Themenheft zur Schweizer Geschichte auf der Primarstufe

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Themenheft zur Schweizer Geschichte auf der Primarstufe Gute Geschichten über Menschen und ihr Leben können sehr spannend sein. Und sie können dich in die Vergangenheit führen. Auf der «Spurensuche im Mittelalter» erfährst du noch mehr. Zum Beispiel, wie die Menschen damals gearbeitet haben oder wie die Umgebung aussah, in der sie lebten. Durch unsere Fragen an die Vergangenheit entsteht Geschichte. Komm mit und entdecke Obwaldner Geschichte und Geschichten!

Spurensuche im Mittelalter Niklaus von Flüe Das Weisse Buch von Sarnen Obwaldner Geschichte und Geschichten entdecken

ISBN 978-3-271-60011-7

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Themenheft zur Schweizer Geschichte auf der Primarstufe

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nah dran

2 Geschichten im

Weissen Buch von Sarnen

Das Weisse Buch von Sarnen wurde von 1470 bis 1472 vom Obwaldner Hans Schriber verfasst. Es heisst so, weil es in weisses Leder eingebunden ist. Es enthält die älteste Überlieferung der Geschichten von Wilhelm Tell. Die originalen Seiten aus dem Weissen Buch können nur Expertinnen und Experten lesen. Auf dieser Doppelseite findest du fünf Abschnitte aus dem Weissen Buch – nicht ganz im Original, sondern in einer vereinfachten Sprache. Mit einem Buch aus dem 15. Jahrhundert nähern wir uns den Geschichten, die sich im 13. Jahrhundert abgespielt haben sollen.

Q1 Das ist der Anfang der drei Länder Uri, Schwyz und Unterwalden. Uri hat als erstes Land vom Römischen Reich die Freiheit erhalten, dort zu roden und zu wohnen. Willkommen im Mittelalter Kapitel 3

Q2 Die drei Länder hatten viele gute Jahre Ruhe, bis die Grafen von Habsburg in ihre Nähe kamen. Nach langer Zeit wurde Graf Rudolf von Habsburg zum Römischen König gewählt. Die Waldstätte im Spätmittelalter Kapitel 5

Q3 Als Rudolf einige Jahre König war, unter­ handelte er mit den Ländern und bat sie, dass sie ihm untertänig würden. Sie hätten nur ihm eine bescheidene Steuer zu geben, wofür er sie als Getreue des Reiches be­ schützen wolle. Er würde ihnen gute Reichs­ vögte geben. So wurde ein Gessler Vogt in Uri und Schwyz und ein Landenberg in Unterwalden. Sie besteuerten den einen da, den anderen dort, trieben grossen Mut­ willen. Sie bauten Burgen, um von ihnen aus die Länder beherrschen zu können. So zwangen sie die Leute und taten ihnen viel zu Leid. Wer herrscht in den Waldstätten? Kapitel 6

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Q4 Der Landvogt Gessler fuhr nach Uri und liess dort unter der Linde einen Stecken aufrichten, auf den er einen Hut legte. Er ver­ kündete, dass jeder den Hut grüssen solle. Ein Ehrenmann names Tell ging mehrmals am Stecken vorbei, ohne ihn zu grüssen. Der Vogt zwang Tell, einem seiner Kinder einen Apfel vom Kopf zu schiessen. Tell sah, dass ihm nichts anderes übrig blieb, nahm einen Pfeil und steckte ihn in sein Göller. Einen zweiten nahm er in die Hand, spann die Arm­ brust und schoss dem Kind den Apfel vom Kopf. Das gefiel dem Vogt, aber er fragte, was er mit dem zweiten Pfeil habe tun wollen. Tell antwortete, wenn ich bei einem Fehl­ schuss mein Kind erschossen hätte, würde ich auf euch geschossen haben. Die Krieger und der Vogt nahmen ihn mit in ein Schiff. Da ging aber ein so starker Wind, dass sie fürchteten, sie müssten ertrinken. Tell stand an das Steuer. Als er zur Tellplatte kam, nahm er seine Waffe und sprang. Dann lief er so schnell er konnte bis zur Hohlen Gasse bei Küssnacht. Als der Vogt kam, schoss er einen Pfeil auf ihn. Dann fingen sie an, den Herren die Burgen zu brechen. Wer wird beherrscht in den Waldstätten? Kapitel 7

