Die Information

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DIE INFORMATION Landwirtschaftskammer Wien

ïź Gartenbau ïź Wein- & Obstbau ïź Land- und Forstwirtschaft

Ausgabe 6 - Juni 2013

EDITORIAL

Ing. Robert Fitzthum Kammerdirektor

Jeder Weg zum Erfolg beginnt mit dem ersten Schritt Mit dem von den Landwirtschaftskammern gemeinsam entwickelten SelfCheck ist es möglich die eigenen unternehmerischen Kompetenzen zu bewerten. In wenigen Minuten können sie im Internet unter www.selfcheck.at Ihr eigenes anonymes Kompetenzprofil erstellen, indem sie Fragen zu den Bereichen Bildung/Information/Wissen, Organisation und LebensqualitĂ€t, Betriebliche Entwicklung, Investition und Finanzierung beantworten. Aufbauend auf dem Ergebnis des SelfChecks können Sie das kostenlose Angebot „Bildungs- und Orientierungsberatung“ der LK Wien in Anspruch nehmen. In einem Vier-Augen GesprĂ€ch werden Ihre unternehmerischen Kompetenzen analysiert und Ihre persönlichen und betrieblichen Interessen, StĂ€rken, Aus- und Weiterbildungen ins Licht gerĂŒckt und die unternehmerische Kompetenzverteilung auf Ihrem Betrieb durchleuchtet. Gemeinsam mit Ihrem Bildungsberater erstellen Sie ein auf Ihre BedĂŒrfnisse abgestimmtes Maßnahmenpaket- einen persönlichen Bildungs- und Beratungsplan- um Ihre unternehmerische Kompetenz weiterzuentwickeln. Einfach mit dem ersten Schritt starten.

Markus Pannagl, Obmann der Simmeringer JunggĂ€rtner und Wiener Landjugend-JunggĂ€rtner und seit kurzem auch GĂ€rtnermeister produziert gemeinsam mit seinen Eltern GemĂŒsespezialitĂ€ten. Die Familie Pannagl hat sich der alten Paradeissorte Ochsenherz verschrieben. „Diese SpezialitĂ€t erfordert etwas mehr Erfahrung und FeingefĂŒhl. Da muss man sich ein bisschen mehr persönlich dahinter knien“, so Markus Pannagl, dem die Arbeit in der GĂ€rtnerei Spaß macht.

LK Wien erreicht Entlastung der Kontingente fĂŒr Saisonarbeiter 70 zusĂ€tzliche PlĂ€tze fĂŒr Wien Bei den seit JĂ€nner freigegebenen 460 KontingentplĂ€tzen in Wien fĂŒr die befristete BeschĂ€ftigung von AuslĂ€nderInnen in der Landund Fortwirtschaft kam es in den letzten Wochen bereits zu EngpĂ€ssen. Nach Intervention der LK Wien konnte erreicht werden, dass zusĂ€tzliche 70 PlĂ€tze fĂŒr Personen, die bereits einmal in der Land- und Forstwirtschaft gearbeitet haben, außerhalb der Kontingente ĂŒber die einhellige Zustimmung des Regionalbeirates bewilligt werden. Das AMS stellt bereits BeschĂ€ftigungsbewilligungen aus. „Diese Maßnahme wird eine wesentliche Entlastung fĂŒr die KontingentplĂ€tze und damit fĂŒr die Wiener Betriebe mit sich bringen“ freut

sich PrĂ€sident Franz Windisch zu Recht. 125 KontingentplĂ€tze fĂŒr Erntehelfer bereits freigegeben. Auf das bestehende Erntehelferkontingent (125 KontingentplĂ€tze - maximale BeschĂ€ftigungsdauer 6 Wochen) wird hingewiesen. Wie hinlĂ€nglich bekannt, darf die Dauer der BeschĂ€ftigungsbewilligung 6 WoP.b.b. Verlagsostamt 1060 Wien

chen nicht ĂŒbersteigen. Die Laufzeit der BeschĂ€ftigungsbewilligung fĂŒr einen Erntehelfer muss spĂ€testens am 30. November 2013 enden. Folgende Personen kommen als Erntehelfer in Betracht: RumĂ€nen, Bulgaren sowie Personen, die als Touristen sichtLesen Sie weiter auf Seite 2. 02Z032283 M


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Juni 2013

GemĂŒsebau

Die Information

Fortsetzung von Seite 1 LK Wien erreicht Entlastung der Kontingente fĂŒr Saisonarbeiter

