Filmmuseum April 2015

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Filmmuseum April 2015 Kinoprogramm Ausstellungen 路 Projekte


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Information & Ticketreservierung ≥ Tel. 069 - 961 220 220

JULIANNE MOORE Impressum Herausgeber: Deutsches Filminstitut – DIF e.V. Schaumainkai 41 60596 Frankfurt am Main Vorstand: Claudia Dillmann, Dr. Nikolaus Hensel Direktorin: Claudia Dillmann (V.i.S.d.P.) Presse und Redaktion: Frauke Haß (Ltg.), Sarah Hujer Texte: Winfried Günther, Monika Haas, Andrea Haller, Frauke Haß, Sarah Hujer, Eva Salomon, Urs Spörri Gestaltung: Optik — Jens Müller www.optik-studios.de Druck: Fißler & Schröder – Die Produktionsagentur 63150 Heusenstamm Anzeigen (Preise auf Anfrage): Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Tel.: 069 - 961 220 222 E-Mail: presse@deutsches-filminstitut.de Abbildungsverzeichnis: Alle Abbildungen stammen aus dem Bildarchiv des Deutschen Filminstituts, sofern nicht anders verzeichnet. Titelmotiv: Aus dem Film FAR FROM HEAVEN (USA/Frankreich 2002)

Blindness ≥ Seite 20


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INHALT Ausstellungsprojekte FASSBINDER – JETZT in Berlin Star-Wars-Trailer zur Dauerausstellung Sonderausstellung: FILMTHEATER

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Filmprogramm Filmreihe: FILMTHEATER Porträt Julianne Moore Nacht der Museen Carte Blanche: Margarethe von Trotta goEast im Deutschen Filmmuseum Lecture & Film: Pier Paolo Pasolini Late Night Kultkino Kinderkino

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Specials Frankfurt liest ein Buch „Was tut sich“ mit Gerd Schneider

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Service Programmübersicht Eintrittspreise/Anfahrt Gästebuch und Vorschau

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CARTE BLANCHE VERTIGO ≥ Seite 26


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PROJEkte

Besucherinnen und Besucher drängen sich vor Robert Seidels vitreous#2.

VERTIKALE#2 Projektionskunst im Museumsfoyer bis 14. Juni 2015

Virtuos Virtuell Gewinner steht fest Nicolas Ohnesorge aus Stuttgart ist der Gewinner des Quiz zur Sonderausstellung Virtuos Virtuell, die bis zum 22. Februar im Foyer des Deutschen Filmmuseums dazu einlud, die Entstehung des gleichnamigen Films von Thomas Stellmach und Maja Oschmann zu erkunden. 388 Besucherinnen und Besucher nahmen an dem Gewinnspiel teil, bei dem es galt, sein musikalisches Gehör zu testen. Nicolas Ohnesorge freut sich nun über ein Fernsehgerät von Toshiba.

Rund 180 Gäste drängten sich am 11. März in den Foyers des Deutschen Filmmuseums, um bei der Eröffnung der Ausstellung VERTIKALE#2 – REFLECTIVE/ PERSPECTIVE dabei zu sein. Ein „atemberaubendes Format“, nannte die FAZ die Projektion der Videokunst im 14 Meter hohen Licht- und Luftraum. Direktorin Claudia Dillmann freute sich, dass die sechs ausstellenden Künstler, Robert Seidel, Danielle de Picciotto, Richard Jochum, Eszter Szabó, Philipp Geist und Jesse Fleming, aus aller Welt (von Berlin bis New York) angereist waren, ebenso wie die Kuratoren, Leo Kuelbs und Karl Erickson.

Thomas Stellmach und Maja Oschmann mit der Teilnahmekarte des glücklichen Gewinners Nicolas Ohnesorge.


Fassbinder – JETZT: Die Schau aus Frankfurt eröffnet im Mai im MartinGropius-Bau in Berlin, erweitert durch zahlreiche neue Exponate.

FASSBINDER – JETZT in Berlin 6. Mai bis 23. August im Martin-Gropius-Bau Neue Impulse für die Auseinandersetzung mit einem der bedeutendsten deutschen Filmregisseure gibt die Ausstellung des Deutschen Filmmuseums, FASSBINDER – JETZT (6. Mai bis 23. August 2015) im Martin-Gropius-Bau Berlin. Anlass ist der 70. Geburtstag von Rainer Werner Fassbinder am 31. Mai. Innerhalb von 16 ungeheuer produktiven Jahren hat Fassbinder 44 Filme geschaffen, ein dichtes Werk, das bis heute nichts von seiner Relevanz eingebüßt hat. Die Präsentation mit den drei Schwerpunkten Werkstatt, Kostüm und Bildende Kunst verdeutlicht die Geschlossenheit von Fassbinders Werk und seinen Einfluss auf die aktuelle Kunstproduktion. FASSBINDER – JETZT nimmt also eine doppelte Perspekti-

ve ein: eine historische und eine auf die Gegenwart bezogene. Die Ausstellung lädt dazu ein, anhand zahlreicher Originaldokumente Fassbinders Arbeitsweise zu erkunden. Vergleichend werden darüber hinaus Kompilationen aus Fassbinder-Filmen zeitgenössischer Kunst gegenübergestellt. Zu sehen sind Arbeiten von Tom Geens, Runa Islam, Maryam Jafri, Jeroen de Rijke/Willem de Rooij und Ming Wong, Olaf Metzel und Rirkrit Tiravanija sowie von Jeff Wall. Zur Ausstellung erscheint ein Buch über das Werk der Kostümbildnerin Barbara Baum: Film/Stoffe. Kostüme: Barbara Baum, mit einem Vorwort von Hanna Schygulla.


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PROJEkte

Actionreicher Star-Wars-Trailer zur Dauerausstellung Stop-Motion-Abenteuer mit Gewinnspiel Was ist da los im Deutschen Filmmuseum Frankfurt? Lichtblitze aus dem Innern erhellen die Fensterfront der Gründerzeitvilla und verwirren die Passanten am Museumsufer. Kein Wunder! Tobt doch im nächtlichen Museum ein Kampf auf Leben und Tod: Darth Vader und Luke Skywalker aus den STAR-WARS-Filmen haben die Dauerausstellung gestürmt und liefern sich hier inmitten der Exponate aus der Filmgeschichte, auf Vitrinen und Modellen die ultimative Lichtschwert-Schlacht. Wer setzt sich am Ende durch? Wer ist der Sieger dieses gnadenlosen Kampfes zwischen Vater und Sohn? Kinogänger wissen mehr, und wer im März die 9. SchulKinoWochen Hessen (9. bis 20. März) besuchte, kam dort in vielen der teilnehmenden Kinos in den Genuss des neuen Filmmuseums-Trailers mit den beiden STAR-WARS-Figuren, den die Trickfilmprofis der scopas medien AG eigens für das Filmmuseum kreiert haben. Nur 45 Sekunden dauert der neue Star-Wars-Trailer, doch in dem actionreichen Animationsfilm steckt

Legofiguren werden auf Drähten befestigt und vor einem Bluescreen fotografiert. Am Computer wird daraus ein Film.

ungeheuer viel Arbeit: Die beiden Lego-Figuren wurden auf biegsame Drähte montiert und dann vor einem Bluescreen Millimeter für Millimeter bewegt. Bei jedem Schritt wurden ein bis zwei Fotos gemacht: Werden die Aufnahmen in der Geschwindigkeit von 24 Bildern pro Sekunde abgespielt, entsteht der Eindruck einer fließenden Bewegung. Vier Tage lang haben Thomas Schneider-Trumpp von scopas medien und sein Kollege Hector Nieto den kurzen Film animiert. Zuvor hatte der Fotograf Ralf Werner in der Dauerausstellung des Deutschen Filmmuseums die Hintergründe fotografiert, die im endgültigen Film dann den blauen Hintergrund ersetzen. So entsteht der Eindruck, als hüpften die beiden Kämpfer auf dem Kopf des Oscars herum, „und das wäre im Museum natürlich nicht erlaubt“, so Schneider-Trumpp. Nach der eigentlichen Animation hat Schneider-Trumpp mit drei Kollegen noch einmal sechs Tage an der Postproduktion gearbeitet: „Die Drähte müssen wegretuschiert, Farbe und Lichtstimmung


angepasst werden.“ Am Ende waren weitere eineinhalb Tage nötig, um den Film mit eigens komponierter Musik zu unterlegen und mit dem von Linus Kraus gesprochenen Text zu bestücken. Erst dann war das Werk vollbracht: Star Wars im Filmmuseum. Trickfilmland der scopas medien AG Mit Animationsfilmen wie DAS SANDMÄNNCHEN – ABENTEUER IM TRAUMLAND (DE 2010), TVProduktionen wie JONALU oder der You-Tube-Comedy „Deutsche Elf Backstage“ hat sich die Frankfurter scopas medien AG einen Namen in der Animationsfilm-Branche gemacht. In zwanzig Jahren Filmproduktion haben sich im Studio im Frankfurter Osthafen viele Kulissen, Figuren und Dekoteile angesammelt, die jetzt erstmalig der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Im eigens dafür kreierten Trickfilmland (trickfilm-workshop.de) können sich Interessierte bei Studiotouren über die Produktion animierter Filme informieren oder gleich in einem Workshop selbst Hand anlegen.

Gewinnspiel & Trailer Attraktive Preise winken beim Gewinnspiel zum neuen Trailer. Quiz-Formular und Videoclip unter gewinnspiel.deutschesfilmmuseum.de (Teilnahme bis 30. Juni). Das Deutsche Filmmuseum bedankt sich bei den Trickfilmprofis der scopas medien AG.


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AUSSTELLUNG

Kino, Konzertsaal, Kirche Das Uptown Theater in Philadelphia Um sich vorstellen zu können, welche Bedeutung das Uptown Theater in Philadelphia zur Zeit seiner Eröffnung 1929 hatte, genügt ein architektonisches Detail: Das Kino hatte einen eigenen Zugang zur U-Bahn. Aus dem Foyer des Gebäudes führt noch heute ein düsterer Gang in die Unterwelt, doch der Übergang zur Bahnstation ist stillgelegt, das Kino ist verfallen. Der Saal, in dem einst 2046 Menschen Platz fanden und der in den Jahrzehnten nach der Eröffnung Menschenmassen vor die Leinwand zog, steht leer. Yves Marchand und Romain Meffre stießen 2009 bei der Recherche für ihre Fotoserie „Theaters“ auf das Kino und fotografierten den Saal von der Loge aus. Das Bild ist Teil einer Auswahl von 30 Motiven aus der Fotosammlung von Marchand und Meffre, die noch bis zum 31. Mai in der Sonderausstellung FILMTHEATER im Deutschen Filmmuseum zu sehen ist. Trotz des heruntergekommenen Zustands hängen die Einwohner von Philadephia an dem Gebäude. Dies liegt nicht zuletzt an seiner Bedeutung für die Bürgerrechtsbewegung in den USA: Das Uptown Theater war zur Zeit der Rassentrennung Teil des „Chitlin’ Circuit“, einer Reihe von Veranstaltungsorten, die afro-amerikanischen Künstlern sichere Bedingungen für Konzertauftritte bot. BB King, Ray Charles, die Supremes und die Jackson 5 traten hier auf. Dass es ohne größere Umbauten möglich war, Konzerte im Kino stattfinden zu lassen, ist der vorausschauenden Architektur von Louis Magaziner zu verdanken: Zwar wurde das Kino als Tonfilmtheater eröffnet, dennoch war die Leinwand in einem weitläufigen Bühnenraum untergebracht, was

aufgrund der musikalischen Live-Begleitung eher für Stummfilme üblich war. In den 1980er Jahren wurde das Kino noch einige Jahre als Kirche genutzt, bevor ein Wasserschaden zur Schließung des Gebäudes zwang. Das Uptown Theater in Philadelphia wurde 2004 von einer gemeinnützigen Organisation gekauft, die es nach und nach renovieren will. Allein für die Rekonstruktion des Kinosaals sind 5 Millionen US-Dollar nötig, die durch Spenden und die Vermietung bereits renovierter Gebäudeteile erwirtschaftet werden sollen.


FILMTHEATER. Kinofotografien von Yves Marchand und Romain Meffre 26. November 2014 bis 31. Mai 2015

Foto: Yves Marchand und Romain Meffre © M&M Courtesy Polka Galerie, Paris

Die Mehrfach-Nutzung von Kinosälen als Filmtheater, Konzertsaal und Übertragungsstätte für Opern und Konzerte ist auch aktuell wieder sehr beliebt und könnte ein Teil der Zukunft von Kinos sein. Andere Modelle, die sich in den nächsten Jahren etablieren könnten, stellt das Kino des Deutschen Filmmuseums im April und Mai vor. Einen ersten Vorgeschmack darauf gibt das Oster-Ü-Ei, ein Wuschfilmprogramm, auf Seite 11.


