Prospekt // Das Magazin der Deutschen Oper am Rhein // Heft 1

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Prospekt Das Magazin der deutschen Oper am Rhein DÜSSELDORF DUISBURG HEFT 1 — Spielzeit 2013/14

3  Die Zauberflöte: Ein Stummfilm von Mozart  10  Axel Kober – Ein Porträt 14  Vom Unterschied zwischen Mohn- und Mondkuchen – Über die neue Kinderoper 18  Handmade for Footwork – Über den Spitzenschuh  24  Was macht eigentlich … Vito Sabatelli  29  Von A wie Achterkarte bis Z wie Zürich


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Prospek t eröf fnet neue Per spek tiven

zarts „Zauberflöte“, die als „Stummfilm mit Musik“ neu auf die Bühne kommt. Der bekannte Kinderbuchautor Martin Baltscheit erzählt für uns, wie überraschend anders die Arbeit an einem Opernlibretto ist. Das große Ballett-Thema ist der Spitzenschuh: Woher kommt er und wie wird er gemacht? Dazu porträtieren wir in jeder Ausgabe einen Künstler und stellen Ihnen einen Mitarbeiter vor, der nicht im Rampenlicht steht. Diesmal sind es Generalmusikdirektor Axel Kober und Vito Sabatelli, der Leiter unserer Schlosserei. „Vermischte“ Themen laden im hinteren Heftteil zum Stöbern ein, und beim Bilderrätsel können Sie Karten gewinnen. ——

Mehr als 300 Mal öffnet sich in dieser Spielzeit der Vorhang unserer beiden Theater in Düsseldorf und Duisburg und gibt den Blick frei für ein fertiges Kunstereignis. Jede dieser Aufführungen lebt von künstlerischen Handschriften und virtuosem Handwerk und hat ihre eigene Geschichte. Diese stellen wir Ihnen in unserem neuen Magazin vor. Es trägt den Titel „Prospekt“ wie der Bühnenhintergrund, der als Projektionsfläche für Farben, Stimmungen und Bilder ein wichtiger Teil des Bühnenbildes ist. Ein Prospekt ist auch eine „kleinere, meist bebilderte Schrift, die der Information und Werbung dient“. Im Duden ist dies als erste Bedeutung des Wortes ausgewiesen. Drei Mal in dieser Spielzeit möchten wir Ihnen mit einem solchen Prospekt neue Perspektiven eröffnen und Ihren Blick auf Menschen und Themen richten, die Sie bei Ihrem abendlichen Vorstellungsbesuch so nicht zu sehen bekommen. Im aktuellen Heft berichtet Suzanne Andrade von „1927“ über ihre außergewöhnliche Herangehensweise an Mo-

Fotos: Das Redaktionsteam bei und nach der Arbeit, oben v.l.n.r.: Dr. Constanze Müller, Dr. Bernhard F. Loges, Dr. Hella Bartnig, Katrin Schmidt, Prof. Christoph Meyer, Anne do Paço, Jochen Grote, Nicolas Markwald, Stefani Schmoll, Heide Koch, Nina Neusitzer.

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DIE Z AUBERFLテ傍E E i n St u m m fi l m von Moz a rt

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Die Erfolgsproduktion von Barrie Kosky und der britischen Theatergruppe „1927“ feiert nach dem Triumph in Berlin und Los Angeles jetzt auch an der Deutschen Oper am Rhein am 13. Dezember 2013 in Duisburg Premiere! INTERVIE W — Bernhard F. Loges  FOTOS — Iko Freese / drama-berlin.de

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Nachdem Regisseur Barrie Kosky eine Aufführung von „Between the Devil and the Deep Blue Sea“, der ersten Show von „1927“ gesehen hatte, stand für ihn fest: Mit diesen Leuten musste er „Die Zauberflöte“ inszenieren! Wer sind diese Künstler und was prägt ihr Theater? Während die Proben für „Die Zauberflöte“ an der Deutschen Oper am Rhein bereits auf Hochtouren laufen, studiert Barrie Koskys Co-Regisseurin Suzanne Andrade, einer der beiden Köpfe von „1927“, die Produktion gerade in Los Angeles ein. Für unser Magazin beantwortete sie Dramaturg Bernhard F. Loges in ihren Probenpausen einige Fragen zu ihrer Inszenierung.

in Stummfilmen oder gibt es auch andere Einflüsse in eurer Arbeit?

B e r n h a r d   F.  L o ge s  —   Worin begründet sich euer Name und was ist charakteristisch für „1927“? S u z a n n e  A n d r a d e   —  1927 ist das Jahr des ersten Tonfilms: „The Jazz Singer“ mit Al Jolson, eine absolute Sensation zur damaligen Zeit. Kurioserweise glaubte aber niemand daran, dass der Tonfilm eine Zukunft haben könnte. Gerade diesen Aspekt fanden wir überaus spannend. Wir arbeiten mit einer Mischung aus Live-Performance und Animation, in vielerlei Hinsicht ebenfalls eine vollkommen neue Form. Viele Menschen haben die Kunstform Film im Rahmen von Theateraufführungen benutzt, aber „1927“ integriert den Film auf eine sehr neue Art und Weise.

S .   A .   —  Wir lassen uns von allem inspirieren und sind schamlos darin, Inspiration aus unterschiedlichsten Quellen zu schöpfen und zu vermischen. Wir borgen uns verschiedene Stile aus: Sowjet Art, 1950er B-Movies, Pantomime, Clowns oder auch Fotografie – wir verwenden sehr viele Fotos als Inspiration für unsere Bühnenbilder und szenischen Ideen.

19 2 7 Suzanne Andrade und Paul Barritt bilden gemeinsam die mehrfach ausgezeichnete Theatergruppe „1927“. Mit ihren beiden Shows „Between the Devil and the Deep Blue Sea“ und „The Animals and Children Took to the Streets“ haben sie nicht nur zahlreiche Preise gewonnen, sondern sind um den hal-

B .  F.  L .   —   Eure Shows haben stets einen dem Musiktheater ähnlichen dramaturgischen Aufbau. Habt ihr jemals daran gedacht, eine Oper zu inszenieren, bevor Barrie Kosky euch eingeladen hat, mit ihm „Die Zauberflöte“ zu entwickeln?

ben Erdball getourt, von den Vereinigten

Unsere Shows sind schwarze Komödien, die mit stark vom Stummfilm beeinflusster Darstellung eine fremde Welt heraufbeschwören, in der Schauspieler oder Sänger mit projizierten Animationen interagieren. Unsere Theaterarbeit basiert stets auf Musik, die von einem Pianisten live gespielt wird – ähnlich der Begleitung von Stummfilmen in den 1920er-Jahren. B . F. L .  —   Findet ihr eure Inspiration nur

Staaten bis Neuseeland, von Nigeria bis Südkorea. Ihre so besondere, immer wieder auch von Musik unterstützte Art des Geschichten-Erzählens verzaubert Menschen unmittelbar und über mögliche Sprachbarrieren hinweg. Ihre Bildwelten sorgen weltweit für Begeisterung. In der gemeinsam mit Barrie Kosky konzipierten „Zauberflöte“ übernimmt Suzanne Andrade die Co-Regie und Paul Barritt entwickelte in mehr als 18 Monaten die Animationen, mit denen die Sängerinnen und Sänger interagieren. ——

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S .   A .   —  Ja und nein. Nachdem wir eine hervorragende Produktion von Brittens „The Turn of the Screw“ an der English National Opera gesehen hatten, dachten wir, es könnte interessant sein, einmal eine Oper in unserer Ästhetik zu inszenieren, aber wir hatten nicht erwartet, dass es so bald dazu kommen würde! B .  F.  L .   —   Eure Arbeiten erinnern in ihrer Ästhetik an Traum- oder Alptraumwelten



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und spielen mit diesen auf poetische Weise. Seht ihr hierin auch eine Analogie zur „Zauberflöte“? S . A . —   Ich denke schon. „Die Zauberflöte“ ist auf vielerlei Weise traumähnlich. Wir haben alle Charaktere außerhalb von Pamina, Tamino und Papageno als alptraumhafte Figuren gestaltet. Gleichzeitig wirkt die Interaktion der Sänger mit den Animationen auf das Publikum wie ein Traum. B . F. L .  —   Inwiefern ist euer Umgang mit Film im Theater für die Sängerinnen und Sänger spezieller als in anderen Produktionen? S . A . —   Häufig werden Filmeinspielungen als Hintergrundprojektionen jenseits des Darstellers verwendet, der in diese nicht mit einbezogen ist. Bei uns sind die Sänger von Anfang an integraler Bestandteil der Bilder und der Grundidee, alles muss zusammengehen. Wir versuchen, die Bilder um die Sänger zu formen, ihre Welt und die der Animationen sind eins.

W o l f ga n g A mad e u s M o za r t „ D i e Z au b e r f l ö t e “ Oper in zwei Akten Libretto von Emanuel Schikaneder In deutscher Sprache Dauer: ca. 2 ¾ Stunden, eine Pause M u s i k a l i s c h e L e i t u n g Axel Kober / Christoph Altstaedt / Wen-Pin Chien ­I n s z e n i e r u n g Barrie Kosky, Suzanne Andrade A n i mat i o n e n Paul Barritt Ko n z e p t i o n „1927“ (Suzanne Andrade und Paul Barritt) und Barrie Kosky B ü h n e & Ko s t ü m e Esther Bialas L i c h t Diego Leetz C h o r Christoph Kurig D r amat u r g i e Ulrich Lenz S Z ENISCHE VOREINST U D IER U N G Anna Bernreitner Sa r a s t r o Thorsten Grümbel / Torben Jürgens / Sami Luttinen Tam i n o Jussi ­Myllys / Ovidiu Purcel Kö n i g i n d e r Na c h t Katarzyna Dondalska / Heidi Eli­ sabeth Meier Pam i n a Anett Fritsch / Anke Krabbe E r s t e D am e Sylvia Hamvasi / Romana Noack / Elisabeth Selle Z w e i t e D am e Annika Kaschenz / Marta Már-

B . F. L .   —   Kaum eine Oper wird häufiger gespielt als Mozarts „Zauberflöte“. Man meint, alle Interpretationen schon einmal irgendwo gesehen zu haben. Wie habt ihr euch dem Stück angenähert? S . A . —  In unseren ersten Treffen mit Barrie Kosky diskutierten wir Ideen und Charaktere und diverse Konzepte und waren uns einig, dass die „Zauberflöte“ mit einer Leichtigkeit erzählt werden sollte und sich ganz auf Tamino und Pamina und ihre Liebesgeschichte fokussieren muss. Außerdem haben wir bereits sehr früh über Papageno gesprochen, den wir nicht als Mann im Vogelmantel zeigen wollten, sondern als lustigen trau­ rigen Clown mit einer großen Melancholie. B . F. L .  —   „Die Zauberflöte“ ist eure erste Opernproduktion und bietet sich in ihrer Form als große, durchaus auf Effekt ausge­ richtete Maschinenoper für eure Ästhetik an. Was mögt ihr an dieser Oper im Speziellen?

quez / Iryna Vakula D r i t t e D am e Maria Kataeva / Katarzyna Kuncio Papag e n o Richard Šveda / Dmitri Vargin Papag e n a Luiza Fatyol / Aïsha Tümmler M o n o s tat o s Johannes Preißinger / Florian Simson E r s t e r G e h a r n i s c h t e r Bruce Rankin / Evgenii Nagovitcyn Z w e i t e r G eh a r n i s c h t e r David Jerusalem / Lukasz Konieczny Chor der Deutschen Oper am Rhein // Duisburger Philharmoniker Premiere Fr 13.12.2013, 19.30 Uhr ↗ Theater Duisburg T h e at e r D u i s b u r g 15.12. (15.00 & 19.30 Uhr) | 19.12. | 21.12. 25.12. | 29.12.2013 (15.00 & 19.30 Uhr) 25.01. | 24.04. | 27.04. | 30.04. | 07.05. 28.05. | 07.06. | 12.06.2014 Eine Produktion der Komischen Oper Berlin in Zusammenarbeit mit der Deutschen Oper am Rhein

S . A . —  „Die Zauberflöte“ ist ein Märchen, in dem alles passieren kann, aber nicht alles erklärt werden muss. Unsere Ideen und unterschiedlichen Landschaften können sich von Szene zu Szene magisch verwandeln und entwickeln und das passt perfekt zu dem, was wir in unserem Theater tun. Außerdem mögen wir natürlich die Liebesgeschichte mit ihrer hohen Emotionalität und all ihrem Pathos.

