationalen Fachkräften vernetzt. Mehr als 200 MINT-Fachkräfte aus Kroatien, Polen, Spanien und Italien sind derzeit in der Datenbank der Plattform gelistet, viele weitere wurden bereits vermittelt. Für alle Kandidaten gilt, dass sie vorab auf ihre fachliche Eignung, die Bereitschaft zum Deutschlernen und Umzug geprüft werden. Dann heißt es: online sichten und die Talente beim virtuellen Matching Day kennenlernen. Win-win-Situation im Fachkräftemangel und für die Integration.

BUCHtipp

Wirksame Implementierung

Sebastian Kretzschmar

Einmal die eigene Führungsqualität steigern, Planungskompetenz erweitern und Projektziele erreichen, bitte! Wer all das bestellt hat, bekommt mit Sebastian Kretzschmars Projektmanagement-Ratgeber das perfekte Menü serviert. Wo große Ideen zur Realität werden sollen, ist Strategieumsetzung durch Projektmanagement der entscheidende Erfolgsfaktor für den Autor. Mit seinen Praxistipps vermittelt er persönliche Erfahrungswerte rund um Selbstführung, Inspiration von und für Mitarbeitende sowie eine gelebte Umsetzungskultur.

David denkt:

Ewiggestrig war gestern! Wer kennt’s? Man tauscht sich im Familien- und Freundeskreis über den Job, die damit verbundene Flexibilität (oder auch nicht) und den Arbeitgeber aus. Die Erfahrung reicht dann meist von „Ernsthaft? Die bestehen darauf, nur weil es schon immer so gemacht wurde?“ bis „Wow, da hast du wohl echt Glück!“. Wir haben uns auf die Suche nach Vorreitern gemacht, auf die Letzteres zutrifft. Und sie gefunden. Auf den folgenden Seiten zeigen sie, wie New Work und moderne Führung ihr Business beflügeln. Bereit für jede Menge Inspiration?!

Wie ein ganzes Innovationsökosystem zum Leben erwacht

Den Herausforderungen der Zukunft will die Raiffeisenlandesbank OÖ vor allem als Gestalter der Region begegnen. Im eigens dafür ins Leben gerufenen Raiffeisen Innovation Center werden Studierende, Wissenschaft und Wirtschaft vernetzt. Und von ausgebildeten Design-Thinking-Coaches betreut und inspiriert.

„Von einer Idee zur Umsetzung kommen, Startup-Safaris und ‚need-to-market‘-Support. All das bieten wir hier, um Verantwortung für die Region zu übernehmen“, sagt Barbara Boucek.

Sie ist eine der Design-Thinking-Coaches und Innovationsmanagerin des Innovation Hubs, den die Raiffeisenlandesbank OÖ bereits seit 2018 erfolgreich betreibt. Dabei handelt es sich um einen

Text David Bauer
Foto Antje Wolm; RLB OÖ

thinking

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Raumgeber, der Impulse ermöglichen und Ideen fördern soll. So wird durch verschiedene Formate, Industry Meetups und ein gezieltes Trendmanagement seit Jahren die heimische Innovationskultur gefördert. Und es werden Zukunftstrends herauskristallisiert sowie Geschäftsmodelle abgeleitet.

Eines davon ist das Raiffeisen Innovation Center, das seit Herbst 2023 neu mit an Bord ist. Für Generaldirektor Heinrich Schaller soll dieses vor allem ein Ort der Begegnung und des Austauschs sein: „Ich bin davon überzeugt, dass Wissenschaft auch immer ein Ohr an der Wirtschaft haben sollte und umgekehrt. Gerade in einer Zeit, in der wir in praktisch jedem Lebensbereich mit einer Reihe von Veränderungen konfrontiert sind und neue Technologien viele Chancen, aber auch Herausforderungen mit sich bringen, ist dieser Dialog

Die Herausforderungen der Zukunft bedürfen eines kollaborativen Innovationsnetzwerks.

Barbara Boucek

Innovationsmanagerin Innovation Hub, Raiffeisenlandesbank OÖ

Die Wissenschaft sollte immer ein Ohr an der Wirtschaft haben und umgekehrt.

Heinrich Schaller

Generaldirektor, Raiffeisenlandesbank OÖ

im Sinne der Innovation wertvoller denn je.“ So ist auch die ursprüngliche Idee entstanden –im Dialog mit dem Rektorat der JKU Linz.

Wo Theorie und Praxis einander beflügeln

Am Campus der Universität, im Bankengebäude, lädt eine eigene „Werkstatt“ zum Austausch ein. „Ziel des Raiffeisen Innovation Centers ist, Praxiswissen mit innovationsorientierten Methoden zu vereinen und diese mit wissenschaftlichen Kompetenzen abzurunden. Unser Angebot richtet sich an drei Gruppen: Studierende, Unternehmen und Institute“, erklärt Wolfgang Spitzenberger, Leiter der Personalabteilung der Raiffeisenlandesbank OÖ, die Idee dahinter. Grund dafür ist das Feedback von Studierenden: „Wir haben immer

Unser Angebot richtet sich an drei Gruppen: Studierende, Unternehmen und Institute.

Wolfgang Spitzenberger Leiter Personalabteilung, Raiffeisenlandesbank OÖ

wieder die Rückmeldung bekommen, dass ihnen Kollaborationszonen fehlen. Ein Ort, an dem man sich einfach mal unverbindlich über Ideen austauschen kann“, erinnert sich Boucek an die Anfänge. Heute finden die Studierenden einen Raum der Begegnung vor, auch für Veranstaltungen oder Präsentationen auf der extra dafür eingebauten Bühne.

„Wir haben die Planung sowie den Umbau übernommen und in weiterer Folge verschiedene Formate eingeführt“, führt sie weiter aus. So ist man etwa in Lehrveranstaltungen der Studiengänge Wirtschaftsinformatik und Entrepreneurship eingebunden, um theoretisches Wissen mit Inputs aus der Praxis zu verbinden. Veranstaltungen wie das „Design Thinking Bootcamp mit Startup-Safari“ ermöglichen außerdem den exklusiven Austausch mit Stanford-Lehrbeauftragten. „Für diesen viertägigen Deep Dive haben wir zahlreiche – auch internationale – Bewerbungen erhalten. Das zeigt uns: Die Nachfrage an der Universität ist groß. Es braucht nur zeitgemäße Angebote, die junge Talente ansprechen.“

Möglichkeiten auf allen Ebenen

Der Ansatz des Design Thinkings – zugleich Mindset und Methode, mit der komplexe Probleme oder Fragestellungen systematisch und kreativ gelöst werden – spricht den akademischen Nachwuchs und verschiedenste Unternehmen an. „Die Herausforderungen der Zukunft sind umfassend, hängen intensiv zusammen und sind deshalb nicht mehr ausschließlich von einzelnen Betrieben, Personen oder Organisationen zu lösen. Daher braucht es dieses kollaborative Innovationsnetzwerk.“ Den Modalitäten sind strenggenommen keine Grenzen gesetzt. Firmenkunden und internationale Studierende werden schon heute miteinander vernetzt, auch bei der RLB OÖ selbst hat der Kontakt bereits den Karriereweg für Studierende geebnet. „Bei rund 100 Berufsbildern, die viele vorher nicht auf dem Schirm hatten, entstehen natürlich auch jede

Menge spannende Berührungspunkte mit uns als Arbeitgeber.“

Innovation ist für die österreichische Wirtschaft zentral, um in Europa und der Welt wettbewerbsfähig zu bleiben. „Das betrifft unsere Kunden, die wir auf allen Ebenen – dazu zählt auch die Zukunftsfähigkeit ihrer Produkte und Dienstleistungen –dabei unterstützen wollen, gut zu wirtschaften. Wir übernehmen damit bewusst Verantwortung für den Standort.“ Vorreiter wie die USA dienen zur Inspiration: „Dort treffen regelmäßig mehrere Perspektiven aus unterschiedlichen Disziplinen aufeinander. Daraus entstehen neue Dinge, die gemeinsam ausprobiert werden und bei denen auch Fehler gemacht werden dürfen. Bei uns herrscht noch immer die Angst, dass mir eine Geschäftsidee gestohlen wird, sobald ich sie mit meinem Gegenüber teile.“

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Diese Denkweise soll das Raiffeisen Innovation Center als Drehscheibe auffrischen. Das Knowhow der ausgebildeten Design-Thinking-Coaches bildet dafür die Grundlage. „Wir selbst beherzigen das Mindset intern schon seit Längerem, nutzen die Methode zur Weiterentwicklung und schulen unsere Mitarbeitenden. Jetzt tragen wir die Vorteile nach außen, indem wir die Herangehensweise auch extern anbieten.“ Schließlich verfüge nicht jedes mittelständische Unternehmen über eine eigene Innovationsabteilung. „Hier wollen wir Sparringspartner werden, um Potentiale auszuschöpfen.“ Ungewöhnliche Wege sind dafür keine Seltenheit, Inspirationen aus anderen Disziplinen sind Teil des Konzepts. So lernen die Teilnehmenden des Formats „Gipfelstürmer“ etwa von Spitzenköchen und Musikerinnen. „Die Auslastungsquote ist sehr hoch, sowohl von den Studierenden als auch von Seiten der Universität sind die Werkstatt und unsere Angebote stark gefragt – das freut uns besonders.“_

BRUCKNER-AUSSTELLUNG

IM STIFT ST. FLORIAN

3. Mai - 27. Oktober 2024

Caring is keeping

Als Arbeitgeber einfach unwiderstehlich werden – das große Ziel vieler Unternehmen. Aber nicht nur im Recruiting für neue Talente. Sondern vor allem auch für bewährte Mitarbeitende, mit denen man die Zukunft gestalten will. Nur wie, in einer Zeit, in der die Wechselbereitschaft so hoch ist wie nie zuvor? Wir haben nach Expertentipps gefragt und uns von Best-Practice-Beispielen inspirieren lassen.

Beim Arbeits- und Fachkräftemangel steht uns das dicke Ende noch bevor.

Gründerin

4 Learnings

von Bettina Kern

#1 Mitarbeiterbindung ist das neue Recruiting

„Mitarbeitende nicht zu verlieren, ist in Zeiten des Arbeitskräftemangels wichtiger denn je“, betont Bettina Kern, Gründerin und Geschäftsführerin von KERN engineering careers. Und spricht sich daher für Sinnhaftigkeit, Wertschätzung und Respekt in der Unternehmenskultur aus. „Fluktuation ist dort gering, wo empathische Führungskräfte arbeiten, die die Potentiale der Mitarbeitenden fördern und gleichzeitig fordern. An Bedeutung zugenommen hat – insbesondere durch die hohe Teuerung der letzten beiden Jahre – auch wieder das Gehalt.“

#2 Pre- und Onboarding bedeuten Wertschätzung

„Ihr seid uns wichtig!“ Das ist die Botschaft, die es noch vor dem ersten Arbeitstag zu senden gilt.

„Erstkontakt erst bei Dienstbeginn ist ein No-Go für Unternehmen.“ Einladungen zum Kennenlernen oder zu Mitarbeiterevents sowie Infos der neuen Vorgesetzten seien mittlerweile Usus. „Das beugt Frühfluktuation und insbesondere ‚Ghosting‘ vor. In weiterer Folge geht es dann darum, neuen Mitarbeitenden in der Eingewöhnungsphase zur Seite zu stehen – etwa durch Buddy- oder Mentorensysteme.“

#3 Flexibilität ist gekommen, um zu bleiben Gleitzeitmodelle und Homeoffice bieten zahlreiche Vorteile. „Die Zeit- und Kostenersparnis für den Arbeitsweg sowie eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie sind zentrale Vorteile.“ Auf das Zurückgehen von sozialen Kontakten oder den fehlenden Austausch reagieren manche Unternehmen mit Beschränkungen oder fixen Anwesenheitszeiten. „Aber Homeoffice ist gekommen, um zu bleiben.“

#4 Workation braucht Augenhöhe

Der Mix aus Arbeit und Urlaub nimmt vielerorts Fahrt auf. „Dieser ist aber eher als Auszeit vom normalen Arbeitsalltag zu betrachten, weil dank digitaler Möglichkeiten in vielen Berufen nicht nur im Büro gearbeitet werden muss.“ So werde etwa das Café am Strand zeitweise zum Arbeitsplatz. „Dabei dürfen Ziele nicht aus den Augen verloren werden, weshalb Verantwortung, Disziplin und eine besondere Art der Führung notwendig sind.“ Freiräume schaffen, klar kommunizieren und auf beiden Seiten Flexibilität an den Tag legen, rät die Expertin. „Wir haben es selbst bereits mehrmals umgesetzt und ausschließlich positive Erfahrungen gesammelt.“

3 Fragen an Michael Hinterwirth

Mit seinen Netzen verbindet LIWEST Menschen in ganz Oberösterreich. Wie verbindet das Unternehmen intern die Menschen untereinander?

Michael Hinterwirth: Wir nennen uns selbst die „Caring Company“ – und das ist auch unser

Text David Bauer
Foto Antje Wolm; Hinterwirth: Matthias Witzany; Fetka: Foto Flausen

Anspruch, auf den wir großen Wert legen. Damit wir diesem gerecht werden, investieren wir Zeit und Geld, und Ressourcen, um unser Team inhaltlich mitzunehmen. So fördern etwa unsere „Curiosity Workshops“ die Neugier an der digitalen Transformation, die sowohl unser Unternehmen als auch die Gesellschaft betrifft. Dann wären da außerdem unsere „Family and Friends Days“, an denen man nicht nur die Familie, sondern auch Freunde und Bekannte mit ins Büro bringen darf. Das schafft Bindung und stärkt das Wir-Gefühl.

Sei es das eigene Gesundheitsprogramm, das Klimaticket for free oder die betriebliche Altersvorsorge – die Liste der Benefits ist lang. Auf welchen könntest du unter keinen Umständen verzichten?

Michael Hinterwirth: Die Gratisnutzung unserer eigenen Produkte ist mein persönliches Highlight. Zum einen, weil gutes Internet heutzutage beruflich wie privat essenziell ist und ich von unserem Service und unseren Leistungen überzeugt bin. Zum anderen, weil ich es für extrem wichtig halte, dass sich Mitarbeitende mit unserem Angebot auseinandersetzen und vor

#LIWEST

Wer sich kümmert und investiert, hält seine Mitarbeitenden auch in Zeiten des Fachkräftemangels.

allem auch identifizieren können. Die internen Rückmeldungen und das Feedback fließen übrigens auf direktem Wege in unsere Produktentwicklung mit ein – also eine Win-win-Situation auf allen Ebenen.

HR CONNECT(S)

Termin 11. - 12. September 2024

Veranstaltungsort

Informationen, Tickets und Anmeldung unter www.hrconnects.at

Teilnahme- und Stornobedingungen unter www.biz-up.at/rechtliches

Business Upper Austria –OÖ Wirtschaftsagentur GmbH Human Capital Management

Hafenstraße 47-51 4020 Linz

Womit hättest du nie gerechnet, als du dich damals für deinen Job entschieden hast?

Michael Hinterwirth: Besonders positiv überrascht hat mich, wie sehr der Caring-Gedanke auch hinter den Kulissen in jeder Hinsicht gelebt wird. Diese Kultur des „Sich-Kümmerns“ ist mit einem hohen Maß an Leidenschaft verbunden

Gutes Personal zu halten ist schwerer, als neues zu gewinnen.

Du musst aktiv auf Mitarbeitende zugehen und Antworten haben.

Die Attraktivität als Arbeitgeber ist ein Puzzle aus vielen Einzelteilen.

und richtet sich gleichwohl an unsere Kundinnen, Kunden wie auch unsere Mitarbeitenden. Aus Sicht von „People and Culture“ sehe ich deshalb ganz klar: Wir müssen weiterhin so motivierende Rahmenbedingungen schaffen, damit die Menschen gerne die berühmte Extrameile für unsere Kundinnen und Kunden gehen._

An der Arbeit mit jungen Talenten begeistert mich die Weiterentwicklung.

Es ist entscheidend, die Werte des Unternehmens an die Mitarbeitenden zu vermitteln.

Der Benefit von gestern ist vielleicht nicht mehr der von heute – und schon gar nicht der Benefit von morgen.

Fetka
Das Interview zum Anhören
#127
Wie Porsche den Turbo im Employer Branding zündet
#PORSCHE Holding

Bereit zum Abheben?

Welche Kompetenzen benötigen Führungskräfte, um ihr Unternehmen und ihre Mitarbeitenden erfolgreich in die Zukunft zu führen? Und welche Ziele setzen sie sich in ihrer neuen Position? Wir zeigen einige spannende Persönlichkeiten, die eine neue Führungsrolle übernommen haben und sich diesen Fragen stellen.

Kruno Obrovac

wurde mit Ende April als neue Head of People & Culture bei Edenred bekanntgegeben.

übernahm mit 1. April die Niederlassungsleitung bei Dachser Air & Sea Logistics am Standort Schwechat bei Wien.

KARRIERE sprung

verstärkt das Team der Rechtsanwaltskanzlei LeitnerLaw seit 1. April als Rechtsanwältin.

Günther Weissenberger

hat mit 1. März die Position des Chief Operating Officers bei Greiner Bio-One übernommen. Alexander Kirchner

folgte im April dem Firmengründer Gerald Hanisch als CEO bei Rubble Master.

Weitere spannende Führungskräfte in ihren neuen Rollen online entdecken!

ist seit 1. April neuer CEO von Primetals Technologies Austria. Er berichtet, warum er diese Herausforderung angenommen hat und was seine Stärken als Führungskraft sind.

Ich habe diese Herausforderung angenommen_weil es mir ein Anliegen ist, den Linzer Standort gemeinsam mit unseren großartigen Teams zu einem global führenden Innovationszentrum für Technologien zur Erzeugung von „grünem“ Stahl zu etablieren und somit einen Beitrag zur Nachhaltigkeit unserer Industrie, aber auch der Umwelt zu leisten.

Meine größte Stärke als Führungskraft_Menschen verschiedener Herkunft, Kultur und Erfahrung zu verbinden; zu inspirieren, gemeinsam neue Wege zu beschreiten; Veränderung anzustoßen und diese auch nachhaltig umzusetzen und so unsere Zukunft zu gestalten.

Tongyu Xu

wurde mit Mitte Mai zum neuen Chief Sustainability Officer der FACC berufen.

komplettiert ab 1. August als neuer Technikvorstand neben CEO Leonhard Schitter und CFO Andreas Kolar das Vorstandsteam der Energie AG Oberösterreich._

Michael Huttner
Liz Lux
Text Melanie Kashofer
Foto Obrovac: Greiner Packaging; Purkarthofer: Primetals Technology; Lux: Edenred Austria; Huttner: Dachser; Xu: FACC; Weissenberger: Rubble Master; Kirchner: Mathias Lauringer

Die Anatomie einer Macherin

Eine öffentliche Organisation stellt man sich anders vor. Irgendwie behäbig, veraltet und starr. Doch dann kommt Ulrike Huemer – sie ist seit 2020 Magistratsdirektorin der Stadt Linz – und wirft ein völlig neues Bild auf. Wie sie die 5.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ein neues Zeitalter führt und wie eine öffentliche Institution der Inbegriff von Innovation sein kann? Das sehen wir uns genauer an.

Wer am Linzer Hauptplatz ins Alte Rathaus geht, der hat unter seinen Füßen das gesamte Linzer Stadtgebiet – als Stadtplan. Wem es gelingt, den Blick von der ungewohnten Perspektive auf Straßen und Häuser dann doch zu lösen, der sieht direkt in die Augen des Portiers oder „Besucher*innen-Manager“ wie es im Magistrat Linz heißt. Dessen Augen strahlen. „Ach ja, Sie kommen zur Frau Magistratsdirektorin; sehr gerne, ich gebe kurz Bescheid.“ Er ist stolz auf seine Chefin, dazu muss man keine Ausbildung zum Mimiklesen absolviert haben.

Blick hinter die Kulissen

Vorbei an Mauern aus den 1670ern, großen, modernen Glasfronten und ein paar Stockwerke höher versteht man ziemlich schnell, woher der Stolz des Mitarbeiters kommt. Wenn Ulrike Huemer von ihrem Führungsstil und ihrer Begeisterung für das Vorantreiben der Modernisierung in der öffentlichen Verwaltung erzählt, dann könnte das auch eine Keynote auf einer großen Bühne zum Thema „New Leadership“ sein. Weg von einer stark hierarchischen Organisation hin zu flachen Hierarchien und starker Teamorientierung – das ist ihr Motto.

Um den komplexen Aufgaben einer Stadtverwaltung in der heutigen Zeit mit Herausforderungen wie gesellschaftlichen Umbrüchen, Klimawandel und neuen Anforderungen von Arbeitnehmerinnen begegnen zu können, „braucht es ganz viel Kooperation, Zusammenhalt und Diversität“, erklärt sie. Die meisten würden bei einer Stadtverwaltung zunächst an bürokratische Aufgaben wie Strafbescheide, Reisepässe oder Meldezettel denken. „Aber daneben gibt es sehr viele Services, die flexibel angeboten werden, Themen wie Kinderbetreuungsangebote.“ Und dann gehe es auch um Innovation. „Das sind Themen der Stadtentwicklung, wie etwa im Moment die Modernisierung der Innenstadt. Dabei arbeitet man natürlich sehr innovativ, zum Beispiel mit Partizipationsprozessen, wo digitale Tools eingesetzt werden.“ Drei Dinge, die sich grundlegend verändert haben, seit sie 2020 die Rolle der Magistratsdirektorin übernommen hat, sind: „Wir haben großzügige Homeoffice-Regelungen und ein sehr flexibles Arbeitszeitmodell überall dort, wo es möglich ist. Ein weiteres ganz großes Thema ist die interne Kommunikation, also die transparenten Informationen an die Mitarbeiter und der Dialog miteinander. Und wir haben eine Unternehmensstrategie entwickelt, die ganz klar vorgibt, in welche Richtung wir in den nächsten Jahren gehen.“

Foto Stadt Linz

DAS HERZ

Was sind Ihre Herzensangelegenheiten?

Ulrike Huemer: Ich habe für mein Team und für meinen Job eine große Leidenschaft. Das ist das Wesentliche für mich. Und dann ist es sehr, sehr wichtig, empathisch zu sein und sich hineinversetzen zu können, was Veränderung für Menschen bedeutet, die etwa schon lange in der Organisation arbeiten. Kaum jemand sagt von Natur aus: „Juhu, Veränderung!“ Und grundsätzlich ist es für jede Führungskraft essentiell, Menschen einfach zu mögen. Was mir außerdem extrem wichtig ist: Ich will nicht, dass wir über Menschen reden, sondern mit Menschen. Dazu braucht es eine ehrliche Feedbackkultur –  und zwar in alle Richtungen.

Wie finden Sie heraus, ob neue Mitarbeiter zu dieser Unternehmenskultur passen?

Ulrike Huemer: Bei jedem Hearing habe ich immer diese eine Kontrollfrage für mich am Schluss: Würde ich mit dieser Person nach der Arbeit noch auf ein Bier gehen wollen? Also ist mir dieser Mensch auch sympathisch? Ich glaube, der Faktor Mensch ist entscheidend. Natürlich müssen all die fachlichen Themen passen, aber mittlerweile geht es in vielen Unternehmen nicht mehr darum, dass man die besten Fachexpertinnen aussucht, sondern diejenigen, die am besten zur Unternehmenskultur passen.

DER MAGEN

Wann haben Sie zuletzt nach Ihrem Bauchgefühl entschieden?

Ulrike Huemer: Ich entscheide sehr oft intuitiv – kombiniert mit meiner Lebenserfahrung. Mittlerweile arbeite ich seit fast 20 Jahren in der öffentlichen Verwaltung beziehungsweise in öffentlichen Institutionen, kenne also die unterschiedlichen Bereiche und weiß ganz gut, wie solche Organisationen ticken. Und ich verstehe auch, wie Politik funktioniert, welche speziellen Rahmenbedingungen es hier braucht. Intuition und Erfahrung, auf diese Kombination setze ich.

Was liegt Ihnen gerade im Magen?

Ulrike Huemer: Momentan nichts. Das liegt wohl auch an meiner Einstellung: Man muss im Leben manchmal auch zweiter Sieger sein können und darf nicht mit dem Kopf durch die Wand wollen. Sonst wird der Kopf verletzt. Manchmal muss man halt ein paar Umwege gehen und wenn es auf die eine Art nicht klappt, versucht man eben einen anderen Weg. Da bin ich sehr resilient.

Ich will nicht, dass wir über, sondern mit Menschen reden.

Ulrike Huemer

Magistratsdirektorin, Stadt Linz

DIE LUNGE

„In Linz, da stinkt‘s“ – hieß es früher mal. Wie hat sich das Image der Stadt gewandelt und was können Sie dazu beitragen?

Ulrike Huemer: Das Image von Linz hat sich völlig verändert, aber es ist und bleibt eine Industriestadt. Darauf können wir stolz sein, denn Linz hat sich zu einer lebenswerten, mittlerweile grünen Stadt entwickelt. Für mich ist sie eine coole Stadt, in der man gerne arbeitet, wohnt und die Freizeit genießt. Linz hat sich in den vergangenen 20 Jahren, spätestens seit dem Kulturhauptstadtjahr 2009, zur modernen Industrie- und Kulturstadt transformiert. Und natürlich leistet da auch der Magistrat einen hohen Beitrag. Eines unserer Leitziele in unserer Unternehmensstrategie ist auch, die Industrieunternehmen, die alle in einem Transformationsprozess sind, bestmöglich zu unterstützen – zum Beispiel, wenn es um Klimaaktivitäten und dergleichen geht. Wir können hier einen sehr, sehr guten Beitrag leisten, indem wir Dinge mitgestalten und versuchen, vieles zu ermöglichen.

DIE BEINE

Wohin möchten Sie in Zukunft gehen?

Ulrike Huemer: Wenn es mir gelingt, dass die öffentliche Verwaltung als moderne Organisation, die für Innovation steht, wahrgenommen wird, dann bin ich ein gutes Stück des Weges gegangen._

Was ich meinen CHEF schon immer mal fragen wollte …

Was passiert, wenn man seinen Mitarbeitenden die Möglichkeit gibt, ihrer Führungsperson jede x-beliebige Frage zu stellen? Roger Hafenscherer, Geschäftsführer von Sirocco Luft- und Umwelttechnik, stellt sich unserem Experiment und beantwortet spontan alle Fragen seiner Mitarbeiter, ohne sie davor gelesen zu haben.

Kannst du mir mehr über die langfristigen Ziele des Unternehmens erzählen?

Was sind die größten Herausforderungen, denen das Unternehmen derzeit gegenübersteht?

Andreas Brunner, Spartenleiter

Roger Hafenscherer: Das langfristige Ziel ist, mit der gesamten Schako Group, zu der Sirocco gehört, zu wachsen. Die größte Herausforderung, vor der das Unternehmen derzeit steht, ist, ein zusätzliches Produkt zu generieren. Mein persönliches Ziel wäre, reine Kubikmeter Luft zu verkaufen wie auf einer Leasingbasis. Jemand baut beispielsweise eine neue Halle, wir stellen die saubere Luft dafür zur Verfügung, die gewartet wird, und verlangen dafür einen monatlichen Betrag.

Wo siehst du dich und Sirocco in fünf Jahren?

Martin Harasek, Projektleiter

Man muss sich wirklich reinhängen, wenn man es zu etwas bringen will.

Roger Hafenscherer Geschäftsführer, Sirocco

Roger Hafenscherer: Ich sehe Sirocco noch mehr in die Schako Group integriert. Im Moment gibt es sieben Unterfirmen, diese sollen noch enger verknüpft werden. Ich sehe mich natürlich als Teil der Gruppe.

Wie motivierst du die Mitarbeitenden der Generation X, ihre Qualitäten wie Unabhängigkeit, Loyalität und harte Arbeit beizubehalten und gleichzeitig die positiven Eigenschaften der Generation Z anzunehmen und in ihre Arbeit einfließen zu lassen?

Ana Godec, Beschaffung und Verwaltung

Roger Hafenscherer: Man darf die Umgebung, die die Generation X gewohnt ist, auf keinen

Text Melanie Kashofer

Fall abschaffen. Aber ich muss dafür sorgen, dass zum Beispiel die Digitalisierung für beide Generationen so gestaltet ist, dass sie gut miteinander kommunizieren können. Ich denke, es geht nicht um eine Änderung, sondern um eine Angleichung, und das funktioniert nur, indem man vieles ausprobiert. Es braucht von beiden Seiten Offenheit und Lernbereitschaft.

Welche Strategien verwendest du, um dein Team zu motivieren und die Leistung zu steigern?

Wie misst du Erfolg?

Gregor Wulkersdorfer, Konstruktionsleiter, und Alexandra Böhm, Auftragsabwicklung, Einkauf, Logistik

Roger Hafenscherer: Erstens versuche ich die intrinsische Motivation von Mitarbeitenden anzusprechen, zweitens setze ich natürlich finanzielle Anreize wie Bonussysteme für die gesamte Belegschaft, die am Erfolg des Unternehmens partizipiert. Drittens gebe ich mir Mühe, auf einer persönlichen Ebene gut mit allen auszukommen. Erfolg messe ich nicht über klassische KPIs, sondern über folgendes Motto: Keep the people informed, innovated, involved and interested. Schlussendlich soll dann eine positive Zahl rauskommen.

Wie wichtig ist dir das Fachwissen und die Erfahrung der Mitarbeitenden?

Claudia Pollek, Auftragsabwicklung, Einkauf, Logistik

Roger Hafenscherer: Da muss man unterscheiden, von welchem Bereich man spricht. Im technischen Bereich ist es ein Muss, denn es dauert sehr lange, technisches Wissen aufzubauen. In der Administration kann man sich relativ rasch Dinge aneignen, auch wenn man noch wenig Erfahrung hat.

Was ist interessanter und anspruchsvoller: ein großes Unternehmen zu führen oder eine kleine Firma? Und was ist für dich der Unterschied zwischen beiden?

Georg Pruckmayer, Spartenleiter, und Andreas Karasek, Spartenleiter

Roger Hafenscherer: Ein großes Unternehmen ist aus dem Grund spannender, weil ich stärker strategisch arbeiten kann und das Operative mehr abgeben kann. Das ist der Unterschied und einer der Gründe, warum wir Sirocco noch stärker in die Gruppe integrieren wollen.

Wie können KI-Technologien in unsere Arbeitsläufe integriert werden, um die Effizienz zu steigern, und gleichzeitig unsere menschlichen Fähigkeiten und Kreativität weiterhin eine wesentliche Rolle spielen?

Roger Hafenscherer: Um die Künstliche Intelligenz integrieren zu können, sollte man schon eine sehr gute Datenbasis haben. Dazu benötige ich kreative Menschen im Hintergrund, die diese Daten bereitstellen. Allerdings denke ich schon, dass KI Teile vom Personal ersetzen wird. Das ist die Realität.

Wie kann man eine Führungskraft werden?

Herbert Jung, Director Business

Roger Hafenscherer: Man braucht eine solide Ausbildung, den Willen dazu und man muss gut mit Menschen auskommen.

Gibt es eine „verrückte“ Idee, die du schon immer im Unternehmen umsetzen wolltest?

Was ist das ungewöhnlichste Feedback, das du je erhalten hast, und was hast du daraus gelernt?

Viktor Vavrik, Projektleiter

Roger Hafenscherer: In diesem Unternehmen noch nicht. (lacht) Das ungewöhnlichste Feedback war noch in der HTL-Zeit, als mir ein Lehrer gesagt hat: „Roger, aus dir wird nie was werden.“ Einfach weil mich das Lernen nicht interessiert hat. Gelernt habe ich daraus, dass man sich wirklich reinhängen und arbeiten muss, wenn man es zu etwas bringen will.

Welche Personen sind deine größten Vorbilder und auf welche Weise haben sie dich motiviert?

Martin Dobrota, Projektleiter

Roger Hafenscherer: Im Sportlichen sind es sicher Michael Jordan und Kobe Bryant, die Weltstars

sind. Aber kaum jemand weiß, dass Kobe Bryant jeden Tag um vier Uhr aufgestanden ist und schon trainiert hat, während alle anderen geschlafen haben. Das zeigt, wie viel harte Arbeit im Hintergrund notwendig ist. Im Beruflichen bewundere ich Leute, die eloquent sind und gute Bücher schreiben können. Aus ihren Worten schöpfe ich wiederum Kraft.

Welchen Rat würdest du deinem jüngeren Selbst geben, basierend auf deinen Erfahrungen und allem, was du bisher gelernt hast?

Predrag Grekulovic, Konstrukteur

Roger Hafenscherer: Sich bei der Beantwortung von E-Mails vielleicht ein, zwei Tage Zeit zu lassen, wenn sie wichtig sind, und nicht gleich schnell oder emotional zu reagieren. Und die Dinge nicht immer aus einer persönlichen Sicht zu sehen, sondern aus der Firmen- beziehungsweise Fernsicht.

Welches berufliche Erlebnis hat dich am stärksten geprägt?

Lazar Gagic, Konstrukteur

Roger Hafenscherer: Die Projektleitungen in der Anfangsphase meiner Berufslaufbahn. Denn ich glaube, das ist die Crème de la Crème. Du musst bereit sein, Leute zu führen, das Projekt sowohl kaufmännisch als auch technisch voranbringen und du arbeitest mit vollem Einsatz, oft viel mehr Stunden als andere.

Wenn du gezwungen wärst, eine bestimmte Position in einem beliebigen Unternehmen und an jedem beliebigen Ort der Welt einzunehmen, und dort bis zum Ende deiner beruflichen Laufbahn verweilen müsstest, was würdest du wählen?

Dzmitry Pashkouski, Projektleiter

Roger Hafenscherer: Ich würde nach Thailand gehen und dort in einem Unternehmen als CEO oder Projektleiter arbeiten und das tun, was ich am besten kann: reden und managen. Warum Thailand? Die Leute sind nett, das Essen ist gut und ich bin gern im Warmen. Das würde ich nicht nur bis zum Ende meiner Berufslaufbahn aushalten, sondern dort bliebe ich sogar noch in der Pension._

FRÜHZEITIGE NACHFOLGEPLANUNG LOHNT SICH

Ob und in welcher Form diese Steuern erneut eingeführt werden, ist v.a. vom Ausgang der nächsten Wahlen abhängig. BDO erklärt die Eckpunkte der möglicherweise kommenden Steuerbelastungen.

Wie war die Erbschafts- und Vermögensteuer früher ausgestaltet und was ist für die Zukunft zu erwarten?

Hubert Knogler: Die Besteuerung von Erbschaften hat sich in Österreich in der Vergangenheit am Verwandtschaftsgrad und am Wert sowie an der Art des zu übertragenden Vermögens orientiert. Trotz der Freibeträge konnte es gerade bei großen Erbschaften zu einer Besteuerung von bis zu 60% kommen. Die damit verbundene Steuerlast war also nicht zu vernachlässigen.

Florian Meindl: Die unterschiedlichen Bewertungsansätze der zu besteuernden Vermögensgegenstände waren der kritische Punkt, der den Verfassungsgerichtshof im Jahr 2008 dazu bewogen hat, das Erbschafts- und Schenkungssteuergesetz für verfassungswidrig zu erklären. Diese Thematik wird auch bei möglichen künftigen Besteuerungen, etwa wie von der SPÖ vorgeschlagen, in der Praxis eine große Hürde sein.

Welche steuerlichen Risiken lassen sich aus der Besteuerung in Deutschland ableiten?

Hubert Knogler: In Deutschland werden Erbschaften in verschiedenen Steuerklassen je nach Nähe des Verwandtschaftsverhältnisses besteuert. Die Vererbung von selbst genutzten Immobilien sowie Betrieben ist u.U. gänzlich steuerfrei möglich. Ob Details des deutschen Modells für eine neue Steuergesetzgebung in Österreich übernommen werden würden, bleibt abzuwarten. Gerade für Personen mit Immobilienbesitz und/oder Unternehmer:innen kann es jedoch lohnend sein, sich schon frühzeitig mit den Gegebenheiten auseinanderzusetzen.

Florian Meindl: Eine Besonderheit stellt das deutsche Steuerrecht in Bezug auf Stiftungen dar, da hier alle 30 Jahre ein Erbfall fingiert wird. Ein ähnliches Vorgehen wäre auch für Österreich denkbar, wo aktuell noch keine vergleichbare Steuer eingehoben wird.

Welche Gestaltungsvarianten für die Vermögensnachfolge gibt es?

Sie haben Fragen?

Wir sind gerne für Sie da!

Hubert Knogler Partner hubert.knogler@bdo.at

Florian Meindl: Zu Beginn des Nachfolgeprozesses in Unternehmen stehen nicht steuerliche und rechtliche Fragen, sondern die Anliegen der Unternehmerfamilie. Es geht darum, herauszufinden, was

der:die Unternehmer:in als zentral für die Nachfolge ansieht und ob bzw. wie sich Familienmitglieder einbringen möchten. Sobald klar ist, was die Familie wünscht, entwerfen wir die passenden Rahmenbedingungen.

Hubert Knogler: Es gibt z.B. die Möglichkeit, das generationenübergreifende Vermögen im Rahmen der Gründung einer Familienholding unter Beteiligung der Familienmitglieder in einer Gesellschaft zu bündeln. Solche Familiengesellschaften sind im Vergleich zu österreichischen Privatstiftungen flexibler in ihrer Ausgestaltung und erlauben mehr Gestaltungsspielraum.

Florian Meindl: Mehr Stabilität bietet die Privatstiftung, die sich auch als Spitze einer Unternehmensgruppe eignet. Neben dem langfristigen und zweckgebundenen Schutz des Vermögens kann mit einer Privatstiftung die Versorgung der Familie als Begünstigte nachhaltig sichergestellt werden. In der Praxis wird eine derartige Struktur oftmals mit sogenannten “Golden Shares” zum Erhalt der Stimmrechte der Familienmitglieder kombiniert.

Florian Meindl

Partner florian.meindl@bdo.at

BDO Austria GmbH

Techbase – Wolfgang-Pauli-Straße 2a 4020 Linz 05 70 375 4300 bdo.at

Hubert Knogler: Unabhängig von der Wiedereinführung einer Erbschafts- bzw. Vermögensteuer lohnt es sich in jedem Fall, das Thema Vermögensnachfolge oder Nachfolge im Unternehmen rechtzeitig und strukturiert anzugehen, um die jeweils individuell beste Lösung zu finden.

Niederlage ist nicht das Gegenteil von Erfolg, sondern Teil des Weges zum Erfolg.

Leslie Jäger

Mutpropaganda-PodcastHost, Businesscoach #1

Mut lässt sich trainieren

Wenn Leslie Jäger den Raum oder die Bühne betritt, dann denkt man: So war die schon immer –  präsent, selbstbewusst, voller Tatendrang, begeistert und begeisternd, ohne Scheu vor Publikum. Doch dann erzählt sie etwas ganz anderes: „Ich bin zu 100 Prozent nicht mutig geboren.“ Viele verschiedene Faktoren hätten zusammengespielt, dass Mut heute für sie eine Selbstverständlichkeit ist: „Zum einen war ich schon als Kind ein bisschen ein Alphatier, ein „Macherpetzki“. Zum anderen hatte ich sehr viele Hürden in meinem Leben, die ich meistern musste. Die waren unterschiedlicher Natur, aber ich hatte Menschen an meiner Seite, die mich zum richtigen Zeitpunkt bestärkt haben und mir den Impuls gegeben haben, weiterzugehen, weil ich alles schaffen kann, wenn ich daran glaube. Diese Hürden haben dazu geführt, dass ich gewachsen bin.“ Wachsen würden wir schließlich immer dann, wenn

5 MindsetHacks, die wir von Leslie lernen können

Mut machen. Genau das ist es, was Leslie Jäger in all ihren Facetten antreibt: als Keynote-Speakerin, Business-Trainerin, bei ihrem Podcast, als Führungskraft und am 5. Oktober bei ihrem ersten „Mutpropaganda Live“-Event. So mutig war sie nicht von Anfang an. Und vielleicht ist es genau diese Tatsache – dass Leslie Jäger selbst Hindernisse aus dem Weg geräumt hat und daran gewachsen ist –, die Menschen am meisten Mut machen kann.

wir uns aus der Komfortzone herausbewegen. Das tue manchmal weh, dazu brauche es dann Mut. „Jeder braucht so ein Zusammenspiel aus unterschiedlichen Faktoren, damit er mutiger werden kann. Und das Schöne ist: Wenn du mutige Entscheidungen triffst, wird der Mutmuskel so stark, dass es dir gar nicht mehr auffällt, dass du gerade mutig bist, das wird dann ganz selbstverständlich.

#2

Manchmal muss man dem Ego-Fuzzi sagen: Halt die Klappe!

Im Oktober startet Leslie Jäger ihr erstes Mutpropaganda-Live-Seminar. Das fühlt sich mindestens so mutig an wie ein Sprung vom 10-Meter-Turm. Es gibt viele Dinge zu tun, insbesondere in der Vor-

Text Susanna Winkelhofer

bereitung. „Wenn man einen Perfektionszwang hat, dann ist da immer dieser Ego-Fuzzi im Kopf – und manchmal muss man ihm sagen: Halt die Klappe! Ich bin zwar mega aufgeregt, freue mich aber voll und bin froh, wenn es endlich losgeht. Es ist etwas Großes, das viele Jahre wachsen durfte.“

#3

Wer suchet, der findet: Wege. Oder Ausreden.

Ein tief eingeprägter Glaubenssatz ihres Papas: Ich will, ich kann, ich muss. „Er selbst hat damit eine Suchterkrankung hinter sich gelassen – und nach dem Prinzip lebe ich. Also ich bin davon überzeugt: Es gibt immer Wege. Man kann sich halt Wege suchen oder man sucht sich Ausreden.“ Deshalb sei Resilienz für Leslie immer schon ihr Herzensthema gewesen, lange bevor es zum Modewort wurde. „Wichtig sind in schwierigen Lebensumständen Bezugspersonen. Und Bezugspersonen können wir alle sein, das sollte uns bewusst sein. Egal ob wir einen Menschen intensiv kennen oder nicht.“ Es könne ein Satz, eine Berührung, ein Lächeln sein, das dem anderen Mut und Hoffnung gibt und seine Flamme wieder zum Lodern bringt.

