Stadtlandwirtschaft - Jänner 2016

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Prosit Neujahr! Die LK Wien wünscht allen Lesern ein erfolgreiches Jahr Ausgabe 1 | Jänner 2016

DIE FAC HINF O R M AT IO N D E R L A NDWIR T S C H A F T S K A MME R WIE N

Der Trend geht Richtung Biolandbau Augenmerk der Vollversammlung war das neue Regierungsprogramm.

Forcierung der ökologischen Produktionsweise, die Steigerung des Selbstversorgungsgrades und die verstärkte Bewusstseinsbildung für die Landwirtschaft sind die Kern-

ziele der neuen Wiener Stadtregierung. Der Präsident der LK Wien sieht dieses Postulat wichtig und fordert die partnerschaftliche Einbindung in Pläne und Prozesse. SEITE 4-5

Wirtschaft Lohnverhandlungen SEITE 6

Pflanzenbau Sachkundeausweis SEITE 7

Soziales Neue Partner für Green Care SEITE 11 Fotoautor: Ajafoto/IStock

Weltklimagipfel: Zentrale Rolle der Landwirtschaft Über 45.000 Vertreter aus 195 Ländern hatten in den vergangenen beiden Wochen mit dem Ziel, ein neues Weltklimaabkommen zu verabschieden, getagt. Der durchschnittliche Anstieg der Temperaturen war in Österreich in den letzten 100 Jahren mit rund zwei Grad Celsius mehr als doppelt so hoch wie im globalen Schnitt. Keine Branche spürt den Klimawandel so sehr wie die Landwirtschaft. Die Herausforderung besteht zukünftig darin, die Effizienz der landwirtschaftlichen Produktion weiter zu steigern und gleichzeitig den Erhalt der natürlichen Ressourcen zu sichern. Laut Andrä Rupprechter ist vorsichtiger Optimismus angebracht, den die nationalen Angebote (INDCs) der einzelnen Staaten zur Senkung der Treibhausgasemissionen reichen noch nicht aus, um die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad zu begrenzen.

P.b.b. Verlagspostamt 1060 Wien 02Z032283 M Landwirtschaftskammer Wien, Gumpendorfer Straße 15, 1060 Wien


2 | Jänner 2016 | Stadtlandwirtschaft

LK Wien "Weltklima - Gemeinsames 'Ja' muss zu gemeinsamen Taten führen." Hermann Schultes, LK Ö Präsident zum Ergebnis der Weltklimakonferenz

Editorial Ing. Robert Fitzthum Kammerdirektor

Es kommt aufs Klima an Es gibt keine Zweifel mehr, die Landwirtschaft spürt schmerzlich den Klimawandel. Mit der Freisetzung von Treibhausgasen, in erster Linie Kohlendioxid aus der Verbrennung von Kohle, Öl und Erdgas sowie der Entwaldung wird das Weltklima aus dem Gleichgewicht gebracht. Um den Verbrauch von fossilen Brennstoffen auf ein verträgliches Maß zu reduzieren, sind einschneidende Veränderungen unumgänglich. Vor allem regionale Produktion erscheint, nach der Klimakonferenz, in einem anderen Licht wenn es um den Klimawandel geht. Regionalität bedeutet nicht nur die Unterstützung von heimischen Landwirten sondern auch gegen den Klimawandel zu handeln. Um die ehrgeizigen Pariser Ziele erreichen zu können, muss aber auch das Arbeitsklima unter den Verantwortungsträgern zukünftig einwandfrei funktionieren. Was bleibt von der Klimakonferenz 2015? Hoffentlich ein solides Fundament für nachfolgende Generationen.

Fotoautor: Csida/LFA Wien

Gärtner-Facharbeiterbriefverleihung 2015 Am 17. Dezember 2015 fand die alljährliche Gärtnerfacharbeiterbriefverleihung im Heurigen Lentner mit 70 geladenen Gästen statt. Kammerpräsident Ök.-Rat Ing. Franz Windisch und Alois Karner von der Pro-Ge, gratulierten den 32 jungen FacharbeiterInnen zu ihren hervorragenden Leistungen bei der Gärtnerfacharbeiterprüfung. Auch die Lehrlingsstelle beglückwünscht alle zu ihrem Abschluss und wünscht für den weiteren Lebensweg viel Erfolg und alles Gute!

Bekanntmachung Auswahlverfahren LE 14-20: 29. Februar 2016 Drittes Auswahlverfahren für folgende Vorhabensarten: 1. Investitionen in die landwirtschaftliche Erzeugung (4.1.1) 2. Existenzgründungsbeihilfe für Junglandwirte (6.1.1) 3. Diversifizierung zu nicht landwirtschaftlichen Tätigkeiten (6.4.1) Beurteilung durch ein bundesweit festgelegtes, eindeutiges, transparentes und objektives Bewertungsschema anhand von Auswahlkriterien mit einem Punktesystem. Es werden nur jene Förderanträge für das Auswahlverfahren berücksichtigt, die bis zum Stichtag vollständig eingereicht sind. Können die Förderanträge aus budgetären Gründen im Auswahlverfahren nicht berücksichtigt werden, dann kommen sie automatisch in das nächste Verfahren. Können die Vorhaben dort wiederum nicht bewilligt werden, sind sie abzulehnen.

Feldgemüseernte 2015 um knapp ein Fünftel geringer Die diesjährige Feld- und Gartenbaugemüseernte (inklusive Chinakohl) ist mit 560.200 t um 19% geringer ausgefallen als im Vorjahr, womit aufgrund der langen Hitze- und Trockenperiode eine stark unterdurchschnittliche Ernte erbracht wurde (-12% zum Fünfjahresmittel). Vor allem bei Kohl- und Blattgemüsearten gab

es hitzebedingte Ausfälle (Brand oder vorzeitiges Auswachsen). Die Trockenheit wirkte sich vor allem auf nicht bewässerte Feldkulturen aus, was sich einerseits durch einen schlechten Aufgang der Saat und andererseits durch Wachstumsdefizite beziehungsweise verminderte Produktgrößen bemerkbar machte, wie die Statistik Austria bekanntgibt. Bei Karotten zeichneten hauptsächlich Hitzeschäden für die

unterdurchschnittlichen Erträge (66.800 t, -38%) verantwortlich. Hohe Einbußen wegen Hitze und Trockenheit verzeichneten vor allem Salate, deren Produktion einen Tiefstwert (40.600 t, -10%) erreichte und damit 16% unter dem Fünfjahresmittel rangierte. An Fruchtgemüse wurde eine leicht überdurchschnittliche (+3%) Erntemenge von 147.700 t verzeichnet, die jedoch 4% unter dem Wert von 2014 lag.

Fotoautor: LK Wien

Kurzmeldung


Stadtlandwirtschaft | Jänner 2016

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Politik

Gemeinsam ans Ziel kommen Wiener Landwirtschaft sieht in Ökologisierungstendenz der Stadtregierung neue Chancen. Windisch: "Betroffene Bauern in Projekte einbinden, die sie Fotoautor: iStock unmittelbar betreffen" Mag. Martina Wolf www.lk-wien.at

Die neue rot-grüne Wiener Stadtregierung hat in ihrem Regierungsprogramm bezüglich der Landwirtschaft die Fortsetzung der Ökologisierung, aufbauend auf der Nachhaltigkeitsinitiative von 2014, postuliert. Als Kernziele nennt sie unter anderem die Bewusstseinsbildung für eine ökologische Landwirtschaft. "Aus Sicht der Bürger und der Konsumenten ist dieses Postulat wichtig und richtig", erklärte der Präsident der LK Wien, Ing. Franz Windisch, bei der jüngsten Vollversammlung am Freitag, den 4. Dezember. "Das Programm enthält eine Anzahl von Punkten,

wie das Bedürfnis nach Nahversorgung und Versorgungssicherheit, die unsere Landwirte, Gärtner und Winzer befriedigen können. Dabei darf nicht vergessen werden, wenn man Lebensmittel aus der Stadt haben will, muss man auch deren Erzeugung zulassen."

Partnerschaftliche Einbindung gefordert Windisch forciert damit die partnerschaftliche Einbindung der Landwirtschaft in Pläne und Prozesse, die deren Bestehen und Wirtschaften direkt betreffen. Konkret geht es ihm um eine Reihe von Punkten, die für die produzierenden bäuerlichen Betriebe von teils maßgeblicher Bedeutung sind.

Dazu zählen etwa die Abstimmung von Landschaftsschutzund Naturschutzgebieten mit der LK, die verbindliche Umsetzung der vereinbarten Maßnahmen im AgSTEP 2014, das Dauerthema der Widmungen, die Entwicklung eines "Bio Gemüsebau Cluster Wien" gemäß der Nachhaltigkeitsinitiative - inklusive der Bereitstellung der benötigten Flächen und der nachhaltig ökologischen Energieversorgung durch die Stadt für die Wiener Gärtner.

Wien ist Paradebeispiel beim Biolandbau Windisch stellte in diesem Zusammenhang auch die oftmalige Darstellung richtig, die Wiener Stadtlandwirtschaft hinke

beim Bioanteil den anderen Bundesländern hinterher. "Wir brauchen uns keinesfalls zu verstecken, denn wie jeder im aktuellen Grünen Bericht 2015 nachlesen kann, liegt unser Bioflächenanteil im Weinbau bei 23%, das ist der dreifache Wert der Steiermark, doppelt so viel wie in Niederösterreich und 30% mehr als im Burgenland. 27,4% unserer Ackerfläche wird biologisch bewirtschaftet, der Bundesschnitt beträgt 18,2%. Über alle Produktionssparten gesehen haben wir eine Biofläche von 26% und liegen damit hinter Salzburg, das über einen hohen Grünlandflächenanteil verfügt, auf dem zweiten Platz“, so Windisch abschließend.

Das knappste Gut ist die Zeit

Ök.-Rat Ing. Franz Windisch Präsident LK Wien

Diesen Spruch hat ein Marketingprofi erwähnt, als es um das Einkaufsverhalten der heutigen Konsumenten ging. In der Tat sind kleine Greissler-, Fleischhauer-, Bäcker-, Drogisten Geschäfte etc. fast ausgestorben. Alle Produkte des täglichen Lebens müssen möglichst zeiteffizient in einem einzigen Geschäft erhältlich sein. Dieser Trend hat zum Boom der Lebensmittelketten geführt, wobei Österreich hier Vorreiter ist. Bereits 85% des heimischen Lebensmittelhandels befinden sich in der Hand von lediglich 3 Lebensmittelketten.

Dass es bäuerliche Familienbetriebe überhaupt noch gibt, ist den vieldiskutierten "Agrarsubventionen" , dem Unternehmergeist und dem Herzblut vieler Bauern, Gärtner und Winzer zu verdanken. Diese nachhaltige generationenübergreifende Betriebsform ist auch in Hinkunft unser Leitbild, welches jedoch nur mit Hilfe der Konsumenten und der Politik gesichert werden kann. Frische, Nähe, Vielfalt und Sicherheit bei den Lebensmitteln wird es jedenfalls mit andauernden Aktionspreisen nicht geben können.


4 | Jänner 2016 | Stadtlandwirtschaft

Vollversammlung

Tag der Vollversammlung Das Regierungsprogramm der neuen Stadtregierung war ein Themenschwerpunkt am 4. Dezember.

Mag. Martina Wolf www.lk-wien.at

Steigerung des Selbstversorgungsgrades mit regionalen Lebensmitteln und die Umstellung auf Bio Produktion werden zwei von vielen ehrgeizigen Zielen in den nächsten fünf Jahren der Wiener Stadtregierung sein. Neben Regionalität und Ökologie sollen die Wiener Märkte eine Wohlfühloase für die Bewohner der Bundeshauptstadt, laut Regierungsprogramm, sein. Ein Markt bietet Frische, Qualität, Vielfalt und eine transparente Kette vom Feld bis auf den Teller. Die Angebote regionaler Nahversorgung sollen ebenso mitwachsen, wie die Stadt selbst. Diese Ziele begrüßt und unterstützt die Landwirtschaftskammer Wien. Zur Regierungsvorgabe, mehr Biolebensmittel in der Region zu erzeugen, kann die LK Wien mit dem entsprechenden Weiterbildungsangebot die notwendige Basis schaffen.

Riedbezeichnung: Grundstücksgenaue Zuordnung Das zentrale Thema der jüngsten Ausschusssitzungen für Wein- und Obstbau war die bevorstehende Änderung des Weingesetzes, die laut LK-Vizepräsident Dipl.-Ing. Herbert Schilling einen Diskurs über die Riedbezeichnungen ausgelöst hat. Die LK versuche nun gemeinsam mit der MA 58 eine Auflistung, in der "Grundstücksgenau" die einzelnen Weingärten den Rie-

den zugeordnet werden, um eine "100%ige Herkunftswahrheit" zu erreichen. Bezüglich des Weinjahrgangs zog Schilling eine zufriedenstellende Bilanz. Die Trockenheit habe, wie fast überall, die Ausbeute verringert, das Traubenmaterial sei aber hochwertig. Auch er sieht noch Potenzial in der Umstellung von Rebflächen auf biologischen Weinbau. Das Interesse daran sei ungebrochen, so Schilling, mit Blick auf die 20 Teilnehmer des Bio-Zertifikatslehrgangs für Weinbau.

Gemüsebau Cluster prüft Bioproduktionskosten Bei der Umsetzung der Nachhaltigkeitsinitiative der LK wurde im März das Forum "Vorausdenken", bestehend aus Branchenteilnehmern, geschaffen, dass neue Strategien zur Ökologisierung des Wiener Gartenbaus entwickeln und dabei auch Umsetzungsmodelle, Vermarktungsstrukturen und Marktanalysen mit beachten soll. Daraus ist laut Vizepräsident Martin Flicker die Arbeitsgruppe "Gemüsebau Cluster Wien" entstanden, der auch acht engagierte Gärtner angehören, die intensiv an der Umsetzung einer gemeinschaftlich organisierten Biogemüsebau-Produktion arbeitet. Im Gärtnergebiet Simmering, wo seit 20 Jahren ein eigenständiges Fernwärmenetz besteht, wurde eine empfindliche Tarifanpassung angekündigt. Flicker empfiehlt den Betrieben im Zuge des-

sen, Überlegungen über eine Neuausrichtung der Energieversorgung anzustellen. Zur Entscheidungsfindung kann eine Studie der LK-projekt herangezogen werden, in der elf ausgewählte Energieanbieter einer Stärken-Schwächen-Analyse unterzogen wurden.

