FUTURE 01 2017

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Karrierewege und Ausbildungen in der Mikroelektronik

Foto: cms electronics gmbh

Electronic Engineer JOACHIM ZOTTER, cms electronics Joachim Zotter ist Electronic Engineer bei cms electronics. Nähere Informationen zum Unternehmen finden Sie auf Seite 7. Auf meiner Visitenkarte steht: Joachim Zotter – Electronic Engineer Mein Betrieb produziert ... … bestückte Leiterplatten für verschie­ denste elektronische Produkte, z.B. für LED­Autoscheinwerfer, Ladegeräte, Heizungssteuerungen. Wir sind ein Fer­ tigungsdienstleister und fertigen nur im Auftrag unserer Kunden. Ich bin dafür verantwortlich, dass… … in unserem Betrieb alle Maschinen und Mitarbeiter ESD gesichert sind d.h. keine elektrostatische Ladung aufnehmen bzw. abgeben können. Des Weiteren bin ich für die Prüfmittelüberwachung und Kalibrierung zuständig, ich überprüfe regelmäßig die Genauigkeit aller verwendeten Messgeräte. Ein weiterer Teilbereich ist der Testgeräte­ bau für die Funktionsprüfung der Platinen, welche bei uns gefertigt werden. Die drei wichtigsten Utensilien für meine tägliche Arbeit sind: Computer, Multimeter, Messschieber (Schublehre).

in einem eigenverantwortlichen Bereich zu erledigen habe. Beim Testgerätebau wird oft „gebastelt“ um kreative Lösungen für technische Probleme zu finden. Am Ende freut man sich über ein gelungenes Testgerät, das im Arbeitseinsatz allen Anforderungen entspricht. Diese Charaktereigenschaften braucht man in meinem Beruf unbedingt: Genauigkeit, Geduld, Selbstdisziplin, Durch­ haltevermögen, Teamgeist. „Leben in einer vernetzten Welt“ bedeutet für mich: Die Möglichkeit, sich Wissen anzueignen ohne eine Schule zu besuchen; mit einem Klick Informationen zu bekommen. Meine Ausbildung: HTL für Maschinenbau, Lehre als Betriebselektriker und Prozessleittech­ niker, Weiterbildungen im Rahmen des Qualifizierungsprogrammes in unserem Unternehmen.

Foto: dieindustrie.at/Mathias Kniepeiss

Die Berufsfelder in der Mikroelektronik decken entlang der Wertschöpfungs­ kette ein weites Feld ab:

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Damit umfasst die Branche „Mikroelek­ tronik“ über die ganze Wertschöpfungs­ kette hinweg mehrere Dimensionen:

AKADEMISCHE AUSBILDUNGEN: Elektronik, Elektrotechnik, Soft­ wareentwicklung, Telematik, Physik, Mathematik, Wirtschafts­ ingenieurwesen, Automatisierungs­ technik, …

FACHKRÄFTE: Elektronik, Elektrotechnik, Mechatronik, Metalltechnik, Physiklabortechnik, Labortechnik, Logistik, Prozesstechnik …

Mein liebstes Fach in der Schule: Englisch. Mein Berufswunsch als Kind/Teenager: Profi­Snowboarder.

Was würde ich meinem jungen “Ich” raten: Finde deine Stärken und Vorlieben heraus Mein „typischer“ Arbeitstag: Gleich bei Arbeitsbeginn am Morgen schaue und konzentriere dich darauf. Wenn du dann weißt, was du tun willst, verwirkliche ich meine E­Mails durch. Dann werden anstehende Kalibrierungsarbeiten erledigt. deinen „Traum“, auch wenn du dabei einen aufwendigeren und mühsameren Weg Einen Teil des Tages beschäftige ich mich gehen musst. gemeinsam mit Kollegen mit der Planung und dem Bau von neuen Testgeräten. Dane­ ben helfe ich unseren Lehrlingen bei ihren Meine Berufsentscheidung maßgeblich Ausbildungsprojekten. beeinflusst hat… Es war Zufall. Ich hatte eine Spengler­Lehre An meinem Beruf fasziniert mich, begonnen, war aber sehr unglücklich mit dass… dieser Wahl. Da hörte ich von der Lehre bei … ich abwechslungsreiche Tätigkeiten cms electronics und bewarb mich.

Rohstoffgewinnung Herstellung der Leiterplatte Bestückung der Leiterplatte mit Komponenten Fertigung von Bauteilen (Leiterplatte und Komponenten) Anwendung in Maschinen und Anlagen Begleitung der Wertschöpfungs­ kette von Unternehmen, die die Infrastruktur für die (Mikro)Elektro­ nik­Fertigung herstellen

Mikroelektronik ist eine sehr „interna­ tionale“ Branche. Man sollte sich auf ein internationales Umfeld (KollegIn­ nen, Kunden, Lieferanten) einstellen. Zu den Grundausbildungen braucht es Kenntnisse im Bereich der Fremd­ sprachen (Englisch, Chinesisch, …), Interkulturalität und Projektmanage­ ment. Wie in vielen anderen Bereichen auch gelten Offenheit, Neugier und Lernbereitschaft als wichtige Vorauss­ etzungen für die dauerhaft erfolgreiche berufliche Zukunft.

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