Mecklenburg Schwerin delüx Frühling 1/2015

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MECKLENBURG SCHWERIN REGIONALMAGAZIN 20. JAHRGANG · Frühling 2015 · E 4,-

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MIT DEM UM DIE INSEL

POEL KULINARISCHES

RENDEZVOUS IM „STADTKRUG”

URLAUB AUF DEM BAUERNHOF

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PRICKELND UND GEHALTVOLL:

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Kulinarisches Piraten-Abenteuer als Firmen-Event im Altstadtbrauhaus Schluss mit langweiligen Betriebsfesten oder Kundenund Mitarbeiterevents mit Standardverpflegung!

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EDITORIAL Kultur stiftet Identität. Kultur ist Basis unserer Zivilisation. Der Erhalt von Qualität und Vielfalt der Theater- und Orchesterlandschaft ist ein notwendiger Schritt auf diesem Weg in die Zukunft!

Auch 2015 lohnt der Einsatz!

Foto: SilkeWinkler

Liebe Leserin, lieber Leser, „Alles Walzer!“ – Mit diesem Kommando wird die Tanzfläche auf dem Wiener Opernball für alle Gäste frei gegeben. Und mit Walzermusik der Mecklenburgischen Staatskapelle wird der Tanz auf dem Schweriner Theaterfest vom Ballett eröffnet. Die Theater-Leute hatten zum 23. Mal zum „schönsten Fest in Norddeutschland“ eingeladen und 1.000 Gäste wollten sich die traditionelle Mischung aus darstellender Kunst, kulinarischen Genüssen, Unterhaltung und Tanz in der

grandiosen Umgebung der historischen Räume des Staatstheaters nicht entgehen lassen. „Politiker, Wirtschaftsbosse und Kultur feierten zusammen“ titelte eine Rostocker Zeitung. Darin kam auch die für das Mecklenburgische Staatstheater gefundene Perspektive zum Ausdruck, denn selbst Fachminister Mathias Brodkorb konnte erstmals entspannt und offensichtlich begeistert in der „Höhle der (Kultur-)Löwen“ feiern. Einige Eindrücke vermitteln wir Ihnen auf den Seiten 108/109.

Auch sonst haben unsere Autoren wieder einen bunten Themenstrauß für unsere Frühjahrsausgabe gebunden. Gleich auf Seite 5 zeigt uns Wolf Spillner die Frühlingsblüte unserer heimischen Bäume in Detailfotos und interessanten Beschreibungen. Christian Messe, Küchenchef im Schweriner Stadtkrug, bereitet Ihnen ein Frühlingsmenü (S.15). Das FilmKunstFest begeht nach einigen Irritationen sein 25. Jubiläum (S. 38) und, ebenfalls zum 25. Mal laden uns die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern zu Konzerten mit namhaften Künstlern in alte und neue Spielstätten im Land ein (S. 104). Für unsere Literaturfreunde haben

wir einige Buchtipps parat, Anregungen für die schlechteren Wetterperioden im Frühling (S. 96 und 110). Viele weitere Anregungen für Ihre Freizeit in Mecklenburg-Schwerin finden Sie in unserem Magazin, ebenso Berichte über Menschen aus unserer Region und ihre Leistungen, die Beachtung finden sollen. Oder Sie lesen einfach zu Ihrer Unterhaltung, was wir Ihnen anbieten. Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen dabei und ein frohes Osterfest, Ihr

Foto: Reinhard Bassus, pixelio

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INHALT

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Titelfoto: Frühling auf dem Fahrrad Foto: © ZoomTeam - Fotolia.com

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Den Frühling mit allen Sinnen genießen... Rendezvous mit einem kulinarischen Königspaar W-W-W oder

Wer wohnt wie

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Ganz viele – aber immer sie Die Sopranistin Katrin Hübner Die bunte Frau aus Krams Ein FilmFest schreibt Geschichte 25. Jubiläum in Schwerin

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Viel Kultur in der Dorfkirche zu Wamckow

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Ein Fotograf aus Leidenschaft Jürgen Reich mit Bildern und Texten aus der heimischen Region

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INHALT

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Innovation und Tradition – Elektrohandwerk mit Lösungen für die Energiewende im Eigenheim Kein einfaches, aber ein erfülltes Leben – Prof. Dr. Siegried Akkermann

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600 Meter abwärts – Wandern auf Teneriffa

96 Buchtipps 100 Pariser Chic und Carme auf dem Alten Garten La Traviata bei den Schlossfestspielen

104 Prickelnd und gehaltvoll – Die 25. Saison der Festspiele MV

108 Theaterfest-Impressionen 110 Ausgelesen 112 Veranstaltungen

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Ein Jahr mit vielen kulinarischen Highlights erwartet den Gast im Galerie-Restaurant des Hotels. Im Zeitraum März und April werden die Gourmetwochen veranstaltet. Dabei wird dem Gast ein schmackhaft kreiertes Menü inkl. Weinbegleitung und Tafelwasser für 49,00 Euro pro Person serviert. In Zusammenarbeit mit hervorragenden Winzern wird die Kreation abgestimmt, um den Gästen so ein besonderes Erlebnis zu bieten.

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NATUR

Blüht die Esche vor der Eiche... Blüht die Esche vor der Eiche, macht der Sommer große Bleiche ... ... blüht die Eiche vor der Esche, macht der Sommer große Wäsche!

So, aber auch in leicht differierender Wortwahl, lautet eine vermeintliche Bauernregel. Womit der erste Streit schon begründet scheint. Eine Variante nämlich lautet „treibt die Esche ...“ und eine andere: „Grünt die Esche.“ Jeweils vor der Eiche! Wir sitzen da etwas in der Falle vom Apfelund Birnen-Vergleich, denn bei der Esche fallen Blüte und Laubausbruch nicht zusammen. Sie zeigt ihr Blattwerk erst zwei bis drei Wochen nach ihren Blüten! 5


NATUR

Eschenblüten – die männlichen sind noch geschlossen.

W Ein Vorhang aus männlichen Blüten, noch ungeöffnet vorm weißen Birkenstamm. Haselkätzchen.

ahrscheinlich wird man ohnehin mehr auf das „Grünen“ geachtet haben, denn sowohl Esche als auch Stieleiche werden erst nach einigen Jahrzehnten „mannbar“, also zeugungsfähige, zur Frucht führende Blüten zu tragen. Dann jedoch sitzen die in solchen Höhen, dass sie kaum noch erkannt werden können. Beide sind, wie manch’ andere Laub- und heimische Nadelbäume „Windbestäuber“. Sie benötigen weder Bienen noch Fliegen, Hummeln oder andere Insekten zur Bestäubung. Die Antwort darauf hat ganz allein der Wind. Der trägt den allerfeinsten, meist gelblichen Blütenstaub, die Pollen, von den männlichen Blüten weit über Land zu den weiblichen Blütenstempeln. Menschliche Organe können darunter erheblich leiden. Allergiker reagieren auf Hasel-, Erlen- und Birkenpollen in jedem

Aus diesen Blüten sollen Haselnüsse werden.

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Frühjahr. Eichen und Eschen scheinen mit ihrem Pollenflug erträglicher. Da jedoch kaum ein Leser unseres geschätzten Blattes mit Leiterhilfe ins Geäst steigen wird, möchten wir ein paar unterschiedliche „Frühlingsblüher“ dem vielleicht geneigten Auge nahebringen. Zumal bei den Eschen die Chance zunehmend geringer wird, ihre Blüten zu betrachten. Europaweit hat ein regelrechtes Eschensterben eingesetzt. Kein Kraut und keine Chemie, nichts also bislang, ist gefunden worden, um einem bis vor kurzem unbekannten Schlauchpilz aus dem fernen Japan Einhalt zu gebieten. Er hat den Namen „Falsches Weißes Stängelbecherchen“. Er scheint ein böser Stiefzwilling des hiesigen Weißen Stängel-becherchens zu sein. Der lebte bislang auf und mit unseren Eschen.

Oben wird es Bucheckern geben, unten wird Blütenstaub verstreut.


NATUR

Eichentroddeln – die männlichen Blüten.

Und schadete ihnen nicht. Niemand weiß wodurch und wie die schurkige Verwandtschaft nach Europa kam. In England hat man vor drei Jahren 100.000 Eschen abgeholzt und verbrannt, um seine Ausbreitung erfolglos zu stoppen. Der böse Pilz greift Triebspitzen und Blätter an. Die fallen schon im Sommer welk ab, sodass die Bäume nicht mehr atmen können. Seinen harmlosen Verwandten in Europa scheint er komplett verdrängt zu haben. Wie es der Esche, dem einzigen Vertreter der Ölbaumgewächse bei uns weiterhin ergehen wird, ist also unklar. Dabei war sie es doch, die von unseren nördlichen Vorfahren zum „Weltbaum“ erkoren wurde. Die immergrüne Weltesche Yggdrasill war Himmel und Erde zugleich. Die Götter wohnten dort in Asgard, und die drei Nornen zu

ihren Wurzeln wässerten sie aus dem Urdbrunnen. Erstaunlich, zu welchen Bildern die Schöpfer des Edda-Mythos auf Island gekommen waren. Dort im Norden gab es keinen Wald, erst recht keine Eschen. Die stärkste Esche Europas steht übrigens im Nationalpark von Bialowieza, gut vierzig Meter hoch mit einem Stammumfang von 5,25 Metern. Die üppige Blütenstaubproduktion der Waldkiefer.

Esche und Eiche – bei uns in MecklenburgVorpommern ist es die Stieleiche mit länger gestielten Eicheln als die südlichere Traubeneiche – werden zu den Edelharthölzern gerechnet. Wahrscheinlich, weil sich ihr Anbau und Verkauf längerfristig am ehesten rechnen. Eschen wachsen gern auch im Verein mit Rotbuchen. Deren alte, schöne Bestände mittlerweile zum Weltnaturerbe zählen, Tafelsilber, von dem ein ehemaliger Bundesumweltminister sprach. 

Blütenzapfen der Waldkiefer.

Diese Blüten werden zu gestielten Eicheln.

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NATUR

Keine Blüte, sondern eine Galle über Eichenblüten.

Die Rosskastanie steckt weiße Kerzen ins Blattwerk.

Üppig blüht der Spitzahorn und lockt die Bienen an.

Die Rotbuchen, die etwas geringere Lebenserwartungen haben als Eschen, sind ebenfalls„einhäusige“ Windbestäuber mit männlichen und weiblichen Blüten auf einem Baum. Es mutet seltsam an, dass aus den kleinen, weiblichen Blüten, die wie winzige Aktinien wirken, mehrkantige Bucheckern in bestachelten Fruchtkapseln werden. Stark fetthaltig sind sie und deshalb bei Specht und Häher, bei Eichhorn und Wildschwein gleichermaßen beliebt wie Haselnüsse. Dass diese wachsen können, ist auch dem Wind zu danken, der bei Sonnenwetter schon im Februar die staubfeinen Pollen von den Troddelkätzchen zu den winzigen

scharlachfarbenen Weibchenblüten verweht. Gleichermaßen geht es bei unseren Nadelhölzern zu. An den Triebspitzen der Kiefern leuchten die weiblichen Blüten rötlich als winzige Zäpfchen. Der Blütenstaub wird aus vielen Säckchen zwischen dem Nadelwerk bei jedem Zweiggeschüttel entlassen, um per Wind und Auftrieb weite Strecken zu fliegen.

Die Rosskastanien, die in den vergangenen Jahren schon fast so sehr unter den Miniermotten litten und weiter leiden wie die Eschen unter dem üblen Pilz, nutzen keine Windbestäubung. Ihnen helfen Insekten, die Pollenkörnchen von Blüte zu Blüte zu tragen und unabsichtlich auf den weiblichen Stempeln abstreifen. Und dass es an den Holderbüschen oder -bäumen im Herbst genügend Fliederbeeren für guten und heilsamen Saft geben wird, dafür sorgen unzählige Zweiflügler, Bienen und Hummeln auf deren weißen, duftenden Blüten. Auch sie machen den Sommer schön. Worauf wir uns schon freuen können!

Bei Fichten und Lärchen ist dies nicht anders. Von der üppigen Pollenproduktion profitieren übrigens auch die Wildbienen und Hummeln, die sie vor Ort eifrig mit den Hinterbeinen einsammeln!

Text & Fotos: Wolf Spillner Fliederblüten ergeben im Herbst dunkle Beerendolden für besten Holundersaft. Im Juni gibt es feinen Sekt aus ihnen.

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„LEOMANIE in Schwerin? Was verbirgt sich hinter diesem Begriff? Die „LEOMANIE“ ist ein Werbekonzept des Schweriner Zoos. Der Erlös der Aktion fließt in den Bau der neuen Löwenanlage.

im Zoo ...

Schwerin ist eine Löwenstadt – nachdem der mächtige Welfenfürst Heinrich der Löwe 1160 Schwerin gründete. Ihm hat die heutige Landeshauptstadt zu verdanken, dass nicht nur im zoologischen Garten, sondern auch im Stadtkern über 100 Löwen zu sehen sind. Der Löwe als Tier mit großer Symbolkraft und die Assoziation zur „Löwenstadt Schwerin“ veranlasste dazu, über die Neugestaltung und Inszenierung der Löwenhaltung im Schweriner Zoo nachzudenken. Geplant ist eine neue Löwenanlage in das jetzige Areal „Afrikanische Themenwelt“ zu integrieren. Sie soll eine außergewöhnliche Tierpräsentation ermöglichen und integrierte Besucherstationen erhalten. Der Schauwert der Anlage soll deutlich erhöht und die Löwenhaltung für Besucher intensiv erlebbar gemacht werden. Die Anlage soll spektakuläre Einblicke in das Rudelleben einer Löwengruppe und Zugänge in die Löwenanlage erhalten.

Die jetzige Anlage bleibt vorerst als Alterssitz für den Löwen „Heinrich“ bestehen. Später soll sie als Artenschutzzentrum dienen. Die Finanzierung der neuen Anlage soll durch Zuschüsse der Landeshauptstadt Schwerin und Fördermittel des Wirtschaftsministeriums Mecklenburg-Vorpommern gesichert werden. Die Zoo GGmbH will einen zusätzlichen Eigenanteil durch die Aktion „LEOMANIE“ erwirtschaften.

VERANSTALTUNGEN

©GaulkeDesign • Fotos: B. Leonhard (2), E. Hellmich (1)

Ein Königreich

05./06. April MIT DEM OSTERHASEN DURCH DEN ZOO 01. Mai 15 - 16.30 Uhr MAIFEST MIT BLASMUSIK 14. Mai EIN TAG IM ZOO - FAMILIENFEST 24./25. Mai PFINGSTEN MIT KIND UND KEGEL IN DEN ZOO 01. Juni 10 - 16 Uhr ZOOSPEKTAKEL ZUM KINDERTAG

ab April „TRÄUMEN“ IM BAUMHAUS – und jetzt schon buchen

Zoo Schwerin

Wer kann mitmachen? Firmen und Privatpersonen, die mit ihrer Spende dem Zoo helfen und gleichzeitig die Attraktivität Schwerins erhöhen möchten. Mit ihrer Beteiligung an der Aktion „LEOMANIE“ können Sie den Bau der neuen Anlage finanziell unterstützen.

Dazu bieten wir Ihnen eine Löwenskulptur an, die Sie nach eigenen individuellen Vorstellungen bemalen können. Gestalten Sie mit Farbe und Phantasie Ihren „Leo-König“, der Ihr Zuhause oder das Firmengelände ziert und so Ihre Verbundenheit zum Zoo und zur Löwenstadt Schwerin symbolisiert.

Facebook Zoo

Mal andere Gesichter sehen ...

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FERIEN

Urlaub auf dem

Bauernhof Abenteuer f端r Kinder, Erholung f端r Erwachsene

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Urlaub auf dem Bauernhof statt in südlichen Ländern - das ist ein Trend, der vor allem junge Familien begeistert. Auch auf dem Ferienhof in Medewege, am Rande der Landeshauptstadt Schwerin, gibt es unheimlich viel zu entdecken. Am Stadtrand von Schwerin liegt der Biohof Medewege. Vielen Menschen aus Schwerin und der Umgebung ist er bereits bestens bekannt, weil sie gerne im Hofladen einkaufen, sich die Hofkisten mit frischen Bio-Produkten nach Hause oder ins Büro liefern lassen, die Produkte der Mühlenbäckerei lieben, ihre Kinder den dortigen Waldorfkindergarten besuchen oder weil sie seit Jahren die bunten, mit viel Liebe gestalteten Hoffeste und andere kulturelle Veranstaltungen besuchen.

Für Stadtkinder ist Toben im Stroh ein ganz neues Gefühl, das unheimlich viel Spaß macht.

Seit ein paar Monaten ist der Hof Medewege um eine Attraktion reicher, denn neuerdings kann man hier Urlaub machen oder sich zu Familienfeiern, Tagungen und Seminaren treffen. Dafür wurde der ehemalige Pferdestall zu einem Feriendomizil mit vier modernen Ferienwohnungen und fünf Gästezimmern sowie einem kleinen Saal umgebaut, der rund 50 Personen fasst. Alle Ferienwohnungen sind mit zwei Schlafzimmern, einem offenen Wohn- und Essbereich mit Küchenzeile sowie Bädern ausgestattet. In die Ferienzimmer ist jeweils eine kleine Teeküche integriert. „Nach der Fertigstellung unserer Ferienwohnungen waren wir sehr überrascht, dass etliche Landeshauptstädter bei uns gebucht haben. Damit hatten wir gar nicht gerechnet. Meistens sind das Leute, die unseren Hof kennen und die nicht wissen, wo sie ihren Besuch unterbringen sollen, wenn er einige Tage bleiben möchte“, erklärt Peter Zimmer, einer der drei Geschäftsführer der Hofferien-Medewege UG. Zugegeben: Die Zufahrt zum Ferienhof ist etwas holprig und nicht alles sieht hier immer so gestriegelt aus, wie in manchen Hochglanzprospekten von Urlaubsanbietern oder die Pferde, bevor sie den Sattel für die Reitstunde aufgelegt bekommen. Denn Ursprüngliches und Gesundes geht auf dem Biohof vor. Harte Arbeit bestimmt den Alltag derer, die Biofleisch, Gemüse, Obst, Honig und all die anderen gesunden Lebensmittel produzieren. Das Wichtigste sind hier Kinder, Tiere, die Landwirtschaft und das Miteinander aller Menschen, die auf dem Hof leben und arbeiten. Mit dem ersten Hahnenschrei beginnt das Leben auf dem Bauernhof und damit auch die Arbeit. Die Tiere werden gefüttert, die Bauern werfen den Trecker an, um aufs Feld zu fahren und auch in der Gärtnerei herrscht reger Betrieb, während in der Mühlenbäckerei Schichtwechsel ist. Nach dem Frühstück hält die meisten Stadtkinder nichts mehr in der Ferienwohnung. Sie zieht es zu den Tieren, die sie bisher in der freien Natur, geschweige denn im Stall, nicht kennengelernt haben. Kühe und Kälbchen, Sauen mit ihren zahlreichen Ferkeln, Schafe und Lämmer, Hühner, Enten und Gänse, Kaninchen, Katzen und Hunde sind überall auf dem Hof zu entdecken. Am beliebtesten ist der Kinderbauernhof, auf dem die Jüngsten die Tiere hautnah erleben, streicheln und auch versorgen dürfen - und natürlich die Pferde, die auch für Reitstunden zur Verfügung stehen. Während die Kinder Abenteuer erleben oder auf dem Spielplatz im Holzboot „in See stechen“, können sich Eltern oder Großeltern erholen und ihren Hobbys nachgehen.  MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 1/2015

Auf die kleinen stolzen Reiter wird gut Acht gegeben.

Im Hofcafé von Esther Jahn gibt es nicht nur Speisen und Getränke in Bioqualität – es ist auch ein beliebter Treffpunkt und Veranstaltungsort. Gleich gegenüber vom Hofcafé ist ein Abenteuerspielplatz.


FERIEN

Aus dem alten Pferdestall wurde ein komfortables Feriendomizil. Fotos: Helmut Wachtel (3)

Beliebter Treffpunkt von Einheimischen und Urlaubern ist das Hofcafé. Wer nicht selber kochen möchte, kann sich hier Frühstück und Mittagessen servieren lassen. Das Team um Esther Jahn bringt ausschließlich frische und gesunde Lebensmittel auf die Teller, viele davon stammen aus hofeigener ökologischer Erzeugung. Jeden Samstag gibt es unter dem Motto „Ländlich fein speisen“ gleich drei tolle Bio-Gerichte.

Wohnbereich mit Pantry, zwei Schlafzimmer und Bad gehören zu jeder Ferienwohnung. Kulturveranstaltungen, Feiern oder Seminare der kleine Saal kann für viele Zwecke genutzt werden.

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Im Hofcafé trifft man sich auch, um gemütlich miteinander zu plaudern oder eine der kulturellen Veranstaltungen zu erleben, die hier regelmäßig stattfinden. Sehr beliebt sind „Klönsnack“, „Lesehappen“ und „Kulturhappen“ mit wechselnden Ausstellungen und manchmal mit handgemachter Musik. Die Kunst vereint viele Hofbewohner und sie lassen ihre Gäste gerne daran teilhaben. So lädt beispielsweise Mechthild Breme zu Kursen in ihr Bildhauer- und Malatelier ein, Martina Zinkowski bietet Kurse im Filzen und Frieder Rohn, ein weiterer Dorfbewohner, organisiert kleine Konzerte im neuen Saal. Alle auf dem Hof tun irgendetwas und immer wieder etwas neues für die Gemeinschaft. Und mittlerweile braucht es sogar schon einen kleinen Veranstaltungsplan für all die schönen Dinge, die auf dem Hof stattfinden. „Weil alle Betriebe auf dem Hof eigenständige Unternehmen sind, ist es ratsam, bereits vor Urlaubsantritt die angebotenen Kurse und Veranstaltungen direkt bei ihnen zu buchen“, empfiehlt Nikolai Jahn, der sich wie Peter Zimmer ebenfalls um das Wohl der Feriengäste kümmert. Die entsprechenden Kontaktdaten dafür findet man auf der Internetseite vom Hof Medewege. MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 1/2015


Mehr als ein Ort zum Einkaufen ist der Hofladen. Hier gibt´s nicht nur tolle Bioprodukte, der Laden ist auch irgendwie eine Informationszentrale. Man kennt sich, grüßt sich, fragt, was es Neues gibt - redet über Gott und die Welt. Eine Tafel kündet von den nächsten oder vergangenen Veranstaltungen, wissenswertem rund um die Ernährung oder von Dingen, die zu verkaufen sind oder gesucht werden. Natürlich bekommen die Kunden hier neben vielen Bioprodukten jederzeit freundliche und kompetente Beratung von Dörte Nieland, René Zeitz und ihrem Team. Man kann etwas zu den sorgfältig produzierten Lebensmitteln erfahren, die vom Demeter Hof Medewege selbst, von benachbarten Biohöfen und anderen regionalen Bioerzeugern stammen. Zu den hofeigenen Produkten gehören u. a. Obst & Gemüse, Rohmilch, MolkereiMartina Zinkowski (l.) zeigt in ihrer Werkstatt produkte wie Joghurt, Quark und Frischkäse, Säfte, Wurst und Fleisch, kreative Filzarbeiten Getreide sowie Brot und Backwaren. „Durch die unmittelbare Nähe zum und lädt zum Mitmachen ein. Produzenten können wir ein Höchstmaß an Qualität garantieren“, sagt René Zeitz und Dörte Nieland fügt hinzu: „Natürlich steht unseren Kunden unter anderem ein ziemlich umfangreiches Sortiment hochwertiger Naturkosmetik zur Verfügung sowie verschiedene Kräuter - und gerade jetzt im Frühling eine Auswahl von Pflanzen für den eigenen Garten.“ Neueste Errungenschaft ist für die Kunden und Feriengäste ein sogenannter Regiomat. Wer den Ladenschluss verpasst hat, muss auch danach nicht auf die beliebtesten Produkte verzichten. Denn der Automat hat immer geöffnet. Feriengäste, die schon bei ihrer Anreise mit einem vollen Kühlschrank überrascht werden möchten, können sich diesen nach ihren Nächst Wünschen übrigens von den Mitarbeitern der „Hofkiste“ füllen es lassen. Bestellen kann man diesen Service im Internet.

Hoffest

am 19.

Entschleunigung Obwohl auf dem Hof viel Arbeit zu leisten ist, geht hier alles scheinbar beschaulich seinen Gang. So sehen es zumindest die Gäste des Ferienhofes. Sie finden hier in der naturnahen Umgebung, fernab von ihrem Alltagsstress, meist sehr schnell Ruhe, Entspannung und aktive Erholung. Und das Schönste ist: Sie haben viel Zeit für die Kinder, die hier gerade ihre Lebenswelt ganz neu entdecken. „Was fressen eigentlich die Hühner und wohin legen sie ihre Eier? Haben sie wirklich eine Leiter? All das sind Fragen, die die Medeweger Kinder gar nicht stellen würden wohl aber die Stadtkinder, für die der Hof wie eine Schatzkiste ist, aus der man jeden Tag neue Abenteuer und Erfahrungen zaubern kann.

So romantisch wie im Film ist das Landleben natürlich nicht. Die Menschen auf dem Hof arbeiten hart für ihren Lebensunterhalt. Doch sie genießen das Leben in einer Hofgemeinschaft, in der einer dem anderen hilft. Ihre Kinder wachsen mit mehr Freiraum für Entdeckungen, Verantwortung für die Gemeinschaft und viel frischer Landluft auf. Und das können auch die Gäste auf dem Ferienhof spüren - und vielleicht etwas davon mit nach Hause nehmen. Landleben, gesunde Ernährung und Ferien auf dem Bauernhof liegen im Trend junger gesundheits- und ernährungsbewusster Familien. Immer mehr von ihnen bevorzugen das Ursprüngliche. Und das ist gut so. Text & Fotos: Christine Mevius

Mehr Infos auch über die einzelnen Betriebe und Veranstaltungen auf Hof Medewege unter www. hof-medewege.de. fewo.hof-medewege.de MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 1/2015

Septem ber 2015

Ausflug mit Trecker - das gibt´s nur auf dem Bauernhof. Viele Produkte, die im Hofladen angeboten werden, stammen direkt vom Biohof. Man bekommt aber auch gesundes Obst und Gemüse, das nicht in der Region produziert wird.


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GENUSS

Den

Frühling mit allen Sinnen genießen

Rendezvous mit einem kulinarischen Königspaar Endlich wieder mehr Farbe und regionale Frische auf den Tellern. Für den Genuss zwischen Zunge und Gaumen ist Chefkoch Christian Messe vom Altstadtbrauhaus „Zum STADTKRUG“ prädestiniert – und ebenso dafür, Obst und Gemüse dann auf den Tisch zu bringen, wenn es in der Region gereift und geerntet worden ist. Typische Vertreter im Frühling sind dafür heimischer Spargel, der gerne als König des Gemüses bezeichnet wird und die Erdbeere als Königin des Beerenobstes. Mit den Aromen dieses Königspaares lassen sich die Geschmacksknospen in besonderer Weise kitzeln. Christian Messe gehört mit seinen 33 Jahren zu den jungen kreativen Köchen der Landeshauptstadt. Seine Kochlehre beendete er 2007 und seit 2014 hat er seinen Meister in der Tasche. „Ich habe bisher nur in Restaurants gearbeitet, in denen viel Wert auf Frische gelegt wurde”, berichtet der heutige Küchenchef, der mit 13 weiteren Köchen und einem Kochlehrling im beliebten, traditionsreichen „Stadtkrug“ und im „Zeppelin“ für das kulinarische Wohl der Gäste sorgt. „Das was man selbst als gut erachtet, ist vom Anspruch her das Mindeste, was man auf den Teller des Gastes bringt“, sagt Inhaber und Geschäftsführer Thomas Niendorf. Deshalb werden so viel wie möglich regionale Produkte verwendet. Was übrigens auch für das Fleisch gilt, das aus einer Schweriner und einer Satower Traditionsfleischerei geliefern wird.  MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 1/2015

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GENUSS Frisch geerntet und heiß geliebt

„Fleisch ist mein Gemüse“

Das edelste Frühlingsgemüse ist für Christian Messe der Spargel – natürlich knackig-frisch aus der Region. Er liefert viele Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und Ballaststoffe und überzeugt außerdem geschmacklich. Spargel passt zu Fleisch genauso gut wie zu Fisch. „Beim Kauf sollte man unbedingt darauf achten, dass die Schnittstellen noch feucht sind und duften – und wenn man die Stengel aneinander reibt, müssen sie quietschen. Außerdem brechen frische Stangen, wenn man versucht, sie zu biegen.“ Beim Zubereiten ist wichtig, dass das Wasser nur leicht sprudelt, damit das Edelgemüse bissfest bleibt“, rät Christian Messe. Spargel kommt jetzt reichlich auf die Teller. Und weil er den meisten Menschen so gut schmeckt, rechnet man pro Person mit ca. 500g weißem oder grünem Spargel, weiß der erfahrene Koch.

Das betonen vor allem viele Männer, die es deftig mögen - und meinen in erster Linie Steaks. Darauf ist Chefkoch Christian Messe mehr als gut vorbereitet, denn im Altstadtbrauhaus „Zum Stadtkrug“ gehören Steaks zu den absoluten „Rennern“. Die Herren wählen meist ein größeres Stück von 350 g, die Damen bevorzugen eher eine kleinere Portion oder das edle Satower Schweinefilet. Apropos Schweinefilet: Mit variantenreichen, saisonalen Beilagen gehört es nach wie vor zu den beliebtesten Speisen. Das edle Filet jedoch gefrostet zu kaufen, gleiche einer Sünde, meint Christian Messe. Es schmeckt besonders gut, wenn man das frische Fleisch mit hoher Temperatur anbrät und dann vorsichtig rosa gart, damit es nicht austrocknet. „Einen starken Eigengeschmack hat das Filet nicht. Deshalb sollte man aromatische Kräuter hinzugeben“, rät der Koch.

Im Kühlschrank hält sich frischer Spargel etwa drei Tage, am besten in ein feuchtes Tuch eingewickelt. Wässern ist nicht ratsam, weil er so schnell an Geschmack und Inhaltsstoffen verliert.

Die Königin im roten Mantel

Erdbeeren und Spargel – ein majestätisches Paar, das sich kreativ miteinander kombinieren lässt.

Die Erdbeere ist die Königin der Beerenfrüchte. Darum verlangt sie auch nach majestätischer Behandlung. Damit die Früchte beim Waschen nicht zu viel Feuchtigkeit aufsaugen, dürfen sie nur kurz in reichlich Wasser geschwenkt werden, Blatt und Stiel sind erst danach zu entfernen. Wer sie gerne sehr süß

mag und zusätzlich zuckern möchte, tut dies am besten erst kurz vor dem Servieren, um die natürliche Konsistenz zu erhalten. In der Erntesaison sollte man die Erdbeeren auf jeden Fall frisch genießen und nicht mehrere Tage lagern. Nur so schmeckt man das volle Aroma.

Alles in Brauhausqualität „Wir bieten unseren Gästen vor allem deftige regionale Speisen und Snacks in vielen Varianten – traditionell und mit Akzenten der modernen, kreativen Kochkunst. Dabei setzen wir auf Frische und höchsten Standard unserer Speisen und Getränke. Natürlich muss auch immer die Optik stimmen, denn das Auge isst ja bekanntlich mit“, sagt Thomas Niendorf. Mit seinem Team setzt er alles daran, dass die Gäste zufrieden sind und gerne wiederkommen – jetzt im Frühling vielleicht sogar zu einem Rendezvous mit dem kulinarischen Königspaar.

Und was kommt aus dem Zapfhahn? Natürlich leckeres Altstadtbräu. Egal, ob hell oder dunkel – ein Genuss ist das beliebte Getränk aus Hopfen und Malz allemal. Christine Mevius Fotos: Christine Mevius/Helmut Wachtel

Schmeckt garantiert immer: das Schweriner Altstadtbräu gibt´s auch in dekorativen Flaschen zum Mitnehmen.

Frisch muss es sein, das edle Schweinefilet.

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GENUSS

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Küchenchef Christian Messe empfiehlt: · Kartoffel-Bärlauch-Süppchen mit Graved Lachs · Marinierter Spargel auf buntem Salat mit Serrano-Schinken

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· Satower Schweinefilet an Gorgonzolasauce und Rapunzelsalat · Frische Erdbeeren mit Honig-Joghurtcreme

Rezept für 4 Personen Kartoffel-Bärlauch-Süppchen mit Graved Lachs Zutaten: 1 Karotte, 1 mittelgroße Zwiebel, 1/8 Knollensellerie, 4 große mehligkochende Kartoffeln, 50 ml trockener Weißwein, 1 l Brühe, Öl zum Anbraten, Salz, Pfeffer und Zucker zum Abschmecken, 2 EL gehackter Bärlauch Zubereitung: Bei der Kartoffelsuppe sind keine Grenzen gesetzt. Es gibt so viele regionale Rezepte wie individuelle Geschmäcker. Gibt man Lachs hinzu, sollte jedoch auf Wurst oder Speck verzichtet worden. Tipp: Zwiebel-, Karotten- und Selleriewürfel in Öl anschwitzen und mit etwas Weißwein ablöschen. Die in Würfel geschnittenen Kartoffeln hinzufügen, mit Brühe aufgießen und zum Kochen bringen. Wenn die Kartoffeln zerfallen sind und die Suppe sämig ist, mit Salz, Pfeffer, gehacktem Bärlauch und einer Prise Zucker würzen.

Spargel mit Serrano Schinken - eine gelungene Kreation.

Marinierter Spargel auf buntem Salat mit Serrano-Schinken Zutaten: 400 g frischer Spargel, 100 g SerranoSchinken, 30 g Butter, 50 ml Weinessig, 1 EL Zucker, Salz, 1 Kopf Radicchio, 1 Kopf Frisée, 2 Stk. Chicorée, 2 Römersalatherzen, 1 Schale frische Erdbeeren, Essig/Öl zum Verfeinern Zubereitung: Spargel schälen und je nach Länge halbieren oder dritteln. In einer Pfanne etwas Butter schmelzen und den rohen Spargel mit einer Prise Salz und Zucker bei schwacher Hitze ca. 5 Minuten anbraten, dabei mehrmals wenden. Dann mit etwas Essig (keine Essenz!) ablöschen, den Spargel abkühlen lassen und nebenbei den Salat nach eigenen Wünschen zusammenstellen. Obenauf den marinierten Spargel und den Serrano Schinken anrichten. Satower Schweinefilet an Gorgonzolasauce und Rapunzelsalat Zutaten: 800 g Schweinefilet, 1 mittelgroße Zwiebel, 200 g Gorgonzola, 50ml trockener Weißwein, 200ml Sahne, Salz und frischer Chili nach Bedarf, 200g Rapunzelsalat

Zubereitung: Das Filet parieren (d.h. von Fett und Sehnen befreien) und in ca. 3 Zentimeter dicke Medaillons schneiden. Für die Gorgonzolasauce Zwiebelwürfel in Butter anschwitzen, mit Weißwein ablöschen, Gorgonzolaflocken dazugeben und schmelzen lassen. Jetzt mit etwas Sahne angießen, kurz aufkochen lassen und nach Bedarf mit Salz und evtl. etwas Chili abschmecken. Den Rapunzelsalat (Feldsalat) waschen, abtropfen lassen und kalt stellen. Dann das Filet bei hoher Temperatur anbraten und schonend fertiggaren. Nun nur noch den Salat mit dem Lieblingsdressing abschmecken und das saftige Filet auf der Sauce anrichten. Frische Erdbeeren mit Honig-Joghurtcreme Zutaten: 500g frische Erdbeeren, 500g Sahnejoghurt, 1 Limette, 4 EL Honig (variabel je nach Geschmack und Süße der Beeren) Zubereitung: Die Erdbeeren waschen, vom Grün befreien und grob schneiden. Für die Creme den Sahnejoghurt mit Limettenabrieb und Honig abschmecken (nicht zu süß!) Creme und Erdbeeren abwechselnd in einem passenden Gefäß schichten. So wird das Filet ein Genuss: bei starker Hitze anbraten und dann schonend garen.