Bildungs- und Beratungsangebote kommen gut an Die LK Wien bietet 46 Spezialberatungsprodukte an - neu hinzugekommen sind heuer die Auswirkungen und die Überprüfung des neuen Einheitswert-Bescheides sowie Rechtsmittel dagegen. Bis Ende November des Jahres hatten die LK-Berater insgesamt 8.197 Mal Kontakt mit den Landwirten, Winzern und Gärtnern. Die meistgebuchten Produkte waren das Prognosemodell Rebschutz, die Förderberatung LE neu im Übergangsjahr, die LE Förderberatung bei Investitionen, Existenzgründung oder Diversifizierung, die Erhebung der Landschaftselemente sowie die Qualitätsberatung für den TOP Heurigen. Das LFI Wien startet mit 84 Veranstaltungstagen zu 564 Gesamtstunden in die neue Bildungssaison. Ferner gibt es mit Bio Weinbau, Schule am Bauernhof sowie Gartenpädagogik am Hof drei neue Zertifikatslehrgänge. Die aktuelle Werbekampagne "Wir leben Stadtlandwirtschaft" wird nicht nur mit neuen Sujets aufgewertet, sondern soll 2016 durch eine

eigene Website sowie eine innovative App ergänzt werden, informierte KR Herbert Jedletzberger.

EHW-Hauptfeststellung: LK Beratungsangebot Das Finanzministerium wird in nächster Zeit mit der Zustellung der Bescheide zur Einheitswert-Hauptfeststellung beginnen und rechnet bis Jahresende mit einer Zustellungsrate von 60%. Die LK bietet wegen der Gefahr des Entfalls des "Verböserungsverbotes" zwei getrennte Beratungsangebote zur Überprüfung und Bekämpfung des Bescheides an: eine Anfechtung in lediglich einem oder einigen Punkten führt zur Überprüfung des gesamten Bescheids (nicht nur der angefochtenen Punkte), was in Summe zu einer Verschlechterung führen könnte. Mangels ausreichender Prognosen liege diese Entscheidung beim Betriebsführer/Grundstückseigentümer, so KR Ludwig Ableitinger. Er verwies ferner auf ein Positionspapier der Landesverkehrsreferenten zur Einführung einer flächendeckenden LKW-Maut. Ob auch Traktoren davon betroffen sein werden, sei derzeit nicht absehbar.

Dürreindex-Versicherung angedacht "Frustrierend" ist die Jahresbilanz im Ackerbau ausgefallen. Die Kälte im März bremste den Aufgang, im trockenen Sommer fehlten in Wien rund


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Fotoautor: Müllauer/LK Wien

Stadtlandwirtschaft | Jänner 2016

200 Liter Wasser pro m2, worunter vor allem die Herbstkulturen sehr gelitten haben und oft nur die Hälfte des Durchschnittsertrages brachten. "Reines produzieren ergibt Null, ohne die Ausgleichszahlungen", betonte Präsident Windisch. Nun werde aber eine Dürreindex-Versicherung angedacht, bei der die Schäden von den Messstellen errechnet und nicht wie bisher vor Ort ermittelt werden. Geplant ist dieses Modell vorläufig für Mais. "In der Landesagrarreferenten-Konferenz wurde die Bereitschaft bekundet, das Bund und Länder gemeinsam 50% der Prämie bezahlen werden", informierte Windisch. Ferner gebe es eine Harmonisierung der Ausbildungsbescheinigungen, sodass die Sachkundenachweise zwischen den Bundesländern Wien und Niederösterreich gegenseitig anerkannt werden. Abschließend legte Kammerdirektor Ing. Robert Fitzthum der Vollversammlung die Anpassung der Geschäftsordnung der LK, in Anlehnung an die 2014 beschlossenen Änderungen des Landwirtschaftskammergesetzes sowie Anregungen im Prüfbericht des Rechnungshofes, zur Beschlussfassung vor. Nach Genehmigung durch die Wiener Landesregierung soll die GO am 1. März 2016 in Kraft treten.

Es klingelt in der Kasse Ab 1.1.2016 gelten für Betriebe neue Pflichten für die Erfassung von Bareinnahmen. Mag. Christian Reindl christian.reindl@lk-wien.at

Inwieweit unterliegen Land- und Forstwirte den neuen Pflichten? Soweit der Gewinn auf Grundlage der Vollpauschalierung ermittelt wird und dabei die Umsatzsteuerpauschalierung zur Anwendung gelangt, besteht keine Einzelaufzeichnungs-, Registrierkassen- und Belegerteilungspflicht (z.B. einheitswertabhängige Pauschalierung, flächenabhängige Durchschnittssätze im Gartenbau; wenn nicht USt-Regelbesteuerung in Anspruch genommen wird). Soweit der Gewinn in Abhängigkeit von den tatsächlichen Betriebseinnahmen (teilpauschalierte Bereiche) zu ermitteln ist, besteht Einzelaufzeichnungs-, Registrierkassen- und Belegerteilungspflicht, z.B. bei Be- und/oder Verarbeitung, Forstwirtschaft über 11.000 Euro Einheitswert, Weinbau über 60 Ar, Buschenschank, Bouteillenweinverkauf, Gartenbau (ausgenommen oben), Obstbau über 10 ha, sonstige gewinnerhöhende Beträge (z.B. bare Pachteinnahmen). Die folgenden Ausführungen betreffen daher nur diese Bereiche. Da-

rüber hinaus gelten die neuen Verpflichtungen auch, wenn die USt-Regelbesteuerung in Anspruch genommen wird, weil hier Aufzeichnungen für Zwecke der Umsatzsteuer notwendig sind. In der Teilpauschalierung sowie bei Einnahmen-Ausgaben-Rechnung und Buchführung gelten die neuen Verpflichtungen umfassend.

Einzelaufzeichnungspflicht Alle Bareingänge und (soweit keine Ausgabenpauschalierung in Anspruch genommen wird) Barausgänge sind täglich einzeln festzuhalten.

Registrierkassenpflicht Bei Überschreiten gewisser Umsatzgrenzen schreibt der Gesetzgeber vor, dass Betriebe ihre Bareinnahmen zum Zweck der Losungsermittlung zwingend durch ein elektronisches Aufzeichnungssystem (kurz Registrierkasse) zu erfassen haben • ab einem Jahresumsatz von 15.000 Euro je Betrieb • wenn überdies die Barumsätze dieses Betriebes 7.500 Euro übersteigen. Soweit der Gewinn von Vollpauschalierung erfasst ist, ist zur Berechnung der 15.000

Euro-Grenze eine Schätzung mit dem 1,5 fachen des Einheitswertes zulässig. Für die Berechnung der Barumsatzgrenze des Betriebes (7.500 Euro) sind laut Erlass die als Folge der Vollpauschalierung nicht belegerteilungspflichtigen Umsätze nicht heranzuziehen.

Belegerteilungspflicht Dem Kunden ist ein Beleg über die empfangene Barzahlung (auch bei Bankomat- und Kreditkartenzahlung, Zahlung mit Gutschein etc.) zu erteilen. Die Belegerteilungspflicht gilt ab dem ersten Barumsatz. Es gibt auch keine betragliche Untergrenze für den einzelnen Barumsatz (auch für Kleinstbeträge gilt Belegerteilungspflicht). In der Übergangsphase bis 31. März 2016 wird von Finanzstrafen bei bloßer Nichterfüllung der Registrierkassenund Belegerteilungspflicht abgesehen. Umfangreiche Informationen zum gegenständlichen Thema sowie den Link zum Erlass des Ministeriums finden Sie auf www.lk-wien.at


6 | Jänner 2016 | Stadtlandwirtschaft

Soziales

Lohnverhandlungen Kollektivvertrag bringt neue Lohntafeln für Gartenbau und Weinbau in Wien mit Gültigkeit ab 1. Jänner 2016.

Erhöhung der Löhne für Arbeiter im Garten- und Weinbau. Fotoautor:LFA Wien

Mag. Christian Reindl christian.reindl@lk-wien.at

Zu Jahresende wurden wieder die alljährlichen Kollektivvertragsverhandlungen für das Bundesland Wien in den Sparten Weinbau und Gartenbau abgehalten. Die Geltungszeiträume laufen bis zum 31. Dezember 2016.

Weinbau - Erhöhung der Löhne um 1,45% Am 15. Dezember fanden die alljährlichen Kollektivvertragsverhandlungen für die Weinbaubetriebe des Bundeslandes Wien (Kollektivvertrag für die Dienstnehmer in den Weinbaubetrieben des Bundeslandes Wien) zwischen der Gewerkschaft PRO-GE (Produktionsgewerkschaft) und der LK Wien statt. Als Verhandlungsergebnis darf eine Erhöhung um 1,45 % in allen Kategorien bekannt gegeben werden. Die Lehrlingsentschädigungen wurden ebenfalls um 1,45 % (gerundet auf volle Euro – Beträge) erhöht. Die Erhöhung für das Heurigen Personal erfolgt wie bisher erst mit 1. Mai 2016! Die neue Lohntafel des Weinbaukollektivvertrages für das Bundesland Wien tritt mit 1. Jänner 2016 in Kraft.

Gartenbau - Erhöhung um 1,4 % Am 17. Dezember 2015 fand die Lohnverhandlung des Arbeitgeberverbandes Wien, Niderösterreich und Burgenland mit der Gewerkschaft PRO-GE statt. Die kollektivvertraglichen Löhne in den Gartenbaubetrieben und Baumschulen (Bundesländer Wien, Niederösterreich und Burgenland) werden einheitlich um 1,4 % in allen Lohnkategorien erhöht. Für den gleichen Zeitraum wurden auch die Praktikanten- und Lehrlingsentschädigungen um 1,6 % angehoben. Formelle Anpassungen insbesonders bei den sonstigen Dienstverhindungsgründen (§10) und Entgelt- und Lohnzahlungstermin wurden durchgeführt. Die neuen Lohntafeln der Kollektivverträge für das Bundesland Wien treten mit 1. Jänner 2016 in Kraft. Die aktuellen Lohntafeln für den Weinbau und Gartenbau finden Sie auch unter www.lk-wien.at

Kollektivvertrag 2016 LOHNTAFEL GARTENBAU

Kategorie

Stundenlohn

Obergärnter 10,69 Gärtnermeister 10,14 Facharbeiter 1. Jahr 8,06 2. Jahr 8,69 3. Jahr 9,41 Gartenarbeiter 7,57 Qualifizierter Gartenbarbeiter 7,80 Saisonarbeiter u. Erntehelfer mti einer Betriebszugehörigkeit bis zu 6 Monaten pro Kalenderjahr (ohne Altersbegrenzung) im 1. Kalenderjahr 7,01 im 2. Kalenderjahr 7,14 ab dem 3. Kalenderjahr 7,57 Lehrlingsentschädigung Gartenbau pro Monat Lehrlinge im 1. Lehrjahr Lehrlinge im 2. Lehrjahr Lehrlinge im 3. Lehrjahr Praktikaten ohne Matura Praktikaten mit Matura

485 554 751 539 671

LOHNTAFEL WEINBAU

Kategorie

Stundenlohn

Buschenschankpersonal ab 1. Mai 2016 Ungelernte Dienstnehmer Dienstnehmer nach zweijähriger Tätigkeit (2 Saisonen im Weinbau) Traktorführer mit Führerschein Weinbau- und Kellerfacharbeiter

7,76 7,87 8,46 8,92 9,79 10,13

Lehrlingsentschädigung Weinbau pro Monat Lehrlinge im 1. Lehrjahr Lehrlinge im 2. Lehrjahr Lehrlinge im 3. Lehrjahr

870 1.109 1.338


Wintertagung Spannende Themen

Gut geplant SEITE IV

Der Waldwirtschaftsplan

SEITE XI

Ö S T E R R E I C H

FACHINFORMATION DER LANDWIRTSCHAF TSKAMMERN

Herkunft muss erkennbar sein: 2015 wurden wesentliche Schritte zur Erreichung dieses Zieles gesetzt, die Entwicklung soll jedoch weitergehen. Das „BauernJournal“ sprach darüber mit Hermann Schultes, Präsident der LK Österreich. J O S E F S I F F E RT, LK ÖSTERREICH

„Wir zählen mit unseren Lebensmittelspezialitäten zu den Besten, jedoch nicht zu den Billigsten auf nationalen und internationalen Märkten. ,Herkunft muss erkennbar sein’ lautet daher unser Appell an Kunden und Konsumenten, wenn es gilt, sie von

Foto: Dürnberger

JÄNNER 2016

KENNZEICHNUNG

Schultes: Herkunft muss erkennbar sein den österreichischen Spitzenqualitäten zu überzeugen. Nur wenn sie die Vorzüge heimischer Lebensmittel wahrnehmen, haben wir wirtschaftlichen Erfolg. Zur Wahrnehmung gehört die Kennzeichnung untrennbar dazu. Nur so hat der Kunde die Freiheit

Fortschritt durch Weiterbildung „Lernen ist wie Rudern gegen den Strom. Hört man damit auf, treibt man zurück.“ Schon im 6. Jahrhundert vor Christus wusste der chinesische Philosoph Laotse um die Bedeutung von Weiterbildung und beständiger Weiterentwicklung. Heute ist das Thema Weiterbildung wichtiger denn je – gerade in der Landwirtschaft, die sich ständig wachsenden Ansprüchen seitens der Konsumentinnen und Konsumenten und stets neuen Herausforderungen gegenübersieht. Hier heißt es, in Bewegung zu bleiben, um Fortschritt zu erreichen.

zur Entscheidung und heimische Spitzenqualität Erfolg am Markt“, fasst Schultes klipp und klar seine politische Intention zusammen. Die Forderung der bäuerlichen Interessenvertretung nach klarer Kennzeichnung ist nicht neu: Seit 2007 wird auf EU-

GERTI GRABMANN OBFRAU BIO AUSTRIA

Insbesondere die biologische Landwirtschaft ist seit jeher eine Wissens-Landwirtschaft, die durch bäuerlichen Innovationsgeist und durch die Aneignung und Weitergabe von Wissen geprägt ist und die sich dadurch beständig weiterentwickelt. Ganz in diesem Sinne wird einmal im Jahr, immer Ende Jänner, mit den Bio-Austria-Bauerntagen die größte Weiterbildungsveranstaltung der biologischen Landwirtschaft in Österreich abgehalten. Hier kommen Menschen

Ebene über das Thema diskutiert und mit der EU-Verbraucherinformationsverordnung 2011 wurden die Spielregeln zum Täuschungsschutz, speziell auch im Hinblick auf die Herkunftsauslobung, verschärft. Die verpflichtende Herkunftskennzeichnung für

aus Wissenschaft und Forschung, Wirtschaft, Beratung und landwirtschaftlicher Praxis zusammen, um mit- und voneinander zu lernen und sich auszutauschen. Denn das Zusammenspiel aus all diesen Bereichen ist es, das die Bio-Landwirtschaft letztlich so innovativ macht. Wer auch von diesem Wissens-Forum profitieren möchte, ist herzlich eingeladen zu den Bio-AustriaBauerntagen von 26. bis 28. Jänner im Bildungshaus Puchberg in Wels.

kommentar


BAUERNJOURNAL AGRARPOLITIK

II

J Ä N N E R 2016

Frischfleisch ist mit 2015 in Kraft getreten und gilt auch für den Gastro-Großhandel, sodass auch jeder Wirt oder jeder Kantinenbetreiber beim Fleischeinkauf weiß, woher das Fleisch kommt. In Österreich ist das Parlament erste Ansprechadresse für klare Kennzeichnungsregeln, „ist doch immer wieder der Gesetzgeber Quelle vieler zusätzlicher Vorschriften und Auflagen, die die Produktion von Lebensmitteln in Österreich verteuern“, wie Schultes weiter ausführt. Als ersten Schritt hat das Parlament im Herbst 2015 den Zugang zu den geschützten europäischen Herkunftsangaben wie geschützte Ursprungsbezeichnung (g.U.) und geschützte geografische Angabe (g.g.A.) wesentlich vereinfacht. Vor wenigen Wochen folgte die Änderung der Vergaberichtlinien, die es möglich macht, bei einer Ausschreibung dem Bestbieter vor dem Billigstbieter den Vorzug zu geben. Damit wird erreicht, dass Einkäufer öffentlicher Küchen

nicht mehr gezwungen sind, auf Billigstangebote aus dem Ausland zurückzugreifen.

