Die Information - Juli 2013

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Landwirtschaftskammer Wien

Die Information n Gartenbau n Wein- & Obstbau n Land- und Forstwirtschaft

Ausgabe 7 - Juli 2013

EDITORIAL

Ing. Robert Fitzthum Kammerdirektor

Zukunftsträchtige Perspektiven für den Wiener Weinbau Dass Qualität einen Namen hat, bewiesen Wiener Winzer und WinzerInnen einmal mehr beim jüngst stattgefundenen Wiener Weinpreis im Arkadenhof des Wiener Rathauses. Durch das in den letzten Jahren immens gestiegene Qualitätsbewusstsein und technische Know-how der Wiener Winzerbetriebe entstehen Qualitäts- und Prädikatsweine, die den höchsten Bedürfnissen entsprechen. Jetzt heißt es, weiterhin die richtigen Weichen für einen nachhaltigen Weinbau zu stellen. Die ersten Schritte dazu wurden mit der geplanten Bewirtschaftungsverpflichtung im Weinbau und zusätzliche Vermarktungsformen im Weingarten gesetzt. Ein großer Wurf konnte zudem mit der Beantragung des DACStatus für den Wiener Gemischten Satz erreicht werden. Damit gelang es einen noch besser kontrollierten Herkunftsbegriff zu forcieren. Berufliche Neuorientierung: Weinbau Referent Martin Obermann hat in den letzten 16 Jahren durch sein fundiertes Know-How und seine langjährige Expertise zur künftigen Weichenstellung des Weinbaus maßgeblich beigetragen und entscheidende Meilensteine gesetzt. Seit Juli 2013 widmet er sich ganz seinem Metier als Vollerwerbswinzer. Für die neue berufliche Herausforderung wünschen wir viel Erfolg, aber vor allem Freude an den neuen Aufgaben und bedanken uns recht herzlich für die langjährige und engagierte Mitarbeit in der LK Wien.

Im tropischen Flair begrüßte Dipl.-Ing. Gerhard Wirth am 18. Juni 2013, im Palmenhaus Hirschstetten, 65 geladene Gäste zur Meisterbrief-Verleihung. Anschließend überreichte Vizepräsident GR Martin Flicker mit dem Geschäftsführer der Lehrlings- und Fachausbildungsstellle Gerhard Wirth den 4 Gärtnerinnen und 13 Gärtnern die Gärtnermeisterbriefe.

Windisch fordert „Fair play“ im Umgang mit der heimischen Landwirtschaft Stadtentwicklung ressourcenschonend umsetzen „Landwirtschaft und Lebensmittel dürfen nicht zum Spielball werden“ - so lautete die Kernbotschaft des Präsidenten der Landwirtschaftskammer Wien, Abg. z. NR. Ing. Franz Windisch, an die Funktionäre in der Vollversammlung der LK Wien am 27. Juni 2013. Windisch bezog sich dabei auf die hitzige Debatte um den Einsatz von Neonicotinoiden, die, seiner Ansicht nach „von den NGOs getrieben“, im Vorwahlkampf hochemotional geführt wird, während man den Sachargumenten der bäuerlichen Seite weder von der Politik noch in den Medien Gehör schenkt. Stattdessen werde die Diskussion auf reiner Gefühlsebene ge-

halten, was bereits am Wording „Pestizide“ und „Gift“ zu sehen sei, während es sich tatsächlich um Mittel handle, die dem Schutz der Pflanzen vor Krankheiten und Schädlingen dienen. Die Landwirtschaft versuche nicht das Thema „kleinzureden“, betonte Windisch, sondern sei sich der gegenseitigen AbhänP.b.b. Verlagsostamt 1060 Wien

gigkeit von Bienen und Pflanzen durchaus bewusst. „Fakt ist aber, dass es heute in Österreich 375.000 Bienenstöcke gibt, also um 20 % mehr als im Jahr 2006. Nicht verschwiegen werden darf auch die Gefahr die dem heimischen Ackerbau, vor allem im Lesen Sie weiter auf Seite 2. 02Z032283 M


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Fortsetzung von Seite 1 Windisch fordert „Fair play“ im umgang mit der heimischen landwirtschaft

Osten Österreichs, durch den geplanten Einsatz von gentechnisch veränderten Organismen im angrenzenden Ungarn droht, sowie die fehlende tierärztliche Betreuung der heimischen Bienenvölker, die ebenfalls zum Bienensterben beiträgt“, erläuterte Windisch. Zudem werde durch die Melissa-Studie der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) belegt, dass „nur“ jeder 1.000 Bienenstock durch Neonicotinoide betroffen sei. Auch die nun aufgebrachte Thematik der Glyphosphate werde „mit verzerrenden Argumenten künstlich aufgebauscht“. Es handle sich dabei zum einen um einen global eingesetzten Wirkstoff und zum anderen werde ein gutes Drittel der weltweiten Tonage von Privatpersonen, Gemeinden, den ÖBB etc. ausgebracht, stellt Windisch klar und fordert: „Wenn hier ein Verbot für die Bauern kommt, ist es nur fair, dieses auch auf alle anderen Nutzergruppen auszuweiten, von denen viele im Umgang damit bei weitem nicht so sorgsam sind.“ Bereits durch die angekündigten Wirkstoffverbote hänge der Wiener Gartenbau ab 2014 sprichwörtlich „in den Seilen“. Gemeinsam mit der LGV und der LK Niederösterreich will man sich in den nächsten Monaten beim Fachverband der chemischen Industrie intensiv damit auseinandersetzen, welche alternativen Produkte für die Registrierung in Österreich in der Pipeline sind, „damit der Gartenbau im kommenden Jahr nicht ins Bodenlose fällt“, so der LK-Präsident. Sorgsamerer Umgang mit der Ressource Boden seitens der Stadt Wien gefordert. Ein weiterer Hotspot ist in Wien die Bodenproblematik. Die Stadt wächst rasant - bis 2025 soll sie 2 Mio. Einwohner haben, die Platz zum Wohnen brauchen. Gleichzeitig werden Rufe

VollVersammlung nach mehr Erholungsraum laut. Wenn es nach nicht-bäuerlichen Gruppierungen geht, soll dafür landwirtschaftlicher Boden genutzt werden. Dem will die LK im Namen ihrer Mitglieder selbstverständlich einen Riegel vorschieben und fordert „Hände weg, von unserem Grund und Boden.“ In einer Stellungnahme zum STEP 2025 (Stadtentwicklungsplan) an die Stadtregierung fordert die bäuerliche Interessenvertretung für den sozialen Wohnbau gemeindeeigene Flächen heranzuziehen sowie die Verdichtung im urbanen Raum voranzutreiben und vor allem keine landwirtschaftlichen Vorranggebiete anzugreifen. „Wir verschließen uns keineswegs einer vernünftigen Stadtentwicklung“, betont Windisch, „lehnen aber Eingriffe ins Eigentumsrecht sowie Enteignungen kategorisch ab“. Entsprechend wurde auch die einstimmig beschlossene Resolution der Vollversammlung dahingehend verabschiedet. „Brauchen wir nur mehr Flächen für Freizeit, Erholung und Sport oder wollen wir auch noch etwas zu Essen auf dem Teller haben“, mahnte Windisch die Verantwortlichen im Wiener Rathaus zu einem sorgsameren Umgang mit der schwindenden Ressource Boden. Windisch will damit aber auch die Konsumenten ansprechen. Sie gelte es „zu den Bauern ins Boot zu holen“, denn ihre Versorgungssicherheit stehe auf dem Spiel, mahnt der Präsident. GAP-Abschluss: „Mit blauem Auge davon gekommen“. Hinsichtlich der erzielten Einigung zur gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) 2014 bis 2020 sei die österreichische Landwirtschaft „mit einem blauen Auge davongekommen“, stellte Windisch fest. Zwar seien das Kürzungsschreckensszenario von bis zu 30 % in der Ersten und -50 % in der Zweiten Säule verhindert worden, die Verluste für die heimischen Bauern - sie belaufen sich nun in beiden Säulen auf rund 2,8 % „des alten Geldes zum jeweiligen Preis“ - seien aber

immer noch schmerzhaft, betonte der Präsident. Als „großen Erfolg“ wertet er die Zustimmung, dass Österreich auf den vorläufig 5 % Ökologisierungsflächen Eiweiß- und Proteinpflanzen mit dem nötigen Pflanzenschutz kulturvieren kann, anstatt diese Fläche brach liegen zu lassen. Nach dem Abschluss der GAPVerhandlungen sei es nun dringend erforderlich, die Eckpunkte zügig „im Sinne der österreichischen Landwirtschaft“ umzusetzen, um den Bauern fristgerecht Planungssicherheit zu geben, betonte Windisch. Berichte aus den Ausschüssen: Wiener Gemischter Satz soll DAC-Status erhalten. Die Wiener Winzer haben seit April die Möglichkeit, ein Prognosemodell für wichtige Pflanzenkrankheiten aus dem Internet zu beziehen. Weiters wird in Kürze die dritte Ausbaustufe der Bewässerungsanlage am Bisamberg fertiggestellt, womit 60 ha Weingärten bewässert werden können, was die Qualität und die Quantität der Reben verbessert, berichtete Vizepräsident Dipl.-Ing. Herbert Schilling aus dem Weinbau-Ausschuss. Eine weitere Thematik waren die notwendigen Vorkehrungen, um den Wiener Gemischten Satz zum DAC zu machen. Dafür sollen die Bestimmungen aus der

Die Information Bezeichnungsverordnung auf DAC-Ebene verankert werden. „Geplant ist auch insgesamt zwei Kategorien von DAC-Gemischten Sätzen zu machen. Einen klassischen mit maximal 12 %vol und einen weiteren mit Lagenbezeichnung, der einen höheren Alkoholgehalt haben kann“, berichtete Schilling. Bereits in wenigen Tagen soll das Nationale Weinkomitee über den Entwurf entscheiden. Danach steht noch die Verordnung des BMLFUW aus. „Mit etwas Glück könnte schon die Ernte 2013 des Wiener Gemischte Satzes als DAC-Spezialität positioniert und rechtlich abgesichert sein“, meint Schilling. Preissituation im Gartenbau macht Investitionen immer schwieriger. Obwohl von Überschwemmung verschont geblieben, hatte der Wiener Gartenbau in der ersten Jahreshälfte schwer mit den Witterungsbedingungen zu kämpfen. „Im Zierpflanzenbau mussten etwa 70 % des Frühlingsangebotes vernichtet werden, Verluste gab es auch bei der Sommerware. Im Gemüsebau ist die Ertragslage deutlich geringer als im Vorjahr, was nicht einmal durch die höheren Erzeugerpreise wettgemacht werden kann. Und im Freilandsektor war der Anbau im heurigen Mai ein wahres Lotteriespiel. Die im-

