De:Bug 53

S.I.FUTURES | miss dinky | pacou | marco carola | designte chatrooms | DIgitales kino

nove 2001 dm 4,80 [eur0 2,44] Österreich:ÖS36 | Schweiz:CHF4,80 | Luxemburg:LUF105 | Belgien:bEF105

de:Bug elektronische lebensaspekte

de:Bug

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musik medien kultur selbstbeherrschung

monatszeitung

björk buch

Air Liquide

Game Cube & X Box

Neben Björk: die Musik gibt es jetzt auch Björk: das Buch.

Vor allem die französische Agentur M/M Paris hat die Isländerin immer wieder neu erfunden und gestaltet ihre Geschichte jetzt in Buchform.

Auf ihrem neuen Album "X" testen die Regenwaldrocker Air Liquide, wie man Kopfnickertum und Singen kombinieren kann. Demnächst auch mit ihrem größten Fan Kylie Minogue.

Im kommenden Frühjahr werden die Spiele-Konsolen Game Cube und X Box gelauncht. Begleitet werden sie von neuen Spielen, aber nicht von neuen Ideen zu Spielen. Wo ist das Abstraktionspotential hin?

designausbildung

datendaddel und rumgeschrabbel

Die perfekte Inszenierung

Seite#04

DE:BUG testet Hochschulen

TEST: a. pascual, m. hauer | server@schoenerwissen.com

Mit Techno gegen Holzbarone

seite#02

Neue Konsolen, alte Ideen

Seite#10

Indietronics: Die Elektronik zieht neue Saiten auf text: bug@de-bug.de | Foto: kai von rabenau

Zwischen Agenturalltag mit frisch gepressten Säften, Vernissagen mit kühlem Champagner und Hochschule mit warmem Selters liegen Welten. Da gilt es, sich eigene Pfade zu legen.

Denn später fragt meist niemand mehr danach, worin die eigentlichen Fähigkeiten eines Designers liegen. Ob Pixel putzen, Desktops publishen oder Content managen – keiner kann wissen, welche dieser Aufgaben nun wirklich etwas mit dem Design von Morgen zu tun hat, dass beginnt irgendwo und hört nie auf. Um dennoch eine Lösung des Problems von Form und Funktion zu finden, haben wir bei DE:BUG wochenlang unter unseren Tischen gegrübelt. Dabei heraus gekommen ist eine Reihe zur Designausbildung, die den institutionellen Weg austestet und trotzdem die Anbindung an die Praxis fest im Auge behält. Mit dabei: der Professor als Wegweiser und das Buch als Anleitung zum wichtigsten Lebensabschnitt. Das soll allerdings nicht heißen, dass wir nicht dem "Probieren geht über Studieren"-Sprichwort unser Tribut zollen. Können doch unsere Beauty Operators Hillmann und Baumgardt ein Lied davon singen, wie Reinzeichnen und Agenturalltag zur Ersatzhochschule mutieren. Bevor es aber gleich um Businesspläne geht, schauen wir genau auf die Anfänge, Orte und Emotionen, die dich bei deinem Debüt erwarten. Dazu haben wir zwölf unbedeutende Thesen formuliert, die dir den erschwerlichen Gang durch diese besondere Lernphase vereinfachen sollen. Unterstützend zur Seite stehen uns Professionals aus diversen Designkontexten, unter anderem die Pixelschmiede "Eboy", die Offenbacher Technovisionäre "Meso" und die Vorreiter im Fashiondesign "Bless".

Sie berichten über ihre Studienzeit und geheime Erkenntnisse. Diesmal mit Erinnerungen aus London vom "Royal College of Arts", aus der "HGB Leipzig" und eben der "HfG Offenbach". Außerdem stellen wir die neusten internationalen Studiengänge vor, von "Interaction Design" in Italien, "Neue Medien und Netzwerke" in der Schweiz bis hinüber zu den japanischen Modellen. Ein Kompendium sozusagen.

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Die Geschichte der Überschneidungen, Überlappungen, Referenzen und Resonanzen von elektronischer Musik und dem, was man heutzutage immer noch irgendwo sicherlich Indie nennt, ist vor allem eine des ständigen Vergessens, der konsequenten Blackouts ganzer Brocken von Musikgeschichte. Da hilft auch die ständige Arbeit an der Front von Plattenbörsen und Flohmärkten nichts, denn dort gehen zwar Musiker und Fans hin, im seltensten Fall allerdings Journalisten. Die Geschichte von Indietronics ist also eine Art ständig wiederholte Laudatio an das musikalische Kurzzeitgedächtnis. Obwohl schon in den Anfängen von Punk aus England (weiter wollen wir jetzt erst mal nicht zurückgehen, später schon) die Überschneidungen zwischen Elektronik und DIY nicht zu übersehen waren. Dann funkten

allerdings House und Techno dazwischen und ließen alle Beat-Missachter mit ihrer Elektronik im Regen resp. Jugendfreizeitheim stehen. Doch heute ist der Loop endlich perfekt, es herrscht elektronisches Appeasementklima und Indietronics ist alles andere als nur die Leerstelle für die übersehenen Brocken. Elektronische Grundsatzentscheidungen für Club oder Wohnzimmer sind längst gefallen, und im zum Wohnzimmer zurechtgebogenen Club entdecken wir (wieder), dass Gitarren nicht nur Fußangeln sein müssen. Ein Special mit Lali Puna, Hood, Künstler Treu, DNTEL, einem historischen Überblick, Listen mit Bands über Bands und Labeln über Labeln und "My Bloody Valentine" im Hinterkopf.

Seite#13

mode

abstrakter flow

wohnen online

Die Zeiten, in denen man auf den Attributen der Mode geradlinig durch die Jahrzehnte reiste, sind vorbei. Mode ist wieder unvorhersagbar. Der Trend macht zunächst im 19.

Jahrhundert halt. Aber nicht lange.

Das New Yorker Anti Pop Consortium bietet einen Gegenentwurf zur gängigen, chartorientierten Rapmusik, ohne dabei zwanghaft contra sein zu wollen. Denn: Anti ist das, was sie tun, nicht was sie sind.

1000 Meilen tief im Netz: Wie beschaffe ich mir kontroverse News, wie erstelle ich geheime Profile über andere User, in welcher Chat-Community fühlt sich mein Pixel-Alter Ego wohl und was sagen Elizas Erben dazu?

Retro-Futurismus im Kommen

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Anti Pop Consortium

Seite#12

Chat, Weblog, Datamining, IRC...

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Kultur................................. Musik.................................. Medien................................ bilderkritiken.......................................Seite#06 goto: events............................................Seite#30 kinonews...............................................Seite#35 buchreviews...........................................Seite#36 kunst & buch: achim wollscheid...................Seite#36 kunstverein Hamburg................................Seite#37 246 reviews............................................Seite#41

background............................................Seite#08 marco carola..........................................Seite#09 hood.....................................................Seite#17 S. I. Futures.........................................Seite#21 greenman...............................................Seite#23 bauri....................................................Seite#26 lorenzo..................................................Seite#28

Pixel chats............................................Seite#31 news jockey............................................Seite#33 bot renaissance...................................Seite#34 irc total................................................Seite#34 digital video...........................................Seite#35 plug in terror.........................................Seite#39 carracho client......................................Seite#40

impressum DEBUG Verlags GmbH Brunnenstr. 196, 10119 Berlin Email Redaktion: bug@de-bug.de Anzeigenleitung: marketing@de-bug.de Abo: abo@debug-digital.de Fon: 030.28384458, Fax: 030 2838 4459 Herausgeber: Alexander Baumgardt, Mercedes Bunz, Jörg Clasen, Jan Rikus Hillmann, Sascha Kösch, Fee Magdanz, Riley Reinhold, Anton Waldt, Benjamin Weiss Redaktion: Mercedes Bunz (mrs. bunz@de-bug.de), Marcus Hauer (server@debug-digital.de), Thaddeus Herrmann (thaddi@debug-digital.de), Jan Joswig (janj@de-bug.de), Sascha Kösch (bleed@debug.de), Anne Pascual (server@debug-digital.de), Sven von Thülen (sven.vt@debugOS.de), Clara Völker (caynd@debug-digital.de), Dörte Grimm (dirtyducksblues@yahoo.de) Reviewredaktion: Sascha Kösch (bleed@de-bug.de) Korrektur: Jan Ole Jöhnk (janole@lebensaspekte.de) Bildredaktion: Ole Brömme (ole@de-bug.de) Redaktion New York: Nico Haupt (nicohaupt@gmx.li) Redaktion Wien: Anton Waldt (waldt@debug-digital.de) Texte: Ingrid Arnold, Mercedes Bunz, Verena Dauerer, Felix Denk, Anett Frank, Heiko H. Gogolin, Oke Göttlich, Katja Hanke, Heiko Hansen, Marcus Hauer, Nico Haupt, Stefan Heidenreich, Thaddeus Herrmann, Jan Joswig, Jan Kage, Fritz Kalkbrenner, Jarrett Kertesz, Sascha Kösch, Joachim Landesvatter, Christine Lemke, Aram Lintzel, Rene Margraff, Moritz Metz, Christian Meyer, Sebastian Oschatz, Anne Pascual, Paul Paulun, Janko Roettgers, Kerstin Schäfer, Stefan Schroeder, Orson Sieverding, Florian Sievers, Sven von Thülen, Clara Völker, Anton Waldt, Alexis Waltz, Benjamin Weiss, Aljoscha Weskott, Oliver Wrede Fotos: Ole Brömme, Claudia Burger, Kai von Rabenau, Markus Schulze, Stefanie Bludau, Orson Sieverding, Fred Dott, Achim Wollscheid, Sebastian Oschatz, Heiko Hansen, Kerstin Nothmann, Stephan Schroeder, George Nicolaidis, Sabine Schwabroh, Frank Fenstermacher Reviews: Stefan Heidenreich as sh, Thaddeus Herrmann as thaddi, Jan Joswig as jan, Sascha Kösch as bleed, Clara Völker as caynd, Felix Denk as felix, Aram Lintzel as aram, Christian Meyer as meyer, Christian Chilla as Chilla, Anett Frank as anettf, Fritz Kalkbrenner as fry, Sven von Thülen as sven, Christoph Jacke as cj, Andreas Brüning as asb, Florian Schreiner as xenya, René Josquin als m.path.iq, Florian Sievers as florian DEBUG Ultra Beauty Operators: Jan Rikus Hillmann (aeonflux@de-bug .de), Tjoss May (tjoss@debug-digital.de), Andreas Sachwitz (andreas@debugos.de) Vertrieb: ASV Vertriebs GmbH, Süderstrasse 77, 20097 Hamburg Fon: 040/347 24042 Fax: 040/347 23549 Eigenvertrieb (Plattenläden): Fon: 030 2838 4458 Abobot eures Vertrauens: Sven von Thülen, Clara Völker 030.2838 4458 /email: abo@debugOS.de Debugtermine: debug-dates@egroups.com Stichtag Dezemberausgabe: 06.11. 2001 de-bug online: http://www.de-bug.de Geschäftsführer: Sascha Kösch Marketing und Anzeigenleitung: Email: marketing@de-bug.de Mari Lussmann, Andreas Sachwitz Fon: 030/2838 4457 - 030/2838 8891 Es gilt die Anzeigenpreisliste Januar 2001 V.i.S.d.P.: die Redaktion DEBUG File Sharing: Telepolis (www.telepolis.de) Reservocation (www.reservocation.com)

techno

Kylie ist Fan, doch sie haben höhrere Ziele Air Liquide Wäre Kylie Minogue - wie sich herausstellte ein alter Air Liquid Fan - nicht durch ihren Charterfolg komplett ausgebucht, würde sie bei ihnen mal singen. Dafür retten Ingmar Koch und Cem Oral als Air Liquide jetzt tatkräftig den Regenwald, bekennen sich zu Bob Geldorf und beschenken uns mit einem neuen Album. text: j. landesvatter | landesvatter@gmx.de | fotos: m. schulze

Nice-Price-Shoppen bei www.force-inc.net: Die "Rauschen 7"-Compilation liegt zwei Tage später im Briefkasten. 1994 tummelte sich auf dieser DoppelCD eine illustre Produzentenrunde: Jörg Burger, Alec Empire, Wolfgang Voigt, Ian Pooley, Cristian Vogel sowie Ingmar Koch & Cem Oral aka Dr. Walker & Jammin Unit aka Air Liquide. Die Tracks scheinen Geschwindigkeitsrekorde aufstellen zu wollen und klingen oft nach einer sehr dancefloor-acidorientierten Leistungsschau analoger Synthesizer aus dem Hause Roland.

7 Jahre später feiern Air Liquide jetzt ihr 10jähriges Bestehen mit der LP "X", sind wie fast alle anderen Kollegen der Rauschen-CD mittlerweile bei anderen Labels unter Vertrag und haben ihren Sound hörbar verändert und damit weiterentwickelt. Erstmal fällt auf, dass die Tracks merklich langsamer geworden sind, was sich schon auf der letzten Air-LiquideLP "Anybody Home" 1999 andeutete. Mit Techno hat das nicht mehr viel zu tun. Als erste Singleauskopplung erscheint "Space Brothers", ein älterer Track, der von Reinhard Schmitz doch technoid geremixt wurde.