Trittbrettfahrern das Handwerk legen Schultes: „Wir wollen noch einen Schritt weiter gehen und für die Konsumenten die Herkunft der wichtigsten Lebensmittel in der öffentlichen Verpflegung sichtbar machen. Die Gäste von Großküchen, Kantinen oder Gastronomiebetrieben sollen sehen, woher Fleisch oder Eier stammen. Vorbild dafür kann die Herkunftskennzeichnung in der Schweiz sein, wo eine einfache und pragmatische Regelung seit zehn Jahren ohne Probleme funktioniert.“ Eine aktuelle AMA-Motivanalyse (GfK, 2014) gibt Schultes Recht. Denn für rund 50 Prozent der Besucher von Gasthäusern und Restaurants ist die Herkunft bei Fleisch und Eiern „sehr wichtig“. Diese hohe Zustimmungsrate stellt sogar noch eine Steigerung gegenüber 2011 um sechs Prozent-Punkte dar. Schul-

tes erklärt: „Mit einer klaren Deklaration kann jenen Trittbrettfahrern das Handwerk gelegt werden, die bereits jetzt importierte Billigware mit österreichischem Ambiente und österreichischer Anmutung als heimische Ware verkaufen. Sie schaden damit all jenen ehrlichen Gastronomen, die auch heute schon freiwillig auf heimische Qualität und enge Partnerschaft zur Landwirtschaft setzen. Eine Herkunftskennzeichnung gibt dem Korrekten neue Chancen und garantiert dem Ehrlichen Erfolg. Dafür ist Nachvollziehbarkeit im Angebot in allen Bereichen Voraussetzung.“

Brauchen am Markt faire Spielregeln Auf europäischer Ebene geht die Diskussion sogar noch weiter: Das Europäische Parlament und der Verbraucherverband BEUC fordern dort bereits die Einführung einer Herkunftskennzeichnung für Fleischerzeugnisse sowie Milchprodukte, für die die Europäische Kommission be-

reits Studien veranlasst hat. Welchen Nutzen hat eine klare Herkunftskennzeichnung ? Schultes: „Nur wenn wir international erkennbar sind – siehe EU-Herkunftszeichen g.g.A. oder g.U. – und nur wenn auch die Verbraucherinnen und Verbraucher im Inland wissen, woher ihr Schnitzel oder ihr Frühstücksei stammen, werden heimische Unternehmen, seien sie aus der Lebensmittelbverarbeitung, seien sie aus der Gastronomie oder aus der Landwirtschaft, nachhaltig erfolgreich sein.“ Und er ergänzt: „Es gibt aber noch einen zweiten, nicht weniger wichtigen Grund für eine klare Kennzeichnung der Herkunft. Wir brauchen faire Spielregeln für den Wettbewerb am Markt und eine taugliche Antwort auf die Herausforderungen, die internationale Handelsabkommen wie das TTIP an uns stellen. Darüber hinaus bauen viele Wirtschaftsbetriebe, die Investitionsgüter liefern, viele Verarbeiter und der Tourismus auf Wertschöpfung in der Landwirtschaft.“

SCHULTES FORDERT MASSNAHMEN ZUR ENTSCHÄRFUNG DES EINKOMMENSRÜCKGANGES

Bauerneinkommen 2015 erneut rückläufig Österreichs Bäuerinnen und Bauern müssen für 2015 erneut mit einem Einkommensrückgang von 2,6 Prozent rechnen. Dies ist umso unerfreulicher, als die Einkommen der Landwirte bereits das vierte Jahr in Folge rückläufig sind. Gründe für das neuerliche Minus sind die extrem niedrigen Milchund Schweinepreise sowie die durch die Dürre verursachten Einbußen bei der Ernte im Pflanzenbau. „Österreichs bäuerliche Unternehmer brauchen in dieser schwierigen Si-

tuation ein ganzes Bündel von Maßnahmen, um den Existenzdruck zu mindern“, stellte Hermann Schultes, Präsident der LK Österreich, zu den von der Statistik Austria veröffentlichten vorläufigen Einkommenszahlen 2015 fest.

Risikoausgleich und „Grüner Diesel“ „Wir brauchen dringend steuerlich begünstigte Risikoausgleichsmaßnahmen, die extreme Volatilitäten auf Märkten und bei Preisen für Landwirte verkraftbarer machen, sowie die steuerliche Entlastung von Betriebsmittelkosten, die sich aus der Verwendung von Die-

BAUERN

RASCH

ENTLASTEN:

Schultes fordert weniger Bürokratie, einen steuerlichen Risikoausgleich und den Grünen Diesel.

sel in der Landwirtschaft ergeben (,Grüner Diesel‘). Fast alle EU-Staaten mit wettbewerbsfähiger Acker- und Grünlandproduktion entlasten ihre Landwirte von Dieselkosten. Weitere wichtige Maßnahmen zur Minderung des Existenzdruckes bäuerlicher Unternehmer sind Verwaltungsvereinfachungen und der Bürokratieabbau. Um Betriebe zu stärken und den ländlichen Raum erfolgreich zu machen, brauchen wir weniger Bürokratie in den Bereichen Lebensmittelrecht, Steuerrecht, Betriebsanlagenrecht sowie organisatorische Vereinfachungen in der Gewerbeordnung“, fordert der LK-Österreich-Präsident abschließend.


BAUERNJOURNAL KLIMASCHUTZ J Ä N N E R 2 01 6

III

LK-PRÄSIDENT HERMANN SCHULTES

LK Klartext am 22. Jänner

Klimakonferenz: Gemeinsames „Ja“ muss zu gemeinsamen Taten führen

Klimadiskussion: Schluss mit heißer Luft

Kollektivvertragliches Mindestentgelt (KV Gewerbe) Lehrlingsentschädigung 1. LJ: 568,52

Als Ergebnis der Klimakonferenz in Paris haben erstmals alle Länder, darunter auch Industriestaaten wie die USA und Schwellenländer wie Chi-

na, die sich bisher zu keiner Treibhausgas-Reduktion verpflichtet haben, zugestimmt, ihren Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels zu leisten. „Bei der Umsetzung dieses Abkommens ist darauf zu achten, dass das gemeinsame ‚Ja’ aller Staaten auch zu Taten führt und Europa in seiner Vorreiterrolle nicht allein bleibt. Darüber hinaus kann die Landund Forstwirtschaft nicht all das kompensieren, was andere Sparten verursachen. Denn Felder und Wälder sind nicht ausschließlich für die CO2-Speicherung da, sondern dienen in erster Linie der Versorgung der wachsenden Menschheit mit Nahrung, erneuerbaren Roh-

DEINE CHANCE FÜR 2016

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stoffen und klimafreundlichen Energieträgern“, erklärte LKÖsterreich-Präsident Hermann Schultes.

Bodenschutz ist Klimaschutz „Die Land- und Forstwirtschaft ist der einzige produzierende Sektor, der durch KohlenstoffSpeicherung im Boden bzw. in der Biomasse wesentlich zum Klimaschutz beiträgt. Im Pariser Abkommen wurde dies auch anerkannt. Daher setzen wir schon jetzt umfassende Maßnahmen, die den Klimaschutz voranbringen. So produziert gerade die europäische, aber insbesondere die heimische Landwirtschaft hocheffizient und verursacht im Vergleich zu anderen Ländern je produziertes Kilogramm Fleisch oder je Liter Milch deutlich weniger Treibhausgase. Das ist gelebter Klimaschutz“, so Schultes, der ergänzte: „Gerade das nun zu Ende gehende ‚Jahr des Bodens’ hat gezeigt, welche bedeutende Rolle der Boden als Kohlenstoffspeicher spielt. Doch rasanter Bodenverbrauch durch Versiegelung agrarischer Flächen setzt die wertvolle Ressource Boden aufs Spiel. Hier muss endlich effektiv entgegengewirkt werden. Denn Bodenschutz ist Klimaschutz.“ „Die Wissenschaft geht davon aus, dass es durch den Temperaturanstieg weltweit zu Ertragsrückgängen kommen wird. So rechnet man damit, dass die Erträge von Mais und Soja bis zum Jahr 2050 um bis zu 17 Prozent zurückgehen könnten. Daher sind dringend Anpassungsmaßnahmen notwendig, was Forschung und technologische Weiterentwicklung vor umfassende Anstrengungen stellt. Unsere Antwort ist die nachhaltige Intensivierung der Produktion“, stellte Schultes fest. Und wei-

Illustration: Maria Mitterwallner

Mit dem neuen Klimaabkommen soll die Erderwärmung auf unter zwei Grad begrenzt werden. Eine wesentliche Rolle wird dabei die Land- und Forstwirtschaft spielen, die von den Folgen des Klimawandels am stärksten betroffen ist.

Es ist unbestritten, dass die Landund Forstwirtschaft schon jetzt massiv vom Klimawandel betroffen ist. Wetterkapriolen, wie es sie im Sommer 2015 gegeben hat, waren ein Vorgeschmack dessen, womit noch gerechnet werden muss. Mit der KlartextVeranstaltung „Klimawandel – Schluss mit heißer Luft“ beleuchtet die LK Österreich Folgen der Pariser Weltklimakonferenz für Österreich.

Die Wissenschaft skizziert dazu mögliche Klimaszenarien. Darüber hinaus gibt es Antworten auf die Frage, ob man sich gegen negative Folgen des Klimawandels versichern kann. Anhand konkreter Beispiele aus Pflanzenbau, Tierhaltung und Forstwirtschaft wird gezeigt, wie diese Sparten schon jetzt mit dem Klimawandel umgehen. Abschließend diskutieren Experten und Publikum. Die Veranstaltung findet am Freitag, dem 22. Jänner von 10 bis 13 Uhr in der VHS Wiener Urania, Dachsaal, Uraniastraße 1, 1010 Wien statt.

ter: „Die bevorstehenden Anpassungen zum Schutz unserer erneuerbaren Energieträger sind angesichts der geringen Ölpreise dringend erforderlich.“ „Nun geht es nicht darum zu warten, bis andere Länder mit der Umsetzung der Pariser Vereinbarungen beginnen. Österreich kann sofort zeigen, dass es das Abkommen ernst nimmt, und entsprechende verbindliche Vorgaben machen“, so Schultes abschließend.


BAUERNJOURNAL WINTERTAGUNG

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J Ä N N E R 2016

WINTERTAGUNG 2016:

Billig gibt’s nicht. Irgendwer zahlt immer (drauf)! Von Montag, 8. bis Freitag, 12. Februar findet die 63. Wintertagung des Ökosozialen Forums statt. Sie widmet sich dem Thema „Billig gibt’s nicht. Irgendwer zahlt immer (drauf)!“. ANNET TE WEBER, ÖKOSOZIALES FORUM

„Die österreichischen Bäuerinnen und Bauern stehen für Nachhaltigkeit auf jedem Hektar. Das macht sie einzigartig. Es liegt auf der Hand, dass unsere Betriebe mit großen Konzernen, für die lediglich der Profit im Vordergrund steht, im Preiskampf nicht mithalten können. Uns allen muss klar sein: Billig gibt’s nicht. Irgendwer zahlt immer drauf“, so der Präsident des Ökosozialen Forums Österreich, Stephan Pernkopf, zum Generalthema der nächsten Wintertagung. „Letztendlich sind es die Konsumenten, die die Folgen einer schwindenden heimischen Produktion zu tragen haben. Wenn wir die österreichische Nachhaltigkeit ernst meinen, dann muss sich jede und jeder der Verantwortung bewusst sein und sich beim Griff ins Regal oder bei der Wahl aus der Speisekarte von billig produzierten Paradeisern oder Käfig-Eiern aus Übersee verabschieden.“

Auftakt mit dem Agrarpolitiktag Die Wintertagung startet traditionell mit dem Agrarpolitik-Tag, der am 8. Februar im

Austria Center Vienna stattfinden wird und an dem neben Stephan Pernkopf auch Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter und die Abgeordnete zum Europäischen Parlament und Präsidentin des Ökosozialen Forums Europa, Elisabeth Köstinger, sowie viele internationale Gäste teilnehmen werden. Im Fokus steht der internationale Vergleich von Agrarstrategien: Welchen Weg geht zum Beispiel China? Worauf setzt Argentinien? Und wie reagieren Europa und Österreich auf die globalen Entwicklungen? Harald von Witzke von der Humboldt Universität Berlin wird weiters in diesem Zusammenhang die Wertschöpfungskette Lebensmittel analysieren. Im Anschluss diskutiert der Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich, Hermann Schultes, mit der Präsidentin der Österreichischen Hoteliervereinigung, Michaela Reiterer, und ReweVorstand Frank Hensel. Dieses Jahr stehen weiters die Fachtage Ackerbau, Geflügel-

haltung, Gemüse-, Obst- und Gartenbau, Schweinehaltung, Grünland- und Viehwirtschaft, Berg- und Wirtschaft, Waldpolitik, Weinwirtschaft und Kommunikation am Programm, die alle in der Woche von 8. bis 12. Februar stattfinden.

