Urban Commons / dérive - Zeitschrift für Stadtforschung, Heft 92-93 (3/2023)

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URBAN COMMONS dérive Zeitschrift für Stadtforschung dérive Okt — Dez 2023 No 92/93 dérive ISSN 1608-8131 11 euro

Regelmäßigen dérive-Leser:innen wird nicht entgangen sein, dass die Demokratisierung der urbanen Gesellschaft eines unserer wichtigsten Anliegen ist. 2017 haben wir ein Schwerpunktheft mit dem schlichten und schönen Titel Demokratie veröffentlicht, 2020 ein Heft zu Demokratischen Räumen, davor, dazwischen und danach weitere Hefte, die sich mit einzelnen Aspekten des Themas beschäftigt haben: Recht auf Stadt, Strategien des Wandels, Protest, Nachbarschaft, Pariser Commune, Stadt selber machen … Auch in der vorliegenden Doppel-Ausgabe von dérive mit dem Titel Urban Commons spielen Demokratie und Demokratisierung eine gewichtige Rolle. Seit Elinor Ostroms 2009 mit dem Nobelpreis gekrönten, grundlegenden Forschungsarbeiten zu gemeinschaftlichem Eigentum hat sich auf dem Gebiet einiges getan. CommonsTheoretiker:innen wie Praktiker:innen betonen die unabdingbare Verknüpfung zwischen genutzter materieller Ressource und dem ›Commoning‹, also dem kollektiven Herstellen, Aushandeln, Verwalten und Erhalten derselben durch die Nutzer:innen als zentrales Wesensmerkmal von Gemeingütern. Eben diese soziale Praxis beschreiben Bertie Russell und Keir Milburn in ihrem Text für diesen Schwerpunkt als »Training in Demokratie«, denn die Schaffung von Commons ist eine großartige Möglichkeit, sich niederschwellig (und implizit politisch) zu engagieren und Handlungsfähigkeit im eigenen Alltag zu erleben. Das eigene Alltagswissen, Wünsche und Anliegen sowie die in jedem Menschen schlummernden vielfachen Expertisen, finden in Commons-Projekten einen fruchtbaren Boden. Commons schaffen soziale Beziehungen und eröffnen Lernfelder für Demokratie und gegenseitige Toleranz. Ganz egal, ob es sich nun um Räume für soziale oder kulturelle Nutzungen handelt, wie sie in mehreren Kurzportraits in diesem Heft exemplarisch versammelt sind, oder um die Gestaltung des eigenen Lebensumfelds, um gemeinsame Aktivitäten für die Nachbarschaft, die Freude bringen und die Lebensqualität verbessern.

»Democracy must always be a community to come, always constituted by our ongoing struggle to manage our affairs for ourselves«, hat Mark Purcell in dérive einmal geschrieben und damit – ohne direkt darauf Bezug zu nehmen – ganz gut dargelegt, warum es auch bei Commons und Commoning geht. Die schrittweise Ausweitung von CommonsStrukturen in den Städten eröffnet eine real-utopische Möglichkeit für eine demokratischere und gerechtere Stadt. Sie verwandelt vertikale Macht in horizontale Strukturen, schafft Teilhabe und Selbstbestimmung, und erzeugt mit dem Wissen der Vielen tragfähige Lösung für die umfassenden Fragen, die sich als ökologische, soziale und ökonomische Krisen heute stellen.

Um Commons zum Erblühen zu bringen, bedürfen sie eigener Rahmenbedingungen, die den Staat in die Verantwor-

tung nehmen. Keinesfalls können die Verantwortlichkeiten der öffentlichen Hand unter dem Euphemismus »Eigenverantwortung« an die Bürger:innen ausgelagert werden, ohne die ökonomischen und rechtlichen Voraussetzungen für Commoning zu schaffen, wie es neoliberale Governance-Modelle gerne vorsehen. Vielmehr ist eine Haltung des ›Ermöglichens‹ und der Kooperation gefragt, in der Ideen und Engagement der Bürger:innen fürs Gemeinwohl begrüßt werden und ihre autonome Umsetzung durch klare Rahmenbedingungen positiv unterstützt wird, um die großen urbanen Aufgaben gemeinsam zu stemmen.

Diese notwendigen Vereinbarungen, die eine kollektive, gemeinwohlorientierte, demokratische und klimagerechte Nutzung und Verwaltung urbaner Gemeingüter erlauben und befördern, werden in immer mehr Städten durch sogenannte Public-Common Partnerships (PCPs) geregelt. Durch sie soll Kooperation auf Augenhöhe ermöglicht werden, die garantiert, dass der urbane Reichtum allen zu Gute kommt, anstatt den Profit in Public-Private Partnerships (PPP) an wenige umzuverteilen. Vorlage f ür viele dieser Vereinbarungen ist Bologna, wo bereits 2014 ein Rahmenwerk für die Zusammenarbeit zwischen Kommune und Bürger:innen für die Schaffung und Verwaltung von urbanen Commons in Kraft getreten ist. Commons-Vereinbarungen existieren international für kleinteilige, soziale und kulturelle Infrastruktur ebenso wie für den öffentlichen Raum, die Energie- und WasserVersorgung oder die Schaffung von Wohnraum. Ihre Erforschung in Theorie und Praxis läuft auf Hochtouren und die Erkenntnisse aus der Praxis fließen laufend in die Adaptierung von Governance-Modellen ein.

Wie jedes Jahr fungiert die Herbstausgabe von d érive auch als Reader für das urbanize! Festival, das 2023 vom 3. bis 8. Oktober in Wien stattfindet. Mit Reality Check: Urban Commons lädt urbanize! zur Erkundung der Welt urbaner Gemeingüter und ihrer international bereits gelebten Praxis. Das Festival will einen Br ückenschlag zwischen dem Diskurs und der Alltagsrealität in den Städten ermöglichen, die angesichts der drängenden Klimafrage und der fortschreitenden Privatisierung von Raum und Gesellschaft neue, gemeinschaftlich verwaltete Frei-, Denk- und Bewegungsräume benötigen. Als Reality Check präsentiert das Festival konkrete Ansätze für die Etablierung von Commons-Strukturen und Modelle fü r gemeinwohlorientierte PCPs. Einige der Autor:innen des Heftes sind auch Gäste des Festivals, womit die Möglichkeit besteht, an der urbanize! Festivalbar direkt mit ihnen zu diskutieren. Die urbanize! Festivalzentrale richtet sich in den Räumlichkeiten der Mensa der ehemaligen Wirtschaftsuniversität ein. Das Gebäude wird von der Initiative Althangrund für 4lle als Commons-Raum betrieben und urbanize! könnte sich keinen passenderen Ort für seinen Reality Check wünschen. Mehr über das Kulturzentrum 4lthangrund und ähnliche Projekte in ganz Europa, sowie zum Status quo der Urban Commons gibt es in diesem Heft und beim urbanize! Festival – live und im Livestream.

Good Read und Commons’ vorbei, Christoph Laimer, Elke Rauth

01
Editorial

»Die Verbreitung von demokratischen Erfahrungen, Kenntnissen

und Fähigkeiten wird vom CommonsSektor ausgehen und dazu beitragen, die Bedingungen für eine radikale Demokratisierung der Gesellschaft insgesamt zu schaffen.«

Bertie Russell und Keir Milburn, S. 22

ANGEBOT: ABONNEMENT + BUCH*

8 Ausgaben (2 Jahre) dérive um 70,–/94,– Euro (Österr./Europa) inkl. ein Exemplar von:

Christopher Schmidt

Vergesellschaftung, Sozialisierung, Gemeinwirtschaft.