#4

Vom Know-how zum Do-how

Wir denken, dass wir erst starten können, wenn wir genug Know-how haben. „Doch desto mehr du weißt, desto mehr weißt du auch, was du nicht weißt“, stellt Leslie klar. Und dann werden wir nie losstarten. Stattdessen kommen andere ins Tun, die eine ähnliche Idee, aber nicht den gleichen Perfektionsanspruch haben. „Und dann wirst du überholt, denn die werden immer besser im Tun, während du

Banner setzt auf Innovation und

Weiterentwicklung

immer noch an der Startlinie stehst und auf den richtigen Zeitpunkt wartest.“ Aufholen sei dann unmöglich. „Wenn du also eine Idee hast, dann musst du jetzt starten. Und der beste Weg durch die Angst ist durch die Angst. Dazu braucht es Mut.“ Leslie Jäger möchte mit ihrem Coaching Menschen ermutigen, loszulaufen für ihren Traum, für ihr Ziel. Mit dem Wissen, dass es manchmal Steine am Weg gibt. „Aber die Steine sind Bestandteile des Weges. Niederlage ist ja nicht das Gegenteil von Erfolg, sondern Teil des Weges zum Erfolg. Ich kenne keinen erfolgreichen Menschen, der nicht Niederlagen bewältigen musste. Und wenn du dir bewusst bist, dass Niederlagen kein Drama, sondern dein größter Wachstumsbooster sind – dann wirst du mutig.

#5

Durchhalten wird belohnt

Viel zu oft würden Menschen kurz vor dem Durchbruch aufgeben. „Und das ist extrem schade, denn nur das Durchhalten wird belohnt, nicht das Anfangen. Der Anfang fühlt sich zwar immer schwer an, aber dann braucht es Kontinuität – man muss dranbleiben, die täglichen kleinen Schritte tun.“_

Mutpropaganda Live

Leslie Jäger feiert ihr 15-jähriges Jubiläum als Trainerin – mit einem Live-Event zur Transformation

Wann / 5. Oktober 2024

Wo / Bergschlössl Linz

Wie / Programm + Tickets unter leslie-jaeger.com

Das Interview zum Anhören

#133 Leslie Jäger Wie starte ich mutig durch?

„Unsere strategischen Schritte unterstreichen unsere Entschlossenheit, auf aktuelle Anforderungen zu reagieren.“

Andreas Bawart kaufmännischer Geschäftsführer, Banner Gruppe

Zukunftsorientiert – so begegnet Banner den Herausforderungen am Markt. Bedeutende Investitionen sowie ein starker Fokus auf Nachhaltigkeit und Mitarbeiterentwicklung positionieren das Unternehmen weiterhin als führenden Anbieter in der Branche.

„Der verstärkte Wettbewerb durch asiatische Hersteller sowie die zunehmende Komplexität der Lieferkette und die Energiekrise setzen die Automobilbranche unter Druck“, erklärt Andreas Bawart, kauf-

männischer Geschäftsführer der Banner Gruppe. Deshalb setzt der Traditionshersteller für Fahrzeugbatterien auf kontinuierliches Wachstum und eine starke Marktposition.

Starke DNA = Krisenresistenz

#Kapitän

Christian Peneder

Geschäftsführer, Peneder Gruppe

Resilienz ist tief in unserer Unternehmens-DNA verankert.

Christian Peneder

Geschäftsführer, Peneder Gruppe

Der raue Wind in der Baubranche ist nichts für Schönwetterkapitäne und Unternehmen ohne starken Markenkern. Peneder-Chef Christian Peneder, eines der Urgesteine sowie ein Newcomer in seinem Bauunternehmen sprechen darüber, wie man erfolgreich durch Krisen steuert.

Wie setzen Sie als Kapitän die Segel in stürmischen Zeiten?

Christian Peneder: In wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist es unabdingbar, weiter in Zukunftsthemen zu investieren. Wir stehen an der Schwelle zu einer neuen, digitalen Ära und haben uns entschieden, diesen Wandel nicht nur zu beobachten, sondern aktiv zu gestalten. Die Fähigkeit, sich an ändernde Rahmenbedingungen anpassen zu können, hat uns in Zeiten großer Veränderungen und Krisen stets auf Kurs gehalten.

Welche Rolle spielen der richtige Leitgedanke und eine klare Vision?

Christian Peneder: Mit unserer „fast forward“Mentalität streben wir seit jeher danach, unsere unternehmerische Zukunft selbst in die Hand zu nehmen. Die Peneder Gruppe befindet sich mitten in der digitalen Transformation. Prozesse werden perfektioniert, Effizienz gesteigert und in der Folge unsere Wettbewerbsposition gestärkt. Die Digitalisierung ist damit ein weiterer Schritt in der Erfüllung unserer Vision 2030 zur Klimaneutralität aller Standorte und Produkte.

#Urgestein

Fred Hollerweger Prokurist Vertrieb, Peneder Industriebau

Die Vorteile von Peneder in 3 Worten modern, innovativ, menschlich

Das überrascht mich nach all den Jahren immer wieder aufs Neue_das familiäre Arbeitsklima und der permanente Erfolg in einem mittelständischen Unternehmen.

„Fast forward“ bedeutet für mich_Topqualität in kürzester Zeit.

Gute Führung in Krisenzeiten heißt_den Mitarbeitenden Sicherheit zu bieten und innovative Ideen zu finden, um aus Krisen herauszukommen.

Ich würde mich immer wieder für meinen Job bewerben, weil_ich keine Nummer bin und auch ohne akademischen Abschluss mitgestalten kann und die Möglichkeit zum Aufstieg habe.

Text David Bauer
Foto Peneder Gruppe
Illu Gettyimages

#Newcomer

Die Vorteile eines Familienunternehmens in 3 Worten_Wachstum, persönlich, mitgestalten

Das hat mich in meiner kurzen Zeit bei Peneder am meisten überrascht_das ganzheitliche Leistungsspektrum und die Synergien der vier Business Units.

„Fast forward“ bedeutet für mich_schnelle und kundenorientierte Anpassungsfähigkeit an die stetig ändernde Marktdynamik.

Gute Führung in Krisenzeiten heißt_an einer starken Vision festzuhalten und sie in realisierbare Etappen zu übersetzen.

Meinen Job würde ich im Freundeskreis weiterempfehlen, weil_die zukunftsorientierte und kooperative Unternehmenskultur persönliche und sinnstiftende Entwicklung in meiner Heimat fördert._

TEAM werk

„Die jungen Wilden“

So nennt Klaus Madlmair, Leiter des Gründerservice der WKOÖ, sein Team mit einem Augenzwinkern. Voller Tatendrang ist aber auch deren Zielgruppe: angehende Neugründerinnen und Neugründer auf dem Weg in die Selbstständigkeit. Und diese spüren es in den Beratungsgesprächen. Das Team im Gründerservice ist es gewöhnt, sich auf neue Ideen einzulassen und für jede Geschäftsidee rechtliche und betriebswirtschaftliche Geburtshilfe zu leisten.

Für angehende Neugründerinnen und Neugründer kommt der erste Schritt lange vor dem ersten Schritt: Erste Überlegungen und Recherchen, aber auch Gespräche mit Selbstständigen lassen häufig den Wunsch reifen, sein eigener Chef zu werden. Neben gruenderservice.at, der österreichweiten Online-Serviceplattform, führt der Weg für viele Gründungsinteressierte zur persönlichen Beratung ins Gründerservice. In eine der 16 Bezirksstellen oder in die frisch renovierte Landeszentrale am Linzer Hessenplatz.

Was das Team Gründerservice auszeichnet? „Wir interessieren uns für die Menschen, die zu uns in

die Beratung kommen, und für die Themen, die sie mitbringen. Meine Kolleginnen und Kollegen arbeiten sehr gewissenhaft und bringen Struktur in den Gründungsprozess. Und wir fragen nach, wir wollen es genauer wissen“, so Madlmair. Gemeinsam mit einem starken Team in Linz und in den Bezirksstellen werden in Oberösterreich jährlich ungefähr 11.000 Gründungsinformationen abgewickelt. „Wir tun dies mit großer Routine, Begeisterung und einem Selbstverständnis darüber, warum der Job wichtig ist.“

Welcher Kanal ist der richtige, um Fragen zur eigenen Selbstständigkeit zu klären? „Technisch

Text Melanie Kashofer
Foto Antje Wolm

sind wir am Puls der Zeit. Anfragen erreichen uns über alle erdenklichen Wege – klassisch via Telefon und E-Mail oder Terminanfragen über unser Online-Beratungstool. Immer beliebter wird auch der Live-Chat auf unserer Website.“ Allen Gründungsinteressierten wird neben der individuellen Planung auch der Besuch des kostenlosen Gründerworkshops ans Herz gelegt. Gewerberecht, Steuern, Sozialversicherung: Wichtige Basics, die jedoch häufig zu Fragen führen und wo es unnötige Fehler zu vermeiden gilt. Und letztlich das individuelle Beratungsgespräch – nach Terminvereinbarung in der Bezirksstelle oder in der Zentrale. „Wir sind dort, wo unsere Kundinnen und Kunden uns suchen. Kompetent und um praxisorientierte Lösungen bemüht“, ergänzt Madlmair.

40 Jahre Kompetenz

Seit 1984, also genau 40 Jahre, bietet die WKO nunmehr Beratungen speziell für Gründer und Startups an. „Wir beobachten den Markt sehr genau, kennen die häufigsten Fragen und tun sehr viel für die individuelle Qualifizierung und Weiterbildung unserer Kolleginnen und Kollegen im

Team.“ Ungebrochen sind Anfragen zu digitalen Geschäftsmodellen: Onlinehandel, Softwareentwicklung oder digitale Marketingkonzepte. Doch die Gründungszahlen zeigen es deutlich: Auch Unternehmensberatung oder ganz klassisch im Gewerbe und Handwerk finden sich beliebte Berufszweige. „Neben den Jungen gibt es viele Menschen, die ihren Beruf gelernt und verstanden haben. Sie wollen ihr Wissen anwenden und auch selbst Verantwortung übernehmen. Bei diesem Schritt in eine wirtschaftliche Selbstständigkeit unterstützen wir.“

Wie profitieren Gründungsinteressierte vom neuen Haus der Wirtschaft? „Der Gründungsakt selbst ist in vielen Fällen reine Formsache“, erzählt Judith Benda, Gründungsberaterin in der WKO Oberösterreich. „In unseren Workshops und Fachveranstaltungen erhalten Interessierte aber nicht nur die fachlichen Impulse, auch das unternehmerische Netzwerk kann für den betrieblichen Erfolg entscheidend sein. Für neue Formate dieser Art ist das neue Haus der Wirtschaft am Hessenplatz ideal. Flexible Workshopräume, technisch am letzten Stand – eine ideale Arbeits- und Netzwerkumgebung.“ Interessant ist auch der neu eingerichtete Meetingraum am Hessenplatz. Dieser kann von Mitgliedern der WKOÖ online reserviert werden und lässt keine technischen Wünsche offen: kostenfreies WLAN, Bild- und Tonübertragung sowie Moderations- und Workshopausstattung. Ein perfektes Angebot für Jungunternehmerinnen und Jungunternehmer, die zwischen zwei Terminen in Linz eine professionelle Arbeitsumgebung suchen. „Und der Weg zu zahlreichen Expertinnen und Experten ist kurz. So sind wir fachliche und emotionale Heimat für unsere Mitglieder.“

Das Team stellt sich vor

Wer steckt hinter diesen Kennzahlen, Workshops und Beratungsangeboten? Damit aus Ideen nachhaltig erfolgreiche Unternehmen wachsen, unterstützt das Team Gründerservice individuell und mit viel Know-how zahlreiche Gründerinnen und Gründer.

Alexander Stockinger bringt fünfzehn Jahre Erfahrung in der Gründungsberatung mit. Seinen Fokus legt er auf eine kleine, aber attraktive Zielgruppe: technische, skalierbare beziehungsweise innovative Geschäftsideen, echte Startups eben. Venture Capital, Intellectual Property oder Business Plan – Stockinger bringt viel Erfahrung mit und hat die richtigen Expertinnen und Experten im Netzwerk.

Anna Edlmayr ist Spezialistin im Beihilfenrecht und Mastermind hinter der Webinarreihe „Gibt’s da a Förderung?“. Die studierte Sozialwirtin bringt Berufserfahrung und somit

Das gesamte Team des Gründerservice; von links: Klaus Madlmair, Alexander Stockinger, Bettina Sageder, Nicole Larndorfer, Birgit Maria Breitenberger, Christina Daucher, Judith Benda, Melisanda Ortner, Anna Oberlaber, Anna Edlmayr und Josef Hader

ein tiefes Wissen in der Sozialversicherung mit. Als Beraterin findet sie Antworten auf fast alle Förderfragen und bringt Klarheit in Förderprogramme wie etwa das Gründer-Coaching.

Judith Benda, Christina Daucher, Nicole Larndorfer und Bettina Sageder sind häufig die erste Anlaufstelle für Gründerinnen und Gründer im Zentralraum. Sie sorgen für Durchblick im Gründungsprozess und für die wichtigsten To Dos nach der Gründung: Gewerbeanmeldung, Behördenwege oder Sozialversicherung. Diese Kernkompetenzen geben sie täglich an zahlreiche Neugründerinnen und Neugründer weiter.

Anna Oberlaber ist seit Anfang Mai dieses Jahres mit im Team. Die studierte Juristin war zuvor in einer Steuerberatungskanzlei in den Bereichen Buchhaltung und Bilanzierung sowie in der Bundesfinanzverwaltung tätig. Mit diesen Erfahrungen ist sie eine ideale Unterstützung in der Gründungs- und Förderberatung.

Melisanda Ortner sorgt inzwischen seit fast sechs Jahren als Assistentin für reibungslose Abläufe. Eine gute Seele, die dem ganzen Team nicht nur als Expertin für zahlreiche interne Anwendungen viele Sorgen abnimmt: Beinahe jede Veranstaltung trägt auch ihre Handschrift. Termine, Kundenanfragen und Events: Die Kundinnen und Kunden schätzen die Serviceorientierung von Melisanda sehr.

Birgit Maria Breitenberger ist eine Newcomerin im Team Gründerservice. Als Assistentin bringt sie langjähriges Know-how aus großen internationalen IT-Konzernen sowie aus dem Immobi-

Die oberösterreichische Gründerlandschaft

# 6.108 Neugründungen gab es 2023.

# 15 Minuten dauert eine durchschnittliche Gewerbeanmeldung (freie Gewerbe).

# Über 11.000 Beratungskontakte hatte das Gründerservice 2023.

# 41,5 % gründen in Gewerbe & Handwerk

# 49,9 % betrug der Frauenanteil bei den Gründungen 2023.

# 38 Jahre ist das Durchschnittsalter bei einer Gründung.

# 76,4 % der gegründeten Unternehmen sind Einzelunternehmen

# Nach drei Jahren existieren immer noch vier von fünf der gegründeten Unternehmen.

# 3 Topmotive der Gründenden: flexible Zeit- und Lebensgestaltung, der eigene Chef oder die eigene Chefin sein, Verantwortung durch eine selbstständige Tätigkeit

lienbereich einer renommierten internationalen Bank mit ein. Diese Erfahrungen kommen bei den Kundinnen und Kunden gut an.

Josef Hader hat über Jahrzehnte Standards in der Gründungsberatung gesetzt. Sein Interesse für Menschen, seine Begeisterung für neue Ideen sowie seine Fähigkeit, vernetzt zu denken: Das und vieles mehr hat unzähligen Neugründerinnen und Neugründern den Start in die Selbstständigkeit erleichtert. Als Wegbegleiter, Mentor und Fachexperte wird Josef dem Team sehr fehlen, wenn er Mitte 2024 aus seiner Funktion ausscheidet.

Das Team Gründerservice der WKO Oberösterreich besteht aus über 60 Beraterinnen und Beratern. Neben den hier exemplarisch näher vorgestellten zehn Teammitgliedern in der Zentrale am Linzer Hessenplatz sorgen gut ausgebildete Beraterinnen und Berater in 16 Bezirksstellen dafür, dass hochwertige und praxisorientierte Gründungsberatung immer ganz in der Nähe der Kundinnen und Kunden angeboten werden kann. Davon profitieren die Gründerinnen und Gründer, aber auch der Wirtschaftsstandort Oberösterreich._

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Ready, set, digital?! Zahlen & Fakten aus Österreichs Unternehmen

Mehr als 2 von 3 Führungskräften sehen die Digitalisierung von Unternehmensprozessen als zentrales Fokusthema der kommenden Jahre.

Ganz oben auf ihrer Liste: Cybersecurity, generative KI und Journey to Cloud. Letztere haben erst acht Prozent der Unternehmen abgeschlossen.

Nur knapp die Hälfte der Befragten bezeichnet ihren digitalen Reifegrad als „gut“ oder „sehr gut“. Deshalb suchen mehr als die Hälfte von ihnen aktiv nach Fachkräften in Sachen Cloud Security, Infrastruktur & Netzwerke sowie Security Governance.

Jedes zweite Unternehmen setzt bereits auf Machine Learning und OCR (Texterkennung) – nur sechs Prozent fühlen sich sehr vertraut mit möglichen Anwendungsfeldern von generativer KI.

Datenschutz, fehlende Kompetenzen und die Angst vor Veränderungen sind die Top 3 der Herausforderungen im Umgang mit Künstlicher Intelligenz.

Deloitte. Digital Readiness Report 2023

Susanna sagt ...

… wir können mit einem Hammer ein Haus bauen. Oder unseren Nachbarn damit erschlagen. Wir können mit der Elektrizität Licht ins Dunkel bringen. Oder einen tödlichen Stromschlag erleiden. Wir können mit dem Auto neue Ziele erreichen. Oder einen Menschen überfahren. Wir können auf Social Media unendlich viele Inspirationen entdecken. Oder mit Hate-Kommentaren Leben zerstören. Wir können mit Künstlicher Intelligenz völlig neue Möglichkeiten gewinnen, uns von ihr unterstützen lassen, um wieder mehr Zeit für das zu gewinnen, was wir eigentlich am besten können: Mensch sein. Oder wir lassen uns von ihr vernichten. Der Blick in die Geschichte macht Mut: „Wir haben den technischen Fortschritt immer noch zu unserem Vorteil genutzt“, sagt Stefan Sagmeister.

Quelle:

Gestern, heute oder morgen: Was ist besser, Stefan Sagmeister?

Sehnsucht nach den guten alten Zeiten? „Heute ist besser!“, sagt der international gefeierte Kreativstar Stefan Sagmeister und beweist genau das mit Zahlen, Daten und Fakten, die er in Infografiken verwandelt. Aber wie sieht es mit der Zukunft aus – wird sie noch besser? Oder wird der technologische Fortschritt eines Tages unser Untergang sein?

Schlosspark Mauerbach. Keine Wolke am Himmel, die Bäume und Sträucher strahlen in saftigem Grün um die Wette, als wäre die Natur und alles darum herum in allerbester Ordnung. Trügt der Schein? Bringt die Zukunft Sonnenschein oder vielmehr Unwetter? 130 CEOs, Unternehmerinnen und Unternehmer vernetzen sich und diskutieren gemeinsam beim CEO & GM Circle, und nicht wenige fragen sich: War das Führen von Unternehmen irgendwann schon mal so herausfordernd wie heute?

„KI wird sich komplett durch alles ziehen. Wer sich nicht transformiert, der zieht den Stecker“, sagt Zukunftsforscher Konrad Gulla in seiner Keynote. Der Druck ist groß, die Unsicherheit hoch, und gleichzeitig die Lust darauf, eben diese Zukunft mitzugestalten, mächtig. Wohl auch deshalb, weil der Wahl-New-Yorker und gebürtige Vorarlberger Stefan Sagmeister Mut dazu macht. Wir treffen ihn im Grünen und wollen von ihm wissen, warum der Titel seines Buches „Heute ist besser“ und nicht „Morgen wird schlechter“ lautet.

3 GRÜNDE , positiv in die Zukunft zu blicken

#1 Weil wir den technischen Fortschritt immer noch zu unserem Vorteil genutzt haben.

Auf die Frage, ob ihm die rasante Entwicklung von Künstlicher Intelligenz Angst mache, antwortet Stefan Sagmeister: „Es haben eindeutig mehr Leute mit dem Hammer ein Haus gebaut als Nachbarn erschlagen.“ Soll heißen: Den technischen Fortschritt haben wir in der Geschichte immer mehr zum Vor- als zum Nachteil genutzt. „Und zwar, nachdem wir die vielen voraussehbaren und nichtvoraussehbaren Nebeneffekte beseitigen konnten. Darum glaube ich, dass wir jetzt natürlich in eine Periode gehen werden, in der es auch um die Bekämpfung der Nebeneffekte gehen wird.“

Dass die KI viele Berufe und Aufgaben des Menschen übernehmen wird, sei bereits jetzt Tatsache und unvermeidbar. Seine eigene Profession, die des Designers, mit eingeschlossen. „Gut möglich, dass es die Designer sehr hart trifft, obwohl sie bisher im Gegensatz zu den Fotografen noch verschont geblieben sind.“ Veränderung ist aber ohnehin Teil der Menschheit. Im Laufe seiner Karriere hat er CD-Cover für die Rolling Stones gestaltet, heute sind gedruckte Cover ein Nischenprodukt. „Der Rest sind kleine Images auf Spotify, die eine viel geringere Rolle spielen. Zum Leidwesen der Grafiker, aber auch zum Leidwesen der Musiker – die meisten haben keine Ahnung, wie die Band aussieht.“ Das Musikerdasein sei durch die technologische Entwicklung schwieriger geworden, „gleichzeitig gibt es aber durch diese Entwicklung heute viel mehr professionelle Musiker. Und es ist möglich geworden, dass man durch die Technologie organisch bekannt werden kann.“

Kaum jemand wisse Bescheid, wie die Menschen vor 100 oder 200 Jahren tatsächlich gelebt haben. „90 Prozent waren damals in Österreich von extremer Armut betroffen, die Wahrscheinlichkeit, nicht genug zu essen zu haben, war sehr hoch.“ Deshalb sei seine Ansicht zum Thema Technologie eine andere. Außerdem könnten wir heute noch gar nicht wissen, was in den nächsten 20, 50 oder gar 100 Jahren passieren wird. „1896, zur Zeit der Weltausstellung in Chicago, fragte man die Aussteller und Expertinnen, was denn die dominante Technologie des 20. Jahrhunderts sein werde. Und da hat niemand das Telefon oder das Auto genannt.“ Warum sollten wir es heute wissen?

#2 Weil wir schon mehrere globale Katastrophen bewältigt haben.

Als Stefan Sagmeisters Tante 85 Jahre alt war, fuhr sie zum ersten Mal in ihrem Leben in die Schweiz. Und das, obwohl die Grenze zu ihrem Heimatort in Vorarlberg nur 30 Meter entfernt lag. „Ich glaube, dass die Möglichkeiten des Transportes unser Leben unglaublich bereichert haben, aber natürlich sind dadurch auch negative Nebeneffekte entstanden, in dem Fall die Luftverschmutzung.“ Schon in den 70er Jahren habe man damit begonnen, diese Nebeneffekte zu bekämpfen, damals mit Katalysatoren, heute gehe

die Entwicklung in Richtung Elektromobilität. „Ich bin überzeugt, es wird eine hundertprozentige Umstellung auf Elektroautos geben.“

Auf die Frage, warum er da so sicher sei, sagt er: „Ich war einmal in einer HTL. Ein Gerät, das viel, viel weniger drehende Teile hat und gleich gut funktioniert, ist ein viel besseres Gerät, das seltener kaputt geht. Es wird eine Umstellung geben, wurscht, ob das die deutsche Autoindustrie wahrhaben will oder nicht.“ Das sei wie mit dem Pferd und dem Auto: „Du kannst kein schnelleres Pferd erfinden.“

Den Grund, warum er trotz Klimakrise zuversichtlich für die Zukunft gestimmt ist, findet man wieder beim Blick in die Geschichte: „Wir haben auch in den letzten Jahrzehnten schon einige globale Katastrophen bewältigt – den sauren Regen zum Beispiel, selbst beim Ozonloch machen wir riesengroße Fortschritte. Mit globaler Zusammenarbeit können Probleme wie diese beseitigt werden.“ Was vielen nicht bewusst ist: „Die Generation meiner Großmutter, die nicht mal ein Auto besessen hat und nie in ein Flugzeug gestiegen ist, hatte dennoch einen doppelt so großen CO2-Footprint. Weil die damals so viel Kohle und Holz verbrannt haben.“

#3 Weil wir endlich Zeit haben für das, was uns Menschen ausmacht.

Das sei doch super, sagt Stefan Sagmeister, als wir über die junge Generation sprechen, die nur noch 30 Stunden arbeiten möchte. „Das müsste ja ein Vorteil der gestiegenen Effizienz unserer Technologie sein. Früher war das ähnlich – die Generation vor uns hat gesagt: ‚Die faulen Schweine wollen nur noch 40 Stunden arbeiten.‘“ Wie viel zeitliche Ersparnis der technische Fortschritt bringen kann, könne man gut am Beispiel eines Haushalts erklären: „Der durchschnittliche Haushalt im 19. Jahrhundert hat einer Person 65 Arbeitsstunden pro Woche abverlangt. Mein Haushalt benötigt heute in etwa vier Stunden, was sicher auch daran liegt, dass ich nicht koche. Aber laut offiziellen Durchschnittszahlen sind es circa 16 Stunden.“

Darum hoffe Stefan Sagmeister, dass die nächste Generation nur noch 30 oder weniger Stunden arbeiten muss – und die gewonnene Zeit dafür nützen könne, wofür sie leidenschaftlich brennt._

Bei der Auswahl von neuen Projekten sehen wir es als unsere Pflicht, Nachhaltigkeit zu priorisieren.

Björn Fanta Head of Research, Fabasoft

„Viel Potential, das genützt werden kann“

Digitalisierung gilt als der Möglichmacher für viele Nachhaltigkeitsstrategien. Wie die Potentiale im Bereich Ressourceneffizienz weiter abgerufen werden können und an welchen Forschungsansätzen Fabasoft arbeitet, erzählt Björn Fanta, Head of Research beim Linzer Softwareanbieter Fabasoft, im Interview. Das Unternehmen hat besonders im Forschungsbereich den Schwerpunkt auf Nachhaltigkeitsthemen gelegt.

Unser Interview findet diesmal online statt – und, wie könnte es anders sein, über die Fabasoft-Meeting App. Das Unternehmen zählt zu den führenden Softwareproduktunternehmen und Cloud-Dienstleistern für digitales Dokumenten-, Prozess- und Aktenmanagement in Europa, unser Interviewpartner prägte vor einigen Jahren den Aufbau der internen Forschungsabteilung.

Digitalisierung und Nachhaltigkeit: Auf den ersten Blick begünstigen sich beide Themen. Dennoch kann gerade bei KI-Projekten der hohe Energiebedarf auch schädlich für die Umwelt sein. Erwarten wir uns zu viel?

Björn Fanta: Tatsächlich ist es momentan oft so, dass für die Optimierung in einem Bereich in einem

überzogenen Ausmaß Ressourcen in einem anderen aufgewendet werden müssen – besonders bei generativer KI wie ChatGPT. Wir forschen derzeit an KI-Solutions, die konkret für bestimmte Bereiche anwendbar und skalierbar sind – das verbraucht weniger Rechenleistung. Zusätzlich zur Nachhaltigkeit ist dieser Ansatz auch sparsamer – kein europäisches Unternehmen kann Ressourcen wie Microsoft investieren. Im Nachhaltigkeitsbereich besteht noch viel Potential, das genutzt werden kann.

Wo muss die Forschung dabei ansetzen?

Björn Fanta: Gerade in der Ressourceneffizienz könnten wir bei Forschungsfragen schon viel weiter sein. Die effiziente Bearbeitung ist aber gar nicht möglich, weil es etwa im standardisierten Austausch zwischen Unternehmen Herausforderungen gibt. Natürlich vertrauen Betriebe ihren eigenen Anbietern, im Rahmen von Forschungsprojekten oder Lieferketten müssen unterschiedlichste Systeme aber miteinander vernetzt und Daten über Organisationsgrenzen hinaus weitergegeben werden. Bei Fabasoft setzen wir uns in Forschungsaktivitäten und -gremien mit internationalen Partnern dafür ein, diesen Austausch zu ermöglichen und standardisierte Vertrauensprinzipien zu entwickeln.

Text Valentin Lischka

Können Sie uns das anhand von Beispielen näher erläutern?

Björn Fanta: Etwa das österreichische Leitprojekt „KIRAMET“, das Ansätze des Machine Learnings untersucht, um die Wirksamkeit aktueller Stahlrecyclingverfahren signifikant zu verbessern. Dazu braucht es jedoch Möglichkeiten, Daten sicher und transparent auszutauschen. In der Kreislaufwirtschaft kann das über die Einbindung sogenannter digitaler Produktpässe systemübergreifend funktionieren. Seit November 2022 bringen wir unsere Expertise auch beim Forschungsprojekt ZERO3 ein, bei dem 15 österreichische Unternehmen und Forschungseinrichtungen an neuen Konzepten für eine verbesserte ökologische und soziale Nachhaltigkeit arbeiten. Insgesamt gilt: Technologisch sind wir in Europa in vielen Dingen schon sehr weit, wir müssen sie aber noch mit unserem Werteverständnis in Einklang bringen. Wir engagieren uns dazu als Unternehmen in zahlreichen Arbeitsgruppen und arbeiten etwa in der Alliance for Industrial Data, Edge and Cloud der Europäischen Kommission mit, die das Ziel verfolgt, Vertrauensprinzipien beim Datenaustausch aufzubauen.

Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit bei Fabasoft?

Björn Fanta: In vielen Entscheidungen merkt man, dass dem Unternehmen Nachhaltigkeitsthemen

ein großes Anliegen sind, und zwar ganzheitlich: von Strom aus erneuerbaren Energiequellen, nachhaltigen Arbeitsplätzen mit höhenverstellbaren Tischen aus Tiroler Wiesenheu über den Umstieg auf E-Mobilität beim Unternehmensfuhrpark und die Förderung des Klimatickets, eine betriebliche Kinderbetreuung und das tägliche gemeinsame Frühstück mit regionalen Produkten in Bioqualität bis hin zu Forschungsprojekten. Ich hatte die Chance, den Forschungsbereich aufzubauen. Uns war und ist es dabei ein Anliegen, Projekte mit Nachhaltigkeitsschwerpunkt zu priorisieren.

Welche Ziele hat sich Fabasoft gesetzt?

Björn Fanta: In Zukunft werden wir verstärkt auf digitale Zwillinge, Produktpässe und andere digitale Instanzen für die Kreislaufwirtschaft setzen. Wir wollen zeigen, wie gesellschaftliche und ökologische Nachhaltigkeit funktionieren kann, etwa bei der Rechenlastoptimierung oder beim Ausbau von Vertrauensprinzipien für den Datenaustausch –als wichtiger, innovativer und verlässlicher Technologieanbieter und Vernetzer. Wir bieten unseren Kunden bereits CO2-neutrale Cloud-Services und haben uns im Rahmen der Science Based Targets Initiative (SBTi) verpflichtet, bis 2030 die eigenen CO2-Emissionen um mindestens 42 Prozent zu reduzieren._

DIE ZUKUNFT VON LINZ IST DIGITAL

Sinnvoller Einsatz von Digitalisierung und Technologie, um Leben und Arbeiten leichter zu gestalten

Foto:
Gregor
Hartl
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Zeigt uns Dinge, und wir zeigen, wer ihr seid

Was Schuhe, eine Brille und ein Kopfkissen gemeinsam haben? Diese drei Dinge erklären ziemlich genau, wie es Michael Karl, Christoph Wieser und Avi Kravitz gelingen will, Unternehmen vor Cyberangriffen zu schützen

Im Krimi-Klassiker „Heat“ schlüpft Schauspiellegende Robert de Niro in die Rolle des Neil McCauley. Ein ebenso brillanter wie skrupelloser Verbrecher. Wurden 1995 – bei Erscheinen dieses Meisterwerkes – noch echte Geldtransporter überfallen, bedienen sich Kriminelle heutzutage vor allem auch Angriffen in der digitalen Welt. Aber wenn Cyberkriminelle der moderne Neil McCauley sind, wer schlüpft dann in die Rolle des Polizisten Vincent Hanna?

Im Film war es Al Pacino – heute, live und in Farbe ist es „das Trio“ von snapSEC, das Unternehmen dabei unterstützt, sich vor Cyberangriffen zu schützen. „Es kann jedes Unternehmen treffen“, stellt Michael Karl, Gründer und CEO von snapSEC, gleich mal zu Beginn klar. Nein, so wie in den Hollywood-Blockbustern sei es nicht, „wo irgendwelche Nerds in drei Minuten das Pentagon hacken“. Aber immer mehr Kriminelle hacken sich in Datenbanken und Netzwerke, greifen Lieferketten an, wollen Lösegeld erpressen und legen ganze Unternehmen oder Verwaltungen lahm.

Es kann jeden treffen

„Dahinter steckt meist eine finanzielle Motivation, manchmal auch Spionage“, erklärt Karl. Ein Großteil der Unternehmen sei einfach nach dem Gießkannenprinzip betroffen: „Sprich, ich habe eine Liste von 100 E-Mail-Adressen, schicke da mal irgendeine gut vorbereitete E-Mail hin und einer von den 100 wird schon in die Falle tappen.“ Unternehmen vor Cyberangriffen zu schützen, proaktiv, präventiv, aber auch herauszufinden, wie Unternehmen angreifbar sind – das war von Anfang an Michael Karls Vision seines Unternehmens. „Die Welt ein Stück weit sicherer zu machen, das ist mein Antrieb.“ Dazu müsse er immer am Ball bleiben, immer wieder neue Technologien ausprobieren. Genau das gelinge ihm gemeinsam mit snapSEC-CTO Christoph Wieser und Avi Kravitz von A-Team Rocks. Als wir die drei in unserer Redaktion treffen, hat Michael Karl Trail-Laufschuhe, Christoph Wieser eine Sonnenbrille und Avi Kravitz ein Kopfkissen mit dabei. Und damit ist eigentlich alles gesagt.

Text Susanna Winkelhofer
Foto Antje Wolm Illu Gettyimages

Dadurch können kostspielige Cybervorfälle aktiv verhindert werden.

Christoph Wieser CTO, snapSEC

#1 Sicherheit durch die Augen eines Angreifers

Um Unternehmen vor Angriffen schützen zu können, müsse man wissen: Wie gehen Hacker vor? Dazu setzt sich Christoph Wieser die Brille der Angreifer auf – und findet damit heraus, welchen Blick diese auf ein Unternehmen haben. „blacklens.io“ nennt man das bei snapSEC. Was wir durch diese Brille sehen können? „Im Prinzip sieht man die komplette Angriffsfläche eines Unternehmens. Und diese nicht nur aus dem Clear Web, sondern auch Blind Spots wie dem Deep Web und dem Darknet“, erklärt der CTO. Und zwar aus Sicht des Angreifers. „Durch das kontinuierliche Monitoring werden Schwachpunkte sichtbar – permanent, nicht nur im Moment.“ Bei jeglichen Änderungen bekommt man sofort eine Benachrichtigung. „Das gibt dem Kunden die Chance, dass er rechtzeitig reagiert, bevor es zu Angriffen kommt. Dadurch können kostspielige Cybervorfälle nicht nur erkannt, sondern auch aktiv verhindert werden.“

Durchhalten lohnt sich –  das ist wie beim

Sport.

#2 Leidenschaft

Wer bei Extremhindernisläufen wie Spartan Races mitmacht, lernt durchzuhalten. Denn wenn du durch den Schlamm gejagt wirst und vor vermeintlich unüberwindbaren Hindernissen stehst, gibt es nur zwei Möglichkeiten: aufgeben oder weiterkämpfen. Michael Karl hat sich dabei immer fürs Weiterkämpfen entschieden. An Spartan Races nimmt er heute nicht mehr teil, ums Durchhalten gehe es aber auch beim Führen eines Unternehmens. „Als kleines Startup musst du dich immer wieder beweisen, du musst deine Kunden so richtig zufriedenstellen – natürlich ist das oft eine Herausforderung. Aber Durchhalten lohnt sich – das ist wie beim Sport.“ Aktuell sei vor allem der Fachkräftemangel eine große Herausforderung. „Als Kernteam sind wir gut und stabil aufgestellt, aber wir würden gern noch mehr ebenso CybersecurityBegeisterte im Team aufnehmen.“

Bedrohungen sind heute wahnsinnig schnell geworden.

Zu Angriffen kommt es dennoch, 100 Prozent Sicherheit gebe es nie. Was also tun, wenn der Angreifer doch irgendwann ein Schlupfloch findet? Schlaflose Nächte sind vorprogrammiert. Doch genau die wollte Avi Kravitz keinesfalls haben:

„Ich will einfach beruhigt schlafen können.“ So einfach und so egoistisch sei die Idee für ACDC (Active Cyber Defence Center) entstanden – ein gemeinsames Projekt von snapSEC und A-Team Rocks (ATR). „Mit dieser Kooperation bündeln wir einerseits jahrzehntelange Erfahrung und Spezialisierung im Bereich Cybersecurity und ergänzen andererseits zusätzlich unsere Expertise“, erklärt Kravitz. Bisher hätten sie ihren Fokus vor allem auf das Thema Prävention gelegt. „blacklens ist ein tolles Tool dafür, weil ich die Lage permanent scannen und reagieren kann.“ Man könne dadurch „Dinge draußen halten, und falls es trotzdem jemand schafft, Lücken zu finden, gewinne ich dadurch Zeit – weil es mehr Aufwand bedeutet.“

Alles klar. Aber was, wenn doch? Wenn es die Cyberkriminellen doch schaffen? Und das ist übrigens gar nicht so unwahrscheinlich, denn, so Kravitz weiter: „Knapp die Hälfte aller erfolgreichen Cyberattacken nutzen derzeit Zero-Days, also neue und noch gänzlich unbekannte Lücken, um bestehende Sicherheitsmaßnahmen auszuhebeln.“ Die Technologien von ACDC kann man sich daher ein bisschen wie die starken Securitytypen vorstellen – nur, dass zusätzlich vieles stark automatisiert passiert. „Wir haben erkannt, dass Bedrohungen heute wahnsinnig schnell geworden sind. Ich muss daher rasch reagieren. Und genau darin liegen die Schwachstellen bisheriger Lösungen: Man wurde viel zu spät benachrichtigt – in der Zwischenzeit konnte der Angreifer schon jede Menge Schaden anrichten. Und zweitens musste der Kunde dann nach Lösungen suchen.“ Mit ACDC könne man hingegen rasch reagieren, automatisch isolieren, die Gefahr eindämmen und den Fall lösen._

Unsere Chefredakteurin Susanna Winkelhofer taucht mit den Interviewpartnern in die Welt der Cybersecurity-Angriffe ein.

Die Unterstützung durch Menschen kommt ins Spiel, wo die KI an ihre Grenzen stößt.

Willkommen im Kollegium der Zukunft

KI entwickelt sich vom Assistenzsystem zum Teamkollegen.

Teamwork 2.0 bedeutet, dass wir mit der Künstlichen Intelligenz in Zukunft vernetzter zusammenarbeiten. „Denn Menschen und KI im System liefern gemeinsam bessere Ergebnisse als die talentiertesten Menschen oder die fortschrittlichsten Algorithmen jeweils für sich alleine“, sind Markus Manz, CEO, und Bernhard Moser, Technology & Innovation Manager des Software Competence Centers Hagenberg, überzeugt.

„War vor Jahren noch vom Schlagwort Industrie 4.0 die Rede, geht es heute um mehr als nur die Automatisierung der Industrie.“ Was Bernhard Moser damit meint? „Die Europäische Union hat erkannt, dass wir ein Update brauchen – der Mensch muss integriert werden, da wir uns auf die KI in komplexeren Anwendungen nicht uneingeschränkt verlassen können.“ Mit „TEAMING.AI“ fördert die EU daher ein Projekt, das den Durchbruch in der intelligenten Fertigung zum Ziel hat. In diesem erforscht das SCCH seit 2021 federführend und mit zahlreichen Projektpartnern völlig neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit. „In Zukunft wird es vor allem um kollektive Intelligenz gehen, deren Schnittstellen wir unsere Aufmerksamkeit widmen müssen“, sagt Markus Manz. Es gehe darum, menschliche Stärken wie Zielsetzungskompetenz, Hausverstand und die bewusste Einordnung von Situationen mit jenen der KI zu verknüpfen. „In Verbindung mit den technischen Möglichkeiten – die Verarbeitung großer Datenmengen, Musterkennung und keine biologischen Einschränkungen – entsteht eine Vielfalt an Synergien.“

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser „Bislang dreht sich die Zusammenarbeit mit KI vor allem um Mindsetfragen und darum, inwieweit man sich auf sie verlassen kann. Technisch hingegen gibt es zwar viele Ansätze, aber es ist fraglich, was wirklich realisierbar ist. Unser Ansatz war daher von Beginn an: den Kontext mitdenken. Es wird immer Phasen und Situationen geben, in denen die KI an ihre Grenzen stößt. Genau dort müssen wir die Unterstützung durch Menschen gezielt einbauen“, erklärt Moser. Dafür wird sämtliches Vorwissen über Prozesse wie ein „Betriebshandbuch“ modelliert. „Diese Technologie nennt sich ‚Wissensgraphen‘ – auf diese sowie auf relationales maschinelles Lernen setzen wir.“ Beim Menschen bleiben so die Entscheidungshoheit, die kritische Prüfung und entsprechende Reglementierung. „Das schafft Vertrauenswürdigkeit. Und diese ist ein ganz zentraler Faktor“, sind sich beide Experten einig. „Bei vielen Einsätzen der KI geht es nämlich um Menschenleben, wir müssen uns also verlassen können.“_

Die Creative Labs geben dir eine völlig neue Sicht auf die Dinge.

Andreas Eder Geschäftsführer, Biohofbäckerei Mauracher

Zünftiger Naturbursche sucht schräge Wienerin

Biobäcker Andreas Eder und Kommunikationsberaterin Alessa Prochaska war das bis zu ihrem Kennenlernen selbst noch nicht bewusst. Gefunden haben sie sich dennoch. Beim Creative Lab der Wirtschaftskammer Oberösterreich – einem Workshop, bei dem eine eigene unternehmerische Fragestellung gemeinsam mit individuell ausgesuchten Expertinnen bearbeitet wird. Das Ziel: Lösungsansätze für Herausforderungen im Bereich Innovation sowie Ideen für neue Produkte, Services und Geschäftsmodelle finden.