Neuer Fachtag Weinwirtschaft Neu ist der Fachtag Weinwirtschaft, mit dem sich die Wintertagung nun auch erstmals einer der erfolgreichsten Sparten der österreichischen Landwirtschaft widmet und bei dem die Themen Innovation und Nachhaltigkeit im Weingarten und im Keller im Mittelpunkt stehen. Ein weiteres Highlight der nächsten Wintertagung ist der Fachtag Waldpolitik, der 2016 wieder am Programm steht und sich u. a. im Speziellen der Bioökonomie widmet. Eine Übersicht aller Fachtage sowie ein detailliertes Programm ist unserer Homepage www.oekosozial. at zu entnehmen

BAUERNTAGE

„Boden gut machen – Mutig neue Wege gehen“ Von Di 26. bis Do, 28. Jänner treffen sich im Bildungshaus Schloss Puchberg in Wels (OÖ) Biobäuerinnen und Biobauern zur zwölften Ausgabe der BioAustria-Bauerntage. Diese stehen unter dem Motto „Boden gut machen – Mutig neue Wege gehen“. Das Angebot: Neben den bewährten Angeboten wie dem Ackerbau-, Milchvieh-, Schweine-, Bienen- und Geflügeltag gibt es heuer auch einen Fleischrindertag. Ein Schwerpunkt bei den tierischen Fachtagen sind die neuen Leitfäden zum Thema Tierwohl. Neu im Programm ist der Waldwirtschaftstag, der Fragen nach einer möglichst nachhaltigen Wald-Bewirtschaftung zum Inhalt hat. Programm: www.bio-austria. at/bauerntage

BUCHPRÄSENTATION

„Wer sich bewegt, verliert nicht“ „Die großen Herausforderungen unserer Zeit können wir nicht aussitzen. Unsere Vision für ein besseres Morgen ist die Ökosoziale Marktwirtschaft, die es geschafft hat, die Ökologie auf den Tisch der Entscheidungsträger zu bringen“, so der Präsident des Ökosozialen Forums Österreich, Stephan Pernkopf, anlässlich der Präsentation des neuen Buches „Wer sich bewegt, verliert nicht“. Die Präsidentin des Ökosozialen Forums Europa, Elisabeth Köstinger, ergänzt: „Ökosozial heißt jedenfalls abwägen, kreativ Synergien finden, weiterdenken, verschiedene Standpunkte sehen und im Gespräch bleiben.“ Pernkopf und Köstinger fungieren als Herausgeber und Hauptautoren des Buches. Das Buch ist um 19,80 Euro im Buchhandel erhältlich.


BAUERNJOURNAL HAGELVERSICHERUNG J Ä N N E R 2 01 6

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INTERNATIONALES JAHR DES BODENS 2015

Wertvolle Agrarflächen erhalten Die Österreichische Hagelversicherung wird sich auch über das Jahr des Bodens hinaus für den Erhalt wertvoller Agrarflächen einsetzen. Mit dem Weltbodentag am 5. Dezember ging das von den Vereinten Nationen ausgerufene Internationale Jahr des Bodens 2015 zu Ende. Ziel war es, Bewusstsein für die Notwendigkeit des Erhalts der Böden als Grundlage unserer Lebensmittelversorgung zu schaffen. Am darauffolgenden Montag lud die Internationale Bodenkundliche Gesellschaft (IUSS) zur Abschlussveranstaltung in die UNO-City ein. Dabei diskutierten über 100 Experten aus allen Kontinenten darüber, welche Maßnahmen künftig gesetzt werden müssen, um unseren Boden zu schützen und damit auch die Lebensmittelversorgung zu sichern. Berücksichtigt wurde auch die immer weiter steigende Weltbevölkerung.

Weitere Bewusstseinsbildung erforderlich In Europa stellt vor allem die Verbauung und damit das Zubetonieren von Agrarflächen ein großes Problem dar. Österreich stellt hier einen Negativrekord auf, schlägt Dr. Kurt Weinberger, Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Hagelversicherung, Alarm: „Es ist eine Entwicklung, die bisher nicht so unmittelbar wahrgenommen wird. Täglich werden in Österreich rund 20 Hektar (das entspricht der Fläche von 30 Fußballfeldern) wertvolle Wiesen und Äcker für Straßen, Siedlungen, Shopping-Center oder Industriehallen verbaut. Wenn das Planie-

„Gefällt mir“

Schützen wir unsere Böden Die Facebook-Initiative der Österreichischen Hagelversicherung „Schützen wir unsere Böden“ setzt sich für den nachhaltigen Bodenschutz und gegen die zunehmende Bodenverbauung ein. Beteiligen auch Sie sich und unterstützen Sie die Initiative mit einem „Gefällt mir“ auf facebook.com/ boedenschuetzen DIE FÜHRENDEN BODENSCHUTZEXPERTEN EUROPAS und Österreichs unterstützen auch die Bodenschutzkampagne der Österreichischen Hagelversicherung. Im Bild v. l.: IUSS-Ehrenmitglied Prof. Dr. Winfried Blum, Präsident der IUSS Prof. Dr. Rainer Horn, Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Hagelversicherung Dr. Kurt Weinberger, Stv. Geschäftsführer Umweltbundesamt Dr. Karl Kienzl, IUSS-Sekretär Dipl.-Ing. Sigbert Huber. Foto: ÖHV

ren von Flächen in Österreich so weitergeht, dann haben wir bereits in 200 Jahren keine Agrarflächen mehr.“ Gleichzeitig stehen in Österreich Industrieund Gewerbeflächen im Ausmaß von 130.000.000 m2 leer – das entspricht einer Fläche so groß wie die Stadt Graz.

Wiederbelebung von Ortskernen Weinberger schlägt ein Maßnahmenbündel vor, um eine Trendwende herbeizuführen. „Weitere Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung sind ein wichtiger Pfeiler davon“, so Weinberger. Wir brauchen in Österreich Anreize, damit brachliegende Industrie- und Gewerbeobjekte wieder in wirtschaftliche Nutzung gebracht werden, anstatt immer mehr neue Fläche zu verbauen. Ein weiterer Punkt ist die Wiederbelebung von Ortskernen und wir müssen künftig mehr in die Höhe und Tiefe anstatt in die Breite bau-

en. Außerdem brauchen wir ein klares Bekenntnis zum öffentlichen Verkehr, haben wir doch das dichteste Straßennetz Europas. Der Raumplanung kommt eine Schlüsselkompetenz im Kampf gegen den fortschreitenden Verlust an landwirtschaftlichen Nutzflächen zu. Besonders wertvolle landwirtschaftliche Flächen sollten für die Nahrungsmittelproduktion geschützt werden. Es fehlt eine auf den Flächenschutz bezogene agrarische Fachplanung. Die Planungspraxis der Gemeinden hat im Hinblick auf landwirtschaftliche Vorrangflächen vielfach dazu geführt, dass die Rauminanspruchnahme vor den Schutz landwirtschaftlich wertvoller Böden gestellt wurde.

Weltweit Veranstaltungen zum Bodenschutz „Das Internationale Jahr des Bodens ist nun sehr erfolgreich zu Ende gegangen. Über

600 bewusstseinsbildende Bodenveranstaltungen in 70 Ländern der Welt – davon alleine über 30 in Österreich – wurden durchgeführt“, so Weinberger. „Das Internationale Jahr des Bodens war jedoch nur der Beginn für eine notwendige breite Bodenschutzbewegung, um die Lebensmittelversorgungssicherheit für uns alle in Zukunft zu sichern“, ist Weinberger überzeugt.

Böden verdienen mehr Respekt „Der Boden ist die einzige Ressource, mit der Lebensmittel produziert werden können, und deshalb ist sein Schutz für die Ernährung der steigenden (Welt-)Bevölkerung unverzichtbar. Verbauen wir nicht die Zukunft unserer Kinder! Österreich soll auch in Zukunft ein Land der Äcker und nicht ein Land der leeren Industriehallen, Straßen und Einkaufszentren sein. Böden sind unsere Lebensgrundlage. Böden sind Kulturgüter ersten Ranges, sie sind schützenswert und verdienen daher wieder mehr Respekt“, appelliert Weinberger an die Verantwortlichen für die Raumordnung.

Diese Seite entstand in Kooperation mit der Österreichischen Hagelversicherung


BAUERNJOURNAL LEBENSMITTEL

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J Ä N N E R 2016

LEHRGANG AB APRIL

Bauernhoftiere als Balsam für Herz und Seele Das ÖKL hat in den letzten Jahren im Bereich der Tiergestützten Intervention eine qualitativ hochwertige Dienstleistung entwickelt, welche landwirtschaftlichen Betrieben die Möglichkeit eröffnet, sich eine neue Einkommensschiene aufzubauen. Die Ausgangsbasis ist eine fundierte Qualifikation im landwirtschaftlichen und sozialen Bereich. Der nächste LFI-Zertifikatslehrgang „Tiergestützte Intervention am Bauernhof“ startet im April. Im Lehrgang wird vermittelt, wie landwirtschaftliche Nutztiere am Bauernhof gezielt für pädagogische, therapeutische oder soziale Zwecke bei unterschiedlichen Zielgruppen eingesetzt werden können. Der Lehrgang wird an zwei Tagen/ Monat bis November 2017 abgehalten. Eine Infoveranstaltung findet am Do, dem 28. Jänner um 16 Uhr am Heffterhof in Salzburg statt. Infos und Anmeldung: Johanna Bäckenberger, Tel. 01/5051891/22, www.oekl-tgi.at

Die Familie Frühwald setzt mit ihrem Obstbaubetrieb verstärkt auf Direktvermarktung.

Foto: Weinberger

GENUSSKRONE GIBT DIREKT VERMARKTUNGSBETRIEB NEUE IMPULSE

Qualität im Vordergrund Der Obstbaubetrieb Frühwald in Reinsberg, Niederösterreich, qualifizierte sich für die GenussKrone 2014/2015 und setzt verstärkt auf Direktvermarktung. DESIRÉE BRUHIN, AGRAR.PROJEKT.VEREIN

Der Bio-Bauernhof „Hechal“ an der Eisenstraße feierte vergangenes Jahr sein 200-jähriges Bestehen. Seit 2006 führen Daniela und Augustin Frühwald den 58 ha großen Familienbetrieb erfolgreich im Vollerwerb. „Unsere Obstprodukte erhielten bei der AbHof-Messe Wieselburg zahl-

reiche Preise und ,Die Goldene Birne‘. Mit dem ,Mostviertler Birnmostcuvee‘ waren wir GenussKrone-Landessieger 2014/2015“ erklärt Mostsommelier Augustin Frühwald, der kürzlich die Ausbildung zum Obstverarbeitungsmeister abschloss, voller Stolz. Der Austausch mit anderen GenussKrone-Siegern gab seinem Hof neue Impulse und durch die Auszeichnung stieg die Produktnachfrage.

Direktvermarktung und Vielfalt Allen GenussKrone-Betrieben empfiehlt er Eigeninitiative zu zeigen und die Chance, neue Wege zu beschreiten, zu nutzen. Sonnengereiftes Obst wird in Fruchtsäfte, spritzi-

ge Obstperlweine, Moste und Edelbrände veredelt und regional vermarktet. Vor zwei Jahren wurde der Hofladen mit Schaubrennerei, wo kommentierte Produktverkostungen angeboten werden, eröffnet. Nun soll das alte, renovierte Presshaus zu einem Museum über den Obstbau im Mostviertel werden. Neben der Obstverarbeitung wird am Bauernhof die seltene Rinderrasse „Ennstaler Bergschecken“ mit 30 Mutterkühen gezüchtet. Die eigenen Schweine werden zu würzigen Rohpökelwaren verarbeitet und auf Vorbestellung gibt es frisches Bauernbrot. Im Sommer werden zusätzlich Zeltflächen und Jugendlager für Gruppen angeboten. www.genusskrone.at www.hechal.at

GUTES VOM BAUERNHOF

Weihnachtsmarkt begeisterte über 6.000 Besucher Bäuerliche Schmankerl boten am verlängerten zweiten Adventwochenende im Wiener Theatermuseum 21 „Gutes vom Bauernhof“-Betriebe. Fünf Tage hieß es in stimmungsvoller Atmosphäre kulinarische Erlebnisse der besonderen Art zu genießen und kunstvolle Geschenkideen für seine Lieben zu erwerben. Über 6.000 Gäste waren begeistert, wieder garantiert bäuerliche Produkte im Herzen Wiens zu erhalten. Die prächtigen barocken Räumlichkeiten erstrahlten in weihnachtlicher Dekoration und sorgten für ein stilvolles Ambiente. Foto: APV Bruhinu Stinglmayr


BAUERNJOURNAL GESUNDHEIT J Ä N N E R 2 01 6

APOTHEKER UND LANDWIRT:

„Uns verbindet die Natur“ Österreich ist (zum Glück) anders: Hierzulande ist das Netz an Apotheken auch im ländlichen Raum sehr dicht – im Gegensatz zu vielen anderen Ländern. JOSEF SIFFERT, LK ÖSTERREICH

Apotheken bieten heute viel mehr als nur Medikamente an. Insgesamt 1.400 Apotheken zählt man in ganz Österreich, rund die Hälfte davon versorgt die ländliche Bevölkerung, weiß der Präsident der Österreichischen Apothekerkammer, Mag. pharm. Max Wellan. „Damit erreichen wir eine gute Flächendeckung“, so Wellan, „die Österreich von so manchen anderen Ländern positiv unterscheidet: Es gibt Länder, in denen neue Apotheken nur noch in Einkaufszentren in der Nähe von Städten errichtet werden. In Schweden beispielsweise sind die Apotheken als Handelsketten organisiert und am Land gibt es kaum ein Angebot.“ Österreich ist anders. Wellan: „Bei uns entstehen neue Apotheken immer in der Nähe von Menschen oder in wachsenden Gemeinden.“ Dass 50 Prozent der Neueröffnungen im ländlichen Bereich stattfinden, belegt Wellans Aussage. Angenehmer Nebeneffekt einer neuen Apotheke: Studien haben nachgewiesen, dass sich die Infrastruktur und die Nahversorgung verbessern, wenn sich eine Apotheke ansiedelt. Wellan weiter: „Um den Kunden jedoch auch entsprechende Qualität liefern zu können, braucht es eine gewisse Mindestgröße. Wird die nicht erreicht, springen die Hausärzte mit ihrer Hausapotheke ein.“

Für die Gesundheit am Land fühlen sich daher Apotheker und Ärzte gleichermaßen verantwortlich. Wellan spricht aus der Praxis, wenn er ein „Hand in Hand“ beider Berufe diagnostiziert.

Ein System des „Ineinandergreifens“ Ein Beispiel? Klar: Der Patient misst in der Apotheke seinen Blutdruck oder seine Lungenfunktion. Ergebnis: Nicht in Ordnung. Was folgt, ist die Ermunterung, den nächsten Arzt zu konsultieren. „Das ist ein System des Ineinandergreifens“, mit dem die Schwellenangst eines Arztbesuches wirksam abgebaut werden kann, weiß der Interessenvertreter. Aber die Zusammenarbeit geht noch weiter: „Heute müssen Patienten oft acht bis zehn, ja sogar 20 Mittel gleichzeitig und dauernd einnehmen: Da kooperiert man eng mit den Ärzten, um unerwünschte Wechselwirkungen für den Patienten zu vermeiden.“ Auch gemeinsame Gesundheitstage und andere „public health“-Angebote würden einerseits die Kooperation beider Berufsgruppen zeigen und andererseits die jeweilige Gemeinde für die Bürger attraktiver machen.