S .   A .   —  Wir reduzieren die Geschichte zunächst auf ihre wesentlichen Fragen: Was müssen wir sagen? Was ist das Besondere? Ist etwas rein äußerlich oder ist es lustig oder klug oder wird etwas aufgedeckt. Die eingeblendeten, stark verkürzten Dialoge sind Schikaneders Libretto entnommen, so dass man der Handlung gut folgen kann, ohne dass ein Wort die Musik unterbricht. In Stummfilmmanier werden sie als Zwischentitel mit Klavierbegleitung eingeblendet. Die Begleitmusik stammt aus Mozarts beiden Fantasien in c-Moll KV 396 und in d-Moll KV 397. B .  F.  L .   —   Eure „Zauberflöte“ wurde als eine der besten Produktionen der vergangenen Saison nominiert, das Bühnenbild gar in der „Opernwelt“ als Bühnenbild des Jahres ausgezeichnet. Alle sprechen von einem völlig neuen Zugang zur Oper. Habt ihr diesen Erfolg erwartet? S .   A .   —  Wir hofften, dass unser Ansatz dem Publikum gefällt – auch wenn uns überraschte, dass er sogar von Puristen akzeptiert wurde. Wir haben versucht, die Musik ernst zu nehmen und die Aufführung mit charmanten und humorvollen Ideen und Momenten voller Schönheit zu gestalten. B .  F.  L .   —   Könnt ihr euch vorstellen, in Zukunft weitere Opernprojekte in Angriff zu nehmen? S .   A .   —   Hm, vielleicht  …  Oper ist ein faszinierendes Genre und wir würden gern weiter damit experimentieren. Es war wunderbar, mit Mozarts Musik zu arbeiten, aber wir würden gern entdecken, was zeitgenössische Oper – in Musik, Sound und Gestaltung – sein kann. Wir würden sehr gern mit einem Komponisten zusammen eine neue Oper kreieren – mag sein, das würde nur zum Teil eine Oper. Wäre sie politisch oder gar er­ schreckend? Könnte man Oper mit Animationen, singenden und sprechenden Charakteren, Tanz, sozialem Realismus, elektronischer Musik und Soundeffekten mischen? Also, ja, wir könnten uns vorstellen, eine andere Oper zu inszenieren … aber erst einmal eine neue „1927“-Show über Mensch und Maschine. ——

Medienpartner

B . F. L .   —   Wie geht ihr mit der Geschichte und den Dialogen um?

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A XEL KOBER EIN PORTRÄT TE X T — Hella Bartnig  FOTOS — Susanne Diesner, Hans Jörg Michel

Wir treffen uns in der Kantine des Theaters Basel – ungewöhnlich weit gang, auch wenn sie bereits mehr als 50 Jahre Bestand hat. Vor allem weg von Düsseldorf und der Deutschen Oper am Rhein, wo Axel Ko- die Orchesterarbeit verlangt mehr denn je ein kluges und kompromissber seit der Spielzeit 2009/10 als Generalmusikdirektor amtiert. Heute fähiges organisatorisches Management. Hier wäre es für Axel Kober Abend dirigiert er hier in der Schweiz die Generalprobe zur neuen um einiges leichter, Chef eines hauseigenen Orchesters zu sein, um be„Lohengrin“-Produktion, morgen stehen „zu Hause“ wichtige Proben stimmte Arbeitsprozesse, Qualitätsanforderungen und Dispositionen mit den Düsseldorfer Symphonikern für Mahlers 7. Sinfonie an, die in unabhängig von den jeweiligen Orchesterverwaltungen gestalten und dem neuen Ballettabend von Martin Schläpfer „b.17“ zur Aufführung einfordern zu können. Doch die Vorzüge dieser musikalischen Bigakommen wird. Kobers Probenplan ist dicht gefüllt, ein Termin, um mie wiegen ungleich mehr und haben ihn gereizt, dieses Amt an der mit ihm über seine Arbeit zu reden, war deshalb nicht anders unter­ Deutschen Oper am Rhein zu übernehmen. „Jedes der beiden Orcheszubringen. Das Gespräch verläuft in lockerer Atmosphäre. Unprä- ter hat seine eigene Geschichte und Tradition und besitzt eine besontentiös, heiter freundlich, offen für jede Fragestellung und jedes Pro- dere Mentalität, die durch das musikalische Profil, den hier herrblem ist Axel Kober alles andere als ein strenger Generalissimus. Das schenden Umgangston wie durch einzelne Persönlichkeiten und Meispürt jeder, der mit ihm zusammenkommt, und dafür wird er von allen nungsträger geprägt ist. Ich finde es spannend, diese Unterschiede zu ­entdecken und für die musikalische Arbeit zu nutzen. Mitunter entsehr geschätzt. Seine berufliche Laufbahn begann in Schwerin und führte in stehen dabei sogar in der Interpretation des gleichen Werkes ganz ­verschiedenen Leitungspositionen über Dortmund, Mannheim und verschiedene Klangerlebnisse.“ Für eine solche seismographische ArLeipzig ins Rheinland. An der Deutschen Oper am Rhein trägt Axel beitsweise braucht es Einfühlungsvermögen, das nicht zu erlernen ist. Kober die musikalisch künstlerische Verantwortung für eines der Axel Kober verlässt sich auf seine Erfahrung und den eigenen Instinkt, größten Solisten- und Chorensembles, wie es in Deutschland und in wenn er den für ihn selbstverständlichen respektvollen Umgang mit den europäischen Nachbarstaaten kaum noch existiert. Zudem ist er den Musikern, den Sängern und Chormitgliedern sucht. Denn es sei speziell im Opern- und Ballettrepertoire auch der „General“ für gleich nicht der Dirigent, der „die Musik macht“. Seine Aufgabe sieht er vielzwei Orchester, die Düsseldorfer Symphoniker und die Duisburger mehr darin, den anderen künstlerischen Freiraum zu lassen und sie Philharmoniker, die als selbständige Konzertorchester in einem eige- gleichzeitig zu animieren, mit ihm gemeinsam ein Werk zu formen nen Orchesterbetrieb mit eigenem GMD organisiert sind. Eine solche und ihm eine bestimmte Klanggestalt zu geben, ohne dabei mit dik­ Ensemblekonstruktion im Griff zu behalten, ist kein leichter Spazier- tatorischem Druck zu regieren.

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An dieser Stelle kommen wir auf die sogenannten Kapellmeis- neue Talente nachgespült hat. Dieser Entwicklung möchte Axel Kober tertugenden zu sprechen. Dem Ruf, ein an allen Prüfsteinen der mu- entgegenwirken. Auch deshalb dirigiert er ein breites Opernrepertoire, sikalischen Praxis geschulter Kapellmeister zu sein, haftet im Zeitalter um sein Sängerensemble so gut wie möglich kennen zu lernen und die der Pultstars und dirigierenden Jetsetter häufig eine provinzielle Note Perspektiven jedes einzelnen abschätzen zu können. Dennoch hat es den Anschein, als sei Axel Kober den Werken an. Zu Unrecht, wie Axel Kober meint. „Ich sehe diese Art des kon­ tinuierlichen Hineinwachsens als Teil einer großen künstlerischen Ver- von Richard Wagner und Richard Strauss besonders zugetan. Seine antwortung. Sie hat viele als Ära bezeichnete musikalische Leistungen Erfolge mit „Elektra“, „Die Frau ohne Schatten“, „Parsifal“, der „Walhervorgebracht: die eines Rudolf Kempe und Wolfgang Sawallisch in küre“ und „Tannhäuser“ sprechen dafür, nicht weniger die GastverMünchen, eines Günther Wand in Köln oder eines Herbert von Kara- pflichtungen nach Basel, Hamburg oder an die Deutsche Oper Berjan bei den Berliner Philharmonikern. Auch meinen Lehrer Günther lin. Kober selbst reagiert zurückhaltend. Er sei weniger „Wagnerianer“, Wich, der durch seine langjährige Direktionsverantwortung an der als man denkt. Nach seinem gefeierten Debüt mit „Tannhäuser“ bei Deutschen Oper am Rhein, in Graz und Hannover sowie durch seine den diesjährigen Bayreuther Festspielen, der „Lohengrin“-Premiere umfangreiche Lehrtätigkeit eine ganze Dirigentengeneration geprägt in Basel und der jetzt folgenden Neuproduktion dieser Oper an der hat, rechne ich dazu.“ Doch Axel Kober weiß auch, dass die Zeiten Deutschen Oper am Rhein ist das kaum vorstellbar. „Manchmal ist sich geändert haben. Der Musikmarkt ist instabiler und schnelllebiger es einfach nur eine zeitliche Koinzidenz“, meint Kober, „die solche geworden. Ensemble-Theater gehören zu den Auslaufmodellen und Meinungen begünstigen“. Als er im Jahr 2000 am Theater Dortmund stehen in Konkurrenz zu den Häusern, wo man künstlerische Beset- die bis dahin kaum gespielten Charpentier-Opern „Louise“ und „Juzungen einschließlich der Dirigenten gezielt auf eine Produktion hin lien“ als Doppelabend in der Regie John Dews mit herausgebracht engagiert. Das gibt jungen Künstlern zwar die Gelegenheit, schon hatte und kurz darauf Massenets „Werther“ dirigierte, galt er einigen frühzeitig auf den Besetzungszetteln großer Konzert- und Opernhäu- ­bereits als Spezialist für das französische Opernfach. Natürlich seien ser zu erscheinen, eine Garantie für dauerhaften Erfolg ist das jedoch ihm die Werke des deutschen Repertoires sehr ans Herz gewachsen. noch lange nicht. Axel Kober hält diese Entwicklung für bedenklich. Schon während seiner Kapellmeisterzeit in Mannheim durfte er sie Er möchte an dem bewährten Kapellmeister-Modell festhalten und bevorzugt nachdirigieren und hat sie dadurch immer besser kennenhat mit Wen-Pin Chien, Christoph Altstaedt und mit dem seit dieser gelernt. Dass er für Bayreuth auserkoren wurde, sieht er als WürdiSpielzeit engagierten Lukas Beikircher ein Team aufgebaut, mit dem gung seiner gesamten bisherigen Arbeit. Aber der Stolz auf diese ­ agner-Weihe ist zu spüren. Schließlich ist Kober als gebürtiger Kroer sich die vielfältigen Aufgaben an der Deutschen Oper am Rhein W teilt. „Ich bin überzeugt, dass man Erfahrung und künstlerische nacher in unmittelbarer Nachbarschaft dieser Kultinstitution aufgeKompetenz am besten gewinnt, indem man die einzelnen Werke oft wachsen, durfte als Schüler und Student oft an Proben teilnehmen dirigiert, sie auch ohne viele Proben im Repertoire-Alltag übernimmt und hat nun als Festspieldirigent den Sprung in das Wagner-Mekka und mit mehreren Besetzungen zur Aufführung bringt.“ Hier kreuzen geschafft. Man möchte dieses Hochgefühl gern mit ihm teilen, doch sich der Wille zur Perfektion und der Adrenalinausstoß einer spontan Axel Kober bleibt Theaterrealist. „In Bayreuth arbeiten zu dürfen, ist zu meisternden Aufführungssituation, was Axel Kober durchaus als eine große Ehre und ein Ausnahmezustand. Hier kommen hochka­erfrischend und inspirierend empfindet. Das so erworbene künstleri- rätige Sänger und Musiker freiwillig zusammen, um sich ausschließsche Handwerk sei eben mehr als ein Meisterbrief, da erst auf diesem lich auf ein bestimmtes Werk zu konzentrieren. Sie proben mit an­ Fundament die eigentliche Kreativität beginnen kann. „Dadurch ver- deren Produktionsteams nahezu gleichzeitig. Daraus erwächst ein tieft sich auch das Verhältnis zu den Sängerinnen und Sängern“, meint großer Anspruch. Aber es entsteht auch eine Atmosphäre, die Raum Axel Kober und sieht darin eine weitere Hauptaufgabe des GMD. Es lässt für den künstlerischen Austausch, der sonst so unmittelbar nur sei wichtig, vorausschauend zu arbeiten, den Sängern Chancen zu selten möglich ist.“ Von einer solchen Insel der Glückseligkeit kann ein General­ geben, bestimmte Partien auszuprobieren, in ein Stimmfach hineinzuwachsen und sich dabei kompetent begleitet zu fühlen. Nicht von musikdirektor im wechselvollen Spielalltag eines der größten deutungefähr spräche man heute von einer Krise des Wagner-Gesangs. schen Opernhäuser nur träumen. Und dennoch würde Axel Kober Viele junge Sänger, prädestiniert durch ihre jugendliche Ausstrahlung, einer solchen Organisationsform generell nicht den Vorzug geben. ihren Typ und ihr Aussehen, sind zu früh in diesem schweren Fach „Wo könnte ich dann innerhalb einer Saison Wagners ‚Lohengrin‘ und gestartet und konnten sich darin oft nur solange halten, bis der Markt Mozarts ‚Die Zauberflöte‘ einstudieren, ‚Le nozze di Figaro‘, ‚Hänsel

» Ich bin überzeugt, dass man Erfahrung und künstlerische Kompetenz am besten gewinnt, indem man die einzelnen Werke oft dirigiert, sie auch ohne viele Proben im Repertoire-Alltag übernimmt und mit mehreren Besetzungen zur Aufführung bringt. « — A X EL KOBER