Graved Lachs zum Kartoffel-Bärlauchsüppchen – das macht Appetit.

Für das Dessert nur frische Erdbeeren verwenden, damit man das herrliche Aroma schmecken kann. MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 1/2015

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ESSEN & TRINKEN

Mister Amor und seine große Schwester „Miss Törtchen“ in Schwerin – Kreationen vom Törtchen bis zur Hochzeitstorte Sonnenschein und Vogelgezwitscher. Es besteht kein Zweifel, der Frühling ist da. Amor spannt den Bogen. Verliebte laufen Hand in Hand durch den Park. Hochzeiten werden geplant.

Ein junges Pärchen betritt das Café. Er fragt, ob hier Hochzeitstorten bestellt werden könnten. Sie setzen sich an einen der kleinen weißen Tische und blättern im überreichten Fotobuch. Eine Hochzeitstorte ist schöner als die andere. Die Entscheidung fällt schwer. Die beiden trinken erst einmal einen Kaffee und verweilen dann bei einer dreistöckigen rosa-weißen Torte mit einer großen Rosenranke. Aber rosa? „Weiß und blau wäre vielleicht schöner“, meint der junge Mann.

“f ür Ver lie bt e.

Hinter dem Tresen, in der offenen Küche, kreiert Lydia Lörke gerade eine dreistöckige Hochzeits-torte. Seit September 2013 backen Lydia und ihre Mutter Elke Lörke Cupcaks, Torten, Cakepops und vieles andere in ihrem kleinen Café in der Schweriner Innenstadt.

Die Verliebten, sie kommen aus Mecklenburg und der Schweiz, wollen im Juni in unserem Land heiraten. „Für wie viele Gäste reicht eine Hochzeitstorte?“, fragt die angehende Braut. „Diese hier ist für 30 Personen gedacht“, erklärt Lydia Lörke. Dreistöckige Hochzeitskreationen können in einer Größe für bis zu 100 Gäste hergestellt werden. Hätten Sie es gewusst? Lydia Lörke gibt allen Torten eine sehr persönliche Note. Sogar eine Dekoration mit echten Rosen aus dem Brautbukett ist möglich und wurde schon gewünscht. Als Platzkarten für die Feier sind Cakepops, Lollies in verschiedenen Farben, die mit Namen versehen werden, beliebt. Aprom rA e t s pos Wünsche: Ein junger i ke „M Cupca Mann bestellte sich jüngst eine Torte mit einem Ring für seinen Heiratsantrag. Auch Cupcakes für Verliebte – kleine bunte Kuchen mit Herzen und Namen der Angebeteten – sind sehr begehrt. Zum Muttertag gibt es übrigens Keksherzen mit Fondantüberzug und schönen Sprüchen.

Die Caféinhaberin Lydia Lörke mit „Mister Amor“, dem Cupcake für Verliebte.

Eine Herztorte zur Hochzeit.

Fotos (2): Lörke

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Mister Amor wartet auch im Café „Miss Törtchen“. Er hat einen gelben Kuchenteigbauch, ein rotes Creme-Oberteil und eine Herzmütze. Er residiert in der Kuchenvitrine. Zum Reinbeißen, dieser Cupcake. Ein kleiner Kuchen aus luftigem Teig, der in einer tassenähnlichen Backform gebacken wird und mit einer opulenten Cremehaube bedeckt ist. Cupcakes kommen aus den USA. Sie sollen zum ersten Mal im 19. Jahrhundert in einem amerikanischen Kochbuch aufgetaucht sein. Dieser Mister Amor besteht aus Marzipankuchen, einer Amarettocreme und einem Herz aus Marzipan oben drauf.

Wichtig ist die rechtzeitige Bestellung der fantasievollen Leckereien. Für eine Hochzeitstorte sollte sich das Brautpaar gleich nach der Bestellung des Aufgebots entscheiden. Wer seiner Liebsten ein ganz persönliches Cupcake schenken möchte, schaut für seine Bestellung am besten eine Woche vorher im Café „Miss Törtchen“ vorbei. Elvira Grossert

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Hochzeitstorte mit echten Rosen aus dem Brautstrauß. Fotos (2): Grossert


BAUEN & WOHNEN

Angekommen in Schwerin

Marion und Helmut Mielert lieben den Norden

Der hübsch angelegte, pflegeleichte Garten ohne Zaun sorgt für viel Freiraum.

Foto: Helmut Mielert

Marion und Helmut Mielert sind viel herumgekommen. Längere berufliche Auslandsaufenthalte und viele Reisen haben ihre Einstellung zum Leben wesentlich geprägt. Kurz bevor sie in den beruflichen Ruhestand eintraten, haben sie sich entschieden, in Schwerin zu leben. Und zwar in ihrem eigenen Haus.

Wenn Helmut Mielert zur Gitarre greift, reicht ihm ein Platz auf dem Teppich.

Sudoku vorm Kamin - das liebt Marion Mielert.

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elmut Mielert hat ein aufregendes Berufsleben hinter sich. Er arbeitete als Bergmann, war 12 Jahre bei der Luftwaffe, machte eine Ausbildung zum Flugzeugmechaniker, eine weitere zum Zahntechniker und war schließlich als IT-Manager in der Luft- und Raumfahrt weltweit tätig. Sein Job verlangte große Flexibilität und so wohnte er mit seiner Ehefrau Marion u. a. zwei Jahre in den USA und drei Jahre in Italien. Marion Mielert, die als Sekretärin bei einem Verlag und auch bei einer Filmproduktion arbeitete, hatte verständnisvolle Arbeitgeber und konnte so ohne Probleme mit ins Ausland gehen. Als ihr Ruhestand immer näher rückte, entschlossen sich die beiden, ihr großes Haus in der Nähe von Bad Wörishofen im

Allgäu aufzugeben und zurück nach Norddeutschland zu gehen (sie hatten früher bereits einige Jahre in Jever gewohnt). Das Ehepaar machte also 2011 eine Urlaubsreise nach Mecklenburg-Vorpommern und suchte

Die offene Küche - sehr modern und überaus praktisch. MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 1/2015


BAUEN & WOHNEN

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„Kaum zu glauben: der erste Entwurf des Architekten passte!“ HELMUT MIELERT

hat eine wunderschöne Altstadt, vielfältige Kulturangebote, eine naturnahe Umgebung und natürlich die Nähe zur Ostsee. Die Stadt hat uns vom ersten Tag an überzeugt - selbst bei schlechtem Wetter“, erzählt Ehefrau Marion mit einem überaus glücklichen Lächeln im Gesicht.

Architekt Hartmut Schütt (l.) und seine Frau Birgit (2.v.r) sind beim Ehepaar Mielert gern gesehene Gäste.

Ebenso schnell, wie die Eheleute zu dem neuen Grundstück gekommen waren, suchten sie nach einem geeigneten Architekten, der ihren Bau planen und betreuen sollte. Das klappte im zweiten Anlauf und die Wahl fiel auf Hartmut Schütt von der Firma Trendline aus Peckatel. Nur einen Tag vor Urlaubsende besprachen die Mielerts mit Birgit Schütt ihre Vorstellungen und Wünsche. Barrierefrei also ebenerdig, große Fenster für viel Licht, ein Bad mit großer Dusche, Wohnbereich mit Pantry, Kamin und ein begehbarer Kleiderschrank gehörten unter anderem dazu. Dann reiste das Ehepaar zurück ins Allgäu.

ein geeignetes Grundstück für das neue Eigenheim. Offerten in Barth und Kühlungsborn fanden sie ganz interessant, aber wirklich überzeugt, einen neuen Lebensraum für sich gefunden zu haben, waren die Eheleute erst, als ihnen die Landesgesellschaft für Grundstücksentwicklung ein Angebot in Schwerin Neumühle machte. „Damals war es noch ein fast freies Feld, aber wir konnten uns sofort sehr gut vorstellen, hier unser Haus zu bauen“, erzählt Helmut Mielert. „In die Stadt Schwerin haben wir uns sofort verliebt. Sie

„Schon drei Wochen nach Beurkundung des Grundstückskaufs lag der fertige Architektenentwurf auf dem Tisch. Und es war kaum zu glauben: Der erste Entwurf passte. Wir waren wirklich angenehm überrascht und hatten nur geringfügige Änderungswünsche. Die Gestaltung der 115 Quadratmeter großen Wohnfläche hätten wir uns nicht schöner und praktischer vorstellen können“, sagen begeistert die Bauherren. Das war wohl der Grund dafür, dem Architekten bei der Umsetzung des Bauvorhabens ziemlich freie Hand zu lassen. „Nur alle drei

Schokobraune Wände, die nicht nur farbliche Akzente setzen, sondern auch praktisch sind, wenn man einen Kamin hat. MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 1/2015

Ein Blick ins Schlafzimmer.

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Wochen waren wir vor Ort, um die wichtigsten Dinge zu besprechen, denn öfter war das gar nicht notwendig, weil die Kommunikation zwischen Trendline und uns sehr gut lief. Ständig bekamen wir Bauprotokolle und Fotos vom Werden unseres Hauses zugeschickt“, sagt begeistert Helmut Mielert und fügt hinzu: „Wir hatten viel Glück. Einen besseren Architekten hätten wir wohl nicht finden können, denn die Zusammenarbeit war wirklich einmalig.“ Und so wunderte es nicht, dass beim Einzug am 6. September 2012 auch der Garten bereits angelegt war, der direkt an die große Fensterfront angrenzt. Inzwischen haben sich Marion und Helmut Mielert eingelebt, sind schon nach kurzer Zeit heimisch geworden und genießen das Leben in ihrem Traumhaus, das sie modern, aber eher minimalistisch mit Möbeln eingerichtet haben. „Wir wollten nicht nur ein kleineres Haus, sondern mit dem Umzug gleichzeitig unseren gesamten Hausstand und unsere Garderobe reduzieren. Denn wer braucht schon all die Dinge wirklich, die sich im Laufe der Jahre angesammelt haben“, sagt die Dame des Hauses - und ihr Ehemann nickt zustimmend. Eine Wohnungseinrichtung also ohne viel Schnickschnack und Dinge, auf die man getrost verzichten kann. Dekoriert haben die Mielerts ihre Wohnung vor allem mit ihren schönsten Souvenirs aus fernen Ländern. Zu jedem dieser Stücke können sie eine Geschichte erzählen oder sich an wunderbare Begegnungen erinnern. 

Wenig Mobilar, aber dafür viel Licht und freie Sicht in den Garten.

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BAUEN & WOHNEN auf Reisen ist, möchte man einen Hafen haben, in dem man immer wieder gerne vor Anker geht“, ist sich das Ehepaar einig. Obwohl das Haus einen offenen Wohnbereich hat, finden die beiden immer genug persönlichen Raum für sich und ihre Interessen. Helmut Mielert sitzt dann gerne mal vor seinem Computer im Arbeitszimmer, das übrigens schnell mit ein paar Handgriffen zum Gästezimmer umfunktioniert werden kann. Haus und der Garten bedeuten den beiden Eheleuten, die das 60. Lebensjahr schon überschritten haben, sehr viel - und natürlich ebenso die guten Beziehungen zu den Nachbarn. Nein, die Mecklenburger seien gar nicht stur, sie hätten genau das Gegenteil erfahren. Vielleicht gibt es hier auch deshalb keine Zäune, die die Grundstücksgrenzen markieren. „Bei der Wahl des neuen Wohnortes hatte keiner von uns Bauchschmerzen und wir sind noch heute begeistert und zufrieden. Wir sind angekommen!“, so das knappe Fazit zu den Veränderungen in ihrem Leben.

Der Esstisch gehört zu den zentralen Plätzen im Haus - für gute Gespräche und gutes Essen.

Ein paar antike Stücke haben natürlich auch ihren Platz im neuen Haus gefunden.

Erinnerungen von ihren Urlaubsreisen sind den Mielerts wichtig protzige Möbelstücke hingegen nicht.

Nicht verzichtet haben sie allerdings auf moderne Haustechnik. Fußbodenheizung statt Heizkörper ist einer der Vorzüge, die man zu schätzen weiß, oder die supermoderne Abzugsvorrichtung über dem Herd, die nahezu in der Decke verschwindet. Sogar der neuen Energiesparverordnung, die erst im nächsten Jahr in Kraft tritt, sind die Mielerts mit ihrem Haus dank ihres erfahrenen Architekten eine Nasenlänge voraus, denn die künftigen Standards werden bereits jetzt erfüllt. Wichtig ist vor allem ein klar durchdachtes Konzept, das nicht nur auf dem Papier allen Wünschen der Bauherren gerecht wird, sondern auch dann, wenn man in dem Haus lebt. Jetzt zeigt sich, dass Architekt Hartmut Schütt seine Bauherren richtig 22

beraten hat. Kein Wunder, denn schließlich kann er auf über 25 Jahre Erfahrungen in

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Den Sommer wollen Marion und Helmut Mielert in der Landeshauptstadt genießen. „Mecklenburg-Vorpommern ist so schön, dass wir jeden Quadratmeter erkunden wollen - bei schönem Wetter am liebsten mit dem Cabrio“, sagen die Wahl-Schweriner, die auch lange Strandwanderungen lieben. Außerdem schmieden sie bereits eifrig Pläne für ihre nächsten großen Reisen. In Südafrika, Australien und Neuseeland waren sie bereits, davon zeugen Tausende Fotos, die Helmut Mielert gemacht hat und die er gerne über den großen Flachbildschirm laufen lässt. Fotografieren ist sein Hobby und deshalb werden die nächsten großen Reisen mit Sicherheit erneut an malerische Orte der Welt gehen - mit kleinem Gepäck, versteht

„Jedes Mal, wenn wir von einer Reise nach Hause kommen und das Schweriner Schloss sehen, geht uns das Herz auf.“ MARION MIELERT

seinem Fach verweisen. Und das kommt den Eigenheimbauern natürlich zugute. Das Eigenheim ist für die meisten Menschen ein zentraler Lebensraum - auch für Marion und Helmut Mielert. „Gerade wenn man viel

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sich. Wenn die beiden zurückkehren, werden sie ihren Nachbarn garantiert von den vielen Erlebnissen erzählen - aber nicht über den Gartenzaun, denn den gibt´s ja nicht. Text & Fotos: Christine Mevius MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 1/2015


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WIR SIND DANN MAL RAUS ! Erholen · Entdecken · Entspannen – Plastener’s Urlaubsmomente LIVE: Mit der Rückkehr nach Mecklenburg-Vorpommern hat sich für Frau und Herrn Schmidt ein lang gehegter Wunsch erfüllt. In der Stadt am Meer bauten sie sich ein Haus und legten einen schönen Garten an – beides verbindet nun ein von PLASTENER geplanter und gebauter Sommergarten. Familie Schmidt hat Ihren Urlaubsmoment im Plastener Sommergarten gefunden: Frühjahr, Sommer & Herbst geschützt draußen sein, die Natur erleben und den Wandel der Jahreszeiten begleiten: die Plastener Sommergärten garantieren einmalige Eindrücke. Der Plastener Sommergarten ist gleichzeitig ein Raum zum Genießen & Erholen & Entspannen – und ist nicht selten schon nach kurzer Zeit Lebensmittelpunkt im Haus. Nehmen Sie es selbst in die Hand und machen Sie gemeinsam mit uns Ihre Pläne für die kommende Urlaubs-Saison. Ihr individuell auf Ihre Bedürfnisse maßgeschneiderter Wohlfühl-Sommer- oder Wintergarten garantiert Ihnen viel Sonne, Licht und Wärme. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt: Wenn die ersten Frühblüher im Garten ihre Blüten in die Sonne recken, sitzen Sie schon gemütlich in Ihrem Plastener Sommer- oder Wintergarten, auch wenn die Abende noch kalt und das Wetter noch unbeständig ist. Wir freuen uns, wenn wir für Sie gemeinsam den Urlaub sichern können.

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WOHNEN

W-W-W oder Wer wohnt wie? Wie wohnt man? Eine Frage, über die immer geredet wird, ein zeitloses Thema, über das oft diskutiert wird. Ob in einem Haus oder einer Wohnung, mit viel oder wenig Raum – unser Zuhause soll uns Schutz bieten, Intimität, Sicherheit. Es soll ein Ort der Kommunikation sein mit Familie und Freunden. Ein Rückzugort, aber ebenso ein Platz der Selbstdarstellung und der Repräsentation Wie gestalten wir unsere Umgebung als Ausdruck unserer Persönlichkeit: Holz- oder Teppichboden, große, offene Fensterfronten oder dichte Vorhänge, Antiquitäten oder schwedisches Möbelhaus, geordnet oder chaotisch? Die Deutschen sind Europameister im Möbelkauf, nach neueste Angaben kaufen 92 Prozent von ihnen pro Jahr ein Möbelstück und behalten ihre Möbel durchschnittlich sechs bis fünfzehn Jahre. Ganz anders in Großbritannien, dort findet man kein standardisiertes Einheitsdesign. Die Engländer halten Familienerbstücke – auch

wenn sie nicht mehr taufrisch aussehen – in Ehren, man pflegt Traditionen. Alte Stücke müssen aber nicht unbedingt aus den edlen Auktionshäusern von Christie’s und Sotheby’s kommen, sondern sehr gern auch vom Flohmarkt. Mit „britischer Weisheit“ hält es auch Claus W., der nach der Devise lebt: „My home is my cast-

le – Mein Heim ist meine Burg, da bin ich IchSelbst. Eigentlich wollte ich mich von den alten, geerbten Möbeln trennen, aber irgendwie ging das nicht. Die Möbel sind ein Teil Vergangenheit.“ Die dezente Farbigkeit der Wände und der Möbel in den großem Wohnraum von Claus W. ist zum einen ein ruhiger, neutraler Hintergrund für die Bilder und zum anderen weiten sie den Raum optisch. Blumen, bevorzugt Orchideen – „sie sind pflegeleicht und sehen attraktiv aus“ – gehören für Claus W. zum Ambiente seiner Wohnung, ebenso der dekorative „Schnickschnack“. Eine Binsenweisheit der Innenarchitektur ist, dass wirklich gute Dinge – gleich ob alt oder modern, ob Möbel, Bilder oder Gebrauchsgegenstände – immer zusammen passen. Hausrat, mit dem vorige Generationen sich umgeben haben, findet man in der großen, weitläufigen Altbauwohnung von Birgit und Dirk H., Stücke, die Lebenserfahrung reflektieren. Auf die Tradition der Familie von Dirk H. weisen Bilder im Flur hin: Zeichnungen von Möbeln, denn Urgroßvater, Großvater und Vater waren Tischler und daher kommen wesentliche Teile der Einrichtung.

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WOHNEN

Eine Kombination aus Komfort, Eleganz und Harmonie ist dieses Zuhause – aber es ist keinesfalls ein Wohn-Museum, dem nur noch das Schild „Bitte nicht berühren“ fehlt. Es ist eine lebendige, benutzbare und genutzte Wohnung. Mit einem „Herrenzimmer“ in Blautönen, mit Arbeitsplatz und äußerst bequemen Clubsesseln. In einem matten, aber nicht blassen Roséton gestrichen ist das Zimmer von Birgit H.. In bzw. neben dem

Sekretär sowie auf der elegant geschwungenen Anrichte finden sich all die Kleinigkeiten, die Frau ebenso mag. Wie aus einem Guss wirkt diese Wohnung, mit Talent für Gestaltung wurden Räume für die Seele geschaffen. Wer sich seiner selbst nicht bewusst, nicht sicher ist, der wird sich hinter austauschbaren Versatzstücken verstecken. Eine Wohnung

sagt etwas aus über die Persönlichkeit eines Menschen, sagt den Besuchern etwas darüber, was der Bewohner unter Leben versteht. Karin Gustmann Fotos: G&G

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KUNST

Ofenstunde: Vorlesen und Zuhören.

Fotos (3): Wolf Spillner

Der Schriftsteller und die Malerin Horst Matthies: Schriftsteller und „Sternekoch“

„Von der Braunkohle an die Ostsee“ hieß der Traum, den viele DDR-Bürger träumten. Auch Britta und Horst Matthies. In einem Land, das es heute nicht mehr gibt, sind sie vor 35 Jahren vom Süden in den Norden umgezogen, in die Nähe der Ostsee, nach Mecklenburg. Hier, „wo andere Urlaub machen“, sind ihre Söhne Mattias und Felix aufgewachsen, hier leben und arbeiten sie. Der Schriftsteller und die Malerin.

Britta Matthies: Im Atelier

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„Unser Sohn hat das Vorurteil Sachsen in Mecklenburg damals direkt zu spüren bekommen. Seine Klassenkameraden in der Fünften waren nicht zimperlich. Sie haben aber bald gemerkt, dass man das, was fremd ist, nicht hassen muss. Wäre schön, wenn sich die Missverständnisse bei Pegida ebenso schnell klären ließen“, sagt Matthies.

Horst Matthies ist mit Herz und Kopf in Mecklenburg zu Hause: „Ich habe das Empfinden, die mecklenburgische Landschaft hat das richtige Maß für uns Menschen. Der Himmel ist hoch, der Mensch ist klein. Ich habe viel Raum zum Atmen und zum Leben, aber auch die Verantwortung, diesen Raum nicht zu zerstören.“ Matthies gehört zu den Schriftstellern, die schreiben müssen. „Die Geschichten sitzen bei mir auf der Bettkante“, sagt er, „und diktieren mir den ersten Satz. Wie sich die Geschichte MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 1/2015


weiter entwickelt, ist frei wie der große Raum unter dem mecklenburgischen Himmel. Alles ist möglich. Das Abenteuer beginnt“. Das Schreib-Abenteuer begann für den gelernten Bergmann in den sechziger Jahren. Damals war er Leutnant der Bereitschaftspolizei und beteiligte sich an einem Wettbewerb. Er hatte Erfolg, und das hatte Folgen. Aus dem „Leuteanschreier“ wurde ein Schriftsteller. Matthies studierte in Leipzig am Literatur-institut Johannes R. Becher. Seit 1970 arbeitet er freiberuflich. Er veröffentlicht im Samisdat „schlitzohr e.V.“ und verkauft on Demand. Aus den Geschichten, die ihm auf der Bettkante auflauerten, ist in den Jahren viel und unterschiedliche Prosa entstanden: Romane, Kurzgeschichten, Kinderbücher, Hörspiele. Seine Phantasie ist wie ein sprudelnder Quell, seine Sprache ist bildhaft genau und ohne Angst vor kompliziertem Flechtwerk. Unbedingt lesen sollte man seinen Schelmenroman „Peter Schwarzer“ und den Roman „Ohne Hoffnung ist kein Leben“, der in der SVZ in Folge erschien und ihm das Prädikat „Frauenversteher“ einbrachte. Seine jüngste Erzählung, frisch von der Bettkante, heißt „Daiquiri“. Sie gehört zu den Fächergeschichten. Es gibt inzwischen derer zwanzig. Sie sind wie ein Fächer gestaltet; Kurzgeschichten, die sich mit Essen und Trinken und anderen schönen Dingen des Lebens befassen, pikant gewürzt mit Amor bis Koriander. Fächergeschichten gehören seit einiger Zeit zum Angebot des Schriftstellers, der neben dem Schreiben auch für seine KochKünste Sterne verdiente. Seine literarischkulinarischen Abende sind berühmt. Ehefrau Britta hat daran ihren Anteil. Sie gibt den Geschichten, die Matthies, der Koch, in den Menü-Pausen vorliest, das editorische Gesicht und eine Originalgrafik dazu. Britta Matthies hat über den gradlinigen Bildungsweg Abitur und Hochschule ihren künstlerischen Beruf gefunden. Längst ist die studierte Buchgestalterin und Illustratorin hierzulande und außer Landes als Grafikerin und Malerin bekannt. Im vergangenen Herbst konnte man eine umfassende Werkschau ihrer Arbeiten im Baumhaus in Wismar sehen. Horst Matthies, Ehemann und Laudator, begann seine Rede mit den Worten: Ich bin überrascht. So viel Britta Matthias in so unterschiedlichen Ausdrucksformen in einer MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 1/2015

Räumlichkeit war selten! Grafiken, Holzschnitte, Tuschzeichnungen, Pastelle, Ölbilder. Die Besucher erkannten und wiedererkannten ihre Handschrift: Die Dächer der Britta Matthies. Die Alleen der Britta Matthies. Das Layout der Britta Matthies in den Publikationen der Barlach-Gesellschaft. Und natürlich – Britta Matthies, die Malerin von Schatten und Licht. Ungern verzichtet sie darauf, zur Lichtfigur den Schatten zu malen, differenziert von Hellgrau bis Tiefschwarz. Möglich, dass der Brecht-Gedanke dahinter steckt … denn man sieht nur die Lichte … Britta Matthies ist eine sozial denkende, sensible Frau, die sich in jedem Fall auch für die zweite Seite der Wirklichkeit interessiert. Gerade arbeitet sie an Holzschnitten zu den Fächergeschichten ihres Mannes. Eine Herausforderung, der literarischen Figur den Punkt zu geben, der sie amourös, ironisch oder keck sein lässt, ohne Schatten diesmal. Eine Arbeit für den „Marktplatz Druckgrafik“ auf der Leipziger Messe im März. – Im Frühjahr, in den Monaten April bis Juni, wird es Ausstellungen von Britta Matthies geben, in Arneberg an der Elbe, in Klein-Machnow bei Berlin und in der Nähe von Lyon in Frankreich. – Für Britta Matthies ist die Zeit immer knapp und das Leben eigentlich zu kurz. „Ein Apfelbäumchen kann man jederzeit noch pflanzen, aber man kann nicht alle Ideen mehr ausleben.“ Geliebt sind die Stunden, wenn sie beide, Horst und Britta, auf dem grünen, russischen Kachelofenofen sitzen und über Gott und die Welt reden. Brittas Fragen -warum ist der Mensch mit Bewusstsein ausgestattet, und gibt es außerhalb der Erde Leben im Universum - kann auch der weltbefahrene Horst nicht beantworten. Seine Erfahrung nach tausenden Fahrradkilometern in Neuseeland, auf dem Highway 101 und von Paris nach Moskau, ist: Überall auf der Welt trifft man auf Menschen gleichen Sinnes, und man erkennt sich. Das ist beglückend. Aber die anderen, die erkennen sich auch. Leider. Die Beiden sind der Meinung, dass die erste Hälfte ihres Lebens wichtig war, und wenn man sie nicht verraten will, darf man in der zweiten nicht untätig bleiben. Die Rede ist von der Arbeit, für das Buch, für das Bild. – Zum Schluss der Kachelofenstunde, wenn alles gesagt ist über Gott und die Welt, die

Installation: Weitendorfer Kapelle. Repros (3): B. Matthies

Grafische Arbeit: Platten und Drucke. Grafik: Perspektivische Ansicht.

lebenswichtige Frage: Und was essen wir heut? Der Koch hat die Antwort: Nudeln. Auch das hat er auf seinen Reisen gelernt. Nudeln essen die Menschen überall auf der Welt, und Rezepte gibt es so viele wie Sprachen. Ob es mundet, ist unabhängig von Weltanschauung und Religion. Entscheidend ist: Ist das Rezept gut, und kann der Koch kochen. Kausalität von Vorlage und Umsetzung. So simpel ist das. Eine einfache Frage für die Küche. Eine schwierige für die Gesellschaft. Astrid Kloock

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Katrin Hübner in Hänsel und Gretel.

Katrin Hübner als Rabe in Sigurd der Drachentöter.

Ganz Viele – aber immer sie Die Sopranistin Katrin Hübner „Weil es ein wunderschöner Beruf ist“, antwortet die Sopranistin Katrin Hübner auf die Frage, warum sie Sängerin geworden ist. Seit mehr als zehn Jahren, mit Beginn der Spielzeit 2004, übt die junge Frau diesen wunderschönen Beruf am Schweriner Theater aus. Es war das erste feste Engagement nach dem Studium für Katrin Hübner – und sie fühlt sich bis heute wohl am Haus: „Ich mag die Ensemble-Arbeit, es ist schön, dass ich die Leute am Haus kenne. Damit meine ich nicht nur die Sänger-Kollegen, es fängt schon an der Pforte an und bezieht Gewerke wie die Maske, die Schneiderei, die Ankleiderinnen ein. Man kann sich im Ensemble entwickeln, die wechselnden Regisseure machen die Arbeit interessant und irgendwie ja auch immer wieder neu.“ Viele, sehr unterschiedliche Rollen hat Katrin Hübner in den Jahren im Schweriner Theater interpretiert. Im Großen Haus, im E-Werk, bei den Schlossfestspielen – Produktionen mit verschiedenen Regisseurinnen und Regisseuren. Und wenn die Bezeichnung „Regisseur“ fällt, kommt man im Gespräch mit einer Opern/Operetten-Sängerin unvermeidlich auf den Begriff „Regie-Theater“. Ein Schlagwort, aufgetaucht in den Theaterkritiken der 1970er, 28

bezeichnet es bis heute Inszenierungen, in denen die Ideen des Regisseurs – verglichen mit den Vorgaben/Intentionen des Komponisten – mehr Einfluss auf die Darbietung haben. Also: ein „Tannhäuser“ in der Biogas-Anlage, „Rigoletto“ im Schwimmbad, Dramatiker (z. B. Heiner Müller), die in Bayreuth Wagner-Opern inszenieren? Katrin Hübner glaubt an die Beständigkeit der Oper, an das Bestehen des Musiktheaters: „Oper ist nicht austauschbar, soll-

te, darf es auch nicht sein. In den Werken stecken so viel Kraft und Emotionen, das muss transportiert werden mit einer Inszenierung. Wenn da die ‚modernen‘ Ideen und Vorstellungen eines Regisseurs von A bis Z Sinn machen und stimmen, dann kann so eine Opern-Produktion nicht bloß spannend, sondern auch beeindruckend und ergreifend sein. Die Musik darf nicht durch das rein Optische verdrängt werden.“

Wie wesentlich das Gestalterische im Musiktheater ist, wie viel Spaß es macht, das hat Katrin Hübner während ihres Studiums in Leipzig und Berlin gelernt und erlebt. Erfolgreich, wenn man die KritikerStimmen hört und liest: Stets werden die klare, wandlungsfähige Sopranstimme und die Spielfreude von Katrin Hübner gelobt, ob als Morgana in der Händel-Oper „Alcina“ oder als Anne Frank in der Mono-Oper von Grigori Frid. Für diese Rolle wurde Katrin Hübner MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 1/2015


PORTRÄT

Gibt es Traumrollen? Kurzes, zögerndes Nachdenken, dann: „Eigentlich nicht, die Papagena (die hat Katrin Hübner in zwei Schweriner Inszenierungen gesungen) und die Anne Frank natürlich waren schon besonders. Aber an einem Repertoire-Theater ist das Gemisch spannend. Eine Sophie im ‚Rosenkavalier‘ wäre vielleicht schön oder noch einmal die Gretel in ‚Hänsel und Gretel‘. Die würde ich heute sicher ganz anders füllen.“ Repertoire-Theater, das bedeutet auch schnelle Wechsel zwischen den Genres. Katrin Hübner ist in dieser Spielzeit in allen Produktionen besetzt, wie bekommt man das hin, ohne dass die Stimme Schaden nimmt? „Es muss im Kopf klar sein, was man singt und gestaltet und sich stimmlich darauf einstellen. Die Stimme ist das Instrument, mit ihm muss man sorgsam umgehen.“ Was nicht automatisch heißt, dass Sängerinnen und Sänger zimperlich sind: „Beim ‚Freischütz‘ bei den Schlossfestspielen auf der Freilichtbühne hat es fast ausnahmslos geregnet, das Wasser lief wirklich in den Mund beim Singen. Aber wir haben nicht abgebrochen.“ In diesem Sommer ist Katrin Hübner bei den Schlossfestspielen nicht im Einsatz, ihre nächste Premiere hat sie am 17. April mit „The Rake’s Progress“, einer selten aufgeführten Oper von Igor Strawinsky. Katrin Hübner hat als Soubrette angefangen, ins lyrische Fach gewechselt, liebt die Herausforderungen und Möglichkeiten ihrer Profession – schön für ihr Publikum, dass Sängerin für sie ein wunderschöner Beruf ist. Karin Gustmann

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Fotos: Silke Winkler MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 1/2015

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MUSIK

Die Klarinette war und ist mein Instrument Hans-Matthias Glaßmann

Ein Mann und seine Klarinette: Hans-Matthias Glaßmann.