Transformationspfade in eine andere Gesellschaft

Münster:

Westfälisches Dampfboot, 2023

182 Seiten, 25,70 Euro

Bestellungen an: bestellung@derive.at

*Solange der Vorrat reicht

02 dérive No92 / 93 — URBAN COMMONS
www.derive.at Zeitschrift für Stadtforschung

Editorial

Christoph Laimer, Elke Rauth

04—05

Einführung

Elke Rauth, Christoph Laimer

Schwerpunkt

06—11

Für eine GESCHICHTE der vergemeinschafteten Stadt DAGMAR PELGER

12—15

Die KÜCHE aus dem HAUS holen ANNA PUIGJANER

16

URBAN COMMONS GOOD PRACTICE 4lthangrund für Alle

17—23

Public-Common PARTNERSHIPS, AUTOGESTION und das RECHT auf Stadt BERTIE RUSSELL, KEIR MILBURN

24

URBAN COMMONS GOOD PRACTICE

Pogon

25—32

Öffentlichen RAUM als Commons zurückgewinnen STAVROS STAVRIDES

33—36

Touch Ground Theresa Schütz

37

URBAN COMMONS GOOD PRACTICE KC Magacin

38—42

Financing NON-SPECULATIVE properties LEVENTE POLYÁK, DANIELA PATTI, JORGE MOSQUERA

43

URBAN COMMONS GOOD PRACTICE La Invisible

44—50

TURINS Commons Richtlinien. Neoliberale Stadt oder Rückgrat der Commoners?

MARIA FRANCESCA DE TULLIO, VIOLANTE TORRE

51

URBAN COMMONS GOOD PRACTICE l’asilo

Kunstinsert

52—56

Neighbours & Citizens

Apolonija Šušteršič

57—60

Der WIENER WESTBAHNPARK als grünes GEMEINGUT

ANDRE KRAMMER, ELKE RAUTH, WESTBAHNPARK.JETZT

61 URBAN COMMONS GOOD PRACTICE

Grätzloase

62—64

DASEIN: Wie öffentliche Büchereien trotzdem zur städtischen Daseinsvorsorge beitragen

ALEXA FÄRBER, MARION HAMM

65 URBAN COMMONS GOOD PRACTICE MayDay Rooms

66—72

Die Stadt als COMMONS

SHEILA FOSTER, CHRISTIAN IAIONE

Besprechungen 73—81

Commons und die Frage der VerhältnisseS.73

Die Commune als Fest S.74

Traum von einem Holzschiff S. 75 My book is a Dreamhouse S. 76 Rezeptideen fürs Gemeinwohl S. 77

Es ist Zeit, Verantwortung zu übernehmen! S. 79

Kunst für Alle S. 80 Ungezähmte urbane Körperlichkeit –

»I am Your Fun« S. 81

88 IMPRESSUM

03
01
Inhalt

Urban Commons FENSTER in eine mögliche Zukunft

Das Konzept der Commons hat sich von urbanen Nischen zu kommunalen Public-Common Partnerships entwickelt. Das vorliegende Heft versucht einen Reality Check zum Status quo.

Neapel ist eine jener Städte, die mittels Public-Common Partnerships die Entstehung von zahlreichen urbanen Commons ermöglichen, wenn auch weiterhin gilt: La Lotta é Comune, wie das Kulturzentrum l’asilo deutlich macht.

Foto — l’asilo Naples

Längst ist klar, dass die umfassende soziale, ökologische und ökonomische Transformation, die zur Rettung unserer Städte (und unserer Welt) notwendig ist, ohne ›die Vielen‹, ohne einen gemeinsamen, gesellschaftlichen Konsens und ohne ein hohes Maß an gemeinsamen Handlungen und gesamtgesellschaftlich getragenen Lösungen nicht gelingen wird. Wir brauchen also dringend ein mehr an Demokratie und eine umfassende, tiefgreifende Demokratisierung aller gesellschaftlicher Bereiche. Die Stadt ist dafür das perfekte Feld, weil sie als Einheit klein genug ist, um Veränderung voranzutreiben, zu erproben und implementieren, und groß genug, um diesen Veränderungen Wirkung zu verleihen. Einer dieser Ansätze für die Ausweitung demokratischer Räume und zukunftsweisender Formen der Zusammenarbeit zwischen Politik, Verwaltung und Bürger:innen ist das Konzept der Urban Commons, dem wir sowohl diese Ausgabe von dérive, als auch das urbanize! Festival 2023 widmen.

Über Commons wird in der Stadtforschung und darüber hinaus seit etlichen Jahren intensiv geforscht und diskutiert. Angestoßen wurde die breitere Auseinandersetzung durch Innovationen im IT-Bereich, darunter die weithin bekannten Projekte Linux oder Wikipedia. Ein weiterer deutlicher Schub für die Erforschung und Erprobung der Commons erfolgte 2009 mit der Verleihung des Wirtschaftsnobelpreises an Elinor Ostrom für ihre Forschungsarbeiten zur Nutzung und Verwaltung von gemeinschaftlichem Eigentum. Seither ist die Entwicklung viele Schritte weiter gegangen und bei konkreten Maßnahmen und Aktivitäten auf stadtpolitischer Ebene angelangt, die Urban Commons in vielen Städten durch Governance-Vereinbarungen zum Leben erwecken. In diesem Zusammenhang sei besonders auf die 2014 implementierte Regulation on Collaboration Between Citizens and the City for the Care and Regeneration of Urban Commons durch die Stadt Bologna verwiesen, die als Vorlage für viele Vereinbarungen in italienischen Städten und darüber hinaus dient. Eine dieser Städte ist Turin. Maria Francesca De Tullio und Violante Torre haben sich intensiv mit Commons in Turin auseinandergesetzt und die Geschehnisse mit kritischem Blick verfolgt. Dabei wird klar, wie hart gerungen werden muss, damit ›Urban Commons‹ nicht zum Etikett verkommt, hinter dem Privatisierungen verschleiert und traditionelle Machstrukturen prolongiert werden.

Bereits vor 15 Jahren stellte die Architekturtheoretikerin Christa Kamleithner mit dem Schwerpunktheft dérive N°31: Gouvernementalität1 die wichtige Frage, ob sich Städte unter dem Mantel der Kooperation und Beteiligung von zivilgesellschaftlichen Initiativen einfach ihrer Aufgaben entledigen. Das neoliberale Dogma vom ›schlanken Staat‹, kombiniert mit dem Slogan des ›aktivierenden Staates‹, der als Abkehr vom sozialen Wohlfahrtsstaat verstanden wurde, geisterte allerorts durch die Welt. Auch im Kontext der aktuellen Forschung zu Urban Commons taucht der ›enabling state‹ also der ›ermöglichende

04 dérive No92 / 93 — URBAN COMMONS CHRISTOPH LAIMER, ELKE RAUTH

Die KÜCHE aus dem HAUS holen

Der Akt, die Küche aus dem Haus zu entfernen, hat etwas Provokantes und zugleich Aufschlussreiches. Die verbreitete soziale Ablehnung, die diese Aktion oft hervorruft, ermöglicht es uns, die tiefe Zuneigung und die Vorstellungen zu verstehen, die dieser häusliche Raum erweckt. Ideologisch gesehen hat die Küche eine wichtige Rolle bei der historischen Definition der Idee von Heim und Familie und in der Folge bei der Schaffung von geschlechtsspezifischen Beziehungen im häuslichen Bereich gespielt. In diesem Sinne hat sich das Bild der Küche als eines Raumes herausgebildet, in dem Frauen die Verantwortung für die häusliche Arbeit allein übernehmen konnten, dank Faktoren wie einer zweckmäßigen Gestaltung und einer angemessenen Vereinbarung inmitten eines auf Fürsorge basierenden Systems, das eher auf sozialem Wert als auf wirtschaftlichem Gewinn beruht.

