Stadtlandwirtschaft Ausgabe Dezember 2016

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LGV Saisonabschluss Umsatzsteigerung bei den Gemüsespezialitäten

SEITE 5 Ausgabe 12 | Dezember 2016

DIE FAC HINF O R M AT IO N D E R L A NDWIR T S C H A F T S K A MME R WIE N

Wiener Gärtnereien sichern Vielfalt 169 Gärtner produzieren mehr als 40 verschiedene Gemüsesorten.

Gemüse direkt vom Gärtner aus Wien – mit der einzigartigen bäuerlichen Idylle mitten in der Großstadt könnte es bald vorbei sein. Produkte von industriell geführten landwirt-

schaftlichen Betrieben nehmen immer mehr Platz in den Regalen der Supermärkte ein und verdrängen nicht nur die Wiener Gärtner sondern auch SEITE 3 die Sortenvielfalt.

Gartenbau Fachtag zum Thema Energie SEITE 4

Weinbau Heurige fürchten um Existenz SEITE 6

Green Care Neues Produkt Auszeithof SEITE 11 Fotoautor: Robert Strasser

Best of Austria Auszeichnung für den Bio-Feigenhof Bundesminister Andrä Rupprechter würdigte beim „Best of Austria" Innovationsforum in Salzburg am 24. Oktober 2016 die beeindruckende Entwicklung des Biosektors in den vergangenen Jahren. Mit 21.000 Biobetrieben und 20% der bewirtschafteten Flächen ist Österreich das Bioland Nr. 1 in Europa. Gemeinsam mit Bio Austria Obfrau Gerti Grabmann und dem Salzburger Landesrat Josef Schwaiger zeichnete der Bundesminister acht herausragende Biobetriebe Österreichs aus. Eine dieser Auszeichnungen erhielt der Bio-Feigenhof von Ing. Harald Thiesz und Ing. Ursula Kujal aus Wien. Der Bio-Feigenhof, Mitglied der Slow-Food Bewegung und der „Genuss Region Wiener Gemüse“, befindet sich in Kaiserebersdorf. Er bietet mehr als 50 verschiedene Feigen-Sorten an, frisches Bio-Gemüse in allen Variationen und eine tolle Auswahl an verarbeiteten Produkten, wie feinen Feigen-Marmeladen, Paradeis-Mousse mit Pinienrosmarin & Myrte, Chilisalz und vieles mehr.

P.b.b. Verlagspostamt 1060 Wien 02Z032283 M Landwirtschaftskammer Wien, Gumpendorfer Straße 15, 1060 Wien


2 | Dezember 2016 | Stadtlandwirtschaft

LK Wien "Qualität aus der Alpenrepublik ist auf der ganzen Welt gefragt",

betonte BM Andrä Rupprechter bei der Auftaktveranstaltung "Best of Austria"

Editorial Ing. Robert Fitzthum Kammerdirektor

Neue Chancen Das 1. Direktvermarkter Symposium „Regional & Direkt“ fand am 24. November 2016 in der HBLFA Schönbrunn statt. Zahlreiche Themen wurden vorgestellt unter anderem eine aktuelle Studie zur Bedeutung und Entwicklung der Direktvermarktung sowie das Projekt Wien Regional – Bauerninseln auf Wiener Märkten. Mag. Johannes Mayr, Geschäftsführer KeyQUEST Marktforschung GmbH präsentierte die wichtigsten Fakten zur Direktvermarktung in Österreich. Laut einer Studie sind bereits 27% der Landwirte Direktvermarkter. Die Österreicher interessieren sich heute mehr denn je für das Thema Ernährung und möchten den Ursprung der Lebensmittel kennen. Durch die Direktvermarktung ist es möglich unabhängig vom Lebensmittelhandel zu sein und dem neuen Einkaufsverhalten der Konsumenten entgegen zu kommen. Die Möglichkeit der Direktvermarktung, in seiner vielfältigen Form, sollten alle Landwirte, Gärtner und Winzer als Chance sehen ihre zahlreichen Produkte und die Stadtlandwirtschaft Wien zu präsentieren.

Zertifikatslehrgang Bio-Weinbau

Fotoautor: LFI Wien/Csida

Nach einem Jahr Ausbildung konnten nun 16 Winzerinnen und Winzer, darunter acht Wiener Betriebe, den ersten Zertifikatslehrgang für Bio-Weinbau in Wien erfolgreich abschließen. Damit sind diese nun fit, um ihren Betrieb biologisch zu bewirtschaften. Das LFI Wien gratuliert herzlich!

Neuauflage der Landjugend-Broschüre „Rhetorik - die Kunst der Rede“ Mit der Neuauflage der Rhetorik-Broschüre setzt die Landjugend Österreich einen wichtigen Schritt und stellt einen praxisnahen Leitfaden zur Verfügung, wie Jugendliche mit einfachen Tipps die Fähigkeiten entwickeln können, um mit einem professionellen Auftritt zu beeindrucken und Menschen zu bewegen. In der aktualisierten Auflage der Rhetorik-Broschüre wurden wichtige Grundsätze und spannende Impulse zusammengetragen, um diese rhetorische Aufgabe besonders gut zu meistern. Die Broschüre ist kostenlos in allen Landjugendreferaten der Bundesländer sowie im Referat der Landjugend Österreich erhältlich. Zusätzlich steht sie unter www.landjugend.at als Download zur Verfügung.

ÖPUL und EBP Auszahlung Die Auszahlung der ÖPUL Prämie des Jahres 2016 erfolgt am 20. Dezember 2016. Es werden rund 75 Prozent der Prämie ausbezahlt. Die Einheitliche Betriebsprämie des Jahres 2016 wird ebenfalls am 20. Dezember 2016 an den Antragsteller überwiesen. Es erfolgt die Anweisung der Gesamtprämie. Aufgrund von Nachberechnungen kann es auch noch zu Auszahlungen

vergangener Jahre hinsichtlich ÖPUL und Einheitlicher Betriebsprämie kommen. Sofern sich Auszahlungsbeträge ergeben, werden diese ebenfalls am 20. Dezember 2016 ausbezahlt. Die ÖPUL Mitteilungen sowie die Bescheide zur Einheitlichen Betriebsprämie werden am 5. Jänner 2017 versandt. Achten Sie im speziellen bei den Bescheiden auf die Berufungsfrist die am Bescheid angeführt ist.

Fotoautor: LK OÖ

Kurzmeldungen Weihnachtsgrüße Das Team der Landwirtschaftskammer Wien wünscht allen Leserinnen und Lesern ein besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins Jahr 2017. Vom 27.12 bis 30.12 ist unser Büro nicht besetzt. Wir sind ab 2. Jänner 2017 wieder für Sie da.


Stadtlandwirtschaft | Dezember 2016

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Wirtschaft

Das Buhlen um den Kunden Landwirtschaftliche Großbetriebe bereiten den Wiener Gärtnerfamilien tiefe Sorgenfalten.

Industrielle Landwirtschaft setzt auf Menge, nicht auf Vielfalt.

Mag. Natalie Weiß natalie.weiss@lk-wien.at

Die industrielle Landwirtschaft ist im Vormarsch und breitet ihre Glashausflächen auf den Grundstücken von idyllischen Ortschaften in Niederösterreich, Burgenland und der Steiermark aus. Großbetriebe mit 20 Hektar Glashausfläche und mehr prägen das Landschaftsbild. Das stellt einen familiär geführten Gärtnerbetrieb in Wien mit durchschnittlich 1,69 Hektar vor neuen Herausforderungen. Denn der Lebensmittelhandel produziert seit circa zwei Jahren in Kooperation mit landwirtschaftlichen Großbetrieben sein Gemüse

in großen Mengen selbst und verdrängt so die mittelständischen landwirtschaftlichen Gärtnerfamilien.

Zukunft ist ungewiss „Die Gemüsesaison endete mit November und die Zukunft der Gemüsegärtnereien in Wien ist ungewiss. Die Konsumenten werden immer kritischer und vertrauen den Konzernen immer weniger. Das heißt Transparenz, Authentizität und Vertrauen werden immer wichtiger“, so Franz Windisch, Präsident der Landwirtschaftskammer Wien.

Ganzjährige Produktion Nicht nur die Vielfalt geht mit den Großbetrieben verloren,

Fotoautor: LK Wien/Kirschner

sondern auch das Know-how das an die nächste Generation innerhalb der Gärtnerfamilien weitergegeben wird. Sortenvielfalt wird vom Konsumenten immer stärker nachgefragt und die Wiener Gärtner können diese Nachfrage mit mehr als 40 verschiedenen Gemüsesorten bedienen.

Gemüsekonsum gestiegen Laut Statistik Austria ist der Pro-Kopf-Verbrauch von Gemüse gestiegen und liegt derzeit bei 115,3 kg. Vor zehn Jahren lag der Konsum von Gemüse bei 85,9 kg pro Kopf in Österreich. Um diesen Gemüsekonsum zu sichern produzieren die Wiener Gärtnereien täglich rund 195 Tonnen fri-

sches Gemüse vorwiegend in den Bezirken Simmering und Donaustadt.

Wintertagung Am 1. Februar findet wieder der Fachtag Gemüse,- Obst und Gartenbau in der HBLFA Schönbrunn statt. Unter anderem wird der Geschäftsführer vom Zeiler Gemüsebetrieb, Christian Zeiler unter dem Arbeitstitel „Rot und Gesund: Vorstellung des Zeiler Gemüsevertriebs“ sein Konzept präsentieren. Frank Hensel, Vorstandsvorsitzender der REWE International AG mit Betriebssitz in Wiener Neudorf stellt die Anforderungen an ein modernes Lieferantennetz vor.

Gefährdung der Flächenwidmung

Ök.-Rat Ing. Franz Windisch Präsident LK Wien

Leider wird die LK Wien erst im öffentlichen Auflagestadium eines Flächenwidmungsentwurfes - und nicht schon vorher wie Magistratsabteilungen oder die jeweils betroffenen Bezirke - zur Stellungnahme eingeladen. Schutzzonen in den alten Ortskernen sind ein Versuch, deren Charakter zu erhalten. Jedoch wird immer öfter der Konflikt zwischen der Bewahrung des Ortsbildes und der Betriebsentwicklungsmöglichkeit jener Landwirtschaftsbetriebe, welche seit Generationen dieses typische Ortsbild geprägt haben, offensichtlich. Die Kombination von einschrän-

kenden Widmungsformen und Bebauungsbestimmungen auf den Wirtschaftsflächen (z.B. Verbot der Errichtung von Wirtschaftsgebäuden) mit jenen auf den Hofstellen (z.B. Nutzungseinschränkungen, Bauhöhenreduktion, Verminderung der bebaubaren Fläche) ist fatal und gefährdet die Zukunft der Wiener Landwirtschaft. Hinzu kommen vielerorts Anrainerkonflikte wegen Lärm, Geruch, Parkplätze, etc. Unsere Betriebe brauchen zumutbare und berechenbare Rahmenbedingungen beim Wirtschaften. Anderenfalls werden unsere Ortskerne zu potemkinschen Dörfern.


4 | Dezember 2016 | Stadtlandwirtschaft

Gartenbau

Erneuerbare Energie Anfang November drehte sich alles rund ums Thema Energie im Gartenbau.

Drei Referenzprojekten von Biomasseheizanlagen in Simmering

wurden in die LGV-Frischgemüse vorgestellt.

Fabian Krämer www.lk-wien.at

Am 10. November 2016 fand ein Fachtag zur Energieeffizienz im Gartenbau statt. Das LFI Wien veranstaltete diesen in Kooperation mit der Österreichischen Energieagentur. Die Aktualität der Themen Energieeffizienz und Energie aus Biomasse spiegelte sich in der Anzahl der TeilnehmerInnen wieder. Rund 40 Personen kamen in den Veranstaltungsaal der LGV Frischgemüse, um sich ein Bild über den Stand der Technologie zu machen.

treter von Industrie und Handel präsentierten ihre Angebote und Erkenntnisse zu den Biomassebrennstoffen Holzhackgut und Pellets. Herbert Tretter von der Österreichischen Energieagentur brachte mit dem Biomasse-Preis-Kalkulator noch ein kostenloses Werkzeug ein, um das bestehende Heizungssystem mit einer Biomasse Alternative zu vergleichen. Für Betriebe die eine Umstellung des Heizungssystems andenken, informierte Siegfried Aigner über die Möglichkeiten des Bioenergie-Contractings.

