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DEPOT ERBE

SA. 25.3. – MO. 1.5.17 Tagung | Ausstellung | Performances

Ein Tanzfonds Erbe Projekt Theater Freiburg & Museum für Neue Kunst Freiburg


DEPOT ERBE SA. 25.3. – MO. 1.5.17 Choreograf*innen und Künstler*innen aus ganz Europa versammeln sich im Museum und im Theater, um die Tradition von Erbschaft umzudenken: Konzepte von Hinterlassenschaft, Überlieferung und Weitergabe werden nicht nur diskutiert, sondern auch praktiziert: Wer erbt, besitzt nicht – er nimmt teil. DEPOT ERBE steigt in die Begriffsdebatte von Nachhaltigkeit ein und fragt, wie man Vergangenes für die Zukunft aufbereiten kann – angefangen beim kulturellen und körperlichen Gedächtnis. Eine fünfwöchige Ausstellung und eine öffentliche Tagung laden Besucher*innen dazu ein, kulturelles Erbe als unbeendete Hinterlassenschaft fortzusetzen. Von & mit: Antonia Baehr & Neele Hülcker | Josep Caballero García mit Dani Brown | Marek Lamprecht | LIGNA | Herbert Maier | Anne Mousselet & Etienne Bideau-Rey | Ivana Müller & Paula Caspāo, Ant Hampton, Bojana Kunst, Paz Rojo, Jonas Rutgeerts, David Weber-Krebs | Mickaël Phelippeau | plan b | Jochen Roller | Graham Smith | Olga de Soto | Helen Schröder | Stan’s Cafe | David Weber-Krebs | Christin Vahl | WLDN/ Joanne Leighton | Isa Wortelkamp | Künstlerische Leitung: Anne Kersting in Zusammenarbeit mit Ann-Christin Görtz, Janne Callsen (Theater Freiburg), Christine Litz (MNK), Katharina von Wilcke

Foto: Manuel Reinartz

DEPOT ERBE ist ein Projekt der Tanz & Performance-Sparte am Theater Freiburg und des Museum für Neue Kunst Freiburg. Gefördert von TANZFONDS ERBE – eine Initiative der Kulturstiftung des Bundes


Auftakt

ERBE SEIN – ERBE HABEN Tagung, Theater Freiburg, SA. 25.3.17, 13 – 18 Uhr DEPOT ERBE startet mit einer öffentlichen Erbschaftsdebatte zur Frage »Wer bestimmt, was hinterlassen wird?«: aus soziologischer, ökonomischer, genetischer und kultureller Sicht wird es in Vorträgen und Gesprächen um Geschichtserfahrung, Ökonomien des (Ver)Erbens, die Verantwortung von Hinterlassenschaften und Erinnerungen sowie um Kriterien und Formen der analogen und digitalen Archivierung gehen. Was werden wir vererbt haben? 13 Uhr »100 Prozent Erbschaftssteuer!« Guy Kirsch, Pionier der Neuen Politischen Ökonomie, plädiert für die Verteilung von Erbschaft und fordert einen Fonds zur Bekämpfung sozialer Ungleichheit. 14 Uhr »Wer erbt, interpretiert« In der Publikation »Verwaiste Hinterlassenschaften. Formen gespenstischen Erbens« beschreibt der Literaturwissenschaftler Gerhard Richter den Vorgang des kulturellen Erbens als einen Akt der persönlichen Aneignung. Vortrag & anschl. Gespräch mit u.A. Bojana Kunst (Philosophin), Ivana Müller (Künstlerin), Annette Pehnt (Schriftstellerin). 15.30 Uhr »Ist die Zukunft Europas faschistisch?« Europas faschistisches Erbe aktualisiert sich in unseren Tagen, so die Künstlergruppe LIGNA im Gespräch mit Cornelia Brink (Historikerin), Klaus Theweleit (Kulturtheoretiker), Tanja Vogel (Epigenetikerin). 17 Uhr »Das Vermächtnis immaterieller Künste« Die Kurator*innen Peter Gorschlüter & Christine Litz, der Choreograph Jochen Roller, die Tanzwissenschaftlerin Julia Wehren und der Medienarchivar Thilo Wittenbecher diskutieren über Konzepte zur Bewahrung ephemerer Künste. 19 Uhr Ausstellungseröffnung Museum für Neue Kunst Freiburg 21.30 Uhr Eröffnungsperformance »The Last Hour« von plan b, Theater Freiburg