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A X EL KOBER — Der passionierte Hobby-Koch zwischen den Proben bei einem Rundgang auf dem Düsseldorfer Carlsplatz

und Gretel‘ und ‚Carmen‘ wieder aufführen oder wie in den Spielzeiten zuvor einen Benjamin-Britten-Zyklus anschieben, eine zeitgenössische ‚Holländer‘-Adaption zur Uraufführung bringen, Operette dirigieren und mich mit der Barockoper eines Jean-Philippe Rameau beschäftigen.“ Undenkbar wäre dann auch eine kontinuierliche Zusammenarbeit, wie sie Axel Kober mit Martin Schläpfer, dem künstlerischen Direktor des derzeit so erfolgreichen Balletts am Rhein, verbindet und ihn immer wieder vor neue Aufgaben stellt. „Allein die räumlich akustische Situation ist gänzlich anders, wenn man das Requiem von Brahms oder Mahlers ‚Siebte‘ im Orchestergraben und nicht auf einem Konzertpodium dirigiert!“ Auch diese Erfahrung zählt zu der Vielseitigkeit, die Axel Kober an seiner Arbeit mit den Ensembles der Deutschen Oper am Rhein schätzt. Und doch hat die Theatergemeinschaft auch ihre Kehrseiten. ­Gemeint ist vor allem der logistische Aufwand im Hin und Her zwischen dem Düsseldorfer Opernhaus, dem Theater Duisburg und dem Produktions- und Probenzentrum Duisburg-Wanheimerort, der zu Lasten der künstlerischen Effektivität geht. Wie alle Mitarbeiter pendelt auch der GMD zwischen diesen „Tatorten“ und verliert dadurch viel Zeit, die nötig wäre, um auch das umfangreiche organisatorische Pensum zu bewältigen. Planungsgespräche zum Spielplan und den einzelnen Vorstellungen, Festlegung von Besetzungen und Orchesterdiensten, Probendispositionen, Einrichtung des Orchestermaterials und vieles andere mehr sind Aufgaben, die sich der GMD nicht aus der Hand nehmen lässt. Hinzu kommt der doppelte Aufwand für die musikalische Einstudierung eines Werkes in den beiden Städten mit jeweils eigenem Orchester. Nicht von ungefähr haben Stadtväter früher ihren Generalmusikdirektor auf Lebenszeit unter Vertrag genommen,

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um ihn fest an die Aufgaben vor Ort zu binden. An anderen Orten zu gastieren, war da eher eine Ausnahme, auch wenn das heimische Musikleben letztlich davon profitierte. Axel Kober hält deshalb Einladungen an andere Opern- und Konzerthäuser für wichtig. Sie stärken nicht nur das eigene künstlerische Selbstwertgefühl, sondern schützen vor Betriebsblindheit und bieten Vergleichsmöglichkeiten, die der Arbeit zu Haus durchaus von Nutzen sein können. Der Preis dafür sind oft weitere Abstriche an die ohnehin knappe Zeit, die Axel Kober mit seiner Familie daheim in Mannheim verbringen kann. Manchmal reicht es sogar nur für eine Übernachtung wie heute, wenn er gleich im Anschluss an die Baseler Generalprobe in Richtung Düsseldorf zurückreist. Doch er ist überzeugt, dass Erfolge auf dem internationalen Parkett das Ansehen des eigenen Hauses stärken. Auf diese Weise tragen er und viele andere Ensemblemitglieder dazu bei, dass die Deutsche Oper am Rhein weiträumig wahrgenommen wird. Nach der derzeitigen Gewichtung von Haben und Soll an „seinem Haus“ befragt, führt Axel Kober spontan das konstant hohe künstlerische Niveau auf der Bühne und im Orchestergraben in beiden Städten an. Unabhängig davon, welchen „Tageserfolg“ eine neue Produktion erzielt, entscheidend sei das konstante Bemühen um künstlerische Höchstleistung in allen Vorstellungen, denn darauf ist das Vertrauen des Publikums begründet. Es zu stärken und die ­Düsseldorfer und Duisburger auf „ihre“ Oper am Rhein einzuschwören, das kann Axel Kober nicht generalstabsmäßig organisieren, aber er weiß, es ist eine Aufgabe von höchster Priorität. ——



voM UnterschieD Z Wischen Mohn- UnD MonDkUchen in d e r s p i e l z e i t 2013/14 h a t d i e D e u t s c h e o p e r a m r h e in in ko o p e r a t i o n m i t d e m t h e a t e r D o r t m u n d u n d d e m t h e a t e r b o n n e r s t m a l i g e in e A u f t r a g s ko m p o s i t i o n f ü r e in e g r o ß e k i n d e r o p e r v e r ge b e n: „vo m M ä d c h e n , d a s n i c h t s c h l a f e n w o l lt e “. D e r A u t o r M a r t in b a lt s c h e i t b e r i c h t e t in s e in e m b e i t r a g a u s s e in e r l ib r e t t o -We r k s t a t t .

t e Xt — Martin Baltscheit

Wer nach dieser Oper nicht verzaubert ist, hat keine Ohren. Wer sich nicht über beide Ohren verliebt in Lena oder Leander, hat kein Herz, und wer nach dieser Oper keinen Appetit auf Mondkuchen hat, ist wahrscheinlich schon gestorben. Denn so darf eine Oper sein, sie berührt alle Sinne und bleibt unvergesslich. Das ist es. Die jüngeren Zuschauer sollen nichts weniger mitnehmen als eine unvergessliche Erinnerung und die Erwachsenen sollen sich an das Gefühl erster Unvergesslichkeiten erinnern. Mindestens. Hoffentlich. So ist der Plan: Ab heute ist der Mohn- ein Mondkuchen und wer nicht schlafen will, der lässt es eben bleiben. Wer eine Oper schreibt, darf nicht zögern, in den Topf der großen Gefühle zu greifen. Erste Verliebtheit ist so ein Gefühl. Verliebtheit öffnet den Phantasiepferden die

Z e i c hn U n G e n — Tatjana Ivschina

M A r t i n b A lt s c h e i t Martin Baltscheit, geboren 1965 in Düsseldorf, studierte Kommunikationsdesign an der Folkwangschule Essen. Im Anschluss war er tätig als Illustrator, Sprecher, Bilderbuch-, Prosa-, Hörspiel- und Theaterautor. Für seine Arbeiten erhielt er zahlreiche Auszeichnungen. Martin Baltscheit lebt in Düsseldorf. ——

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Zäune. Nichts beflügelt uns Menschen so sehr wie die Verliebtheit. Na gut, der Tod beflügelt uns auch, denn wie heißt es im Sprichwort – Angst verleiht Flügel. So sind wir denn von zwei Seiten beflügelt und Tod und Liebe machen aus uns Menschen phantastische Erfinder, Dichter, Tänzer, Priester und Chirurgen, Dompteure und Abenteurer. Und genau diese Fähigkeit zur Phantasie gehört in eine Oper, die sein soll wie wir selbst sind und noch etwas mehr. Wer so viel Aufwand betreibt, um ein Publikum zu unterhalten, sollte es nicht gehen lassen, ohne ihm eine neue Idee für das eigene Leben zu schenken. Große Worte für eine Oper für Kinder. Aber wer nicht nach den Sternen greift, kommt wahrscheinlich nicht einmal bis zum Dachboden.


Weil es mein erstes Libretto ist, will ich der Reihe nach vorgehen. Das Thema steht: eine Liebesgeschichte von Zweien, die erwachsen werden. Es ist eine ältere Geschichte von mir und die will ich nun in ein Libretto verwandeln. Worte für Musik. Aber zu Beginn der Arbeit gibt es keine Musik. Das Blatt auf meinem Bildschirm ist zwar nicht weiß, aber vollkommen tonlos. Es raschelt nicht einmal. Weil die Zuschauer aber vor allem wegen der Musik in eine Oper gehen und meine Texte gesungen werden, schreibe ich schon mal so klingend wie möglich und führe die Handlung wie an einem Melodiefaden spazieren. Dieser Faden soll nicht verloren gehen, denn die Zuschauer, vor allem die Opernneulinge, sollen sich zurechtfinden. Meine Worte haben Rhythmus, lassen sich gut sprechen und auch die Literatur selbst hat einen gewissen Ton. Steht der Text, kommt ein zweiter Künstler. Der Komponist Marius Felix Lange. In

meiner Vorstellung arbeitet Marius wie ein steht jeder. Musik geht schneller ins Herz als Übersetzer, er verarbeitet die Geschichte aus ein Pfeil und leuchtet jeden Winkel unseres meiner Sprache in seine Sprache. Er über- Verstandes aus. Ein Auge kann sich schliesetzt Wortsprache in Klangsprache und das ßen, ein Kopf sich abwenden, aber das Ohr macht er ganz vollkommen. In einer Oper ist ausgeliefert. Man muss weit laufen, wenn gibt es keine Sprechszenen wie im Theater, es einem nicht gefällt. Ist die Arbeit des Li­ alles klingt. Der Komponist formt aus einem brettos jedoch gelungen, lauert Musik schon Blatt Papier ein Haus der Töne, in dem der zwischen den Zeilen und inspiriert den KomZuschauer sich bewegen soll, ja er soll darin ponisten, dann haben sich zwei Sprachen verleben, wenn auch nur für eine Stunde. Der heiratet und alle Zuschauer werfen Reis und Komponist hat die Sache jetzt in der Hand. Rosen vor Begeisterung. Er kann gegen meine Worte arbeiten oder dahinter zurückbleiben, er kann Chancen ­ auslassen und das Unwichtige betonen oder » Der Komponist Marius aber großartige Musik schreiben, auch wenn der Text misslungen ist. Eine Oper mit einer Felix Lange formt aus lausigen Geschichte und guter Musik wird einem Blatt Papier ein trotzdem gespielt. Eine gute Geschichte mit Haus der Töne. « lausiger Musik – nicht. Es klingt banal, aber so ist es: Ohne einen guten Komponisten ist eine Oper undenkbar. Und gute Musik ver-

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MAriUs feliX l AnGe „v o M M Ä D c h e n , D A s n i c h t s c h l A f e n W o l lt e “ Eine Familienoper für junges Publikum ab 8 Jahren Libretto von Martin Baltscheit In deutscher Sprache mit Übertiteln Dauer: ca. 90 Minuten, keine Pause M U s i k A l i s c h e l e i t U n G Lukas Beikircher / Christoph Stöcker i n s Z e n i e r U n G Johannes Schmid c h o r e o G r A P h i e Anna Holter b ü h n e & ko s t ü M e Tatjana Ivschina l i c h t Franz-Xaver Schaffer c h o r Christoph Kurig D r A M At U r G i e Bernhard F. Loges l e n A Anke Krabbe / Alma Sadé l e A n D e r Bogdan Baciu / Dmitri Vargin M o n D Johannes Preißinger / Florian Simson

ein ganzes Leben lang an. Wir sind familiär mit Prinzen und Königen, Zauberern und Totengräbern. Ein Freund erklärte mir einmal, dass die Märchen erfunden wurden, als die Menschheit sich ungefähr im achten Lebensjahr befand. Er hat mir nicht verraten, ob wir inzwischen älter geworden sind, aber ich mag die Idee und versuche, immer neue Märchen und Fabeln zu erfinden, die für die Leser eine Bedeutung haben. Nun wird aus einer meiner Geschichten eine Oper und darüber freue ich mich jeden Tag, wenn es Neuigkeiten gibt, wenn Marius neue Musik auf den Server stellt und es intensiver, lebendiger und schöner geworden ist, als ich es mir je vorgestellt habe. Das Glück, ein Autor zu sein, der für einen kurzen Augenblick glauben darf, so viele Künstler zu einem großen Kunstwerk inspiriert zu haben, ist mehr als fabelhaft und ich bin sehr dankbar. ——

M U t t e r Sarah Ferede / Susan Maclean vAt e r Bruno Balmelli / Stefan Heidemann A l b A Heidi Elisabeth Meier / Elisabeth Selle t o t e n G r Ä b e r Günes Gürle / Torben Jürgens D r e i s c h ü t Z e n / D r e i f l Ö s s e r Lukasz Konieczny, Paul Stefan Onaga, Felix Rathgeber

Alma Sadé (Lena), Dmitri Vargin (Leander); Rio Negro im Zoo Duisburg. Foto: Hans Jörg Michel / Gestaltung: Markwald Neusitzer Identity