Wenn Andreas Eder über die Natur spricht, würde man jede Naturdoku in 4K-Auflösung auf einer Kinoleinwand abschalten, um seinen Worten Gehör zu schenken. Ernsthaft? Diese Frage beantworten wohl am besten meine Kolleginnen, die ich beim Meeting versetzt habe, weil ich durch das Gespräch mit Andreas völlig die Uhr aus den Augen verloren habe. Als Bauer, Bäcker und Unternehmer weiß der Geschäftsführer der Biohofbäckerei Mauracher nur zu gut, was es bedeutet, verantwortungsvoll mit der Natur umzugehen. Ein nach Feng-Shui eingerichteter Kuhstall ist nur die Spitze des Eisberges. „Vom Saatgut über die Saatzucht bis zum fertigen Produkt setzen wir uns mit allen Ebenen auseinander.“ Sprich, von der Ähre bis zum Brot beherzigen Andreas und sein Team ihre Kreislaufidee im Einklang mit der Natur. Klarstes Wasser aus der Mauracher Hofquelle. Reines Saatgut, das nach der Ernte noch am Tag des Backens frisch gemahlen wird. Hohe

Teigkunst, die seit Generationen in der Familie weitergegeben wird und ganz ohne Backhilfsmittel auskommt. „Früher war dieser Zugang selbstverständlich, weshalb wir uns heute umso mehr auf unsere Wurzeln zurückbesinnen.“

Weil in Lebensmitteln LEBEN steckt

Apropos früher: Die Tradition am Hof reicht zurück bis ins 17. Jahrhundert. Bis heute hat die Philosophie überdauert und geht Hand in Hand mit dem Einsatz modernster Technologien. Eine Überzeugung, an der Andreas bei allem Fortschritt nicht rütteln wird: „Wir müssen mit der Natur so umgehen, dass wir diese Lebensgrundlage auch an unsere nächste Generation weitergeben können. Für mich heißt das: Es ist keine Selbstverständlichkeit, etwas ernten zu dürfen. Sondern wir müssen dafür dankbar sein.“ Die werteorientierte Haltung der Familie prägt alle

Text David Bauer
Mauracher Hof;

Wir waren den ganzen Tag komplett on fire.

Alessa Prochaska CEO, zflys

Entscheidungen, die seit 1625 am Mauracher Hof getroffen werden. Und so strotzt dieser regelrecht vor Geschichte. Nur, wie erzählt man diese in einer Welt, in der die durchschnittliche Aufmerksamkeitsspanne lediglich noch rund drei Sekunden beträgt?

Hier kommen Alessa Prochaska und die Wirtschaftskammer Oberösterreich ins Spiel. Die gebürtige Wienerin weiß als Geschäftsführerin der Kommunikationsberatung zflys, dass es nicht ausschließlich um Zahlen, Daten und Fakten auf der Sachebene geht. „Sondern vor allem auch um die emotionale Ebene, die leider meist ignoriert wird. Aber Menschen wollen anfassen, fühlen und spüren können.“ Bei Andreas stößt sie damit und durch ihre sympathische Schrägheit auf ein offenes Ohr. „Wir sind emotional und sachlich immer parallel an die Aufgabenstellung rangegangen. Die Challenge war es, den Hof erlebbar zu positionieren und die Geschichte authentisch zu kommunizieren.“ Gesagt, getan. Im Creative Lab entwickeln sie einen roten Faden, tüfteln an einer Contentstrategie und framen die Website neu.

Fruchtbarer (Business-)Boden

Und all das an einem Tag. „Wir waren komplett on fire.“ Genau dieses Feuer ist es, das die WKOÖ entfachen will. „Mit den ‚Creative Lab‘Kreativworkshops bieten wir den oberösterreichischen Unternehmen den perfekten Rahmen, um gemeinsam mit Experten der Kreativwirtschaft Problemstellungen aus ihrem Betriebsalltag zu

Schon gewusst?

Die WKOÖ bietet mit vier weiteren neuen Serviceformaten gezielte Unterstützung in den frühen Phasen des Innovationsprozesses.

#1 „Creative Info“: Beratung –persönlich und auf den Punkt Persönliche Beratung durch Experten zu Fragen rund um die Themen Innovation und Design. 90 Minuten, meist online, kostenlos.

#2 „Creative Lab 2gether“: Erfahrungsaustausch –gemeinsam geht mehr Gezielter Erfahrungsaustausch für Teilnehmer der „Creative Lab“-Kreativworkshops zu den Themen Kreativität, Innovation, Kollaboration und Kooperation. Kostenlos.

#3 „Creative talk“: Vorträge und Webinare –informativ und praktisch Frische Impulse, Wissen und praktische Tipps, um die Kreativität und Innovationskraft zu steigern. Meistens kostenlos.

#4 „Creative experience“: Events –außergewöhnlich und aktivierend Neues kennenlernen und selbst ausprobieren, neue Blickwinkel einnehmen und so übliche Denkmuster durchbrechen.

Neugierig?

Jetzt anmelden und selbst teilnehmen!

10.09. Creative Talk Workshop in Linz zum Thema Innovationsmanagement

20.09. Creative Lab 2gether am Hof der Biohofbäckerei Mauracher zum Erfahrungsaustausch

01.10. Creative Lab Kreativ-Workshop in Linz

08.10. Creative Talk Webinar: „Entdecke visionäre Technologien von morgen mit der interaktiven WKO Innovation Map“

28.11. Creative Talk Vortrag in Linz: „Warum die Idee allein nicht reicht – effektive Methoden, um Ideen online zu verkaufen“

Weitere Infos und Anmeldung:  wko.at/ooe/creative-services

lösen und sich neue Inspiration zu holen“, erklärt WKOÖ-Vizepräsidentin Angelika Sery-Froschauer die Vorteile der kostenlosen Workshops. Eine Einschätzung, die das neu entstandene Dreamteam nach einem Tag Teamwork in Präsenz teilt. Noch am selben Abend stellen die beiden beim gemeinsamen Essen fest, dass sie ihre Zusammenarbeit unbedingt fortführen wollen. Und auch hier gilt wieder: gesagt, getan. Bis heute._

„Hätte

nicht gedacht, dass ich einmal so für eine Idee brenne“

Ein Schnelltest, der Millionen Frauen weltweit einen langen Leidensweg ersparen könnte; ein Startup, das digitale Schlösser für Makler entwickelt; und biologisch abbaubare Premiumslipper für Hotels: einige der spannendsten Jungunternehmen im Überblick.

Das Feedback ist unglaublich motivierend für uns.

#Diamens

Jede zehnte Frau weltweit leidet unter Endometriose – die Krankheit kann starke Regel- und Unterleibsschmerzen verursachen und die Erfüllung des Kinderwunsches unmöglich machen. Eine Diagnose ist nur durch einen operativen Eingriff via Bauchspiegelung möglich. Zumindest bis jetzt: Vier Wissenschaftlerinnen des Linzer Startups Diamens forschen derzeit an einem Endometriose-Schnelltest für zuhause.

„Die Idee ist bei der Doktorarbeit von Marlene Rezk-Füreder aufgekommen – wir haben darüber gesprochen, wie cool es wäre, Endometriose über Menstruationsblut nachweisen zu können“, erinnert sich Gründerin Clara Ganhör. Die Wissenschaftlerinnen werteten daraufhin zahlreiche Studien aus und analysierten die Werte von 1.200 Patientinnen, um relevante Biomarker zu identifizieren. Jetzt gilt es, diese in einem mehrstufigen Verfahren zu validieren. „Die ersten Studienergebnisse sind vielversprechend. Da wir ein Medizinprodukt sind, gibt es natürlich viele Auflagen für die Zulassung.“ Das Gründerinnenteam, das im vergangenen Jahr von zwei auf vier aufgestockt wurde, hofft, den Test in drei bis fünf Jahren auf den Markt bringen zu können.

GRÜNDER geist

Für Betroffene wäre die Entdeckung eine gewaltige Erleichterung. Ganhör: „Durch die schwierige Diagnose vergehen oft viele Jahre, bis die Krankheit erkannt wird. Eine OP für jede Frau mit Menstruationsschmerzen ist nicht umsetzbar.“ Das Testkit soll, sobald zugelassen, etwa 80 Euro kosten und in Drogerien erhältlich sein.

Hätte man Ganhör noch vor fünf Jahren vorgeschlagen, ein Startup zu gründen, wäre ihre Begeisterung nicht besonders hoch ausgefallen. „Ich hätte gesagt: Nie im Leben werde ich eine Idee finden, für die ich so brenne, dass ich mein ganzes Herzblut hineinstecken kann“, erinnert sie sich. Das hat sich längst geändert: Die Gespräche mit Betroffenen über möglicherweise vermeidbare lange Leidenswege bis zur Diagnose seien unglaublich motivierend.

Vor Kurzem wurden die vier Gründerinnen in das Incubate-Programm von tech2b aufgenommen. „Es hilft uns extrem, auch das Mentoringprogramm ist von großem Nutzen“, sagt Ganhör. Für die weitere Finanzierung sucht Diamens derzeit nach Investoren.

#Coraldo

In großen Hotels müssen jede Woche säckeweise Slipper abtransportiert werden. Für die Umwelt ist das nicht gerade ideal: 200 Jahre dauert es, bis sich ein gewöhnlicher Kunststoffslipper zersetzt. Das österreichische Startup Coraldo bietet eine biologisch abbaubare Variante an, bei der das innerhalb von 90 Tagen erledigt ist. „Ein Hotelier hat mir in einem Verkaufsgespräch angekündigt, dass ich wiederkommen kann, wenn ich eine abbaubare Slippervariante für ihn habe, die man problemlos entsorgen kann“, sagt Gründer Martin Girtler. Der Gründer, der unter anderem als Hotellerie- und Gastronomieberater tätig ist, sieht eine Marktlücke –und entwickelt die Idee gemeinsam mit Michael Giesswein, aus der Famile des Schuhherstellers Giesswein, weiter. „Es war eine große Herausforderung, eine völlig abbaubare und gleichzeitig leistbare Variante auszutüfteln“, erinnert sich

Clara Ganhör Gründerin, Diamens
Text David Bauer
Foto Diamens, Coraldo: Romana
Gruber; Flamengo: Niklas Schnaubelt
von links: Clara Ganhör, Marlene Rezk-Füreder, Angelika Lackner, Eva Dovjak

Girtler. Das Produkt von Coraldo wird zu 100 Prozent in Handarbeit und ohne Klebstoffe aus Kork, Leinen und Flachs gefertigt.

Fast zwei Jahre dauert die Entwicklung. Als die Gründer ihr Produkt dann Ende 2019 auf den Markt bringen, beginnt die Coronakrise. „Das hat uns in der Kundenakquise geholfen, da Mails, die ich geschickt habe, von Entscheidungsträgerinnen gelesen wurden, die daheim gesessen sind und mehr Zeit hatten.“ Mittlerweile ist es den Gründern gelungen, zahlreiche Premiumhotels als Kunden zu gewinnen. „Unsere Zielgruppe sind Vier- und Fünf-Sterne-Hotels, dort verlangt der Gast mittlerweile nach der Kombination aus Luxus und Nachhaltigkeit, da kommt unser Slipper natürlich wie gerufen“, sagt der Gründer. Diese Betriebe seien mit Coraldo hochzufrieden.

Ein Patent konnte Coraldo für den Slipper nicht anmelden. Auf dem Markt gibt es einige Nachahmer, die Qualität der Coraldo-Slipper ist einzigartig. Girtler: „Am Markt wird leider viel Greenwashing mit als nachhaltig angepriesenen Produkten betrieben, die jedoch Kunststoff enthalten. Wir sind die ersten Anbieter, die 100

Unser ganzes Herzblut steckt in der Entwicklung unseres innovativen Produkts.

Martin Girtler Gründer, Coraldo

Wir wollen keine Makler ersetzen, sondern einige Steps automatisieren.

Prozent natürliche Materialien verwenden.“

Derzeit entwickelt Coraldo weitere Produkte für den Nassbereich. Auch in den USA wurde eine Niederlassung gegründet. „Auch dort kommt das Nachhaltigkeitsthema langsam in die Gänge, unsere Mission wird es sein, den dortigen Markt zu erobern.“

#Flamengo

Eigentlich wollten die Flamengo-Gründer nur ein neues Büro für ihr erstes Startup, Apocrat, suchen. „Bei der Besichtigung hat uns der Makler davon erzählt, wie toll es doch wäre, Besichtigungen durch ein digitales Zutrittssystem zu steuern – und so viel Zeit zu sparen“ , erinnert sich Gründerin Laura Kaltenbrunner. Das Gründerteam beginnt zu recherchieren: Der durchschnittliche Immobilienmakler braucht zwölf bis 15 Besichtigungen pro vermittelter Immobilie. Oft stellt sich schon in den ersten Augenblicken heraus, dass die Wohnung für die Kunden uninteressant ist. Der organisatorische

Zeitaufwand pro Termin ist trotzdem deutlich länger – ein großer Kostenfaktor. „Drei Monate, nachdem wir dem Makler gesagt haben, dass wir keine Auftragssoftware machen, haben wir begonnen, an Flamengo – einem digitalen Zutrittssystem – zu arbeiten“, sagt Alexander Jürgens. Ende 2023 werden die ersten Test-Sets aufgestellt, seit Anfang 2024 ist das fertige Service am Markt.

Um ein Objekt mit Flamengo auszustatten, braucht es Smart Lock, Sim-Karte und einen Router. „Die Installation dauert nur wenige Minuten und ist ohne handwerkliches Geschick möglich“, sagt Kaltenbrunner. Ist die Hardware installiert, können Makler digitale Terminkalender nützen und kontaktlose Besichtigungen organisieren. „Die Benutzerinnen bekommen einen Link, durch den sie Objekte aufsperren können“.

In die Karten spielt den Gründern das vor Kurzem in Kraft getretene Bestellerprinzip. Immobilienmaklerinnen bekommen in der Regel nur noch von ihrem Auftraggeber – und nicht von Mieterinnen – Provision. Jürgens: „Das Mietgeschäft ist dadurch kostensensibler geworden, Vermarkter müssen ihre Effizienz steigern, um Einkünfte zu generieren.“ Genau dabei will Flamengo helfen. Kaltenbrunner: „Wir wollen sicher keine Makler ersetzen, sondern ihnen helfen, mit smarten Lösungen einige Steps zu automatisieren“.

Woher kommt eigentlich der auffällige Name „Flamengo“? „Der setzt sich aus den Begriffen ‚Flat‘, ‚me‘ und ‚go‘ zusammen und ist in einer Brainstormingrunde, bei der ich 38 Grad Fieber hatte, entstanden“, erklärt Kaltenbrunner und lacht.

Das Team konnte 2024 den Glaubandich-City Pitch in der Kategorie Smart Fashion, Sports & Lifestyle gewinnen, wurde mit dem Apti Award 2023 ausgezeichnet und für den Edison Award 2023 nominiert. Die langfristige Vision des Unternehmens ist es, den europäischen Markt mit der eigenen Technologie- und Service-Lösung abzudecken. Der Impulsgeber der Gründer ist mittlerweile übrigens langfristiger Partner, im Advisory Board und „bester Testkunde überhaupt“. Alexander Jürgens: „60 Prozent seiner Besichtigungen finden mittlerweile kontaktlos statt“._

Laura Kaltenbrunner
Gründerin, Flamengo
von links: Armin Huremagic, Laura Kaltenbrunner, Alexander Jürgens

INSTAGRAM Ein.Blick

Postings, …

… die ihn als Menschen und seine Amtszeit als Landeshauptmann von Oberösterreich ausmachen –Thomas Stelzer teilt mit uns seine „Social-MediaVisitenkarte“.

#1 Die Musik, Kultur und Kulinarik Oberösterreichs von ihrer besten Seite: ein gelungener Tag beim oberösterreichischen Genuss- und Erlebnisfestival „OÖ Sommerfrische“ auf dem Heldenplatz in Wien!

#4 Die „20 Jahre All Together Party“ ist im Land der Inklusion eine Herzensangelegenheit.

#2 10. Verleihung des TELEIOS – des Preises für Innovation, Qualität und Nachhaltigkeit in der österreichischen Altenpflege. Danke an alle Gewinner für den Mut, die Visionen, das Engagement für das Pflege- und Sozialsystem.

#5 Familien sind das Herz unserer Gesellschaft! Deshalb greifen wir ihnen, angesichts der anhaltenden Kosten, unter die Arme. Durch den massiven Ausbau der Familienförderung investieren wir bewusst in ihre Zukunft.

Oberösterreich ist so vielfältig wie seine Menschen und ich bin stolz auf unser Land.

Thomas Stelzer LH OÖ

#3 Konsequente Entschlossenheit, einen realistischen Blick für das Notwendige, Offenheit für kreative Lösungen sowie Klarheit im Denken und Tun. All das braucht es, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern.

#6 Mehr als nur Nachbarn: Bayern und OÖ pflegen seit Jahrzehnten auch eine enge Freundschaft. Wir wollen weiter intensiv zusammenarbeiten, vor allem auch im Bereich Forschung und Entwicklung._

Text David Bauer
Foto Land OÖ / Antonio Bayer, Peter Mayr, Max Mayrhofer

Unklarheit sorgt vor allem bei KMU für Verunsicherung – diese wollen wir ihnen nehmen.

Thomas Baumgartner Rechtsanwalt, Haslinger/Nagele

Neues EULieferkettengesetz –und jetzt?!

„Was bedeutet das für mein Unternehmen und was muss ich nun tun?“ Viele, die künftig von der Regulatorik des EU-Lieferkettengesetzes betroffen sind, beziehungsweise betroffen sein könnten, stellen sich diese Frage. Und wir stellen sie an Rechtsanwalt Thomas Baumgartner. Der Complianceexperte von Haslinger/Nagele teilt mit uns seine persönliche To-do-Liste für Unternehmen

#1 Mittelbare Betroffenheit am Schirm haben

„Durch die hoch angesetzten Schwellenwerte sind nur die wenigsten Unternehmen in Österreich unmittelbar betroffen – mittelbar wird es aber fast jedes Unternehmen des Landes etwas angehen.“ Was der Experte damit meint? „Die meisten Betriebe sind selbst Teil der Wertschöpfungskette für Großkonzerne. Wir sehen das bei österreichischen Automobilzulieferern schon heute, die sich bei Lieferungen nach Deutschland an die dort bereits existierenden Verpflichtungen halten müssen.“

#2 Individuelle Risikofaktoren kennen

„Es macht wenig Sinn, für alle Lieferanten dieselben Fragebögen und Maßnahmen anzuwenden – Risikofaktoren sind länder- und branchenspezifisch.“ Diese zu kennen und zu verstehen sei daher zentral. Denn es gehe nicht darum, zahlreiche Audits und Anforderungen durchzuführen oder einfach zu akzeptieren. „Sondern ich kann mit Compliancesystemen und eigenem Code of Conduct stichhaltig mein minimiertes Risiko nachweisen.“

#3 Proaktive Herangehensweise

„Ja, das Gesetz wurde erst kürzlich auf EU-Ebene beschlossen und wird erst noch durch natio-

nale Gesetzgeber umgesetzt.“ Zeit zu zögern sei dennoch nicht. „Die gelebte Praxis wird sohin den Gesetzgebungsprozess überholen.“

#4 Partnerschaften kooperativ pflegen

„Für gewöhnlich wird man bei Geschäftspartnern auf offene Ohren stoßen, wenn es darum geht, moralisch vertretbar und nachhaltig zu handeln.“ Gründe, diese mit strengen Auflagen vor den Kopf zu stoßen, gebe es in den wenigsten Fällen. „Unternehmen sollten stattdessen ihrer Bemühungspflicht nachkommen und gemeinsam an einem Strang ziehen.“

#5 Zukunftspotential nicht unterschätzen

„Die jeweilige Umsetzung der Richtlinie auf nationaler Ebene ist nur der erste Schritt“. In weiterer Folge könne daraus eine bessere innereuropäische Zusammenarbeit entstehen, hierfür sei ein „SafeHarbor“ wünschenswert. „Sodass Unternehmen, deren Verpflichtungen innerhalb Europas liegen, gewisse Erleichterungen durch einheitliche Standards erfahren. Das erspart den Unternehmen doppelte Arbeit und damit Kosten – ähnlich zur Zollunion hat die EU hier großes Potential.“_

Text David Bauer

Der WasserSTOFF, aus dem die Zukunft ist

H2 = Gamechanger. Zumindest ist das der Eindruck, der nach der Energie-, Mobilitäts- und Logistikreise mit Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner bleibt. Mit Blick auf das Potential in und aus Belgien spricht er sich für noch mehr Technologieoffenheit rund um das Thema Wasserstoff aus: „Denn das Energiesystem und das Mobilitätssystem zu transformieren ist eine historische Aufgabe für den Wirtschaftskontinent Europa.“

Vor unserem Interview darf ein Stück lokale Kultur keinesfalls fehlen. „Garçon, deux Leffe Blondes s'il vous plaît. Merci.“ Größere Sprünge sind mit meinem Schul-Französisch kaum möglich. Aber es genügt, um zwei belgische Biere zu bekommen und knapp 1.000 Kilometer von zu Hause entfernt verstanden zu werden. Und genau darum geht es auch bei den Wirtschaftsbeziehungen zwischen Belgien und Oberösterreich: sich über die eigenen Grenzen hinaus verstehen und wirtschaftlich dieselbe Sprache sprechen. Vor Ort angekommen unterzeichnet Landesrat Achleitner

die Mitgliedschaft des Energieinstituts bei Hydrogen Europe Research. Eine Zusammenarbeit, die den Wissensaustausch und die Forschung in Oberösterreich auf das nächste Level hebt. Wenige Minuten später sprechen wir über das Potential, das die Handelsdrehscheibe Belgien für starke Industrieregionen birgt. „Denn die Reise hat uns mitunter deshalb hergeführt, weil wir in Sachen Energieimport der Zukunft am europäischen Hotspot gelandet sind.“ Inwiefern? Das wird vor allem beim anschließenden Besuch des Hafens von Antwerpen offensichtlich.

Text David Bauer

Wo die Unabhängigkeit von russischem Gas vor Anker liegt

Piräus und Hamburg – auf der Busfahrt nach Antwerpen fallen diese beiden Häfen als häufigste Vermutungen unter den Mitreisenden: Auf der Liste der größten Häfen Europas rangieren allerdings beide hinter Spitzenreiter Rotterdam und dem für Stückgut sogar größten Hafen der Welt: Antwerpen. Ein Blick auf die europäische Karte aus der Vogelperspektive verrät auch, weshalb. Fast zwei Drittel der Kaufkraft der gesamten Europäischen Union befinden sich in einem Umkreis von 500 Kilometern. „Die Industrieregionen Europas müssen sich anbinden und das tun wir bereits. Oberösterreich steht hier nicht erst am Anfang, bei Stückgut und bei Rohstoffen sind wir längst angebunden. Jeden Tag fährt ein Zug von diesem Hafen nach Linz, das wird in Zukunft noch mehr werden“, so Achleitner. Als europäischer Hub für importierte erneuerbare Energie entwickelt sich die Diamantenstadt zum zukunftstauglichen Energielieferanten. Auch für die oberösterreichische Wirtschaft, Mobilität und Industrie, sind sich Achleitner und Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner – ebenfalls Mitglied der Delegation –einig. „Seit dem Ukraine-Krieg geht es nicht mehr

darum, ob wir die Energiewende brauchen, sondern nur noch darum, wie sie uns gelingt“, ist der Landesrat überzeugt.

Doch die geographische Lage ist nur eine Zutat dieses Erfolgsrezepts. Der Bau einer Wasserstoff-Pipeline und die Einstufung als kritische Infrastruktur – ein Verkauf ist dadurch ausgeschlossen – sind weitere Schritte, um den Hafen H2- und somit zukunftsfit zu gestalten. So überkommt einen beim Rundgang das Gefühl, dass hier ein lebendiger Thinktank entlang der Schelde an der Zukunft unseres Kontinents feilt. Ringsum sind Unternehmen mit kreativen Lösungsansätzen angesiedelt. Eines davon ist CMB.Tech, das die Dekarbonisierung durch Wasserstoff, jenseits dessen Herstellung, gleich auf drei Ebenen vorantreibt: Das Unternehmen entwickelt umweltfreundliche Marine- und Industrieanwendungen und rüstet Diesel-LKW zu Hybridfahrzeugen auf. Zusätzlich baut es die H2-Infrastruktur zur Versorgung, etwa in Form von Tankstellen, systematisch aus. „Wasserstoff ist der Schlüssel der Energiewende und damit auch der Mobilitätswende“, betont Achleitner, der darin eine notwendige Ergänzung zu bereits etablierteren Energiequellen sieht.

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Der Umbau zur europäischen Kreislaufwirtschaft wird ein Kraftakt historischen Ausmaßes.

Markus Achleitner

Wirtschafts-Landesrat, Oberösterreich

Die Wüste bekommt eine Aufgabe, Oberösterreich auch

Grundsätzlich gelte: Die billigste Energiequelle ist immer jene, die man nicht braucht. „Etwa die Hälfte unseres Energiebedarfs werden wir innerhalb Europas langfristig erneuerbar decken können“, so Achleitner. Und die andere Hälfte? „Die müssen wir importieren, und zwar von dort, wo die Bedingungen für ihre Produktion ideal sind. Stichwort Solarenergie – Nordafrika und die Arabischen Emirate profitieren von ihren großen Wüstenregionen.“ Um auch in Oberösterreich die H2-Weichen zu stellen, wurde vor rund einem Jahr die Wasserstoff-Offensive 2030 ins Leben gerufen. „Damals mit wenigen Playern, ist das Netzwerk inzwischen auf über 60 Firmen und Forschungseinrichtungen in Oberösterreich gewachsen. Mit ihnen betreiben wir aktuell einschlägige Projekte im Ausmaß von einer halben Milliarde Euro in Umsetzung, davon 190 Millionen Euro Förderungen auf EU-, Bundes- und Landesebene“, so der Landesrat.

Investitionen, die sich mittel- und langfristig auszahlen sollen und werden, ist Achleitner überzeugt. Dass der Umgang mit Wasserstoff stets auch eine Frage des Geldes ist, steht außer Frage: „Das klassische Henne-Ei-Problem, für das es viel öffentliches Geld brauchen wird, sowohl in Europa als auch in Oberösterreich.“ Investitionen tätigen und Technologieoffenheit leben lautet das Gebot der Stunde. Überbordende Regularien auf EU-Ebene würden laut Achleitner die globale Wettbewerbsfähigkeit einschränken, stattdessen seien enge Kooperationen sowie der Informationsfluss von Forschungsergebnissen wichtig, „um europaweit zugängliche Lösungen zu schaffen und zu nutzen. Deshalb bin ich überzeugt, dass etwa Belgien und vor allem Antwerpen für Oberösterreich als strategischer Handelspartner und Energielieferant der Zukunft noch wichtiger werden.“_

Markus Achleitner, Luigi Crema (Hydrogen Europe Research), Robert Tichler (Energieinstitut
JKU Linz)
Die beiden Landesräte Markus Achleitner und Günther Steinkellner zu Besuch in Antwerpen.

Quelle mit Unterstützung des Landes OÖ; Beschlüsse des oö. Landtags: land-oberoesterreich.gv.at; Gesetzesbeschlüsse des Bundes: parlament.gv.at

DurchGESETZt & durchzusetzen

Ein Auszug aus neuen Gesetzen, Beschlüssen und Verordnungen des oberösterreichischen Landtages und des österreichischen Nationalrates.

Verordnung des Landeshauptmanns über die Geschäftseinteilung des Amtes der Oö. Landesregierung

LGBl. I Nr. 44/2024 vom 16.05.2024

Verordnung_über die Aufgliederung der Oö. Landesregierung nach Direktionen, Abteilungen und Aufgabengruppen. Diese sind verpflichtet, sich um die ihnen zugewiesenen Angelegenheiten zu kümmern und unterteilen sich wie folgt:

#1 Kultur und Gesellschaft (z. B. Bildung und Sport)

#2 Landesplanung, wirtschaftliche und ländliche Entwicklung (z. B. Natur- und Landschaftsschutz)

#3 Personal (z. B. Personalrechtsangelegenheiten)

#4 Präsidium (z. B. Gebäude- und Beschaffungsmanagement)

#5 Soziales und Gesundheit (z. B. Kinder- und Jugendhilfe)

#6 Straßenbau und Verkehr (z. B. Brücken- und Tunnelbau)

#7 Umwelt und Wasserwirtschaft (z. B. Grund- und Trinkwasserwirtschaft)

#8 Finanzen (z. B. Buchhaltungs- und Kassendienst)

#9 Inneres und Kommunales (z. B. Feuerwehrwesen und Zivildienst)

#10 Verfassungsdienst

Verordnung, mit der das Gebiet

„Untere Traun“ als Europaschutzgebiet bezeichnet wird

LGBl. I Nr. 44/2024 vom 16.05.2024

Verordnung_durch die das Gebiet „Untere Traun“ zum Europaschutzgebiet wird und mit der ein Landschaftspflegeplan für das Teilgebiet „Unteres Traunund Almtal“ erlassen wird. Die Maßnahmen sowie die Regelung einzelner Ausnahmen haben zum Ziel, dass dieses Gebiet den Lebensraum zahlreicher heimischer Vogelarten sowie anderer Tier- und Pflanzenarten schützt und erhält.

Grace-Period-Gesetz

BGBl. I Nr. 56/2024 vom 05.06.2024

Bundesgesetz_das die Betriebsübergabe vor allem für KMU, EPU und Familienbetriebe erleichtern soll. Wie? Indem der Übergabeprozess an Angehörige durch die Abgabenbehörde begleitet wird, was diesen größtmögliche Rechts- und Planungssicherheit garantiert.

Institute of Digital Sciences Austria

BGBl. I Nr. 43/2024 vom 18.04.2024

Bundesgesetz_das die Grundlagen für die neue Technische Universität in Linz festsetzt. Darin werden von den leitenden Grundsätzen und Aufgaben über die Satzung und Kollegialorgane bis hin zum Rechtsschutz sowie den Prüfungsmodalitäten alle elementaren Bestandteile einer Universität gesetzlich geregelt._

Text David Bauer

Unsere Industrie nicht zu halten, ist ein Spiel mit dem Feuer, das wir nicht verlieren dürfen.

Joachim Haindl-Grutsch Geschäftsführer, Industriellenvereinigung OÖ

Leichte Sommerküche vom Plancha Grill: Gegrillte Champignons, Paprika und Mangold auf Polenta mit gerösteten Pinienkernen

Wie holen wir die Kohlen aus dem Feuer?

Was für die Damenwelt die Luxushandtasche ist, ist für Männer der Grill. Haben wir damit alle Klischees bedient? Gut! Dann reden wir jetzt über den Wert heimischer Produktion, die Industrie, die ihr zugrunde liegt und die Standortbedingungen, die es dafür braucht. Mit IV OÖ-Geschäftsführer Joachim Haindl-Grutsch. In der Weber Grill Academy in Marchtrenk.

Müssen wir auch die Standortpolitik hierzulande grillen? Sein Schmunzeln kann sich Joachim Haindl-Grutsch bei dieser Frage kaum verkneifen. Der Geschäftsführer der Industriellenvereinigung OÖ steht auf der Terrasse der Weber Grill Academy und blickt in die Stichflamme, die sich entfacht, als er ein Ribeye-Steak auf den Rost legt. An wen er in diesem „hitzigen Moment“ wohl denkt? Wir versteifen uns nicht darauf. Sondern stoßen ernste Töne an – während Gastgeber und Geschäftsführer Benedikt Mitterlehner sowie seine Grillprofis Semir und Christian für eine wohlige Atmosphäre sorgen und uns in die hohe Kunst des Grillens einweihen.

Nicht unnötig Öl ins Feuer gießen

Noch vor der Ankunft in Marchtrenk stellen wir fest: Ohne die Industrie wäre dieses außergewöhnliche Interview keineswegs möglich. Sei es die Anfahrt mit dem Zug oder Auto, das Gebäude, in dem wir uns befinden oder die Vielzahl an Produkten, die hier verkauft oder für Kurse verwendet werden. Auf direktem oder indirektem Wege ist all das mit der Industrie verbunden. „Wenn man ihren gesamten Beitrag für einen ganzen Tagesablauf skizziert – von früh morgens bis zum Schlafengehen – kann allein die oberösterreichische Industrie alle 24 Stunden abdecken“, hebt Haindl-Grutsch die Bedeutung hervor.

„Ich glaube, all dieser Wohlstand und das, was die Industrie und Unternehmen des Landes dafür leisten, ist in vielen Köpfen zu selbstverständlich geworden. Es ist ein Problem unserer Zeit, dass wir verlernt haben, was für attraktive Preise und Dienstleistungen auch alles getan werden muss“, gibt der Macher am Grill zu bedenken, während er die Gräten aus der Bachforelle zupft. Im Anschluss wird diese gewürzt, mit Räucherspeck und Kren verfeinert. Aufgerollt und sorgfältig zusammengebunden gart das Fischgericht dank Zedernholzbrett lediglich bei indirekter Hitze. Ein gutes Stichwort: Die „Hitze“ aus der Debatte

nehmen und sich auf das Wesentliche besinnen. „Viele haben noch nicht erkannt, dass wir in einer völlig anderen Zeit leben, die Europa und ganz besonders Österreich vor neue Herausforderungen stellt. Das ist nüchtern betrachtet schlichtweg so, weshalb wir uns diesen stellen müssen. Oder eben damit zurechtkommen, dass unser Wohlstand sinkt.“

Bloß nicht die Finger verbrennen

Feststeht: Nicht nur der Grillrost ist ein „heißes Eisen“, sondern auch die derzeitige Lage, um international konkurrenzfähig zu bleiben. „Der große Unterschied zu manch anderen Teilen der Wirtschaft ist: Die Industrie muss sich im Gegensatz zu ihnen im weltweiten Wettbewerb messen und am globalen Markt beweisen.“ Gerade dann, wenn andere Nationen am Vormarsch sind, geraten die Betriebe hierzulande unter Druck. „China hat als prominentestes Beispiel industriell stark aufgeschlossen und bietet jetzt Produkte mit vergleichbarer Qualität, aber zu niedrigeren Kosten. Während wir hingegen durch die hohe Inflationsrate intensive Kostensteigerungen hatten. Daher befinden wir uns nun in einer Situation, in der wir nicht mehr um das nötige Ausmaß besser sind, das die höheren Preise rechtfertigen würde. Unsere Stärken der letzten Jahrzehnte sind nicht mehr herausragend genug.“ Am Beispiel der Schweiz sei zu erkennen, wohin die Reise gehen müsse. „Dort erzielt man regelmäßig Top-Platzierungen in internationalen Rankings – sprich, sie sind mit ihrer Qualität, für die sie in der ganzen Welt bekannt sind, einfach um so vieles besser, was sie zugleich auch teurer sind. Für uns bedeutet das: Platzierungen im oberen Mittelfeld reichen nicht mehr aus, wir brauchen Exzellenz.“

Leichter gesagt als getan. Denn weder Fisch noch Fleisch sind zum einen die vegetarischen Gerichte, die bei gleichmäßiger Hitze auf dem Plancha Grill vor sich hin brutzeln – es gibt Mangold, Paprika, Champignons und geröstete Pinien-

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kerne, die auf Polenta oder Erdäpfelsalat serviert werden. Im übertragenen Sinne gilt es aber auch für den Umgang mit dem Ernst der Lage. „Sowohl in der breiten Öffentlichkeit als auch in Teilen der Politik haben die wenigsten auf dem Schirm, wie viel weniger bereits in Österreich investiert wird. Die Verlagerung der Industrie ins Ausland ist voll im Gange, bei uns werden Arbeitsplätze und Produktionen abgebaut, die wiederum in anderen Ländern aus- und aufgebaut werden.“ Eine Entwicklung, die für den Standort und dessen Attraktivität Gift sei. „Die Alarmglocken läuten –bei uns und in Deutschland braucht es eine 180-Grad-Wende.“

„Man soll das Dach reparieren, wenn die Sonne noch scheint“

Während sich die Situation als „sinkende Titanic, auf der noch immer fröhlich gefeiert wird“ zusammenfassen lässt, gebe es aber auch Lichtblicke. „Die positive Nachricht ist, man kann das Ruder herumreißen, aber es dauert natürlich seine Zeit, bis der Tanker seinen Kurs ändern kann.“ Die zwei größten Hebel sieht der Experte in einem Reparaturpaket der Politik sowie einem damit verbundenen Umdenken. Und in der Förderung des Leistungsgedankens, der das Land historisch aufgebaut hat. „Wir müssen den inflationsbedingten Kostenrucksack durch Senkung der Steuern und Nebenkosten wieder absetzen. Auch die ‚Vollkasko-Mentalität‘, die sich in den vergangenen Krisenjahren eingeschlichen hat, ist nicht zeitgemäß. Die Zahlen belegen eindeutig: Länder, die etwa während Corona weniger subventioniert haben, sind schneller aus der Krise gekommen. Übermäßige Subventionen führen immer zu Fehlallokationen, zu planwirtschaftlichen Entwicklungen, die mittel- und langfristig negativ für den Standort sind.“

Zudem müsse sich Leistung wieder lohnen. „Wer mehr arbeiten will, muss belohnt statt bestraft werden – wir brauchen dafür steuerfreie Überstunden und die Möglichkeit, auch in der Pension noch freiwillig und frei von Abgaben arbeiten zu dürfen.“ In weiterer Folge gehe es darum, sich auf die eigenen Stärken zu konzentrieren und diese noch mehr zu forcieren: „Die Lehre, die duale Ausbildung und generell unsere naturwissenschaftlichen technischen Kompetenzen sind ein wichtiges Aushängeschild. Dank ihnen können wir besser als der Rest der Welt die Produktionsprozesse in der Industrie gestalten. Und das wird es brauchen.“ Denn die heimische Industrie nicht halten zu können, sei durch den internationalen Druck ein Spiel mit dem Feuer, das wir nicht verlieren dürfen._

Egal ob Fisch, Fleisch oder vegetarisch: Auf dem Grill landeten nur hochwertige Zutaten aus der Region
Grillmeister und geprüfter Fleischsommelier Semir Mulalic verrät uns seine Tipps und Tricks rund ums Grillen

BODEN SCHÜTZEN. ZUKUNFT ERMÖGLICHEN.

Oberösterreich hat sich ein klares Ziel gesetzt:

Wir gehen mit unserem Boden sparsam um und ermöglichen gleichzeitig eine positive Weiterentwicklung unseres Landes. Damit Familien Wohnraum schaffen und Betriebe sich ansiedeln und Arbeitsplätze schaffen können. Zugleich schützen wir unser Grünland mit einem konkreten Maßnahmenpaket.

Mehr Infos: www.wirtschaftslandesrat.at

Der Ton macht nicht nur die Musik …

… sondern auch die Marke. Warum Corporate Audio so entscheidend ist, wenn man seine Zielgruppe erreichen und berühren will, wie derart emotionale Töne entstehen und ob das alles nicht längst eine KI generieren kann, darüber reden wir mit Andreas Gatterbauer. Und zwar in seinem Tonstudio in Thalheim bei Wels.

Bumm tschack tschack bumm. Andreas Gatterbauer sitzt an seinem Schlagzeug. Dort, in diesem riesigen Vierkanthof, wo auch sein Ton- und Filmstudio und seine Agenturen Steam Audio Company & True Studios untergebracht sind. Aber eigentlich ist er, während er sich dem Takt hingibt, ganz woanders. In einer anderen Welt. Einer Welt, in der Musiker zuhause sind – und in die sie andere Menschen hineinziehen, ohne dass diese wirklich verstehen, wie. Denn Musik sei nicht rational kontrollierbar. „Sie wirkt auf Menschen emotional ein, sie geht aufs limbische System. Das heißt, sie geht ins Unterbewusstsein rein, und das kann ich nicht rational steuern“, erklärt der Schlagzeuger, Sänger und Musikproduzent. „Stell dir mal einen Film ohne Musik vor.“ Stimmt. Es sind tatsächlich die dramatischen Töne der Szene, die uns zum Heulen bringen, oder die gruseligen, die uns Angst machen.

Musik an, Gefühl an

Oder, und das ist Andreas Gatterbauers Spezialität, sie bringen uns dazu, uns mit einer Marke zu identifizieren. Deren Stil, deren Qualität, deren Einzigartigkeit zu spüren. Vor 25 Jahren hat er gemeinsam mit Jörg Pfaffenzeller die Steam Audio Company gegründet. „Wir haben gesehen, dass sträflicherweise in der ganzen Werbeszene die Musik meist nur sehr oberflächlich eingesetzt wird – nie nah am Markenkern.“ Das sei für manche Marken auch völlig okay, „für Qualitätsmarken hingegen ist es entscheidend, dass auch die Musik den Markenwerten entspricht“. Denn: Musik sei der Träger der Emotionen. Wo wir wieder beim Thema Film wären – „ohne Musik kommt kein Gefühl rüber“.

Doch wie komponiert man Musik, die einem Markenkern entsprechen soll? „Wir beginnen mit einer klassischen Markenanalyse. Davon leiten wir die Klangwerte ab. Und dann komponieren wir darauf maßgeschneidert Musik, Jörg ist unser Songwriter und auch Sänger, und ich bin dann musikalisch gesehen der Produzent.“ Die Aufgabe des Produzenten sei es, den Song zu inszenieren – er muss die Musik, die Performance der Musiker, das Arrangement und den technischen Sound zusammenführen, damit es insgesamt ein tolles musikalisches Produkt ergibt. „Wir machen einen Sound, der nur für diese Marke passt, weil er genau diese beschreibt. Der wäre dann auch für keine andere Marke stimmig.“

Gänsehautmomente

BLICK hinter die Kulissen

Wenn seine Kunden den Sound zum ersten Mal hören, dann sind das jene Momente, in denen Andreas Gänsehaut bekommt. „Ich wollte schon als Kind etwas bewegen – und wenn ich dann sehe, was das mit jemandem macht, der gar nicht glauben kann, dass wir seine Marke in Musik umgewandelt haben, dann ist das etwas Bewegendes.“

Zuletzt sei das beim Geschäftsführer der Firma Haberfellner Mühle der Fall gewesen. „Er wollte den Song immer und immer wieder hören“, erzählt er und lächelt. Mit Musik Emotionen zu transportieren, das war ihm immer schon wichtig. „Ich wollte schon damals, als ich auf großen Bühnen gespielt habe, vor vielen 1.000 Leuten, mit der Musik den Menschen etwas mitgeben.“

Irgendwann habe er gelernt, dass sich Erfolg nicht an der Größe des Publikums messen lasse. „Sondern viel mehr daran, wie bewegt die Menschen sind – da kann es mitunter sein, dass du weniger Leute im kleinen Rahmen voll und ganz und besser erreichst, als wenn du versuchst, die große Masse zu bespielen.“ Genau darin sieht er die Parallele zu Qualitätsmarken. Es ist aber nicht nur die Musik, die er gemeinsam mit Jörg Pfaffenzeller anbietet, um Marken dem Zielpublikum näherzubringen. „Als True Studios sind wir zusammen mit zwei weiteren Partnern, Christoph Braunesberger und Christoph Endt, eine klassische Markenagentur: Wir machen alles von der Markenentwicklung und -weiterentwicklung über die Markenstrategie bis hin zur Kampagnenstrategie.“ Das Besondere und dem Zeitgeist Entsprechende sei, dass „wir den ganzen Content angepasst an die Strategie schnell und unkompliziert erzeugen können. Bei uns sitzen alle an einem Tisch und reden über das Projekt. Und dann kommen auch schon die Ideen von der Filmseite, von der Tonseite und so weiter.“ Besonders beim digitalen Performance-Marketing ist das wichtig. Hier sind wir mit unserem zurzeit zehnköpfigen Spezialisten-Team außergewöhnlich gut aufgestellt.“ Insgesamt entsteht so schließlich in jedem Fall eine in sich stimmige Kampagne.