Auszeichnung für ausgeschiedene Funktionäre für ihre Verdienste um die LK Wien. vlnr.: Pfeisinger, Ferschel, Schilling, Windisch, Foto: LK Wien Eichinger, Flicker, Philipp, Fitzthum


DIE INFORMATION mer weiter auseinanderklaffende Preis-Kosten-Schere macht Investitionen für uns immer schwieriger“, fasste Vizepräsident Martin Flicker die Lage zusammen. Hinsichtlich des Wiener Förderbudgets wies Flicker darauf hin, dass der Topf für die Periode 2007-2013 ausgeschöpft ist, jedoch weiterhin die Möglichkeit besteht, einen Agrarinvestitionskredit (AIK) in Anspruch zu nehmen. Das Jahresbudget dafür beläuft sich auf € 2,6 Mio. Bildungs- und Beratungsangebot kommen gut an. Wie bildungshungrig die Wiener Gärtner, Winzer und Ackerbauern sind zeigen die Zahlen von 2012. Die 23 vom Ländlichen Fortbildungsinstitut angebotenen Kurse verzeichneten insgesamt 585 Teilnehmer. „Besonders gut besucht waren der Bodentag, die Green Care-Reise in die Niederlande sowie die beiden Fachstudienreisen nach Portugal und in die Türkei“, berichtete Kammerrat Herbert Jedletzberger. Auch das Beratungsangebot der Kammer wird sehr gut angenommen. Im Vorjahr wurden insgesamt 694 Beratungen durchgeführt. Außerdem lernten mehr als 13.000 Schüler direkt vor Ort interessantes über die Stadtlandwirtschaft. In absehbarer Zeit wird zudem eine Neukonzeptionierung der Meisterausbildung stattfinden, sie wird künftig bundesweit vereinheitlicht. Änderungen im LK-Gesetz werden in Angriff genommen. Im Fachausschuss für Rechts- und Sozialangelegenheiten will man nun bezüglich einer Änderung des LandwirtschaftskammerGesetzes „Nägel mit Köpfen machen“, kündigte Kammerrat Josef Ableitinger an. Geplant ist die längst überfällige Wahlrechtsänderung, auch die Einführung der Briefwahl steht zur Debatte. Bezüglich der nationalen Umsetzung des EU-Pflanzenschutzmittelrechts verwies Ableitinger auf die verpflichtende Beantragung des Pflanzenschutz-Führerscheins für jene Personen, die die-

INTERESSENVERTRETUNG se Wirkstoffe beruflich einsetzen. Landwirte, die keine entsprechende Ausbildung vorweisen können, müssen eine 20-stündige Schulung absolvieren. Verpflichtende Weiterbildung für C-Führerschein-Besitzer. Ebenso tritt demnächst eine EU-weite Richtlinie für Berufskraftfahrer in Kraft, die nicht nur den gewerblichen Verkehr betrifft, sondern ebenso bäuerliche Produzenten, die ihre Erntefrüchte mit Lkws über 3,5 t zustellen. Sie werden zur regelmäßigen Weiterbildung verpflichtet. Diese Regelung gelte nicht für den Transport von Produktionsmitteln durch Landwirte, sei aber dennoch „unverhältnismäßig“, findet Präsident Windisch. Die Kammer werde entsprechende Module anbieten. Mitglieder sind „sehr zufrieden“ mit dem Beratungsangebot der Kammer. „Sehr hohe“ Umfragewerte für die Informationspolitik und das Beratungsangebot der Landwirtschaftskammer weist eine Zufriedenheitsbefragung des Instituts KeyQuest unter 100 landwirtschaftlichen Betrieben in Wien aus. Die Ergebnisse sind Basis eines Entwicklungsprozesses der LK für die nächsten Jahre. „Gemeinsam mit einem externen Unternehmen wollen wir darauf aufbauend, eine klare strategische Ausrichtung für die Zukunft erlangen – die Bedürfnisse unserer Mitglieder immer im Focus“, erläuterte Kammerdirektor Ing. Robert Fitzthum. Details der Umfrage werden zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben. Zum Abschluss der Sitzung zeichnete Präsident Windisch verdienstvolle Funktionäre für ihren jahrelangen und engagierten Einsatz für die Belange der Wiener Stadtlandwirtschaft aus: an Josef Pfeisinger und Johann Eichinger wurden das Kammerzeichen in Gold verliehen und Erich Ferschel sowie Andreas Philipp erhielten das Ehrenzeichen der LK in Bronze.

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IM BRENNPUNKT Abg.z.NR Ing. Franz Windisch Präsident

Die momentane Situation für die Wiener Gartenbaubetriebe ist alles andere als rosig. Trotz höherer Kiloerlöse bei den Fruchtgemüsearten im Vergleich zum Vorjahr, können unsere Gemüsegärtner nicht wirklich davon profitieren. Durch den überlangen Winter – die gedämpften Temperaturen, aber vor allem durch den hohen Lichtmangel im Frühjahr, fehlen bisher die üblichen Erträge. Hinzu kommt die Kostensteigerung sämtlicher Betriebsmittel (Energie, Dünger, Fremdlöhne, Jungpflanzen, Pflanzenschutzmittel). Zumindest jedoch ist die Wiener Landwirtschaft größtenteils von Hochwasser und Hagelschlag verschont geblieben. Die Witterungskapriolen der letzten Jahre, als Folge der Klimaveränderung, gefährden aber zunehmend die mengenmäßige Versorgung mit regionalen und heimischen Lebensmitteln. Ein hoher Selbstversorgungsgrad durch österreichische Lebensmittel ist daher nicht automatisch gesichert. Auch der stetige Verbrauch landwirtschaftlicher Produktionsflächen trägt zu diesem steigenden Risiko bei. In Summe werden österreichweit pro Tag ca. 20 Hektar verbaut. Ein neues Denken hinsichtlich des über Jahrtausende gewachsenen Bodens, der unser aller Lebensgrundlage ist, muss einkehren. Auch die Bundeshauptstadt Wien und die Landwirtschaftskammer Wien sehen sich mit einem verstärkten Bedarf an Grund und Boden für Wohnungsbau und der damit zusammenhängenden Infrastruktur konfrontiert. Wien wird wachsen, schlicht und einfach weil die Anreize der Großstadt und deren Speckgürtel für die Menschen attraktiv erscheinen. Das bedeutet für uns aber auch, dass unsere Rolle als Nahversorger regionaler, sicherer, frischer und bunter Lebensmittel an Bedeutung gewinnen wird.

Bei einem Abstimmungsgespräch mit den Präsidenten der Landwirtschaftskammern Bremen und Hamburg – anlässlich des Deutsch-Österreichischen Landwirtschaftskammertreffens – haben wir beschlossen, eine gemeinsame Initiative auf europäischer Ebene zu starten. Dabei sollen die zuständigen Europaparlamentarier in einem gemeinsamen Papier hinkünftig verstärkt auf die Bedeutung von Stadtlandwirtschaften aufmerksam gemacht werden. Übereinstimmend wurde vereinbart, in Zukunft verstärkt die „Konsumenten von morgen“ einzubinden, also in erster Linie Kindern und Schülern im Rahmen von „Schule am Bauernhof“ und „Schule in der Gärtnerei“, das Wachsen von Lebensmitteln und deren Herkunft näher zu bringen. Damit soll der immer stärker um sich greifenden, naiven Unwissenheit über die Produktions- und Arbeitsweisen, Hintergründe und Handhabungen in den einzelnen Sparten der Lebensmittelerzeugung entgegengesteuert werden. Eine Erzeugung ohne den Einsatz von Betriebsmitteln (Pflanzenschutz, Dünger) und leistungsfähigem Saatgut und Pflanzmaterial, ist nämlich bei weiterhin hohen Qualitäten und Mengen, sowie niedrigsten Preisen nicht haltbar.

Ihr

Franz Windisch Präsident

Foto: Parlamentsdirektion/Wilke


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Gemüsebau

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Die Information

67. Generalversammlung der lGV Frischgemüse innovationen, Onlineshop und Convienience-schiene führen zum erfolg von LGv FrischGemüse

am 24. Juni hielt die lGVFrischgemüse, Österreichs größter Produzent von Frischgemüse, ihre 67. ordentliche Generalversammlung in Wien simmering ab. Neben Rechnungsabschluss und Revisionsbericht 2012, Entlastung des Aufsichtsrats und Vorstandes und Neubestellung von insgesamt sieben Aufsichtsratsmitgliedern waren vor allem die Präsentation der aktuellen Geschäftsentwicklung und die Pläne für die laufende Saison Themen des Abends. Mag. Gerald König, LGV-Vorstand, wurde für eine weitere Amtsperiode für die nächsten fünf Jahre wiederbestellt. Sortenversuche werden vermehrt gefördert. Sowohl Aufsichtsratsvorsitzender Ing. Robert Fitzthum als auch LGV-Alleinvorstand Mag. Gerald König betonten in ihren Reden vor rund 60 Gärtnern, dass Innovation und Diversifizierung die Strategien der Zukunft seien. Bereits in der Vergangenheit wurde stark auf die Premiumlinie gesetzt, die seit ihrer Einführung vor neun Jahren umsatzmäßig um das 13-fache gewachsen ist und mittlerweile rund ein Fünftel des Gesamtumsatzes der LGV ausmacht. Insgesamt ist der LGVUmsatz 2012 auf rund 73 Millionen Euro gestiegen, der Absatz ging ebenfalls leicht auf 52.000

