diakonie Magazin 01/2021

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menschen mit

behinderung

Autismus – von der Diagnose bis zur Förderung Das Diakoniewerk Oberösterreich bietet im Bereich Autismus ein umfassendes Leistungspaket aus Diagnostik, individuellen Therapie- und Fördermöglichkeiten sowie Beratung für betroffene Personen und deren Umfeld. Im Gespräch Fachbereichsleiterin Elisabeth Laggner und Diakoniewerk Oberösterreich Geschäftsführer Gerhard Breitenberger. Sigrid Walch

Frau Laggner, bei Verdacht auf Autismus – an wen kann man sich wenden? Elisabeth Laggner: Autismus zu diagnostizieren ist aufgrund der großen Variationsbreite nicht einfach. Manche Personen können sich nicht verbal äußern, andere sprechen flüssig, haben trotzdem Schwierigkeiten bei der Gesprächsführung. Im Diakoniewerk Oberösterreich haben wir uns

darauf spezialisiert, Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen (ASS) – von frühkindlichen Formen bis zu Asperger Autisten – und ihre Angehörigen von der Diagnostik bis zur Auswahl einer Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtung oder eines Wohn- oder Beschäftigungsangebots zu begleiten. Das Therapiezentrum Linzerberg des Diakoniewerks Oberösterreich bietet die Möglichkeit einer klinisch-psychologischen Diagnostik und einer spezifischen Beratung in der Familienberatungsstelle. Im Diakoniewerk wird die ASS-Diagnostik nach dem sogenannten „Gold-Standard“ durchgeführt. Es ist eine umfangreiche Diagnostik in mehreren Teilen: eine Einstufung auf einer diagnostischen Beobachtungsskala, ein ausführliches Interview, eine Einschätzung der kognitiven Leistungsfähigkeit und

Gerhard Breitenberger, Geschäftsführer Diakoniewerk Oberösterreich und Elisabeth Laggner, Fachbereichsleiterin Diakoniewerk Oberösterreich.

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eine Erhebung von Informationen über das Verhalten in verschiedenen Kontexten. Die Diagnostik wird von einem multiprofessionellen Team aus Ärzt*innen und Psycholog*innen durchgeführt.

Wenn Autismus diagnostiziert wurde – wie gehts weiter? Laggner: Im Therapiezentrum Linzerberg werden für Stärken und Schwierigkeiten der betroffenen Personen und ihres Umfelds maßgeschneiderte Therapie- und Trainingsangebote sowie Beratung angeboten. Es gibt nicht den einen oder die eine Autist*in. Möglich ist ein Spektrum an Fähigkeiten, Einschränkungen, Besonderheiten und Bedürfnissen. Dieses gilt es in der Begleitung, Betreuung, Therapie und Förderung individuell zu berücksichtigen. Herr Breitenberger, nach welchen Konzepten arbeitet das Diakoniewerk Oberösterreich im Autismus-Spektrum? Gerhard Breitenberger: Viele unserer Pädagog*innen, Therapeut*innen oder Psycholog*innen haben eine therapeutische Zusatzausbildung im „TEACCH-Ansatz“ – „Treatment and Education of Autistic and related Communication handicapped Children“. Im Mittelpunkt steht die visuelle


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