Freizeit und Erholung 2023

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Inhaltsverzeichnis

Der Historie auf der Spur

Eben mal schnell eine kleine Tour machen, aber nicht weit fahren wollen? Das geht. 3

Spiel, Spaß und Sport

Das Lörracher Parkschwimmbad bietet viele Attraktionen für jeden Geschmack. 4

In Geschichte(n) eintauchen

Das Lörracher Dreiländermuseum lockt mit seiner Themenvielfalt. 5

Wo einst Grafen und Ritter lebten

Zahlreiche Burgruinen im Kanton Baselland laden zu Entdeckungstouren ein. 6

Die Burg, die kaum noch einer kennt

Im Wald auf einem Sporn

Mehr als Badespaß

Impressum

Verantwortlich für den Inhalt: Marco Fraune

Redaktion: Markus Adler, Alexander Anlicker, Anja Bertsch, Ines Bode, Beatrice Ehrlich, Siegfried Feuchter, Marco Fraune, Alexandra Günzschel, Christiane Guldenschuh, Gabriele Hauger, Bernhard Konrad, Ralph Lacher, Tim Nagengast, Saskia Scherer, Arwen Stock, Verena Wehrle, Michael Werndorff

Titelfoto: Verena Wehrle

Anzeigen: Thomas Mayer

Druck: Druckzentrum Südwest, Villingen-Schwenningen

Die Beilage „Freizeit und Erholung“ ist ein Produkt des Verlagshauses

Jaumann, Lörrach (Die Oberbadische, Markgräfler Tagblatt, Weiler Zeitung). Sie erscheint jährlich in einer Auflage von 21 500 Exemplaren. Die Herstellung erfolgte ausschließlich mit Recycling-Papier.

Das

Foto: Kristoff Meller

Parkschwimmbad bietet viele Attraktionen für jeden Geschmack und lockt besonders Familien. Aber auch sportliche Schwimmer haben hier ihren Spaß

Wildromantisch

Die Höllschlucht bietet sich an heißen Sommertagen als Wandertour an – wildromantisch und aussichtsreich ist sie. Der Einstieg in die Tour kann von verschiedenen Stellen aus erfolgen. Foto: Ralph Lacher

Tiere hautnah erleben

Die Kinder- und Jugendfarm in Weil am Rhein lehrt Kinder, spielerisch durch den Kontakt mit Hühnern, Schafen und Co. Verantwortung zu übernehmen. Günter Endres leitet die Farm. Foto: Hanna Riegelsberger

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Freizeit & Erholung
finden sich die Reste der Burg Hertenberg. 7 Wildromantisch und aussichtsreich Die Höllschlucht bietet sich an heißen Sommertagen als Wandertour an. 8 Sommerfrische in der Höh’ Das Schweigmatter Schwimmbad ist ein Kleinod fernab vom Trubel. 9 Längst mehr als ein Vogelparadies Seit gut 40 Jahren gibt es den „Vogelpark Steinen“. 10 Über dem Wasserfall schweben Die Hängebrücke „Blackforestline“ in Todtnau ist eine neue Attraktion. 11 Mit Macke durch Kandern Ein eigener Rundweg bietet eine Spurensuche. 12 Stattliche Mammutbäume Der Kurpark in Badenweiler ist in der Obhut der Staatlichen Schlösser und Gärten. 13 Die Tierwelt hautnah erleben Die Kinder- und Jugendfarm in
15
Weil am Rhein begeistert mit Natur und Tieren. 14 Einzigartige Spielerlebnisse Heinz Wolters hat in Bamlach ein Paradies für Golffreunde geschaffen.
Der Oberrhein Römer-Radweg lockt Die Thementour hat auch Stationen im südlichen Rebland auf der Strecke. 16
Lörracher

Die passende Lektüre

Auch in den Sommerferien bietet die Lörracher Stadtbibliothek viele verschiedene Angebote für Kinder und Jugendliche an und dient als Treffpunkt für alle Lese- und Bastelbegeisterten.

Aktuell können sich Kinder und Jugendliche von sechs bis 14 Jahren in der Stadtbibliothek das Leseheft zur Aktion „Mein Lesesommer“ abholen. Die empfohlenen Bücher werden in der Stadtbibliothek ausgestellt und können dort entliehen werden. Wer bis Samstag, 16. September, das ausgefüllte Leseheft abgibt, nimmt an der Verlosung von Kino-Gutscheinen und einem Eintritt ins Laguna Badeland teil.

Die Stadtbibliothek bietet zudem einen besonderen Service. Die Mitarbeiter stellen eine Kiste mit Büchern, CDs und Spielen zusammen, die dann abgeholt werden kann. Bestellformulare sind aktuell erhältlich und können bis Donnerstag, 31. August, abgegeben werden. Anmeldungen zu den Angeboten sind direkt in der Stadtbibliothek oder per E-Mail an stadtbibliothek@ loerrach.de möglich.

Über die gesamten Sommerferien gilt wieder das beliebte „3 für 2“-Angebot, das heißt, es können drei Spielfilme oder drei Konsolenspiele für den Preis von zwei ausgeliehen werden.

Der Historie auf der Spur

Eben mal schnell eine kleine Tour machen, aber nicht weit fahren wollen? Da bietet sich rund um Lörrach so einiges an Möglichkeiten.

Diese gemütliche Wanderung beginnt zum Beispiel am Waldparkplatz Adelhausen, Autobahnausfahrt Lörrach-Ost, rechts abbiegen und gleich wieder rechts auf die K6333, der Straße folgen, bis linkerhand ein Parkplatz auftaucht. Dort startet auch der Vitaparcours (Wolfshaldenweg), auf welchem wir uns zunächst bewegen.

Irgendwann biegt der Parcours links ab, doch wir bleiben auf dem Wanderweg, bis wir an eine Kreuzung kommen. Eine Grillstelle lädt zum Verweilen ein, aber wir sind ja gerade erst losgelaufen. Wir biegen links ab (gelbe Raute) und passieren die Borocco-Hütte, gewidmet dem „Betreuer der Wege und Hütten des

Die „villa rustica“ war früher ein kleiner bescheidener

Schwarzwaldvereins Lörrach“, Albert Borocco, ist am Giebel zu lesen. Schon kurz danach erreichen wir den geschichtsträchtigen Siebenbannstein, auf dem die alten Banne Lörrach, Stetten, Inzlingen, Hagenbach, Adelhausen, Ottwangen und Brombach zusammentrafen und der zuletzt 1790 erneuert wurde.

Die Kreuzeiche

Weiter geht es links, wir folgen den Wegweisern Richtung Kreuzeiche. Hier befindet sich auch ein Parkplatz mit Hütte und er ist nicht selten ein Ort von Veranstaltungen, zum Beispiel werden hier zur Eröffnung und zum Abschluss der Mo-

Gelungener Parcours

Der Disc Golf Parcours ist ein Alleinstellungsmerkmal in der Region.

Seit 20 Jahren ist das Grütt für Disc Golfer der Ort im Dreiland. Im Umkreis von mehreren Fahrstunden gibt es keinen vergleichbaren Parcours, der den internationalen Turnierstandards genügt. Um die Attraktivität

der Anlage zu sichern und verbessern, wurde der Parcours in den vergangenen Monaten zudem saniert.

Am augenfälligsten sind nach der Sanierung die neuen Zielkörbe, die sogenannten Baskets, die mit ihren leuchtend roten Elementen auf den Rasenflächen im Grütt verteilt stehen. Alle 18 Körbe wurden ersetzt. An allen 18 Spielbahnen wurde die Sicherheit und die Spielbarkeit verbessert.

Wesentlicher Bestandteil des renovierten Parcours ist eine Beschilderung. Alle Abwürfe wurden mit einem Abwurfschild, dem sogenannten Teesign, ausgestattet.

Ob Anfänger oder Fortgeschrittener: Die neue Anlage bietet nach der grundlegenden Sanierung eine Vielzahl Anreize, die flachen Frisbees ganzjährig über die Fairways fliegen zu lassen. Mehr Infos: www.discgolf-loerrach.de.

torradsaison Bikergottesdienste gefeiert. Wir gehen weiter geradeaus Richtung Brombach, biegen nach einer guten Weile links auf die Römerstraße ab. Dort befindet sich, fast unscheinbar und dennoch gut zu erkennen, ein Alamannengrab (nicht Keltengrab) aus der „Merowingerzeit 7./8. Jahrhundert nach Christus“, so steht es dort. Wir bleiben auf der Römerstraße und gelangen zur Bühlerhütte. Hier lässt es sich nun trefflich picknicken, mit wunderbarem Ausblick ins Wiesental.