12 dérive No92 / 93 — URBAN COMMONS ANNA PUIGJANER Selbstermächti g un g, Kochen , Feminismus , Commonin g, Peru , Wohnraum , Öffentlichkeit , Privatheit , Governance
Urbane Küche in einem privaten Haus in der Nachbarschaft El Augustino, Lima; Foto — Anna Puigjaner, 2019

4lthangrund für Alle

Stadt Wien

Typ Kulturzentrum

Seit 2018

Größe über 1500 m², 30 Gruppen

Website www.4lthangrund.jetzt

Wer ist beteiligt

Verschiedene zivilgesellschaftliche, Kultur-, Kunst-, Sozial- und Aktivist:inneninitiativen, die den Raum regelmäßig nutzen, Besucher:innen der Veranstaltungen, Bewohner:innen des Viertels und der Stadt sowie Personen aus anderen Regionen, Arbeiter:innen und Organisator:innen

Finanzierung

Spenden, Projektförderungen

Eigentümer:in

öffentliches Eigentum, Bundesimmobiliengesellschaft

Rechtlicher Status

legal, gemeinnütziger Verein

Organisationsmodell/Entscheidungsfindung

regelmäßige Treffen der Gruppe

4lthangrund, offene Mitmach- und Kennenlerntreffen, Arbeitsgruppenstruktur mit Raumverwaltung und Workers und Awareness AG, (teilweise) öffentliche Treffen der verschiedenen

Gruppen, die den Raum nutzen, Entscheidungsfindung im Konsens, regelmäßige Gruppentreffen mit Delegierten, zweimal jährliche Vollversammlung

Vorübergehend / dauerhaft

Dauerhaftes Kulturzentrum in einer aktuell temporären Nutzungsvereinbarung (Verträge bis Ende 2025)

4lthangrund bietet Raum für verschiedene Initiativen. Gemeinsam schaffen wir Raum für zivilgesellschaftliche, kulturelle, künstlerische, soziale und aktivistische Anliegen. Wir setzen uns für eine vielfältige, offene, kultur-sozial-pädagogische und vor allem niederschwellig zugängliche sowie nichtkommerzielle Nutzung ein. Unser Name greift die Forderung ›Stadt für Alle‹ auf und durch die kontinuierliche Arbeit der letzten Jahre sind wir zu einer festen Größe im 9. Bezirk und in der Nachbarschaft geworden. Mit unseren drei Veranstaltungsorten – der Alten Mensa, der Wolke und der Hütte – können wir ein abwechslungsreiches Programm organisieren. Als Kulturzentrum bieten wir auch zahlreichen Gruppen eine konkrete Perspektive für solidarische Raumnutzung: Büros, Gemeinschaftsbereiche für Meetings und Veranstaltungen. Wir sind ein kollektiv organisierter gemeinnütziger Verein, der sich zum Ziel gesetzt hat, kulturelle, soziale, nachbarschaftliche und solidarische Aktivitäten im Bezirk zu ermöglichen und Selbstorganisation zu fördern. Um unsere Veranstaltungen für möglichst viele Menschen zugänglich zu machen, sind alle Veranstaltungen kostenlos. Oft konzentrieren wir uns auf sozial marginalisierte Positionen und tragen so zu einer urbanen Gesellschaft bei, in der wir nicht nur ›Althangrund für alle‹ sagen, sondern ›Wien für alle‹. Das Kulturzentrum 4lthangrund ist der Ort, an dem eine solche solidarische Perspektive auf die Stadt ausprobiert und bereits gelebt wird. Das geschieht auf spielerische Weise, manchmal aber auch sehr ernsthaft und immer ist es eine sehr anstrengende und anspruchsvolle Tätigkeit.

Das Kulturzentrum befindet sich in der Alten Mensa der ehemaligen Wirtschaftsuniversität. Der große Raum, den wir seit Juni 2022 haben, gibt uns die Möglichkeit, verschiedene Projekte und Veranstaltungen umzusetzen.

Unzählige künstlerische Gruppen, Kollektive und politische Initiativen treffen sich hier und nutzen die lokale Infrastruktur. Die damit verbundene Infrastruktur- und Koordinationsarbeit ist seitdem eine der Hauptaktivitäten des Kollektivs geworden.

Unser Programm umfasst Veranstaltungen von Gruppen, die die Räume regelmäßig nutzen, sowie Initiativen, die eine Veranstaltung in der Mensa durchführen möchten. Mehr als 70 Prozent des Programms werden künstlerisch von Frauen, queeren, trans, inter* und nicht-binären Personen umgesetzt. Dabei achten wir darauf, in erster Linie jene Perspektiven zu berücksichtigen, die sich in sozialen Nischen-Diskursen bewegen. Gemeinschaftsgärten, Lebensmittelkooperativen, Nachbarschaftscafés, Workshops, Frühlings- und Herbstfeste und verschiedene Formate, die direkt mit der Nachbarschaft interagieren, sind integrale Bestandteile des Programms. Es geht um ein niederschwelliges und offenes Programm, das Teilhabe ermöglicht und eigene Ideen einbringen lässt. Das Nachbarschaftsprogramm verankert das Kulturzentrum im Bezirk und öffnet es für alle, die in der Gegend leben. In der Nacht bieten wir auch Raum für Clubkultur mit Musikveranstaltungen und DJ-Sets sowie Soli-Partys.

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URBAN COMMONS GOOD PRACTICE — 4lthan g rund für Alle U RBAN
(c) 4lthangrund für Alle
COMMON S G DOO RP ECITCA

Public-Common PARTNERSHIPS, AUTOGESTION und das RECHT auf Stadt

Die zeitgenössische Politik ist geprägt von einer Kluft zwischen dem Notwendigen und dem Möglichen. Das Notwendige wird durch die Abhängigkeit der menschlichen Zivilisation von dem, was Rockström et al. (2009) als erd-systemische Prozesse bezeichnen, bedingt. Die besten wissenschaftlichen Schätzungen über die Kippunkte, an denen diese Prozesse ihre stabilen Zustände verlassen werden, können dann in das, was als »sicherer Handlungsraum für die Menschheit« gesehen werden kann, übertragen werden. Für die Menschheit ist es notwendig, ihre sozialen, wirtschaftlichen und technischen Systeme so zu verändern, dass sie in diesen Raum passen. Raworth (2017) hat

dieses Schema sinnvoll ergänzt, indem er aus der UN-Menschenrechtskonvention »soziale Grenzen« abgeleitet hat, die zusammen mit den von Rockström kartierten natürlichen Grenzen »einen sicheren und gerechten Handlungsraum für die Menschheit« ergeben. Die Komplikation für die politische Strategie besteht jedoch darin, dass das Ausmaß der mit diesen Plänen verbundenen Transformation in umgekehrtem Verhältnis zu der Zeitspanne steht, in der die Umgestaltung umgesetzt werden muss. So hat beispielsweise im Jahr 2000 das vergleichsweise langsame Tempo der damals möglichen Veränderungen, um die Kohlenstoffemissionen auf Null zu reduzieren,

17 BERTIE RUSSELL, KEIR MILBURN
Auto g estion , Recht auf Stadt , Public-Common Partnershi p, Demokratie , Commons , Betriebsführun g, Gemeinnützi g keit
Der Seven Sisters Indoor Market in Tottenham, London, für dessen Existenz viele Jahre gekämpft wurde, könnte Teil einer Public-Common Partnership werden; Foto — Hjuk (CC BY-SA 3.0) Bertie Russell , Keir Milburn Public-Common PARTNERSHIPS , AUTOGESTION und das RECHT auf Stadt

U RBAN COMMON S G DOO RP ECITCA

Pogon

City Zagreb

Type Cultural center

Since 2008

Size 937,57 m2 (Pogon Jedinstvo)

Website www.pogon.hr

Who is involved?

Zagreb based independent cultural organisations, initiatives, artists, non-formal groups and individuals can organise a program in the venue. Around 30 organizations/groups/individuals are involved, with 5000 to 8000 visitors yearly.

Funding City of Zagreb as well as Ministry of Culture and Media of the Republic of Croatia, Creative Europe and other funders on project basis.

Ownership public, City of Zagreb

Legal status

Public cultural institution

Organizational model / decision making

Co-founded and co-managed by the City of Zagreb and the alliance of Zagreb based NGOs Operacija Grad.

Temporary / Permanent

In this finite world nothing is permanent, but we could call Pogon long-term

Number of users between 60-70 NGOs, artistic organisations, artists, initiatives and individuals

Pogon is the home of independent culture on the northern coast of the Sava, which provides its premises and technical equipment to associations, art organizations and informal groups free of charge.

If you have an idea or a program in the field of contemporary art or some youth activity, you can feel at home in Pogon. In addition to the multifunctional space, you will also have access to Pogon’s various resources to help you implement your idea, program or activity. The users of Pogon mostly come from the fields of contemporary art, culture, and educational programs for young people and civil society at large.