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AUSSTELLUNG

Kino-Nachrichten Die Wochenschauen im Ausstellungskino In einer Ausstellung über Kinos darf ein Kino natürlich nicht fehlen. In der Sonderausstellung FILMTHEATER können die Besucher in einem kleinen Ausstellungskino Platz nehmen und einen Blick in die Vergangenheit werfen: Eine eigens zusammengestellte 23-minütige Filmrolle mit Ausschnitten aus Kinowochenschauen aus den Jahren 1947 bis 1975 lädt zu einem Streifzug durch die bundesdeutsche Kinogeschichte ein. Immer zur vollen Stunde zeigt ein Filmvorführer die Filmrolle mittels eines historischen 35mmProjektors. Inhaltlich geht es in den Wochenschauen um Filmpremieren, Stars und deren Bewunderer, verschiedene Kinoformen im Wandel der Zeit sowie die Filmwirtschaft. Sie stammen aus den Formaten „UFAWochenschau“, „Neue Deutsche Wochenschau“, „UFA Dabei“, „Welt im Film“ und „Die Zeit unter der Lupe“. Erste Kinowochenschauen gab es bereits in den 1910er Jahren, und spätestens seit den 1920ern gehörten sie ein halbes Jahrhundert lang zum festen Bestandteil jedes abendfüllenden Filmprogramms. Zu Beginn einer Kinovorstellung liefen Werbedias, später Kulturfilme, danach kam die Wochenschau, und erst dann wurde der eigentliche Spielfilm gezeigt. Der Anspruch der Woche für Woche mit viel Aufwand produzierten Wochenschauen war es, den Kinobesuchern die neuesten Bilder und Nachrichten aus Deutschland und der Welt zu präsentieren. Die einzelnen Ausgaben, die in der Regel eine Länge von zehn bis 15 Minuten hatten, bestanden aus verschiedenen Berichten über politische, gesellschaftliche und kulturelle Ereignisse – informativ, unterhaltsam und kurzweilig aufbereitet. Noch in den 1960er Jahren erfreuten sie sich großer Popularität und waren für viele Kinobesucher unbedingter Bestandteil

einer Kinovorführung. Erst mit dem Aufkommen des Fernsehens und den dort ausgestrahlten Nachrichtensendungen verloren sie nach und nach an Bedeutung. Die Produktion der letzten westdeutschen KinoWochenschauen wurde Ende 1977 eingestellt, weil es kaum noch Kinos gab, die sie in ihrem Programm zeigen wollten. Entstanden ist die FILMTHEATERFilmrolle dank der Unterstützung des Bundesarchiv-Filmarchiv, das – gemeinsam mit der DEFA-Stiftung, der Deutschen Wochenschau GmbH, dem Progress Film-Verleih und Transit Film – seit 2003 mehr als 2.000 deutsche Wochenschauen aus Ost und West erschlossen und digital zugänglich gemacht hat. Die Beiträge der Ausstellungs-Filmrolle wurden aus mehr als 500 Stunden Material zusammengestellt und, in Zusammenarbeit mit Transit Film und ARRI Film & TV, auf 35mm-Film ausbelichtet. Diese Filmrolle, in ihrer Zusammenstellung ein Unikat, ist noch bis 31. Mai täglich in der Ausstellung FILMTHEATER zu sehen.


?!? Oster-Ü-Ei Der Osterwunschfilm im Kino des Deutschen Filmmuseums Wer schlüpft aus dem Oster-Ü-Ei? Vielleicht der Märzhase aus ALICE IN WONDERLAND (oben), DONNIE DARKO (oben rechts) oder womöglich EASTER PARADE?

An Ostern entscheidet das Publikum, wer die Leinwand im Kino des Deutschen Filmmuseums erobern darf! Sind es die (Oster-)Hasen? Der „Superstar“ Jesus? Oder soll es ein musikalischer Osterspaziergang sein? Bis zum 31. März kann das Publikum abstimmen, ob am Ostermontag ALICE IN WONDERLAND (US 2010, R: Tim Burton), DONNIE DARKO (US 2001, R: Richard Kelly), JESUS CHRIST SUPERSTAR (US 1973, R: Norman Jewison) oder EASTER PARADE (US 1948, R: Charles Walters) im Kino laufen soll. Für die Besucher hält das „Oster-Ü-Ei“ dann nicht nur den Wunschfilm, sondern auch einen unterhaltsamen Vorfilm und eine Osterleckerei bereit. Mit dem Oster-Ü-Ei erprobt das Kino des Deutschen Filmmuseums die Einbindung des Publikums in die Programmgestaltung. Abstimmung und Ergebnis: deutsches-filminstitut.de/blog/ osterwunschfilmabend Termin Montag, 6. April, 18:00 Uhr


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AUSSTELLUNG

Der Vortrag führt quer durch die deutsche Kinolandschaft.

„Ich kenne das Leben, ich bin im Kino gewesen!“ – Erinnerungen an eine Kinoreise Bebilderter Vortrag von Anna Scherbening und Jan P. Sefrin Im Jahr 2006 nahmen sich die Studenten Anna Scherbening und Jan P. Sefrin für ihre Abschlussarbeit vor, die deutsche Kinolandschaft zu ergründen. Ihre Reise führte sie durch knapp 40 Programm-, Provinz-, Arthaus-, Dorfund Großstadtkinos. Geblieben ist ein Schatz an Fotos und Geschichten von Kinomachern und Filmvorführern, darunter Hausfrauen „auf Abwegen“, Gärtner, die nach Feierabend am Projektor stehen, und Überzeugungstäter in der dritten Familiengeneration. Ihre Lebensaufgabe: das Kino.

Die Germanistin und Romanistin Anna Scherbening ist heute Redakteurin, der Filmwissenschaftler Jan P. Sefrin arbeitet im F.A.Z.-Fachverlag. Termin 28. April, 18:00 Uhr Im Anschluss sind die Kurzfilme DER KINOMANN (DE 1990. R: Thomas Frickel) und DEMNÄCHST HIER (DE 1994. R: Thomas Freundner) zu sehen (—› Seite 17)


Stadtführung Frankfurter Kinogeschichte In Zusammenarbeit mit Frankfurter Stadtevents Wo heute Bücher und Burger verkauft werden, erhellten einst die Leuchtreklamen prächtiger Kinopaläste die Straßen. Ganze 85 Kinos zählte Frankfurt im Jahr 1959, von großen Filmpalästen bis hin zu einfacheren Stadtteilkinos – heute sind es gerade einmal 14. Christian Setzepfandt nimmt die Führungs-Teilnehmer mit an die vergessenen Schauplätze der Frankfurter Kinogeschichte. Sie erfahren, wo vor mehr als 100 Jahren die ersten Frankfurter Kinos eröffneten und wo der erste Film in Frankfurt gedreht wurde. Setzepfandt berichtet von der Glanzzeit des Kinos in den 1920ern, dem Kinoboom der 1950er Jahre, dem Kinosterben in den 1960ern und von Filmpremieren, Stars und Skandalen. Und er führt die Teilnehmer zum ältesten konti-

Viele kannten den Turmpalast noch als Kino mit Filmen in Originalversion. 2010 wurde er geschlossen.

nuierlich spielenden Kino Frankfurts. Stadtgeschichte trifft Kinomagie! Termine Dienstag, 7. April, 18:30 Uhr Donnerstag, 30. April, 18:30 Uhr Freitag, 15. Mai, 18:30 Uhr Donnerstag, 4. Juni, 18:30 Uhr Treffpunkt: 15 Minuten vor Führungsbeginn am Hauptbahnhof Frankfurt (Haupteingang) Kosten: 16 Euro (Führung + Gutschein für die Ausstellung FILMTHEATER) Dauer: ca. 1,5 Stunden Buchung unter frankfurter-stadtevents.de


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AUSSTELLUNG

FILMTHEATER: After Work

Offener Vorführraum

Kino. Kultur. Kennenlernen

Ein Blick hinter die Kulissen

Nach der Arbeit ins Deutsche Filmmuseum und bei einem Glas Wein nette Menschen kennenlernen: Eine Führung durch die Sonderausstellung FILMTHEATER beleuchtet die Geschichten hinter den Fotografien von Yves Marchand und Romain Meffre und erweckt die verfallenen Kinos vor dem inneren Auge aus dem Dornröschenschlaf. Auf die Teilnehmer wartet ein entspannter Abend mit vielen neuen Eindrücken.

Wie kommt ein Film auf die Leinwand? Welche Aufgaben muss der Projektionist bewältigen, um einen Film in bestmöglicher Qualität vorzuführen? Um all dies zu erfahren, laden die Vorführer des Deutschen Filmmuseums zu einem Blick hinter die Kulissen ein. Sie erklären Filmformate, Projektoren und Vorführtechniken und stellen ihren selten gewordenen Beruf vor. Beim Offenen Vorführraum für Kinder erleben die jüngeren Besucher unter dem Titel „Kinomagie“ den Zauber des speziellen Ortes Kino und der analogen Projektion, und sie können per Zuruf bunte Farben auf die große Leinwand zaubern.

Termin Mittwoch, 8. April, 19:00 Uhr Kosten: regulärer Sonderausstellungseintritt (7 Euro / 5 Euro ermäßigt) Mit Unterstützung von

Termine Für Erwachsene Samstag, 11. April, 16:00 Uhr Samstag, 9. Mai, 16:00 Uhr Samstag, 30. Mai, 16:00 Uhr Kosten: 4 Euro / 2 Euro ermäßigt „Kinomagie“: Offener Vorführraum für Kinder Sonntag, 12. April, 16:30 Uhr Sonntag, 10. Mai, 16:30 Uhr Jeweils nach dem Kinderkino! Der Eintritt ist im Kinderkino-Ticket enthalten.


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FILMTHEATER Filmreihe zur Ausstellung Nach einem Fokus auf die Zuschauer „Vor der Leinwand“ und die Kinomacher und Vorführer „Hinter der Leinwand“ wendet sich die Filmreihe zur Sonderausstellung FILMTHEATER im April und Mai unter dem Motto „Nach der Leinwand“ dem oft beschworenen „Ende des Kinos“, aber auch Visionen für die Zukunft des Kinos zu. Im April sind hauptsächlich Filme zu sehen, die das Kino im Krisenzustand zeigen – von bereits überwundenen Zeiten des Kinosterbens bis zu den Veränderungen und Problemen, vor denen die Kinolandschaft mit der Digitalisierung aktuell steht: Ein Großteil des Filmerbes, das nicht digital verfügbar ist, droht unsichtbar zu werden. Viele Verleiher vertreiben analoge Kopien nicht mehr und nur noch sehr wenige Kinos nutzen 35mm-Projektoren zur Vorführung von Filmen. Eine Möglichkeit, um trotz Video on Demand und ausgefeilten Heimkino-Anlagen Menschen ins Kino zu locken, sind partizipative Angebote zur Filmprogrammierung, die das Kino des Deutschen Filmmuseums im April am Beispiel des Wunschfilmprogramms "Oster-ÜEi" vorstellt und ausprobiert.

Oster-Ü-Ei: Wunschfilm

?!? Hasen, Jesus oder Osterspaziergang? Das Publikum entscheidet, welcher Film am Ostermontag laufen soll. ≥ Mehr Informationen auf Seite 11.

Ostermontag, 06.04. 18:00 Uhr


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FILMTHEATER THE LAST PICTURE SHOW USA 1971. R: Peter Bogdanovich. D: Timothy Bottoms, Jeff Bridges, Cybill Shepherd. 126 Min. DCP. OF

Dienstag, 07.04. 18:00 Uhr

Peter Bogdanovichs Meisterwerk des New Hollywood erzählt vom Erwachsenwerden einer Gruppe Jugendlicher im Texas der 1950er Jahre. Mit dem High-SchoolAbschluss geht für sie ein Lebensabschnitt zu Ende, auf den aber statt eines Neuanfangs nur Perspektivlosigkeit folgt. Wenn das örtliche Kino am Ende des Films wegen Besuchermangels schließen muss und als letzte Vorstellung Howard Hawks´ RED RIVER (USA 1948) zeigt, ist dies nur ein Symptom der zerfallenen Gemeinschaft, der die Menschlichkeit abhanden gekommen ist.

PRESERVE ME A SEAT USA 2006. R: Jim Fields. Dokumentarfilm. 104 Min. DVD. OF

Vorfilm RATTENSKAT Deutschland 1990 R: Jim Lacy 2 Min. DCP

Dienstag, 14.04. 18:00 Uhr

PRESERVE ME A SEAT dokumentiert die Bemühungen lokaler Kino-Liebhaber und Aktivisten, historische Kinopaläste in den USA vor dem Verfall und dem Abriss zu bewahren. Regisseur Jim Fields konzentriert sich dabei nicht nur auf Filmtheater aus Hollywoods klassischer Ära in Boston, Chicago und Salt Lake City. Im Mittelpunkt steht vielmehr der Kampf um die Erhaltung des Indian Hills Theater in Omaha (Nebraska): Das 1962 erbaute Cinerama-Kino besitzt die größte gekrümmte Leinwand der USA, soll jedoch einem Parkplatz weichen. Ein ähnliches Schicksal ereilte das als Parkhaus umgenutzte Michigan Theatre in Detroit, in dessen „Eingeweide“ der Low-Budget-Film in einer herausragenden Sequenz führt.


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OUT OF PRINT USA 2014. R: Julia Marchese Dokumentarfilm. 86 Min. DCP. OF

Vorfilm CHANGEOVER USA 2014 R: David Ketterer, Connor Lynch 10 Min. Digital. OF

Das New Beverly Cinema in Los Angeles zeigt seit 1978 Double-Features von Repertoirefilmen. Filmverrückte schätzen das „New Bev“ nicht zuletzt deshalb, weil dort ausschließlich 35mm projiziert wird. Regisseure wie Quentin Tarantino, Joe Dante oder Edgar Wright gehören zu den Fans des Kinos und haben dort schon Filmreihen kuratiert. Nun erschwert die Digitalisierung die Verfügbarkeit von analogem Film und damit die Zukunft des Repertoire-Kinos. Ziel von Julia Marcheses Film ist es, eine Gemeinschaft von Repertoirekinos weltweit zu etablieren, die sich gegenseitig unterstützen, um die Vorführung von 35mm-Filmen lebendig zu halten.