»Ich bin über die Wurzeln des Baumes gestolpert, den ich gepflanzt hatte.« Johann Wolfgang von Goethe

12 Installationen im Museum für Neue Kunst Öffnungszeiten: DI. – SO. 10 – 17 Uhr


Mannequins & SALT kids © Maurice Korbel

Antonia Baehr und Neele Hülcker SA. 25.3. – MO. 1.5.17 Da war ich noch nie in meinem ganzen Leben Es gibt eine Rumpelkammer im Depot, in der sich das nicht Ausgestellte und Weggeworfene türmt. Es ist ein wirres Archiv von verschwiegenen und verborgenen Hinterlassenschaften, in das sich unsere Stimmen flechten. Diese Stimmen sind unsere echten und imitierten Kinderstimmen, die in unseren Körpern weiterspuken. Wir besuchen die Geister des Aussortierten, Abgelegten und Marginalisierten und nehmen sie mit raus in die Zukunft.


Joanne Leighton | SA. 25.3. – MO. 1.5.17 The Songline

9000 Steps by WLDN / Joanne Leighton © Laurent Philippe

Für ihre Museumsinstallation benutzt die belgischaustralische Choreografin Joanne Leighton das Salz, mit dem der Bühnenboden ihrer 2016 im Theater Freiburg aufgeführten Choreografie »9000 Steps« ausgelegt war. Das Salz, indem es fürs Museum erneut verwendet wird, ist das Gedächtnis jener damaligen Aufführung: Auf dem begehbaren Salzboden des Museums schreiben sich weitere Spuren ein und es bilden sich neue Pfade. Jene Traumpfade, so Joanne Leighton, die in der australischen Kultur der Aborigines für die Wege stehen, die das Land unsichtbar durchkreuzen. Die Aborigines nennen sie die »Fußspuren der Vorfahren«, jener mythischen Figuren, die den Kontinent einst durchwanderten und die Entstehung der Welt herbei sangen. Die Aborigines nutzen nicht die Schrift, sondern das Gehen, den Tanz und den Gesang als Mittel der Dokumentation, der Kartografie und der kulturellen Weitergabe. Mit ihrer begehbaren Salzinstallation greift Joanne Leighton auf das Gehen als jene erzählende Tätigkeit zurück und befragt zugleich unsere heutigen, sowohl analogen wie virtuellen Formen der Informationsweitergabe.


»Der erste, der ein Stück Land mit einem Zaun umgab und auf den Gedanken kam zu sagen ›Dies gehört mir‹ und der Leute fand, die einfältig genug waren, ihm zu glauben, war der eigentliche Begründer der bürgerlichen Gesellschaft.« Jean-Jacques Rousseau


Olga de Soto | SA. 25.3. – MO. 1.5.17 Débords – Regards sur la table verte Seit Jahren beschäftigt sich Olga de Soto mit der Geschichte und der Rezeption von Tanz. »Débords« ist die dokumentarische Recherche über eines der emblematischsten und politisch engagiertesten Werke der Tanzgeschichte: »Der Grüne Tisch« des deutschen Choreografen Kurt Jooss. Das Stück hatte 1932 in Paris Premiere und nahm eine oppositionelle Haltung zum Aufstieg des Faschismus und zur antisemitischen Politik Adolf Hitlers ein. Wie viele Jahre liegen seit der Premiere in Paris zurück? Was genau verleiht diesem Werk noch heute eine so immense Kraft? Was sind kollektive Erinnerungen? Sechs Jahre lang hat Olga de Soto Spuren, Erinnerungen und Zeugenschaften gesammelt, sowohl bei Zuschauer*innen, die das Stück seitdem gesehen haben, als auch bei Tänzer*innen, die über Generationen hinweg das Stück getanzt haben. Ihre Forschung hat sie von Belgien, nach Chile, über Deutschland, nach Holland, Frankreich und England geführt – ein langer Weg von 42.000 km und 67 Stunden gefilmter Interviews über die Erinnerungen von Zuschauer*innen und Tänzer*innen aus unterschiedlichen Generationen und Herkünften. Darin durchkreuzen Geschichten die Geschichte und wir sehen, wie Erinnerungen gepflegt, transformiert oder gar vergessen werden – jedoch nie aufhören, in Bewegung zu bleiben.