Die Tracks vergangener Tage leben also weiter, wie Dr. Walker bestätigt: "Wir machen sehr persönliche Musik. Für uns sind das ganz entscheidende Phasen in unserem Leben gewesen, warum die Tracks entstanden sind, und wahrscheinlich sind wir da zu sentimental, um uns einfach davon zu verabschieden, oder vielleicht sticht uns einfach nur der Hafer, dass wir es immer wieder neu machen wollen. 'Space Brothers' gehört schon mit zu unseren Lieblings-Tracks, den wir alle paar Jahre auf den neuesten Stand updaten."

Auf der aktuellen LP findet man noch einen Schmitz-Remix des AL-Klassikers "This is not a mind trip" und eine französischsprachige Intim-Fassung von "If there was no gravity" der Chanson-Niedlich-Popper Stereo Total, deren neues Album Cem produziert hat.

Dr. Walker zu der Stereo-TotalVersion des sphärischen Tracks: "Wenn man das hört, versteht man, warum wir sie gefragt haben. Die haben ein sehr gutes Feeling für den Track. Das ist genau dieselbe Richtung von Gefühl, die haben das mindestens genauso gut gemacht wie unser Original."

"Fishes in the Sky" mit Gesang von Mary S. Applegate ist noch offensiver poppig und lädt geradezu zum Mitsingen ein, was für AL eher untypisch ist. Die Vermutung, dass der kindliche Touch eher ironisch gemeint ist, bestreitet Cem jedoch. "Das ist richtig mitsingmäßig. Die Sängerin ist sehr ernst. Sie hat dieses Stück ohne Musik gesungen. Sie geht immer auf's Klo mit ihrem Minidisk-

Recorder und singt ein Stück für uns. Die MD kommt an und wir schneiden das so lange, bis das Tempo passt. Das instrumentelle Begleitung folgt auf den Gesang. Wenn man zuerst die Stimme hört und dann reagiert, ist die Musik absolut legitim."

Auf dem Track "Champian" ist der deutsche, aber englisch toastende Ragga-MC Tolga vertreten. Wie kam diese Verbindung zustande?

Cem: "Den kenne ich schon ziemlich lange. Ich bin in Frankfurt aufgewachsen und habe bei einem Soundsystem mitgemacht.

Da war er MC. Als das Stück fertig war, haben wir gemerkt: da fehlt doch was.

Dann ist er mir eingefallen. Wir haben ihn angerufen und er meinte: 'Hauptsache, ihr habt grüne T-Shirts!' Die waren da. Das Stück hat einen halben Tag gedauert."

Gerüchteweise sollte auch Kylie Minogue auf der neuen LP vertreten sein, und es bestand auch schon Kontakt zu der australischen Sängerin, allerdings machte ihr immenser Chart-Erfolg einen Strich durch die KooperationsRechnung. Dazu kam AL's LabelWechsel von EMI zu BMG. Walker über Kylie: "Sie ist totaler AirLiquide-Fan. Als wir in Köln waren, trafen wir sie bei 'Top Of The Pops'. Ihr Manager und die Bodyguards haben sie vor mir abschirmen müssen, weil ich ja so gefährlich aussehe (Walker bevorzugt MilitaryLook und fette Todschläger-Metallringe, Anmerkung des Schreibers). Dann hat Kylie sie aber eigenhändig weggeschubst und mir erzählt, dass sie ein Hardcore-Fan ist - blablabliblupp. Auf jeden Fall hat sich bei ihr dann Hit auf Hit ereignet. Sie war schon bei der EMI, als wir auch noch da waren, deswegen ist die Zusammenarbeit auch angedacht worden. Damals war sie ja auch komplett erfolglos. Ich glaube, da wird sich noch was ergeben, der Kontakt war wirklich nett."

Während EMI-Zeiten waren AL beim Unterlabel Harvest unter Vertrag - in den 70er Jahren eine Progressive-Rock-Abteilung für Pink Floyd und Konsorten, das 20 Jahre später für elektronische Musik aus Deutschland wiederbelebt wurde. Harvest veröffentlichte das erste Modernist-Album, und eine Zeitlang konnte man sich scheinbar wöchentlich über neue Releases freuen. Irgendwann kam dann die Meldung, dass bei Harvest massenhaft Leute entlassen würden und plötzlich war es vorbei mit der geradezu inflationären Veröffentlichungsflut. Was war vorgefallen? Walker: "Die verantwortlichen Leute, die das mit Liebe gemacht haben, wurden gefeuert. Dann landete die Musik plötzlich bei Produkt-Managern, die überhaupt keinen Bock hatten. Das Reissdorf-Force-Album war die letzte Zusammenarbeit mit der EMI. Da gab es ein legendäres Meeting mit dem neuen ProduktManager, der uns das Dynamite-DeluxeAlbum vorgespielt hat und meinte: Wenn Ihr Erfolg haben wollt, dann müsst Ihr so klingen!"

"Ich habe 8 Quadrat-Kilometer Regenwald gekauft. Schließlich fahre ich keinen Sportwagen, habe aufgehört Drogen zu nehmen und sammele keine Synthesizer mehr", meint Walker.

servicepoint

Air Liquide "X" (proof!/BMG) Walker hostet bei http://www.musicplayer.com ein deutschsprachiges Forum unter dem Titel "Dr.Walkerz psychedelischez Kochstudio“

Wegen außerordentlichem Bürostress hat Cem auch sein eigenes Label "Pharma" eingestellt, und statt Tracks im Stil deutschsprachiger Rapper zu produzieren, engagieren sich AL mittlerweile lieber für den Regenwald. Kürzlich spielten sie bei einem Greenpeace-Rave in Brasilien, was Assoziationen mit dem 80er-JahreWohltäter Sting hervorruft.

Cem ist begeistert: "Wie heißt der andere, der noch schlimmer ist? Bob Geldorf.

So sind wir."

Walker nicht: "Das hat mit Sting nichts zu tun. Wir wussten nicht so viel, als wir da aufgeschlagen sind. Die Fakten erschlagen einen. Jeden Tag wird auf einer Fläche von ganz Nordrhein-Westfalen der alte Regenwald abgeholzt, das ist das 60fache der Bundesrepublik im Jahr. Die Hälfte des Regenwaldes ist zur Abholzung freigegeben und zwar vom brasilianischen Umweltminister, der ist gleichzeitig der größte Holzhändler! Die Auswirkungen auf das Weltklima werden verheerend sein. Wir sind jetzt erst Greenpeace-Mitglieder geworden. Wir haben auf dem Greenpeace-Rave gespielt, dann musste Cem zurück nach Berlin. Ich habe immer weiter verlängert.

Ich wollte einfach alles wissen und hab mir das Greenpeace-Büro in Manaus genau angesehen. Das ist schon nervenzerfetzend,

wenn man die Details betrachtet. Vor allem gibt es ein ganz einfaches Hilfsmittel: Man kauft den Scheiß! 1Quadrat-Kilometer Regenwald kostet 2000$. Da gibt es auch einen sehr interessanten Plan, wie man das Ganze kaufen kann: man muss sich an den Wasserwegen entlangorientieren. Wenn die Küstenstreifen gekauft werden, dürfen die Holzfirmen nicht mehr an das Wasser liefern. Sie müssten durch dein Gebiet. Und dann kannst du schießen! ...Ich hab jetzt erst mal 8 Quadrat-Kilometer gekauft an Küstenstreifen. Ich hab keine teuren Hobbies, fahre keinen Sportwagen, hab aufgehört, Drogen zu nehmen, sammele keine Synthesizer mehr."

Seine Synthie-Sammlung hat er um 200 Stück dezimiert. Dem zuckigen Downbeat-Funk von AL hat es nicht geschadet. Demnächst geht es in Deutschland auf Tour mit Sängerin Mary S. Applegate und Vokalist Sketch, der auf "X" stellenweise fast an Psycho-Rapper MC 900 Ft. Jesus erinnert.

Ein guter Slogan für die Konzerte könnte Walkers Statement zum Live-Performen sein: "Wir sind ziemliche Rocker und stehen auf Bassdruck, nickende Köpfe und wippende Möpse."

Allgemeines Gelächter.

techno

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de:Bug 053 | 1101

Basisdemokratische Realness Pacous Partitur Der Berliner Produzent Pacou gehört zu dem funktionalistischen Handwerker-Netzwerk, dass Techno eine basisdemokratische Realness bewahrt, die von Tokio bis Melbourne verstanden und geliebt wird - nur zuhause nicht.

text: a. weskott & a. waltz | aljoscha & alexis@classlibrary.net

Ja, immer wieder die Wiederholung wiederholen! Das kann etwas Großartiges sein. Im Stahlwerk etwa, in der "Cosmopolitan" sowieso und dann: Überall immer mit den gleichneuen

zu stande: Man traf Blake Baxters Roommate auf der Strasse und erkannte sich am Tresor-Shirt.

Arbeit ist der zentrale Terminus in Pacous musikalischem Wirken.

Monate. Pacou lernte in den frühen Tagen des Headquarters (der Mittwoch im Tresor) auflegen und wurde der einzige deutsche Act auf Tresor. Er wurde Teil dieser Berliner Party-

Wir sind der Plankton, die Algen des gesamten Musikbusiness quasi, aber wir haben es geschafft, unser Netzwerk aufzubauen.

Beatabfolgen weitergehen … Moment mal, wovon soll hier eigentlich die Rede sein? Von den Schattenexistenzen der vielfältigen Technouniversen und davon, dass sie glückliche Menschen sind. Nicht weil sie einem Leben außerhalb der medialen Sichtbarkeit frönen. Nope! Sondern weil ihre Spuren als DJs, Produzenten und Labelmacher so schnell verwischen, sie in der rotierenden elektronischen Gala so schwierig aufzustöbern sind. Wenn hier im Folgenden von Pacou die Rede ist, wird daher von den Technohandwerkern ohne Armani-Appeal zu sprechen sein. Jemand, der nach Detroit fährt und der angefaxte Mike Banks nicht am Flughafen erscheint, weil er gerade beim Baseball ist. Aber dann kam doch noch eine Connection

Nahezu zwanghaft sucht Pacou weltweit nach neuen Anschlüssen, um Netzwerke zu kreieren. Das ist auch Resultat einer erfahrenen Enge des einen lokalen Raums, Berlin, der trotz seiner vielfältigen sozialen Segmentierungen für Pacou keine kickende Differenz zu versprechen vermag. So setzt das Agieren in den Wirren des globalen Technogeflechts die "eigentlichen" Erinnerungsfetzen frei; Bilder der Twin Towers werden gereicht, die nun bestaunt werden, irgendwann war da noch Rio de Janeiro und acht Caipirinhas. Aber wie fing alles an? Mit Glück, aber nur zu 50%. Die ersten 12-Inches wurden 1991 noch bei WOM am Kudamm gekauft: Denn bis man rausgefunden hatte, wo sich das Hardwax befand, vergingen einige

servicepoint

foto: Claudia Burger

Immanenzmaschinerie, deren Produktivität anderenorts nicht nachvollziehbar ist. An einem Punkt wurde das hochverdichtete Berliner Ensemble als Beklemmung empfunden. Pacou stieg ins Flugzeug. Erste Kontakte waren schon '97 durch eine Reise nach Detroit geknüpft worden, den Sommer darauf flog man nach Japan:

"Im Moment spiele ich nur im Exil; wenn mich jemand anruft, trete ich auch hier auf, aber es ruft niemand an. Ich mach mich aber nicht heiß, ich baue mein eigenes Profil auf, mein Netzwerk. Berlin ist darin nur ein Teil, 15% bis 20%. Australien, besonders Melbourne ist wichtig für mich, Südostasien, Japan, dort finden die besten Partys statt - der japanische natürliche Wahnsinn. Spanien und Polen, auch Tschechien ist gut."

Der Rest und ich Natürlich sind Acts wie Surgeon, Mills, Shufflemaster, Ruskin die Vorbilder Pacous. Ihm geht es gar nicht darum, eine autorenschaftlich zuschreibbare Differenz zu setzen. Pacou weiß, dass er an den Grenzen des Markierbaren operiert:

"Es ist klar, dass die Magazine nicht daran interessiert ist, immer wieder etwas über diesen Sound zu bringen, die wollen etwas Neues.

Dennoch wird dieser Sound am meisten gespielt. Ich hänge dazwischen, ich bin nicht so bekannt wie Jeff Mills und nicht so advanced wie Kit Clayton. Trotzdem mache ich solides Handwerk."

Pacou, Recent, ist auf Konsequent erschienen. http://www.pacou.com darauf wurde kalkuliert:

"Die neue LP auf "Konsequent" erzeugt eine andere Aufmerksamkeit als Tresor. Nach 3 Alben auf Tresor laufe ich Gefahr, mich zu wiederholen. Dort will ich etwas Neues machen.

Wenn ich amtliches Material habe, kann das auf Konsequent, Music Man oder woanders rauskommen."