Q5 Zur gleichen Zeit lebte in Schwyz der Stauf facher, der ein schönes Steinhaus hatte. Da ritt Gessler, der da Reichsvogt war, vorbei und fragte ihn, wem das grosse Haus gehöre. Stauffacher wagte nicht zu sagen, dass es ihm gehöre, weil er den Vogt fürch­ tete. Stauffacher befürchtete, dass ihm der Vogt Leib und Gut nehmen wolle. Seine Frau machte ihm neuen Mut und fragte, ob er zu Uri jemand kenne, dem er so vertraue, dass er ihm seine Not klagen dürfe. Sie hatte ihn auch geheissen, jemand aus Unterwalden zu suchen, denn dort wären auch Leute, die von der Unterdrückung genug hätten. So schlossen sich ihrer drei zusam­ men. Jeder klagte dem anderen seine Not und seinen Kummer. Darauf wurden sie sich einig und schwuren zusammen. Wenn sie beschlos­ sen, etwas zu unternehmen, fuhren sie in der Nacht an einen Ort, der Rütli genannt wird. Das war ihr Tagungsort. Jeder brachte noch Leute mit, denen man vertrauen konnte. Warum werden Bündnisse geschlossen? Kapitel 8 Eine Geschichte für die Eidgenossen­ schaft, Kapitel 9

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3 Willkommen im Mittelalter Warst du schon auf einem Mittelaltermarkt, wo Händler in historischen Kostümen Schmuck, Gewürze und Krimskrams anbieten? War das Mittelalter «finster»? Welche Rolle spielten die Römer? Du erfährst Grundlagen über das Mittelalter auf dieser Doppelseite. Adlige Eine be­sondere gesell­ schaftliche Gruppe mit Vorrechten.

Was heisst Mittelalter? Mit dem Begriff «Mittelalter» wird die Zeit von 500 bis 1500 nach Christus bezeichnet. Niemand in dieser Zeit sagte aber «Ich lebe im Mittelalter.» Erst später bezeichneten Gelehrte die Zeit zwischen ihrer eigenen Gegenwart und der Antike (800 vor Christus bis 500 nach Christus) als Mittelalter, also die Zeit dazwischen. Von ihnen haben wir auch das Bild des finsteren Mittelalters übernommen. Das Mittelalter dauerte rund 1000 Jahre. Es wird unterteilt in das Frühmittelalter, das Hochmittelalter und das Spätmittelalter. Der Inhalt dieses Heftes bezieht sich auf das Spätmittel­a lter von 1250 bis 1500 nach Christus. Das Heilige Römische Reich Im Mittelalter gab es noch keine Schweiz. Das Heilige Römische Reich war damals mächtig. Es reichte von der Nordsee bis nach Italien. Mächtige Männer, die aus ihrer Mitte einen König wählten, regierten das Reich. Immer wieder stritten mächtige Familien um den Königsthron. Zu diesen Familien gehörten auch die Habsburger, die ihren Stammsitz auf der Habsburg im heu­tigen Kanton Aargau hatten. Der Papst in Rom konnte den König zum Kaiser salben. Mit dem Begriff «römisch» stellten sich die Könige und Kaiser des Mittelalters in eine Reihe mit den römischen Kaisern der Antike. Mit dem Wort «heilig» brachte man zum Ausdruck, dass die Herrschaft der Könige und Kaiser Gottes Wille war. Wie regieren? Im Heiligen Römischen Reich gab es keine Post, kein Telefon, keinen Fernseher und kein Internet. Wie konnte man da als König seine Ansprüche durchsetzen und regieren?

Der König verlieh bestimmte Rechte an Adlige. Man spricht dann von einem Lehen. Die ganze Ordnung bezeichnet man als Lehnsherrschaft. Beispiel 1 Der König gab einem Adligen das Recht, an einem bestimmten Ort Markttage abzuhalten. Der Adlige konnte dann bei den Händlern Gebühren erheben und diese behalten. Beispiel 2 Der König gab einem Adligen das Recht, über eine landwirtschaftlich nutzbare Fläche und über die Menschen, die dort lebten und die Äcker bewirtschafteten, zu verfügen. Der Adlige konnte von diesen Menschen Abgaben verlangen, zum Bei­spiel Weizen oder Vieh. Er konnte auch gegenüber diesen Leuten als Richter auf­ treten und dafür Gebühren und Steuern verlangen. Wenn ein Adliger an anderen Menschen bestimmte Rechte ausüben konnte, spricht man von Grundherrschaft.