Weiter auf der Römerstraße, folgen wir schließlich links abbiegend einem

Pfad, der uns zum römischen Gutshof führt. Diese „villa rustica“ war ein kleiner bescheidener Gutshof, dessen Bewohner Ackerland bewirtschafteten und Viehhaltung betrieben, wie auf der Hinweistafel zu lesen ist. Von dort geht es nun zurück auf die Römerstraße und links weiter bis kurz vor dem Ortseingang Brombach, wo ein Weg links bis zur Adelhauser Straße führt. Diese ein Stück rechts gehen, links in den Löhrweg einbiegen und auf selbigem bis zurück an die K6333 und nun noch ein kleines Stück, vielleicht 300 Meter weit, bis zum Ausgangspunkt.

Gutshof. Fotos: Christiane Guldenschuh
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Die Stadt entdecken

Interessierte können sich mit Stadtführern auf Erkundungstour in Lörrach und Umgebung begeben. Die Burgruine Rötteln, Fabrikantenvillen und Arbeiterhäuser oder das Basler Umland können dabei ebenso entdeckt werden wie Graffiti, Kunstwerke und Skulpturen.

Das aktuelle Programm der öffentlichen Führungen finden Besucher in der Broschüre „Lueg emol“, die in der Tourist-Info am Alten Markt ausliegt, sowie im digitalen Veranstaltungskalender der Stadt Lörrach.

Hoch auf den Tüllinger

Der Stadtteil Tüllingen wird nicht nur als ruhiges Weindorf geschätzt. Auch das beeindruckende Panorama lockt viele Besucher und Bürger auf den Tüllinger. Von hier lässt sich der Ausblick ins Dreiländereck, aufs Rheinknie, auf Lörrach, Weil am Rhein und Basel genießen.

Wanderungen entlang des Bergrückens durch das Landschafts- und Vogelschutzgebiet locken ebenso wie der Tüllinger Weinweg, der passend ausgeschildert ist.

Spiel, Spaß und Sport

Das Lörracher Parkschwimmbad bietet viele Attraktionen für jeden Geschmack und lockt besonders Familien. Aber auch sportliche Schwimmer haben hier ihren Spaß.

n Von Gabriele Hauger

Okay, an heißen Sommerwochenenden kann es schon mal ganz schön voll werden im Lörracher Parkschwimmbad. Doch angesichts der Weite der Anlage dürfte jeder ein ruhiges, schattiges Plätzchen unter den vielen großen Bäumen oder den verteilten Schirmen für sich finden. Zumal das Freibad wirklich für jeden Geschmack etwas bietet. Bis zum Beginn der Schulferien können hier Frühschwimmer ab 6.30 Uhr ungestört ihre Bahnen ziehen. Der Vormittag wird vielfach von Ruhe suchenden Besuchern geschätzt, die gerne auf den Holzliegen am 50 Meter-Sportbecken mit seinen acht Bahnen unter drehbaren gelben Sonnenschirmen chillen.

Am Nachmittag finden viele Familien hier ihr Eldorado. Was an dem großen Angebot für alle Altersklassen liegt. Die Kleinen können im Kinderbecken planschen und erste Erfahrungen auf der Mini-Rutsche sammeln. Außerdem locken ein Spielplatz mit SandMatsch-Ecke und Klettermöglichkeiten sowie ein

Bachlauf. Für die etwas Älteren stehen die großen (kostenpflichtigen) Trampoline direkt nebenan. Zur Stärkung winken am nahen Kiosk mit Außenterrasse Pommes, Pizza, Eis, Gummischlange & Co. Sanft geht es dann im größeren Mehrzweckbecken ins Wasser. Am Rand können sich Mamas und Papas die Füße kühlen, die kleinen Nicht-Schwimmer fest im Blick, die hier planschen oder Geübtere, die Ball spielen oder nach Ringen tauchen. Im tieferen Wasser locken der Strömungskanal und der Wel-

lenball vor allem Jugendliche, die sich hier austoben.

Besonderer Höhepunkt: die große vierspurige Wellen-Rutsche. Ein paar Schwimmzüge weiter dienen Massagestrahlen dem Wohlbefinden, vom Beckenrand werden Köpfer oder Arschbombe geübt.

Von hier fällt der Blick auf das Becken mit den Sprungtürmen: Ein, zwei oder fünf Meter geht es in die Höhe. Als abendliches Angebot ist das Springer-Becken zuweilen für die Wassergymnastik reserviert: gelenkschonend und durchaus dynamisch.

Außerhalb des Wassers sportlich betätigen kann man sich auf der großen Wiese, wo gerne Ball gespielt wird, oder aber auf dem großen Beachvolleyball-Feld, das auf der anderen Seite des Bads Jugendliche und Sportler anlockt.

→ Info: 27. Juli bis 10. September: Montag bis Sonntag, Feiertage 9 bis 20 Uhr, Einlass jeweils bis 45 Minuten vor Betriebsschluss, Wetterbedingte Änderungen vorbehalten. Einzeleintritt: Erwachsene fünf Euro, ermäßigt drei, Feierabendkarte (Erwachsene ab 17.30 Uhr) vier Euro.

Einblicke und Ausblicke

Die Burgruine Rötteln ist ein markantes Denkmal im Dreiländereck am südlichen Oberrhein.

Die Burg ist zudem die drittgrößte Burgruine Südbadens. Besucher können von hier aus das Stadtgebiet Lörrach ebenso in den Fokus nehmen wie den Blick über das Wiesental und darüber hinaus richten.

Wer sich auf der Burg

Der Blick von der Burg Rötteln Foto: Marco Fraune

umschaut, kann tief in die mittelalterliche Geschichte eintauchen. Die Geschichte der Burg Rötteln ist seit 900 Jahren eng mit Basel und der

Nordwestschweiz, aber auch mit Burgund und Frankreich verbunden. So amtierten die Herren von Rötteln als Vögte für die rechtsrheinischen Besitzungen des Basler Klosters St. Alban. Sie stellten im 13. und frühen 14. Jahrhundert sogar drei Bischöfe von Basel. Die jeweiligen Herren der Burg hatten oft großen Einfluss in der Stadt.

Nähere Infos gibt es vor Ort sowie zu Öffnungszeiten und mehr unter www.loerrach.de/burg-roetteln.

Es gibt eine bunte Vielfalt an Angeboten.
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Entspannen an der Wiese

Die Wiese ist gerade an heißen Sommertagen ein wahrer Magnet für Erholungssuchende. Radfahrer, Spaziergänger und auch Schwimmer erhalten an und in dem Fluss Ablenkung und Abkühlung. Mit Natur, Ruhe und dem Wassersprudeln kann die Wiese punkten. An den Ufern gibt es auch Grillstellen.

Im Rahmen des Projekts „Wiesionen“ wurde der Bereich auch noch aufgewertet. Der Fluss wurde noch stärker ins städtische Leben eingebunden, die Wiese wurde zugleich ein Stück weit renaturiert. Seitdem knüpft der Wiesenabschnitt bei Lörrach als Landschaftspark Wiese II an die Wiesenabschnitte bei Weil, Basel und Riehen an, die zusammen den Landschaftspark Wiese I bilden.

In Geschichte(n) eintauchen

Das Lörracher Dreiländermuseum überzeugt unter anderem mit Themenvielfalt.

Im Hebelsaal steht ein besonderer Betrieb im Mittelpunkt einer Sonderausstellung. Bis zum 1. Oktober heißt es hier: „Was hält, das hält... – 125 Jahre ARaymond im Dreiländereck“.

Schon im Jahr 1756 siedelte sich mit der Küpferschen Indiennefabrik, dem Vorläufer der KBC, die Textilindustrie an. Die Tuchfabrik und die Spinnerei Vogelbach folgten. 1866 entstand an der Teichstraße das erste Gaswerk, später der Schlachthof. Arbeiterwohnungen der KBC im Wölblinquartier und der Tuchfabrik wurden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gebaut. 1898 entschied sich der Grenobler Fabrikant Albert Raymond, hier sein deutsches Zweigwerk für die Herstellung von Druckknöpfen zu bauen. Das international arbeitende Netzwerk von ARaymond –seit fünf Generationen familiengeführt – ist heute

eines der weltweit führenden Unternehmen in der Befestigungstechnik aus Metall und Kunststoff. Die Geschichte des Unternehmens wird in der Sonderausstellung detailliert und informativ nachgezeichnet. Der Eintritt in die Ausstellung ist frei.