Tonnen in die Höhe. Damit konnte das Unternehmen im Jahr nach der EHEC-Krise sowohl wert- als auch mengenmäßig wieder wachsen. Bei der Präsentation der Zahlen fiel vor allem eines auf: Die Ausgaben für Sortenversuche und Qualitätskontrolle sind stark gestiegen. Mit diesen Geldern, dem so genannten Entwicklungsfonds, werden die vielen Sortenversuche finanziert, die die LGV gemeinsam mit den Gärtnern durchführt. Innovationen und Spezialisierung als Schlüssel zum Erfolg. Der von LGV und Gärtnern gespeiste Fonds minimiere das Risiko bei neuen Produktentwicklungen, so Aufsichtsratsvorsitzender Ing. Fitzthum. Er zeichnete im Anschluss an die Präsentation des Rechnungsabschlusses ein Bild über die Er-

folgsstrategie der LGV und verwies auf die enorm gestiegene Produktvielfalt und die immer stärker werdende Premiumlinie. Auch in Zukunft müsse es der LGV gelingen, laufend Produktund Sorteninnovationen auf den Markt zu bringen. „Das führt auch verstärkt zu Spezialisierungen unter den Gärtnern“, so Fitzthum. Diversifizierung über verschiedene Vertriebsschienen. Ein weiterer Schlüssel zum Erfolg sei Diversifizierung auf unterschiedlichen Ebenen. Neben der Produktvielfalt müsse auch der Vertrieb auf unterschiedliche Beine gestellt werden. „Wir müssen andere, neue Vertriebsschienen aufbauen“, zeigte sich Fitzthum über-zeugt. Der gerade gestartete Onlineshop sei eine solche Möglichkeit, und über die Betei-

ligung der LGV an „Grünzeug & mehr“ könne das Unternehmen seine Produktvielfalt direkt Großküchen oder Gastronomiebetrieben anbieten. Premiumprodukte und Convenience gegen schwierigen Saisonstart. Zu guter Letzt gab LGV-Vorstand Gerald König einen Einblick in die laufende Frischgemüsesaison: „Der Start heuer war aufgrund der Wetterkapriolen schwierig, uns fehlt das Licht und die Sonne“. Zum Erfolg des Jahres 2012 soll – abgesehen von den zahlreichen Produktinnovationen – vor allem die neue Convenience-Schiene beitragen. In der gerade fertig gestellten Convenience-Halle in Raasdorf werden ab sofort essfertige Salate verarbeitet, weitere Produkte sind in Planung. Insgesamt ist LGV-Vorstand König für die aktuelle Saison optimistisch. „Ich habe die Hoffnung, dass der Juli stark wird. Die Konsumenten haben noch nicht genug gegrillt, und sie haben Lust auf frisches Gemüse.“


Bericht Fachausschuss

Die Information

Fachausschuss für angelegenheiten der land- und Forstwirtschaft GaP und Pflanzenschutz waren ein heißes thema im 1. ausschuss für land- und Forstwirtschaft

von Ing. PhIlIPP Prock

Wahl neuer Ausschuss-Vorsitzender. Vizepräsident GR Martin Flicker gratulierte im Rahmen des konstituierenden Fachausschusses für Angelegenheiten der Land- und Forstwirtschaft am 29. Mai 2013 Präsident Abg. z. NR Ing. Franz Windisch zur Wahl zum neuen Vorsitzenden sowie seiner Stellvertreterin Landesbäuerin Kammerrätin Irene Trunner. Dem Fachausschuss gehören weiters Vizepräsident Ök.Rat. Dipl.-Ing. Herbert Schilling, Kammerrat Ing. Michael Niedermayer, Kammerrat Leopold Schippani, Kammerrätin Ulrike Osterbauer-Jezik, Kammerrat Kurt Hofmann, und Kammerrat Karl Hopf an. Nach der Wahl des neuen Ausschuss-Vorsitzenden wurden die kooptieren Fachexperten nominiert. Hierbei wurden die Obmänner der landwirtschaftlichen Casinos, Ök.-Rat Otto Trunner, Ök.-Rat Rudolf Wieselthaler

und Ing. Leopold Klager vorgeschlagen und einstimmig gewählt. In der Begrüßungsrede hob Präsident Ing. Franz Windisch die wichtige Funktion der KammerfunktionäreInnen und der kooptierten Fachexperten als Bindeglied zwischen der Landwirtschaftskammer Wien und den Kammermitgliedern hervor. Gemeinsame Agrarpolitik – Positionsstand 1. und 2. Säule. Ing. Philipp Prock stellte anhand einer Präsentation den derzeitigen Stand der gemeinsamen Agrarpolitik vor. Anhand einer Gegenüberstellung erläuterte er die Vorschläge von Europäischer Kommission, Rat der Europäischen Union und des Europäischen Parlaments. Hierbei gibt es zu den einzelnen Maßnahmen teilweise noch sehr große Unterschiede, vor allem im Bereich „Greening“. Fixpunkt in der

Zusammensetzung Mitglieder des Ausschusses für Angelegenheiten der landund Forstwirtschaft

Vorsitzender Präsident Ing. Franz WINDISCH

Landwirt

1100 Wien

Vorsitzende-Stellvertreterin KR Irene TRUNNER

Landwirtin

1210 Wien

KR Kurt HOFMANN KR Karl HOPF KR Ing. Michael NIEDERMAYER KR Ulrike OSTERBAUER-JEZIK KR Leopold SCHIPPANI

Gärtner Gärtner Landwirt Gärtnerin Gärtner

1110 Wien 1110 Wien 1220 Wien 1140 Wien 1110 Wien

Kooptierte Mitglieder Ing. Leopold KLAGER Ök.-Rat Otto TRUNNER Ök.-Rat Rudolf WIESELTHALER

Weinhauer/Landwirt 1210 Wien Landwirt 1210 Wien Landwirt 1100 Wien

neuen GAP ist die verpflichtende Anlage von Biodiversitätsflächen. Sehr umstritten ist jedoch noch in welchem Ausmaß diese Flächen angelegt werden müssen und vor allem, welche Ackerkulturen hierbei angerechnet werden können. Die Entscheidung über das Gesamtpaket der GAP 2014 – 2020 wird voraussichtlich noch im Sommer fallen, nachdem Europäische Kommission, Rat der Europäischen Union und Europäischen Parlament zu einer gemeinsamen Entscheidung gekommen sind. Des weiteren berichtete Ing. Philipp Prock über die Stellungnahme der LK Wien bezüglich „Maßnahmen zum künftigen Agrarumweltprogramm“ an das BMLFUW. Hierbei wurden eine Vielzahl an Maßnahmen mit hohem Umweltnutzen für den Ackerbaubereich angeführt. Vor allem zum Schutz der Bienen wurden in dieser Stellungnahme wichtige Maßnahmen dargestellt. Wiener Pflanzenschutzmittelgesetz. Dipl.-Ing. Alexander Lorber, Referatsleiter der Abteilung Pflanzenschutz der MA 42, berichtete zu Beginn über die genaue Vorgehensweise, Erfahrungen und Ergebnisse der Kontrollen durch den amtlichen Wiener Pflanzenschutzdienst. Seitens der MA 42 werden jährlich Vor Ort Kontrollen durchgeführt. Hierbei erfolgt eine Kontrolle hinsichtlich Anwendung zugelassener Pflanzenschutzmittel sowie der Aufbewahrung, Hantierung und Aufzeichnung der angewendeten Mittel. Zusätzlich werden in Verdachtsfällen Proben (Blattproben) gezogen. Mag. Christian Reindl erläutert des weiteren die Umsetzung des

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Pflanzenschutzmittelgesetzes. Ab 26. November 2013 muss der berufliche Verwender in Wien zum Ausbringen der Pflanzenschutzmittel eine Ausbildungsbescheinigung haben. Mit der MA 42 werden Gespräche über eine praktikable Umsetzung geführt. Im Mittelpunkt steht dabei die Thematik Aus- und Weiterbildung (Ausbildungsbescheinigung). Ab September 2013 kann man einen Antrag für eine Ausbildungsbescheinigung bei der MA 42 stellen. Diese werden den Antragstellern dann per Post zugesandt. Einheitswert Hauptfeststellung und Pauschalierungsverordnung. Mit Stichtag 1. Jänner 2014 ist eine neue Hauptfeststellung des landwirtschaftlichen Vermögens durchzuführen die zu Beginn des Folgejahres wirksam werden soll. Die neue land- und forstwirtschaftliche Pauschalierungsverordnung wurde am 10. Mai 2013 kundgemacht. Hierbei kommt es zur Senkung der Vollpauschalierungsgrenze (Einheitswert unter € 75.000) und der Teilpauschalierungsgrenze (Einheitswert unter € 130.000). Diese ist zwar schmerzhaft, in Summe ist aber positiv hervorzuheben, dass die Erhaltung des Einheitswertsystems und die pauschale Gewinnermittlung als großer Erfolg zu werten ist. Ziel der neuen Bewertung ist eine einfache Selbsterklärung durch die Betriebe. Eine Einzelbewertung durch das Finanzamt vor Ort wird es nicht mehr geben. Eine formelle Abstimmung zu den Bewertungsrichtlinien wird im Bewertungsbeirat im Herbst 2013 erfolgen.

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Internet-Tipp: www.lk-wien..at


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Bericht Fachausschuss

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Die Information

Fachausschuss Weinbau diskutierte geplante Wiener Gemischter satz Dac Verordnung Wiener Gemischter satz Dac war entscheidendes thema der ersten beiden Fachausschüsse für Wein- und Obstbau von barbara Pletzer, ba

Wahl des Ausschuss-Vorsitzenden. Vizepräsident GR Martin Flicker gratulierte im Rahmen des konstituierenden Fachausschusses für Angelegenheiten des Wein- und Obstbaus am 14. Mai 2013 VP Ök.-Rat Dipl.-Ing. Herbert Schilling zur Wahl des Vorsitzenden sowie dessen Stellvertreter KR Ing. Michael Edlmoser. Dem Fachausschuss gehören weiters KR Sabine Helm, KR Kurt Hofmann, KR Karl Hopf, KR Matthias Kierlinger und KR Ing. Friedrich Wieninger an. Weiters wurden alle Obmänner der Wiener Weinbauvereine als Fachexperten in den Fachausschuss kooptiert. Wiener Gemischter Satz – DAC Verordnung und Verankerung im Rebflächenverzeichnis. Auf Vorstoß der Winzergruppierung „WienWein“ entstand die Diskussion den Wiener Gemischten Satz in den DAC Status zu heben und diesen Vorschlag auf breiter Basis zu diskutieren. In der 1. Sitzung des FA für Wein- und Obstbau waren als Experten des Lebensministerium Mag. Martin Raggam und Dr. Rudolf Schmid geladen. Beide

stellten klar, dass aufgrund einer Gesetzesänderung auf EU-Ebene es möglich ist, einen Wiener Gemischter Satz DAC einzuführen ohne die Herkunftskennzeichnung Wien für alle weiteren Wiener Qualitätsweine zu verlieren. Diese gesetzliche Möglichkeit bildete den Startschuss für die Diskussionen über einen Wiener Gemischter Satz DAC. Alle weiteren Infos lesen Sie auf Seite 8. Wiener Rebschutzprognosemodell. Derzeit nehmen 46 Wiener Weinbaubetriebe mit rund 360 Hektar am Wiener Rebschutzprognosemodell teil. Für die Weiterentwicklung und entsprechende Interpretation der Daten wurde ein fachlicher Beirat unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Helmut Redl eingerichtet. Weiter Mitglieder des fachlichen Beirates sind die Kammerräte Ing. Michael Edlmoser, Matthias Kierlinger, Friedrich Wieninger und VP Herbert Schilling. Einheitswert und Pauschalierung. Gemäß Bewertungsgesetz 1955 ist eine neue Hauptfeststellung des