Der König herrschte nicht allein! Doch der König verlieh nichts umsonst. Die Adligen mussten dafür zum Beispiel mit dem König in den Krieg ziehen. Eigentlich sollte das Lehen nach dem Tod des Adligen wieder an den König zurückfallen. Vielen Adligen gelang es aber, die Lehen in ihrer Familie zu behalten. Mächtige adlige Familien konnten ihre Macht gegenüber dem König behaupten und ausdehnen. Das musste der König hinnehmen. Um herrschen zu können, war er ja auf die Ad­ligen angewiesen. Im Gebiet der heutigen deutschsprachigen Schweiz war es vor allem die Familie der Habsburger, die ihren Machtbereich vergrössern konnte.

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Q1 Rudolf IV. war von 1273 bis 1291 der erste deutsche König des Hei­ligen Römischen Reiches aus der Familie der Habsburger. Das Bild zeigt seine Grabplatte im Dom in Speyer.

D1 Die Zeichnung zeigt, dass es

bei der mittelalterlichen Herrschaft nicht um eine Fläche beziehungs­ weise um ein Territorium ging, sondern um ein Recht an etwas, das auch an einen bestimmten Ort gebunden war.

Aufgaben 1 Betrachte Q1. Woran kann man erkennen, dass ein König dargestellt ist?

2 «Wir Schweizer hatten doch nie einen König!» Nimm Stellung zu dieser Aussage (VT2–VT4).

3 a) Ordne zu: Wo spielt welches Recht eine Rolle? Mühle Recht, den dortigen Vorsteher zu bestimmen. Brücke Recht für die Menschen, die dort arbeiten, Richter zu sein. Gutshof Recht, von allen, die diese überqueren wollen, etwas zu verlangen. Kloster Recht, dieser zu erlauben an bestimmten Tagen Markt abzuhalten. Stadt

Recht, das Getreide der Bauern zu mahlen und dafür etwas zu verlangen.

b) Findest du die entsprechenden Stellen auf D1?

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Methode

4 Wie kann man Zeit darstellen? Wie lange …? Wie lange dauert eine Schulstunde? Wie lange dauert ein Monat oder ein Jahr? Auch wenn es Lektionen gibt, die wie im Flug vergehen, und solche, die nicht enden wollen, bleibt die Zeitdauer doch immer dieselbe. Zeit lässt sich messen. Unendlich lang Der moderne Mensch, der Homo sapiens, wanderte vor etwa 50 000 Jahren von Afrika nach Europa. Mit der Erfindung der Schrift vor rund 5000 Jahren beginnt die eigentliche Geschichte der Menschheit. Doch wie kann man eine so lange Zeitdauer abbilden?

D1 So kann es aus­ sehen, wenn alle Epochen in einem Geschichtsschrank geordnet sind.

Epochen Um die lange Zeit der Menschheitsgeschichte zu ordnen, haben Historiker und Historikerinnen Zeitabschnitte bestimmt und ihnen Namen gegeben. Man nennt sie Epochen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Geschichte zu gliedern.

Ein Vorschlag lautet wie folgt: – Vorgeschichte vor 3000 vor Christus (beziehungsweise vor 5000 Jahren) – Altertum / Antike 3000 vor Christus bis 500 nach Christus – Mittelalter 500 bis 1500 nach Christus – Neuzeit 1500 bis 1800 nach Christus – Neuste Zeit ab 1800 nach Christus Es gibt verschiedenen Möglichkeiten, die Epochen der Menschheitsgeschichte abzubilden: – Die Epochen in einem Geschichtsschrank darstellen (D1). – Die Epochen und wichtigen Ereignisse mit Bildern auf einer waagrechten Linie an der Wand im Klassenzimmer aufhängen (Wandfries). – Die Epochen und wichtigen Ereignisse auf einer Spirale abbilden.