Foto: Silke Winkler

Schauspieler mögen es gar nicht, wenn man sie fragt, wie sie sich denn die Texte merken können. Musiker nervt es wahrscheinlich, wenn sie gefragt werden: Warum gerade dieses Instrument. Trotzdem eben diese Frage an den Solo-Klarinettisten der Mecklenburgischen Staatskapelle Hans-Matthias Glaßmann: Warum die Klarinette? „Wie viele Kinder habe ich mit der Flöte angefangen. In unserer Nähe wohnt der Musiker Theo Schuman (die Schumann-Combo war in der DDR sehr bekannt), der spielte Saxophon und den hörte ich üben. Das Instrument hat mich fasziniert – und meine Professorin schockiert. Sie war aber so klug, mir eine Klarinette in die Hand zu drücken mit dem Satz: ‚Saxophon kannst Du dann ja immer noch versuchen.‘ Ich habe es nie getan, die Klarinette war und ist mein Instrument.“ So strikt wie die Entscheidung für dieses Instrument war auch 30

der berufliche Weg von HansMatthias Glaßmann: Nach der Schule in seiner Heimatstadt Dresden ging er zum Studium nach Berlin an die Hochschule für Musik „Hans Eisler“ und von dort 1979 nach Schwerin, sofort als Erster Solo-Klarinettist der Mecklenburgischen Staatskapelle Schwerin. Das Engagement sagt etwas über Begabung und Können, dass Hans-Matthias Glaßmann bis heute in diesem Orchester spielt, etwas über die Möglichkeiten am Schweriner Theater: „Hier kann man tolle Sachen machen, die an RiesenHäusern gar nicht gehen. In den Anfangsjahren in Schwerin waren das die Schauspiel-Musiken bei den Inszenierungen von Christoph Schroth. In späteren

Jahren dann auch die spartenübergreifenden Produktionen wie der ‚Sommernachtstraum‘ oder ‚The Producers‘.“ Wenn HansMatthias Glaßmann von diesen Aufführungen erzählt, dann klingt Begeisterung mit – aber auch Wehmut bzw. Enttäuschung. Enttäuschung darüber, dass diese spartenübergreifende Arbeit „dank“ der verordneten Sparmaßnahmen nicht mehr möglich ist. Ist es doch gerade sein Instrument, das sich für Musical und Co. besonders eignet. Die Klarinette gehört zu den Holzblasinstrumenten, sie ist etwa 66 cm lang, besteht aus fünf getrennten Teilen, die mit korkbelegten Zapfen ineinander gesteckt wer-

den. Die Geschichte der Klarinette reicht bis in die Antike zurück, man hört sie in so ziemlich allen Stücken der klassischen Musikliteratur, ebenso wie in der aus dem aschkenasischen Judentum stammenden Volksmusiktradition der Klezmermusik (bekanntester Solist Giora Feidman) und im Jazz und Swing. Jazz und Swing- das sind Musikstile, in denen Hans-Matthias Glaßmann sich gern und souverän bewegt: „Wenn Benny Goodman Mozart spielt, dann können wir Goodman spielen.“ Und so erlebten die Zuschauer in diversen Kneipen, Gaststätten und Restaurants bei der Theater-Theken-Nacht Hans-Matthias Glaßmann gemeinsam mit FriedeMECKLENBURG-SCHWERIN delüx 1/2015


mann Braun (Solorepetitor am Schweriner Theater) mit Schlapphut und Sonnenbrille a la Blues Brothers mit Jazz-Musik. „Mit eigenen Ideen kommen, eigene Projekte wie den Kammerswing-Abend verwirklichen, das kann ich hier bei meiner Arbeit“, sagt Hans-Matthias Glaßmann. Der an einem Projekt mit einem Cellisten und einer Pianistin tüftelt, im Hinterkopf die Idee für die Zusammenarbeit mit einem Streichquartett hat… Ketzerische Frage: Muss man nach so vielen Berufsjahren noch viel üben? „Auf jeden Fall, täglich zwei bis drei Stunden.“ Und Lampenfieber? „Auch das, immer noch. Ich meine, das zeigt die Nähe zum Beruf, es ist eine Frage des Anspruchs an sich selbst: Genüge ich meinen Ansprüchen, denen des Stücks und natürlich auch denen des Publikums.“ Musiker ist – was die meisten Leute nicht vermuten – ein körperlich anstrengender Beruf, wie hält man sich da fit? „Spazierengehen, Fahrradfahren und regelmäßig Sport treiben im FitnessClub. Eine gute Beweglichkeit, die Gesamtlockerheit des Körpers, überhaupt körperliche Fitness sind wichtig für ein gutes Spiel.“ Erfahrungen, die Hans-Matthias Glaßmann sicher auch seinen Schülern an der Musik- und Kunstschule Ataraxia in Schwerin vermittelt. Er ist stolz auf einen Bundessieger beim Wettbewerb „Jugend musiziert“, entscheidend jedoch ist für den Berufsmusiker Hans-Matthias Glaßmann, dass er seinen Schülern die Freude an der Musik vermittelt. Freude, die er selbst beim Musizieren hat, mal im Frack beim Sinfoniekonzert, mal leger mit Schlapphut bei der Theken-Nacht – aber immer mit der faszinierenden Klarinette. Karin Gustmann

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MUSIK

Veränderungen und Beständigkeit Die Gespräche und Verhandlungen sind beendet, alle Verträge unterzeichnet, es ist amtlich: Am 20. April 2015 eröffnet in Schwerin, in der Puschkinstraße 71 das Piano-Haus Kunze die Türen. neben Steinway-Flügeln und Klavieren ebenso die Boston- und die Essex-Flügel und Klaviere. Die drei Typen werden an verschiedenen Orten produziert und unterscheiden sich im Preis“, so die Meister. Nebenbei: Ein Steinway-Konzertflügel klingt nicht nur fantastisch, er ist immer auch eine Wertanlage. So ein Steinway ist vorrangig ein Instrument für Kenner (und Könner): „Bei uns im PianoHaus gibt es Instrumente für alle, vom Einsteiger bis zum Profi. Für die Einsteiger – das sind nicht nur Kinder, sondern durchaus auch ältere Herrschaften – bieten wir wie gehabt und gewohnt, Klavierunterricht an.“

Senior und Junior Matthias Kunze (v.r.).

P

iano-Haus Kunze, Schwerin, Eröffnung? Keine unnötigen Irritationen, die Angelegenheit ist schnell ge- und erklärt: Am 1. März 2015 wurde Matthias Kunze Junior Inhaber vom Piano-Haus, das seither wie folgt firmiert: Piano-Haus Kunze e.K., Inhaber Matthias Kunze Junior, Lübstorfer Str. 11a, 19069 Alt Meteln.

Nach dreißig Jahren beruflicher Selbstständigkeit, davon fast 23 Jahre als Chef des Hauses, verabschiedet sich Matthias Kunze Senior nun nicht in die Rente, aber er ist zufrieden, dass er seinen Handwerksbetrieb in die Hände des Sohnes geben kann. Matthias Kunze Junior hat den Beruf des Klavierbauers gelernt, bekam (O-Ton Kunze Senior: „als erster Ossi“) 1991 einen Lehrvertrag bei der Firma STEINWAY&SONS in Hamburg. Nach Beendigung der Ausbildung vom Junior, seit 1995, sind Matthias und Matthias gemeinsam (oder solo) unterwegs und betreuen die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern, die Festivals in Schönberg und auf Usedom, kümmern sich um die Flügel und 32

Foto: K. Kunze

Klaviere in Theatern von Schwerin und Rostock, in der Hochschule Rostock, in Musikschulen und im Konservatorium. „Das alles wird auch in Zukunft so sein, auch das Angebot und der Service für Privatkunden bleiben unverändert. In Alt Meteln ist weiterhin unsere Werkstatt und auch das Lager bleibt dort. Neu sind die Verkaufsräume in der Schweriner Innenstadt. Dort biete ich Flügel, Klaviere, E-Pianos und Noten an. Aber auch Gitarren samt Zubehör, denn ich übernehme einen fachkundigen Verkäufer aus dem Musikhaus Althen&Claussen“, sagt Matthias Kunze Junior. Der sich auf die neue Aufgabe freut, und wer ihn im Gespräch erlebt, spürt, dass Pianos seine Leidenschaft sind. Das Piano-Haus Kunze ist alleiniger Vertragshändler für STEINWAY in Mecklenburg-Vorpommern, einer von dreizehn in ganz Deutschland – und da kann der Junior zu Recht stolz sein auf einen neuen Vertrag mit dem Haus Steinway. „Wir verkaufen, betreuen und pflegen alle Typen der Steinway-Familie. Zur so genannten „Family of Steinway“ gehören

Am 25. April veranstaltet das Piano-Haus Kunze in den neuen Geschäftsräumen einen „Tag der offenen Tür“ – eine ideale Gelegenheit für Anfänger und Experten, sich zu informieren. Und zu kaufen, denn das Piano-Haus Kunze in Schwerin ist ein Geschäft!

Matinee im Schweriner Theater Inspiration oder doch eher Faszination können Musikfreunde erfahren am 19. April 2015. An diesem Sonntag lädt das Piano-Haus Kunze zur Matinee ins Große Haus des Schweriner Theaters: 17 Musiklehrer aus Schwerin werden auf fünf Steinway-Konzertflügeln, zwei Klavieren und einem Toy-Piano spielen. Vor fünf Jahren gab es diese TastenShow der Extra-Klasse schon einmal bei einer Piano-Haus Matinee – doch das Konzert in diesem Jahr wird mehr als eine Wiederholung. Eine Überraschung darf verraten werden: Neben vier schwarzen Steinway-Flügeln (glänzend poliert und garantiert ohne FingerTapsen) wird ein ferrariroter Steinway auf der Bühne stehen. Ob und wie der dann losrast…. Nichts ist beständig, denn der Wandel: Matthias Senior übergibt die Geschäfte an Matthias Junior, aus dem „Musikhaus Althen & Claussen“ in der Puschkinstr. 71 in Schwerin wird das „Piano-Haus Kunze“ – das ist der Wandel, Qualität und Kundenservice die Beständigkeit. Karin Gustmann MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 1/2015


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KUNST

„Griese Gegend“ ist schon lange kein Schimpfwort mehr. Wer auf Berge verzichten kann, findet im südwestlichen Mecklenburg zauberhafte Landschaften. Christine Döring-Krott wohnt hier in einem Haus, das sich vor 150 Jahren ein Häusler gebaut hatte. Die Hamburgerin hat es vor 22 Jahren erworben. Inzwischen verbringt die Frau aus HH die meiste Zeit in KK. Klein Krams ist ihr Zuhause geworden.

Die bunte Frau aus Krams DAS HAUS Das Haus von Christine Döring-Krott hat im Wesentlichen sein Häusler-Gesicht behalten. Vorne roter Ziegel, hinten Raseneisenstein, der Innenhof von ausgewachsenen Hainbuchen beschirmt. Besucher aus der Stadt geraten ins Schwärmen und sind bereit, über das Rauschen der Blätter ihren Tinnitus zu vergessen. Christine D. bringt es auf den Punkt: „Farbe ist hier immer – im Sommer grün, im Herbst golden, im Winter weiß, manchmal grau. Grau ist keine Farbe, aber die Kraftprobe fürs Gemüt.“ – Wer ins Haus hinein geht, muss sich bücken. Demut statt Gardemaß. Der Zuschnitt wie vor hundert Jahren – große Diele, kleine Stuben. Alles, was darinnen ist, hat mit Häusler-Zeiten nichts zu tun, ist sehr besonders. Christinen-Art. Kreativ bis unter die Zimmerdecke. Hier lebt Christine D. mit ihren Künsten und mit ihrer Katze Mimi. Die Graugestromte ist 18 Jahre alt, taub und stimmgewaltig. Tiere sind für Christine D. so wichtig wie das Malen. „Wir Menschen sind hoffärtig, es fehlt uns an Respekt der Kreatur gegenüber, schon das Wort Nutztier ist fragwürdig.“ Am Küchenschrank hinter der Scheibe klemmt ein Bild von Joseph Beuys. „Ich verehre ihn“, sagt sie, „seine Aktion in Düsseldorf 1965: Wie man dem toten Hasen die Bilder erklärt, ist mir unvergesslich.“

KOMMUNIKATION Wichtig wie das Malen und die Tiere ist für die Frau vom Niederrhein die Ruhe auf dem Land. Bis zur Pensionierung war ihr Leben 34

voll mit Kommunikation. Das kleine Dorf am Niederrhein hatte sie nach dem Abitur verlassen. Ihre nächsten Stationen waren aupair-Mädchen in Frankreich, einige Semester Französisch und Philosophie in Hamburg, bildjournalistische Arbeit bei der Neuen Revue, Kunststudium (Lehramt) an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg und viele Jahre Lehrtätigkeit in den Fächern Kunst und Religion; ihrer Meinung nach eine wunderbare, unerschöpflich-fruchtbare Fachverknüpfung. „. Religionen – grandiose Erfindung der Menschheit, und durchaus nicht überflüssig – sind eine Fundgrube für den Unterricht in Kunst, Philosophie und Psychologie. Denken Sie nur: die gotischen Dome - Architektur und Himmelsreich oder die Bibelgeschichten aus dem Alten Testament – bildhaft und geschichtsschwer. Ich habe dieses Fach geliebt.“

Christine Döring-Krott

Fotos (2): Wolf Spillner

RUHE AUF DEM LAND Nun liebt sie die Ruhe in Klein Krams. Schüler, Kollegen, Straßenlärm, Behördenpflicht, Schulhausklingel, Uhrenvergleich – das war gestern. Heute heißen ihre Partner Staffelei und Atelier, Katze Mimi, Haus, Hof, Straße, Garten. Sie sind immer da, und sie sagen ihr, was zu tun ist. Zaun streichen, Bruchholz sammeln. Ordnung schaffen. Bei Wetter und bei Wind. Wunderbar. Land-Art-Kommunikation. Jemand oder Etwas wartet immer. Auf der Staffelei steht ein unvollendetes Bild. Malen ist täglicher Gedankenaustausch. Zurzeit malt sie Menschen, die ihr nahe sind. Bruder, Schwester, Freunde

Christine Döring-Krott auf dem Bild und im Leben. MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 1/2015


KUNST und Freundinnen, in Öl. Leinwand mit lebendigen Gesichtern. Oder sie zeichnet. Bildgeschichten und Cartoons. Die sind allesamt humorvoll, ironisch, klug und deshalb gut zu lesen mit den Augen und mit dem Kopf. Zu ihren Künsten gehört es auch, Objekte zu machen, Schmuck zu basteln, Kleider zu stricken. Die Kreationen probiert sie an der eigenen Person. Kleider, Ohrringe, Ketten, Turban und Hüte. Mit sicherem Griff erfindet sie sich selbst. Henna-Haare, Schleifenfrisur, rosa Strickpullover, Stiefel mit Muster – farbig allemal, keineswegs grell. Sie weiß, was ihr steht. Das bunte Outfit gehört zu ihr wie Rosinenbrot mit Leberwurst, ihre Lieblingsspeise aus Kindertagen. Bunt ist ihre Farbe, davon lässt sie nicht. Sie trägt sie mit Charme. Ihre freundliche Souveränität nimmt allen den Wind aus den Segeln, die Bunt komisch finden könnten. Das Dorf kennt sie, und sie kennt das Dorf. Zur Ruhe auf dem Lande gehört auch gepflegte Dorfkommunikation, Würfelabende der Feuerwehr, Gemeinderatssitzungen oder Bürgerinitiativen. Döring-Krott „Frau mit Fliege“

Repro: Wolf Spillner

LEIDENSCHAFTEN

„Windsbräute“

Hin und wieder fährt sie nach Hamburg. Ganz ohne Stadt, besonders ohne Oper, geht es nicht. Wenn Calixto Bieito Puccini inszeniert oder die wunderbaren „Gepräche der Karmelitinnen“ von Francis Poulenc, dann setzt sie sich ins Auto und fährt los … „Solange ich lebe, brauche ich meine Leidenschaften“, sagt sie, „auch die, die nicht in Klein Krams zu erfüllen sind. Aber ich habe hier alles, was ich mir immer gewünscht habe – ein Haus auf dem Land, eine Staffelei und viele, viele Katzen. Mimi, die taube, einzige Katze, hört das nicht gern. „Wer bin ich“, klagt sie, „und wenn ja, wie viele“. Astrid Kloock

Der Kunst- und Kulturverein Ludwigslust/ Kukululu zeigt Arbeiten von Christine Döring-Krott,

„Komm mir bloß nicht zu nah“ – Malerei, Zeichnung, Schmuck – im Gelben Salon, Ludwigslust, Schlossstr. 29 , vom 21. Mai bis 25. Juni 2015 jeden Donnerstag von 15 bis 19 Uhr. „Hasi“

Repros (3): Döring-Krott

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„Marianne“

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MUSEUM

Sudarshan Shethy, From here to there and back again, 2009, geschnitztes Holz, Koffer

Alf Löhr At the sultan’s garden, 2010, Mischtechnik auf Leinwand

Sakshi Gupta, Bubble Sky Brain, 2011, Altmetall Fotos: Staatliches Museum

Reise nach

Indien

Aktuelle Sonderausstellung im Staatlichen Museum Schwerin Moderne Kunst aus und über Indien von fünf indischen und europäischen Künstlern zeigt seit dem 26. Februar eine Sonderausstellung im Staatlichen Museum Schwerin. Der Titel „Reise nach Indien“ ist angelehnt an einen Buchtitel von Edward Morgan Forster, das 1924 erschien, und in dem sich der Autor mit der anglo-indischen Kolonialgesellschaft beschäftigte.

Sakshi Gzpta, Strange Beginnings, 2013, Beton, Eisenblech, Vogelfedern

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Indien ist auch heute für viele Menschen ein Sehnsuchts- und Reiseland. Zahlreiche bildende Künstler und Fotografen reisen nach Indien, um dann ihre gewonnenen Eindrücke vom Subkontinent in ihren Arbeiten umzusetzen. Zeitgenössische indische Künstler machen MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 1/2015


MUSEUM ihrerseits ihre Heimat, deren Geschichte, Mythen und Religionen zum Thema ihres Schaffens, das sie in einen globalen Kontext setzen. Diese Faszination Indiens spiegeln die rund 50 Werke der Ausstellung „Reise nach Indien“ im Staatlichen Museum Schwerin. Keine ethnografischen Exponate werden gezeigt, zu sehen sind Objekte, mit denen die Künstler am Puls der Zeit sein wollen. Zwei Damen und drei Herren sind an dieser einzigartigen Exposition in Schwerin beteiligt: Die Bildhauerin Sakshi Gupta setzt in ihren Arbeiten Alltagsprodukte in einen anderen Kontext. Der Konzeptkünstler Surdashan Shetty hat einige seiner mechanisch animierten Installationen extra für die Schweriner Exposition entwickelt. Für den in London lebenden Maler Alf Löhr ist Indien vor allem Farbe – was Ausdruck findet in seinen 3 mal 4 Meter großen Bild-Kompositionen. Der Architektur-Fotograf Thomas Florschuetz sucht in Indien die Kunst der Architektur der Moderne, vertieft sich in deren Formensprache. Die in Paris und Lissabon arbeitende Renate Graf setzt in ihren Fotografien auf die Konservierung des Moments, entdeckt die Vermischung des Sakralen und des Profanen im Alltag.

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Jeder Raum der Sonderausstellung birgt Auffallendes, Ausgefallenes, Verblüffendes, Bemerkens-, des Merkens Wertes. Bis zum 14. Juni 2014 haben Besucher die Möglichkeit, sich davon zu überzeugen. Karin Gustmann

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Alf Löhr, The Art of batting Giant, 2013, Acryl auf Leinwand MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 1/2015

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FILMKUNSTFEST

Filmfest 1993: Installation auf dem Pfaffenteich.

Das erste Festival-Plakat aus dem Jahre 1991

Andreas Dresen - ein gern gesehener Gast des Festivals.

Ein Filmfest schreibt Geschichte Ein Blick zurück vor dem 25. Jubiläum des Schweriner Filmkunstfestes Seit neun Jahren heißt das Schweriner Filmfest nun filmkunstfest M-V und wird Anfang Mai mit einem sehr ambitionierten Programm sein erstes Vierteljahrhundert feiern. Begonnen hat alles im Jahr 1990. Der Autor Ulrich Grunert gestattet uns interessante – teilweise ganz persönliche – Blicke hinter die Kulissen dieses kulturellen Highlights. Wie andere filminteressierte Schweriner war auch ich damals neugierig. Wer steckte da eigentlich hinter dieser Idee, ausgerechnet in Schwerin ein neues, international ausgerichtetes Filmfestival zu installieren? In der SCHWERINER VOLKSZEITUNG wurde verkündet, dass sich das Organisationsbüro im Kammerkino in der Lübecker Straße 126 befinden sollte. Nach Arbeitsschluss setzte ich mich also in die Bahn, fuhr nicht wie üblich auf den Großen Dreesch, sondern ins Schweriner Zentrum. Tatsächlich herrschte im Festivalbüro auch nach offiziellem Büroschluss noch reges Treiben. Die Filmemacher Gabriele Kotte, Jochen Wisotzki, Dieter Schumann und Heinz Brinkmann diskutierten am runden Tisch mit den städtischen Geschäftsführerinnen Margitta Mewes und Ingrid Hartwig und ließen sich vom Galerie-Betreiber Ulrich Kavka gerade dazu überreden, den Schweriner Pfaffenteich zum zukünftigen Kunst- und Gestaltungsort des Festivals ins Auge zu nehmen. Auch Birgit Wendt vom Kammerkino und die zukünftige Chef-Designerin Renate Gaulke waren anwesend. Es wurde laut und aufgeregt geredet. Offensichtlich gab es hier alle Hände voll zu tun. So bekam ich ohne viel Federlesen einen ersten Auftrag. Da beruflich oft und regelmäßig in Leipzig unterwegs, sollte ich mich um ansprechende, möglichst poppige T-Shirts mit dem Festival38

Motiv kümmern. Das zeigte eine schöne Schwanenfrau vor dem Hintergrund des Schweriner Schlosses. „T-Shirts werden hier dringend gebraucht, damit unsere Idee besser unter die Leute kommt. Aber aufgepasst. Qualität und Preis müssen stimmen!", betonte Dieter Schumann. Als das Fest am 11. April 1991 im Neustädtischen Palais eröffnet wurde, war das von Renate Gaulke und Thea Kowar entworfene PlakatMotiv auch auf 1000 blütenweißen T-Shirts in reiner Baumwolle zu erleben. Einer der Filmemacher, der bereits im Jahr 1991 in Schwerin für große Aufmerksamkeit und Zuwendung sorgte, war Andreas Dresen. In Schwerin aufgewachsen hatte er Heimspiel-Vorteil, aber der war gar nicht nötig. Denn sein Kurzfilm „Zug in die Ferne" war einer der besten des gesamten Festival-Jahrgangs, wurde ausgiebig gefeiert. In den folgenden fünfundzwanzig Jahren hat Andreas Dresen seine Verbindung zum Festival niemals abreißen lassen. Auch in Zeiten der Stürme und Veränderungen war er immer präsent. Als aus dem Filmfest das Filmkunstfest Schwerin und später das filmkunstfest M-V wurde, als sich Konzeption und Team-Besetzung radikal veränderten, war er immer zur Stelle. Besonders dann, wenn es darum ging, eine Lanze für das Festival zu brechen, um fehlende Unterstützung bei Politik oder möglichen Förderern anzumahnen, war

Dresens Stimme zu hören. Mit seinen Filmen und filmreifen Bühnenauftritten ist er hier in Schwerin nach wie vor ein gern gesehener Gast, wird im Mai 2015 seinen jüngsten Spielfilm „Als wir träumten" nach der Roman-Vorlage von Clemens Meyer vorstellen. Das Drehbuch zu diesem Film schrieb Wolfgang Kohlhaase. Der berühmte Drehbuchautor ist der diesjährige Schweriner Ehrenpreisträger. Er wird im Mai den Goldenen Ochsen für seinen herausragenden Beitrag zur deutschsprachigen Filmkultur durch den Ministerpräsidenten des Landes Mecklenburg-Vorpommern und Schirmherren des Festivals, Erwin Sellering, entgegennehmen. Im Laufe der 25 Jahre gab es viele spektakuläre Höhepunkte im weiten Festival-Spektrum zwischen Film, bildender Kunst und musikalischen Einlagen. Rio Reisers Open-Air-Auftritt war das außergewöhnlichste Konzert in der an musikalischen Höhepunkten reichen Festivalgeschichte. Im Mai 1996 gab Rio Reiser mit seiner Band auf dem Innenhof des BleicheruferGeländes in unmittelbarer Nähe des damaligen Festival-Kinos MEGAMOVIES ein Konzert bei winterlichen Temperaturen. Es war ein langer, denkwürdiger und herzerwärmender Konzertabend, trotz des miesen Wetters. Rio griff tief in den Scherbenkatalog, brachte „Keine Macht für Niemand”, „Macht kaputt, MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 1/2015


FILMKUNSTFEST

Festivalstimmung vor dem Capitol im Jahr 1994.

Werbung für das Filmfest 1995.

was euch kaputt macht" und ließ auch den „Rauch Haus Song“ wieder auferstehn. Sein Filmfest-Gastspiel war nicht das letzte Konzert seines Lebens, wie es oft im Internet zu lesen ist. Es war sein letzter Open Air-Auftritt. Rio Reiser verstarb am 20. August 1996 im Alter von 46 Jahren an Kreislaufversagen aufgrund innerer Blutungen. Sein Auftritt ist unvergessen, ging in die Annalen der jüngeren Kulturgeschichte der Landeshauptstadt ein. In den Folgejahren beschäftigte sich das Festival mehrmals mit seinem Werk. So wurden künstlerische Weggefährten eingeladen und die Band NEUES GLAS AUS ALTEN SCHERBEN gab im Speicher ein Konzert. Auch zum 20. FestivalJubiläum stand die Musikfilmnacht ganz im Zeichen von Rio Reiser. Die Rostocker Band Die Rettung bot einen beeindruckenden Querschnitt, indem sie sich chronologisch durch die Alben der Scherben und das Solo-Werk arbeiteten. Beeindruckend war, dass im Publikum fast jeder Rios Texte mitsingen konnte. Ein weiterer Tag, an dem Festivalgeschichte geschrieben wurde, war der Tag, als Astrid

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Kirchherr Gast des Schweriner Filmkunstfestes war. Die Hamburgerin traf die Beatles zum ersten Mal im Jahr 1960. Die Gruppe war noch vollkommen unbekannt, spielte ihr erstes Auslandsgastspiel auf St. Pauli. Kirchherr war Studentin an der Meisterschule für Mode, Textil, Grafik und Werbung, fotografierte die Band und schuf einige der heute als klassisch geltenden Aufnahmen. Sie gehörte zu einem von französischer Kultur und Kunst geprägten Studenten-Kreis, zu dem auch Klaus Voormann und Jürgen Vollmer zählten. Gemeinsam gaben sie mit ihrer Bildung und Vorliebe für den Existenzialismus den bis dahin dem eher proletarischen Rocker-Image verpflichteten Beatles einen starken Input. Astrid Kirchherr verliebte sich in den damaligen Beatles-Bassisten Stuart Sutcliffe, der bei ihr einzog, die Bass-Gitarre an den Nagel hängte und ein Kunststudium in Hamburg begann, um Maler zu werden. Der überraschende frühe Tod ihres Liebhabers Sutcliffe im Jahr 1962 verstärkte die lebenslange Freundschaft zu John Lennon und George Harrison. Als 1996 im Rahmen des geplanten FestivalMottos „All You Need Is Love” nach inhaltlichen Schwerpunkten für das Schweriner Film-KunstFest gesucht wurde, erinnerte ich mich an eine Begegnung mit Klaus Voormann, der mir erzählt hatte, dass Astrid Kirchherr an einem Buch für einen britischen Verlag arbeiten würde, der ihre frühen Foto-Arbeiten im Umfeld der Beatles in einer Luxus-Ausgabe herausbringen wollte. Tatsächlich hatte sie ihre Beatles-Fotografien bis zum Jahr 1995 niemals offiziell veröffentlichen lassen. Es gab zuvor nur unzählige Raubkopien der Bilder in schlechter Qualität. Mit Hilfe ihres Galeristen Ulf Krüger änderte sich das gerade und das Filmfest hatte das Glück, noch vor ihrer Heimatstadt Hamburg eine umfassende Ausstellung ihrer Fotografien aus den Jahren 1960

bis 1964 vorzustellen. Der inhaltliche Schwerpunkt lag auf den stilbildenden Beatles-Porträts, aber auch Aufnahmen anderer Musiker und Selbstporträts wurden gezeigt. Astrid Kirchherr und Ulf Krüger erwiesen sich im Laufe der Ausstellungsvorbereitungen als kompetente und hilfreiche Partner. Den immensen Erfolg der Ausstellungseröffnung in einem großen, perfekt geeigneten Areal des InterCity-Hotel-Komplexes in der Schweriner Innenstadt hatten jedoch weder die Künstlerin noch das Filmkunstfest vorausgesehen. Die scheue, die Öffentlichkeit meidende Künstlerin wurde von einem euphorisierten Publikum aller Generationen buchstäblich überrannt. Beatlemania in Schwerin? Am Ende ist noch einmal alles gut gegangen. Die BeatlesFans kamen zu den begehrten Postern und Autogrammen. Und Astrid Kirchherr erlebte in Schwerin einen ersten Vorgeschmack auf spätere große Ausstellungen in London, Liverpool, Tokio, Hamburg und New York. Es gäbe noch Dutzende solcher Erinnerungen aufzuschreiben. Hier zum Schluss noch eine typische Filmfest-Episode: Ein Ehepaar mit rheinischem Akzent, mit geöffneter SchwerinTouristik-Karte vor dem Staatlichen Museum stehend, blickt staunend einem Richtung Schloss abgehenden sportlichen Mann in Blue Jeans hinterher. Die Frau schaut zu ihrem Partner und sagt: „War das nicht Schimmi, der da eben die Museumstreppe hinunter ging?" Der Mann blickt weiter angestrengt Richtung Schloss und murmelt: „War er das nun oder war er`s nicht?" Text & Fotos: Ulrich Grunert

Alle Informationen zum 25. filmkunstfest M-V unter: www.filmland-mv.de.

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KIRCHE

Viel Kultur in der kleinen Dorfkirche zu WAMCKOW In der kleinen schmucken Dorfkirche im mecklenburgischen Wamckow finden Gottesdienste vor allem an Festtagen statt. Mit einer Reihe von kulturellen Veranstaltungen hat sie sich in den letzten Jahren zu einer „Kultur-Kirche“ entwickelt.

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KIRCHE

Friese III Orgel aus dem Jahr 1884.

Die „Kultur-Kirche“ Wamckow Wenn im November die kalte Jahreszeit beginnt, dürfen sich Mitglieder und Freunde der Kirchengemeinde Zapel/Demen, zu der die Kirche gehört, auf einen schon zur Tradition gewordenen kunsthistorischen Vortrag freuen. In den darauffolgenden Monaten finden sonntags Kirchenkonzerte mit unterschiedlichsten Themen statt: Am 19. April 2015 etwa wird Jazzmusik unter der Leitung von Dr. Möbius gegeben und am 15. Mai 2015 interpretieren Jean Pierre Sterck-Degweldre, Laurent Suire und Gottfried Siegers französische Chansons im Rahmen einer „Soiree About“. Zu den Musikabenden, die jeweils um 17 Uhr beginnen, sind Gäste herzlich willkommen. Die Kanzel.

Das Kirchengebäude Der Sage nach begleitete Helmold von Plesse (gestorben 1186) Heinrich den Löwen auf einem Feldzug gegen die heidnischen Wenden nach Mecklenburg. Nach Eroberung des Landes im Jahr 1160 soll sich der Heerführer dort niedergelassen und in seinen Ländereien Kirchen gestiftet haben – eine dieser sogenannten „Plesse-Kirchen“ soll die Dorfkirche in Wamckow sein. Die Kirche ist als gotische Feldsteinkirche mit einzelnen Backsteinausfüllungen entstanden. Ihre Grundform ist ein schlicht wirkender Hallenbau auf rechteckigem Grundriss. Im Innenraum hingegen fällt die in kräftigen Farben aufgemalte barocke Marmorarchitektur der

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Wände auf. Ungewöhnlich ist, dass sie sich auch am Gestühl wiederfindet und so den gesamten Raum dominiert. Große Flächen der Wandbemalung waren durchfeuchtet, stark zerstört und abgeblättert. Auch die Decke war stark in Mitleidenschaft gezogen und musste zu zwei Dritteln erneuert werden. Nach der Rekonstruktion zeigt die Deckenmalerei zierliche Sterne auf himmelblauem Grund, die im Widerstreit zu ausgeprägten Schlangen-Darstellungen auf den Deckenbalken zu stehen scheinen. Die wiederhergestellten Malereien des Kirchenraums in ihrer Gesamtheit vermitteln dem Besucher nach der Restaurierung heute wieder ein intensives Farberlebnis. Der Altaraufsatz zeigt Teile aus verschiedenen Epochen: Eine Strahlensonne krönt den Altar Tabernakel und spendet ihr Licht in aus der Zeit vor der Reforden ganzen Kirchenmation. raum. Reste eines gotischen Triptychons bilden das Hauptstück Glockenstuhl mit zwei Glocken aus dem 19. Jahrhundert. des Altaraufsatzes mit der Darstellung Gott Vaters und dem leidenden Jesus. In der Romantik wurden zwei Flügel hinzugefügt, die die Verkündigung und die Anbetung des Kindes durch Maria und Joseph zeigen. Ein Abendmahlsbild aus der Barockzeit schmückt die Predella – das Gemälde unmittelbar unterhalb des Altarbilds. In der Marmorisierung darüber fallen dem aufmerksamen Betrachter zwei freundlich blickende Gesichter auf. Ein Gemälde aus dem 19. Jahrhundert als zweites Stockwerk zeigt die Auferstehung und zwei Engel. Die beiden Glocken der Kirche wurden im 19. Jahrhundert gegossen und hängen in einem separaten Glockenstuhl. MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 1/2015


KIRCHE Besonderheiten der Kirche Eine Besonderheit der Kirche hat auch mit Musik und kulturellen Veranstaltungen zu tun: Es gibt zwei Orgeln: Eine 2003 restaurierte „Friese III- Orgel“ aus dem Jahr 1884 und eine „NuĂ&#x;bĂźcker- Orgel“ von 1996. Gemeindepädagogin Maria Maercker hat schon mehr als einmal den Einsatz beider Orgeln zu einem harmonischen Ganzen koordiniert: „Eine wirkliche Herausforderung, aber sie bereitet den ZuhĂśrern immer wieder sehr viel Freude. Die Kirchenmusiken gehĂśren zu einer Reihe von Projekten, die mit der RETHMANN Stiftung fĂźr Umwelt, Kultur und nachhaltige Entwicklung fĂźr die Kirche auf den Weg gebracht und umgesetzt werden kĂśnnen.“

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Altar mit Strahlensonne und Abendmahlsbild.

Aus vorreformatorischer Zeit stammt ein ca. zwei Meter hoher Tabernakel aus Holz: Wenn im Rahmen der Abendmahlliturgie die Wandlung von Brot und Wein stattgefunden hatte, wurden Oblaten an einem besonderen Ort – dem Tabernakel – aufbewahrt. Hier waren sie gut und sicher verwahrt, wenn sie später fĂźr weitere Andachten oder Gottesdienste benĂśtigt wurden. Die schlichte Renaissance-Kanzel zeigt in den FĂźllungen Christus und die vier Evangelisten. Neben ihr befindet sich ein Beichtstuhl, wie er in evangelischen Kirchen des Landes eher selten zu finden ist. Eher selten in kleinen Dorfkirchen zu finden sind auch kulturelle HĂśhepunkte, die sich – vielleicht gerade deshalb – in Wamckow groĂ&#x;er Beliebtheit erfreuen. Ein Geheimtipp sind die Veranstaltungen in der umfassend renovierten kleinen Kirche schon lange nicht mehr, und: Kein Besucher muss frieren. Auch das ist eher selten in Mecklenburgs Kirchen. Text: Anna Karsten Fotos: Helmut Wachtel

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Feldweg bei Godern. Foto: Helmut Wachtel


PORTRÄT

Ein Fotograf aus Leidenschaft Bilder und Texte aus der heimischen Region Seine fantastischen Bilder zeigen, wie schön Mecklenburg-Vorpommern, seine Landschaft sowie die Tier- und Pflanzenwelt sind. Jürgen Reich ist Fotograf und Buchautor, der mit seiner Frau Angelika auf einem historischen Bauernhof in Bartenshagen wohnt. Der heute 58-Jährige ist gelernter Tierpfleger und arbeitete von 1973 bis 1990 im Rostocker Zoo, wo er Vogelpfleger war. Hier lernte er übrigens auch seine Frau kennen. Beide interessierten sich für das Töpfern und wollten eine eigene Keramikwerkstatt aufbauen. In ihrem historischen Bauernhaus, in dem sie seit 1984 leben, hatten sie die Möglichkeit dazu. „Der Freiraum meiner Selbstständigkeit war für mich die Voraussetzung, um situationsgerecht losgehen und fotografieren zu können. Wenn es zum Beispiel geschneit hat und der Schnee auf den Ästen liegt, kein Wind weht und der Himmel blau ist, kann ich nicht warten. Am nächsten Tag könnte der Schnee bereits weggeblasen sein“, erklärt Jürgen Reich so eine Situation.