Diese Orientierung am "Amtlichen" macht die soziale und musikalische Qualität von Pacous eigenem Label LL aus. Die flüchtigen Konzeptentwürfe entwickeln im Auge des Hurricans den Glamour des Rest-Ereignisses. Aber eigentlich passiert nichts. Die Releases resultieren aus Kontakten, die auf Pacous musikalischen Reisen entstanden. So wie die Tracks in Rotterdam oder am Michigan-See auftauchen, sind die Beat-Konturen ein paar Wochen später wieder weggespült:

Auf diesem Plateau ist die neue CD "Recent" angeordnet: durchgehend wird die höchste rhythmische Dichte gehalten. Die Sounds, für die Originalität kein Thema ist, bleiben ganz im Hintergrund. "Recent" ein Beben, dass den Körper bis in den Knochenbau erfasst aber nichts hinterlässt. Die in den vergangenen Produktionen entwickelten Ansätze einer regelrechten Technoepilepsie, verstörender, aber immer groovender Beatabfolgen, "Wir sind der Plankton, die Algen des gesamdie dem Körper angenehme Strapa- ten Musikbusiness, aber wir haben es geschafft, zen zufügten, sind in Recent viel unser Netzwerk aufzubauen." nüchterner ausgefallen. Und gerade

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design

Wer designt eigentlich Björk?

M/M Paris Björk hat ein Buch über ihre medialen Präsentationsshifts veröffentlicht.

Neben Jürgen Teller oder Inez van Lamsweerde ist die französische Designagentur M/M Paris entscheidend an ihrer Inszenierung beteiligt. Ein Interview mit den Agenturgründern Michael Amzalag und Mathias Augustyniak.

text: Anne Pascual Interview: jarrett kertesz | jarrett@reservocation.com

Für Popstars ist das FotographiertWerden ein wesentlicher Bestandteil des künstlerischen Prozesses, schreibt Rick Poynor in dem neuen Buch von/über Björk. Die Bilder der Stars erzählen davon, wie sie sich permanent selbst entdecken und mit der Neuerfindung des eigenen Images experimentieren. Das machen sie so lange, bis ihre Fans beginnen, sich aus Nostalgiegründen über ImageWiederholungen oder Cowboyhüte zu freuen. Bei Björk ist man wildere Mutationen gewohnt, das Buch erzählt von ihnen. Es zeigt Aufnahmen

DeBug: Könnt ihr uns ein bisschen über den Hintergrund von M/M (Paris) erzählen?

M/M: M/M Paris ist eine Partnerschaft. Wir begannen nach dem Studium (Mathias am Royal College of Arts, London und Michael an der Ecole Nationale Supérieure des Arts Décoratifs, Paris), zusammen zu arbeiten.

Zunächst vor allem für die Musikindustrie. Da unsere Interessen aber schon immer darüber hinausgingen, haben wir das in sehr verschiedene Felder weiterentwickelt.

DeBug: Wie plant ihr ein Projekt wie dieses?

M/M: Wie an jedes andere Projekt auch – mit Engagement und Interesse. Unsere Zusammenarbeit mit Björk ist über die Jahre natürlich gewachsen und beruht auf einem gegenseitigen Vertrauen.

DeBug: Arbeitet ihr direkt mit Björk zusammen oder wird die Art Direction von Elektra, ihrem Plattenlabel, betreut?

M/M: Elektra ist lediglich das Lizenzlabel in den DeBug: Welche Projekte macht ihr? USA. Björk beauftragt alles selbst und ist dabei Die Arbeiten von M/M scheinen im- sehr wählerisch… aber kein Kontrollfreak.

M/M aus Paris konzeptionierten das neue Björk Buch, entwarfen dafür eine Schrift und drehten auch ihr aktuelles Video.

servicepoint von Jürgen Teller, Nobuyoshi Araki und Inez van Lamsweerde u.a. Neben Björks vielen Gesichtern finden sich darin aber auch Hommagen befreundeter Künstler an sie. Philippe Parrero hat z.B. versucht, die Komponenten zu definieren, aus denen sich der Star Björk zusammensetzt.

Träume, Geschichten und ein Fragebogen über die Björk-Besessenheit sind das zusätzliche Material des feinen, weißen und reinen Buches.

Man muss ihre Musik nicht mögen oder kennen, um mit dieser Figur etwas anfangen zu können. Es reichen die Bilder, die zeigen, wie ihre Strategie der Selbstdarstellung und Identitätswahrung trotz und wegen des mediatisierten Blicks durch alle Metamorphosen hinweg funktioniert und verzaubert. Gestaltet wurde das Buch von M/M Paris, die auch das Video zu ihrer aktuellen Single "Hidden Place" konzeptioniert haben.

Jarret Kertez hat Michael und Mathias von M/M interviewt.

Ihre Website ist schlicht, fast simpel, möchte man sagen, und sie täuscht über die tatsächliche Komplexität der Arbeiten von M/M hinweg. Zuhause in einem kleinen Pariser Studio haben sich Michael Amzalag und Mathias Augustyniak vorgenommen, visuelle Kommunikation und ihre Wahrnehmung neu zu verbinden.

Jarrett Kertesz fragte nach ihrer Arbeitsweise und nach Björks neuem Projekt "Vespertine".

mer sehr kunstorientiert zu sein.

M/M: Nun ja, es wird immer schwieriger, unsere Aktivitäten einzuordnen. Wir sind sehr in Kunst involviert. Designen Kataloge und Bücher für Kunst-Instutitionen und arbeiten eng mit Künstlern wie Philippe Parreno, Inez Van Lamsweerde, Pierre Huyghe zusammen.

Genauso sind wir aber in Mode involviert, haben zum Beispiel die Art Direction für Kataloge und Kampagnen für Marken wie Yohji Yamamoto, Balenciaga, Louis Vuitton, Martine Sitbon, Jil Sander übernommen. Dann wären da noch unsere Musik-Projekte.

Außerdem unterrichten wir Grafik Design und Kommunikation in Lausanne an der Ecole Cantonale d'Art und haben vor kurzem ein Café in Paris designed.

DeBug: Und wie war sie als Auftrag- Björk: The Book. Schirmer/Mosel 2001. DM 49,80 (25,46 EUR) geberin?

M/M: Begnadet, aufrichtig, großzügig und vor allem vertrauensvoll.

DeBug: Inez van Lamsweerde und Vinoodh Matadin werden ebenfalls als Künstler, Designer und Photografen auf dem CD Booklet genannt – wie habt ihr zusammengearbeitet?

M/M: Wir arbeiten bereits seit Jahren zusammen, z.B. für Modekampagnen mit Yohji Yamamoto, Balenciaga und Louis Vuitton. Da wir uns als Team verstehen, sind wir der Meinung, dass unsere Zusammenarbeit über das normale Verständnis von Art Direktion und Fotografie hinausgeht. Obwohl wir alle sehr spezifische Fähigkeiten haben, ist es ein KolPasta essen mit Björk lektivprojekt, und jeder von uns ist Bestandteil DeBug: Ist das CD-Artwork und das dieses Prozesses. Darum haben wir uns auch Video für "Vespertine" euer erstes entschieden, als Team auf dem Cover aufzuProjekt mit Björk? tauchen, um die Trennlinien zwischen uns VieM/M: Unsere Zusammenarbeit mit ihr begann ren zu verwischen.

1998, als sie uns gemeinsam mit den Fotographen Inez Van Lamsweerde und Vinoodh Ma- DeBug: Wie war die Co-Regie für das tadin für das Cover ihrer Video-Compilation Video zu "Hidden Place"?

"Volumen" beauftragte. Ein Jahr später frag- M/M: Vier Tage lang in einem leeren, eiskalte sie uns, ob wir nicht die Gestaltung ihres Bu- ten 3.000 Quadratmeter großen Studio ches "Björk" übernehmen wollten. Dann kam Großaufnahmen eines Gesichtes machen und das Video, das eigentlich für ein Stück aus dem irgendwelche Flüssigkeiten über eine Maske zu "Dancer in the Dark"-Soundtrack geplant kippen, war ein unvergessliches Erlebnis. Dawar. Sie liebte dieses Projekt, aber entschied nach Tage um Tage in dunklen Räumen versich, es zu verschieben, da sie neues Material bringen und hinter dem Rücken eines Engineers geschrieben hatte, das ihrer Meinung nach auf die sich ständig verändernden Farbbalannoch besser mit unseren Ideen zusammenpas- ce-Einstellungen eines TV Monitors zu starren sen würde. So entstand das Video zu "Hidden … dabei schlechte Sandwiches essen, Chips Place", die erste Singleauskopplung von "Ves- und Sushi. pertine". Zu guter Letzt bat sie uns, auch die DeBug: Woher kam die Idee, das ViHülle der CD zu gestalten.

deo für "Hidden Place" ohne jegliche Schnitte zu filmen? Die Nahaufnahmen und Schwenks um das Gesicht passen sehr gut zum Thema des Stückes.

M/M: Wir wollten ihr so nahe kommen, wie es nur geht, da wir das Gefühl hatten, sie sei noch nie als die reale, schöne Frau gezeigt worden, die sie ist. Irgendwie ist es ein Tabu, einen Popstar ohne Make Up aus einigen Zentimetern Abstand zu zeigen. Dann kam die Idee, Flüssigkeit als Visualisierung für all die Emotionen einzusetzen, die in ihrem stets aktiven Gehirn pulsieren und zirkulieren. Die Idee eines Loops war ebenfalls sehr wichtig für uns, um die übliche Zeit zu verlängern, die sich die meist superschnell geschnittenen Pop Videos sonst nehmen, um es hypnotisch, mesmerisierend und irritierend zu machen - wie ein ewig brennendes Feuer.

DeBug: Gab es irgendeinen erzählenswerten Zwischenfall während des Projektes?

M/M: Björk kocht gute Pasta mit Sahnesoße und Kaviar und singt Boney M dazu.

DeBug: Was ist der nächste große Plan von M/M, auf den wir uns freuen können?

M/M: Wir warten auf einen Anruf von Michael Jackson und in der Zwischenzeit re-designen wir den Eiffelturm.

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bilder

fashion

text: stefan heidenreich

Stay Young der historismus ist vorbei Keine Angst, ihr müsst nicht demnächst über Plateauschuhen Plastiktrichterhosen tragen. Die Gefahr, dass die Neunziger das nächste Retro werden, ist gering. Der Zyklus der Dekaden ist an seine eigene Grenze gestoßen: die Gegenwart. Nur... Was kommt als nächstes? Statt Historismus ein Retro-Futurismus des 19. Jahrhunderts, zum Beispiel.

Wachsmasken heraus.

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text: mercedes bunz | mrs.bunz@de-bug.de

01) Siemens-Werbung. Spiegel 40/01 Josche A.s neue Ordnung. "Du wirst ein Musterbeispiel an Effizienz und Ordnung", verspricht der Text zum Siemens GPRS (sehr schöne Abkürzung). "Du wirst nie mehr eine Verabredung verpassen." Was haben sich die Werber dabei gedacht? Offenbar ist ein paar findigen Ingenieuren wieder einmal etwas eingefallen, das weder wirklich praktisch noch besonders "cool" ist. Lösung: doppelte Negation - etwas noch Unbrauchbareres, das auch nicht funktioniert, aber dabei Sympathien abwirft. Weil Siemens nicht soviel Geld ausgibt wie Kaufhaus, muss Josche A. die Kreuzung aus Verona F. und H. Schmidt mimen, was ganz gut gelingt. Sehr besonnen (s.o.) widmet er sich seinem privaten Post-it-System.

Ob GPRS die Probleme besser löst als die Birne auf dem Tisch, ist unerheblich. Das richtige Produktumfeld ist hergestellt: das Bild macht lustig, der Ausfall der herrschenden Ordnung ist cool und das Produkt wird platziert. Hol dir die Birne!

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Die Zeiten, in denen man auf den Attributen der Mode teleologisch geradlinig durch die Jahrzehnte reiste, sind vorbei.

Mode ist wieder unvorhersagbar. Der Historismus der Jahrhundertwende liegt zwei Schritte hinter uns. Noch bis gerade eben folgte die Mode dem Diktum der Dekaden und beschränkte sich von der Haute Couture bis zur Straße auf eine Auswahl der Elemente aus der engen Bandbreite der Originalzeit. Die Frage war nie, welcher Stil als nächstes kommen, sondern was aus diesem Stil wieder aufgerufen werden würde: Für die 80er beispielsweise entschied man sich für wild bedruckte T-Shirts, Nietengürtel und RAF-Sterne und gegen die Ambossfrisur.

Auch pluderige Elefantenpo-Bowie-Hosen hat man nicht wieder gesichtet, Allah sei Dank. Dem Diktat der Dekaden wei-

nicht mehr im System der Dekade auftreten. Sie muss sich neue Formen und Wege suchen, eine neue Umwelt also auch.