Unter dem Titel „weiß + schwarz“ werden in einer weiteren Sonderausstellung bis zum 27. August Werke von Bernd Völkle und Albert Schöpflin Scopin gezeigt. Kompromisslos loten beide bis hin zu scheinbar absur-

den Installationen (Völkle) und bizarren schwarzen Bitumenflächen (Schöpflin) ihren Schaffensprozess aus, heißt es in einer Beschreibung. „Dieser ist noch immer – längst von nur Bildhaftem gelöst – spielerisch, experimentell. Wo sie gegenständlich scheinen, verweisen sie auf abstrakte Dimensionen und Abstraktes wird in seiner Projekthaftigkeit gegenständlich.“

Beim Ausblick wird deutlich, dass das Dreiländermuseum auch weiter mit interessanten Sonderausstel-

lungen lockt. Vom 21. September bis zum 19. Mai lautet der Titel „Vom Traum der Freiheit – Die Revolution 1848/49“. Die Jubiläumsausstellung soll den Einsatz für Demokratie und Menschenrechte zeigen, der bis heute nichts von seiner Aktualität verloren hat.

Darüber hinaus sollten Besucher nicht vergessen, die Dreiländerausstellung in Augenschein zu nehmen, eine Dauerausstellung auf rund 1000 Quadratmetern. Außerdem gibt es verschiedene Veranstaltungen.

Puppenhäuser, Bären und Kaufmannsläden

Das „Spielzeug Welten Museum“ Basel feiert dieses Jahr sein 25-jähriges Bestehen. Es gibt einiges zu sehen und zu erleben.

Die Puppenhäuser, Bären und Kaufmannsläden werden mit innovativer Technik zum Leben erweckt: In einer „Augmented Reality“, einer digital angereicherten Realität, geben animierte Figuren neue Einblicke in die Spielzeugwelten des Museums.

Die Jubiläumsausstellung widmet sich ganz dem Spielen: Kinder haben schon immer gespielt und werden auch immer spielen – ganze 15 000 Stunden sind

es durchschnittlich bis zum vollendeten sechsten Lebensjahr. Im Spiel erlernen Menschen zahlreiche Fähigkeiten, die sie brauchen, um später ein selbstständiges Leben zu führen. Spielen ist also mehr als nur Spaß. „Spielen macht Sinn!“, heißt die aktuelle Sonderausstellung daher.

Höhepunkt des Jahres ist die große Party zum 25. Geburtstag am Sonntag, 27. August. Neben diversen Spielen, vielfältigen Bastel-

angeboten und einer Fotobox wird ein Wettbewerb veranstaltet.

Mit mehr als 6000 Objekten ist das Spielzeug Welten

Museum Basel in seiner Fülle und Qualität einzigartig auf der Welt, heißt es in einer Eigendarstellung. Untergebracht in einem Ge-

bäude aus dem Jahr 1867, liegt es mitten im Herzen Basels. Seine fröhlichen und immer mit viel Liebe gestalteten Schaufenster sind mittlerweile bekannt, freuen sich die Verantwortlichen: „Sie ziehen Jung und Alt gleichermaßen an und laden dazu ein, eine Welt voller Wunder zu entdecken. Wechselnde Sonderausstellungen zu unterschiedlichsten Themen laden darüber hinaus mehrmals jährlich zu kulturellen Streifzügen ein. Sie bringen Unbekanntes groß heraus und setzen die Objekte in einen oft überraschenden historischen Kontext.

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Ein Blick in die „ARaymond“-Sonderausstellung Foto: Waltraud Hupfer „Spielen macht Sinn“: Die Familien können sich auf Entdeckungstour begeben. Foto: Henry Freitag/SWMB Die Wiese Foto: Kristoff Meller

Wo einst Grafen und Ritter lebten

Das Mittelalter hat seine Spuren hinterlassen. Noch immer sind viele Burgruinen in der Region erkundbar und warten auf Besucher, die sich auf die Spuren der Geschichte machen wollen.

Fährt man durchs Baselbiet, kann man immer wieder auf den bewaldeten Hügeln thronende Burgen erkennen. Der Homepage von Baselland Tourismus zufolge gibt es rund 35 Ruinen in der Region – das perfekte Ausflugsziel für die Ferienzeit.

Orientierungshilfe bietet eine Bergentouren-Broschüre, die Baselland Tourismus und die Archäologie Baselland jüngst veröffentlicht haben. Der Führer richtet sich vor allem an Familien und Burgenfans. Im Zentrum stehen sieben Burgen und zwölf Wanderrouten. Fünf Wanderungen können sogar mit dem Kinderwagen bewältigt werden. So ist der Mittelalter-Themenweg, der auf den Spuren längst vergangener Zeit hoch zur imposanten Ruine Homburg führt, nur einer der vielen Höhepunkte einer kurzweiligen Wanderung. Es waren die Grafen von Neu Homberg, die der Burg um 1240 ihren Namen gaben. Von den späteren Bewohnern – Bischöfe und Landvögte – machten sich nicht alle beliebt, und 1798 brannten die Leute vom Dorf die

Burg nieder. Seit 2010 ist die Ruine nun saniert, und die Besucher fahren am liebsten mit dem „Läufelfingerli“ ins Homburgertal.

Kurzweilige Infotafeln

Auf der Wanderung zur Ruine erfahren Interessierte anhand von zehn kurzweiligen Infotafeln, wie die mittelalterlichen Bewohner der Burg gelebt haben. Kommt

man oben bei der Burgruine an, fühlt sich der Besucher schon ganz in die Welt der Ritter zurückversetzt. Der Themenweg liegt am offiziellen Wanderweg von Läufelfingen zur Ruine Homburg. Er beginnt mit dem Eintritt in den Wald oberhalb vom Spielplatz Chrätziger. Sowohl unterwegs wie oben gibt es mehrere Feuerstellen. In der großen Burg-

anlage lässt sich es gut verweilen. Von der Zinne des ehemaligen Wohnturms hat man eine tolle Sicht in die Tiefe und Weite.

Pittoreske Ruine

Eine pittoreske Ruine auf einem zerklüfteten Felsgrat, ein Blick in den Faltenjura –die steile Wanderung und der Aufstieg auf den Turm der Waldenburg lohnen sich

ebenfalls. Von hier oben kontrollierten die mächtigen Grafen von Frohburg den Oberen Hauensteinpass und die Erzreviere. Schon vor 1000 Jahren galt: Auf die Lage kommt es an. Waldenburg ist von Liestal aus bequem mit der Waldenburgerbahn erreichbar.

Weitere Informationen im Internet unter www.basellandtourismus.ch

In Augusta Raurica ist die Antike greifbar

Auf dem Römerfest in Augusta Raurica

lassen sich die Gäste in die Römerzeit zurückversetzen.

Johlendes Publikum, Fanfaren, virtuose Tänzerinnen, brüllende Legionäre, lachende Kinder, dazwischen die Arbeitsgeräusche der Handwerker und der Duft römischer Speisen, der von den Marktständen strömt. Am größten Römerfest der Schweiz vom 26. bis 27. August beleben mehr als 500

Mitwirkende die ehrwürdigen Monumente der Römerstadt Augusta Raurica. Auf 56 000 Quadratmetern wird ein vielseitiges Programm

mit Shows, Tanz und Musik gezeigt. Besucher erwarten außerdem zahlreiche Mitmachstationen und mehrere kulinarische Zwischen-

stopps. Höhepunkt und wahrscheinlich ein Publikumsmagnet sind die Gladiatorenkämpfe.

Seit 1997 findet der Anlass nun jährlich im August statt und zieht immer mehr Besucher in seinen Bann. Die wissenschaftliche Basis der gezeigten Attraktionen wie auch der angebotenen kulinarischen Köstlichkeiten ist dabei ebenso selbstverständlich wie die authentische Kleidung aller Mitarbeiter.

Der Festbetrieb sowie die familienfreundliche Programm- und Preisgestal-

tung gehören zu den herausragenden Merkmalen des Anlasses, erklären die Organisatoren. Dazu trägt maßgeblich das große Engagement der Mitarbeiter der Römerstadt bei, die sich jedes Jahr mit Elan in ihre Aufgaben stürzen: Bibliothekare, Buchhalterinnen, Zeichner, Archäologen und Restauratoren schlüpfen in ihre Rollen als Köchinnen, Kassenwarte, Kinderbetreuer oder Melonenverkäuferinnen und tragen auf diese Weise dazu bei, ihren Gästen die Römerzeit näherzubringen.

Handwerker zeigen ihr Können. Foto: Michael Werndorff
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Die steile Wanderung und der Aufstieg auf den Turm der Waldenburg lohnen sich. Foto: Jan Geerk
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Die Burg, die kaum noch einer kennt

Im Wald auf einem Sporn oberhalb vom Markhof bei Herten finden sich die Reste der Burg Hertenberg. Nur wenig ist über sie bekannt. Viel ist nicht mehr zu sehen, doch der Ort ist ideal für eine spontane kleine Tour nach Feierabend.