Heizenergie einsparen

Fördermöglichkeiten bei Umstellung

Zum Einstieg in die Thematik gab Gottfried Lammers vom Landwirtschaftsministerium einen Einblick in die Erfolgsgeschichte der Biomasse in Österreich. Den Hauptvortrag hielt Otto Domke von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen zu den Möglichkeiten der Energieeinsparung im geschützten Anbau. Domke zeigte in seinem Vortrag auf, wo Heizenergie in der Produktion im Gartenbaubetrieb relativ günstig und mit einfachen Mitteln eingespart werden kann. Es wurden mögliche Alternativen zu fossilen Brennstoffen und der Fernwärme vorgestellt. Ver-

Christoph Walla von der Kommunalkredit und Klaus Zambra von der Landwirtschaftskammer Wien stellten Fördermöglichkeiten für den Umstieg auf eine Biomasse-Heizung vor. Den Abschluss des Tages bildete die Vorstellung von drei Referenzprojekten von Biomasseheizanlagen im Gärtnergebiet Simmering. Die Hersteller hatten die Möglichkeit ihre Technologien zu präsentieren. Im Anschluss gab es noch die Gelegenheit, zwei verschiedene Heizsysteme in Betrieb und vor Ort in den Gärtnereien zu besichtigen. Mit diesem breiten Spektrum an Vorträgen gab die Veran-

staltung einen Überblick über den aktuellen Stand bei Biomasseheizanlagen und spannte den Bogen von der Theorie bis zur Praxis.

Fotoautor: ÖBMV

Rückfragen zu den Fördermöglichkeiten für den Umstieg auf eine Biomasseheizung bei Dipl.-Ing. Klaus Zambra, 01/5879528-22.

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Stadtlandwirtschaft | Dezember 2016

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Gemüsebau

Abschluss der Gemüsesaison LGV-Frischgemüse: Kleine Umsatzdelle trotz höherer Ernte 2016.

Die beiden Vorstände der LGV Michael Wehofer und Mag. FH FloFotoautor: Kurt Kracher rian Bell luden zur Pressekonferenz.

AIZ aiz.info

Die LGV-Frischgemüse rechnet für das Jahr 2016 trotz einer höheren Ernte um knapp 1% mit einem leicht rückläufigen Umsatz von 65 Mio. Euro. Das sind rund 1,5% weniger gegenüber dem Vorjahr, teilten die Vorstände der LGV-Frischgemüse, Michael Wehofer und Florian Bell, anlässlich des bevorstehenden Saisonabschlusses mit. Als Gründe nannten sie wiederkehrende Schlechtwetterphasen mit durchschnittlich je 15 Niederschlagstagen in den Monaten Mai, Juni und Juli, die bei den Konsumenten hierzulande die Lust auf erfrischendes Gemüse minderten. In Folge musste die Genossenschaft den Export um 50,8% vor allem nach Deutschland und Tschechien steigern. "Die LGV-Frischgemüse konnte in Österreich nicht so viel verkaufen wie angestrebt, weshalb wir mit dem Export aufgrund zusätzlicher Kosten nicht die Preise erzielen konnten, mit denen wir gerechnet haben", konkretisierte Wehofer. Gute Geschäfte machte die Genossenschaft - mit 108 Gärtnereien aus Wien, Niederösterreich und dem Burgenland - wieder mit den Gemüsespezialitäten wie Mini-Gurken

(rund 21% Umsatzsteigerung im Jahresvergleich) und Melanzani (+23%). Ein leichtes Absatzminus von rund 1,4% gab es bei den über 15 verschiedenen Paradeisersorten, dass die beiden LGV-Vorstände wiederum auf das kühlere und niederschlagsreichere Wetter zurückführten. "Bei dieser Warengruppe haben wir uns zu besonderen Formen und Produkten hin orientiert und uns aus dem Preiseinstiegssemgent, dass es mit den Paradeisern in Bechern aber weiterhin gibt, zurückgenommen", erläuterte Wehofer. Künftig könnte es auch vermehrt LGV-Bioware geben, die sich derzeit auf Kräuter beschränkt. "Wir gehen immer mehr in Bio hinein", ergänzte er.

Die drei Säulen des Erfolgs "Vielfalt, Innovation und Nachhaltigkeit sind die drei Säulen des Erfolgs der LGV-Frischgemüse", beschrieb Wehofer die Stärken der kleinstrukturierten Landwirtschaft. "Nachhaltigkeit ist heutzutage in aller Munde. Unsere Gärtnerfamilien gehen seit Generationen mit den Ressourcen, die sie zur Verfügung haben, bewusst und verantwortungsvoll um", betonte Bell. Seit drei Jahren beteilige sich die LGV-Frischgemüse auch aktiv

an der Gewinnung von nachhaltiger Energie. "In Zusammenarbeit mit Wien Energie wurde ein Bürger-Solarkraftwerk errichtet, das Sonnenenergie ins Netz einspeist.

Tröpfchenbewässerung, viel Handarbeit und der untrügliche grüne Daumen der Gärtner sorgen dafür, dass das Gemüse ideal gedeiht und die Umwelt geschont wird", so Bell.


6 | Dezember 2016 | Stadtlandwirtschaft

Weinbau

Heurigenidylle in Gefahr Geplante Umwidmungen gefährden Existenzen der Buschenschank-Betriebe.

Weinbaubetriebe in Neustift am Walde, Salmannsdorf und Fotoautor: Stadt Wien/MA 21 Obersievering fürchten um ihre Existenz.

Mag. Christian Reindl christian.reindl@lk-wien.at

Der derzeit in Begutachtung befindliche Flächenwidmungs- und Bebauungsplanes MA 21 - Plan Nr. 8162 für das Gebiet Neustift am Walde, Salmannsdorf und Obersievering sorgt für großen Unmut und Unsicherheiten bei den Betrieben. Insbesondere die geplante Ausweitung der Maßnahmen in den ausgewiesenen Schutzzonen der Heurigengebiete könnte die ansässigen Betriebe in ihren Existenzen massiv bedrohen. Die LK Wien hat sich daher in ihrer Stellungnahme massiv gegen die geplanten Änderungen ausgesprochen. Die traditionellen Weinbaubetriebe von Neustift am Walde, Salmannsdorf und Obersievering erhalten mit ihren Buschenschanken seit Generationen das klassisch geprägte Ortsbild und erhalten und pflegen mit der Bewirtschaftung der Weingärten auch die Kulturlandschaft.

Erhaltung der traditionellen Weinorte Im aufliegenden Flächenwidmungsplan möchte man seitens der Behörde das Ortsbild nun aber unter einen „Glassturz“ stellen und so

die traditionellen Weinorte erhalten. Dies soll einerseits durch eine Reduktion der bebaubaren Flächen, aber auch mit höhenmäßigen Beschränkungen der Bauwerke erreicht werden. Darüber hinaus soll mit einer eigens ausgewiesenen Bebauungsbestimmung die Errichtung von Gebäuden zur überwiegenden Nutzung als Wohngebäude untersagt werden. Diese Maßnahme betrifft insbesonders die Buschenschank-Betriebe. Buschenschank setzt voraus, dass der Wein aus eigener Produktion und Verarbeitung mit Trauben aus der Weinbauregion Wien stammt (Wein aus eigener „Fechsung“). Je nach Betriebsgröße und bewirtschafteter Weinbaufläche sind daher die Öffnungszeiten über das Jahr unterschiedlich, wobei es irrelevant ist, ob die Speisen ausschließlich kalt oder warm im Rahmen einer gewerblichen Konzession verabreicht werden. Klargestellt werden muss in diesem Zusammenhang, dass die Buschenschank nur ein Teil des gesamten landwirtschaftlichen (Weinbau) betriebes ist. Die Betriebsgebäude und ausgewiesenen Buschenschankflächen (Gastronomieflächen) sind Bestandteil des land- und forst-

wirtschaftlichen Vermögens und sind gemeinsam im landwirtschaftlichen Einheitswert ausgewiesen. Unter dieser Gesamtbetrachtung des Betriebes ist (unabhängig von den Öffnungszeiten der Buschenschank) die ständige Anwesenheit und Wohnmöglichkeit des Betriebsführers zur Aufrechterhaltung der Betriebsführung unumgänglich. Zur vollen Entfaltung, zur betriebsindividuellen Planungsfreiheit und zu einer gesicherten Übergabe an die nächste Generation ist jegliche betriebliche Einschränkung in Bezugnahme auf Bebaubarkeit und Höhe dezidiert abzulehnen. Diese ablehnende Haltung ist auch in Hinblick auf die derzeitige Flächenwidmung in den angrenzenden Weinbauflächen zu sehen, wo die Errichtung von Wirtschaftsgebäuden nicht möglich ist. Daher sind die Betriebe gezwungen, entsprechende betriebsnotwendige bauliche Maßnahmen in den bestandsorientierten Gebäuden vorzunehmen. Dies wird aber durch die vorgesehenen Maßnahmen in der Schutzzone zukünftig unmöglich gemacht. Damit wird naturgemäß die Entwicklung der Betriebe gehemmt. Mangels Entwicklungsmöglichkeiten wird

eine nachhaltige Sicherung der Betriebe im Allgemeinen und insbesondere der vom typischen Wiener Heurigenbild geprägten Betriebe nicht möglich sein. Und ohne diese traditionellen Betriebe wird die langfristige Sicherung des Ortsbildes de Fakto nicht möglich sein.

Maßnahmen in der Schutzzone Mit den geplanten Maßnahmen in der Schutzzone werden den potentiellen Betrieben bzw. den Betriebsnachfolgern aber die Perspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten genommen. In diesem Sinne, insbesondere um den Betrieben die optimalen betriebswirtschaftlichen Voraussetzungen zu ermöglichen, sind die geplanten Änderungen bzw. Einschränkungen in der Schutzzone vehement abzulehnen. Die vorgesehenen Maßnahmen sind nicht notwendig, da es ohnehin im Interesse der Weinhauer liegt, das Ortsbild zu erhalten und so die Grundlage für weitere wirtschaftliche Erfolge zu legen. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass die Weinhauer bei Um- oder Neubauten ihrer Gebäude vorzüglich auf das Ortsbild Rücksicht genommen haben.


Pflanzenschutz

Einschränkungen drohen SEITE VI

BestOf

Landjugend tagte

SEITE X

Ö S T E R R E I C H

FACHINFORMATION DER LANDWIRTSCHAF TSKAMMERN

DEZEMBER 2016

ÖFFENTLICHE GELDER

Neuerungen im Bewertungsgesetz führen rückwirkend ab dem 1. Jänner 2015 zu Änderungen bei der Zurechnung von öffentlichen Geldern. ROMANA PAINER, LK TIROL

Im Zuge der Einheitswerthauptfeststellung 2014 wurden erstmals auch die öffentlichen Gelder der Säule 1 für die Einheitsbewertung herangezogen. Dazu zählten vor allem Betriebsprämien, Flächenprämien und Tierprämien. Diese wurden zu einem Drittel in der Einheitswertsumme berücksichtigt. Die Höhe des zu Grunde liegenden Betrages wurde dabei anhand des sogenannten „Zuflussprinzips“ ermittelt. Dieses besagt, dass alle Zahlungen der Säule 1, welche ein Betrieb in einem Jahr erhalten hat, herangezogen werden. Dabei spielt es keine Rolle,

Einheitswert: Anspruchsstatt Zuflussprinzip Fotos: dür

welches Antragsjahr die Zahlung betrifft. Nachzahlungen aus anderen Kalenderjahren müssen aufgrund dieser Regelung entsprechend eingerechnet werden. Mit der Änderung des § 35, BewG 1955 wurde nun eine wichtige Anpassung bei der Ermittlung der Säule-1-Gelder vorgenommen. Rückwirkend mit Stichtag 1. Jänner 2015 wird vom „Zuflussprin-

Milch: Für Zukunft gut aufstellen In Zeiten steigender Preise müssen für den Milchmarkt von Politik und Milchwirtschaft die richtigen Entscheidungen getroffen werden, um den Sektor für die Zukunft gut aufzustellen. In der vergangenen Marktkrise sind die öffentliche Intervention und die Beihilfe zur privaten Lagerhaltung die kurzfristig wirksamsten Instrumente gewesen, um den Milchpreis vor einem weiteren Absturz zu bewahren.

zip“ auf das sogenannte „Anspruchsprinzip“ umgestellt. Dies bedeutet, dass die Summe der Direktzahlungen, welche ein Betrieb mittels Erstbescheid für das Antragsjahr zugeteilt bekommen hat, für die Einheitswertberechnung herangezogen wird. Dabei wird nur auf die Erstauszahlung (einschließlich allfälliger Vorschusszahlungen, siehe VO (EU) 1306/2013, Art. 75) Be-

MILCHAUSSCHUSS LKÖ JOSEF MOOSBRUGGER

Das Niveau der Interventionspreise bedarf aber einer Überprüfung. In jedem Fall ist die Intervention als erprobtes Kriseninstrument auch in der nächsten Reform der EU-Agrarpolitik zu erhalten. Verantwortung sehen wir auch bei den Akteuren auf dem Milchmarkt. So müssen die Landwirte und ihre Genossenschaften

zug genommen. Wann und in welchem Jahr die Zahlung erfolgt, ist nun gleichgültig, entscheidend ist der Zeitpunkt des Zahlungsanspruches. Die Neuerung vermeidet in erster Linie, dass es bei Zusammentreffen von Auszahlungen für zwei unterschiedliche Antragsjahre in einem Kalenderjahr zu einer Summierung der Zahlungen kommt bei nachfolgender Reduktion