Aber noch sind wir nicht soweit. Es kommt der Regisseur Johannes Schmid ins Spiel. Dieser Mann schafft die Bilder für Text und Musik. Zuerst untersucht er das Libretto auf Machbarkeit. Können wir 1.000 Schützen nicht durch einen einzigen Schützen ersetzen? Müssen es wirklich Elefanten auf der Bühne sein? Nein, wir brauchen keine Elefanten und drei Schützen tun es auch. Der Regisseur lobt die Änderungen und fängt an, darüber nachzudenken, wie Worte in Musik nun Bilder auf der Bühne werden. In welchem Licht die Sänger ihre Lieder singen und was sie dabei tragen. Darüber denkt er nicht alleine nach. Die Kostüm- und Bühnenbildnerin Tatjana Ivschina hat das Libretto längst gelesen und sich eingehört. Sie erfindet den Bühnenraum zur Geschichte und die Zeichnungen der Kostüme gelingen ihr traumhaft, ohne eine einzige Sängerin gesehen zu haben. Noch bevor ein Ton Musik geschrieben ist, entwerfen Regisseur und Bühnenbildnerin die Welt meiner Verliebten und statten Gefährten, Freunde und Feinde mit Kleidern aus. Das sind mehr Kleider, als ich in zehn Jahren auftragen kann. Zumal ich für das Kleid der Alba sowieso zu breit bin. Aber wäre ich eine junge Frau, wüsste ich mir keinen heiligeren Auftritt als in Tatjanas Robe für die Königin des Waldes. Zeichnungen und ein Modell. Skizzen und Ideen. Langsam wird dreidimensional, was auf meinem Bildschirm nur Licht und Schatten war. Ich bin berührt, wenn ich sehe, was eine kleine Idee freigesetzt hat. Was passiert, wenn ein Mohn- zu einem Mondkuchen wird. Wie viele Einfälle ein einziger Einfall macht, sobald man ihn freilässt und auffordert, die Welt zu erobern. Und ich habe noch gar nicht gesprochen von den anderen Helden, den Sängern und Musikern, dem Dirigenten, der Choreographin, den Technikern und allen Beteiligten. Ein ganzes Dorf voller Menschen mit Talenten ist unterwegs, um etwas zu erzählen. Und jeder von ihnen ist an seiner Stelle der Wichtigste. Nichts wird nebenbei gemacht und alles ist durchdacht. Über das Denken wacht der Dramaturg. Er ist der letzte und erste in der Reihe der Reise eines kleinen Librettos in die Welt der Oper. Bernhard F. Loges hat uns zusammengeführt, er überwacht und lenkt die Arbeit, damit am Ende dabei heraus kommt, was wir uns am Anfang vorgenommen haben. Einen Klassiker wollten wir machen. Das „Hänsel und Gretel“ des 21. Jahrhunderts. Das Märchen vom Mädchen, das nicht schlafen wollte. Aber warum eigentlich ein Märchen? Nur der Kinder wegen? Nein, ein Märchen, das wäscht alle Seelen rein. Es kennt sich aus mit uns Menschen und wir kennen uns aus mit ihm. Ein gutes Märchen spricht uns

Chor der Deutschen Oper am Rhein // Duisburger Philharmoniker / altstadtherbst orchester PreMiere Fr 14.02.2014, 11.00 Uhr ↗ Theater Duisburg Fr 25.06.2014, 18.00 Uhr ↗ Theater Duisburg t h e At e r D U i s b U r G / fA M i l i e n v o r s t e l l U n G 15.02., 18.00 Uhr | 23.02., 15.00 Uhr | 31.05.2014, 18.00 Uhr

T H E AT E R D U I S B U R G Sa 15.02. | Fr 21.02. | So 23.02. Di 25.02. | Sa 31.05.2014 OPERNHAUS DÜSSELDORF Di 01.07. | Mi 02.07. | So 06.07.2014 INFOS UND K ARTEN 0203. 940 77 77 0211. 89 25-211 www.operamrhein.de

t h e At e r D U i s b U r G / s c h U lv o r s t e l l U n G e n 21.02., 11.00 Uhr | 25.02.2014, 11.00 Uhr oPernhAUs DüsselDorf / fA M i l i e n v o r s t e l l U n G 06.07.2014, 11.00 Uhr oPernhAUs DüsselDorf / s c h U lv o r s t e l l U n G e n 01.07., 11.00 Uhr | 02.07.2014, 11.00 Uhr

In Kooperation mit dem Theater Dortmund und dem Theater Bonn Gefördert im Rahmen des Fonds Neues Musiktheater 2014

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D A s P l A k At Z U M s t ü c k — für die Wand zu Hause gibt’s im Opernshop: 3,00 €


handmade for foot work TE X T — Constanze Müller  FOTOS — Gert Weigelt, Patricia Niven

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Er gilt als das Symbol des Balletts schlechthin und ist aus Choreographien von George Balanchine oder Martin Schläpfer nicht wegzudenken: der Spitzenschuh. Bis er so auf die Bühne kam, wie das Publikum ihn heute kennt und liebt, dauerte es aber beinahe zwei Jahrhunderte. Noch immer ist es eine besondere Kunst, wie Spitzenschuhe in Manufakturen aufwendig von Hand gefertigt und von den Tänzerinnen selbst individuell verfeinert ­werden, bevor sie dann nur für kurze Zeit getragen werden können. Dieses „geheime Leben“ einer der bizarrsten Erscheinungen der Kunst möchten wir in der ersten Ausgabe unseres Magazins aufdecken: den Weg des Spitzenschuhs von seiner „Geburt“ bis auf die Bühne.

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Im Jahr 1842 ließen sich in Russland einige Herren einen besonders zarten Leckerbissen schmecken. Gekocht und an Soße serviert wurde ihnen – der Spitzenschuh Marie Taglionis! Nach der letzten Vorstellung der Taglioni in St. Petersburg soll ihn einer der damaligen „Ballet­ tomanen“ für mehrere Hundert Rubel erstanden haben, um ihn sich auf diese besondere Weise einzuverleiben. Auch heute noch werden von Ballettfans getragene und signierte Spitzenschuhe ihrer Idole erstanden und gesammelt. Die Faszination für den Schuh, mit dem die Ballerinen tänzerische Höchstleistungen vollführen, ist aber nicht nur beim Publikum ungebrochen. Auch im 20. und 21. Jahrhundert war und ist er auf der Bühne präsent, obwohl er dem Aussehen nach ein Zeuge aus dem 19. Jahrhundert zu sein scheint. Für Choreographen wie George ­Balanchine oder Martin Schläpfer wurde er zum choreographischen Ausdrucksmedium des modernen Balletts und Merkmal ihrer künstlerischen Handschrift. Sie setzten und setzen den rosa Schuh kraftvoll und selbstbewusst ein – und verhalfen damit auch seiner Trägerin zu neuer Wirkungsmacht auf der Bühne. Nach einem „Erfinder“ des Spitzenschuhs sucht man in seiner Ahnengalerie allerdings vergeblich. Begonnen hatte alles damit, dass Mitte des 18. Jahrhunderts Marie Camargo, Tänzerin an der Pariser Oper, das Bedürfnis hatte, ihre Ballettschuhe etwas zu verbessern. Sie entfernte die damals üblichen Absätze, um Sprünge, die vor allem den männlichen Kollegen vorbehalten waren, virtuoser ausführen zu können. Die Idee sprach sich herum. Bereits nach der Französischen Revolution war der flache Ballettschuh zum Standard geworden. Wie M a n u fa k t u r F r e e d heute wurde er schon damals mit Bändern an den Füßen gehalten Ausgestanzter Satin zur Spitzenschuherstelltung und war unter den Zehen in kleine Fältchen gelegt, die es ermöglichten, die Zehen vollständig zu strecken, aber zugleich Drehungen und Sprünge auszuführen. Keineswegs hatte Marie Camargo daran gedacht, auf den Spitzen ihrer Zehen zu tanzen, auch wenn der Schuh Zehen gehärtet worden. Pierina Legnani, die Primaballerina Pedurch sie erstmals dem heutigen Ballettschuh zu ähneln begann. Die tipas, trug als eine der ersten Tänzerinnen Spitzenschuhe mit eiweitere Entwicklung des Spitzenschuhs brachte vielmehr erst eine ner kleinen abgeflachten Schuhspitze. Auf dieser kleinen Standbesondere Idee des Choreographen Charles Didelot in Gang, der fläche, über die noch heute jeder Spitzenschuh verfügt, drehte sie ­ 1815 für sein Ballett „Flore et Zephyr“ spezielle „Flugmaschinen“ als Erste die berühmt-berüchtigten 32 Fouettés in der Ballszene entwickeln ließ, mit denen die Ballerinen durch dünne Schnüre ver­ von „Schwanensee“. Am Übergang vom 19. zum 20. Jahrhundert bunden waren. Diese Flugmaschinen erlaubten es den Tänzerinnen, hatte sich schließlich die „Box“ entwickelt, die das Stehen auf den wie schwerelos zu erscheinen und einen Moment lediglich auf ihren ­Zehen maßgeblich erleichterte. Eine der schärfsten Kritikerinnen des Spitzenschuhs war IsaZehen zu stehen – ein Effekt, der das Publikum in größtes Entzücken versetzte. Es begann die Suche nach einer Möglichkeit, diesen Effekt dora Duncan. Barfuß und in antikisierenden Gewändern versetzte sie ohne die Schnüre der Flugmaschinen herzustellen; es war die Zeit, in um die Jahrhundertwende nicht nur die Tanzszene, sondern die geder romantische Naturgeister, Sylphiden, Willis und Feen über die samte Kunstwelt in Erstaunen und bereitete einem vom Spitzenschuh Bühne „schwebten“. Die Faszination für das Ätherische, eine jensei- „befreiten“ Tanzstil, dem Ausdruckstanz, den Boden. Aber der Spitzentige Welt und ihre Figuren wuchs. Sie führte im Verlauf des 19. Jahr- schuh verlor dennoch nicht an Bedeutung. Sergej Diaghilews legenhunderts bis hin zu den „weißen Akten“ der großen Ballettklassiker, däre Ballets Russes, bei denen auch Balanchines choreographische Karriere ihren Anfang nahm, zeigten mit Werken wie „Petruschka“, die ohne den Spitzenschuh nicht denkbar wären. Zum wahrscheinlich ersten Star der Ballettwelt wurde 1832 „Les Biches“ oder „Les Noces“, dass künstlerische Avantgarde und der Marie Taglioni – nicht zuletzt durch ihre Spitzenschuhe. Ihr Vater Spitzenschuh durchaus zu vereinen sind. Gefertigt wurden die Schuhe meist von Philippe hatte ihr an der Pariser Opéra das den Theaterschuhmachern, an der Staatsoper Ballett „La Sylphide“ auf den Leib kreiert. George Balanchine bevorzugte für die Tänzerinnen im von ihm gegründeten New York Unter den Linden in Berlin sogar noch bis Durch ihre Spitzenschuhe gelang ihr als ErsCity Ballet die Schuhe der Marke Freed, in die 1970er Jahre. Ende der 1920er Jahre te die perfekte Illusion der schwebenden die auch viele Tänzerinnen des Balletts am entstanden erste Manufakturen, die sich auf ätherischen Sylphe. Ihre Schuhe, die heute Rhein tragen. Die in den USA hergestellten Theater- und Spitzenschuhe spezialisierten in der Bibliothek der Pariser Oper aufbeSchuhe waren ihm zu pink, die Spitzenund die noch heute die Schuhe auf traditiowahrt werden, waren aber kaum so verstärkt schuhe der Londoner Maker erinnerten ihn nelle Weise fertigen. Die Wahl des Schuhs, wie ein moderner Spitzenschuh, so dass sie mit ihrem zartrosa Satin an die Schuhe, die der richtigen Marke und des passenden Monur für kurze Zeit „auf Spitze“ tanzen konnte. man in Russland trug. Ab dem 17. Januar dells ist für eine Tänzerin beinahe schon eine Die Tanztechnik wurde virtuoser, Bal2014 wird sein Ballett „Episodes“ unter VerLebensentscheidung. Oft werden Marken und lette wie „Schwanensee“ oder „Dornröschen“ wendung der von ihm so geschätzten zartModelle, sind sie erst einmal gefunden, die gehätte Marius Petipa sehr wahrscheinlich anrosa Schuhe in Duisburg zu erleben sein. samte Karriere über getragen und nur selten ders choreographiert, wäre der Spitzenschuh Danach ist Martin Schläpfers Ballett „Sinfogewechselt. Beinahe alle Schuhe des Balletts nicht im Laufe der Zeit im Bereich der nien“ zu sehen – ebenfalls „auf Spitze“. ——