Von Tim Nagengast

Zwei grüne Wegweisertafeln, ein breiter Waldweg, dann ein schmaler, stellenweise halb zugewachsener Pfad. Den Weg zur Hertenburg, wie sie auch genannt wird, zu finden, ist beim ersten Mal gar nicht so einfach. Schilder hin oder her. Dabei ist man vom Markhof aus ruckzuck oben. Eine Viertelstunde – kaum länger braucht man für den kurzen, stellenweise abenteuerlichen Aufstieg zu einer Burgruine, von der viele Menschen noch nie etwas gehört haben dürften.

Viel ist nicht mehr übrig Wer auf die beiden benachbarten Sporne des Schlosskopfs hinaufgekraxelt ist, stellt fest: Arg viel ist nicht mehr da – und dennoch beeindruckend. Ein tiefer Halsgraben, Schutthaufen, überwucherte Mauerreste und als markantester Blickfang ein zahnartiges Stück der einstigen Schildmauer. Was ist erodierter Burgrest, was ist natürlicher Fels? Manchmal muss man schon etwas genauer hinsehen. Die Kombination aus felsigem Gelände, Gräben, Mauerresten und Einsamkeit abseits der großen Wege hat jedenfalls etwas für sich, obwohl die „Zivilisation“ nur einen Steinwurf weit davon entfernt ist.

Geheimnisvoller Ort

Was ist das für ein Ort? Wer hat hier einst gelebt? Was hat sich hier ereignet? All dies sind Fragen, die sich der Besucher unweigerlich stellt, wenn er auf einem Steinhaufen sitzend die Gedanken schweifen und dabei der eigenen Fantasie freien Lauf lässt.

Wer mehr über die Burg Hertenberg herausfinden möchte, sollte das Heft „10 Jahre / 1992-2002 / Burg

Ruine Hertenberg ist dieses Stück der einstigen Schildmauer.

Hertenberg“ zur Hand nehmen. Herausgegeben wurde es im Jahr 2002 vom Förderkreis zur Rettung der Burgruine Hertenberg unter Norbert Greif. Dem darin enthaltenen Artikel von Daniel Grütter zufolge gibt es in den „Kleineren Jahrbüchern von Colmar“ („Annales Colmariensis minores“) für das Jahr 1261 folgenden aus dem Latein übersetzen Eintrag: „Es wurden Gebeine gefunden, die von Menschen zu sein schienen, bei der Burg Hertin bei Basel, welche unsere Größe und Länge bei 30 Fuß weit übertrafen. “

Zerstört „aus Hass“

In denselben Büchern ist dann für das Jahr 1268 von einer – zumindest teilweisen – Zerstörung der Burg im Krieg zwischen Graf Ru-

dolf IV von Habsburg und Bischof Heinrich III von Basel die Rede. Der Bischof habe die Burg „Hertinberc“ aus Hass auf Graf Rudolf zerstört.

Später wird Hertenberg im Kontext zum Basler Erdbeben von 1356 wieder erwähnt. Grütter bezieht sich auf zeitgenössische Chroniken, wonach damals auch Hertenberg zerstört worden sein soll. Doch die tatsächliche Wahrheit wird wohl für immer im Dunkel der Geschichte bleiben. In den 1990er Jahren vorgenommene Grabungen bezeugen jedenfalls eine mächtige umgestürzte Außenmauer.

Dem Förderkreis zur Rettung der Burg ist es überhaupt zu verdanken, dass von Hertenberg auch heute noch etwas zu sehen ist. So sorgte der Verein mit Mit-

teln des Landesdenkmalamts und unter dessen Obhut unter anderem für die Sanierung, Unterfangung und Verblendung des markanten Schildmauerrests.

Wer sich die Ruine Hertenberg anschauen möchte, stellt sein Auto am besten beim Markhof ab und spaziert direkt geradeaus hi-

nauf zum Waldrand, wo bereits der erste Wegweiser steht. Zu beachten ist, dass man den Einstieg zum Pfad hinauf zur Ruine nicht übersieht. Der Weg ist zwar an sich einfach, aber erfordert eine gewisse Trittsicherheit. Er ist weder für Kinderwagen noch für Kleinkinder geeignet.

Breisach am Rhein –Grenzenlose Sommer-Erlebnisse

Festspiele Breisach bis 10. September, Sa. + So

Kellerführung bei Geldermann täglich um 14 Uhr

Sonnenwinzer-Kellerfahrt beim Bad. Winzerkeller Di. + Do., 14 Uhr Museum für Stadtgeschichte im Rheintor geöffnet von Di. bis So Franziskaner-Klostergarten mit herrlichem Ausblick

Weinfest Breisach 25. bis 28. August St adtführungen Di. + Sa., 10:30 Uhr

Rund- und Themenfahrten auf dem Rhein www.bfs-linie.de

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n Markantester Teil der
www.breisach-urlaub.de
Foto: Tim Nagengast
Breisach-To uristik Tel. 07667 940155 Unser e Ti pps

Wildromantisch und aussichtsreich

Die Höllschlucht bietet sich an heißen Sommertagen als Wandertour an.

Es handelt sich um einen Bachlauf des Höllbachs zwischen den Steinener Teilorten Schlächtenhaus-Hofen, Endenburg und Weitenau. Der Einstieg in die Tour kann von verschiedenen Stellen aus erfolgen. Etwa beim Parkplatz bei der Hofener Kirche, beim Parkplatz des Vogelparks oder direkt im Ortskern von Schlächtenhaus. An allen Stellen weisen Wanderwegschilder den Weg. Zuerst erreicht der Wanderer die Schrohmühle, wo sich der Weg verzweigt. Der etwas bequemere Weg führt rechterhand hinauf

nach Kirchhausen, der andere direkt durch die wildromantische Höllschlucht aufwärts am kühlenden Wasserlauf entlang.

Bei der Höllhütte wird der Höllbach überquert, wenig später erreicht man Endenburg mit prachtvollem Blick auf den Schweizer Jura und die Alpen. Nach Queren

der Straße geht es noch ein kurzes Stück weiter talaufwärts, bis kurz vor der Kirche der Wanderweg Richtung Kirchhausen rechts abzweigt. Begleitet von den Tafeln eines Waldlehrpfads führt dieser mit Ausblicken durch den Wald bis zum Parkplatz Lehnacker auf der Passhöhe zwischen Kirch-

hausen und Sallneck. Von dort lohnt sich ein Abstecher zum Bauernhausmuseum Schneiderhof in Kirchhausen.

Der Rundweg durch die Höllschlucht führt vom Parkplatz in Lehnacker weiter auf den Kohlberg-Wanderweg Richtung Steinenberg und Weitenau. Der

Wanderweg verlässt den breiten Forstweg und wechselt auf einen schmalen Pfad, der im Hang moderat talwärts führt.

Weiter unten erreicht der Wanderer am Waldrand die Häuser des Weilers Fahrnbuck, läuft allerdings nicht dorthin weiter, sondern biegt rechts auf den Platzrütteweg Richtung Hofen ab. Dieser Weg erreicht am Ochsenbühl am Waldrand erneut eine Verzweigung.

Von dieser Kreuzung aus erreicht der Wanderer alle drei Einstiegsorte: Links hinab geht es zum Vogelpark Steinen, geradeaus nach Hofen zur Kirche oder rechts auf dem Krämelweg zurück in den Schlächtenhausener Ortskern - damit ist die rund zwölf Kilometer lange Tour mit 400 zu überwindenden Höhenmetern nach rund vier Stunden beendet.

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Gerade im Hochsommer lockt die kühle Höllschlucht bei Steinen. Foto: Ralph Lacher

Historische Wohnkultur

In der Schopfheimer Altstadt birgt das städtische Museum Sammlungen zur adeligen und bürgerlichen Wohnkultur.

Diese stammen aus der freiherrlichen Familie von Roggenbach sowie aus den Kreisen der bürgerlichen „High Society“ des 18. und 19. Jahrhunderts.

→ mittwochs 14 bis 17 Uhr, samstags 10 bis 17 Uhr und sonntags 11 bis 17 Uhr.

Grüße aus der Tiefe

Die Hasler Erdmannshöhle ist eine der ältesten Tropfsteinhöhlen Deutschlands. Ein elektronischen Leitsystem führt die Besuch durch die Höhle. An fünf Stationen finden sich Infotafeln, auf denen man Wissenswertes aus der Höhlengeschichte erfährt.