Or simply put – every year we help to implement over one hundred different events in all spheres of culture and art (exhibitions, theatre and dance performances, new circus performances, concerts, lectures, public forums, workshops and seminars, the list is not exhaustive) and host 150 workshops and seminars, as well as rehearsals, productions, art residencies, meetings, and much more.

Many famous faces from both the local and international scene visit us, but even more important to us are the many young artists who are yet to be recognized – we feel proud when we can help them achieve this. In cooperation with our users, we also carry out activities aimed at audience development. And since we do not want to be at home all the time, we are also involved in various projects of international cultural cooperation that contribute to a stronger connection between local and foreign artists.

Pogon is located in the former Jedinstvo pump factory, in Trnjanski nasip by the Sava River, which is the oldest part of Trnje. On the one

hand, this neighbourhood has a rich history of unrealized urban plans, while for many Zagreb residents it represents »Zagreb as it once was«. The factory was closed and abandoned in 1990, and over the years it began to be used for cultural and artistic events. Today it is used by Pogon, the Association for the Development of Culture, URK (Mocˇvara Club), and the House of Extreme Music Theatre (DB Indoš). For many years, it has been an important place for independent culture in the city of Zagreb. Through cultural and artistic programs, Pogon contributes to the further development of this neighbourhood, trying to be both a good neighbour and host to the residents of Staro Trnje.

Pogon was created as a direct result of the advocacy and activism of organizations of the independent cultural scene in Zagreb, which demanded a solution to the problem of insufficient infrastructure (primarily space). Pogon functions as a cultural institution founded on the model of civil-public partnership. In late 2008, it was jointly founded by the two institutions that also manage it: the City of Zagreb and the alliance of Zagreb based NGOs Operacija Grad. This institutional format enables long-term sustainability: the role of the City of Zagreb is to provide space and funds for the basic functioning of Pogon, while the production of the program is financed by the beneficiary organizations, i.e. Pogon’s partner.

24 URBAN COMMONS GOOD PRACTICE — Po g on
(c) Nina Durdevic

Öffentlichen RAUM als Commons zurückgewinnen

Von lateinamerikanischen

Bewegungen lernen

Im westlichen Denken gibt es eine lange Tradition, die den öffentlichen Raum mit der Entwicklung der Demokratie und den Errungenschaften der bürgerlichen Gesellschaft verbindet. Für diese Denkweise ist der institutionelle Status des öffentlichen Raums ein Schlüsselelement, insbesondere die Art und Weise, wie Zugangsrechte und ordnungspolitische Maßnahmen in Gesetzen verankert und als normierende Verhaltensweisen verfestigt werden.

Im Fall des besetzten IMPA (Industrias Metalúrgicas y Plásticas Argentina) hat die Öffnung der reichlich vorhandenen Fabrikräume für die Nachbarschaft und die Stadt sehr wichtige Common Spaces hervorgebracht. Foto − Gobonobo (CC BY-SA 3.0)

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STAVROS STAVRIDES
Stavros
Stavrides — Öffentlichen RAUM als Commons zurückgewinnen
Gemeinschaft , Commonin g, Commons , Lateinamerika , Koo p eration , Selbstverwaltun g, Demokratie , Soziale Bewe g un g en , Za p atist:innen , öffentlicher Raum

Financing NON-SPECULATIVE properties

Ownership, governance and the economy of commons

on urban development processes and the degeneration of welfare state policies and services led to an increasing distrust between citizens and the public administration with many social groups losing trust in publicly managed resources, including spaces and properties. The notion of the commons began to re-emerge in the past decade to address this trust problem, as an attempt to bypass the dichotomy of the private and public spheres and highlight the importance of community benefits for public services and policies.

Secondly, the commons has become an important tool or policy framework for public authorities – especially municipalities – to engage with bottom-up initiatives that run community spaces and services. As opposed to entirely outsourcing responsibilities in the spirit of David Cameron’s Big Society concept in the UK (Smith & Jones 2015), the commons framework allows municipalities to co-manage resources and share responsibilities with citizen groups and communities (Foster & Iaione 2022).

The notion of the commons, referring to a sphere of goods and resources distinct from the private and public spheres, has enjoyed a true revival throughout the world in the past years and has been widely used in a variety of contexts. While it has become a common denominator among different activist fields, the concept of the commons has also found its way into policy discussions and the institutional vocabulary.

Firstly, the commons as a principle has become a key reference for marginalised (and less marginalised) social groups that had been pushed out of their neighbourhoods or land because of raising prices, property speculation or mass privatisation. The loosening control of public administrations

Thirdly, the commons has also become a buzzword, opening the doors of institutions and funders. The elasticity of the notion of the commons that can include all kinds of community venues and public spaces as well as various types of solidarity services, has allowed for the instrumentalisation and eventually, cultural reappropriation of the concept (Caciagli & Milan 2021). In the meanwhile, the institutionalisation of the commons idea, from activist groups, universities and research organisations to municipalities, government bodies and EU institutions has paved the way to a broader acceptance of the commons idea, with the promise of slowly shifting the focus of European cities and city networks from neoliberal policies to more inclusive and cooperative frameworks.

As a result of this heterogeneity of contexts where the notion of the commons is used, there is currently no clear defi-

38 dérive No92 / 93 — URBAN COMMONS Finanzierun g, Commons , Ei g entum , Communit y Land Trust , Commonin g, Governance , Gemeinschaftsei g entum LEVENTE POLYÁK,
DANIELA PATTI, JORGE MOSQUERA
Lazareti is a former quarantine facility in Dubrovnik, where a great variety of NGOs and social economy initiatives cooperate in running these spaces; Photo — Eutropian

U RBAN COMMON S G DOO RP ECITCA

La Invisible

City Málaga (Spain)

Type Squatted cultural and social centre

Since 2007

Size 2500 m2

Website www.lainvisible.net

Who is involved? 100 commoners / 500 800 users

Funding personal minor donations

Ownership public, City of Málaga

Legal status squatted (without a regular legal status)

Organizational model / decision making assembly every two weeks

Temporary / Permanent permanent

La Casa Invisible is a Social and Cultural Centre for Citizen Management that was born in March 2007 when a wide network of citizens, neighbours and creators decided to fill with life a beautiful building owned by the municipality that was in a state of abandonment. From the beginnings until today, La Invisible has been promoting self-organization, critical thinking and collective invention.

The objectives we set ourselves at the time were clear:

− Stimulate processes of social self-organisation that strengthen networks and social movements working for social justice.

− Create a laboratory of cultural experimentation led by local creators and based on criteria of cooperation, collaborative production and free culture.

− Promote training courses in different fields (social sciences, politics, technology, art and creation, etc.) that foster critical thinking, citizen empowerment, social creativity and collective action.

− Experiment with models of citizen management of facilities and common goods that promote a democratic radicalisation based on equity and the direct participation of neighbours and citizens in the design, elaboration and management of public policies.

La Casa Invisible does not receive subsidies from private companies or public institutions. The economic support of the project is the voluntary and cooperative work of those who participate in it, as well as periodic donations from individuals. The activities based on monetary exchange are exclusively dedicated to the development of the activities and the rehabilitation of the building.

43
URBAN COMMONS GOOD PRACTICE — La Invisible
(c) Kike Espana

TURINS Commons-Richtlinien Neoliberale Stadt oder Rückgrat der Commoners?

Turin ist Schauplatz zahlreicher neoliberaler Trends – postindustrielle urbane Räume, zügellose private Akteur:innen und schrumpfende öffentliche Ressourcen. Sie verkörpert den Fall einer postfordistischen Stadt (Guercio et al. 2004; Bagnasco 2020), da Turin mit Fiat eines der wichtigsten Industrieunternehmen des Landes beherbergt und dies Auswirkungen auf die politische und planerische Entwicklung hatte. Gleichzeitig ist Turin auch eine nützliche Fallstudie »to understand the way the European Union shapes urban co-governance of the commons« (De Nictolis 2019, S. 189). Diese Spannungen sind das Herzstück der Debatte über Urban Commons in Turin.