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zenschuhen schlafen“, erzählt Marlúcia do am Rhein werden in Manufakturen in LonSelbst bei Pina Bausch war schon ein Spitzenschuh im Einsatz: In „Viktor“ präpariert Amaral. „Das stimmt natürlich nicht, aber don gefertigt. Dort ist nicht nur detailliert eine Tänzerin ihren Schuh mitten auf der tatsächlich habe ich bei meinen Spitzenschuhinterlegt, welche Wünsche die TänzerinBühne – diesmal aber nicht mit Nadel und hen das Gefühl, in eine zweite Haut zu schlüpnen haben, denn neben der Länge und BreiFaden. Sie polstert ihren Schuh mit einem fen.“ So-Yeon Kim schätzt an den Schuhen te kann jedes kleinste Detail individuell Stück Kalbfleisch! Dass Tänzerinnen so ihre ihres Makers, dass sie sich nicht wie Spitzenangepasst werden: Material und Härte der Füße vor Blasen schützen, ist einer der Myschuhe anfühlen: „Wenn ich Spitzenschuhe Sohle, Material und Form der Box, die Breite then, die sich um den Spitzenschuh ranken. trage, möchte ich sie als Teil meines Fußes der Plattform und ihr Winkel zur Sohle, die Das Fleisch verdeutlicht noch einmal all das, spüren.“ Beide Tänzerinnen fanden zu ihrer Länge der kleinen Fältchen unter den Zehen, wofür der Schuh steht: Schmerz und bisweiSchuhmarke und ihrem Schuhmacher erst, die Höhe des Stoffes an der Ferse und vieles len Blut, aber eben auch Kraft und Zartheit. nachdem sie nach Europa gekommen waren. mehr. Eine ganz besondere Rolle spielt dabei, Auch wenn die Tänzerinnen des Balletts am Marlúcia do Amaral erinnert sich, dass ihre dass die Schuhe einer jeden Tänzerin von Rhein für sich die „vegetarische“ Variante, ersten Spitzenschuhe gänzlich anders aussa„ihrem“ ausgewählten Schuhmacher gefertigt Polster aus Kunstfaser oder Silikon, gegen Blasen und Druckstellen bevorzugen: der hen, als die, die sie heute trägt. „In Brasilien werden. Jeder „Maker“, wie die SpitzenschuhMythos bleibt. —— sind Spitzenschuhe sehr teuer, ich wusste Macher schlicht genannt werden, besitzt ein nie, wann ich mir wieder neue Schuhe würeigenes Symbol, das er in die Sohle des Spitzenschuhs einritzt: Buchstaben, Fische, Anker, Kleeblätter, Kronen, de leisten können. Dass wir hier als Tänzer der Compagnie so viele Glocken oder sogar Weingläser sind auf den dünnen Ledersohlen Schuhe zur Verfügung gestellt bekommen, dafür sollten wir wirklich dankbar sein. Bei der Wahl des Makers kommt es für mich auch darauf zu finden. Da die Schuhe von Hand gefertigt werden, besitzt jeder Maker an, welches Ballett ich gerade tanze. Für einen Pas de deux bevorzuge in Form und Verarbeitung seine individuelle Handschrift, die sich ich härtere Schuhe, die mir mehr Stabilität und eine schöne Linie verstark von der seiner Kollegen unterscheidet. „Am wichtigsten ist, leihen. Virtuose Soli tanze ich lieber in leichten, ,schnellen‘ Schuhen.“ Der Weg zum richtigen Schuh funktioniert nach dem „trial and dass die Schuhe immer genau identisch sind“, so Nathalie Guth, die zur Spielzeit 2013/14 vom Stuttgarter Ballett zum Ballett am Rhein error“-Prinzip: „Als Schülerin hatte ich Schuhe von Eva Martin, einer wechselte. Obwohl die Schuhmacher mehrere Dutzend Schuhe pro Firma, die es heute nicht mehr gibt“, erzählt Nathalie Guth. „Mit dem Tag herstellen, ist die Wartezeit für maßgefertigte Schuhe von be- Wechsel meiner Ballettschule musste ich auf andere Spitzenschuhe sonders beliebten Makern oft lang: Für die Schuhe ihrer bevorzugten umsteigen, genau wie bei meinem ersten Engagement beim StuttgarA- oder L-Maker der Firma Freed muss sich Nicole Morel nicht we- ter Ballett. Die passende Marke und den richtigen Maker zu finden, niger als neun Monate gedulden, während andere Tänzerinnen nur ging problemlos. Es war allerdings ein langer Weg zu all den detaildrei Monate warten müssen. Dafür sitzen sie dann wie eine zweite lierten Spezifikationen, da sich die Füße über die Jahre durch die inHaut. „Von mir haben meine Tänzerkollegen immer behauptet, ich sei tensive Arbeit verändern. Dieser Weg ist wahrscheinlich noch nicht mit Spitzenschuhen auf die Welt gekommen oder würde sogar in Spit- abgeschlossen.“ Die Materialien, die ein Maker für die Fertigung der Spitzenschuhe verwendet, sind überraschend simpel: Für die äußere Hülle des Schuhs werden zwei Schichten Baumwolle und eine Schicht Satin ausgestanzt und aufeinander genäht. Wo der Schuh den Fuß an der Ferse umschließt, wird der Stoff zusammengenäht, der vordere Teil, in den die Box eingefügt wird, bleibt zunächst offen. Auch die Sohle kommt erst später hinzu. Die übereinander genähten Stoffschichten werden auf einen Leisten gespannt und die Baumwollschichten an einer kleinen Sohle aus harter Pappe und Plastik festgenagelt und mit Leim fixiert. Unter den „Zehen“ des Leistens wird die Baumwolle in kleine Fältchen gelegt, festgenagelt und mit Leim bestrichen. Wenn der Leim der Fältchen getrocknet ist, werden die Nägel unter den Zehen wieder herausgezogen. Die Box entsteht nach einem Pappmaché-Prinzip: Über den Bereich der Zehen werden mehrere Streifen aus Sackleinen oder Baumwolle mit einer Masse aus Wasser, Mehl, Stärke und Harz verklebt, so dass die Box Stabilität bietet, aber zugleich flexibel genug ist, um damit tanzen zu können. Die Kunst des Makers besteht vor allem darin, der Box und der Standfläche im feuchten Zustand ihre identische und für die Bedürfnisse der Tänzerin optimale Form zu verleihen, bevor die Masse trocknet. Nach einer Trocknung wird die äußere Satin-Schicht über die Box gezogen und an der Sohle mit den Baumwollschichten verklebt. Eine dünne Sohle aus Veloursleder verhindert innen das Verrutschen im Schuh, außen wird eine dünne Ledersohle aufgeklebt, in die der Maker sein Symbol stanzt. Zuletzt wird die Öffnung des Schuhs, durch die der Fuß in ihn hineinschlüpft, entsprechend der ­Spezifikationen des Fußes der Tänzerin zurechtgeschnitten und vernäht. Jeder Schuh wird einzeln hergestellt, die Unterscheidung zwischen rechtem und linkem Schuh nimmt erst die Tänzerin vor. ObM a n u fa k t u r F r e e d wohl die Spitzenschuhe „fertig“ aus der Manufaktur kommen, werden Masse zum Formen der „Box“

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M a n u fa k t u r F r e e d Der Spitzenschuh-Maker

sie von jeder Tänzerin noch einmal nach ihren speziellen Bedürf­- und ein paar Proben. Nachträgliches Härten mit Schellack verlängert zwar die Lebensdauer, der Schuhbedarf, den eine Tänzerin im nissen nachbearbeitet. Ann-Kathrin Adam härtet ihren Schuh zusätzlich, indem sie Laufe einer Spielzeit hat, bleibt aber dennoch enorm. Zwischen 60 Schellack auf die Sohle gibt und die Schuhe über Nacht auf der Hei- und 100 Paare verbrauchen die meisten Tänzerinnen – eine Zahl, die stark von der Ausprägung des Spanns und zung trocknen lässt. „Dann nähe ich zwei In Martin Schläpfers Ballett „Nacht umstellt“ der Kraft des Fußes abhängt. Ist die Sohle Gummis überkreuzt an, schneide den Satintragen auch die Herren Spitzenschuhe. Sie oder Standfläche eines Schuhs zu weich und Stoff von der Plattform herunter und umstiwurden extra für unsere Tänzer in London lässt die Zehen schmerzen, ist der Schuh cke die Standfläche mit dicker Baumwolle. angefertigt. Martin Chaix besitzt noch sein „dead“, wie die Tänzerinnen sagen, und kann Der Schuh sieht für mich dann besser aus. erstes Paar, in dem er in dieser Choreogranicht mehr verwendet werden. „Ich habe Dann bestimme ich, welcher der rechte und phie erstmals „auf Spitze“ stand. „Darin zu noch die Spitzenschuhe, in denen ich die linke Schuh ist, und nähe die Bänder an. tanzen ist völlig anders, als ich es mir vor­ Premiere von ,Der Feuervogel‘ getanzt habe – Am Ende stärke ich die Sohle noch einmal gestellt hatte. Für mich war es schwierig, eine ganz besondere Rolle, die Martin Schläpmit Sekundenkleber. Wenn die Schuhe auf jeden Tag meine erfahrenen Kolleginnen zu fer 1996 für mich in Mainz kreiert hat“, erdie Bühne dürfen, hämmere ich mit einem beobachten, und selbst nicht wie ein Amazählt Marlúcia do Amaral. „Sonst behalte ich Hammer auf die Box, um sie etwas weicher teur auszusehen. Als Tänzer weiß man nur die Schuhe nie, wenn sie ,gestorben‘ sind, zu machen, damit ich nicht ausrutsche und wenig über Spitzenschuhe, wie sie vorbereisondern werfe sie ganz bewusst weg. Ich sie beim Rennen und Springen nicht so laut tet, genäht, ‚schellackiert‘ werden usw. Als ich dann darin tanzen sollte, stand ich glaube, dass man im Leben an nichts festhalsind.“ Marlúcia do Amaral näht an mehreren vor der Frage, wie das denn nun wirklich ten sollte. Am Ende eines Stücks sollten die Stellen so lange, bis die Schuhe perfekt am funktioniert. Meine Kollegin und Lebensge,Pontas‘, wie wir die Spitzenschuhe auf PorFuß sitzen. Nur ihre allerersten Spitzenschufährtin Mariana Dias hat mir viel geholfen. tugiesisch nennen, verschwinden – wie ein he, in denen sie mit sieben Jahren ein Solo Natürlich haben die Frauen uns Männern oft Symbol, als ob man seine Kunst damit dem als Hahn in einem Bauernhof-Ballett tanzmehr als zehn Jahre Erfahrung im SpitzenUniversum zurückschenken würde.“ —— te, wurden von ihrer Mutter vorbereitet. Nie tanz voraus, das kann man nicht in einem würde sie sich ihre Schuhe von jemand an­ Tag wettmachen. Ich bemühe mich einfach, derem präparieren lassen: „I’m a bit crazy gut in Martin Schläpfers Choreographie with point shoes.“ auszusehen. Er hat die Schritte ja für uns So aufwendig traditionelle Herstelkreiert, die Technik war also auf uns zugelung und Vorbereitung des Spitzenschuhs schnitten.“ Zu sehen ist „Nacht umstellt“ sind, so kurz ist seine Lebensdauer. Ein Paar im Rahmen von b.16 seit dem 21. November 2013 im Theater Duisburg. —— hält meist nicht länger als eine Vorstellung

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WAS M ACHT EIGENTLICH …

Vito Sabatelli

L ei t er der Sch losser ei TE X T — Heide Koch  FOTOS — Paul Esser

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Die Oktobersonne scheint glänzend durch die großen Fenster und die geöffnete Tür. „Espresso?“ Vito Sabatelli, der mit federnden Schritten die schmale Treppe aus seinem Büro herunterkommt und uns mit typisch italienischer Gastfreundschaft empfängt, arbeitet seit über 40 Jahren für die Deutsche Oper am Rhein. Wir sind im Produktionszentrum in DuisburgWanheimerort. Seit gut 20 Jahren leitet Sabatelli die Schlosserei. Wie es dazu kam, klingt wie ein Märchen …