Ivana Müller in Zusammenarbeit mit Paula Caspão, Ant Hampton, Bojana Kunst, Paz Rojo, Jonas Rutgeerts und David Weber-Krebs SA. 25.3. – MO. 1.5.17 Notes Das Konzept von »Notes« greift auf eine weit verbreitete Lesepraxis aus dem 19. Jahrhundert zurück: die »Marginalie«. Ein gelesenes Buch wurde damals durch handschriftliche Randbemerkungen »personalisiert«, bevor es einer Freundin oder einem Liebhaber zum Lesen weitergegeben wurde. Bei »Notes« wird diese zärtliche Geste der Freundschaft zu einer poetischen Geste, in der sieben Leser*innen: Paula Caspão, Ant Hampton, Bojana Kunst, Paz Rojo, Jonas Rutgeerts, David Weber- Krebs und Ivana Müller, sich ein Buch nacheinander überreichen und darin Randnotizen hinterlassen. Sie teilen einen literarischen Körper als eine Matrix für eigene Erzählungen jenseits seines Inhalts. Mit ihren jeweiligen Randnotizen hinterfragen sie die Tätigkeit des Lesens, des Teilens und fragen sich, wie man weitere Leser*innen antizipieren und beerben kann. Das Buch wird zum Archiv einer kollektiven Lektüre. Die sieben Leser*innen haben sich »Echolalien – Über das Vergessen von Sprache« von Daniel Heller-Roazen ausgesucht. Sie stellen es nicht als Kunstobjekt im Museum aus, sondern schenken es der Stadtbibliothek Freiburg, wo es jedem zur Verfügung steht. Fürs Museum produzieren sie ein Faksimilie des gelesenen Buchs: Sie stellen es Seite für Seite aus und hinterlassen ihre vorlesenden Stimmen den Besucher*innen des Museums.


Josep Caballero García | SA. 25.3. – SO. 2.4.17 It’s not ephemeral, not ephemeral, ephemeral, ... »Mich interessieren die immateriellen Dinge, die wir miteinander teilen und austauschen, wenn wir jemandem begegnen. Diese immateriellen Dinge sehen wir nicht, sie sind in uns. Wenn wir sie weitergeben, gehen sie direkt von einem Körper in den anderen über und lagern sich dort ab. Der Immaterialität wird nachgesagt, sie sei flüchtig, als würde sie Dinge zum Verschwinden bringen. Es stimmt aber nicht! Gerade das immaterielle Wissen schreibt sich in unsere Körper ein. Mit der Zeit verändert es sich, und ohne es zu merken, geben wir es ständig an andere Menschen weiter. Im Museum möchte ich dem Mythos der Flüchtigkeit eine Materialität verleihen und gemeinsam mit den Besucher*innen die Spuren unserer Begegnungen sichtbar machen.«

STAN’S CAFE | DI. 4.4. – SO. 9.4.17 The Great Art Giveaway »Letztes Jahr stellten wir unsere Installation ›Of All The People In All The World‹ in Freiburg aus, um die Weltbevölkerung in Zahlen abzubilden. Gezählt wurde mit Reis: Ein Reiskorn stand für einen Menschen auf der Welt und aus zwei Tonnen Reis schufen wir täglich kleine und große Reisberge, die gesellschaftliche Verhältnisse abbildeten. Der damals verwendete Reis lagerte in der Zwischenzeit in den Wohnungen von freundlichen Freiburger*innen und im Theater. Nun kehren wir zurück, um den Reis, samt den Geschichten seiner Lagerung, einzusammeln, ihn im Museum auszustellen und ihn schließlich zu vererben. Wir geben zwei Tonnen Reis an die Ausstellungsbesucher*innen weiter und diskutieren mit ihnen über seine Zukunft. Soll man den Reis aufbewahren oder essen? ›The Great Art Giveaway‹ kann beginnen.«


Herbert Maier | DI. 11.4. – FR. 21.4.17 Visuelle Bibliothek »Meine Ausstellung ›wer wir sind‹ fand vor DEPOT ERBE statt. Ich habe große Teile meiner ›Visuelle Bibliothek‹ gezeigt, die aktuell mehr als 500 Bilder umfasst und davon berichtet, wie Menschen sich von jeher Bilder von Menschen machen. Das Projekt beschäftigt sich mit dem kulturellen Erbe der Menschheit und nimmt nun selbst den Charakter eines globalen Bilderbes an. Nun bewahre ich die Blätter in Boxen auf und stelle sie dem DEPOT ERBE zur Verfügung. Wie in Depots üblich, können sich Besucher*innen daraus einzelne Arbeiten vorlegen lassen. Des Weiteren möchte ich mit Besucher*innen über die Zukunft der ›Visuellen Bibliothek‹ diskutieren: Wie werde ich sie in die Zukunft hinein weiterführen? Wie kann ich sie zusammenhalten? Gibt es einen Endpunkt?«