Entwicklung zum Fotografen

Jürgen Reich in seinem Arbeitszimmer. Foto: Monika Käning

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Schon als Schüler fing er an zu fotografieren und nahm den kleinen Fotoapparat seiner Mutter mit, wenn er in Wald und Flur unterwegs war. Das hat ihm viel Freude bereitet und er konnte von seinen Abenteuern Fotos mit nach Hause bringen. Er wurde älter und versierter, arbeitete in den Ferien, damit er sich einen eigenen Fotoapparat kaufen konnte. Bald entwickelte er sogar die Fotos selbst. Inzwischen verfügt er über hochwertige digitale Kameras mit verschiedenen Objektiven. Das notwendige fotografische und biologische Wissen hat er sich selbst beigebracht. „Man braucht aber ebenso viel Glück, um das wirkliche perfekte Foto zu machen. Ich kenne eine Menge Fotostandorte, jedoch warte ich auf bestimmte Situation mitunter Jahre lang“, verrät er. So hat er für sein Buch „Ein Kranichjahr“ mehrere Jahre gebraucht, um alle Fotos dafür anzufertigen. Der Fotograf kennt viele Stellen für gute Tierfotos oder stimmungsvolle Landschaftsbilder. „Ich habe die Bilder vorher im Kopf, aber nicht immer sind die Möglichkeiten günstig, sie zu realisieren“, weiß Reich aus Erfahrung. So kennt er einen Kranichschlafplatz und hat festgestellt, dass die Vögel in milden Wintern nicht mehr in den Süden fliegen. „Wenn ich morgens Raureif und Frost sehe, dann weiß ich, dass die Kraniche im Eis stehen und ich muss los, um die großen, eleganten Vögel in dieser außergewöhnlichen Situation zu fotografieren.“ Es ist jedes Mal spannend für ihn, Tier und Natur in Harmonie zu erleben. MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 1/2015


PORTRÄT

Jürgen Reich mit einem jungen Seeadler. Foto: Peter Hauff

Kopf eines Seeadlermännchens. Romantischer Ausblick im Nationalpark Jasmund.

Foto: Jürgen Reich

Foto: Jürgen Reich

Vom Fotografieren zum Schreiben Sein Beginn, Bücher zu schreiben war eher zufällig. Eigentlich wollte der Fotograf dem Hinstorff Verlag Rostock nur Bilder anbieten. Damit die Lektorin die Fotos länger anschaut, hat er ihr die Entstehungsgeschichten dazu erzählt. Sie gab ihm den Rat, diese spannenden Erlebnisse aufzuschreiben. So entstand das erste Buch über Kraniche. Inzwischen sind insgesamt zehn Bücher bei Hinstorff und im Tecklenborg Naturbuchverlag erschienen. Um nur einige zu nennen: „Ein stiller Schatz – Moore in Mecklenburg-Vorpommern“, www.ostseefeelings.de/fotoreich/ kranich.html, „Ein Kranichjahr“ oder „Ein Jahr unter Seeadlern“. Sein zehntes Buch, das kürzlich herausgekommen ist, stellt in Wort und Bild den Jasmund-Nationalpark vor. Jürgen Reich liebt es, in die Wildnis zu ziehen und auch ohne Fotoapparat auf Motivsuche zu gehen. Vielleicht gibt ihm das seine Ruhe und Gelassenheit. Dann wieder ist er tagelang unterwegs, um Seeadler ganz aus der Nähe zu beobachten. Mit einer Sondergenehmigung ausgestattet, darf er im hochsensiblen Nestbereich fotografieren. Sein Versteck dafür befindet sich in 15 Metern Höhe auf einer Pappel, das er nur über eine abenteuerliche Leiter erreichen kann. So bekommt er während der gesamten Aufzucht der Seeadler immer wieder interessante Bilder und die Vögel werden nicht gestört. Dafür übernachtet Jürgen Reich sogar in seinem Versteck auf der Pappel. Da er über sehr MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 1/2015

Angelika Reich beim Bemalen der Keramik.

Foto: Monika Käning

gute Technik und starke Teleobjektive verfügt, kann er den scheuen Tieren sehr nah kommen. Trotzdem braucht er Geduld, Glück sowie Professionalität und sogar Mut, um auf seinen Beobachtungsposten hoch oben im Baum zu gelangen. Die artenreiche Vogelwelt hat es ihm angetan, denn sie ist bunt und interessant. Sie sind Modelle für seine phantas-tischen und ausdrucksstarken Bilder. Monika Käning 47


ERLEBNIS

Jüngstes Museum im ältesten Haus –

Das Natureum An der Gartenseite des Ludwigsluster Schlosses, rechterhand vom Rasenparterre, steht seitab ein Haus mit barocker Fassade, versteckt hinter Buchenhecken, ehemals herrschaftlich und zur Residenz gehörig. Heute ein Bürgerhaus mit eigenem „Lebensinhalt“, mit dem Schloss nur noch durch die gemeinsame Vergangenheit verbandelt. Das zweistöckige Fachwerkhaus war vor gut 250 Jahren zur Wasserversorgung der Gartenfontänen erbaut worden. Ab 1800 wurde es für Wohnzwecke genutzt. 1891 hat hier nachweislich Caroline von Schnoor gewohnt, die das herzogliche Tafelsilber putzte. Als nach den Revolutionen im 20. Jahrhundert die Residenzen im Lande überflüssig wurden, hatte auch das kleine barocke Haus keine Aufgabe mehr. Das hat sich im neuen Jahrhundert grundlegend geändert. In 2001 kaufte die Naturforschende Gesellschaft Mecklenburg e.V. das ehrwürdige Gebäude für eine symbolische Mark. In den Folgejahren begann die Sanierung, unterstützt durch die Stadt, ihre Vertreter, viele freiwillige Helfer und unter den strengen Augen der Denkmalpflege. Im Mai 2006 öffnete es sich für die Öffentlichkeit als „Natureum am Schloss Ludwigslust“, von außen ein Schmuckstück, innen mit naturwissenschaftlichen Kostbarkeiten angefüllt. Eine neue Adresse im Museumsverzeichnis, das einzige seiner Art in Westmecklenburg. 48

Das Museum wird vom Verein Naturforschende Gesellschaft Mecklenburg in ehrenamtlicher Tätigkeit geführt. Arbeit und Angebot des Hauses sind beispielhaft. Hinter der barocken Fassade wird eine Sammlung von 20.000 wissenschaftlichen Belegen aufgehoben: Pflanzen, Insekten, Wirbellose, Wirbeltiere, geologische und paläontologische Objekte. Neben der Dauerausstellung gibt es Sonderausstellungen, mehrmals im Monat Museumsabende, Exkursionen in den Schlosspark Ludwigslust unter fachkundiger Führung und einen wöchentlichen Tag der offenen Tür, an dem Lehrer mit interessierten Schülern für die Fächer Biologie, Geografie, Kunst oder Chemie im Natureum anschaulich arbeiten können. Die Residenzen der Herzöge im Land haben schon lange das Zeitliche gesegnet. Ihre Immobilien – wie zum Beispiel das große Schloss und das kleine Haus – sind erfolgreiche Einzelkämpfer. Sie bewahren unser kulturelles Erbe, sind touristische Wallfahrts- und Bildungsorte. Im MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 1/2015


Aus der Dauerausstellung. Beim Mikroskopieren. Fotos: Archiv Natureum

Frühjahrskalender vom Natureum steht es schwarz auf weiß: Hier wird kein Silber mehr geputzt, hier bietet die Naturforschende Gesellschaft ein interessantes Programm. Astrid Kloock

Aus dem Frühjahrsprogramm 2015: 3. bis 6. April

16. Juni, 19.30 Uhr

Oster-Eierausstellung

Museumsabend, Vortrag: „Vorstellung von Ausgleichsmaßnahmen im Wald im Zuge des Autobahnbaus A 14 in der Region Ludwigslust“

21. April, 18.30 Uhr Eröffnung der Sonderausstellung: „Friedrich Franz IV. – der letzte fürstliche Regent von Mecklenburg-Schwerin“

16. Mai, 9-12 Uhr Botanisch-Faunistische Exkursion in den Schlosspark Ludwigslust

19. Mai, 19.30 Uhr Museumsabend, Vortrag: „Botanische Eindrücke aus den Julischen Alpen“

6. Juni Tagesexkursion in das LSG „Schlosspark Ludwigslust“

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Die Dauerausstellung im Natureum kann vom 1. April bis zum 31. Oktober an allen Wochenenden und an Feiertagen von 10 bis 16 Uhr angesehen werden. Empfehlenswert für Alt und Jung, für die ganze Familie mit Kind und Kegel, mit Mann und Maus.

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RUBRIK FREIZEIT

Mit dem Rad von Wismar einmal um die Insel Poel Wundervoller Blick über die Insel Poel zum Meer.

Es ist Frühling und Zeit für die ersten Radtouren. Ein schöner Ort, um die Seele baumeln zu lassen, ist die Insel Poel mit ihrer sanften Landschaft. Salzwiesen, Häfen, Sandstrände und Steilküsten ziehen den Blick auf sich.

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ie Luft ist klar und schmeckt nach Salz. Am Stadtrand von Wismar spürt man das nahe Meer. Die Route führt die Poeler Straße entlang bis zur Insel. Empfehlenswert ist jedoch ein kleiner Umweg. Dazu biegt man an der ersten großen Kreuzung nach links ab. Der ausgeschilderte Radweg führt vorbei am Faulen See zur Küste und dann in Richtung Redentin Dorf. Auf halber Strecke lädt eine Bank zu einem ersten Stopp mit einem schönen Blick auf die Insel Poel und das im flachen Wasser liegende Betonschiff ein. Das ehemalige Frachtmotorschiff wurde im II. Weltkrieg gebaut. Der Rumpf besteht, da Stahl damals Mangelware war, aus Leichtbeton. Es strandete auf einer Sandbank. In Redentin erreicht der Radwanderer wieder den straßenbegleitenden Radweg zur Insel Poel. Der Aussichtsturm am Redentiner

Bach gestattet einen herrlichen Rundumblick. Der nächste Ort heißt Groß Strömkendorf. Weiter geht es über den Poeler Damm nach Fährdorf. Zahlreiche Vögel rasten links und rechts vom Damm auf den von Wasseradern durchzogenen Salzwiesen. In Fährdorf steuert man nach rechts in Richtung Gollwitz. Unterwegs, in Malchow, wartet der Schaugarten der Hochschule Wismar mit bunten Frühlingsblüten auf Besucher. Mehr als 500 Pflanzenarten wachsen hier. Es gibt einen Pavillon, eine Weidehütte und ein Tropengewächshaus zum Erkunden. Hinter Gollwitz begrüßen den Radler Esel und Pony. Sie kommen neugierig von der Weide an den Zaun zum Radweg. Auf einer Feldinsel leuchten die Kopfweiden in FrühMECKLENBURG-SCHWERIN delüx 1/2015

Frühlingsblüher im Schaugarten der Hochschule Wismar in Malchow.


FREIZEIT RUBRIK

Hafen Timmendorf mit Leuchtturm.

lingsfarben. Die Steilküste ist erreicht. Zeit für eine Rast. Am einsamen Strand unterhalb der Steilküste findet der Interessierte Hühnergötter. Vielleicht hat der Sturm auch Bernstein angespült? Gegenüber, durch einen kleinen Wasserstreifen getrennt, liegt die kleine Vogelschutzinsel Langenwerder. Auf einem festen Sandweg radelt man weiter durch den Küstenwald zum Schwarzen Busch. Hier befindet sich die Cap Arcona-Gedenkstätte. Sie erinnert an den Untergang des gleichnamigen Schiffs vor 70 Jahren, mit tausenden Häftlingen aus dem Konzentrationslager Neuengamme an Bord. Die Betrachtung der Küste lädt zum Träumen ein. Der Weg geradeaus, entlang der Küste, führt durch eine Sanddüne, die sich nur mühsam durchqueren lässt. Der Hügel im Inselinneren bietet einen wundervollen Blick auf das Meer. Der Radweg, an der Kreuzung rechts abbiegen, führt oberhalb der Küste durch Felder und weiter am Waldrand entlang zum Timmendorfer Strand. Der weiße Badestrand, der Hafen mit seinen Fischerund Segelbooten, der Leuchtturm – sind Kulissen die verzaubern. Wenn man Glück MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 1/2015

hat, bringen die Inselfischer gerade ihren Fang herein. Auf einem Kutter wird frisch geräucherter Fisch verkauft. Im kleinen Restaurant am Hafen lässt es sich bei Sonnenschein gut im Freien sitzen und man kann die Szenerie beobachten. Hinter dem Ort Timmendorf Strand taucht man wieder in den Küstenwald ein. Vorbei an den Salzwiesen des Naturschutzgebietes Fauler See, Hinter Wangern, Wangern und dem Ort Einhausen, der wirklich nur aus einem einzelnen Haus und einer schönen Allee besteht, muss der Radler in Richtung Kirchdorf ein wenig kräftiger in die Pedale treten. Es geht berg-auf. Schon von weitem sieht man das rote Dach des Kirchturms. Die Dorfkirche aus dem 13. Jahrhundert liegt innerhalb der Wallanlagen der einstigen Festung Poel. Es ist das älteste Bauwerk der Insel. Von der einstigen Wallanlage sind nur noch Reste zu sehen. In Kirchdorf kann man das Inselmuseum mit Findlingsgarten und das Modell der Festungsanlage besichtigen. Sehr nett ist ein Abstecher in das liebevoll gestaltete Café „Frieda“ im Ortsteil Oertzenhof. Hier gibt es Kunst, Kaffee und sehr leckere Torten.

In der Zeit vom 13. April bis zum 22. Juli präsentiert der Fotograf Hendrik Schirmann unter dem Titel „Poeler Horizonte“ Aufnahmen von der Insel und der Ostsee. Von Kirchdorf geht es über Niendorf bergab nach Fährdorf zurück.

Service: Inselmuseum Kirchdorf Öffnungszeiten bis 14. Mai: Dienstag, Mittwoch und Samstag 10 bis 12 Uhr ab 15. Mai Dienstag bis Sonntag 10 bis 16 Uhr durchgehend, montags geschlossen Kunstcafé Frieda Kirchdorf OT Oertzenhof Öffnungszeiten: in der Hauptsaison vom 18. April bis 31. Oktober täglich 12 bis 18 Uhr 51


RATGEBER

Expertentipps für Radtouren von Steffen Rademacher, Zweirad Center am Ziegenmarkt in Schwerin Für eine entspannte Radreise mit Gepäck, die nicht nur über Asphalt, sondern über Kopfsteinpflaster und Feldwege führt, ist eine gute Vorbereitung unumgänglich. Dazu gibt der Experte folgende Hinweise: Reifen, Lager und Speichen überprüfen bzw. eine Fachwerkstatt damit beauftragen. Natürlich müssen die Fahrräder der Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) entsprechen. Klingel, Beleuchtung, zwei rutschfeste und fest verschraubte Pedale und zwei unabhängige Bremsen sind vorgeschrieben. Sinnvoll sind außerdem ein gutes Fahrradschloss, Kettenschutz, ein stabiler Gepäckträger, Schutzbleche für die Laufräder und eine Standlichtanlage. Zum Gepäcktransport sollten wasserfeste Fahrradtaschen in auffälligen Farben oder mit Reflektoren benutzt werden. Praktisch sind leicht abnehmbare Fahrradtaschen. Für ein stabiles Fahrverhalten sorgen Gepäcktaschen am Vorderrad. Im einfachsten Fall kann das eine Lenkertasche sein. Für mehrtätige Radtouren werden spezielle Halterungen (Low-Rider) und Fahrradtaschen für das Vorderrad empfohlen. Es gibt für Radreisen besondere Reifen. Sie haben ein spezielles Profil, gute Rolleigenschaften, Pannenschutz und greifen auf san-

Das Expertenteam vom Schweriner Ziegenmarkt.

digen Wegen. Zum Pannenschutz lässt sich aber auch vorbeugend ein Gel in den Schlauch einfüllen, das bei Berührung mit Luft aushärtet und ein Loch im Reifen sofort stopft. Nachteil: Das Gel ist nur ein Jahr wirksam. Wichtig für eine Radtour ist die Mitnahme von Trinkwasser. Zur Befestigung der Wasserflasche am Fahrradrahmen kann das Rad mit einer entsprechenden Halterung nachgerüstet werden. Regenschutz (Poncho oder Regenhosen und Jacke) sowie eine Schutzbrille und Kopfbedeckung sollten zum Reisegepäck gehören. Fahrradhandschuhe sind nützlich.

Bei sehr langen Touren sollte man Wert auf einen bequemen Sattel und Lenker legen. Zu empfehlen ist ein Sattel aus Leder, der sich dem Körper anpasst. Ein Ledersattel muss allerdings „eingefahren“ werden. Der Lenker sollte die Möglichkeit zum Entspannen bieten. Empfohlen wird ein ergonomischer Multipositionslenker. Speziell für sehr lange Radreisen mit Gepäck sind Reiseräder entwickelt worden. Sie haben eine besondere Rahmengeometrie und sind auf größere Belastungen ausgelegt. Text & Fotos: Elvira Grossert

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Großer Bahnhof im Bahnhof Ein aufregendes Jahr liegt hinter dem Eigentümer des Historischen Bahnhofs Gadebusch Holger Hempel und seinem Team. Zahlreiche erfolgreiche Veranstaltungen wurden durchgeführt, Brautpaare haben hier den schönsten Tag im Leben gefeiert und natürlich die nervenaufreibende Anlieferung des Salonschlafwagens aus dem ehemaligen Regierungszug der DDR. Dieser ist mittlerweile originalgetreu restauriert und steht Touristen und Gästen des Hauses zum Übernachten zur Verfügung. Auch 2015 wird es wieder zahlreiche neue Dinge am und im Historischen Bahnhof geben. Zahlreiche Veranstaltungen, das Außengelände wird mit ausrangierten Eisenbahnutensilien weiter ausgestattet und die Speisekarte des Restaurants „Station Burgsee“ wird saisonale Überraschungen präsentieren. Zum Beispiel ist angedacht, dass das

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Team um Holger Hempel, eine gastronomische Veranstaltungsreihe startet. „Kochen mit Freunden“ ermöglicht den Gästen des Hauses Spezialitäten aus verschiedenen Regionen Deutschlands, Österreich und der Schweiz kennenzulernen. Dafür werden befreundete Köche in das Haus eingeladen, die den Gästen ihr Menü servieren. Aus Schwaben und aus Österreich liegen bereits Zusagen vor. Aber nicht nur die Kulinarik wird in den Mittelpunkt gerückt. Der bekannte Liedermacher und Freund von Hempel, Eckhard Wenzel wird am 27. August 2015 wieder eines seiner beliebten Live-Konzerte geben. Außerdem ist bereits ein Vertrag mit der Tennemann Media GmbH geschlossen, dass der plattdeutsche Entertainer Klaus-Jürgen Schlettwein seine erste Weihnachts DVD wieder live im Bahnhof aufzeichnen wird.

Als Außenstandort des Standesamtes Gadebusch konnte der Bahnhof im vergangenen Jahr vielen Brautpaaren einen passenden Rahmen für das alles Entscheidende „Ja“ bieten und ist auch dieses Jahr bereits sehr gefragt als Hochzeitsstandort. Es ist also einiges los im schönsten Bahnhof Mecklenburg-Vorpommerns. Der 1897 erbaute Anziehungspunkt zieht mittlerweile Gäste aus ganz Deutschland in die kleine nordwestmecklenburgische Stadt und sorgt so auch für die wachsende Bekanntheit des Standortes. Holger Hempel verspricht, dass es immer wieder etwas neues am Historischen Bahnhof in Gadebusch zu bestaunen geben wird. Nicht zuletzt sind auf dem neu angelegten Parkplatz vor dem Gebäude noch zwei ausreichend lange Schienenstränge frei. Hempel schaut sich mittlerweile nach einer passenden Dampflok um.

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So oder so ähnlich könnte auch ein Roman beginnen, der dieses Unternehmen in seinen 25 Jahren durch Höhen und Tiefen begleitet. Die "Landpute", welche seit Anbeginn in Familienbesitz ist und Wert auf ihren handwerklichen Charakter legt, bietet genügend Stoff, um ein interessantes Buch zu schreiben. Dennoch möchten wir uns an dieser Stelle der Gegenwart und vor allem der Zukunft widmen. Momentan laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Ein umfangreiches Programm wird ausgearbeitet, Acts werden gebucht und Equipment wird bestellt. Alle Mitarbeiter sind im Jubiläumsfieber und freuen sich auf die am 27.06.2015 stattfinde 25-Jahr-Feier mit einem Tag der offenen Tür. Unter dem Motto "Am Anfang war das Ei und jetzt ist die Landpute dabei" bietet das Unternehmen aus Severin Einblicke hinter die Kulissen. Eröffnet wird die Veranstaltung mit Herrn Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus. Ab 11 Uhr können sich Besucher an einem abwechslungsreichen Programm, hautnahen Eindrücken sowie einer Vielzahl an leckeren Putenspezialitäten erfreuen. Umfassende Informationen über Geflügel und die Firmenhistorie werden in lockerer Atmosphäre jedem Interessierten anschaulich vermittelt. Zusätzlich ist die Besichtigung der Wurstproduktion und einiger Stallanlagen möglich. Anschließend kann das erlangte Wissen durch Teilnahme in einem Quiz getestet werden. Die Besten werden durch eine Tombola-Ziehung ermittelt und prämiert. Der Spaß steht an erster Stelle! So können sich Groß und Klein an verschiedenen Wettbewerbsstationen, wie beispielsweise dem Bogenschießen oder dem Eierlauf nach Landputen Art, beweisen. An diesem Tag erwartet Sie ein abwechslungsreiches und ein stimmungsvolles Fest für die ganze Familie. Ein Besuch lohnt sich!

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KULINARISCHER TREFFPUNKT

Ohne gute Zutaten kann es Kulinarische Neuigkeiten aus Mecklenburg und Vorpommern!

Müritzfischer mit frisch geräuchertem Aal.

Mecklenburg-Vorpommern entwickelt sich immer mehr zu einer Heimstadt kulinarischer Genüsse, und mehr und mehr Produzenten setzen auf Qualität und Regionalität. Ob bei der „Grünen Woche“ in Berlin oder auf der „BIOFACH“ in Nürnberg, das Jahr 2015 wartet mit einigen kulinarischen Neuigkeiten auf. Manches ist allerdings auch gar nicht so neu, rückt aber wieder in den Fokus der Verbraucher bzw. wird von der jungen Generation wieder entdeckt. So zum Beispiel der Aal! Einst galt er in der DDR als zweite Währungseinheit und ging kaum über den Ladentisch. Nach der

Gebratene Hechtleber im Glas.

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Wende dann, die auch kulinarische Mauern fallen ließ, gab es ihn im Überfluss. Die Quoten der EU, die natürlichen Bestände und Verbrauchergewohnheiten änderten sich. Nun hat es den Anschein, der verwöhnte Kunde besinnt sich wieder auf einheimische Genüsse, im Rest der Welt ist nämlich auch so manches zu hinterfragen was in Küchen und in deren Töpfe kommt. Die Müritzfischer in Waren stehen für Regionalität, Frische und Fachkompetenz beim Thema Fisch. Ob geräuchert, filettiert oder grün gebraten, der Aal ist wirklich ein Genuss. Doch auch ihre Spezialitäten im Glas oder mariniert versprechen

Astrid Ratz von der Hans Sektkellerei genießt die edlen Tropfen.

kulinarische Erlebnisse. Mein Favorit ist nach wie vor die Gourmetmaräne. Eingelegt in roten Pfefferbeeren und mit Gewürzen ist das ein besonderer Genuss. Ein ganz neues Produkt ist die gebratene Hechtleber im Glas. Dieses Produkt eignet sich als leckere Brotzeit, als delikate Vorspeise in einem Menü oder auch ganz einfach für ein FrühlingsPicknick an der mecklenburgischen Seenplatte. Mein Tipp für Sie: Nutzen Sie das neue „www.Fisch-kauf-haus.de“ der Müritzfischer. Hier erhalten sie innerhalb von 24 Stunden eine ganze Reihe von Fischprodukten

frei Haus. Unter anderem Kaviar aus den USA oder Bulgarien.

Fisch soll schwimmen, sagt man ja immer. Passend dazu hat die Hanse-Sektkellerei jetzt eine neue „Wismar Edition“ aufgelegt. Zwei Sekte in Flaschengärung – Riesling Trocken und Riesling Brut! Eine wirklich gute Qualität, die dem Trend hin zum hochwertigen Winzersekt Rechnung trägt. Wer es lieber etwas deftiger mag, der ist bei den Ludwigslustern bestens aufgehoben.

Die zwei Neuen aus der Hansesektkellerei. MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 1/2015


KULINARISCHER TREFFPUNKT

keine gute Küche geben Tipps für Feinschmecker und Hobbyköche von Norbert Bosse

Konditor Peter Kommander mit Baumkuchenstamm.

In der kalten Jahreszeit produzieren sie extra im Weckglas Bauernleberwurst und Gänsegriebenschmalz mit Backobst. Das ist zwar ein Stück mecklenburgische Tradition, doch diese kräftigen Köstlichkeiten machen auch heute noch Freude. Mein Tipp für Sie: Verschenken Sie doch einmal ein Stück Heimat. Wurstwaren ganz anderer Herkunft werden auf der Insel Rügen hergestellt. Es ist nicht so sehr die Wurst, sondern das Fleisch, das hier neuen Genuss verspricht. Denn es sind Wasserbüffel, die den Rohstoff für so manche Delikates-

Baumkuchenstamm mit Marzipanblüten. MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 1/2015

se liefern. Die Tiere leben auf Naturerbeflächen in Prora. Und die Firma „RUJANA“ von Marco Matuschak züchtet diese und noch andere Rassen, um daraus gesunde, ernährungsphysiologisch wertvolle Produkte herzustellen. Übrigens ihr eigenes Brot bieten sie auch gleich noch mit an. Für den Hobbybäcker zu Hause gibt es eine Backmischung in der Flasche. Baumkuchen muss nicht zwangsläufig aus Salzwedel kommen. Grammentin in der Nähe von Stavenhagen ist der Ort des Geschehens. Hier betreibt die Familie Kommander eine Bäckerei und

Sabine Heinz und Samuel Ziege präsentieren Produkte der Insel Rügen in Berlin.

Konditorei. Ihr Markenzeichen ist mittlerweile ihr Baumkuchen! Stolz präsentiert der Konditor auf der Grünen Woche in Berlin seinen Kuchenstamm. Mit Zuckerguss oder auch mit Schokolade ummantelt, mit Eichellikör veredelt und – wenn es der Kunde wünscht – mit Rosen aus Marzipan verziert. Mein Tipp für Sie: Statt Käse oder einer süßen Nachspeise bei einem Menü mit Freunden, servieren Sie doch einmal frischen Baumkuchen! „Da, wo man den Gaumen zu beglücken versteht, blüht meist auch die restliche Kultur in reichen Farben.“

Das schreiben die Autoren Margit Schönberger und Jörg Zipprick in ihrem Buch: „100 Dinge, die Sie einmal im Leben gegessen haben sollten“. Und mein letzter Tipp in dieser Ausgabe für Sie: Kommen Sie gut durch das Frühjahr und machen Sie spannende kulinarische Entdeckungen. Text & Fotos: Norbert Bosse

Ludwigsluster Spezialitäten im Glas.

Produkte der Wassserbüffel und die Brotmischung in der Flasche.

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HANDWERK Neu und alt nebeneinander – Jahrzehnte lang treue Küchenhelfer.

Schäl die Kartoffeln nicht so dick, mein Jung! Ein Ausflug in Sachen Küchenmesser von Rostock nach Solingen und zurück in die Ostseemetropole

„Schäl die Kartoffeln nicht so dick, mein Jung!“ Dieser Satz klingt noch in meinen Ohren als wäre es gestern. Meine Großmutter konnte die Kartoffeln nicht nur hauchdünn schälen, sie hatte es am Ende auch noch immer geschafft, eine „Kartoffelschalenschlange“ zu zaubern. Für mich als Bub schwer nachzuvollziehen, wie sie so etwas fertig brachte. Sicher hat sie innerlich geschmunzelt, wenn ich ihr fasziniert auf die Finger schaute. Bei ihrer Küchenarbeit begleitete sie immer ein kleines, an der Klinge völlig ergrautes Messerchen. Holzgriff, Klinge ganz kurz und so scharf, dass es für mich als Junge eine „Verbotszone“ war. Es verschwand aber eh immer in den unendlichen Tiefen der Kittelschürzentasche und war somit unerreichbar. Was gut war, muss doch aber immer noch gut sein, oder? Gibt es sie eigentlich noch, diese kleinen Küchenhelfer? Und was hat sie so einzigartig gemacht? Gefertigt werden und wurden diese kleinen Messer in Solingen, in der Windmühlenmessermanufaktur „Robert Herder“, die seit 1872 in der Ellerstraße, mittlerweile in der 5. Generation, Messer für den Haushalt aufwendig von Hand herstellt. Nachgefragt in der Manufaktur erfährt man, dass die Herstellung eines Messers sich nicht nur auf das Zusammenfügen von Griff und Klinge beschränkt. Es ist eine sehr von Respekt zum Material, zu sehr alten Fertigungstechniken und zu den Menschen im Werk und denen zu Hause geprägte Arbeit. Jedes Messer durchläuft einen aufwendigen Produktionsprozess. Angefangen vom Schmieden, Härten, Stanzen, Schleifen über das Reiden – dem Verbinden von Klinge und Griff – 58

bis hin zum Ausmachen, dem Fertigungsgang, der uns die Messer so handschmeichlerisch in die Hände legt und sie ungern wieder weglegen lässt. Respekt aber auch für uns zu Hause, da keines der Messer nach dem Verlassen des Werkes in Solingen allein gelassen wird. Noch nach mehreren Jahrzehnten erreichen die Solinger Wünsche dankbarer Kunden nach der Reparatur eines Holzgriffes, dem Auswetzen einer Scharte oder schlicht der Wunsch, seinem Messer, das vom vielen Schneiden nur noch aus einem dünnen Metallsteg besteht, einen Ruheplatz im Archiv der Firma Robert Herder zu geben und sich ein neues Messer zu leis-ten. Was macht sie aber nun so einzigartig, diese Messer, die so viele Kosenamen haben: Vogelschnabel, Hümmeken, Zöppken? Erst einmal ist die Auswahl der Materialien ein Garant für ein langes Leben. Carbonstahl, der nicht rostfreie Stahl, sorgt durch seinen hohen Kohlenstoffanteil für eine Klinge, die sehr hart ist, lange scharf bleibt und einfach nachzuschärfen ist. Da der Stahl aber durch die Reaktionen mit Früchten, Käse und Gemüse anläuft, ist es nicht Jedermanns Sache. Wer aber ein Messer haben möchte, das genau das tut, was ein Messer machen soll, nämlich lange scharf zu sein und perfekt zu schneiden, der sollte in der Auswahl eines Messers auf Carbonstahl achten. Gepaart mit dem Solinger Dünnschliff sind diese kleinen Helferchen unschlagbar. Und noch ein Tipp in Sachen Klingenpflege: Wem die Klinge zu unansehnlich anmutet, der nehme einen Weinkorken, mache ihn nass und tunke ihn in Backpulver oder Asche aus dem Ofen. Damit rubbelt man über die KlinMECKLENBURG-SCHWERIN delüx 1/2015


HANDWERK ge und wenn der Erfolg sichtbar wird, schützt man sie mit ein paar Tropfen Öl. Das Öl eignet sich auch bestens für die Holzgriffe, die uns das Messer jederzeit, ob nass oder trocken, sicher in der Hand führen lassen. Was dieses Messer gar nicht mag, sind Bäder im Spülwasser oder Ausflüge in die Spülmaschine. Einfach nach dem Benutzen abspülen, abtrocknen und dann dankbar an einem Ort lagern, wo es schnell greifbar ist und sicher auf den nächsten Einsatz wartet. Leider gibt es nicht mehr so viele Geschäfte, die sich die Mühe machen und in den alten Manu-fakturen nach Produkten suchen, die es schon bei Großmutter gab. Eines davon ist die „Kitchen Factory“ in RostockWarnemünde, ein nach außen kleiner und unscheinbarer Eckladen am Kirchplatz. Seit nahezu 15 Jahren trägt das Ehepaar Scharkowski dort die erlesensten Messer aus aller Welt zusammen. Überschreitet man die Schwelle, wird man entführt in ein Paradies von Schneidwaren. Keine Frage bleibt offen. Und auf die nach der optimalen Art, unser Küchenmesser scharf zu halten, antwortet Iris Scharkowski, die Inhaberin: „Machen Sie es so wie unsere Großeltern es schon getan haben. Nutzen Sie die Härte von Porzellan oder Keramik. Früher nahm man den Steintopfrand, die umgedrehte Untertasse, die steinerne Kellertreppe. Heute gibt es Wetzstäbe aus Keramik, die diese Arbeit feiner und kontrollierbarer erledigen.“ Zeigt es mir, verpackt Messer und Stab und entlässt mich mit dem Wissen, hier ein Geschäft zu haben, das Produkt, Fachwissen und Leidenschaft für ein Thema vereint. Ob groß oder klein, ob alt oder neu, für die Tasche oder die Küche – das Messer.

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Das Nischenstandbild des Herzogs Albrecht II. schuf Genschow nach 1851 aus Sandstein. MECKLENBURG-SCHWERIN del眉x 1/2015


GESCHICHTE

Niklots Reiterstandbild und die beiden Rossebändiger

Christian Genschows Hauptwerk, das 1855 aus Stuck in der Niklot-Halle modellierte Reiterstandbild des Fürsten Niklot, prägt die stadtseitige Prunkfassade des Schlosses.

Der 1814 in Rostock geborene Bildhauer Christian Genschow schuf über 100 Plastiken und Skulpturen, davon waren mehr als die Hälfte Auftragswerke für das Großherzogliche Haus Mecklenburg-Schwerin

C

hristian Friedrich Genschow steht beispielhaft für die Künstler Mecklenburgs, die im 19. Jahrhundert auf vielfältige Weise vom großherzoglichen Haus gefördert wurden. Christian Genschow, der als drittes von zwölf Kindern des Arbeitsmannes Franz Genschow und seiner Frau Sophie Dorothea in ärmlichen Verhältnissen geboren wurde, lernte zunächst das Tisch-lerhandwerk. Durch den Sturz in einen Kessel siedenden Wachses erlitt er als Elfjähriger schwere Verbrühungen

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und anhaltende Behinderungen am linken Bein. Dieses Handikap und damit verbundene Zeiten der Arbeitsunfähigkeit überbrückte der im Figurieren Begabte mit Schnitzereien. Unter Übersendung einer kleinen Bernsteinskulptur an den Großherzog Friedrich Franz I. und eines Nähkastens an dessen Schwiegertochter Alexandrine bat Christian Genschow den Landesherrn um ein Stipendium zur Erlernung der Bildhauerkunst. Da die beiden Pretiosen gefielen, erhielt Christian Genschow ab 1834 ein Stipendium,

das der nachfolgende Großherzog Paul Friedrich letztlich bis 1839 fortsetzte und sogar auf jährlich 120 Reichsthaler verdoppelte. Seine akademische Ausbildung zum Bildhauer erhielt Christian Genschow in Berlin an der Königlich-Preußischen Akademie der Künste zunächst bei Prof. Ludwig Wichmann und schließlich bei Prof. Christian Daniel Rauch. Letzterer gilt als bedeutsamster und erfolgreichster Bildhauer des deutschen  61


GESCHICHTE Klassizismus. In Rauchs Werkstatt fand Christian Genschow 1842 eine Anstellung als Bildhauer-Gehilfe. Als solcher war er an bedeutenden Werken Rauchs, wie dem Reiterdenkmal von Friedrich dem Großen (1851 aufgestellt in Berlin, Unter den Linden) beteiligt. In Rauchs Werkstatt entstand zeitlich parallel das bronzene Standbild des Großherzogs Paul Friedrich, das 1849 auf dem Schweriner Alten Garten aufgestellt wurde. Während Genschows Mitwirkung an dem Berliner Reiterstandbild von Rauch selbst in Briefen erwähnt wurde, ist seine Gehilfenschaft für das Schweriner Denkmal nur aus dem zeitlichen Zusammenhang und dem Umstand herzuleiten, dass er den verstorbenen Großherzog gekannt und dessen Antlitz zu Lebzeiten Paul Friedrichs mit einer (heute verschollenen) Gipsbüste modelliert hatte.