Apotheken haben sich gewandelt: Neben Medikamenten bieten sie heute auch vielfach andere Produkte an. Was war der Grund für diese Entwicklung? Wellan kurz und bündig: „Der Gesundheitsbegriff hat sich verändert. Heute steht die Lebensqualität viel stärker im Mittelpunkt.“ Oder: „Es gibt auch Krankheiten, bei denen die Körperpflege eine wesentliche Rolle spielt.“ Und die Menschen wollen vorsorgen. Das alles hat das Angebot vom Medikament hin zu Pflegeprodukten, hin zu Tees oder zu Nahrungsergänzungsmitteln erweitert. Wellan wartet mit einer Zahl auf: „Eine durchschnittliche Apotheke hat rund 5.000 verschiedene Produkte auf Lager. Und sie kann 200.000 Produkte in ganz Österreich innerhalb weniger Stunden besorgen.“

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dikamentenmissbrauch. Wir sind stolz darauf, dass der Arzneimittelkonsum in Österreich niedriger ist als in vergleichbaren Ländern.“ Und ergänzend: „Es geht uns Apothekern um die optimale und nicht um die maximale Anwendung.“ Wellan greift auch ein heißes Eisen an, wenn er auf das Thema Antibiotika zu sprechen kommt: „Die Apotheker sind die Hüter des Arzneischatzes. Und dazu gehören auf jeden Fall Antibiotika, die helfen.“ Daher empfiehlt er einen „vernünftigen Umgang“ mit Antibiotika, sowohl in der Humanals auch in der Veterinär-Medizin: „Denn die Wirksamkeit dieser Mittel muss erhalten bleiben und Resistenzen sollen vermieden werden.“ Wo treffen sich Apotheker und Landwirt noch? Wellan: „Uns verbindet die Natur. Vor allem am Land machen Apotheken immer wieder HeilkräuterWanderungen oder legen Heilpflanzen-Gärten an, in denen sie dann für Interessierte Führungen veranstalten. Wellan: „Es ist ein wenig in Vergessenheit geraten. Aber es gibt nicht nur eine traditionelle chinesische oder tibetische Medizin, es gibt auch eine traditionelle europäische Medizin. Und diese bedient sich vielfach heimischer Heilpflanzen.“ Womit sich der Kreis zur Landwirtschaft schließt.

Drugstores: Höherer Medikamentenkonsum In vielen Ländern gibt es Medikamente, die bei uns nur in Apotheken erhältlich sind, in sogenannten Drugstores. Eine wünschenswerte Entwicklung? Wellan: „Nein. Denn Supermarkt-Lockangebote führen zu höherem Konsum und nachgewiesenermaßen mehr körperlichen Problemen durch Me-

APOTHEKERK AMMERPÄSIDENT WELLAN: Vernünftiger Umgang mit

Medikamenten ist wichtig.

Fotos: Apothekerkammer


BAUERNJOURNAL GESUNDHEIT

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J Ä N N E R 2016

RINDERRASSEN

„Unberührte Schönheit“ Werner Lampert, Erfinder von „Ja Natürlich!“ und „Zurück zum Ursprung“, hat es sich nun zur Aufgabe gemacht, die Geschichte der Kühe zu erzählen. Menschen leben seit etwa 10.000 Jahren mit Rindern. Die ältesten Funde des Hausrindes in Europa wurden in Thessalien entdeckt und sind etwa 8.500 Jahre alt. In seinem Buch „Unberührte Schönheit – Reisen zu den ursprünglichen Kühen der Welt“ reist Lampert um die Welt, von Österreich bis Bhutan und von Tibet bis in die Mongolei, um 100 ursprüngliche, indigene Kuhrassen zu finden. Seine Überzeugung: „Indigene Kühe

sind robust und spezialisiert. Sie sind Kletterer, Wildtiere, kampferprobt und in manchen Regionen der Welt heilig. Sie werden eines Tages das Überleben der Menschheit sichern.“ Das 419 Seiten starke „Coffee Table Book“ beeindruckt unter anderem durch die atemberaubenden Fotografien, spannende Fakten zu jeder einzelnen Rasse und tiefgründige Essays. Erschienen ist das Buch im Servus Buchverlag, 1. Auflage. ISBN: 978-3-71040050

DIE KRANKENVERSICHERUNG FÜR BÄUERINNEN UND BAUERN gibt es seit 1965. Über die Errungenschaften der letzten 50 Jahre freuen sich Obfrau Vizepräsidentin Theresia Meier und Generaldirektor Franz Ledermüller Foto: SVB

SEIT 1965: KRANKENVERSICHERUNG FÜR BÄUERINNEN UND BAUERN

50 Jahre Bauernkrankenversicherung Die Gesundheitsversorgung in Österreich ist für alle Berufsgruppen selbstverständlich. Doch das war nicht immer so: Selbstständige Bäuerinnen und Bauern bekamen als letzte Berufsgruppe 1965 mit der Einführung der Bauern-Krankenversicherung eine soziale Absicherung. Es ist Alois Scheibenreif und Johann Haider zu verdanken, dass es gelang, sowohl die Bäuerinnen und Bauern als auch die politischen Entscheidungsträger von der Notwendigkeit einer sozialen Absicherung in Form einer gesetzlichen bäuerlichen Krankenversicherung zu überzeugen. Im Laufe der Zeit ist die schrittweise Adaptierung und Erweiterung des Leistungsrechts für Bäuerinnen und Bauern gelungen. Das derzeitige Leistungsspektrum umfasst neben jenen für alle Berufsgruppen selbstverständlichen Leistungen wie ärztlicher Hilfe, Kinderbetreuungsgeld oder Versorgung mit Heilbehelfen oder Hilfsmitteln auch Bauernspezifika wie die Betriebshilfe. Mit der Einfüh-

rung des SVB-Krankenscheines im Jahr 1998 war auch die Vorfinanzierung einer Arztrechnung Geschichte.

Von der Versorgung zur Vorsorge Während der letzten fünf Jahrzehnte hat sich die bäuerliche Krankenversicherung von der Versorgungskasse zur Vorsorgekasse hinentwickelt. Eine breite Palette an Vorsorgemaßnahmen wie Vorsorgeuntersuchungen, Gesundheitsaktionen, Erholungsaufenthalte oder Heilverfahren bzw. Rehabilitationsaufenthalte soll dem Entstehen von Krankheiten entgegenwirken bzw. den Verbleib im Erwerbsleben bzw. in der Gesellschaft ermöglichen.

Die Hürden der Geschichte Der Weg der bäuerlichen Krankenversicherung ging nicht immer nur bergauf, sondern hat auch finanzielle Talfahrten hinter sich. Durch die enge Zusammenarbeit zwischen den Verantwortungsträgern der SVB, sowohl seitens des Büros als auch der Selbstverwaltung, mit jenen der Politik ist es immer wieder gelungen das Ruder herumzureißen und eine

finanzielle Gesundung zu erreichen, die kräftige Einschnitte auch in der Verwaltung und der Organisation forderte. Heute braucht die SVB vor keinem Vergleich mit anderen Krankenversicherungen zurückzuschrecken. Die bäuerliche Krankenversicherung ist dank der gesetzten und gemeinsam getragenen Maßnahmen finanziell gut aufgestellt und neben der Unfall- und Pensionsversicherung der dritte Leistungsbereich, welcher von der SVB gemeinsam wahrgenommen wird. Bäuerinnen und Bauern haben somit einen Ansprechpartner in allen Belangen der bäuerlichen Sozialversicherung. Die SVB bietet Bäuerinnen und Bauern einen umfassenden Sozialversicherungsschutz, nicht nur für Betriebsführer, sondern auch für die Familienangehörigen, und das mit einem berufsspezifischen Beitragssystem. Dieses bietet die Möglichkeit der Beitragsberechnung anhand des Pauschalsystems (Einheitswert) oder der Beitragsgrundlagenoption. Ziel des bäuerlichen Sozialsystems ist es, die Leistungen in vielen Bereichen so zu gestalten, dass sie bäuerlichen Anforderungen gerecht werden, ohne auf der anderen Seite die Betriebe finanziell zu überfordern.


BAUERNJOURNAL INVEKOS J Ä N N E R 2 01 6

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AM 17. DEZEMBER WURDEN DIE VORSCHUSSZAHLUNGEN DER DIREKTZAHLUNGEN AUSBEZAHLT

Vorschusszahlung: Von Fall zu Fall verschieden Am 17. Dezember wurden österreichweit an ca. 98.500 Landwirte rund 349,5 Mill. € als Vorschusszahlung für die Direktzahlungen von der AMA überwiesen. Die endgültige Auszahlung erfolgt Ende April. Nachdem am 18. November die Vorschusszahlung für ÖPUL und Ausgleichszulage erfolgt ist, wurde am 17. Dezember die Auszahlung der Direktzahlungen durch die AMA vorgenommen. Grundlage für die Vorschusszahlung ist ein vereinfachtes Berechnungsmodell, um überhaupt noch eine Zahlung 2015 leisten zu können. Der vorgesehene Prozentsatz für die Auszahlung beträgt 50 %, abgeleitet von den Zahlungen des Jahres 2014. Berücksichtigt werden die „Einheitliche Betriebsprämie (EBP) 2014“ sowie der EU-Anteil der „Mut-

terkuh- und Milchkuhprämie 2014“. Dieser betrug z. B. bei der Mutterkuhprämie 2014 200 € pro Mutterkuh.

Flächenbasis MFA 2015 Die Flächenbasis der Auszahlung ist die Fläche aus dem MFA 2015. Almen und Hutweiden werden mit dem Verringerungskoeffizient von 80 % berücksichtigt. Eine weitere Berücksichtigung findet das Verhältnis der beantragten beihilfefähigen Flächen 2015 mit der ermittelten Fläche 2014. Dies fließt anhand eines Auszahlungsfaktors in die Berechnung ein (Auszahlungsfaktor = Fläche in Hektar 2015/Fläche in Hektar 2014). Maximal kann ein Auszahlungsfaktor von 1,5 gewährt werden.

Keine ZA-Neuzuteilung Mit der Vorschusszahlung findet keine Zuteilung der Zahlungsansprüche (ZA) statt. Demzufolge bleibt auch die Auf- und Abschmelzung unberücksichtigt. Auch das Topup für Junglandwirte mit zu-

B E I S PI E L 1: B E T R I E B A Betriebsdaten MFA 2014 – Fläche 16 ha EBP 2014 5.000 € Mutterkuhprämie 2014 400 € MFA 2015 – Fläche (2 ha Zupachtung) 18 ha Berechnungsschema: Flächenfaktor: Fläche 2015/Fläche 2014 (max. 1,5): 18 ha/16 ha = 1,125 Referenzbetrag 2014 x 50 %: 5.400 € x 50 % = 2.700 € 50 % Anteil x Flächenfaktor = 2.700 € x 1,125 = 3.037,50 € Vorschusszahlung 2015 = 3.037,50 € B E I S PI E L 2: B E T R I E B B Betriebsdaten MFA 2014 – Fläche 20 ha EBP 2014 6.000 € MFA 2015 – Fläche (3 ha Verpachtung) 17 ha Berechnungsschema: Flächenfaktor: Fläche 2015/Fläche 2014 (max. 1,5): 17 ha/20 ha = 0,85 Referenzbetrag 2014 x 50 %: 6.000 € x 50 % = 3.000 € 50 % Anteil x Flächenfaktor = 3.000 € x 0,85 = 2.550 € Vorschusszahlung 2015 = 2.550 €

BETRIEBE, DIE 2014 keine Mutterkuh-, Milchkuh- oder Einheitliche Betriebsprämie erhielten, werden keine Vorschusszahlungen bekommen. Foto: Fürstaller

sätzlich 72 €/ZA, die Zuteilung von ZA aus der nationalen Reserve und die gekoppelte Stützung für den Almauftrieb mit 62 € für Muttertiere und 31 € für sonstige Tiere werden erst bei der endgültigen Auszahlung angerechnet.

Betriebe ohne Vorschusszahlung Der Berechnungsmodus setzt voraus, dass ein Antragsteller einen Referenzbetrag 2014 hat, um bei der Vorschusszahlung berücksichtigt werden zu

können. Daher werden jene Betriebe keine Vorschusszahlung erhalten, die 2014 keine Einheitliche Betriebsprämie, Mutterkuh- oder Milchkuhprämie erhalten haben. Auch Spezialfälle beim Bewirtschafterwechsel im Zeitraum zwischen MFA 2013 und MFA 2015 können im vereinfachten Berechnungsschema ohne Auszahlung bleiben. Jeder Antragsteller wird über die Vorschusszahlung per Schreiben von der AMA informiert. Es gibt keine Bescheide, daher ist ein Einspruch nicht möglich. Die Ergebnisse der Vorschusszahlung werden vorweg auch im eAMA (ePostkasten) für den Betrieb zur Verfügung gestellt.

Endgültige Auszahlung Die endgültige Abrechnung für das Antragsjahr 2015 wird voraussichtlich Ende April erfolgen. Mit dieser Endberechnung wird dann unter Berücksichtigung des neuen Flächenmodells (neue ZA, Top-up, gekoppelte Almprämie usw.) und der Ergebnisse der Verwaltungsund Vor-Ort-Kontrolle genau abgerechnet. Der Differenzbetrag zur Vorschusszahlung wird dann zur Auszahlung gebracht bzw. rückgefordert.

B E I S PI E L 3 Soll verdeutlichen, wie sich die Berechnung bei Betrieben mit Alpung (= anteilige Almfutterfläche) auswirkt, auch wenn alle bewirtschafteten Flächen gegenüber dem Vorjahr unverändert geblieben sind. 2014: Heimfläche 10 ha anteilige Almfutterfläche 10 ha Berechnungsgrundlage 2014 20 ha 2015: Heimfläche 10 ha anteilige Almfutterfläche 10 ha (Verringerungsfaktor 80 % = 2 ha) Berechnungsgrundlage 2015 12 ha Berechnung der Vorschusszahlung: Flächenfaktor: Fläche 2015/Fläche 2014 (12 ha/20 ha = 0,6) Summe Einheitliche Betriebsprämie + Tierprämien 2014 x 0,6 x 50 % Somit beträgt in diesem Beispiel die Vorschusszahlung aus der 1. Säule (Direktzahlungen) 30 % der Zahlung des Jahres 2014.