Dienstag, 21.04. 18:00 Uhr

„Ich kenne das Leben, ich bin im Kino gewesen!“ – Erinnerungen an eine Kinoreise Bebilderter Vortrag von Anna Scherbening und Jan P. Sefrin

DER KINOMANN Deutschland 1990. R: Thomas Frickel. 14 Min. 35mm DEMNÄCHST HIER Deutschland 1994. R: Thomas Freundner. 13 Min. 35mm

DER KINOMANN begleitet Siegfried Scheuerl, der mit einer 35mm-Projektionsanlage 30 Jahre lang Filme auf die Dörfer gebracht hat, auf einer seiner letzten Touren. DEMNÄCHST HIER erzählt von einem Ehepaar, das mit viel Einsatz ein Provinzkino in Sachsen-Anhalt betreibt. Vor den Filmen berichten Anna Scherbening und Jan P. Sefrin von ihrer Reise zu knapp 40 deutschen Kinos (≥ Seite 12).

Dienstag, 28.04. 18:00 Uhr


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PORTRÄT JULIANNE MOORE Vier Mal war sie für einen Oscar® nominiert und immer ging sie leer aus, doch am 22. Februar war es endlich soweit: Julianne Moore hielt die Trophäe in Händen – hochverdient wurde sie für ihre Rolle in dem Drama STILL ALICE (USA/FR 2014) ausgezeichnet. Ihre Karriere begann Ende der 1980er Jahre mit kleineren Rollen in TVund Kinofilmen, ehe sie in Todd Haynes' Film SAFE (GB/USA 1995) ihre erste große Hauptrolle spielte. Inzwischen blickt sie auf eine beeindruckende Karriere mit mehr als 50 Kinofilmen zurück. Sie glänzte in EnsembleFilmen von Robert Altman oder Paul Thomas Anderson und in anspruchsvollen Hauptrollen. Julianne Moore überzeugt in all ihren Filmen durch ihr nuancenreiches Spiel und ihre Fähigkeit, ganz unterschiedliche Charaktere glaubhaft darzustellen. VANYA ON 42nd STREET Vanja – 42. Straße USA/Großbritannien 1994. R: Louis Malle. D: Wallace Shawn, Phoebe Brand, Julianne Moore. 120 Min. 35mm. Omdt/frzU

Mittwoch, 01.04. 20:30 Uhr Donnerstag, 02.04. 18:00 Uhr

Der letzte Film von Louis Malle erzählt von einer Gruppe von Schauspielern, die Anton Tschechows Stück Onkel Wanja proben und dabei allerhand erleben. Der Film wurde im New Amsterdam Theatre in der 42. Straße in New York gedreht – an einem einzigen Abend und ohne Hintergrundkulissen oder Kostüme – und gibt einen intimen Einblick in den Kosmos des Theaterlebens. Von der Kritik einhellig gelobt wurden die exzellente Kameraarbeit und das überragende Schauspielerensemble – allen voran Julianne Moore in einer ihrer ersten Hauptrollen als schöne und begehrenswerte Yelena.


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THE END OF THE AFFAIR Das Ende einer Affäre Großbritannien 1999. R: Neil Jordan. D: Ralph Fiennes, Ian Hart, Julianne Moore. 109 Min. 35mm. Omdt/frzU

1946 begegnet der Schriftsteller Maurice Bendrix in einer regnerischen Nacht in London seinem alten Bekannten Henry Miles, der ihm verzweifelt von dem Verdacht berichtet, dass seine Frau Sarah ihn betrügt. Bendrix kann sich gut vorstellen, dass das Misstrauen von Miles berechtigt ist, hatte er doch selbst vor Jahren eine leidenschaftliche Affäre mit der impulsiven Sarah, die plötzlich und unerwartet endete. Bendrix lässt sich von Miles überreden, Sarah zu beschatten. Die Rolle der Sarah Miles brachte Julianne Moore ihre zweite Oscar®-Nominierung als beste Hauptdarstellerin ein.

Freitag, 03.04. 18:00 Uhr Samstag, 04.04. 20:30 Uhr

FAR FROM HEAVEN Dem Himmel so fern USA/Frankreich 2002. R: Todd Haynes. D: Julianne Moore, Dennis Quaid, Dennis Haysbert. 107 Min. 35mm. OF

Cathy Whitaker führt Anfang der 1950er Jahre ein Vorzeige-Familienleben in der Vorstadt – bis sie entdeckt, dass ihr Mann schwul ist. Sie findet Trost in der Freundschaft zu ihrem afro-amerikanischen Gärtner Raymond und bricht damit ein soziales Tabu. Regisseur Todd Haynes gelang mit dem Remake von Douglas Sirks ALL THAT HEAVEN ALLOWS (US 1955) eine Hommage an die Hollywood-Melodramen der 1950er Jahre. Julianne Moore war 2003 für zwei Oscars® nominiert: für die Hauptrolle als Cathy Whitaker in FAR FROM HEAVEN und für ihre Nebenrolle in THE HOURS.

Ostersonntag, 05.04. 20:30 Uhr Mittwoch, 08.04. 20:30 Uhr


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PORTRÄT JULIANNE MOORE BLINDNESS Die Stadt der Blinden Kanada/Brasilien/Japan 2008. R: Fernando Meirelles. D: Julianne Moore, Mark Ruffalo, Gael García Bernal. 120 Min. 35mm. OmU

Donnerstag, 09.04. 20:30 Uhr Freitag, 10.04. 18:00 Uhr

Am Steuer seines Autos wird ein Mann plötzlich blind und sieht nur noch weißen Nebel. Sein tragisches Schicksal teilt er bald mit allen Menschen, denen er begegnet: mit seiner Frau, seinem Arzt und dem Helfer, der ihn nach Hause bringt. Als sich die Krankheit schnell ausbreitet, interniert die Regierung alle an der „Weißen Blindheit“ erkrankten Menschen in einer verlassenen Heilanstalt. Mitten unter den Blinden ist die Frau des Arztes, die auf rätselhafte Weise von der Epidemie verschont blieb. Julianne Moore glänzt in ihrer Rolle als einzige noch Sehende in einer wirren Welt. MAPS TO THE STARS Kanada/USA/Deutschland/Frankreich 2014. R: David Cronenberg D: Julianne Moore, Mia Wasikowska, John Cusack. 111 Min. DCP. OmU

Samstag, 11.04. 20:30 Uhr Mittwoch, 15.04. 20:30 Uhr

In David Cronenbergs Ensemble-Film MAPS TO THE STARS spielt Julianne Moore die neurotische, in die Jahre gekommene Hollywood-Diva Havana Segrand. Sie will unbedingt die Rolle ergattern, mit der ihre Mutter zur Legende wurde und in deren Schatten sie seit jeher steht. Havanas Schicksal ist eng verbunden mit dem der Familie ihres Selbsthilfegurus Stafford, dessen Tochter Agatha ihre Assistentin wird. MAPS TO THE STARS könnte eine Satire auf die Welt der Schönen und Reichen sein – würde der absurde Humor nicht konterkariert vom Spiel der Schauspieler, denen es gelingt, die Verzweiflung der Figuren deutlich zu machen.


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THE HOURS The Hours – Von Ewigkeit zu Ewigkeit USA 2002. R: Stephen Daldry. D: Meryl Streep, Julianne Moore, Nicole Kidman, Ed Harris. 115 Min. 35mm. OmU

THE HOURS zeigt einen Tag im Leben dreier Frauen in unterschiedlichen Jahrzehnten, die durch den Roman Mrs. Dalloway von Virginia Woolf verbunden sind. 1923 ringt Virginia Woolf selbst mit einer Depression. Clarissa Vaughan – eine moderne Mrs. Dalloway – organisiert im New York der Jetzt-Zeit eine Party für ihren Freund, der AIDS hat. Die von Julianne Moore verkörperte Hausfrau und Mutter Laura Brown plant Anfang der 1950er Jahre ebenfalls eine Geburtstagsfeier für ihren Ehemann. Sie wird jedoch durch die Lektüre von Woolfs Roman abgelenkt und beginnt, ihr Dasein zu hinterfragen.

Sonntag, 12.04. 20:30 Uhr Donnerstag, 23.04. 20:30 Uhr

BOOGIE NIGHTS USA 1997. R: Paul Thomas Anderson. D: Mark Wahlberg, Burt Reynolds, Julianne Moore, Don Cheadle. 154 Min. Blu-ray. OmU

Die Darstellung des alternden Pornostars Amber Waves in BOOGIE NIGHTS brachte Julianne Moore ihre erste Oscar®-Nominierung als beste Nebendarstellerin ein. Paul Thomas Anderson erzählt in dem Film vom Aufstieg und Fall von Dirk Diggler, der Ende der 1970er Jahre zum Star der Porno-Szene avanciert. Im ambitionierten Pornoregisseur Jack Horner und der mütterlichen Amber Waves findet er eine Ersatzfamilie, die allerdings durch exzessiven Drogenkonsum, Größenwahn und den Untergang der Branche in den 1980ern auseinanderbricht.

Freitag, 17.04. 22:00 Uhr


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PORTRÄT JULIANNE MOORE STILL ALICE Still Alice – Mein Leben ohne Gestern USA 2014. R: Richard Glatzer, Wash Westmoreland. D: Julianne Moore, Alec Baldwin, Kristen Stewart. 101 Min. DCP. OmU

Freitag, 17.04. 18:00 Uhr Samstag, 18.04. 20:30 Uhr

Die Linguistikprofessorin Dr. Alice Howland ist in der Blüte ihres Lebens, als bei ihr Alzheimer diagnostiziert wird. Langsam verliert die Spezialistin für Sprachbildung ihr Gedächtnis und damit die für sie zentralen Lebensinhalte. Sprache, Intelligenz und Kommunikationsvermögen werden von Tag zu Tag unschärfer und ihre Persönlichkeit droht ihr zu entgleiten. STILL ALICE zeigt einfühlsam, wie Howlands Familie mit der Krankheit umgeht und wie Alice versucht, die Verbindung zu ihrem früheren Ich aufrecht zu erhalten. Julianne Moore trägt den Film mit ihrem eindrucksvollen Spiel und erhielt dafür 2015 ihren ersten Oscar® als beste Hauptdarstellerin. CARRIE USA 2013. R: Kimberly Peirce. D: Chloë Grace Moretz, Julianne Moore, Alex Russell. 100 Min. DCP. OF

Samstag, 18.04. 22:30 Uhr Freitag, 24.04. 23:00 Uhr

Carrie White wächst bei ihrer religiösen Mutter Margaret auf, die sie streng erzieht. In der Schule wird sie gehänselt und findet keine Freunde. Als sie entdeckt, dass sie telekinetische Fähigkeiten besitzt, scheut sie sich nicht, ihre Kräfte gegen ihre Peiniger einzusetzen. Am Tag des Abschlussballs kommt es schließlich zur Katastrophe. Fast 40 Jahre nach der ersten Verfilmung des StephenKing-Romans Carrie durch Brian De Palma wagte sich Kimberley Peirce an eine Adaption der Buchvorlage. Ihr Film ist eher eine Neuinterpretation als ein bloßes Remake. In der Rolle der Mutter überzeugt Julianne Moore.


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Nacht der Museen 2015 Samstag, 25. April Das Programm im Deutschen Filmmuseum In den Ausstellungen 20:00 · 21:00 · 23:00 Uhr Kurzführung durch die Sonderausstellung FILMTHEATER. Kinofotografien von Yves Marchand und Romain Meffre 22:00 · 24:00 Uhr Kurzführung durch die Dauerausstellung 19:00 – 2:00 Uhr „Film in Frankfurt“: Ausstellungsquiz Im Kino 20:30 – 1:30 Uhr (stündlich) „Der Vorführ-Effekt“: Kurzfilme über das Kino Im Foyer 19:00 · 21:15 · 22:45 · 1:15 Uhr Kurzfilm-Konzerte: Musikalische Live-Vertonung von Kurzfilmen Eine Zusammenarbeit der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main mit der Kammerphilharmonie Frankfurt und der hessischen Film- und Medienakademie

19:45 · 22:00 · 0:30 Uhr „Physik in Hollywood“: Fun-Lecture von Sascha Vogel 20:30 · 23:45 Uhr „Fehler bei Star Trek?“: Fun-Lecture von Hubert Zitt Specials 19:00 – 2:00 Uhr „Gamers’ Corner“: Interaktives Angebot mit Videospielen, Filmausschnitten und Tanz 19:00 – 2:00 Uhr „Auf die Leinwand!“: Bluebox-Aktion 19:00 – 2:00 Uhr Longdrinks und Quicksnacks im filmcafé


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CARTE BLANCHE: MARGARETHE VON TROTTA Klassiker von François Truffaut, Alfred Hitchcock und Ingmar Bergman zeigt Margarethe von Trotta bei ihrer Carte Blanche im April. Mit der Wunschfilmreihe ehrt das Deutsche Filmmuseum die Filmregisseurin, die in vier Jahrzehnten beeindruckende Werke schuf, von DIE BLEIERNE ZEIT (1981) bis zum Film HANNAH ARENDT (DE/FR/IL/LU 2012), den sie am Donnerstag, 2. April, zum Auftakt der Reihe persönlich im Kino vorstellen wird. Margarethe von Trotta wurde 1942 in Berlin geboren. Ihre Karriere begann am Theater, von 1967 an war sie auch in Film und Fernsehen vertreten. Mit Volker Schlöndorff, ihrem Ehemann von 1971 bis 1991, drehte sie 1970 die Brecht-Adaption BAAL und arbeitete fortan wiederholt mit ihm zusammen. Sie spielte in Filmen von Rainer Werner Fassbinder und Herbert Achternbusch und gilt als eine der wichtigsten Schauspielerinnen des Neuen Deutschen Films. Als Co-Regisseurin von Schlöndorff bei DIE VERLORENE EHRE DER KATHARINA BLUM (1975) fand sie den Weg zur Regiearbeit. Ihren ersten eigenen Film drehte Margarethe von Trotta 1977 mit DAS ZWEITE ERWACHEN DER CHRISTA KLAGES, ein Film über eine Münchner Kindergärtnerin, die eine Bank überfällt, um Geld für einen Kinderladen zu beschaffen. Zu von Trottas größtem Erfolg wurde ihr dritter Film DIE BLEIERNE ZEIT, der, angelehnt an die Biografie von Gudrun Ensslin, das Leben zweier ungleicher Schwestern nachzeichnet. Es folgten weitere vielbeachtete Werke, unter ihnen ROSA LUXEMBURG (1985). Margarethe von Trotta arbeitete zudem als Theaterregisseurin und war immer wieder an Synchronisationen fremdsprachiger Filme beteiligt, beispielsweise 1978 als Supervisor bei Louis Malles PRETTY BABY. Seit 2004 lehrt Margarethe von Trotta als Professorin an der European Graduate School im schweizerischen Saas-Fee.