Christian Genschow, etwa um 1865, aufgenommen vom Berliner Hof-Photographen L. Haase. Repro: LAKD, Landeshauptarchiv Schwerin

Als Spätwerke Genschows gelten die 1876 aufgestellten kolossalen Zinkgussplastiken der Pferde bändigenden Obotriten, die erst bei der Restaurierung 1986/87 ihren heutigen Sandstein imitierenden Fotos: B. Schattinger Anstrich erhielten.

Nischen mit den Standbildern historischer Fürsten. Der Neubau der Prunkfassade, des Thronsaales, des Goldenen Saales und die ans Überladene grenzende Ausschmückung mit Stukkaturen sowie Skulpturen und Plastiken historischer fürstlicher Persönlichkeiten kann auch als Erwiderung von Großherzog Friedrich Franz II. auf die gescheiterte Revolution von 1848 verstanden werden: als Symbol dauerhafter fürstlicher Standhaftigkeit gegen jegliche bürgerliche Emanzipations- und Demokratiebestrebungen. Der in Berlin ansässige Bildhauer bekam in erster Linie Aufträge für den figuralen Schmuck an der Außen- und der Hoffassade des Schlos-

Als Christian Genschow auf der Suche nach Aufträgen war, ereilte ihn (neben anderen Bildhauern) 1851 der Ruf nach Schwerin, um am Bildwerk des neuen Schweriner Schlosses mitzuwirken. Nach Georg Demmlers Ausscheiden aus der Leitung des Schweriner Schlossbaus hatte der königlich-preußische Baumeister Friedrich August Stüler diese Aufgabe übernommen und (insbesondere am Entwurf der stadtseitigen) Fassade des Schlosses wesentliche Veränderungen vorgenommen. Neu waren u. a. die Halle mit dem Reiterstandbild und die

Detail einer der insgesamt 14 Knabenfiguren, die lebensgroß aus Zinkguss gefertigt wurden.

ses, so überlebensgroße Porträtköpfe aus Sandstein der Herzöge Friedrich Wilhelm, Carl Leopold und Christian Ludwig. Diese drei Skulpturen schmücken die Bogengiebel zum Alten Garten, zum Burgsee und zum Schloßgarten. Ebenfalls aus Sandstein fertigte Genschow die beiden unteren historischen Fürstenfiguren von Albrecht II. und Magnus II. in der Fassade über dem Ehrenhof. In Zinkguss führte Genschow vierzehn lebensgroße Knabenfiguren aus, die je zu zweit ein Wappenschild haltend, oberhalb der Arkaden des Innenhofes angebracht waren. Aus Terrakotta befinden sich von Genschows Hand mindestens acht Scutellen mit vollplastischen Köpfen in den Lünettengiebeln zwischen Hauptturm und Schlosskirchenchor, darunter die Köpfe von Stüler und Lisch. Aus Gips bzw. Stuck schuf Christian Genschow vier allegorische Figuren für das Deckengesims des Thronsaals: Handel, Ackerbau, Pferdezucht, Fischerei. Insgesamt sind etwa 50 Kunstwerke Genscho62

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GESCHICHTE ws am Schweriner Schloss auszumachen. Das größte und bedeutendste ist das Reiterstandbild des Fürsten Niklot, das Christian Genschow in nur neun Monaten (1854/55) in der sogenannten Niklothalle modellierte. Es prägt wie keine andere Plastik das Erscheinungsbild des Schlosses. Das Standbild wird auch von der modernen Kunstkritik wegen seiner künstlerisch-handwerklich hohen Qualität der Ausführung hervorgehoben (D. Handorf, 2006). Von den Werken Christian Genschows, der sich in seiner künstlerischen Entwicklung nie vom Stil seiner akademischen Lehrer Wichmann und Rauch lösen konnte, ragen die vier allegorischen Figuren Feuer, Erde, Wasser und Luft heraus. Sie befinden sich als rund 22 cm hohe Bronzen im Bestand des Staatlichen Museums Schwerin/ Ludwigslust/Güstrow. Vorm Schlosskirchenchor steht auf einer Rasenfläche die allegorische Figur Wasser, auch als Muschelträger bezeichnet, als Marmorskulptur in Lebensgröße (1864). Eine Abrundung erfuhr des Werk Christian Genschows für das Schweriner Schloss durch die beiden auf Podesten am Beginn der Schlossbrücke stehenden Zinkgussplastiken der Pferde bändigenden Obotriten. Sie bilden gestalterisch und symbolisch eine Dreieckseinheit mit dem hoch über dem Hauptportal reitenden Fürsten Niklot. Den Vorschlag, den Skulpturenschmuck des Schlosses durch zwei Pferdebändiger zu vervollkommnen, unterbreitete Christian Genschow

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bereits 1854, als er mit den Vorarbeiten für das Reiterstandbild des Fürsten Niklot befasst war. Der Großherzog ließ diesen Vorschlag durch den Baurat Stüler prüfen, der seinerseits den Historiker Friedrich Lisch zu Rate zog. Sie verwarfen Genschows Vorschlag und plädierten ihrerseits für zwei Reiterfiguren, einen kleinen wendischen und einen großen frühdeutschen Reiter mit erhobenen Waffen (Speer und Schwert). Der Großherzog ließ die Sache mit den beiden Pferdegruppen ruhen. Erst nachdem ihm Christian Genschow zu Jahresbeginn 1867 – also 13 Jahre später – die Pferde bändigenden Obotriten erneut vorstellte, erhielt der Bildhauer den Auftrag für die erste Gruppe und Ende 1873 für die zweite. Dank der Unterstützung durch seine Bildhauer-Kollegen Ludwig Brunow, Albert Wolff und Albert Manthe konnte Christian Genschow trotz zunehmenden Beinleidens und schließlicher Beinamputation (1875) die beiden monumentalen Zinkgussplastiken ausliefern. Sie wurden Ende Mai 1876 in Schwerin aufgestellt. Erst bei ihrer Restaurierung im Jahr 1986/87 erhielten die Pferdebändiger ihren heutigen sandsteinfarbigen Anstrich. Christian Genschow, der später keine Aufträge mehr vom großherzoglichen Haus in Schwerin erhielt, starb am 1. Nov. 1891 verarmt und einsam in Berlin-Lichterfelde; vom Tod dieses Bildhauers nahm keine Kunstzeitung Notiz. Bernd Schattinger

Die lebensgroße allegorische Marmorfigur „Wasser“, auch Muschelträger genannt, auf dem Rasenparterre vor dem Schlosskirchenchor.

Die vier etwa 22 cm hohen allegorischen Figuren Luft, Feuer, Wasser und Erde, 1851 aus Bronze gegossen, befinden sich im Bestand des Staatlichen Museums Schwerin.

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HANDWERK

Innovation mit Tradition Bundesweit einmalige Veranstaltung führt jährlich Fachleute des Elektrohandwerks, Lieferanten, Berufsnachwuchs und Politiker zusammen. Seit 25 Jahren findet in der StadtHalle Rostock jährlich die Fachschulung für Gebäudetechnik statt. Ende Januar kommen hier alle Elektrofachleute des Nordens zur gemeinsamen Schulungsveranstaltung zusammen. Parallel dazu finden die Verbandstage des Landesinnungsverbandes der Elektro- und Informationstechnischen Handwerke Mecklenburg-Vorpommern statt. Über dreitausend Vertreter der Branche sowie Gäste aus dem Bundesverband, den Handwerksorganisationen und der Politik lockt die Fachschulung jährlich nach Rostock, die nicht nur eine lange Tradition hat sondern auch einmalig im Bundesmaßstab ist. Dabei richtet sich die Veranstaltung an alle Fachhandwerker und Planer der Elektrobranche sowie dem Nachwuchs in MecklenburgVorpommern. Mehr als 50 erfahrene Fachleute stehen für Workshops bereit. Hier kann man fast alles über Gebäudetechnik (Energie(spar)technik, Sicherheitstechnik, Mess, Steuer- und Regelungstechnik, Klima- und Kältetechnik, Lichttechnik, Kommunikationstechnik) und vieles mehr direkt und unkompliziert mit Experten diskutieren. Schwerpunktthemen sind natürlich neue Trends und technische Entwicklungen, insbesondere in den Bereichen erneuerbare Energien und Energieeffizienz. Rund 20 Kurzseminare täglich geben Einstieg und Überblick in ein Fachsegment. Denn umfassendes Wissen ist in den heutigen Tagen ein immer wichtigeres Kapital, um in der schnelllebigen Zeit am Markt bestehen zu können. Deshalb sind alle Elektrofachleute gut beraten, diese bundesweit einmalige Gelegenheit zu

nutzen und die, übrigens für alle Teilnehmer kostenlosen, Schulungsveranstaltungen in der Stadthalle Rostock wahrzunehmen. Zum 25-jährigen Jubiläum wartete die Veranstaltung mit einem besonderen Highlight auf: Präsentiert wurde das neue E-Haus des ZVEH, dessen aktuelle Ausgabe auch erstmals vom Ministerium für Wirtschaft, Bau und Tourismus des Landes Mecklenburg-Vorpommern unterstützt wird. Es macht bei seinen Messepräsentationen bundesweit Werbung für Mecklenburg-Vorpommern. Das Paradebeispiel für moderne Smart-HomeTechnologien bot den Besuchern unter anderem Einblicke in aktuelle Themen wie intelligent vernetzte Gebäudetechnik, Energiemanagement sowie die Steigerung von Energieeffizienz, Sicherheit und Komfort. Hochkarätig besetzte Workshops mit zahlreichen Experten sorgten während der drei Schulungstage für einen regen fachlichen Austausch auf hohem Niveau. Die Mitgliederversammlung des Landesinnungsverbandes

Auch der Berufsnachwuchs war sehr an den AngeFotos: LIV boten interessiert.

Staatssekretär Dr. Stefan Rudolph beim Rundgang durch die Ausstellung.

Die Seminare zu den einzelnen Themenschwerpunkten der Fachschulung wurden gut besucht.

Staatssekretär Dr. Stefan Rudolph verabschiedet den langjährigen Landesinnungsmeister Klaus-Dieter Pick.

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der Elektro- und Informationstechnischen Handwerke M-V wählte in Rostock auch einen neuen Vorstand. Olaf von Müller, geschäftsführender Gesellschafter der Schweriner Elektro-Installation GmbH und der Schweriner Bautechnik GmbH, engagiert sich bereits seit 2003 ehrenamtlich bei der Elektro-Innung Schwerin, zuerst als stellvertretender Obermeister und seit 2008 als Obermeister sowie als Vorstandsmitglied der Kreishandwerkerschaft Schwerin. Nun wurde er zum neuen Landesinnungsmeister der Elektro- und Informationstechnischen Handwerke Mecklenburg-Vorpommern gewählt und steht damit an der Spitze einer der größten Arbeitgeberverbände des Handwerks im Land. Weitere neu gewählte Vorstandsmitglieder sind u. a. der stellvertretende Landesinnungsmeister Christian Jessel, Obermeister der ElektroInnung Ludwigslust, und Karsten Joost, Vorstandsmitglied der Elektro-Innung Nordwestmecklenburg-Wismar. Kay Wittig

Olaf von Müller ist neuer Landesinnungsmeister des Elektrohandwerks in Mecklenburg-Vorpommern.

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INNOVATION

Lösungen für die Energiewende im eigenen Heim Nicht nur in Fachkreisen, sondern auch in der Öffentlichkeit hat es das E-Haus mittlerweile zu großer Bekanntheit gebracht. In allen reichweitenstarken Fernsehprogrammen war es bereits präsent, unter anderem im ARD/ZDF-Morgenmagazin. Auf der Light + Building 2014 und der IFA 2014 kam es in einer neuen, noch moderneren Auflage zum Einsatz. Und so wurde es auch auf der 25. Fachschulung des Elektrohandwerks des Landes in Rostock gezeigt.

Energieeffizienz und Energiemanagement im Fokus

Das E-Haus in schematischer Darstellung und als begehbares Ausstellungsobjekt.

Fotos: ZVEH/Schildheuer

Das E-Haus ist ein 100 Quadratmeter großes Modellhaus, das ein Paradebeispiel für vernetzte, intelligente Gebäudetechnik darstellt. Besonders im Blickpunkt stehen dabei die Themen Energieeffizienz, Energiemanagement, Energieerzeugung und Energiespeicherung. Es macht deutlich, wie sich Energieeinsparpotenziale in Gebäuden ausschöpfen lassen und präsentiert sich als Lösungsansatz für das globale Thema Energiewende. Das E-Haus besitzt damit höchste politische Aktualität.

Praxisnah und „live“ erlebbar

Mit Tablet-PCs, die über spezielle Vorrichtungen in den Wänden aufgeladen werden können, lassen sich über eine einheitliche Oberfläche alle Funktionalitäten im intelligenten Haus steuern. Dank Kameras im Kühlschrank kann man selbst von unterwegs beim Einkauf feststellen, welche Lebensmittel benötigt werden.

Der Clou: Alle Funktionen kommen bereits in der Praxis zum Einsatz. Damit bietet das E-Haus einen Blick in die technische Gegenwart und in die bald möglichst flächendeckend realisierte Zukunft. Alle Systeme sind anschaulich und „live“ erlebbar. Sämtliche Räume können betreten werden. Dabei ist die Technik besonders transparent dargestellt: Über Glasböden erhalten alle Besucher unmittelbare Einblicke in die Funktionsweise der verwendeten Systeme und Produkte.

Effizient und sauber

Das E-Haus wird auf den Messen auch gerne mit Produkten der E-Mobiltät gezeigt. Selbstverständlich enthält es die erforderlichen Ladestationen.

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Das E-Haus entspricht dem Wunsch vieler Verbraucher, ein gutes Stück weit unabhängig von den Energieversorgern zu sein. Ihr Ziel ist es, saubere und bezahlbare Energie für den Eigenverbrauch erzeugen zu können. Elektrische Energie soll möglichst nur dann aus dem öffentlichen Versorgungsnetz bezogen werden, wenn diese vom Energieversorger zu einem günstigen Tarif zur Verfügung steht. Mit intelligenter

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INNOVATION Gebäudetechnik, wie sie im E-Haus zum Einsatz kommt, kann die Eigenverbrauchsquote schon heute auf bis zu 70 Prozent gesteigert und der Geldbeutel des Verbrauchers geschont werden. Das E-Haus demonstriert dezentrale Energieerzeugung aus erneuerbaren Quellen, optimierten Eigenverbrauch und innovative Speichertechnologien, mit denen überschüssige Energie für die Zeiten konserviert werden kann, in denen weder Wind weht noch die Sonne scheint.

Komfort und Sicherheit Das E-Haus zeigt darüber hinaus, wie die Steigerung der Energieeffizienz mit einer Verbesserung von Komfort und Sicherheit einhergehen kann. Multifunktionales, generationenübergreifendes Wohnen steht im Blickpunkt. Die gesamte Technik ist über Smartphones und das Internet steuerbar. Modernste Gebäude- und Kommunikationstechnik unterstützt insbesondere ältere Menschen, damit sie möglichst lange mit hoher Lebensqualität in ihren eigenen vier Wänden leben können.

Multimedia im Badezimmerspiegel: Auch beim Waschen, Schminken oder Rasieren muss heutzutage niemand mehr aufs Fernsehen verzichten.

Technisch ausgereift und einfach zu bedienen Inaktivitätsmonitoring, Sensorböden und spezielle, einfache Bedienoberflächen zur Gebäudesteuerung kommen zum Einsatz. Intelligente Mess-, Steuer- und Regeltechnik gewährleisten höchste Wohnqualität. Elektrisch angetriebene Fenster können über Tablet PC, Smartphone oder Tastschalter geöffnet sowie geschlossen werden und sind dabei absolut einbruchssicher. Raumluftsensoren erkennen schlechte Luft. Die Fenster im Bad werden auf Knopfdruck undurchsichtig. Ein besonderes Highlight ist auch die Beleuchtungstechnik. In allen Räumen kommt LED-Technik zum Einsatz, die in den vergangenen Jahren enorme Fortschritte verzeichnen konnte.

In realistischen Simulationen zum Energiemanagement wird den Besuchern des E-Hauses gezeigt, wie sich der Energieverbrauch in den eigenen vier Wänden intelligent steuern lässt.

Fest installierte Displays ermöglichen ebenfalls den Zugriff auf alle Funktionalitäten im Smart Home.

Über 50 Partner aus der Industrie Das E-Haus wird vom Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) organisiert. Über 50 Partner aus der Industrie unterstützen das Projekt. Alle Produkte und Systeme, die zum Einsatz kommen, sind vernetzt auf Basis des weltweiten Standards für Gebäudeauto mation KNX. ZVEH MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 1/2015

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Fachkräfteinitiative ist gefragt Das Wirtschaftsministerium und die Industrie- und Handelskammern haben zusammen die Fachkräfteinitiative „Durchstarten in MV“ (www.durchstartenin-mv.de) ins Leben gerufen. Die Kampagne ist im Oktober 2009 gestartet und erfreut sich einer wachsenden Beliebtheit im Land. Junge Menschen und Unternehmen nutzen aktiv das Angebot der Kampagne. „Für einen Ausbildungsplatz oder ein duales Studium gibt es viele Unternehmen, die Auszubildende suchen. Wichtig ist auch die Eigeninitiative der künftigen Auszubildenden selbst. Der frühzeitige Kontakt zum potenziellen Ausbildungsbetrieb ist eine gute Möglichkeit. Mit unserer Informationsoffensive wollen wir Unternehmen und potenzielle Auszubildende aufeinander aufmerksam machen und gezielt für einen Berufsstart in Mecklenburg-Vorpommern werben“, sagt Wirtschaftsminister Harry Glawe. Kostenfreier Eintrag für Unternehmen im Azubi-Atlas Der Azubi-Atlas MV, eine der größten Suchmaschinen für Ausbildungsberufe im Land, ist das Herzstück der Kampagnenseite www.durchstarten-in-mv.de. In der Datenbank können sich Schüler schnell und unkompliziert informieren, wo es Ausbildungsplätze und Praktikumsplätze in der gewünschten Region gibt. Sortiert nach Berufsgruppen bzw. Berufsbildern finden sie die Unternehmen, die Nachwuchskräfte suchen und Karrierechancen bieten. Im Azubi-Atlas sind derzeit 1.311 Firmen mit aktuell 3.057 Ausbildungsangeboten in 305 MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 1/2015

Berufen vertreten. Möglich ist es zum Beispiel auch, gezielt im Umkreis des Heimatortes nach einem Ausbildungsplatz zu suchen. Hier sind unterschiedliche Entfernungen von 0 bis 250 Kilometer vom Wohnort wählbar. Darüber hinaus erzählen Auszubildende in Videos, warum sie in MecklenburgVorpommern eine Ausbildung machen. Unternehmen können sich kostenfrei auf der Internetseite anmelden und ihre Ausbildungsmöglichkeiten einstellen. Auf Perspektiven aufmerksam machen – Facebook, Berufs- und Ausbildungsmessen, Schulaktion Auch in diesem Jahr finden wechselnde Vorteilsaktionen statt. Gestartet wurde im Februar mit der Early-Bird-Aktion. Sie wendet sich an alle, die ihren Traumberuf und den entsprechenden Ausbildungsplatz für 2015 noch nicht gefunden haben. Unternehmen haben die Möglichkeit, ihre noch freien Ausbildungsplätze deutlich sichtbar im Azubi-Atlas der Kampagneninternetseite durchstarten-in-mv.de anzeigen zu lassen. Die erstmals durchgeführte Aktion erweist sich als voller Erfolg. Sowohl mehr Unternehmen als auch mehr ausbildungsinteressierte junge Menschen nutzen das neue Angebot. Hinzu kommen im Februar fast 200 neue Fans für den Facebook-Kanal (facebook.com/ DurchstartenInMV) der Kampagne. Neben dem zentralen Informationsportal sind direkte Kontakte, Gespräche und Informationsangebote auf zahlreichen Berufs- und Ausbildungsmessen feste Bestandteile der Fachkräftekampagne. Im Rahmen der Schulaktion kommen erfahrene Berufsexperten in die Schulen im ganzen Land, um auf Chancen und Perspektiven aufmerksam zu machen. Die Informationsoffensive „Durchstarten in MV“ wird aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) und den IHK‘s in MV finanziert. Alle Infos unter www.durchstarten-in-mv.de oder www.facebook.com/DurchstartenInMV

Promoter der Landesfachkräftekampagne sind ständig im Land unterwegs, um mit den Jugendlichen in Kontakt zu treten und auf die vielfältigen Ausbildungsmöglichkeiten in MV aufmerksam zu machen. Hier werben sie auf der Ausbildungsmesse nordjob in Neubrandenburg für Perspektiven in MV. Foto: H2F Kommunikationsagentur Rostock

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HANDWERK

Modisches aus Lamm und Fuchs Alice lernt das Kürschner-Handwerk

Dass sie mal einen kreativen Beruf ausüben will, war Alice von Jutzrenka schon als Schülerin klar. Ihr Lieblingsfach am Gymnasium in Wittenberge (Brandenburg) war Kunst. „Ich liebe es, etwas mit meinen eigenen Händen zu schaffen und zu gestalten. Ein Bürojob wäre nichts für mich“, sagt die 24-Jährige. Also machte sie zunächst eine Ausbildung zur Modedesignerin an der Designschule in Schwerin. „In Brandenburg gab es nichts in der Art, das mir gefiel. Und in Schwerin habe ich mich sofort verliebt, als ich das erste Mal da war. Die Stadt ist niedlich und hat genau die richtige Größe“, erinnert sie sich. Nach der Ausbildung ging sie zunächst für ein Mode-Praktikum in ein Atelier nach Berlin. Dort wurde ihr schnell klar: Es gibt so viele Mode-Designer. Der Markt ist übersättigt. Also sah sie sich nach einer Alternative um, bei der sie ihre Fähigkeiten anwenden kann. Sie kam auf Götz Weidner zurück, mit dem sie bereits nach dem Abitur 2009 in Kontakt stand. In der Firma „Weidner Pelze und Leder“ lernt sie seit anderthalb Jahren den Beruf der Kürschnerin – als einzige in Mecklenburg-Vorpommern. Deutschlandweit gibt es rund 25 Auszubildende. Weidner ist gelernter

Kürschner, der in der Schweriner Altstadt seit 2006 sein Geschäft betreibt – bereits in dritter Generation. Doch niemand aus der Familie des 63-Jährigen wird nachrücken. Umso mehr freut er sich über Alice. „Sie hat das Potenzial,

Flauschig und hält warm: Alice von Jutzrenka trägt ein Cape aus veredeltem Rotfuchs. Foto: Dietmar Lilienthal

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das Geschäft eines Tages weiterzuführen. Und sie bringt den Geschmack ihrer Generation mit in den Betrieb. Das ist ein hohes Gut“, sagt der gebürtige Dresdner. Ihr Vorteil: Alice kennt wesentliche Aufgaben des KürschnerHandwerkes bereits aus ihrer Design-Ausbildung. Dazu gehören etwa Schnitt- und Modellentwicklung sowie das Nähen mit der Nähmaschine. Sie fährt regelmäßig auf Messen und Modenschauen, um sich über Trends zu informieren. „Pelz und Leder sind lang haltbare Materialien, die man zeitgemäß modisch gestalten kann“, sagt Alice. Als Beispiel zeigt sie eine veredelte, taillierte Wendejacke aus Kanin. Modisch abgesteppt wechseln sich rote, graue und bläulich schimmernde Teile aus Fell und Leder ab. „Früher war Pelz ein Statussymbol, heute sind die Sachen funktionell und leicht, sodass man sie auch im Alltag tragen kann“, berichtet Götz Weidner. Wichtig in dem Beruf sind Fingerfertigkeit und der Blick für die Besonderheiten des Materials. „Jedes Fell ist anders und erfordert eine spezielle Verarbeitung. Diese Herausforderung gefällt mir“, sagt Alice. Im ersten Lehrjahr hat sie zum Beispiel für einen Wettbewerb an der Berufsschule einen leichten Umhang aus Lammfell entworfen. Die Grundlage war ein einfacher RechteckSchnitt, die Einzelteile nähte sie peppig zusammen. Am Ende brachte sie ein Kragenstück aus Lammfell an. Das Stück hat sie danach schon für mehrere Kunden entworfen. Anfang dieses Jahres belegte sie mit einer leichten Rotfuchs-Weste den ersten Platz beim Red-Fox-Award, einen Preis des Zentralverbandes des Kürschnerhandwerkes, in der Kategorie „Young Star“. Hier werden hervorragende modische Leistungen ausgezeichnet. Eine Jury bewertet unter anderem MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 1/2015


HANDWERK Stil, Modell und Verarbeitung. „Diese Erfolge machen mich sehr stolz und motivieren mich“, sagt Alice. Die junge Frau verarbeitet gegerbte Felle von Nutz- und Jagdtieren wie Lamm, Kaninchen und Fuchs. „Es müssen keine Tiere extra sterben. Wir nutzen nur das Fell von Tieren, die geschossen oder geschlachtet werden.“ Ein weiteres Tätigkeitsfeld ist das Umarbeiten von alten Kleidungsstücken oder Accessoires. Alice stellt her, was der Kunde wünscht: Motorradbekleidung, Jacken, Decken, Kissen, Schals, Westen. Klar musste sie, besonders zu Beginn der Ausbildung, hin und wieder Fragen zum Thema Tierschutz beantworten. „Viele Leute hatten Vorurteile, weil sie dachten, dass wir die Tiere nur für ihr Fell töten, aber das stimmt nicht“, sagt die junge Frau. Geschäftsinhaber Götz Weidner bezieht seine Felle hauptsächlich vom Pelzhandelsunternehmen Leonhard Hofstetter aus Rötz (Bayern). Die Firma kauft Rohfelle von Jägern aus ganz Deutschland auf. 2014 haben 5000 Jäger das Unternehmen beliefert. „Wir geben die Rohfelle zur Gerberei, um sie haltbar zu machen. Damit beliefern wir Kürschner in Deutschland und Asien“, sagt Mitarbeiterin Eva Hofstetter. „Grundsätzlich spricht nichts dagegen, das Fell von Tieren zu nutzen, die zu einem anderen Zweck bereits getötet wurden“, sagt Immo Fischer, zuständig für Pressearbeit bei der Naturschutzorganisation WWF Deutschland. Allerdings: „Für den Käufer besteht jedoch das Problem, dass er das schwer kontrollieren kann. Absolut tabu sind bedrohte Wildtiere wie Jaguar oder Ozelot. Der Handel mit deren Fellen ist international verboten.“

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Grit Schreiter

1) Modische, rote Wendejacke aus Kaninfell. Fotos: Grit Schreiter 2) Mit dieser gefederten Rotfuchs-Weste gewann Alice den ersten Preis beim Red-Fox-Award in der Kategorie „Young Star“. 3) Mützen und Schal (links) aus Fuchs in verschiedenen Farben und Formen. Die Modelle werden individuell angefertigt. 4) Das Seidenkleid mit eingedrehten Rotfuchsstreifen zeigt, dass Mode mit Fell auch leicht und luftig sein kann. 5) Dieses Lammfell-Cape hat Alice zuerst für einen Lehrlingswettbewerb, dann für mehrere Kunden entworfen. „Es ist der schönste Preis, wenn Leute die Sachen tragen wollen“, sagt die junge Frau. MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 1/2015

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Kosmetikinstitut „Céleste” Beauté Contour bald mit neuem Angebot Mit der Eröffnung ihres Kosmetikinstituts „Céleste“ Beauté Contour vor zwei Jahren hat sich Angela Iovu einen Kindheitstraum erfüllt: „Schon als kleines Mädchen stand mein Traumberuf fest und ich habe ihn mit viel Hingabe und Disziplin wahr werden lassen“, sagt die Kosmetikerin, die seit 2001 selbständig und in Schwerin seit vielen Jahren Elite-Partner von Conture® Make-up – das Permanent Make-up von LONG-TIME-LINER®ist. Zum Erhalt des bei diesem Unternehmen erworbenen Diploms absolviert Angela Iovu jährlich eine Prüfung. Hinzu kommen Weiterbildungen und zusätzliche Qualifikationen für unterschiedlichste Bereiche der Kosmetik.

Permanent Make Up / Conture Make Up ist eine Mikroimplantation von Farbpigmenten, die mit der Nadel eines Präzisionsgeräts in die oberste Hautschicht eingearbeitet werden. Der Vorteil liegt auf der Hand: Am Morgen zeigt schon der erste Blick in den Spiegel ein perfekt „geschminktes“ Gesicht und lange morgendliche Schminkprozeduren gehören der Vergangenheit an! „Wir nehmen uns Zeit für eine ausführliche Beratung und können so für jeden Kunden individuell das schönste Permanent Make Up / Conture Make Up bestimmen“, sagt Angela Iovu. Zu ihrem engagierten Team gehören vier Mitarbeiterinnen, die sich mit allen Themen der Schönheit beschäftigen und mit viel Herzblut bei der Arbeit sind. Neben der Spezialisierung auf dauerhaftes Make-Up bietet Angela Iovu die klassischen Schönheits-Angebote eines Kosmetikinstituts: Kosmetik, diverse Massagen, Wimpernverlängerung, Nagelmodellage, Haarentfernung mit Zuckerpaste u.v.m. Bei der Einrichtung ihres Kosmetikinstituts war die zielstrebige Unternehmerin ihr eigener Gestalter und vertraute auf Anregungen ihrer langjährigen Freundin Monika Plenikowski. Gemeinsam haben sie eine bis ins kleinste Detail durchdachte gepflegte und elegante Atmosphäre entworfen. „Schließlich geht es um Schönheit und unsere Kundinnen und Kunden sollen sich hier wohl fühlen.“ In Kürze soll der Ausbau der oberen Etage fertiggestellt sein, wo auf ca. 90 Quadratmetern ein Wellnessbereich mit weiteren Kosmetik-Angeboten entsteht. Wohl erstmals in Schwerin wird es dann mit zwei Massageliegen möglich sein, dass „Sie“ und „Er“, Mutter und Tochter oder zwei Freundinnen zur gleichen Zeit mit einer wohltuenden Massage oder Ganzkörperbehandlung verwöhnt werden. Wann genau die Eröffnung sein wird, erfahren Interessierte über die „Céleste“ Beauté Contour- Facebook-Seite. Sie dürfen aber jetzt schon gespannt sein, was sich das engagierte Team einfallen lässt, um Kundinnen und Kunden mit Ideen aus dem umfangreichen Angebot der pflegenden und der dekorativen Kosmetik zu verwöhnen. „Wir alle sind von Natur aus schön“, sagt Angela Iovu und weiter: „Wir sind für unsere Kundinnen und Kunden da, um diese Schönheit zu unterstreichen und sie richtig zur Geltung zu bringen. Ich freue mich sehr, wenn uns dafür mit dem WellnessBereich noch weitere Angebote zur Verfügung stehen!“

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ENGAGEMENT

Es gibt nichts Gutes, außer man tut es Bürgerschaftliches Engagement – unter dieser Überschrift kann man Vieles und Vielfältiges unterbringen. Gemeint ist aber immer, dass Bürger selbst etwas in die Hand nehmen, etwas freiwillig tun – ohne auf finanzielle Vorteile bedacht zu sein. Gemeinsam möchte man ein Ziel erreichen, eine Sache fördern, die möglichst vielen Menschen nützt.

Foto: Jörn Lehmann

Am 1. Mai, mit der Eröffnung des Schweriner Garten- Die Mitglieder des Schlssvereins haben in den letzten Jahren jede sich bietende Gelegenheit genutzt, für ihr sommers, wird der wiedererrichtete Jugendtempel im Projekt Jugendtempel zu werben und Spenden zu sammeln. Oft traten sie in historischen kostümen auf. südlichen Schlossgarten feierlich eingeweiht. Der Fotos: Schlossverein Schlossverein sammelte bisher 300.000 Euro Spenden.

Der Schlossverein und der Jugendtempel Ein sehr sichtbares, handfestes Beispiel für diese Art des bürgerschaftlichen Engagements ist der Jugendtempel im Schweriner Schlossgarten. Der Architekt des Jugendtempels war Johann Georg Barca, der auch den Schlossgartenpavillon entwarf. Der originale Bau von 1824 wurde 1865 abgerissen und durch einen Neubau im Rundbogenstil ersetzt. Dieser Tempel stand dann zwar rund einhundert Jahre – aber er war dann so baufällig, dass er 1964 abgetragen wurde. Seither gab es nur noch Erinnerungen … Eigentlich sollte der Jugendtempel schon 2009, im Rahmen der BUGA in Schwerin, wiederaufgebaut werden. Aus mehreren Gründen wurde aus dem Plan nichts, aber vergessen hat man die Idee nicht, die Kreishandwerkerschaft Schwerin nahm sich des Vorhabens an. Aktiver Partner war der Verein der Freunde des Schweriner Schlosses e.V., der mit großem Einsatz und witzigen Ideen eifrig Geld- und Sachspenden sammelte. Im März 2014 wurde mit den Bauarbeiten begonnen, am 9. Mai war die Grundsteinlegung, am 5. September das Richtfest und am 19. Dezember wurde der Jugendtempel an das Land übergeben. Dr. Irmela Grempler, die von Seiten des Schloss-vereins den sprichwörtlichen Hut auf hatte beim Projekt Jugendtempel, konnte voller 74

Stolz vermelden: „Alle Schlussrechnungen sind bezahlt, aber zurzeit noch zu Lasten des Vereinskontos.“ Die Kosten des Bauwerks, einschließlich der Nebenkosten, belaufen sich auf 307.000 Euro – auf dem Spendenkonto sind aber nur 300.000 Euro: „Die Mehrkosten entstanden für einen ursprünglich nicht geplanten Pflasterstreifen um den Tempel herum, der das gefahrlose Betreten sowie das Versickern des Regenwassers gewährleistet. Also wollen und werden wir weiter Spenden sammeln“, so Dr. Grempler. Am 1. Mai 2015, wenn der Schweriner Kultur- und Gartensommer eröffnet wird, soll der Jugendtempel im Schweriner Schlossgarten feierlich eingeweiht werden und auch beim Schlossfest am 20. Juni wird der Tempel Thema und Ausflugsziel sein. Das Projekt „Wiederaufbau des Jugendtempels im Schweriner Schlossgarten“ war das bisher größte Vorhaben des Vereins der Freunde des Schweriner Schlosses e.V. – was als nächstes kommt, wer weiß…

Die Theaterfreunde und ihre Bürgerstiftung Im Dezember 2002 wurde von der Gesellschaft der Freunde des Mecklenburgischen Staatstheaters Schwerin e.V. als erste Stiftung an einem MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 1/2015


deutschen Theater die Bürgerstiftung der Theaterfreunde gegründet. Einmal im Jahr trifft sich der Stiftungsrat, um zu entscheiden, wofür die Zinserträge verwendet werden. Nur diese kommen zum Einsatz, das Stiftungskapital von aktuell rund 318.000 Euro bleibt unangetastet. Aktuell werden die Zinsen wieder für die Tontechnik im Großen Haus verwendet, ein relativ „großes Projekt“ mit einem Investitionsvolumen von ca. 80.000 Euro.