Zusammensetzung Mitglieder des ausschusses für Wein- und obstbau Vorsitzender VP Ök.-Rat Dipl.-Ing. Herbert SCHILLING

Weinhauer

1210 Wien

Vorsitzender-Stellvertreter KR Ing. Michael EDLMOSER

Weinhauer

1230 Wien

KR Sabine HELM KR Kurt HOFMANN KR Karl HOPF KR Matthias KIERLINGER KR Ing. Friedrich WIENINGER

Weinhauerin Gärnter Gärtner Weinhauer Weinhauer

1210 Wien 1110 Wien 1110 Wien 1190 Wien 1210 Wien

landwirtschaftlichen Vermögens zum 1. Jänner 2014 durchzuführen, die zu Beginn des Folgejahres wirksam werden soll. Daher war für den Veranlagungszeitraum (2015), für den die neuen Einheitswerte erstmalig anzuwenden sind, die land- und forstwirtschaftliche Pauschalierungsverordnung (Gewinnermittlung) neu zu regeln. In die seit 10. Mai kundgemachte Pauschalierungsverordnung fließen die neuen Eckdaten des Bewertungsgesetzes ein. Das System der Bewertung wird zukünftig wesentlich vereinfacht. Ziel ist eine einfache Selbsterklärung durch die Betriebe. Eine Einzelbewertung durch das Finanzamt vor Ort wird es nicht mehr geben. Daher werden die meisten Zu-/Abschläge der Vergangenheit automatisch bei der Betriebszahl/ Bodenklimazahl berücksichtigt. Besonderheiten der Sparte Weinbau. Eine eigene weinbauliche Bodenschätzung ist aus budgetären Gründen nicht mehr möglich. Daher soll die weinbauliche Bodenklimazahl (BKZ) aus der BKZ der luf-Bewertung abgeleitet werden. Dabei soll es zu einer Reduzierung der Gewichtung der allgemeinen regionalen Absatzverhältnisse und zu einer Einführung betriebsspezifischer Absatzverhältnisse kommen. Die Höhe des Hektarhöchstsatzes für Weinbauvermögen wird noch für Diskussionen im Bewertungsbeirat sorgen. Vorgeschlagen wurde ein Hektarhöchstsatz von 5.100 (=2,125-fache) des lw Hektarhöchstsatzes. Der bisherige weinbauliche Hektarhöchstsatz betrug € 8.358 (=3,7-fache des lw Hektarhöchstsatzes). Die bäuerliche Buschenschankvermarktung innerhalb der wein-

baulichen EHW-Bewertung wird beibehalten. So soll der Mehrertrag aus Weinbuschenschank mit einem betriebsindividuellen Zuschlag versehen werden. Geplant ist (ab 1000 Liter) bei reinem Getränkeausschank (Wein, alkoholische Getränke) ein Zuschlag von 0,80 € pro Liter Weinausschank, bei zusätzlicher bäuerlicher Speisenverabreichung 1, 20 € pro Liter Weinausschank. Eine formelle Abstimmung zu den Bewertungsrichtlinien wird im Bewertungsbeirat im Herbst 2013 erfolgen. Neue Vorgaben für Veranstaltungen beschlossen. Um einen hohen Qualitätsstandard bei öffentlichen Veranstaltungen, an denen Wiener Weinbaubetriebe teilnehmen, zu gewährleisten, wurden vom Fachausschuss folgende Vorgaben einstimmig beschlossen: n 50 % der angebotenen Weine des Betriebes müssen Qualitätsweine sein, es müssen aber mindestens 2 Wiener Qualitätsweine ausgeschenkt werden n Eine fixe Standreservierung zB. erfolgt erst nach Retournierung der unterzeichneten Vereinbarungen sowie Einzahlung des Teilnahmebeitrages n Bei nicht Einhaltung der Vereinbarung jeder Art wird nach einmaliger Ermahnung durch die Organisation bzw. eines Vorstandsmitglieds/Funktionärs vor Ort dem jeweiligen Betrieb die weitere Teilnahme an der Veranstaltung untersagt n Weiters wird der jeweilige Betrieb für ein Jahr für alle Veranstaltungen die im Rahmen des Wiener Agrarmarketing umgesetzt werden gesperrt.


Die Information

Interessenvertretung

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Pflanzenschutzmittel: Ausbildungsbescheinigung lK Wien kämpft für gegenseitige Anerkennung zwischen den Bundesländern von Mag. christian reindl

Bewirtschaftungsverpflichtung im Weinbau geplante Maßnahmen zur erhaltung der Weinbaufluren von Mag. christian reindl

Immer wieder werden in den Weinbaufluren liegende Grundstücke die im Rebflächenverzeichnis als ausgepflanzt eingetragen sind, gerodet und gehen damit nachhaltig für die Bewirtschaftung verloren. Die Landwirtschaftskammer Wien führt daher derzeit intensive Gespräche, um nachhaltig die Kulturlandschaft im Wiener Stadtgebiet zu erhalten.

Landwirtschaftskammer Wien führt intensive Gespräche zur Änderung des Weinbaugesetzes. Insbesondere gibt es Bestrebungen, das Wiener Weinbaugesetz insofern zu ändern, dass gerodete Grundstücke (Weingärten) zukünftig keiner anderen als der weinbaulichen Nutzung zugeführt werden dürfen. Mit dieser Maßnahme sollen einerseits die

traditionellen Wiener Weingärten erhalten werden, andererseits potentielle Spekulanten abgehalten werden. Sobald auf politischer Ebene entsprechende Entscheidungen getroffen sind, werden wir Sie unverzüglich in Kenntnis setzen.

Ausschank im Weingarten lK Wien kämpft für Ausweitung der vermarktungsmöglichkeit von Mag. christian reindl

Der „spritzer“, das „Achterl“ oder das „schmalzbrot“ unmittelbar im Weingarten während des Ausfluges erfreut sich bei den Konsumenten immer größerer Beliebtheit. Dem schiebt aber das Wiener Buschenschankgesetz derzeit einen Riegel vor. So ist beispielsweise das gleichzeitige Ausschenken im Lokal und unmittelbar im Weingarten verboten.

Die LK Wien führt daher derzeit intensive Gespräche auf politischerund Behördenebene, um entsprechende Adaptierungen im Gesetz und eine Ausschank im Weingarten zu erreichen. Eckpunkte werden dabei eingeschränkte Öffnungszeiten, kalte Speisen gemäß § 10 Buschenschankgesetz, Anmeldung usw., für den ausschließlichen Ausschank im Freien sein. Grundvoraussetzung für den Ausschank muss aber ein (selbst) bewirtschafteter Weingarten sein,

die Fläche für den Ausschank nur im Freien darf auch nicht größer als 1.000 m² sein. Vorhandene Gerätehütten sollen dabei zur vorübergehenden Lagerung für die Ausübung des Buschenschankes zulässig sein. Sobald der Ausgang der Gespräche und insbesondere inhaltliche Ergebnisse vorliegen, wird Sie die Landwirtschaftskammer Wien ausführlich informieren.

Gemäß dem neuen Wiener Pflanzenschutzmittelgesetz dürfen Pflanzenschutzmittel nur von einem beruflichen Verwender bzw. einer beruflichen Verwenderin (=Selbständiger bzw. Selbständige in der Landwirtschaft) verwendet werden. Ein beruflicher Verwender bzw. eine berufliche Verwenderin darf nur tätig werden, sofern eine entsprechende Ausbildung bzw. Fortbildung absolviert wurde und diese durch eine Ausbildungsbescheinigung nachgewiesen wird. Ausbildungsbescheinigung in Wien ab 26. November 2013 erforderlich. Wenn Wiener Landwirte, Gärtner und Weinhauer aber nicht ausschließlich Flächen in Wien, sondern auch in anderen Bundesländern bewirtschaften, ist beim Einsatz von Pflanzenschutzmittel eine Ausbildungsbescheinigung eines jeden Bundeslandes erforderlich, wo Flächen bewirtschaftet werden. Umgekehrt benötigen Betriebsführer mit beispielsweise Sitz in NÖ auch für in Wien gelegene Flächen zusätzlich eine Ausbildungsbescheinigung (=Ausweis im Scheckkartenformat) der Wiener Behörde. Die LK Wien führt derzeit intensive Gespräche, um diesen bürokratischen „Schildbürgerstreich“ und die damit verbunden Kosten und den Zeitaufwand zu verhindern. Die LK Wien setzt sich im Sinne einer Verwaltungsvereinfachung für die gegenseitige Anerkennung zwischen den Bundesländern ein, damit die ausgestellte Ausbildungsbescheinigung eines Bundeslandes formlos und ohne zusätzliche Kosten auch in den anderen Bundesländern anerkannt wird. Wir werden Sie über den Ausgang der Gespräche unverzüglich informieren.


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Weinbau

Die Information

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Wiener Gemischter Satz DaC entwurf einstimmig von Regionalem sowie nationalem Weinkomitee beschlossen Was bringt eine DaC Verordnung mit sich? alle eckpfeiler im Überblick

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von BarBara Pletzer, Ba

Seit 2011 ist in der Bezeichnungsverordnung genau definiert, was eine Wiener Gemischter Satz ist, wie er sich zusammensetzt und woher er stammt. „Woher er stammt“ – die Herkunft bzw. Regionalität eines Produktes wird für viele Konsumenten aber auch Produzenten zu einem immer wichtigeren Kriterium. Die Abkürzung DAC steht für Districtus Austriae Controllatus, und wenn dieses Kürzel auf einem Weinetikett zu finden ist, so bedeutet es, dass dieser Wein nicht nur qualitativ hervorragend ist, sondern vor allem, dass er in Stil, Geschmack und Ausbau den ureigensten Weintypus der genannten Herkunft ausdrückt. Chronologie der Idee Wiener Gemischten Satz DAC. 22. April 2013: WienWein fordert bei der jährlichen Pressekonferenz den DAC Status für den Wiener Gemischten Satz 14. Mai 2013: Wiener Gemischter Satz DAC ist Thema beim 1. Fachausschuss für Wein- und Obstbau, die Mitglieder des Fachausschusses erteilen dem Regionalen Komitee Wien den Auftrag einen Vorschlag für Wie-