Hörprobe

Und die brauche heute jeder – im Unterschied zu früher. „Vor 25 Jahren, als wir begonnen haben, da waren es nur die großen Player, die Film und Ton für ihre Kampagne einbezogen haben. Die

Text Susanna Winkelhofer Foto Ines Thomsen

Ohne Musik kommt kein Gefühl rüber.

Andreas Gatterbauer

Produzent, Musiker, CEO, Steam Audio Company & True Studios

#Gedankensprung

mit Andreas Gatterbauer

Ein Song, der mich beschreibt_Den einen gibt es nicht, denn was mich ausmacht, ist die Vielfalt an Songs.

Das würde ich meinem 18-jährigen Ich gern sagen Genieße mehr, sei nicht so ehrgeizig, geh es entspannter an. Und glaub nicht, dass dir die Zeit davonrennt.

Diese Stimme würde ich gern mal im Studio aufnehmen_Oh, da gibt es viele: Lenny Kravitz zum Beispiel. Mit Michael Jackson hätte ich auch gern zusammengearbeitet, das geht aber natürlich nicht mehr. Mit Whitney Houston wäre es auch sicher cool gewesen.

Podcasts höre ich, wenn_ich mit dem Auto fahre, wenn ich am WC sitze (lacht) … immer, wenn ich akustisch nicht anwesend sein muss. Und bei uns ist das generell so ein Family-Ding – wir haben fast immer alle Kopfhörer auf. Wir müssen uns wirklich bewusst Momente schaffen, wo wir dann alle die Kopfhörer abnehmen, um miteinander zu kommunizieren.

Der Ton macht nicht nur die Musik, sondern auch die Stimmung.

haben sie für Hörfunk oder TV gebraucht. Heute gibt es vielfältige digitale Kanäle – egal ob ich ein Einzelunternehmen habe oder ein B2B-spezialisiertes Industrieunternehmen, alle brauchen eine Website, alle haben einen YouTube-Kanal, alle erklären ihr Produkt via Video oder Animation.“ Das habe sich in den vergangenen Jahren grundlegend geändert, erklärt Gatterbauer. Und immer wieder würden neue Kanäle hinzukommen. Unter seinen Kunden sind auch viele Unternehmen, die in seinem Studio Podcasts produzieren. „Die Usability von Podcasts und Hörbüchern hat sich durchgesetzt, du kannst sie immer und überall hören. Natürlich sind Podcasts im Moment sehr stark gehypt.“ Wie bei jedem Hype werde sich auch dieser normalisieren, aber sie würden bleiben, ist der Tonprofi überzeugt. „Bei einem Hype können viele mitschwimmen. Das war immer so, auch in der Musik. Und am Ende bleiben jene übrig, die Qualität haben, die ihren Podcast hochwertig produzieren, die das gewisse Etwas haben.“

K. o. gehen wegen KI?

Während wir die vielen Knöpfe im Tonstudio begutachten, stellen wir sie noch, diese eine Frage, die ja kommen musste: Ob denn nicht längst eine Künstliche Intelligenz sämtliche Tontechnikaufgaben übernehmen kann? „Natürlich setzen wir in gewissen Teilbereichen KI ein. Es gibt mittlerweile auch schon KI-Tools, die Musik produzieren und das in einigen Bereichen schon richtig gut. Das ist aber genau das Gegenteil von dem, was wir machen – wir arbeiten mit Emotionen, und Emotionen sind menschlich.“ Vor Kurzem war er in Austin beim South by Southwest Festival, wo die Trends der Musik- und Businessszene vorgestellt werden. „Dort drehte sich alles um KI. Und trotzdem trafen sich dann all die Speaker und Besucher anschließend in so ganz kleinen Clubs, wo die Bands vor maximal 100 Leuten spielten.“ Hierzulande werde KI immer als „schwarz oder weiß“ diskutiert. „Man hat Angst, dass etwas wegstirbt, wenn das kommt. Aber das Ursprüngliche wird nicht sterben, weil wir Menschen das Echte, das Urmenschliche immer brauchen werden. Da sind wir wieder beim limbischen System.“ Er plädiert dafür, dass wir die Technik dort, wo sie praktisch ist, maximal nutzen. Ohne Angst zu haben. Bumm tschack tschack bumm._

Wo die Ton-Magie entsteht.
„Europa

braucht

links: Der neue IT:U-Campus wurde in einem internationalen Architekturwettbewerb ermittelt und setzt mit Holzriegelbau, sanften Bauformen und Sonnenenergie auf einen möglichst geringen ökologischen Fußabdruck.

unten: Founding Lab, Summer School, Start der ersten PhD-Studierenden im Herbst, knapp 400 internationale Bewerberinnen und Bewerber für die ersten zehn Professuren u. v. m.: Die IT:U möchte den Forschungs- und Bildungsstandort Österreich mit internationalen Playern und innovativen Ansätzen anreichern und ausbauen.

dringend ,digital transformers‘!“

links: „Transform Futures“: In der „Langen Nacht der Forschung“ kamen knapp 1.000 Besucherinnen und Besucher, um Herangehensweise und Spirit der IT:U hautnah zu erleben.

mitte: IT:U is teamwork: Gründungspräsidentin Stefanie Lindstaedt und Managing Director Gabriele Költringer bauen gemeinsam mit einem mittlerweile über 30-köpfigen Team und Expertengremien wie dem Gründungskonvent die neue Technische Universität in Linz auf.

Gemeinsam durchstarten: An der neuen Technischen Universität „IT:U Interdisciplinary Transformation University Austria“ im Science Park in Linz beginnen im Herbst nur ein Jahr nach dem organisatorischen Kick-off die ersten PhD-Studierenden. Im Herbst 2025 sollen die ersten Master-Programme folgen. Doch was ist die Mission der neuen TU? Was will sie anders machen? Und was hat die Gesellschaft davon?

Dass eine neue Uni in Österreich gegründet wird, ist nicht ganz alltäglich. Dass die Gründung von kontroversiellen Diskussionen begleitet wird, gehört, wie die Historie zeigt, wohl fix dazu. Doch dass eine Universität bereits ein Jahr nach dem Startschuss die ersten Studienangebote hochfährt, ist jedenfalls bemerkenswert. „Wir haben den Auftrag, eine Technische Universität neuer Prägung zu entwickeln, die interdisziplinäre Transformation mit der Digitalisierung verbindet. Und das nicht aus Selbstzweck, sondern um Problemstellungen unserer Zeit mit neuen Tools, Ansätzen und Konzepten zu lösen“, sagt Stefanie Lindstaedt, Gründungspräsidentin der IT:U. „Wir bauen die IT:U völlig neu ‚from scratch‘ auf. Das ist komplex, bringt aber eine hohe Agilität mit sich. Sonst wäre die sportliche Timeline von nur einem Jahr bis zu

den ersten PhD-Angeboten gar nicht möglich.“

Interdisziplinär, digital – sind das nicht zwei inflationäre Buzzwords, wollen wir von Stefanie Lindstaedt wissen. „Beides formt und verändert unsere Welt, wird aber zu selten gemeinsam gedacht und gelebt. Unsere Gesellschaft ist immer noch im Denken in Fachdisziplinen verhaftet. Das hat seine Berechtigung. Aber auch seine Schwächen! Denn man blendet wichtige Sichtweisen und Potentiale aus. Genau hier werden wir mit der IT:U ansetzen“, betont Lindstaedt. Es brauche in Europa dringend „digital transformers“ in unterschiedlichsten Fachbereichen wie Gesundheit, Klimaschutz, Bauwesen und vielen weiteren, die interdisziplinär sowie integrativ denken und die Digitalisierung für Lösungen mit Impact nützen. Das

greift die IT:U auf: „Wir agieren in Forschung und Lehre projektbasiert und sind eine Netzwerk-Uni, die intensiv mit anderen Forschungs- und Bildungseinrichtungen, der Wirtschaft und öffentlichen Bereichen zusammenarbeiten wird. Denn nur gemeinsam und einander ergänzend werden wir die Herausforderungen der Zukunft erfolgreich meistern“, ist Stefanie Lindstaedt überzeugt.

IT:U

Interdisciplinary Transformation University Austria

Science Park 4, Altenberger Straße 66c 4040 Linz www.it-u.at

Foto IT:U / fotokerschi, BIG

Was wir machen, macht sonst keiner.

Markus Pusta geschäftsführender Gesellschafter, Pusta & Partner

gute Gründe …

… die Hausverwaltung radikal zu digitalisieren – diese und noch viele mehr fallen Markus Pusta und seinem Bruder Lukas Pusta-Katzian auf Anhieb ein. Mit ihrem Familienunternehmen Pusta & Partner leisten sie deshalb Pionierarbeit für die moderne Hausverwaltung, die vor allem eines sein soll: jung, digital und innovativ

„Früher mussten Vermieter und Vermieterinnen wegen allem vorbeikommen, heute braucht es meist nur ein paar Mausklicks.“ Dazwischen liegen nicht nur Welten. Sondern vor allem Kosten- und Zeitersparnis, Servicequalität und jede Menge Freude an der Arbeit. Für die Geschäftsführer von Pusta & Partner liegen einfache, digitale Lösungen daher auf der Hand – nur werden diese noch immer kaum angeboten. Eine veraltete Hausverwaltung erkenne man daran, dass sie nach wie vor eine Faxnummer angibt, merken die beiden mit einem Lachen an. Und verraten anschließend, aus welchen fünf Gründen sie ihr einstiges Buchhaltungsprogramm schon vor vielen Jahren konsequent digitalisiert haben.

#1 Bereit sein für jüngere

Generationen …

… und deren Eigentum. „Es rücken immer mehr junge Menschen nach, die mit digitalen Medien statt Briefen aufgewachsen sind, für die Homeoffice und Videocalls Usus sind und die ihre Informationen bevorzugt am Smartphone abrufen. Für diese bieten wir schon heute eine App, über die sie alles, was für sie relevant ist, im Blick behalten können.“

#2 Effizienz meets Transparenz

„Die Aufnahme von Schäden ist für Mieter, Mieterinnen, Eigentümer und Eigentümerinnen so mit keinem großen Aufwand mehr verbunden. Wir reduzieren den Prozess auf ein Minimum: Fotos machen, hochladen und ein Ticket erstellen, um das wir uns kümmern. Vom gesamten Mailverkehr bis hin zur Rechnung landet alles digital an einem Ort.“

Wir sind technikaffin und probieren gerne neue Dinge aus.

Lukas Pusta-Katzian geschäftsführender Gesellschafter, Pusta & Partner

#3 Service statt Vertrösten

Aus dieser Effizienz resultiert Zeit für die wichtigen Dinge. „Wenn Kunden und Kundinnen bei uns anrufen, scheinen sofort alle relevanten Keyfacts auf, die uns dabei helfen, schnell eine Lösung zu finden. Außerdem ist es auch einfach charmant, wenn unser Gegenüber nicht erst erklären muss, wer man ist und wo man wohnt.“

#4 Hausversammlungen im easy mode

Die Organisation von Hausversammlungen, die regelmäßig abgehalten werden müssen, wird dank Videocalls nicht mehr zur logistischen Herkulesaufgabe. Noch während des Meetings erstellt der „Co-Pilot“ das Protokoll. „Ein Microsoftprogramm, das alle relevanten Punkte für uns parallel notiert. Sprich, wir kümmern uns um den Feinschliff der Notizen und deren rasche Umsetzung statt um lästige Schreibaufgaben. Und wo die KI hilft, bleibt mehr Zeit und Fokus für das Zwischenmenschliche.“

#5 Remote-Unterstützung statt langer Anfahrt

„Dank Building Information Modeling – kurz: BIM – können wir moderne Liegenschaften, die damit ausgestattet sind, aus der Ferne und im digitalen Raum ansehen. Im digitalen Zwilling erkennen wir sofort, wo etwa ein Fenster kaputt ist oder ein Wasserschaden vorliegt. Den Ausschnitt übermitteln wir inklusive detailgetreuer Maße an Professionisten, die sich der Sache annehmen, ohne vorher vor Ort gewesen sein zu müssen.“_

Werde Zukunftsgestalter*in und studiere an der New Design University.

Bachelor Studiengänge

■ BWL - „Management by Design“

■ Event Management mit technischem Knowhow

■ Design, Handwerk & materielle Kultur

■ Innenarchitektur & 3D Gestaltung

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Master Studiengänge

■ Innenarchitektur & visuelle Kommunikation

■ BWL - „Management by Innovation“

Deine Vorteile

■ Kleine Gruppen

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Wir wollen eine fachliche und emotionale Heimat für Unternehmerinnen und Unternehmer schaffen.

Doris Hummer

WKOÖ

Ein neues ZuHAUSe für eine neue Zeit

Es ist ein Haus, in dem wir die Gründer von morgen inspirieren.

Gerald Silberhumer

WKOÖ

Linz – Hessenplatz 3. Ein moderner Neubau mit Glaswänden und einem grünen, dreigeschossigen Innenhof. Auf den ersten Blick ist klar: Hier passiert Innovation, Fortschritt, Kreativität. Wer hier zu Hause ist? Die oberösterreichische Wirtschaftskammer. Und die Türen stehen offen. Für Unternehmerinnen, für Jugendliche, für wirtschaftlich Interessierte. Das neu eröffnete Haus der Wirtschaft soll ein Ort der Begegnung werden.

Eine schnell voranschreitende und innovative Wirtschaft kann sich nicht in einem Haus aus den 50er Jahren abspielen. Das erkannte die WKOÖ und beschloss, ihr 1952 eröffnetes und seitdem kaum verändertes Stammhaus umzubauen. Das Bauprojekt, in das 37,2 Millionen Euro investiert wurden, markiert für WKOÖ-Direktor Gerald Silberhumer den Aufbruch in eine neue Zeit. „Es ist ein Haus, in dem wir die Gründer von morgen inspirieren und in ihrer Kreativität und Risikobereitschaft unterstützen werden.“

Ein Blick durchs Fenster

Abseits der neuen großen Bereiche wie dem Talent Space, dem „Haus der jungen Unternehmen“ und dem „Haus der Innovation & Internationalisierung“ wurde an Raum für Begegnung nicht gespart. Und das nicht nur physisch. Alle Räume sind hybrid nutzbar, sodass auch digitale Meetings stattfinden können. Nach einem intensiven Arbeitsgespräch oder einfach für eine wohlverdiente Pause laden ein gemütliches Lokal und ein stilvoller Loungebereich zum entspannten Verweilen ein.

Fruchtbarer Boden für die Wirtschaft

Das neue Gebäude ist der fruchtbare Boden, auf dem der Wirtschaftsstandort nun erblühen kann. Und um das Saatgut kümmert sich die WKOÖ bereits fleißig. In den drängendsten Handlungsfeldern Entlastung, Fachkräfte, Innovation und Digitalisierung sowie Internationalisierung und Ökologisierung wird in Maßnahmen investiert, die die Mitglieder und den Wirtschaftsstandort vorantreiben und die Resilienz und Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Wirtschaft stärken. Dazu gehören zahlreiche Service- und Bildungsangebote, Interessenvertretung, 500 Förderprojekte und ein Fördervolumen von neun Millionen Euro. Nur einige Erfolgsbeispiele aus dem Blumenstrauß an Maßnahmen: die Duale Akademie, die DigiStarter- und die ErfolgPLUS-Förderungen sowie das weltweite Netzwerk Außenwirtschaft Austria.

Nach der Baustelle ist vor der Baustelle

Die architektonische Modernisierung seitens der Wirtschaftskammer Oberösterreich ist aber mit diesem Projekt nicht beendet. Das nächste ist schon in Planung. 2025 soll die Generalerneuerung des WKOÖ-Bildungsflaggschiffs WIFI an der Wiener Straße beginnen. „Damit wird ein weiterer wichtiger Schritt für Bildung, lebensbegleitendes Lernen und bestqualifizierte Fachkräfte zur Förderung unserer Wettbewerbsfähigkeit gesetzt“, so Hummer._

Klein, aber oho

Der Montageaufwand ist deutlich geringer, was ein rasches Einziehen ermöglicht.

Michael Platzer kaufmännischer Bereichsleiter, Wolf Systembau

Während es für die einen immer schneller, höher, weiter oder auch größer gehen muss, beherzigen andere das Motto „klein, aber fein“. Der Scharnsteiner Leitbetrieb Wolf Systembau findet für beide Philosophien des Hausbaus die passende Lösung. Und beweist beim Blick in seine Tiny Häuser, wie sehr diese es in sich haben.

„Obwohl mir persönlich zwar alle Tiny Häuser extrem gut gefallen, käme für mich unser ‚Tiny House L‘ in Frage, weil es eine optimale Größe und ausreichend Platz für zumindest zwei Personen bietet. Dazu ein ‚Tiny M‘ für meine beiden kleinen Töchter – und dieses verbunden durch eine Innentür, so wie wir es in Scharnstein beim Probewohnen für Interessenten umgesetzt haben – perfekt. Was aus meiner Sicht nicht fehlen darf: der Balkon, um den Ausblick zu genießen“, antwortet Michael Platzer, kaufmännischer Bereichsleiter bei Wolf Systembau, auf die Frage, für welches Modell er selbst sich entscheiden würde.

Welche Vorteile generell für die Minihäuser sprechen? „Sie sind online konfigurierbar, das Wohnen darin ist smart und auf das Wesentliche reduziert. Dadurch spart man Ressourcen und Flächen – sowohl beim Gebäude als auch beim Grundstück. Denn für ein Tiny House benötigt man keine 1.000 m², aus unserer Sicht reichen knapp 300 m². Zudem sind durch die kompakte und dennoch durchdachte Bauweise die Betriebskosten äußerst reduziert, man spart sozusagen beim Wohnen.“ Auch die Bebauung von Flächen sei heiß diskutiert, weshalb sie so konzipiert wurden, dass sie auf drei Streifenfundamenten errichtet werden. „Darunter bleibt Fläche zum Versickern vorhanden, es wird also nichts versiegelt.“

Energieeffizient und zukunftsweisend

Die schlichte Gebäudeform ist maßgeblich. Durch die Anordnung der Räume sowie zahl-

reiche Möglichkeiten beim Heizen – Infrarotpaneele, Holzofen oder Luft-Luft-Wärmepumpe zum Heizen und Kühlen – benötige man kaum Energie. „Zusätzlich bieten wir an, die Dachflächen zu nutzen und dort eine effiziente Photovoltaikanlage zu platzieren. Wir sind überzeugt, dass Menschen, die in einem Tiny House leben wollen, besonders energiebewusst denken und entsprechend handeln. Für diese sind wir mit unserer nachhaltigen Holzbauweise der richtige Ansprechpartner.“ Doch was passiert, wenn der gewählte Standort eines Tages nicht mehr passen sollte? „Wir fertigen die jeweiligen Wand-, Decken- und Dachelemente im Werk vor, bauen sie jedoch erst an Ort und Stelle zusammen. Das hält uns flexibel, um an exponierte Bauplätze zu gelangen, und etwaige Sondertransporte bleiben erspart.“ Ein Ab- und Wiederaufbau der Häuser sei möglich – selbst angrenzend an bestehende Gebäude. „Das gilt auch für unsere herkömmlichen Holzhäuser. Es gibt fast keine Grenzen.“_

Schon gewusst?

Am 29.06. lädt Wolf in Scharnstein ab 10 Uhr zum Tag der offenen Tür ein, um die neuen Tiny Häuser einzuweihen.

GESUND heit

… du könntest Krankheiten per Knopfdruck heilen, Zellen neu programmieren oder gar künstliche Organe züchten. Was wie Science Fiction klingt, wird zunehmend Realität. Die moderne Medizin steht vor einer gewaltigen Revolution, die uns gesünder, klüger und vielleicht sogar jünger machen könnte.

… Computer diagnostizieren Hautkrebs präziser als Ärzte, oder Biotechfirmen schreiben den „Code des Lebens“ neu. Expertinnen sind sich einig: Wir befinden uns am Beginn einer technologisierten und digitalisierten Gesundheitswelt Durch die Verschmelzung von Biologie, Informatik und Robotik entstehen Möglichkeiten, von denen wir früher nur träumen konnten.

WUSSTEST

DU, DASS …

… sich Startups im Silicon Valley mit digitaler Biologie beschäftigen, um neurodegenerativen Krankheiten wie Alzheimer oder Parkinson entgegenzuwirken? Auch große Technologieunternehmen wie Google, Amazon und Apple drängen in den Gesundheitsmarkt und nutzen ihre Ressourcen, um die digitale Medizin voranzutreiben.

… Künstliche Intelligenz eine entscheidende Rolle bei der Medizin der Zukunft spielt? Sie analysiert riesige Datenmengen und unterstützt Ärztinnen bei der Diagnose und Therapie. Roboterarme führen präzisere Operationen durch, während lernende Algorithmen Krankheiten schneller erkennen als je zuvor. Einige Fragen sind allerdings noch offen: Wie sicher sind unsere Daten? Und können wir diesen Systemen wirklich vertrauen?

… alle Mikroorganismen – Viren, Bakterien und Pilze – in und auf uns etwa zwei Kilogramm wiegen? Es gibt Experten, die sagen, dass es im Darm idealerweise 4.000 Arten von Bakterien gibt. Aber die Mischung macht’s.

Buchtipp

Morgen – Wie wir leben wollen Band 5 | Gesundheit erschienen 2024 im Verlag Edition Integralis

In diesem Buch vereinen sich die wichtigsten Gesundheitsthemen unserer Zeit zu einem packenden Gesamtbild, das zum An- und Umdenken anregt.

Eckard Christiani | deutscher Autor, Journalist und Markenberater

Für mich gibt es keine schöneren Berufe als jene in der Gesundheitsbranche.

Franz Harnoncourt Geschäftsführer, OÖ Gesundheitsholding

„Jobs in unserer Branche sind eine Berufung“

Für das Wohl von Menschen zu arbeiten, ist ohne Leidenschaft undenkbar. Zumindest, wenn es nach Franz Harnoncourt, Geschäftsführer der OÖ Gesundheitsholding, geht. „Unsere Leute brennen für das, was sie tun – die Arbeit von Menschen für Menschen. Deshalb zieht sich das Interesse an sinnstiftenden Jobs bei uns durch alle Generationen.“

„Schon im Alter von zehn Jahren wollte ich Arzt werden“, erinnert sich Franz Harnoncourt an eine Zeit zurück, in der er als Kind schwer krank war. „Was spannend ist: Bereits im Kindesalter habe ich die Atmosphäre in Spitälern als positiv und animierend empfunden. Vor allem, als ich gesehen habe, wie die Menschen zusammenarbeiten.“ Seinem Traum ist er treu geblieben. Sein Medizinstudium führte ihn über verschiedenste Stationen schließlich zur OÖ Gesundheitsholding, deren Vorsitzender der Geschäftsführung er seit 2019 ist. 25 Jahre als Chirurg im OP mit Nachtdienst und allem, was dazugehört, prägen seine Philosophie bis heute. „Wer einmal am OP-Tisch stand, weiß, was für ein Miteinander es braucht, um Menschen zu helfen.“ Jede Menge Zahnräder müssen hier ineinandergreifen, um erfolgreich zu sein.

Text David Bauer Foto Antje Wolm; OÖ Gesundheitsholding

mit Armin Stumptner

Personalleiter, Klinikum Rohrbach

In der Gesundheitsbranche zu arbeiten, ist_eine sinnstiftende Aufgabe, bei der man der Gesellschaft etwas zurückgeben kann.

Künstliche Intelligenz kann uns nicht ersetzen, weil_gerade im Gesundheitswesen Menschen unersetzlich sind und es auch immer sein werden.

3 Dinge, die es für Teamwork braucht Kommunikation auf Augenhöhe, Verständnis und manchmal auch Spaß

Die größte Freude an meinem Job bereitet mir_dass ich jeden Tag mit neuen Herausforderungen konfrontiert bin und so auch ständig gefordert bin, Neues zu lernen.

Aus diesem Grund würde ich mich immer wieder für meinen Arbeitgeber entscheiden Es ist ein krisensicherer, toller Arbeitsplatz mit vielen Möglichkeiten zur Weiterentwicklung und Veränderung.

Dasselbe gilt auch für die OÖ Gesundheitsholding, die mit rund 16.000 Mitarbeitenden nicht nur zu den größten Arbeitgebern Oberösterreichs zählt. Sie gilt auch als Teil der kritischen Infrastruktur, was ein hohes Maß an Verantwortung mit sich bringt. „Wir sind einer der entscheidenden Stabilitätsfaktoren für ein Land, in dem die gesellschaftliche Gesundheit und die Versorgungssicherheit grundlegende Elemente sind –auch für den Entwicklungsbogen, den eine Region nehmen kann.“ Beim Blick hinter die Kulissen offenbart sich ein eigener Kosmos. „Unser Energie-, Technik- und Wasserbedarf entspricht dem einer Kleinstadt.“ Die Vielfalt an Menschen und Berufsbildern ebenso. „Die Bandbreite ist enorm. Von Reinigungskräften über Köchinnen und Tischler hin zu Universitätsprofessorinnen, IT-Profis, Pflegekräften …“, könnte Harnoncourt die Liste vermutlich ewig weiterführen.

„Wer sich über die Jugend beschwert, sollte darüber nachdenken, wer sie erzogen hat“

mit Alexander Fenzl

Klinikum Rohrbach

In der Gesundheitsbranche zu arbeiten, ist_ein Privileg und zugleich eine große Verantwortung, um kranke Menschen bestmöglich zu versorgen.

Künstliche Intelligenz kann uns nicht ersetzen, weil wir ein Handwerk ausüben, bei dem sich die Rohstoffe –sprich unsere Lebensmittel – ständig verändern. Wir werden aber ihre Unterstützung brauchen.

3 Dinge, die es für Teamwork braucht Ziele, Offenheit, Vertrauen

An meinem ersten Arbeitstag habe ich_mich bei meinem Team vorgestellt und ihnen gesagt, was mir wichtig ist. Nämlich ein wertschätzendes Miteinander und ein respektvoller Umgang mit unseren großartigen Lebensmitteln.

Aus diesem Grund würde ich mich immer wieder für meinen Arbeitgeber entscheiden_Die OÖG ist ein Unternehmen, das am Puls der Zeit agiert. Als Mitarbeiter habe ich die Möglichkeit, mich weiterzubilden und auch weiterzuentwickeln.

Was sie trotz der unterschiedlichen Berufsbilder alle verbindet? „Unendlich viel Empathie und Begeisterung für den Job.“ Das sei insbesonders während der Coronakrise zu spüren gewesen. „Während und nach der Pandemie wurde viel über die Belastungen durch das Virus geredet und zu wenig darüber, wie viele Menschen hier eine unglaubliche Leistung vollbracht haben.“ Für Harnoncourt ist diese Leidenschaft eine Grundvoraussetzung, um in der Gesundheitsbranche erfolgreich zu sein. „Wer die Herausforderungen der gesellschaftlichen Entwicklung nicht spannend und positiv findet, der ist in einem so menschenbezogenen Beruf wie unserem fehl am Platz.“ Der Einsatz modernster Hightech und Künstlicher Intelligenz sei längst gang und gäbe, doch am Ende gehe es immer um das Zwischenmenschliche, so seine Überzeugung.

Davon, den Mangel an Arbeitskräften auf die Lebenseinstellung bestimmter Generationen zu schieben, hält der langjährige Manager Ab-

Mitarbeiter Medizininformatik und IT, Region Nord – Rohrbach

Mein USP im Team_Als Quereinsteiger in der IT betrachte ich manche Dinge von einer neuen Seite. Eine „alternative“ Herangehensweise bei Herausforderungen schadet manchmal nicht.

Was die meisten über meinen Job nicht wissen_Die Dimension des Zusammenspiels verschiedener Komponenten der EDV. Die ITInfrastruktur eines Krankenhauses kann man sich wie ein Orchester vorstellen – spielt ein Register nicht im Takt, wird es auch anderen schwerfallen, zu folgen

Ein Benefit, auf den ich nicht verzichten könnte_Für mich sind Teamgeist und Zusammenhalt in der Arbeit enorm wichtig. Daher sehe ich das Angebot von Mitarbeiterfesten, Betriebsausflügen und geselligen Veranstaltungen als riesigen Benefit.

Künstliche Intelligenz kann uns nicht ersetzen, weil_IT-Unterstützung vor Ort nur persönlich erfolgen kann. Das medizinische Personal schätzt unsere Anwesenheit im Klinikum sehr – eine Künstliche Intelligenz könnte diese Qualität vor Ort nicht bieten.

An meinem ersten Arbeitstag habe ich mit FFP2-Maske das Krankenhaus betreten. Corona hat zu dieser Zeit alle Schlagzeilen dominiert. Dennoch war ich sehr erfreut, dass ich – trotz Homeoffice – alle Kolleginnen und Kollegen in kurzer Zeit kennen lernen durfte.

stand. „Wir beschäftigen einen spannenden Mix an Leuten, die zum einen schon seit bis zu 40 Jahren ihre Arbeitsleistung in den Dienst der Gesellschaft stellen. Zum anderen haben wir junge Menschen ganz neu mit an Bord, die vielleicht andere Gestaltungsspielräume fordern, aber ebenso motiviert sind.“ So würden nachkommende Generationen andere Rahmenbedingungen benötigen und stärker in Projekten denken. Auf die sich verändernden Umstände gelte es zu reagie-

mit Johanna Andorfer Reinigungsleitung, Klinikum Rohrbach

Was die meisten über meinen Job nicht wissen_Über die Inhaltsstoffe von Reinigungsmitteln Bescheid zu wissen, ist eine Grundvoraussetzung – etwa um zu entscheiden, was auf welchen Oberflächen eingesetzt werden kann –, daher ist der Meisterabschluss ein Muss-Kriterium.

Das darf bei meinem Traumberuf auf keinen Fall fehlen_Menschenkenntnis, Geduld, gute Nerven und eine gehörige Portion Humor sind unbedingt notwendig, um den täglichen Anforderungen gerecht zu werden.

Künstliche Intelligenz kann uns nicht ersetzen, weil_wir auch Reinigungen in sensiblen Bereichen durchführen müssen. Dafür sind Flexibilität und Spontanität sehr wichtig.

3 Dinge, die es für Teamwork braucht Empathie, Wertschätzung und positives Denken

Die größte Freude an meiner Arbeit bereitet mir_der Umgang mit Menschen, wenn ich schwierige, zwischenmenschliche Probleme gut aufarbeiten kann, die entgegengebrachte Wertschätzung anderer Berufsgruppen und ein sauberes Klinikum.

ren. „Wir schaffen flexible Arbeitsmodelle, Führung in Teilzeit, Kinderbetreuungsangebote und ein Umfeld, in dem man sich fachlich spezialisieren sowie persönlich weiterentwickeln kann.“ Mit eigenen Schulen und Ausbildungsstellen, einer internen Akademie sowie externen Fortbildungen investiert die OÖ Gesundheitsholding bewusst in die Gesundheitsbranche von morgen. „Wie auch bei unseren Tätigkeiten selbst bieten wir als Arbeitgeber einen Blumenstrauß an Möglichkeiten. Und letztendlich bin ich überzeugt: Auch in Zukunft gibt es nichts, was mehr Sinn stiftet, als für die Gesundheit von Menschen einzustehen.“_

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Symbolfoto
„Sie

bringen Fröhlichkeit ins Haus“

Der Bedarf an 24-Stunden-Personenbetreuern steigt: Immer mehr ältere Menschen haben den Wunsch, in ihrer gewohnten Umgebung zu bleiben. Wir haben mit Viktoria Tischler, der Berufsgruppensprecherin der OÖ Personenbetreuung, über das Erfolgsmodell der 24-Stunden-Personenbetreuung gesprochen.

In Oberösterreich werden derzeit etwa 4.000 betreuungsbedürftige Menschen von mehr als 8.000 selbstständigen Personenbetreuerinnen und -betreuern versorgt. Ihre Aufgaben umfassen haushaltsnahe Arbeiten, Unterstützung bei alltäglichen Bewegungsabläufen und Hilfe bei Behördenwegen; sie spielen eine wichtige Rolle bei der Gestaltung des Tagesablaufs und der Aufrechterhaltung sozialer Kontakte, um der Isolation und Vereinsamung älterer Menschen entgegenzuwirken. Aufgrund räumlicher Distanz und weiterer herausfordernder Verpflichtungen können Familienangehörige nur selten die erforderliche Unterstützung bieten – weswegen der Bedarf an 24-Stunden-Personenbetreuung weiter ansteigt.

Welchen Stellenwert hat die 24-StundenPersonenbetreuung mittlerweile?

Viktoria Tischler: Gerade die Angst vor Isolation und Vereinsamung macht älteren Menschen zu schaffen. Auch dieses Spektrum des Altwerdens nehmen die Betreuungskräfte deutlich wahr. Sie bringen Fröhlichkeit und Lebendigkeit ins Haus und leisten Gesellschaft. Jeder Mensch möchte seinen Lebensabend so weit wie möglich autonom

verbringen. Gerade für ältere Menschen ist die eigene Wohnung oder das eigene Haus ein wichtiger Bestandteil ihrer Identität. In vielen Fällen haben sie hier ihr ganzes Leben verbracht. Ein Punkt, den man für das allgemeine Wohlbefinden der Person nicht unterschätzen darf.

24-h-Personenbetreuung

in Zahlen

Allein in Oberösterreich treffen 4.000 betreuungsbedürftige Menschen auf mehr als 8.000 betreuende Personen

Monatlich sind bis zu 800 Euro staatliche Unterstützung möglich.

Mehr als 93 % der Pflegekräfte sind weiblich

Mehr Infos unter:  daheimbetreut.at

Text Valentin Lischka Foto Africa Studio, Starmayr

Wie leistbar ist eine 24-StundenPersonenbetreuung für Menschen mit geringem Einkommen?

Viktoria Tischler: Auch in der stationären Betreuung steigen Aufwand und Kosten. Der Staat unterstützt die 24-Stunden-Personenbetreuung mit bis zu 800 Euro pro Monat. In Kombination mit der Pension sowie dem Pflegegeld ist es auch für geringere Einkommen möglich, eine 24-Stunden-Personenbetreuung zu finanzieren.

Wann sollte mit der Planung für Betreuungsmodelle begonnen werden?

Viktoria Tischler: Genau hier liegt das erste Problem. Betroffene informieren sich meist immer erst dann, wenn der Ernstfall bereits eingetreten ist. Hilfreich wäre es jedoch, sich schon im Vorfeld über das konkrete Betreuungsmodell zu informieren und zu setzende Schritte abzuklären. Die Betreuung findet doch immer im höchstpersönlichen Lebensbereich statt. Unter pb@wkooe.at oder +43 (0)5-90909-4145 kann der kostenlose Guide angefordert werden. Hier findet man auch Kontaktadressen kompetenter Vermittlungsagenturen._

Gerade die Angst vor Vereinsamung macht älteren Menschen zu schaffen.

Viktoria Tischler

Fachgruppenobfrau Personenberatung und Personenbetreuung, Berufsgruppensprecherin OÖ Personenbetreuung, WKOÖ

JEDER HIT FLASHT!

Der Blick auf die andere Seite

Wenn man mit Mitarbeitenden spricht, sind die erfüllt und gehen jeden Tag gerne in die Arbeit.

Wolfgang Hattmannsdorfer Oö. Landesrat für Soziales, Integration und Jugend

Geht man zum Arzt, kümmert man sich wenig darum, wie es dem Arzt geht. Die Stationspflegerin, die einem das Blut abnimmt, fragt man selten nach ihren Sorgen. Dabei sind es genau diese Menschen – der Pfleger, die Ärztin, der Therapeut, die Sozialberaterin –, die unsere Gesellschaft tragen. Wahre Alltagsheldinnen und -helden, die im Helfen ihren Traumjob gefunden haben. Und dafür sind wir ihnen dankbar. Sehr sogar. Heute wollen wir mal auf die andere Seite blicken – und die Frage zurückstellen: Wie fühlst du dich? Was beschäftigt dich? Was treibt dich an?

30 Stunden in der Woche arbeitet Barbara Steinböck als diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin im Klinikum Wels-Grieskirchen. Als Mama zweier Kinder ist es ihr wichtig, genug Zeit für ihre Familie zu haben. Ein Wunsch, bei dem ihr (sowie auch ihren Kollegen) ihr Arbeitgeber gerne entgegenkommt – in Form individueller Lösungen. Denn flexible Arbeitszeitmodelle werden immer beliebter. In Barbaras Fall bedeutet das: freie Nachmittage unter der Woche, dafür ab und zu Wochenenddienste oder Nachtschichten. Für die 42-Jährige ist das ein ideales Konzept. „Meine Bedürfnisse werden bei der Diensteinteilung berücksichtigt, es wird respektiert, dass man auch ein Privatleben hat.“

Die Sache mit der Resilienz

Wie jeder Job bergen auch Berufe im Gesundheitswesen ihre Schattenseiten. Stress, körperliche und psychische Belastung sowie lange Schichten gehören zum Arbeitsalltag. Was dabei relevant ist: Resilienz. Kein Modewort, sondern eine essenzielle Eigenschaft für die Leistungsfähigkeit eines Unternehmens und vor allem für die Zufriedenheit der Mitarbeitenden. Gute Unternehmen erkennen die Notwendigkeit, ihr Team zu stärken. Das Klinikum Wels-Grieskirchen ist ein Parade-

beispiel – nicht nur in puncto Widerstandsfähigkeit, auch in anderen Handlungsfeldern, die die Zufriedenheit am Arbeitsplatz stärken. In Kursen zur Resilienzförderung lernen die Mitarbeitenden den Umgang mit Stress und schwierigen Gefühlen im Beruf und im Alltag.

Das „Danke“ als Treibstoff

Auch die selbstständige Altenpflegerin Any Godja ist mit ihrem Job sehr glücklich. Sie hält den Pflegeberuf für einen sehr wertschätzenden Beruf. Das „Danke“ von dementen Pflegeheimbewohnern sei eine Sache, die sie für keinen anderen Job, egal wie gut bezahlt, hergeben würde. Für Any ist es ein Herzensprojekt, das Image der Pflege zu verbessern. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Mark Jonas Fedl, einem Pflegeassistenten, führt sie den erfolgreichen Podcast „Kathetertalk“. Wöchentlich räumen die beiden mit Pflegeklischees auf, teilen humorvolle Anekdoten aus ihrem Arbeitsalltag und haben vor allem ein Ziel: das Bild, das gerade junge Menschen von der Pflege haben, zu ändern.

Auch für Mark ist das Schönste an seinem Beruf die Dankbarkeit seiner Patienten. Es sind die kleinen Momente. Zum Beispiel, wenn er die

Es wird respektiert, dass man auch ein Privatleben hat.

Barbara Steinböck

Gesundheits- und Krankenpflegerin, Klinikum Wels-Grieskirchen

Das ist eine Tätigkeit, bei der dir dein ganzes Leben lang nicht fad wird.

Godja Gründerin, KatheterTalk Podcast

Haare einer Patientin kämmt und ihr glückliches Gesicht sieht – ein unbeschreibliches Gefühl.

„Das ist so viel mehr wert als irgendein Lob von einer Chefin oder eines Kollegen. Mir persönlich gibt das einfach am allermeisten.“ Und wie sieht es mit der Sache aus, „über die man in Österreich nicht spricht“, dem Gehalt? Mark kann sich nicht beschweren. „Dafür, dass ich eine einjährige Ausbildung habe, ist mein Verdienst mit dem Stundenumfang definitiv gerechtfertigt.“ Die besten Botschafter für den Pflegeberuf sind nun mal die Pflegekräfte selbst. Das erkennt auch der oberösterreichische Soziallandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer: „Wenn man mit Mitarbeitenden spricht, sind die erfüllt und gehen jeden Tag gerne in die Arbeit. Ja, es gibt Regentage, aber es gibt auch Sonnentage und du machst etwas Sinnstiftendes.“

Abwechslung gesucht? Gefunden!

Aufstiegschancen? Die gibt es in der Pflege nicht. Zumindest, wenn man den Klischees glaubt. Die Realität sei anders. Eine Vielfalt an Einsatzbereichen und Möglichkeiten wird im Sozialbereich geboten – der Aufstieg von der Hilfskraft zur Stationsleitung, verschiedene Arbeitsfelder vom Akutbereich im Krankenhaus bis zur Behindertenpflege. „Das ist eine megagroße Branche und eine Tätigkeit, bei der dir dein ganzes Leben lang nicht fad wird. Und dann kannst du nebenher auch noch Podcasts aufzeichnen“, meint Any augenzwinkernd. Vor allem für die Gen Z, die sich nach Vielseitigkeit und Sinnstiftung sehnt, sei die Pflege aus diesem Grund ein passender Beruf.

Menschliche Stützräder

Ein anderer Beruf aus der vielfältigen Palette des Sozialbereiches ist die Lebens- und Sozialberatung. Attraktiv für jene, die abseits des medizini-

schen Metiers mit Menschen arbeiten möchten. Was es damit auf sich hat? Das beantworten die beiden Vorstandsmitglieder des „Österreichischen Verbands der Lebens- & SozialberaterInnen“: Andrea Einzinger und Stephanie Niederhuber. „Wir bieten Hilfe zur Selbsthilfe“, erklärt Stephanie. Das könne man sich ein bisschen so vorstellen, wie wenn man einem Kind das Fahrradfahren beibringen würde. Da begleitet man das Kind auch eine Weile und hilft ihm erst mal, das Gleichgewicht zu halten, sich in die neue Situation einzufühlen und die Angst zu minimieren. Lässt man das Rad zu früh los, stürzt das Kind. So muss auch mit Menschen in einer akuten Krisensituation umgegangen werden. Sei es eine abrupte Lebensänderung oder Unzufriedenheit mit der aktuellen Lebenssituation. „Meistens ist es so, dass man die Menschen stabilisieren muss, damit sie erst mal wieder atmen können“, erklärt Andrea den Prozess. „Oftmals sehen wir zwar schon Wege, für die die Klienten aber noch nicht bereit sind.“ Durch eine nondirektive Weise der Beratung werden diese selber zu Schritten geführt, die für sie umsetzbar sind.

Geduld ist in diesem Job angesagt. Manchmal vergehen Jahre, bis Klienten bereit sind, bestimmte Veränderungen zu wagen oder Denkmuster aufzulösen, die für Beraterinnen bereits früh sichtbar waren. Der ganze Prozess und die Beziehung seien sehr bereichernd. „Ich bin nicht nur hilfreich für meine Klienten und Klientinnen, ich lerne auch immer von ihnen. Es ist ein Geben und Nehmen“, betont Stephanie.

Keine Einzelkämpfer

Auf die LSB-Ausbildung folgt eine Menge an Praktikumsstunden sowie Einzel- und Gruppensupervisionen. Da die Lebens- und Sozialberatung ein gewerblicher Beruf ist, kann es vor-

Das Interview zum Anhören

#135 Wolfgang Hattmannsdorfer, Mark Jonas Fedl und Any Godja Wie werden wir in Zukunft gepflegt?