vermerksfrei einreisen dĂŒrfen: Kroaten, Serben, Montenegriner, Mazedonier, Albaner oder Staatsangehörige aus Bosnien und Herzegowina, sofern sie Inhaber biometrischer ReisepĂ€sse sind. Angemerkt wird, dass Kroatien am 1. Juli 2013 der EU beitritt. Unterschiede bei PensionsversicherungsbeitrĂ€gen. Die vom Dienstgeber zu entrichtenden Sozialabgaben fĂŒr Erntehelfer sind pensionsversicherungsfrei, sodass nur folgende BeitrĂ€ge abzufĂŒhren sind: Kranken-, Unfall-, ArbeitslosenversicherungsbeitrĂ€ge, Zuschlag nach dem Insolvenzentgeltsicherungsgesetz und Landarbeiterkammerumlage. Unter UmstĂ€nden sind auch BV-BeitrĂ€ge zu entrichten (ab dem zweiten Monat; wenn der Erntehelfer innerhalb von 12 Monaten beim selben Dienstgeber wieder beschĂ€ftigt wird, ab dem 1. Tag). FĂŒr BeschĂ€ftigungen von Erntehelfern aus den EU-8-Staaten entfĂ€llt allerdings seit dem 1. Mai 2011 die Befreiung von der Entrichtung des Pensionsversicherungsbeitrages! Anmeldebescheinigung, Dienstzettel, Sozialbetrugsgesetz. Die Landwirtschaftskammer erinnert, dass Personen mit EWR StaatsbĂŒrgerschaft (=alle 27 EU Staaten sowie Island, Lichtenstein und Norwegen) spĂ€testens nach drei Monaten ab Niederlassung zusĂ€tzlich eine Anmeldebescheinigung bei der MA 35 beantragen mĂŒssen. Eine nicht rechtzeitige Beantragung bedeutet eine VerwaltungsĂŒbertretung und wird mit einer Geldstrafe geahndet. Auf die gesetzliche Verpflichtung zur Verwendung von Dienstzettel (ArbeitsvertrĂ€gen) darf hingewiesen werden. Die erheblichen Strafen des Sozialbetrugsgesetzes bei illegaler (AuslĂ€nder)beschĂ€ftigung (gravierende Geld- und Freiheitsstrafen fĂŒr BetriebsfĂŒhrer, Verlust von Fördergeldern, keine BeschĂ€ftigungsbewilligungen mehr) mĂŒssen mit Nachdruck ins GedĂ€chtnis gerufen werden.

Knackig frisch ab Hof - PrÀsident Franz Windisch zu Besuch am Direktvermarkterbetrieb von Monika Kölbl

Obst und GemĂŒse aus Wien Landwirtschaftliche Dirktvermarktung garantiert QualitĂ€t, Frische und Nachhaltigkeit

GemĂŒse aus der Stadt fĂŒr die Stadt: Wiens Landwirte und GĂ€rtner vermarkten ihre Produkte auch direkt ab Hof und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Lebensmittelproduktion. Paprika, Salatköpfe, Paradeiser, Radieschen 
 Wer bei Monika Kölbl den Hofladen betritt, wird von einer bunten Vielfalt an frischem GemĂŒse empfangen. Der Gartenbau-Betrieb in Breitenlee am Rande Wiens beliefert nicht nur den heimischen Lebensmittelhandel, sondern ist ein wichtiger Direktvermarkter fĂŒr die Region. Montag bis Samstag haben die Konsumenten der Umgebung die Möglichkeit, direkt im Betrieb einzukaufen und damit auch der Umwelt etwas Gutes zu tun. „Viele unserer Kunden kaufen ganz bewusst direkt bei uns, weil sie großen Wert auf qualitative und vor allem heimische, regionale Lebensmittel legen. Unsere Produkte im Hofladen kommen direkt vom

Acker und haben noch keinen LKW von innen gesehen. Das tut nicht nur der QualitĂ€t, sondern auch der Umwelt gut“, ist Monika Kölbl ĂŒberzeugt. Lebensmittel mit Persönlichkeit. Es ist nicht zuletzt die Herkunftsgarantie, die viele Konsumenten den Weg in die HoflĂ€den der Stadt gehen lĂ€sst. „Es macht mir Freude, mich mit unseren Kunden zu unterhalten, sie persönlich zu beraten und ihnen Tipps zur Zubereitung zu geben. Sie haben ein Gesicht zu den Produkten und das schĂ€tzen sie sehr“, so die begeisterte GĂ€rtnerin und Floristin. Nachvollziehbar und transparent soll der Weg vom Acker in den Laden fĂŒr immer mehr Konsumenten sein – ein Sicherheits-Anspruch, den die stĂ€dtischen Direktvermarkter optimal erfĂŒllen können. Der persönliche Kontakt macht es den Betrieben zudem möglich, direkt auf deren BedĂŒrfnisse und WĂŒnsche zu reagieren und das Sortiment entsprechend zu gestalten. Der KreativitĂ€t sind dabei keine Grenzen gesetzt, wie das bunte Angebot in den stĂ€dtischen HoflĂ€den beweist.

Vom Ochsenherz-Paradeiser bis zum GemĂŒse-Chutney findet sich fĂŒr jeden Gusto etwas. Direktvermarktung als Chance fĂŒr die Landwirtschaft. Der ab Hof-Verkauf ist fĂŒr die Landwirte der Stadt aber weit mehr als nur eine schöne NebenbeschĂ€ftigung. „Die Direktvermarktung ist fĂŒr viele Betriebe ein wichtiges zweites Standbein und trĂ€gt dazu bei, die landwirtschaftliche Wertschöpfung zu verbessern. Wir alle können als Konsumenten dieses Engagement der Landwirte unterstĂŒtzen und beim Einkauf auf regionale Produkte achten“, appelliert der PrĂ€sident der LK Wien, Abg. z. NR Ing. Franz Windisch. Rund 40 Wiener landwirtschaftliche Betriebe bieten ihre Produkte mittlerweile ab Hof bzw. auf KonsumentenmĂ€rkten an. Ein Überblick ĂŒber die Direktvermarkter der Stadt findet sich unter www.lk-konsument.at.