BAUERNJOURNAL LEBENSQUALITÄT

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J Ä N N E R 2016

EINE BIOBÄUERIN ERZÄHLT, WIE DIE DIAGNOSE BRUSTKREBS IHR LEBEN VERÄNDERTE

„Ich bin wieder zurück im Leben“ Leistungsfähig zu sein, ist im bäuerlichen Berufsbild ein wichtiger Wert, der wenig Störung zulässt. Doch wie ist es, wenn dieser Wert auf dem Prüfstand steht? Was passiert, wenn die Diagnose Brustkrebs alles durcheinanderbringt? FRIEDERIKE SCHMITL, LQB BAUERNHOF BURGENLAND

Ida Traupmann, eine 54-jährige engagierte Biobäuerin und Funktionärin aus dem Südburgenland, gibt offenherzig ihre persönlichen Erfahrungen aus dieser schwierigen Lebensphase preis. Anfang des Jahres 2014 wurdest du mit der Diagnose Brustkrebs konfrontiert. Wie bist du mit dieser schwierigen Situation umgegangen ? Traupmann: Die Diagnose war für mich ein Schlag ins Bäuerliches Sorgentelefon

Beratung und Information Lebensqualität Bauernhof ist eine bundesweite Einrichtung der Landwirtschaftskammern für Bauernfamilien in schwierigen Lebenssituationen. Telefonische Beratung bei Problemen, Sorgen und Konflikten erhält man am österreichweiten bäuerlichen Sorgentelefon unter Tel. 0810/676810. In den Bundesländern Kärnten, Salzburg, Tirol und Niederösterreich stehen zusätzlich Mitarbeiter für psychosoziale Beratungen und Unterstützung zur Verfügung. www.lebensqualitaetbauernhof.at

so, wie du bist.“ Das ist ein großes Glück, denn ich weiß, dass die Krankheit auch für den Partner eine massive Belastung und Herausforderung darstellt. Wir können sehr gut miteinander reden, so konnte ich offen über meine Krankheit, meine Sorgen und Ängste sprechen.

IDA TRAUPMANN sieht zuversichtlich in die Zukunft. Die Arbeit in der Landwirtschaft hilft ihr dabei. Dazu gehört auch der Bauernladen in Güssing, den sie seit fast 15 Jahren erfolgreich führt. Foto: LK Österreich

Gesicht. Meine Schwester verstarb 2011 an Brustkrebs, obwohl wir genetisch nicht vorbelastet sind. Daher wollte ich mich der Krankheit stellen, denn der frühe Tod meiner Schwester ist für uns alle schwer zu überwinden. Ich wollte alle Energie in die Zukunft investieren, um weiterhin für meine Familie da zu sein. Ich sage immer: „Unkraut verdirbt nicht.“ Wie verlief die Behandlung? Traupmann: Nach der gelungenen Operation war ich frohen Mutes. Ich dachte, dass ich nur Bestrahlungen bekomme, doch dann war alles anders. Es wurde mir eine Chemotherapie, eine zusätzliche Wirkstofftherapie und für fünf Jahre eine Hormontherapie verordnet. Darüber war ich wirklich verzweifelt. Wie verlief während der Behandlungszeit der betriebliche Alltag ? Traupmann: Während meiner betrieblichen Auszeit stellten wir einen Betriebshelfer an, aber auch Freunde und Familie haben meine Arbeitskraft sehr gut ersetzt. In dieser Zeit habe ich bemerkt, wie wichtig

es ist, in Zeiten, wo alles rundläuft, Freundschaften und die familiäre Gemeinschaft zu pflegen. Das kommt einem dann zugute. Wie sah dein persönlicher Alltag aus? Traupmann: Während der gesamten Therapiezeit habe ich, so gut es ging, gearbeitet. Die Arbeit entspannte mich, brachte mich auf andere Gedanken. Phasenweise litt ich unter starken Schmerzen und großer Übelkeit und habe mit meinen Tiefs die Toleranz meiner Familie stark gefordert. Du bist in einigen Vereinen aktiv tätig. Gab es auch hier Veränderungen? Traupmann: Wenn es möglich war, ging ich zu örtlichen Veranstaltungen und war bereit, mein Leid auch nach außen zu tragen. Das hat mir Kraft gegeben. Ich habe mich auch optisch nicht versteckt und trug nach dem kompletten Haarausfall kaum meine Perücke. Wie erging es deinem Partner mit deiner Erkrankung? Traupmann: Mein Mann sagte immer: „Ich nehme dich

Wo tankst du sonst noch Kraft? Traupmann: Besonders wichtig ist mir das Leben in und mit der Natur. Ich finde, wer die Natur genau beobachtet und bewusst wahrnimmt, entwickelt auch gegenüber der Schöpfung eine höhere Wertschätzung und Dankbarkeit. Das führt zu innerer Zufriedenheit. Wie fühlst du dich derzeit ? Traupmann: Ich kann meinen Arbeitsalltag wieder gut bewältigen, aber die Leistungsfähigkeit ist beeinträchtigt. Tägliche ein- bis zweistündige Pausen sind notwendig. Auch das muss man annehmen. Dann kommt man viel besser mit der Situation zurecht. Bei den derzeitigen gesellschaftlichen Veränderungen steht der Glaube stark im Mittelpunkt vieler Diskussionen. Ist der Glaube für dich wichtig? Traupmann: Ich glaube an Gott, und wenn ich meine Krankheit und deren Verlauf betrachte, auch an „Schutzengel“. Der Glaube kann ein sehr großer Anker sein. Als meine Schwester erkrankte, hat sie sich zum Ziel gesetzt, wenigstens 55 Jahre alt zu werden, und obwohl es ihr sehr schlecht ging, hat sie das geschafft. Ich sage mir, ich möchte 100 Jahre alt werden, und wenn ich 99 Jahre alt werde, dann hatte ich ein schönes, erfülltes Leben …


BAUERNJOURNAL FORST J Ä N N E R 2 01 6

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MEIN BETRIEB, MEINE ZUKUNF T – WALDWIRTSCHAFTSPLAN

Gute Planung – Erfolg im Wald Durch die Erstellung eines Waldwirtschaftsplans kann das Potenzial des Waldes optimal und nachhaltig genutzt und damit die Wertschöpfung und das Einkommen des Waldbesitzers erhöht werden. THOMAS LEITNER, LK ÖSTERREICH

Im Auftrag des BMLFUW wurde im Rahmen der Initiative „Unternehmen Landwirtschaft 2020“ in Zusammenarbeit mit den Landwirtschaftskammern und den Ländlichen Fortbildungsinstituten ein Schwerpunktprogramm zur Stärkung der Unternehmerkompetenz entwickelt. Es beinhaltet ein umfassendes Bildungs- und Beratungsangebot, das auf Länderebene über die mehrjährige Kampagne „Mein Betrieb – Meine Zukunft“ in ganz Österreich umgesetzt wird.

Mehr als nur bunt gefärbte Karten Unter dem Motto „Bildung säen, Beratung nutzen und Erfolg ernten“ ist auch die Erstellung von Waldwirtschaftsplänen ein Schwerpunkt. Seit Beginn der Kampagne 2011 haben sich rund 1.150 Betriebe mit einer Fläche von ca. 29.000 ha dazu entschieden, einen Waldwirtschaftsplan zu erstellen und somit Informationen und Planungsgrundlagen für eine erfolgreiche Waldbewirtschaftung zu haben. Der Waldwirtschaftsplan gibt einen hervorragenden Überblick über die ein-

MIT DEM WALDWIRTSCHAFTSPLAN kann die Wertschöpfung und das Einkommen aus dem eigenen Wald erhöht werden. Foto: LK Niederösterreich

zelnen Waldbestände, deren Leistungspotenzial sowie mögliche Nebennutzung. Das Kernelement bildet das Kartenwerk mit der übersichtlichen Darstellung des Waldbesitzes – mit einem Blick erhält man z. B. Informationen über das Alter, das Flächenausmaß oder notwendige Maßnahmen. Im schriftlichen Teil findet man Bestandes- und Standortsbeschreibungen sowie die Zusammenfassung der wichtigsten forstlichen Kennzahlen: Holzvorrat, Zuwachs und die potenzielle Nutzungsmenge. Anhand dieser Kennzahlen und in Abstimmung mit den speziellen Betriebszielen des Waldbesitzers werden Bewirtschaftungsmaßnahmen mit Dringlichkeitsangaben für die nächsten zehn Jahre abgeleitet. Zusätzlich kann der schriftliche Teil auch Empfehlungen für weitere Maßnahmen enthalten, wie z. B. Vorschläge für die Verbesserung der Grob- bzw. Feinerschließung, welche für eine moderne und nachhaltige Bewirtschaftung notwendig sind. Der Waldwirtschaftsplan ist die Grundlage für eine nach-

haltige und zielgerichtete Waldbewirtschaftung. Dadurch kann die Wertschöpfung und das Einkommen aus dem eigenen Wald erhöht werden. Mit der übersichtlichen Darstellung der Bewirtschaftungsmaßnahmen in Dringlichkeitsstufen als Arbeitsplan werden die Arbeitseinsätze optimiert und somit auch die Waldpflegeund Holzerntekosten gesenkt. Aber auch der Wald selbst profitiert. Durch regelmäßige Pflege- und Durchforstungseingriffe wird der Zustand und die Vitalität des Waldes verbessert und die Anfälligkeit gegenüber Schadereignissen verringert.

Der Weg zum eigenen Waldwirtschaftsplan Zunächst müssen die Betriebsziele gemeinsam definiert und festgelegt werden. Aufgrund aktueller Grundbuchauszüge können die Flächen am Luftbild digitalisiert und grob ausgeschieden werden. Während der Begehung der Flächen werden die Daten für die forstlichen

Kennzahlen erhoben sowie die nötigen Maßnahmen mit Dringlichkeit notiert. Abweichungen des Luftbildes zur tatsächlichen Situation, z. B. neue Wege oder veränderte Bestandesgrenzen, können in der Karte eingezeichnet werden. Nach den Außenaufnahmen wertet der Forstberater die Daten aus, erstellt das aktualisierte Kartenwerk und den schriftlichen Teil. Bei der Übergabe des fertigen Waldbewirtschaftungsplans werden die Ergebnisse und notwendigen Maßnahmen gemeinsam diskutiert. Nähere Informationen zur Erstellung, zu Kosten und Fördermöglichkeiten bei den Forstberatern der Landwirtschaftskammern. Weiterbildung über das LFI

„Bildung säen, Beratung nutzen und Erfolg ernten“ Unter www.meinbetriebmeinezukunft.at erhalten Waldbewirtschafterinnen und Waldbewirtschafter weitere Informationen zu dem umfangreichen Bildungs- und Beratungsangebot innerhalb dieser Initiative. Die neu entwickelte Bildungsund Beratungslandkarte (www.lfi.at/blk) gibt einen umfassenden Überblick über eine Vielzahl an Kursen, Seminaren und Beratungsangeboten für die gesamte bäuerliche Familie. Erstmals ist dadurch eine individuelle Suche im gesamten LFI-Bildungsangebot und gleichzeitig innerhalb des LK-Beratungsangebotes möglich. Damit lässt sich der passende Kurs oder die gesuchte Beratung leicht finden.


BAUERNJOURNAL AGRARMARKT AUSTRIA

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J Ä N N E R 2016

MODERN, ÜBERSICHTLICH UND AUSSAGEKRÄFTIG: WWW.AMA-INFO.AT

Neue Website der AMA-Marketing Seit kurzem ist die neue Website der AMAMarketing unter www. ama-info.at online. Sie wurde sowohl inhaltlich als auch grafisch völlig überarbeitet. Auch die Struktur wurde komplett neu aufgesetzt. Ziel bei der Strukturierung der neuen Website war, dass die User mit maximal drei Klicks zu den relevanten Artikeln kommen. Auf der Einstiegsseite können sich die Neue AMA-Broschüre

Bio übersichtlich erklärt Jeder spricht darüber, jeder hat seine Meinung darüber. Doch was genau ist Bio? In einer neuen Broschüre der AMA sind die wichtigsten Kriterien einfach, aber umfassend zusammengestellt. Auf 28 Seiten werden folgende Kapitel beleuchtet: n Wie erkennt man Bio-Lebensmittel ? n Was bedeutet Bio bei Pflanzen? n Was bedeutet Bio bei Nutztieren? n Was muss ein Bio-Landwirt beachten? n Wie wird Bio kontrolliert ? Diese Broschüre ist sowohl für Bio-Einsteiger als auch für Mehr Bio. Mehr Qualität. Meine Bio-Lebensmittel Bio-Experten eine hilfreiche Information. Gratis zu bestellen unter http://shop. amainfo.at

angegeben. Die Volltextsuche hilft, gewünschte Inhalte schnell zu finden. Für interessierte Neueinsteiger erklärt eine Schritt-für-Schritt-Anleitung den Weg zur Teilnahme. Der gesamte Bereich ist ohne Passwort frei zugänglich.

Transparenz

MIT MAXIMAL DREI KLICKS die für sich relevanten Inhalte finden – das war das Ziel bei der Strukturierung der neuen Website. Fotos: AMA-Marketing GesmbH

User nach ihren Anforderungen entscheiden. Es gibt einen Bereich für Konsumenten mit Information über die Zeichen der AMA und ausführlichen Erläuterungen über sämtliche AMA-Produkte. Der Bereich „Zusammenarbeit“ wurde für Landwirte und Lizenznehmer angelegt. Teilnehmer fin-

den darin sämtliche Richtlinien, Merkblätter, Checklisten, zugelassenen Kontrollstellen und vieles mehr.

Für Landwirte In jedem Produktbereich sind die zuständigen Ansprechpartner mit allen Kontakten

„Wir wollen damit auch gegenüber den Konsumenten transparent sein und unsere Kriterien öffentlich sichtbar machen“, erklärt Helmut Lackner, Projektleiter der neuen Website. Wie schon bisher gibt es einen ausführlichen Pressebereich, die frei nutzbare Fotodatenbank und eine umfassende Sammlung aktueller Marktzahlen. Im Bereich „Über uns“ sind neben allen Ansprechpartnern sämtliche öffentliche Berichte sowie Erläuterungen zur Geschichte und Aufgabe der AMA-Marketing zu finden. Über den Webshop können alle Broschüren, Kochbücher und Unterlagen der AMA bestellt werden.