ner Gemischten Satz DAC auszuarbeiten 14. Mai 2013: interne Sitzung des Regionalen Komitee der Winzer, wichtige Eckpfeiler werden diskutiert und zur konkreteren Darstellung an das Lebensministerium übermittelt 5. Juni 2013: die Mitglieder des Regionalen Komitee Wiens beraten und diskutieren mit Vertretern des Lebensministeriums über den ausgearbeiteten Vorschlag 18. Juni 2013: 2. FA für Weinund Obstbau beschäftigt sich ausschließlich mit Wiener Gemischter Satz DAC, es wurden zusätzlich alle Weinbauvereinsobmänner und deren Stellvertreter eingeladen. Der Entwurf Wiener Gemischter Satz DAC wird Punkt für Punkt durchbesprochen, mit Änderungen beschlossen und zur Korrektur an das Lebensministerium übermittelt. 28. Juni 2013: Das Regionale Komitee Wien beschließt den Entwurf der Wiener Gemischter Satz DAC Verordnung einstimmig 4. Juli 2013: Das Nationale Weinkomitee stimmt dem Ent-

wurf der Wiener Gemischter Satz DAC Verordnung einstimmig zu.  Eckpfeiler Entwurf Wiener Gemischter Satz DAC. Es sind zwei Wiener Gemischter Satz DAC Kategorien geplant:  Wiener Gemischter Satz DAC ohne kleinere geografische Angabe als Wien  Wiener Gemischter Satz DAC mit einer kleineren geografischen Angabe als Wien Wiener Gemischter Satz DAC ohne kleinere geografische Angabe als Wien:  muss den Anforderungen für Qualitätswein entsprechen und  hat aus einem Wiener Weingarten (* Definition Wiener Weingarten siehe am Ende des Beitrages) zu stammen, der mit zumindest drei Rebsorten bepflanzt ist, die gemeinsam gelesen und verarbeitet werden  die Trauben haben aus Weingärten zu stammen, die sich zu 100% innerhalb des Weinbaugebietes Wien befinden  der größte Sortenanteil hat nicht höher als 50% zu sein,

der drittgrößte muss mindestens 10% sein die Weingärten müssen im Kataster des Wiener Rebflächenverzeichnisses als Wiener Gemischter Satz eingetragen sein ist ein Weißwein mit Angabe des Erntejahres vorhandener Alkoholgehalt ist mit max. 12,5% vol. am Etikett anzugeben (Regionale Komitee Wien kann diesen Wert in Jahren mit besonderen Witterungsbedingungen erhöhen) hat Geschmacksangabe „trocken“ zu entsprechen darf nur in Glasflaschen an den Endverbraucher abgegeben werden – außer der Wein wird am Ort der Verabreichung sofort genossen Glasflaschen mit Nennvolumina von 1,0l und 2,0l sowie ein Kronenkorkverschluss sind nicht zulässig (Ausnahmebewilligungen können auf Antrag erteilt werden) Kein stark wahrnehmbarer Holzeinsatz liegt vor Ist im Weinbaugebiet Wien herzustellen und abzufüllen (bei Herstellung und Abfüllung außerhalb des Weinbaugebiet Wiens ist jährlich ein Antrag an das Regionale Komitee Wien zu stellen) Bei Trauben- und Weinzukauf ist auf den Rechnungen, Lieferscheinen und Transportpapieren die Katastralgemeinde, die Grundstücknummer(n) und die Fläche(n) anzuführen, von denen die Trauben bzw. der Wein stammt

Wiener Gemischter Satz DAC mit einer kleineren geografischen Angabe als Wien  grundsätzlich muss den oben angeführten Bedingungen entsprechen außer:  der vorhandene Alkoholgehalt ist mit mind. 12,5% vol. am Etikett anzugeben  der Wein muss nicht der Geschmacksangabe „trocken“ entsprechen  darf nicht vor dem 1. März des auf die Ernte folgenden


Weinbau

Die Information Jahres an den Endverbraucher abgegeben werden Für beide Kategorien gilt:  Es dürfen keine Marken oder Fantasiebezeichnungen und keine traditionellen Angaben sowie keine weiteren Verkehrsbezeichnungen verwendet werden  Wiener Gemischter Satz DAC muss am Vorder- / Sichtetikett angegeben werden, DAC darf nur halb so groß wie Wiener Gemischter Satz sein  Die kleinere geografische Angabe darf am Etikett höchstens so groß wie Wiener Gemischter Satz und mindestens so groß wie DAC abgedruckt sein  Der erstmalige Antrag auf eine staatlich Prüfnummer für eine Wiener Gemischten Satz DAC muss dem Regionalen Komitee schriftlich mitgeteilt werden  Qualitätswein bis zum Jahrgang 2013 darf unter Einhaltung der derzeit gültigen Regelung in der Bezeichnungsverordnung in Verkehr gebracht werden  das Regionale Komitee Wien kann Marketingbeiträge einheben Definition Wiener Weingarten  Bewirtschaftungseinheit sollte digitalisiert sein, ist der Betrieb nicht im ÖPUL System, so wird der Katasterplan herangezogen.  Zusammenhängende Grundstücksnummern der Weingartenflächen stellen eine Bewirtschaftungseinheit dar, d.h. eine FREMDE Grundstücksnummer unterbricht die Bewirtschaftungseinheit.  Die Weingärten müssen kein Eigentum sein, es zählt lediglich die Bewirtschaftung.  Weingärten können in allen möglichen Formen aneinandergrenzen (sowohl horizontal als auch vertikal) um als eine Bewirtschaftungseinheit zu gelten, sofern sich keine fremden Grundstücknummern dazwischen befinden.  Reinsortig rot gesetzte Reb-

zeilen im Wiener Gemischten Satz Weingarten unterbrechen nicht die Bewirtschaftungseinheit. Rotweinsorten werden nicht zu den mind. 3 vorhandenen Rebsorten gezählt, die in einem Wiener Gemischten Satz Weingarten vorhanden sein müssen. Die mind. 3 vorhandenen Rebsorten dürfen ausschließlich Weißwein- und Qualitätsrebsorten sein. Eine Rodung innerhalb der Bewirtschaftungseinheit unterbricht diese nicht, sofern die Voraussetzungen (mind. 3 Rebsorten mit dem jeweiligen Anteil) zur Erfüllung der derzeitigen WGS Bezeichnungsverordnung nicht verletzt werden. Es muss allenfalls eine Meldung an die zu kontrollierende Stelle erfolgen. Sind die zu erfüllenden Voraussetzungen nach der Rodung nicht mehr gegeben, wird die WGS Bewirtschaftungseinheit von der zu kontrollierenden Stelle ruhend gestellt. Sobald die Voraussetzungen wieder erfüllt werden (Ertragsfähigkeit der Neuauspflanzung ist gegeben) ist die WGS Bewirtschaftungseinheit wieder aufrecht. Landschaftselemente wie bspw. Böschungen und Naturdenkmäler die in der eigenen Bewirtschaftungseinheit liegen und selbst bewirtschaftet werden unterbrechen nicht die Bewirtschaftungseinheit.

Weitere Schritte Nach der erfolgten Zustimmung durch das Nationale Weinkomitee ist eine enstprechende Verordnung von Bundesminister Niki Berlakovich erforderlich. Zum derzeitigen Zeitpunkt, steht noch nicht fest, wann die mögliche Wiener Gemischter Satz DAC Verordnung, wie oben angeführt in Kraft tritt. Wir informieren Sie laufend über den aktuellen Stand der Entwicklungen. Alle Informationen finden Sie auch unter www.lk-wien.at.

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Wiener Weinpreis 2013 - Landessieger

Wer nun die Besten der Besten sind, hat niemand geringerer als Bürgermeister Dr. Michael Häupl selbst verkündet. Im Rahmen der Galanacht des Wiener Weines am 18. Juni wurden die Wiener Landessieger 2013 gekürt. Rund 600 Gäste aus Landwirtschaft, Kultur, Wirtschaft und Politik sind gekommen um die 11 Sieger zu feiern. Wiener Gemischter Satz klassisch Weingut Cobenzl, Wiener Gemischter Satz Classic 2012 Grüner Veltliner klassisch Weingut Kroiss, Grüner Veltliner Reissern 2012 Riesling klassisch Buschenschank & Weinbau Hengl-Haselbrunner, Riesling Burgstall 2012 Wiener Gemischter Satz kräftig Weingut Edlmoser, Wiener Gemischter Satz Dorflage 2012 Grüner Veltliner kräftig Weingut Cobenzl, Grüner Veltliner Senator 2012 Riesling kräftig Weingut Edlmoser, Riesling Maurer Berg 2012 Weißburgunder Weingut Christ, Weißburgunder „Der Vollmondwein“ 2012 Chardonnay Weingut Karl Lentner, Chardonnay Classic 2012 blauer Zweigelt Weingut Walter Wien, Zweigelt 2012 blauer burgunder Weingut Wieninger, Pinot noir Grand Select 2009 Cuvée rot Weingut Lenikus, Grinzinger Steig 2011

Foto: Stadt Wien Marketing


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Bildung

Juli 2013

Die Information

das war die Bildungssaison 2012/13 des lFi Wien von Dipl.-ing. Doris preszmayr

…in Bildern

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Hause nehmen konnten oder möglicherweise Gesehenes und Gehörtes in die Tat umsetzen konnten. Wir freuen uns darüber, dass eine so hohe Anzahl an interessierten Personen das Angebot des LFI Wien in Anspruch genommen hat und ihre Zufriedenheit mit Bewertungen zwischen 1,0 und 1,7 (Schulnoten) zum Ausdruck brachten. %20

dank an die Berater der lK Wien Sehr herzlich möchte ich mich bei den Beraterinnen und Beratern der LK Wien für ihren Einsatz in der Bildung bedanken. Sie haben mit dem bunten Mix an Fachvorträgen, Infoveranstaltungen, Seminaren, Stammtischen, Studienreisen es ermöglicht, Ihnen abwechslungsreiche, informative, praxisnahe und qualitativ hochwertige Weiterbildung zu bieten.

GesamtkursteilnehmerInnen Frauen

Männer

315 (49,30 %) 324 (50,70 %)

Männer

Frauen

Warum wurde die Veranstaltung besucht

persönliches wichtig Interesse für den geset Be

12 %

28 %) 60 %

gesetzliche Notwendigkeit wichtig für den Betrieb gesetzliche Notwendigkeit

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Eine erfolgreiche Bildungssaison ging zu Ende. Die hohe Teilnehmerzahlen an diversen Bildungsveranstaltungen zeigen wie wichtig den Wiener LandwirtInnen, GärtnerInnen und WinzerInnen die Weiterbildung ist. 35 Bildungsveranstaltungen in den unterschiedlichen Fachbereichen wurden mit insgesamt 231 Stunden Fortbildung angeboten. 639 Personen nahmen an 26 Veranstaltungen teil, die an 17 verschiedenen Veranstaltungsorten durchgeführt wurden. 45 Vortragende haben ihr Wissen übermittelt und ihre Ideen eingebracht um zu Ihren beruflichen und persönlichen Entwicklung beizutragen. Den Erfolg der Veranstaltungen möchten wir aber trotzdem nicht an Hand dieser Zahlen messen. Wichtig für uns ist, dass Sie als Teilnehmerin und Teilnehmer einen neuen Gedanken mit nach

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…in Zahlen und Fakten

Wenn Sie Fragen, Ideen oder Anregungen haben wenden Sie sich bitte an Alexandra Csida, Tel.: 01/587 95 28-11, alexandra.csida@lk-wien.at oder Doris Preßmayr, Tel.: 01/587 95 28-32, doris.preszmayr@lk-wien.at Wir freuen uns, wenn wir Sie in der nächste Bildungssaison wieder begrüßen dürfen!