PFLANZENSCHUTZ

DIE INFORMATION

Wiener Rebschutz Progrnosemodell gestartet

JUNI 2013

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IM BRENNPUNKT Abg.z.NR Ing. Franz Windisch PrÀsident

Bereits 8 Messstationen im Einsatz 43 Wiener Winzerinnen und Winzer arbeiten bereits mit den Anwendungen des Rebschutzprognosemodells und können so gezielt auf die Infektionsereignisse oder Pilzerkrankungen reagieren Die acht Messstationen fĂŒr das Wiener Rebschutzprognosemodell sind im Einsatz und liefern Daten wie relative Feuchte, Lufttemperatur, BlattnĂ€sse und Niederschlagsmenge sowie die Verdunstungsberechnung. Alle diese Messwerte werden minĂŒtlich erfasst und in stĂŒndlichen Intervallen grafisch dargestellt. Diese Messwerte liefern Daten

fĂŒr Krankheitsprognosen wie Peranospora, Oidium und Botrytis und stellen so eine wesentliche Entscheidungshilfe im Pflanzenschutz dar. Mithilfe des Prognosemodells können Sie nicht nur die Zeitpunkte der Pflanzenschutzmittelausbringung genauer festlegen sondern auch die Produktionskosten optimieren und diese gezielter einsetzen. Sie nehmen noch nicht am Rebschutz Prognosemodell teil und wollen einsteigen. Eine Anmeldung ist jederzeit in der LK Wien möglich. Die Anmeldeunterlagen sowie weitere Informationen können Sie auf der Website www.lkwien.at downloaden.

Livedata: Sie können direkt ĂŒber Ihr Smart Phone oder Tablet PC Wetterdaten kontrollieren.

Addvantage Pro 6.3: Alle gemessenen Wetterdaten können gesehen und statistisch bearbeitet werden. Die Krankheitsentwicklungsphasen und Behandlungsempfehlungen sind grafisch und tabellarisch erfasst.

Im vergangenen Monat hat die Debatte um das Bienensterben eine neue Dimension erreicht. Am 13. Mai war ich als Bauernvertreter zu einer parlamentarischen Enquete der SPÖ zum Thema geladen. Dabei ging es aber lĂ€ngst nicht mehr nur um Bienen. Mittlerweile sind alle Sparten betroffen. Der Acker-, GemĂŒse- und Zierpflanzenbau vor allem hinsichtlich des Saatgutes und der PSM, der Weinbau bei der BekĂ€mpfung der Rebzikade und nicht zuletzt die GrĂŒnland-Bauern bei der FĂŒtterung von Silomais. Die Neonicotinoide werden in der öffentlichen Diskussion mit dem massiven Sterben der Bienenvölker in den letzten Jahren in Verbindung gebracht. Die agrarischen und wissenschaftlichen Gegenargumente fanden aber kein Gehör, sie wurden ganz einfach ausgeklammert. So gab es 2012 um 20% mehr Bienenvölker als 2006, die BekĂ€mpfung der Varroamilbe ist von enormen Schwierigkeiten gekennzeichnet und die Hochleistungszucht trug mit Sicherheit nicht zu einer stĂ€rkeren WiderstandsfĂ€higkeit der Völker bei. Dabei ist dieser mediale Hype mit einer Vielzahl an Unterstellungen in meinen Augen erst der erste Schritt einer groß angelegten Pflanzenschutzmittel-Debatte. SĂ€mtliche Insektizide, ja sogar Pyrethroide, und natĂŒrlich in erster Linie Neonicothinoide (z.B. Actara, Biscaya, Calypso, Cruiser, Confidor, Gaucho und Poncho), Chlorpyrifos (Agritox, Reldan 2 E), sowie Glyphosate (Clinic, RoundUp) sind davon betroffen. Die grĂ¶ĂŸte Herausforderung dabei ist fĂŒr uns die Debatte um die RĂŒckstĂ€nde auf Obst, GemĂŒse, im Wasser und im Boden. Die Analysemethoden sind so weit vorangeschritten, dass man heute einen einzelnen ZuckerwĂŒrfel im Bodensee nachweisen kann (1Nanogramm = 0,000000001g). Getrieben von den NGO’s wird hier ein emotionaler Feldzug gegen den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln forciert. VerhĂ€ltnismĂ€ĂŸigkeit und

Sachlichkeit spielen in der öffentlichen Meinungsbildung absolut keine Rolle. So wird zum Beispiel der Einsatz genau dieser Mittel in den privaten Haushalten kaum hinterfragt. Derzeit ist beinahe alles was das Herz begehrt ohne Sachkundenachweis und ohne Aufzeichnungen und MengenbeschrĂ€nkungen frei beziehbar. Hier herrscht eine extreme Ungleichbehandlung gegenĂŒber der professionellen Landwirtschaft. Denn wĂ€hrend diese die Pflanzenschutzmittel und DĂŒnger nach genau festgelegten Kriterien und in geringsten Mengen ausbringen, kann der oder die Private unkontrolliert das Zehn-, oder sogar Hundertfache der Wirkstoffmenge pro Quadratmeter ausbringen. Gesellschaftspolitisch betrachtet bleibt das nunmehr beschlossene Verbot der Neonicothinoide ein Pyrrhussieg, denn den Bienen wird es nicht helfen. Die NGO‘s und Ökolobbyisten werden ein Totalverbot von Pestiziden fordern wie das Amen im Gebet. In den Medien steht, leider viel zu spĂ€t, dass das GeschĂ€ft mit der Hysterie bloß dem Selbstzweck und der Spendenmaximierung der Ökolobby dient. Die vielen bĂ€uerlichen Existenzen die von den Verboten betroffen sind, sehen diese Organisationen lediglich als KollateralschĂ€den, die sie dem Endziel einer 100% ökologischen Versorgung ohne Pflanzenschutzmittel nĂ€her bringen sollen. Weltweit höchste Produktionsstandards zu fordern und parallel Importe zu zulassen, welche nicht diesen Kriterien entsprechen, ist der Landwirtschaft gegenĂŒber unehrlich und unfair.