FÜR JEDES ENDGERÄT: Die Inhalte der neuen Website werden auf jedem Gerät optimal angezeigt, egal ob PC, Laptop, Tablet oder auf Smartphones. Foto: AMA-Marketing GesmbH Diese Seite entstand in Kooperation mit der Agrarmarkt Austria Marketing GesmbH


Stadtlandwirtschaft | Jänner 2016

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Pflanzenschutz

Pflanzenschutz Sachkundeausweis „Sachkunde“ ist für die Verwendung von Pflanzenschutzmitteln in der Landwirtschaft erforderlich. Mit einer Vollmacht ist es möglich sämtliche Pflanzenschutzmit-

Ing. Philipp Prock philipp.prock@lk-wien.at

Seit dem 26.11. ist neben der Verwendung von Pflanzenschutzmittel auch für den Bezug von Pflanzenschutzmittel der Sachkundeausweis erforderlich. Eine Abgabe von Pflanzenschutzmittel durch den Handel sowie der Transport und die Anwendung durch nicht sachkundige Personen darf demnach nicht mehr erfolgen. Betroffen sind alle Pflanzenschutzmittel die im Pflanzenschutzmittelregister des Bundesamts für Ernährungssicherheit BAES eingetragen sind. Betroffen sind auch Produkte für den Biolandbau.

Anwendung von Pflanzenschutzmittel Für nicht Sachkundige Personen besteht die Möglichkeit, sämtliche Pflanzenschutzmitteltätigkeiten (Kauf, Transport, Lagerung, Anwendung) mittels einer Vollmacht zu übertragen. Die bevollmächtigte Person kann somit Pflanzenschutzmittel auf Name und Rechnung des Vollmachtgebers kaufen. Die bevollmächtige Person ist für die sachgerechten Anwendung, den Transport und für die Lagerung verantwortlich. Die Lagerung sollte am Betrieb des Vollmachtnehmers erfol-

gen. Besteht die Möglichkeit hierzu nicht, kann diese auch am Betrieb des Vollmachtgebers erfolgen. Der Zutritt zu den gelagerten Pflanzenschutzmitteln darf jedoch nur durch die bevollmächtigte Person gegeben sein. Die Aufzeichnungsverpflichtung (verwendetes PSM, Aufwandmenge, Anwendungsdatum, Kultur, Schlagbezeichnung) ist durch den Vollmachtnehmer zu erfüllen. Eine Kopie der PSM Aufzeichnungen muss jederzeit am Betrieb des Vollmachtgebers aufliegen.  VollmachtGEBER: natürliche oder juristische Person, die keinen PSA besitzt  VollmachtNEHMER: natürliche Person, die einen PSA besitzt

teltätigkeiten zu übertragen.

Fotoautor: BMLFUW

und giftige Pflanzenschutzmittel geändert. Es ist keine eigene Bezugsbewilligung mehr erforderlich. Der Pflanzenschutz-Sachkundeausweis berechtigt dann auch zum Bezug solcher Produkte.

Für Begasungsmittel im Vorratsschutz, und für Flüssigschwefel als Weinbehandlungsmittel ist weiterhin eine Bezugsbewilligung der Bezirksverwaltungsbehörde notwendig.

WIR LEBEN STADTLANDWIRTSCHAFT WIENER STUDENTINNEN UND STUDENTEN WIEN MARIAHILF

Gegenseitige Anerkennung Durch die Änderung des Wiener Pflanzenschutzmittelgesetzes werden nun auch Ausbildungsbescheinigungen anderer Bundesländer anerkannt. Es besteht nun somit keine Notwendigkeit mehr zusätzlich einen Sachkundeausweis im Bundesland Wien zu beantragen.

Änderung des Chemikaliengesetzes Mit 13.8.2015 wurde das Chemikaliengesetz für sehr giftige

wirlebenstadtlandwirtschaft.at


8 | Jänner 2016 | Stadtlandwirtschaft

Ackerbau

Gemeinsam ackern Der 6. Fachausschuss behandelte unter anderem die Themen Getreidepreise auf den Märkten, Pflanzenschutz und ÖPUL.

Die österreichische Hagelversicherung arbeitet zurzeit an einem

neuen Versicherungsmodell.

Ing. Philipp Prock

Pflanzenschutz

philipp.prock@lk-wien.at

Ing. Alexander Lorber (amtlicher Pflanzenschutzdienst, MA 42) berichtete über akutelle Tehmen betreffend wie die bundesländerübergreifende Anerkennung des Sachkundeausweises, den Kauf von Pflanzenschutzmittel ab dem 26. November 2015, Pflanzenschutzmittelgeräteüberprüfung ab 2016 sowie die Möglichkeit einer Vollmacht für den Kauf, die Lagerung und die Ausbringung von Pflanzenschutzmittel. Bezugnehmend auf den Sachkundenachweis, wurde das Gesetz novelliert und dahingehend angepasst, dass ab sofort die Sachkundeausweise anderer Bundesländer ohne Ausstellung einer zusätzlichen Karte in Wien anerkannt werden. Für den Kauf von professionellen Pflanzenschutzmitteln ist ab 26. November 2015 zwingend der Sachkundeausweis vorzulegen. Ohne den Ausweis dürfen keine Mittel ausgehändigt werden. Bezüglich Pflanzenschutzgeräteüberprüfung, gibt es bereits eine EU-Richtlinie, die eine Überprüfung der Geräte bis 26. September 2016 vorschreibt, allerdings gibt es noch keine landesweite Verordnung dazu und auch keine Regelung im Pflanzenschutzgesetz. Laut Ing. Lorber befindet sich diese

Am Donnerstag den 5. November fand die 6. Sitzung des Fachausschusses für Angelegenheiten der Land- und Forstwirtschaft statt. Der Vorsitz wurde von Präsident Ing. Franz Windisch geführt. Anwesend waren die Kammerräte Ulrike Jezik-Osterbauer, Ing. Michael Niedermayer, Leopold Schippani, Kurt Hoffmann, Karl Hopf, das kooptierte Mitglied Ök.Rat Otto Trunner, KDir. Ing. Robert Fitzthum, Ing. Philipp Prock und Irene Diendorfer.

Märkte und Preise Mag. Hannes Wanzenböck, RWA, sprach über die landwirtschaftlichen Erzeugnisse betreffend Produktion und Preise am österreichischen und europäischen Markt sowie dem Weltmarkt. Bei Weizen gibt es 2015 abermals eine Rekordernte mit 149,5 Mio. Tonnen. In Österreich liegen die Bioerträge für 2015, aufgrund des erhöhten Krankheitsdruckes (Gelbrost), unter dem Durchschnitt. Betreffend Preise kann seitens der RWA kein großes Preisversprechen gemacht werden, es ist abzuwarten wie sich der Weltmarkt noch entwickelt.

in Ausarbeitung und soll bis September 2016 fertig gestellt werden. Sicher ist, dass es in Wien keine zertifizierte Überprüfungsstelle geben wird. Seitens der Kontrollstelle (MA 42) besteht für nicht sachkundige Personen die Möglichkeit, sämtliche Pflanzenschutzmitteltätigkeiten (Kauf, Transport, Lagerung, Anwendung) mittels einer Vollmacht zu übertragen. Genauere Informationen hierzu finden Sie auf Seite 7.

ÖPUL und Einheitliche Betriebsprämie Die Auszahlung der ÖPUL Prämie erfolgte am 18. November. Hierbei werden rund 75 % der ermittelten Prämie ausbezahlt. Die Auszahlung der Einheitlichen Betriebsprämie erfolgte am 17. Dezember mit rund 50 %. Im Frühjahr 2016, voraussichtlich April, erfolgt die Endabrechnung. Des Weiteren berichtet Ing. Prock über die Weiter- und Ausbildungsverpflichtungen für ÖPUL 2015. So sind bei der Maßnahme „Umweltgerechte und biodiversitätsfördernde Bewirtschaftung“ sowie „Biologische Wirtschaftsweise“ jeweils 5 Stunden und bei der Maßnahme „Vorbeugender Grundwasserschutz“ 12 Stunden bis 31. Dezember 2018 zu absolvieren.

Fotoautor: Diendorfer/LK Wien

Trockenschadenmodell der Hagelversicherung Dipl.-Ing. Barbara Jaunecker, ÖHV, berichtet über das neue Produkt der Hagelversicherung. Aufgrund der extremen Wetterkapriolen der vergangenen Jahre (hohe Niederschläge, extreme Trockenheit) arbeitet die Österreichische Hagelversicherung derzeit an einem neuen Versicherungsmodell. Dieses, soll zusätzlich zu den bereits anderen versicherbaren Risiken auch das Risiko der extremen Trockenheit abdecken und soll für die Sparten Acker-, Grünland- und Obstbau erstellt werden. Derzeit wird noch intensiv gearbeitet, Kriterien für die Feststellung von Trockenschäden festzulegen. Erst nach Festlegung dieser Kriterien können Informationen über die Versicherungsprämien wiedergegeben werden. Das Produkt soll ab dem Jahr 2016 zur Verfügung stehen.

LFI Veranstaltungen Seitens des LFI Wien werden in der Bildungsperiode 2015/2016 wiederum eine Vielzahl an interessanten Veranstaltungen durchgeführt. Ing. Prock weist besonders auf Veranstaltungen hin, welche für die Weiterbildungsverpflichtung im ÖPUL 2015 angerechnet werden.


Stadtlandwirtschaft | Jänner 2016

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Gartenbau

Energiezukunft und Förderungen Wichtige Themenbereiche im Fachausschuss Gartenbau am 10. November 2015. 2015 war ein zufriedenstellendes Jahr für den Gartenbau. Fotoautor: Kurt Kracher

Dipl.-Ing. Birgit Szigeti birgit.szigeti@lk-wien.at

Am 10. November 2015 tagte der 8. Fachausschuss für Gartenbau unter dem Vorsitz von Vizepräsident Martin Flicker. Am Fachausschuss nahmen folgende Funktionäre teil: Vorsitzender Martin Flicker, Präsident Ök.-Rat Ing. Franz Windisch, Vizepräsident Ök.Rat Dipl.-Ing. Herbert Schilling, Ök.-Rat Ludwig Ableitinger, Herbert Jedletzberger, Leopold Schippani, Ing. Martin Merschl, Rosa Fuchs, Ulrike Jezik-Osterbauer, Kammerdirektor Ing. Robert Fitzthum sowie Dipl.-Ing. Klaus Zambra, Dipl.-Ing. Birgit Szigeti, Dipl.-Ing. (FH) Gregor Hoffmann und Dipl.-Ing. Markus Dorn.

LE-Programm 2014-2020 für den Gartenbau Alle bisher eingereichten Förderanträge werden je nach Einreichdatum und Vollständigkeit hinsichtlich der Fördervoraussetzungen beurteilt und nach vorgegebenen Kriterien bewertet. Sobald alle bis zu einem Stichtag vollständig eingelangten Anträge auf Einhaltung der Mindestpunkte überprüft sind, wird die Auswahl auf Basis des vorhandenen Budgets durchgeführt. Der Stichtag für das 1. Auswahlverfahren war der

30. Oktober. Weitere Stichtage sind der 30. November 2015 und der 29. Februar 2016.

Sturmversicherung ab 2015 Die neue Richtlinie für die Gewährung eines Zuschusses zu den Versicherungsprämien wurde seitens der Wiener Landesregierung am 16. Juni 2015 erlassen. Die Richtlinie tritt rückwirkend mit 1. Jänner 2015 in Kraft und gilt für sechs Jahre bis 31. Dezember 2020. Seitens der LK Wien konnte wieder ein jährlicher Zuschuss von 50 % aus Landesmitteln erreicht werden.

Energiezukunft Gartenbau Simmering Aufgrund der angekündigten Tariferhöhung der Fernwärme-Wien-Preise für den Gartenbau wurde von LK-Projekt NÖ-Wien GmbH eine Studie zum Thema „Energiezukunft in Simmering“ erstellt. Es geht dabei um einen standardisierten Vergleich von gängigen alternativen Energieträgern zur Fernwärme Wien. Für den weiteren Betriebserfolg ist es wichtig, eine persönliche Umfeldanalyse durchzuführen im Hinblick auf individuelle Einflussfaktoren. Es wurde auf die LFI-Veranstaltung in der LGV Frischgemüse am 25. November verwiesen.

Nachhaltigkeitsinitiative Gartenbau Im Rahmen der Nachhaltigkeitsinitiative Gartenbau wurde auf die nächste Veranstaltung „Forum Vorausdenken“ am 12. November in der Kammermeierei der HBLFA für Gartenbau Schönbrunn verwiesen, wo es um wichtige Themen, wie Ergebnisse der „Arbeitsgruppe Bio Gemüsebau Cluster Wien“, Ideen und Strategien zur Ökologisierung des Wiener Gartenbaus geht.

Garten- und Feldgemüseanbauerhebung 2015 Gemäß Verordnung des BMLFUW hat die Bundesanstalt Statistik Österreich eine Garten- und Feldgemüseanbauerhebung 2015 durchzuführen und muss auf der Grundlage der erhobenen Daten bis zum 30. September 2016 Statistiken hierfür erstellen. Diese wird als Vollerhebung durchgeführt und liefert wertvolle Erkenntnisse über die Entwicklung des österreichischen Gartenbau- und Feldgemüsesektors.

Branchenverband Obst, Gemüse und Gartenbau Präsident Ök.-Rat Ing. Windisch berichtete kurz über den aktuellen Stand der Umsetzung für den Branchenverband Obst- Gemüse und Gar-

tenbau. Ziel der Branche ist, eine Steigerung der Qualität und Wertschöpfung. Das geplante Kernteam für das Nationale Komitee sind die drei Bundesverbände für Obst-, Gemüse- und Gartenbau, der amc Austria (Interessensvertretung der österreichischen Obst- und Gemüseerzeugerorganisationen), das BMLFUW, die LK Österreich sowie der Bioverband. In einer Vielzahl an Workshops wurden Ziele und Leitbild für den Branchenverband erarbeitet. Eine endgültige Entscheidung zur Gründung eines Verbandes mit einem Nationalen Komitee wird im ersten Halbjahr 2016 erwartet.

Ertrags- und Marktsituation 2015 Sowohl im Gemüse- als auch Zierpflanzenbau war 2015 ein zufriedenstellendes Jahr in Bezug auf Preis- und Ertragsmengen.

Allfälliges Der nächste Fachtag für Gemüse-, Obst- und Gartenbau im Rahmen der Wintertagung 2016 findet am Mittwoch, den 10. Februar 2016 in der HBLFA für Gartenbau Schönbrunn statt.


10 | Jänner 2016 | Stadtlandwirtschaft

Regionale Lebensmittel

Die Qualität zählt Ab sofort können regionale Lebensmittel für Verwaltungsgebäude, Schulen oder Krankenhäuser eingekauft werden.

Das Prinzip Best - statt Billigstbieter wurde mit der Novelle zum Fotoautor: IStock Bundesbeschaffungsgesetz beschlossen.