Die Information

LK projeKt

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Neues pflanzenschutzmittelgesetz Neuregelung der Anwender von pflanzenschutzmittel durch eine Bescheinigung von InG. pHIlIpp prock

Mit 21. juni 2012 ist das neue Wiener pflanzenschutzmittelgesetz in Kraft getreten, welches zwingend durch eine euVerordnung umzusetzen war. „Hofübergabe“ in der lk-projekt vlnr.: Raab, Schultes, Morgenbesser, Hoffmann, Hainfellner, Windisch, Foto: lk-projekt Fitzthum

Geschäftsführerwechsel in der lk-projekt Niederösterreich|Wien Morgenbesser und Hoffmann übernehmen Agenden von Hainfellner von lk-projekt GmbH

Mit 1. juli übergab josef Hainfellner die Leitung der lk-projekt GmbH an Daniela Morgenbesser und Gregor Hoffmann, die von ihren jeweiligen Landwirtschaftskammern als gleichwertige Geschäftsführer bestellt wurden.

Die Kernaufgabe des Unternehmens ist die Beratung und Projektbegleitung im gesamten Spektrum der Landwirtschaft. Im Besonderen werden aber viele Nischen und Spezialthemen von der lk-projekt aufgegriffen und mit dem großartigen KompetenzenPool der Landwirtschaftskam-

Hainfellner hat das Tochterunternehmen der LK Niederösterreich und Wien seit 1. Juli 2006 aufgebaut. Mit Morgenbesser, die bereits seit der Gründung mitwirkt, sowie Hoffmann, der ebenfalls seit mehreren Jahren das Team mit seiner Spezialberatung verstärkt, geht die Geschäftsführung an zwei erfahrene Mitarbeiter über. Beide sind mit der Organisation bestens vertraut und werden von ihrem Kundenkreis hoch geschätzt. Der scheidende Geschäftsführer Josef Hainfellner will sich in Zukunft verstärkt auf die Führung seines landwirtschaftlichen Betriebs konzentrieren. In begrenztem Ausmaß wird er dennoch weiter für die lk-projekt tätig sein.

Das Unternehmen

mern bearbeitet. Spezielle Dienstund Serviceleistungen sind bereits in der Pipeline und werden demnächst vom neuen Führungsteam präsentiert, ganz im Sinne des lkprojekt GmbH Credos: Lösungen finden. Erfolge erzielen. Zukunft sichern.

lösungen finden. erfolge erzielen. Zukunft sichern. Wir bieten Sicherheit und Verlässlichkeit bei der Umsetzung von Ideen. Wir gehen dabei neue Wege und auf unsere Kunden zu. Die Ziele und Wünsche der Kunden sind unsere Berufung. In unserem Unternehmen stehen die Anliegen und Bedürfnisse der Menschen im Mittelpunkt des unternehmerischen Handelns. Unsere Stärke ist es, die Potenziale und Ressourcen unserer Kunden und der Natur mit unserem Know-How bestmöglich zu vereinen. Mit unseren Beratungsleistungen tragen wir zu einer langfristigen ökonomischen Wertschöpfung und ökologischen Nachhaltigkeit bei. Unsere Kunden profitieren von unserer ausgezeichneten Vernetzung im ländlichen und urbanen Raum und beeinflussen damit den zukünftigen Erfolg des eigenen Unternehmens.

Mittels dieses Gesetzes wird die nachhaltige Verwendung von Pflanzenschutzmitteln in Wien geregelt. Wichtige Änderungen betreffen vor allem die persönlichen Voraussetzungen des Anwenders. So dürfen Pflanzenschutzmittel nur von einem beruflichen Verwender verwendet werden. Die Verwendung von Pflanzenschutzmittel betrifft nicht nur die Ausbringung, sondern bereits die Lagerung am eigenen Betrieb. Berufliche Verwender sind Personen, welche eine entsprechende Ausbildung (landwirtschaftliche Fachschule, Berufsausbildung, Höhere Fachschule, Studium oder der erfolgreiche Abschluss einer Fortbildung = Pflanzenschutz Sachkundekurs) nachweißen können. Hierbei werden auch einschlägige Ausbildungen im Ausland angerechnet, sofern diese beglaubigt übersetzt werden. Nach den Vorgaben der Richtlinie 2009/128/EG sind bis zum 26. November 2013 Bescheinigungsregelungen zum Nachweis der ausreichenden Kenntnisse für berufliche Verwender einzuführen. Die Abwicklung und Ausstellung dieser Bescheinigung ist im Bundesland Wien durch das Referat Pflanzenschutz, MA 42, durchzuführen. Pro beruflichen Verwender ist ein Antrag bei der MA 42 zu stellen. Diese Bescheinigung ist ab dem genannten Stichtag bei jeder Pflanzenschutzmittelanwendung verpflichtend mitzuführen. Dies gilt auch für Betriebe deren Betriebsstandort nicht im Bundesland Wien liegt, aber von denen Flächen in Wien bewirtschaftet werden.


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GreeN CAre

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Die Information

Großer Andrang bei der 2. Tagung am 19. Juni 2013

LK Wien beschreitet mit Green Care neue Wege und bietet neue Chancen Tagung demonstriert Zukunftsperspektiven des Zusammenwachsens von Landwirtschaft und Sozialem von Mag. Teresa Herdlicka

Mehr als 200 interessierte TeilnehmerInnen aus der Sozial-, Bildungs- und Gesundheitspolitik, dem Arbeitsmarkt, dem Bereich der Landwirtschaft, Funktionäre und Führungskräfte aus der Wirtschaft, Non-Profit-Organisationen, Dachverbände und Vertreter der Wissenschaft kamen in der HBLFA Schönbrunn zur zweiten Green Care Tagung zusammen, um sich über die künftige strategische Ausrichtung des Pilotprojekts Green Care sowie über bereits etablierte Green Care Pionierbetriebe zu informieren. „Mit Green Care wird seit März 2011 die Lebensmittel und Umweltkompetenz der landwirtschaftlichen Betriebe um eine soziale Komponente erweitert. Das große Interesse von Landwirtinnen und Landwirten, aber auch aus anderen Sektoren bestätigt die Zukunftsträchtigkeit dieses Projekts. Green Care kann dazu beitragen die Lebensqualität zu verbessern. Grüne Oasen für ältere Personen, Kinder und Jugendliche, Menschen mit Behinderung oder Menschen mit psychosomatische Erkrankungen um nur einige Zielgruppen zu nennen, entstehen genauso wie neue Arbeitsplätze – eine WinWin-Situation, die es zu verstärken gilt“, unterstrich Abg.z.NR

Ing. Franz Windisch, Präsident der LK Wien. „Heutzutage sind landwirtschaftliche Betriebe aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Situation oftmals gezwungen, sich nach zusätzlichen Einkommenschancen umzusehen. Diversifizierung ist vor allem für kleine Betriebe eine Möglichkeit. Green Care ersetzt traditionelle Gesundheits- und Sozialleistungen nicht, sondern schafft ergänzende, spezifische Angebote mit denen zusätzlicher Bezug zur Natur geschaffen wird“, ergänzt Robert Fitzthum, Direktor der LK Wien. Green Care Projektleiterin Nicole Prop startete die Vortragsreihe mit einem aktuellen Bericht zu Green Care in Österreich. Dipl.-Ing. Markus Hopfner vom Lebensministerium setzte mit einer generellen Ausführung über die ländliche Entwicklung in der nächsten Förderperiode

fort, und erläuterte welche Rolle Green Care diesbezüglich einnehmen könnte. Dr. Christian Operschall sprach als Vertreter des BMASK über die Wichtigkeit und das Ziel, Menschen länger gesund im Erwerbsleben zu halten und krankheitsbedingte Pensionierungen zu vermeiden. „Green Care Initiativen stellen aus arbeitsmarktpolitischer Sicht durchaus eine innovative Möglichkeit zur Wiedereingliederung bestimmter Zielgruppen in den Arbeitsmarkt dar“, betonte Dr. Operschall, Gruppenleiter für internationale Arbeitsmarktpolitik. DI Johannes Fankhauser, Leiter der Fachabteilung „Ländliche Entwicklung, Bildung und Beratung“ in der Landwirtschaftskammer Österreich beendete den ersten Teil der Tagung mit einem spannenden Vortrag über zukunftsfähige Politik im ländlichen Raum. Auch hier ist Green Care ein Thema.

Green Care Pioniere berichten aus der Praxis. Mag. Martina Kotzina, Gründerin von Esperanza - Österreichs erstem Zentrum für tiergestützte Pädagogik in der freien Jugendwohlfahrt, berichtete über die Arbeit in der sozialpädagogischen und –therapeutischen Wohngemeinschaft am gleichnamigen Bauernhof. Der spannende Vortrag von Petra und Johann Steiner umfasste deren vielseitiges stationäres Pflegeangebot für ältere Menschen am Bauernhof und zeigten wie das Zusammenspiel von Landwirtschaft und Pflege am Adelwöhrerhof funktioniert Die über das Projekt Green Care entstandene Kooperation zwischen dem ÖKO Landgut Sonnenfeld, einem sozialen Biobauernhof in Gänserndorf, und „sozial produziert“, einem Projekt der KOMUNITAS AG wurde von Ursi Köstl und Franz Rybaczek präsentiert.

Johann und Petra Steiner (Adelwöhrerhof), Franz Rybaczek (SoPro), Dr. Christian Operschall (BMASK), DI Markus Hopfner (BMLFUW), Mag. Martina Kotzina (Esperanza), DI Johannes Fankhauser (LK Österreich), DI Gottfried Kellner (HBLFA Schönbrunn), Kammerdirektor Ing. Robert Fitzthum, Ursula Köstl (ÖKO Foto: LK Wien/Poncioni Landgut Sonnenfeld), Nicole Prop (LK Wien)


Die Information

Green Care

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Green Care

Wussten Sie das?