44 dérive No92 / 93 — URBAN COMMONS Governance , Commons , Austerit y, Turin , Nea p el , Cavallerizza , ,EU Koo p eration , Privatisierun g, Tourismus , Städtewettbewerb MARIA FRANCESCA DE TULLIO, VIOLANTE TORRE
Cavallerizza Reale ist ein Ensemble von Gebäuden im Zentrum Turins, das 1997 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Foto — Assemblea Cavallerizza 14:45

RBAN COMMON S G DOO RP ECITCA

l’asilo

City Napoli (Italy)

Type commons, self-managed space, interdependent cultural centre

Since 2012

Size ~2000 m2

Website www.exasilofilangieri.it

Who is involved?

L’Asilo is an everchanging community. Everyone can participate in the assembly, without previous registration or admission process. People who take care of the space are mostly artists, researchers, social workers, political activists, and/or dwellers of the city. For numbers, see l’Asilo’s website (section ›Diamo i numeri‹).

Funding

L’Asilo never charges binding prices for its use and is based on an ›economy of gifts‹: donations, voluntary contributions (especially during the public events and workshops), and occasionally public and private grants.

Ownership public, City of Napoli

Legal status

This is a new legal tool invented by the community itself and recognised by the city. In extreme synthesis, the city government recognises the self-government of an informal community through public assemblies (see below); at the same time, given the ›civic profitability‹ (i. e. the social, cultural, and political value) of the experience, accepts to be responsible for the accessibility and extraordinary maintenance of the building.

Organizational model and decision making

L’Asilo is an informal community. All the decisions on the use and management of l’Asilo are taken by consensus in an assembly open to everyone, without previous registration or admission process.

Temporary / Permanent

It has no pre-determined time, but also does not consider itself as necessarily permanent. Namely, it is conceived to last as long as the community decides that there is the need to keep it running.

Asilo, former headquarters of the Forum of Cultures, since March 2, 2012 has been occupied by art, cultural and performance workers to claim new cultural policies, more attentive to redistributive principles, art workers’ dignity, and right to the city. Since then, l’Asilo is an open space where a practice of shared and participatory management of a public space dedicated to culture is being consolidated. From the very beginning, the multitude of artists, practitioners, researchers, students, cultural workers and free citizens who occupied and revived with performances, concerts, book presentations, assemblies and seminars what was previously a huge empty space with no identity, home to yet another foundation subject to the exclusive arbitrariness of party-political power, felt the need to counter institutional immobility with a constituent process of self-determination, generating a possible new form of art institutionality based on cooperation, autonomy and independence of culture.

In analogy with the traditional tool of civic uses – the collective use of woods, pastures, and other natural resources – a new legal tool (›urban civic and collective uses‹) has been created, recognising the self-government of a community: a different use of a public good, no longer based on the allocation to a specific private entity, but open to all those subjects working in the field of art, culture and entertainment who, in a participatory and transparent way, through a public assembly, share projects and cohabit the spaces. This is a new legal tool invented by the community itself and recognised by the city. In extreme synthesis, the city government – owner of the building –recognises the self-government of an informal community through public assemblies; at the same time, given the ›civic profitability‹ (i. e. the social, cultural, and political value) of the experience, accepts to be responsible for the accessibility and extraordinary maintenance of the building.

This creative use of law was conceived to create a political and legal precedent able to legitimise the recognition of new experiences, like the ones that compose the Neapolitan network of commons (www. commonsnapoli.org) and the Italian one. Moreover, the network of commons itself aims to promote grassroots democracy accessible to actors marginalised by the traditional political participation, by putting shared mutual aid practices at the centre of a broad city-level institutional experimentation. This experience led to the creation of new institutional bodies, such as an ›Observatory on Commons‹ and a ›Council of Audit on public debt‹.

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(c)
URBAN COMMONS GOOD PRACTICE — l’asilo
L'asilo
U

Apolonija Šušteršič

Neighbours & Citizens / Grannar och medborgare

Neighbours & Citizens ist ein Kunstprojekt im öffentlichen Raum von Gävle, einer Stadt nördlich von Stockholm, das 2015 von Apolonija Šušteršič begonnen wurde und dessen Prozess sich bis heute fortschreibt. Šušteršič wurde beauftragt, ein Projekt auf dem Gelände der neuen Sportarena zu realisieren. Die Künstlerin beschloss, den Ort nicht nur als Treffpunkt für Sportprofis und Sportliebhaber:innen zu betrachten, sondern vielmehr als (sub)urbanes Verbindungselement in einer wachsenden Stadt. Ausgehend von einer Zusammenarbeit mit dem örtlichen Pomologen (Obstkundler) Sylve Rolandsson und drei nahe gelegenen Grundschulen entwickelte sich eine wachsende Gruppe von Bewohner:innen der umliegenden sozialökonomisch recht unterschiedlichen Viertel. In Workshops und während Spaziergängen kam es vielfach zu Diskussionen über die Zukunft des Viertels, über Solidarität, Zusammenarbeit und Fürsorge. Diese waren Ausgangspunkt für die Realisierung von drei Projektideen:

a) Eine Obstwiese mit 21 Apfelbaumsorten, die als Commons für die Menschen in der Umgebung ganzjährig Äpfel anbietet.

b) Eine Sandgrube als Ort für verschiedene Aktivitäten und Nicht-Aktivitäten, die ihren Charakter zwischen Sommer und Winter verändern kann entsprechend der Entscheidungen der Nutzer:innen. (z. B. im Winter als Eislaufplatz)

c) Eine Treffpunkt-Bank (Meeting Bench) mit drei Apfelbäumen, die mit der Sorte jenes riesigen (historischen) Apfelbaums veredelt wurden, der im Rahmen des Baus einer Siedlung leider gefällt wurde. Dieser Apfelbaum gilt als jener mit der »größten Apfelbaumkrone der Welt«. Zum Schutz der drei neuen großen Bäume entwarf die Künstlerin eine runde Bank, die nunmehr als Treffpunkt fungiert. Jedes Jahr am 25. September findet dort die Feier zum ›Apfeltag‹ statt, bei der ursprünglich der Verlust des großen Apfelbaumes betrauert wurde. Der Pomologe Sylve Rolandsson und Apolonija Šušteršič haben seither in der ganzen Welt weitere Apfelbäume gepflanzt und mit der Sorte des legendären Baums aus Gävle veredelt, umd dadurch symbolisch »eine Krone über die ganze Welt zu spannen«. Schließlich wurde mit den drei Schulen und und dem Pomologen eine Apple Agreement verfasst, das verpflichtet, so viele Apfelbäume wie möglich von der Sorte des legendären Baumes wo auch immer zu setzen.

In Zusammenhang mit diesem Projekt hätte Apolonija Šušteršicˇ zuletzt auch ein Projekt in Chemnitz im Rahmen von WE PARAPOM! – Europäische Parade der Apfelbäume (kuratiert von Barbara Holub) realisieren sollen. Leider wurde dieses für die Kulturhauptstadt Chemnitz 2025 geplante zentrale Kunstprojekt im Mai 2023 abgesagt.

Barbara Holub / Paul Rajakovics

Apolonija Šušteršicˇ studierte ursprünglich in Ljubljana Architektur, bevor sie beschloss, als Künstlerin und Forscherin zu arbeiten. Ihre forschungsbasierte Praxis ist demnach situativ und verbindet verschiedene Bereiche der räumlichen Praxis und kritischen Theorie mit Projekten, die die Zusammenarbeit zwischen Menschen oder Gruppen aktivieren. Sie ist Autorin zahlreicher Publikationen und hat ihr Doktoratsstudium in Bildender Kunst an der Universität Lund und der Kunstakademie Malmö absolviert. Sie arbeitet derzeit an verschiedenen Projekten, darunter NJOKOBOK, Oslo und Dakar (2016 — laufend), Becoming Local, Oslo (seit 2020), Neighbour & Citizens Gävle (seit 2015), S uggestion for the (Next) Day, (Art Encounters, 2019), Master Plan for Duamdong, (Gwangju Biennial 2016). Sie lebt, arbeitet und unterrichtet derzeit vorwiegend in Oslo, hat aber immer noch ein Atelier in Ljubljana.