Any
Mark Jonas Fedl und Any Godja
Es ist ein Geben und Nehmen.
Stephanie

Niederhuber Vorstandsmitglied, Österreichischer Verband  der Lebens- und SozialberaterInnen (ÖVLSB) von links: Andrea Einzinger und Stephanie Niederhuber

5 Fragen an …

Irmtraud Ehrenmüller ist FH-Professorin für Organisation und Prozessmanagement an der FH OÖ. Sie forscht auf dem Gebiet der Robotik in der Pflege, ein Thema, zu dem wir ihr fünf Fragen gestellt haben:

Frau Ehrenmüller, welche Faktoren sind ausschlaggebend für die Überlastung von Pflegepersonal?

Irmtraud Ehrenmüller: Es sind nicht die Aufgaben an sich, sondern die Seiteneffekte des Personalmangels, die belastend sind. Pflegekräfte stehen unter immensem mentalen Stress, da sie unter ständigem zeitlichen Druck fehlerfrei arbeiten müssen. Diese Belastung hindert sie daran, am Ende der Schicht in Ruhe heimzugehen und zu regenerieren.

Sie arbeiten an digitalen Wegen, um Pflegepersonal zu entlasten. Wie sehen solche Lösungen aus?

Irmtraud Ehrenmüller: Für uns ist essenziell, dass die Technologie sich an den tatsächlichen Bedürfnissen der Pflege orientieren muss. Sie soll Pflegende in ihrer Tätigkeit am Menschen unterstützen, anstatt sie noch mehr zu belasten, wie es bei technologieorientierten Lösungen oftmals der Fall ist.

Können wir uns in Zukunft auf humanoide Roboter gefasst machen, die durch das Krankenhaus wuseln?

kommen, dass man sich „allein auf weiter Flur“ fühlt. „Im Verband ist man nicht alleine. Wir bieten Möglichkeiten zur Vernetzung, man kann unser Wissen anzapfen und wir stellen Werbematerial zur Verfügung“, erklärt Stephanie. Vor allem steht man nicht als Einzelkämpferin da, sondern kann den Verband als Rückhalt nutzen, zum Beispiel in Gesprächen mit Institutionen. Zudem will der Verband psychosoziale Beratung in der Gesellschaft verankern, enttabuisieren und als Sprachrohr dienen. Ein Beispiel aus jüngster Vergangenheit ist das Mitwirken bei der Firmenchallenge 2023. „Tägliche fünfzehnminütige Sessions, sogenannte ‚mental breaks‘, wurden von LSBlern geleitet, und eine Woche lang haben wir täglich Workshops angeboten“, erklärt Andrea die Kooperation mit der Wirtschaftskammer Wien. Durch diverse Projekte und Initiativen wurde der Beruf bereits sichtbarer gemacht. Und die Reise geht weiter.

Irmtraud Ehrenmüller: Das ist mehr Spielrobotik. Lieb, aber nicht nützlich. Vielmehr geht es um Entwicklungen, die etwa Transportdienste unterstützen, oder beispielsweise Datenbrillen, die bei der Pflegedokumentation helfen. Was heute auch schon Standard ist, sei das technologiegestützte Verblistern von Medikamenten, die auf Patienten abgestimmt, abgezählt, verpackt und geliefert werden – alles automatisiert.

Bedeutet Robotik im Pflegebereich neue Anforderungen an den Pflegeberuf?

Irmtraud Ehrenmüller: Durchaus. Es wird eine gewisse digitale Kompetenz brauchen. Wir gehen davon aus, dass dies den Pflegeberuf für junge Leute sehr viel attraktiver macht. Das heißt aber nicht, dass etablierte Pflegekräfte damit aus dem Markt geworfen werden. Neue Entwicklungen müssen intuitiv bedienbar sein und ein Pflegeberuf soll keine Informatikkenntnisse erfordern.

Beamen wir uns mal in die Zukunft. Wie wird ein Krankenhaus in 50 Jahren aussehen?

Irmtraud Ehrenmüller: Also jedenfalls ganz anders als heute. Wahrscheinlich wird sehr viel technologieunterstützt passieren – im häuslichen Umfeld, durch Distance-Medicine. Also es wäre gar nicht mal so, dass der Patient ins Krankenhaus geht, sondern dass das Krankenhaus zum Patienten kommt. Und es wird sehr viel Big-Data-gestützt mit Automatisation oder Robotik gemacht werden._

Life Radio erweitert sein Sendegebiet mit DAB+ – jetzt auch in Salzburg

Life Radio ist der größte private Radiosender in Oberösterreich. Mit seinem vielseitigen Musik- und Informationsangebot spricht der Sender ein breites Publikum an.

Das Programm von Life Radio ist vielfältig und bietet für jeden Geschmack etwas. Dabei ist Life Radio über alle Kanäle zu hören, ob UKW, im Auto, über den Radioplayer, Apps und Website, Smart Speaker oder ab 21. Juni auch über DAB+.

Wir holen das Lebensgefühl der 90er zurück! Life Radio startet mit „Flash90s“ ein neues DAB+-Radio für ganz Österreich

Life Radio erweitert sein Hörfunkangebot: Mit dem Start des neuen Senders „Flash90s“, der als bundesweites DAB+-Angebot auf den Markt kommt, können sich Hörerinnen und Hörer in ganz Österreich auf eine musikalische Zeitreise in die 90er Jahre freuen. „Flash90s – der 90er-Sender“ ist eine digitale Audiomarke, die das Lebensgefühl der 90er Jahre in den Mittelpunkt stellt. Mit einem eigenen Programmteam und einer Morgenshow werden die besten Hits dieser einzigartigen Dekade rund um die Uhr ausgestrahlt. Von 90s Electro und Dance

über Rock bis hin zu Boygroups, bei Flash90s kommen alle Musikliebhaber auf ihre Kosten.

„Unser Ziel ist es, das Lebensgefühl der 90er Jahre neu zu beleben und unseren Hörerinnen und Hörern ein einzigartiges Musikprogramm zu bieten, das es so in Österreich derzeit nicht gibt“, so Christian Stögmüller, Geschäftsführer von Life Radio und der neu gegründeten LR Digital Audio GmbH. Der Sendestart von Flash90s ist der 21. Juni 2024. Die Sendungen werden teils live moderiert und sind in ganz Österreich über DAB+ empfangbar. Dabei setzt Life Radio auf ein teils hybrides Konzept in der Contenterstellung und Moderation. Weiters soll auf dem neuen Sender ein stündliches Serviceangebot aus Nachrichten, Wetter und Verkehr gesendet werden. „Mit Flash90s wollen wir nicht nur die Erinnerungen an diese spannende Zeit wecken, sondern auch die Stars und Musikstile dieser Dekade würdigen“, erklärt Matthias Dietinger, Programmleiter von Life Radio und künftig auch Flash90s.

Unser Ziel ist es, ein einzigartiges Musikprogramm zu bieten, das es so in Österreich nicht gibt.

Christian Stögmüller Geschäftsführer, Life Radio

Mit Flash90s würdigen wir die Erinnerungen an dieses Jahrzehnt sowie seine Stars und Musikstile.

Matthias Dietinger Programmleiter, Life Radio

Foto Life Radio, Stögmüller

Wir packen dort an, wo wir gebraucht werden.

Daniela Palk Vorständin, Diakoniewerk

Das Diakoniewerk ist von einer sehr dialogischen Organisationsphilosophie geprägt.

Robert Schütz Vorstand, Diakoniewerk

150 Jahre Hoffnung

Was kann eine Organisation in 150 Jahren bewegen? Mit welchen Entwicklungen hätten die Gründer wahrscheinlich nicht gerechnet? Und wohin könnte die Reise wohl im nächsten Jahrhundert gehen? Wir blicken mit Vorständin Daniela Palk und Vorstand Robert Schütz zum Jubiläum des Diakoniewerks hinter die Kulissen und beleuchten seine Geschichte, die Zukunftsfähigkeit und die aktuellen Transformationsprozesse

Wir machen kurz eine gedankliche Reise in die Vergangenheit, konkret nach Gallneukirchen ins Jahr 1874. Zwei Jahre zuvor gründet sich die evangelische Pfarrgemeinde. Der damalige Pfarrer Ludwig Schwarz und seine Frau Cécile erkennen bald, dass mit den Nöten der Zeit, der Industrialisierung und der großen Verarmung der Bevölkerung auch ein tätiges Hilfehandeln dringend gebraucht wird. Deswegen gründen sie in besagtem Jahr den Verein für Innere Mission, aus dem das heutige Diakoniewerk entsteht. Darüber hinaus beginnen sie nach deutschem Vorbild mit der Diakonissengründung. Diakonissen sind unverheiratete Frauen, die sich in eine Schwesterngemeinschaft begeben haben und dem Glauben gefolgt sind, zugleich aber über eine Berufsausbildung verfügen und damit tätige Nächstenliebe vollbringen.

Womit die Gründer damals wohl nicht gerechnet haben? „Dass das Diakoniewerk einmal in so einer großen Vielfalt existieren wird. Und auch mit der Breite an Angeboten im Gesundheitsund Sozialbereich“, führt Daniela Palk aus. Ihr Kollege Robert Schütz ergänzt: „Ich glaube, sie hätten nicht zu hoffen gewagt, dass unser Sitz weiterhin in Gallneukirchen ist. Denn für eine

österreichweit und auch im Ausland engagiertes Sozialunternehmen, wie wir es nun sind, ist das schon etwas Besonderes.“

Von Spiritualität und Eigenverantwortung

Heute ist das Diakoniewerk in sechs österreichischen Bundesländern und darüber hinaus auch in Bosnien-Herzegowina, Rumänien und der Slowakei tätig, und zwar in den Arbeitsfeldern Behindertenarbeit, Seniorenarbeit, Gesundheit, Therapie, Bildung sowie Flucht und Integration. Insgesamt 3.800 Mitarbeitende leisten täglich wertvolle soziale Arbeit an über 200 Standorten. Inhaltlich und zahlenmäßig am stärksten vertreten ist man noch immer im Gründungsbundesland Oberösterreich.

Die Spiritualität, die der Organisation zugrunde liegt, ist nach wie vor stark spürbar. „Sie verändert sich natürlich in Zeiten der Säkularisierung, aber sie hat nach wie vor einen großen Stellenwert. Nicht nur bei unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, sondern auch bei den Menschen, die wir oft in existenziellen Lebenslagen begleiten“, so Palk.

Text Melanie Kashofer

#Gedankensprung

Auf diesen Erfolg bin ich besonders stolz dass wir uns vor drei Jahren auf den Weg gemacht haben, einen Transformationspfad zu starten.

Was noch niemand über das Diakoniewerk weiß_wie cool und wie groß wir wirklich sind.

Die Zukunft des Sozial- und Gesundheitsbereiches wird_sensationell.

Was das Diakoniewerk heute auszeichnet? Die Förderung einer hohen Eigenverantwortung und die ausgeprägte Kommunikationsbereitschaft und -fähigkeit der Beteiligten. Was die meisten vielleicht wissen: Die Klinik Diakonissen, die es schon über 120 Jahre in Linz gibt, gehört ebenfalls zur Unternehmensgruppe. Auch in der Steiermark gibt es darüber hinaus Krankenhausstandorte und vor einem halben Jahr wurde ein erstes Primärversorgungszentrum in Betrieb genommen – weitere sollen folgen.

Neue Angebote

Die beiden betonen, dass die Arbeit im Gesundheits- und Sozialbereich nicht nur die „Rückseite der Wirtschaft“ sei, da Care-Arbeit der Wirtschaft den Rücken freihalte, sondern auch selbst ein großer Wirtschaftsfaktor. Denn mit 400.000 Beschäftigten und einem Volumen von 20 Milliarden Euro im Jahr liefert er wichtige Wertschöpfung.

Wichtig ist ihnen, stets an neuen Angeboten zu arbeiten. So hat das Diakoniewerk im Rahmen einer EU-Förderung vor drei Jahren den Zuschlag für die Etablierung sogenannter Community Nurses, oder Pflegelotsinnen, erhalten und ist aktuell der größte Anbieter in diesem Bereich. Ein Dienstleistungsangebot, das Personen im Falle einer Pflege-

Wenn ich Diakoniewerk höre, denke ich als Erstes an_viele tolle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Menschen in unterschiedlichsten Lebenslagen begleiten und ihnen helfen, ihr Leben zu bewältigen.

Meine Arbeit im Vorstand begeistert mich, weil_ich auf so viele Menschen treffe, die mit Tatkraft, Engagement, Freude, Lust und Spaß bei ihrer täglichen Arbeit sind.

Unsere drei größten Herausforderungen_Personal zu finden, uns umzuorganisieren und uns zukunftsfit zu machen.

bedürftigkeit, aber auch schon davor dabei unterstützt, das Leben weiterhin zu bewältigen und sich im Dschungel der Angebotsfülle zurechtzufinden. So konnte bereits nachweislich Heimeinzug verhindert werden.

Vor drei Jahren hat man sich mit dem Unternehmen auf eine Transformationsreise begeben, um den aktuellen Herausforderungen noch besser begegnen zu können. Die Eigenverantwortung soll weiter gestärkt, Beteiligung erhöht und Führungsarbeit neu gedacht werden. Damit Transformation auch im Sozialsystem gelingt, wünschen sich Daniela Palk und Robert Schütz, dass seitens der Politik die starke Segmentierung der Angebote aufgebrochen wird, die Synergien zwischen dem Sozialund Gesundheitsbereich verstärkt werden und die Bürokratisierung abgebaut wird. „Dazu braucht es als Gesellschaft die Bereitschaft, mutig zu sein. Denn einfache Lösungsrezepte gibt es nicht mehr.“

Wo die nächsten 150 Jahre die Organisation hinführen werden? „Aufgrund der zunehmenden Dynamik unserer Zeit ist das ganz schwer abzuschätzen. Aber unsere Arbeit wird analog bleiben, weil es darum geht, Personen zu berühren und zu begleiten. Und der Grundauftrag wird der gleiche sein: Nächstenliebe an der Seite von Menschen zu leben.“_

Das Interview zum Anhören ab 3.7.2024.

#137 Daniela Palk und Robert Schütz

Wie sieht die Zukunft der diakonischen Arbeit aus?

Es geht jetzt nicht nur um unsere persönlichen Entscheidungen, sondern um das große Ganze.

Eckard Christiani

Autor und Journalist

Was macht der Klimawandel mit unserer Gesundheit?

Was passiert, wenn der Klimawandel unsere Gesundheit auf eine Weise bedroht, auf die wir nicht vorbereitet sind? Autor, Journalist und Markenberater Eckard Christiani beschäftigt sich genau damit in seinem fünften Band „Gesundheit“ der Buchreihe „Morgen – Wie wir leben wollen“. So viel vorweg: Gute Ernährung, mehr Bewegung und Rezepte allein helfen wohl nicht mehr aus, um den Herausforderungen des Klimawandels gesund begegnen zu können.

> Unsere Ernährung im Klimawandel Viel Gemüse, bunte Kräuterteller, Nüsse und Hülsenfrüchte, wenig Fleisch, kaum Alkohol. Das alles wissen wir längst, die Ernährungsmedizin predigt es auf und ab. Doch der Klimawandel beeinflusst auch unsere Ernährungsvielfalt und -sicherheit. Ernteausfälle durch extreme Wetterereignisse, veränderte Anbaubedingungen und die Verbreitung von Schädlingen bedrohen unsere Lebensmittelversorgung. Die Frage daher: Wie sollen wir uns gesund ernähren, wenn die Basis unserer Nahrung bedroht ist?

> Die eigentliche Bedrohung durch Hitze Unser Körper ist ein fein abgestimmtes Instrument, das am besten bei gemäßigten Temperaturen funktioniert. Steigen die Außentemperaturen jedoch auf über 40 Grad Celsius und wird die Luft feucht und drückend, geraten wir an unsere Grenzen. Unser Körper ist nicht mehr in der

Lage, durch Schwitzen seine Körpertemperatur zu regeln. Das ist Physik, darüber lässt sich nicht diskutieren. Hitzewellen können zu Dehydration, Hitzeschlägen und sogar zum Tod führen. Besonders gefährdet sind ältere Menschen, Kinder und Menschen mit chronischen Krankheiten – und diejenigen, die in den wärmeren Regionen der Erde wohnen.

> Neue Krankheitsüberträger Einige Insekten, wie etwa die Tigermücke, haben für sich neue Regionen entdeckt, die früher für sie aufgrund klimatischer Bedingungen ungeeignet waren. Ursprünglich in den südostasiatischen Urwäldern beheimatet, haben sich die Lebensbedingungen für die Plagegeister in einigen Regionen Österreichs und Deutschlands verbessert, was zu ihrer Ausbreitung geführt hat. Sie können insbesondere in Gebieten mit stehendem Gewässer gefunden werden. Der Klimawandel macht’s möglich. Die Tigermücke und andere Insekten sind nicht nur für die Ausbreitung von Krankheiten und Krankheitserregern wie dem Dengue-Fieber und dem Zika-Virus verantwortlich, auch das ökologische Gleichgewicht kann gestört und lokale Ökosysteme gefährdet werden.

> Unsere Atemwege in Gefahr

Doch nicht nur exotische Krankheiten bedrohen uns. Auch altbekannte Krankheitsbilder wie Asth-

Text Gastautor Eckard Christiani und Susanna Winkelhofer
Foto Gettyimages, Michael Jungblut, fotoetage

ma und Allergien können sich durch den Klimawandel verschlimmern. Luftverschmutzung und Pollenflug könnten verstärkt werden, was zu einer Zunahme von Atemwegserkrankungen führt.

> Herzensangelegenheit Klimawandel

Auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen könnten häufiger auftreten, da Hitzewellen und extreme Wetterereignisse den Körper stark belasten und das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle erhöhen.

> Psychische Gesundheit unter Druck Nicht nur körperliche Leiden werden durch die Klimakrise verstärkt, auch die psychische Gesundheit leidet unter dem stetigen Druck der Verände-

rungen. Die ständige Sorge um die Zukunft, das Gefühl der Ohnmacht angesichts der drohenden Gefahren, der Verlust von geliebten Orten und Lebensweisen – all das belastet unsere Psyche und kann zu schweren psychischen Erkrankungen führen. Eine Studie der American Psychological Association ergab, dass bereits jetzt viele Menschen unter Angstzuständen, Depressionen und posttraumatischen Belastungsstörungen aufgrund des Klimawandels leiden._

FAZIT

Der Klimawandel ist keine ferne Bedrohung mehr, sondern eine unmittelbare Gefahr für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Es ist jetzt von entscheidender Bedeutung, dass Regierungen, Unternehmen und Einzelpersonen zusammenarbeiten, um den Klimawandel einzudämmen und Anpassungsstrategien zu entwickeln. Maßnahmen wie die Reduzierung von Treibhausgasemissionen, der Ausbau erneuerbarer Energien, die Förderung nachhaltiger Landwirtschaft und die Verbesserung der öffentlichen Gesundheitssysteme sind unerlässlich, um die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen weltweit zu schützen. „Wir müssen erkennen, dass es jetzt nicht nur um unsere persönlichen Entscheidungen geht, sondern auch um das große Ganze“, fasst Eckard Christiani seine Recherchearbeit zusammen. „Wenn wir gemeinsam handeln, können wir eine gesündere Zukunft für uns alle schaffen.“

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einlösbar.

Warum reden jetzt alle über Longevity?

Longevity, was soll das überhaupt sein? Wieder so ein neuer Anti-Aging-Trend? Erstens: Es geht gar nicht um Anti-Aging, sondern vielmehr um: Langlebigkeit – möglichst lange fit sein und gesund altern. Und zweitens steckt mehr dahinter, als man im ersten Moment denken mag. Genau darüber reden wir mit zwei, die ihren Lebensstil auf Longevity ausgerichtet haben.

Richard König gießt sich großzügig Olivenöl über sein Spargelgericht und schmunzelt: „Meine Familie lacht schon darüber, weil ich das immer mache, auch bei Suppen oder Pizza.“ Er mache das wegen der Antioxidantien, die es enthält. Für gesunde Lebensführung interessiert sich der CoGründer und CEO der Saint Charles Apothecary schon lange – seit vor etwa zwei Jahren langsam das Thema Longevity auch in Europa aufkam, kippte er regelrecht rein. Und gibt aber gleich zu bedenken: „Ständig werden neue Erkenntnisse gewonnen, das überfordert auch viele. Schon

allein im Bereich Ernährung hat man gar keinen Überblick mehr – von Keto- oder Paleo-Diät über vegan, vegetarisch bis hin zu Lebensmitteln, die einmal hochgejubelt und dann wieder verdammt werden.“ Das Wichtigste sei, für sich selbst herauszufinden, was einem guttut. Nur, weil es für jemanden im Bekanntenkreis funktioniert, bedeutet nicht, dass es auch für einen selbst ähnlich wirkt.

Mach, was DU willst

So habe Richard König etwa mit dem 16-zu8-Fasten wieder aufgehört. „Also 16 Stunden fasten und acht Stunden essen – das wurde ja extrem gehypt, eine Zeit lang hat das fast jeder gemacht. Bis vor Kurzem habe ich das auch einige Jahre gemacht. Aber dann habe ich gemerkt, dass ich dadurch zu wenig Proteine zu mir nehme.“ Seither frühstückt er einen protein- und ballast-

stoffreichen Shake und trinkt ein Schlückchen vom Mikrobiom-Drink seiner eigenen Marke. Sein Morgen beginnt so gut wie immer um sechs Uhr, dann meditiert er erst einmal. Selbst am Wochenende schläft er nicht sehr viel länger, um einen möglichst konstanten Rhythmus einzuhalten.

Gute Nacht!

Dass Schlaf einen immensen Einfluss auf die Art und Weise hat, wie wir altern, ist unumstritten.

Unter acht Stunden Schlaf funktioniere ich nicht.

Richard König

Co-Gründer und CEO, Saint Charles Apothecary

Wie viele Stunden Schlaf jemand brauche, müsse aber jeder selbst herausfinden. „Unter acht Stunden Schlaf funktioniere ich nicht“, weiß Richard König. Eine Schlafmaske und ab und zu ein Melatonin-Spray würden seinen Schlaf verbessern – das bestätigt auch seine Uhr, mit der er seine Nacht gerne trackt. Dem Zufall überlässt der Mitte-Fünfzig-Jährige seine Gesundheit also nicht. Und auch nicht irgendeiner angeblich zellverjüngenden Pille. „Bei Longevity denkt man primär an moderne Diagnostik und Supplements. Das sind auch alles tolle Dinge,

Auf APPTAUEN.AT ist es in Echtzeit zu sehen: Der Dachstein Gletscher verabschiedet sich und mit ihm unsere Landschaft, so wie wir sie kennen und lieben. Keine Lust auf dramatische Abschiede? Dann APP sofort aktiv werden! Informieren, Wissen weitergeben. Teil der Klimawende sein.

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aber im Prinzip geht es um den Lifestyle, also: Wie ernähre ich mich, wie bewege ich mich, wie schlafe ich, wie bewältige ich Stress und wie bin ich sozial eingegliedert?“ Die Verantwortung ans Longevity-Biohacking-Lab abgeben funktioniert also nicht.

Worauf wir (auf-)bauen können

Robert Höllwart sieht das genauso. „Natürlich ist es spannend, wenn an Substanzen geforscht wird, die unsere Langlebigkeit positiv beeinflussen. Aber wenn wir nicht mit der Basis beginnen, bringt das alles nichts.“ Der Gründer des Nahrungsergänzungsmittelherstellers Naturtheke vergleicht das gerne mit dem Hausbau: „Da fängt man auch nicht mit dem ersten Stock an, sondern mit dem Fundament.“ Das Fundament sei nun mal ein gesunder, bewusster Lebensstil –  „also eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Sport – ohne sich etwas zu verbieten, aber in Maßen zu genießen. Je mehr man sich daran hält, desto besser.“

Mit seinen 31 Jahren zählt Robert Höllwart zu jener Altersgruppe, die die Auswirkungen von Stress, wenig Bewegung und ungesunder Ernährung noch kaum zu spüren bekommt. „Aber die Rechnung bekommen wir spätestens in unseren 50er oder 60er Jahren – das ist dann die Quittung unserer Lebensweise in jungen Jahren. Was wir unserem Körper zufügen, wie wir ihn behandeln, das gibt er uns irgendwann zurück“, sagt er. Diese Rechnung mache sich dann zum Beispiel mit

Was wir unserem Körper geben, das gibt er uns zurück.

Robert Höllwart Gründer und CEO, Naturtheke

Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Insulinresistenz, Diabetes oder Schilddrüsenthemen bemerkbar. Er selbst achtet daher auch jetzt schon auf seinen Lebensstil. Vier- bis fünfmal pro Woche treibt er Sport – und zwar einen Mix aus Krafttraining und Ausdauersport. „Ich gehe regelmäßig laufen, mal schneller, mal lockerer.“ Ähnlich sportlich ist übrigens auch Richard König unterwegs: „Entweder fahre ich mit dem Fahrrad, in- oder outdoor, oder ich mache Körperübungen.“ Ein Fitnessstudio braucht er dazu nicht, zuhause hat er ein paar Hanteln, eine Klimmzugstange, Ringe an der Decke und er arbeitet viel mit Eigengewicht.

Was fehlt uns denn?

Was die beiden Longevity-Anhänger noch gemeinsam haben: Sie lassen regelmäßig ein ausführliches Blutbild machen. Um zu schauen, wie ihr Körper mit Nährstoffen versorgt ist. Ein klassischer Blutbefund reiche dazu allerdings nicht aus. „Am besten ist, man misst alle Werte im Vollblut, dann kann man auch gleich feststellen, ob die Schilddrüse richtig arbeitet und wo man vielleicht Mängel hat“, erklärt Robert Höllwart. Einfach so mal eben jede Menge Mikronährstoffe einzuwerfen, sei wenig zielführend, weil jeder Körper unterschiedlich ticke. Basics wie Vitamin D3 und K2, Selen, Jod, Zink, Magnesium und Omega 3 würden aber die meisten Menschen brauchen. „Selbst mit ausgewogener Ernährung kann man das mit unseren heute verfügbaren Lebensmitteln meist nicht mehr abdecken.“

Apropos Lebensmittel. Von extremen Ernährungsformen rät Robert Höllwart unbedingt ab: „Viele probieren Ernährungsformen wie Low Carb oder High Protein – Extreme, die man nicht durchhält.“ Außerdem brauche der Körper alle drei Makronährstoffe: Eiweiße, Fette und Kohlenhydrate. „Auch deshalb, weil sie einen Einfluss auf den Hormonspiegel haben. Eiweiße haben vielleicht einen etwas höheren Stellenwert als Kohlenhydrate und Fette, weil sie einen größeren Einfluss auf die Zellstruktur haben – je älter man wird, desto mehr Proteine benötigt man. Etwa weil man im Alter Muskeln abbaut und die Hormonwerte sinken.“

Genießen: gesunde Lebensmittel. Und das Leben!

Richard König achtet daher auch bei seinem Mittagessen (das eher leicht ausfällt) und schließlich beim gemeinsamen Abendessen mit seiner Frau auf die ausgewogene Makronährstoffverteilung –  wobei er rotes Fleisch fast komplett von seinem

Speiseplan gestrichen habe. In seinem Freundeskreis würden immer mehr ähnlich wie er großes Interesse an gesunder Ernährung haben. Das Bewusstsein steigt tatsächlich, das zeigen auch viele Umfragen. Man könne das ein bisschen mit dem Thema Rauchen in den 60er oder 70er Jahren vergleichen: „Da gab es auch noch Leute, die der Meinung waren, das sei gar nicht schädlich; sogar manche Studien behaupteten das. Wer weiß, wer diese Studien bezahlt hat“, sagt er und zwinkert. Ungefähr da stünden wir heute beim Thema Ernährung. Vielleicht kommt ja auch tatsächlich bald mal ein Werbeverbot für zuckerhaltige Nahrungsmittel.

Neben dem wichtigen Faktor der gesunden Ernährung spiele aber auch die mentale Gesundheit eine erhebliche Rolle in Sachen Longevity. Nicht nur ein voller Terminkalender kann Stress verursachen, sondern auch der Stress, sich gesund zu ernähren. Für Richard König ist daher klar: „Wenn am Wochenende die Lust auf Burger groß ist, dann gibt’s halt auch mal einen Burger.“_

Gesund naschen –echt jetzt?

Achtung, Suchtgefahr! Wer diese Schokolade einmal probiert hat, will nicht mehr aufhören zu naschen. Das ist aber auch gar nicht weiter schlimm. Wo „Dattelbär“ draufsteht, da ist tatsächlich nichts anderes drin als Datteln und Kakao oder ähnliche reine Zutaten. Aber definitiv kein Zucker, keine Zusatzstoffe. Dominik Gräf und Gottfried Prinz leisten Pionierarbeit und zeigen, dass köstliche Produkte auch wirklich „Lebens- anstatt Ablebensmittel“ (wie sie das nennen) sein können.

Für gewöhnlich startet Dominik Gräf seinen Morgen mit Atemübungen, danach meditiert er und dann führt ihn sein erster Weg in seinen Garten in Niederösterreich. Unter seinen nackten Füßen spürt er das Gras, während er Wildkräuter pflückt, genüsslich daran kaut und nach seinen Pflanzen und Bienen schaut. Später arbeitet er einige Stunden am Computer, um danach wieder in den Garten zu gehen und sich die Zutaten für sein Mittagessen zu holen – er kocht fast jeden Tag für sich. Dominik Gräf ist Gärtnermeister und Permakulturdesigner. Und als genau dieser sollte er damals, vor etwa acht Jahren, einen Vortrag für Gottfried Prinz’ Kunden seiner Sanierungsfirma halten: „Was Unternehmer von Permakultur lernen können.“

Der erste Bissen

So in etwa beginnt die Geschichte des Dattelbären. Zumindest die gemeinsame Geschichte von Dominik Gräf und Gottfried Prinz. Dominik hatte die Sukkary Datteln schon einige Zeit davor entdeckt und vertrieben, mit Gottfried entwickelte er den „Dattelbär“ zum professionellen Unternehmen. „Die ganze Welt müsste wissen, dass es solche Datteln gibt.“ Das war

Unser Unternehmen baut auf den Grundprinzipien der Permakultur auf.

Dominik Gräf

Eigentümer, Dattelbär

Datteln bieten eine extrem hohe Nährstoffdichte.

Gottfried Prinz Eigentümer, Dattelbär

Gottfrieds erster Gedanke, während sich der Geschmack der Frucht in seinem Mund entfaltete. Die beiden lernten sich gerade erst kennen, als Dominik Gottfried eine Dattel probieren ließ.

Ähnlich geht es uns heute. Natürlich haben die beiden Dattelbär-Unternehmer zum Interview in unserer Redaktion einige Kostproben mitgebracht –  Datteln mit Kakao überzogen, Datteln Natur mit und ohne Stein, ein Nussmus, eine Dattel-Haselnuss-Schokolade, eine Zartbitter-Dattel-Schokolade, ein gekeimtes Rohkost-Beerenmüsli – das ist eigentlich auch schon fast die gesamte Produktpalette. „Wir haben keinen Bauchladen, wir haben bewusst ganz selektiv ausgesucht, in höchster Qualität. Da sind keine Füllmaterialien drin, da ist nichts, was Masse macht, das sind pure Nährstoffe“, erklärt Gottfried, der durch seine eigene Transformation vom permanent gestressten Manager zum gesundheitsbewussten, achtsamen Menschen seine Ernährung komplett umgestellt hat (und dadurch übrigens sämtliche schwere Allergien, die er davor hatte, beseitigen konnte).

Das gibt’s doch nicht!

Mmmmhhhh … MMMHHHHH! Nein, Moment, das gibt es nicht, da muss Zucker drin sein, da muss irgendetwas versteckt sein! Doch dann der Blick auf die Rückseite und die Zutatenliste der Kakaodatteln: Bio-Datteln in Rohkostqualität und Kakao. Sonst nichts. Kein Industriezucker, keine Zusatzstoffe. Dominik und Gottfried grinsen. Eigentlich seien sie einfach total egoistisch. Sie wollten sich selbst und Kindern die Möglichkeit geben, in so einen Genuss zu kommen, ohne sich dabei „Müll“ reinzustopfen, sondern – im Gegen-

Text Susanna Winkelhofer

teil: „Datteln bieten eine extrem hohe Nährstoffdichte“, wie Dominik erklärt. Und weil die beiden dann ja doch keine Egoisten sind, möchten sie Pionierarbeit am Lebensmittelsektor leisten, fährt Dominik fort: „Wie das Wort ja schon verspricht, sollen Lebensmittel Leben vermitteln. Aber wenn ich mir anschaue, was es im Supermarkt alles zu kaufen gibt – 95 Prozent davon sind Ablebensmittel. Das sind reine Füllstoffe.“ Welche Auswirkungen das haben kann – von Fettleibigkeit bis hin zu sämtlichen Volkskrankheiten –, sei dem Großteil der Menschen noch nicht bewusst.

Wie denn auch. „Healthy“, „green“ – glaubt man der Vorderseite von Verpackungen, könnte man meinen: Cool, alles gut. Doch die Vorderseite sei die Marketingseite, die Rückseite die Realität, gibt Gottfried zu bedenken. „Wenn man sich die Zutaten der meisten von im Supermarkt angebotenen Lebensmitteln anschaut, ist jedem, der sich gesundheitsbewusst ernähren will, zu empfehlen, die Packung immer umzudrehen und zu lesen, was wirklich drin ist.“ Manchmal seien die Hauptzutaten auf der Vorderseite nur Minimalmengen bei den Zutaten auf der Rückseite. „Hinzu kommen noch die E-Nummern, künstliche Emulgatoren und Dinge, die wirklich kein Mensch braucht.“ Gottfried überlegt kurz, dann kommt ihm ein Gedanke: „Eigentlich müssten auf den Verpackungen von Lebensmitteln mit Zusatzstoffen wie bei den Zigarettenpackungen Warnungen abgebildet werden. Also etwa, welche Volkskrankheiten durch den regelmäßigen Verzehr gefördert werden können.“

Was heißt hier nachhaltig?

So lange wollen die beiden allerdings nicht warten. „Unser Ziel ist, dass Menschen, die ein gesundheitsbewusstes und achtsames Leben führen wollen, bei Produkten der Marke Dattelbär gar nicht mehr auf die Zutatenliste schauen müssen –weil sie darauf vertrauen können, dass hier ausschließlich Zutaten drin sind, die ihrem Körper etwas Gutes tun, die ihn mit dem versorgen, was er wirklich braucht“, sagt Gottfried. Und Dominik ergänzt: „Gleichzeitig können sie die Gewissheit haben, dass bei uns die gesamte Wertschöpfungskette nachhaltig gestaltet ist.“ Das fange beim Boden an, gehe über die nachhaltige Produktion, wenige Zutaten mit der größtmöglichen Nährstoffdichte, Vertriebswege, die direkt zum Kunden führen, etwa über den Webshop oder regionale Händler, um die Preise nicht unnötig aufblasen zu müssen, bis hin zur nachhaltigen Unternehmensführung. „Ein Teil der Dattelbär-Geschäftsphilosophie ist, dass wir unser Unternehmen auf den Grundprinzipien der Permakultur aufbauen. Das heißt, wir schauen auf die Erde, auf die Menschen und auf die Ressourcen“, erklärt Dominik. Seine Morgenroutine wird nächste Woche wohl

#Gedankensprung

mit Gottfried Prinz und Dominik Gräf

Erfolg ist Dominik_das, was folgt, wenn du dir folgst.

Am meisten inspiriert mich Dominik_die Liebe. Gottfried_die Natur.

Die 3 wichtigsten Fähigkeiten der Zukunft Dominik_spüren, reflektieren, anpassen.

Gottfried_Bewusstsein, Selbstliebe, der Blick fürs Ganze.

Was kaum jemand über mich weiß Dominik_dass ich sieben Wochen schweigend allein in einem Raum verbracht habe.

Gottfried_dass ich mit 13 Jahren eine Death-Metal-Band gegründet habe.

So viele Datteln esse ich pro Woche Gottfried_Das ist ganz unterschiedlich, je nachdem, was mein Körper intuitiv braucht. Manchmal gar keine bis hin zu echt viele.

etwas anders aussehen. Gemeinsam mit Gottfried macht er sich am folgenden Tag auf den Weg nach Saudi Arabien. „Dort, wo wir direkt bei den Rohstoffen sind, bauen wir gemeinsam mit einem ansässigen Farmer eine Dattelproduktion auf, die rundum nachhaltig ist. Mit enormer Reduzierung des Wasserverbrauchs und so, dass Dünger und Schädlingsbekämpfung komplett wegfallen können“, erklärt Gottfried. Der Farmer würde von den Grundgedanken her genau dasselbe wollen wie die beiden. Das sei allerdings nicht immer so gewesen. „Es brauchte auch für ihn den Mut, alles, wovon er bisher überzeugt war, über Bord zu werfen und bereit zu sein, sich das Neue mal anzuschauen. Und jetzt versteht er gar nicht mehr, warum er das nicht immer schon so gemacht hat und gibt richtig Gas.“

Bevor es aber für Dominik und Gottfried in die Ferne geht, führt sie ihr Weg noch in die Linzer Innenstadt – zum „Eisdealer“, der bietet nämlich ab sofort eine neue Eissorte an: das Dattelbär-Eis. „Ja, auch der Genuss von Eis kann gesund sein.“ Wieder etwas, das den beiden einfach gefehlt hat –gut, dass sie so egoistisch sind._

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Beratung ist wichtiger denn je: In unserer ständig komplexer werdenden Welt, in der es immer mehr Spezialisten gibt, ist es unmöglich, nicht auf externes Wissen zurückzugreifen. Gleichzeitig werden wir ständig mit Beratungsangeboten offline und besonders online bombardiert – auf sozialen Medien vermarkten sich viele Gurus mit unseriösen Versprechen als Experten. Brauchen wir also Beraterinnen, um die richtige Beratung zu finden? Im folgenden Kapitel gehen wir unter anderem darauf ein, woran man gute Coaches erkennt, welche Kompetenzen diese eigentlich brauchen – und wie ich KI als Sparringspartner verwenden kann.

„Es wird nie wieder so langsam sein wie jetzt“

Wie kann man sicherstellen, dass ein Bewerbungsprozess fair und ohne Vorurteile verläuft und genau jene Menschen eine Stelle erhalten, die die notwendigen Kompetenzen dafür besitzen? Markus Litzlbauer, stellvertretender Landesgeschäftsführer des AMS Oberösterreich, spricht mit uns über das neue Landesziel und darüber, wie es zu einer Evolution des Arbeitsmarktes beitragen kann.

Text Melanie Kashofer

Foto Melanie Pils / WeibsBILDER, Gettyimages

Es ist Freitagvormittag. In der Landesgeschäftsstelle des AMS Oberösterreich herrscht reges Treiben. Im Lift können wir schon erahnen, welche Themen in unserem Interview mit Markus Litzlbauer im Fokus stehen werden. Denn dort sehen wir die Namen der verschiedenen Seminarräume: „Impulse“, „Kreativität, „Dialog“ und „Potentialanalyse“. Eben jene Stichwörter, die einen prominenten Platz beim neuen Landesgeschäftsziel einnehmen.

So funktioniert das neue Kompetenzmatching

#1 Das neue System des AMS arbeitet mit 26.000 Kompetenzen Zum Vergleich: Das alte System orientierte sich an einem Berufsobergruppensystem mit nur zirka 400 Schlüsselwörtern.

#2 Die Kompetenzen der Arbeitssuchenden werden mit den benötigten Kompetenzen der freien Stellen gematcht und es wird die Kompatibilität in Prozent angegeben.

#3 Im neuen System ist es möglich, festzustellen, welche Kompetenzen auf ein 100-prozentiges Matching noch fehlen.

#4 Die AMS-Beraterinnen und Berater sehen im ersten Schritt keine Personendaten, sondern eine Nummer. Dies soll dazu beitragen, Diskriminierung zu reduzieren

Doch gehen wir einen Schritt zurück. Markus Litzlbauer spricht öffentlich gerne von einer Evolution in der Arbeitswelt. Wie diese Evolution aussehen wird? „Sie wird mannigfaltig sein. In den kommenden Jahren gehen wir von einem massiv steigenden Arbeitskräftebedarf aus. Einerseits aufgrund der Demografie, andererseits durch die Zunahme von Teilzeitbeschäftigung, die nicht nur mit dem Thema Work-Life-Balance zu tun hat, sondern oft durch Kinderbetreuung oder Pflege von Angehörigen erzwungen ist. Darüber hinaus besuchen immer mehr 15-Jährige eine weiterführende Schule und treten nicht als Lehrlinge in den Arbeitsmarkt ein.“

Ein Geben und Nehmen

Ein großer Teil der Evolution der Arbeitswelt wird das Thema Kompetenzorientierung sein. Das bedeutet auf der einen Seite, dass das AMS bei den Arbeitssuchenden viel stärker darauf achtet, welche Fertigkeiten sie, abgesehen von formalen Bildungsabschlüssen, noch mitbringen. „Denn jede Person erwirbt auch außerhalb von Schule und Studium Kompetenzen. Bin ich beispielsweise ehrenamtlich beim Samariterbund tätig? Trainiere ich eine Fußballmannschaft im Nachwuchsbereich? All die dadurch erworbenen Fähigkeiten müssen miteinbezogen werden.“

Auf der anderen Seite müsse es bei den Unternehmen ein massives Umdenken im Recruiting geben. Stellenausschreibungen sollten einen stärkeren deskriptiven Charakter und „ein bisschen mehr Fleisch“ haben, damit Bewerber tatsächlich nachvollziehen können, welche Kompetenzen gebraucht werden. „Weitergedacht kann diese Evolution damit enden, dass in Zukunft im Recruiting gar nicht mehr oder erst ganz am Ende darauf geschaut wird, ob die Bewerberinnen alt oder jung, Mann oder Frau, In- oder Ausländer, gesund oder beeinträchtigt sind.“ Dies wird unter anderem zu einer höheren Durchlässigkeit der Branchen führen. So kann eine Person, die aus dem Handel kommt, als Lektorin arbeiten, um nur ein Erfolgsbeispiel zu nennen. Neben dem Kompetenzmatching auf Bewerbendenseite möchte das AMS mit den Unternehmen gemeinsam die Arbeitsplätze in der Tiefe analysieren. Dabei will sich das AMS noch interdisziplinärer aufstellen und auf Unternehmensseite alle relevanten Partnern mit ins Boot holen.

Eines ist für Litzlbauer in Bezug auf die Zukunft des Arbeitsmarktes klar: „Viele Menschen sagen schon heute, dass sich alles so rasend schnell verändert. Doch wir sollten uns bewusst sein: Es wird nie wieder so langsam sein wie jetzt.“_

Viele Berufe, die unsere Kinder eines Tages ausüben werden, gibt es heute noch nicht.