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HANNAH ARENDT Deutschland/Frankreich/Israel/Luxemburg 2012. R: Margarethe von Trotta D: Barbara Sukowa, Axel Milberg, Julia Jentsch. 113 Min. 35mm

Vor dem Film spricht Urs Spörri (Deutsches Filminstitut) mit Margarethe von Trotta über ihre Filmauswahl zur Carte Blanche.

„Barbara Sukowa in der Rolle ihres Lebens“, befand die Deutsche Film- und Medienbewertung über ihre Darstellung der Philosophin Hannah Arendt im Film von Margarethe von Trotta. Arendt, aus Deutschland in die USA emigrierte Jüdin, erhält darin den Auftrag, in Jerusalem den Prozess gegen den NS-Verbrecher Adolf Eichmann für „The New Yorker“ zu verfolgen. Ihre Beobachtungen zur „Banalität des Bösen“ sorgen für Aufruhr in der jüdischen Gemeinde, enge Freunde wenden sich von ihr ab. Margarethe von Trottas HANNAH ARENDT wurde mit dem Deutschen Filmpreis in Silber ausgezeichnet.

Donnerstag, 02.04. 20:15 Uhr

I BAMBINI CI GUARDANO Die Kinder beobachten uns Italien 1944. R: Vittorio De Sica D: Emilio Cigoli, Luciano De Ambrosis, Isa Pola. 85 Min. 35mm. OmeU

Die Familie des siebenjährigen Pricò zerfällt: Seine Mutter Nina hat einen Liebhaber, der Vater kann mit dem Verlassenwerden nicht umgehen. Als Nina wegen Pricò zurückkehrt und alle gemeinsam in den Urlaub fahren, ist der Familienfrieden nur scheinbar wiederhergestellt. Vittorio De Sica erzählt dieses als Wegweiser einer neorealistischen Kinoästhetik geltende Werk aus der Untersicht, aus der Sicht des Kindes. I BAMBINI CI GUARDANO ist der erste Film, den Margarethe von Trotta im Kino gesehen hat.

Freitag, 03.04. 20:30 Uhr Donnerstag, 09.04. 18:00 Uhr


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CARTE BLANCHE: MARGARETHE VON TROTTA TOP HAT Ich tanz mich in dein Herz hinein USA 1935. R: Mark Sandrich. D: Fred Astaire, Ginger Rogers, Edward Everett Horton. 101 Min. 35mm. DF

Ostersonntag, 05.04. 18:00 Uhr

TOP HAT enthält alle Elemente, die die gemeinsamen Filmarbeiten von Fred Astaire und Ginger Rogers auszeichnen: eine romantische Geschichte mit Verwechslungs- und Situationskomik, die die Hauptfiguren von London nach Venedig führt, ein elaboriertes Setdesign sowie Tanz- und Gesangseinlagen. Ein wesentlicher Grund für den Erfolg des Films sind die von Irving Berlin komponierten Lieder, die mit Charme und Leichtigkeit überzeugen. Die Szene, in der Astaire und Rogers tanzend das Stück „Cheek to Cheek“ vortragen, wurde in der Filmgeschichte später vielfach zitiert. VERTIGO Aus dem Reich der Toten USA 1958. R: Alfred Hitchcock. D: James Stewart, Kim Novak, Barbara Bel Geddes. 128 Min. DCP. OF

Freitag, 10.04. 20:30 Uhr Sonntag, 12.04. 18:00 Uhr

Der ehemalige Polizeibeamte Scottie Ferguson leidet unter Schuldgefühlen und Höhenangst, seit sein Kollege bei dem Versuch, Scottie zu retten, von einem Dach stürzte und ums Leben kam. Eines Tages beauftragt ihn ein ehemaliger Schulfreund, seine selbstmordgefährdete Frau Madeleine zu beschatten, um einen Suizid zu verhindern. Als Madeleine in eine Bucht springt, gelingt es Scottie, sie zu retten. Er verliebt sich in sie, doch die junge Frau hütet ein finsteres Geheimnis. „VERTIGO gehört zu den zwei, drei besten Filmen Hitchcocks, und er ist derjenige, in dem er am meisten von sich preisgibt“, schrieb Roger Ebert von der „Chicago Sun-Times“.


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VISKNINGAR OCH ROP Schreie und Flüstern Schweden 1973. R: Ingmar Bergman D: Harriet Andersson, Liv Ullmann, Kari Sylwan. 91 Min. 35mm. OmeU

Zwei Frauen reisen im Schweden des 18. Jahrhunderts zu ihrer todkranken Schwester. Doch sie sind so sehr mit sich selbst beschäftigt, dass sie der Sterbenden keinen Rückhalt bieten können. Pauline Kael verglich die Bildkomposition mit Gemälden von Edvard Munch, François Truffaut nannte den Film ein „Meisterwerk“.

Donnerstag, 16.04. 18:00 Uhr Freitag, 17.04. 20:00 Uhr

WANDA USA 1971. R: Barbara Loden D: Barbara Loden, Michael Higgins. 102 Min. 35mm. OF

Wanda kommt zu spät zum Scheidungstermin, das Sorgerecht für die Kinder wird dem Vater zugesprochen. Auch ihre Arbeitssuche bleibt erfolglos, bis sie sich durch Zufall einem Bankräuber anschließt. Barbara Lodens Werdegang imponiert Margarethe von Trotta und inspirierte sie: Wie von Trotta begann Loden als Schauspielerin und realisierte mit WANDA ihre erste Regiearbeit.

Sonntag, 19.04. 21:00 Uhr Donnerstag, 23.04. 18:00 Uhr

ANDREJ RUBLJOW UdSSR 1966. R: Andrej Tarkovskij. D: Anatolij Solonitcyn, Ivan Lapikov, Nikolaj Grinko. 182 Min. Blu-ray. OmU

Andrej Tarkovskijs monumentales Meisterwerk über den Ikonenmaler Andrej Rubljow zeigt das fatale Verhältnis der Kunst zu Macht, Gesellschaft und Politik. Rubljow zieht mit seinen Getreuen von Ort zu Ort und wird Zeuge unvorstellbarer Gräuel. Er unterwirft sich einem Schweigegelübde.

Dienstag, 21.04. 20:00 Uhr


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CARTE BLANCHE: MARGARETHE VON TROTTA LA PEAU DOUCE Die süße Haut Frankreich 1964. R: François Truffaut. D: Jean Desailly, Françoise Dorléac, Nelly Benedetti. 113 Min. Blu-ray. OmeU

Mittwoch, 22.04. 20:30 Uhr

Pierre Lachenay ist Schriftsteller und führt mit seiner Frau und der gemeinsamen Tochter das Leben einer Bilderbuchfamilie. Auf einer Geschäftsreise lernt Pierre die Stewardess Nicole kennen und beginnt eine Affäre, die er fortan kunstvoll vor seiner Ehefrau verbirgt. Nach einiger Zeit beginnen beide Beziehungen zu zerfallen – mit fatalen Folgen. François Truffaut inszeniert die auf einer realen Begebenheit basierende Liebesgeschichte wie einen Kriminalfilm, der mit seinen brillanten Schwarzweiß-Bildern und dem fugenlosen Schnitt seinem Vorbild Alfred Hitchcock in nichts nachsteht. DIE MÖRDER SIND UNTER UNS Deutschland 1946. R: Wolfgang Staudte. D: Hildegard Knef, Ernst Wilhelm Borchert, Elly Burgmer. 87 Min. 35mm

Freitag, 30.04. 18:00 Uhr

Berlin im Frühjahr 1945. Der Chirurg Dr. Mertens kehrt körperlich unversehrt, doch innerlich von Bildern des Grauens gequält, aus dem Krieg heim. Er trifft auf Susanne Wallner, deren Vater von den Nazis ermordet wurde. Sie selbst hat das KZ überlebt und möchte ihren Lebenswillen auf den depressiven Mertens übertragen. Als dieser zufällig seinem früheren Hauptmann begegnet, der Verbrechen an der Zivilbevölkerung begangen hat, steigt in Mertens der Drang nach Selbstjustiz auf. Staudtes DIE MÖRDER SIND UNTER UNS ist der erste deutsche Nachkriegsfilm und sucht eine ernsthafte Auseinandersetzung mit Schuld und Gewissen.


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GOEAST IM DEUTSCHEN FILMMUSEUM Die Vielfalt des mittel- und osteuropäischen Autorenkinos zeigt sich auch in diesem Jahr wieder bei goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films, das von Mittwoch, 22., bis Dienstag, 28. April, in Wiesbaden in seine 15. Runde geht. Das wird ganz besonders in den 16 Beiträgen des Spiel- und Dokumentarfilmwettbewerbs deutlich. Bewegende, eigenwillige und wegweisende Produktionen zeichnen ein differenziertes Stimmungsbild der Gesellschaften Osteuropas. goEast wird vom Deutschen Filminstitut veranstaltet. Alle Beiträge des Spielfilmwettbewerbs zeigt das Kino des Deutschen Filmmuseums von Donnerstag, 23., bis Mittwoch, 29. April, als Nachspiel. Viele der Filme setzen historische Themen erfrischend in Szene: Der polnische Regisseur und Schauspieler Jerzy Stuhr unternimmt mit BÜRGER eine satirische Tour de Force durch 60 Jahre polnischer Geschichte. Der Russe Aleksey Fedorchenko erzählt in ANGELY REVOLUTSII (RU 2014) von fanatischen Künstlern der Avantgarde in den 1930er Jahren, die sich nach Sibirien aufmachen, um bei der indigenen Bevölkerung die Lehre Lenins durchzusetzen. goEast greift wieder auf sein bewährtes Konzept zurück, Debütfilme ebenso wie aktuelle Arbeiten bekannter Regiegrößen zu präsentieren: Bereits auf dem Filmfestival in Venedig sorgte das Erstlingswerk des Serben Vuk Ršumović, NIČIJE DETE (RS/HR 2014), für Aufsehen. Es erzählt von der „Menschwerdung“ eines Jungen, der unter Wölfen aufgewachsen ist. Neben den zehn Wettbewerbsspielfilmen ist in Frankfurt auch AUF DAS LEBEN! (DE 2014) zu sehen, der neueste Spielfilm der Firma CCC, die vom legendären Produzenten Artur Brauner gegründet wurde. Ihm widmet goEast das Symposium „Artur Brauner: Der Produzent als Grenzgänger und Brückenbauer“. Zur Filmvorführung sind Hauptdarstellerin Hannelore Elsner und Alice Brauner, Filmproduzentin und Tochter von Artur Brauner, zu Gast.


GOEAST

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SPECIAL: Preview zum goEast-Symposium (Artur Brauner) HITLERJUNGE SALOMON BRD/Frankreich 1990. R: Agnieszka Holland D: Salomon Perel, Julie Delpy. 113 Min. 35mm. Dt. OF

Mittwoch, 15.04. 18:00 Uhr

Ein Vierteljahrhundert später fällt es schwer zu glauben, dass HITLERJUNGE SALOMON in der BRD ein mittlerer Skandal war. In der Folge waren dem Film höhere Weihen, wie die Nominierung für den Oscar®, verwehrt. Die Geschichte Salomon Perels, der als 14-jähriger jüdischer Junge aus Deutschland nach Polen flieht, in einem russischen Waisenhaus landet, als „Volksdeutscher“ befreit wird und dann den Nazi-Terror als Undercover-Zögling einer nationalpolitischen Erziehungsanstalt überlebte, überforderte offenbar auch 1990 noch viele Deutsche. Die Vorführung ist eine Preview zum Artur-Brauner-Symposium vom 23. bis 26. April in Wiesbaden. OBYWATEL Bürger Polen 2014. R: Jerzy Stuhr D: Jerzy Stuhr, Maciej Stuhr.104 Min. DCP. OmeU

Deutschlandpremiere Zu Gast: Jerzy Stuhr, Piotr Dzięcioł (Produzent)

Freitag, 24.04. 18:00 Uhr

Ein alter Mann, gespielt von Autor und Regisseur Jerzy Stuhr, lässt aus dem Krankenbett die sechs zurückliegenden Jahrzehnte in Polen Revue passieren, von den kommunistischen Anfängen über die Zeit von Solidarność bis zur jungen polnischen Demokratie: Eigentlich will er die ganze Zeit einfach nur sein Leben leben, doch Zufälle und Missgeschicke lassen ihn immer wieder hineinstolpern ins Chaos der Politik. Er versucht, sein Gesicht zu wahren und ein wenig Glück zu finden, doch das gelingt ihm meist mehr schlecht als recht. Stuhr schildert den Weg dieses Jedermann in opulenten Bildern – heiter, beschwingt und gnadenlos sarkastisch.