Isa Wortelkamp | SO. 23.4. – MO. 1.5.17 Fotografie als Erbe »Die Fotografien von August Sander aus der Sammlung Wortelkamp sind Bilder einer gestellten Zeit: Körper, die regungslos verharren, Augen, die die Kamera fixieren. Als Kind bin ich mit meinem Vater durch die Dörfer gefahren, um diese Familienporträts zu erstehen. Jetzt sollen sie in meine Hände übergehen. Da mir als Tanzwissenschaftlerin in den Aufnahmen jene Bewegung fehlt, die ich sonst in der Tanzfotografie erforsche, suche ich nach einem Zugang zu diesem Erbe. Ich lade Fototheoretiker*innen ein, die Fotografien mit mir zu sichten. Ich schaue Ihnen über die Schulter, um zu erfahren, was sie sehen. Dabei fange ich an, selbst mehr zu sehen. Keine Bewegung, aber eine unheimliche Gegenwart von Geschichte – Geschichte des Fotografen, der Fotografierten und der Fotografien. Ich frage mich, wie sich diese Geschichte fortsetzen lässt, wie sie zu vererben ist und wem sie gehört. Im DEPOT ERBE zeige ich Aufnahmen aus der Sammlung und berichte davon, was es für mich heißt, sie zu erben.«


»Solange etwas ist, ist es nicht das, Martin Walser

Jochen Roller und Christin Vahl SA. 25.3. – MO. 1.5.17 The Church of Performance Art 2003 entwickelte Jochen Roller im Rahmen seiner Erfolgstrilogie »perform performing« die Zukunftsvision einer »Kirche der Performancekunst«, in der Jünger einer Theatersekte im Jahr 2045 der Sinnlosigkeit ihrer postindustriellen Existenz durch re-enactments von Performances aus der Zeit der Kulturförderung entgegenzuwirken versuchen. Für das DEPOT ERBE re-inszeniert er gemeinsam mit der Künstlerin Christin Vahl im Museum für Neue Kunst die »Kirche der Performancekunst« – eine Vision von Tanz in der Zukunft, aus der Vergangenheit des Tanzes, vergegenwärtigt als flüchtiger Moment für die Besucher*innen des Museums.


was es gewesen sein wird.«

David Weber-Krebs | SA. 25.3. – MO. 1.5.17 Das irdische Paradies Im Vatikanmuseum hängt Johann Wenzel Peters monumentales Gemälde »Adam und Eva im irdischen Paradies« (1827). Es zeigt den mythischen ersten Mann und die mythische erste Frau in einer idyllischen Landschaft inmitten von etwa 250 Tieren. Eigentlich handelt es sich um ein wunderbares Beispiel dafür, wie im 19. Jahrhundert die Natur als etwas Unberührtes gesehen und dargestellt wurde. Fast zwei Jahrhunderte später fragt sich David Weber-Krebs, wie die zwei Menschen aus Peters Bild den Planeten doch derart berührt haben, dass er für immer verändert wurde.


LIGNA | SA. 25.3. – MO. 1.5.17 Audio-Guide für unfreiwilliges Erbe Die Stimmen aus dem Kopfhörer sind Totenstimmen. Sie werden – wie jedes Erbe – in die Welt entlassen, ohne dass ihre Erblasser*innen den Umgang mit ihnen noch kontrollieren können. Sie zerstreuen sich über das DEPOT ERBE, verlassen aber auch das Museum und vergegenwärtigen im Stadtraum ein unfreiwilliges Erbe: das des Faschismus. Dabei geht es weniger um die – inzwischen gängige – historische Aufarbeitung, als um die unheimlichen Wiedergänger des Erbes in jüngster Zeit: die Herrschaft des Ressentiments, die Angstlust an einer paranoiden Weltwahrnehmung und die Wiederkehr des autoritären Charakters. Die Hörer*innen aktualisieren die in QR-Codes gleichsam sichtbaren und verborgenen Stimmen vor Ort. Das Hören wird zum unkontrollierbaren Erbe und verweist auf die Frage nach politischer Verantwortung und Handlungsfähigkeit.