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Manfred Walther (l.) gründete die erste Bürgerstiftung an einem deutschen Theater. Dr. Michael Jungrichter ist jetzt Vorsitzender des Stiftungsvorstandes. Fotos: Silke Winkler

Restaurant & Café Rund 63.000 Euro hat allein die Bürgerstiftung im Laufe der Jahre an das Theater überwiesen. „Wir lassen keine Möglichkeit aus, um Gelder zu sammeln, um Zustiftungen zu akquirieren“, sagte Dr. Michael Jungrichter, Vorsitzender des Stiftungsvorstands der Bürgerstiftung auf der Stifterversammlung im Januar 2015. „Zu diesen Möglichkeiten zählen bekannte Dinge wie das Stiftermahl und auch Neues wie das Fundraising, wo wir gemeinsam mit der Theaterleitung ein Konzept entwickeln wollen.“ Bürgerschaftliches Engagement geht aber weiter über die – nicht zu unterschätzenden – materiellen Zuwendungen hinaus. Ob Theaterfreunde, Schlossverein, Fördervereine vom Staatlichen Museum Schwerin oder die Festspielfreunde der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern – alle Bürger, die sich dort engagieren, sind Multiplikatoren. Sie informieren über die Arbeit, die in ihren jeweiligen Institutionen geleistet werden und werben dafür. Wer selbst begeis-tert ist, kann – und wird – andere begeistern. Die steigenden Mitgliederzahlen in den verschiedenartigen kulturell und sportlich aktiven Fördervereinen, das wachsende Interesse an Bürgerstiftungen beweisen es.

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Karin Gustmann MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 1/2015

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ENGAGEMENT

„Dich, teure Halle…“ Der Richard-Wagner-Verband Mecklenburg-Vorpommern e.V. Richard Wagner gehört zu Bayreuth – schließlich gibt es dort seit 1876 (mit Unterbrechungen und seit 1951 jährlich) die Festspiele. Richard Wagner gehört zu Leipzig – dort wurde der Komponist 1813 geboren (er starb 1883 in Venedig). Richard Wagner gehört aber auch zu Schwerin – 1852 stand mit dem „Tannhäuser“ die erste Wagner-Oper auf dem Spielplan des Hoftheaters, 1878 wurde in Schwerin die „Walküre“ aufgeführt und die Zuschauer kamen mit Sonderzügen aus Hamburg, Berlin, Lübeck und Rostock zu diesen Vorstellungen. 1873 war der Meister höchst selbst im

Frau und Tochter Katharina – heute künstlerische Leiterin und Geschäftsführerin der Festspiele Bayreuth – zu den Gästen. Richard Wagner und Schwerin – das ist eine bis heute währende Geschichte, belebt und bewahrt auch durch den Richard-WagnerVerband Mecklenburg-Vorpommern e.V., der sich im November 2014 neu aufgestellt hat. Die Vorsitzende des Verbandes, Dr. Ute Lemm, formuliert das Anliegen des Verbandes: „Er soll ein Forum sein für Musik- und Kunstfreunde, die den vertiefenden Austausch über

sehen die Mitglieder des Wagner-Verbandes (international gibt es rund 130 Wagner-Verbände) ihr Anliegen und ihre Zielsetzung. Gemeinsame Vorstellungsbesuche, Gesprächskreise und Vorträge gehören zum Programm des Wagner-Verbandes Mecklenburg-Vorpommern e.V. Einige der Veranstaltungen, wie die erwähnten Vorträge, sind öffentlich und stoßen auf Interesse. Bei der Veranstaltung im Februar, der musikalisch begleiteten Lesung „Thomas Mann und Richard Wagner“, war der Andrang so groß, dass die Stühle im Flotow-Zimmer des Staatsthea-

Musikalisch begleitete Lesung „Thomas Mann und Richard Wagner“ im Flotow-Zimmer war eine der gut besuchten Veranstaltungen des Richard-Wagner-Verbandes. Foto: Franziska Pergande

Publikum bei einer musikalisch begleiteten Lesung „Thomas Mann und Richard WagnerAufführung seiner Oper „Der Fliegende Holländer“ – und „entdeckte“ mit dem Sänger Carl Hill seinen bevorzugten Protagonisten für alle Bassbariton-Partien. Schwerin hatte den Ruf als „Bayreuth des Nordens.“ Ganz so ist es heute nicht mehr, aber Opern von Richard Wagner standen und stehen auf dem Spielplan des Mecklenburgischen Staatstheaters Schwerin. Bei der Premiere von „Tannhäuser“ im Jahr 2001 gehörten Richard Wagners Enkel, Wolfgang Wagner mit 76

Kunsterlebnisse suchen, vorzugsweise natürlich im Zusammenhang mit der Musik Richard Wagners.“

ters nicht ausreichten. Ein verheißungsvoller Auftakt für das Wirken des Richard-WagnerVerbandes Mecklenburg-Vorpommern e.V.. Karin Gustmann

Dr. Ute Lemm, als Operndirektorin am Schweriner Theater gewissermaßen beruflich verbunden mit Wagner-Opern, ist immer wieder fasziniert von den Kompositionen Wagners: „Es ist mit das Spannendste was wir haben in der Musikliteratur, um so betrüblicher, dass viele Leute Berührungsängste haben.“ Diese Ängste oder Vorbehalte abzubauen, einen Weg zur Rezeption der vielfältigen Aspekte des Schaffens von Richard Wagner zu finden – darin

Kontakt und Informationen: Richard-Wagner-Verband Mecklenburg-Vorpommern e.V. Dr. Ute Lemm Vossens Tannen 45 • 19061 Schwerin Tel.: 0385/5408946 E-Mail: lemmute@web.de www.richard-wagner-verband-mv.de

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TREFFPUNKT / ANZEIGE

Golf, Grünkohl & ein König Mehr als 200 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Sport und Kultur folgten der Einladung vom Golfverband Mecklenburg-Vorpommern e. V. und des Land Fleesensee zum 14. Mäkelborger Gräunkohläten nach Göhren-Lebbin. Die neuen Eigentümer, Jörg Lindner und Kai Richter, gaben einen Überblick ihrer Pläne und Visionen für das Urlauberresort Land Fleesensee.

Peter Becher, Bürgermeister Göhren-Lebbin, Grünkohlkönig Dr. Markus Fein, Intendant Festspiele Mecklenburg-Vorpommern, Rüdiger Born, Präsident Golfverband 2014, Guido Zöllick, Präsident des DEHOGA Mecklenburg-Vor- Mecklenburg-Vorpommern e. V., Kai Richter, Lindner Investment Management GmbH, Sylvia Bretschneider, pommern e. V. und amtierender Grünkohlkönig 2015, Wolfgang Landtagspräsidentin Mecklenburg-Vorpommern, Juri Schlünz, FC Hansa Rostock (v.l.n.r.). Hilleke, Geschäftsführer Land Fleesensee Service GmbH (v.l.n.r.).

Um stets im Gespräch zu bleiben und Teil eines intakten Netzwerks zu sein, unterstützt der Golfverband MecklenburgVorpommern e.V. seit Jahren aktiv gesellschaftliche Höhepunkte des Landes. Die Golfanlagen Mecklenburg-Vorpommerns sind auch Wirtschaftsunternehmen, die sich selber ohne kommunale Zuschüsse finanzieren und haben daher einen wichtigen Stellenwert in Bezug auf die touristische Entwicklung des Landes. Laut Rüdiger Born, dem Präsidenten des Landesgolfverbandes, ist es zur Förderung dieser Entwicklung dringend notwendig, überregional um Gäste mit einer höheren Wertschöpfung zu werben.

Die ungezwungene Atmosphäre machte das Grünkohlessen für die Gäste aus Politik, Wirtschaft, Sport und Tourismus zu einem besonderen Ereignis, das durch ein individuelles Rahmenprogramm abgerundet wurde und zudem einem guten Zweck diente. So erhielt die Jugendfeuerwehr Göhren-Lebbin einen Scheck im Wert von 4.700,00 Euro, die durch die Spendenbereitschaft der anwesenden Gäste zusammenkamen. Nach ausgiebigem Grünkohlgenuss wurde aus den Reihen der Gäste auch ein neuer „Grünkohlkönig“ bestimmt. Zum verdienten Nachfolger des amtierenden Bürgermeisters von Göhren-Lebbin im Land Fleesensee, Peter Becher, wurde der Präsident der DEHOGA Mecklenburg-Vorpommern e.V., Guido Zöllick, gewählt.

Aus der Gästeliste: Sylvia Bretschneider, Landtagspräsidentin Dr. Stefan Rudolph, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Bau und Tourismus Dr. Rainer Schwarz, Flughafen Rostock Laage Jörg Lindner, Lindner Investment Management GmbH Guido Zöllick, DEHOGA Mecklenburg-Vorpommern e.V. Bernd Fischer, Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. Peter Kranz-Glatigny, Landesmarketing Mecklenburg-Vorpommern Angelika Gramkow, Bürgermeisterin Landeshauptstadt Schwerin Willi Horn, Mecklenburgische Brauerei Lübz GmbH Prof. Dr. Dr. Hans-Robert Metelmann, Universitätsmedizin Greifswald Günther Weber, Weber Maschinenbau GmbH

Weitere Informationen zum „GOLFLAND MV“ erhalten Sie unter: www.golfverband-mv.de.

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RUBRIK PORTRÄT

Helga und Siegfried Akkermann sind seit 54 Jahren verheiratet. Gemeinsam sind sie durch „dick und dünn“ gegangen.

Foto: Christine Mevius

Kein einfaches, aber ein erfülltes Leben Der in Kritzmow lebende Arzt, Wissenschaftler und ehemalige Präsident des DRK der DDR, Prof. Dr. Siegfried Akkermann, hat sich über die Ländergrenzen hinweg verdient gemacht. Er ist eine international bekannte und geachtete Persönlichkeit, die sich für Humanität, gegenseitiges Verständnis sowie gute medizinische und soziale Versorgung der Bevölkerung einsetzte – von Mecklenburg bis Afrika. Sein ganzes Leben hindurch hat Siegfried Akkermann dieses Doppel-K in seinem Namen verteidigt. „Das muss man auch tun, so bleibt man in Erinnerung“, sagt scherzhaft das Ehrenmitglied des Deutschen Roten Kreuzes in Mecklenburg-Vorpommern. „Als ich 1935 in Schaulen geboren wurde, waren die kyrillischen Buchstaben erst seit ein paar Jahren offiziell abgeschafft, aber sie sind der Grund für diese Schreibweise. Denn im Kyrillischen gibt es nur K‘s.“ Schaulen heißt heute iauliai und liegt in Litauen.

den Grenzverschiebungen, Wanderungen und Vertreibungen, an die sich heute kaum noch jemand erinnert. Diese Geschichte ist eng mit seiner Familie verbunden. Mit einem Großvater, der für deutsche Handwerker, die im Dienste des Zarenhofes standen, Kantor, Lehrer und Organist war. Mit seiner Mutter, einzige deutsche Absolventin eines besonderen zaristischen Elitelyzeums mit landwirtschaftlicher Ausbildung. Dort sollten junge Frauen lernen, wie ein Gut zu führen ist, während ihre Ehemänner an den Fronten kämpften.

„Ein Balte fällt immer auf die Füße“

1939 kommt die Familie nach Deutschland, bald darauf in das polnische Łódź, das inzwischen Litzmannstadt heißt, und der Vater muss als 40-Jähriger in den Krieg ziehen. Die häufigen Straßenbahnfahrten durch das große Judenghetto gehören zu seinen schrecklichen Kindheitserinnerungen. Das Kriegsende erlebt Siegfried Akkermann in

Obwohl Akkermann nur vier Jahre in Schaulen lebte, hat er die wechselvolle Geschichte der Deutschbalten in Russland, im Baltikum, in Polen und Deutschland parat – angefangen im 19. Jahrhundert, mit all 78

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PORTRĂ„T KĂźhlungsborn und es hätte auch sein eigenes Ende sein kĂśnnen. „Denn natĂźrlich wollte ich im Mai 1945 mit einer Panzerfaust den Endsieg erringen. SchlieĂ&#x;lich hieĂ&#x; ich Siegfried“, sagt er nachdenklich. „Mutter hat‘s verboten. Ich war erst zehn, ihr einziger Sohn und musste gehorchen“. So hat Siegfried Akkermann zur „Stunde Null“ schon einige Neuanfänge hinter sich. Doch vielleicht waren die langen, stromlosen Winternächte 1945/46 viel prägender fĂźr den Jungen. In diesen Nächten rĂźckte die Familie zusammen und erzählte sich Geschichten, die Siegfried Akkermann bis heute gegenwärtig sind – Geschichten von AbbrĂźchen, Verlusten und immer wieder von Neuanfängen. „Ein Balte fällt immer auf die FĂźĂ&#x;e“, sagt Akkermann. „Das hab ich damals gelernt.“

Der Kampf gegen die Säuglingssterblichkeit Sein Abi macht er mit 18 Jahren in KĂźhlungsborn, das anschlieĂ&#x;ende Medizinstudium schlieĂ&#x;t er 1958 mit dem groĂ&#x;en „Deutschen Ă„rztlichen Staatsexamen“ ab, gĂźltig in allen Besatzungszonen. Promotion, Approbation, Habilitation – 1969 hat er bereits als Sportarzt, Betriebsarzt und Wissenschaftler gearbeitet und auch sein Fachgebiet gefunden: Sozialhygiene mit der Spezialisierung Säuglingssterblichkeit. Wenn Siegfried Akkermann von diesen Erfolgen erzählt, ist er sichtlich stolz: „In der Bundesrepublik hatten sie finanzielle Mittel, hervorragende Technik, gute Medikamente. Was hatten wir? Die Organisation.“ Siegfried Akkermann arbeitet die Konzepte aus, im straff organisierten DDR-Gesundheitswesen des Bezirkes Rostock werden sie umgesetzt: Jeder tote Säugling im Auf internationalem Parkett: Prof. Akkermann (l.) bei Bezirk Rostock wird einem Treffen mit dem Generalsekretär der Rotkreuz- ärztlich subtil und Rothalbmondgesellschaften Hans Hoegh aus untersucht und Norwegen (Mitte) und dem Präsidenten des Ungaridamaligen schen Roten Kreuzes Janos Hantos (r.). Foto: Archiv DRK dem Institut fĂźr Hygiene der Uni Rostock gemeldet – die Berichte landen auf dem Tisch des jungen Oberarztes Dr. Siegfried Akkermann. Schwangeren, jungen MĂźttern und Säuglingen wird eine umfangreiche medizinische und soziale Versorgung zuteil. „Da zeigte der Zentralismus, was er konnte: Erst wurden die Ursachen erforscht, dann wurden MaĂ&#x;nahmen festgelegt, intern an die betreffenden DDR-Kliniken durchgestellt und hart kontrolliert,“ erklärt Akkermann. Die ohnehin niedrige Säuglingssterblichkeit in der DDR war Ende der 1960er Jahre im Bezirk Rostock am niedrigsten. Siegfried Akkermann Ăźbernimmt eine umfangreiche Lehrtätigkeit an der Uni, bekommt zahlreiche Mitgliedschaften in verschiedenen Gremien angetragen, engagiert sich nachhaltig bei der Etablierung des Instituts fĂźr Sozialhygiene an der Uni Rostock. ďƒœ MECKLENBURG-SCHWERIN delĂźx 1/2015

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PORTRÄT punkt: Gesundheitsschutz für Mutter und Kind in Afrika. Und er sitzt in der Friedenskommission des Internationalen Roten Kreuzes. Sein Schwerpunkt: Die Verurteilung aller Massenvernichtungswaffen durch das Rote Kreuz. Einschließlich der Weltraum-Rüstung.

Prof. Akkermann in seinem Arbeitszimmer. „Hier herrscht geordnetes Chaos“, sagt er scherzhaft und verweist auf dicke Aktenordner mit Materialien für seine nächsten Buchprojekte. Foto: Christine Mevius

In der DDR bemüht er sich, den Krankentransport über die innerdeutsche Grenze zu optimieren – ein Gebot der Humanität in der Normalität einer Grenze mit Todesstreifen. „Dafür sind mir Leute in den alten Bundesländern heute noch dankbar“, sagt Siegfried Akkermann. Doch manchem Dresdener „SED-Fürsten“ ist dieses Nordlicht von Anfang an ein Dorn im Auge, und Akkermann steht im Fokus der Parteikontrolleure. Hatte er sich nicht dafür eingesetzt, dass seine Mitarbeiter englisch lernen, die Sprache des Klassenfeindes? „Wir haben manchmal Dokumente aus Genf bekommen, die zwei Wochen lang einfach nur dalagen, bis jemand verfügbar war, der englisch konnte “, erzählt Siegfried Akkermann. Und hatte er nicht einst einen Onkel in Amerika? „Man konnte noch so viele Verdienste haben, wenn der Wind sich drehte, war man ganz schnell weg vom Fenster“, sagt er. 1987 wird seine DRK-Präsidentschaft beendet, im Oktober 1989 seine Kandidatur für die Wiederwahl beim Internationalen Roten Kreuz untersagt. Siegfried Akkermann kehrt an seine Uni zurück. Nach Rostock. Nach Mecklenburg.

Neuanfang nach der Wende

DRK Präsident Rudolf Seiters (li) und Werner Kuhn, Präsident des DRK-Landesverbandes (2. v. re.), würdigten die Verdienste von Prof. Dr. Siegfried Akkerman für das Rote Kreuz anlässlich seines 80. Geburtstages. Foto: Thomas Powasserat

Humanitäre Verdienste auf internationalem Parkett und Parteikontrolle Die geringe Säuglingssterblichkeit der DDR spricht sich auch international herum: Zwei Gastprofessuren werden Siegfried Akkermann angetragen – und so geht er von 1974 bis 76 nach Basrah in den Irak und 1978 an die „State University of North Carolina“ in Chapel Hill. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) will ihn als Abteilungsleiter im Regionalbüro für Europa, mit Sitz in Kopenhagen. Da wird auch das SED-Zentralkomitee aufmerksam: Haben wir hier einen Mann von Weltniveau? Die Staatsführung pokert bei der WHO: Sie will Akkermann nur hergeben, wenn er in Kopenhagen Hauptabteilungsleiter wird. Die WHO zieht das Angebot zurück. 1980 braucht das Deutsche Rote Kreuz der DDR einen neuen Präsidenten, 1981 wird Siegfried Akkermann dafür von der Uni Rostock freigestellt und zieht wenig später mit seiner Familie nach Dresden. Fast gleichzeitig wird er auch wieder auf das internationale Parkett geschoben: Er wird Vizepräsident der Kommission für Gesundheit und soziale Dienste beim Internationalen Roten Kreuz in Genf. Sein Schwer80

Doch 1992 wird er aus dem Hochschuldienst in die Arbeitslosigkeit entlassen, im Mai 1993 bekommt er einen Herzinfarkt und im September wagt Prof. Akkermann einen Neuanfang: Als Kassenarzt. „Das ist mir schwergefallen“, sagt er. „Aber ich habe auch gesehen, dass ich es nach dreißig Jahren noch kann, mit all den Neuerungen und vielen neuen Medikamenten.“ Bald nach der Wende erinnert sich das Rote Kreuz wieder an ihn. Fragt ihn um Rat. Siegfried Akkermann empfiehlt Konsolidierung und Besinnung auf die eigene Kraft. In Akkermanns Lebenslauf scheint die Heirat mit Helga und die Geburt der Kinder Nils und Ines fast wie nebenbei geschehen zu sein. „Dieser Eindruck ist hoffentlich falsch“, sagt der Professor. „Ich habe natürlich viel gearbeitet. Aber wenn ich zuhause war, dann war ich nur Vater und Ehemann. Helga hat mir nicht nur den Rücken frei gehalten. Sie hat mir in heiklen Situationen auch die richtigen Ratschläge gegeben.“ Schon vor vier Jahren hat das Paar Goldene Hochzeit gefeiert, die Kinder sind groß, die Enkel auch. Heute ist Prof. Akkermann Ehrenmitglied im Präsidium des Deutschen Roten Kreuzes. Und er schreibt Bücher – über seine Zeit als DRK-Präsident („Im Zeichen des Roten Kreuzes“), als Gastprofessor zu Beginn der Herrschaft Husseins im Irak („Die Basrah Story“) und ebenso über ganz persönliche Begebenheiten, die sein Leben bestimmt haben („Jenseits von Riga, Familien- und Kindheitserinnerungen eines Deutschbalten“ oder „Kühlungsborner Bilderbogen und Rostocker Allerlei: Jugenderinnerungen aus den 50er Jahren“. Das sind nur einige der bereits erschienenen Titel, und weitere Manuskripte liegen noch in der Schublade. Am 19. Februar 2015 feierte Prof. Akkermann seinen 80. Geburtstag – mit Verwandten, Freunden und Wegbegleitern. „Ich freue mich sehr über die große Wertschätzung, die mir zuteil wird und besonders darüber, dass meine Meinung und mein Rat noch immer gefragt sind“, sagte der Jubilar. fs /cm MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 1/2015


KOLUMNE

Meine Technik-Kiste Ich will, dass meine Maus wieder ein Kabel hat. Ich muss noch eine haben. Und ich weiß sogar, wo: Irgendwo da unten in meiner Technik-Deponie. In der Kiste, in der ich seit 15 Jahren alles reinschmeiße, was sich technisch überholt hat. Na, dann wühle ich mich mal durch. Die obere Schicht besteht aus Kabeln. Sie sind leicht, deshalb halten sie sich an der Oberfläche. Kabel für jede Gelegenheit! Dachte ich. Doch nach jedem Technik-Update brauchte man neue: Stecker mit Stecker, Buchse mit Buchse, Stecker mit Buchse. Trotzdem hatte ich nie das richtige Antennenkabel. Es folgt ein Knäuel aus Ladestationen für irgendwelche Telefone: Analog, ISBN und alle revolutionären Standards, die danach kamen. Und gingen. Dazu die ISDN-Splitter - natürlich samt der verrückten Kabel. Jetzt taucht ein Knäuel aus gefühlten zwanzig Handy-Ladegeräten auf – natürlich alle mit einem anderen Stecker. Samt den verschiedenen 12-VoltLadekabeln für den Auto-Anschluss. Ich greife da einfach hindurch. Und fühle bekannte Formen: Eine kleine Antenne, das Display, das Rollrad darunter… Meine Hand erinnert sich sofort: Es ist mein erstes Handy, das Nokia 7110, das Matrix-Handy, bei dem man bei einem Anruf die Schutzklappe mit diesem unnachahmlichen Schmacko aufschnappen lassen konnte. Wir hatten ein paar gute Jahre miteinander. Bis… Ja, bis deine Schutzklappe nicht mehr aufschnappte. Sondern wegflog. Hier liegt auch noch mein Nokia 2650. Die „Auster“ hatte sonst niemand. Das Klapphandy passte in die Hosentasche und wenn man es aufmachte, war es groß und handlich. Und danach? Ja, danach kam wohl schon das erste Smartphone. Und die Auster landete in der Spielkiste meiner Tochter: Komm, wir spielen „Oma anrufen“. In Erwartung weiterer Begegnungen aus meiner Vergangenheit nehme ich den Kabelsalat doch mal raus. Da blinkt mir entgegen: Der digitale Rekorder mit dem vierfachen Akku-Pack für Radio-Interviews. Die mussten immer randvoll sein, wenn der Rekorder eine ganze Kassettenlänge durchhalten sollte: DAT-Kassetten – kleine Videokassetten, auf die schon digital

aufgezeichnet wurde. Zwei von diesen Dingern reichten damals aus, um meine 200-Megabyte-Festplatte vollzuknallen. Und den Rekorder konnte man nach der Aufnahme als Wärmflasche benutzen. Dabei sind wir menschlich nie so richtig warm miteinander geworden. Nach zwei Jahren hatte er sich in ein Fossil verwandelt, denn der kleine, smarte, revolutionäre Mini-Disk-Rekorder hatte ihn abgelöst. Bis der Rekorder mit Flash-Card ihn ablöste. Und als der kaputtging, kam der USB-Rekorder mit internem Speicher. Innerhalb von fünf Jahren. Ich weiß, ich bin ein BeziehungsSchwein. Ich wechsle die Rekorder schneller als die Frauen. Aber dieser Film-Scanner hier, der ist nie abgelöst worden. War sauteuer. Ich hab ihn im letzten Jahrtausend gekauft, um diese zwanzig Jahre überbrücken zu können, bis es bezahlbare digitale Fotoapparate geben würde. Sehr praktisch! Einfach den Film entwickeln lassen, dann in den Scanner legen und schon nach einer halben Stunde hatte man digitale Fotos. Von denen man zwei Fotos in Druckqualität auf einer Diskette speichern konnte. Ich war meiner Zeit weit voraus. Die Redaktionen wollten Fotoabzüge auf Papier. Die sie dann einscannen konnten. Und dann kamen gleich die Digitalkameras. Langsam komme ich auf den Boden meiner Technik-Kiste. Krame mich noch durch ein paar Taschenrechner, eine Videokamera samt VideoAdapterkassetten, originalverpackte Mini-Disks und CD-Pakete mit so absurden Titeln wie „30 deutsche Stadtpläne“, „Das große Telefonbuch“ oder „Der Brockhaus 2004 multimedial“. 3,5-Zoll-Disketten tauchen auf, meine Beschriftungen „Hüllenlos / 2 Fotos“ und „Du bei Nacht“ wecken wage, ungute Erinnerungen. Zum Glück gibt es dafür keine Laufwerke mehr. Ach, da ist sie ja! Die Maus mit Kabel! Sie hat natürlich keinen USBAnschluss, sondern so einen komischen runden Stecker. Kann mich nicht erinnern, je eine runde Maus-Buchse am Rechner gehabt zu haben. Aber man kann sicher einen Adapter kaufen. Und der kostet dann dreimal so viel wie eine neue Maus. Frank Schlößer

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REISEN

600 Meter abwärts Von wegen nur Wandern: Erlebnisbericht vom Abstieg in die berühmteste Schlucht der Insel Teneriffa. Spektakuläre Ausblicke, steile Felsen, kostbare Kaktusläuse, wildes Wasser und duftende Kräuter. Beeindruckend, großartig, un-glaublich! Warum eigentlich in die Anden reisen, wenn es Orte wie diesen in Europa gibt, denke ich verzückt. Der Blick auf die steilen Felsen der Masca-Schlucht erinnert mich an ein Foto von Machu Picchu, der historischen InkaFes-tung in den Anden. Sicher, hier gibt es keine uralten Ruinen, aber die nahezu an den Felsen klebenden Häuser und die winzigen Terrassenfelder zu denen halsbrecherische Pfade führen, lassen mir nahezu den Atem stocken. Ein Blick in die Tiefe. Hier will ich als Mecklenburgerin, die Hügel schon als Berge bezeichnet, wirklich hinunter? In fünf Stunden wartet am Ausgang der Bucht am Atlantik ein Boot auf unsere zehnköpfige Wandergruppe. Wieviel Wasser wird nach den ungewöhnlich starken Niederschlägen in der Schlucht sein? Was, wenn ich es nicht schaffe? Umkehren und wieder hinauf steigen? Ein gruseliger Gedanke. Die schmale Straße kommt am Bergdorf Masca an, nachdem sie in zahlreichen Windungen die Berge hochgekrochen ist. Die Bergstraße gehört den etwa 100 Einwohnern des Dorfes im Nordwesten Teneriffas. Ein Ort, deren Häuser an mehreren Stellen am Felsen kleben. „Masca“, das bedeutet soviel wie „das versteckte Dorf“. Wir steigen nahe der winzigen Kapelle aus dem öffentlichen Linienbus. Der Blick fällt auf die Büste des ehemaligen Bürgermeisters Jose Perez Gonzalez, der den Einwohnern des lange Zeit einsamen Ortes zu einer Straße, Wasserleitung und Telefon verhalf. Bis Anfang der 1980er Jahre war das Dorf nur über Esels-pfade zu erreichen. Die Nase einer Eselplastik leuchtet gülden in der Sonne. Sie zu berühren, soll Glück bringen! Ich fasse sie schnell noch an, bevor es weiter geht. Man weiß ja nie. Vielleicht hilft es, die Tour gut zu meistern. 82

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Beginn des Abstiegs in die Masca-Schlucht.


REISEN Ein paar Schritte unterhalb steht die schon erwähnte Kapelle, ein Platz mit einem mächtigen indischen Lorbeerbaum, daneben ein gemütliches Café. Die Inhaberin spricht deutsch und ist sehr geschäftstüchtig. Ohne mindestens einen Kaffee zu trinken, kommen wir hier nicht vorbei. Der Ort zählt angeblich 13 Kneipen. Es sollen schon 50 Busse gesehen worden sein, die sich gleichzeitig auf der kleinen Bergstraße drängelten. Zahlreiche Touristen werfen nur einen kurzen Blick in den gewaltigen Abgrund, kaufen ein paar Souvenirs und fahren weiter. Die Masca-Schlucht: gesehen und abgehakt. Wir wollten im Café eigentlich unseren Abstieg in die Schlucht nur anmelden – sicherheitshalber. Es ist gemütlich hier. Ein paar Schritte entfernt hat der Bauer Pedro seine Waren auf dem Weg ausgebreitet. Die kleinen Papayafrüchte sollen besonders gut schmecken. Rot-gelb-grüne Kaktusfrüchte, Bananen und kleine Mandarinen glänzen in der Sonne. Die Kaktusfrüchte sehen interessant aus, lassen sich aber auf Grund der feinen Stacheln nur mit Handschuhen anfassen. Ich lasse mich zu drei kleinen Bananen überreden. Drei Stück kosten einen Euro. Ein leckerer Kauf, wie sich später erweist. Zwei Schritte hinter Pedros Auslagen geht es fast senkrecht bergab. Zunächst helfen ein paar angedeutete Treppenstufen beim Abstieg, dann übernehmen große Steine ihre Funktion. Es riecht angenehm frisch und leicht würzig, Dattelpalmen und grüne Sträucher sind zu sehen, oder besser zu erahnen. Umschauen kann man sich kaum. Jeder Schritt will bedacht sein. Links tut sich eine Felsspalte mit einem rauschenden Gebirgsbach auf. Er soll unser ständiger Begleiter werden. Eine Brücke führt hinüber. Agaven, Ohrenkakteen und Palmen säumen den Pfad in die Schlucht. Die Kakteen haben weiße Punkte. Es sind Schildläuse, Kaktusläuse aus denen der purpurrote Farbstoff Karmin für teure Lippenstifte gewonnen wird. Stinkbüsche strecken frech ihre Zweige zum schmalen Pfad. Greift ein Wanderer danach, um sich beim Abstieg festzuhalten, erlebt er eine Überraschung. Die Pflanze bedankt sich mit einer Kloakewolke. Das Tal verengt sich. Die steilen Felswände rechts und links rücken immer dichter zusammen. An manchen Stellen bilden sie Überhänge. In der Mitte bahnt sich der Gebirgsbach seinen Weg. Das Wasser gurgelt und rauscht. Warmer, feuchter Nebel umgibt uns. Wir müssen die Hände zu Hilfe nehmen und seitlich vom Bach an der Felswand entlang klettern. Die Füße

suchen tastend Halt. Ich merke, so ganz schwindelfrei bin ich nicht. Es geht zwar nur ein paar Meter hinab, aber trotzdem ist es nicht ganz ungefährlich. Dann schiebe ich mich auf allen Vieren über einen abgeschliffenen Felsblock, mit dem Po zuerst, nach unten ins Bachbett. Auf nassen und oft wackelnden Steinen geht es weiter. Als Nächstes zwängen wir uns zusammen mit dem Wasser durch eine Öffnung unter einem Felsen hindurch. Jetzt öffnet sich die Schlucht etwas. Es geht vorbei an einem üppigen Schilffeld. Endlich einfach wandern! Der Bach macht eine Biegung. Unsere Wandergruppe legt eine kleine Pause ein. Wilder Yams mit elefantenohrigen Blättern, blau blühender Lavendel und dunkelgrüne Minze wachsen hier. Der Kräuterduft hat eine belebende Wirkung. Ein gelber Schmetterling schwirrt durch die Luft. Eine Meise umkreist uns, kommt mutig näher und pickt die Brotkrümel auf. Der Weg führt weiter auf großen und kleinen Steinen durch das klare Wasser oder auf der einen oder anderen Seite des Baches. Danach gilt es wieder die richtige Strategie zum Klettern in den seitlichen Wänden zu finden. Den Fels betrachten und seine Struktur erkennen. Durch die Steinwände ziehen sich schwarzglänzende Streifen. Manchmal senkrecht, manchmal scheinen sie sorgsam gefaltet. Es ist Basalt. Die Wände der Schlucht rücken noch dichter heran, rücken uns auf die Pelle. Geht es tatsächlich noch weiter hinab? Plötzlich werden alte aufgegebene Terrassenfelder an der Wand sichtbar. Wie wohl die Bauern hierher gekommen sind? Das Tal macht eine abrupte Biegung. Vor uns ein blaues Band am Horizont, das Meer. Man hört die Brandung. Und eine letzte Hürde - ein breites Wasserbecken. Ich verharre. Ein ungutes Gefühl steigt in mir hoch. Das schaffe ich nie, denke ich noch und sehe mich schon im Wasser paddeln. Plötzlich greifen mir zwei helfende Hände unter die Arme. Im nächsten Moment stehe ich schon auf der anderen Seite. Es folgt ein kurzer Pfad zum tosenden Atlantik. Erschöpft aber glücklich sitzen die Wanderer um Scout Marco an der Küste. Der Wind peitscht hohe Wellen an den Strand. „Es war zwar mehr als eine Wanderung, aber ich bin sehr froh den Abstieg gemacht zu haben. Die Landschaft ist unglaublich schön“, heißt es in der Runde. Ein Boot bringt uns nach Los Gigantes zur Busstation. Der spanische Wanderführer Marco, geboren in Templin, Uckermark, gibt ein Bier aus. Text & Fotos: Elvira Grossert

Blick vom Dörfchen Masca in die Schlucht.

Die Masca-Schlucht. Bauer Pedro hat seine Waren auf dem Weg ausgebreitet.

Die weißen Punkte sind Kaktusläuse. Aus ihnen wird der purpurrote Farbstoff Karmin für teure Lippenstifte gewonnen.