Ihr

Franz Windisch PrÀsident Foto: Parlamentsdirektion/Wilke


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bericht Fachausschuss

Juni 2013

Fachausschuss fĂŒr Gartenbau VielfĂ€ltige Themen und Diskussionen beim ersten Gartenbauausschuss des Jahres 2013 von Dipl.-Ing. Birgit Szigeti

Wahl neuer Ausschuss-Vorsitzender. PrĂ€sident Abg. z. NR Ing. Franz Windisch gratulierte im Rahmen des konstituierenden Fachausschusses fĂŒr Angelegenheiten des Gartenbaues, der am 2. Mai 2013 in der LK Wien stattfand, den neu gewĂ€hlten Vorsitzenden GR KR Martin Flicker sowie seinem Stellvertreter KR Mag. Leopold Prochazka. Dem Fachausschuss war ebenso das neu besetzte Gremium, die FunktionĂ€re KR Ök.-Rat Ludwig Ableitinger, KR Herbert Jedletzberger, KR Leopold Schippani, KR Ing. Martin Merschl, KR Rosa Fuchs, KR Ulrike Osterbauer-Jezik, KR Helmut Schmidt zugegen. Nicht anwesend bzw. entschuldigt waren KR Ing. Wilhelm Wohatschek, KR Hanspeter Nimmerrichter, VP Ök.-Rat Dipl. Ing. Herbert Schilling und die MA 58. In seiner BegrĂŒĂŸungsrede hob PrĂ€sident Ing. Franz Windisch die wichtige Funktion der KammerfunktionĂ€reInnen als Bindeglied zwischen der LK Wien und den Kammermitgliedern hervor.

sonstart. Sowohl im Zierpflanzenbau als auch GemĂŒsebau war der Saisonstart aufgrund der langandauernden schlechten und kalten Witterung sehr schwierig. KR Herbert Jedletzberger berichtete, dass rund 70 % der FrĂŒhjahrsblumen vernichtet werden mussten. Das Schadensausmaß in ganz Österreich lag gemĂ€ĂŸ einer Erhebung der LK Österreich bei 11,8 Mio €, in Wien lag der Umsatzverlust bei 2,5 Mio. €. Bei BM Berlakovich wurde vom Bundesverband der Österreichischen GĂ€rtner um Hilfsmaßnahmen fĂŒr die betroffenen ZierpflanzengĂ€rtner angesucht. Die Sommerblumensaison lĂ€uft sehr gut an. Im GemĂŒsebau waren der Ertrag und die QualitĂ€t der Vor- und ersten Hauptkulturen laut Bericht von KR Martin Merschl durch den extremen Lichtmangel (ca. 30 %) ebenfalls sehr beeintrĂ€chtigt. Bei Gurken war beispielsweise ein Ertragsminus von 40% zu verzeichnen. Die Paradeiserernte lĂ€uft gerade an, die QualitĂ€t und auch der Preis passt.

Ertrags- und Marktsituation im Gartenbau - Schwieriger Sai-

ZukĂŒnftige Investitionsmaßnahmen immer schwieriger. KR

Zusammensetzung Mitglieder des Ausschusses fĂŒr Gartenbau

Vorsitzender VP GR Martin FLICKER Vorsitzender-Stellvertreter KR Mag. Leopold PROCHAZKA KR Ök.-Rat Ludwig ABLEITINGER KR Rosa FUCHS KR Herbert JEDLETZBERGER KR Ing. Martin MERSCHL KR Hanspeter NIMMERRICHTER KR Ulrike OSTERBAUER-JEZIK KR Leopold SCHIPPANI KR Helmut SCHMIDT KR Ing. Wilhelm WOHATSCHEK

GĂ€rtner

1220 Wien

GĂ€rtner

1110 Wien

GĂ€rtner GĂ€rtnerin GĂ€rtner GĂ€rtner

1110 Wien 1110 Wien 1110 Wien 1220 Wien

GĂ€rtnerin GĂ€rtner GĂ€rtner

1140 Wien 1110 Wien 1110 Wien

Ludwig Ableitinger wies auf die derzeit sehr angespannte wirtschaftliche Lage im Gartenbau hin. Jahrelang gleichbleibende Produzentenpreise und stetig steigende Betriebsmittelpreise erhöhen das Unternehmerrisiko und auch das Risiko der Banken. 100%ige Fremdfinanzierungen werden in Zukunft kaum mehr möglich sein. Die Erstellung von Betriebskonzepten und BetriebsplĂ€nen ist eine wichtige Basis zur Beurteilung von Investitionsförderprojekten. Die fachliche Beratung fĂŒr die Förderwerber erfolgt von den Fachreferenten der LK Wien, die bei der Erstellung auch „WorstCase-Szenarien“ in die betriebswirtschaftliche Kalkulation miteinbeziehen. Marktanalyse bei Beet- und Balkonpflanzen. Dipl.-Ing. Birgit Szigeti erwĂ€hnte die Bedeutung der seit dem Jahr 2010 durchgefĂŒhrten Marktanalyse im Zierpflanzenbau, die österreichweit von den Gartenbaureferenten durchgefĂŒhrt wird. 2012 nahmen bundesweit 72 GĂ€rtnereien an dieser anonymen Befragung teil. Damit werden auch in dieser Produktionssparte realistische Daten erhoben, die fĂŒr die Zukunft wichtig sind. GAP 2014-2012. Dipl.-Ing. Klaus Zambra stellte fĂŒr die Produktionssparte Gartenbau die Stellungnahme der LK Wien zur GAP 2014-2020 vor, betreffend die Maßnahmen ÖPUL, Investitionsförderung und JungĂŒbernehmerförderung. Die Entscheidung ĂŒber das Gesamtpaket der GAP 2014-2020 wird voraussichtlich im Herbst fallen. KDir. Ing. Robert Fitzthum erwĂ€hnte bezĂŒglich der neuen Förderperiode auch die Möglichkeit einer Kleininvestiererregelung z.B. ab 10.000 €, aber mit weniger Verwaltungsaufwand.