Die Zeit genau abbilden – aber wie? Wenn man aber genau zeigen möchte, was zum Beispiel zwischen 1450 und 1500 geschah, muss man eine Zeitleiste beziehungsweise einen Zeitstrahl anfertigen (D2). Das ist eine waagrechte Linie, die die Zeit abbildet. Diese Linie wird in gleich grosse Abschnitte unterteilt und mit Jahreszahlen versehen. Dann trägt man Ereignisse, Personen und Orte, die eine wichtige Rolle spielten, bei der richtigen Jahreszahl ein. Man kann auch Ereignisse eintragen, die über mehrere Jahre andauerten, wie zum Beispiel Kriege. Dann bringt man eine senkrechte Linie an, mit der man mehrere «Themenschichten» an die Zeitleiste anlegt. So kann man zum Beispiel zeigen, welche Ereignisse zu einer bestimmten Zeit in Obwalden und in der Eidgenossenschaft abliefen. Es wird deutlich, welche Ereignisse und Entwicklungen gleichzeitig abliefen.

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1492 Christoph Columbus landed auf Guanahani

1453 Die Osmanen erobern Konstantinopel

1460 Die Eidgenossen erobern den Thurgau

1450

1460

1470

Eidgenossenschaft

1474 – 1477 Kriege zwischen Eidgenossen und Burgundern

Obwalden

1487 Tod von Bruder Klaus

1467 Niklaus von Flüe zieht in den Ranft

1480

Ausserhalb der Eidgenossenschaft

1490

Wahrnehmen 1. Wähle den Zeitabschnitt aus, den du darstellen möchtest, zum Beispiel eine Epoche, ein Jahrhundert, ein Jahrzehnt, die Lebensdauer einer Person, …

1500

D2 So kann eine Zeitleiste aussehen, die zeigt, was zwi­ schen 1450 und 1500 in Obwalden, in der Eidgenossenschaft und ausserhalb davon geschah.

2. Lege fest, wie du die Zeit unterteilen möchtest: In Jahre, in 10­Jahres­Schritte, in 100­Jahres­Schritte, …? Beachte den Platz, den du zur Verfügung hast.

Erschliessen 3. Finde heraus, welche Personen, Ereignisse und Entwicklungen in dem Zeitabschnitt wichtig waren, und dokumentiere deine Ergebnisse. Suche entsprechendes Bildmaterial aus und beschrifte es.

Orientieren 4. Was gehört zusammen? Ordne deine Ergebnisse in Themenbereiche.

Handeln 5. Stelle deine Zeitleiste her. Zeichne eine waagrechte Linie für die Zeit, und trage deine Ergebnisse in den Themenschichten auf einer senkrechten Linie ein.

Aufgaben 1 Suche oder nenne zu jeder Epoche min­ destens drei Informationen, die du interes­ sant findest, und notiere sie auf Kärtchen (VT3). In einem Spiel können alle Kärtchen der Klasse in einen Geschichtsschrank eingeordnet werden.

2 Zeichne einen Geschichtsschrank (D1). 3 Zeichne eine Zeitleiste (D2, Methoden­ kasten).

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10 Die Nachbarn

der Eidgenossen

Nordsee

zum Burgund

Luxemburger

Herzogtum Bayern HERZOGTUM BURGUND EIDGENOSSENSCHAFT Grafschaft Savoyen

Im Westen: Das Herzogtum Burgund Der Herrscher des Herzogtums Burgund, Karl der Kühne, wollte Gebiete erobern und ein Königreich gründen. Dies stellte für die Eidgenossen und für das Haus Habsburg eine Bedrohung dar. Als sich die Lage zuspitzte, kam es zum Krieg. Die Eidgenossen – zunächst unterstützt von Frankreich und Habsburg – griffen die Burgunder an. Die Eidgenossen siegten und Karl der Kühne starb 1477 auf dem Schlachtfeld. Das war das Ende des Herzogtums Burgund. 20

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HABSBURGER

HERZOGTUM MAILAND

Rep. Venedig

Provence

Mittelmeer

Q1 Karl der Kühne (1433–1477), Herzog von Burgund.

Königreich Böhmen (Luxemburger)

Reichsgrenze

KÖNIGREICH FRANKREICH

Die Schweiz ist keine Insel. Das war auch im 15. Jahr­ hundert nicht der Fall. Die Verbindungen zu den Nachbarn waren vom eigenen Interesse geprägt und manchmal auch feindselig. Wer waren eigentlich die Nachbarn der Eidgenossen?

Heiliges Römisches Reich

Kirchenstaat

Q2 Ludwig XII. (1462–1515), König von Frankreich.