AUTO

Kompakte Fahrfreude effizient, innovativ, einzigartig – der neue BMW 1er Fotos: BMW

Premierenstimmung bei BMW. Der deutsche Autobauer zeigte auf dem diesjährigen Genfer Autosalon den neuen 1er. Die jüngste Auflage des innerhalb von zehn Jahren weltweit fast zwei Millionen Mal verkauften Modells setzt Maßstäbe für Fahrfreude im Premium-Kompaktsegment. Mit einem umfangreich erneuerten Motorenprogramm und zusätzlichen Maßnahmen zur Reduzierung von Verbrauch und Emissionen übernehmen der 5- und 3-Türer außerdem eine Vorreiterrolle bei der Einführung aktueller BMW EfficientDynamics Technologien. Das Antriebsportfolio der neuen BMW 1er Reihe, die in diesen Wochen auch ihre Marktvorstellung im Handel feiert, wird um Benzin- und Dieselmotoren der jüngsten Generation mit drei beziehungsweise vier Zylindern bereichert. Die durchzugstarken und drehfreudigen Motoren mit TwinPower Turbo Technologie sorgen gemeinsam mit dem im Kompaktsegment nach wie vor einzigartigen Hinterradantrieb für ein besonders intensives Fahrerlebnis. Neuer Spitzenreiter der Effizienz-Wertung im Modellprogramm der Marke ist der BMW 116d EfficientDynamics Edition mit 116 PS und einem Durchschnittsverbrauch 84

von 3,4 Litern/100 Kilometer und CO2-Emissionen von 89 g/km im EU-Testzyklus. Beeindruckend sind ebenso die vielen Helfer, die im Auto verbaut sind: Die schon sehr umfangreiche Auswahl der Fahrerassistenzsysteme von BMW ConnectedDrive wird in diesem Fall um die radarbasierte Aktive Geschwindigkeitsregelung mit Stop & Go-Funktion ergänzt. Die jüngste Generation des Parkassistenten ermöglicht nun Längseinparken in kleinere Lücken, die entweder von zwei Hindernissen oder nur einseitig begrenzt werden, und darüber hinaus auch automatisches Quereinparken. Außerdem sind unter anderem der kameragestützte Driving Assistant, die Rückfahrkamera und das System Speed Limit Info mit Überholverbotsanzeige verfügbar. Serienmäßig sind alle Modelle der neuen BMW 1er Reihe mit einer fest ins Fahrzeug

integrierten SIM-Karte ausgestattet. Sie ermöglicht die Nutzung der ebenfalls serienmäßigen Funktionen Intelligenter Notruf und BMW TeleServices sowie den Zugriff auf optionale internetbasierte Mobilitätsdienste. Neben BMW Online und der Echtzeit-Staumeldung Real Time Traffic Information wird auch die Funktion Online Entertainment angeboten. Weitere onlinebasierte Dienste können über Smartphone-Apps ins Fahrzeug integriert und mit dem Bediensystem iDrive sicher, intuitiv und komfortabel gesteuert werden. Zum Funktionsumfang des neuen Navigationssystems Professional gehört außerdem ein automatisches und für den Kunden in den ersten drei Jahren nach Neuzulassung kostenfreies Karten-Update per Mobilfunkverbindung über die integrierte SIM-Karte. Dirk Behm MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 1/2015


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Saisonstart bei Caravan Wendt Präsentation des Modellprogramm 2015 anlässlich 25 Jahre Caravan-Wendt Hymer ML-I auf Mercedes Basis sowie die frisch eingetroffenen Dethleffs Trend ST und Dethleffs Summer Edition, ein Caravan für Einsteiger mit reisefertiger Komplettausstattung zum sensationellen Preis, an.

Foto: Hymer

Jedes Camperherz schlägt höher, sobald es wieder heißt: Der Frühling kommt, die Saison beginnt. Zum Auftakt überraschte die Firma Caravan-Wendt am 21. und 22. März mit dem unter Campingfreunden allseits bekannten Frühlingsfest und lud hierzu ganz herzlich ein. Bei Musik, leckerem Essen und viel Unterhaltung für die Kleinen und Großen gab es beim größten Händler für Reisemobile und Caravans im Norden und Osten Deutschlands auch allerhand Neuheiten zu bestaunen. Darunter die Wendt-Edition Sondermodelle, die mit einem sensationellen Preis-Leistungsverhältnis auftrumpfen und nur beim Kremminer Handelsunternehmen erhältlich sind. Als weitere Hingucker kündigte Wendt das neue Reisemobil

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Als offizieller Weber Grill Händler bot Caravan-Wendt an diesem Wochenende eine Grillshow an und präsentierte im Zubehörshop eine große Auswahl an unterschiedlichen Grills. Für alle, die gerne campen, aber sich (noch) kein eigenes Gefährt anschaffen möchten, gibt es eine große Auswahl an Mietfahrzeugen. Mehr Infos erhalten Sie unter www.caravan-wendt.de

Caravan Wendt Das Familienunternehmen Caravan-Wendt wurde 1990 von Christiane-Maria und Matthias Wendt gegründet und hat sich mit seinen über 60 Mitarbeitern zum größten Magnetpunkt für Wohnwagen- und Reisemobilfahrer im Norden und Osten entwickelt. Inzwischen ist auch Sohn Manuel Wendt nach erfolgreich abgeschlossenem Studium und Praxiserfahrung beim Hersteller vor Ort in die Geschäftsführung mit eingestiegen. Auf einer Fläche von 29.000 qm sind über 500 Fahrzeuge von namhaften Herstellern wie Dethleffs, Hymer, Hobby, Fendt, Concorde, Sunlight, Glücksmobil, Carado, Pössl und Globecar ausgestellt. Damit gehört Caravan-Wendt zu den drei größten Händlern von Freizeitfahrzeugen in Deutschland. Mit Vermietung, Werkstatt und Zubehörshop wird das Komplettangebot des Kremminer Unternehmens sowohl für Einsteiger als auch für Weltenbummler und Dauercamper perfekt abgerundet. Caravan Wendt ist übrigens der erste Händler, der auf seiner Homepage einen umfangreichen Fahrzeugkonfigurator namhafter Marken bereitstellt.

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AUTO

Vielseitigkeit wird „Groß„ geschrieben Markteinführung des Land Rover Discovery Sport / Kompakt-SUV mit vielen Innovationen

Nicht nur auf dem Genfer Autosalon fand der Discovery Sport bisher großes Interesse. Sie kennen sich bestens aus mit dem neuen Land Rover Discovery Sport: Robert Draempaehl, Ralf Stephan und Jürgen Schramm, Verkaufsberater im Autohaus Mühlenhort. Fotos: Behm

Im Februar feierte er seine Premiere im Handel – der neue Land Rover Discovery Sport. Mit dem Neuling aus Großbritannien debütiert nicht allein ein neuer Vertreter der Discovery-Modellfamilie auf der automobilen Bühne, sondern zudem das wohl vielseitigste Premium-Kompakt-SUV des Marktes. Bei betont kompakten Abmessungen bringt der neue Discovery Sport eine unvergleichliche Mischung an den Start: enorme Flexibilität durch Details wie die 5+2-Sitzkonfiguration, gepaart mit bemerkenswerter Hochwertigkeit in Design und Technik. Das hohe Sicherheitsniveau des Neulings fand bereits vor der Markteinführung seine perfekte Würdigung: Im EuroNCAP-Crashtest erhielt der Discovery Sport für den umfassenden Schutz von Passagieren und Fußgängern die Maximalwertung von fünf Sternen. Mit dem Discovery Sport feiert zudem eine ganze Serie interessanter Land Rover-Innovationen Premiere. Dazu zählt neben der neu entwickelten Mehrlenker-Hinterachse ein erstmals im SUV-Segment realisierter Fußgänger-Airbag ebenso wie das neue, intuitiv bedienbare Infotainmentsystem oder 86

die Karosseriestruktur aus hochfestem Stahl und leichtem Aluminium, die die Grundlage für Leistung, Sicherheit und Effizienz des Modells legt. Generell wurde der Discovery Sport so umweltfreundlich und wirtschaftlich wie irgend möglich konzipiert. CO2-Emissionen von minimal 119 g/km waren bislang eher ein Kennzeichen deutlich kleinerer Autos. Er verknüpft diese Effizienz mit einer Menge Fahrspaß und Tauglichkeit für jeden Untergrund. Die Kunden besitzen dabei die Wahl unter mehreren modernen und leistungsstarken Vierzylinder-Benzin- oder Dieselmotoren (zwischen 150 und 240 PS) sowie zwischen Zwei- oder Vierradantrieb und einer Neunstufenautomatik oder einem Sechsgang-Schaltgetriebe.

Das windschnittige Design des neuen Discovery Sport präsentiert sich jedoch nicht nur schick, sondern auch sehr praktisch: Die Rundumsicht ist hervorragend, Passagiere und Gepäck gelangen bequem und einfach in den Innenraum und in das bis zu 1698 Liter fassende Ladeabteil. Die bis zu sieben Fahrgäste können im „Disco Sport“ auf hohe Flexibilität und eine sehr reichhaltige Ausstattung mit zahllosen sinnvollen Komfortdetails zurückgreifen. So bietet das Modell nicht weniger als vier 12-Volt-Anschlüsse und sechs USB-Ladebuchsen. Hinzu kommen attraktive Details wie ein auf Lasertechnologie basierendes Head-up-Display, ein neues Infotainmentsystem mit Acht-Zoll-Touchscreen oder die in der Neigung verstellbaren sowie nach vorn und hinten verschiebbaren Sitze der zweiten Reihe. Dirk Behm MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 1/2015


RUBRIK

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AUTO

Angriff auf die Sportler-Konkurrenz Höchster Fahrspaß mit dem neuen GT Der erste Mercedes war ein Rennwagen, sein jüngster Nachfolger trägt dessen Erbe weiter: Mit dem neuen AMG GT startet die Sportwagenmarke von MercedesBenz in einem für das Unternehmen neuen, hochkarätig besetzten Sportwagen-Segment. Der GT ist der zweite von AMG komplett in Eigenregie entwickelte Sportwagen. Sein Frontmittelmotorkonzept mit Transaxle und der intelligente Aluminium-Leichtbau bilden die Grundlage für ein hochdynamisches Fahrerlebnis. Die AMG-typische Driving Performance unterstreicht sein ebenfalls neu entwickelter AMG 4,0-Liter-V8Biturbomotor. Das erste Sportwa-

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gentriebwerk mit innen montierten Turboladern („heißes Innen-V“) und Trockensumpfschmierung wird in zwei Leistungsstufen gebaut: als GT mit 462 PS und als GT S mit 510 PS. Fahrdynamik und erstklassige Rennstrecken-Performance verknüpft der neue GT mit hoher Alltagstauglichkeit und einer Effizienz, die im Segment neue Standards setzt. Er hat alles, was einen authentischen Sportwagen von MercedesAMG ausmacht – vom charakterstarken Design über reinrassige Motorsport-Technologie bis hin zur optimalen Gewichtsverteilung. Die perfekte Ergänzung dazu bildet der konsequent auf Fahrdynamik ausgelegte Antriebsstrang. Das

Herzstück des Mercedes-AMG GT, der neue 4,0-Liter-V8-Biturbo, tritt bereits aus niedrigen Drehzahlen spontan sowie extrem kraftvoll an und ermöglicht hervorragende Fahrleistungen. Topwerte wie 3,8 Sekunden für den Sprint von null auf 100 und eine Höchstgeschwindigkeit von 310 Kilometer in der Stunde versprechen in Kombination mit der außergewöhnlichen fahrdynamischen Ausrichtung extrem schnelle Runden auf der Rennstrecke. Gleichzeitig ist der Zweisitzer dank praktischer Heckklappe, gut nutzbarem Kofferraum, hohem Langstreckenkomfort und den umfangreichen Mercedes-Benz

Intelligent Drive Assistenzsystemen ein unkomplizierter, komfortabler und zuverlässiger Begleiter im automobilen Alltag. Vor der Markteinführung in diesen Wochen durften einige Mecklenburger den neuen Mercedes GT bereits in Augenschein nehmen. Dazu gehörten auch Rainer Schlorf, Präsident des Landesverbandes des Deutschen Kfz-Gewerbes, und Rainer Harms, Projektleiter der Auto-Trend. Beide PS-Profis fachsimpelten nicht nur über die Lage in der Branche und über Mecklenburg-Vorpommerns größte Automobil-ausstellung (10. bis 12. April in Rostock), sondern auch über einen der faszinierendsten Sportwagen der Szene. „Die 100 Meter in

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Rainer Schlorf (l.) und Rainer Harms, zwei ausgewiesene PS-Experten, durften den GT auf Herz und Nieren testen und waren begeistert. Foto: Behm

3,8 Sekunden. Dieser Mercedes macht einfach nur Spaß“, sagte Rainer Schlorf. Und sein Kollege schwärmte: „Hier bekommt der Satz aus Pretty Women – dieser Wagen liegt wie auf Schienen – eine noch viel größere Bedeutung.“

• Spezialitätenverkauf direkt ab Hof - Das gesamte Sortiment an Schwechower Obstbränden, -geisten und Likören können Sie in unserem Hofladen auf Gut Schwechow kaufen - weiterhin Wurst- und Fleischspezialitäten aus eigener Schlachterei • Öffnungszeiten Hofladen: Mo. - Fr. von 10 - 18 Uhr Sa. von 10 - 16 Uhr • Brennereibesichtigungen und Verkostungen auf Vereinbarung • Präsenteservice/Versandservice

Dirk Behm

Der Innenraum des Mercedes AMG GT überzeugt mit überragender Wertanmutung, umfangreicher Serienausstattung und hoher Alltagstauglichkeit.

Fotos: Mercedes AMG

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AUTO

Mitdenken ist eine seiner Stärken Neuer Ford Mondeo: innovativ, spurtstark und formschön Ford drückt aufs Gaspedal. Mit einer einzigartigen Modelloffensive (z.B. Mustang, GT, Focus RS) wollen die Kölner treue Kunden belohnen und viele neue Kunden gewinnen. Dabei soll auch der neue Mondeo helfen, der im Februar seine Premiere im Handel feierte. Die vierte Generation des Erfolgsmodells tritt als fünftürige Limousine und als Turnier an, hinzukommt neu - auch eine viertürige Limousine mit Hybrid-Antrieb. Unter der formschönen Karosserie überzeugt das neue Flaggschiff von Ford Europa dabei mit einer Vielzahl an hochmodernen Technologien und Systemen. Dies

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reicht von der umfangreichsten und technologisch fortschrittlichsten Motorenpalette in der 21-jährigen Geschichte der Baureihe über adaptiv mitlenkende Frontscheinwerfer mit LED-Technologie inklusive automatischer Leuchtweitenanpassung und die vielseitig einstellbaren Ford Multikontursitze bis hin zum GurtAirbagsystem für die Passagiere auf den hinteren Außenplätzen. Außerdem präsentiert der Mon-

deo eine weitere echte Innovation: So feiert dort der „Pre-Collision-Assist“ mit Fußgänger-Erkennung seine Weltpremiere. Ebenfalls neu: der 210 PS und 450 Nm starke 2,0-Liter-TDCi-Diesel mit Bi-Turbo-Aufladung. Er begeistert ab Mitte 2015 mit einem extrem kraftvollen Antritt schon bei niedrigen Drehzahlen. Übrigens, Sicherheit wird beim Mondeo ganz groß geschrieben.

Beim anspruchsvollen Euro NCAPCrashtest gab es die Höchstbewertung von fünf Sternen. Die unabhängige Organisation würdigte vor allem den „Pre-CollisionAssist“. Dieses innovative System hilft dabei, Unfälle mit Passanten zu vermeiden oder zumindest die Folgen eines Unfalls zu minimieren. Sobald das kamera- und radarbasierte System einen Fußgänger direkt vor dem Auto erkennt und eine Kollision unmittelbar

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2015 begeistert TrendLine mit immer wieder neuen kreativen Ideen… ...lassen Sie sich überzeugen!

droht, erhält der Fahrer zuerst eine akustische und optische Warnung. Sollte der Fahrer nicht reagieren, baut das System den vollen Bremsdruck auf, auch wenn der Fahrer das Pedal noch nicht durchgetreten hat. Das hilft im Notfall, den Bremsweg in letzter Sekunde entscheidend zu verkürzen. Sollte der Fahrer auf die akustische und optische Warnung nicht reagieren, werden die Bremsen selbsttätig aktiviert und das Fahrzeug automatisch abgebremst.

HÄUSER FÜR`S LEBEN! Trendline-Das Traumhaus GmbH & Co. KG Am Dorfplatz 18 • 19086 Peckatel Tel.: (03861) 30 27 90 • Fax: (03861) 30 27 99 info@trendline-traumhaus.de

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Ein Ford, der eben nicht nur Spaß macht, sondern auch mitdenkt… Dirk Behm

Der neue Ford Mondeo ist eine attraktive Alternative im Mittelklassesegment. Fotos: Ford

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Ein Vierteljahrhundert Caravaning mit Lander

Große Jubiläumsmesse Mitte April

Caravan-Lander lädt in jedem Frühjahr und Herbst Kunden und Interessierte zur Hausmesse ein. In diesem Jahr plant das Familienunternehmen, das übrigens in der zweiten Generation geführt wird, anlässlich seines 25-jährigen Firmenjubiläums vom 11. bis 12. April 2015 ein großes Fest. Ein tolles Programm mit Live-Band, Blasmusik, Hüpfburg, Kinderschminken, Tombola, Köstlichkeiten vom Grill und dem Tanzstudio Hagenow wird für gute Unterhaltung bei den Gästen sorgen. Die Gastgeber Christine und KarlHeinz Lander sind nicht nur privat, sondern auch beruflich ein Paar. Gute Partnerschaften sind den beiden sehr wichtig – natürlich auch zu den Herstellern wie BÜRSTNER, LMC, den Zeltherstellern DWT und Isabella, die sie seit 25 Jahren begleiten. Genau so wichtig sind ihnen die Kunden. Ganz besonders 92

freut sich Familie Lander, wenn sie auch die zweite Generation ihrer Stammkunden begrüßen darf. „Es ist immer eine besondere Freude, zu sehen, wie schnell sie auf unseren Messen Kontakt zueinander finden und Erfahrungen austauschen. Denn wer erst einmal mit dem Caravaning-Virus infiziert ist, weiß auch eine Menge zu erzählen und kann den einen oder anderen Tipp geben“, sagen die Landers. Im vergangenen Vierteljahrhundert ist es Familie Lander gelungen, Kunden im gesamten Bundesgebiet und im angrenzenden Ausland zu gewinnen. „Wir bedanken uns bei allen treuen Kunden für das große Vertrauen, denn nur durch sie waren die 25 Jahre Caravan-Lander überhaupt möglich und so erfolgreich“, sagt Karl-Heinz Lander. Um das zu feiern, sind alle Campingfreunde und die, die es noch werden wollen, herzlich zur

Jubiläumsmesse am 11. April und 12. April auf das Firmengelände von Caravan Lander in Bandenitz eingeladen. Natürlich steht Familie Lander auch an diesen Tagen für ihre Kunden zur Verfügung und beantwortet gerne Fragen.

So ein Reisemobil ist mit jedem erdenklichen Komfort ausgestattet.

Christine, Karl-Heinz und Sebastian Lander erwarten Kunden und Interessenten zur Hausmesse anlässlich des 25. Firmenjubiläums. Fotos: A.K./privat MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 1/2015


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KULTUR

So viel Kunst muss sein! Fischer

Dr. Gerhard Graulich, stellvertetender Direktor des Schweriner Museums, leitet die Gemäldegalerie und forscht zu Marcel Duchamp.

Bonn 2014 VG Bild-Kunst,

der viel zu früh bei

Explo einer ExploKünstlers.

Jahren freigelegt: Das berühmteste Werk 18 Werke gehen sicher auf ihn zurück, Kurator für Alte Kunst. Man sieht eine wurde erst vor wenigen kürzlich ein weiteres Nur der hinter dem Brückenboden sion ums Leben kam. Antworten auf“, sagt Dr. Gero Seelig, Berühmt wurde als Wache schläft. Die Figur untypisch für das 17. Jahrhundert. „Es gibt mehr Fragen das Bild nicht – die und ganz Selbst der Titel trifft tragende Rolle. eine Figur ohne Ziel. Farben, locker der Pinselstrich, fast impressionistisch von Donna Tartt eine die im gleichnamigen Bestseller ein Rätsel. Hell sind „Der Diestelfink“ spielt Werk des Künstlers:

Fotos: Maik Fiedler/Staatliches

großen Niederländer,

des ganz entstand im Todesjahr Fabritius ist einer der Fabritius (1622-1654) Der Rembrandt-Schüler ist eines davon. Das faszinierende Gemälde führt, eine Säule, die nichts trägt, Die Torwache, Carel noch des Schweriner Musentempels! „Die Torwache“ Treppe, die ins Nichts

Museum Schwerin

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PORTFOLIO IMPRESSIONEN

Am Wochenend Meister Niederländische e und am Feierabend sind die Spezialität rausfahren, ein Kurator Gero Seelig. vonlauschiges Plätzchen er Schilfnähe in Für uns wählte suchen,die ankern, sichunter anderem treiben lassen – das ist berühmte der besteTorwache Zeitvertreib von Fabritius aus. . 38 edition_D

SCHWERIN, DU SCHÖNE!

EIN SCHLOSS MIT 365 TÜRMEN UND TÜRMCHEN...?

Foto: Reinhard

Text: Beate Schümann/Ulrike

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beherbergt mehr als ett Alte & Neue Meister Die Schweriner Galerie (die 60.000 Blätter aus dem Kupferstichkabin 500 Jahren wirklich gesehen haben? 4.500 Gemälde aus Aber was sollte man Werke mal nicht mitgerechnet). um zehn unverzichtbare Wir baten zwei Kuratoren

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Eine Behauptung, die sich standhaft hält, kann man sich die Zahl doch leicht merken. Aber wer genau zählt, kommt auf eine andere Zahl: 15 Türme sowie 124 Türmchen, Schornsteine und Verzierungen ergeben insgesamt nur 139. Apropos Zahlen: Unzählige Geschichten hätte das Schweriner Schloss aus seiner über 1.000-jährigen Vergangenheit zu erzählen. Zum Beispiel über die Zeit zwischen 1945 und 1989. Da diente es erst als Hilfskrankenhaus, dann als Lehranstalt für Kindergärtnerinnen, schließlich als Internat, Museum, Verwaltung der Schweriner Philharmonie und zuletzt der Berliner Musikhochschule. Seit 1990 ist das Wahrzeichen Schwerins Sitz des Landtags Mecklenburg-Vorpommern. Dass die Renovierungsarbeiten bei einem 635-Zimmer-Haus nie aufhören – man ahnt es!

die Galerie Volle Pracht: 1882 wurde eröffnet. Alte & Neue Meister

So gut kann man aussehen, wenn man über 1.000 Jahre alt ist! Schwerin, Landeshauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern, lockt mit Märchenschloss und Orangerie, herrlichem Umland und Kultur vom Feinsten. Sehen Sie selbst!

eter liebt Schlauch Boote. Als Kind fuhr ter mit boot über den dem Paddelb Schweri er mit dem besitzt ner See, oot. er ein und am Sportbo Seit vier Jahrzehnspäot. Am Plätzche Feierabend rausfahr Wochen ten n in Schilfnä ende en, Dazu gibt treiben he suchen, ein lauschiges lassen es Kaffee, er gar nicht. ankern, Kuchen – das ist der , Köm. Sondern beste Zeitvert sich Klönen, Viel herumfa an Bord reib. badehos die Badeleiter enfrei. Peter runterlassensitzen, Schachs hren, das will lord. Sein und schwimmpielen, Angeln, Falow Schweri Herz gehört dem ist ein typische en n r Schweri – natürlich Wasser mag die kleinste Wasser. ner Wasserbietet sie Drittel dafür im Landeshauptstad des Überfluss. t Deutsch bundene gesamten Stadtgeb Flächen lands sein, mäßig macht ietes aus. mühler, Seen: Das sind der Ziegelse Sieben miteinan es ein Seen wie Lankower, Medewe e, der der verner gar den Pfaffenteich ger und der Ostorfer, Faule, nicht erst Schweri mitten nen, kann in der Stadt, ner See. Neumit. Die große Sehnsuc zählen die Kleine ben. Kaumman an einer 91 ht, am Wasser Bewohvom Wasser ein Schweri Kilometer langen ner Uferlini zu wohFreizeitw entfernt, heißt wohnt weiter e voll vorbring ert besitzt, muss es. Eine Stadt, als zweihundert ausleeinen besonde die einen Meter Naturve en. rbunden ren Mensch derart hohen ner. Am , wasserve enschlag herSchwäne Pfaffenteich, auchrrückt, gesellig: So „Kleine schwimm, Möwen die ins Alster“ sind die Schweri Wasser en und genannt ist ihre heitere ragende gierig nach nde Terrasse , wo Enten, „Pfaffenteichk Leichtigkeit zugeworfenen zu spüren. Brotkru ntreppe umreuzer“ siert für men tauchen Der eine Tour wie immer voll besetzt. , auf ZurufFährmann lenkt zwei gehört ein „Tach schön“,Euro. Die Stühle über den See seinen Rund 5.000„Ahoi“ zum grüßen sich die des Sommer und kasguten Leute. Auf cafés sind Nur fallen Wasserfahrzeuge Ton. dem Wasser sollen auf teilen sich sie bei so viel Wasserfl den oder Seen sagen, dass äche kaum sind in herumk lenkreuz jede zweite einem Bootsha ins Gewich urven. t. Sie verSchweri er, Kanu, us vertäut. Peters gepfl ner Familie Ruder-, Wasserlo egter, honigge Tret-, Motorein Segelsch rds lb lackierte oder Hausbo iff, Jolr Oldtime ot r vom Typ besäße. Variant edition_D

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AUTO

Probesitzen im sichersten SUV der Welt Spannung auf die Premiere des neuen Volvo XC90 Der neue Volvo XC90 hat das Zeug zum Bestseller: Schon vor der offiziellen Markteinführung im Juni dieses Jahres erfreut sich das Premium-SUV aus Schweden großer Beliebtheit und setzt damit den Erfolg der ersten, gleichnamigen Generation fort. Weltweit gibt es bereits mehr als 16.000 Bestellungen – und das, obwohl noch kein Kunde das neue Premium-SUV Probefahren konnte. Schon die erste Generation des Volvo XC90 war eine Erfolgsgeschichte für Volvo: Seit der Markteinführung 2002 verkaufte sich das große SUV der schwedischen Marke weltweit 636.000 Mal. In Deutschland erfolgte die Markteinführung ein Jahr später, bis zum

Produktionsende im Mai 2014 wurden hierzulande insgesamt 42.000 Fahrzeuge zugelassen. „Nachdem schon die auf 1.927 Einheiten limitierte, exklusive First Edition des Volvo XC90 weltweit binnen 47 Stunden ausverkauft war, sind seit Verkaufsstart in Deutschland mehr als 2.000 Bestellungen für das neue Modell eingegangen. Dieses erste Zwischenergebnis ist ein Beweis dafür, dass wir mit dem Fahrzeug in jeder Hinsicht das Herz der Kunden und Interessenten erobert haben: Der neue Volvo XC90 verbindet markantes Design mit innovativen Motoren, fortschrittlichen Assistenzsystemen sowie Bedienkomfort auf höchstem Niveau. Das ist eine Erfolgsformel, mit der das Produkt neue und loyale Kunden gleichermaßen überzeugt“, freut sich Thomas Bauch, Geschäftsführer der Volvo

Car Germany GmbH. Seit Ende Januar ist nun die Produktion der zweiten Modellgeneration im Volvo Stammwerk in Göteborg-Torslanda angelaufen. Zu den ersten gebauten Versionen gehören die Fahrzeuge der Volvo XC90 First Edition. Von diesen Modellen mit exklusiver, kaum Wünsche offen lassender Ausstattung sowie einer persönlichen Seriennummer auf den illuminierten Einstiegsleisten kommen 122 Fahrzeuge nach Deutschland. Die Anzahl der limitierten Editionsmodelle nimmt das Gründungsjahr von Volvo auf – 1927. Der neue Volvo XC90 ist in Verbindung mit drei effizienten und leis tungsstarken Drive-E Motorisierungen, die über 2,0 Liter Hubraum und vier Zylinder verfügen, erhältlich: der 320 PS starke Turbobenziner T6 AWD, der 225 PS starke Diesel D5 AWD und der T8 Twin Engine. Dieser innovative Antriebs-

strang kombiniert einen Benzinmit einem Elektromotor und erreicht so eine Systemleistung von 400 PS – bei CO2-Emissionen von lediglich 59 g/km. „Das Premium-SUV besticht nicht nur mit einem beeindruckenden Design und Liebe zum Detail, sondern definiert Komfort und Eleganz völlig neu. Und revolutioniert mit einem tabletartigen Touchscreen in der Mittelkonsole die Fahrzeugbedienung. Der Siebensitzer überzeugt mit großzügiger Ausstattung, Sicherheit auf höchstem Niveau – zum Beispiel dank dem erstmalig eingesetzten Kreuzungsbrems-Assistenten und der Run off Road Protection – sowie den Drive-E Antrieben, die Fahrspaß und Effizienz miteinander kombinieren“, sagte Hendrik Mühlenhort vom gleichnamigen Autohaus in Schwerin. Markteinführung dort ist am 13. Juni. Dirk Behm

Das Interesse fur den neuen Volvo XC 90 ist seit seiner erstmaligen Vorstellung in Stockholm im August des letzten Jahres sehr groß. Weltweit gibt es bereits über 16.000 Bestellungen. Foto: Behm

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BUCHTIPPS

Meine kleine Kräuterwelt – Alte Weisheiten neu entdeckt Ratgeber für Gesundheit, Kosmetik, Haushalt und Garten Weisheiten und Anwendungen aus dem Kräutergarten - Ein Kräuterbuch für jedermann und alle Tage! Die Kräuterexpertin Britta Kretzschmar weiß um die Jahrtausende währende Geschichte der Heilpflanzen und kennt das richtige Kraut gegen Erkältungen, Migräne oder Stress. Mit ihren Tees, Salben und Kräuterauszügen sorgt sie sich um Hautprobleme und Gliederschmer-

zen ebenso wie um das seelische Gleichgewicht oder die Bekämpfung von Pflanzenschädlingen oder Hausmilben. Ihre unzähligen Rezepte sind über viele Jahre hinweg erprobt. Alle Anwendungen sind sorgfältig beschrieben. Botanische Erläuterungen der Pflanzen bieten darüber hinaus wertvolle Hinweise für den Anbau im eigenen Kräutergarten oder das Sammeln in der freien Natur. »Meine kleine Kräuterwelt« ist die überarbeitete Neuauflage des erfolgreichen »Kräuterhexen«-Buches von Britta Kretzschmar. Britta Kretzschmar 296 Seiten, 25 Abbildungen, Softcover, 2., überarb. Auflage ISBN 978-3-95799-005-1

SCHLOSSFESTSPIELE S C H W E R I N 2 0 15 des Mecklenburgischen Staatstheaters Schwerin

LA TRAVIATA S C H L O S S F ES T SP I E L E S C H W ER I N 2 015

Oper von Giuseppe Verdi | Open Air

3. Juli – 9. August 2015

300-123 Tickets: 0385/5 schwerin.de www.theater-

Europäischer Fonds für regionale Entwicklung

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BUCHTIPPS

Es geht nirgends so merkwürdig zu wie auf der Welt Aphorismen Gegen einen Ozean pfeift man nicht an ... Kurt Tucholsky hielt sich kaum an seinen eigenen Leitsatz, temperamentvoll pfiff er an – gegen die internationale Dummheit und Eitelkeit, gegen falsche Moralvorstellungen, Gier und nicht zuletzt gegen die Gewalt. Scharfzüngig, schonungslos und humorvoll stichelte oder wetterte er gegen Politiker, Unternehmer, Kirchenvertreter, Beamte und Kollegen. Seine zeitlosen Bonmots zu Welt, Liebe und Leben inspirierten die Leipziger Illustratorin Petra Schuppenhauer zu kunstvollen Bildwerken, die mit Tucholskys Zeilen in spannungsreicher Beziehung stehen. Eine Fundgrube für jeden, der humorvollironische Polemik liebt. Ein Kleinod für Geist und Seele. Petra Schuppenhauer 60 Seiten, Festeinband, durchgehend illustriert ISBN 978-3-941683-51-8

Unser Leben mit Krebs – 36 Selbstauskünfte, die Mut machen Stark und ungewöhnlich offen äußern sich Betroffene und ihre Familien zur Krankheit Krebs. Männer und Frauen, Junge und Ältere, Couragierte und eher Zurückhaltende sprechen in diesem Buch über ihre Erfahrungen im Umgang mit der tückischen Krankheit Krebs. Sie ließen sich im Kreis ihrer Familien, mit ihren Partnern oder mit ihren Kindern fotografieren, mit deren Hilfe sie sich gegen die Krankheit wehrten und wieder ins Leben zurückkehren konnten. Dieses Buch entstand dank der großen Bereitschaft der Betroffenen und ihrer Lieben, sich zu öffnen für Interviews und Fototermine. Die Texte, in Projektarbeit von vier engagierten Frauen ehrenamtlich erarbeitet, und die Porträts des Fotografen Bernd Lasdin, versehen mit jeweils einem handschriftlichen Lebensmotto, berühren tief. Ein ungewöhnliches, ein starkes Buch, das vielen viel Mut machen kann. Autorinnen-Team des Instituts für Sozialforschung u. berufliche Weiterbildung gGmbH Neustrelitz 144 Seiten, 79 Abbildungen, Festeinband, ISBN 978-3-95799-000-6

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Viel Kultur in historischen Mauern Das E-Werk am Pfaffenteich Schwerin Schweift der Blick über den Schweriner Pfaffenteich Richtung Norden bleibt das Auge unweigerlich an einem imposanten Gebäude hängen – dem E-Werk. Wer sich dann entlang der August-Bebel-Straße dem historischen Bauwerk nähert, entdeckt nicht nur die aufwändige Fassadengestaltung, sondern auch jede Menge Kultur, die im ehemaligen Städtischen Elektrizitätswerk ihr Zuhause gefunden hat.

Der fast schon wie ein Schloss anmutende Backsteinputzbau am Nordufer des Pfaffenteiches wurde 1903/04 im deutschen Renaissancestil errichtet. Um das Stadtbild nicht zu beeinträchtigen, sollte dem Gebäude sein Zweck von außen nicht anzusehen sein. So wurden anstelle einer Dampfmaschine, die einen Schornstein erfordert hätte, Gasmotoren eingesetzt. Sie produzierten in der großen Maschinenhalle von 1904 bis 1969 elektrischen Strom. Dieser diente hauptsächlich der Beleuchtung und sorgte so in etwa 1200 privaten Haushalten für Licht. Mit den Jahren stieg der Strombedarf der Schweriner. Doch durch die Errichtung eines Großkraftwerkes in Brandenburg, das nicht nur die märkische Region, sondern auch Mecklenburg und Pommern versorgen konnte, wuchs der Druck auf das kleine E-Werk in Schwerin. 1969 führten alte, teilweise bereits defekte Anlagen, und eine gesicherte Stromversorgung über Verbundnetze zur Schließung des Elektrizitätswerkes am Pfaffenteich. Die Schaltanlage im E-Werk am Pfaffenteich wurde noch bis 1999 durch die Stadtwerke Schwerin betrieben, bis auch diese von modernen Anlagen in den beiden Kraftwerken der Stadt abgelöst wurde.

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Staatstheaters, der Puppenbühne und der Fritz-Reuter-Bühne genutzt. So geben sich beispielsweise Hänsel und Gretel, Musiker, Tänzer und „platt snackende“ Schauspielkollegen die Klinke zur Bühne in die Hand und erfreuen große und kleine Theaterfreunde. In der anderen Hälfte des Gebäudes hat der Kunstverein Schwerin seine Heimat gefunden. Der Verein wurde im Jahr 2002 von kunstinteressierten Bürgern der Stadt gegründet, um in Schwerin ein Forum für zeitgenössische bildende Kunst zu etablieren. Seither wurden diverse Ausstellungen und Projekte in der KUNSTHALLE im E-Werk realisiert, die Aufsehen erregten und die Kunstund Kulturszene der Landeshauptstadt bereicherten. Zunächst fanden die Ausstellungen an unterschiedlichen Orten statt. Mit dem alten Elektrizitätswerk hat der Verein einen Ort für sich entdeckt, der sich mit seiner schlichten Innengestaltung zurücknimmt, um den Kunstwerken viel Raum zur Entfaltung zu geben.