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UROK Die Lehrstunde Bulgarien/Griechenland 2014. R: Kristina Grozeva, Petar Valchanov D: Margita Gosheva, Ivan Barnev. 105 Min. DCP. OmeU

Deutschlandpremiere Zu Gast: Kristina Grozeva und Petar Valchanov

UROK ist eine Studie über soziale Verhältnisse, Macht und Ohnmacht und den Mut der Verzweiflung: Nadezhda, eine junge Lehrerin mit hohen moralischen Ansprüchen, wird mit einem Diebstahl in ihrer Klasse konfrontiert, der sie empört. Kurz darauf wird sie selbst auf die Probe gestellt, denn sie ist hochverschuldet, und nun droht die Pfändung ihres Hauses. Nur drei Tage bleiben, um den Kredit zurückzuzahlen. Was immer Nadezhda versucht, geht schief, die Lage scheint ausweglos – bis sie erkennt: außergewöhnliche Situationen erfordern außergewöhnliche Maßnahmen.

Freitag, 24.04. 20:30 Uhr

KOSAC Der Sensenmann Kroatien/Slowenien 2014. R: Zvonimir Jurić D: Ivo Gregurević, Mirjana Karanović. 98 Min. DCP. OmeU

Deutschlandpremiere Zu Gast: Ankica Jurić Tilić (Produzentin) (angefragt)

Eine Frau läuft eine dunkle Landstraße entlang. Aus der Ferne nähern sich Lichter, die Scheinwerfer eines Traktors. Der Fahrer hält an und die Frau steigt ein. Was wie ein Horrorfilm beginnt, entwickelt sich zu einem subtilen Sozialdrama, das in einer einzigen Nacht in einer abgelegenen kroatischen Kleinstadt spielt. Drei ineinander verschachtelte Geschichten kreisen um die dunkle Vergangenheit des Traktorfahrers Ivo und decken die noch nicht verheilten, allgegenwärtigen Wunden des Kroatienkrieges auf. Hervorragende Schauspieler und eine atemlose Kamera machen den Film zu einem Kinoerlebnis, das auch nach dem Abspann noch lange nachwirkt.

Samstag, 25.04. 16:00 Uhr


GOEAST

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ANGELY REVOLUTSII Engel der Revolution Russland 2014. R: Aleksey Fedorchenko D: Daria Ekamasova, Oleg Yagodin. 113 Min. DCP. OmeU

Deutschlandpremiere Zu Gast: Aleksey Fedorchenko, Dmitry Vorobiev (Produzent)

Samstag, 25.04. 18:00 Uhr

Während der Russischen Revolution war Polina Schneider die „Geheimwaffe“ der Bolschewiki. Jahre später, 1934, wird sie wieder für einen Sonderauftrag auserkoren: Sie soll die Chanten und Nenzen im Nordwesten der jungen Sowjetunion zum Kommunismus bekehren. Gemeinsam mit vier ehemaligen Mitstreitern – allesamt Künstler der Avantgarde – macht sie sich auf den Weg nach Sibirien und versucht, die Lehre Lenins durchzusetzen. Doch die indigene Bevölkerung hält hartnäckig an ihren jahrhundertealten schamanischen Ritualen fest.

KEBAB I HOROSKOP Kebab & Horoskop Polen 2014. R: Grzegorz Jaroszuk D: Piotr Żurawski, Bartłomiej Topa. 72 Min. DCP. OmeU

Deutschlandpremiere Zu Gast: Grzegorz Jaroszuk, Agnieszka Kurzydło (Produzentin)

Sonntag, 26.04. 18:00 Uhr

Die Angestellten eine Teppichladens sollen auf ihren wirtschaftlichen Nutzen hin geprüft werden, und zwar von zwei „Marketingexperten“, deren berufliche Erfahrungen eher in den Bereichen Gastronomie und Scharlatanerie liegen. Alle Verkäufer beweisen, dass sie zwar vollkommen unwirtschaftlich arbeiten, in ihrer Skurrilität jedoch unbedingt liebenswert sind: als Experten für verflossene Liebschaften, enttäuschte Sehnsüchte und existenzielle Einsamkeit. In kühlblauen Cinemascope-Bildern, wortarmen Dialogen und langen Einstellungen lächelt und leidet der Zuschauer mit den Charakteren. Warschauer Tristesse trifft auf Skurrilität à la Aki Kaurismäki.


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SPECIAL: goEast-Symposium (Artur Brauner) AUF DAS LEBEN! Deutschland 2014. R: Uwe Janson D: Hannelore Elsner, Max Riemelt, Sharon Brauner. 90 Min. DCP

Zu Gast: Alice Brauner und Hannelore Elsner

Hannelore Elsner spielt die jüdische ehemalige CabaretSängerin Ruth, die trotz ihres Alters noch mitten im Leben steht. Traumata aus ihrer Kindheit im Dritten Reich verdrängt sie. Ihr Leben ändert sich schlagartig, als ihre Wohnung zwangsversteigert wird. Am Tag ihres Umzugs lernt sie den jungen, unheilbar kranken Möbelpacker Jonas kennen. Aus der zufälligen Begegnung der beiden entwickelt sich nach und nach eine enge Freundschaft. Der Wunsch, sich gegenseitig zu helfen, lässt die Schicksalsgemeinschaft auch vor ungewöhnlichen Maßnahmen nicht zurückschrecken.

Sonntag, 26.04. 20:15 Uhr

NIČIJE DETE Niemandskind Serbien/Kroatien 2014. R: Vuk Ršumović D: Denis Murić, Pavle Čemerikić. 95 Min. DCP. OmeU

Deutschlandpremiere Zu Gast: Vuk Ršumović, Miroslav Mogorović (Produzent)

In einem Wald in Bosnien finden Jäger einen kleinen Jungen, der ohne Kontakt zur Zivilisation unter Wölfen aufgewachsen ist. Er wird in ein Kinderheim in Belgrad gebracht. Von den anderen Kindern verspottet und von den Betreuern aufgegeben, fasst er nur langsam Vertrauen zu den Menschen. Vuk Ršumović lässt sich in seinem hochgelobten Debütfilm viel Zeit, um diese auf einer wahren Begebenheit beruhende Geschichte einer „Menschwerdung“ vor dem Hintergrund der Jugoslawienkriege zu erzählen. Getragen werden die ruhigen Einstellungen von Denis Murić, dessen ergreifende Darstellung des Wolfsjungen noch lange im Gedächtnis haften bleibt.

Montag, 27.04. 18:00 Uhr


GOEAST

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KREDITIS LIMITI Kreditlimit Georgien/Frankreich/Deutschland 2014. R: Salomé Alexi D: Nino Kasradze, Zanda Ioseliani. 85 Min. DCP. OmeU

Deutschlandpremiere Zu Gast: Salomé Alexi, Nino Kasradze

Montag, 27.04. 20:30 Uhr

Nino, eine elegante Mittvierzigerin in Tiflis, hatte eine behütete Kindheit in der Sowjetunion: Sie wuchs in einem großen Haus auf, verwöhnt von ihren wohlhabenden Eltern, beneidet von ihren Klassenkameraden. Doch seit dem Zusammenbruch der UdSSR bröckelt die schöne Fassade. Ihr kleiner Laden läuft nicht mehr, und die Lebenshaltungskosten steigen stetig. Unfähig, sich mit den neuen Anforderungen zu arrangieren, und unerfahren im Umgang mit Geld, nimmt sie einen hoch verzinsten Hypothekenkredit auf, der die Abwärtsspirale, in der sie sich befindet, noch beschleunigt. BELYE NOCHI POCHTALONA ALEKSEYA TRYAPITSYNA Die weißen Nächte des Postboten Russland 2014. R: Andrei Konchalovsky. D: Aleksey Tryapitsyn, Irina Ermolova. 110 Min. DCP. OmeU

Deutschlandpremiere

Dienstag, 28.04. 20:30 Uhr

Lyokha lebt in einer kleinen Siedlung am nordrussischen Kenozero-See, verdient seinen Lebensunterhalt als Postbote und versorgt die Dorfbewohner mit Brot, ihrer Rente und Wodka. Eine stille Liebe verbindet ihn mit einer ehemaligen Mitschülerin, die ihren kleinen Sohn alleine großzieht, sich aber nach einem besseren Leben in der Stadt sehnt. Als eines Tages sein Außenbordmotor gestohlen wird, ist das für Lyokha eine Katastrophe – wie soll er nun arbeiten? In poetischen Bildern zeigt Andrei Konchalovsky in seinem ausschließlich mit Laiendarstellern aus der Region gedrehten Film die Schönheit der Natur und die fragile Welt der „kleinen Leute“.


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KOZA Slowakische Republik/Tschechische Republik 2015. R: Ivan Ostrochovský. D: Peter Baláž, Zvonko Lakčević. 75 Min. DCP. OmeU

Peter, genannt Koza („die Ziege“), hat seine größten sportlichen Erfolge als Boxer hinter sich. Einst Olympiateilnehmer für die Slowakei, kehrt er nun in den Ring zurück, um Geld zu verdienen, denn sein mageres Einkommen bei einem Schrotthändler reicht kaum zum Leben, geschweige denn für die Abtreibung, die seine Freundin Miša plant. Er tingelt im VW-Bus von Kampf zu Kampf. Auch wenn sein Körper den Strapazen nicht mehr gewachsen ist, will er nicht aufgeben. Der slowakische Ex-Boxer Peter Baláž spielt sich selbst, einen Kämpfer voll Melancholie und innerer Stärke.

Mittwoch, 29.04. 18:00 Uhr

DE CE EU? Warum Ich? Rumänien/Bulgarien/Ungarn 2015. R: Tudor Giurgiu D: Emilian Oprea, Mihai Constantin. 130 Min. DCP. OmeU

Der junge, vor Idealismus strotzende Staatsanwalt Cristian bekommt unerwartet einen heiklen Fall zugeteilt: Ein älterer Kollege mit bedeutenden politischen Kontakten sieht sich mit Korruptionsvorwürfen konfrontiert. Bei seinen Nachforschungen kommt Cristian einem komplexen Netz aus Intrigen, Erpressungen und Lügen auf die Spur. Als ihm der Fall schließlich entzogen wird und er auf eigene Faust weiter ermittelt, gerät er in Gefahr. Der auf wahren Begebenheiten beruhende Polit-Thriller liefert einen pessimistischen Kommentar zum Status Quo Rumäniens, wo Korruption und organisiertes Verbrechen bis in oberste politische Kreise hineinreichen.

Mittwoch, 29.04. 20:30 Uhr


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Die Revolution findet trotzdem statt Weitere Infos unter www.pier-paolopasolini.de

Das Kino von Pier Paolo Pasolini Sexualität, Spiritualität, Macht: Pier Paolo Pasolini hielt sich nicht mit oberflächlichem Geplänkel auf, sondern stach mit seinen Filmen, Büchern, Gedichten und Essays mitten hinein ins Wespennest der politischen und gesellschaftlichen Missstände im Italien der 1960erund 70er-Jahre. Sein Unmut richtete sich insbesondere gegen die fehlende Aufarbeitung des Faschismus, die sozialen Verwerfungen im Subproletariat und die Arroganz des Bürgertums. Viele seiner Werke lösten Skandale aus, und immer wieder musste Pasolini seine Kunst vor Gericht verteidigen. Pasolini wurde 1922 geboren und wuchs in Norditalien auf. Nachdem er seine Stelle als Volksschullehrer verloren hatte, zog er 1950 mit seiner Mutter nach Rom. Er knüpfte Kontakte zur Kunstszene in der Hauptstadt, erkundete die Vorstädte und identifizierte sich stark mit den dort lebenden Menschen. Nach anfänglicher Erwerbslosigkeit schrieb er Romane, bevor er 1961 mit ACCATTONE seinen ersten Film drehte. In den folgenden vierzehn Jahren schuf Pasolini 22 Filme, von denen nicht wenige zu den Schlüsselwerken des Weltkinos zählen, unter ihnen IL VANGELO SECONDO MATTEO (IT/FR 1964) und sein letzter Film SALÒ O LE 120 GIORNATE DI SODOMA (IT 1975). Pier Paolo Pasolini wurde am 2. November 1975 ermordet. Werke, die sich mit den Themen des Regisseurs beschäftigen, begleiten die Vorträge internationaler Experten. Im April stehen Pasolinis Idole im Mittelpunkt: Sergej Eisenstein, Carl Theodor Dreyer und Kenji Mizoguchi.

Die Reihe organisieren das Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft, das Institut für Kunstgeschichte und das Institut für Romanische Sprachen und Literaturen der Goethe-Universität gemeinsam mit dem Kino des Deutschen Filmmuseums im Netzwerk der Hessischen Film- und Medienakademie.


LECTURE & FILM

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DAS BLINDE SEHEN: GESCHICHTE UND MYTHOS IN EDIPO RE Lecture von Regine Prange Pier Paolo Pasolini war von der Figur des Jesus Christus ebenso fasziniert wie von Ödipus, dessen freudianische Deutung er im Prolog zu EDIPO RE (IT/MA 1967) entfaltete. Beide Figuren – Christus und Ödipus – sind verbunden durch das Motiv des sühnenden Selbstopfers. An der Ödipus-Sage faszinierte Pasolini besonders die Unwissenheit des Helden, die seiner Handlungsweise eine gewisse Unschuld verleiht. Durch den Versuch, seinem Schicksal zu entkommen, sorgt Ödipus für die Erfüllung der Prophezeiung. Pasolinis mythische Filmerzählung EDIPO RE markiert von Anfang an die ‚blinden‘ Momente, in denen sich die Tragödie ankündigt und vollzieht. Sie wird dabei auch als ein Bild für die Geschichte der modernen Zivilisation lesbar, welche der Erlösung bedarf. Nach Pasolinis Auslegung transformiert die Selbst-Blendung des „christomorphen Ödipus“ (Franco Citti) seine unwissende Blindheit in ein nunmehr erkennendes ‚blindes Sehen‘. Und zwar nach dem Vorbild des Teiresias – ein Sehen, das sich der Führung des Volkes überlässt. Es beschreibt gleichzeitig die Rolle Pasolinis als eines Intellektuellen, dem im zeitgenössischen Italien eine Außenseiterrolle zugewiesen wird. Regine Prange ist Professorin für Neuere und Neueste Kunstgeschichte, Kunst- und Medientheorie an der Goethe-Universität Frankfurt. EDIPO RE Edipo Re – Bett der Gewalt Italien/Marokko 1967. R: Pier Paolo Pasolini. D: Silvana Mangano, Franco Citti, Alida Valli. 104 Min. 35mm. OmeU

Laios und Iokaste, die Herrscher von Theben, erfahren Donnerstag, 16.04. durch ein Orakel, dass ihr Sohn den Vater umbringen und 20:15 Uhr die Mutter heiraten wird. Sie beauftragen einen Diener, ihren Sohn Ödipus zu töten. Doch der Diener setzt das Kind Filmbeginn: ca. 21:15 Uhr in den Bergen bei Korinth aus. Dort findet es ein Bauer, der es König Kreon übergibt. Als Ödipus erwachsen ist, erfährt er vom Orakel des Apollon die grauenvolle Weissagung. Das Schicksal nimmt seinen Lauf. Pasolini bezeichnete EDIPO RE als seinen autobiografischsten Film, da die Ödipusfigur darin dem Vatermord näher steht als dem Inzest.


