KLASSIKER SEHEN FILME VERSTEHEN
I. VOR DEM SCREENING
! TECHNICOLOR Die Firma Technicolor Motion Picture Corporation arbeitete bereits 1915 an ersten Verfahren zur Herstellung von Farbfilmen. Ein erstes zweifarbiges System (Rot und Grün), das noch nicht das volle Farbspektrum abdeckt, wurde 1932 von der 3-Streifen-Kamera (Rot, Grün und Blau) abgelöst. Sie filterte das Licht durch ein Prisma auf drei Schwarz-Weiß-Filmbänder, die aufeinandergelegt ein farbiges Negativ bildeten. Als Ergebnis erhielt man besonders leuchtende, gesättigte Farben, die vor allem in Musicals, Märchenverfilmungen und Aben teuerfilmen zur Anwendung kamen. Klassiker wie THE WIZARD OF OZ (DER ZAUBERER VON OZ, USA 1939, R: Victor Fleming, Richard Thorpe) und SINGIN’ IN THE RAIN (DU SOLLST MEIN GLÜCKSSTERN SEIN, USA 1952, R: Stanley Donen, Gene Kelly) prägten über Jahrzehnte den Hollywood-Stil. Die Konkurrenten Agfacolor aus Deutschland sowie Eastmancolor arbeiteten mit chemischen Verfahren auf einem einzigen Filmstreifen. Heute erfolgt die Farbgebung weltweit digital.
THEMENSCHWERPUNKTE: GESCHICHTE UND TECHNIK DER ANIMATION Zu jedem der ausgewählten Filme bietet dieses Programm biografische Informationen zu den Film schaffenden. Die Regisseurin Lotte Reiniger sowie die Produzenten Alexander Korda und Walt Disney – als nicht unumstrittener Übervater der Animation – werden gesondert vorgestellt. Der entstehungs geschichtliche Kontext und die spezifische Machart und Stilistik des jeweiligen Films stehen bei der anschließenden Analyse im Vordergrund. Thematisch lohnt ein kurzer Blick auf die Darstellung des Orients und deren Wandel im Lauf mehrerer Jahrzehnte. Auf die Rolle der Musik und anderer filmgestalterischer Mittel wie die Synchronisierung von Figuren insbesondere in ALADDIN wird ebenso eingegangen. Zuvor erfolgt eine umfangreiche allgemeine Einführung zur Begriffsbestimmung sowie zur Geschichte des Animationsfilms. Dabei stehen weniger inhaltliche als technische Aspekte im Vordergrund. Ist doch der Animationsfilm kein Genre wie Western oder Thriller mit deren immer wiederkehrenden Themen und Motiven, sondern eine Technik – mit schier unendlichen Möglichkeiten der Variation und Innovation, die von Beginn an auch den Realfilm beeinflusst haben. Zur Darstellung der verschiedenen Animations techniken von Zeichen- und Puppentrick bis zur digitalen Computergrafik dienen eigens behandelte Bezugsfilme nicht nur von Walt Disney, sondern auch von zahlreichen europäischen oder asiatischen Filmemacher/innen wie Tim Burton, Nick Park und Hayao Miyazaki mit ihrem je eigenen unverwechsel baren Stil. Im Bereich Geschichte findet sich darüber hinaus ein Überblick über ausgewählte wichtige Trickfilmstudios. Entsprechende Informationen, Fragen und Aufgaben für den Unterricht finden sich in allen drei Teilen des Programms.
ANIMATIONSFILM – TRICKFILM UND FILMTRICK
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