Damals waren die Werkstätten noch in Pempelfort untergeEs war einmal: ein junger Italiener, geboren und aufgewachsen im kleinen Ort Conversano in der Nähe von Bari (Apulien). Beruf: Auto- bracht. „Heute haben wir eine Montagehalle, die so groß ist wie die schlosser. Sein Traum: die Welt sehen! Amerika, Australien    …    Mit Bühnen in Düsseldorf und Duisburg. Hier können wir das ganze Büh23 hatte er eine Festanstellung in der Zentrale von Citroën in Bari, und nenbild zusammenbauen, um zu kontrollieren, ob alles passt. Die alte die warmen Sommerabende verbrachte er auf dem Largo della Corte, Halle hatte vier Säulen, darum konnte man immer nur Teile zusamdem schönen Platz seines Heimatdorfs. Im Sommer 1973 kam es hier mensetzen. Ich erinnere mich noch gut an die große Halbkugel aus zu einer entscheidenden Zufallsbegegnung. Pet Halmen, Bühnenbild- ‚Parsifal‘, da konnten wir immer nur ein Stück aufbauen, es dann um ner mit Wohnsitz in Düsseldorf, genoss die Sommerferien in Apulien. eine Säule schieben und versuchen, uns vorzustellen, wie es zusamAuf der Piazza trafen sie sich und kamen ins Gespräch. Vito Sabatelli menpasst.“ „Einmal war der Leiter der Schlosserei drei Monate lang krank – zeigte dem Gast aus Deutschland seine Heimat – und erzählte von ­seinem Traum, ins Ausland zu gehen. Pet Halmen lud ihn ein: „Komm da war ich fast jeden Tag von morgens um sieben bis abends um zehn nach Düsseldorf!“ Sabatelli zögerte nicht lang. Er verkaufte sein Auto, in der Werkstatt, damit die Sachen rechtzeitig fertig wurden. Auch packte seine Sachen in einen Koffer und kam am 12. Juni 1973 am wenn früher zum Teil weniger aufwendige Metallteile auf der BühRhein an. „Ein Flug mit Lufthansa – das Ticket habe ich heute noch“, ne gebraucht wurden – wir hatten immer gut zu tun.“ Vito Sabatellis lacht er. Die ersten Wochen darf er im Gästezimmer des Bühnenbild- Fleiß hat sich ausgezahlt: Als Klaus Rekitt, sein erster Chef, in den Runers wohnen. Er findet einen Job im Rohrleitungsbau. Und lernt im hestand ging, wurde der Italiener für seine Nachfolge ausgewählt. „Ich Florapark in Bilk die Frau kennen, die bis heute an seiner Seite ist: sage immer: Man muss zeigen, was man kann – und: Ich habe immer ­Teber. Sie ist jung, schön, und macht eine Ausbildung zur Bauzeich­ mit großer Freude hier gearbeitet, das sage ich auch meinen jungen nerin. Als 6-jährige kam sie mit ihren Eltern aus Istanbul nach Düssel- Kollegen. Es ist etwas besonderes. Wir entwickeln jeden Tag etwas dorf. Die Liebe zum Süden und die Neugier auf die Welt haben Teber Neues, sind gemeinsam kreativ.“ Dass für den sportlichen Italiener im April 2015 schon der Ruhestand beginnt, mag man kaum glauben. und Vito gemeinsam. „Hättest du Lust, in der Theaterschlosserei anzufangen?“, fragt „Dann haben wir endlich Zeit für lange Reisen. Eine Tour durch SüdPet Halmen seinen italienischen Gast eines Tages. Und ob! Vito Sa- amerika steht schon lange auf unserer Wunschliste.“ Bis dahin gibt’s für den Schlossermeister noch viel zu tun, gerabatelli kannte die Oper bis dahin nur über seine Großeltern: Sie hatten ein Grammophon. „Am Wochenende legten sie italienische Opern de arbeitet er mit seinem Team an dem zweistöckigen Bühnenraum auf – Verdi, Puccini, Rossini, Donizetti. Sie konnten alles auswen- für „Lohengrin“. „Wir sehen uns bei der nächsten Premiere – wie imdig und sangen laut mit, das hat mich schon als kleiner Junge faszi- mer! Ciao!“ sagt er. Halt, eine Frage noch: Wie kam es eigentlich daniert.“ In Bari gibt es ein prachtvolles Opernhaus, doch: „Oper ist zu, dass Vitos Bruder Antonio zum Leiter unserer Transportabteilung in Italien nur was für Snobs. Es wird selten gespielt, die Karten sind wurde? „Das ist eine schöne Geschichte. Mein jüngerer Bruder in sehr teuer, da sind wir nie hingegangen. Es ist wunderbar, dass das ­Italien wollte Fernfahrer werden – unsere Mutter fand das gar nicht gut. Zu gefährlich! Als wir dann hier für die in Deutschland anders ist, hier kann man Oper einen LKW-Fahrer brauchten, schlug schon als Schüler in die Oper gehen.“ ich Toni vor, der gerade seinen Militärdienst Der 11. September 1973 war Sabatelin Italien beendet hatte. ‚Ist der genauso wie lis erster Arbeitstag als Schlosser bei der du?‘, fragte der Technische Direktor. ‚BesDeutschen Oper am Rhein: „Ich dachte mir: ser!‘, antwortete ich. Eine Woche später war Die Deutschen sind fleißig, ordentlich und er hier. Und sein Sohn fährt jetzt auch für korrekt. Dann muss ich auch so sein – oder uns. Drei Sabatellis für die Oper am Rhein!“ lieber noch ein bisschen fleißiger, ordentVito Sabatelli lacht. Durchs Werkstattfenster licher und korrekter. Es war eine aufregenleuchten fünf große gelbe Sonnenblumen. de Zeit. Die erste Wohnung in Kaiserswerth. „Beim Rosenmontagszug ist mir ein Tütchen Meine Mutter hatte mich sehr verwöhnt, ich mit Blumensamen zugeflogen. Die hab ich konnte noch nicht einmal Spiegeleier bra­ VITO S A B ATELLI auf der Wiese ausgesät – jetzt haben wir eiten. Beim ersten Versuch habe ich danach In der Schlosserei werden sämtliche Metallnen kleinen Garten.“ Noch so eine schöne die ganze Küche putzen müssen“, Sabatelli konstruktionen für die Oper und das Ballett Geschichte … —— lacht. „Heute koche ich leidenschaftlich gern, angefertigt. Vito Sabatelli und seine sechs meistens italienisch, ich kann aber auch Mitarbeiter verarbeiten dabei bis zu 10 km ­Wiener Schnitzel!“ Stahlprofile pro Saison. ——

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„Kulturelle Verantwortung hat einen festen Platz in unserer Unternehmensphilosophie.“ Hans-Bernd Wolberg Vorsitzender des Vorstands der WGZ BANK

INITIATIVBANKING ZUM THEMA KUNST UND KULTUR Seit vielen Jahren bewegt sich die WGZ BANK auf der Bühne der Kunst- und Kulturförderung. So engagieren wir uns für den aktiven Dialog zwischen Künstlern, Mitarbeitern und Kunden. Zum Programm gehören

die Unterstützung der Deutschen Oper am Rhein, des Balletts am Rhein und des Klavier-Festivals Ruhr, aber auch das Sammeln und Ausstellen von zeitgenössischer Malerei, Skulptur und Fotografie.


Alle Termine auf einen Blick 12.2013 — 03.2014 Dezember 2013 ↗ Op e r n h au s D ü s s e l d o r F

18.30 The Turn of the Screw

Februar 2014

↗ T h e at e r D u i s b u r g

↗ Op e r n h au s D ü s s e l d o r F

So 01

11.00 Zauberflöte für Kinder

19.30 Le nozze di Figaro

Mo 02

11.00 Zauberflöte für Kinder

11.00 Symphoniker im Foyer

Di 03

11.00 Zauberflöte für Kinder

18.00 Lohengrin

18.00 Opernwerkstatt: Csárdásfürstin

19.30 Ballett am Rhein – b.16

19.30 Le nozze di Figaro

19.30 Festlicher Abend für den

Mi 04

Freundeskreis 19.30 Hänsel und Gretel

Do 05

19.30 Ballett am Rhein – b.17

Fr 06

19.30 Die Csárdásfürstin

* P

11.00 Symphoniker im Foyer

Sa 07

18.00 Opernwerkstatt: Die Zauberflöte

Di 10

11.00 Die Prinzessin a. d. Erbse

Mi 11

19.30 Hänsel und Gretel

So 02

* FP

Do 06

19.30 Don Giovanni

19.30 Die Csárdásfürstin

Fr 07

17.00 Lohengrin

Sa 08

18.30 Le nozze di Figaro

So 09

18.30 Don Giovanni

DI 11

18.00 Familienopernwerkstatt:

19.30 Le nozze di Figaro

MI 12

19.30 Die Csárdásfürstin

Do 13

Vom Mädchen, das nicht ...

Fr 14

11.00 Vom Mädchen, das

19.30 Le nozze di Figaro

Sa 15

18.00 Vom Mädchen, das

15.00 Lohengrin

So 16

15.00 Ballett am Rhein – b.18

* WA

11.00 Die Prinzessin a. d. Erbse

DO 12

19.30 Orpheus Britannicus

19.30 Ballett am Rhein – b.16

18.00 Die Prinzessin a. d. Erbse

Fr 13

19.30 Die Zauberflöte

19.30 Die Csárdásfürstin

Sa 14

19.30 Ballett am Rhein – b.16

18.00 Opernwerkstatt: La traviata

Mo 17

So 15

15.00 Die Zauberflöte

19.30 Hänsel und Gretel

Mi 19

19.30 Die Zauberflöte

19.30 Die Csárdásfürstin

Do 20

19.30 Le nozze di Figaro

Fr 21

18.30 Hänsel und Gretel

19.30 Ballett am Rhein – b.18

18.30 La traviata

11.00 Die Prinzessin a. d. Erbse * WA

↗ T h e at e r D u i s b u r g Sa 01

19.30 Ballett am Rhein – b.16

So 08

18.30 The Turn of the Screw

* P

* P

nicht schlafen wollte

18.00 Die Prinzessin a. d. Erbse

M 0 16

11.00 Die Prinzessin a. d. Erbse

Di 17

19.30 Die Csárdásfürstin

Mi 18

18.00 Hänsel und Gretel

Do 19

19.30 Die Zauberflöte

19.30 Carmen

Fr 20

19.30 Ballett am Rhein – b.16

19.30 Ballett am Rhein – b.17

SA 21

19.30 Die Zauberflöte

Di 25

11.00 Vom Mädchen, das

15.00 Die Csárdásfürstin

So 22

15.00 Hänsel und Gretel

19.30 Die Csárdásfürstin

18.30 Hänsel und Gretel

Mi 26

19.30 Ballett am Rhein – b.18

19.30 Tosca

M 0 23

18.00 Hänsel und Gretel

18.00 Hänsel und Gretel

Mi 25

18.30 Die Zauberflöte 18.30 Ballett am Rhein – b.16

18.30 Die Csárdásfürstin

Do 26

18.00 Hänsel und Gretel

Fr 27

19.30 Tosca

SA 28

19.30 Ballett am Rhein – b.16

15.00 Hänsel und Gretel

So 29

15.00 Die Zauberflöte

18.30 Hänsel und Gretel Di 31

* P

15.00 Le nozze di Figaro

nicht schlafen wollte

SA 22 So 23

15.00 Vom Mädchen, das nicht schlafen wollte

nicht schlafen wollte

Fr 28

19.30 La traviata

März 2014 ↗ Op e r n h au s D ü s s e l d o r F

19.30 Die Zauberflöte

19.00 Die Csárdásfürstin

11.00 Vom Mädchen, das

19.30 La traviata

* UA

nicht schlafen wollte

19.00 Großes Silvester-Konzert * S

18.30 Der Rosenkavalier

* WA

11.00 Symphoniker im Foyer

↗ T h e at e r D u i s b u r g Sa 01 So 02

18.30 La traviata

Januar 2014 ↗ Op e r n h au s D ü s s e l d o r F

↗ T h e at e r D u i s b u r g

19.30 Ballett am Rhein – b.09 * WA

mi 05

18.30 Der Rosenkavalier

Do 06

19.30 Ballett am Rhein – b.09

Fr 07

18.30 Die Csárdásfürstin

Mi 01

18.00 Die Prinzessin a. d. Erbse

Sa 08

18.00 Opernwerkstatt: Lohengrin

Fr 03

18.30 Ballett am Rhein – b.09

So 09

18.00 Hänsel und Gretel

Sa 04

19.30 La traviata

Mi 12

19.30 Le nozze di Figaro

Do 13

19.30 Ballett am Rhein – b.09

Fr 14 Sa 15

19.30 Die Entführung

18.30 Don Giovanni

* WA

* WA

aus dem Serail

So 05 Fr 10

18.00 Ballettwerkstatt: b.18

19.30 Le nozze di Figaro

19.30 Don Giovanni

Sa 11

19.30 Die Entführung a. d. Serail

18.30 Der Rosenkavalier

18.30 Die Csárdásfürstin

So 12

19.30 Don Giovanni

Fr 17

18.00 Lohengrin * P

SA 18

15.00 Die Csárdásfürstin

So 19

18.30 Ballett am Rhein – b.18

18.00 Lohengrin * FP

Do 23

19.30 Ballett am Rhein – b.18

19.30 Ballett am Rhein – b.19

* P

Fr 28

18.00 Die Prinzessin a. d. Erbse

Fr 24

19.30 Die Entführung a. d. Serail

19.00 Der Ring an einem Abend * S

SA 29

09.30 Opernwerkstatt:

SA 25

18.30 Ballett am Rhein – b.19

So 30

19.00 AIDS-Gala 2014 19.30 Ballett am Rhein – b.18

* P

So 16

* G

18.30 La traviata

19.30 Tosca

* WA

34. Duisburger Akzente „Geld oder Leben“ 07. – 23.03.2014 www.duisburger-akzente .de

SA 22 So 23

18.30 Meisterklasse (WGZ Bank) Mi 26

19.00 Der Ring an einem Abend * S

Le nozze di Figaro

19.30 Ballett am Rhein – b.17

19.30 Die Zauberflöte

18.00 Lohengrin

So 26

18.30 Ballett am Rhein – b.18

18.00 Lohengrin

Do 30

19.30 Don Giovanni

Fr 31

P Premiere  Ua Uraufführung  F P Freundeskreispremiere  Wa Wiederaufnahme

19.30 Ballett am Rhein – b.18

G Gala  S Sonderveranstaltung

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Ausstellungen/ Projekte 2014 K20 Grabbeplatz Alexander Calder – Avantgarde in Bewegung bis 12.01.2014 Zilvinas Kempinas: DARKROOM bis 12.01.2014

Olafur Eliasson – »Space for felt feelings« 05.04.2014 – 10.08.2014 Nach Ägypten! Die Reisen von Max Slevogt und Paul Klee 06.09.2014 – 04.01.2015 Wael Shawky 06.09. 2014 – 04.01.2015

Gerhard Richter – Editionen Eine Auswahl 15.02.2014 – 09.03.2014 Kandinsky, Malewitsch, Mondrian – Der weiße Abgrund Unendlichkeit 05.04.2014 – 06.07.2014

F3 Schmela Haus Futur 3: Vortrags- und Diskussionsprogramm donnerstags ab 19.00 Uhr

Unter der Erde – Von Kafka bis Kippenberger 05.04.2014 – 10.08.2014 Katharina Sieverding 10.05.2014 – 21.09.2014

K21 Ständehaus

Annette Messager 13.09.2014 – 22.03.2015

Art Make Up: Von Bruce Nauman bis Gillian Wearing bis 19.01.2014

Tomás Saraceno – in orbit bis Herbst 2014

Susan Philipsz – The Missing String bis 06.04.2014 K20 K21 F3 Düsseldorf www.kunstsammlung.de


Von A wie Achterkar te bis Z wie Zürich Hier laden wir Sie ein, in unseren „vermischten“ Meldungen zu stöbern: Kennen Sie schon die neuen Balletttänzer? Haben Sie schon Ihre Karten für die AIDS-Gala? Können Sie unser Bilderrätsel lösen? Viel Spaß!