3. Platz beim Constantinus award 2013 für das Projekt Green Care unter 144 einreichungen schaffte Green Care den 3. Platz Mehr als 200 TeilnehmerInnen im Festsaal der HBLFA Schönbrunn Foto: LK Wien/Poncioni

In der Pause, sowie nach der Tagung konnten sich die TeilnehmerInnen am Buffet – ausgerichtet von den fleißigen Schülerinnen der LFS Gaming – stärken und hatten außerdem die Möglichkeit, sich begleitend zu den Vorträgen und Diskussionen mit 20 weiteren Green Care PionierInnen und KooperationspartnerInnen am Green Care Informationsmarktplatz auszutauschen und zu vernetzen. Zum Abschied der gut besuchten Tagung gab es dank der großzügigen Spende der LGV Frischgemüse noch eine Packung Minigurken für alle Gemüseliebhaber. Johann Spindler, ein Wiener Obstbauer aus dem 21. Gemeindebezirk, stellte außerdem 300 Äpfel zur Verfügung. Die LK Wien und das Green Care Team bedankt sich außerdem an dieser Stelle noch einmal bei der Niederösterreichische Versicherung, Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien AG, der Österreichischen Hagelversicherung, dem Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz und dem Biosphärenpark Wienerwald für deren Unterstützung. Ein besonderer Dank gilt vor allem dem LFZ Schönbrunn, welche erneut deren schönen Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt haben.

von Mag. Teresa Herdlicka

am 14. Juni 2013 wurden im rahmen einer glanzvollen Gala im Congress Schladming zum elften Mal die Constantinus awards 2013 verliehen. Der Constantinus award holt die Besten der unternehmensberatungsbranche vor dem Vorhang. Sabine Pelzmann wurde für ihre strategische Beratung beim Projekt „Pilotprojekt Green Care in Wien - Wo Stadtmenschen aufblühen“ - erstes Teilprojekt - mit dem 3. Platz im Rahmen einer glanzvollen Gala in Schladming ausgezeichnet. Es wurden insgesamt 144 Projekte eingereicht, 22 kamen in dir engere Wahl. Es werden Projekte eingereicht die bereits erfolgreich abgeschlossen sind. Green Care wurde obwohl erst 2 Jahre „unterwegs“

und noch nicht abgeschlossen trotzdem durch PELZMANN Unternehmensberatung eingereicht. Umso mehr freut es uns, das wir aus den 144 Einreichungen, zu den 22 Nominierungen gehörten und mit dem 3. Platz in der Kategorie „Management Consulting“ ausgezeichnet worden sind. Eine weitere Auszeichnung für das innovative Projekt „Green Care“, das bereits mehrere Auszeichnungen erhalten hat: den Hans Kudlich Preis 2012, den Innovationspreis Netzwerk Land für Chancengleichheit 2012 und den Social Business Award 2010. Die Landwirtschaftskammer Wien und das Projektteam von Green Care freuen sich mit Sabine Pelzmann! Mehr Informationen zur Pelzmann Unternehmensberatung finden Sie unter www.pelzmann.org.

Das lFi Tirol veranstaltete am 10. April am IBBA-Hof in Buch einen Infotag zum Thema Green Care (www.ibba.at). Über 15 Interessierte fanden den Weg zum IBBA-Hof. niederösterreich ist derzeit das Bundesland mit dem stärksten Interesse. Insgesamt 77 LandwirtInnen haben bereits ihr Interesse an Green Care angemeldet und es gab auch schon zahlreiche Beratungen durch die niederösterreichische Green Care Koordinatorin Maria-Theresia Pusker und Nicole Prop. Die Green Care Beraterin der lK Steiermark, Frau Mag. Senta Bleikolm, ist ebenfalls bereits eifrig dabei InteressentInnen aus ihrem Bundesland zu beraten. Der ORF Steiermark hat anlässlich der „Woche der Landwirtschaft“ am 1. Mai über Green Care im Bereich der Pädagogik und Therapie berichtet. In der Schiene „Bei Tier daheim“ wurde der Betrieb von Frau Anneliese Kollegger und deren „Tiergestützte Therapie“ vorgestellt. Außerdem wurde am 29. April im Radio Steiermark Journal ein Radiointerview über Green Care gesendet. In Kärnten wurde Green Care am 22. April bei der Sitzung des Ausschusses für Jugend, Bäuerinnen, Bildung, Beratung und Öffentlichkeitsarbeit vorgestellt und stieß auf großes Interesse bei den TeilnehmerInnen der Veranstaltung. Die lK Vorarlberg arbeitet in Kooperation mit verantwortlichen Sozialträgern auf Hochtouren um die Entwicklung zweier Green Care Produkte im Bereich der Pflege & Betreuung voranzutreiben.

vlnr.: Heinz Michalitsch (UBIT Obmann Steiermark), Nicole Prop (Projektleiterin Green Care), Sabine Pelzmann (PELZMANN Unternehmensberatung), Aleksandra Izdebska (DiTech-Chefin), Alfred Harl (Obmann Fachverband UBIT) Foto: B-Mobility 2013

In Oberösterreich hat bereits die erste Green Care Steuerungsgruppe unter der Leitung von Kurt Gstöttner für die Umsetzung des Projekts im Bundesland stattgefunden.


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EIN WIENEr OrIgINal

Die „Königin der Beeren“ residiert in Hirschstetten Biologisch und erntefrisch sind die Hauptkriterien für landwirt Manfred radl von BarBara Pletzer, Ba

Das lange kühl-feuchte Frühjahr hat bei vielen Österreichern die lust auf fruchtig, aromatische Erdbeeren - die ersten Zeugen des neuen Obstjahres - gesteigert. Nun sind sie da, in all ihrer roten Üppigkeit und verführen mit ihrem süßen Duft und dem saftigen Fleisch. Der „Königin der Beeren“ ist auch Manfred radl verfallen. Der Hirschstettner Landwirt hat vor fast dreißig Jahren (1984) mit ihrem Anbau begonnen und ihn für seinen Betrieb (Hirschstettnerstraße 85) perfektioniert. Seit 1996 gibt es auf seinen Feldern die einzigen Bio-Erdbeeren

Wiens. Etwa 1.000 verschiedene Sorten sind weltweit bekannt. Sie unterscheiden sich in Farbe, Form und Geschmack. Der Traditionsbetrieb Radl, bäuerlich gewirtschaftet wird seit 1840, hat hauptsächlich vier Sorten im Angebot. „Elsanta ist eine unserer ältesten Sorten. Sie bewährt sich schon seit vielen Jahren und ist vor allem wegen ihres festen Fruchtfleisches beliebt“, gibt der Gärtnermeister sein Wissen preis. Dann werden noch Florence, Clery und heuer erstmals auch Flair kultiviert. „So haben wir mit Flair die ersten Beeren der Saison und Florence bildet durch ihre späte Reife den Abschluss.“

Umweltschutz hat seinen Preis. Bewirtschaftet werden die mittlerweile 10 ha Erdbeerfelder „auf alt bewährte Art“. „Die Früchte liegen auf Stroh, damit ihnen die Bodenfeuchtigkeit nichts anhaben kann und Unkrautbekämpfung ist bei uns durch die Bio-Auflagen eine rein händische Tätigkeit, die viel Zeit und Arbeitskraft erfordert. Für uns hat diese Art der Bewirtschaftung einen Mehrwert, weshalb wir uns auch preislich etwas von konventionellen Anbietern unterscheiden“, weist Radl auf die Vorzüge seiner Produkte hin. Die strengen Bio-Vorschriften erlauben nicht einmal das Ausbringen von Kompost. Doch nicht nur mit der biologischen Bewirtschaftung als einziger Betrieb in Wien können Radls Erdbeeren punkten. Qualität hat einen mindestens ebenso hohen Stellenwert. „Beste Qualität haben unsere Früchte durch ihre Frische, denn noch am Tag der Ernte stehen sie auch zum Verkauf“, legt der Gärtnermeister Wert auf die Zufriedenheit seiner Kunden. Von der Hand in den Mund schmeckt es am Besten. Zu kaufen gibt es Radls Bio-Erdbeeren an diversen Ständen in ganz Wien. Die genauen Standorte findet man im Internet unter www.erdbeerwelt. at. Am liebsten sind die Früchte vielen Konsumenten aber allemal direkt „von der Hand in den Mund“. Manfred Radl lädt Genießer daher zum Selber-Ernten auf sein Erdbeerfeld in der Breitenleer/Süßenbrunner Straße ein. „Da kann man beim Pflücken für den Genuss Zuhause die Beeren auch gleich vor Ort verkosten“, weiß der Gärtner aus langjähriger Erfahrung, dass es seinen Besuchern auch im Bestand hervorragend schmeckt.

Die Information Aus der Region für Frische, Aroma und die Umwelt. „Bei Groß und Klein sind Erdbeeren gleichermaßen beliebt. Insgesamt 12.500 t haben die Österreicher im Vorjahr von diesen süßen Früchten gegessen. Etwa 30% des Bedarfs können die österreichischen Erdbeerbauern selbst decken“, weiß der Wiener Kammerdirektor Ing. Robert Fitzthum. „Weil ein hoher Prozentsatz importiert wird, sollte beim Einkauf ganz besonders auf die Ausschilderung geachtet werden. Nur Obst und Gemüse der Wiener Gärtnerinnen und Gärtner stammt tatsächlich aus naturnaher Produktion aus der Region. Die sehr kurzen Transportwege schonen das Klima, liefern den Verbrauchern aber ebenso besonders frische, ausgereifte Ware mit vollem Aroma und allen Inhaltsstoffen“, ergänzt Umweltstadträtin Ulli Sima. Erfreuen das Auge, den Gaumen und den ganzen Körper. Die Erdbeere ist nicht nur geschmacklich ein Erlebnis. Mit ihrem Vitamin C-Gehalt, der höher ist als bei Zitronen, den Vitaminen B1 und B2, K und Folsäuren sowie zahlreiche Mineralstoffe ist sie eine echte Vitamin-“Bombe“, dabei aber äußerst Kalorienarm (37 Kilokalorie bei 100 g). Weiters wirken sie blutbildend und blutreinigend. Ein Tipp: Wenn die Augen beim Einkauf etwas größer waren als der Magen, empfielt Manfred Radl die Erdbeeren einzufrieren, bevor sie ungenießbar werden. Dazu werden die ganzen Früchte lose auf ein Brett gereiht und angefroren. Danach in einen Gefrierbeutel füllen. Damit sie nach dem Auftauen auch optisch gut aussehen, kann man sie vor dem Einfrieren in Staubzucker wälzen. Das saugt einen Teil des Wassers auf. Eine andere Möglichkeit ist, die Beeren zu pürieren und dann einzufrieren. In Eiswürfelsäckchen kann man sie dann Portionsweise auftauen. „So hat man auch im Winter himmlischen Erdbeergenuss“, so Radl.