»Wer spricht zu mir, wenn ein Denkmal mich trifft?« Sigrid Hauser


plan b | Sophia New & Daniel Belasco Rogers SA. 25.3. – MO. 1.5.17 The Hidden Choreography of Daily Life Seit mehr als einem Jahrzehnt hat das in Berlin arbeitende, britische Künstlerpaar plan b alle seine Wege und Reisen mit einem GPS-Gerät aufgezeichnet und dokumentiert. Nun teilen sie ihre technologische Tagebuchpraxis mit den Freiburger*innen und erstellen ein kollaboratives, bewegtes Porträt der Stadt – ein filmisches Essay über die verborgenen Choreografien unseres täglichen Lebens. Bewohner*innen der Stadt Freiburg tragen zu einem multimedialen Kunstwerk für DEPOT ERBE bei: Sie leihen sich ein GPS-Gerät aus und zeichnen über mehrere Tage ihre Wege auf. Gemeinsam mit dem Künstlerpaar plan b, werten sie die aufgezeichneten Informationen aus und beschreiben die Bewegungen, die Linie für Linie, Strecke für Strecke sichtbar werden. Es entsteht eine filmische Chronik der Stadt, die im Schauraum, dem Kinoraum des Museums, gezeigt wird.


Zusatzprogramm im Museum Öffentliche Führungen DO. 12.30 Uhr KunstEinkehr SO. 15 Uhr Erbschaftsprechstunde Freiburger Rechtsanwält*innen für Erbrecht engagieren sich unentgeltlich und bieten Gespräche rund um das Thema »Erbschaft« an. Die Gespräche sind kostenlos. Die Termine zu den Sprechzeiten finden Sie jeweils unter www.freiburg.de/museen in der Rubrik »News« & unter www.theater.freiburg.de/tanz Tischgespräche FR. 31.3.17, 12.30 Uhr Historisches Erbe – Beschlagnahmungsaktion der Nationalsozialisten mit Christine Litz SA. 1.4.17 15 Uhr Die Zukunft der Kunst. Zum Umgang mit Künstlernachlässen. Vortrag und anschließende Diskussion mit Frank Michael Zeidler, Potsdam FR. 7.4.17, 12.30 Uhr Japanisches Erbe – Performance mit Lena Lytvynenko SA. 22.4.17, 17 Uhr Isa Wortelkamp ist Erbin einer August-Sander-Fotosammlung. Im Gespräch mit Christine Litz erzählt sie von ihrem Umgang mit diesem Erbe und stellt einen Teil der Sammlung bei DEPOT ERBE aus. FR. 28.4.17. 12.30 Uhr Historisches Erbe – Einblick in die Provenienzforschung mit Christiane Grathwohl-Scheffel


»… so kann daraus kein Anspruch auf bestehendes oder zu erwartendes Besitztum abgeleitet werden, kein Identitätsmerkmal, kein Kult des Auserwähltseins, kein Privileg und keine bevorzugte Stellung.« Gerhard Richter


Theater & Performances Im Kontext von DEPOT ERBE zeigen wir Choreografien und Performances, die Überliefertes weiter inszenieren.

Caen Amour | DO. 23.3.17, Großes Haus Choreografie von Trajal Harrell Über Loïe Fuller, Ikone und Wegbereiterin des modernen Tanzes, schafft Harrell eine subversive Rekonstruktion verschiedener Tanztraditionen und interpretiert die Geschichte des Tanzes als eine queere Körperlandschaft. The Last Hour | SA. 25.3.17, Großes Haus Performance von plan b Angenommen, wir hätten nur noch eine Stunde Zeit, um einander all das zu sagen, was bisher unausgesprochen blieb. plan b geht es – in ihrer letzten Stunde – um die letzten Entscheidungen, Bekenntnisse und die Bitte um Vergebung – während das Publikum über die verstreichenden Minuten einer großen Bühnenuhr wacht. Mit Daudi – eine TANZFONDS ERBE Produktion FR. 31.3., SA. 1. & SO. 2.4.17, Kammerbühne Performance von Mickaël Phelippeau Wie werden wir uns erzählt haben? Aus dem puren Interesse an Lebensgeschichten choreografiert Mickaël Phelippeau Menschen, die sonst nicht auf der Bühne stünden. In Freiburg trifft der Choreograf auf Daudi Simba, der ihm seine Geschichte und seinen Tanz anvertraut. Kreutzberg | MI. 12.4.17, Kleines Haus Choreografie von Chris Leuenberger & Marcel Schwald Gemeinsam mit einer Kreutzberg-Schülerin rekonstruieren Leuenberger & Schwald die Biografie eines Ausdruckstänzers, der gleichzeitig Aushängeschild für das deutsche Kulturleben in Nazi-Deutschland war. Für seine Tanztechnik vergöttert, für seine Auftritte in Deutschland kritisiert, umgeben Kreutzberg offene Fragen, denen sich zwei Generationen stellen.