Eine Spielzeit im Opernstudio Für die jungen Sängerinnen und Sänger des Opernstudios der Deutschen Oper am Rhein hat die Saison am 16. November bereits mit einem ausverkauften Meisterklasse-Konzert im „maxhaus“ begonnen. Weltklasse-Bariton Sir Thomas Allen hatte eine Woche lang mit allen Mitgliedern an der Interpretation und Gestaltung von Arien und Liedern gearbeitet und in den intensiven Kursstunden viel von seiner über 40-jährigen Bühnenerfahrung vermitteln können. Auch in den folgenden Meisterkursen unter Craig Rutenberg, Studienleiter der Metropolitan Opera, Ks. Helen Donath und in dem nächsten bei der ins Ensemble der Deutschen Oper am Rhein heimgekehrten Sopra– nistin Ks. Linda Watson werden die Sängerinnen und Sänger weiter auf die Bühnenkarriere vorbereitet.

oper „Vom Mädchen, das nicht schlafen wollte“ von Marius Felix Lange zu hören. Doch damit nicht genug: Im Februar beginnen die Proben zu Karl Amadeus Hartmanns „Das Wachsfigurenkabinett“, der eigenen Produktion des Opernstudios – fünf Kurzopern, die 1929 für das Opernstudio in München konzipiert wurden und in ihrer musikalischen Mischung aus avantgardistischen Klängen, Stummfilmmusik und Jazz ganz eigene Anforderungen an die jungen Sängerinnen und Sänger stellen. —— Meisterkl asse K s . L i n da Wat s o n So 23.03.2014, 18.30 Uhr ↗ WGZ Bank

Einige Opernstudiomitglieder sind schon jetzt in tra­genden Rollen in Repertoirevorstellungen zu erleben. So singt Jessica Stavros die Mutter Gertrud in „Hänsel und Gretel“, Luiza Fatyol ist als Zerlina in „Don Giovanni“ zu erleben und Aïsha Tümmler verzaubert als quirlige Stasi nicht nur Boni in „Die Csárdásfürstin“. Hagar Sharvit, Attila Fodre, Felix Rathgeber, Paul Stefan Onaga und Evgenii Nagovitcyn sind in zahlreichen Partien sowie in der Uraufführung der Familien-

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(Ludwig-Erhard-Allee 20, 40227 Düsseldorf) C r a i g Ru t e n b e r g So 18.05.2014, 19.30 Uhr ↗ maxhaus (Katholisches Stadthaus in Düsseldorf, Schulstr. 11, 40213 Düsseldorf) K s . H e l e n D o n at h So 29.06.2014, 19.30 Uhr ↗ maxhaus D a s Wa c h s f i gu r e n k a b i n e t t P r e m i e r e Sa 05.04.2014, 20.30 Uhr ↗ maxhaus w e i t e r e TER M INE Di 08.04. | Do 10.04. | Sa 12.04.2014, jew. 20.30 Uhr


Das ballett Zürich tanzt schläpfers „forellenquintett“

WGZ bank – sponsoring um drei Jahre verlängert Seit 2010 unterstützt die in Düsseldorf ansässige WGZ Bank, Zentralbank der Volksbanken und Raiffeisenbanken, die Oper. 2012 hat sie ihr Engagement verdoppelt und auf das Ballett ausgeweitet. Jetzt gab Hans-Bernd Wolberg, der Vorstandsvorsitzende der WGZ Bank, im Beisein von Bürgermeister Friedrich G. Conzen, Kulturdezernent Hans-Georg Lohe und Generalintendant Christoph Meyer bekannt, dass die erfolgreiche Partnerschaft bis zum Sommer 2016 fortgesetzt wird. „Die

partnerschaftliche Verbindung mit der Deutschen Oper am Rhein entspricht unserer Unternehmensphilosophie, wirtschaftliches Wachstum mit der Förderung gesellschaftlichen Nutzens in Einklang zu bringen“, so Wolberg. „Wir freuen uns sehr, am 23. März 2014 auch Gastgeber für das ‚Meisterklasse‘Konzert mit dem Opernstudio und Linda Watson in unserem Hause zu sein.“ Im Bild v.l.n.r.: Lohe, Meyer, Wolberg, Conzen. ——

Mit seinem „Forellenquintett“ zu Franz Schuberts gleichnamigem Klavierquintett ADur D 667 schuf Martin Schläpfer 2010 eine seiner erfolgreichsten Choreographien. Vom Ballett am Rhein u. a. auch auf Gastspielen in Paris, Amsterdam und Köln gezeigt und von ZDF/arte fürs Fernsehen aufgezeichnet ist der sommernächtliche „Geniestreich“ (FAZ) in dieser Spielzeit erstmals mit einem weiteren Ensemble – dem von Christian Spuck geleiteten Ballett Zürich – zu erleben. Premiere ist am 8. Februar 2014 um 19.00 Uhr im Opernhaus Zürich. Weitere Termine, Karten und Infos: www.opernhaus.ch ——

AiDs-Gala mit klassik-stars

Audi – drei neue fahrzeuge für die oper Meyer, Generalintendant, Jochen Grote, GeMobilität spielt für die Deutsche Oper am schäftsführender Direktor, und Karoline Rhein als Zwei-Städte-Haus eine große Rolle. Philippi und Maike Fölling von der Abteilung Seit 2009 engagiert sich Audi als Offizieller „Junges Publikum“ sind im Zeichen der vier Automobilpartner für Oper und Ballett in Ringe unterwegs. Besondere Anlässe unterDüsseldorf und Duisburg. Jetzt haben Chrisstützt Audi auch in dieser Saison mit den eletoph Keller, Regionalleiter After Sales Audi Region West, und Joachim Kurth, Centerlei- ganten VIP-Shuttles, zuletzt bei der „OpernRallye“ im September und im Juni 2014 bei ter des Audi Zentrums Düsseldorf, drei neue Modelle – einen A5, einen A4 und einen A1– „Oper am Rhein für alle“. Im Bild v.l.n.r.: Grote, an ihre künftigen Fahrer überreicht: Christoph Fölling, Kurth, Keller, Philippi, Meyer. ——

30

Zum fünften Mal hebt sich der Vorhang für die Festliche Operngala für die Deutsche AIDSStiftung – eines der wichtigsten Charity-Events in Deutschland, das höchsten musikalischen Genuss mit einem sozialen Anliegen vereint. Der Abend ist hochkarätig und international besetzt: Der spanische Tenor Celso Albelo, die aserbaidschanische Sopranistin Dinara Alieva, die amerikanische Sopranistin Angel Blue, der argentinische Tenor Juan Francisco Gatell, der italienische Tenor Massimo Giordano, der amerikanische Bass-Bariton Kyle Ketelsen, der ukrainische Bass Vitalij Kowaljow, die amerikanische Mezzosopranistin Kate Lindsey, die italienische Mezzosopranistin Serena Malfi sowie der litauische Bariton Laimonas Pautienius präsentieren die schönsten Arien und Duette, begleitet vom Chor der Deutschen Oper am Rhein und den Duisburger Philharmonikern unter der Leitung von Axel Kober. —— A i D s - G A l A 2 014 Sa 22.03.2014, 19.00 Uhr– Opernhaus Düsseldorf


neue Gesichter im ballett am rhein Mit einer ganzen Reihe neuer Gesichter startete das Ballett am Rhein in die Spielzeit 2013/14: Elf Tänzerinnen und Tänzer haben im Sommer Martin Schläpfers Ensemble verlassen – elf neue Mitglieder sind aus zehn verschiedenen Nationen dazu gestoßen: Rashaen Arts (Niederlande), Sabrina Delafield (USA), Michael Foster (USA), Filipe Frederico (Brasilien), Nathali Guth (Schweiz), Alexandra Inculet (Kanada), Richard Jones (Großbritannien), Alexander McKinnon (Australien),

Alban Pinet (Frankreich), Friedrich Pohl (Deutschland) und Elisabeta Stanculescu (Rumänien). Auf der Bühne können Sie alle im Ballett „7“ zu Gustav Mahlers 7. Sinfonie im Opernhaus Düsseldorf gleich zu Beginn des Stückes erleben, hat Martin Schläpfer ihnen doch den Prolog des Stückes gewidmet! Nur noch dreimal ist der gefeierte Ballettabend zu sehen: am 6. und 21. Dezember 2013 sowie am 25. Januar 2014 im Opernhaus Düsseldorf.

Die

D d a s

Grosse

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Doch auch hinter den Kulissen gab es Veränderungen: Als Pianisten begrüßen wir herzlich Hiroko Ishigame und Douglas Corbin, Dr. Constanze Müller (Dramaturgie und Produktion) sowie Barbara Stute (Technische Koordination) komplettieren das Ballett am Rhein-Team. ——

eutschlanD t r a u m s c h i f f

peretten an borD Des traumschiffs 482 Palma de mallorca - civitavecchia (rom)

10.09. – 17.09.2014

D

iese spätsommerliche Reise, auf den Spuren alter Kulturen, entführt Sie in die unverwechselbaren Landschaften des Mittelmeers und gibt einen tiefen Einblick in die Schmelztiegel alter Kulturen auf Menorca, Sizilien, in Nordafrika und Italien. Das Meer und die Musik gehen an Bord der DEUTSCHLAND – auf ihre Art selbst tonangebend – bei unserer Operettenreise eine besonders innige Verbindung ein. Wohl nirgends kann man die Musik intensiver genießen als auf einer Kreuzfahrt mit dem schwimmenden Grandhotel. Meisterwerke des großen Komponisten Franz Lehár, u.a. „Der Graf von Luxemburg“ erklingen auf der DEUTSCHLAND, während stilvolles Ambiente, klassische Eleganz und unübertroffene Gastlichkeit musikalischen Glanzlichtern den passenden Rahmen geben. Genießen Sie die wundervollen Aufführungen im nostalgischen KAISERSAAL. Eine Reise, die nicht nur Operettenkenner und -liebhaber begeistern wird – herzlich willkommen auf dem Traumschiff! Civitavecchia (Rom)/ Italien Neapel/Italien Mahon/Menorca/ Spanien Palma de Mallorca/ Spanien

Capri/Italien Passage Stromboli/ Italien Palermo/Sizilien/Italien La Goulette (Tunis)/Tunesien

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Weitere Informationen und Kataloganforderungen im Reisebüro oder bei: r eeder ei Peter dei lm a n n Gm b h Am Holm 25, 23730 Neustadt i. H. • Tel.: +49 45 61 396-191 • Fax: +49 4561 396-49 191 • E-Mail: dirk.schiewer@deilmann.de • www.deilmann.de


Das neue ballettmagazin b–n o 4

b Sponsor Deutsche Oper am Rhein & Ballett am Rhein

Gefördert im Rahmen des Fonds Neues Musiktheater 2013 und 2014

bilderrätsel — Mitmachen und Gewinnen Aus welcher Oper stammt dieses Detail? Senden Sie uns Ihre Lösung! Wir verlosen 5 x 2 Karten für eine Aufführung im Februar. Schreiben Sie an: Deutsche Oper am Rhein // Kommunikation // Heinrich-Heine-Allee 16a // 40213 Düsseldorf // kommunikation@operamrhein.de – Einsendeschluss: 05.02.2014. ——

Geschenkgutscheine Die individuelle Geschenkidee: Gutscheine für die Deutsche Oper und das Ballett am Rhein. So kann sich der Beschenkte in Ruhe seine persönliche Lieblingsvorstellung aussuchen – und ein schöner Abend ist gesichert! Unsere Geschenkgutscheine gibt es schon ab 10,00 € mit jedem Wunschbetrag. ——