Die Information Landesspezifische Förderungen 2014-2020. KAD Fitzthum bat den Fachausschuss um AbklĂ€rung, welche landesspezifischen Förderungen fĂŒr die nĂ€chste Förderprogrammperiode wichtig wĂ€ren. Ist weiterhin die Sturmversicherungsförderung fĂŒr geschĂŒtzte ProduktionsflĂ€chen eine interessante Variante oder sind andere Themenbereiche wichtiger. DiesbezĂŒglich beschloss der Ausschuss, LösungsvorschlĂ€ge bzw. Ideen fĂŒr den nĂ€chsten Fachausschuss im Juni 2013 vorzubereiten. Angesprochen wurden außer der Sturmversicherungsförderung auch Themen wie Beratung, Energie und Personalkosten. Einheitswert und Land- und Forstwirtschaftliche Pauschalierungsverordnung 2015 fĂŒr den Gartenbau. Kammerdirektor Ing. Fitzthum stellte dazu den aktuellen Stand vor, der derzeit zur Begutachtung bei StaatssekretĂ€r Mag. Schieder im Finanzministerium vorliegt. Vor dem Sommer sollte eine Paketlösung fertig sein, damit die neue Bewertung ab 1. JĂ€nner 2014 feststehen kann. Wiener Förderbudget fĂŒr die Periode 2007-2013 ausgeschöpft. Beim Tagesordnungspunkt AllfĂ€lliges wurde von den Förderberatungsreferenten darauf hingewiesen, dass das Förderbudget in dieser Programmperiode ausgeschöpft sei. Weiterhin möglich ist die Inanspruchnahme von Agrarinvestitionskrediten. FĂŒr das Jahr 2013 steht ein AIK-Volumen von 2,6 Mio. € zur VerfĂŒgung. Weiters wurde auch die Möglichkeit erwĂ€hnt, in wirtschaftlichen Notlagen, AIK-Stundungen von Tilgungsraten und/oder LaufzeitverlĂ€ngerung anzusuchen. FĂŒr das neue LFI-Bildungsprogramm 2013/2014 wurde vom Gartenbaureferat um ThemenvorschlĂ€ge ersucht. Einstimmig gewĂŒnscht und beschlossen wurde die DurchfĂŒhrung von Fachexkursionen im GemĂŒse- und Zierpflanzenbau.


Bericht Fachausschuss

Die Information

Zukunftsweisende Themen beim Fachausschuss fĂŒr Rechts- und Sozialangelegenheiten Neues Einheitswertsystem und Pauschalierungsverordnung fĂŒhren zu Änderung ab dem Jahr 2015

von Mag. Christian Reindl

Wahl neuer Ausschuss-Vorsitzender. VizeprĂ€sident GR Martin Flicker gratulierte im Rahmen des konstituierenden Fachausschusses fĂŒr Rechts- und Sozialangelegenheiten am 14. Mai 2013 Ök.-Rat Ludwig Ableitinger zur Wahl zum neuen Vorsitzenden sowie seinem Stellvertreter Mag. Leopold Prochazka. Dem Fachausschuss gehören nunmehr weiters Kammerrat Karl Hopf, Kammerrat Ing. Martin Merschl, Kammerrat Ing. Michael Niedermayer, Kammerrat Thomas Steinhart, und Kammerrat Ing. Friedrich Wieninger an. VizeprĂ€sident Ök.-Rat Dipl.-Ing. Herbert Schilling nahm ebenfalls an der Sitzung teil. Änderungen des Wiener Landwirtschaftskammergesetzes. Unter Einbindung der zustĂ€ndigen Magistratsabteilung 58 wurde ĂŒber Änderungen des Landwirtschaftskammergesetzes diskutiert. Beispielsweise weichen die Voraussetzungen zur Wahl im Hinblick auf das Wahlalter (aktives Wahlrecht: 18 Jahre, passives Wahlrecht: 24 Jahre) erheblich von den Bestimmungen zur Nationalratswahl ab (aktives

Wahlrecht: 16 Jahre, passives Wahlrecht: vollendetes 18.Lebensjahr). Auch ĂŒber die Alternative einer zusĂ€tzlichen Briefwahl wurde nachgedacht. Beschlossen wurde eine intensive „Brainstorming-Phase“ bis zum nĂ€chsten Ausschuss, wo ĂŒber vorgebrachte ÄnderungsvorschlĂ€ge diskutiert werden soll. Einheitswert und Pauschalierung. GemĂ€ĂŸ Bewertungsgesetz 1955 ist eine neue Hauptfeststellung des landwirtschaftlichen Vermögens zum 1. JĂ€nner 2014 durchzufĂŒhren, die zu Beginn des Folgejahres wirksam werden soll. Daher war fĂŒr den Veranlagungszeitraum (2015), fĂŒr den die neuen Einheitswerte erstmalig anzuwenden sind, die land- und forstwirtschaftliche Pauschalierungsverordnung (Gewinnermittlung) neu zu regeln. In die seit 10. Mai kundgemachte Pauschalierungsverordnung fließen die neuen Eckdaten des Bewertungsgesetzes ein. n Neuer Hektarhöchstsatz: 2.289 € → 2.400 €/Hektar (Ertragswert pro Hektar fĂŒr Vergleichsbetrieb mit der Betriebszahl 100)

Zusammensetzung Mitglieder des Ausschusses fĂŒr Rechts- und Sozialangelegenheiten