Dr. Josef Siffert www.lko.at

„Täglich werden über zwei Millionen Mahlzeiten in Verwaltungsgebäuden, Schulen, Internaten, Kasernen, Krankenhäusern, Pflege- oder Altersheimen verzehrt. Ab jetzt können dafür regionale Lebensmittel eingekauft werden, da das Parlament mit der Novelle zum Bundesbeschaffungsgesetz das Prinzip Beststatt Billigstbieter beschlossen hat. Betroffen von dieser Neuregelung sind Eier, Milch, Butter, Fleisch, Obst und Gemüse. Nun gilt es, rasch alle Beschaffungspläne des Bundes und der Bundesländer dieser neuen Situation anzupassen. Auf

diese Weise können Regionalität, Frische und Nachhaltigkeit beim Lebensmitteleinkauf aktiv gelebt werden“, erklärte Hermann Schultes, Präsident der LK Österreich.

Statement der LK Wien Ök.-Rat Ing. Franz Windisch, Präsident der LK Wien: „Ich begrüße die Novelle zum Bundesbeschaffungsgesetz. Das Wiener Gemüse wird mit hohen Qualitätsstandards produziert und unterliegt regelmäßigen Kontrollen. Es freut mich, dass unsere lange Forderung, regionale Lebensmittel wertzuschätzen und Bewusstsein für österreichische Qualität zu schaffen, endlich durchgesetzt wurde.“

Erster Schritt – Liste erweitern „Der Bundesgesetzgeber hat mit dieser Novelle klargestellt, dass die hohen heimischen Standards, wie Gentechnikfreiheit oder bessere Tierwohl-Regeln, die vom ihm selbst für alle bäuerlichen Produzenten beschlossen worden sind, auch für die Einkäufe der öffentlichen Hand gelten sollen. In weiterer Folge ist das Bestbieterprinzip für Lebensmittel zu erweitern, beispielsweise um Getreideprodukte oder Käse. Die Novelle ist ein erster Schritt zu mehr Klarheit, weil Herkunft muss erkennbar sein“, stellte Hermann Schultes weiter fest.

Der Auslöser für die heutigen Änderungen im Bundesbeschaffungsgesetz war ursprünglich die Bauwirtschaft, die das Bestbieter- statt dem Billigbieterprinzip für die Baubranche verankert wissen wollte. Daher urgierten auch die Vertreter der Landwirtschaft eine entsprechende Berücksichtigung der Lebensmittel im Gesetz, denn wenn öffentliche Einrichtungen Lebensmittel in großem Umfang einkaufen, ist eine Ausschreibung notwendig. Mit dem neuen Bundesbeschaffungsgesetz ist es nun möglich allen Konsumenten hochwertige österreichische Qualität anzubieten.

Kurzmeldungen ÖWM-Datenbank aktualisieren Aktualisieren Sie im eigenen Interesse ihre Daten in der ÖWM-Datenbank. Besonders wichtig, die Aussteckzeiten 2016. Diese Daten werden nicht nur für Ihr Winzerprofil auf der ÖWM-Website und dem ÖWM-Online-Portal www. diereisezumwein.at verwendet, sondern auch für die Wiener Wein Website www.wienerwein.at. Für

den Login auf www.oesterreichwein.at benötigen Sie als Benutzername Ihre Winzer-ID, die Sie gerne bei Dipl.-Ing. Elmar Feigl unter elmar.feigl@lk-wien.at erfragen können. Auch der Verein „Der Wiener Heurige“ verwendet diese zentrale Datenbank für den neuen Heurigen Guide 2016, der Ende Jänner erscheinen wird. Nutzen Sie dieses Service der ÖWM!

Schluss mit heißer Luft Mit Klartext „Klimawandel – Schluss mit heißer Luft“ wird die LK Österreich Konsequenzen der Pariser Weltklimakonferenz für die österreichische Land- und Forstwirtschaft beleuchten. Freitag, 22. Jänner 2016 10.00 - 13.00 Uhr, VHS Wiener Urania Dachsaal, Uraniastraße 1, 1010 Wien


Stadtlandwirtschaft | Jänner 2016

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Green Care

Neue Partner für Green Care Mit der österreichischen Hagelversicherung, Kelly's und LLI unterstützen erfolgreiche und innovative Unternehmen den Verein.

Drei neue Partner helfen Green Care eine Brücke zwischen Fotoautor: Green Care Landwirtschaft und Bevölkerung zu errichten.

Mag. Martina Wolf www.greencare-oe.at

Green Care - Wo Menschen aufblühen als jüngste Innovation der österreichischen Landwirtschaft, die heimischen bäuerlichen Betriebe die Möglichkeit der Diversifizierung um eine soziale Komponente bietet, ist in eine neue Umsetzungsphase getreten. Nach der Veröffentlichung der Green Care - Wo Menschen aufblühen - Strategie und der Konstituierung des Vereins Green Care Österreich im Jahr 2015 - Träger sind alle neun Landwirtschaftskammern-, ist es nun gelungen, mit der Österreichischen Hagelversicherung, der Kelly Ges.m.b.H. sowie der Leipnik-Lundenburger Invest Beteiligungs AG (LLI) drei Kooperationspartner als Wegbegleiter zu gewinnen. "Wir sind sehr glücklich über die Zusagen dieser namhaften Unternehmen, das soziale Produkt der Land- und Forstwirtschaft zu fördern. Alle drei sind nicht nur für ihr soziales Engagement bekannt, sondern haben darüber hinaus auch im operativen Geschäft eine enge Verbindung zur heimischen

Landwirtschaft und den bäuerlichen Familien. Gemeinsam werden wir Green Care - Wo Menschen aufblühen zu einem Erfolg für die Gesellschaft und die bäuerlichen Anbieter machen sowie soziale Verantwortung übernehmen", erklärt Vereinsobmann Ing. Robert Fitzthum. "Als Teil eines bundesweiten Kompetenznetzwerks helfen unsere Partner mit, Brücken zwischen Landwirtschaft und Bevölkerung, zwischen Mensch, Tier und Natur zu errichten. Sie sind maßgeblich daran beteiligt, älteren Personen und Pflegebedürftigen die notwendige Versorgung und einen Lebensort in gewohnter Region zu ermöglichen, Menschen in problematischen Lebenslagen bei der Reintegration in die Gesellschaft zu unterstützen, Kinder und Jugendliche für die Landwirtschaft und die damit verbundenen Effekte zu begeistern und schließlich auch den ländlichen Raum zu stärken, indem bäuerliche Betriebe durch die Möglichkeit der Einkommensdiversifizierung mittels ihres Green Care-Angebots in ihrer Exis-

tenz abgesichert werden", so Fitzthum.

Österreichischen Hagelversicherung "Die Österreichische Hagelversicherung als Naturkatstrophenversicherer der Landwirtschaft engagiert sich bereits seit Jahren in den Bereichen Nachhaltigkeit wie Klima- und Bodenschutz. Ziel ist es, ein Bewusstsein für die Leistungen der Landwirtschaft in der breiten Öffentlichkeit zu schaffen. Unsere bäuerlichen Familienbetriebe leisten aber auch insbesondere durch ihre sozialen Aktivitäten einen wichtigen Beitrag für ein nachhaltiges Miteinander in Österreich. Das Projekt Green Care - Wo Menschen aufblühen bietet diesen Betrieben aufgrund ihrer weitreichenden Kooperationen eine optimale Unterstützung".

Kelly Ges.m.b.H. "Die Basis unserer Produkte bilden österreichische Rohstoffe, wie Kartoffeln und Weizenmehl - erzeugt von Bauern aus der Region. Nachhaltigkeit und österreichische Wertschöpfung bilden seit mehr als 60 Jahren den Kern unserer Unterneh-

mensstrategie. Mit der Unterstützung von Green Care - Wo Menschen aufblühen wollen wir die Kooperation von Landwirtschaft und Wirtschaft auf einer sozialen Ebene fördern und ein Bewusstsein für mehr 'Miteinander' schaffen. Damit fördern wir alternative Modelle für ältere Menschen und Menschen mit Behinderung und tragen damit zur Bewusstseinsbildung um die soziale Kompetenz der Landwirtschaft bei.“

Leipnik-Ludenburger Invest "Green Care - Wo Menschen aufblühen ist ein hervorragendes und nachhaltiges Projekt, das die österreichische Landwirtschaft fördert und zur Verankerung der Bäuerinnen und Bauern in der österreichischen Gesellschaft beiträgt. Die Initiative widmet sich jenen Herausforderungen, denen sich die österreichischen Landwirte tagtäglich stellen müssen, und schafft sinnstiftende Projekte für eine langfristige Lösung. Deshalb ist es uns ein Anliegen, Green Care zu unterstützen und weiter voranzutreiben.“

MIT UNTERSTÜTZUNG VON BUND, LÄNDERN UND EUROPÄISCHER UNION Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums: Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete


12 | Jänner 2016 | Stadtlandwirtschaft

Veranstaltungsüberblick Fotoautor: LFI Wien

Mein Wien

Rebschutz-Prognosemodell Workshop zum Erstellen persönlicher Modelle Die Wetterdaten der Wiener Wetterstationen bieten zahlreiche Möglichkeiten zur optimalen Nutzung für den Rebschutz. Ein effizienter, umweltgerechter und kostensparender Rebschutz wird dadurch unterstützt. Die Prognosemodelle erlauben eine individuelle Abstimmung auf den eigenen Rebschutz. Achtung: Eigener Laptop dringend empfohlen!

Di, 23.2.2016 9 bis 12 Uhr Firma Adcon, Inkustraße 24, 3400 Klosterneuburg Kosten: € 35 Anmeldung: bis Mo, 8.2.2016

 Sprechtage

 Einladung

Rechtsberatung Mi, 13. Jänner 2016, Mi, 10. Februar 2016, 9 bis 11 Uhr, Mag. Peter Bubits Krist/Bubits Rechtsanwälte

Ball der Wiener Landwirtschaft Die Wiener Agrarszene eröffnet das neue Jahr im Grand Hotel Wien. Für eine feierliche Stimmung sorgt die Combo der Gardemusik.

Steuerberatung Di, 9. Februar 2016, 9 bis 11 Uhr, Günter Mayer LBG Wien Steuerberatung GmbH Um Anmeldung bei Mag. Christian Reindl wird gebeten. Tel. 01/587 95 28-27, christian.reindl@lk-wien.at

Sa, 23. Jänner 2016 Einlass: 19 Uhr Beginn: 20 Uhr Karten: 28 €, ermäßigt 22 € für Schüler/Studenten Kartenvorverkauf: Verena Scheiblauer, 01/587952839, verena.scheiblauer@ lk-wien.at

Impressum www.lk-wien.at Das Mitteilungsblatt der Landwirtschaftskammer Wien Stadtlandwirtschaft erscheint 12 mal pro Jahr; Nachdruck und fotomechanische Wiedergabe - auch auszugsweise - nur mit Genehmigung des Verlages; veröffentlichte Texte gehen in das Eigentum des Verlages über, es kann daraus, kein wie immer gearteter, Anspruch, ausgenommen allfälliger Honorare, abgeleitet werden. Herausgeber, Medieninhaber und Verleger: Landwirtschaftskammer Wien, 1060 Wien, Gumpendorfer Straße 15 Vertretungsbefugtes Organ: Präsident Ök.-Rat Ing. Franz Windisch Chefredakteur: KDir. Ing. Robert Fitzthum Anzeigenannahme: LK Wien, 1060 Wien, Gumpendorfer Straße 15, Tel.Nr.: 01/587 95 28-25, direktion@lk-wien.at Herstellung: Herold Druck und Verlag AG, 1030 Wien, Faradaygasse 6 Verlagsort: Wien

 Veranstaltungen Fachtag Gemüse-, Obst- und Gartenbau Österreichische Wintertagung "Markt und Struktur" mit Vorträgen zur Marktentwicklung von Gemüse und Obst in Europa. Ergänzend gibt es Vorträge zu den Strategien von Handelsunternehmen. "Soziale Rahmenbedingungen" widmet sich dem Thema Lohn- und Sozialdumping. "Gelebte Innovation" werden Best Practice Beispiele aus verschiedenen Sparten vorgestellt. Mi, 10.2.2016 9 bis 17 Uhr, HBLFA für Gartenbau Schöbrunn, Grünbergstr. 24, 1130 Wien Anmeldung: bis Fr, 5.2.

Tag der Landfrau Raus aus dem Kopf und rein ins Leben Die Anti-Grübel-Strategie führt uns mit Humor und allen Sinnen raus aus dem

Kopf und rein ins Leben. Begegnen wir tatsächlich der modernen Bäuerin, die fern jeder Agrarromantik als Unternehmerin und Familienmanagerin kämpft, alles zeitgerecht unter einen Hut zu bringen? Mi, 17.2.2016 14 bis 18 Uhr, Veterinärmedizinische Universität, Veterinärplatz 1, 1210 Wien

Wiener Märkte und Handel Chancen für die Direktvermarktung Haben Sie Interesse, den Wiener Feinkosthandel mit Ihren Produkten zu beliefern oder liebäugeln Sie schon seit längerem, auf einem Wiener Markt mit einem eigenen Stand zu stehen? Do, 25.2.2016 9 bis 13 Uhr, LK Wien Kosten: € 24 Anmeldung: bis Do, 11.2.

Konfliktkommunikation Schwierige Situationen souverän lösen Im Rahmen von Schule am Bauernhof steht man gelegentlich vor der Aufgabe, Konflikte zu regeln, zu schlichten und zu bewältigen. In diesem Seminar lernen Sie mit auftretenden Konflikten konstruktiv und effizient umzugehen. Fr, 4.3.2016 9 bis 17 Uhr, LK Wien Kosten: € 49 Anmeldung: bis Do, 18.2.

Alternativer Pflanzenschutz im Gartenbau Das gewachsene ökologische Bewusstsein der Öffentlichkeit erfordert ein Umdenken bei den GärtnerInnen hin zu alternativen Methoden des Pflanzenschutzes und der Pflanzenstärkung. Die Veranstaltung soll einen Überblick

über interessante und innovative Möglichkeiten für ein modernes Pflanzenschutzmanagement am Gartenbaubetrieb geben. Di, 23.2.2016 13 bis 17 Uhr, LK Wien Kosten: € 27 Anmeldung: bis Mo, 8.2.

Niemand muss im Seminar seine Zahlen offen legen, kann aber persönlich gleich für das eigene Betriebskonzept arbeiten. Mi, 2.3.2016 9 bis 15 Uhr, LK Wien Kosten: € 39 Anmeldung: bis Mi, 24.2.

Mein Betriebskonzept Seminar für die zukünftige Betriebsentwicklung Sie erfahren grundsätzliches über die Ausarbeitung eines Betriebskonzepts für die Investitionsförderung und für Hofübernehmer (Existenzgründung). Generell wird im Seminar mit allgemeinen Zahlen und Betriebsbeispielen gerechnet.

 Anmeldung Anmeldung zu allen Veranstaltungen bei Alexandra Csida 01/5879528-11 lfi@lk-wien.at oder online über www.lfi.at


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