→ bis 5. November samstags sowie an Sonn- und Feiertagen von 10 bis 16 Uhr geöffnet. In den Ferien auch werktags geöffnet.

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Sommerfrische in der Höh’

Das kleine Schweigmatter Schwimmbad ist zweifellos ein Idyll –­und dank bürgerschaftlichem Engagementund städtischem Zustupf kann hier auch in dieser Freibadsaison gebadet werden.

Entsprechend stolz ist man im Schweigmattverein um den Vorsitzenden Thomas Jost darauf, dass die Einrichtung auch in diesem Jahr wieder rege genutzt wird.

Das Höhenschwimmbad in Schweigmatt wird seit 1935 betrieben, seit 2003 vom „Schweigmattverein“ und mit Unterstützung des Fördervereins Höhenschwimmbad. Es umfasst eine große Liegeweise, ein Becken und auch einen Kiosk und ist ein Eldorardo für Zeitgenossen, die sich in herrlicher Landschaft auf rund 800 Höhenmetern erholen wollen.

Geöffnet hat das Idyll oberhalb von Raitbach bis Sonntag, 10. September. Untrügliches Zeichen dafür, dass die Tore und das Becken offenstehen ist das Wehen der badischen Flagge überm Bad.

Jeden Dienstag gibt es um 17 Uhr einen „Youngtimer-Treff“ für Motorrad-

Ein Spielplatz im Wald

Es gibt ihn schon seit mehr als 50 Jahren: den Waldspielplatz am Alsbach in Maulburg. Von der Gemeinde unterhalten, findet sich dort neben einem Grillplatz mit Sitzgruppen eine Wippe sowie ein Kletter-, Spielund Rutschenhäuschen. Vor gut 20 Jahren kam eine Seilbahn hinzu. Die Einrichtung werde sehr rege genutzt, sagt auf dem Maulburger Rathaus Sonja Basler vom Bauamt. Und dies nicht nur von Maulburger Familien, sondern auch von auswärtigen Besuchern, wie Basler zu berichten weiß. os Foto: Ralph Lacher

und Autofahrer mit Fahrzeugen, die 20 Jahre oder mehr auf den Felgen beziehungsweise unter der Motorhaube haben. Immer wieder gibt es auch Sonderaktionen, etwas Kunst-Ausstellungen oder „Schweigmatt in Flammen“ mit verlängerten Öffnungszeiten bis 22 Uhr, Poolpartys mit DJ Fabian Kranzmann oder Schwimmbadgottesdienste. Das alles, so betonen Thomas Jost als Vorsitzender des Schweigmattvereins

und Technikleiter, Fördervereins-Chefin Andrea Strübe und Raitbachs Ortsvorsteher Willi Tholen, sei man den vielen treuen Gästen schuldig. „Unsere Vereine leisten eine tolle Arbeit für unser Bad“, sagt Tholen. Damit gewährleiste man nicht nur für die Menschen in den Höhen-Teilorten Schopfheims sommerliche Lebensqualität, sondern biete auch eine attraktive Naherholungs-Einrichtung für Nutzer aus dem ganzen

Wiesental, vom Hochrhein und aus dem Dreiländereck. Gerade wenn es drunten so richtig heiß ist, sei das Höhenbad eine gerne angesteuerte Lokalität.

→ In der Regel ist täglich von 10 bis 19 Uhr geöffnet; bei schlechtem Wetter (unter 15 Grad um 10 Uhr) oder Dauerregen bleibt das Bad geschlossen.

Informationen zu den Öffnungszeiten gibt es aktuell unter Tel. 07622/3811

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Das Höhenschwimmbad Schweigmatt im Schopfheimer Ortsteil Raitbach. Foto: Raloh Lacher

Längst mehr als ein Vogelparadies

Alles begann vor mehr als 40 Jahren mit der mutigen Idee eines Vogelfreundes.

Der Initiator wollte aus einer wegen ihrer ungünstigen, dazu sumpfigen Lage auch landwirtschaftlich kaum nutzbaren Talsenke ein Vogelparadies machen. Jahrelang wurde an Freigelände, Teichen und Gehegen gebaut, bis der Vogelpark Steinen im Jahr 1980 eröffnet werden konnte.

Nach und nach wurde er ausgebaut, immer neue, auch exotische Vögel fanden im Wiesental-Dörfchen Schlächtenhaus-Hofen eine neue Heimat. Entstanden ist auf diese Weise nicht nur ein Vogelpark, sondern ein Ort zur Freizeitgestaltung für die ganze Familie.

Vom Verkehr abgeschirmt und schattig gelegen bietet der zehn Hektar große Park mehr als 1000 Vögeln in 300 Arten aus aller Welt ein Zuhause. Aber auch Berberaffen, Kapuziner-Äffchen sowie Kängurus, Hasen

und Zwergziegen leben im Vogelpark.

Eine besondere Attraktion sind die Greifvogel-Flugvorführungen mit Adlern, Falken und Eulen auf der Falkneranlage auf einer Anhöhe. Im Kängu-

ru-Freigehege hat der Besucher Kontakt zu Bennett-Kängurus. Auch kann an einer geführten Berberaffen-Fütterung teilgenommen werden. Im Vogelkundehaus findet sich viel Information

über die heimische Vogelwelt. Im Sittich-Freifluggehege tummelt sich eine Vielzahl farbenprächtiger Sittiche. Es gibt auch einen Kräutergarten und eine Wassertretanlage mit Barfußpfad.

Am Rande des Parks befinden sich der Spiel- und Erlebnisbereich, das Streichelgehege mit Zwergziegen, die Vesperwirtschaft mit Terrassen und Gartenwirtschaft, vier Grillplätze und Schutzhütten. So kann aus dem Besuch des Vogelparks leicht ein Ganztagsausflug werden. Selbstverständlich gibt es auch Zusatz-Programme wie Parkführungen, Falkner-Seminare sowie Biologie-Unterricht für Schulklassen und andere Besuchergruppen.

Geöffnet hat der Vogelpark Steinen täglich von April bis Anfang November; Info: www.vogelpark-steinen.de.

Freizeit & Erholung Sonderbeilage · Sommer 2023 · Seite 10 ANIMIERTE ERZÄHLTOUR · G E S HCSUANETHCI WGUEZLEIPSRED E L T · ANIMATEDNARRATEDTOUR · S T EHTMORFSEIRO OTFODLROW Y S · PARCOURS NARRATIFANIMÉ · R CÉ I LEDSTTEUOJSEDSREVINU‘ S ·
Die Greifvogel-Schau ist eine der beliebten Attraktionen im Vogelpark Steinen Foto: Ralph Lacher

Über dem Wasserfall schweben

Die Hängebrücke „Blackforestline“ in Todtnau ist eine neue Attraktion und schwebt über den mit 97 Metern Fallhöhe höchsten Naturwasserfall Baden-Württembergs. Der Adrenalinkick wird mit schönen Aussichten vereint.

n Von Verena Wehrle

„Blackforestline“ ist die Linie, die über dem Wasserfall, über der Region, schwebt. Aber eigentlich ist die neue Hängebrücke in Todtnau noch viel mehr. Sie ist eine besondere Attraktion, die einen gewissen Adrenalinkick mit einer wunderbaren und einzigartigen Aussicht auf den Wasserfall und das Wiesental vereint. Denn so –aus der Vogelperspektive –hat man den Wasserfall bisher noch nicht betrachten können.

Nur für Schwindelfreie

Und: Wenn sich mehrere Personen auf der Brücke bewegen, schwankt diese ganz schön hin und her. Da kann einem schon mulmig werden im Bauch. Schwindelfrei und ohne Höhenangst sollte man für dieses Abenteuer also schon sein.

450 Meter lang ist das Bauwerk, an ihrer höchsten Stelle schwebt die Brücke 120 Meter über dem Todtnauer Wasserfall. Dieser ist wiederum mit seinen 97 Me-

tern Fallhöhe der Höchste in ganz Baden-Württemberg.

Hansy Vogt schwärmt

Bei der Eröffnung an Pfingsten nach einer Planungszeit von fünf Jahren, dafür aber rekordverdächtigen neun Monaten Bauzeit, schwärmte selbst Schwarzwaldbotschafter und Entertainer

Hansy Vogt von dem Erlebnis auf der Brücke.

100 000 Besucher erwarten die Brückenbetreiber jährlich. Hierzu wurde auch in die Infrastruktur investiert: Beim Brückeneingang in Todtnauberg steht das neue Besucherzentrum, in dem nun auch die Touristinformation des Bergdorfs

untergebracht ist.