über eine Modernisierung der Lieferbeziehungen für kommende Krisen vorsorgen. Der Staat kann nämlich Milchmengen nicht steuern. Die Molkereien sind gefordert, internationale, nationale und regionale Märkte zu erschließen und entsprechend die unterschiedlichen Anforderungen dieser Märkte zu befriedigen.

kommentar


BAUERNJOURNAL AGRARPOLITIK

II

D E Z E M B E R 2016

des Einheitswertes aufgrund von fehlenden Direktzahlungen im Folgejahr. Zu beachten ist, dass für die Hauptfeststellungsbescheide zum 1. Jänner 2014 noch die Ermittlung nach „Zuflussprinzip“ gilt. Erst mit Stichtag 1. Jänner 2015 kommt es zu den genannten Umstellungen. Für die einzelnen Steuerpflichtigen entsteht dadurch keine zusätzliche Meldeverpflichtung. Die Daten zu den Direktzahlungen werden von der AMA bis zum 15. März des nachfolgenden Jahres der Antragsstellung automatisch an die Finanz übermittelt (z. B. bis zum 15. März 2017 für das Antragsjahr 2016). Wenn zu diesem Zeitpunkt noch kein Bescheid für die Direktzahlungen vorliegt (z. B. Sperre des Betriebes, noch nicht eingearbeitete Vor-Ort-Kontrollergebnisse, …) so sind diese Betriebe „ge-

B E I S P I E L : WA S Ä N D E R T S I C H D U R C H D I E N E U E B E R EC H N U N G S M E T H O D E ? Zeitpunkt Aktion Berechnung nach Zuflussprinzip (nur maßgeblich für Hauptfeststellung 1. 1. 2014) Ausgangslage 1. 8. 2015 17. 12. 2015

Einheitswert 1. 1. 2016

Nachzahlung Direktzahlungen 2014 + Bescheid 2015 Direktzahlungen = Summe öffentliche Gelder 2015

+ 9.000 € + 6.000 € = 15.000 €

Landwirtschaftlicher Ertragswert Forstwirtschaftlicher Ertragswert Öffentliche Gelder 33 %

Keine Auswirkung + 6.000 € = 6.000 €

5.000 € 3.000 € 33 % von 15.000 € = 4.950 € Summe 12.950 € Einheitswert gerundet 12.900 € Die Unterschiede zwischen den beiden Vorgehensweisen sind deutlich zu erkennen

sperrt“ – erst wenn die Information der AMA verfügbar ist, wird die Neuberechnung durchgeführt. Mit Umstellung auf das neue Bewertungssystem werden die Zuschläge aufgrund der

erhaltenen Säule-1-Gelder zwar jährlich neu ermittelt, dies bedeutet aber nicht, dass auch jährlich neue Einheitswertbescheide ergehen. Erst bei Erreichen der sogenannten Wertfortschreibungsgren-

Berechnung nach Anspruchsprinzip (für Fortschreibungen ab dem 1. 1. 2015)

5.000 € 3.000 € 33 % von 6.000 € = 1.980 € 9.980 € 9.900 €

zen wird ein neuer Bescheid zugestellt. Dies ist der Fall, wenn sich der Einheitswert um mehr als 5 % und mindestens um 300 Euro oder mehr als 1.000 Euro ändert (siehe BewG §21, Abs. 1 Z1 lit. a).

SVB

AGRARMINISTER ANDRÄ RUPPRECHTER

SVB-Rabatt: Noch ist alles offen

Türe für Schweinefleisch nach China geöffnet

Der Ministerratsbeschluss, nach dem nur einem Teil der Betriebe durch den SVB-Rabatt geholfen werden und nach dem gleichzeitig die SVB jährlich auf Dauer 30 Millionen Euro für Gesundheit und Vorsorge verlieren sollte, wurde von LK- Präsident Hermann Schultes und Präsident Jakob Auer als „inakzeptabel“ bezeichnet. Nun liegt es am Parlament, die Vorlage so zu verändern, dass alle Bauern von der Hilfe profitieren, denn die Einkommensverluste in der Landwirtschaft treffen alle Betriebe, unabhängig von ihrem Einheitswert. Schultes und Auer unisono: „Es geht um die Wertschätzung unseren Bäuerinnen und Bauern gegenüber und um den Respekt vor den Leistungen der Landwirtschaft für die gesamte Gesellschaft.“ Die parlamentarischen Verhandlungen über eine faire und gerechte Hilfe für alle bäuerlichen Betriebe laufen derzeit. Das Ergebnis muss noch vor Jahresende dem Nationalrat zum Beschluss vorgelegt werden.

China zählt zweifellos zu den attraktivsten Wachstumsmärkten für Schweinefleisch – doch strenge Hygienebestimmungen verhinderten bislang den Export. Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter setzt sich seit seinem Amtsantritt mit Nachdruck für die Öffnung des chinesischen Marktes ein. Nach seiner dritten China-Reise biegt Österreich in die Zielgerade ein: „Im Frühjahr war eine chinesische Delegation in Österreich, um unsere Betriebe zu prüfen. Dass erstmals eine solche Bewertung durchgeführt wurde, war ein wichtiger Schritt. Noch erfreulicher war das Ergebnis: Fünf von sechs Betrieben sind bereit für den chinesischen Markt. Die ausgewählten Betriebe müssen noch

BEINAHE AM ZIEL: Bei seiner dritten China-Reise konnte Minister Rupprechter die Tür für Schweinefleischexporte ein großes Stück weit öffnen. Foto: BMLFUW

einige ergänzende Informationen übermitteln, dann kann mit der Lieferung von Schweinefleisch nach China begonnen werden“, erklärt Bundesminister Andrä Rupprechter.

Kleinere Anpassungen sind vor allem bei der Handhabung und Lagerung der Ware notwendig. Insgesamt stehen die Chancen aber gut, dass sich Österreichs Schweinebauern schon bald auf dem chinesischen Markt positionieren können. „Dieser neue Markt bringt eine wichtige Entlastung“, betont Rupprechter. Entscheidend wird sein, dass sich die heimischen Betriebe nicht nur auf die formalen Bedingungen, sondern auch auf die chinesische Esskultur einstellen. Teile wie Schweineohren und -füße werden bei uns noch nicht mit der gleichen Sorgfalt behandelt, wie zum Beispiel Bauchspeck. „Die Tür nach China haben wir nun geöffnet. Durchgehen müssen die Betriebe natürlich selber. Unsere neue Exportservicestelle wird sie aber tatkräftig unterstützen“, zeigt sich Rupprechter zuversichtlich.


BAUERNJOURNAL HAGELVERSICHERUNG D E Z E M B E R 2 01 6

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UMFASSENDE PRODUKTPALET TE DER HAGELVERSICHERUNG WEITER AUSGEBAUT

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In Österreich hat die Agrar­ politik heuer einen wichtigen Schritt zur richtigen Zeit ge­ macht. Die staatliche Prämi­ enförderung wurde Mitte Juni per Gesetz auf weitere Risiken ausgedehnt. Neben Hagel und Frost werden somit ab diesem Jahr auch Dürre, Sturm sowie

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Nach den massiven Schäden durch die Spätfrostereignis­ se Ende April dieses Jahres kamen ab Ende Mai verstärkt auch Hagelschläge, Stürme und Überschwemmungen hinzu und führten in der ös­ terreichischen Landwirtschaft zu einem Gesamtschaden von 270 Millionen Euro.

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Wetterextreme richten immer größere Schäden an. Dabei ist die Landwirtschaft mit ihrer Werkstatt unter freiem Himmel stets als Erste und am stärksten betroffen.

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Voller Schutz zur halben Prämie

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starke und anhaltende Regen­ fälle – bei allen landwirt­ schaftlichen Kulturen – mit 25 % vom Bund und 25 % von den Ländern bezuschusst. „Die Frost­ und Schneekatas­ trophe des Jahres 2016 mit Schadenssummen von rund 200 Millionen Euro traf vie­ le Höfe in einer akuten Kri­ sensituation. Nur rasche und

umfassende Hilfe kann ver­ hindern, dass Bäuerinnen und Bauern aufgeben müssen. Um den Konsumenten hei­ mische Lebensmittel langfris­ tig sichern zu können, war es deshalb unbedingt notwen­ dig, die Prämienbezuschus­ sung für Versicherungen aus­ zudehnen“, so Ing. Hermann Schultes, Präsident der Land­

wirtschaftskammer Öster­ reich. Neben der Dürreindex­ Versicherung für Grünland und Mais bietet die Österrei­ chische Hagelversicherung diese Variante ab 2017 auch für Winterweizen und Zucker­ rübe an.

Produktpalette ausgebaut Bei der Dürreindex­Versi­ cherung wird der zehnjähri­ ge Niederschlagsdurchschnitt mit dem Niederschlag im ak­ tuellen Jahr unter Berücksich­ tigung der Verteilung und von Hitzetagen verglichen. Ent­ schädigungen werden ab be­ stimmten Abweichungen aus­ bezahlt. Im Obstbau ist es zu­ künftig möglich, auch Stein­ obst­ und Beerenobstarten gegen Frostschäden zu ver­ sichern. In der neuen „Wein Universal Großschaden“ ist ebenso Frost versichert. Ab 2017 sind auch Ertragsverlus­ te durch Überschwemmung versichert, die zu einem To­ talschaden an der Pflanze füh­ ren, oder wenn eine Vermark­ tung nicht mehr möglich ist. www.hagel.at

KLIMASCHUTZPREIS

Labonca Biohof in Burgau wurde ausgezeichnet Am 14. November wurden im Rahmen eines Festaktes in der Siemens City Vienna die besten Klimaschutzprojekte des Landes ausgezeichnet. Aus 173 eingereichten Projekten wählte eine Fachjury 16 Projekte aus, die sich der Publikumswertung stellten. Mehr als 33.000 gültige Stimmen zeigen das große Interesse am aktiven Klimaschutz. Bei der Verleihung, welche von Claudia Reiterer moderiert wurde, erhielten die Sieger Urkunden und die Klimaschutzpreis-Statuette „Bella Terra“. Die Österreichische Hagelversicherung unterstützt den Klimaschutzpreis in der Kategorie „Landwirtschaft“. Zum diesjährigen Sieger wurde der Labonca Biohof im steirischen Burgau gekürt. Norbert Hackl, Bio-Bauer und Labonca-Gründer, zeigt auf seinem Hof, wie artgerechte Tierhaltung sowie klimafreundliche Energiegewinnung für den Betrieb funktionieren kann, und wurde dafür bereits mehrfach ausgezeichnet. Im Bild v. l.: Bundesminister Andrä Rupprechter, ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz, Norbert Hackl, Kristina Sprenger, Vorstandsvorsitzender Kurt Weinberger, Österreichische Hagelversicherung Diese Seite entstand in Kooperation mit der Österreichischen Hagelversicherung


BAUERNJOURNAL NATURSCHUTZ

IV

D E Z E M B E R 2016

KAMPAGNE „NATUR VERBINDET“

Tiere, Pflanzen und Menschen – Natur verbindet

Eine artenreiche und vielfältige Kulturlandschaft bringt für Mensch und Natur viele Vorteile. Das Umweltministerium, die Landwirtschaftskammer und der Naturschutzbund bemühen sich in einem gemeinsamen Projekt um Blühflächen. DAGMAR BRESCHAR, NATURSCHUTZBUND, MARTIN LÄNGAUER, LK ÖSTERREICH

Bunte Ackerränder und Böschungen, Wildblumenwiesen und naturnahe Wegränder – das sind die idealen Zutaten für unser vielfältiges Landschaftsbild, von dem nicht nur der Tourismus profitiert. Die Flächen sind unersetzlicher Lebensraum für Bienen, Schmetterlinge und Co. Diese Insekten sichern wiederum die Bestäubung unserer Kulturpflanzen und tragen so zur Produktion gesunder Lebensmittel bei. Eine Win-winSituation, die den Einsatz für Blühflächen mehr als rechtfertigt.

Artenreiche und bunte Lebensräume für Tiere, Pflanzen und Menschen zu erhalten, diesem Ziel hat sich der Naturschutzbund seit seinem Bestehen verschrieben. Und auch für die Landwirtschaftskammer ist die Bewahrung der biologischen Vielfalt ein Anliegen. Deshalb setzen sie sich mit der Kampagne „Natur verbindet“ gemeinsam für die Naturvielfalt ein. Unter dem Motto „Jeder Quadratmeter zählt“ werben sie für bunte und artenreiche Blühflächen.