Fotos — Apolonija Šušteršicˇ, Joakim Forsgren, Sylve Rolandsson https://apolonijasustersic.com

52 dérive No92 / 93 — URBAN COMMONS
Kunstinsert

Der WIENER WESTBAHNPARK als grünes GEMEINGUT

Ein Gespräch mit der Initiative Westbahnpark. Jetzt, vertreten durch Hannes Gröblacher, Peter Moser und Peter Sandbichler

Die Errichtung des Westbahnparks am Westbahnhof in Wien bietet eine Jahrhundertchance für Grünraumgerechtigkeit und Klimaanpassung weit über den 15. Bezirk hinaus. Foto — Benedikt Safer

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Gespräch — Der WIENER WESTBAHNPARK als grünes GEMEINGUT ANDRE KRAMMER UND ELKE RAUTH IM GESPRÄCH MIT WESTBAHNPARK.JETZT Grünraum g erechti g keit , Hitzeinseln , Klimaschutz , Westbahn p ark , Stadtentwicklun g, Gemeinwohl

DASEIN: Wie öffentliche Büchereien trotzdem zur städtischen Daseinsvorsorge beitragen

Öffentliche Büchereien gelten als Orte der Bildung, Information und Wissensvermittlung. Doch im Alltag vieler, nicht zuletzt aus Perspektive der Mitarbeiter:innen, erfüllen sie schon lange auch andere Funktionen: Büchereien dienen als Orte des Zusammenkommens, des Lernens, der Begegnung und Beratung. Sie bieten sich als geschützter Aufenthaltsort an, sei es im Winter, um zu wärmen, oder, und diese Rolle wird zunehmend wichtiger werden, im Sommer als kühlender Ort. Diese flexible Orientierung an alltäglichen Bedarfen wird immer wieder erschwert durch staatlichen und kommunalen Spardruck, von dem auch Büchereien als öffentliche Infrastrukturen betroffen sind. Wie und von wem öffentliche Büchereien als sozio-kulturelle Infrastrukturen im städtischen Alltag produziert, ›performt‹ und gepflegt werden, ist Thema des Forschungsprojekts Infrastructuring the Social: Public Libraries and their Transformative Capacity in Austerity Urbanism (ILIT), das Büchereien in Rotterdam, Malmö und Wien untersucht. Die Bücherei als Ort der Teilhabe und damit als ›dritter Ort‹ zählt hier zum Selbstverständnis der Mitarbeiter:innen, ebenso wie ein großes Bewusstsein für die dafür notwendige Care-Arbeit.

Wenn Bibliothekar:innen über ihren Arbeitsplatz sprechen, ist nicht selten die Rede vom ›third place‹. Sie sprechen dann begeistert davon, wie sie es Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen ermöglichen (wollen), diesen Ort alltäglich zu nutzen. Sie betonen die soziale Differenz, die hier versammelt

ist, von sprachlicher, kultureller, religiöser Diversität, die in der Bücherei nicht nur in den zur Verfügung stehenden Medien ihren Ausdruck findet, sondern als Vielzahl an Nutzungspraktiken willkommen ist. Jede Bücherei solle verschiedene Bereiche gestalten, in denen die mit dieser Diversität einhergehenden Bedürfnisse gelebt werden können. Wer kennt nicht die Sprachcafés, die verstärkt ab 2015 für Geflüchtete eingerichtet wurden, aber schon viel länger existierten? (Peterson 2023)

Diane Bruxvoort, Bibliothekarin an der Universität Aberdeen erklärt, warum das Modell des ›dritten Orts‹ als strategischer Rahmen für Büchereien gelten kann: »The library as an institution remains strong, but the need to update and redefine our spaces and services is a constant. Decisions are often made day by day and case by case, but this can easily become disjointed and chaotic. The third place construct can provide a framework to bring decisions into a coherent model.«

(Bruxvoort 2017, S. 13–14)

Das Konzept des ›dritten Orts‹, wie wir es aus der Stadtforschung und Stadtplanung kennen, wandert zwar; aber es realisiert sich nicht von selbst. Die Bücherei als ›dritter Ort‹ ist Ergebnis einer konstanten Anpassungs- und Gestaltungsarbeit, die sich an den Bedürfnissen der (potenziellen) Nutzer:innen orientiert. Diese nicht ganz reibungslose Wanderschaft eines Planungskonzepts in das Selbstverständnis von Bibliotheksmitarbeiter:innen betont also die Arbeit und das Engagement, das für die Realisierung solcher gemeinnützigen Orte notwendig ist. Diese Auffassung ist uns in unserer Forschung zum transformativen Potenzial von öffentlichen Büchereien in gegenwärtigen Stadtgesellschaften vielfach begegnet. In unseren ethnographischen Fallstudien untersuchen wir mit Kolleg:innen aus den Niederlanden und Schweden,1 wie öffentliche Büchereien Stadtgesellschaften infrastrukturieren. Um die besondere, transformierende Qualität von Büchereien als öffentliche Orte greifbar zu machen, sprechen wir von »librarising« (Rivano Eckerdal 2018), einem nur schwer ins Deutsche zu übertragen-

62 dérive No92 / 93 — URBAN COMMONS Büchereien , ,Infrastruktur Commons , Ressource , Care , dritter Ort , Teilhabe , Raumressource ALEXA FÄRBER, MARION HAMM

Die Stadt als COMMONS Die Co-City-Gestaltungsprinzipien

Wie kann die Stadt als kooperativer Raum funktionieren, in dem verschiedene Formen von wirtschaftlich, sozial und ökologisch nachhaltigen Urban Commons entstehen? Das Co-Cities-Projekt definiert fünf Prinzipien für demokratischere und sozial gerechtere Städte.

66 dérive No92 / 93 — URBAN COMMONS Governance , Koo p eration , Commons , Stadt p olitik , ,Infrastruktur Ökonomie , Wissen , Technolo g ie , Pol y zentralität , Transformation , Bolo g na SHEILA R. FOSTER, CHRISTIAN IAIONE
Die Bologna-Verordnung war die erste ihrer Art, die Urban Commons zum Gegenstand von Rechtsvorschriften machte. Seitdem wurde sie von mehr als zweihundert italienischen Städten in der einen oder anderen Form übernommen. Foto — Bogdan Dada (CC0 1.0)

Besprechungen

Commons und die Frage der Verhältnisse

Blick genommen, um so die Frage nach der Systemrelevanz gegenhegemonialer Projekte stellen zu können.

Der bereits 2021 erschienene Sammelband Capitalism and the Commons – Just Commons in the Era of Multiple Crises versteht sich nicht als ein weiterer zeitgeistiger Reader in Sachen Commons-Diskurs. Die versammelten Texte eint die Frage nach der gesamtgesellschaftlichen und politischen Relevanz der Gemeingüter in Theorie und Praxis. Die Beiträge changieren zwischen Versuchen, theoretische Grundlagen zu hinterfragen, neu zu justieren oder auch zu erweitern und einem aufgefächerten Reality-Check an Hand der Vorstellung und Diskussion von Fallstudien in unterschiedlichsten Kontexten – geographisch, sozioökonomisch und politisch. Der Blick, der ebenso auf den globalen Norden wie auf den globalen Süden gerichtet ist, ermöglicht eine ausgewogene globale Perspektive, durch welche die Fallstricke einer stark westlich geprägten bzw. eurozentristischen Commons-Diskussion weitgehend vermieden werden. Die Verbindung von theoretischer Positionierung und Fallstudien u. a. aus Südafrika, Kolumbien, Österreich, Deutschland, Südkorea und der Demokratischen Republik Kongo erlaubt zudem eine höhere Anschaulichkeit. Die Beiträge befassen sich mit urbanen, peri-urbanen und ländlichen Räumen. Der gesamtstädtische bzw. der regionale Maßstab werden meist mit in den

Längst kennt der Commons-Diskurs unterschiedliche Strömungen, einen Mainstream und davon deviante Sichtweisen. In Capitalism and the Commons geht es dezidiert darum, den Commons-Diskurs mit anderen Denktraditionen, wie der marxistisch grundierten Analyse der sozio-ökonomischen Verhältnisse und feministischen Perspektiven zusammenzuführen. Obwohl Überschneidungen und Synergien auf den ersten Blick auf der Hand liegen mögen, zeigen sich bei näherer Betrachtung auch theoretische Dissonanzen, die einer intensiven Denk- und auch Praxisarbeit bedürfen, um ein Zusammendenken und strategische Allianzen im Denken und Handeln möglich erscheinen zu lassen. Dabei wird der zeithistorische Kontext betont: Die ökonomische und ökologische ›Polykrise‹, die spätestens mit der global wirksamen Finanzkrise von 2008 sichtbar und manifest wurde, markierte auch – wohl nicht ganz zufällig – den Beginn einer Hochkonjunktur der Debatte um Commons, Allmenden und Gemeingüter.

