DHV-info 233

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Teil 2

Live Tracking - OGN Funknetz FLARM-Daten einsammeln TEXT UND FOTOS: DAVID MÄRZ

Als Fortsetzung von Teil 1: „Live Tracking - XC Track“ (im Mobilfunknetz), siehe DHV-info 232, zeigt dieser Artikel nun den Teil 2: „Live Tracking - OGN Funknetz“. Im späteren Teil 3: „Live Tracking - Satellitennetz“ wird es um die kostenlose Notfallalarmierung über das COSPAS-SARSAT Satellitensystem gehen. Tenor dieser Artikelreihe: leistungsfähige kostenlose Möglichkeiten des Live-Trackings auf drei unterschiedlichen Ebenen (Handynetz, OGN-Funknetz, Satellitensystem), jenseits von Abos, zusätzlicher Gebühren und kommerzieller Vereinnahmung Je nach Kommunikationsebene hat man es dabei mit typischen Vor- und Nachteilen zu tun.

1. Mobilfunknetz (untere Ebene) 2. OGN-Funknetz (mittlere Ebene) 3. Satellitennetz (oberste Ebene)

Teil 2: OGN-Funknetz Eine extrem leistungsfähige und doch vergleichsweise wenig bekannte Möglichkeit des Live-Trackings bietet das OGN-Funknetz, welches aus dem Luftverkehr ständig die Daten sämtlicher FLARM-Sender über weltweit verteilte, meist privat aufgestellte OGN-Receiver per Funk einfängt und live in das sog. Open Glider Network (OGN) in das Internet einspeist. Dort sind diese Flugbewegungsdaten dann für Jedermann frei zugänglich und bis zu 24 h rückwirkend in die Vergangenheit live abrufbar. Das Geniale: Für den Piloten ist zum Einspeisen der FLARM-Trackingdaten natürlich kein Mobilfunknetz notwendig! Die Empfangsreichweite eines gut optimierten OGN-Receivers reicht hierbei über mehrere hundert Kilometer. Der eruierte Reichweiterekord des OGN-Empfängers Arber lag am 04.10.2018 bei 433 km und sprengt somit bei weitem die Möglichkeiten einzelner Mobilfunkempfänger. Dadurch ist auch eine Abdeckung in großer Flughöhe möglich, so dass die aus dem Mobilfunknetz bekannten Höheneinschränkungen spätestens durch überlappende OGN-Receiver komplett entfallen. Seit ca. 2 Jahren haben die ersten Gerätehersteller im GS- u. HGSport angefangen, FLARM zu integrieren. Nun schießt die Zahl der FLARM Sender auch im Luftgerätesport in die Höhe und immer mehr Fliegerclubs unterstützen das Aufstellen eines eigenen OGN-Receivers. Einmalige Hardwarekosten liegen je nach Güte der Antenne bei ca. 200-300 EUR (wer beim Aufbau eines eigenen OGN-Receivers Hilfe benötigt, wird im Internet fündig; ggf. Tipps beim Autor einholen).

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↑ Typische Empfangsgüte eines OGN-Receivers Beispiel: Traunstein (TraunstW)

Verwechseln sollte man das freie OGN aber keinesfalls mit dem nicht frei zugänglichen FANET, einer „Unterspielart“ des OGN der Firma Skytraxx, die mit Hilfe ihrer eigenen Technologie versucht, ihr eigenes Netz zu schaffen und sich auf diese Geräte + ggf. kompatible beschränkt. Wer also ein Fluginstrument besitzt, welches FLARM-Signale aussendet, kann sich kostenlos vom OGN tracken lassen und diese Information über das Internet Angehörigen u. Freunden frei zur Verfügung stellen. Welche Voraussetzungen müssen hierfür gegeben sein? 1. Eigene 6-stellige Flarm-ID kennen 2. Einmalige Registrierung der eigenen Flarm-ID unter http://ddb.glidernet.org (Achtung: Mit einigen Mailprovidern wie z.B. gmx funktioniert es derzeit nicht.) 3. Im Empfangsbereich irgendeines aktiven OGN-Receivers fliegen 4. Unter https://www.gliderradar.com im Suchfeld (links oben) die 6-stellige hexadezimale Flarm-ID eingeben und die Zeitschranke möglichst auf „24 hours“ stellen. www.dhv.de


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