Wie trotzdem vorne dran sein? Die umliegenden Modebilder versuchen das Unmögliche. Zu Gunsten eines Retro-Futurismus überspringen sie die dezimalen Dekaden mit einem Salto zurück in die Zukunft eines viktorianischen Jahrhunderts: eine goldverbrämte Rosenblüte am Kragen, die Ärmel an der Schulter der goldgewaschenen Jeansjacke leicht puffärmelig angesetzt. Bei der Schlafenden blitzt unter der vergoldeten Kordjacke das gestrickte Mieder der damaligen Unterwäschetechnik hervor. Schon Neal Stephenson hatte in seinem experimentellen Roman "Diamond Age" die Fiktion einer nanotechnologischen Zukunft mit viktorianischen Stilen und Sitten be-

immer noch besticht Wachs durch seine zeitlose Aktualität: Die Masken dieser Bilder knüpfen überraschend nahtlos an den derzeitigen No-Make-Up-All-NaturalTrend an, andererseits verweisen sie gleichzeitig auf die zu perfekte Natürlichkeit artifiziellen Lebens, ein Effekt, der auch ausgiebig in A.I. von Spielberg genutzt wurde. Der französische Fotograf Jean-Pierre Khazem hat die Kampagne der Firma Diesel gelungen fotografiert und dem von der Amsterdamer Agentur "KesselsKramer" erfundenen Motto der Unsterblichkeit "Stay Young" einen Rahmen gegeben, indem er ihn weggelassen hat. Das Wachsfigurenkabinett ist in einen White Cube gestellt worden, um unabhängig von einer realen zeitlichen und sozialen Kulisse die Unsterblichkeit zu unterstreichen und dem Kontext ein

ter zu folgen und die Neunziger als Zitat zu verwursten, das stellt sich allerdings als ein Ding der Unmöglichkeit dar auf Grund der mangelnden Distanz. Das System Mode unterscheidet sich in den Neunzigern dort noch nicht von seiner mit ihm interagierenden Umwelt. Information ist der Unterschied, der einen Unterschied macht, schrieb Luhmann, denn um etwas als modischen Stil zu erkennen, sind wir auf den Unterschied angewiesen. Ab sofort kann die Umwelt

schworen. Das Kultivieren der Künstlichkeit durch sorgsam gehüteten elfenbeinfarbenen Teint und den zart-rosigen Wangen der obersten Gesellschaftsschicht ist hier dagegen der Effekt einer Technik des 18. Jahrhunderts: der Wachsmaske.

Das Nachbilden in Wachs wurde ursprünglich für anatomische Studien betrieben, erst Madame Taussaud aka Marie Grosholtz stellte die Wachsproduktion erfolgreich vom Abbild der Krankheit auf das Abbilden der Prominenz um. Und

Schnippchen zu schlagen - eine alte Kunststrategie. Einen austauschbaren Hintergrund können wir euch zwar nicht bieten, dafür verlosen wir zwei golddurchwirkte Jeansjacken aus dem Vordergrund - eine für Jungs, eine für Mädchen. Außerdem 10 Diesel-Kataloge und 5 Neal Stephenson Bücher. Zuschreibungen bitte an: Debug - Stay Young - Brunnenstr. 196, 10119 Berlin.

02) Nina Simon: George W. Bush.

F.A.Z. Sonntagszeitung, 30.9.2001 Frei nach Rodin - George W. in der Pose des Denkers. Selbstverständlich gezeichnet, denn es wird kaum gelingen, den ersten Kreuzritter der Post-Postmoderne in dieser Pose zu fotografieren. Die Zeichnung leistet Imagetransfer im wahrsten Sinn des Wortes: Zu Hause gibt Bush den Cowboy, führt mit markigen Sprüchen den unermüdlichen Kampf gegen das Böse, "dead or alive". Für Europa, wo sich mit der Western-Mentalität keine Mehrheiten mobilisieren lassen, muss ein anderes Gesicht her.

Nina Simon zeichnet den besonnenen Präsidenten, den weisen Krieger, der wohlüberlegt seine chirurgischen Schnitte ansetzt.

Was dem Präsidenten trotz allem fehlt, ist eine gewisse gelassene Heiterkeit - wie sie etwa das Gesicht seines Erzfeindes Osama Bin Laden auszeichnet.

03) www.geocities.com/Area51/ Rampart/5256/osama.jpg Rasterfahndung - do it yourself. Fight the terror! Im Zug der jüngsten De:Bug-Ermittlungen hat Google eine neue Spur zu Osama.jpg aufgedeckt! Der erste Verdachtsmoment trifft mit dem Beginn der Fahndung zusammen. Das Raster erklärt erst einmal alle für verdächtig. Glück hat, wer durch die Maschen des Siebes fällt. Doppelt schwer im Fall Osama, haben sich doch gerade diejenigen als die übelsten Übeltäter erwiesen, die sich so normal wie nur möglich verhalten. Pizza essen, grüne Jacke, blaue Hose usw. ... Was tun mit einer Rasterfahndung, bei der zu allererst die verdächtig sind, die als unverdächtig durchfallen? Was tun mit Osama? Begeben wir uns mit Sherlock Holmes und Carlo Ginzburg ganz altertümlich auf Spurensuche. Das erste Pixel des Bildes im links oberen Eck hat folgende RGB-Werte: Rot162, Gelb: 182, Blau: 206. Das entspricht im ASCII-Zeichensatz einer Zeichenfolge, die in Wingdings verwandelt genau den Ausgangsverdacht bestätigt. Try it.

www.gizeh-online.de

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techno

Minimalismus in D Background Records Das Düsseldorfer Label Background Records sammelt unter Andy Vaz' Ägide die unterschiedlichen Stimmen des internationalen Minimalismus und gibt ihnen einen unverwechselbaren Corporate Identity-Klang. Terrence Dixon, Jeff Milligan, Rhythm Maker und der Sound of Background. servicepoint

text: k. schäfer | kerstin@debug-digital.de | fotos: stefanie bludau

Braucht Techno Statute? Unter dieser Fragestellung hat sich der Fokus von elektronischer Musik nicht nur von UR bis Force Inc. vom rein Musikalischen zum ebenfalls Konzeptuellen verlagert. Um ein eigenes, haarscharfes Profil zu entwickeln, gehört somit auch die Ausdifferenzierung und in Vordergrundstellung des persönlichen Anspruches dazu. Das Düsseldorfer Label Background Records hebt in diesem Kontext mit seinen Veröffentlichungen den technoiden Minimalimus auf die Stufe eines Manifests; Parallelen zu anderen deutschen Techno-Labeln nahezu ausgeschlossen. Die starke Vision von Labelinitiator Andy Vaz wird seit 1997 von zahlreichen Artists wie Rhythm Maker, Submania, Terrence Dixon, Akufen oder Jeff Milligan geteilt - Background Records dokumentiert deren Ansätze und fasst sie dabei unter dem Anspruch an Internationalität zusammen, ohne dabei den roten Faden des Minimalen zu verlieren. Für Deutschland einmalig im Klang, und das nicht nur durch die präzise Definition der eigenen Ideen im Zusammenhang von minimal und Techno, führt Background Rec. den Hörer zu einer Welt, die Zukünftiges erahnen will und doch die Ursprünge von Techno nicht leugnen möchte und kann. Andy Vaz konkretisiert im Folgenden seine Sicht und hat dabei einige Überraschungen parat.

De:Bug: Wie wichtig ist dir der Bezug zur Geschichte des Minimalen in Techno, um die Sprache deines eigenen Labels ausdifferenzieren zu können?

Andy Vaz: Ich komme eigentlich vom frühen Hip Hop und habe mit 13 Jahren auch meine ersten Platten gekauft. Im selben Jahr passierte es dann während eines New York Urlau-

bes mit meinen Eltern: Ich fand die Boogie Down Productions "By all means Necessary", die bis dato - und vielleicht sogar bis heute - die wichtigste Platte ever für mich war. Was ich intensiv in meiner Jugend hörte, sind heute Classics: Grandmaster Flash, Whodini, Eric B. & Rakim, Doug E. Fresh. Die Parallelen zu dem heutigen Sound von Background und dem Thema "Minimal Music" liegen für mich auf der Hand. Früher HipHop bedeutet vor allem minimale Beats & Samples und repetitive Raps, die in ihrer Wirkung roh und monoton rüberkommen, wie ja Minimal Techno oder Techno im allgemeinen später eben auch. Meine musikalischen Präferenzen haben sich so nicht grundlegend verändert, sich aber stets in Verhältnis zu den musikalischen Zeitströmen gesetzt. So war der Übergang von black Hip Hop zu Detroit Techno für mich nur ein kleiner Schritt. Innerhalb von Techno, also damals Detroit, haben mich schon eher die monotoneren Sachen gepackt. Dann kamen Leute wie Terrence Dixon mit seiner Platte "Minimalism" (Untensil 005) und Rob Hoods "Minimal Nation" und Platten von Sähkö (wie Röntgen und Kvanti) und alles war klar.

Techno und Minimalismus gingen noch stärker als bisher gewohnt eine feste Allianz ein.

Daher habe ich Minimalismus im Techno niemals als ein Genre oder eine spezifische Spielart empfunden, sondern eher als Grundvoraussetzung für elektronische Tanzmusik im Ganzen interpretiert, die ich bis heute einfach als gesetzmäßig betrachte.

De:Bug: Wo knüpfst du da an und wo distanzierst du dich und Background musikalisch? Ist minimale Musik immer gleich Techno nach deiner Vorstellung?

A. V.: Ich würde Minimal und Techno nicht trennen wollen, was im Umkehrschluss natürlich nicht bedeutet, dass elektronische Musik, die nicht minimal ist, nicht gut sein kann, oder jede Form von minimaler Musik automatisch durch das Attribut 'minimal' immer gut sein muss. Man kann für Musik keine mathematischen Regeln aufstellen, nach denen man sche-

Rhythm_Maker - Landing (BG-21) erscheint im dezember auf CD und Doppel Vinyl.

Minimalismus bitte funky oder wahlweise auch humorhaft.

Andy Vaz Debut EP ist grade auf seinem neuen label erschienen. www.background-records.de

matisiert. Es gibt gerade heute so viel gute und interessante elektronische Musik. Minimal Techno ist nur eine Sparte innerhalb dieses Spektrums. Mich interessiert aber genau das.

Und für Background gilt das Ziel, die unterschiedlichen Strömungen und ihre jeweils unterschiedlichen Interpretationen je nach Herkunft, Zeit und Sozialisation der Künstler aufzufangen und anhand meiner Labeltätigkeit zu dokumentieren. Dass es dabei vordergründig verstärkt um Minimalismus geht, liegt angesichts der bisherigen Veröffentlichungspolitik auf der Hand, ist aber wie z.B. bei der Futuristic Experiments-12"-Serie nicht ausschließlich alles, wofür Background steht. Background versucht einen ernsthaften Minimalismus mit Dancefloorkompatibilität auf einen Nenner zu bringen und will sowohl erwachsen und left-of-center sein als auch Spaß und ein Gefühl von Funkyness, die dabei sehr wichtig sind, stets im Auge behalten wie z.B bei Akufens Dada EP. Nach 2001, als auf Background viele unterschiedliche, extrem radikale minimale Ansätze verfolgt wurden (Jeff Milligan, Deadbeat, Rhythm Maker etc), theoretische Dancefloortracks mit IQ-Images spielten (Kit Clayton, Sutekh, Gramm) und mit Platten wie mit Terrence Dixons "Minimalism II" (Background 011 / Neuton) sehr viel in Punkto "downstrippen" gesagt werden konnte, werde ich mich 2002 eher, aber auch wieder nicht ausschließlich, einem Minimalismus, der funky oder wahlweise auch humorhaft ist, widmen.

BACKGROUND RECORDS LABELNIGHT mit Jeff Milligan (Background, Wie fühlst du dich in dieser Position? Toronto) 3 Turntable Performance und A.V.: Ich sehe Background ganz klar als glo- Andy Vaz (Background, [--] ) live bales Label. Es geht mir um einen globalen Sound, insbesondere um die jeweilige Deutung 30.11.2001 @ Innsbruck bzw. Auslegung einer bestimmten musikali- 01.12.2001 @ Ostgut/Panoramabar schen Ästhetik, die je nach Blickwinkel ganz individuell im Detail verarbeitet wird. Terrence Dixons Detroit Minimalismus ist ein anderer als der von Sutekh oder Kit Clayton, und auch zwischen Submania und Rhythm Maker liegen Welten - und doch geht das alles aus meiner von Sounds, wobei aus den gleichen Sounds Sicht sehr gut zusammen. Letztlich geht es im- mittels Toneshifting, Verschiebung und Effekmer um eine Ästhetik, um das Detail - im Sin- ten drei jeweils unterschiedliche Ergebnisse ne eines Soundgefühls, was alle über Landes- konstruiert werden. Das bedeutet konkret zwar grenzen und Herkunft hinaus weitestgehend erst einmal auch Minimalismus. Aber auch das miteinander vereint. Am Ende entsteht der "Spielen" mit dem Minimalismus und seiner "Sound of Background", der durch jede ein- geistigen Kopflastigkeit. zelne Veröffentlichung ergänzt wird und der innerhalb einer gezielten Ausarbeitung von Andy Vazs Alltime Kleinigkeiten stets wächst und sich weiter ver- Favourites: schiebt.

Boogie Down Productions - By all

De:Bug: Wie unterscheiden sich deine Produktionen auf [--] vom Konzeptionellen her von Background?