Programm für einen Tag

Mit dem Gesamtpaket aus der neu eröffneten Gastronomie „Brückenheimat“ in Aftersteg, der Brücke und dem neuen Wasserfallportal soll eine gesamttouristische Einrichtung entstehen, sind sich Brückenbauer sowie

Hochschwarzwald Tourismus einig. Denn die Gäste sollen hier in Todtnau den ganzen Tag verbringen. Der Wunsch der Betreiber, dass nicht alle Besucher mit dem Auto hochfahren, sondern auch die Wanderwege nutzen, ist groß.

Die Eintrittspreise

Der Besuch der Brücke kann mit Wanderungen in der Umgebung kombiniert werden, so ist auch das Eintrittsticket für den Hin- und Rückweg – also für jede der Seiten der Brücke – gültig. Erwachsene könnten die Brücke mit einem Kombiticket für zwölf Euro für Brücke und Wasserfall betreten, Kinder zahlen neun Euro. Zudem werden Gruppentickets angeboten.

Die Öffnungszeiten

Die Brücke hat im Sommer von 9 bis 19.30 Uhr und im Winter von 9 bis 16.30 Uhr geöffnet.

→ Weitere Infos zur Hängebrücke gibt es unter www.blackforestline.de.

Ein besonderer Ort für die pure Entspannung

In der Natursalzoase

lädt Silvia Karle in einen Ort der Ruhe und Entspannung ein.

Im Mittelpunkt der Oase steht das Salzzimmer, das aus 250 Millionen Jahre altem Natursalz aus dem Urmeer errichtet worden ist.

Sechs Tonnen Salz aus dem Himalaya wurden darin verarbeitet. Das Zimmer wird auf bis zu 24 Grad erwärmt. Bis zu zehn Personen finden hier Platz.

Ein Besuch im Salzzimmer soll die Abwehrkräfte

und den Heilungsprozess bei allergischen und chronischen Erkrankungen unterstützen. Denn mit jedem Atemzug streicheln feine Salzpartikel über die Schleimhäute und Atemwege und aktivieren so die

Selbstheilungskräfte, erklärt Silvia Karle.

Unter’m Sternenhimmel

Auch Menschen, die sich einfach nur erholen wollen, können hier abschalten – im Liegestuhl, auf einem Was-

serbett oder im Natursalzbett. Von dort aus kann der Besucher das beruhigende Lichtspiel und Entspannungsmusik genießen, auch ein Sternenhimmel erstrahlt. Es gibt auch einen Salzspielplatz, damit auch beim Nachwuchs keine Langeweile aufkommt.

Ruhe in der Felsenhöhle

Zudem gibt es ein Mineralium für die Inhalation und Tiefenentspannung. Der Raum selbst ist als eine Art Felsenhöhle ausgebaut. Die Besonderheit in diesem Raum ist das Zusammenspiel zwischen ausgesuchten Mineralien und Edel-

steinen, die gekonnt in Lichtszene gesetzt werden und mit einer besonderen Kräuterinhalation. Zusätzlich werden dem Raum verschiedene Edelstein-Essenzen zugesetzt, deren Wirkung über die Atemwege aufgenommen werden.

Neu ist laut Karle das Angebot der Frequenzmedizin „ILifeSomm“: Auf den Liegen werden acht Therapieformen angeboten, wie Schall-, Musik-, und Infrarotwellen, sowie eine Magnetfeldtherapie und Mikromassagen. vw

→ Weitere Infos unter www. natursalzoase.de

Silvia Karle in der Natursalzoase. Foto: Verena Wehrle Von der Hängebrücke hat man einen Blick auf den Wasserfall. Foto: Verena Wehrle
Freizeit & Erholung
Sonderbeilage · Sommer 2023 · Seite 11

Führungen zur Burg

Die Burgruine Sausenburg in Kandern-Sitzenkirch/Vogelbach bietet einen weiten Blick ins Land. Der Zutritt ist das ganze Jahr frei möglich, informiert die Tourist-Info Kandern. Nur bei Gewittern und ähnlichen Schlechtwetterlagen wird darum gebeten, den exponierten Punkt zu meiden.

Jeden Dienstag von Mai bis September gibt es eine Führung mit Wigand Neumann als Ritter zu Sausenburg ab dem Wanderparkplatz Lindenbückle.

→ Anmeldungen sind unter Tel. 07626/ 97 23 56 bei der Tourist-Info Kandern möglich.

Töpferkunst im Fokus

Das Heimat- und Keramikmuseum der Stadt Kandern zeigt die ganze Bandbreite der Töpferkunst anhand von ausgesuchten Exponaten.

Seit 1976 residiert es in einem Staffelgiebelhaus aus dem 16. Jahrhundert in der Ziegelstraße und bietet Objekte zur Stadtgeschichte sowie ortstypischen Hafnerware und Töpferei. Das Museum ist bis Ende Oktober jeweils donnerstags von 14 bis 16 Uhr und sonntags von 11 bis 16 Uhr zugänglich. Tickets gibt es für zwei Euro.

→ www.museum-kandern.de

Es dampft im Kandertal

Immer wieder sonntags zwischen Mai und Oktober fährt das „Chanderli“ zwischen Kandern und Haltingen. Der historische Dampfzug bietet Nebenbahnromantik pur und startet erstmals um 9.10 Uhr ab dem Lokschuppen in Kandern und fährt hin und her. Die letzte Rückfahrt ab Haltingen startet jeweils um 17 Uhr. Der Betrieb endet am 29. Oktober.

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Mit Macke durch Kandern

Der Expressionist August Macke ist einer der berühmten Söhne Kanderns. Er war ein großer Fan der klassischen Motive in der Stadt. Ein eigener Rundweg bietet eine Spurensuche.

Wer Näheres über Leben und Wirken von August Robert Ludwig Macke (1887 bis 1914), einer der bekanntesten deutschen Maler des Expressionismus, erfahren will, ist auf dem August-Macke-Rundweg in Kandern richtig.

Der berühmte Maler hatte eine besondere Beziehung zu Kandern. In der Töpferstadt war seine 14 Jahre ältere Schwester Auguste Wirtin des Gasthauses

„Krone“, weshalb er schon in jungen Jahren oft hier war, allenthalben die Gastfreundschaft genoss und kreative Wochen verbrachte. Später zog auch seine Mutter nach Kandern

„Ich kenne keinen Ort, der derart klassische Motive aufzuweisen hätte wie dieses herrliche Kandern“, geriet er in einem Brief an seine spätere Frau Elisabeth ins Schwärmen. Die Zuneigung zum Kandertal-Städtchen und seiner Umgebung beflügelte auch sein schöpferisches Wirken.

In Kandern entstanden 20 Ölgemälde, zahlreiche Zeichnungen, Skizzenbücher und Aquarelle. Zu Ehren des berühmten Malers, der im Ersten Weltkrieg gefallen war und nur 27 Jahre alt wurde, hat die Stadtverwaltung nicht nur die Schule, eine Gemeinschaftsschule, nach ihm benannt, sondern auch einen August-Macke-Rundweg mit zehn Stationen ausgewiesen. Er dauert etwa eine Stunde, ist leicht begehbar und führt die Besucher zu reizvollen Winkeln und Plätzen, die August Macke zu den Werken aus seiner Kanderner Zeit inspirierten. Auf zehn Informationstafeln mit Bildreproduktionen bekommen Besucher bei ihrem Rundgang einen gewinnenden Einblick in Bio-

grafie und künstlerisches Schaffen.

August Macke, sein Leben und Wirken sowie seine künstlerischen Arbeiten in Kandern kann man auch bei Führungen kennenlernen. Karl-Heinz Beyerle, ehemaliger Kunstlehrer, ist ein profunder Kenner, der schon viele kunstgeschichtlichen Führungen gemacht und auch Vorträge über Macke gehalten hat. Er war es auch, der den Anstoß zur Namensgebung der Schule gegeben hatte. Wer Interesse

an einer Führung hat, muss sich mit der Tourist-Info in Kandern in Verbindung setzen. Das gilt auch für die Führungen, bei denen der Schauspieler Wigand Neumann in die Rolle von August Macke schlüpft. Start ist die Tourist-Info an der Hauptstraße.

Der Rundgang führt dann zu allen Plätzen, die dem Künstler wichtig waren. Dazu zählten die Keramikwerkstatt Hakenjos in der Hauptstraße und das Gasthaus „Krone“. In der

Bahnhofstraße biegt geht es in die Blauenstraße, über einen Fußweg, am Heimatund Keramikmuseum vorbei. „Straße mit Kirche in Kandern“ heißt das 1911 entstandene Gemälde, das Macke von einem Winkel in der Ziegelstraße aus gemalt hat. Friedhof, Ochsengasse und Rathaus sind weitere Stationen, ehe es über die Friedrich-Hecker-Straße zu der August-Macke-Schule geht. Der Weg führt über die Waldeckstraße zurück zum Ausgangspunkt.