MAGAZIN DES BALLETTS AM RHEIN SPIELZEIT 2013/14

NO 4

MARTIN SCHLÄPFER: SOMMERPAUSE – DER CHOREOGRAPH NILS CHRISTE IM GESPRÄCH – GUSTAV MAHLER UND DER TANZ – NEUE MUSIK FÜR DEN TANZ: ADRIANA HÖLSZKY – RÜCKBLICK: b.13 – b.16 DIE BALLETTMEISTER DES BALLETTS AM RHEIN – CURIOSITIES IN DANCER’S BAGS – PINA40 IN DÜSSELDORF: 40 JAHRE TANZTHEATER WUPPERTAL – FLASH.STOP: GIVING SOMETHING BACK

Das Magazin b–No 4 ist da! Martin Schläpfer schreibt über seine Sommerpause, Constanze Müller über Gustav Mahler auf der Ballettbühne, im Interview treffen Sie den Choreographen Nils Christe und die Komponistin Adriana Hölszky, Gert Weigelts Fotografien geben einen ausdrucksstarken Rückblick auf die Spielzeit 2012/13, Marlúcia do Amaral und Virginia Segarra Vidal Einblicke in etwas Ungewöhnliches: die Tasche eines Tänzers. Für 6 € erhältlich in unseren Opernshops und beim Programmheftverkauf in unseren Theatern. ——

DuMontballett-kalender

oper & ballett zu Weihnachten Drei Opernabende voller Hochgenuss, musikalischem Vergnügen und künstlerischer Extra-Klasse: Die Geschenkpakete für’s Opernhaus Düsseldorf gibt es schon ab 42,00 €, für’s Theater Duisburg ab 33,00 €! —— G e s c h e n k PA k e t D ü s s e l D o r f Preise: 90,00 / 69,00 / 42,00 € G e s c h e n k PA k e t D U i s b U r G Preise: 78,00 / 51,00 / 33,00 €

Zwei Karten für einen besonderen Abend mit dem Ballett am Rhein und als Zugabe: der DUMONT-Fotokalender „Ballett am Rhein 2014“ mit zwölf großformatigen Farbfotografien von Gert Weigelt! bAllet t für 2 Preise: 85,00 / 65,00 € (Düsseldorf) // 69,00 / 52,00 € (Duisburg) Weitere Informationen in unserem Weihnachtsflyer sowie im Internet unter www.operamrhein.de

Achterkarte Flexibel und günstig: Verschenken Sie den ganz persönlichen Spielplan zum selbst Zusammenstellen – die Achterkarte macht’s möglich: acht Gutscheine im gewünschten Sitzplatzbereich im Opernhaus Düsseldorf oder im Theater Duisburg, die für jede Wunschvorstellung der gesamten Spielzeit 2013/14 (Premieren, Sonderveranstaltungen, Silvester und Gastspiele ausgenommen) einlösbar sind – genau, was man sich wünscht und wann man Zeit hat, achtmal allein, viermal zu zweit oder zweimal zu viert … Und für junge Leute unter 28 (Schüler, Studierende, Auszubildende und Freiwillige (FSJ / BFD)) ist die Junge Achterkarte unschlagbar günstig: acht Vorstellungen für nur 72,00 €, gültig im Opernhaus Düsseldorf und im Theater Duisburg! ——

32

Mit dem Ballett am Rhein begleitet der renommierte DuMont Kalenderverlag Sie durch das Jahr 2014: 12 großformatige Blätter (44,5 x 48,0 cm) mit Farbfotografien von Gert Weigelt geben mit Szenen u. a. aus „Ein Deutsches Requiem“, „Forellenquintett“, „Castor et Pollux“, „Tanzsuite“ und „Reformationssymphonie“ ausdrucksstarke Einblicke in die Körperwelten Martin Schläpfers und seiner Tänzerinnen und Tänzer. Für 25 € erhältlich in den Opernshops der Deutschen Oper am Rhein sowie über den Buchhandel. ——


I n f o s & Ka r t e n D ü s s e l d o r f Tel. 0211.89 25-211 D u i s b u r g Tel. 0203.940 77 77 www.operamrhein.de

5. Festliche Operngala für die Deutsche AIDS-Stiftung — Opernhaus Düsseldorf Samstag, 22. März 2014, 19.00 Uhr

Lebendige Tanzgeschichte

Bolschoi Staatsballett Belarus Grandiose Ballettabende mit Tschaikowskys Meisterwerken aus dem Bolschoi Staatstheater für Oper und Ballett Minsk

DER NUSSKNACKER Musical Dome Köln 16. 12. 2013, 19:30 Uhr Theater am Marientor Duisburg 20. 12. 2013, 19:00 Uhr

SCHWANENSEE Capitol Theater Düsseldorf

12. 01. 2014, 19:00 Uhr Ruhrfestspielhaus Recklinghausen 17. 01. 2014, 19:00 Uhr

Karten bei allen bekannten Vorverkaufsstellen und unter www.eventim.de

Die Einstudierung wichtiger Werke der Ballettgeschichte unterliegt strengen Regeln. Meist sind es sogenannte Trusts, die das Erbe eines Choreographen nicht nur verwalten, sondern bei der Umsetzung genau prüfen, ob eine Compagnie in der Lage ist, ein Ballett adäquat auf die Bühne zu bringen. Im Fall von George Balanchine ist es Martin Schläpfer bereits vor vielen Jahren gelungen, das Vertrauen des in New York ansässigen George Balanchine Trusts zu gewinnen. Zum vierten Mal ist nun Patricia Neary beim Ballett am Rhein zu Gast, die viele Jahre als eine von Balanchines Solistinnen im New York City Ballet tanzte und heute als eine der Repetitorinnen des Trusts auf der gesamten Welt für die Weitergabe und Pflege von ­Balanchines Erbe verantwortlich ist. Nach „The Four Temperaments“, „Agon“ und „Concerto Barocco“ erarbeitet sie zurzeit Balanchines Ballett „Episodes“ auf Musik von Anton Webern, das im Ballettabend b.18 zu erleben sein wird – ein Stück, zu dem es aber noch eine weitere Besonderheit gibt: Da die Choreographie bei der Uraufführung 1959 in Kombination mit einem Stück, das Martha Graham ebenfalls auf Musik Weberns kreiert hatte, gezeigt wurde, versuchten die beiden Choreographen einen Brückenschlag zwischen Martha Grahams Company und dem New York City Ballet, indem sie jeweils einen Tänzer austauschten. Im Falle Balanchines war es Paul Taylor, für den er eine ausgedehnte Solo-Variation schuf. Doch schon bald löste Balanchine den Verbund zwischen Grahams und seinen „Episodes“ und damit auch die Taylor-Variation wieder aus seinem Stück heraus. Erst 1986 entschied sich Paul Taylor – nicht zuletzt, um sein Solo vor der Vergessenheit zu bewahren – zu einer Rekonstruktion, die er mit dem New York City Ballet-Solisten Peter Frame (siehe Foto) erarbeitete. Heute ist nun wiederum Peter Frame für die Einstudierung der Variation mit einem Tänzer aus Martin Schläpfers Ensemble zu Gast, so dass die Ballett am RheinAufführungen der „Episodes“ zu den raren Gelegenheiten zählen, in denen Balanchines gesamte Choreographie zu erleben sein wird. Ab 17. Januar 2014 im Ballettabend b.18 im Theater Duisburg! ——

Kinder bis 14 Jahre erhalten 25% Ermäßigung


Impressum H e r au s g e b e r Deutsche Oper am Rhein Theatergemeinschaft Düsseldorf Duisburg gGmbH G e n e r a l i n t e n da n t Prof. Christoph Meyer Geschäf tsführender Direk tor Jochen Grote R e da k t i o n & T e x t e Martin Baltscheit (Gastautor), Dr. Hella Bartnig, Heide Koch, Dr. Bernhard F. Loges, Dr. Constanze Müller, Anne do Paço, Katrin Schmidt

Bevor sich der Vorhang öffnet: Werkstatt-Veranstaltungen

A n z e i g e n b e t r e uu n g Stefani Schmoll VER A NT W ORTLICH

Wer in eine Werkstatt geht, möchte für gewöhnlich etwas anfertigen oder reparieren lassen und zahlt dafür häufig viel Geld. Gänzlich kostenlos ist der Besuch einer Opern- oder Ballettwerkstatt der Deutschen Oper am Rhein, aus der man trotzdem sehr viel mitnimmt.

Heide Koch Fotos Susanne Diesner (Seite 10 / 11, 30 (AUDI)); Paul Esser (Seite 24, 25, 30 (WGZ); Iko Freese / drama-

Es sind vor allem erste Eindrücke über eine neue Opern- oder Ballettproduktion, die erst noch Premiere haben wird. Die Werkstattveranstaltungen bieten Gelegenheit, Kapellmeister, Regisseure, Choreographen, Bühnen- und Kostümbildner oder andere künstlerisch Beteiligte in einem Podiumsgespräch kennen zu lernen. Sie geben Auskunft über ihre Ideen, ihre Inspiration, historische wie ästhetische Hintergründe eines Stückes und darüber, wie sie es hören und lesen und sich erarbeiten. Bei den Ballettwerkstätten lässt Ballettdirektor Martin Schläpfer es sich nie nehmen, den neuen Abend persönlich zu präsentieren, seine Arbeit oder die der Gastchoreographen vorzustellen oder die eine oder andere Lektion über Tanzstile, über die Charakteristika eines Bewegungsvokabulars, über Tanztraditionen und ihre Nachwirkung einzuflechten. So entsteht Nähe zu seiner Arbeit, die er als einen fortwährenden, wachsenden und in gleichem Maß auch suchenden Prozess verstanden wissen möchte. Beim anschließenden Probenbesuch wird dem Werkstatt-Besucher kein künstlerisches Fertigprodukt präsentiert: Es fehlen die Kostüme, die Dekorationen sind noch nicht ausgeleuchtet, man vermisst die deutschen Übertitel und manchmal beginnt die Probe mitten im Stück anstatt bei der Ouvertüre. Es kann Unterbrechungen geben, weil musikalische Details noch nicht stimmen oder weil im technischen Ablauf auf der Bühne Probleme eingetreten sind. All das gehört zur Besonderheit einer Werkstattveranstaltung – denn wo sonst kann man er­ leben, wie eine musikalische Phrase präziser wird, ein Klang deutlicher Kontur erhält, wie Sänger und Musiker feinnervig aufeinander reagieren und wie viel konzentrierte Detailarbeit nötig ist, um höchste künstlerische Qualität zu erzielen.

berlin.de (Titel; Seite 4 / 5, 7); Andreas Jung (Seite 15 (Baltscheit)); Hans Jörg Michel (Seite 3, 13, 34); Dr. Constanze Müller (Seite 19); Patricia Niven (Seite 20, 21, 22, 23); Klaudia Taday (Seite 29, 32 (Gutscheine); Gert Weigelt (Seite 18, 30 („Forel­ lenquintett“), 31); Z. V. g. (Seite 6, 33) Zeichnungen Tatjana Ivschina (Seite 14 / 15, 16) Urheber, die nicht zu erreichen waren, werden zwecks nachträglichem Rechtsabgleich um Nachricht gebeten. C o r p o r at e D e s i g n u n d G e s ta lt u n g Markwald Neusitzer Identity / www.mnidentity.de L i t h o g r ap h i e u n d D r u c k WAZ-Druck, Duisburg Redaktionsschluss 29. November 2013, Änderungen vorbehalten!

Wer derart „unterrichtet“ in die Premiere oder eine Vorstellung geht, ist nicht nur besser informiert, er wird die Aufführung intensiver und nachhaltiger genießen können und sich die Termine für die nächsten Werkstattveranstaltungen vielleicht schon notiert haben. ——

Sponsor der Deutschen Oper am Rhein und des Balletts am Rhein

D i e n ä c h s t e n „W e r k s tat t “-T e r m i n e – EI n t r i t t F r e i Ba l l e t t w e r k s tat t: b .18

Op e r n w e r k s tat t: L e n o zz e d i F i ga r o

(ohne öffentliches Training)

Sa 25.01.2014, 9.30 Uhr ↗ Opernhaus Düsseldorf Offizieller Automobilpartner

Fr 10.01.2014, 18.00 Uhr ↗ Theater Duisburg Op e r n w e r k s tat t: La t r av i ata Op e r n w e r k s tat t: L o h e n g r i n

Mo 17.02.2014, 18.00 Uhr ↗ Opernhaus Düsseldorf

Di 14.01.2014, 16.00 Uhr ↗ Opernhaus Düsseldorf Di 20.05.2014, 18.00 Uhr ↗ Theater Duisburg

Kulturpartner

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W o au s M o d e u n d L i f e s t y L e e t Wa s g a n z B es o n d e r e s W i r d: e n t d e c k e n s i e au s g e s u c h t e M a r k e n u n d d es i g n e r , d i e g r ö s s t e da M e n s c h u h - a B t e i Lu n g i n n r W, e i n e e xq u i s i t e Pa r f ü M e r i e , d i e s a n s i B a r By B r e u n i n g e r u n d einen service, der keine W ü n s c h e o f f e n L ä s s t. Breuninger . D e r n e u e D e pa r t m e n t S t o r e f ü r D ü S S e l D o r f.

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