A.V.: Auch wenn bei der [--] Serie mein Hang zum Minimalismus durchkommt und auch das Design konzeptionell keinen Labelnamen und auch sonst, außer meinem Namen, keine weiteren Informationen zulässt, so soll es eine musikalisch offene Plattform für unterschiedliche Musik und Stimmungen bilden, die sehr persönlich sind und die sich in Zukunft auch außerhalb einer Minimal Techno Ästhetik bewegen soll. Die erste [--] VeröfDe:Bug: Dein Label hat einen für fentlichung (Andy Vaz / Sounds_Variation 1Deutschland sehr einmaligen Klang. 1) basiert auf dem Konzept eines festen Pools

means Necessary (Criminal Minded) / Doug E. Fresh - the Greatest Entertainer / Juan Atkins - NO U.F.O (Metroplex) / Terrence Dixon - Minimalism (Utensil 05), Two sides to Everystory (Metroplex) / Robert Hood - Minimal Nation / Röntgen, Kvanti (SÄKHÖ) / DBX- alles auf Accellerate / Larry Heard - The Walls (Trax) / Rhythim is Rhythim - kaotic harmony (transmat) / Mike Inc. (Studio 1 )

de:pendance | wir feiern, ihr kommt. der deal ist perfekt. de:bug lounge rockt !

SKAM RECORDS NACHT feat. team doyobi, rob hall & wevie stonder

hidden agenda im pitch gegen freizeitlgauben

mille plateaux Raster feat. alva noto & donnacha costello

Freitag, 9. November 2001

Freitag, 23. November 2001

Freitag, 30. November 2001

DE:BUG LOUNGE live acts: TEAM DOYOBI · WEVIE STONDER · dj: GESCOM DJ - ROB HALL ·(all SKAM allcrew)

EXPONENCE FLOOR djs: BLEED (exp, caseinvaders, de:bug) · HIDDEN AGENDA (metalheadz, straight ahead) · .VT (exp, de:bug)

DE:BUG FLOOR live acts: ALVA NOTO ( Raster Noton, Mille Plateaux) ·Donnacha Costello (Mille Plateaux/Minimise/D1) ·djs: ACOUSTIC INTERFACE · P_AUDIO

EXPONENCE FLOOR djs: BLEED (exp, caseinvaders, de:bug) FEED (exp) .VT (exp, de:bug) ZAPPOTEK (leipzig)

DE:BUG LOUNGE djs: FRANK FINGER · SÖNKE DOSE · live act: NEAL WHITE & DONNA K. bonus url: www.freizeitglauben.de

bonus url: www.skam.co.uk

EXPONENCE BOUNCE: BLEED (exp, caseinvaders, de:bug) FEED (exp) .VT (exp, de:bug) bonus url: www.raster-noton.de bonus url2: www.force-inc.net

all happenings happening at wmf club · ziegelstrasse 23 · 10117 Berlin | info & stream www.exponence.de www.wmfclub.de www.klubradio.de

techno

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Schöngeistigkeit im Sinne des Schranz Marco Carola Der Neapolitaner, Interims-Offenbacher und Jetzt-Londoner Marco Carola ist bei den Technohalbstarken für skillfullen Schranz vergöttert. Mit seinem neuen Album "Open System" verführt er jetzt auch Minimalbleep-Feingeister, sich zwischen die Trichterhosen zu drängeln. Eine glückliche Konversion.

text: felix denk | superfelix@iname.com

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Techno ist immer dann, wenn etwas Unvorhergesehenes passiert

Jeff Mills - prinzipiell Gott, in diesem Zusammenhang aber eher Moses - sagte mal, Techno ist immer dann, wenn etwas Unvorhergesehenes passiert. Das ist nicht nur ein hoher Anspruch an die Gläubigen, sondern auch ein strenger Maßstab, der sich in den real existierenden Partybedingungen nicht jederzeit erfüllen lässt. Das verständliche Bedürfnis nach einem gewissen Mindestmaß an Planungssicherheit führt ja oft zu einem recht selbstgenügsamen Pragmatismus aller Beteiligten. Wenn Clubbetreiber, DJ, Label, Produzent ein bisschen auf Nummer sicher gehen, kann das im negativsten Fall dazu führen, dass am Ende alle selig schlummern - allerdings vor Langeweile und nicht vor Erschöpfung.

Marco Carola kennt diese Dynamik. Als Produzent minimaler Technotracks der härteren Gangart hat er sich einen guten Namen in der Branche gemacht. Neben unzähligen Maxis veröffentlichte er 1998 das Album "Focus" - einer Sammlung dichter, perkussiver Tools, so druckvoll wie schlicht. Seine Skillz als Dj brachten ihn auch in entlegene Ecken der Technoinfrastruktur. Außerdem betreibt er zusammen mit Corrado Izzo die Labels "Question" und "Zenit". Er hätte es sich also auch einfach machen können, ein Sequel zu Focus produzieren und alles wäre so wie immer geblieben.

Marco Carola ist aber Techno, und zwar nicht nur im herkömmlichen Sinne, das wussten wir sowieso, sondern auch im Jeff Mills Sinne. Sein neues Album "Open System" ist ein großer Schritt für Marco Carola, der sein Repertoire beträchtlich erweitert. Aber auch ein kleiner für die Menschheit, zumindest den Teil, der Techno mag und hier im speziellen so soundscapy Sachen mit verschachtelten Beats zu schätzen weiß - Dekor, den der Schranz mit der Rigorosität maoistischer Kulturrevolutionäre weggeballert hat. Vor allem ist Open System aber ein in seinem Variantenreichtum völlig unerwartetes Album. Die Idee dazu kam nicht über Nacht, wie Marco Carola seine Konversion in die eher bleepigen Gefilde des Techno erklärt: "So ein Album hat mir schon lange vorgeschwebt. Ich wollte mal etwas anderes machen. Mir kommt es beim Produzieren immer auf das Finden neuer Sounds an."

"Open System" von Marco Carola ist bereits erschienen. www.zenitmusic.com

Escape from Italo Disko Und die Zeiten, als man diese noch mit der Lupe suchen musste, sind jetzt auch vorbei. Denn gerade das äußerst detailverliebte Sounddesign verleiht Open System eine Tiefe, wie man sie von Marco Carola bisher nicht kannte. Eine neue Produktionsweise, die auch erst mal gelernt sein will: "Das Problem war, dass ich noch nie an solchen Listening Sachen gearbeitet habe. Wenn man etwas Neues ausprobiert, muss man sich am Anfang ganz schön reinknien. Ich habe jetzt eine ganze Menge Tracks, die ich zwar nie veröffentlichen werde, die mir aber geholfen haben zu lernen und den neuen Sound zu finden." Diese Suche macht seine Tracks äußerst mitteilsam, versprühen sie doch den Charme des gerade neu Entdeckten, des unbedingt etwas ausprobieren Wollens; sie fragen, wie funktioniert das? Und liefern gleich eine Antwort mit. Dieses dunkle, manchmal unüberschaubare Gemenge aus nach hinten gemischten Streichern, dronigen Basslines und obskuren Bleepsounds möchte man natürlich erst mal als Verweise lesen - verstärkte Detroit Exegese, Retrofuturismus vom Stand 91, obskure Flohmarktkäufe als Inspiration usw.

- aber wie so oft ergibt die Summe der einzelnen Teile dann doch etwas völlig anderes. Marco Carola sieht die neue Vielseitigkeit in seinen Tracks ohnehin eher als Kompensation eines Informationsdefizits aus der Zeit, als er noch in Neapel lebte: "In Neapel konnte man erst ab 93/94 ein umfassenderes Bild von der elektronischen Musik bekommen. Von diesem Zeitpunkt an habe ich mich dann verstärkt auch für die alten Sachen interessiert. Auch deswegen kommen meine Einflüsse von vielen verschiedenen Platten, schließlich habe ich in den vergangenen Jahren die Musik eines ganzen Jahrzehnts gehört."

Bei der Gelegenheit muss ihm auch die ein oder andere Deephouse Platte untergekommen sein, denn anders lässt sich seine Kollaboration mit dem bekennenden NuGroove Afficionado Sasse nicht erklären. Zusammen, und mit der Unterstützung der Gadgets, gelang ihnen mit "Fusion" ein Album, bei dem sich die Fähigkeiten der einzelnen Mitwirkenden potenzierten, was bei den unterschiedlichen Herangehensweisen weit weg von selbstverständlich war. Marco Carola macht jetzt also auch noch Deephouse? Überraschen muss einen das nicht, Marco Carola ist ja schließlich Techno.

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games

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Ideenlosigkeit Neue Konsolen, ausgetretene Spiele Im kommenden Frühjahr erscheinen zwei neue Spielekonsolen, Nintendos Game Cube und Microsofts X Box. Begleitet werden sie von Spielen, die zwar graphisch hochgetunt sind, aber keine neuen Ideen haben und andere Spielweisen entwickeln. Ein Schritt zu kurz gedacht, findet Heiko Gogolin. text: Heiko H. Gogolin | heiko@pingipung.de

Wir blicken voraus. Im kommenden Frühling erscheinen gleich zwei neue Konsolen: der Game-Cube von Nintendo im tollen lila "Nimm mich überall hin mit, ich bin dein neuer Freund" Spielzeug-Design mit Tragbügel und die X-Box im leicht klobigen "Ich trage Millionen Polygone in mir" Pseudo-High-Tech Outfit.

Wirft man nun einen Blick auf das Start-Line-Up der Spiele, die mit ihnen kommen sollen, fallen sofort zwei Dinge auf: Zwar erreicht man ein neues Level, was die grafischen Möglichkeiten anbelangt, aber es herrscht weitgehend Ebbe an frischen Spielkonzepten und Styles. Irgendwie war die Dynamik der Videospiele auch mal größer, das zeigt der derzeit einsetzende Blick auf ihre Geschichte: Die erste Game-Retro-Welle im Zuge des Pixel-Revivals läuft auf Hochtouren und ein Blick auf die alten Spiele zeigt, was sie im Laufe der Zeit verloren haben: Ihr Abstraktionspotential.

dende Richtung. Das Visuelle ist photorealistischer, die "Wirklichkeit" wird immer aufwendiger abgebildet, auch wenn der Photorealismus schon lange erreicht ist, allerspätestens mit dem Kinofilm "Final Fantasy". Unter dem Diktum des Photorealismus gibt es zwar stets neue Renn- und Prügelspiele, die von ihrer Grafik her immer fetter sind und auch Spaß machen, logo. Aber vom eigentlichen Game-Design her stagnieren die Spiele. Trotz stetigen Hybridisierungen halten die Genres an ihren Konventionen fest. Warum eigentlich? Denkt man beispielsweise an das fantastische "Vib Ribbon" mit seiner herrlichen Verktorgrafik, das komplett in den kleinen Arbeitsspeicher der PSOne passt, fällt auf: Nicht erst die Next Generation von nächstem Jahr, schon die vorhandenen Geräte machen es eigentlich mit ihrer Leistungsfähigkeit locker möglich, bestehende Raumvorstellungen zu durchbrechen. Aber offensichtlich ist die Logik der Game-Entwick-

sik in Computer- und Videospielen auch schon mal aufregender und vor allem eigener war. Der Pixel-Punk hatte früher eine genuine Ästhetik; seine Bleeps hörten sich einfach nach einem Computerspiel an. Auf dem SID-Chip gab es, bedingt durch technische Limits, den Zwang, neue Styles und Sounds zu programmieren. Ebenso bei den Effekten: Früher gab es vom Soundchip generierte subsonische Bässe und seltsame Geräusche für die Aliens, die sich auch wirklich fremd und außerweltlerisch angehört haben. Heute sampelt man sich halt was zusammen oder holt sich einen Standard Laser-Sound von einer der unzähligen CDROM Libraries an Sound-Effekten.

Gähn. Nur manchmal, wenn Kabuki in Japan für Sony werkelt oder die Tracks für das Spiel Rollcage von Moving Shadow Artists stammen, passt es auch. Das Gros der durchschnittlichen Beats in aktuellen Spielen kann man getrost vergessen. Und wer braucht Moby per Cross-Marketing

Es braucht neue Games in frischen Welten, nicht einfach nur bessere Grafik

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Steven Poole: Trigger Happy. Video Games and the Entertainment Revolution, New York, Arcade Publishing, 2000 Ernest W. Adams: http://www.designersnotebook.com/ Dogma 2001: http://www.gamasutra.com/features/20010129/adams_01.htm Game Cube: http://www.gamecube.com (demnächst) XBox: http://www.x-box.de Langweilige Wirklichkeit Frühe Games wie der erste 3D-FirstPerson-Shooter Battlezone, schon 1980 von Atari in die Arcaden gestellt, waren noch herrlich abstrakt und unkonkret. Man denke nur an die Vektorgrafik: Ohne aufwendige Texturen, nur im Drahtgitter dargestellt, sehen viele Sachen retrospektiv immer noch viel futuristischer aus als die Multimedia-Sci-Fi-Spektakel von heute, die durch unimaginative Full-Motion-Video-Sequenzen aufgepeppt werden. Deren Entwicklung ist wahrscheinlich allein so teuer wie die gesamte sagenumwobene Neuromancer-Verfilmung von Chris Cunningham, die immer noch aussteht.

Der Weg geht mit zunehmenden Hardware-Pferdestärken in eine immer konkret-repräsentativer wer-

im Fußballspiel Fifa? Leider kann sich die Gamekultur bei den immensen Produktionskosten für ein Computerspiel keinen Underground an Programmierern leisten. Ebenso gibt es keine Demokratisierung an Tools wie in der elektronischen Musik. Das Gros der PC Shareware und Freewareszene, das selber Spiele und kleine MODs für 3D-Shooter schreibt, begnügt sich online wie offline leider mit Flash-Nichtigkeiten, HumorGames mit einer Pointe, Werbespielen, Brettspiel-Adaptionen oder dem hundertsten Klonen von alten Sound & No Underground Hits, die man eh im "Original" auf Schaut man sich den Sound an, ist die dem Emulator spielt.