Markus Litzlbauer stellvertretender Landesgeschäftsführer, AMS Oberösterreich

#Gedankensprung

mit Markus Litzlbauer

Unser Landesziel in drei Worten_Kompetenzen, Interdisziplinarität und Diversität

Was noch niemand über unsere Beratungen weiß_Im Jahr 2023 fanden in Oberösterreich rund 7.000 unternehmensseitige Beratungen statt und zirka 155.000 Anträge aus dem Arbeitslosenversicherungsgesetz wurden bearbeitet.

So finden wir selbst die besten Köpfe_Wir beschäftigen uns stark mit dem Thema Employer Branding. Mittlerweile haben wir einen sehr ausgeklügelten Onboarding-Prozess und setzen uns ebenso stark mit Preboarding auseinander.

Die Zukunft des Arbeitsmarktes wird_spannend.

Mitfühlen, gestalten, verändern

Von der Steuer- und Unternehmensberatung über das Alumniwesen bis hin zum Regionalmanagement – welche Kompetenzen brauchen Menschen, die beraten, heutzutage und wie sieht die Zukunft der Beratungsbranche aus? Drei Unternehmen und Organisationen stehen uns Rede und Antwort.

# Prodinger & Partner

Was braucht es, damit Beratung gelingen kann?

Das Interview zum Anhören

#136

Lukas & Arthur Prodinger und Markus Steiner. Wie führt man ein Familienunternehmen in die Zukunft?

Markus Steiner: Es bedarf sehr viel an Fingerspitzengefühl, Wissen und Schlauheit, wie man die Themen angeht. Ich vergleiche die Beratung gerne mit einem Fußballspiel. Dort gibt es die Stürmer, die das Tor schießen, und die Verteidiger, die die gegnerischen Tore abfangen. Fakt ist, alle müssen wissen, auf welcher Position sie spielen. Im Fußball und im Beraterteam. Denn Beratung bedeutet für mich, Herausforderungen aufzuzeigen und Lösungen dafür anzubieten. Wenn wir mit einer Herausforderung konfrontiert werden, nehmen wir uns derer an –ein grundsätzliches Nein wird man von uns nie hören.

Lukas Prodinger: Um noch einen anderen Vergleich zu bringen: Wir sehen uns als ganzer Organismus oder als Orchester. Ein Zusammenwirken von vielen Individuen und Bereichen, wie wir sie anbieten, muss immer abgestimmt sein. Es hätte keinen Sinn, bei den Streichern Topleute anzu-

stellen, wenn die Bläser den Ton nicht treffen. Deswegen gehen wir diesen ganzheitlichen Weg der Beratungsleistung mit viel Wertschätzung unseren Kunden, aber auch dem Team gegenüber.

Was ist euer USP neben der Vielfalt an Leistungen?

Arthur Prodinger: Wir denken über den Tellerrand hinaus, und zwar langfristig. Das A und O ist, gemeinsam mit den Kunden nicht nur ein stupides Berichten von Zahlen umzusetzen, sondern zu schauen, wie man von dort aus weitermachen und das Beste herausholen kann. Es geht um das Verändern, das Gestalten und vor allem um die Unternehmerinnen und Unternehmer. Wir sind deshalb in so vielen Bereichen vertreten, weil es dort noch keine Lösung seitens des Marktes gab und wir sie erst finden mussten.

Lukas Prodinger: Unsere Stärke ist mit Sicherheit die Verschiedenheit unseres Teams. Natürlich ist die Unternehmensführung dadurch eine Herausforderung, aber für mich ist eine Leitungsfunktion innezuhaben etwas Wunderbares. Man übernimmt Verantwortung für die Menschen und ich liebe es, mit so vielen verschiedenen Meinungen und Typen wie möglich zusammenzuarbeiten.

Was zeichnet Menschen, die in unserer schnelllebigen Zeit gut beraten, aus?

Arthur Prodinger: Die Kunden wollen, dass man auf sie zugeht. Wir alle wollen das. Jeder von uns sucht nach einer gewissen Bestätigung und genau das versuchen wir auch unseren Unternehmern mitzugeben. Das heißt, die beratende Rolle ist heutzutage ganz entscheidend. Dass man sich Zeit nimmt, nicht nur für große Kunden, sondern für alle.

Markus Steiner: Es sollten nicht die Berater im Mittelpunkt stehen, sondern die Kunden. Da braucht es meiner Meinung nach einen Perspektivenwechsel. Dieses ichbezogene Denken sollte man bekämpfen, welches in der heutigen Zeit oft vorherrscht. Die Vielfalt, das Miteinander, das

Text Melanie Kashofer
Foto Mayer: Christian Huber; Prodinger: Jürgen Feichter; Sadravetz: Herman Wakolbinger

Ein grundsätzliches

Nein wird man von uns nie hören.

Markus Steiner

Aufeinander-Zugehen, andere Meinungen zuzulassen und sich trotzdem nicht vom Weg abbringen zu lassen, sind zentral für die Beratung.

Lukas Prodinger: Aus meiner Sicht sind die guten Berater Motivatoren. Sie unterstützen, re-

Berater, die von sich abhängig machen, sind schlecht in ihrem Job.

Prodinger

Es geht um das Verändern und das Gestalten.

Arthur Prodinger

Berufsanwärter Steuerberater, Prodinger & Partner

gen an, motivieren und verbreiten Optimismus. Sie begleiten die Unternehmerinnen und Unternehmer dabei, ihren Weg zu finden, den diese dann aber selbst gehen sollen. In meinen Augen sind Berater, die Unternehmer abhängig von sich machen, schlecht in ihrem Job.

Ganz wichtig bei der Beratung ist menschliches Gespür.

Florian Mayer

Geschäftsführer, JKU Alumni Club & JKU Karrierecenter

# JKU Alumni Club

Wie steht der JKU Alumni Club Absolventinnen und auch Studienanfängern beratend zur Seite?

Florian Mayer: Wir verstehen uns als umfassender Partner für unsere Alumni und Studierenden der JKU in den Bereichen Netzwerk und Karriere. Dementsprechend versuchen wir mit unseren Leistungen und Angeboten bestmöglich alle wichtigen Teile abzudecken, die Herausforderungen darstellen könnten. Das reicht vom klassischen Support beim Erstellen von Lebensläufen und Bewerbungsunterlagen über individuelle Karriereorientierung und Karriereberatung bis hin zur Vorbereitung auf das Bewerbungsgespräch. Unser Portfolio umfasst aber auch speziellere Angebote wie etwa eine Farbtypberatung. Nicht unwesentlich ist auch die „informelle Beratung“ in unserem Netzwerk durch die Alumni und Studierenden untereinander.

Welche Beratungsangebote werden besonders gerne angenommen?

Florian Mayer: Am häufigsten wird definitiv die Unterstützung beim Erstellen von Bewerbungsunterlagen in Anspruch genommen. Wenn jemand zum ersten Mal damit konfrontiert ist, stellen sich viele Fragen, bei denen wir gerne weiterhelfen.

Welche Fähigkeiten braucht es dafür von Ihrer Seite?

Florian Mayer: Ganz wichtig ist natürlich menschliches Gespür, aber auch entsprechende Fachkenntnis und eine gute Vernetzung mit Unternehmen.

Wie können Alumni Clubs generell den Einstieg ins Berufsleben erleichtern?

Florian Mayer: Hier gibt es unzählige Möglichkeiten, die Alumni und Studierenden zu unterstützen. Ein zentraler Baustein in einem Alumni Club ist immer das Netzwerk. Neben diesem und unseren

Als Regionalmanagerin sollte man kommunikativ sein und offen auf Menschen zugehen.

Romana Sadravetz

Regionalmanagerin für grenzüberschreitende Zusammenarbeit, Regionalmanagement OÖ

Beratungen bieten wir noch diverse weitere Angebote, um sich auf dem Jobmarkt zu orientieren und verschiedene Jobprofile oder Unternehmen kennenzulernen. Wir vermitteln etwa Praktika, stellen Firmen vor, informieren über konkrete Jobmöglichkeiten für die jeweiligen Studienrichtungen oder stellen mit Formaten wie unserer Karrieremesse oder Firmenbesichtigungen direkt den Kontakt zu den Unternehmen her.

# Regionalmanagement Oberösterreich

Wie unterstützen Sie im Fachbereich „Grenzüberschreitende Zusammenarbeit“ aktiv die Intensivierung von Kooperationen zwischen Regionen, Gemeinden und anderen (europäischen) Institutionen?

Romana Sadravetz: Die Unterstützung erstreckt sich über den gesamten Entwicklungsprozess eines Themas oder Projektes. Unsere Regionalmanagerinnen und Regionalmanager suchen bei Bedarf einen geeigneten Partner in Tschechien oder Bayern, moderieren grenzübergreifende Arbeitsgruppen, informieren über passende Finanzierungsmöglichkeiten oder vermitteln Kontakte zu den richtigen Stellen im In- und Ausland. Wir verfügen über ein sehr breites europäisches Kontaktnetzwerk und dieses teilen wir gerne mit unseren Gemeinden und ihren Einrichtungen.

Welche Kompetenzen brauchen die Regionalmanager dafür?

Romana Sadravetz: Grundsätzlich ist es von großem Vorteil, ein Interesse an Geschehnissen in Oberösterreich, Österreich, aber auch in den Nachbarländern und in Europa zu haben. So ist man möglichst

am aktuellen Stand, was etwaige Entwicklungen im unmittelbaren Grenzraum, aber auch in den europäischen Grenzregionen betrifft. Wir verfügen über ein profundes Wissen im Projekt- und Prozessmanagement sowie einen guten Überblick über die Förderlandschaft in Oberösterreich, Österreich und in der EU. Als Regionalmanagerin sollte man auf alle Fälle kommunikativ sein und offen auf Menschen zugehen.

Warum ist die Förderung dieser Zusammenarbeit von besonderer Bedeutung für Oberösterreich und Europa?

Romana Sadravetz: Grenzregionen an sich haben durch ihre historischen Gegebenheiten oder ihre Randlage besondere Herausforderungen zu bewältigen. Man darf jedoch nicht vergessen, dass mehr als ein Drittel der Bevölkerung Europas in solchen Regionen lebt, und deshalb ist es wichtig, die grenzübergreifende Zusammenarbeit zwischen Nachbarregionen zu fördern. Grenzregionen sind in verschiedenen europäischen Netzwerken zusammengeschlossen, wie etwa in der Arbeitsgemeinschaft der Europäischen Grenzregionen (AGEG). Oberösterreich ist Mitglied im Ausschuss der Regionen und in all diesen Netzwerken findet reger Austausch zu den besonderen Bedürfnissen dieser Regionen statt, die dann auch an die Europäische Kommission herangetragen werden.

Welche Schwerpunkte setzen Sie bei den EU-Förderprogrammen „Interreg Bayern –Österreich“ und „Interreg Österreich –Tschechien“ bis 2027?

Romana Sadravetz: Österreich nimmt im Rahmen der „Europäischen Territorialen Zusammenarbeit“ (ETZ) an insgesamt sieben Programmen mit seinen direkten Nachbarländern teil. Oberösterreich ist an den Programmen mit Tschechien und Bayern beteiligt. Beide Programme werden vom Land Oberösterreich verwaltet und die Schwerpunkte liegen in der Förderung von grenzübergreifenden Projekten im Bereich Forschung und Innovation, Klimawandel und Biodiversität, Bildung, Kultur und Tourismus sowie im Abbau von administrativen und rechtlichen Hindernissen. Ein besonders attraktives Angebot, vor allem für Gemeinden, Schulen oder lokale Vereine, bieten beide Programme mit der Förderung von „people-to-people“ oder Kleinprojekten. Im Rahmen dieser eher kurzfristigen Projekte werden vor allem Bürgerbegegnungen, kulturelle Aktivitäten oder Schulkooperationen mit bis zu 80 Prozent der Gesamtkosten gefördert. Voraussetzung ist immer, dass zumindest ein Partner aus Oberösterreich und einer aus Tschechien oder Bayern zusammenarbeiten._

SELBST reflexion als Schlüssel

zum Erfolg

Sind ein internes Kontrollsystem und Risikomanagement tatsächlich unverzichtbare potentielle Steuerungsinstrumente für jedes Unternehmen unabhängig von der Größe, wenn Risiken minimiert und die Effizienz gesteigert werden sollen? Wir fragen bei BDO-Expertin Alice Aichinger nach und wagen den Selbstversuch.

Die meisten Interviews beginnen mit einer Frage.

Dieses beginnt mit einem Gedankenexperiment: „Stellen Sie sich vor, wir als Macher Media House würden auf Ihr Team zukommen und überlegen, uns in unseren Geschäftsprozessen beraten zu lassen. Wie würden Sie vorgehen?“, fragen wir Alice Aichinger, Director im Bereich „Internal Audit, Internes Kontrollsystem und Risikomanagement“ bei BDO. Sie lächelt: „Das kommt natürlich ganz darauf an, was Ihre Erwartungshaltung und das Ziel unserer Zusammenarbeit wäre. Im Endeffekt geht es beim internen Kontrollsystem, IKS, immer darum, Risiken zu reduzieren, Vermögensschäden abzuwenden und die Effizienz zu steigern. Und natürlich auch darum, eine Selbstreflexion über die eigenen Prozesse anzustoßen. Das kann in Ihrem Fall vom Personalbereich über die Verkaufsprozesse bis hin zum internen Mahnsystem reichen.“

Unsere Neugier ist geweckt: Wie könnte man ein IKS in unsere Personalprozesse einbinden? „Wir schauen uns dabei zum Beispiel an, was alles gemacht wird, wenn neue Mitarbeitende kommen, im Vorfeld und am ersten Arbeitstag. Wird mit den Daten von Bewerberinnen DSGVO-konform umgegangen? Welche Informationen müssen neue Mitarbeitende liefern, damit das Unternehmen sie einstellen, anmelden und in eine laufende monatliche Lohnabrechnung einbinden kann? Was benötigt die Person, damit sie ihre Arbeit beginnen kann? Welche Berechtigungen, welche Zugänge braucht sie? Wie läuft das Onboarding ab? Aber auch: Was passiert, wenn Mitarbeitende das Unternehmen verlassen?“ Alice Aichinger und ihr Team wissen, dass im Personalbereich einige Risiken in den Abläufen schlummern. Sie würden bei uns überprüfen, ob diese durch Kontrollmaßnahmen abgedeckt sind und ob wir Richtlinien

oder Vorgaben aufgesetzt haben, die diese Risiken adressieren. In einer Evaluierung zeigen sie auf, wo Schwachstellen und Verbesserungspotentiale liegen.

Doch der Personalbereich und die Anwendung in unserem eigenen Unternehmen ist natürlich nur ein Beispiel von vielen. Es müssen nicht immer große Schäden wie durch einen Gebäudebrand oder einen Diebstahl sein, das IKS beginnt in den kleinen, tagtäglichen Abläufen. Das kann beinhalten, ob ein Unternehmen zu teuer einkauft, von welchen Lieferanten welches Material bezogen wird, wie sichergestellt wird, dass es für seine Leistungen fristgerecht Zahlungen erhält, dass Ware nicht abhandenkommt oder Ähnliches.

„Im Grunde geht es immer darum, die Abläufe so zu gestalten, dass sie bestmöglich die jeweiligen Unternehmensziele unterstützen.“

Ein Haus, viele Möglichkeiten

Nun nimmt Aichinger uns auf eine Gedankenreise mit: „Denken Sie an einen Hausbau: Es gibt Menschen, die haben schon einen konkreten Einreichplan. Sie wissen bereits genau, wie das Haus

Ein internes Kontrollsystem ist für alle Lebenslagen eines Unternehmens geeignet.

Alice Aichinger Director Internal Audit, Internes Kontrollsystem und Risikomanagement, BDO

aussehen soll, und wollen nur noch überprüfen, wo es Verbesserungspotential gibt. Das ist die sogenannte IKS-Evaluierung. Dann gibt es jene, bei denen der Rohbau bereits steht und die sichergehen wollen, dass beispielsweise die Kellerabdichtung passt. In diesen Fällen geht es um einen konkreten Sachverhalt, bei dem wir unterstützen. Und dann gibt es Menschen, die ein Haus bau-

So würde unsere Zusammenarbeit ablaufen

#1 Wenn wir uns entscheiden, mit dem Team „Internal Audit, Internes Kontrollsystem und Risikomanagement“ zusammenzuarbeiten, gibt es zuallererst ein Kick-offGespräch, entweder remote oder vor Ort. Dabei gilt es, herauszufinden, was unsere Erwartungshaltung ist, und ein gemeinsames Verständnis für die Ziele und das Ergebnis des Projektes zu finden.

#2 In einem sogenannten Walkthrough gehen Alice Aichinger und ihre Kolleginnen direkt zu unseren Mitarbeitern und lassen sich die einzelnen Arbeitsschritte beschreiben und anhand von Beispielen zeigen.

#3 Mit zusätzlichen Daten und Unterlagen des Unternehmens prüfen sie, ob die Abläufe wirklich so gelebt werden wie beschrieben, und analysieren, wo Verbesserungspotential liegt.

#4 Sobald wir die Prozessverbesserungen umgesetzt haben, kann das Team von BDO auch nach ein paar Monaten oder einem Jahr nochmals überprüfen, wie die neuen Prozesse umgesetzt werden, und uns auch in einer langfristigen Zusammenarbeit immer wieder zur Seite stehen.

en wollen und eine Idee, aber vorerst nur einen Baugrund, eine grüne Wiese haben. Das wäre der IKS-Aufbau, wo wir Unternehmen von Stunde null an prüfungsnah beraten.“

Und was ist das Endergebnis? Das kann je nach Ausbaustufe eine Prozessbeschreibung, eine Richtlinie, eine Risikokontrollmatrix oder eine vollständige IKS-Dokumentation sein. So wie das Haus zur Familie passen muss, ist auch das interne Kontrollsystem bestmöglich an die Unternehmen angepasst. Je größer ein Unternehmen, desto formalisierter und detaillierter werden die Abläufe sein.

Für Unternehmen gibt es oft zwei große Trigger, um mit BDO in Kontakt zu treten: Einerseits externe Auslöser, wie eine Bemängelung durch den Stadtrechnungshof oder die Abschlussprüfer. Andererseits, wenn intern eine Veränderung stattfindet, wie zum Beispiel starkes Wachstum, neue Geschäftsfelder, eine neue Geschäftsführung oder neue Aufsichtsratsmitglieder.

Große Werkzeug-Vielfalt

Die große Stärke von BDO ist, dass das Unternehmen aus seiner langjährigen Erfahrung schon sehr viele derartige Kundenprojekte betreut hat und weiß, wo Risiken häufig versteckt sind. „BDO

vergleiche ich gerne mit einer Werkstatt, in der jedes erdenkliche Werkzeug vorhanden ist, das man sich vorstellen kann, weil wir eben auf einen sehr großen Personalpool mit den unterschiedlichsten Kompetenzen zugreifen können.“ Das neunköpfige Team von Alice Aichinger nimmt in der Zusammenarbeit den neutralen Blick von außen ein und kann auch den Vergleich einbringen, wie andere Unternehmen ähnliche Probleme lösen. Oftmals stoßen ihre Kunden durch die gemeinsame Analyse auf Themen, derer sie sich selbst gar nicht bewusst waren. Es geht darum, nicht in dem „Das haben wir schon immer so gemacht!“Denken verhaftet zu sein, sondern sich zu fragen: „Funktioniert der Prozess und wenn nicht, wie können wir ihn verbessern?“

Alice Aichinger selbst ist schon über 25 Jahre bei BDO. Begonnen hat sie in der Steuerberatung, war dann in der Wirtschaftsprüfung und ist seit gut zehn Jahren als IKS-Spezialistin tätig. Für sie fühlt es sich aber aufgrund der vielseitigen Tätigkeiten an, als hätte sie bereits drei verschiedene Jobs gehabt. Für die Zukunft ihres Teams wünscht sie sich Wachstum, vor allem im privatwirtschaftlichen Bereich und in den Bundesländern. Und wir? Wir wissen nun auf jeden Fall, an wen wir uns wenden können, wenn wir unsere Prozesse weiter verbessern wollen._

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Lisa (34), Hype Girl

Ich sage nicht nur Dinge, die sich gut anhören, sondern ich mache sie auch selbst.

Lisa Hödlmayr

Mindset Coach und Gründerin, MINDSTORIES

Manchmal muss man brutal aus der Bahn geworfen werden, um zu erkennen, dass es vielleicht die falsche Bahn war, auf der man sich befand. Dann kann man sich neu orientieren, den richtigen Weg einschlagen und ein Leuchtturm für andere sein. Oder, wie Lisa Hödlmayr sagen würde: kein Leuchtturm, sondern ein „Hype Girl“. Ihren Weg zum eigenen Mindset-Mentoring-Business hat sie nämlich genau so gefunden. Ihre Mission: anderen die Fahrt ein bisschen leichter zu machen.

Text Zofia

„Du kannst gerne deine Augen schließen. Konzentriere dich jetzt ganz auf deine Atmung. Atme tief ein. Atme aus.“ Zugegeben, so hat noch keiner unserer Interviewtermine begonnen. Aber wenn die Interviewpartnerin sich das so wünscht –wer kann da schon nein sagen? Und tatsächlich, die Schultern werden plötzlich locker und eine zuvor nicht bemerkte Anspannung fällt ab. Oh wow, was erwartet uns jetzt? Lisa Hödlmayr schafft auf jeden Fall schon mal den richtigen Vibe. Kein Wunder – immerhin bezeichnet sie sich selbst als Hype Girl und hat es sich zum Beruf gemacht, auf ihre authentische, herzliche Art

andere zu empowern und in die Selbstwirksamkeit zu bringen; manchmal auch mit einer Prise „tough love“ („eine meiner Kundinnen hat mal gesagt: ‚Bei der Lisa kriegt man die liebste Realitätswatschen‘“).

Lisa ist „Mindset-Trainerin. Energiebombe. Herzlich. Hochsensibel. NO BullSh**. Powerbank to go für Solopreneurinnen.“ – wie es auf ihrer Website beschrieben ist. 2021 hat sie sich mit ihrem Unternehmen „ MINDSTORIES “ selbstständig gemacht, zuerst Karrierecoachings angeboten und sich im Laufe der Zeit auf eine

ganz spezifische Zielgruppe spezialisiert: hochsensible High-Achiever-Solopreneurinnen.

Wie alles begann?

Aber so zielstrebig und von ihrer Mission überzeugt, wie sie da sitzt, war Lisa nicht immer. Ein Moment war es, der ihrer beruflichen Laufbahn eine 180-Grad-Kurve verschaffte. Lisa, damals 29 Jahre alt, arbeitete in einem Job im Personalwesen, bei dem ihre hohe Leistung auch belohnt wurde. Bis sie plötzlich erkrankte und ihre Gallenblase operativ entfernt werden musste. „Das war wortwörtlich ein Einschnitt in meinem Leben, weil ich nach dieser OP einfach alles in Frage gestellt habe.“ Für sie war klar: Sie hatte sich total übernommen und ihre mentale Gesundheit vernachlässigt. Um der Leistung willen. Eins stand fest: Eine Änderung musste her.

Bereits 2016 hatte Lisa eine Ausbildung zur Mentaltrainerin absolviert und als Kind einer Unternehmerfamilie hatte sie schon länger mit dem Gedanken gespielt, sich einmal selbstständig zu machen. Was fehlte, war der Mut. Was die Ärztin am OP-Tisch für ein Wunder geleistet hat, werden wir nie erfahren, aber es wirkt fast so, als hätte sie Lisas Gallenblase durch eine Extraportion Mut ersetzt. Denn nach der OP war ihr klar: „Wenn ich es jetzt nicht mache, mache ich es nie. Ich probiere es einfach.“ Et voilà –MINDSTORIES war geboren.

Integrität + Authentizität + Ehrlichkeit = das Erfolgsrezept

High Achiever und hochsensible Solopreneurinnen? Das ist ja fast schon eine Nische in einer Nische. Aber Lisa möchte eben dort helfen, wo sie den größten Impact hat. Und den hat sie, wenn sie die Herausforderungen ihrer Klientinnen auch selbst nachvollziehen kann. Was sie selbst als High Achiever und als hochsensible Businessfrau durch die damit einhergehenden Herausforderungen erlebt und gelernt hat, das will sie weitergeben. Ein kostenloses Kennenlerngespräch –der sogenannte „Vibe Call“ – erlaubt ein unverbindliches Herantasten und Auschecken, ob man zusammenpasst. Wenn es dann von beiden Seiten ein „Hell, yes!“ gibt, kann die Zusammenarbeit starten.

Wenn der Vibe stimmt ...

Sechs oder zwölf Wochen dauern Lisas Mentorings. In regelmäßigen 75-minütigen Sessions werden die unterschiedlichsten Herausforderungen ausführlich behandelt, Lisa gibt Ratschläge und vermittelt diverse Tools aus dem Mindset-

#Gedankensprung

mit Lisa Hödlmayr

Mein Vorbild_die beste Version meiner selbst.

Der beste Ratschlag, den ich je bekommen habe? „People come for a reason, a season or a lifetime.“

Eine Nachricht an die 8-jährige Lisa_Das ist alles gerade richtig herausfordernd für dich, aber glaub mir: Es wird so viel besser, wenn du groß bist.

Wo ich mich in 5 Jahren sehe_Ich möchte mehr PublicSpeaking-Engagements machen und mehr Menschen mit den Themen, die mir am Herzen liegen, erreichen.

Mein Lieblingspodcast und mein Lieblingsbuch

Lieblingspodcast: „We can do hard things.

Mit Glennon Doyle“, Lieblingsbuch: „Die Seele will frei sein“

und dem Transformation-and-Creativity-Coaching. Ihr Anspruch an sich selbst: walk the talk. „Ich sage nicht nur Dinge, die sich gut anhören, sondern ich mache sie auch selbst. Ich will keine Tools weitergeben, die ich selbst nicht kenne, oder Dinge vermitteln, die ich in einer Ausbildung gelernt habe, aber selbst nie ausprobiert habe.“ Dass sie aus Überzeugung spricht, sieht man Lisa an, und ihre Integrität scheint sich auch auszuzahlen. Es sind die Erfolgsmomente, die sie in ihrer Mission immer wieder bestärken.

Mission: Bewusstsein schaffen

Der größte Motivationsschub? „Wenn ich von ehemaligen Kundinnen oder Leuten, die mich über Instagram kennen, höre, dass sie etwas wegen mir geändert haben. Auch wenn es nur eine Kleinigkeit ist, wie beispielsweise eine zehnminütige Meditation in der Früh. Das ist so ein schönes Gefühl und ein Schritt hin zu der Welt, die ich so gerne kreieren möchte.“ Die Leidenschaft hört man in Lisas Stimme. Während man sich oft erst Hilfe holt, wenn das Burn-out schon um die Ecke grinst und die Überforderung einem den Schlaf stiehlt, ist Lisas ultimatives Ziel, ihre Tools und das Wissen an die breite Masse zu bringen, sodass es gar nicht erst so weit kommt.

Die Leidenschaft, mit der diese Powerfrau ihre Mission verfolgt, lässt keinen Zweifel daran, dass Lisa noch Großes schaffen wird. Auch auf uns hat sie ihre Wirkung gehabt: Das Gespräch ist zwar vorbei, ihr Enthusiasmus klingt aber nach. Der normalerweise obligatorische Nachmittagskaffee ist da nicht mehr nötig._

Gemeinsam mit dem Management unterstützen wir seit 30 Jahren Unternehmen bei der nachhaltigen Weiterentwicklung.

Fragen an …

Warum „nur“ Geld zu geben nicht alles ist und wie es sich wohl anfühlt, Verantwortung für Unternehmen und die Gesellschaft zu übernehmen? Das fragen wir Gernot Hofer. Seit rund 20 Jahren in der Invest AG tätig, ist er seit 2023 Vorstandsvorsitzender des führenden Private Equity Fonds für Wachstumsfinanzierungen und Nachfolgesituationen in Österreich und Süddeutschland. Ein CEO, zehn Fragen.

#1

Sie sind CEO der Invest AG. Was macht so ein Private Equity Fonds eigentlich?

Gernot Hofer: Private Equity kommt dort ins Spiel, wo Eigenfinanzierung, Cashflow oder Kreditfinanzierungen allein keine Lösungsvarianten für die unternehmerische Entwicklung darstellen. Ein Private Equity Fonds unterstützt Gesellschafter und Unternehmen in verschiedensten Situationen des unternehmerischen Lebens. Das können Wachstumsfinanzierungen in Expansionsphasen sein, Innovationsfinanzierungen zur weiteren Entwicklung des Geschäftsmodells, aber auch Nachfolgelösungen für familieninterne oder externe Mitarbeitende und Geschäftsführer. Kurzum: Ein Private Equity Fonds kann zeitlich gegebene Finanzierungslücken

schließen und helfen, schneller als die Konkurrenz zu wachsen, da man die Innenfinanzierungskraft von Unternehmen zeitlich überbrückt.

#2

Sehen Sie selbst Ihre Rolle eher als Geldgeber oder als Sparringspartner?

Gernot Hofer: Wir sehen uns als mitunternehmerischen Finanzpartner und als strategischen Sparringspartner – ohne in das Tagesgeschäft einzugreifen. Daher bleiben wir in der Regel gesellschaftsrechtlich bei Minderheitsbeteiligungen oder reinen Hybridfinanzierungen, sogenannten Mezzaninebausteinen. Wir unterstützen die Geschäftsstrategie unserer Mehrheitsgesellschafter und verfolgen keine strategischen Eigeninteressen. Eine weitere Besonderheit ist unsere unbegrenzte Fondslaufzeit. Aufgrund unserer langfristigen und nachhaltigen Anlegerstruktur – ausschließlich professionelle Anleger aus der Raiffeisenbankengruppe Österreichs –sind wir als „Evergreen Fonds“ strukturiert. Das bedeutet, dass wir Unternehmen nicht nur für vier bis acht Jahre, so wie die meisten Private Equity Fonds, unterstützen, sondern auch deutlich länger, wenn es die Umstände erfordern.

Text David Bauer
Foto Herba Chemosan

#3

Warum ist „nur“ Geld geben nicht alles?

Gernot Hofer: Als Kapitalpartner auf Zeit kommen wir oft in Situationen ins Spiel, die eine besondere Herausforderung für die Gesellschafterinnen, das Management, aber auch die Mitarbeiter darstellen. Dann ist es besonders wichtig, dass man nicht „nur“ eine sinnvolle Finanzierung und mittelfristige Zukunft des Unternehmens darstellt. Es geht dann auch darum, gemeinsam mit dem Management und den Altgesellschafterinnen die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens zu analysieren und strategische Maßnahmen daraus abzuleiten. Wichtig ist uns dabei, dass wir nicht in das operative Geschäft eingreifen, sondern das Management strategisch begleiten wollen.

#4

Welche Ihrer Beteiligungen veranschaulicht die Besonderheiten in der Praxis?

Gernot Hofer: Ein gutes Beispiel ist die Herba Chemosan Gruppe. Das Unternehmen war bis 2022 ein Teil des amerikanischen McKesson-Konzerns und ist wesentlicher Logistikdienstleister für Apotheken und Krankenhäuser in Österreich. Der damalige Eigentümer hat sich dazu entschieden, die österreichische Gesellschaft aus dem Konzern abzuspalten und zu verkaufen. Gemeinsam mit dem Management haben wir daher 2022 einen sogenannten Carve-out und Buy-out strukturiert und durchgeführt. Dabei war nicht nur der große Zeitdruck eine Besonderheit, sondern auch die Tatsache, dass es sich bei diesem Unternehmen um einen Teil der sogenannten kritischen Infrastruktur handelt. Es war uns daher ein Anliegen, das Unternehmen wieder in „österreichische Hand“ zu bringen.

#5

Die Herba Chemosan Gruppe ist eines der größten Unternehmen in Ihrem Portfolio. Begleiten Sie auch kleinere Unternehmen?

Gernot Hofer: Der Vorteil der Invest AG ist, dass wir, im Vergleich zu anderen Private Equity Fonds, keine besondere Spezialisierung auf eine Branche oder Größe haben. Das bedeutet, dass wir vom klassischen fertigenden Mittelständler über den

Dienstleister bis hin zur Industrie alle Unternehmen begleiten können. Die Größenordnung unserer Finanzierungen liegt zwischen 0,3 Millionen Euro und rund 50 Millionen Euro. Damit können wir die Herausforderungen des heimischen Mittelstandes bestens meistern.

#6

Wie fühlt es sich an, Verantwortung in Unternehmen und damit auch für die Gesellschaft zu übernehmen?

Gernot Hofer: Als Marktführer in Österreich mit lokalen Investoren der Raiffeisenbankengruppe Österreich sind wir uns unserer Verantwortung bewusst. Wir begleiten regionale, nationale oder internationale Leitbetriebe, die wir mit unserem Kapital weiterentwickeln. Damit helfen wir, den Standort weiterhin attraktiv zu halten, und liefern unseren Beitrag zur Nachhaltigkeit.

#7

Welche Rahmenbedingungen sind für eine Zusammenarbeit besonders wichtig?

Gernot Hofer: Wir sind ein Sparringspartner in der Weiterentwicklung des Managements. Besonders wichtig sind daher für uns Handschlagqualität, unternehmerisches Handeln sowie Pragmatismus. Diese Werte müssen von allen handelnden Personen gelebt werden. Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Geschäftsmodell und dessen Nachhaltigkeit. Schon vor der Etablierung von ESG-Normen hat uns unsere Raiffeisen-DNA hierzu angehalten.

Invest AG in Zahlen

1994_gegründet, feiert man heuer 30 Jahre Jubiläum.

200_Beteiligungen wurden in Summe seit der Gründung eingegangen.

56_aktive Beteiligungen liegen im Moment vor.

850_Millionen Euro investiertes Volumen seit 1994

400_Millionen Euro Fondsvolumen werden derzeit verwaltet.

127.000_Arbeitsplätze schaffen die Beteiligungsunternehmen aktuell.

#9

Auf welche 3 Dinge können sich Ihre Geschäftspartner bedingungslos verlassen, sobald Sie mit an Bord sind?

Gernot Hofer: Ehrlichkeit, Offenheit und Effizienz.

#10

#8

Investieren Sie in Menschen, Ideen oder beides?

Gernot Hofer: Die Entscheidung, das Geschäftsmodellrisiko auf sich zu nehmen und aktiv das Unternehmen weiterzuentwickeln, hängt zu einem Großteil an den handelnden Akteuren. Insbesondere das Management spielt für uns als Minderheitsgesellschafter eine wesentliche Rolle. Wir arbeiten daher sehr gerne mit Mitarbeiter- und Geschäftsführerbeteiligungsmodellen, die einen langfristigen Anreiz zur Weiterentwicklung des Unternehmens schaffen sollen. Dabei ist uns aber auch wichtig – insbesondere bei Nachfolgelösungen –, die Altgesellschafter für eine Übergangsfrist mit an Bord zu wissen. Vor allem, um die Übergabe so reibungslos wie möglich zu gestalten und das Wissen, das in den allermeisten Fällen nicht verschriftlicht ist, weiterzugeben.

Welchen Beitrag können und wollen Sie zur Zukunft des Wirtschaftsstandortes Österreich leisten?

Gernot Hofer: Trotz der aktuellen Herausforderungen sehen wir den Markt sehr positiv. Der österreichische Mittelstand hat bewiesen, dass er sich krisenresilient transformieren kann und damit auch in Stresssituationen belastbar ist. Besonders erfreulich ist aber, dass österreichische Unternehmen nach wie vor zu den Innovationsführern in den verschiedensten Branchen zählen. Da der internationale Wettbewerb auf Geschwindigkeit und das rasche Aufgreifen von Marktchancen ausgerichtet ist, wird die Rolle von Private Equity als Partner auf Zeit an Bedeutung zunehmen. Marktchancen nehmen zeitlich keine Rücksicht auf die Eigenkapitalbasis der Marktplayer. Hier kann externes Eigenkapital als Wachstumsturbo und Ermöglicher fungieren._

Der Vorstand der Herba Chemosan ApothekerAG von links nach rechts:
Andreas Janka, Andreas Windischbauer und Maximilian von Künsberg Sarre

Wir befinden uns im Zeitalter einer Employer-BrandingRevolution.

Robert Bogner CEO, Pulpmedia

Menschen verbringen den Großteil ihres Lebens in der Arbeit. Da reicht ein oberflächliches Anwerben nicht, es braucht Tiefe und Substanz.

Paul Lanzerstorfer CEO, Pulpmedia

Arbeitskräftemangel ade

Über 150 Bewerbungen auf eine ausgeschriebene Stelle: So erging es der Linzer VideomarketingAgentur Pulpmedia. In vielen Branchen herrscht akuter Arbeitskräftemangel, man fragt sich also, welches Geheimnis dahintersteckt. „Es liegt an unserem Employer Branding. Unser Social-MediaAuftritt zielt seit Jahren rein auf HR ab. Du siehst in den Storys, wie es ist, bei uns zu arbeiten. Wir zensieren fast nie, außer bei der Weihnachtsfeier“, so Pulpmedia-CEO Paul Lanzerstorfer.

Wie positioniere ich mich als Marke, sodass ich nicht nur als Produkt, sondern auch als Employer Brand wahrgenommen werde? Mit der Digitalisierung hat sich der Arbeitsmarkt stark verändert. Eine standardisierte Stellenbeschreibung auf der Homepage reicht nicht mehr aus, um als attraktiver #placetowork zu gelten. Die „neue Generation des Arbeitens“ will möglichst viel über den zukünftigen Arbeitgeber wissen, legt großen Wert auf die Werte eines Betriebs, das Arbeitsklima und den Wohlfühlfaktor. Es wird vorab schon die Frage gestellt, ob man sich mit dem Unternehmen identifizieren kann – und möchte. „Dafür braucht man einen konsistenten und modernen Unternehmensauftritt“, erklärt Robert Bogner, CEO von Pulpmedia. „Es braucht Kanäle und SocialMedia-Plattformen, auf denen potentielle Arbeitskräfte erreicht werden. Zeitgemäße Inhalte wie Reels und TikToks, die authentisch ansprechen“, so Bogner. Das alles fördert den Aufbau einer treuen Gemeinschaft, die einem Unternehmen neue Möglichkeiten von Mitarbeiterbindung verleiht: „Werde ich als Arbeitgeber von meiner Community als positiv wahrgenommen, vergrößert sich nicht nur meine Reichweite, ich bleibe auch als wünschenswerter Arbeitsplatz im Kopf. Wir befinden uns in einer Employer-BrandingRevolution, in der wir das Need erzeugen, bei uns zu arbeiten“, erklärt Paul Lanzerstorfer.

Klar ist: Man muss nicht von allen geliebt werden, sondern sollte sich auf jene fokussieren, die die eigenen Unternehmenswerte teilen. Verpacken lassen sich diese etwa in ein zeitgemäßes Imagevideo, welches enormes Wirkungspotential nach außen wie auch innen hat. Die zweite relevante Säule liegt in der konsistenten Kommunikation. Die frequentierte Bespielung der Kanäle und die Interaktion mit der

Zielgruppe sorgen dafür, als Unternehmen nicht in Vergessenheit zu geraten. Immer relevanter werden zudem Corporate Influencer: Menschen, die im eigenen Unternehmen arbeiten – und dies auch über Kanäle wie TikTok oder LinkedIn positiv nach außen tragen. „Mitarbeitenden schenken Viewer oft mehr Aufmerksamkeit und Glaubwürdigkeit, da sie nahbarer wirken“, so Paul Lanzerstorfer.

Auch Jobinserate lassen sich mittlerweile in zeitgemäße Videoformate verpacken. „Das können Vorstellungsvideos sein oder ein direkter Wir-suchendich-Aufruf. In jedem Fall muss es aber dynamisch, aufmerksamkeitsstark und kanalspezifisch gestaltet sein. Ich muss diese Videos sehen und denken: ‚Boah, dort zu arbeiten muss geil sein‘“, schmunzelt Robert Bogner. Unternehmen wie Rosenbauer, Internorm und miba haben mit Hilfe von beratenden Workshops und großen HR-Videoproduktionen bereits auf die Expertise von Pulpmedia im Bereich Employer Branding zurückgegriffen. Sie alle haben beschlossen, dem Arbeitskräftemangel zu trotzen und ihren Arbeitgeber-Auftritt aufs nächste Level zu bringen._

Mitmachen +

gewinnen

Pulpmedia verlost einen Employer-BrandingWorkshop im Wert von 3.600 =C. QR-Code scannen und mitmachen!

Green? Deal!

Wenn bei der Kommunalkredit die Rede davon ist, auf Sparkurs zu sein, dann in einem anderen Kontext, als man es bei einer Bank zunächst vermuten würde. Gemeint sind Einsparungen von CO2-Emissionen. In Projekte, die diese ermöglichen, investiert der Spezialist für Infrastruktur- und Energiefinanzierungen nämlich ganz bewusst.

„Wir wollen die Energiewende beschleunigen und Dekarbonisierung vorantreiben“, erklärt Kommunalkredit-CEO Bernd Fislage das vermeintlich einfache Prinzip hinter der Strategie, die seine Bank seit Jahren verfolgt. Bereits 2021 investierte man durch den Bau der größten Elektrolyseanlage Österreichs in der OMV-Raffinerie Schwechat in die Produktion von grünem Wasserstoff. Jährlich bis zu 1.500 Tonnen grüner Wasserstoff sparen hier ab der Inbetriebnahme in diesem Herbst bis zu 15.000 Tonnen an CO2Emissionen ein. Darüber hinaus folgte heuer die Beteiligung an der Finanzierung für den Bau des weltweit ersten Stahlwerks, das grünen Stahl auf

Basis von grünem Wasserstoff und Strom produziert. Das Werk in Nordschweden hat eine Anfangskapazität von 2,5 Millionen Tonnen und spart aufgrund des innovativen Produktionsverfahrens rund 95 Prozent der CO2-Emissionen im Vergleich zur konventionellen Stahlproduktion ein.

„‚H2 Green Steel‘ ist die weltweit fortschrittlichste Anlage zur Herstellung von nahezu emissionfreiem Stahl. Wir begrüßen nicht nur diesen innovativen Ansatz, sondern sind vielmehr überzeugt, dass dies der richtige Weg ist“, so Fislage. Ein Projekt, das es in sich hat – auch finanziell. Das

Text David Bauer
Foto Gettyimages, Petra Spiola, Foto Wagner

An Wasserstoff führt kein Weg vorbei – davon sind wir überzeugt.

Christoph Güntner

Renewables-Experte, Kommunalkredit Austria AG

Finanzierungspaket beläuft sich in Summe auf 6,5 Milliarden Euro, davon stellt die Kommunalkredit 100 Millionen Euro und ist so der zweitgrößte Kreditgeber im Rahmen der Junior Debt Facility. „Wir sind stolz darauf, dieses Leuchtturmprojekt zu unterstützen und einen Beitrag zu einer grüneren Zukunft zu leisten.“ Mit Blick auf die ambitionierten Ziele des europäischen Green Deals setzt die Bank auf einen sauberen Energieträger, der vielversprechend ist. Wie sehr, weiß Christoph Güntner, Renewables-Experte der Kommunalkredit.