Vorsitzender KR Ök.-Rat Ludwig ABLEITINGER

GĂ€rtner

1110 Wien

Vorsitzender-Stellvertreter KR Mag. Leopold PROCHAZKA

GĂ€rtner

1110 Wien

KR Karl HOPF KR Ing. Martin MERSCHL KR Ing. Michael NIEDERMAYER KR Thomas STEINHART KR Ing. Friedrich WIENINGER

GĂ€rtner GĂ€rtner Landwirt GĂ€rtner Weinhauer

1110 Wien 1220 Wien 1220 Wien 1110 WIen 1210 Wien

n Neuer Durchschnittssatz: 39 % → 42 % vom maßgeblichen EHW n Vollpauschalierungsgrenze 1. EHW < 75.000 € 2. Reduzierte selbst bewirtschaftete landwirtschaftliche NutzflĂ€che: 60 ha 3. Zahl der Vieheinheiten: 120 n Teilpauschalierungsgrenze EHW < 130.000 € (Gewinnermittlung mit Einnahmen/ Ausgabenrechnung) Das System der Bewertung wird aber zukĂŒnftig wesentlich vereinfacht. Ziel ist eine einfache SelbsterklĂ€rung durch die Betriebe. Eine Einzelbewertung durch das FA vor Ort wird es nicht mehr geben. Daher werden die meisten Zu-/AbschlĂ€ge der Vergangenheit automatisch bei der Betriebszahl/Bodenklimazahl berĂŒcksichtigt. Eine formelle Abstimmung zu den Bewertungsrichtlinien wird im Bewertungsbeirat im Herbst 2013 erfolgen. AuslĂ€nderbeschĂ€ftigung. Infolge EngpĂ€sse bei den Kontingenten hat der Regionalbeirat 70 weitere PlĂ€tze ĂŒber das erschwerte Zulassungsverfahren genehmigt. Damit mĂŒsste das Auslangen zu finden sein. Der Ausschuss sieht in der geplanten Umsetzung der derzeit in Begutachtung befindlichen Leiharbeitslinie (vorĂŒbergehende Überlassung von ArbeitskrĂ€ften bis zur Höchstdauer von sechs Monaten im Kalenderjahr an BeschĂ€ftiger, die die gleiche ErwerbstĂ€tigkeit wie die Überlasser ausĂŒben) eine Chance von Betrieben, die eng zusammen arbeiten (beispielsweise: Ehepartner fĂŒhren jeweils einen eigenen Betrieb).

Juni 2013

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Pflanzenschutzmittelgesetz-Umsetzung. Ab 26. November 2013 muss der berufliche Verwender zum Ausbringen der Pflanzenschutzmittel in Wien eine Ausbildungsbescheinigung haben. Mit der MA 42 (Wiener StadtgĂ€rten) werden GesprĂ€che ĂŒber eine praktikable Umsetzung des Wiener Pflanzenschutzmittelgesetzes gefĂŒhrt. Im Mittelpunkt steht dabei die Thematik Aus- und Weiterbildung (Ausbildungsbescheinigung). Die derzeit noch nicht geregelte Umsetzung (Inhalt der Ausbildung, Weiterbildungsmodule, formlose Antragstellung) wird im Ausschuss diskutiert. DiesbezĂŒglich wird es weitere GesprĂ€che mit der Magistratsabteilung 42 geben. Wien 2 Millionen. Was bedeutet es fĂŒr die Stadtentwicklung, wenn die aktuelle Bevölkerungsprognose der Statistik Austria eintritt und Wien von derzeit 1, 7 Millionen bis 2035 auf rund zwei Millionen Einwohnerinnen und Einwohner anwĂ€chst? Welche Lebensbereiche sind davon betroffen, wenn Wien wĂ€chst? Wie ist dazu die Position der Landwirtschaftskammer Wien? Mit diesen Fragen beschĂ€ftigte sich der Ausschuss intensiv. Mehrere Arbeitsgruppen der Stadt Wien sind derzeit mit solchen Vorarbeiten zum STEP 2025 befasst. Nach Meinung der AG werden dazu 1260 ha derzeit landwirtschaftlich genutzter FlĂ€che zur Schaffung des erforderlichen Wohnraumes benötigt. FĂŒr die Beschaffung der GrundstĂŒcke („Bodenmobilisierung“) sollen auch entsprechende Instrumente geschaffen werden (beispielsweise Enteignungstitel). Der Ausschuss vertritt den Standpunkt, dass das Eigentum vehement zu verteidigen ist, da mit dem Verlust der FlĂ€chen auch die Bewirtschaftungsgrundlage (Existenzgrundlage) wegfĂ€llt. In diesem Sinne wird ein entsprechendes Positionspapier der LK Wien erstellt werden.


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Juni 2013

Green Care

Die Information

Green Care Pioniere stellen sich vor bei der 2. Green Care Tagung am Mittwoch, den 19. Juni 2013 (13 bis 17 Uhr) in der HBLFA Schönbrunn von Mag. Teresa Herdlicka

In der Mai-Ausgabe der Kammerzeitung haben wir Ihnen bereits zwei Green Care Pionierbetriebe vorgestellt, die ihre speziellen und innovativen Angebote bei der 2. Green Care Tagung prĂ€sentieren werden. Heute möchten wir Ihnen die anderen beiden Pionierbetriebe vorstellen, um Ihnen einen weiteren Einblick in die bunte Vielfalt von Green Care zu bieten. Der Therapiebauernhof „Guat lebÂŽn“ befindet sich bei Weiz in der Oststeiermark. Dort leben zahlreiche Tiere: Pferde, Esel, Schafe, HĂ€ngebauchschweine, Katzen, HĂŒhner. Alle Tiere, die in der tiergestĂŒtzten Arbeit eingesetzt werden, sind sorgfĂ€ltig ausgewĂ€hlt und ausgebildet und dem Menschen behutsam vertraut gemacht. Vier Hektar landwirtschaftliche NutzflĂ€che werden bearbeitet. Die FlĂ€chen umfassen Wiesen, Weiden, Wald, einen kleinen Teich und einen Bauerngarten. Menschen mit Behinderung erleben in der Landwirtschaft eine