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Von diesem reizvollen Winkel in der Ziegelgasse aus hat August Macke sein Bild „Straße mit Kirche in Kandern“ gemalt. Foto: Siegfried Feuchter

Freizeit & Erholung

Lehrreiche Rallye durch die Reben

Die neue Entdeckertour in den Auggener Reben erklärt heimische Tiere und Insekten mit Spaßfaktor für Groß und Klein.

n Von Alexander Anlicker

Als Ergänzung zum Auggener Weinlehrpfad gibt es seit diesem Sommer im Winzerdorf auch ein Angebot für Kinder: Bei der Reben Rallye können Kinder im Weinberg auf Entdeckungsreise gehen und an sechs Stationen viel über die großen und kleinen Bewohner lernen. So informiert am Sonnberghüsli

eine Tafel über Bienen und Wildbienen, an den anderen geht es um Schnecken, Schmetterlinge, Käfer oder um die Mäusebussarde die am Himmel ihre Kreise über den Reben ziehen.

Der 4,8 Kilometer lange Rundweg ist kinderwagentauglich und kann nach der dritten Station abgekürzt werden. Sodass die Strecke mit kleineren Kindern auch

in zwei Etappen gewandert werden kann. Start und Ziel ist jeweils am Winzerkeller Auggener Schäf.

Im Winzerkeller sowie an der Tourist-Information im Auggener Rathaus ist ein Flyer sowie eine Stanzkarte erhältlich. An jeder Station gibt es einen Stanzer und wenn die Karte vollständig ist eine Urkunde und einen Preis.

Stattliche Mammutbäume

Seit Anfang Juli ist der Kurpark in Badenweiler in der Obhut der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg.

Mit der Pflanzung einer Nussbaumallee im Jahr 1758 am Hang der Burg Badenweiler nahm der Kur- und Schlosspark Badenweiler seinen bescheidenen Anfang. Zwischen 1824 und 1828 gestaltete der damalige Hofrat und Gartendirektor von Schwetzingen, Johann Michael Zeyher, einen kleinen Park mit englischen Stilelementen bis zur 1784 entdeckten römischen Badruine. Im 19. Jahrhundert wurde der Kurpark erheblich erweitert. 1952 kaufte das Land den Schlosspark. Schloss- und Kurpark bilde-

ten ursprünglich eine Einheit. Heute sind sie durch die Friedrichstraße und den Schlossplatz getrennt. Im Schlosspark befinden sich die Bauwerke, die zur einstigen großherzoglichen Kurresidenz gehören: Das Großherzogliche Palais, der ehemalige Marstall und der Küchenbau.

Ab 1887 war das Palais unter Großherzog Friedrich I. von Baden zur großherzoglich-badischen Kurresidenz umgebaut worden. Zuletzt wurde der reich dekorierte historistische Bau für Kunstausstellungen, Veran-

Blick auf den Kurpark von Badenweiler mit der römischen

Mende

staltungen und Konzerte genutzt. Über dem Kurpark ragt die Burg Badenweiler auf, die Ruine einer mittelalterlichen Höhenburg. Unweit vom idyllischen Schwanenweiher liegt die römische Badruine Badenweiler, die besterhaltene Römertherme nördlich der Alpen. Parkgebäude, wie das klassizistische Belvedere, gehören zum erlebbaren kulturellen Erbe vor Ort. Großherzogin Stéphanie von Baden schätzte das ab 1811 errichtete „Lustschlösschen“ während ihrer Aufenthalte in Badenweiler sehr. Heute wird es für Ausstellungen und standesamtliche Trauungen genutzt. Die Reste der ehemaligen Wandelhalle im Kurpark zeugen von der langen Thermen- und Kurtradition Badenweilers. Alte Eichen und Linden, eine große Sammlung fremder Gehölze, darunter mächtige Mammutbäume, Wiesen und Wasser leiten wie selbstverständlich und elegant vom steilen Bergwald zu den Rebhängen und Obstwiesen der Vorbergzone über. Um den Erhalt dieses einzigartigen Baumbestands kümmert sich die Kurparkgärtnerei.

Badruine Foto: SSG/Achim
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Die Stanzkarte für die „Reben Rallye“ gibt es bei der Tourist-Info im Auggener Rathaus. Foto: Alexander Anlicker

Avantgarde im Garten

Gärten sind Spiegel von Identitäten, Träumen und Visionen; sie haben tiefe kulturelle Wurzeln. Gärten sind heute nicht nur romantisches Idyll, sondern auch Experimentierfelder für soziale Gerechtigkeit, Klimawandel und Biodiversität. Gärten sind zu Orten der Avantgarde geworden. Mit „Garden Futures“ präsentiert das Vitra Design Museum erstmals eine große Ausstellung zur Geschichte und Zukunft des modernen Gartens.

→ Ausstellung: „Garden Futures: Designing with Nature“, noch bis Dienstag, 3. Oktober, Vitra Design Museum Weil am Rhein, Führungen jeden Samstag, Sonntag und an Feiertagen um 12 Uhr.

Die Tierwelt hautnah erleben

Die Kinder- und Jugendfarm in Weil am Rhein lehrt Kinder, durch den Kontakt mit Hühnern, Schafen und anderen Tieren spielerisch Verantwortung zu übernehmen.

Ursprünglich wollte der Leiter der Farm am Sohleck, Günter Endres, einen Bauernhof mit Angeboten für Kinder gründen. Da sich jedoch kein Bauernhof finden ließ, beschloss er, eine kleinere Version seines Traums, einen „Mini-Bauernhof“ mit ähnlichen Angeboten, auf die Beine zu stellen. So ist die Kinder- und Jugendfarm entstanden.

Sich auf Tiere einlassen

Das Stadtbild des Stadtteils Friedlingen war lange geprägt von den Shedhallen und Kaminen der Kesselhäuser. In der Blütezeit beschäftigte die Seidenweberei Schwarzenbach bis zu 450, die Färberei Schetty bis zu 700 und die Färberei Appretur Schusterinsel sogar 1200 Mitarbeiter.

→ Mehr dazu erfahren kann man im Museum Weiler Textilgeschichte, Am Kesselhaus 23, noch am Sonntag, 30. Juli, von 14 bis 18 Uhr, dann wieder ab Sonntag, 3. September.

Im Mittelpunkt der Aktivitäten steht die Begegnung mit den zahlreichen Tieren. Die Besucher können die Tiere nicht nur besichtigen, sondern auch verpflegen und hautnah erleben. „Die Kinder sollen lernen, sich auf die Tiere einzulassen und richtig mit ihnen umzugehen.“, erklärt Günter Endres.

Neben den Besuchen von Kindergärten und Grundschulen, finden auch Familien ihren Weg auf die Farm. Vergangenes Jahr wurde das „Ranger-Programm“ angeboten, welches zu Anfang gut besucht war, gegen Ende aber etwas abflaute. Doch das Team der Farm am Sohleck gibt nicht auf und plant bereits neue Projekte.

Ein Garten ist geplant Aktuell wird ein Kunstatelier mit Ausblick auf die Tie-

re vorbereitet, wo Kinder und Jugendliche ihre Kreativität ausleben und malen können.

Für das nächste Jahr ist auch die Planung eines Gartens geplant. Die Vorbereitungen für die Anlage von Beeten, wo Tomaten und Kräuter angebaut und von Besuchern geerntet und bestimmt werden sollen, in vollem Gange. Des Weiteren steht die Einbindung von Medien, jedoch nur ansatzweise, auf dem Plan, wie der Gründer der Farm erläutert.

Bedrohte Nutztierarten

Momentan können Kinder die Tiere vor allem erleben und versorgen. Unter ihnen sind auch bedrohte Nutztierarten wie der Augsbur-

Die Farm besuchen

Kinder können samstags oder nach vorheriger Terminabsprache werktags vorbeikommen. Kontakt: Tel. 0173/ 678 90 63

ger Hahn oder die Emdener Gänse, die Günter Endres vor dem Aussterben bewahren will. Seit einem halben Jahr sind auch Schafe auf der Farm vorzufinden. Sie er-

freuen sich bei den kleinen Besuchern großer Beliebtheit. Aktuell brüten die Pfauen und im Frühjahr sind Entenküken geschlüpft, die besichtigt werden können.