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LECTURE & FILM PPP & MGM. GENRE UND SERIALITÄT BEI PASOLINI AM BEISPIEL DES DECAMERONE UND DER „TRILOGIE DES LEBENS“ Lecture von Bernhard Groß Pier Paolo Pasolini gilt als einer der einflussreichsten Filmemacher des Autorenkinos in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts; nicht zuletzt, weil er wie kaum ein anderer in seiner Arbeit die Bedeutung des Kinematographischen für die anderen Künste, für Theorie und Gesellschaft einsichtig gemacht hat. Der Versuch, die Arbeit Pasolinis auch auf ihren Bezug zum Genrekino zu befragen, verspricht weitreichende Erkenntnisse. Nach IL VANGELO SECONDO MATTEO arbeitete Pasolini für seine „Trilogie des Lebens“ erstmals wieder mit „fremden Drehbüchern“. Diese Vorlagen zeichnen sich dadurch aus, dass sie stark durch Wiederholungen und Variationen geprägt sind. Inwieweit formt Pasolini daraus kinematographische Elemente, die Rhetoriken des Genrekinos entsprechen? Bernhard Groß, Professor für Medienwissenschaft an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig, ist Autor des Buches Figurationen des Sprechens. Pier Paolo Pasolini (2008).

IL DECAMERON Decameron Italien/Frankreich/BRD 1971. R: Pier Paolo Pasolini D: Franco Citti, Ninetto Davoli. 112 Min. 35mm. OmeU

Donnerstag, 30.04. 20:15 Uhr Filmbeginn: ca. 21:15 Uhr

IL DECAMERON erzählt neun Novellen des Boccaccio: Den Leitfaden im ersten Teil bildet die Geschichte des Ser Cepperello, der beim Beichten den Priester belügt und sich in einen Heiligen verwandelt. Der FreskenMaler Andreuccio wird von einem Mädchen ausgeraubt und erleichtert die Leiche eines Bischofs um seine Juwelen. Masetto gibt sich taubstumm, wird in ein Nonnenkloster aufgenommen und lässt sich dort bis zur Erschöpfung verführen. Ein Film „mitten hinein ins volle, pralle Leben“, urteilte Fassbinder-Schauspieler Harry Baer nach der Premiere auf der Berlinale 1971, bei der Pasolini mit dem Silbernen Bären ausgezeichnet wurde.


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BRONENOSEC POTËMKIN Panzerkreuzer Potemkin UdSSR 1925. R: Sergej M. Eisenstein. D: Aleksandr Antonov, Vladimir Barskij. 70 Min. DCP. Restaurierte „Berliner Fassung“, Musikfassung. Mit dt/russ. ZT

Odessa 1905: Die Matrosen des russischen Kriegsschiffs Potemkin beginnen zu meutern, weil sie faules Fleisch essen sollen. Als der Kapitän einige erschießen lässt, bringen die Matrosen das Schiff in ihre Gewalt, und die Bewohner der Stadt solidarisieren sich mit ihnen. Doch dann kommt es auf der Hafentreppe zur blutigen Auseinandersetzung mit der Armee des Zaren. Durch seine revolutionäre Montagetechnik in BRONENOSETS POTYOMKIN erlangte der Regisseur und Filmtheoretiker Sergei M. Eisenstein Weltruhm.

Mittwoch, 01.04. 18:00 Uhr Samstag, 04.04. 18:00 Uhr

DIE GEZEICHNETEN Deutschland 1922. R: Carl Theodor Dreyer. D: Elisabeth Pinajeff, Adele Reuter-Eichberg. 105 Min. DCP. Musikfassung. Mit dt/russ. ZT

Russland Anfang des 20. Jahrhunderts: Aufgrund antisemitischer Anfeindungen verlässt die junge Jüdin Hanne-Liebe Segal ihr Heimatdorf und reist zu ihrem Bruder Jakow nach St. Petersburg. Da er zum Christentum konvertiert ist, kann Jakow als Anwalt praktizieren. Hanne-Liebe trifft auf eine revolutionäre Gruppe, der auch Rylowitsch angehört, der als Wandermönch antisemitische Hetze betreibt. In Hanne-Liebes Heimatdorf löst Rylowitsch ein Pogrom gegen die jüdische Bevölkerung aus. DIE GEZEICHNETEN entstand als erster Film Carl Theodor Dreyers außerhalb Dänemarks, in einer nachgebauten Filmstadt in Groß-Lichterfelde nahe Berlin.

Mittwoch, 08.04. 18:00 Uhr Samstag, 11.04. 18:00 Uhr


LECTURE & FILM

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SANSHŌ DAYŪ Sansho Dayu - Ein Leben ohne Freiheit Japan 1954. R: Kenji Mizoguchi. D: Kinuyo Tanaka, Yoshiaki Hanayagi, Kyōka Kagawa. 124 Min. Blu-Ray. OmeU

Mittwoch, 22.04. 18:00 Uhr

Im japanischen Kaiserreich des 11. Jahrhunderts wird der Statthalter wegen seiner sozialen Politik und der Auflehnung gegen den Feudalherrn ins Exil verbannt. Seine Ehefrau wird zur Prostitution gezwungen, die Kinder werden als Sklaven verkauft. Als sie erwachsen sind, gelingt dem Sohn die Flucht und er macht sich auf den Weg, die Rätsel seiner Vergangenheit zu lösen. „Ein Meisterwerk von Mizoguchi, das Bilddichtung mit kraftvoller Darstellung vereint und von der Überzeugung beseelt ist, daß der Mensch nur durch Mitleid und Barmherzigkeit bestehen kann“, urteilt das Lexikon des Internationalen Films.

Die DVD zur Ausstellung FILMTHEATER

Ab sofort erhältlich im Museumsshop und unter shop-filmmuseum.de


LATE NIGHT KULTKINO

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Freddy Krueger spukt erneut durch die Alpträume von Jugendlichen und die Geister von zwei Toten treiben auf einem Schloss ihr Unwesen: das Late Night Kultkino im April. A NIGHTMARE ON ELM STREET 3. DREAM WARRIORS USA 1987. R: Chuck Russell. D: Heather Langenkamp, Patricia Arquette, Larry Fishburne. 96 Min. Blu-ray. OF

Nancy, die Heldin und Überlebende des ersten A NIGHTMARE ON ELM STREET-Films, ist mittlerweile Ärztin in einem psychiatrischen Krankenhaus und versucht, Teenagern zu helfen, die wegen ihrer Alpträume von Freddy Krueger als Patienten aufgenommen werden. Ausgestattet mit phantasievollen Special Effects, verwischt der Film gekonnt die Trennlinien zwischen Realität und Traum; besonders beeindruckend ist, wie die Teenager allmählich die Macht ihrer Träume entdecken, mit denen sie Freddy bekämpfen.

Freitag, 03.04. 22:30 Uhr Samstag, 11.04. 22:30 Uhr

THE INNOCENTS Schloß des Schreckens Großbritannien 1961. R: Jack Clayton. D: Deborah Kerr, Michael Redgrave, Peter Wyngarde. 100 Min. Blu-ray. Omu

Miss Giddens wird als Gouvernante für zwei Waisenkinder auf einem Landgut engagiert. Zunächst geht alles gut, aber nach und nach stellt Miss Giddens fest, dass die Geister eines toten Managers und einer verstorbenen Gouvernante versuchen, von den Kindern Besitz zu ergreifen. THE INNOCENTS ist einer der großen Horrorfilme der Filmgeschichte, mit wenig äußerer Handlung und einer unglaublich suggestiven Atmosphäre, visuell brillant eingefangen von Freddie Francis. Einer der Drehbuchautoren war Truman Capote.

Samstag, 04.04. 22:30 Uhr Freitag, 10.04. 22:45 Uhr


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KINDERKINO Ob Hundert-Morgen-Wald oder Berglandschaft, verregnetes London oder fernes Frankfurt: Ein Ort wird dann zum Zuhause, wenn Freunde und Familie zugegen sind. Da geht es dem Menschen wie dem Bären, zeigt das Kinderkino im April. WINNIE PUH USA 2011. R: Stephen J. Anderson, Don Hall Animationsfilm. 64 Min. DF. DCP Empfohlen ab 5 Jahren

Freitag, 03.04. 14:30 Uhr Ostersonntag, 05.04. 15:00 Uhr

Wieder einmal hat I-Aah seinen Schwanz verloren. Puh und seine Freunde machen sich sogleich daran, I-Aah zu helfen, und rufen zu einem munteren Wettbewerb auf, um einen neuen Schwanz für den melancholischen Esel zu finden. Doch als Puuh auch Christopher Robin um Hilfe bitten will, merken die Bewohner des HundertMorgen-Waldes, dass ihr Freund verschwunden ist. HEIDI Schweiz 1952. R: Luigi Comencini D: Elsbeth Sigmund, Heinrich Gretler, Theo Lingen. 100 Min. DCP Empfohlen ab 8 Jahren

Freitag, 10.04. 14:30 Uhr Sonntag, 12.04. 15:00 Uhr

Im Anschluss: "Kinomagie": Offener Vorführraum für Kinder (≥ Seite 14)

Auf einer Alm inmitten beeindruckend schöner Berglandschaften lebt Heidi bei ihrem Großvater. Für Heidi, deren Eltern beide nicht mehr leben, ist der bisweilen griesgrämige Alm-Öhi der beste Opa! Weil er mit dem Dorf und seinen Bewohnern auf Kriegsfuß steht, muss Heidi nicht zur Schule gehen. Eines Tages steht ihre Tante vor der Tür, die das Sorgerecht für Heidi hat, und will sie mit nach Frankfurt nehmen. Die weit enfernte Stadt hält ein ganz anderes Leben für Heidi bereit.


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PADDINGTON Großbritannien/Frankreich 2014. R: Paul King Mit der Stimme von Elyas M’Barek 96 Min. DCP. DF. Empfohlen ab 6 Jahren

Am Bahnsteig im Londoner Bahnhof Paddington sitzt verloren ein kleiner Bär. Er hat keinen Platz zum Schlafen und ihm ist kalt vom vielen Regen. Die Familie Brown findet den Bären und nimmt ihn mit zu sich nach Hause, obwohl Vater Brown skeptisch ist: So ein Bär im Haus bringt schließlich ein großes Versicherungsrisiko mit sich. Doch Mutter Brown und die beiden Kinder sind begeistert vom pelzigen neuen Mitbewohner, der stets höflich ist und in seiner übergroßen Neugier so manches Chaos in das eingefahrene Familienleben bringt – und der von Orangenmarmelade nicht genug kriegen kann!

Freitag, 17.04., 14:30 Uhr Samstag, 18.04. 14:00 Uhr Sonntag, 19.04. 15:00 Uhr

Auf Punkt und Strich – Kurzfilme zum Kritzelkino-Fest für Kinder 41 Min. Ohne Dialog. Mit Moderation. Empfohlen ab 6 Jahren

ZEBRA DE 2013. R: Julia Ocker LUMO DE 2009. R: Antje Heyn TIM TOM FR 2002. R: Romain Segaud, Christel Pougeoise NYUSZI ÉS ÖZ HU 2013. R: Péter Vácz BITSELLER ES 2013. R: Juanma Sánchez MENSCH UND MASCHINE DE 2013. R: Jens Rosemann, Silke Brandes

Kritzelkino-Fest für Kinder Die größte Daumenkino-Bastel-Aktion, die Frankfurt je gesehen hat! Sonntag, 26. April, 14-17 Uhr im Foyer des Detuschen Filmmuseums.

Freitag, 24.04. 14:30 Uhr Sonntag, 26.04. 15:00 Uhr


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SPECIALS

Frankfurt LIEST EIN BUCH „Grüße und Küsse an alle“. Die Geschichte der Familie von Anne Frank „Deutschlands wunderbarstes und sinnvollstes Lesefest!“ nannte Alexander Cammann (DIE ZEIT) die Veranstaltungsreihe „Frankfurt liest ein Buch“, die vom 13. bis 26. April 2015 zum sechsten Mal stattfindet. Gelesen wird in diesem Jahr „Grüße und Küsse an alle“. Die Geschichte der Familie von Anne Frank von Mirjam Pressler und Gerti Elias. Das Kino des Deutschen Filmmuseums zeigt ein Filmprogramm, das die Geschichte der Familie Frank in Frankfurt, Amsterdam und Basel sowie das Leben Anne Franks und ihres im März verstorbenen Cousins Buddy Elias nachzeichnen. MUTTERS COURAGE Deutschland/Großbritannien/Österreich 1995. R: Michael Verhoeven D: George Tabori, Pauline Collins, Ulrich Tukur. 89 Min. 35mm

Dienstag, 14.04. 20:00 Uhr

1944 wird Elsa Tabori in Budapest von ungarischen Geheimpolizisten verhaftet und gemeinsam mit 4.000 Menschen am Westbahnhof zusammengetrieben. Von dort aus sollen sie nach Auschwitz deportiert werden. Ein kleiner Umschlagplatz am Rande der Grenze, das sogenannte „Tor des Himmels“, wird jedoch zum Schauplatz einer wundersamen Wendung. Buddy Elias spielt in Michael Verhoevens schwarzer Komödie einen Rabbi. Der Film basiert auf einer Erzählung, einem Theaterstück und einem Drehbuch von George Tabori, der darin die Erinnerungen an seine Mutter Elsa Tabori verarbeitete.