Vielfalt von Arbeitsprozessen und Verantwortlichkeiten, die in anderen Bereichen kaum vorkommen Jeder ist Teil der Gemeinschaft und hilft mit seinem Einsatz, das Ganze zu erhalten, unabhĂ€ngig davon, wie viel er objektiv dazu beitrĂ€gt. Vereinzelt gelten Betreute im handwerklich-industriellen Bereich als schwierig oder haben ein großes Aggressionspotential. Nach dem Wechsel in den „GrĂŒnen Bereich“ werden sie durchaus zu LeistungstrĂ€gern. Insbesondere fĂŒr Betreute, die sich leicht beengt fĂŒhlen, kann sich die WeitrĂ€umigkeit einer Landwirtschaft, verbunden mit körperlich auslastenden Arbeiten, hilfreich erweisen. Kooperation Ökolandgut Sonnenfeld und Sozial produziert. Das Ökolandgut Sonnenfeld hat sich die intensive und umfassende Förderung von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit unterschiedlichen Behinderungsformen zur Aufgabe gemacht. Der einzelne Mensch mit seinen BedĂŒrfnissen, StĂ€rken und FĂ€higkeiten steht im Mittelpunkt. Individualisierte Integration ist das

nachhaltige Ziel der Arbeit am Biobauernhof in GĂ€nserndorf. Auf dem Weg dorthin gewĂ€hrleistet das System der konduktiven Förderung die untrennbare Einheit von Erziehung, Therapie und Bildung. TĂ€gliche therapeutische und pĂ€dagogische Angebote sowie deren konkrete Umsetzung in den Alltag fĂŒhren zu grĂ¶ĂŸtmöglicher AktivitĂ€t, Bewusstheit und Selbstbestimmung. FachkrĂ€fte unterschiedlicher Berufsgruppen arbeiten in kleinen Teams unmittelbar zusammen.

„Sozial Produziert“ ist eine Projektidee der KOMUNITAS OG, die gemeinsam mit dem Land NÖ umgesetzt wird. Ziel ist es, die Zusammenarbeit von Unternehmen und öffentlichen Auftraggebern mit Sozialbetrieben zu erweitern und ökologisch nachhaltige Produkte und Dienstleistungen in guter QualitĂ€t zu finden, zu entwickeln und ihre MarktfĂ€higkeit zu fördern, damit diese einer breiteren Öffentlichkeit bekannt werden. Dies soll kĂŒnftig auch in Kooperation mit LandwirtInnen erfolgen. Es geht darum, Leistungen von sozialen Unternehmen unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit zu beleuchten. Ihre Arbeit stellt generell eine Form regionalen Wirtschaftens mit sozialer Komponente dar.


Die Information

Weinbau

Juni 2013

Wiener Landesweinbewertung 2013 Die Party geht weiter von Barbara Pletzer, BA

Die Wiener Landesweinbewertung 2013 brachte höchst erfreuliche Ergebnisse. Auf dem PrĂŒfstand waren die Weine der beiden großen JahrgĂ€nge 2012 und 2011 – sie konnten ĂŒberzeugen und wurden mit insgesamt 132 Goldmedaillen prĂ€miert. Alle Siegerweine können vom 19. bis 21. Juni im Arkadenhof des Wiener Rathauses genossen werden. Da lacht das Herz – beim Winzer ebenso wie beim Weinfreund. Nach den zwei „Hungerjahren“ 2009 und 2010, die vor allem mengenmĂ€ĂŸig enttĂ€uschend ausfielen, brachten die Folgejahre 2011 und 2012 rundum Freude. 2011 fiel die Ernte mit rund 2,5 Millionen Liter sogar deutlich ĂŒberdurchschnittlich aus, 2012 gab es mit 2,2 Millionen Litern eine Erntemenge im langjĂ€hrigen Durchschnitt. FĂŒr den Konsumenten aber besonders wichtig: Beide Jahre brachten ausgezeichnete WeinqualitĂ€ten – sowohl beim Weiß- als auch beim Rotwein. Dementsprechend zufrieden zeigt sich der Leiter der Landesweinverkostung, DI Robert Steidl, Vorstand des Instituts fĂŒr Weinbau und Kellerwirtschaft in Klosterneuburg: „Besonders gefallen haben heuer Weißburgunder,

Chardonnay und Riesling, wobei einmal mehr auffĂ€llig war, dass bewĂ€hrte Betriebe vorne liegen. Ich sehe es als sehr erfreulich an, dass sich die kontinuierliche QualitĂ€tsarbeit dieser Winzer auch regelmĂ€ĂŸig in den Ergebnissen widerspiegelt“. Großer Sommer – große Weine. Gerade heuer, wo der Sommer noch in weiter Ferne zu liegen scheint und der FrĂŒhling der verlĂ€ngerte Arm des Winters war, erinnert man sich gerne an einen Sommer wie 2012. Zwar begann er mit einem unerwarteten Naturereignis: Ein SpĂ€tfrost in der Nacht vom 17. auf den 18. Mai richtete vor allem in Niederösterreich große SchĂ€den an, Wien blieb davon aber großteils verschont. Dann folgte ein außergewöhnlich schöner und warmer Sommer, unterbrochen nur von einer kĂŒhleren Woche im Juli, die auch starke RegenfĂ€lle brachte. Diese wirkten sich als Feuchtigkeitsdepot im Boden in weiterer Folge fĂŒr die Reben sehr positiv aus und ein sonniger und trockener Herbst sorgte schließlich fĂŒr optimale Traubenreife und perfekte Lesebedingungen. Das Ergebnis sind krĂ€ftige und vollmundige Weine mit milder aber doch prĂ€senter SĂ€ure, die schon in der Jugend großes TrinkvergnĂŒgen bereiten. Dazu Robert Steidl: „Trotz des warmen Jahres