Mates & Monsters eine TANZFONDS ERBE Produktion SA. 22., SO. 23. & DI. 25.4.17, Kleines Haus Performance von Etienne Bideau-Rey, Anne Mousselet & Graham Smith 10 – 12-jährige Kinder erben die 2001 uraufgeführte Choreografie »Showroomdummies« von Gisèle Vienne und Etienne Bideau-Rey. Sie befragen ihre Rolle als Nachkommen einer erwachsenen Welt, in der Körperbilder propagiert werden, die nicht zwangsläufig ihre eigenen sind. nimmer | SA. 29. & SO. 30.4.17, Kleines Haus Choreografie von Antje Pfundtner in Gesellschaft Aus zahlreichen Interviews, die Antje Pfundtner mit Kindern und Erwachsenen zum Thema Verschwinden geführt hat, ist eine außergewöhnliche Hommage an die Vergänglichkeit des Lebens entstanden, die den Abschluss von DEPOT ERBE einleitet. Bambis Beet hat Zukunft SO. 30.4.17, Theatervorplatz Intervention von Graham Smith Der Urban Garden des Theaters verschwindet für immer und verlagert seine Wurzeln nach Dietenbach, wo im Sommer – »auf der anderen Seite« – die ersten Festspiele dieses Stadtviertels stattfinden werden (8.7. – 14.7.17). Erbgipfel – eine TANZFONDS ERBE Produktion MO. 1.5.17, Museum für Neue Kunst Workshoppräsentation von Graham Smith und Helen Schröder Jugendliche aus Tanzamateur-Gruppen verschiedener Städte haben sich mit der Zukunft von Erbe und ihrer eigenen Rolle darin beschäftigt. Im Mai treffen sie sich in Freiburg, um ihre choreografischen Ergebnisse zusammen zu tragen und mit einer Workshoppräsentation im Museum das DEPOT ERBE zu schliessen.

»Mit Daudi« wird gefördert von Fonds Transfabrik


Service Weitere Infos zum Programm finden Sie unter www.theater.freiburg.de/tanz Museum für Neue Kunst, Marienstraße 10a Öffnungszeiten Ausstellung DI. – SO. 10 – 17 Uhr Tel.: 0761 201 25 83 www.freiburg.de/museen Theaterkasse, Bertoldstraße 46 MO. – FR. 10 – 18 Uhr & SA. 10 – 13 Uhr Tel.: 0761 201 28 53 www.theater.freiburg.de Preise Eintritt Ausstellung DEPOT ERBE im Museum: 5 / erm. 3 EUR Führungen: 2 EUR zzgl. Museumseintritt Ticketpreise für die Tagung & die Performances im Theater Freiburg Tagung Erbe sein – Erbe haben: 8 / erm. 6 EUR CAEN AMOUR: 16 / erm. 8 EUR The Last Hour: 20 / 16 / erm. 8 EUR Kreutzberg: 20 / 16 / erm. 8 EUR Mit Daudi: 16 / erm. 8 EUR Nimmer: 15 / 13 / erm. 8 EUR Mates & Monsters: 15 / 13 / erm. 8 EUR Ermäßigung Gilt für Studierende, Schüler*innen und Auszubildende bis 29 Jahre sowie für Schwerbehinderte ab 80 % jeweils mit gültigem Ausweis. Rollstuhlplätze sind im Kleinen und Großen Haus vorhanden, Begleitperson hat freien Eintritt. Jedes Performance-Ticket berechtigt zu einem Zutritt der Ausstellung. Bitte zum Ausstellungsbesuch das Theaterticket mitbringen. Dank an: Die Stadtbibliothek Freiburg, die Projektteilnehmer*innen von plan b und LIGNA, Jenny Beyer, Juliana Oliveira, Elias Paul, Gisèle Vienne, Inga Wagner, Meik Zülsdorf-Kersting | Titelfoto: © Maurice Korbel


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