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THE DIARY OF ANNE FRANK Das Tagebuch der Anne Frank USA 1959. R: George Stevens. D: Millie Perkins, Joseph Schildkraut. 18. April: 179 Min. Blu-ray. OmU · 22. April: 150 Min. 35mm. DF

George Stevens´ THE DIARY OF ANNE FRANK ist die erste Verfilmung des berühmten Tagebuchs, der viele weitere Remakes und Adaptionen folgten. Der Film basiert auf einer 1955 in New York uraufgeführten und am Broadway gefeierten Bühnenfassung von Albert Hackett und Frances Goodrich, die an vielen Stellen vom Tagebuch abweicht. Dennoch war Annes Vater Otto Frank der Meinung, dass die Grundintention des Tagebuchs bewahrt geblieben sei, und war mit dieser Fassung einverstanden. Der Film wurde mit drei Oscars® ausgezeichnet. MEINE TOCHTER ANNE FRANK Deutschland 2014. R: Raymond Ley. Dokumentarfilm mit Spielszenen D: Mala Emde, Götz Schubert. 90 Min. Blu-ray

Samstag, 18.04. 17:00 Uhr Mittwoch, 22.04. 10:00 Uhr Schulvorstellung: Anmeldung für Schulklassen unter kino@deutschesfilminstitut.de

MatineeVorstellung Im Anschluss: Gespräch mit Esther Schapira und Raymond Ley (angefragt) Mit freundlicher Unterstützung des

MEINE TOCHTER ANNE FRANK beschäftigt sich mit der Beziehung zwischen Anne und ihrem Vater Otto Frank und mit dem Verrat an den acht Hinterhausbewohnern. Mit neuem, bisher unveröffentlichtem Archivmaterial und anhand von Interviews mit Zeitzeugen werden Annes enge Verbindung zu ihrem Vater und die Belastungen, die ein Leben im Untergrund mit sich bringt, deutlich. Otto Frank überlebte als einziger der Bewohner des Hinterhauses das KZ Auschwitz und kehrte 1945 nach Amsterdam zurück.

Sonntag, 19.04. 12:00 Uhr


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SPECIALS Die Familie Frank

Mit freundlicher Unterstützung des

Sonntag, 19.04. 18:00 Uhr

Zu Gast: Mirjam Pressler und Hanna Laura Klar

ANNE FRANK – EIN MÄDCHEN AUS DEUTSCHLAND Deutschland 2004. R: Gabriela Hermer Dokumentarfilm. 45 Min. Digital

Ihr Tagebuch hat Anne Frank weltberühmt gemacht. Millionen Menschen haben gelesen, was Anne Frank in den zwei Jahren in ihrem Versteck im Hinterhaus in Amsterdam geschrieben hat. Kaum bekannt ist jedoch, wie die dreizehn Jahre davor aussahen. Gabriela Hermer begibt sich auf eine filmische Spurensuche nach Frankfurt, Amsterdam und Basel und trifft dort Menschen wie Annes Cousin Buddy Elias, die durch ihre Erinnerungen das Mädchen hinter dem Mythos lebendig werden lassen.

Foto: Sara Suter

ANNES COUSIN Deutschland 2014. R: Hanna Laura Klar Dokumentarfilm. 45 Min. Digital

Premiere

In memoriam Buddy Elias In ANNES COUSIN berichtet Buddy Elias über die Freundschaft zu seiner Cousine Anne Frank, aber auch über sein eigenes Leben und seine Arbeit als Schauspieler. Seine Frau Gerti führt durch das Haus der Familien Frank und Elias in der Herbstgasse in Basel und erzählt dabei die Familiengeschichte der Franks. Regisseurin Hanna Laura Klar begleitet das Ehepaar Elias auch auf eine Reise nach Frankfurt, wo sie die Jugendbegegnungsstätte Anne Frank besuchen und Buddy Elias in der Paulskirche eine Ansprache zum Gedenken an den Beginn der Novemberpogrome am 9. November 1938 hält. Buddy Elias starb am 18. März dieses Jahres, wenige Monate vor seinem 90. Geburtstag.


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WAS TUT SICH – IM DEUTSCHEN FILM?

Foto: Alina Bader

In der Reihe WAS TUT SICH – IM DEUTSCHEN FILM? präsentiert das Kino des Deutschen Filmmuseums einmal im Monat ein aktuelles Werk mit anschließendem Filmgespräch. Im April ist Gerd Schneiders Regiedebüt VERFEHLUNG zu sehen, die Geschichte von drei Priestern, die sich mit einem Missbrauchsskandal auseinandersetzen müssen. Regisseur Gerd Schneider wollte zunächst Priester werden, hat sich dann aber für den Film entschieden. Mit VERFEHLUNG gelingt ihm ein ungewöhnlicher, intensiver und komplexer Blick hinter die Fassaden der katholischen Kirche.

In Kooperation mit

Gerd Schneider, geboren 1974, studierte zunächst Katholische Theologie in Bonn und Wien, um sich auf das Priesteramt vorzubereiten. Nach dem Diplom begann er ein Regiestudium an der Filmakademie Baden-Württemberg. Neben Kurz- und Dokumentarfilmen realisierte Gerd Schneider als Illustrator Storyboards für Großproduktionen wie DER WIXXER (DE 2003), HERR DER DIEBE (DE 2005) und DER ROTE BARON (DE 2008).

VERFEHLUNG Deutschland 2015. R: Gerd Schneider D: Sebastian Blomberg, Jan Messutat, Kai Schumann. 95 Min. DCP

Vorfilm HERR IM HAUS Deutschland 2000 R: Gudrun Falke 7 Min. DigiBeta

Jakob, Dominik und Oliver sind vorbildliche Priester: Engagiert, jung und weltlichen Freuden wie dem Fußballspiel zugetan. Alle drei verbindet der Glaube, in der katholischen Kirche etwas verändern zu können. Doch dann "schmeißt einer mit Dreck, und es ist nur eine Frage der Menge, ob was hängen bleibt.“. Ein Junge soll von Dominik missbraucht worden sein. Jakobs Glaube kommt ins Wanken, sein Vertrauen in den Freund ist erschüttert. Wer hat Recht? Und wie verhält sich die Institution Kirche?

Dienstag, 07.04. 20:15 Uhr Nach dem Film führt Rudolf Worschech (epd film) ein Werkstattgespräch mit Gerd Schneider.


Im Kino 01.-16. April 2015

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tagsüber

18.00 Uhr

01

Mi

BRONENOSETS POTYOMKIN ≥ S. 39 Panzerkreuzer Potemkin UdSSR 1925. S. M. Eisenstein. 70 Min. Musikfassung. Mit dt/russ. ZT

02

Do

VANYA ON 42ND STREET ≥ S. 18 Vanya – 42. Straße US/GB 1994. Louis Malle. 120 Min. Omdt/frzU

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Fr

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Sa

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So

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Mo

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Di

THE LAST PICTURE SHOW ≥ S. 16 US 1971. Peter Bogdanovich 126 Min. OF

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Mi

DIE GEZEICHNETEN ≥ S. 39 DE 1922. Carl Theodor Dreyer 105 Min. Musikfassung. Mit dt/russ. ZT

09

Do

I BAMBINI CI GUARDANO ≥ S. 25 Die Kinder beobachten uns IT 1944. Vittorio De Sica. 85 Min. OmeU

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Fr

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Sa

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So

HEIDI ≥ S. 42 CH 1952. Luigi Comencini. 100 Min. 15:00 Uhr Im Anschluss: "Kinomagie": Offener Vorführraum für Kinder (≥ Seite 14)

13

Mo

KEINE VORSTELLUNGEN

14

Di

PRESERVE ME A SEAT ≥ S. 16 US 2006. Jim Fields 104 Min. OF. Mit Vorfilm

15

Mi

HITLERJUNGE SALOMON ≥ S. 30 BRD/FR 1990 Agnieszka Holland. 113 Min. dt. OF

16

Do

VISKNINGAR OCH ROP ≥ S. 27 Schreie und Flüstern SE 1973. Ingmar Bergman 91 Min. OmeU

WINNIE PUUH ≥ S. 42 US 2011. Stephen J. Anderson, Don Hall 64 Min. DF 14:30 Uhr

THE END OF THE AFFAIR ≥ S. 19 Das Ende einer Affäre GB 1999. Neil Jordan. 109 Min. Omdt/frzU BRONENOSETS POTYOMKIN ≥ S. 39 Panzerkreuzer Potemkin UdSSR 1925. S. M. Eisenstein. 70 Min. Musikfassung. Mit dt/russ. ZT

WINNIE PUUH ≥ S. 42 US 2011. Stephen J. Anderson, Don Hall 64 Min. DF 15:00 Uhr

TOP HAT ≥ S. 26 Ich tanz mich in dein Herz hinein US 1935. Mark Sandrich. 101 Min. DF Oster-Ü-Ei: Wunschfilm ≥ S. 11 Abstimmung bis 31. März unter deutschesfilminstitut.de/blog/osterwunschfilmabend

HEIDI ≥ S. 42 CH 1952. Luigi Comencini. 100 Min. 14:30 Uhr

BLINDNESS ≥ S. 20 Die Stadt der Blinden CA/BR/JP 2008 Fernando Meirelles. 120 Min. OmU DIE GEZEICHNETEN ≥ S. 39 DE 1922. Carl Theodor Dreyer 105 Min. Musikfassung. Mit dt/russ. ZT

Juliane Moore

VERTIGO ≥ S. 26 Aus dem Reich der Toten US 1958. Alfred Hitchcock. 128 Min. OF

Carte Blanche: von Trotta

DF Dt. Fassung OF Originalfassung o.D. Ohne Dialog

FILMTHEATER

goEast


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20.30 Uhr

22.30 Uhr

VANYA ON 42ND STREET ≥ S. 18 Vanya – 42. Straße US/GB 1994. Louis Malle. 120 Min. Omdt/frzU

Mi

01

HANNAH ARENDT ≥ S. 25 DE/FR/IL 2012. Margarethe von Trotta 113 Min. 20:15 Uhr. Zu Gast: M. v. Trotta

Do

02

I BAMBINI CI GUARDANO ≥ S. 25 Die Kinder beobachten uns IT 1944. Vittorio De Sica. 85 Min. OmeU

A NIGHTMARE ON ELM STREET 3 DREAM WARRIORS ≥ S. 41 US 1987. Chuck Russell. 96 Min. OF

Fr

03

THE END OF THE AFFAIR ≥ S. 19 Das Ende einer Affäre GB 1999. Neil Jordan. 109 Min. Omdt/frzU

THE INNOCENTS ≥ S. 41 Schloß des Schreckens GB 1961. Jack Clayton. 100 Min. OmU

Sa

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So

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VERFEHLUNG ≥ S. 47 DE 2015. Gerd Schneider. 95 Min. 20:15 Uhr Zu Gast: Gerd Schneider

Di

07

FAR FROM HEAVEN ≥ S. 19 Dem Himmel so fern US/FR 2002. Todd Haynes. 107 Min. OF

Mi

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BLINDNESS ≥ S. 20 Die Stadt der Blinden CA/BR/JP 2008 Fernando Meirelles. 120 Min. OmU

Do

09

FAR FROM HEAVEN ≥ S. 19 Dem Himmel so fern US/FR 2002. Todd Haynes. 107 Min. OF

VERTIGO ≥ S. 26 Aus dem Reich der Toten US 1958. Alfred Hitchcock. 128 Min. OF

THE INNOCENTS ≥ S. 41 Schloß des Schreckens GB 1961 Jack Clayton. 100 Min. OmU 22:45 Uhr

Fr

10

MAPS TO THE STARS ≥ S. 20 CA/US/DE/FR 2014. David Cronenberg 111 Min. OmU

A NIGHTMARE ON ELM STREET 3 DREAM WARRIORS ≥ S. 41 US 1987. Chuck Russell. 96 Min. OF

Sa

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So

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Mo

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MUTTERS COURAGE ≥ S. 44 DE/GB/AT 1995. Michael Verhoeven 89 Min. 20:00 Uhr

Di

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MAPS TO THE STARS ≥ S. 20 CA/US/DE/FR 2014. David Cronenberg 111 Min. OmU

Mi

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Do

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THE HOURS ≥ S. 21 The Hours – Von Ewigkeit zu Ewigkeit US 2002 Stephen Daldry. 115 Min. OmU

EDIPO RE ≥ S. 37 IT/MA 1967 Pier Paolo Pasolini. 104 Min. OmeU 20:15 Uhr Lecture: Regine Prange Filmbeginn ca. 21:15 Uhr Lecture & Film

Late Night Kultkino OmU Original mit dt. Untertiteln

Kinderkino

Specials

OmeU Original mit engl. Untertiteln


Im Kino 17. - 30. April 2015

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tagsüber

18.00 Uhr

17

Fr

PADDINGTON ≥ S. 43 GB/FR 2014. Paul King 96 Min. DF 14:30 Uhr

STILL ALICE ≥ S. 22 Still Alice - Mein Leben ohne Gestern US 2014. Richard Glatzer, Wash Westmoreland. 101 Min. OmU