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Freizeit & Erholung
Günter Endres, Leiter der Kinder- und Jugendfarm, mit seinen Schafen Fotos: Hanna Riegelsberger Hier brüten unter anderem Pfauen.
Wo Seide gewebt wurde

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Einzigartige Spielerlebnisse

Heinz Wolters hat in Bamlach mit dem Drei-Thermen-Golf-Resort ein Paradies für Golffreunde geschaffen. Einsteigerkurse im Sommer führen zur Platzreife.

n Von Ines Bode

Ein perfekter Tag bietet dem Golfspieler ein nobles Stück Sonne und einen klaren blauen Himmel. Womöglich geht ein leichter Wind, gerade genug, um nicht allzu viel Kraft in den Abschlag stecken zu müssen. Der Blick wandert über die herrlich grüne Anlage und fällt womöglich auf eine Bergkette voll changierender Farbtöne. Wenn man dann noch auf nette Mitstreiter trifftdann ist es tatsächlich ein perfekter Tag. Und nach einer ausgiebigen Golfpartie fühlt man sich ein wenig wie ein neuer Mensch.

All dies und noch viel mehr bietet das Drei-Thermen-Golf-Resort in Bamlach mit seiner 36-Loch-Anlage. Es ist ein Paradies, das der Betreiber Heinz Wolters geschaffen hat. Ein Paradies für neue und gestandene Golfsportfreunde – für Anfänger und Profis. Mit weiser Voraussicht hat der Rheinländer vor rund zwanzig Jahren das Potenzial erkannt. Perfekte Tage gibt hier mehr als anderswo in der Republik. Es ist eben

wärmer und schöner in der Toscana Deutschlands. Im Süden, und speziell in Bamlach, wo der Blick vom Kapellenberg über die Gebirgszüge der Vogesen, des Rheintals und bei klarer Sicht über die Schweizer Alpen klettert.

Glanzlicht Kapellenberg

Als Schmuckstück der Anlage gilt der Kapellenberg, der einzigartige Spielerlebnisse bietet. Knapp sechs Kilome-

ter sind zu bespielen, die 73 Course aufweisen.

Das dreizehnte Loch (Par 3) bietet eine Kulisse, die von der Fachpresse zur schönsten der Region gekrönt wurde.

Die Sprache der Golfer ist wie bei jeder Sportart eine eigene. Das „Tee Off“ findet nicht im Café statt, sondern auf dem Platz: Es wird vom Abschlag gespielt. Und beim Green-Fee handelt es sich um die „grüne Gebühr“ für

Führungen mit Genuss

Mit drei neuen Touren kann man die Stadt Breisach am Rhein entdecken. Themen sind Klöster, Weinbau und Radfahren.

Ende Mai startete die Veranstaltungsreihe „Stadtführung mit Genuss“ in Breisach am Rhein in die Saison .

Immer Samstagmorgen

Bis Ende Oktober werden nun immer am Samstagvormittag Führungen zu unterschiedlichen Themen angeboten.

Gleich drei neue Touren machen Lust darauf, die Stadt und die Umgebung zu erkunden: eine Tour über

den Münsterberg zu Breisacher Klöstern im Mittelalter, eine Führung zum Eckartsberg unter dem Motto „Wein + Geschichte“ und schließlich eine Radtour mit Genuss von Breisach über den Rhein ins elsässische Neuf-Brisach.

Kulinarischer Gruß

Abschließend oder zwischendurch gibt es jeweils einen kulinarischen Gruß. Die Führungen kosten ein-

heitlich 15 Euro pro Person oder Konus-Gästekarte 13 Euro pro Person. Eine Anmeldung bis spätestens Freitag vor der Führung bis 16 Uhr bei der Breisach-Touristik erforderlich.

→ Weitere Informationen und die Termine gibt es online unter www.breisach-touristik.de und bei der Breisach-Touristik am Marktplatz, Tel. 07667/94 01 55, breisach-touristik@breisach.de

Nicht-Mitglieder, denen als Gast ein perfekter Tag im Sinn steht. Jeder ist in Bamlach willkommen. Auch jene, die den Sport gern kennenlernen würden, aber noch einen Schubs brauchen. „Wir bieten bezahlbaren Golf“, sagt Michelle Wolters, die Tochter des Resort-Gründers. Ihr Bruder Stephan kümmert sich um die riesige Anlage, sie schaltet und waltet im Herz des Hauses. Beide spielen

selbstredend Golf, Stephan Wolters galt in seiner Aktivzeit als Abräumer in der Szene. Die Kurse für Einsteiger gebe es zu einem äußerst freundlichen Tarif, betont die Juniorchefin. Mit 289 Euro sei man dabei. An fünf Tagen, von Montag bis Freitag von 17 bis 19 Uhr, kann man die Platzreife erlangen. Der Kurs findet beim Deutschen Golfverband Anerkennung. Die Ausrüstung sei im Preis inbegriffen, heißt es.

Der blaue Caddie von Michelle Wolters surrt an einem dieser perfekten Tage über die grünen Matten. Eintausend Obstbäume hat ihr Vater dieser kleinen Welt spendiert. Der Golfer holt sich seine Vitamine direkt vom Ast. Überall trifft sie auf Spieler, die gute Laune und einen entspannten Umgangston haben.

→ Termine für Einsteigerkurse, jeweils von 17 bis 19 Uhr: 7. bis 11. August, 14. bis 18. August, 21. bis 25. August, 4. bis 8. September und 18. bis 22. September. Anmeldung per E-Mail an info@dtgr.de oder unter Tel. 07635/82 44 90

Die Stadtführung „Kunst.Geschichte.Genuss“ macht am Münsterplatz Station. Foto: Breisach-Touristik/Annette Senn
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Jeder ist willkommen im traumhaften Drei-Thermen-Golf-Resort von Michelle (v. l.), Heinz und Stephan Wolters. Foto: Ines Bode

Der Oberrhein Römer-Radweg

Karte: zVg/Archäologie-Werkstatt

Geschichte zum Scannen

Die Broschüre über historische Gebäude ist gedruckt.

Der Förderkreis „Museum in der Alten Schule“ aus Efringen-Kirchen hat druckfrisch die überarbeitete Version der Broschüre „Beschilde-

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Römer-Radweg lockt

Die Thementour hat auch Stationen im südlichen Rebland.

Das Römische Reich erstreckte sich zwischen dem ersten und fünften Jahrhundert nach Christus bis weit nach Südwestdeutschland hinein. Der Oberrhein Römer-Radweg begibt sich zwischen Grenzach-Wyhlen und Offenburg auf einer Länge von 200 Kilometern auf die Spuren der römischen Vergangenheit.

„Unsere Internetseite wird aktuell 300 Mal pro Tag geklickt“, berichtet Christel Bücker, die als promovierte Archäologin mit Michael Hoeper und ihrer Archäologie -Werk­statt Themenradund Themenwanderwege konzipiert. Auch der Oberrhein Römer-Radweg ist unter ihrer Federführung und in Zusammenarbeit mit den 26 Anrainergemeinden

Die Blansinger Kirche ist ein Rastpunkt auf dem Römer-Radweg durchs Rebland. Foto: zVg/Archäologie-Werkstatt

entstanden. Radfahrer können in beide Richtungen entlang der Strecke zahlreiche Museen mit Original-

Mit diesem Schild ist der Römerradweg markiert.

Foto: zVg/Archäologie-Werkstatt

funden des römischen Alltagslebens sowie sichtbare Ruinen aus der römischen Vergangenheit entdecken.

Der Oberrhein Römer-Radweg unterteilt sich in drei Etappen: Zuerst entstand 2015 der Abschnitt zwischen Badenweiler und Riegel. 2016 kam der Abschnitt zwischen Badenweiler und Grenzach-Wyhlen hinzu. 2018 folgte die Strecke von Riegel nach Offenburg. Im Rebland locken die Blansinger Kirche, der Isteiner Klotz und das Museum Alte Schule Efringen-Kirchen. Infos und Karten zu Etappen und Stationen gibt’s unter www.oberrhein-roemerradweg.de.

Das Haus Gempp in Wintersweiler Foto:

rung historischer Gebäude“ vorgelegt. Das Heft berichtet in Bild und Text über Gebäude im Kernort und allen Ortsteilen Efringen-Kirchens. Karten und QR-Codes zum Scannen ergänzen das Angebot. Der Förderkreis hofft nun, dass die Infos über historische Gebäude bei Bürgern und Touristen gut ankommt. Die Broschüre liegt im Rathaus in Efringen-Kirchen sowie im Museum Alte Schule aus und kostet fünf Euro. Weitere Infos sind unter www.foerderkreis-museum.de zu finden. jut

Jutta Schütz
Sonderbeilage · Sommer 2023 · Seite 16

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