Die Eigentumsfrage stellt sich auch im Rahmen der Organisation und Verankerung von Commons, wird dort aber in Theorie und Praxis unterschiedlich beantwortet. Sarah Kumnig und Marit Rosol betonen in ihrem Beitrag angesichts gestiegener Landpreise nach der Finanzkrise 2008 die noch dringliche Notwendigkeit, Strategien für einen kollektiven Zugang zu Grund und Boden zu entwickeln. Können Commons als Gemeingüter, die konventionelle Privateigentumsverhältnisse konterkarieren, Keimzelle einer Revolution der Verhältnisse sein? Diese Frage taucht im Band implizit oder explizit immer wieder auf. Kumnig und Rosol führen das Beispiel mehrerer Genossenschaften von Agrarland in Deutschland an, die nach Ankauf von Ackerland dieses kostengünstig an Biobauern und Biobäuerinnen weitervermieten. Diese Form der Allmende wird innerhalb des marktwirtschaftlichen Systems und existierender Eigentumsverhältnisse realisiert, fügt sich

also als Einschluss ins System ein. Ein anderes Projekt geht weit über diese Form der Co-Existenz hinaus: Das urbane Landwirtschaftskollektiv SoliLa in Wien hat Land besetzt. Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion werden kollektiv betrieben und nach den Bedürfnissen aller Beteiligten in Bezug auf Herstellung und Konsumption organisiert. Es geht dem Kollektiv nicht nur um eine alternative Praxis innerhalb des Systems, sondern um eine Infragestellung des Privateigentums selbst.

Ein zentraler Bezugspunkt des Commons-Diskurses ist der Rational-ChoiceAnsatz, den Elinor Ostrom (1933–2012) in ihrem Buch Governing the Commons: The Evolution of Institutions for Collective Action (1990) entwickelt hat. Die Wirtschaftswissenschaftlerin betrachtete die Schaffung von Gemeingütern letztlich als das Ergebnis von einzelnen Akteur:innen, die im Zusammenschluss rational handeln, um ihren eigenen ökonomischen Nutzen zu maximieren. Andreas Exner weist darauf hin, das Ostroms neoklassische Vorstellung vom menschlichen Subjekt sich als anschlussfähig an neoklassische Wirtschaftstheorien erwiesen habe. Exner bringt als radikalere Alternative u. a. die ›Schenkökonomie‹ des französischen Soziologen Marcel Mauss ins Spiel, in der auch (archaische) Formen des Tausches und der Gabe als grundlegende Handlungsformen in der Moderne stark gemacht werden.

Für Silvia Federici ermöglichen die Commons theoretisch und praktisch Modelle sozialer Kooperation jenseits der Dichotomie von privat und öffentlich. Die politische Philosophin, die u. a. lange in Afrika gelebt, geforscht und unterrichtet hat, beschreibt die Relevanz von Gemeingütern im Rahmen der Frauenbewegungen in Afrika. Schon in den 1990ern begannen Initiativen entgegen der dem Gewohnheitsrecht entstammenden Landbesitzsysteme Flächen öffentlich, kollektiv und gemeinwohlorientiert zu nutzen. Heute konstatiert Federici eine weitgehende Krise des Kommunalismus in Afrika auf Grund vielfältiger Spaltungsphänomene in der Gesellschaft: unter den kommunalen Stakeholdern, zwischen Männern und Frauen und leider auch unter Frauen selbst.

Schlussendlich stellt sich die Frage, ob Modelle der Organisation der Commons bzw. der Praxis des Commonings mehr sein können als Inseln innerhalb der marktwirt -

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Bes p rechun g en

BACKISSUES

dérive Nr. 1 (01/2000)

Schwerpunkte: Gürtelsanierung: Sicherheitsdiskurs, Konzept – und Umsetzungskritik, Transparenzbegriff; Institutionalisierter Rassismus am Beispiel der »Operation Spring«

dérive Nr. 2 (02/2000)

Schwerpunkte: Wohnsituation von MigrantInnen und Kritik des Integrationsbegriffes; Reclaim the Streets/ Politik und Straße

dérive Nr. 3 (01/2001)

Schwerpunkt: Spektaktelgesellschaft

dérive Nr. 4 (02/2001)

Schwerpunkte: Gentrification, Stadtökologie

dérive Nr. 5 (03/2001)

Sampler: Salzburger Speckgürtel, Museumsquartier, räumen und gendern, Kulturwissenschaften und Stadtforschung, Virtual Landscapes, Petrzalka, Juden/Jüdinnen in Bratislava

dérive Nr. 6 (04/2001)

Schwerpunkt: Argument Kultur

dérive Nr. 7 (01/2002)

Sampler: Ökonomie der Aufmerksamkeit, Plattenbauten, Feministische Stadtplanung, Manchester, Augarten/Hakoah

dérive Nr. 8 (02/2002)

Sampler: Trznica Arizona, Dresden, Ottakring, Tokio, Antwerpen, Graffiti

dérive Nr. 9 (03/2002)

Schwerpunkt in Kooperation mit dem Tanzquartier Wien: Wien umgehen dérive Nr. 10 (04/2002)

Schwerpunkt: Produkt Wohnen dérive Nr. 11 (01/2003)

Schwerpunkt: Adressierung dérive Nr. 12 (02/2003)

Schwerpunkt: Angst dérive Nr. 13 (03/2003)

Sampler: Nikepark, Mumbai, Radfahren, Belfast dérive Nr. 14 (04/2003)

Schwerpunkt: Temporäre Nutzungen dérive Nr. 15 (01/2004)

Schwerpunkt: Frauenöffentlichkeiten dérive Nr. 16 (02/2004)

Sampler: Frankfurt am Arsch, Ghetto Realness, Hier entsteht, (Un)Sicherheit, Reverse Imagineering, Ein Ort des Gegen dérive Nr. 17 (03/2004)

Schwerpunkt: Stadterneuerung dérive Nr. 18 (01/2005)

Sampler: Elektronische Stadt, Erdgeschoßzonen, Kathmandu, Architektur in Bratislava dérive Nr. 19 (02/2005)

Schwerpunkt: Wiederaufbau des Wiederaufbaus dérive Nr. 20 (03/2005)

Schwerpunkt: Candidates and Hosts dérive Nr. 21/22 (01-02/2006)

Schwerpunkt: Urbane Räume – öffentliche Kunst dérive Nr. 23 (03/2006)

Schwerpunkt: Visuelle Identität dérive Nr. 24 (04/2006)

Schwerpunkt: Sicherheit: Ideologie und Ware dérive Nr. 25 (05/2006)

Schwerpunkt: Stadt mobil dérive Nr. 26 (01/2007)

Sampler: Stadtaußenpolitik, Sofia, Frank Lloyd Wright, Banlieus, Kreative Milieus, Reflexionen der phantastischen Stadt, Spatial Practices as a Blueprint for Human Rights Violations dérive Nr. 27 (02/2007)

Schwerpunkt: Stadt hören dérive Nr. 28 (03/2007)

Sampler: Total Living Industry Tokyo, Neoliberale Technokratie und Stadtpolitik, Planung in der Stadtlandschaft, Entzivilisierung und Dämonisierung, Stadt-Beschreibung, Die Unversöhnten

Bestellungen via Bestellformular auf www.derive.at oder an bestellung(at)derive.at. Alle Inhaltsverzeichnisse und zahlreiche Texte sind auf der dérive-Website nachzulesen.