konnte die SĂ€ure gut erhalten werden. Nach dem heißen Jahr 2011 haben die Winzer im Jahr 2012 vor allem die Weingartenarbeit und den Lesezeitpunkt angepasst und das SĂ€uremanagement gut bewĂ€ltigt.“ Weinbau als Wirtschaftsfaktor. „NatĂŒrlich freuen wir uns ĂŒber die hohe QualitĂ€t der Weine auf breiter Basis“, ergĂ€nzt Robert Fitzthum, der Direktor der Landwirtschaftskammer Wien, „doch auch der wirtschaftliche Aspekt ist wichtig. Viele Betriebe haben krĂ€ftig investiert, um solche QualitĂ€ten ĂŒberhaupt produzieren zu können. Entsprechende Erntemengen sind die Voraussetzung fĂŒr den Erfolg und den langfristigen Bestand dieser Betrieb, die mit dem Weinverkauf und den Heurigen einen nicht zu unterschĂ€tzenden wirtschaftlichen Faktor in Wien darstellen“. Rund 400.000 Arbeitsstunden werden von den Wiener Weinbaubetrieben jĂ€hrlich fĂŒr die Erhaltung des Weinbaugebietes aufgewendet und der Wiener Wein ist unter anderem ein wichtiger Impulsgeber fĂŒr den Tourismus in der Stadt. Finale im Rathaus. Von insgesamt 351 eingereichten Weinen wurden 132 mit Goldmedaillen ausgezeichnet, wobei heuer erstmals der Wiener Gemischte Satz

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Bewertung Die Auszeichnungen der Wiener Landesweinbewertung 2013 Proben gesamt: Goldmedaillen: Silbermedaillen: Bronzemedaillen:

351 132 123 48

Die Weine der Wiener Landesweinbewertung 2013 nach Sorten. Wiener Gemischter Satz GrĂŒner Veltliner Rheinriesling Chardonnay Weißburgunder Zweigelt CuvĂ©e Rot

54 51 44 32 23 18 18

SĂ€mtliche Bewertungen finden Sie in KĂŒrze auf: www.wienerwein.at

sowohl bei den Einreichungen (54) als auch bei den Goldmedaillen (23) die Nase vorn hatte. Auf den Goldmedaillen-RĂ€ngen folgten der GrĂŒne Veltliner (51/20), der Riesling (44/17) und der Weißburgunder (23/13). Aus allen Weinen, die mit Goldmedaillen ausgezeichnet wurden, werden nun von einer hochkarĂ€tigen Fachjury unter der Leitung des Weinautors und –experten Klaus Egle die Landessieger in den jeweiligen Sortengruppen ermittelt. Die Auszeichnung erfolgt im Rahmen der Galanacht des Wiener Weinpreises durch den Wiener BĂŒrgermeister, Michael HĂ€upl, der damit einmal mehr den hohen Stellenwert des Weinbaus fĂŒr die Stadt Wien unterstreicht. In den folgenden Tagen haben alle Weininteressierten vom 19. bis 21. Juni im Arkadenhof des Wiener Rathauses die Gelegenheit, alle Goldmedaillen-Weine zu verkosten und zu genießen. Und weil in Wien zum Genuss nicht nur der Wein, sondern auch die entsprechende „Zuspeis’“ gehört, gibt es dazu kleine, feine Köstlichkeiten, kreiert von prominenten KĂŒchenchefs der Stadt.


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Juni 2013

SPRECHTAGE Einmal im Monat besteht in der LK Wien die Möglichkeit, ein kostenloses Rechts- und SteuerberatungsgesprÀch in Anspruch zu nehmen.

Rechtsberatungssprechtag Mi, 12. Juni 2013 9 - 11 Uhr Mag. Peter Bubits

Steuerberatungssprechtag Do, 13. Juni 2013 10 - 12 Uhr Mag. Alfred Komarek Terminvereinbarung bzw. Anmeldung und kurze RĂŒcksprache bei Mag. Christian Reindl (Tel.: 01/587 95 28-27, christian.reindl@lk-wien.at)

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www.lk-wien.at Das Mitteilungsblatt der Landwirtschaftskammer Wien Die Information erscheint 12 mal pro Jahr; Nachdruck und fotomechanische Wiedergabe - auch auszugsweise - nur mit Genehmigung es Verlages; veröffentlichte Texte gehen in das Eigentum des Verlages ĂŒber, es kann daraus, kein wie immer gearteter, Anspruch, ausgenommen allfĂ€lliger Honorare, abgeleitet werden. Herausgeber, Medieninhaber und Verleger: Landwirtschaftskammer Wien, 1060 Wien, Gumpendorfer Straße 15 Vertretungsbefugtes Organ: PrĂ€sident Ing. Franz Windisch Chefredakteur: KDir. Ing. Robert Fitzthum Anzeigenannhme: Landwirtschaftskammer Wien, 1060 Wien, Gumpendorfer Straße 15, Tel.Nr.: 01/587 95 28-25, direktion@lk-wien.at Herstellung: Herold Druck und Verlag AG, 1030 Wien, Faradaygasse 6 Verlagsort: Wien

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