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Sa

PADDINGTON ≥ S. 43 GB/FR 2014. Paul King 96 Min. DF 14:00 Uhr

THE DIARY OF ANNE FRANK ≥ S. 45 Das Tagebuch der Anne Frank US 1959. George Stevens. 179 Min. OmU 17:00 Uhr

19

So

Meine Tochter Anne Frank ≥ S. 45 DE 2014. Raymond Ley. 90 Min. 12:00 Uhr

ANNE FRANK – EIN MÄDCHEN AUS DEUTSCHLAND DE 2004 Gabriele Hermer. 45 Min. ANNES COUSIN ≥ S. 46 DE 2014. Hanna Laura Klar. 45 Min. Mit Gästen

PADDINGTON ≥ S. 43 GB/FR 2013. Paul King 96 Min. DF 15:00 Uhr

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Mo

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Di

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Mi

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Do

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Fr

Auf Punkt und Strich – Kurzfilme zum Kritzelkino-Fest für Kinder ≥ S. 43 41 Min. 14:30 Uhr

OBYWATEL ≥ S. 30 Bürger PL 2014. Jerzy Stuhr. 104 Min. OmeU Mit Gästen

25

Sa

KOSAC ≥ S. 31 Der Sensenmann HR/SI 2014. Zvonimir Jurić. 98 Min. OmeU 16:00 Uhr Mit Gästen

ANGELY REVOLUCII ≥ S. 32 Engel der Revolution RU 2014. Aleksey Fedorchenko. 113 Min. OmeU Mit Gästen

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So

Auf Punkt und Strich – Kurzfilme zum Kritzelkino-Fest für Kinder ≥ S. 43 41 Min. 15:00 Uhr

KEBAB I HOROSKOP ≥ S. 32 Kebab & Horoskop PL 2014. Grzegorz Jaroszuk. 72 Min. OmeU Mit Gästen

27

Mo

NIČIJE DETE ≥ S. 33 Niemandskind RS/HR 2014 Vuk Ršumović. 95 Min. OmeU Mit Gästen

28

Di

Vortrag von Jan P. Sefrin und Anna Scherbening & Kurzfilmprogramm: DER KINOMANN/DEMNÄCHST HIER ≥ S. 12/17 DE 1990/1994. T. Frickel/ T. Freundner. Insges. 27 Min.

29

Mi

KOZA ≥ S. 35 SK/CZ 2015. Ivan Ostrochovský 75 Min. OmeU

30

Do

DIE MÖRDER SIND UNTER UNS ≥ S. 28 DE 1946. Wolfgang Staudte 87 Min.

KEINE VORSTELLUNGEN

OUT OF PRINT ≥ S. 17 US 2014. Julia Marchese. 86 Min. OF Mit Vorfilm THE DIARY OF ANNE FRANK ≥ S. 45 Das Tagebuch der Anne Frank US 1959. George Stevens. 150 Min. DF 10:00 Uhr Schulvorstellung

SANSHŌ DAYŪ ≥ S. 40 Sansho Dayu - Ein Leben ohne Freiheit 124 Min. OmeU

WANDA ≥ S. 27 US 1971. Barbara Loden 102 Min. OF

Juliane Moore

Carte Blanche: von Trotta

DF Dt. Fassung OF Originalfassung o.D. Ohne Dialog

FILMTHEATER

goEast


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20.30 Uhr

22.30 Uhr

VISKNINGAR OCH ROP ≥ S. 27 Schreie und Flüstern SE 1973. Ingmar Bergman. 91 Min. OmeU 20:00 Uhr

BOOGIE NIGHTS ≥ S. 21 US 1997. Paul Thomas Anderson 154 Min. OmU 22:00 Uhr

Fr

17

STILL ALICE ≥ S. 22 Still Alice - Mein Leben ohne Gestern US 2014. Richard Glatzer, Wash Westmoreland. 101 Min. OmU

CARRIE ≥ S. 22 US 2013. Kimberly Peirce 100 Min. OF

Sa

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Mo

20

ANDREJ RUBLJOW ≥ S. 27 UdSSR 1966. Andrej Tarkovskij 182 Min. OmU 20:00 Uhr

Di

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LA PEAU DOUCE ≥ S. 28 Die süße Haut FR 1964 François Truffaut. 113 Min. OmeU

Mi

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THE HOURS ≥ S. 21 The Hours – Von Ewigkeit zu Ewigkeit US 2002 Stephen Daldry. 115 Min. OmU

Do

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„Der Vorführ-Effekt“ ≥ S. 23 Kurzfilmprogramm zur Nacht der Museen 20:30 bis 1:30 Uhr (stündlich)

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AUF DAS LEBEN! ≥ S. 33 DE 2014 Uwe Janson. 90 Min. Gäste: Alice Brauner, Hannelore Elsner 20:15 Uhr

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KREDITIS LIMITI ≥ S. 34 Kreditlimit GE/FR/DE 2014. Salomé Alexi 85 Min. OmeU Mit Gästen

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BELYE NOCHI POCHTALONA ALEKSEYA TRYAPITSYNA ≥ S. 34 Die weißen Nächte des Postboten RU 2014. Andrei Konchalovsky. 110 Min. OmeU

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DE CE EU? ≥ S. 35 Warum ich? RO/BG/HU 2015. Tudor Giurgiu 130 Min. OmeU

Mi

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IL DECAMERON ≥ S. 38 Decameron IT/FR/BRD 1971. Pier Paolo Pasolini. 112 Min. OmeU 20:15 Uhr Lecture: Bernhard Groß Filmbeginn: ca. 21:15 Uhr

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WANDA ≥ S. 27 US 1971. Barbara Loden 102 Min. OF 21:00 Uhr

UROK ≥ S. 31 Die Lehrstunde BG/GR 2014. Kristina Grozeva, Petar Valchanov. 105 Min. OmeU Mit Gästen

Lecture & Film

CARRIE ≥ S. 22 US 2013. Kimberly Peirce 100 Min. OF 23:00 Uhr

Late Night Kultkino OmU Original mit dt. Untertiteln

Kinderkino

Specials

OmeU Original mit engl. Untertiteln


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SERVICE Kino des Deutschen Filmmuseums Schaumainkai 41 · 60596 Frankfurt am Main Information & Ticketreservierung: Tel.: 069 - 961 220 220 Kino kino-des-deutschen-filmmuseums.de Eintrittspreise Regulär: 7,- Euro Ermäßigt (Schüler/Studenten – gilt nicht für Studierende der Universität des 3. Lebensalters U3L): 5,- Euro, Schwerbehinderte: 3,50 Euro Filme mit Gästen, Musikbegleitung, Lecture, 3D: 2,- Euro Zuschlag Für Frankfurt-Pass-Inhaber ermäßigen sich die regulären Preise um die Hälfte. Kinderkino Für Kinder und begleitende Erwachsene: 3,50 Euro; 3D: 1,- Euro Zuschlag Kinocard Ermäßigter Eintritt zu allen Kinoveranstaltungen Jahresbeitrag: 30,- Euro · ermäßigt: 20,- Euro Ticket: je 4,- Euro · ermäßigt: 3,- Euro Für Sonderveranstaltungen: 1,50 Euro Zuschlag Freundeskreis Freunde des Kinos erhalten die Kinocard, Vorzugskarten bei ausgewählten Filmveranstaltungen und bekommen das aktuelle Programm sowie den wöchentlichen Newsletter zugeschickt. · Jahresbeitrag: 30,- Euro · unter 30-Jährige: 20,- Euro. Freunde des Museums erhalten freien Eintritt in alle Ausstellungen, Einladungen zu den Eröffnungen, den Newsletter und exklusive Informationen zu den Ausstellungen. Jahresbeitrag: 65,- Euro · unter 30-Jährige: 55,- Euro. Informationen: freunde-deutsches-filmmuseum.de freunde@deutsches-filminstitut.de Freunde von Kino und Museum erhalten zusätzlich: Einladungen zu exklusiven Veranstaltungen und zehn Prozent Ermäßigung auf Kataloge zu aktuellen Ausstellungen Jahresbeitrag: 95,- Euro · unter 30-Jährige: 80,- Euro Special für zwei Personen: 160,-Euro · unter 30-Jährige: 130,- Euro Förderkreis Die Mitglieder des Förderkreises tragen entscheidend dazu bei, dass das Deutsche Filminstitut neue attraktive Projekte initiieren kann. Bisher sind im Förderkreis rund 70 Persönlichkeiten engagiert, die die Vermittlung von Filmkultur im Haus am Schaumainkai besonders großzügig unterstützen. Der Jahresbeitrag beträgt für Privatpersonen 500 Euro, für Unternehmen mindestens 1000 Euro. Kontakt: 069 - 961 220 226 oder foerderkreis@deutsches-filminstitut.de Newsletter Unser wöchentlicher Newsletter informiert per E-Mail über Kino- und Ausstellungs-Programme. Anmeldung unter newsletter.deutsches-filmmuseum.de Programmheft Das monatlich erscheinende Programmheft liegt aus im Deutschen Filmmuseum sowie an ausgewählten Orten in Frankfurt und der Region.

Mobilitätspartner des Deutschen Filminstituts

Gegen Vorlage eines ŠKODA-Autoschlüssels erhält der Autobesitzer freien Eintritt in unsere Dauer- und Sonderausstellung.


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Museum deutsches-filmmuseum.de Di /Do-So 10:00 - 18:00 Uhr · Mi 10:00 - 20:00 Uhr · Mo geschlossen Öffnungszeiten an den Feiertagen: Karfreitag (3. April) / Ostersonntag (5. April) / Ostermontag (6. April): 10:00 - 18:00 Uhr Dauerausstellung Eintrittspreise: 6,- Euro · ermäßigt: 3,- Euro Sonderausstellungen VERTIKALE #2 Reflective/Perspective 12. März bis 14. Juni 2015 · Eintritt kostenfrei FILMTHEATER Kinofotografien von Yves Marchand und Romain Meffre 26. November 2014 bis 31. Mai 2015 · Eintrittspreise: 7,- Euro · ermäßigt: 5,- Euro Für Kinder unter 6 Jahren ist der Eintritt in die Ausstellungen frei. Kombitickets Dauerausstellung und Sonderausstellung: 10,- Euro · ermäßigt: 7,- Euro Offenes Filmstudio am Wochenende Samstags und sonntags von 14:00 bis 18:00 Uhr; Kostenfreies Angebot, Anmeldung nicht erforderlich Ort: 4. Stock Aktiv im Filmmuseum Nach Absprache: Führungen für Privatpersonen und Unternehmen (60,- Euro · ermäßigt: 35,- Euro), Filmanalyse (60,- Euro · ermäßigt: 35,- Euro), Seminare, Workshops (35,- bis 120,- Euro) und Kindergeburtstage (90,- Euro), jeweils plus ermäßigter Eintritt pro Person Nähere Informationen, Preise und Anmeldung unter: museumspaedagogik@deutsches-filminstitut.de Tel.: 069 - 961 220 223 mupaed.deutsches-filmmuseum.de Öffentliche, kostenfreie Führungen (Anmeldung nicht erforderlich; die Teilnehmer bezahlen lediglich den regulären Eintritt) Dauerausstellung: jeden Sonntag, 15:00 Uhr, Treffpunkt: 1. Stock Sonderausstellung: jeden Samstag, 15:00 Uhr, Treffpunkt: Erdgeschoss filmcafé Das filmcafé ist bis zum Beginn der letzten Kinovorstellung geöffnet. Flaschengetränke können mit ins Kino genommen werden. Anfahrt Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln U1, U2, U3, U8 (Schweizer Platz) · U4, U5 (Willy-Brandt-Platz) Straßenbahn 15/16 (Schweizer-/Gartenstraße) Buslinie 46 (Museumsuferlinie 46) Mitglieder und Förderer


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Gästebuch

Til Schweiger Viel Zeit hat sich Til Schweiger am 5. März für seinen Besuch im Deutschen Filmmuseum genommen: Zusammen mit seinen Eltern war er nach Frankfurt gekommen, um seinen aktuellen Film HONIG IM KOPF vorzustellen, der sich mit der

Alzheimer-Krankheit beschäftigt. Sein Ziel sei es gewesen zu zeigen, „dass trotz der Tragik und Ausweglosigkeit der Krankheit auch immer was Schönes passieren kann“, erzählte Schweiger nach dem Film im Gespräch mit Rudolf Worschech.

VORSCHAU MAI 2015

Filmreihe: 50 Jahre Kuratorium Junger Deutscher Film Das Oberhausener Manifest forderte 1962 eine neue Filmsprache, die sich unabhängig von kommerziellen Interessen entwickeln sollte. Die anschließende öffentliche Diskussion führte zur Gründung des Kuratoriums Junger Deutscher Film, das bis heute Nachwuchsfilmemacher fördert. Eine Filmreihe im Mai fasst Werke von Regisseuren zusammen, die vom Kuratorium gefördert wurden, darunter Detlev Buck, Roland Emmerich (Foto, links) und Edgar Reitz. Filmreihe in Kooperation mit: Kuratorium Junger Deutscher Film


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Unser Leben, unser Schwung, unsere Frankfurter Sparkasse „Man muss nicht immer das Rad neu erfinden, um mit Innovationen Erfolg zu haben. Manchmal genügt eine gute Idee und der richtige Finanzpartner, der mit anschiebt.“ Die Frankfurter Sparkasse – Ihr Partner für individuelle Beratung.

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Deutsches Filmmuseum Deutsches Filminstitut Schaumainkai 41 60596 Frankfurt am Main www.deutsches-filmmuseum.de


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