„Die Welt braucht Wasserstoff“

„Unser Status als Spezialist für nachhaltige Infrastruktur ermöglicht es, dass wir uns sehr fokussiert und engagiert mit Technologien auseinandersetzen können, an die wir glauben und in die wir in weiterer Folge auch investieren“, so Güntner. Know-how über erneuerbare Energien, Kreislaufwirtschaft und die Energiewende seien Teil des Portfolios, das die Grundlage für diese Vorreiterrolle bietet. „Uns ist bisweilen keine Bank bekannt, die in einen Elektrolyseur investiert hat, der kurz vor der Inbetriebnahme steht.“ Diesen Pioniergeist brauche es, um das Feld für Zukunftstechnologien proaktiv aufzubereiten. Denn bei anderen, vor allem großen Banken, zähle Innovationskraft auf diesem Gebiet nicht gerade zu den Stärken. „Aber auch diese Player wird es brauchen. Wenn sich der Markt etabliert hat, werden hohe Finanzierungsvolumina zu stemmen sein, die nur mithilfe internationaler Großbanken zu bewältigen sind.“

Bis dahin geht die Kommunalkredit, mit gutem Beispiel voran. „Bei der Wasserstoffinfrastruktur stehen wir noch ganz am Anfang, es herrsch-

Wir wollen die Energiewende beschleunigen und Dekarbonisierung vorantreiben.

ten über lange Zeit herausfordernde rechtliche Rahmenbedingungen und die technischen sowie finanziellen Anforderungen sind immens“, fasst Güntner die zentralen Hürden zusammen. Weshalb man sich als Bank trotz dieser drei K.o.-Kriterien wohl weiterhin für Investments entscheidet? „Weil wir der Überzeugung sind, dass an grünem Wasserstoff kein Weg vorbeiführt.“

Europa muss Gas Wasserstoff geben

Wäre der Fortschritt bei grünem Wasserstoff ein Marathon, wären wir laut Güntner derzeit höchstens beim Aufwärmprogramm. „Der grüne Anteil am weltweiten Wasserstoffverbrauch beläuft sich auf einen einstelligen Prozentbereich. Das heißt, wir haben eine immense Menge vor uns, die es noch zu ersetzen gilt. Und bisher gibt es für dieses Produkt weder globale Lieferketten noch einen globalen Markt.“ Zwar habe die Europäische Kommission mittlerweile eine Zwischenlösung für die rechtlichen Rahmenbedingungen auf den Weg gebracht, „nichtsdestotrotz haben wir in Europa wichtige Jahre verloren und dadurch an Wettbewerbsfähigkeit eingebüßt. Wir sind jedoch weiterhin zuversichtlich, was die Zukunft von grünem Wasserstoff in Europa betrifft. Wir haben schon vor Jahren daran geglaubt und tun es auch heute noch.“ Gewisse Bereiche der Industrie könne man schließlich schlichtweg nicht elektrifizieren. „Deshalb wird grüner Wasserstoff zwangsläufig eine Rolle in der Energiewende spielen müssen. Und genau dafür sind wir mit unserer Expertise und unserem technischen Verständnis der richtige Ansprechpartner“, ergänzt Fislage._

Wer braucht schon klassische Rollenbilder?

Fragt man Ursula Hauer, Geschäftsführerin von Hauer & Partner Steuerberatung, welche Dinge sie in ihrer Familie und im Beruf anders lebt als es klassische Rollenbilder noch immer vorgeben, antwortet sie lachend: „Alles!“ Uns erzählt sie, wie sie bereits mit 29 Jahren mit ihrem Mann Thomas gemeinsam die Kanzlei am Mondsee übernommen hat, vor welchen Herausforderungen sie in der Beratung täglich stehen und wieso sie mit dem Unternehmen weiterwachsen möchten.

Wir schreiben das Jahr 2012. Ursula Hauer ist gerade 27, absolviert die Ausbildung zur Steuerberaterin und studiert gleichzeitig Wirtschaftswissenschaften an der JKU. Wer ihre Abschlussprüfung abnimmt? Ihr neuer Partner Thomas. Er ist an der JKU am Institut für Unternehmensgründung und Steuerrecht tätig und die beiden haben sich dort kennen und lieben gelernt. Nur zwei Jahre später wird er seine Zelte in Linz abbrechen und Ursula an den Mondsee folgen. Dort ist sie bereits seit einigen Jahren in einer Steuerberatungskanzlei tätig. Dass sie diese eines Tages übernehmen wird, steht sowohl für sie als auch für die damaligen Eigentümer außer Frage. „Ich hatte schon am Anfang meiner Berufslaufbahn eine klare Vorstellung von meiner Karriere und habe bis heute keinen Tag daran gezweifelt, das sehe ich als großes Privileg.“

Am 1. Juli 2014 ist es dann so weit. Ursula und Thomas Hauer übernehmen gemeinsam die Kanzlei und machen sie zu „Hauer & Partner Steuerberatung“. Seit damals hat sich einiges getan: Nicht nur der Kundenstamm und das Portfolio sind größer geworden, auch das Team hat sich beinahe verdoppelt. Von den ursprünglichen Mitarbeitenden sind fast alle noch in der Kanzlei tätig. Das erfüllt Ursula Hauer zu Recht mit etwas Stolz.

Wie war es für sie als junge Frau, in einer eher männerlastigen Domäne das Ruder zu übernehmen? „Es war mit Sicherheit eine Herausforderung. Ich denke schon, dass man sich als Frau noch stärker positionieren muss, um Vertrauen zu erlangen. Aber es war gemeinsam mit meinem Mann eine wohlüberlegte Entscheidung und es ist bis heute ein unglaublich spannendes Tätigkeitsfeld.“ Mittlerweile bietet die Kanzlei viel mehr als nur die klassische Steuerbera-

tung an. Ursulas und Thomas’ Kompetenzen ergänzen sich dabei optimal. Während sie im klassischen Abgabe- und Steuerrecht ihren Fokus hat, bringt er das Duo unter anderem mit seinem Wissen im internationalen Steuerrecht, der Unternehmensbewertung, dem Arbeits- und Sozialversicherungsrecht oder der Vereinsbesteuerung voran.

Gegenseitige Unterstützung

Ihr Erfolgsrezept: Sie nutzen ihre positiven Synergien nicht nur beruflich, sondern auch privat. Mittlerweile haben die beiden zwei Kinder im Alter von acht und fünfeinhalb Jahren und Ursula konnte kurz nach der Geburt bereits wieder in der Kanzlei tätig sein, eben weil sie und ihr Mann nicht in den klassischen Rollenbildern verhaftet bleiben. „Wir sehen bei uns privat, aber auch beruflich, dass Struktur und Organisation das halbe Leben sind. Wir leben eine sehr gleichberechtigte Beziehung und halten uns gegenseitig den Rücken frei. Unsere Kinder fordern auch ganz bewusst Zeit mit beiden Elternteilen ein und das ist schön zu sehen.“

Diesen Sommer feiert die Kanzlei zehnjähriges Jubiläum seit der Übernahme und gleichzeitig freuen sich die beiden Geschäftsführer, dass ab Juli eine dritte Steuerberaterin in ihrem Team angelobt wird. Renate Handl ist selbst junge Mutter, arbeitet seit drei Jahren bei Hauer & Partner und hat nebenberuflich die Ausbildung zur Steuerberaterin absolviert. „Mit unserem Dreierteam in der Steuerberatung sind wir optimal für die vielseitigen Anfragen unserer Kunden aufgestellt“, freut sich Ursula Hauer. Und auch Renate Handl bereut keine Sekunde ihres Weges: „Steuerberaterin ist mein Traumjob, weil man Menschen helfen kann. Viele denken, der Beruf sei trocken –  ich finde, er ist genau das Gegenteil, nämlich abwechslungsreich und vielfältig. Der Job ist perfekt für Menschen, die gern mit Zahlen und genauso gern mit Menschen arbeiten.“

Die Klienten der Kanzlei schätzen vor allem die kurzen Kommunikationswege und die rasche Reaktionszeit sowie die Lösungsorientierung. „Unternehmen werden heutzutage mit so vielen Anforderungen und Verwaltungsaufwand konfrontiert, dass sie froh

Text Melanie Kashofer Foto Alexandra Gröbner

Der Job ist perfekt für Menschen, die gern mit Zahlen und genauso gern mit Menschen arbeiten.

Renate Handl

Steuerberaterin, Hauer & Partner Steuerberatung

sind, wenn sie gewisse Bereiche abgeben können. Wir verstehen uns als vollumfänglicher Ansprechpartner, mit dem sie gemeinsam Lösungen erarbeiten können.“ Neben der klassischen Steuerberatung wird die Kanzlei mittlerweile bei manchen Kunden in Personalentscheidungen involviert, unterstützt bei Umstrukturierungen im Unternehmen oder bei der Produktkalkulation.

Offen für neue Mitarbeitende

Das fünfzehnköpfige Team profitiert von dieser Vielfalt ebenso. „So können wir unseren Mitarbeitenden nämlich die Möglichkeit geben, in ganz unterschiedliche Themen reinzuschnuppern und sich weiterzubilden.“ Ursula und Thomas ist ganz wichtig, ein offenes Ohr für die Anliegen der Mitarbeitenden zu haben und eine wertschätzende Kommunikation auf Augenhöhe zu leben. Sie sind übrigens immer auf der Suche nach Menschen, die ihr Team ergänzen. Ob

Es ist ein großes Privileg, jeden Tag meine Berufung leben zu dürfen.

Ursula Hauer

Geschäftsführerin und Steuerberaterin, Hauer & Partner Steuerberatung

Quereinsteigerin, Mitarbeiter mit Berufserfahrung, Steuerberaterin oder Partner – ein weiteres Wachstum der Kanzlei ist gern gesehen. „Es ist ein extrem verantwortungsvoller Bereich, in dem wir tätig sind. Es braucht Genauigkeit, Gewissenhaftigkeit, viel Vertrauen und Bereitschaft zur Weiterbildung. Wer das mitbringt, dem haben wir ein sehr abwechslungsreiches Tätigkeitsfeld zu bieten.“

Stellt sich nur noch die Frage, ob die beiden darauf hoffen, dass ihre Kinder die Kanzlei eines Tages übernehmen. „Ich wünsche mir am meisten, dass wir ihnen ein gesundes Werteverständnis mitgeben und ein Bewusstsein, dass man mit Einsatz, Ehrgeiz, Fleiß und Motivation vieles erreichen kann, wenn man möchte. Wenn sie darüber hinaus noch die Leidenschaft zur Steuerberatung in sich tragen, freut es uns. Denn wir sind der Ansicht: Nur was man gerne macht, macht man gut.“ Eben genau wie die Eltern selbst._

Das Interview zum Anhören und mehr über Hauer & Partner ab 10.7.2024.

#138

Renate Handl

Steuerberaterin –  ist das echt ein Traumjob?

Im Team von Hauer & Partner wird wertschätzende Kommunikation auf Augenhöhe großgeschrieben.

„Wir setzen unsere Vorwärtsstrategie ungebremst fort“

Die Wertschöpfung der VKB in einem Satz? Aus Österreich, in Österreich und für Österreich. War die mittelständische Bank seit ihrer Gründung auf Oberösterreich fokussiert, setzt das Vorstandsteam rund um Generaldirektor Markus Auer seit 2021 die Segel auf Wachstumskurs – in Wien, Salzburg und in Zukunft auch in der Steiermark. Mit Erfolg? Das verrät er bei unserem Besuch.

Wo wir Markus Auer zum Interview treffen? In der Wiener Salztorgasse, der Salzburger Karolingerstraße, sogar schon am neu geplanten Standort in Graz oder doch wie gewohnt in der Linzer Innenstadt? Eine berechtigte Frage. Denn die VKB verfolgt ein Expansionsmodell in ganz Österreich. Die Auflösung: Das Interview findet in der Zentrale in Linz statt, wo der Vorstandsvorsitzende über das beste Geschäftsergebnis der Geschichte, das weitere geplante Wachstum und die dafür benötigten Transformationsprozesse spricht.

Die Bilanz 2023 war das beste Ergebnis in der VKBGeschichte. Business as usual oder auch mal ein

Moment zum Innehalten und Stolzsein?

Markus Auer: Den Moment gab es natürlich, um anzustoßen und den Erfolg angemessen zu feiern. Sonst verliert man auch den Antrieb, die nächsten Meilensteine anzupacken und zu erreichen. Mein Versprechen an die Mitarbeiter war und ist stets, dass wir es gebührend feiern, wenn wir Ziele sowie Zwischenziele erreichen und uns der gesamte Transformationsprozess gelingt. Deshalb haben wir heuer schon auf den Erfolg unserer Frühjahrskampagne angestoßen, da wir auch 2024 bereits über den Erwartungen liegen, die wir uns selbst gesteckt haben.

2021 hat das Vorstandstrio mit der Übernahme der Leitung konkrete Ziele und eine Erwartungshaltung an die Zukunft der Bank definiert. Wurden diese erfüllt oder übertroffen?

Markus Auer: Weit übertroffen, und das, obwohl sie ambitioniert waren. Zum Teil haben wir unsere Ziele für 2025 bereits 2022 erfüllt, weil wir direkt nach unserem Start schnell erste Erfolge verbuchen konnten. Im Private Banking haben wir

Text David Bauer
Foto VKB/Neumayr/ Christian Leopold
Antje Wolm

Wir sind die Bank für den Mittelstand.

die Kapazitäten, vor allem im vergangenen Jahr, zusätzlich verstärkt, was sich heuer zu Jahresbeginn bemerkbar macht – im Wertpapiergeschäft liegen wir deutlich über der Planung. Deshalb haben wir den Strategieprozess über 2025 hinaus bereits eingeläutet, um uns neue Ziele zu setzen, die uns weiterhin motivieren und unsere Entwicklung vorantreiben.

Warum ist nicht nur das positive Zinsumfeld ausschlaggebend für dieses historische Ergebnis?

Markus Auer: Ausschlaggebend ist vor allem unsere klare Ausrichtung auf den privaten so-

Jetzt im Geschäftsund Nachhaltigkeitsbericht informieren:

Klimawandel bekämpfen. Anteil von Frauen in Führungspositionen erhöhen. Weniger Müll verursachen. Diversifikation beschleunigen. Umweltbilanzen für Produkte vorlegen. Umfassende Transparenz schaffen. Durchschnittliche Aus- & Weiterbildungsstunden steigern. Lieferant:innen auf ihre Nachhaltigkeitsperformance überprüfen Keine Deponierung von Abfällen zulassen. Nachhaltiges Wachstum realisieren. 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Energien nutzen. Ecovadis Reporting kontinuierlich verbessern. Absolute Scope3-Emissionen reduzieren. Innovation forcieren. Zirkuläre Geschäftsmodelle an den Start bringen. Arbeitsunfälle weiter senken. Mehr Sekundärmaterialien einsetzen. Emissionen aus Logistik verringern. CDP A-score erzielen. Nachhaltiges Produktdesign verankern.

wie unternehmerischen Mittelstand. So sind Familienbetriebe oder etwa eigentümergeführte Unternehmen unsere Zielgruppe, auf die wir uns bewusst fokussieren. Es gehört auch Mut dazu, börsennotierten Unternehmen oder internationalen Großbetrieben, den Rücken zuzukehren. Aber diese Transformationsprozesse machen sich spürbar bezahlt.

Versteht man als mittelständische Bank die Bedürfnisse dieser Zielgruppe am besten?

Markus Auer: Wir legen großen Wert darauf, unseren Kunden auf Augenhöhe zu begegnen – das

Wir bei Greiner, einem Global Player im Bereich Kunststoff- und Schaumstoff, verfolgen zielstrebig unsere Ambitionen im Bereich Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft und Innovationen!

Physische und mentale Gesundheit fördern. Mehr Strom selbst produzieren. Globalisierung vorantreiben. Net-Zero Plan vorlegen. Energieeffizienz verbessern. Lokale Gemeinschaften unterstützen. Umweltmanagementsysteme etablieren. Recyclingfähigkeit steigern. Inklusion fördern. Menschenrechte sicherstellen. ESG-Risiken mitigieren. Kreisläufe schließen. Resilienz von Liefer ketten stärken. Alte Denk- und Verhaltensmuster sprengen.

geht nur, wenn das Größenverhältnis zwischen ihren Betrieben und uns als Bank im Einklang ist. Internationale Großkonzerne werden am besten von Banken betreut, die über das entsprechende ausländische Korrespondenzbankennetz und weltweite Niederlassungen verfügen. Und so ist es umgekehrt unsere große Stärke, innerhalb unseres Kernmarkts mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Es gibt zahlreiche Hotels, Schlossereien und viele weitere Betriebe, deren Business in Österreich stattfindet. Deren Bedürfnisse verstehen wir als mittelständische Bank ideal.

Heuer wird es eine neue Filiale in Graz sowie auch eine zweite Filiale in Wien geben. Wie wichtig ist es, bei diesem Angebot mit der Zeit zu gehen –  weg von der klassischen Bank, hin zur designierten Beratungsfiliale?

Markus Auer: Unsere Kunden bezahlen uns nicht für eine schöne Fassade, sondern für unsere qua-

3 Zutaten für Markus Auers Erfolgsrezept

#1 Konsequenz in der Umsetzung „Veränderung herbeizuführen ist einfacher, wenn klar ist, dass sie notwendig ist. Aber auch wenn es gut läuft, oder erst recht dann, muss man sich weiterentwickeln. Dafür braucht es die nötige Konsequenz.“

#2 Gute Kommunikation – intern wie extern

„Als Vordenker und Führungskraft darf man nicht zu weit vorausrennen. Es geht darum, sowohl Kunden als auch Mitarbeitende bewusst mitzunehmen.“

#3 Mit der Zeit gehen „Digitalisierung, KI und Cybersicherheit sind auch für eine Bank zentrale Themen. Hier lautet unsere Aufgabe: unser digitales mit unserem persönlichen Angebot so intelligent wie möglich zu verknüpfen.“

litativ hochwertige Beratung in einem angenehmen Ambiente. Das denken wir sowohl in unserem Konzept als auch im endgültigen Filialdesign mit. Alle Standorte sind auf persönliche Beratung ausgerichtet, für die unser Team 60 Stunden pro Filiale und Woche zur Verfügung steht. Und wo früher der Kassensafe stand, findet man heute einen Weinkühlschrank. Das ist ausdrücklich keine Abkehr vom Bargeld, es ist eine Reaktion auf sich verändernde Kundenbedürfnisse. Der unternehmerische und private Mittelstand ist im Umgang mit Bargeld – egal ob welches am Bankomaten abgehoben wird oder Überschüsse am Cash-Recycler einbezahlt werden – so selbstständig, dass wir dafür „nur“ die notwendige Infrastruktur bieten müssen. Zeit und Geld investieren wir stattdessen in unsere Mitarbeiter, die ein hohes Maß an Beratungsqualität liefern.

Die Wertschöpfung lässt sich als „aus Österreich, für Österreich und in Österreich“ zusammenfassen. Wie zentral bleibt diese Loyalität zum Standort für das Wertekonstrukt und die Philosophie auch in Zukunft?

Markus Auer: Seit über 150 Jahren sind wir im Eigentum unserer Genossenschaft. Deren Interesse daran, dass wir in Österreich unsere Steuern sowie unsere Löhne und Abgaben zahlen, liegt auf der Hand. Es gibt keinerlei Überlegungen dahingehend, etwas ins Ausland zu verlagern. Was ich nicht ausschließen möchte, dass wir in sehr sehr ferner Zukunft auch einmal Geschäfte in Bayern machen. Jetzt konzentrieren wir uns aber auf die Durchdringung der Bundesländer, die wir mit unserer Expansion erschließen.

Auf den Lorbeeren ausruhen ist also nicht Teil dieses Expansionsmodells. Was steht in den kommenden Jahren an?

Markus Auer: Es ist auch in unserer Verantwortung gegenüber unseren Genossenschaftsmitgliedern, die Reserven weiter aufzubauen, um auf mögliche Krisen vorbereitet zu sein, die mehrere Jahre andauern können. Darüber hinaus wollen wir unseren Bekanntheitsgrad erhöhen und unseren Wachstumskurs fortsetzen. Dafür brauchen wir Personal in mehreren Bundesländern, sprich auch eine starke (Arbeitgeber-)Marke, die wir weiterhin aufbauen. Mein Wunsch: 2030 denken alle, die unser Logo sehen als erstes an die VKB –und als zweites daran, dass wir die beste Mittelstandsbank Österreichs sind._

Der PHYGITALE Mensch

Die Konsumenten von heute entwickeln sich immer mehr zu einer Mischung aus physisch und digital einkaufenden Kundinnen, sogenannten „phygitalen“ Menschen.

Beim „Advicum x Macher Business Lunch“ unter dem Titel „Disrupt or go broke“ beleuchteten Experten das neue Konsumverhalten und was es in Zukunft im Einzelhandel braucht, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Mitte März lud die Handelskammer Schweiz-ÖsterreichLiechtenstein gemeinsam mit Advicum Consulting und Abrantix zum Toptalk und Networking ins Schwarze Kameel im ersten Wiener Gemeindebezirk. Andreas Kronberger, Partner bei Advicum, und Roger Niederer, CEO von Abrantix, hielten zwei Vorträge zu den neuesten Entwicklungen im Einzelhandel. Wir bringen die Hauptaussagen auf den Punkt._

Vollständig digitale Lieferketten und schnelle, kostengünstige Produktionen bringen hohe Umsätze.

Der heimische Handel muss sich den ständig verändernden Kundenbedürfnissen anpassen.

Eine OmnichannelStrategie schafft neue Anreize für das stationäre Einkaufserlebnis.

Egal für welche Branche, es gilt immer, dass die einzige Konstante die Veränderung ist.

Das Zeitalter des digitalen Zahlungsverkehrs hat gerade begonnen.

Es ist wichtig, auf veränderte Konsumgewohnheiten einzugehen.

Digitalansätze sprechen Kunden auf allen Kanälen und Touchpoints an.

Wer ausschließlich auf stationären Verkauf setzt, wird Konsumenten an Fernost verlieren.

von links: Urs Weber, Matthias Ortner, Roger Niederer, Daniel Knuchel, Andreas Kornberger

Wir müssen

Als Führungskraft muss man wirklich mit dem Herzen dabei sein.

Über Klischees und Vorbehalte. Über ein gelungenes Miteinander. Und darüber, was all dem zugrunde liegt: unsere Gefühle. Vor allem dort, wo „echte Kerle“ zugange sind, wo man „durch die harte Schule des Lebens muss“, wo kein Platz für Gefühlsduseleien ist – etwa in der Baubranche. Mit all diesen Klischees räumt das Bauunternehmen Waizenauer eiskalt auf. Oder besser gesagt: warmherzig und fortschrittlich

Es ist also so weit … ich mache mich auf den Weg zu meinem ersten Termin bei einem Psychologen. Genauer gesagt bei einem Männerpsychologen. „Nein, alles gut bei mir!“, versichere ich meinem privaten Umfeld. Bin ja schließlich rein beruflich dort. Für ein Interview. Warum es mir trotzdem ein Anliegen ist, das gegenüber meinem engsten Kreis doppelt und dreifach klarzustellen? Vermutlich ist das das erste Indiz dafür, wie sehr dieses Thema nach wie vor stark mit Tabus behaftet ist. „Männer sind schließlich Weltmeister im Aushalten“, bestätigt der „Männerkenner“ Richard Schneebauer, kurz nachdem ich –in einem Büro, nicht auf einer Couch – Platz genommen habe. Über weite Strecken ist das aus seiner Sicht eine gute Qualität. „Etwa wenn auf der Baustelle am späten Nachmittag noch die Decken fertig betoniert werden müssen und alle wissen: Wir ziehen das jetzt durch und es gibt keine Müdigkeit.“

Doch wie so oft gilt: Die Dosis macht das Gift. „Auf Dauer leidet dann das Zwischenmenschliche. Aggressionen, Wut oder Schweigen sind typische Reaktionen, wenn Männern einfach alles zu viel wird.“ Daran, wie der Stein zwischen Schneebauer und dem Bauunternehmen Waizenauer einst ins Rollen geriet, kann sich Geschäftsführerin Doris Vitale nur zu gut erinnern: „Wir hatten vor mittlerweile fast fünfzehn Jahren ein Problem mit dem Verhalten einer unserer Führungskräfte, der als extremer Patriarch aufgetreten ist und andere Mitarbeitende unterdrückt hat.“ Die gelernte diplomierte Krankenschwester wendet sich zu dieser Zeit an Schneebauer, weil die Denkweise, man müsse da durch und sich abhärten, für sie veraltet und nicht tragbar ist.

„Am Anfang wurden wir belächelt“

Was als einfaches Coaching für Mitarbeitende begann, ist zur langfristigen Maßnahme in der Personalentwicklung mit Alleinstellungsmerkmal geworden. Denn die Waizenauer-Führung und Schneebauer selbst erkennen schnell, welches Potential hinter dieser Idee steckt. „Anfangs war es noch schwierig, Akzeptanz in der Breite der Belegschaft zu finden“, erinnern sich die beiden. Nach und nach habe sich dann ein gegenseitiges Vertrauen entwickelt. „Heute nehmen Mitarbeitende kostenlos bis zu fünf Sitzungen in Anspruch, um

Text David Bauer

über ihre beruflichen wie auch privaten Bedürfnisse und Herausforderungen zu sprechen.“ Ein Angebot, das diese zu schätzen wissen.

Dabei fällt auf: Viele Betriebe kümmern sich bereits um das körperliche Wohlbefinden ihrer Mitarbeitenden. Gesundes Essen in der Kantine und der Betriebssport haben meist ihren Stammplatz unter den Benefits gefunden, auch Angebote für Vorsorgeuntersuchungen sind im Kommen. Während sich Investitionen in die physische Gesundheit von Mitarbeitenden zuletzt stark etabliert haben, hinkt der Stellenwert der mentalen Gesundheit allerdings noch immer hinterher. „Aber wenn sich Menschen nicht wohlfühlen und mit

Acht von zehn Männern haben keinen besten Freund, dem sie erzählen, wie es ihnen wirklich geht.

Richard Schneebauer Soziologe und „Männerkenner“

sich selbst nicht gut klarkommen, erschweren sie sich selbst und anderen den Alltag“, gibt Vitale zu bedenken. Ein rundes Zusammenspiel aus physischer und psychischer Gesundheit stehe daher an oberster Stelle. Was die beiden für die erfolgreiche Umsetzung empfehlen? „Sowohl männer- auch als frauenspezifische Angebote schaffen. Darüber hinaus dem Thema in und aus den Führungsebenen den Rücken stärken.“ Und am allerwichtigsten: „Mit dem Herzen dabei sein, offen auf die Menschen zugehen und spüren, was in ihnen vorgeht.“_

Menschen, die bewegen.

„Der Markt bietet weiterhin zahlreiche
Chancen“

Das Wachstum der Weltwirtschaft verlangsamt sich, der globale europäische Exportanteil sinkt. Doch trotz dieses teilweise schwierigen Umfelds gibt es für heimische Unternehmen viele Chancen, um die eigene Exporttätigkeit zu steigern Das Export Center OÖ, eine Initiative der WKO Oberösterreich und des Landes Oberösterreich, unterstützt sie dabei als Möglichmacher und Fehlersucher. Worauf es jetzt ankommt, erzählt Leiter Florian Zeppetzauer im Interview.

Oberösterreich ist ein Exportbundesland: Jeden zweiten erwirtschafteten Euro verdanken wir direkt oder indirekt dem Export, der den Wohlstand sichert. Wie entwickelt sich die Lage derzeit?

Florian Zeppetzauer: Wir beobachten einige ungünstige Faktoren, beispielsweise geht der europäische Anteil am weltweiten BIP zurück, wir verlieren Boden an die USA und China. Gleichzeitig verlangsamt sich gerade das Wachstum der Weltwirtschaft generell. Unternehmen beschweren sich über eine sinkende Planbarkeit wegen internationaler Konflikte, auch nehmen Handlungshemmnisse wie etwa durch steigende Zölle teilweise zu. Trotz dieser herausfordernden Lage behaupten sich aber viele heimische Unternehmen weiterhin erfolgreich, der Markt bietet nach wie vor zahlreiche Chancen.

Zum Beispiel?

Welche Absatzmärkte sind derzeit im Kommen?

Florian Zeppetzauer: Viele prognostizieren Indien als gewaltigen Wachstumsmarkt, allerdings gibt es dort innerhalb des Landes sehr viele unterschiedliche Gesetzgebungen, die komplex zu bearbeiten sind. Südostasien ist auch sehr spannend; Europa wird natürlich ein sehr wichtiger Markt bleiben.

Das Export Center OÖ unterstützt Unternehmen beim Export. Gibt es Strategien und Ratschläge, die für (fast) alle Unternehmen und Branchen anwendbar sind?

Florian Zeppetzauer: Es ist wichtig, neugierig zu bleiben und keine Märkte kategorisch auszuschließen, auch wenn man auf den ersten Blick sehr skeptisch

Florian Zeppetzauer: Unsere Unternehmen sind im internationalen Vergleich kleiner und deswegen oft sehr flexibel. Besonders bemerkbar macht sich das im Maschinenbau, wo kleinere Chargen produziert werden können. Viele heimische Betriebe haben außerdem Nischenmärkte gefunden, in denen sie global und manchmal antizyklisch erfolgreich sind –  etwa im Greentechbereich. Eine große Chance ist sicher auch der Luxusgütermarkt, wenngleich er auch schwer zu bearbeiten ist.

Text Valentin Lischka

ist. Wichtig ist außerdem eine gewisse Geduld; es gilt, langsam die Fühler auszustrecken und sich natürlich gut zu informieren. Besonders für exotische Märkte braucht es einen langen Atem, auch durch die kulturellen Unterschiede. Ein Unternehmer hat uns von seinen Plänen erzählt, sich am südkoreanischen Markt zu etablieren. Erst die dritte Reise und Marktbearbeitung war erfolgreich, heute hat er dort eine Niederlassung und das Land ist sein wichtigster Auslandsmarkt.

Welche Aufgaben erfüllt das Export Center OÖ?

Florian Zeppetzauer: Erster und größter Aufgabenbereich ist die tägliche Beantwortung von Anfragen aller Art zum Thema Export, wir stellen die richtigen Kontakte her und vermitteln Know-how. Dabei arbeiten wir eng mit der Außenwirtschaft Austria zusammen. Der zweite Schwerpunkt ist die Abwicklung von Veranstaltungen, das proaktive Aufgreifen von aktuellen Themen, eine Art Wissensimport für heimische Betriebe. Der dritte Bereich umfasst das Aufbereiten von exportspezifischen Unterlagen und Datenmaterial, welche Unternehmen zur Verfügung gestellt werden, aber beispielsweise auch bei Besuchen von Botschafterinnen in Oberösterreich gebraucht werden.

Es ist wichtig, neugierig und hartnäckig zu bleiben.

Zeppetzauer

Mit welchen Anfragen kommen die österreichischen Exportunternehmen auf euch zu?

Florian Zeppetzauer: Das ist das Spannende an unserer Aufgabe, nie ist eine Anfrage genau wie die andere. Die Anfragen reichen von Basisinfos bis zu Detailwissen. Viele Unternehmen, die auf uns zukommen, haben selbst ein umfassendes Marktwissen und viel Exporterfahrung. Wir sind Möglichmacher und Fehlersucher. _

Alles auf Lager.

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Mit der intelligenten Kombination von effizientem Warehousing, flächen‑ deckenden Transportnetzwerken und kundenspezifischen Value Added Services bietet DACHSER integrierte Lösungen für Ihre individuellen Anforderungen.

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Florian
Leiter, Export Center OÖ

ENT DECKEN

Die neue Bodenständigkeit

Luxus kann anstrengend sein. Dann, wenn er laut und aufdringlich ist – und verschwenderisch, sodass man ihn sowieso nicht guten Gewissens genießen kann. Luxus kann aber auch bodenständig sein, im Einklang mit der Natur und auf eine nachhaltige Art und Weise, die inspiriert. Das Fünf-Sterne-Resort Alpenhof Murnau zeigt genau das vor. Umgeben vom Naturschutzgebiet Murnauer Moos zählt es zu den Top 25 der „101 besten Hotels Deutschlands“ und wurde mit Platz vier in der Kategorie der besten Hideaways ausgezeichnet.

Der gebürtige Murnauer Christian Bär leitet den Alpenhof Murnau am Staffelsee gemeinsam mit seiner Frau nun schon seit über zehn Jahren – und zwar im Einklang mit der Region mit einem durchdachten Nachhaltigkeitskonzept. Das beginnt bei den kunstvollen Blumenarrangements des Murnauer Floristen Andreas Müssig und endet noch lange nicht in der Küche. Dort treffen heimische Einflüsse auf hochwertige, regionale und saisonale Zutaten von Chefkoch Claus Gromotka, der sich der Devise „Die neue Bodenständigkeit“ verschrieben hat. Wie luxuriös Bodenständigkeit sein kann, erlebt man hier übrigens auch in den 104 gemütlichen Zimmern und Suiten (elegant-alpin mit Holzarbeiten), wenn sich täglich ein malerischer Blick vom Balkon oder der Terrasse auf das mystische Murnauer Moos eröffnet.

alpenhof-murnau.com

DIE MACHER Der Interviewpodcast mit Menschen, die bewegen.

Entdecke über 135 Podcastfolgen zur Inspiration.

Oberösterreich feiert 2024 ein regelrechtes Superkulturjahr – und zwar nicht nur wegen der Europäischen Kulturhauptstadt Bad Ischl/Salzkammergut oder wegen des 200. Geburtstags von Anton Bruckner. Tatsächlich lässt sich im ganzen Land Kultur erleben. Dazu haben wir gleich mehrere Podcastfolgen mit Kulturbotschafterinnen aufgenommen:

#126 Von New York bis Mattighofen –  was entdeckt man im Entdeckerviertel, Gernot Bernroider und Robert Ortner?

#124 Warum ist der Attersee eine Inspirationsquelle, Evelyn Obermaier und Tobias Takacs?

#122 So wird Kultur lebendig in der Stadt Steyr –mit Manfred Russmann und Karl Michael Ebner

#119 Wellness, Kulinarik und Kultur genießen in der Vitalwelt Bad Schallerbach –  mit Peter Gillmayr und Dagmar Holter

Out-of-home-Werbung ist weiterhin der Reichweitenstar.

Christian Urban Geschäftsführer, USP Außenwerbung

„Gemeinsam sind wir unschlagbar“

Österreich gilt europaweit als besonders affin für Plakatwerbung. Die Beliebtheit von klassischer und digitaler Out-of-home-Werbung ist nach wie vor hoch, gleichzeitig ändern sich die Anforderungen der Kunden. Seit der Fusion mit Progress Werbeland ist USP Außenwerbung mit mehr als 5.500 Plakatflächen zum größten Anbieter in Oberösterreich aufgestiegen.

Der Besuch bei USP Außenwerbung beginnt für uns mit einem Déjà-vu. Wie schon bei unserem ersten Interview vor mehr als elf Jahren begrüßt uns Firmenhund Zookie beim Betreten des Büros in der Freistädterstraße – wenngleich auch deutlich weniger stürmisch als damals. „Er ist in bester Gesellschaft, wir haben durch ein größeres Team mittlerweile vier Hunde, die hin und wieder hier den Tag verbringen“, sagt Geschäftsführer Christian Urban – heute ist mit Zookie aber nur einer anwesend.

Seit der Fusion mit Progress Werbeland 2022 ist USP Außenwerbung zum größten Anbieter für Werbeflächen in Oberösterreich aufgestiegen. „Insgesamt können wir unseren Kunden 5.500 Plakatflächen anbieten – sowohl im Zentralraum als auch in ländlichen Regionen“, sagt Urban. Vergangene Lücken wurden geschlossen, die Reichweite erhöht. „Damit gewährleisten wir eine optimale Abdeckung in jedem einzelnen Bezirk.“ Die vorhandene Infrastruktur der beiden fusionierten Anbieter würde sich optimal ergänzen.

44 Jahre Branchenerfahrung

Optimal ergänzen sich nach eigenen Angaben auch die neuen Führungskräfte der USP Außenwerbung. Bisheriger Geschäftsführer Johann Prem setzt sich zur Ruhe, Urban wird alleiniger Geschäftsführer und vertritt weiterhin die kaufmännische Agenda. Neu und hauptverantwortlich für das Standortmanagement ist Prokurist Alexander Prötsch. „Ich bin seit 24 Jahren in der Außenwerbebranche tätig und habe österreichweit Erfahrung gesammelt“, sagt Prötsch, der in der Vergangenheit etwa österreichweit Werbekonzepte für Handelsunternehmen entwickelte

und dabei auf die Produkte der USP zurückgriff. Bei einer Schwesterfirma der USP Außenwerbung arbeitete er eng mit Urban zusammen. Prötsch: „Wir haben erkannt, dass sich unsere Expertisen perfekt ergänzen. Als Duo haben wir 44 Jahre Branchenerfahrung, das ist in Österreich in der Form einzigartig“. Für Urban gilt dabei derselbe Spruch wie bei der Fusion: „Allein ist man stark, gemeinsam unschlagbar.“ Für den Oberösterreicher Prötsch ist der Wechsel von Wien nach Linz auch eine Rückkehr in seine alte Heimat.

Sowohl Urban als auch Prötsch beobachteten in den vergangenen zwei Jahrzehnten einige Veränderungen in der Branche. „Das Geschäft ist schnelllebiger geworden, die durchschnittliche Buchungszeit entwickelte sich von vier auf zwei Wochen“, erklärt Prötsch. Gleichzeitig stiegen die Qualitätsansprüche der Kunden enorm. Kennzahlen wie der Tausend-Kontakt-Preis und Standorte der Plakate werden genauer analysiert. Besonders KMU rät Urban übrigens, sich bis zu einem halben Jahr vor der Platzierung der Werbung zu melden. „Dann gibt es ausreichend Zeit, um die idealen Werbeflächen auszusuchen“, erklärt er. Kurzfristige Buchungen haben weniger Spielraum. Für große Kampagnen sei diese frühe Auswahl weniger relevant – da es dabei ohnehin auf eine umfassende Streuung ankomme.

Ungebrochener Aufschwung

Wenn es nach dem Geschäftsführer geht, kommt man an Außenwerbung auch in Zeiten der Digitalisierung nicht vorbei. „Sie ist weiterhin der Reichweitenstar, wir spüren einen ungebrochenen Aufschwung“, sagt Urban. Mit keinem anderen Werbemittel könne flächendeckend eine derartige Reichweite aufgebaut werden. „Während

Text Valentin Lischka Foto Antje Wolm, Erich Sinzinger

Gemeinsam haben wir 44 Jahre Branchenerfahrung.

Alexander Prötsch Prokurist, USP Außenwerbung

Außenwerbung –darauf kommt es an

3 Tipps von Christian Urban

#1 Bis zu einem halben Jahr vorausplanen, um Wunschflächen zu bekommen.

#2 Plakatgestaltung: Weniger ist oft mehr.

#3 Fünf-Sekunden-Regel: Was in dieser Zeit nicht erfasst werden kann, ist zu viel.

Print- und Fernsehetats gekürzt werden, wird immer mehr in out of home und online umgeschichtet.“ Der Grund dafür: Die beiden Bereiche lassen sich gut kombinieren. „Junge Leute erreicht man sowohl online als auch draußen – die Mobilität steigt in dieser Zielgruppe weiter an.“ Österreich gelte europaweit als besonders affin für Plakatwerbung.

Auch in der Außenwerbung werden digitale Formate wichtiger – etwa mit Animationen bespielbare Flächen wie Premiumscreens oder Digital Citylights. „Wir bieten derzeit elf derartige großformatige Premiumscreens in Linz an, in unserem Portfolio befinden sich zusätzlich 30 digitale Citylights in der Innenstadt“, erklärt Urban. Ein USP der USP Außenwerbung: Nicht nur analoge und digitale Angebote können kombiniert werden, lokale Kunden können auch österreichweite Flächen mitbuchen.

Aktuell investiert das 1992 gegründete Unternehmen in den Ausbau des Angebots. Das Premiumscreen-Netzwerk wird um drei neue Standorte erweitert. „Urfahr – also alle drei Haupteinfahrtsstraßen mit der Rudolf-, Leonfelder- und Freistädterstraße – wird komplett digitalisiert“, sagt der Geschäftsführer. Das Unternehmen will nach und nach seine Transformation vom Außenwerber zum Gesamtanbieter für digitale und analoge Out-of-home-Werbung vorantreiben. „Besonders die digitalen Citylights und Premium Screens sind derzeit die größten Wachstumsbringer, das klassische Plakat werden sie allerdings nicht tot bekommen, aber die Umsätze werden sich mit der Zeit angleichen“, prophezeit Urban._

Redakteur Valentin Lischka taucht in die Welt der Außenwerbung ein.

Die Gäste müssen sich so wohl fühlen wie bei Freunden oder zuhause.

Manu Binder

„Fortgehen wird bewusster“

Das Ausgehverhalten verändert sich: Konsumentinnen und Konsumenten entwickeln ein stärkeres Bewusstsein für Qualität und Genuss, gleichzeitig geht man weniger fort. Für Dombar-Chef Manu Binder sollte sich die Gastronomie stärker an ihren Wurzeln orientieren: „Die Gäste müssen sich wie zuhause fühlen“, sagt er.

Betriebs- und Gastronomieleiter, Restaurantmanager in unterschiedlichsten Linzer Betrieben: Schon lange bevor Manu Binder 2018 die Dombar im Linzer Zentrum gründete, sammelte er Erfahrung in der Branche. „Die Zeiten haben sich geändert“, sagt er, „das Publikum geht heutzutage nicht mehr so wie früher fort.“ Einerseits habe die Coronakrise das Fortgehverhalten negativ beeinflusst. Andererseits seien Lokal-, Club- und Cafébesuche nicht mehr die beliebteste Möglichkeit, andere Menschen kennenzulernen. „Ich habe den Eindruck, heute schreibt man sich eher auf Internetplattformen an.“

Der klassische „Lokal-Zieher“ sei laut Binder ebenfalls zum Auslaufmodell geworden, generell werde weniger Alkohol konsumiert. Stattdessen würde das neue Publikum versuchen, den Genuss hochleben zu lassen. „Man geht bewusster fort und sucht dabei mehr nach Qualität.“ Diesen Anforderungen will Binder in der Dombar gerecht werden. „Wir arbeiten mit regionalen und saisonalen Produkten und sind immer um ein umfassendes Angebot von offenen Weinen bemüht, die gut zu den Speisen korrespondieren.“ Insgesamt hat die Dombar mehr als 100 verschiedene Weine im Sortiment. Seit einiger Zeit würde auch der Stellenwert von Hausmannskost steigen. „Die Gäste freuen sich immer mehr über Bodenständiges.“ Binder setzt in seinem

Angebot auf eine Kombination von höher- und niedrigpreisigen Angeboten. Wichtig ist für ihn die Transparenz. „Wenn man hohe Qualität anbietet, muss man das auch entsprechend kommunizieren, dann gibt es Verständnis bei den Konsumentinnen und Konsumenten.“ Um die Kulinarik kümmert sich Küchenchef Peter Prandstötter. Den Service verantwortet Georg Probst.