Situation ähnlich. Spätestens der Release von Compilations wie Input 64 Noch nicht mal in mit verschiedenen SID-Rockern vom der Moderne Brotkasten hat gezeigt, dass die Mu- Der englische Journalist Steven Pooler folgendermaßen: Erst wenn der Grad der Abbildung soweit erreicht ist, dass es realistischer nicht mehr geht und Rocky-Mountains an Vielecken am Start sind, um unsere Welt zu emulieren, werden die Spielehersteller andere Welten und Spielkonzepte entwickeln. Schon rein aus kapitalistischen Interessen. Denn auch in der näheren Zukunft kann man problemlos regelmäßig ein neues Rennspiel rausbringen, das die Leute nur deswegen burnt, weil es noch schneller ist.

gewinnen Damals wollte jeder DJ sein. Nur Mädchen durften nicht (aus diversesten Gründen). Also um teilzuhaben bot man Mädchen in grenzenlosem Machismo an, wenigstens Plattentaschen zu tragen. Das konnte nicht lange gut gehen. Als Mode kann man halt überall an vorderster Front sein. Damit ist aber jetzt auch Schluss. Mit den Platten, den Distinktionen, dem letzten Grauen der Gendergemeinheiten. Oder, halt, nein, doch nicht. Denn während die Dinge, die die Muskeln von DJ Rok einst zum Strahlen brachten, nun in Massen auf den Containerbau wandern, packt Dr. Hawtin aus Toronto den neuen Chique für Final Scratch auf den Tresen, denn

le zeigt in seinem Buch "Trigger Happy. Videogames and the Entertainment Revolution" wie sich die grafische Darstellung von Spielen immer bei der Kunst und Malerei bedient hat. Leider ist man in 3DGames aber bei der Zentralperspektive stehengeblieben, man befindet sich noch nicht einmal in der Moderne.

Warum zur Abwechslung nicht wenigstens mal ein kubistisches Puzzlespiel? Der amerikanische GameEntwickler und Dozent Ernest W. Adams haut mit seinem "Dogma 2001 für Spieldesign" in die gleiche Kerbe. Er fordert anhand von 10 konkreten Regeln, nicht nur neue Spiele, sondern neue Arten von Spielen zu entwerfen. Die Firmen sollen sich wieder auf das Gameplay

konzentrieren und nicht auf die Hardwarespezifikationen. So sind bei Adams strikte Limits in der Nutzung der Technik gesetzt, es gibt keine 3DKarten und keine Interfacegimmicks. Einige Genres und Charaktere werden explizit untersagt. Und es dürfen keine Sequenzen gezeigt werden, die nicht zum eigentlichen Game gehören, denn ein Spiel soll immer erst als Spiel entworfen werden und nicht als Spiel für eine spezifische Hardware.

Wir jedenfalls wollen neue Games in frischen Welten, die auch mal wirklich wieder anders aussehen und sich anders spielen, nicht nur Big Business as usual! Und na ja, den Game Cube kaufe ich mir natürlich trotzdem.

Gewonnen freier Markt kennt keinen Ausverkauf. Ein auch als Schminktasche zu tragendes CD Beutelchen für so 20 hüllenlose CDs mit Schulterriemchen und gesticktem Logo verlosen wir hier deshalb nun an die ersten 3 Laptop-DJs unter euch, die beweisen können, dass sie wirklich mit Plattentasche einfach zu blöd aussehen. Welches Geschlecht auch immer. Oder naja. Einfach eine Postkarte an debug schicken. Das geht auch.

DE:BUG, Stichwort: CD-Taschen-Chique, Brunnenstr. 196, 10119 Berlin.

Wir stiften Stabilo-Stifte an: Marietta Heid, München Jürgen Forberg, Much Nils Dittbrenner, Lüneburg

techno

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Von Chile nach NY Miss Dinky Aus einem schiefen Dreieck destilliert die Chilenin Alejandra Iglesias alias Miss Dinky auf dem Kölner Label "Traum" ambientigen Minimaltechno, der dem Sandmann die Tränen in die Augen treibt. Ihr Haupteinfluss ist klassische Musik, Latino aus Chile und: Trance.

servicepoint

text: a. frank | anett.frank@gmx.de | fotos: kai von rabenau

Die Chilenin Alejandra Iglesias alias Miss Dinky hat eine neue "Traum"CD gebastelt, und ich darf zum Interview das Ambiente aussuchen.

Fein, dann lass uns doch die Stadt von oben beäugen, fern des stickig-stinkenden Stadtlärms über das erste Traum-Album "melodias venenosas" sprechen und die giftigen Melodien des Traum-Releases intravenös verabreichen. Wie wär's mit dem Fernsehturm? Sie ist einverstanden. Und sie ist wunderbar. Mit etwa 20 ging sie nach NY, um sich dort als DJ einen Namen zu machen. Den hat sie mittlerweile sicher und wird als eine der begehrtesten und bekanntesten DJs der New Yorker Techno-Szene gehandelt. Wie sie dazu kam? Miss Dinky: "In Chile sind wir sehr von deutschen Musikern und Künstlern beeinflusst, die jeden Sommer vorbeischauten. Sie waren Freunde von uns und gehörten zur Familie. Der Mann meiner Schwester war einer von ihnen. Sie zeigten uns Musik und wie man auflegt. Ich mochte diese Musik und fing an, Platten zu sammeln. Ich kam vor etwa 7 Jahren, bevor ich nach NY ging, nach Berlin und kaufte einen Haufen Platten, es war immer Techno mit spezieller Ausrichtung, nie den harten Stuff, aber auch nicht unbedingt House, irgendwas dazwischen. Ich mixte alles zusammen, etwa Elektro-Techno mit Dub-Techno. Es brauchte seine Zeit, meinen Stil als zunehmend minimalistisch zu definieren. Zunächst war es mehr housy stuff mit einigen Vocals und etwas Jun-

gle, jetzt habe ich meinen eigenen Stil, meinen Weg gefunden. Vor zwei Jahren, als ich anfing zu produzieren, war ich sehr enttäuscht vom Nachtleben in NY. Wenn du wirklich was Persönliches von dir zeigen möchtest, dann reicht es meiner Meinung nach nicht aus, den DJ zu machen, den Leuten das Tanzen zu zeigen und Spaß zu haben. Dann ist es besser, deine eigene Musik zu machen." Binnen zwei Jahren ist da auch schon eine Menge zusammengekommen. Welche musikalischen Einflüsse machten dich zu Miss Dinky? Miss Dinky: "Ich liebe Kraftwerk, Brian Eno, ich mag auch New Wave Musik wie Depeche Mode und Punk, wollte aber nie irgendwelche Elemente für meine Musik isolieren. Ich werde davon inspiriert, was ich fühle, bspw. von Momenten, in denen ich traurig bin. Wenn ich komponiere, hört sich das nicht nach irgendwem an. Mein Haupteinfluss ist klassische Musik, Latino aus Chile und Trance. Ich würde nicht sagen, dass ich versuche, irgendjemanden zu kopieren oder nach irgendetwas zu klingen. Momentan liebe ich Anthony Rother. Mozart, Jeff Mills und Derrick May beeinflussten mich sehr, als ich Ambient machte, seit meiner DJ-Zeit auch Detroit und Chicago. Mr. Fingers, Warp, Sweet Exorcist, die ganzen Bleeps & Clonks der frühen 90er des Labels Warp, bspw. die frühen LFO oder Aphex Twin. Experimental House Music mit einem Kick Techno, lustig und tragbar zum Tanzen sowie eine Menge Rhythmus."

Die Veröffentlichungen auf "Sonic Groove" sind mehr Dancefloor-orientiert und mit vielen eingesprengs-

elten melodischen Vocals durchwebt wie bspw. auf der "Nostalgica"-EP, die im September in Deutschland veröffentlicht wurde. Ein anderes Standbein bietet "Carpet-Records" in den Staaten, ein experimentelles Label ähnlich wie Klang-Records, auf dem u. a. auch Jake Mandell releast und demnächst auch Safety Scissors. Neben diesen fährt sie momentan parallel dazu in Deutschland eine etwas andere Schiene, die ihr kreatives Potential nur noch hervorhebt.

Auf "Traum", dem Kölner Label für besonders sehnsüchtige, trockene, schwere, eigenwillige, tiefe und leichte Musik, sticht zunächst ihre allererste Traum-EP ins Auge. "Atacama", so der Name, ist die trockenste Wüste der Welt in Nord-Chile, und so hört sich diese bezaubernd tragische Platte auch an. Miss Dinky dazu: "Das ist meine Lieblings-Platte. Sie zeigt die Leere der Wüste und ist sehr trocken, da regnet es nie. Die Melancholie bedeutet einen sehr gelösten Fleck Erde. Die EP repräsentiert dieses Gefühl sehr schön." Auch die folgenden EPs lassen an minimaler BeatSetzung und ambienter Stimmung keine Wünsche offen. Die Valparaiso-EP präsentiert sich gradlinig, trocken, househymnisch, aber auch tanzbar, was eher ungewöhnlich für das Traum-Fach ist. Miss Dinky: "Bei der 'Amapola-EP' hingegen fand ich, dass die Musik wie bestimmte Situationen klingt.

Welche musikalischen Einflüsse machen einen zu Miss Dinky?

Amapola ist eine Blume, poppy seat, eine sehr verträumte Droge, bei der man in den Wolken schwebt. Man stellt daraus Heroin und Opium her. Es ist sehr opiate Musik, sehr hörig und eingänglich." Auch ihr nun anlaufendes erstes Album ist sehr melodisch und träumerisch. Miss Dinky: "Es ist ein sehr hypnotisches Album, es trägt dich irgendwo hin, wie wenn dir jemand Gift injiziert."

Auch der "Neruda"-Track der Amapola-EP, mein ganz persönlicher minimaler Lieblingshousetrack der bisherigen Veröffentlichungen, ist auf dieser CD hörbar. Die Stücke schleichen sich sanft und unaufdringlich ein, um dann unbemerkt als Ohrwurm in deinem Kopf herumzuspuken. Anschmiegsam und warm. Es fragt sich, wie Traum-Labelchefin Jaqueline Klein auf Alejandra aufmerksam geworden ist?

Miss Dinky: "Ich habe vor etwa anderthalb Jahren einfach ein Demo-Tape zu Kompakt hingeschickt. Riley Reinhold, der Vertraute von Jaqueline, hat dann meine CD von Mike Ink gesteckt bekommen. Für Traum perfekt. Meine Entwicklung auf Traum ist sehr spezifisch.

Zunächst schuf ich nur ein Ambiente, das zwar

Miss Dinky, Melodias Venenosas, ist auf Traum erschienen. www.traumschallplatten.net

schön war, doch jetzt versuche ich, wirklich Songs zu machen – eine Geschichte zu erzählen. Auf Traum ist alles sehr frei und offen."

War die CD speziell für Traum geplant? Miss Dinky: "Ich habe alles für Traum produziert. Wir haben die Playlist gemeinsam zusammengestellt. Riley, Jaqueline und ich. Ein Mix unserer drei Geschmäcker.

Wir wollten eine Ambient-CD, keine Tanzmusik." Laufen momentan irgendwelche Kooperationen, oder bahnen sich langangelegte Zusammenarbeiten an? Miss Dinky: "Ich lerne gerade von 'Sieg über die Sonne', d.h. Martin Schopf (Dandy Jack) zeigt mir eine Menge Produktions-Techniken, aber wir produzieren nichts zusammen. Ich habe einen Remix für Anthony Rother gemacht. Außerdem dachte ich schon öfter daran, dem BPitch-Label meinen Dance-Stuff vorzustellen. Labelchefin Ellen Allien scheint nicht abgeneigt. Das wird aber noch eine Weile brauchen."

Es könnte sich also demnächst bald eine neue Berlin-Connection herauskristallisieren. Wir dürfen gespannt bleiben.

CARSTEN JOST YOU DON'T NEED A WEATHERMAN TO KNOW WHICH WAY THE WIND BLOWS LADOMAT 2125-2 / DIALCD 01 CARSTEN JOST YOU DON'T NEED A WEATHERMAN REMIXED SUPERPITCHER, STEWART WALKER, EIGHT MILES HIGH, LAWRENCE, CROSS FADE ENTER TAINMENT LADOMAT 2126-0

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hiphop

Anti statt Contra Anti Pop Consortium Wer vermutet, dass Output immer gleich Geisteshaltung ist, liegt falsch. Die unkonventionelle New Yorker HipHop Gruppe Anti Pop Consortium bietet einen Gegenentwurf zur gängigen, chartorientierten Rapmusik, ohne dabei zwanghaft contra sein zu wollen.

servicepoint

text: fritz kalkbrenner

Obwohl HipHop in verschiedenen Facetten und Qualitäten alle erdenklichen nationalen und internationalen Charts kontrolliert, wird diese Musikrichtung immer noch unbeeindruckt aus der Erscheinung der

lierten Chartpositionen stammt."

Die üblichen Underground / Mainstream Schuldzuweisungen können ihnen gestohlen bleiben: Nur das Endergebnis ist entscheidend. Mit offenem, pragmatischem Realismus

siert den Markt unaufhörlich."