Die Information

Horti vienna 2013

Juli 2013

„Horti vienna“ wird zum allround-anbieter für den Gartenbau ausgebaut Fachmesse tagt wieder von 8. bis 10. oktober 2013 in Wien von lk-projekt

Seit Monaten laufen bei der H&K-Messe in Hannover die vorbereitungen für die diesjährige „Horti vienna“ auf Hochtouren. Der termin für die junge Fachmesse für Garten-, Gemüse- und Zierpflanzenbau Mittel- und osteuropas ist von 8. bis 10. oktober 2013, austragungsort ist wieder das Messegelände Wien. Nach dem großen Erfolg der Auftaktveranstaltung im Jahr 2011 mit 2.500 Fachbesuchern und „sehr zufriedenen“ Ausstellerfirmen stehen die Zeichen dieses Jahr auf Wachstum. „Die Horti soll Treffpunkt für die gesamte Gartenbaubranche sein. Nicht nur Produzenten, die Großinvestitionen planen, sollen hier die nötigen Informationen und Techniken finden, wir wollen auch jene Betriebe ansprechen, die für den täglichen Bedarf ordern“, steckt H&KGeschäftsführer Claus Hähnel

die Ziele ab. Entsprechend wurde der Messeschwerpunkt erweitert, sodass neue Anbieter - auch aus den osteuropäischen Nachbarstaaten - die Möglichkeit haben, ihre Produkte und Technologien zu präsentieren sowie Kontakte zu knüpfen und das Fachpublikum ein „Rundum-Paket“ nach dem persönlichen Bedarf vorfindet. So werden heuer neben dem breiten Angebot an Investitionsgütern wie Maschinen, Gewächshäuser samt Einrichtungen und technische Anlagen auch Betriebsmittel und insbesondere der „grüne Bereich“ präsentiert. Neue Ausstellungsschwerpunkte Floristik und Betriebsmittel. Wie bereits bei der ersten Horti Vienna vor zwei Jahren, wird auch heuer der Bereich Technik und Gartenbaubedarf sehr stark vertreten sein. Allein 20 Firmen aus Deutschland, den Niederlanden und Polen werden ihre Glas- und Foliengewächshäuser für die Produktion und den

Verkauf vorstellen. Dazu haben sie neben umfassenden Informationen für Investitionen auch Innovationen technischer Natur zu bieten. Neuerungen gibt es ferner in den Bereichen Energieschirme und Schattierungen, Topfmaschinen und Bewässerung. Der Nachfrage entsprechend wurde die diesjährige Veranstaltung um zwei neue Schwerpunkte erweitert. Zum einen erfährt der „grüne Bereich“ mit Baumschulen, Stauden und Jungpflanzen für Zierpflanzen und Gemüse eine Aufwertung. „Als besondere Attraktion wird ein ‚Neuheiten-Schaufenster‘ eingerichtet, in dem die entsprechenden Aussteller ihre neuen Sorten und Arten an Topf- und Schnittblumen sowie Beet- und Balkonpflanzen, Gehölzen, Stauden und Gemüse vorstellen. Hier kann sich der Fachbesucher ganz konzentriert über aktuelle Marktneuheiten informieren“, erläutert Claus Hähnel. Zudem haben sich mehrere Floristen angekündigt, von denen zwei Aussteller an ihren Ständen auch Vorführungen über neueste Trends bei Blumenarrangements und Gebinden planen. Erweitert wurde das AusstellerProgramm zum anderen bei den Anbietern von Betriebsmitteln wie Substraten und Düngern. Rund 20 Firmen aus Europa und Drittstaaten werden vertreten sein, ebenso wie Unternehmen, die über die technischen Möglichkeiten der Bewässerung informieren. Ferner stellt das GartenBauCenter Österreich wieder auf mehr als 50 Ständen seine breite Produktpalette vor. Zu einem Grundstock an österreichischen Anbietern kommen heuer viele Unternehmen aus Deutschland, der Schweiz, den Nieder-

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landen, Belgien, Italien, Lettland, aber auch Indien, Israel und Polen hinzu. „In Tschechien, Ungarn und der Slowakei gibt es eine Reihe von Firmen, die interessante Produkte auch für andere Länder herstellen. Der österreichische Gartenbau hat in vielen Bereichen Vorbildfunktion für diese Staaten, daher bietet die Horti Vienna diesen Herstellern den richtigen Boden für internationale Kontakte. Meldefrist für Aussteller läuft noch bis 30. August. Insgesamt haben bisher mehr als 150 Unternehmen - darunter auch wichtige Branchenführer aus allen Bereichen und Ländern - ihre Teilnahme zugesagt. Offizieller Anmeldeschluss für Aussteller ist am 30.08.2013, „aber wir sind flexibel und können auch spätere Meldungen berücksichtigen“, lässt Dr. Jochen Labowski, zuständig für Strategie, Beratung und Vertrieb, Spätentschlossenen noch etwas Spielraum. Slowakei wird Partnerland 2013. Österreichs Partnerland für die Horti Vienna 2013 wird die Slowakei sein. Staatssekretärin Dr. Magdaléna Lacko-Bartosová wird zusammen mit Österreichs Landwirtschaftsminister Dipl.-Ing. Nikolaus Berlakovich die Messe eröffnen. Zudem konnten bei der „Flora Bratislava“ einige slowakische Firmen für die Teilnahme in Wien gewonnen werden. Begleitend zu den Präsentationen findet an den drei Messetagen auch ein Vortragsprogramm statt, zu dem alle Besucher freien Eintritt haben. Experten aus dem In- und Ausland werden dabei eine breite Themenpalette an Fachinformationen sowie Einblicke in die Branche ihres Heimatlandes bieten. Eigene Stände werden auch diverse Interessenvertretungen und Institutionen haben, wie etwa die Landwirtschaftskammer Wien, die das breite Beratungsportfolio ihres Tochterunternehmens „lkprojekt“ vorstellt, sowie der Bundesverband der Österreichischen Gärtner und die Interessenvertretung der deutschen Industrie für den Gartenbau.


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Juli 2013

SPRECHTAGE Einmal im Monat besteht in der LK Wien die Möglichkeit, ein kostenloses Rechts- und Steuerberatungsgespräch in Anspruch zu nehmen.

Rechtsberatungssprechtag Mi, 7. August 2013 9 - 11 Uhr Mag. Peter Bubits

Steuerberatungssprechtag Mi, 24. Juli 2013 10 - 12 Uhr Mag. Alfred Komarek Terminvereinbarung bzw. Anmeldung und kurze Rücksprache bei Mag. Christian Reindl (Tel.: 01/587 95 28-27, christian.reindl@lk-wien.at)

Impressum

www.lk-wien.at Das Mitteilungsblatt der Landwirtschaftskammer Wien Die Information erscheint 12 mal pro Jahr; Nachdruck und fotomechanische Wiedergabe - auch auszugsweise - nur mit Genehmigung es Verlages; veröffentlichte Texte gehen in das Eigentum des Verlages über, es kann daraus, kein wie immer gearteter, Anspruch, ausgenommen allfälliger Honorare, abgeleitet werden. Herausgeber, Medieninhaber und Verleger: Landwirtschaftskammer Wien, 1060 Wien, Gumpendorfer Straße 15 Vertretungsbefugtes Organ: Präsident Ing. Franz Windisch Chefredakteur: KDir. Ing. Robert Fitzthum Anzeigenannhme: Landwirtschaftskammer Wien, 1060 Wien, Gumpendorfer Straße 15, Tel.Nr.: 01/587 95 28-25, direktion@lk-wien.at Herstellung: Herold Druck und Verlag AG, 1030 Wien, Faradaygasse 6 Verlagsort: Wien

Aktuelles

Die Information

AMA Marketingbeitrag Gemüse-Flächenabgleich Überprüfung in lk Wien von DiPl.-inG. KlAuS ZAmbRA

Die stelle für die einhebung des AMA Marketingbeitrags (AMB) hat, wie bereits in der Vergangenheit, einen Datenabgleich bei den Gemüseanbauflächen durchgeführt. es werden die Angaben des Mehrfachantrags (ÖPul) mit jenen der Marketingbeitragsmeldung verglichen (Jahre 2009 - 2011). Mit der AMA ist grundsätzlich vereinbart, dass ausschließlich die Gesamtflächen im geschützten Anbau verglichen werden! Sollte es dabei zu unterschiedlichen Angaben kommen, dann erhalten die Gartenbaubetriebe eine briefliche Aufstellung mit der Bitte um Überprüfung und Bezahlung des Differenzbetrags binnen zwei Wochen.

Einige Gärtner haben sich in den letzten Wochen an die LK Wien mit der Bitte um Überprüfung gewendet. Dabei ist aufgefallen, dass die Berechnungen der AMA zum Teil nicht korrekt sind! Es werden Folien- und Glashausflächen verglichen, deren Angabe aber im MFA und im AMA Marketingbeitragsformular unterschiedlich erfolgt. Es kann zu Doppelberechnungen bei den geschützten Anbauflächen kommen! Wenn sie sicher sein wollen, bieten wir eine rasche und unkomplizierte Überprüfung durch die Mitarbeiter der LK Wien an (Klaus Zambra, Birgit Szigeti, Philipp Prock, Irene Diendorfer unter Tel: 01 5879528). Es genügt, wenn sie uns die AMA Vorschreibung faxen oder mailen. Wir vergleichen die Daten und geben ihnen Bescheid.

Information neonicotinoide Saatgutbeizen, Glyphosat Im Landwirtschaftsausschuss des österreichischen Parlaments wurden folgende, über das EU-Verbot hinausgehende Bestimmungen, beschlossen: Die Aufbrauchsfrist des EU-Verbotes wird seitens Österreich auf den 1. Okt. 2013 vorverlegt. Dieser Tag gilt als Aufbrauchsfrist für insektizid gebeiztes Wintergetreidesaatgut. Die Aufbrauchfrist bezieht sich auf die Beizung, den Verkauf sowie die Verwendung von den mit den verbotenen Wirkstoffen gebeiztem Saatgut. Betroffen ist hierbei die Beizung von Winterweizen, Winterdinkel, Wintertriticale und Winterroggen mit Clothianidin, Thiametoxam und Imidacloprid. Wintergerste ist von dem Beizverbot nicht betroffen. Für die Kulturen Raps und Mais, ist der Anbau von mit neonicotinoiden Wirkstoffen gebeiztem Saatgut nur noch bis 30. Nov. 2013 legal möglich. Mit 1. Oktober tritt ein weiteres Verbot in Kraft, welches sich auf den Einsatz von Pflanzenschutzmittel mit dem Wirkstoff Glyphosate zur „Sikkation“ (Reifespritzung) bei Lebens- und Futtermittel bezieht.


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