praxis. Theoriemagazin von Die Linke.SDS

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den Neuen Sozialen Bewegungen. Andere organisieren sich an ihrem Arbeitsplatz oder im bewegungslinken Umfeld. Parlament Die Linke ist eine parlamentarische Partei. Gleichwohl wissen die meisten Linken, dass sie den Staat nicht über die Parlamente erobern können. Seit Gramsci und Poulantzas wissen wir auch, dass es nicht hilft, allein die Staatsmacht zu erobern. Parlamentarische Aktivitäten sind Werbung für linke Positionen und erschließen wichtige Finanzquellen. Sie können deshalb sinnvoll sein. Über die Parlamente können eigene Positionen bekannter gemacht wrden. Davon abgesehen, erschließen Parlamente wichtige Finanzquellen. Gesetzt den Fall, die Linke säße in der Regierung oder in der Verwaltung, kann sie Beiträge zu einer gerechteren, vielleicht auch einer sozialistischen Gesellschaft liefern. Das „kann Beiträge liefern“ muss hier betont werden. Parlamentarische Parteien neigen immer dazu, sich zu hierarchisieren und sich anzupassen. Die Parlamente ändern eher die Parteien als andersrum (Zelik). Die Fraktionen der Linken in den Parlamenten und der Parteivorstand benötigen deshalb immer ein Korrektiv. Die Frage ist wer dieses Korrektiv sein kann - innerparteiliche Kräfte oder linke

Bewegungen? An dieser Stelle wäre auch das Selbstverständnis der Linken im Verhältnis zu anderen bedeutenden linken Akteur_innen zu klären; versteht sich die Partei als Mitgliederpartei, als Plattform der Zivilgesellschaft oder parlamentarischer Akteur? Was ist der SDS? Die Linke.SDS ist der Studierendenverband der Linkspartei. Der SDS ist ein kleiner Verband. Es gibt zur Zeit 50 Hochschulgruppen im SDS. Bei über 380 Hochschulen in der BRD ist das nicht viel; gerade wenn man berücksichtigt, dass es ca. 85 Hochschulen mit jeweils über 5.000 Studierenden gibt. Der SDS hat ca. 400 Aktive. Bei einer Studierendenzahl von 2.2 Millionen Studierenden ergibt

sich für den SDS, etwas euphemistisch formuliert, folgendes: Der SDS ist ein Verband im Aufbau mit großem Wachstumspotenzial. Um Erfolg zu haben und möglichst viele Menschen anzusprechen, muss der Verband offen sein für unterschiedliche Ideen und Ansätze. Der SDS ist u.a. deshalb eine pluralistische Organisation. Rolle des SDS Der SDS ist der größte organisierte sozialistische Akteur an den Hochschulen. Er steht daher in der besonderen Verantwortung, den neoliberalen Umbau der Unis zu stoppen. Warum? Die Uni ist eines der wichtigsten gesellschaftlichen Kampffelder. Jedes Jahr passieren Millionen von Menschen

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