Die neue Mannschaft Mit wenigen, aber präsenten Produzenten wie Timbaland, Swizz Beats etc. folgt dem technischen Fortschritt

Anti Pop ist das, was wir tun, nicht das, was wir sind. populären Musik ausgeklammert und vermeintlich anders bewertet. Ja klar, das Zeug aus der Glotze - aber meine Plattensammlung, Pop?! Wer hinter APC puristische Desillusionisten vermutet, irrt sich. Output und Geisteshaltung dürfen bei ihnen nicht gleichgesetzt werden. "Anti Pop ist das, was wir tun, nicht das, was wir sind. Es bedeutet nicht, dass wir in allen Belangen contra sind. Es ist ein Etikett, dass wir als Künstler gewählt haben, um unseren Hörern sofort klarzumachen, dass unsere Musik nicht aus dem Universum der Werbespots und manipu-

bewerten sie die Bewegungen und Auswirkungen der Industrie, die einem Gutes wie Schlechtes beschert.

"Heute ist einfach mehr Geld involviert, was die Skrupel im allgemeinen herabsetzt. Es werden Bands von Managern kreiert, die mit durchproduzierten Alben aufwarten, ohne durch eine Latte von Gigs gereift zu sein.

Gleichzeitig ermöglicht der technische Fortschritt viele Innovationen. Equipment, mit dem viel mehr möglich ist als vor zehn Jahren, ist erschwinglich geworden. Soundprogramme können aus dem Netz geladen und dein eigenes Zeug rein gestellt werden. Das demokrati-

der stilistische. Mit Drum and Bassartigen Breaks, Acid Schleifen und 4/4 Tracks für Raps halten technoide Stilmittel Einzug in den Prototyp des Soulsamplings. APC kann man ohne weiteres zu dieser neuen Speerspitze zählen, mit dem Unterschied, dass ihr Wirken derart nonkonform mit der vorherrschenden Vorstellung von Hip Hop umgeht und den erwähnten Einfluss nicht als glattpoliertes Versatzstück verkümmern lässt.

Um so erstaunlicher, dass sie darin

eher einen harmonischen Übergang als einen schnellen Umbruch sehen.

"Wie heute wurde in den frühen 80ern mit Drumcomputern, Synthies und Basslines gearbeitet. Nur die Art des Programmierens ist in seiner Erscheinung technischer geworden. Im Endeffekt ist und bleibt es die Fortsetzung älterer Stile."

APC standen mit ihrem Debutalbum "Tragic Epilog" zwischen den Stühlen und entzogen sich einer eindeutigen Einordnung auf eine Art, wie es nur wenige Künstler überhaupt vermögen. Ihre abstrakten Lyrics, die trotz Stakkatoform ihren Flow behalten, schlagen eine Brücke zwischen Rap und rüder Avantgarde. Wenn man die erst mal verdaut hat, kann man sich mit dem Rest vertraut machen.

Der besteht aus einem dicht gepackten, sonischen Ungetüm, dass durchschaut werden will. Nahezu ausschließlich mit analogen Synthesizern und Drummaschinen fertigen sie schroffe, disharmonisch anmutende Kollagen, die ihre Ausrichtung

"Tragic Epilog" ist auf 75 Ark erschienen.

Die EP auf Warp kommt am 12.11.

zu einem tighten Track jederzeit beibehalten. Ihr experimenteller Output trägt Früchte über den großen Teich. Sie sind das erste Signing eines ausgewiesenen Hip Hop Acts beim britischen Pionier-Label Warp.

Kein folgenschwerer Schritt, sondern ein logischer. "Es macht Sinn, weil wir uns als Speerspitze sehen und uns bei einem Label wie Warp in guten Händen befinden. Sie stützen den musikalischen Grenzbereich, entsprechen unserem Naturell und lassen uns die volle Freiheit." Die Ergebnisse dieser neuen Zusammenarbeit werden mit dem fürs nächste Jahr veranschlagten Album gezeigt. Mit einer dieser Tage erscheinenden EP erhält man einen kleinen Vorgeschmack.

indietronics

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Lali Punas Welttheorie don’t work for people you don’t trust Der Indietronics-Brückenkopf Lali Puna arrangiert sich nicht mit dem falschen Leben im Falschen, sondern kündigt bei Pro 7, feilt an seiner kritischen Melancholie und klingt auch im Sommer nach Herbst.

servicepoint

text: m. metz | moritz@metznetz.net | fotos: kai von rabenau

Ich und die Leute um mich herum stecken gerade alle in einer Phase, in der die Jugend langsam vorbei ist und in der man endlich mal Geld verdienen oder eben doch bei der Sozialhilfe enden muss.

Indiepopkultur korrekt: Lali Puna aus Weilheim gefallen allen, gehen (ohne über Musik zu reden) mit Radiohead essen, arbeiten mit Bomb the Bass, spielen zusammen in sechs Bands und kündigen bei Pro 7, während sie im Interview über ihre eigene Correctness und die alten Indieband-Fragen reflektieren.

Denn Indietronic sind sie geblieben, die vier Lalis, und schickten zum 10.

Oktober ein zweites Album mit bunten Punkten auf dem Cover an den Start. Heißt "Scary World Theory", die Coverpunkte sind schwarzweißer geworden, die Musik ausgefeilter, die Texte seltener portugiesisch. Aber aus der Stimme Trebeljahrs, aus den Synthesizern, den Melodien und Texten spricht noch die selbe bescheiden-verträumte-kritische, dabei wunderschöne Lali-Puna-Melancholie.

Weil Valerie Trebeljahr, Markus Acher, Christoph Brandner und Florian Zimmer so dicke in der Weilheim-Landsberg-HausmusikConnection stecken, ist Sängerin Valerie beim Gesprächstermin ganz alleine. Der zweite Bandkopf, Markus, will nächsten Monat lieber seine Gitarrenband Notwist repräsentieren und sich somit in seinen Aussagen nicht zu sehr wiederholen.

DE:BUG: Reden wir übers Wetter. Ich finde, das Album klingt nach Herbst.

Valerie: Es ist aber natürlich nicht im Herbst entstanden, sondern von Mai bis Juli. Das ging ziemlich schnell, wir hatten schon einige Lieder, Strukturen fertig und haben den Großteil zusammen mit Mario Thaler im Studio gemacht. Wir sind eher die Band, die im Studio und zu Hause am Computer entsteht, nicht im Proberaum. Na, und ob es mit dem Herbst zu tun hat - es ist halt melancholisch, aber das liegt eher an diesem Weilheilm-Kram, die ganzen Bands von

hier haben ja mehr einen melancho- beitet, mittlerweile aber aus Überzeugungslischen als so einen Happy-Sound. gründen gekündigt, und als ich damals in der Mittagspause immer mit denen Essen war, haDE:BUG: Ihr werdet bald auf Tour ge- ben die Kollegen wahnsinnig schnell gesprohen. Wie macht ihr die Live-Auftrit- chen, um immer möglichst viel Information in te? Sind die euch wichtig? kurzer Zeit unterzubringen, und ich saß immer Valerie: Wir haben bisher alle Spuren live daneben, habe nie etwas gesagt. Und wenn ich umgesetzt, das barg viele Fehlerquellen in sich, doch mal was sagen wollte, waren sie immer wurde zwar rockiger, aber für die neue Tour schon drei Sätze weiter. Es lag nicht daran, dass wollen wir auch mit Computern auf der Büh- ich zu langsam bin, sondern daran, dass deren ne arbeiten, weil das mittlerweile gar nicht Zeit so schnell vergeht. mehr anders zu schaffen ist.

Das Live-Spielen ist schon sehr wichtig, das DE:BUG: Die Kündigung hat dann Problem aber, dass wir nicht so viel touren auch mit der Stelle "dont work for können, weil in der Band eben Leute von Con- people you don't trust" aus "middle sole, von Iso 68, von Notwist, vom Tied & course" zu tun?

Tickled Trio, von Fred is Dead spielen, und die Valerie: Ja klar, ich erkläre es zwar immer Projekte auch alle mal dran sein wollen, so dass ungern, weil ich dann rausrücken muss, wo ich unterm Strich für jedes nur begrenzt Zeit bleibt. gearbeitet habe...

DE:BUG: Wie ist das passiert mit Bomb the Bass?

Valerie: Das kam über den englischen Vertrieb, über Baked Goods. Der Typ, der das macht, hat unser Album dem Tim Simenon, also Bomb the Bass, gegeben. Tim produziert immer mit anderen Leuten und hat uns nach einem Stück gefragt. Wir haben das dann hinund hergeschickt, er uns die Basics, den Rhytmus und einen Basston, und wir haben die Keyboards und den Gesang gemacht.

DE:BUG: Will Lali Puna Tracks oder Songs machen?

Valerie: Es funktioniert beides, und das ist auch ganz gut so. Bei dieser Platte sind mir die Texte superwichtig, deshalb sind sie diesmal auch abgedruckt. Ich will, dass die Leute zuhören, sich irgendwann mal was dazu denken.

BUT YOU WONT LISTEN ANYWAY DE:BUG: "Don't Think" hat die Stelle: "...I am answering your questions / but you won't listen anyway." Meinst du, die Leute hören zu selten zu?

Valerie: Diesen Text habe ich aus einer ganz konkreten Situation heraus geschrieben. Ich hatte für so ein Yuppie-Unternehmen gear-

Lali Puna - Scary World Theory erscheint im Oktober bei Morr Music / Indigo www.hausmusik.com/lalipuna.html www.lalipuna.de (unfertig)

Mensch und finde, es gibt ganz konkrete Sachen, die passieren, vor denen man eigentlich total viel Angst haben müsste.

finder

DE:BUG: Zum Beispiel?

Valerie: Es gibt politisch so viel, beängstigend sind aber auch die Medienkonzerne. Das ist Wahnsinn. Ich habe mich im Studium viel damit beschäftigt und zum Beispiel immer gesagt: ich schreibe auf keinen Fall für Springer.

Jetzt ist aber Kirch mit vierzig Prozent an Springer beteiligt....wofür schreibt man dann?

West Side Story Indietronics: Wann ist die Gitarre zum ersten Mal mit der Elektronik durchgebrannt und wie sah das im Speziellen aus? Eine Reise durch 20 Jahre undokumentierter Annäherungen. ...Seite#21

DE:BUG: Unser Inlandsvertrieb läuft auch über Springer. Die hatten die allergünstigsten Konditionen. Die Frage ist, ob man nun mitzieht oder nicht. Wie früher die Frage, ob man sich ein Handy kaufen soll.

Valerie: Genau. Früher war ich natürlich totaler Handygegner; und jetzt habe ich eins.

Das ist aber nur ein Beispiel. Es ist ebenso schwierig, konsequent zu bleiben, weil: sich die ganze Zeit immer zu erkundigen, wer wie an welchem Unternehmen beteiligt ist, das ist total stressig – und die Leute, die überall arbeiten, die sind ja alle nett, es geht eben um die Systemfrage. Und zur Zeit vermischt sich alles; es gibt doch niemanden mehr, der sich stark abgrenzen möchte! Die Strokes zum Beispiel, die sind jetzt bei BMG, aber hey, die machen richtig gute Musik mit einem Statement und es kümmert keinen, dass die nun bei einem Großlabel herauskommen.

DE:BUG: Ja, bitte!

Valerie: (lacht) Bei Pro7 in München, im Musikbereich der Nachrichtenagentur. Ich bin gegangen, weil ich einerseits auf Haltung poche, mich auf der Platte darüber beklage, dass zum Beispiel in der Musik immer gleich auf die Charts geschielt wird, dass keiner mehr Bock hat, Underground zu sein, und dass immer gleich ganz oben angesetzt wird und ich diese Haltung im Endeffekt gar nicht beweisen konnte, weil ich ja doch die Kohle bei diesem Unternehmen einsackte. Es stimmt insofern auch, dass "scary world theory" eine Platte übers Älterwerden ist. Ich und die Leute um mich herum stecken gerade alle in einer Phase, in der die Jugend langsam vorbei ist und in der man endlich mal Geld verdienen oder eben DE:BUG: Aber vielleicht sollte man gerade das tun, um eine Masse von doch bei der Sozialhilfe enden muss.

Menschen, die die Message sonst nie DE:BUG: Und dann kommt die ängst- hören würden, zu erreichen?!

Valerie: Die Gefahr liegt darin, dass sich die liche Welttheorie?

Valerie: Der Titel der Platte ist der Titel ei- Ansprüche von einem solchen Label an eine ner Theorie aus der Kommunikationswissen- Band total verändern, es geht immer um Geld, schaft, die untersucht, wie sich Gewalt in den das Label will ja, dass die Summe, die es vielMedien auf die Menschen auswirkt und besagt, leicht aus Imagegründen in eine Band steckt, dass alle Morde, die man im Fernsehen sieht, wieder maximiert herausbekommt. Das kann das Weltbild im Unterbewusstsein prägen und Bands kaputtmachen. es schlimmer machen, als es in Wirklichkeit ist.