Neuer Gastgarten mit Blick auf Mariendom

Rechtzeitig zum Sommerbeginn eröffnete die Dombar einen Gastgarten für bis zu 100 Gäste. Worauf kommt es dabei an? Für Binder ist die Aussicht einer der wichtigsten Faktoren. „Und die ist bei uns mit einem wunderschönen Blick auf den Linzer Mariendom natürlich im Triple-A-Bereich.“ Durch die Erweiterung werden die Wege in die Küche kürzer – und das Essen soll schneller am Tisch landen.

In die Zukunft der Gastronomie blickt Binder trotz steigender Kosten und Fachkräftemangel optimistisch. „Wir müssen den Blick zurück auf die Wurzeln werfen“, sagt er. „Gäste müssen sich fühlen, wie wenn sie bei guten Freunden einen entspannten Abend genossen hätten, dann kommen sie wieder.“_

Was wir ein MODEL immer schon mal fragen wollten

Einen Plan B gab es für Victoria Karner nie. Mit fünfzehn hat sie noch während der Schulzeit mit dem Modeln begonnen –  und lebt seither, auch vierzehn Jahre später, den Traum vieler als international erfolgreiches Model. Außerdem ist sie Unternehmerin und Pilatestrainerin. Wir haben sie im Podcastinterview mit Fragen gelöchert. Hier ein kleiner Vorgeschmack.

Wie wird man Model?

Victoria Karner: Der schwierigste Schritt ist der Anfang. Du brauchst eine Agentur, du brauchst jemanden, der dir erklärt, wie alles funktioniert. Ich glaube, es steht und fällt immer damit, ob man sich zutraut, diesen Beruf zu ergreifen. Viele schnuppern einfach mal rein, neben der Schule, neben dem Studium – dann suchst du dir eine Agentur und los geht’s.

Was bedeutet Schönheit für dich?

Victoria Karner: Selbstbewusstsein.

Wolltest du je bei einer Castingshow wie „Germany’s next Topmodel“ mitmachen?

Victoria Karner: Nein, auf gar keinen Fall. Sowohl Misswahlen als auch Castingshows waren bei mir nie ein Thema. Es ist halt trotzdem vor allem eine Show, da geht’s um Einschaltquoten. Das ist nicht der realistische Alltag eines Models: Ich habe wirklich sehr, sehr selten Shootings, wo im

Hintergrund ein Auto explodiert oder ich mich irgendwo abseilen muss (sie schmunzelt).

Was sind die drei wichtigsten Eigenschaften eines Models?

Victoria Karner: Das Erste und Wichtigste ist, dass du selbstbewusst bist. Denn als Model bekommst du bei Castings ständig gesagt, du seist zu groß, zu klein, zu dick, zu dünn, zu blond, zu was auch immer – da darf man sich trotzdem in seinem Dasein nicht beirren lassen. Das Zweite ist Pünktlichkeit. Und drittens: Es sollte einfach Spaß machen!

Sind Influencer die neuen Models?

Victoria Karner: Die sind schon eine neue Konkurrenz, weil die auch eine riesige Reichweite haben. Der Unterschied ist, dass diese ja, anders als Models, als Markenbotschafter gebucht werden. Instagram wird aber auch für Models immer wichtiger. In London war es ganz oft so, dass du

Diversität ist tatsächlich in der Modebranche angekommen.

Victoria Karner Model, Gründerin, Modelclass und PowerPilates-Trainerin

beim Casting deinen Instagramaccount angeben musstest. Da spielt die Followeranzahl bestimmt auch eine Rolle.

Eine ganz andere Art von Konkurrenz: die KI. Viele Marken verwenden bereits KI-Bilder für ihre Werbung, es gibt KI-Models, sogar KI-Influencer. Denkst du, dass diese eine Gefährdung für deinen Job darstellen?

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Victoria Karner: Ich sage jetzt mal so mutig – ich glaube, für meinen Job nicht. Denn, soweit ich weiß, kann KI keine Emotionen transportieren. Und das ist aber genau die Sparte, in die mein Beruf fällt. Ich mache viele Sachen, wo es auf die Emotionen ankommt.

Ist Diversität in der Modebranche tatsächlich angekommen? Und wenn ja, hat man es da als blondes, blauäugiges Model mit makellosem Gesicht eigentlich schwerer als früher?

Victoria Karner: Es hat sich total gewandelt. Im Moment ist jede Castinganforderung, die ich lese, Diversity. Alles ist erlaubt und erwünscht und das ist wunderschön. Ich glaube, wir machen da einen ganz großen Schritt in die richtige Richtung. Obwohl – so ehrlich muss ich sein – das mir persönlich gerade nichts bringt, weil blond und blauäugig nicht sehr divers ist. Wenn man sich Werbungen ansieht – da ist niemand mehr blond und blauäugig, aber das ist in Ordnung. Es gibt immer Kunden, die trotzdem dieses „klassisch schöne“ Model buchen möchten. Ich mache mir keine Sorgen und hatte noch nie Angst, dass ich zu wenig von dem Kuchen abbekomme._

Auf der Ferialjobbörse des JugendService stehen über 4.000 Jobs in Oberösterreich zur Auswahl. Von Gastgewerbe über Verkauf und Baugewerbe, bis zu Büro, Handwerk und Sozialbereich erwarten Schüler/innen und Studierende Praktikumsplätze mit interessanten Aufgaben.

Jetzt inserieren: www.ferialjobboerse-ooe.at

Das Interview zum Anhören
#131 Wie wird man ein Model, Victoria Karner?

Wenn man sich an den Interessen der Kunden orientiert, kann man nichts falsch machen.

Peter Augendopler Eigentümer, backaldrin

von links: Peter Augendopler jun., Regina Augendopler, backaldrin-Eigentümer und Kornspitz-Erfinder
Peter Augendopler

60 Jahre Leidenschaft für Brot und Innovation

2024 ist ein besonderes Jahr für backaldrin und die Familie Augendopler. Seit 60 Jahren versorgt der Backgrundstoffhersteller aus Asten die Backwarenbranche mit seinen Produkten. Von Österreich aus über Bayern in die weite Welt. Die Erfolgsgeschichte eines Unternehmens, das im Laufe der Jahre Handwerk und Industrie revolutionierte, durch Sportsponsoring der gesamten Bäckerschaft Aufmerksamkeit verleiht und sich auch abseits des Kerngeschäfts für Themen wie Kunst oder Soziales engagiert. Aber der Reihe nach.

Alles begann in einer Bäckerei in Hofkirchen an der Trattnach, die Alois Augendopler aufgrund von Herzproblemen aufgeben musste. Daraufhin nahm er einen Job bei einem Backmittelvertrieb in Wien an, wo er sich um den Verkauf und die Produktentwicklung kümmerte. Schließlich musste er erneut wegen einer Krankheit den Job beenden, was den Anfang von backaldrin einläutete. Er entschloss sich 1964, sein eigenes Unternehmen zu gründen. Mit einer Hypothek auf das Eigenheim baute die Familie das Unternehmen innerhalb von acht Wochen auf. Der einzige Produktionsmitarbeiter: Peter Augendopler.

Für den heutigen backaldrin-Eigentümer war es eine sehr aufregende Zeit, die von vielen Entscheidungen geprägt war. „1965 starteten wir mit dem Verkauf und als alles gut lief, haben wir uns gedacht: Warum versuchen wir es nicht auch in Deutschland? Wir wussten, dass die Konkurrenz viel größer sein wird, aber bevor sie noch stärker in den österreichischen Markt einsteigt, wollten wir unser Glück in Bayern versuchen“, so Peter Augendopler. Gesagt, getan: 1968 erfolgte die Erweiterung des Unternehmens im Großraum München und später in ganz Bayern, worum sich Peter Augendopler kümmerte. Weitere Meilensteine sollten folgen, wie er erzählt: „Ein wichtiger Punkt

in der Unternehmensgeschichte war auf alle Fälle die iba 1971 in Berlin. Wir haben dort viele Bäcker auch außerhalb von Bayern kennengelernt. Ich bin jeden Betrieb anschließend abgefahren und habe so unser Netzwerk erweitern können. Zudem waren auch einige Skandinavier vor Ort, die uns die Tore nach Dänemark, Schweden und Finnland geöffnet haben.“ Mit der Osterweiterung 1989 sollte noch ein weiterer historischer Moment für einen positiven Umschwung sorgen, sodass man Märkte wie die Tschechoslowakei und Ungarn mit dem 1984 entwickelten Flaggschiff versorgen konnte: dem Original Kornspitz.

Original Kornspitz als Erfolgsfaktor

„Das Besondere am Original Kornspitz war, dass er das erste ballaststoffangereicherte Kleingebäck war und sich optisch von den bisherigen gelben Gebäckstücken wie Wachauer, Semmeln oder Salzstangerl abgehoben hat. Als wir ihn damals auf der Welser Messe vorgestellt haben, wollte jeder der 1.100 Bäcker wissen, was das ist. Bereits wenige Tage nach der ersten Auslieferung folgten schon zahlreiche Nachbestellungen“, schwelgt Peter Augendopler in Erinnerungen. Bis heute zaubern ihm der Original Kornspitz und alle Geschichten rund um ihn ein Lächeln ins Gesicht. Vor allem, wenn er an

von links: Kurt Seyrkammer, Regina Augendopler, Simon Staudinger, Greta Steinhauser, Kevin Pusam und Peter Augendopler

Erfolge werden sowohl bei den Produkten als auch den eigenen Mitarbeitern gefeiert. So konnten sich die beiden Lehrlinge Greta Steinhauser und Simon Staudinger bei ihren Ausbildungen auszeichnen.

oben: Der Original Kornspitz feiert heuer seinen 40. Geburtstag und ist weltweit in über 70 Ländern als knusprigster Botschafter Österreichs in den Bäckervitrinen zu finden.

rechts: 2024 fanden zum 5. Mal die Österreichischen Bäckertage in Asten statt. Dabei wurde unter anderem das 60-jährige Unternehmensjubiläum von backaldrin mit über 4.000 Fachbesuchern gefeiert.

eine Reise nach Moskau denkt, als er gemeinsam mit backaldrin-CEO Harald Deller Supermärkte mit Bäckereien in der Stadt begutachten wollte. Im ersten Supermarkt angekommen, inspizierten die beiden die Auswahl, als plötzlich neben ihnen eine Frau „dva (zwei) Kornspitz“ bestellte. „Ich traute zuerst meinen Ohren nicht. Als ich dann die Frau ansah, wollte ich sie im ersten Moment einfach nur umarmen. Es war beeindruckend für mich, wenn man Tausende Kilometer von zu Hause entfernt hört, dass jemand Kornspitz bestellt“, schwärmt Peter Augendopler.

Der Original Kornspitz macht aber nicht nur im Brotkorb eine gute Figur, sondern ist seit vielen Jahren auch im Sport sehr bekannt. Durch das Engagement im Sportsponsoring möchte backaldrin die Aufmerksamkeit jedoch nicht nur auf den knusprigsten Botschafter Österreichs lenken. Als Business-to-Business-Unternehmen soll die gesamte Bäckerschaft durch die Vermarktung des Original Kornspitz unterstützt werden. Dafür sieht das Unternehmen das Sportsponsoring als die beste Möglichkeit. Unterstützt werden Vereine wie der

österreichische Fußballverein LASK, Verbände und Organisationen wie das Österreichische Olympische Comité und Einzelsportler aus verschiedensten Bereichen wie Schwimmen oder Biathlon, um so die maximale internationale Aufmerksamkeit zu erhalten.

Qualität bei Produkten und Personalausbildung

Nicht nur bei den über 800 Produkten wird seit der Unternehmensgründung auf höchste Qualität geachtet, sondern auch bei der Ausbildung des Personals. So ist das Ausbilden von Lehrkräften ein elementarer Bestandteil des Unternehmens, um das über Jahrzehnte angereicherte Wissen rund um die Backbranche den Fachkräften von morgen weiterzugeben und somit den zukünftigen Erfolg von backaldrin zu sichern. Beispielhaft für den eingeschlagenen Weg sind die zuletzt mit Auszeichnung bestandenen Prüfungen im Doppelberuf Bäcker/ Bäckerin und Konditor/Konditorin der beiden Lehrlinge Greta Steinhauser und Simon Staudinger.

Internationale Märkte und Messen

Abgesehen von den Marktaktivitäten auf allen Kontinenten der Welt ist backaldrin auch auf diversen Messen vertreten. Vor allem die iba, die weltgrößte Messe der Backbranche, aber auch die Gulfood, die für den arabischen Raum einen enormen Wert hat, sind Pflichttermine für den Backgrundstoffhersteller. „Wir sind ein internationales Unternehmen mit 16 eigenen Tochtergesellschaften und Vertriebspartnern in über 100 Ländern. Dabei sind uns internationale Branchentreffen wie die iba oder die Gulfood sehr dienlich. Wir können uns mit unseren Töchtern, Partnern und Kunden treffen, austauschen und unsere Produkte näherbringen. Persönlicher Kontakt ist in unserer Branche sehr wichtig und den pflegen wir intensiv“, so Regina Augendopler, Tochter der Eigentümerfamilie. Ein weiteres wichtiges Branchentreffen sind auch die Österreichischen Bäckertage in Asten, die von backaldrin veranstaltet werden. 2024 fanden diese bereits zum fünften Mal statt.

Leidenschaft für Brotkunst und soziales Engagement

In Asten befindet sich neben der Unternehmenszentrale zudem eine weitere große Leidenschaft des Kornspitz-Erfinders: das PANEUM – Wunderkammer des Brotes. In der Sammlung befinden sich über 20.000 Exponate rund um Kunst in Verbindung mit Brot, Gebäck und deren Herstellung. „Ich bin ein Liebhaber von Dingen, die mit der Bäckerei zu tun haben. Das erste Ausstellungsstück war ein Meissener Porzellankonditor, den ich mir auf einer Versteigerung im Dorotheum in Wien gesichert habe“, so Peter Augendopler über sein Sammlergen.

Wenn er edle Kunst betrachte, sehe er die Welt danach ganz anders. Immer wieder wurde die Sammlung über die Jahre erweitert; man suchte nach antiken Gegenständen, die im Zusammenhang mit Brot stehen, und möchte damit auch den Besuchern des Museums eine Freude machen. Eine weitere Leidenschaft teilt der backaldrin-Eigentümer mit seinem gleichnamigen Sohn, Peter Augendopler jun.: Soziales Engagement hat einen großen Stellenwert für die Familie und das Unternehmen. Deshalb engagiert sich backaldrin seit 2012 für die „Angel Bakery“ in Kenia. „backaldrin finanziert die gesamte Bäckerei, organisiert die Ausbildung der jungen Leute aus den Slums und auch den Verkauf.

Jedes Jahr legen die jungen Bäcker eine Prüfung ab,  finden sofort Anstellungen und werden zukünftig dadurch immer gefragt sein. Der Grundgedanke, damit den Menschen vor Ort zu helfen, macht das Projekt ‚Angel Bakery‘ unterstützenswert“, betont Peter Augendopler jun.

Ständiges Lernen für den bleibenden Erfolg

Die letzten 60 Jahre waren ereignisreich, sowohl für das Unternehmen als auch für die Familie Augendopler. Da stellt sich die Frage: Was soll die Zukunft denn noch bringen? Für Peter Augendopler ist die Angelegenheit klar: „Wir streben nicht unbedingt nach neuen Ländern, wir wollen uns in erster Linie in allen bisherigen Ländern verbessern. Es gibt immer Punkte, wo man ansetzen kann, wo man dazulernen kann, und so langfristig den Erfolg sichert.“ Dabei gilt es, auch auf den Markt und die Nachfrage zu achten. Für ihn ist klar, dass der Brotkonsum steigen wird und der Verzehr von Fleisch aus diversen Gründen zurückgehen muss. Dass der Familie viel am Brot liegt, beweisen die bisherigen 60 Jahre Erfolgsgeschichte von backaldrin und die damit verbundene Leidenschaft._

Über das Unternehmen

backaldrin International The Kornspitz Company, 1964 gegründet, entwickelt innovative Brotideen und hochwertige, individuelle Backgrundstoffe für die weltweite Backbranche. Das Sortiment umfasst mehr als 800 Qualitätsrohstoffe für Brot, Gebäck und Feinbackwaren. Durch seine Innovationskraft und Leidenschaft für Brot unterstützt backaldrin seine Kunden, vom Handwerksbäcker bis zum Industriebetrieb, mit serviceorientierten Lösungen. Das internationale Familienunternehmen verfügt weltweit über ach Produktionsstätten; der Firmensitz liegt in Asten. Dort befindet sich auch das PANEUM – Wunderkammer des Brotes: Kundeninformationszentrum, Veranstaltungsforum und Ausstellung rund ums Brot. Kunst- und Kulturobjekte aus 9.000 Jahren zeigen den Stellenwert des wertvollen Lebensmittels in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. backaldrin verdeutlicht damit auch den Konsumenten, was Bäckerei bedeutet – Qualität, Ideen, Vielfalt und Fortschritt.

Nähere Informationen unter www.backaldrin.com

Cheers!

18 Jahre alter

Das nächste Networkingevent, ein Teamabend oder das heurige Sommerfest stehen vor der Tür? Dann dürfen diese flüssigen Geheimtipps auf keinen Fall fehlen: „Flor de Caña“Rum aus Nicaragua und die spanischen Spezialitäten aus dem Hause MG Destilerias. Zumindest, wenn es nach Maria Auxiliadora Montes Gutierrez, Brandmanagerin Spirituosen bei Morandell International, geht.

Was ist das für ein Gefühl, wenn jemand Cola in einen 25 Jahre alten Rum gießt? Mauxy, wie sie in Österreich gerne genannt wird, rollt mit den Augen. Denn die gebürtige Venezolanerin beherrscht das Wissen um die Herstellung und Verkostung von Rum auf einem Level, wie es sonst nur für das Know-how über Kaiserschmarrn auf österreichischen Almhütten üblich ist. Als Brandmanagerin bei Morandell International trägt sie diese Leidenschaft für Premiumspirituosen mit ihrem südamerikanischen Temperament nach außen. „Als ich vor rund 20 Jahren damit angefangen habe, erntete ich als Latina in dieser Männerdomäne noch fragende Blicke“, erinnert sie sich. Heute ist sie die erste ausgebildete Rummelierin –also eine Rum-Sommelière – des Landes.

„6 cl on the rocks oder 4 cl pur“

So lautet ihre persönliche Empfehlung, um „Flor de Caña“-Rums zu genießen. Berühmt für

ihre Qualität dank fruchtbarer Böden, der Einzigartigkeit des tropischen Mikroklimas und des mineralischen Quellwassers, sind diese seit heuer Teil des Morandell-Sortiments. „Mich freut das, da sie in meinen Augen zu den 20 besten Rums der Welt zählen.“ Für ein besonders gutes Klima sorgt Mauxys Empfehlung nicht nur beim persönlichen Austausch oder spätestens auf der Afterparty – „Flor de Caña“-Rums werden nämlich CO2-neutral hergestellt und tragen das Fair-Trade-Siegel. Zudem engagiert sich das Unternehmen auch in Wiederaufforstungs-, Bildungs- und Infrastrukturprogrammen. Gutes Gewissen, guter Geschmack – Win-win an der Bar also.

Ebenfalls neu mit an Bord: das Sortiment von Le Tribute. „Der seidig-feine Premiumgin lädt zum puren Genuss ein. Zitrusnoten ab dem ersten Schluck, erst im Abgang kommt dann der für Gin typische Wacholder zum Tragen.“ Auch in Kombination mit den hauseigenen Tonics und Limonaden warte ein wahres Spektakel an Aromen. „Kräftige Grapefruit. Fruchtig, aber nicht süß.“ Zudem sei die Olive Lemonade ein innovativer Hingucker. „Darin verbindet sich der natürliche Geschmack von Oliven und Zitronenschalen. Für mich perfekt als Aperitif oder als alkoholfreie Alternative.“_

Text David Bauer
Foto Gettyimages; Kerim Kelmendi Photography
Rum passt hervorragend zu Schweinsbraten mit allem Drum und Dran.
Maria Auxiliadora Montes Gutierrez
Brandmanagerin Spirituosen, Morandell International

Entschleunigen, erleben, entdecken

Im Herzen Österreichs, inmitten der Region Nationalpark Kalkalpen, befindet sich „Dilly – Das Nationalpark Resort“. Wellnessoase, Golfhotel oder der perfekte Ort für den Familienurlaub – das Dilly will ganz bewusst nicht nur in eine Schublade passen. Der familiengeführte Betrieb in vierter Generation steht für bewusste Erlebnisse, bewusstes Entschleunigen und bewusstes Entdecken. Mit allen Sinnen. Und im eigenen Tempo.

Wellness auf 6.000 m2

Das Nationalpark Resort Dilly in Oberösterreich ist ein Ort zum Aufleben. Bewusst den Moment im Hier und Jetzt genießen, das gelingt im 6.000 m2 großen Wellness- und Spabereich mit Sicherheit. Mit sieben Pools und 17 verschiedenen Saunen und Relaxkabinen lässt man Alltagsgedanken gerne ins Wasser fallen. Dazu gehört neben den beiden Adults-only-Spa-Areas auch der separate Family-Spa, in dem es oft bewusst nicht leise ist.

Ein kulinarischer Hochgenuss

Wenn das Beste der Natur auf eine große Portion Passion trifft, wird aus dem Einfachen Besonderes. Im Dilly in Windischgarsten geht von morgens bis abends die Liebe zum Detail und die

Regionalität durch den Magen. Und noch dazu ist Genuss hier fast rund um die Uhr inklusive.

Ein Sommerparadies im Nationalpark

Das hoteleigene Abenteuerland erstreckt sich auf 5.000 m2 Outdoorfläche mit Fußballfeld, Beachvolleyballplatz, Gokart-Bahn, einem Streichelzoo und vielem mehr. Im Kidsclub werden Kids und Teens mit abwechslungsreichem Programm liebevoll betreut. Zusätzlich werden wöchentliche Highlights organisiert: Traktorsafari, Ausflug zum Bauernhof, Sommerrodeln, Hochseilklettern oder Cocktailmixen. Und natürlich darf ein Erlebnistag im Nationalpark ebenso nicht fehlen. Wer dann noch nicht genug hat, kann sich am hoteleigenen 18-Loch Golfplatz austoben, Greenfee nur € 29. Bereit für das Abenteuer mit allen Sinnen?_

Text Melanie Kashofer Foto Dilly

Inspirationsquelle Mühlviertel als Powerbank

Designhotel, intelligente Seminar- und Eventlocation oder ein Rückzugsort in der Natur, der zum Verweilen einlädt – was genau ist der Loxone Campus im Mühlviertel? Er ist all das und damit die „Antwort auf das Unmögliche“. Über einen einzigartigen Gebäudekomplex, der das Beste aus mehreren Welten vereint.

Plötzlich ist sie rot statt grün. Die Anzeige meines Handyakkus sticht mit 19 Prozent unangenehm ins Auge. Und wir alle kennen das Gefühl, wenn sich der Akkustand – nicht nur beim Smartphone, sondern auch bei uns selbst – dem Ende zuneigt. Wenn einen das Bedürfnis überkommt, die Batterien mal wieder so richtig aufzuladen. Beim Handy greifen wir instinktiv zum Ladekabel, dem Stress des Alltags wirken wir meist mit kurzen Pausen entgegen. Aber was ist, wenn uns die Ideen ausgehen, es uns nach mehr Leidenschaft dürstet und vielleicht auch die eigene Kreativität unter einer „trockenen Kehle“ leidet? Dann braucht es vor allem eines: erfrischende Inspirationsquellen – in Form von Kraftplätzen, die unsere Akkus wie eine Powerbank schleunigst wieder füllen.

Genau dieses Ziel verfolgen die beiden CEOs und Eigentümer der Loxone Group, Thomas Moser

und Martin Öller, mit ihrem Loxone Campus im oberösterreichischen Kollerschlag. Darauf befindet sich ein ganzer Komplex, bestehend aus einem Designhotel, Büros, einem Logistikzentrum sowie einem Schulungszentrum und dem Auditorium –einer Eventlocation, die von italienischen Marktplätzen, wie etwa in Siena, inspiriert wurde. Herausragende Architektur und Akustik vereinen sich hier mit der Klangqualität der hauseigenen Soundlösung von Quadral. Passend zur Idee, das Leise und Inspirierende mit dem Kraftvollen und Unterhaltsamen zu vereinen, ist das gesamte Areal in die malerische Hügellandschaft und das satte Grün des Mühlviertels eingebettet. „Hier treffen Inspiration und Genuss, Wissenstransfer, Wellness, Bodenständigkeit und Innovation aufeinander. Und die schöne Landschaft trägt das Ihre zur Einzigartigkeit bei“, fasst Moser das Konzept zusammen.

Text David Bauer Foto Loxone Campus

Wir kreieren außergewöhnliche Gästeerlebnisse.

Ideenschmiede meets Wellnessparadies

Ihre Vision setzen Moser und Öller als Eigentümer von Loxone – einem österreichischen Technologieunternehmen, das Produkte und Lösungen zur Gebäudeautomation entwickelt und vertreibt – seit 2008 erfolgreich in die Realität um. Sie verfolgen das Ziel, weltweit führender Anbieter für intelligente Gebäudeautomatisierung zu werden. Eine Erfolgsgeschichte, für die sie bereits mehrfach ausgezeichnet wurden, unter anderem als Österreicher des Jahres. Seit Herbst 2023 widmen sie sich mit dem Loxone Campus nun einem weiteren Kapitel. An ihrer Seite: Hotelmanager Dominik Schwarzenberger, der die Bereiche Hotel, Gastronomie und Seminarzentrum verantwortet. „Mit ihm haben wir einen erfahrenen Hospitality Manager, der neben den Hard Skills auch über die nötigen Soft Skills verfügt und dadurch außergewöhnliche Gästeerlebnisse kreiert“, zeigt sich Öller erfreut.

Eine Umgebung, um Wissen auszutauschen und Ideen zu schmieden, in der aber auch gefeiert werden kann, suchten die Eigentümer ursprünglich vergebens. Heute verbinden sie daher selbst das Beste aus beiden Welten – etwa Seminarlounges als Rückzugsort für Termine, Klausuren oder Workshops in kleiner Runde treffen auf In-Room-Dining und einen privaten Garten. Und während die reduzierte Architektur aus Beton, Metall und Holz für erholsame Ruhe sorgt, bleibt auch das digitale Erlebnis dezent gehalten. Die Gebäudeautomatisierung findet im Hintergrund statt und sorgt so für Wohlfühlatmosphäre. Ein harmonisches Zusammenspiel aus all diesen Dingen ist der Schlüssel zum Erfolg, sind sich die CEOs einig: „Der Loxone Campus wurde ge-

schaffen, um ein einzigartiges Erlebnis zu bieten, das nicht nur die Vision von Gebäudeautomatisierung zeigt, sondern auch einen Ort für Wissen, Inspiration und Genuss schafft. Und wir freuen uns, dass wir an diesem Ort nicht nur die Loxone Mitarbeiter, Partner und Gäste begrüßen, sondern dieser auch von allen Interessierten gebucht werden kann.“_

Loxone Campus in Zahlen

2023_wurde die Location nach zweieinhalb Jahren Bauzeit fertiggestellt.

70.000.000_Euro wurden in Summe investiert.

8_Hektar Gesamtfläche, das entspricht rund 11 Fußballfeldern

82_Hotelzimmer inklusive zwei Suiten

1.000 m2_Fläche bietet das Seminarzentrum.

600_Plätze im Gastrobereich samt Auditorium laden zum Verweilen ein.

300_neue Arbeitsplätze wurden im Loxone Office geschaffen.

60_zusätzliche Jobs im Hotel- und Gastrobereich sind zudem entstanden.

4.000 m2_Fläche hat die Photovoltaikanlage – 600 kWp versorgen die Bereiche des Campus sowie mehr als 40 neu errichtete E-Ladestationen.

40 %_der Energiekosten werden durch die Automatisierung der Beleuchtung, Beschattung, Heizung und Kühlung eingespart.

78 %_der Gesamtfläche sind in Form von begrünten Dächern, Parks und Höfen durch und durch ökologisch.

6 Gründe, warum wir jetzt nach Italien reisen ...

Zugegeben, es gibt natürlich 7.638 Gründe, warum wir jetzt nach Italien reisen wollen. Angefangen beim Kaffee. Doch diese sechs Plätze sind zwar alle ganz unterschiedlich, haben aber eine Gemeinsamkeit: Sie zelebrieren la dolce vita –  hier kann man machen, was man will: das Leben genießen oder sich inspirieren lassen, meditieren oder sich auspowern, 360-Grad-Urlaub oder Workation, Pasta essen oder … na gut, Pasta essen (da gibt’s kein Oder).

... weil wir Schuhe lieben.

Stiefel, um genau zu sein. Und zwar diesen einen italienischen Stiefel. Dort, am Absatz des Stiefels, also mitten im Herzen des Salento, liegt das Naturalis Bio Resort – ein Boutiquehotel in einer der schönsten Gegenden Apuliens, die bekannt ist für ihre weiten, weißen Sandstrände, ihre Pflanzenvielfalt und historischen Kulturschätze. Als Gastgeber Domenico Scordari das weite Anwesen zum ersten Mal gesehen hat, hatte er übrigens sofort eine Vision: hier inmitten dieser traumhaften Natur einen Ort der Gemeinschaft zu schaffen, an den er Menschen aus aller Welt einladen kann, um die Kraft und Energie zu tanken, die er selbst dort fühlte. Über mehrere Jahre widmeten er und seine Frau sich mit Hingabe der Restaurierung der alten Bauernhäuser, um sie nach und nach in das heutige Resort mit seinen vierzehn Zimmern und Suiten zu verwandeln.

naturalisbioresort.com | ein Hideaway aus der Kollektion der Reise-Inspirationsplattform charmingplaces.de

Das muss man hier erleben:

# lernen, wie man Aloe-Vera-Pflanzen erntet (oder die zahlreichen natürlichen Wellnessbehandlungen genießen)

# eine Wanderung durch die salentinische Landschaft, entlang der Küste durch die wunderschöne Natur

... weil wir Lust auf Natur, Kunst und Architektur haben.

Und alles zusammen finden wir im Hotel Icaro auf der Seiser Alm, dem ersten klimaneutralen Hotel der Dolomiten. Erst vor kurzem nach aufwändiger Renovierung und Erweiterung wiedereröffnet, ist das Boutiquehotel auf 1.910 Metern Höhe ein Traum aus Holz für Architekturfans, für Naturverliebte und Kunstbegeisterte. Schon im Eingangsbereich des Hotels begrüßt die Art-Wall, die jedes Jahr von anderen Kunstschaffenden bespielt wird. Und so stimuliert der Aufenthalt im Icaro den Weitblick und fördert die Selbstfindung. Und den Appetit. Denn im Restaurant Icaro lädt der Küchenchef nach dem reichhaltigen Frühstück zu Mittag- und Abendessen à la carte. Er kombiniert Tradition mit kreativer Innovation und lässt seine Liebe zu Südtirol in die Gerichte einfließen.

hotelicaro.com | ein Hideaway aus der Kollektion der Reise-Inspirationsplattform charmingplaces.de

Das muss man hier erleben:

# an einer der dreimal wöchentlich angebotenen Bergführungen teilnehmen

# einen Kräuter-Gin oder Südtiroler Whisky an der Bar am Berg trinken (oder natürlich einen Kaffee)

... weil wir den 60. Geburtstag der Biennale feiern wollen.

Und zwar dort, wo George Clooney und Co. zu Gast sein werden. Und dort, wo wir Strandurlaub mit Städtetrip kombinieren können. Genau das ist im Fünf-Sterne-Superior-Hotel Excelsior Venice Lido Resort am Lido di Venezia möglich: Für Privatsphäre und ein ziemlich exklusives Badevergnügen an der Adria sorgen die Beach Cabanas am hoteleigenen Strand. Wer den Markusplatz erreichen und durch die Gassen Venedigs schlendern möchte, nutzt eines der hoteleigenen Schnellboote und fährt in nur 15 Minuten vom Luxusrefugium ins Zentrum der Stadt. Und dort wird – wie im Hotel auch – Kunst groß geschrieben. Die internationale Kunstausstellung Biennale findet vom 20. April bis zum 24. November 2024 statt, und zwar zum 60. Mal. Filmreif wird es vom 28. August bis zum 7. September, wenn die jährlichen Filmfestspiele von Venedig über die Bühne gehen und das Hotel glamouröser Treffpunkt internationaler Stars wird.

hotelexcelsiorvenezia.com

Das muss man hier erleben:

# in der hoteleigenen Sportakademie eine brasilianische Kampfkunst erlernen oder mit einem Stand-up-Paddle-Board hinaus auf das Meer und dort Yoga praktizieren # schmackhafte Spezialgerichte der L’Antica Pizzeria da Michele genießen (berühmt geworden durch den Film „Eat, Pray, Love“)

... weil wir den Luxus von Freiheit lieben.

Und der beginnt hier im Maraias Luxury Suites & Apartments schon am Morgen. Nach einem Spaziergang zum Bergsee in absoluter Ruhe entscheiden wir selbst, wie und wann wir frühstücken: im Appartement mit einem liebevoll zusammengestellten Frühstückskorb (vieles davon aus der hauseigenen Landwirtschaft) oder beim reichhaltigen Frühstücksbuffet. Davor oder danach tauchen wir ein in den 23 Meter langen Infinitypool, der genug Platz bietet, um sich einfach treiben zu lassen. Und um in das nicht enden wollende Panorama der Ortlergruppe zu blicken – das schafft Freiräume im Denken. Oder wir beobachten die Schafe, Ziegen, Hühner, Wachteln und das Damwild, die allesamt hier am Maraiashof zuhause sind. Das alles macht das Maraias zur perfekten Location für Workation!

maraias.it | ein Hideaway aus der Kollektion der Reise-Inspirationsplattform charmingplaces.de

Das muss man hier erleben:

# bei einem Aperitif auf der Terrasse den Ortler beobachten, wenn er bei Sonnenuntergang in blutrotes Licht getaucht wird (ein Naturschauspiel!)

# eine Damwildfütterung direkt vor der Türe

...

weil wir so große SEEnsucht haben.

Und die wird im Hotel Weihrerhof am Ritten gleich mehrfach gestillt: Zum Beispiel, wenn wir dem Wald lauschen, mit einem roten Ruderboot über den See schaukeln, die Insel darin erkunden und ganz einfach das Wesentliche erleben. Kurz gesagt: Wenn wir die Achtsamkeit zelebrieren. Und das tun Manuela und Klaus Pichler vom Weihrerhof das ganze Jahr über, außerdem sind sie ein herausragendes Beispiel für gelebte Nachhaltigkeit. Direkt am Wolfsgrubner See gelegen, bieten sie ein idyllisches Naturerlebnis für die ganze Familie – mit vielen Kraftplätzen wie der Bootshaussauna. Streicheleinheiten gibt es hier aber nicht nur für die Seele, sondern auch für Nase und Gaumen. Dass den Gastgebern die Naturverbundenheit im Blut liegt, spiegelt sich in der Küche wider: Hier kommt vor allem Regionales und Saisonales in den Kochtopf.

weihrerhof.com ritten.com

Das muss man hier erleben:

# ein Frühstück auf der hoteleigenen Insel

# den Herbst mit Törggelen, Lagerfeuer am See und wunderbarem Farbenspiel der Natur genießen

... weil wir uns magisch angezogen fühlen.

Die Vision: einen magischen Ort zu erschaffen, der Träume wahr werden lässt. Genau das ist im ersten Fünf-SterneFamilien- und Wellnesshotel Familiamus in der Ski-und Almenregion Gitschberg Jochtal gelungen. Es sind tatsächlich einzigartige Momente, außergewöhnliche Erlebnisse, Familienglück genauso wie entspannte Zweisamkeit, die einen Aufenthalt hier in Meransen in Südtirol so besonders machen. Das beginnt schon beim morgendlichen Bahnenziehen alleine im Infinitypool, wenn die Morgendämmerung hereinbricht, die Wolken sich lichten und den Blick freigeben: auf ein Panorama über Täler, Berge bis hin zum Schlern. Alles eingetaucht in ein zauberhaftes, goldenes Licht. Fragt man die Kinder, werden sie vor allem von den magischen Momenten auf der Wasserrutsche, am Pferderücken, auf der Bobbycarrennbahn oder von den nachhaltigen Leckereien aus dem Kinderrestaurant als Teil des All-Inclusive-Konzepts erzählen. Was aber für alle gleich ist, egal ob groß oder klein: Nach dem Urlaub ist man irgendwie verzaubert – und will plötzlich jedes Jahr wiederkommen._

familiamus.com familienhotels.com

Das muss man hier erleben:

# das Erinnerungsglas füllen mit Familienaktivitäten und magischen Stunden im Kinderclub # den Pferdeführerschein auf der Familiamus-Farm machen

Perspektivenwechsel am Stiegl-Gut Wildshut

Wer Neues schaffen will, braucht Denk- und Freiräume. Genau die findet man am Stiegl-Gut Wildshut in der Innviertler Gemeinde St. Pantaleon. Das weitläufige Gut ist ein Thinktank rund um bewussten Genuss und Bierbrauen, aber auch eine perfekte Seminarlocation mit charmantem Gästehaus, Biorestaurant und inspirierendem Umfeld.

Das passende Rahmenprogramm zum Tagen kann individuell vereinbart werden und reicht von Bier- und Spirituo-

senverkostungen über gemeinsames Kochen bis hin zu (Eis-)Baden oder Meditieren am hauseigenen Seesteg. Das Gästehaus inklusive Seminarraum mit 19 Doppelzimmern kann auch exklusiv gebucht werden! „Unsere Gäste schätzen das Individuelle und vor allem die wunderschöne Natur“, berichtet Anna Bauer, Gastgeberin am StieglGut Wildshut. Teambuildingrituale am Kraftplatz im Zentrum des Gutes oder gemeinsame Kräuterwanderungen bleiben auch nach dem Seminar in Erinnerung. So ist das Stiegl-Gut Wildshut ein Ort, an dem – ganz von selbst

und inspiriert durch den Kreislauf der Natur – immer wieder Neues entsteht.

Mehr Infos unter: wildshut.at
Foto Gabi Scheinast

Wir verlosen unter allen Einsendungen mit der richtigen Lösung des Rätsels 3 Übernachtungen inklusive Halbpension für 2 Personen im Anna Belle Elegant Agriresort. Schick uns gerne eine Mail (Betreff: „denkwürdig“) mit der Antwort und den Kontaktdaten an gewinnen@machermediahouse.at. Einsendeschluss ist der 28.7.2024. Die Gewinnerinnen und Gewinner werden schriftlich verständigt.

Mitmachen + AUSZEIT

Zu Besuch bei der schönen Anna

Du stehst inmitten eines wundervollen Gartens, der Duft von Zitrusfrüchten liegt in der Luft, eine sanfte Brise streichelt deine durch die italienische Sonne erwärmte Haut. So in etwa fühlt sich ein Traumurlaub an. Und: ein Aufenthalt im Anna Belle Elegant Agriresort

Augenschmaus. Und auch kulinarisch wird man bei der schönen Anna verwöhnt. Auf der Speisekarte findet man von Fisch über italienischen Käse bis hin zum Gemüse aus eigenem Anbau eine Vielfalt an Köstlichkeiten, die die Schönheit und Kultur der Region präsentieren._ gewinnen

denk.würdig Fakt oder Fake? Welche der beiden Aussagen stimmt?

a) Amalfi-Zitronen sind so einzigartig, dass sie sogar das europäische IGP-Gütesiegel tragen.

b) Der italienische Zitronenlikör Limoncello hat seinen Ursprung an der Amalfiküste, die für ihre Amalfi-Zitronen bekannt ist.

Eine ganz besondere Vision hatten die beiden Eigentümer Salvatore und Anna Maria Ercolano für die aus dem 18. Jahrhundert stammende, restaurierte Villa an der idyllischen Amalfiküste: einen Wohlfühlort zu schaffen, voller Herzlichkeit und Großzügigkeit, der Gästen eine Auszeit für Körper und Seele gibt. Nichts Geringeres ist ihnen gelungen.

Die Einrichtung verbindet maritimen Charme mit feiner Eleganz: ein wahrer

annabelleagriresort.it | ein Hideaway aus der Kollektion der Reise-Inspirationsplattform charmingplaces.de

Was muss man hier unbedingt erleben? Persönliche Reisetipps von Anja Fischer.

IMPRESSUM. Eigentümer & Medieninhaber_MACHER MEDIA HOUSE GmbH, Anschrift Lastenstraße 36, 4020 Linz, T 0732 78 26 10, office@machermediahouse.at, www.diemacher.at, Herausgeber_Mag. Alexandra Auböck, Mag. David Böhm, Susanna Winkelhofer MBA, Chefredaktion Susanna Winkelhofer MBA, Redaktionsleitung_David Bauer, Redaktion_Melanie Kashofer MA, Valentin Lischka BA, Zofia Wegrzeka MA Lektorat Lisa Feindert BA MEd, IT_Simon Emathinger, Vertriebsleitung_Maria Haidinger, Vertrieb_Melanie Horner, Claudia Schmeißl, Kreativdirektion_ Mag. Alexandra Auböck, Grafikleitung_Martin Anderl, Grafik_Chiara Schöllerl, Fotografie_Antje Wolm, Illustration_ Mag. Alexandra Auböck, Martin Anderl, Operationsmanagement_Brigita Bede, Erscheinungsweise_4x jährlich, Auflage_40.000, ABOPREIS_ EUR 16,80, Einzelpreis_EUR 5,20, Abobestellung_unter www.diemacher.at, Preisliste_Gültig ist die Preisliste der Mediadaten 2023, Verlags- & Herstellungsort_Lastenstraße 36, 4020 Linz, Druck_Druckerei Ferdinand Berger & Söhne GmbH, A-3580 Horn, Vertrieb_Presse Großvertrieb Austria Trunk GmbH, Foto_ohne extra Nennung: Gettyimages oder Privat, Gesellschafter_MACHER MEDIA HOUSE GmbH_Mag. Alexandra Auböck (33,3%), Mag. David Böhm (33,3%), Susanna Winkelhofer MBA (33,3%), Im redaktionellen Teil stehende entgeltliche Veröffentlichungen sind mit BEZAHLTE ANZEIGE, PROMOTION (PR) oder SPONSORED CONTENT gekennzeichnet.

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