Vielfältige Landschaft als gemeinsames Anliegen Naturschutzbund und Landwirtschaftskammer wollen eine artenreiche und naturnahe Kulturlandschaft fördern, indem sie sich dafür einsetzen, dass ■ Landwirte ihre Vielfaltsflächen als Trittsteine für Tierund Pflanzenarten erhalten ■ auf den Wert von Blühflächen hingewiesen und gute fachliche Praxis für den Naturschutz vorgestellt wird ■ eine Wertschätzung und Honorierung von Naturschutzleistungen erfolgt ■ die Vorteile einer naturnahen Kulturlandschaft einer breiteren Öffentlichkeit bewusst gemacht werden

„Natur verbindet“-Charta unterzeichnet Neben dem gemeinsamen Thema „Blühflächen“ wurde aber auch – ausgehend von den gemeinsamen Anliegen von Naturschutz und Landwirtschaft – ein grundlegender Dialogprozess gestartet. Das Ergebnis ist die „Natur verbindet“-Charta, die von den Präsidenten von Naturschutzbund und Landwirtschaftskammer und auch vom Landwirtschafts- und Umweltminister unterzeichnet wurde. „Kulturlandschaft braucht Bauern“, so beginnt das Papier. Denn dass unsere Landschaft, wie wir sie heute vorfinden, zumeist menschengemacht und durch Nutzung entstanden ist und nur so erhalten bleiben kann, darüber herrscht Einigkeit. Die Erklärung sagt aber auch, dass es Vielfaltsflächen in der Kulturlandschaft braucht und neben intensiv genutzten Flächen auch Räume, wo die Natur Vorrang hat. Dass der Bodenverbrauch reduziert werden muss und dass Versiegelung der Böden für Natur und für Landwirtschaft schlecht ist, auch darüber besteht Konsens. Einigkeit herrscht auch

darüber, dass gesunde Lebensmittel aus der Region Vorrang haben müssen und dass der biologische Landbau einen besonderen Beitrag zur Erhaltung und Förderung des Artenreichtums leistet. In der Charta ist auch verankert, dass geschützte Arten und Lebensräume erhalten werden müssen. In diesem Zusammenhang ist auch das erklärte Bekenntnis aller zum Vertragsnaturschutz wichtig. Weitere gemeinsame Themen sind die Erzeugung gesunder, regionaler Lebensmittel, die auch dem Naturschutz dient, oder dass die Nutzungsaufgabe gerade von extensiv bewirtschafteten Flächen auch für den Naturschutz ein Problem darstellt.

Konstruktiver Dialog ist wichtig In dem Dialogprozess hat sich auch gezeigt, dass zwischen Landwirtschaft und Naturschutz nicht immer nur Verständnis und Einvernehmen herrscht. Wichtig ist aber, dass beide Seiten um einen konstruktiven Dialog bemüht sind und aufeinander zugehen. Die Charta ist hier ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung und Ausgangspunkt für eine weitere Zusammenarbeit.


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BAUERNJOURNAL INVEKOS

VI

D E Z E M B E R 2016

ÖKOLOGISCHE VORRANGFLÄCHE IM GREENING:

Ab 2018 kein Pflanzenschutz auf ökologischen Vorrangflächen Seit Einführung des Greenings 2015 ist es für Ackerbaubetriebe, die mehr als 15 ha Acker bewirtschaften und in keine Ausnahmeregelung (z. B. Bio, hoher Feldfutteranteil) fallen, verpflichtend, jährlich ökologische Vorrangflächen zu beantragen. Ab 2018 wird hierbei allerdings kein Pflanzenschutz mehr möglich sein.

ten“ anstelle der Eiweißpflanzen haben.

UBB als Alternative?

AB 2018 WIRD SEHR WAHRSCHEINLICH der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln auf ökologischen Vorrangflächen verboten. Für Eiweißpflanzen wird die Ertrags- und Qualitätssicherung schwierig werden. Foto: Dürnberger

ANDREAS SCHLAGER, LK NÖ

Unter anderem kann die ÖVF-Pflicht (Ökologische Vorrangflächen-Pflicht) auch mit Eiweißpflanzen (Faktor 0,7) erfüllt werden. Österreich hat sich zur Anwendung dieser Möglichkeit entschieden und praxisrelevante Eiweißpflanzen definiert, neben Klee und Luzerne auch z. B. Soja, Ackerbohne oder Körnererbsen. Der Einsatz von Düngemitteln bzw. Pflanzenschutz ist gemäß gesetzlicher Bestimmungen zulässig und unterliegt keinen weiteren Einschränkungen. Auch aus diesem Grund wurden ca. 15.000 ha N-bindende Pflanzen (MFA 2016) als ÖVF beantragt, ein Großteil davon Soja.

Evaluierung bringt wahrscheinlich Änderung Im Zuge von Evaluierungen zum Greening hat die Europäische Kommission (EK) nun vorgesehen, dass der Einsatz

von Pflanzenschutzmitteln (PSM) auf ökologischen Vorrangflächen nicht mehr erlaubt sein soll. Bei Beschluss bedeutet dies, dass ab 2018 Eiweißpflanzen weiterhin zwar für ÖVF anrechenbar bleiben, jedoch kein Pflanzenschutzeinsatz zulässig sein wird. Damit wird sehr wahrscheinlich der zur Ertrags- bzw. Qualitätssicherung notwendige Pflanzenschutz im Leguminosenanbau für ökologische Vorrangflächen verboten. Begründungen der EK für diese Änderung sind: n  Rechtfertigung von Greening-Zahlungen (ein Drittel der Gesamtmittel!) – ökologische Zielsetzungen (z. B. Biodiversität) müssen erreicht werden – Pflanzenschutz (PS) und ökologische Vorrangflächen nicht vereinbar bzw. argumentierbar (gesellschaftliche Akzeptanz) – massive Forderung von Umwelt-Nicht-Regierungsorgani-

sationen nach einem Verbot von PSM auf ökologischen Vorrangflächen n  ökologische Vorrangflächen sind kein Instrument zur Förderung der Eiweißpflanzenproduktion n   „ Ve r w a l t u n g s v e r e i n f a chung“ Die EK ignoriert dabei die Forderung von zwei Drittel der Mitgliedstaaten, dass der Einsatz von PSM weiter möglich sein soll. Diese Änderung (ab 2018) wird in der Praxis sicherlich auch Einfluss auf die „Anbauwürdigkeit“ von Soja oder Ackerbohnen für ÖVF nehmen. Hinweis: Keine ÖVF-Beantragung bedeutet weiterhin, dass der Einsatz gesetzlich zulässiger Pflanzenschutzmittel erlaubt ist. Die Erfüllung der ÖVF-Verpflichtung ist weiters unverändert durch Brachen oder Greening-Begrünungen erfüllbar. Daraus folgert, dass Ackerbaubetriebe „Ersatzmöglichkei-

Österreich hat neben den Erfüllungsmöglichkeiten mit einzelnen ÖVF-Maßnahmen auch die ÖPUL-Maßnahme „Umweltgerechte und biodiversitätsfördernde Bewirtschaftung (UBB)“ als Äquivalenz gemeldet. Mit Teilnahme an UBB wird die ÖVF-Pflicht gleichwertig erfüllt. Da der Einstieg in neue ÖPULMaßnahmen auch noch heuer bis 15. Dezember 2016 möglich ist, kann es für Betriebe eine Alternative zu Eiweißpflanzen (ohne PSM) sein, an UBB teilzunehmen. Mit Erfüllung der UBB-Auflagen wird Greening miterfüllt. Neben den Zahlungsansprüchen (ZA) und Greening wird zusätzlich die UBB-Prämie (45 €/ha) gewährt. Ökologische Vorrangflächen werden in der UBB über die Biodiversitätsverpflichtung als gleichwertige Maßnahme erfüllt. UBB-Betriebe ab 15 ha Acker müssen mind. 5 % Biodiversitäts-Flächen (DIV-Flächen) am Acker anlegen.

Besonderheiten bei Acker-DIV-Flächen n  Anlage durch Neuansaat oder Einsaat von vier insektenblütigen Mischungspartnern – bis 15. Mai des ersten Antragsjahres – Regelung für „Altbrachen“ vorhanden (ab 0,20 ha Teilflächenanbau = mindestens 15 % je Schlag) n  Umbruch frühestens ab 15. September des zweiten Jahres, DIV-Flächen


BAUERNJOURNAL INVEKOS D E Z E M B E R 2 01 6

müssen mindestens zwei Jahre auf derselben Fläche bestehen bleiben n  mindestens einmal, maximal zweimal im Jahr häckseln oder mähen – DIV-Flächen sind nicht nur Brachen, sie können auch genutzt werden – auf 50 % erst ab 1. August verzögerter Pflege-/ Nutzungstermin n  keine Düngung und kein Pflanzenschutz Weitere Bestimmungen in der UBB-Maßnahme sind: n  Erhaltung der Landschaftselemente (zusätzlich je % LSE-Fläche 6 €) n  einzelbetriebliche Grünlanderhaltung n  Fruchtfolgeauflage (maximal 75 % Getreide – Mais, maximal 66 % einer Kultur) n   We i t e r b i l d u n g s v e rpflichtung Alle Details zu den UBBAuflagen sind im AMAMaßnahmenerläuterungsblatt nachzulesen (www. ama.at). Betriebe sollten sich bis Mitte Dezember, nach ausführlichem Studium aller UBB-Auflagen, entscheiden, ob zukünftig ÖVF mit UBB auf dem Betrieb erfüllt werden soll oder doch bei den Greening-Maßnahmen (ohne UBB-Teilnahme) verblieben wird.

VII

ÖPUL-WF-MONITORINGZUSCHLAG:

Letzte Möglichkeit für einen Antrag Mit dem Herbstantrag bis 15. Dezember besteht die allerletzte Möglichkeit, den Monitoringzuschlag im Rahmen des ÖPUL 15 – 20 zu beantragen. Die Abgeltung fürs Beobachten, eben der Monitoringzuschlag (39 €/ha), kann von folgenden Personen/Betrieben beantragt werden: n  Teilnehmern am Projekt „Wir schauen auf unsere Wiesen – Biodiversitätsmonitoring mit Landwirten“, die WF-Flächen (wertvolle Flächen) bewirtschaften, sowie von n  Betrieben mit ÖPUL-WFFlächen, die Interesse haben bis 2020 in das oben genannte Projekt einzusteigen. Dafür muss zusätzlich zur Maßnahme 23 „Naturschutz“ die Maßnahme 25 „Natur-

DER MONITORING-ZUSCHLAG kann heuer das letzte Mal beantragt werden. Foto: Fürstaller

schutz-Monitoring“ angekreuzt werden. Der Antrag auf das „Naturschutz-Monitoring “ garantiert gemeinsam mit der Projektbestätigung der Naturschutzabteilung (Kürzel LD01) die Auszahlung des Zuschlags auf bestehenden WF-Flächen. Wird

die Maßnahme 25 „umsonst“ angekreuzt, weil z. B. keine Bestätigung der Naturschutzabteilung erteilt wird, so hat das für den Betrieb keine Konsequenzen. Man hält sich damit aber die Möglichkeit offen, den Zuschlag zukünftig auf bestehenden WF-Flächen zu erhalten. Die Landwirtschaftskammer Österreich empfiehlt daher allen Projektteilnehmern, die bereits Tiere und Pflanzen auf ihren Flächen beobachten, sowie WF-Betrieben, die möglicherweise an einem Neueinstieg in das Projekt bis 2020 interessiert sind, sicherheitshalber die Maßnahme 25 zu beantragen. Die Projektteilnahme ist bis 2020 bzw. 2021 verpflichtend. Interessenten an einem Neueinstieg ins Projekt können sich beim ÖKL bei Maria Zacharias, Tel. 01-505/189117, E-Mail: maria.zacharias@oekl. at melden.