Auch wenn das Elektrizitätswerk seinen früheren Zweck nicht mehr erfüllt, ist es für die Stadtwerke Schwerin ein wichtiges Anliegen, dass das historische Gebäude erhalten bleibt. Da der Zahn der Zeit an alten Gemäuern nagt, setzt sich das städtische Unternehmen für die fortlaufende Sanierung ein. Die vielfach untergliederte Fassadengestaltung wurde bereits umfassend restauriert, der Seiteneingang entsprechend des historischen Vorbildes saniert. So erstrahlt das Gebäude heute wieder in alter Schönheit. Doch das E-Werk bietet nicht nur von außen einen schönen Anblick, auch im Inneren können Besucher allerhand Erstaunliches entdecken. Seit 1989 wird ein Teil des E-Werkes als Spielstätte des Mecklenburgischen

Noch bis zum 12. April 2015 ist die Ausstellung „Musterung“ des in Schwerin lebenden Malers Peter Klitta zu sehen. Die von ihm mit Öl auf Leinwand gebrachten Motive überzeugen durch ihre Vielfalt: Er hat Architektur-Ikonen, wie zum Beispiel Ernst Barlach, ebenso gemalt wie Lauben in schlichtester Bauweise, hat Panzer in unwirkliche Landschaften gesetzt und Expeditionen zum Thema gewählt. Ziel des Kunstvereines ist es, die Vielfalt zeitgenössischer Kunst zu präsentieren. „Wir grenzen kein Medium aus und streben für unsere Besucher einen interessanten Wechsel an“, so Anne-Kathrin Auel, Leiterin des Kunstvereines Schwerin. So wird es in diesem Jahr unter anderem noch zwei Ausstellungen zum Thema Audiokunst geben. Dafür erhält der Schweriner Kunstverein als einer von vier ausgewählten künstlerischen Einrichtungen in Deutschland eine Förderung von der bun-

desweiten Stiftung „Kunstfonds“. „Das E-Werk ist ein idealer Ort für unsere künstlerische Arbeit. Die Räumlichkeiten und die sanierte Außenanlage machen es uns möglich, verschiedenste Aktionen für jung und alt anbieten zu können“, so Anne-Kathrin Auel. So wird sich der Kunstverein auch in diesem Jahr an der Anfang Juli stattfindenden Schweriner Kulturwoche beteiligen. Zukünftig sollen die Angebote für das junge Publikum ausgebaut werden. Derzeit gibt es bereits eine gute Zusammenarbeit mit einer Schweriner Kita und einem Kinderhaus. Auch die Schüler der Niels-Stensen-Schule werden demnächst hier ihre Entdeckungen machen. „Auf ganz spielerische Weise möchten wir den Kindern Kunst nahe bringen. Das reicht von einer kindgerechten Führung durch die Ausstellung bis hin zu bunten Aktionen. Da fliegen dann auch schon mal ganz viele Papierflugzeuge durch die historischen Räume“, erzählt die Leiterin schmunzelnd.

Foto: Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin

Weiterhin wird zu jeder Ausstellung ein Rahmenprogramm angeboten. Für die aktuelle Ausstellung lädt der Kunstverein am 10. April um 15 Uhr zu „Kunst für Kinder“ ein. „Kunst am Abend“ mit einem Vortrag über „Peter Klittas Meute“ können Interessierte am 12. April um 16 Uhr erleben. Wer ganz spontan das E-Werk und die jeweiligen Ausstellungen in der KUNSTHALLE besuchen möchte, ist immer Mittwoch bis Sonntag von 15 bis 18 Uhr herzlich willkommen. Fotos: SWS (3)

Stadtwerke Schwerin GmbH Eckdrift 43 - 45 19061 Schwerin Telefon: (0385) 633 11 90 Fax: (0385) 633 12 93 E-Mail: stadtwerke-schwerin@swsn.de Internet:www.stadtwerke-schwerin.de MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 1/2015

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KULTUR

Bühnenbildnerin Romaune Fauchère schuf das Bühnenbild für die Inszenierung „La Traviata” zu den Schlossfestspielen 2015, hier das Modell für die Pressepräsentation.

Pariser Chic und Charme auf dem Alten Garten Verdi-Oper „La Traviata“ bei den Schlossfestspielen Schwerin Vom 3. Juli bis zum 9. August wird der Alte Garten in Schwerin zu einem Stückchen Paris, einem Paris um 1890, zum Schauplatz der Oper „La Traviata“, die Giuseppe Verdi nach dem Roman „Die Kameliendame“ komponierte. Für den Regisseur Georg Rootering ist die Geschichte um die Edelkurtisane Violetta ein intimes Werk, eine Mischung aus romantischer Sehnsucht und der Konfrontation mit der Vergangenheit der Heldin. Die Innen- und Außenwelten der Protagonisten, die Dynamik der Verhältnisse sollen auch sichtbar werden im Szenischen Raum. Für die Bühnengestaltung und für die Kostüme zuständig ist die Schweizerin Romaine Fauchère, die auch schon die Ausstattung der Schlossfestspiele Schwerin im vergangenen Jahr (die Verdi-Oper Nabucco) verantwortete. Inspiriert von der Romanvorlage möchte Romaine Fauchère die Dynamik der Verhältnisse zeigen: Eine 27 Meter breite Bühne wird bestimmt durch eine erhöhte Spielfläche, gesäumt von mehreren Treppen. Im Mittelpunkt der Spielfläche steht ein 5 mal 17 Meter hoher Portalrahmen, in dem mit beweglichen Schiebetüren die Szenerie verändert werden kann. Die Musiker der Staatskapelle werden unterhalb der Spielfläche, aber sichtbar für die Zuschauer, ihren Platz finden. Acht Türme neben der Spielfläche nehmen die Technik auf. 100

Die Schlossfestspiele zum Ende der Spielzeit sind jedes Jahr auf’s Neue eine Herausforderung für alle Werkstätten und Gewerke des Schweriner Theaters. Schon Wochen vor der Premiere gibt es die ersten Absprachen zwischen der Ausstatterin und dem Kostümdirektor. Seit Oktober 2010 bekleidet Helmut Thiele diese Funktion. Der gelernte Herrenschneider und Handwerksmeister ist Theatermann durch und durch. Viele Jahre in Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitz), dann an der Semperoper in Dresden und nun „zum Ende meines Berufslebens“ in Schwerin. Wie sieht die Zusammenarbeit mit der Kostümbildnerin aus? „Für die Schlossfestspiele haben wir rund sechs Monate Vorlauf. Sehr wichtig: die Festlegung des Etats, an dem dann nicht gerüttelt wird. Da ist es ganz wichtig zu wissen, wo man welche Stoffe und Zutaten bekommt“, so Helmut Thiele. Der Kostümdirektor hat ein dickes Buch mit vielen Adressen von Lieferfirmen – gute Kontakte und eine funktionierende Kommunikation sind in der Branche wesentlich. „Romaine Fauchère, mit der die Zusammenarbeit sehr viel Spaß macht, war zwei Tage bei einem Stofflieferanten in Augsburg und hat Materialien ausgesucht. Anhand der Figurinen (der Kostümentwürfe), MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 1/2015


KULTUR

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Hotline: 0173 / 61 66 123 Kostümdirektor Helmut Thiele.

Fotos: Silke Winkler

die mitunter wahre Kunstwerke sind, werden Schnitte hergestellt und dann wird genäht. In der Schneiderei des Theaters stehen zwar Nähmaschinen, die auch zum Einsatz kommen, aber der Begriff Handwerk ist wörtlich zu verstehen: „Es wird schon Vieles mit der Hand genäht.“ Und in die Theater-Trickkiste gegriffen: „Theater ist Verabredung, es muss so aussehen als ob – wie wir das machen, wie wir die gewünschte Wirkung erreichen, das ist unser Geheimnis“, erzählt Helmut Thiele. Der Ehrgeiz vom Kostümdirektor und seiner Abteilung ist: „alle Ideen der Kostümbildner so perfekt wie möglich umzusetzen – und wenn es in den letzten Tagen vor der Premiere hektisch wird, sich nicht davon anstecken zu lassen.“ Für die „La Traviata“ müssen vierzig Chordamen eingekleidet werden. Herren natürlich auch, aber wie im wirklichen Leben: Mann trägt Anzug, Frau präsentiert Robe. Die Solo-Partien der Oper sind mehrfach besetzt und jede Solistin/jeder Solist bekommt seine auf Figur geschneiderten Kostüme. Bis zur Premiere werden sie wohl noch ein Geheimnis bleiben, die Kostüme von Violetta, Alfredo, Flora, Annina, Giorgio, Gaston und den anderen Akteuren aus „La Traviata“ – aber auf jeden Fall werden sie Pariser Chic und Charme haben. Karin Gustmann MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 1/2015

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Typisch Ford:

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Hauptsitz: Hugo Pfohe GmbH, Alsterkrugchaussee 355, 22335 Hamburg.

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CABARET

Frech, sarkastisch und melancholisch

Das „Cabaret Größenwahn“ Zwei junge Frauen um die dreißig, Jana Kühn und Isa Weiß, und ein etwas älterer Herr, Thomas Möckel, interpretieren Lieder aus den 1920er und 1930er Jahren – und die Zuschauer toben vor Begeisterung. Worin liegt bis heute der Reiz dieser Chansons aus den frühen Jahren des vorigen Jahrhunderts? „Cabaret Größenwahn“ betiteln die beiden Schauspielrinnen und der Musiker ihr Programm, und sie legen damit den Kurs fest, auf dem sie sich bewegen wollen: der Tradition der Cabarets, Brettl-Bühnen, Varietees mit ihren frechen, sarkastischen, zeitkritischen Liedern. Friederich Hollaender (u.a. die Musik zum Film „Der Blaue Engel), Mischa Spoliansky, Günter Neumann, Marcellus Schiffer, Rudolf Nelson und Kurt Tucholsky heißen die Komponisten und Autoren , deren Stücke zu hören sind. Wobei: nicht bloß zu hören. Jana Kühn und Isa Weiß spielen, mit nur ganz wenigen, sparsam eingesetzten Kostümen und Requisiten, komplette, komplexe Lied-Geschichten. Wie die von den Damen mit den dunklen Augen im Romanischen Café, zu denen statt des Prinzen nur der Herr aus der Provinz kommt, von der Sehnsucht nach Tamerlan, von der schlaflosen Frau, dem Vamp oder der länglichen Anna, wegen deren Größe man nicht ins Kino gehen mag. Sie kommen populär daher, diese kleinen Liedchen – sie sind aber viel zu scharfsinnig um volkstümlich zu sein. Eher schon von melancholischem Zynismus wie das „Chanson von der Gesellschaft“ oder das satirisch-bösartige Duett „Wenn die beste Freundin mit der besten Freundin…“. Freundinnen in der so besungenen Art sind Jana Kühn und Isa Weiß mit Sicherheit nicht, denn dann würden sie nicht so klug miteinander agieren und stimmlich so sicher und virtuos harmonieren. Thomas Möckel am Klavier hat keinen geringen Anteil daran, dass die Damen so genau den Ton/Sound der berühmt-berüchtigten „Goldenen 20er“ treffen, und Näch somit der Chansonabend im „Cabaret Größenwahn“ ein Erfolg ist. Vorste ste llun am 6. Für den sicher auch die Auswahl der Lieder entscheidend ist: Nicht April g die hinlänglich bekannten Blödel-Songs vom Papagei, der keine um 18 2015 im E-W Uhr harten Eier mag oder ähnlich heiterer Nonsens. Die Chansons im erk. „Cabaret Größenwahn“ haben Substanz – im Schlusslied „Auf Wiedersehen“ schwingt der Hauch Schwermut mit, der sich zwangsläufig einstellt, wenn man an das Schicksal der Komponisten und Autoren denkt. Erich Kästner schrieb in der Ankündigung einer Chansonette: „Sie singt, was sie weiß. Und sie weiß, was sie singt… Und manches, was sie zum Vortrag bringt, behält man jahrelang.“ Vielleicht ist das eine Antwort auf die Frage nach dem Reiz dieser Lieder.

Cabaret Größenwahn: Chansonabend mit Jana Kühn und Isa Weiß. Foto: Johannes Xaver Zepplin

Karin Gustmann MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 1/2015

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PRICKELND UND GEHALTVOLL Die 25. Saison der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern

In diesem Jahr werden die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern 25 Jahre alt, das Publikum erwartet ein besonderes Programm in dieser Saison: „Prickelnd wie Champagner und gehaltvoll wie Sanddornsaft“, so werde der Festspielsommer 2015 versprach Intendant Dr. Markus Fein auf der Programmpressekonferenz im Februar. Ein Blick in das Spielzeitheft bestätigt, dass der Intendant nicht zu viel versprochen hat. Vom 20. Juni bis zum 19. September wird es 124 Konzerte an 78 Spielstätten – davon neun neue – geben.

Pierre-Laurent Aimard Foto: Marco Borggreve

Anne-Sophie Mutter Foto: Tina Tahir

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„Künstlerische Exzellenz“ ist dem Team der Festspiele MV wichtig, und es will „mit dem Programm immer neue Publikumsschichten interessieren und erreichen, Menschen ganz nah an die Musik und die Künstler bringen.“ Neue Formen wie das Fahrrad-Konzert am 21. Juni sollen dazu beitragen, ebenso die Reihe „Unerhörte Orte“, wo wirklich an unerhörten, ungewöhnlichen Orten musiziert wird. Der Percussion-Star Alexej Gerassimez will in einen künstlerischen Dialog treten mit allem, was klingen kann in der Schiffsschraubenfabrik der Mecklenbur-

gischen Metallguss GmbH Waren (17. Juli). Etwas sehr Spezielles wird am 17. September in Binz zu erleben sein: Im vom Architekten Ulrich Müther entworfenen Rettungsturm – der kleinsten Spielstätte der Saison – tritt Carolina Eyck auf, eine Theremin-Spielerin. (Das Theremin ist ein 1920 erfundenes elektronisches Musikinstrument, das einzige Instrument, das berührungslos gespielt wird.) Nach den großen Erfolgen in der vergangenen Saison setzen die Festspiel MV im Jubiläumsjahr die Reihen „360°…“ und „Pavillons der Jahrhunderte“ mit neuen Themen fort. Beim Bratschenfestival „360° Viola“ in Ulrichshusen bekommen die Zuschauer Einblicke in Probenprozesse sowie die Arbeit eines Geigenbauers, umrahmt werden die Veranstaltungen von musikalischen Spaziergängen, Gesprächenund Nachtkonzerten.

Der „Pavillon 1808“ – ebenfalls in Ulrichshusen – stellt Kompositionen von Beethoven in den Kontext zeitgleich entstandener Werke aus der Bildenden Kunst, der Literatur und Wissenschaft. Der „Pavillon Zukunft“ im Gutshaus und im Kornspeicher Landsdorf wirft, wie der Name schon sagt, einen Blick in das Konzertleben von morgen und übermorgen. Stars von Weltrang kommen in der Jubiläumssaison 2015 nach Mecklenburg-Vorpommern zu den Festspielen: Anne Sophie Mutter, die Academy of St. Martin in the Fields, Christoph Eschenbach sowie Daniel Hope, Julia Fischer, Daniel Müller-Schott, Matthias Schott – Letztere haben ihre ersten Schritte auf dem großen Konzertparkett bei den Festspielen MV, in der Reihe „Junge Elite“ gemacht. Diese Reihe wurde 1995 zur internationalen Nachwuchsförderung ins MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 1/2015

Foto: Ilona van Genderen Stort

FESTSPIELE MV


Leben gerufen und hat in den zwanzig Jahren ihres Bestehens ständig und stetig an Bedeutung und Beliebtheit gewonnen. Bei der Auswahl der Musiker arbeiten die Festspiele MV eng mit der Deutschen Stiftung Musikleben, dem ARD-Musikwettbewerb, dem britischen Young Classical Artists‘ Trust (YCAT), dem New Yorker Wettbewerb Young Concert Artists (YCA) und anderen internationalen Partnern zusammen. Am Ende der Saison zeichnen die Festspiele die vielversprechendsten jungen Künstler aus – die dann als Festspielpreisträger regelmäßig zu Konzerten der Festspiele nach MecklenburgVorpommern zurückkehren. Im Jahr 2015 sind in 27 Konzerten herausragende Talente zu hören: Beim dreitägigen „Kammermusikfest der Jungen Elite“ im Schloss Bothmer vom 15. bis zum 17. Juli, bei den Konzerten der Landpartie und den vierzehn Konzerten der Jungen Elite. Ulrichshusen, Redefin, Ludwigslust (mit dem Kleinen Fest), Hasenwinkel, Grabow, Wismar, Neubrandenburg, die Insel Rügen, Ahrenshoop, Stolpe, Teterow – wie ein (recht engmaschiges) Netz sind die Festspielorte über das Land Mecklenburg-Vorpommern gelegt. „Ganz nah dran an den Künstlern und mittendrin in ‘25 Jahren Festspielleidenschaft‘“ sind Musik, Lesungen, Gespräche zu hören, zu genießen. Mit dem französischen Quatuor Ebène wird erstmals ein Ensemble als Preisträger in Residence die Saison gestalten – mit klassischem Repertoire, mit Filmmusik und Jazz. In drei Sommermonaten wird es im Land Mecklenburg-Vorpommern singen und klingen – nun schon zum 25. Mal.

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FILM

25 Jahre Filmkunst vom Feinsten Das „filmkunstfest Mecklenburg-Vorpommern“ in Schwerin

Fotos: Peter Hartwig, Europäische FilmPhilharmonie, Berlin, Martin Huch, Gerald Hross

• Großes Konzert mit Charlie Chaplins Komödienklassiker „Moderne Zeiten“ • Fenster zur Grande Filmnation Frankreich • Neuer Programmschwerpunkt „Focus Baltic Sea“ Das filmkunstfest Mecklenburg-Vorpommern in der Landeshauptstadt Schwerin feiert 2015 vom 5. bis 10. Mai sein 25-jähriges Bestehen. 1991 wurde es stürmisch durch den gerade erst gegründeten Filmverein Mecklenburg-Vorpommern aus der Taufe gehoben, um „ein öffentliches Podium für kulturell geförderte Filme“ zu sein. Diesem Prinzip ist das Filmfestival über alle personellen Wechsel bis heute treu geblieben. In 24 Jahren hat sich das filmkunstfest Mecklenburg-Vorpommern mit bis zu 18.000 verkauften Tickets zu einem der besucherstärksten Filmfestivals in Ostdeutschland entwickelt. Viele deutsche Filmschaffende, Schauspielerinnen und Schauspieler reisen gerne zum filmkunstfest, weil ihre Filme hier in besonderer Weise gewürdigt werden. Seit 1991 sind vor allem deutsche Filmstars über den Roten Teppich des prächtigen Festivalkinos, des Filmpalasts Capitol in Schwerin, geschritten. Darunter befanden sich unter anderem Annekatrin Bürger, Eva Maria Hagen, Senta Berger, Maria Schrader, Hanna Schygulla, Hannelore Elsner, Armin MuellerStahl, Götz George, Klaus Maria Brandauer, Jaecki Schwarz, Manfred Krug, Axel Prahl. Das bewährte Profil beizubehalten und nach Möglichkeit zu schärfen ist die Aufgabe Volker MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 1/2015

Kufahls, seit 2014 künstlerischer Leiter des filmkunstfests Mecklenburg-Vorpommern. Mit der neuen Reihe „Focus Baltic Sea“ will Festivalchef Volker Kufahl das filmkunstfest Mecklenburg-Vorpommern internationaler ausrichten. Präsentiert wird jeweils eine Filmproduktion aus den benachbarten Ostseeanrainerstaaten. Das Herzstück des Schweriner Festivals bleiben die Wettbewerbe für Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme aus dem deutschsprachigen Raum. Unverzichtbar für viele Fans sind mittlerweile die kurzfilmnacht (im Speicher am 8. Mai ab 20 Uhr), die Reihe „Gedreht in MecklenburgVorpommern“ und die Specials mit neuen Produktionen der Festivalpartner NDR und SKY. Im Jubiläumsjahr ist Frankreich, das europäische Land mit der vielfältigsten Kinokultur, Gastland auf dem filmkunstfest. Außerdem wird in Schwerin erstmals das französische Jugendfilmfestival Cinéfête stattfinden, bei dem die jüngsten Kinogänger Filme in französischer Originalfassung mit deutschen Untertiteln genießen können. Zur traditionellen Preisgala findet am 9. Mai 2015 zusätzlich zur Verleihung der Filmpreise ein Konzert mit großem Orchester zu Charlie Chaplins Komödienklassiker „Moderne Zeiten“ (1936) im Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin statt. Auch sonst ist viel Musik geplant: Die Eröffnungsgala am 5. Mai 2015 im Filmpalast Capitol wird von der exzentrischen Berliner Rock-Popband STEREO

TOTAL aufgelockert, der beliebte Songwriter und Musiker STOPPOK gibt am 8. Mai am selben Ort ab 20 Uhr ein Spezialkonzert. Die ostdeutschen Kultrocker von KARUSSELL sind am 7. Mai in einem Film und live auf der Bühne im Speicher zu erleben. Ehrenpreisträger des „Goldenen Ochsen“ wird im Jubiläumsjahr erstmals ein Drehbuchautor sein – Wolfgang Kohlhaase. In der Person und dem Lebenswerk Kohlhaases spiegeln sich 60 Jahre deutsch-deutsche Filmgeschichte wieder. Kohlhaase schrieb für etliche Klassiker der DEFA die Vorlagen, z.B. „Berlin – Ecke Schönhauser“ (1958), „Solo Sunny“ (1980), aber auch gesamtdeutsche Produktionen wie „Sommer vorm Balkon“ (2007) oder „Als wir träumten“, der im Wettbewerbsprogramm der diesjährigen Berlinale lief. Zum umfangreichen Jubiläumsprogramm des traditionellen „Forums der Künste“ zählen über ein Dutzend Veranstaltungen bzw. Ausstellungen, darunter als besondere Highlights eine Ausstellung des Künstlers Thomas Bartels mit „Kinetischen Skulpturen“ ab 4. Mai im Percina-Saal der ehemaligen Stadtbibliothek und die Auftaktveranstaltung mit der Hamburger Künstlergruppe „A Wall Is A Screen“, bei der am Abend des 30. April in der Schweriner Altstadt Kurzfilme auf Häuserwände projiziert werden – umsonst und draußen! Max-Peter Heyne

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THEATERFEST

Frank’N’Furter lud zum Fest

Politiker,Unternehmer und Kulturschaffende feierten beim Schweriner Theaterfest

Das Ballettensemble des Mecklenburgischen Staatstheaters Schwerin tanzt den Blumenwalzer aus „Der Nussknacker“.

Markus Vollberg mit Mitgliedern des Musiktheaterensembles singt das Couplet des Escamillo aus der Oper „Carmen“.

Giovanni Sabato vom Schweriner Konservatorium spielt Antonio Vivaldi.

Funky Diamonds vom Tanzstudio Schlebusch tanzen HipHop.

Das Ensemble der Fritz-Reuter-Bühne singt Leiw is Leiw.

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Schrittweise verwandelte sich der Moderator Markus Wünsch zu Frank'N'Furter, seiner Rolle in Richard O'Brien's The Rocky Horror Show, die im Februar zum letzten Mal über die Bühne ging.

Alle Sparten, die Mecklenburgische Staatskapelle und die John-Carlson-Band mit Ausschnitten aus Richard O'Brien's The Rocky Horror Show als Finale des Programms. Fotos: Silke Winkler

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THEATERFEST

Die Gäste dankten den Machern des Festprogramms und den Mitwirkenden mit stehenden Ovationen.

Intendant Joachim Kümmritz konnte Ministerpräsident Erwin Sellering und erstmals auch Kultusminister Mathias Brodkorb begrüßen.

Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig bleibt dem Theaterfest treu.

John R. Carlson mit Band und Mitglieder des Schauspielensembles spielten zum Tanz im Konzertfoyer. MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 1/2015

Stehende Ovationen nach einem grandiosen Programm hatte es beim Theaterfest noch nie gegeben. Die mehr als 1000 Besucher erlebten bei der 23. Auflage des „schönsten Balls im Norden“ nicht nur die künstlerische Schaffenskraft, Vielfalt und Exzellenz des Schauspiel-, des Opern- und des Ballettensembles, der Fritz-ReuterBühne und der Mecklenburgischen Staatskapelle, sondern erstmals auch Ergebnisse der fruchtbringenden Kooperation des Theaters mit der Hochschule für Musik und Theater Rostock, mit den beiden großen Schweriner Musikschulen Konservatorium und Ataraxia und mit dem Tanzstudio Schlebusch. Chefdramaturg Ralf Reichel ließ sämtliche Sparten des Theaters Auschnitte aus den aktuellen Inszenierungen präsentieren. Das Programm reichte von George Bizet über Peter Tschaikowski, von

Richard Strauss über Queen und Rio Reiser bis hin zu RammsteinRock und Carl Orff. Begeistert honorierte das Publikum auch die Gastauftritte der „Funky Diamonds“ vom Tanzstudio Schlebusch, von Studenten der Rostocker Hochschule für Musik und Theater oder des 13-jährigen Giovanni Sabato, der am Konservatorium Querflöte lernt. „Ein wundervoller Abend, eine brillante Leistung der Künstler“, kommentierte Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow. Nach dem Programm konnten die Ballgäste kulinarische Köstlichkeiten genießen. Mit Walzerklängen der Mecklenburgischen Staatskapelle wurde der Tanz auf der Bühne des Großen Saals eröffnet. Bei Tanz und Unterhaltung in allen Räumen des Theaters amüsierten sich die Ballgäste bis in den Morgen. D. L.

Andreas Pasternack mit seiner Big Band spielte live zum Tanz im Großen Saal.

Schwerins Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow ist Stammgast des Theaterfestes.

Joachim Kümmritz und Dr. Michael Jungrichter, Gesellschaft der Theaterfreunde, dankten für den Tombolaerlös.

Trio Double begeisterte im Foyercafé mit dem Programm „Wenn der weiße Flieder wieder blüht“.

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AUSGELESEN

Regina Scheer

„Machandel“

von Astrid Kloock

Foto: privat

Das Märchen „Von dem Wacholderboom“ (niederdeutsch: Machandel), wurde gefunden und aufgeschrieben im Jahre 1808 von Philipp Otto Runge. In der Märchensammlung der Gebrüder Grimm ist es in plattdeutscher Sprache bewahrt. Kulturgut, entstanden aus Volksmund und Ammenlied, poetisch-naiv, grausig und schön. „Meine Mutter: die mich schlachtete, mein Vater: der mich aß, meine Schwester: die Marleine, sucht alle meine Gebeine, bindet sie in ein seiden Tuch, legt’s untern Wacholderbaum. Kywitt, kywitt, was für ein schöner Vogel bin ich.“ Der Roman heißt „Machandel“. Die Autorin ist Regina Scheer, studierte Theater- und Kulturwissenschaftlerin und Publizistin zu Themen deutsch-jüdischer Geschichte. Sie wurde in diesem Januar für ihr Debüt im Belletristischen mit dem Mara-Cassens-Literaturpreis geehrt. Ein Wende Roman, sagen die Medien. Von einem erreichten Sättigungsgrad sprechen einige Rezensenten, und dass nichts so vergänglich sei wie das Buhei um ein rundes Jubiläum.

Dieses Buch ist fern von Jubiläums-Buhei; es verdient auch nicht, auf den Titel Wende-Roman verkürzt zu werden. Dieses Buch hat 480 Seiten, prall voll mit deutscher Geschichte. Die Autorin gibt der Geschichte Namen und Gesichter. Sie heißen Hans, Clara, Natalja, Herbert, Emma. Zum Beispiel Hans: Jahrgang 1909, Antifaschist, Verhaftung, Zuchthaus, KZ, nach dem Todesmarsch 1945 in dem mecklenburgischen Dorf Machandel gestrandet, DDR-Funktionär, im Alter ein verbitterter Mann. Zum Beispiel Clara: Jahrgang 1960, in Machandel geboren, Tochter von Hans, engagiert im Evangelischen Friedenskreis Berlin-Pankow, hat die Wende hautnah erlebt und fragt sich, wie geht es weiter in der neuen Zeit. Zum Beispiel Natalja: geboren in Smolensk 1925, im zweiten Kriegsjahr als Ostarbeiterin zwangsrekrutiert, Hausangestellte im Schloss im mecklenburgischen Dorf Machandel und dort zuhause bis zum Tod. – Die Autorin gibt jeder ihrer Figuren ein eigenes Kapitel und die Form des Ich-Erzählens. Das setzt ein hohes Maß an Können und Kenntnis voraus. Die Schreiberin hat es. Die Schicksale von Hans, Clara, Natalja und den anderen lesen sich in starken Bildern. Alle Personen sind familiär oder freundschaftlich verbunden; ihre Lebenswege kreuzen sich vielfach. Machandel, das mecklenburgische Dorf, ist ihr gemeinsames Zentrum – im Ursprung, in der Begegnung, im Wiederfinden. Der umfangreiche Roman von Regina Scheer hat einen Rahmen. Wie die Eihülle den Fötus umspinnt und durchdringt das Märchen vom Wacholderboom die Geschichten im Buch. Vergänglichkeit der Zeitgeschichte und Ewigkeit des Märchens – beide böse und schön. Beide wahr. Die Grenzen verschwommen. Es war einmal … und wenn sie nicht gestorben sind … Hans, Clara, Natalja, Herbert und die anderen

werden sterben oder sind schon tot. Die Autorin sagt: „Was man fühlt und denkt, ist noch in der Welt, vergeht nicht so schnell wie die Menschen“. Regina Scheer kann erzählen wie selten eine. Ganz schlicht, mit Wissen und Wärme, ohne Buhei, klug und wahrhaftig. Beim Lesen kann man Herzweh bekommen, nicht, dass sie „pilcherte“ – es schmerzt, weil man ihre Figuren kennt aus dem richtigen Leben mit ihren richtigen Namen und sich erinnert. Die ihr Buch so lesen, sind Kinder des Ostens. „Machandel“ ist kein Wende-Roman und auch kein Märchen, es ist ein Prosastück deutscher Geschichte, poetisch erzählt und Kulturgut für Menschen im Osten und im Westen. Regina Scheer, „Machandel“, Roman, Knaus Verlag 2014, ISBN 978-3-8135-0640-2

IMPRESSUM

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Verlag: delüx Gesellschaftsmagazin GmbH Geschäftsführer: Detlev Lüth (V.i.S.d.P.) Klöresgang 5 · 19053 Schwerin Telefon: 03 85 / 48 56 30 Telefax: 03 85 / 48 56 324 eMail: info@schwerin-deluex.de www.schwerin-deluex.de

Anzeigenpreise: Es gilt die Preisliste Nr. 4 vom 1. 1. 2010

Leitende Redakteurin: Christine Mevius Telefon 03860 / 501551 eMail: c.mevius@t-online.de

Druck:

Anzeigen: Detlev Lüth (Ltg.) · Ursula Focke Reinhard Eschrich · Agentur Rainer Prinzler Telefon 0385 / 485630

Verkaufspreis: Einzelheft: 4,- E incl. MwSt. Jahresabo: 15,- E incl. MwSt. + Porto im Voraus Erscheinungsweise: 4 x jährlich

Bankverbindung: Sparkasse Mecklenburg-Schwerin (BLZ 140 520 00) Konto Nr.: 330 074 164

Gesamtherstellung: Wirtschaftsverlag Detlev Lüth Klöresgang 5 19053 Schwerin

Eckdrift 103 19061 Schwerin

Vertrieb: MZV - Mecklenburger Zeitungsvertriebs-GmbH

Die Zeitschrift delüx und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechts ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in multimedialen Systemen. Urheberrecht für die von delüx konzipierten Anzeigen liegen beim Verlag. Die einzelnen Beiträge geben die Meinungen der Autoren wieder. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Rücksendung kann nur auf besonderen Wunsch erfolgen und wenn Rückporto beiliegt. Erfüllungsort und Gerichtsstand: Schwerin.

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VERANSTALTUNG

Kunst ist ein Stück Lebensqualität Liebe Freunde der Mecklenburger Kunst, da ist Spannung drin.... Im März 2015 begann in der Mecklenburg-Kunst-Galerie in Dabel bei Sternberg ein neuer Ausstellungszyklus, der verspricht sehr spannend und interessant zu werden. Im Mittelpunkt stehen Ausstellungen anlässlich des 80. Geburtstages des Malers und Grafikers Karl Kalt, und wir ehren den Künstler Harry Horn anlässlich seines 86. Geburtstages. Gleichzeitig möchten wir Ihnen die Neuerscheinungen unseres Kunstverlages „Ahrenshoop-kunst.de“ vorstellen. Zudem wurde unsere Homepage www.mecklenburg-kunst-galerie.de um eine Live-Galerie erweitert. Wir heißen Sie herzlich willkommen, schauen Sie rein, wir würden uns über einen Besuch in Dabel sehr freuen. „...was ist das Leben voller Mühen wert ,wenn uns die Zeit fehlt staunend still zu stehen..... Bernd Jähnert - Galerist 19406 Dabel / Am Mattenstieg Tel./Fax: 038485 - 20284 www.mecklenburg-kunst-galerie mecklenburgkunst@aol.com

Frühling in meinem Garten.

Foto: Karl Kalt

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5 1 ' i a M . 5.-10ptstadt Schwerin Landeshau

www.filmland-mv.de

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VERANSTALTUNGEN

Frühjahr 2015 April 11.4. Schwerin

Fips Asmussen – Possenreißer mit...., Capitol

17.4. Plau a. See

Auftakt zur Badewannenrallye, Parkhotel Klüschenberg

21.4. Schwerin

Elser – Er hätte die Welt verändert, Capitol

25.4. Schwerin

Flottenparade, Traditionelle Ausfahrt

25.4. Schwerin

6. Schweriner Jazznacht, Schelfkirche

26.4. Nst.-Glewe

BurgArt – Frühlingserwachen, Pflanzen- u. Kunstmarkt

30.4. Schwerin

Unheilig – Gipfelstürmer-Tournee, Sport- u. Kongresshalle

Mai 1.5. Schwerin

Paul Panzer, Sport- und Kongresshalle

1.5. Banzkow

Radsternfahrt durch die Lewitz

2.5. Schwerin

FrühjahrsErwachen – Schwerin zeigt Kunst, Innenstadt

filmkunstfest Mecklenburg-Vorpommern

5.-10.5. Schwerin 9.5. Basthorst

25. filmkunstfest M-V, Capitol Night of Basthorst, Open-Air-Konzert, Schloss

16.5. Schwerin

Deutsch-Holländischer Stoffmarkt, Bertha-Klingberg-Platz

16.5. Hagenow

Brunnenfest

17.5. Ludwigslust Barockfest, Innenstadt 29.-31.5. Parchim 29.5. Schwerin

Stadtfest mit integrativem Kulturfest Captain Cook & seine singenden Saxophone, (Capitol)

Juni 3.-5.6. Wismar

Filmfest und Kinderfilmfest

5.-7.6. Nst.-Glewe

Burgfest (Mittelalterspektakel)

5.-7.6. Lübz

Stadt- und Kinderfest

19.-21.6. Ludwigslust Lindenfest 19.-21.6. Schwerin 21.6. Schwerin

Fahrradkonzert (Festpiele M-V), NDR Bigband

24.6. Parchim

Festspiele M-V, (Klezmer Kings, David Orlowsky Trio), St. Georgenkirche

26.-28.6. Hagenow Foto: Helmut Wachtel; Fotos rechts: Capitol (4), Captain Cook.de (1), Schlossfest e.V. (1), auf-nach-mv.de (4)

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Schlossfest, Schlossinsel/Alter Garten

27.6. Redefin

Altstadt- und Schützenfest Festspiele M-V, Deutsche Kammerphilharmonie Bremen

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