Das Königreich Frankreich Auch Frankreich fühlte sich von Burgund bedroht. Daher schloss der König ein Bündnis mit den Eidgenossen. Darin wurde auch festgehalten, dass die Eidgenossenschaft dem König Söldner zur Verfügung stellte. Über Jahrhunderte kämpften fortan Eidgenossen für die französische Krone. Mit eidgenössischen Söldnern eroberte Frankreich 1499 das Herzogtum Mailand, das sein Gebiet auch vergrössern wollte.

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h n r)

Q3 Friedrich III. (1415–1493), deutscher König und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches.

Das Haus Habsburg Die Habsburger waren eine mächtige Familie. Ihre Stammburg und ihr Stammbesitz lagen im Mittelland. Im 15. Jahrhundert kam der König des Heiligen Römischen Reiches aus der Familie der Habsburger. Den Schwerpunkt ihrer Macht verlegten sie schon im 13. Jahrhundert nach Österreich. 1415 verloren die Habsburger den Aargau und 1460 den Thurgau an die Eidgenossen. Sie versuchten, die Besitzungen wieder zurückzubekommen. 1474 versöhnten sich die beiden und schlossen einen Friedensvertrag ab. Diesen nannten sie «Ewige Richtung».

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Q4 Ludovico Maria Sforza (1452–1508), Herzog von Mailand.

Im Süden: Das Herzogtum Mailand Das Verhältnis zu den Eidgenossen war angespannt, da Mailand in der Schlacht von Arbedo 1422 die Stadt Bellinzona und die Leventina erobert hatte. Durch ihren Sieg in der Schlacht von Giornico 1478 holten sich die Eidgenossen die Leventina wieder zurück. Bellinzona erhielten die Eidgenossen erst, nachdem der französische König Ludwig XII. 1499 die Stadt den Mailändern abrang und einige Jahre später den Eidgenossen abtrat. 21

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22 Exkursion nach Flüeli-Ranft und Sachseln

Gross e

M

el

Möslikapelle

ch

aa

Ranft Untere Ranftkapelle

Obere Ranftkapelle

Kapelle St. Niklausen

Q1 Obere und untere Ranftakpelle.

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S W

O N

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Auf zu Bruder Klaus! In diesem Heft bist du Niklaus von Flüe beziehungweise Bruder Klaus auf vielfältige Art und Weise begegnet: Du hast Quellen und Darstellungen über ihn als Grossbauer, Ehemann, Einsiedler und Ratgeber gelesen und betrachtet. Nun wird es Zeit, direkt an die Orte zu gehen, wo er gelebt hat und wo an ihn bis heute erinnert wird: Nach Flüeli, wo er die meiste Zeit seines Lebens verbrachte, in die Ranft-Schlucht, wo er 20 Jahre als Einsiedler lebte, und nach Sachseln, wo sich sein Grab befindet. An all diesen Orten kannst du Bruder Klaus in unterschiedlichen Darstellungsformen entdecken: Gemälde, Bildzyklen, Statuen, Denkmäler, Reliefs oder Mosaiken. Oft ist Bruder Klaus alleine dargestellt, du findest aber auch ganze Bildergeschichten beziehungsweise Bildzyklen zu seinem Leben, Szenen, die ihn an der Tagsatzung in Stans oder zusammen mit seiner Frau Dorothee zeigen.

Ideen zur Exkursionsvorbereitung und -durchführung Überlegt euch mithilfe des Lageplans, welche Orte beziehungsweise konkreten Gebäude ihr besuchen möchtet. Bildet für jedes Gebäude eine Expertengruppe, und stellt Informationen über den Ort in einer kleinen Dokumentation zusammen. Vor Ort macht jede Expertengruppe eine kleine Einführung zu ihrem Gebäude. Im Innern des jeweiligen Gebäudes sucht ihr alle Bilder und Statuen, die Bruder Klaus zeigen. Wählt ein Bild aus und bearbeitet es gemäss den Angaben im Methodenkasten in Kapitel 21. Achtet besonders darauf, wie und wo das Bild ausgestellt und präsentiert wird. Zum Abschluss eurer Exkursion könnt ihr noch das Bruder-Klaus-Museum in Sachseln besuchen.

Q3 Denkmal für

Dorothee Wyss in Sachseln von Rolf Brem 1991.

Flüeli

Wohnhaus

Q2 Feierplatz in Flüeli; erbaut für die Heiligspre­ chung 1947, die aber in Rom stattfand.

Geburtshaus

Kapelle Flüeli

Q4 Pfarrkirche in Sachseln.

Hauptstrasse nach Sachseln

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