DEUTSCHLAND UND ÖSTERREICH:

Politik und Milchwirtschaft gefordert Die Situation am europäischen Milchmarkt, aber auch jene in den jeweiligen Heimatländern standen im Mittelpunkt der Gespräche zwischen dem Milchbauernpräsidenten des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Karsten Schmal, und dem Milchbeauftragten der LK Österreich, Josef Moosbrugger, in Wien. Beide betonten, dass eine Diversifizierung des Milchmarktes durch freiwillige Systeme, wie z. B. das EU-geschützte Bergerzeugnis, zu begrüßen sei, weil sie den Molkereien helfe, stabilere Preise für die Milcherzeuger zu gewährleisten. Für das erfolgreiche Bestehen auf globalisierten Märkten müsse die Politik aber auch die Wettbewerbsfähigkeit im Blick haben: Überbordenden und nicht praktikablen Tierschutz- und Umweltstandards müsse deshalb eine Absage erteilt werden, erst recht nationalen Alleingängen in diesen Fragen. Im Bild: LKÖ-Vizepräsident und Milchbauernpräsident Josef Moosbrugger und DBV-Milchbauernpräsident Karsten Schmal Foto: LK Österreich


BAUERNJOURNAL BÄUERINNEN

VIII

D E Z E M B E R 2016

BEZIRKSBÄUERINNEN-BUNDESTAGUNG: FRAUEN.MACHT.POLITIK

Wie prägen Frauen das Land? Die Sicht der Frauen ist für die Arbeit im Unternehmen Bauernhof ebenso wichtig wie auch für eine moderne, effiziente Agrarpolitik. LUDMILLA HERZOG „Bei der Bezirksbäuerinnen-Bundestagung 2016 in Frankenfels (NÖ) haben wir neue Impulse gesetzt, um Frauen in der Landwirtschaft für öffentliche Funktionen zu motivieren. Wir wollen unsere Bezirksbäuerinnen in ihrem Engagement nach innen und außen stärken und sie in ihrer Arbeit bestmöglich unterstützen“, betonte Bundesbäuerin Andrea Schwarzmann vor rund 150 Spitzenfunktionärinnen aus allen Bundesländern. Wichtiges Thema: Bäuerinnen sind in der Interessenvertretung, in kommunalen Gremien und in regionalen Verbänden und Vereinen nicht in dem Umfang vertreten, wie es ihrer Rolle im ländlichen Raum entspricht. LK-Österreich-Generalsekretär Josef

Bildung für Bäuerinnen

„ZAMm unterwegs“ Blickwinkel erweitern, Stärken stärken, Neues ausprobieren: Mit dem Bildungsprojekt „ZAMm unterwegs“ wird interessierten Bäuerinnen politische Professionalität und Wissensvermittlung in den Bereichen Agrarpolitik, Führungskompetenzen und Öffentlichkeitsarbeit vermittelt. Gemeinsam mit ZAMProjektleiterin Elisabeth Lenz präsentierte Bundesbäuerin Andrea Schwarzmann die speziellen Bildungsangebote.

den: „Dies bedeutet, dass wir als bäuerliche Interessenvertretung gefordert sind. Sowohl die Zusammenarbeit zwischen Kammern und Verbänden als auch die Beratung wollen wir forcieren und gleichzeitig ist die Stellung der Bauern und Bäuerinnen in der Wertschöpfungskette auszubauen.“

An sich glauben DISKUSSIONEN UND GEDANKENAUSTAUSCH: Die zentrale Rolle der Bäuerin-

nen im „Agrarischen Ausblick 2025“

Plank hielt in seinem Referat fest, dass die LK Österreich auf die zentrale Stellung und Bedeutung der Frauen in der Landwirtschaft setze und dies auch im vorliegenden „Agrarischen Ausblick 2025“ ganz deutlich zum Ausdruck komme.

Agrarischer Ausblick „Es muss zu einer Selbstverständlichkeit werden, dass auch Bäuerinnen Funktionärinnen werden, denn gerade am Bauernhof, wo Bäue-

Fotos: Arge Bäuerinnen/Hofer

rin und Bauer gleichermaßen zum Erfolg beitragen, muss sich dies auch in der Interessenvertretung widerspiegeln.“ Zudem verwies der Generalsekretär auf die zentralen Themen und Herausforderungen, die auf die heimische Landwirtschaft in den nächsten zehn Jahren zukommen werden. Laut jüngster Befragung im Zuge der Erstellung des „Agrarischen Ausblicks 2025“ werde deutlich, dass eine Reihe der Bäuerinnen und Bauern davon ausgehe, dass sie ihren Betrieb aufgeben wür-

Bärbel S. Traunsteiner, Expertin für Diversitätsmanagement von der Wirtschaftsuniversität Wien, gab einen Überblick über die aktuelle Situation zur Repräsentation und Partizipation von Frauen in Politik und Wirtschaft: „Seien Sie utopisch in dem, was Sie sich wünschen, und trauen Sie es sich zu auch zu formulieren.“ Maria Auer, Buchautorin, Lebensberaterin und Trainerin, gab Anreize und Ideen, wie sie ihre Visionen erkennen, entwickeln und erfolgreich umsetzen können. „Schnapp dir die Karotte – schnapp dir dein Glück: Nimm dein Leben in die Hand und du gewinnst“, lautet ihr Arbeitsmotto und Titel des neuen Buches.

ÖFFENTLICHKEITSARBEIT

Lobbying für Anliegen Medienexpertin Doris Schulz zeigte auf, welche Schritte notwendig sind, um effektives Lobbying zu betreiben und worauf man achten sollte, wenn man seine Anliegen bei den richtigen Stellen und Entscheidungsträgern durchbringen und Themenführerschaft erreichen will. Wie wichtig das Thema Herkunft von Lebensmitteln für Österreichs Konsumenten ist, zeigte Martin Greßl, Lei-

ter Qualitätsmanagement der AMA-Marketing, auf. Unter dem Motto „Herkunft muss erkennbar sein“ verwies Greßl unter anderem auf das Grundvertrauen der Österreicher in die heimische Land- und Lebensmittelwirtschaft und den Mehrwert von Regionalität. Für 90 % der Österreicher sind die Herkunft des Lebensmittels und die Verarbeitung in Österreich bei der Kaufentscheidung am wichtigsten.

BEZIRKSBÄUERINNEN aus allen Bundesländern waren zum Bundestag nach Niederösterreich gekommen.


BAUERNJOURNAL LANDTECHNIK D E Z E M B E R 2 01 6

IX

VERTRAUEN IN DIE ORGANISATION SOLL WIEDER GESTÄRKT WERDEN

Maschinenring: Winkler neuer Geschäftsführer Seit Oktober 2016 leitet die Geschäfte des Maschinenrings Österreich Mag. Christoph Winkler, gebürtiger Oberösterreicher mit Wohnsitz im Burgenland. Winkler sieht seine Rolle „definitiv als Netzwerker, sowohl inner- als auch außerorganisatorisch“. Was er sich vorgenommen hat? Der Neo-Geschäftsführer ganz klar: „Es ist an der Zeit, das Vertrauen innerhalb und außerhalb unserer Organisation wieder zu stärken und geeint in die Zukunft zu

gehen.“ Winkler über die Ausrichtung der Organisation in Zukunft: „Der agrarische Sektor ist nach wie vor der Kern unserer Tätigkeit. Hier möchte ich Innovationen forcieren, damit die österreichischen Maschinenringe gut gerüstet in die Zukunft schreiten können.“ Der 39-jährige Winkler ist bereits seit fünf Jahren als Referent für Recht und Interessenvertretung für das Unternehmen im Einsatz. Er begann seine berufliche Laufbahn 2003 nach dem Abschluss seines Studiums der Rechtswissenschaften an der Universität Wien und der Paris-Lodron-Universität Salzburg. Sein Weg führte ihn in die ÖBB, in der er eine Vielzahl unterschiedlicher Tätigkeiten für verschiedene Konzernge-

NEUER MR-BUNDESGESCHÄFTSFÜHRER: Christoph Winkler

sellschaften verantwortete. Mit Jänner 2012 begann sein Einsatz für den Maschinenring Österreich, wo er durch seine große berufliche Erfahrung und

Expertise bereits maßgeblich zum Vorankommen der Organisation beigetragen hat. Ab Mitte 2012 war Winkler stellvertretender Geschäftsführer der Spendeninitiative „Bauern für Bauern – Die MaschinenringHilfsaktion für in Not geratene Bäuerinnen und Bauern in Österreich“, für die er nun seit einem Jahr die Geschäftsführung innehat. Bundesobmann Johann Bösendorfer: „Die Maschinenringe bekommen mit Christoph Winkler einen erfahrenen, engagierten und fachlich versierten Bundesgeschäftsführer. Aufgrund seiner langjährigen Tätigkeit im Maschinenring ist er mit der Organisationsstruktur und den aktuellen Herausforderungen bestens vertraut.“

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BAUERNJOURNAL LANDJUGEND

X

D E Z E M B E R 2016

38 Projekte eingereicht

Gemeinsam Zukunft gestalten Im ganzen Land wurden in den vergangenen Monaten innovative und außergewöhnliche Projekte umgesetzt. „Wie keine andere Jugendorganisation im ländlichen Raum bildet die Landjugend Österreich mit ihren 90.000 Mitgliedern und rund 1.200 Ortsgruppen ein starkes Netzwerk im Vereinsleben. Die Jugendlichen engagieren sich für die Attraktivität und Gestaltung des ländlichen Raumes und seiner Anliegen mit viel Teamgeist, Engagement und Eigenverantwortung und auf das sind wir wirklich sehr, sehr stolz“, so Präsident Hermann Schultes.

DIE GEWINNER DES LANDJUGEND-AWARDS 2016 mit Hermann Schultes (Präsident LKÖ); Franz Titschenbacher (Präsident LK Stmk.); Alfred Lehner (BMLFUW); Johannes Fankhauser (LKÖ); Andreas Pangl (Raiffeisen), Petra Walter (Raiffeisen), Matthias Biricz (Hagelversicherung), die LJ-Bundesgeschäftsführerin Bernadette Mayr mit dem neu gewählten Vorstand Foto: LJ Österreich

BESTOF16: LANDJUGEND-AWARD FÜR LANDJUGEND INNSBRUCK

Bestes Projekt des Jahres Mit der Hilfsaktion „Ein Dorf braucht unsere Hilfe“ überzeugte die Jungbauernschaft/ Landjugend Bezirk Innsbruck die Jury. CLAUDIA LAMPERSBERGER, LANDJUGEND ÖSTERREICH

Dass die Landjugend Österreich in den vergangenen zwölf Monaten außerordentliche Leistungen zum Wohle der Gesellschaft erbracht hat, wurde bei der feierlichen Veranstaltung „BestOf16“ bewiesen. So wurden im Austria Center

Vienna die besten Orts-, Bezirks- und Landesprojekte vor den Vorhang geholt und ausgezeichnet. Der begehrte Landjugend-Award ging dabei an die Jungbauernschaft/Landjugend Bezirk Innsbruck Stadt und Land, die mit der Hilfsaktion „Ein Dorf braucht unsere Hilfe“ unermüdlichen Einsatz und soziales Engagement gezeigt hat.

Hilfsprojekt nach Jahrhundertkatastrophe Im vergangenen Jahr wurde die Gemeinde Sellrain/Tirol von einer Jahrhundertka-

tastrophe heimgesucht. Eine gewaltige Mure verschüttete ganze Ortsteile, der Sachschaden war enorm. Die Mitglieder der Jungbauernschaft/Landjugend Bezirk Innsbruck Stadt und Land zögerten nicht, boten sofort ihre Hilfe an und standen mit knapp 250 Mitgliedern inklusive Gerätschaft – vom Traktor bis zur Schaufel – bereit. Neben der Unterstützung bei den Aufräumarbeiten für rund vier Monate vor Ort wurden zahlreiche Benefizveranstaltungen, Kleidersammelaktionen, Hilfspakete und Verpflegung für Einsatzkräfte organisiert, es wurden über

3.500 ehrenamtliche Arbeitsstunden geleistet, insgesamt wurden 40.000 Euro gespendet und direkt an den Bürgermeister von Sellrain übergeben. Zahlreiche Ehrengäste, darunter der Präsident der LK Österreich, Hermann Schultes, der Präsident der LK Steiermark, Franz Titschenbacher, Alfred Lehner vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft sowie Johannes Fankhauser von der LK Österreich ließen es sich nicht nehmen, den Jugendlichen persönlich zu ihren sensationellen Leistungen zu gratulieren.

WEITERBILDUNG MOTIVIERT

„aufZAQ“-Zertifikate verliehen Im Rahmen der feierlichen BestOf-Veranstaltung wurden auch die Zertifikate an die 21 Absolventen der „aufZAQ“-zertifizierten Ausbildung verliehen. In diesem Lehrgang wird wertvolles Wissen in den Bereichen Projektmanagement, Rhetorik und Präsentation vermittelt. „Gezielte Weiterbildungsmaßnahmen für die Jugendlichen im ländlichen Raum und insbesondere für unsere Junglandwirte sind von enormer Bedeutung, dies setzt die Landjugend Österreich mit ihren zahlreichen agrarischen Veranstaltungen und Weiterbildungsmöglichkeiten hervorragend um und wird daher auch vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft bestmöglich unterstützt“, so Alfred Lehner. Zugleich wurden auch die Gewinner der diesjährigen Bundesentscheide für ihre grandiosen Leistungen sowie die internationalen Erfolge bei der Weltmeisterschaft im Pflügen geehrt.


BAUERNJOURNAL FORST D E Z E M B E R 2 01 6

XI

ÖSTERREICHISCHE HOLZGESPRÄCHE 2016

Forst- und Holzsektor zeigt Flagge Die Österreichischen Holzgespräche fanden am Do, dem 10. November erstmals in Salzburg statt. Veranstalter war die Kooperationsplattform Forst Holz Papier (FHP). Das Generalthema „Holz: Wir zeigen Flagge“. Im Rahmen der Tagung wurde Rudolf Rosenstatter als FHP-Vorsitzender einstimmig wiedergewählt. THOMAS LEITNER, LK ÖSTERREICH

Die Österreichischen Holzgespräche sind die größte und wichtigste Jahresveranstaltung des Forst- und Holzsektors und fanden heuer insgesamt zum neunten Mal statt. Austragungsort war erstmals Salzburg. Hauptredner zum Thema „Holz: Wir zeigen Flagge“ war Helmut Brunner, Bayerischer Staatsminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Der

pier- und Zellstoffindustrie stark außenhandelsorientiert. Alle Fakten können im neuen Leistungsbericht unter www. forstholzpapier.at nachgelesen werden.