dérive Nr. 29 (04/2007)

Schwerpunkt: Transformation der Produktion dérive Nr. 30 (01/2008)

Schwerpunkt: Cinematic Cities – Stadt im Film dérive Nr. 31 (02/2008)

Schwerpunkt: Gouvernementalität dérive Nr. 32 (03/2008)

Schwerpunkt: Die Stadt als Stadion dérive Nr. 33 (04/2008)

Sampler: Quito, Identität und Kultur des Neuen Kapitalismus, Pavillonprojekte, Hochschullehre, Altern, Pliensauvorstadt, Istanbul, privater Städtebau, Keller, James Ballard dérive Nr. 34 (01/2009)

Schwerpunkt: Arbeit Leben dérive Nr. 35 (02/2009)

Schwerpunkt: Stadt und Comic dérive Nr. 36 (03/2009)

Schwerpunkt: Aufwertung dérive Nr. 37 (04/2009)

Schwerpunkt: Urbanität durch Migration dérive Nr. 38 (01/2010)

Schwerpunkt: Rekonstruktion und Dekonstruktion dérive Nr. 39 (02/2010)

Schwerpunkt: Kunst und urbane Entwicklung dérive Nr. 40/41 (03+04/2010)

Schwerpunkt: Understanding Stadtforschung

dérive Nr. 42 (01/2011) Sampler

dérive Nr. 43 (02/2011) Sampler

dérive Nr. 44 (03/2011)

Schwerpunkt: Urban Nightscapes

dérive Nr. 45 (04/2011)

Schwerpunkt: Urbane Vergnügungen

dérive Nr. 46 (01/2012)

Das Modell Wiener Wohnbau

dérive Nr. 47 (02/2012)

Ex-Zentrische Normalität: Zwischenstädtische Lebensräume

dérive Nr. 48 (03/2012)

Stadt Klima Wandel

dérive Nr. 49 (04/2012)

Stadt selber machen

dérive Nr. 50 (01/2013)

Schwerpunkt Straße

dérive Nr. 51 (02/2013)

Schwerpunkt: Verstädterung der Arten

dérive Nr. 52 (03/2013) Sampler

dérive Nr. 53 (04/2013) Citopia Now

dérive Nr. 54 (01/2014)

Public Spaces. Resilience & Rhythm

dérive Nr. 55 (02/2014)

Scarcity: Austerity Urbanism

dérive Nr. 56 (03/2014) Smart Cities

dérive Nr. 57 (04/2014) Safe City

dérive Nr. 58 (01/2015) Urbanes Labor Ruhr

dérive Nr. 59 (02/2015) Sampler

dérive Nr. 60 (03/2015)

Schwerpunkt: Henri Levebvre und das Recht aus Stadt

dérive Nr. 61 (04/2015)

Perspektiven eines kooperativen Urbanismus

dérive Nr. 62 (01/2016) Sampler

dérive Nr. 63 (02/2016)

Korridore der Mobilität

dérive Nr. 64 (03/2016)

Ausgrenzung, Stigmatisierung, Exotisierung

dérive Nr. 65 (04/2016)

Housing the many Stadt der Vielen

dérive Nr. 66 (01/2017)

Judentum und Urbanität

dérive Nr. 67 (02/2017) Nahrungsraum Stadt

dérive Nr. 68 (03/2017) Sampler

dérive Nr. 69 (04/2017) Demokratie

dérive Nr. 70 (01/2018) Detroit

dérive Nr. 71 (02/2018) Bidonvilles & Bretteldörfer dérive Nr. 72 (03/2018) Warsaw

dérive Nr. 73 (04/2018) Nachbarschaft

dérive Nr. 74 (01/2019) Sampler

dérive Nr. 75 (02/2019) Sampler

dérive Nr. 76 (03/2019) Stadt – Land

dérive Nr. 77 (04/2019) Wohnungsfrage

dérive Nr. 78 (01/2020) Willkommen im Hotel

dérive Nr. 79 (02/2020) Protest

dérive Nr. 80 (03/2020) Pandemie

dérive Nr. 81 (04/2020) Demokratische Räume

dérive Nr. 82 (01/2021) Sampler

dérive Nr. 83 (02/2021) Mobilität und Stadtplanung

dérive Nr. 84 (03/2021) Place Internationale

dérive Nr. 85 (04/2021) Strategien des Wandels

dérive Nr. 86 (01/2022) Kunst und Peripherie dérive Nr. 87 (02/2022) Sampler

dérive Nr. 88 (03/2022) Ukraine

dérive Nr. 89 (04/2022) Polyzentral und Ökosozial

dérive Nr. 90 (01/2022) Sampler

dérive Nr. 91 (02/2022) Tech Urbanismus

Impressum

dérive – Zeitschrift für Stadtforschung

Medieninhaber, Verleger und Herausgeber: dérive – Verein für Stadtforschung

Mayergasse 5/12, 1020 Wien

Vorstand: Michael Klein, Christoph Laimer, Elke Rauth

ISSN 1608-8131

Offenlegung nach § 25 Mediengesetz

Zweck des Vereines ist die Ermöglichung und Durchführung von Forschungen und wissenschaftlichen Tätigkeiten zu den Themen Stadt und Urbanität und allen damit zusammenhängenden Fragen. Besondere Berücksichtigung finden dabei inter- und transdisziplinäre Ansätze.

Grundlegende Richtung

dérive – Zeitschrift für Stadtforschung versteht sich als interdisziplinäre Plattform zum Thema Stadtforschung.

Redaktion

Mayergasse 5/12, 1020 Wien

Tel.: +43 (01) 946 35 21

E-Mail: mail(at)derive.at

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dérive – Radio für Stadtforschung

Jeden letzten Dienstag, jeden zweiten Monat von 14:00 bis 14:30 Uhr in Wien live auf ORANGE 94.0 Webstream und Sendungsarchiv: https://derive.at/radio

Redaktion: Jerome Becker, Jochen Becker, Michi Klein, Andre Krammer, Christoph Laimer und Elke Rauth

Mitarbeit: Elisabeth Haid, Barbara Holub, Paulina Gilsbach, Karin Lederer, Paul Rajakovics, Katharina te Brake

Autor:innen, Interviewpartner:innen und Künstler:innen dieser Ausgabe:

Jochen Becker, Alexa Färber, Sheila Foster, Paulina Gilsbach, Marion Hamm, Christian Iaione, Andre Krammer, Christoph Laimer, Keir Milburn, Jorge Mosquera, Daniela Patti, Dagmar Pelger, Levente Polyák, Ursula Maria Probst, Anna Puigjaner, Elke Rauth, Bertie Russel, Manfred Russo, Theresa Schütz, Stavros Stavrides, Apolonija Šušteršič, Maria Francesca De Tullio, Violante Torre, Westbahnpark.Jetzt, Michael Zinganel

Anzeigenleitung & Medienkooperationen:

Helga Kusolitsch, anzeigen(at)derive.at

Website: Artistic Bokeh, Simon Repp

Grafische Gestaltung: Atelier Anna Liska

Mitarbeit Lucia Elena Pru˚sˇa

Lithografie: Branko Bily

Coverfoto: Eingang Kulturzentrum Magacin, Belgrad; Luka Knezevic Strika

Hersteller: Resch Druck, 1150 Wien

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Empfänger: dérive — Verein für Stadtforschung

Bank: Hypo Oberösterreich

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Gefördert von:

BMKOES – Kunstsektion

Stadt Wien Kultur

Die Veröffentlichung von Artikeln aus dérive ist nur mit Genehmigung des Herausgebers gestattet.

88 dérive No92 / 93 — URBAN COMMONS

»Wenn Common Spaces »die kapitalistische Art »der Produktion des »öffentlichen Raums »ersetzen sollen, müssen »sie immer ›in the »making‹ sein.«

Stavros Stavrides, S. 31

Public-Common Partnership, Demokratie, Governance, Kooperation, Privatisierung, Büchereien, Commoning, Eigentum, Selbstermächtigung, Westbahnpark, Selbstverwaltung, öffentlicher Raum, Finanzierung

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