Verleihung der PEFC-Awards

DIE LAUDATOREN MIT DEN PREISTRÄGERN (von links): Hans Grieshofer (Obmann PEFC Austria), Rudolf Rosenstatter (Vorsitzender FHP), Daniel Richter (Geschäftsführer Europapier Austria), Matthias Grün, Markus Fritz, Ing. David Simon (alle Esterhazy-Betriebe)

Vizerektor der TU Wien, Josef Eberhardsteiner, gab eine Zusammenschau zur „World Conference on Timber Engineering“ in Wien, die im August dieses Jahres Wissenschaftler aus der ganzen Welt zum Thema Holz zusammenführte. Der Vizedirektor des Österreichischen Parlamentes, Alexis Wintoniak, erläuterte die Gründe, warum das Ausweichquartier während des Parlamentsumbaus aus Holz errichtet wird. Leo Ba-

UNTER DEN ZAHLREICHEN INTERESSIERTEN TEILNEHMERN befand sich auch Präsident Franz Titschenbacher (1. Reihe, ganz rechts), Vorsitzender des Ausschusses für Forst- und Holzwirtschaft der LK Österreich. Foto: FHP/Franz Neumayr

ernberger, Geschäftsführer der Salzburg Land Tourismus Gesellschaft, stellte dar, wie die zwei wichtigsten Wirtschaftszweige Österreichs, der Tourismus und der Holzsektor, miteinander kooperieren. Umwelt- und Gesundheitspsychologin Renate Cervinka wiederum präsentierte Studienergebnisse zur Gesundheitswirkung von Wald und Holz.

Neuer Leistungsbericht des Forst-/Holzsektors Der Forst- und Holzsektor ist in Österreich nach dem Tourismus der zweitwichtigste Wirtschaftszweig. Die Wertschöpfungskette Holz bietet in über 172.000 Betrieben rund 300.000 Menschen in Österreich Einkommen. Damit arbeiten zehn von 100 Menschen in unserem Land für diesen Sektor. Demgegenüber steht ein Produktionswert von 12 Mrd. € und ein Exportüberschuss von durchschnittlich 3,5 Mrd. €. Die Branche ist mit einem Exportanteil von 70 % in der Holzindustrie und 85 % in der Pa-

Wie bereits Tradition, werden im Zuge der Österreichischen Holzgespräche auch die PEFC-Awards in zwei Kategorien verliehen. In der Kategorie Wald erhielt Matthias Grün, Geschäftsführer der Esterhazy Betriebe GmbH, diese Auszeichnung. Die Esterhazy Betriebe leben und vermitteln den PEFC-Nachhaltigkeitsgedanken seit der Etablierung 1999. Zu sehen ist das PEFC-Logo auf zahlreichen Produkten, die hauseigenen Druckwerke werden vorzugsweise bei PEFC-zertifizierten Druckereien angefertigt. Weiters wurden über 300 Waldschilder gemeinsam mit bunten Farbmarkierungen – dem PEFC-Logo – bei allen Waldeingängen befestigt. Diese weisen Besucher darauf hin, dass der Wald nicht nur Erholungs-, sondern auch Arbeitsraum sein muss, um so die Güter des täglichen Lebens bereitstellen zu können. Im Bereich der Chain-of-Custody-Betriebe ging der Award an Daniel Richter, Geschäftsführer der Europapier Austria GmbH. Seit 2009 besitzt das Unternehmen ein PEFC-Zertifikat und benutzt es regelmäßig in der Unternehmenskommunikation. Europapier war damit der erste große österreichische Papierhändler mit einem PEFC-Zertifikat und somit ein Vorreiter. Für PEFC ist Europapier ein wichtiger Übergang zwischen der Papierindustrie und den Papierverarbeitern. Genauere Informationen unter www. pefc.at.


BAUERNJOURNAL AGRARMARKT AUSTRIA

XII

D E Z E M B E R 2016

Zehn Kategorien

Sieger auf einen Blick

DIE URKUNDEN UND STATUEN WURDEN VOM „KAISER“ SELBST ÜBERREICHT: Roman Palfrader in seiner Rolle als

„Seine Majestät, Robert Heinrich I“ kürte die Käsekaiser-Sieger 2016.

Foto: AMA

DIE AUSZEICHNUNG FÜR HÖCHSTE QUALITÄT

20 Jahre Käsekaiser Seit zwanzig Jahren werden die besten Käse des Landes mit dem Käsekaiser ausgezeichnet. Zum Jubiläum boten die historischen Räumlichkeiten des Palais Ferstel den stimmungsvollen Rahmen. 1996 – also ein Jahr nach der Gründung der AMA-Marketing GesmbH – wurden die ersten Käsekaiser vergeben, genau wie zwanzig Jahre später im Palais Ferstel. Die Molkerei- und Sennereibranche war im Jahr eins nach EUBeitritt völlig anders strukturiert als heute. Zum ersten Wettbewerb um die Prämierung wurden 65 Käse eingereicht. Zwei Jahrzehnte später kämpften 191 Einreichungen um den Sieg, darunter 22 Innovationen. „Die vielen Einreichungen und die gekürten

Käse sind Beweis für die traditionelle und gleichzeitig lebendige Käsekultur in unserem Land. Mit dem Können der Käsemeister, dem unternehmerischen Weitblick und der enormen Kreativität erarbeiten sich die Produzenten die Wertschätzung der Konsumenten. Vor zwanzig Jahren konnten wir nur knapp 80 % der nachgefragten Mengen selber produzieren. Mit mehr als 200.000 t jährlicher Käseproduktion gelingt heute eine fast vollständige Abdeckung“, erklärt Michael Blass, Geschäftsführer der AMAMarketing.

Qualität als Erfolgsrezept „Österreichischer Käse ist überall beliebt – nicht nur im Inland, sondern auch im Ausland. Über die Jahre hat er sich zu einem echten Exportschlager entwickelt: 2015 wurden mehr als 100.000 t Käse exportiert. Die heimische Käseproduktion verdeutlicht den Erfolg unserer langjäh-

Diese Seite entstand in Kooperation mit der Agrarmarkt Austria Marketing GesmbH

rigen Qualitätsstrategie: Nur mit hochwertigen Produkten kann unsere kleinstrukturierte Landwirtschaft auch auf dem internationalen Markt bestehen. Die Kür zum Käsekaiser würdigt die Besten der Besten – ich gratuliere allen Siegern und Nominierten recht herzlich zu dieser besonderen Auszeichnung“, erklärte Bundesminister Andrä Rupprechter bei der Käsekaiser-Gala.

Höchste Auszeichnung Aus 191 Einreichungen gingen Sieger in zehn Kategorien hervor. Eine 80-köpfige Jury – Käsesommeliers, Fachjournalisten, Produzenten und Vertreter des Handels – bestimmt in der ersten Phase aus allen Einreichungen die besten fünf Käse je Kategorie. Daraus kürt ein national und international besetztes, unabhängiges Expertengremium die Besten der Besten. Bewertet werden Aussehen, Teigbeschaffenheit und Konsistenz sowie Geruch und Geschmack. Maximal 100

n Frischkäse Schlierbacher Bio Ziegenfrischkäse Natur: Käserei Stift Schlierbach GmbH & Co KG n Weichkäse Schärdinger Kaisertaler: Ennstal Milch KG n Schnittkäse mild-fein SalzburgMilch Almkönig: SalzburgMilch GmbH n  Schnittkäse g’schmackig Alma Kräuterschatz: Rupp AG n Schnittkäse würzig-kräftig Ländle Klostertaler: Vorarlberg Milch eGen n  Hartkäse Erzherzog Johann: Obersteirische Molkerei eGen n Bio-Käse Bio Wiesenmilch Almkäse: Kärntnermilch reg. Gen.m.b.H n  Innovationen Schärdinger Österkron höhlengereift: Ennstal Milch KG n  Käsespezialitäten und -traditionen Schärdinger Affineur Le Rosé: Berglandmilch eGen, Betrieb Voitsberg n  Beliebtester österreichischer Käse in Deutschland Schärdinger Kärntner Rahmleib: Berglandmilch eGen, Betrieb Voitsberg

Punkte können insgesamt erreicht werden, die Siegerkäse liegen bei deutlich mehr als 90 Punkten. „Die Prämierung mit dem Käsekaiser, der höchsten heimischen Auszeichnung, steht für absolute Top-Qualität“, erklärt Peter Hamedinger, AMA-Marketing-Manager für Milch und Milchprodukte.

Käse-Konsum steigt Österreich hat sich zu einer Käsenation mit mehr als 400 verschiedenen Sorten entwickelt. Die Konsumenten zeigen ihre Begeisterung für dieses Produkt, der Pro-KopfKonsum ist in den letzten beiden Jahrzehnten statistisch von 15 auf 21 Kilo gestiegen. Die umsatzstärksten Sorten sind Schnittkäse und Frischkäse. Der Bio-Anteil beträgt knapp neun Prozent.


Stadtlandwirtschaft | Dezember 2016

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Weinbau

Neuer Online Auftritt für den Wiener Wein 11. Spartenausschuss für Weinbau.

Die neue Wiener Wein Website startet Anfang April 2017.

Dipl.-Ing. Elmar Feigl elmar.feigl@lk-wien.at

Unter dem Vorsitz von Vizepräsident Ök.-Rat Dipl.-Ing. Herbert Schilling diskutierten am 16. November 2016 Präsident Ök.-Rat Ing. Franz Windisch, KR Ing. Michael Edlmoser, KR Sabine Helm, KR Karl Hopf, KR Kurt Hofmann, KR Matthias Kierlinger, KR Ing. Friedrich Wieninger, Obmann Ing. Kurt Fuchs, Obmann Ing. Martin Obermann, Obmann Ing. Leopold Klager, Ing. Thomas Podsednik und Erich Ferschel in Vertretung für Obmann Wolfgang Zeiler aktuelle Themen und vereinbarten Umsetzungen.

Wiener Gemischter Satz DAC Präsentation Am 9. März 2017 findet von 15 bis 20 Uhr die WGS DAC Verkostung im Rathaus statt. Diesmal ersetzt eine Tischpräsentation der Winzerinnen und Winzer die Weinbars, wodurch der persönliche Kontakt zu den Kunden forciert wird.

sind heutzutage absolut notwendig. Deshalb unterstützt die LK Wien alle Betriebe mit einem professionellen Fotografen. Anmeldungen bei Natalie Weiß DW 31 oder natalie. weiss@lk-wien.at.

Ernte-/Marktsituation 2016

Fotoautor: LK Wien/Wolf

fliege, die heuer in Wien erstmals stark aufgetreten ist. Die dramatischen Frostschäden in den Bundesländern haben die Trauben- bzw. Weinpreise vervielfacht. Insgesamt rechnet Wien mit sehr guter Qualität und einer glücklichen Durchschnittsmenge.

Wiener Weinpreis

Nach dem Vorbild des Online Auftritts der „stadtlandwirtschaft.wien“ entsteht eine neue Website für den Wiener Wein. Aus Datenschutzgründen müssen sich alle Betriebe anmelden, um eingetragen werden zu können. Hochwertige Betriebs- und Portraitfotos

Der Frost hat Rebflächen am Bisamberg teilweise sehr stark geschädigt, was einzelne Winzer stark getroffen hat. Die meisten Betriebe haben ihr Flächen verteilt, wodurch mit überdurchschnittlichen Erträgen bei nicht geschädigten Flächen die Gesamternte zufrieden stellend ist. Ein generelles und zunehmendes Problem im Weingarten ist die Kirschessig-

kulationen, Innovationsmanagement, Businessplanung, Management von Organisationen und Teams etc.). Sie werden gleichzeitig dazu animiert, neue Ideen zu entwickeln, die speziell für ihren aktuellen Arbeits- und Wirtschaftsbereich angepasst und erprobt werden können. Aufbauend auf theoretischen Inputs werden die Inhalte mit Hilfe zahlreicher Übungsbeispiele und Seminararbeiten angewendet und vertieft. Auch dem informellen Austausch wird

- zum Beispiel bei Exkursionen und Kamingesprächen - entsprechend Platz geboten. Der Masterlehrgang ist in zehn Module unterteilt, die innerhalb von fünf Semestern (Mai 2017 bis Dezember 2019) in 24 Wochenendblöcken (2-3 Tage pro Block, von DO bzw. FR bis SA) absolviert werden, womit sich ca. 60 Präsenztage ergeben. Der Arbeitsumfang beträgt insgesamt 120 ECTS, davon entfallen 20 ECTS auf die verpflichtende

Masterarbeit, die vorzugsweise ein Thema aus dem eigenen Arbeitsbereich untersucht. Die Kosten für den gesamten Lehrgang betragen € 9.600,- und werden in vier Teilbeträgen eingehoben. Weiterführende Informationen finden Sie auf unserer Homepage: www.agrarumweltpaedagogik.ac.at Kontakt: Priv.-Doz. Dr. Leopold Kirner, Tel.: 01/ 877 22 66 - 49 leopold.kirner@agrarumweltpaedagogik.ac.at

Neue Website für Wiener Wein

Das Resümee der Landesweinbewertung und der Gala im Rathaus war sehr gut. Leider konnte bis jetzt kein neuer Sponsor gefunden werden, weshalb die 2-tägige Publikumsveranstaltung im Arkadenhof nicht sicher ist. Alternativen mit der Beteiligung der Winzerinnen und Winzer werden geprüft.

Kurzmeldung MBA-Lehrgang zur Unternehmensführung Die Hochschule für Agrar-und Umweltpädagogik Wien startet im Mai 2017 mit dem berufsbegleitenden MBA-Lehrgang „Unternehmensführung in der Agrar- und Ernährungswirtschaft“. Die Studierenden eignen sich dabei betriebswirtschaftlich bewährte Instrumente, Methoden und Erfahrungen an (Jahresabschluss, diverse betriebswirtschaftliche Kal-


8 | Dezember 2016 | Stadtlandwirtschaft

Weiterbildung

Die Revolution der sozialen Medien Jedes zweite heimische Unternehmen nutzt soziale Netzwerke. Mit den sozialen Medien auf den Betrieb aufmerksam machen – das zeigt Ihnen der Kurs am 25. Jänner 2017. Fotoautor: IStock/Erikona

Mag. Natalie Weiß natalie.weiss@lk-wien.at

Die sozialen Medien dienen unter anderem dazu, auf Informationen über den Betrieb, Produktneuheiten oder den Ab-Hof Verkauf aufmerksam zu machen. Durch die neuen Möglichkeiten der online Kommunikation ist es wichtig seinen Betrieb im Internet zu präsentieren. Der neue LFI Kurs „Soziale Medien verstehen und nutzen“ vermittelt wichtige Grundlagen zu diesem Thema. Alle Direktvermarkter der Website und App Stadtlandwirtschaft Wien, die Landjugend und Landfrauen sowie alle die sich für die sozialen Medien interessieren

sind herzlich dazu eingeladen den Kurs zu besuchen. Bildmaterialien hochladen, Neuigkeiten posten und mit den Kunden kommunizieren – das alles zeigt Ihnen Ing. Gerald Pfabigan am 25. Jänner 2017 von 9 bis 13 Uhr in der Landwirtschaftskammer Wien.

Jahr 2013 hat sich der Anteil heimischer Unternehmen, die in sozialen Netzwerken aktiv sind, von 35 auf 46 Prozent erhöht. Nutzen Sie die Chance auf Ihr Angebot aufmerksam zu machen und lernen Sie

wie man mit den Konsumenten in den sozialen Medien kommuniziert! Die Anmeldung ist bis Mittwoch 11. Jänner 2017 unter www.lfi.at möglich.

Erhebung der Statistik Austria Laut Statistik Austria, die über den Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien eine Erhebung durchführte, ist beinahe jeder zweite Betrieb in Österreich mit mehr als zehn Beschäftigten mit einem eigenen Userprofil in sozialen Netzwerken präsent und aktiv. Seit dem

Kurzmeldung Schwierige Themen sicher kommunizieren Schwierige Themen zu kommunizieren ist grundsätzlich kein Zauberwerk, sondern erfordert eine besonders sensible, strategisch durchdachte Kommunikation. Lernen Sie mit einfachen Faustregeln sicher in der Öffentlichkeit aufzutreten. Eine Kommunikationsexpertin zeigt Ihnen wie erfolgreiche Kommunikation funktioniert und To

do's bei prekären Sitatuationen. Der Kurs findet am 18. Jänner von 9 bis 17 Uhr in der LK Wien statt. Referentin: Mag. Dr. Sabine Fichtinger Kosten: € 62 (ohne Förderung € 242) Eine Anmeldung ist bis 5. Jänner 2017 unter www.lfi.at möglich.

Der direkte Weg zu Wiener Produkten: Erntefrisch und ohne Umwege. Finden Sie die Produzenten von Obst, Gemüse, Honig und Wein. Alles in Wien kultiviert und verarbeitet. www.stadtlandwirtschaft.wien


Stadtlandwirtschaft | Dezember 2016

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Landjugend

Winterseminar 2017 Abwechslungsreiche Themen bietet das Winterseminar der österreichischen Junggärtner das dieses Mal in Wien stattfindet.

Bis 22. Dezember ist eine Anmeldung zum Winterseminar

möglich.

Dipl.-Ing. Petra Kernstock petra.kernstock@lk-wien.at

Vom 11. bis 14. Jänner 2017 findet das jährliche Winterseminar der Österreichischen Junggärtner in Wien statt. Abwechslungsreiche Themen warten auf die interessierten Personen aus dem Gartenbau aus ganz Österreich und Südtirol. Lehrlinge, Meister/ in, Betriebsführer/in oder Unselbstständige - jede/r ist herzlich willkommen. Fachvorträge über Obstproduktion, alternativer Pflanzenschutz, Markeneinsatz und regenerative Energien sowie verschiedene Betriebs-Exkursionen in Wien werden durch ein gemütliches und geselliges Abend-

Fotoautor: IStock/ozgurdonmaz

Das Seminar findet in der JUFA Wien City im 11. Bezirk statt. Der Teilnahmebetrag von € 275,- inkludiert drei Nächtigungen auf Basis DZ, Verpflegung sowie Seminarund Exkursionsbeitrag. Es besteht auch die Möglichkeit nur einzelne Tagesblöcke zu buchen. Block 1: Mi, 11.1. Vortrag um € 10,Block 2: Do, 12.1. Vortragsvormittag um € 20,- (3 Vorträge)

Block 3: Do, 12.1. Exkursionsnachmittag um € 20,- (2 Betriebsbesichtigungen) Block 4: Fr, 13.1. Exkursionen um € 40,- (3 Betriebsbesichtigungen, inkl. Mittagessen) Eine Anmeldung zum Seminar bzw. zu den einzelnen Seminarblöcken ist verpflichtend bis spätestens Do, 22. Dezember 2016 an die Wiener Landjugend-Junggärtner zu richten. Das genaue Programm und das Anmeldeformular zum Seminar finden Sie auf der Homepage www.landjugend. at Rubrik Wien bzw. www. lk-wien.at oder kann bei den Wiener Landjugend-Junggärtnern in der LK Wien angefordert werden.

Mit der Programmzusammenstellung und -gestaltung zeigen die Wiener Landjugend-Junggärtner einmal mehr wie wichtig Bildung ist und welche Themen die jungen Gärtner/innen beschäftigen, um am Ball der Zeit bleiben zu können. Die Mitglieder der Wiener Landjugend-Junggärtner verstehen sich als Botschafter der Wiener Stadtlandwirtschaft und ihren heimischen Lebensmitteln vom Getreide über Gemüse bis hin zum Wein. Damit leistet die gut gebildete Jugend einen wichtigen Beitrag zum Weiterbestand der Landwirtschaft in der Großstadt Wien, welche sie auch gerne mit Stolz präsentieren.

Zukunft diskutiert, die Generalversammlung abgehalten und beim „BestOf“ die besten Landjugendprojekte des Jahres gekürt. Am Donnerstagabend hatte der Vorstand der Wiener Landjugend-Junggärtner, Landesobmann Markus Pannagl und Landesleiterin Franziska Berger die Gelegenheit nicht nur die Aktivitäten des Wiener Vereins sondern auch die Stadtlandwirtschaft vorzustellen. Vom Gartenbau mit seinen

Herausforderungen in der Stadt, des Selbstversorgunggrades beim Gemüse bis hin zum einmaligen Wiener Gemischten Satz DAC brachten die beiden ihre KollegInnen aus den Bundesländern zum Staunen. Auch mit so manch traditionellen Aktivitäten der beiden Bezirksgruppen überraschten sie die Anwesenden. Bräuche wie Sonnwendfeuer, Neujahrsfahrten, Faschingsumzüge oder das „Absperren“ bei Hochzei-

ten werden in Wien genauso gelebt. Bei der Generalversammlung am 18. November fanden Neuwahlen des Bundesvorstandes unter der Wahlleitung des Kammerpräsidenten Ök.-Rat Ing. Franz Windisch statt.

programm abgerundet. Denn neben der fachlichen Weiterbildung hat das Seminar auch das Ziel das Zusammengehörigkeitsgefühl unter den Junggärtnernnen zu stärken.

Ablauf und Kosten

Kurzmeldung Herbsttagung der Landjugend-Junggärtner Die jährliche Herbsttagung der Landjugend Österreich fand vom 17. – 19. November in Wien statt. Bei diesem 3-tägigen Zusammenkommen der ReferentInnen der Landwirtschaftskammern und der Landesleitungen aus den Bundesländern wurde viel über die Aktivitäten der Landjugend und die strategische Ausrichtung für die


10 | Dezember 2016 | Stadtlandwirtschaft

Spartenausschuss

Land- und Forstwirtschaft Die neue ÖPUL Maßnahme „Humusaufbau und Erosionsschutz“ wurde präsentiert. Die neue ÖPUL Maßnahme "Humusaufbau und Erosionsschutz" Foto: LK Wien/Diendorfer kann bis 15. Dezember beantragt werden. Ing. Philipp Prock philipp.prock@lk-wien.at

Am Dienstag den 8. November tagte der Spartenausschuss für Land- und Forstwirtschaft unter dem Vorsitz von Präsident Ök.-Rat Ing. Franz Windisch. Am Ausschuss nahmen Ök.-Rat Ing. Michael Niedermayer, KR Leopold Schippani, KR Ulrike Jezik-Osterbauer, KR Karl Hopf, KR Kurt Hofmann, Ök.Rat Otto Trunner, Kammerdirektor Ing. Robert Fitzthum, Ing. Philipp Prock und Irene Diendorfer teil. Unter dem Tagesordnungspunkt Märkte und Preise berichtete Herr Dipl.-Ing. Hannes Wanzenböck (RWA) über

die derzeitige und zukünftige Preislage, vor allem bei der Kultur Weizen. Hierbei gab es 2016 ein Rekordergebnis an schwachen Qualitäten. Der Fokus solle jedoch weiterhin auf die Produktion von Qualitätsweizen gelegt werden.

Neue ÖPUL Maßnahme Ing. Prock berichtete über den aktuellen Stand des Pilotprojektes „Humusaufbau und Erosionsschutz in Wien“. Diese ÖPUL Maßnahme kann bis 15. Dezember 2016 mittels eines Maßnahmenantrages beantragt werden. Seitens der LK Wien wurde gemeinsam mit der AGES das dazugehörige wissenschaftliche Begleitprogramm entwickelt. Dieses

www.bauerninsel.at Neue Bestellplattform geht online. Das Projekt „Wien Regional – Bauerninseln auf Wiener Märkten“ hat sich zum Ziel gesetzt, sogenannte „Bauerninseln“ auf den Wiener Märkten zu errichten. Auf diesen Bauerninseln werden bäuerliche Produkte aus allen Regionen Österreichs für Wiener Gewerbetreibende erhältlich sein. Die erste Bauerninsel wird noch dieses Jahr am Großmarkt Wien eröffnet. Die Bauerninsel am Großmarkt Wien wird eine virtuelle Online-B2B-Bestellplattform zur Seite gestellt, über die die Ge-

werbetreibenden die bäuerlichen Produkte einmal in der Woche bestellen können. Die bestellten Produkte sind dann an die Bauerninsel zu liefern, wovon sie von den Wiener Gewerbetreibenden abgeholt werden. Wenn Sie nun in der landwirtschaftlichen Produktion oder in der Direktvermarktung tätig sind, noch Produktionskapazitäten haben und den Wiener Absatzmarkt beliefern möchten, bitten wir um Kontaktaufnahme per Mail an: office@bauerninsel.at

soll noch im Dezember mittels eines Antrages auf Projektförderung beim BMLFUW eingereicht werden. Geothermie Projekt Wien – Basierend auf den Erfahrungen des Geothermie Projektes in Wien-Aspern im Jahr 2010 plant die Wien Energie neuerlich ein Geothermie Projekt im Osten von Wien. Bevor etwaige Bohrungen durchgeführt werden, ist es erforderlich umfangreiche geologische Modelle zu erstellen. Hier werden seismischen Messungen durchgeführt. Geplant ist es diese in den Monaten Jänner und Februar durchzuführen. Herbstantrag 2016 – Ing. Prock berichtete über den er-

folgreichen Verlauf der Antragsabwicklung. Es wurden den Landwirten Termine für die Antragstellung zugesandt. Unter dem Tagesordnungspunkt LFI Veranstaltungen 2016/2017 wurden die wichtigsten Veranstaltungen im Bereich Ackerbau und im Bereich Unternehmensführung vorgestellt. Unter dem Punkt Allfälliges wurde über die Pflanzenschutzgeräteüberprüfungsverordnung Wien deren Kundmachung am 12. November bereits erfolgte referiert. Sämtliche in Einsatz befindliche Pflanzenschutzgeräte müssen ab dem 27. November in gesetzlich vorgeschriebenen Abständen überprüft werden.

Die Wiener Landfrauen

der Landwirtscha skammer Wien laden zum

12. Ball der Wiener Landwirtscha im Grand Hotel Wien, Kärntner Ring 9, 1010 Wien am 28. Jänner 2017 Saaleinlass ab 19 Uhr, Beginn 20 Uhr Karten: 32 € Erwachsene 25 € Schüler/Studenten Kartenvorverkauf: Verena Scheiblauer, LK Wien, 01/5879528-39 und bei den Funk onärinnen der Wiener Landfrauen


Stadtlandwirtschaft | Dezember 2016

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Soziales

Neues Green Care Produkt Green Care Österreich: Bauernhöfe können in Gesundheitsvorsorge aktiv werden. Evelest, videm. Nem ressimusamus ipictem alique

Foto: Autor Name

Der Auszeithof ist ein Ort um den Alltagsstress hinter sich zu lassen und das eigene Wohlbefinden zu stärken. Fotoautor: Green Care Ö

Mag. Martina Wolf aiz.info

Menschen, die dem Alltagsstress entfliehen wollen, Burn-out-gefährdet sind oder ihrer Gesundheit etwas Gutes tun wollen, ebenso wie Unternehmer, die das Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter unterstützen wollen, haben künftig die Möglichkeit auf heimischen Bauernhöfen eine "Auszeit" zu nehmen. Unter dieser Marke hat der Verein Green Care Österreich ein neues Produkt geschaffen, das es bäuerlichen Bewirtschaftern ermöglicht, ihren Hof zu einem Gesundheitsfördernden Ort im ländlichen Raum zu machen. Interessierte Landwirte brauchen dafür den Abschluss des LFI-Zertifikatslehrgangs "Green Care - Gesundheit fördern am Hof", spezifische pädagogische Angebote sowie einen positiven Betriebscheck.

Einfachheit und Authentizität Für die Gäste dieser "Auszeithöfe" sollte allerdings nicht ein neuer Nervenkitzel oder das ultimative Erlebnis stehen, sondern was die Gesellschaft allgemein mit dem Aufenthalt auf einem bäuerlichen Betrieb verbindet - die Einfachheit, die Natur, der Kontakt zu Tieren, die regionale

Küche, Möglichkeiten, seine Zeit selbst einzuteilen, sie mit den Gastgebern und anderen Gästen zu verbringen, aber ebenso Ruhe, wenn man sie will. Der Bedarf an sozialen Dienstleistungen ist vorhanden, denn Studien zufolge wird die Mehrheit der Krankenstandstage in Europa durch beruflichen Stress ausgelöst, in Österreich benötigen immer mehr Menschen psychologische Hilfestellung, sodass seit der Eröffnung der ersten psychiatrischen Rehabilitationsklinik 2002 zehn weitere entstanden sind. Schließlich darf für die Gesundheit eines Menschen auch der körperliche Aspekt nicht außer Acht gelassen werden.

LFI-Zertifikatslehrgang ist Vorraussetzung Der "Auszeithof" fußt auf dem LFI-Zertifikatslehrgang "Green Care - Gesundheit fördern am Hof", in dem die Teilnehmer in vier Modulen (168 Unterrichtseinheiten über einen Zeitraum von etwa sechs Monaten) darauf vorbereitet werden, für Menschen, die auf der Suche nach Erholung und der Stärkung ihrer gesundheitlichen Ressourcen sind, pädagogische Angebote auf ihren Betrieben anzubieten, indem sie das speziell vor Ort vorhandene gesundheitsförderli-

che Potenzial des Hofes in seiner Vielfalt und Unterschiedlichkeit nutzen und mit den bestimmenden Faktoren für Gesundheit - das sind Zeit, Raum/Struktur, Beziehungen, Aktivitäten - zu einem attraktiven Angebot verknüpfen. Die Auszeithof-Betreiber können Kooperationen mit anerkannten Experten oder Einrichtungen des Gesundheitsund Sozialwesens sowie des Tourismusbereichs eingehen. "Wichtig bei der Planung ist, zu überlegen, welche Möglichkeiten, die dem Gast Stabilität und Ruhe bringen, bietet mein Betrieb und wie kann ich diese Potenziale in einem gesundheitsfördernden Programm umsetzen", fast Green Care-Projektmanager Clemens Scharre zusammen. Der nächste Lehrgang startet am 29. November in Oberösterreich und für Februar 2017 ist ein weiterer in Kärnten geplant. Bei der Umsetzung des pädagogischen Angebots steht den Betrieben der Green Care-Koordinator ihres Bundeslandes beratend zur Seite. Finanzielle Unterstützung besteht durch die "Investitionsförderung für Diversifizierung hin zu nichtlandwirtschaftlichen Tätigkeiten" im Ausmaß von 30% der eigentlichen Kosten.

Offizielle Produktauszeichnung Green Care Österreich bietet den Betreibern zudem an, deren Gesundheitsangebot einer Produktauszeichnung gemäß dem dafür erstellten Kriterienkatalog zu unterziehen. Dem positiven Betriebscheck folgt die Hoftafelübergabe. Für die Gästezielgruppe wird anhand der Marke "Green Care - Auszeithof" klar ersichtlich, dass es sich um speziell ausgebildete Bäuerinnen und Bauern handelt, die ein persönliches und pädagogisches Angebot, auf ihren kleinstrukturierten Familienbetrieben anbieten. Darüber hinaus können die Betreiber dann auch die Systemzertifizierung über die externe, unabhängige Stelle SystemCERT anstreben, wodurch sie zu einem zertifizierten "Green Care – Wo Menschen aufblühen"-Mitgliedsbetrieb werden würden. Weitere detaillierte Informationen zu diesem neuen Green Care-Produkt sowie dem Kriterienkatalog samt notwendiger Unterlagen für die Auszeichnung können interessierte Bäuerinnen und Bauern beim Verein Green Care Österreich (Telefon: 01/587952830, E-Mail: silvia.zach@greencare-oe.at) anfordern.


12 | Dezember 2016 | Stadtlandwirtschaft

Veranstaltungsüberblick Fotoautor: IStock/heffbergen

Mein Wien

Wintertagung 2017 Der Fachtag findet im Rahmen der Österreichischen Wintertagung des Ökosozialen Forums für Produzenten und Multiplikatoren des Gemüse,- Obst- und Gartenbaus statt. Der erste Block "Rahmenbedingungen und Struktur" behandelt das Thema Ergebnisse der Gartenbauerhebung 2015 und beleuchtet den Nutzen und die Vorteile von europäischen Branchenverbänden. Im zweiten Block "Vermarktung" wird die Problematik behandelt, dass sich der Lebensmittelhandel als Gemüse- und Obstproduzent in bestehende Produktionsstrukturen einmischt. Unter dem Motto "Gemeinsam erreichen wir mehr" werden zum Abschluss Best Practice Beispiele vorgestellt.

Mi, 1. Februar 2017, 9 bis 17 Uhr, HBLFA Schönbrunn, Grünbergstraße 24, 1130 Wien Anmeldung: online unter www.oekosozial.at

 Sprechtage

 Veranstaltung

Rechtsberatung Mi, 14. Dezember 2016, 9 bis 11 Uhr, Mag. Peter Bubits Krist/Bubits Rechtsanwälte

EDV-gestützte Kulturund Anbauplanung Vorstellung von EDV-Programmen speziell für den Gemüsebau. Inhalt: Grundlagen über die Automatisierungstechnik und deren Potentiale; Energiemanagement: Energieversorgung und -verbrauch; Feldmessung mittels Sensoren; Übertragungsmöglichkeiten (Datenbusse) und Möglichkeiten der elektronischen Datenauswertung

Steuerberatung Di, 13. Dezember 2016, 9 bis 11 Uhr, Mag. Bergmann LBG Wien Steuerberatung GmbH Um Anmeldung bei Mag. Christian Reindl wird gebeten. Tel. 01/587 95 28-27, christian.reindl@lk-wien.at Weitere Termine finden Sie auf www.lk-wien.at

Di, 10. Jänner 2017 17 bis 20.10 Uhr, LK Wien Kosten: € 15 Anmeldung: bis Di, 20.12.2016

Impressum www.lk-wien.at Das Mitteilungsblatt der Landwirtschaftskammer Wien Stadtlandwirtschaft erscheint 12 mal pro Jahr; Nachdruck und fotomechanische Wiedergabe - auch auszugsweise - nur mit Genehmigung des Verlages; veröffentlichte Texte gehen in das Eigentum des Verlages über, es kann daraus, kein wie immer gearteter, Anspruch, ausgenommen allfälliger Honorare, abgeleitet werden. Herausgeber, Medieninhaber und Verleger: Landwirtschaftskammer Wien, 1060 Wien, Gumpendorfer Straße 15 Vertretungsbefugtes Organ: Präsident Ök.-Rat Ing. Franz Windisch Chefredakteur: KDir. Ing. Robert Fitzthum Anzeigenannahme: LK Wien, 1060 Wien, Gumpendorfer Straße 15, Tel.Nr.: 01/587 95 28-25, direktion@lk-wien.at Herstellung: Herold Druck und Verlag AG, 1030 Wien, Faradaygasse 6 Verlagsort: Wien

 Veranstaltungen Wiener Weinbautag 2017 Spannende Vorträge zu aktuellen Weinbau und weinbaupolitischen Themen mit dem Schwerpunkt Sekt - Sektverordnung startet im Anschluss an die Generalversammlung des Landesweinbauverbandes, die Weinbaupräsident Johannes Schmuckenschlager eröffnet. Weinbauliche Aspekte präsentieren Dr. Monika Riedle-Bauer vom Versuchsgut Götzhof zu ESCA, sowie DI Elmar Feigl rund um den Wiener Wein. Die neue Sektverordnung bildet die Basis für die Sektpyramide, die ein Vertreter des Österreichischen Sektkomitees anhand einer entsprechenden Verkostung erklärt. Nach dem Mittagessen wird die Sektkellerei Johann Kattus mit Augenmerk auf die Abfüllung besichtigt. Eine Sektverkostung bildet den Abschluss des Weinbautages.

Mo, 16. Jänner 2017 9.30 bis 15 Uhr, Johann Kattus, Billrothstraße 51, 1190 Wien Anmeldung: bis Mo, 9.1.

Schwierige Themen sicher kommunizieren Schwierige Themen zu kommunizieren ist kein Zauberwerk, sondern erfordert eine besonders sensible, strategisch durchdachte Kommunikation. Lernen Sie mit einfachen Faustregeln sicher in der Öffentlichkeit aufzutreten. Eine Kommunikationsexpertin zeigt wie erfolgreiche Kommunikation funktioniert und To do´s bei prekären Situationen.

Mi, 18. Jänner 2017 9 bis 17 Uhr, LK Wien Anmeldung: bis Do, 5.1.

Soziale Medien verstehen und nutzen Alle verwenden wir soziale Medien. Verstehen und nutzen wir sie auch richtig? Wie kann ich meinen Betrieb online präsentieren? Welche Fotos eignen sich gut, welche Gefahren bestehen? Das Seminar stellt die verschiedenen sozialen Medien vor, zeigt Nutzung und

Einfluss auf und beschreibt wichtige Eckpfeiler für das Social Media Marketing. Sie erhalten Tipps für eine optimale Darstellung des Betriebes auf Facebook & Co und erfahren welche Möglichkeiten zur Kundenbindung bestehen!

MI, 25. Jänner 2017 9 bis 13 Uhr, LK Wien Anmeldung: bis Mi, 11.1.

Fachstudienreise Gemüse- und Zierpflanzenbau nach Belgien und Südholland Kennenlernen von innovativen Vermarktungsstrukturen und umweltschonenden Produktionsmethoden. Umsetzung von Zertifizierungsanforderungen in Gartenbaubetrieben und im Handel. Überblick über die Bio Produktion im geschützten Anbau und im Freiland. Reiseroute: Wien - Rotterdam, Gar-

tenbaugebiet Südholland und Flandern, Brüssel - Wien Leistungen: Flug, Bus, Nächtigung im DZ/EZ (4Sterne Hotel) inkl. Frühstück und Abendessen, landwirtschaftliches Fachprogramm und Transfers, Eintrittsgebühren und Verkostungen, deutschsprechende Reiseleitung.

Mi, 22. - So, 26. März 2017 Abflug: 9 Uhr, Ankunft: 21 Uhr Richtpreis: EZ € 940,00 (ohne Förderung € 1.550,00) DZ € 845,00 (ohne Förderung € 1.365,00) Anmeldung: bis Fr, 16.12.

 Anmeldung Anmeldung zu allen Veranstaltungen bei Alexandra Csida 01/5879528-11, lfi@lk-wien.at oder über www.lfi.at

MIT UNTERSTÜTZUNG VON BUND, LAND UND EUROPÄISCHER UNION Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums: Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete


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