In der Realität passieren ja weniger Morde als DE:BUG: Vielen Dank im Fernsehen. Ich bin ein sehr ängstlicher

Indietronics History

künstler treu

Als Hausfreunde der Tapeszene schwammen Dauerfisch unruhestiftend zu Bungalow und wieder raus. Die eine Hälfte Künstler Treu bootet derzeit die Cutcopypasteszene mit musikalisch-witziger Extravaganz ohne Verfallsdatum. ...Seite#16 hood

Gitarren geschrubbt haben sie einst, aber die Tage sind gezählt.

Hood sind schon ganz woanders.

Ihr elektronisches Universum geöffnet für neue Einflüsse, üben sie den dynamischen Spagat. ...Seite#23 bücher mit indie 1

Der Interviewroman "Verschwende deine Jugend!" erinnert an die deutsche Punk- und NDW-Zeit, in der man sich subkulturelles Wissen, Können und Genießen noch irgendwie selber erkämpfen musste, anstatt es frei Haus geliefert zu bekommen. ...Seite#23 bücher mit indie 2

"Von Acid nach Adlon und zurück" liest 40 Jahre deutsche Popliteratur kritisch kreuz und quer. Woher kommt der Hype um Pop? Wie entwickelten sich aus Gammelhippies Punkrocktexter?

Von Hubert Fichtes Lesung im Starclub über Tristesse Royale im Adlon bis zum "Social Beat". ...Seite#23

http://www.betalounge.de/engineered/

TOP NOTCH DJ SETS LIVE SAN FRANCISCO . TOKIO . BERLIN . FRANKFURT . HAMBURG . KÖLN . MÜNCHEN

san francisco session 6 / Check www.betalounge.de/engineered for further details and dates

8.9.01 Recloose / session 4 28.7.01 Mannequin Lung / Jan Jelinek / Don Shtone / session 3

5.5.01 DJ Dick / session 1

levi.com session 7

session 9

S vol. 1 SESSION ADCAST RED BRO ENGINEE

23.6.01 Isolee / Adam Goldstone / session 2

13.10.01 Charlie Dark / session 5

betalounge.de

to 10

session 8

session 10

hamburg city tokio

A LEVI’S ® ENGINEERED JEANS™ / NETWORK SYNDICATE COOPERATION

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elektronika

Fall oder All? Künstler Treu Aus der Tapeszene als halber Dauerfisch in den Bungalow. Und jetzt als Künstler Treu auf Eleganz als der Verfechter für ein Quentchen Humor in der Cutcopypasteszene. Ein notorischer Unruhestifter zwischen Fettnapf und Wittgenstein.

servicepoint

text: sascha kösch | bleed@de-bug.de | fotos: kai von Rabenau

Vor langer, langer Zeit, damals, schon nachdem Künstler Treu noch nachts unter der Bettdecke die neuen Folgen von Ufo auf seinem japanischen Transistorradio hören konnte, weil es sich nicht an die deutsche Postnorm hielt, und sogar Polizeifunk, auf jeden Fall aber Fernsehen als Hörspiel übertragen hat, noch nach der Erfindung der 303, aber lange vor ihrem Einsatz als Stimme einer Generation, kurz nach dem großen Sterben der Neuen Deutschen Welle als Schlager, aber bevor Grunge erfunden wurde, noch knapper bevor England den großen Whimp als neues Rolemodel erfand, also eigentlich genau zu dem Zeitpunkt, als Valerie Trebeljahr geboren wurde, da gab es in Deutschland so etwas wie eine Tapeszene. Und Mitglied konnte jeder werden, der sein Jugendschlafzimmer in ein minimales Tonstudio verwandeln konnte.

Künstler Treu (Künstler Künstlervorname, Nachname Treu) war dabei. Grade nach Berlin gezogen, eine Stadt, in der man noch farbige Haare haben musste und Neubauten schon als Kulturgut sah, mit langen Haaren aus dem Süden hereingezogen, Tapekopierstelle bereit, schloss er sich dem ersten großen Filesharing-Netzwerk an, zu dem man neben erwähntem Tonstudioschlafzimmer noch genau fünf Fähigkeiten brauchte: Gewissenhafter Umgang mit Scheren, urbanes Durchhaltevermögen bis zum nächsten Kopierladen, Kleingeld für leere Tapes, die Fähigkeit, Briefmarken zu kleben, und ein Verständnis von Instrument, das sich nicht im Öffnen einer neuen Timeline auf Cubase erschöpft.

Bis auf die letzte kulturelle Errungenschaft, die eigentlich jede Gegen-

kultur so oder ähnlich auch heute noch erzwingt. Doch warum Gegenkultur?

Man tauschte damals Stücke, die man mochte, gemischt mit Dingen, die man machte, schickte Briefe quer übers Land, ohne vom Verfassungsschutz dafür behelligt zu werden, und befand sich in guter Gesellschaft derer, die an Musik als Bastelei glaubten. Einige dieser Menschen gibt es heute noch, Harald Sack Ziegler z.B. Tapes sind so gut wie ausgestorben. Es gab damals die Idee, dass Musik vielfältig sein darf, das Leben so etwas ist wie eine gute Compilation. Also machte jeder, um sein Leben in den Griff zu bekommen, selber welche.

Bei manchen, wie bei Künstler Treu, entwickelte sich daraus ein Musikstil.

Zusammen mit dem anderen Künstler (Abshagen) begann er damals eine Band namens Dauerfisch und damit eine Karriere, die über ein Jahrzehnt durch die verschiedensten, jeweils möglichen unhippen Bereiche trudelte, getragen nur von einer Musikszene, deren Widerhall in den Medien so gut wie null war und die er selber als großes Verlierertum bezeichnen würde. 85 mit deutschen Texten war zu spät, 87 mit Discofragmenten entschieden zu früh, 89 mit Lounge und Tikibar ganz woanders, 92 mit Gesang ein Verbrechen. 95 ohne Krautrock keine langen Haare.

Dauerfisch ließ sich von den verschiedensten Nullnummern nie abhalten und feilte an ihrem Konzept zwischen Lounge, großen Witzen, grandios albernen Texten, offenem Ernst, verschiedensten Compilationbeiträgen, eigenen Versuchen als Label, abgezockt werden von Indies und brachliegendem Danebenliegen so lange rum, dass man vermutlich

fast überrascht war, als Bungalow ihnen nicht nur die Möglichkeit gaben, das rauszubringen, worauf sie Lust hatten, sondern das auch noch in einen Kontext fiel, der gehört wurde.

Es entstanden zwei abenteuerliche Alben und viele Tracks wie "Entspannung is beautiful" oder CD Titel wie "1000 ganz legale Steuertricks", die dem Zwerchfell und der heiligen Instanz heiliger Peinlichkeiten wie ein Terroranschlag vorkommen mussten. Deutschland tut sich gelegentlich schwer mit Humor. Weshalb die Fans der beiden sich auch jetzt, wo sich Dauerfisch aufgelöst haben, vor allem dort befinden, wo man Texte auf Deutsch mit dem Wörterbuch liest. Sie hätten berühmt werden können, genau jetzt, aber Abshagen hatte Gründe, es nicht zu tun.

Künstler Treu ohne Dauerfisch, das konnte nicht lange gut gehen, denn wer sein Leben einmal seit Jahrzehnten darauf ausgerichtet hat, Musik zu produzieren, und dafür sogar nach einem Jahrzehnt noch Kopfkissen im Bedroomstudio auf den Gitarrenverstärker legt, nur um diese Mischung aus analogem Spielen und programmiertem Wahnsinn so gut hinzubekommen, dass die Unterschiede, der scheinbar unüberwindbare Graben, sich auflöst, wie sich die reale Transparenz zugunsten einer Faszination der Dichte für den nicht mehr hörbaren Klang auf Tapes der dritten Generation oder im zusammenschweißenden Einbrennen von Vinyl, kurz wie sich Material und Psyche vermischen, der gibt das nicht einfach auf.

Seine ersten Schritte auf Eleganz Namens "humuhumunukunukuapua'a" waren dennoch vergleichsweise vorsichtig. Fast schon konterre-

volutionär elektronisch mit hawaianischen Badesalzsamples (wo er immer noch gerne Urlaub macht, auch wenn fast jede Erinnerung an den Mythos Hawaimusik von der Insel getilgt ist durch einen Tsunami an Fosters) lehnte er sich in einem ungewohnt loungig unsperrigen Tasten zurück, was nun, da Dauerfisch nicht mehr ist, obwohl das neue Album fertig wäre, all die sperrigeren Riffs verzerrter Feedbackgitarre, die deutschen Texte, den Gesang überhaupt, die merkwürdigen Geschichten von Schweizer Sekten zu einer inneren Revolte brachte. Die heißt: "My Sketchbook Of Whack" und wurde bis zum Presstermin sogar vor den Eleganz-Männern geheimgehalten, denn whack ist nur, was einen auch überrascht. Und so findet der Wahn der stilistisch unbestimmbaren Welt aus geheimen, aber offenliegenden Vorlieben für alles, was der Fall ist,

Künstler Treu, Scatchbook of Whack, ist auf Eleganz erschienen

man d) als Einmann-Band doch ganz schön alleinunterhaltermäßig wirkt, was e) großen Entertainment sein könnte aber f) nicht genug Energie hat, dafür g) aber finanziell nicht so desaströs wäre, vermutlich aber h) auch wiederum keinen so richtig kümmert. Also stiftet er i) lieber, wie schon immer, Unruhe durch die eigene Ordnung, züchtet hartnäckige

Die Welt ist alles, was im All ist

seinen Weg mitten aus der Tapeszene der 80er hinein in die Cutcopypastegeneration von Indietracks, in der sich Künstler Treu gar nicht verorten will, weil a) der Humor meist fehlt, b) die Vielseitigkeit eher viele gleichklingende Tracks heißt, c) er nicht weiß, wie er live auftreten soll, weil

Fans und erstaunte Gesichter durch musikalische Hybride mit langer Haltbarkeit, egal wie unhaltbar oder unaufhaltsam im einzelnen.

w o n t u o ” t h g i n o t y l n o “ n e t s u a e i Lou

hits /01 featuring club 11.

09 ve oo Gr ”– no er Viennale 03. nzflächeninf “ein gewaltiges Ta g” – louie austen on tour: 31. 10. Wien / Ocean Club ne “amore” and “hopin lle / FM4-Fest 17. 11. Berlin Volksbüh , w/ DJ Assault al ia th ar fa M 12. Berlin München Muf en Ultraschall 01. ember 2001 / “Only Tonight” ch ün M .

11 .

24 al iv pt Fest e” KY01049CDM, Se d by efa / www.kitty-yo.com or m “A e: bl la ai av te now 19.10. 2001 / distribu KY01054CD, release:

indietronics

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>>>>Norwegens Norwegens neue

From the Hood I came, in the Hood i must return

neue

Avantgarde Avantgarde

Hood Gitarrenmusik ist am Ende. Seit das auch Musiker sagen, die mit Marshalls und Fender groß geworden sind, muss man nicht um seinen Kopf fürchten bei so einem Statement. Hood aus Leeds jedenfalls sind schon längst woanders. Und die Anticon HipHop Crew ist ihr größter Fan. Gut so. text: thaddeus herrmann | thaddi@debug-digital.de

<<

servicepoint Hood, Cold House, ist bei Domino / Zomba erschienen. http://www.dominorecordco.com http://www.hoodmusic.net

MARI BOINE “Remixed” Jazzland 014 760-2 Doppel Vinyl Jazzland 014 760-1 Hood, das geht ungefähr so. Anfang der 90er Jahre, da saßen ein paar Jungs in Wetherby in West Yorkshire im Vereinten Königreich und daddelten so rum.

Mit Gitarren, ohne dabei eine große Idee davon zu haben, was sie da tun. In einem Keller rumhängen und Dinge ausprobieren, den Gitarren ein paar Akkorde entlocken und den verregneten Norden Englands vergessen, war

tem beschrieben. Dann kam der Umschwung. Die Songs wurden länger, bekamen Struktur, und die Elektronik wurde immer wichtiger. "Als nach unserem 99er Album 'Cycle Of Days And Seasons' Craig und Andrew aus der Band ausstiegen, um The Remote Viewer zu gründen, habe ich mich mit RIchard zusammengesetzt und überlegt, ob wir Hood fortan zu zweit machen sollten. Die ganze Technologie, die plötzlich verfügbar war, war

er bei einem fertigen HipHop-Track auf 90 BPM noch machen?" Cold House ist eine Sammlung wunderbarer Songs. Immer melancholisch, angefüllt von weichen Gitarren, sanften Synthesizern und allerhand knurschpeligen Beats, rollt das Album jedem den roten Teppich aus.

"Es war eine schwere Geburt, vor allem weil wir nicht wussten, ob wir auf dem richtigen Weg sind.

Postrock langweilt uns immens, weil sich diese

Außer 'My Bloody Valentine' hatte die englische Gitarrenmusik der 90er Jahre absolut nichts zu bieten.

schon Grund genug. 'Oh Gott', werdet ihr jetzt sagen, aber der Thatcherism hatte damals im Norden des Inselreichs voll eingeschlagen, und jeder, der zu dieser Zeit mal 'way up north' war, wird sich hüten, so eine Motivation als 'pathetic' abzukanzeln. Nur für einen Moment den Regen und den Laden an der Ecke vergessen: das war Hood. Nicht die Shoegazer-Nummer mit Breitwand-Gitarreninfernos, sondern die Suche nach einem kleinen Paralleluniversum, in dem man für einen kurzen Moment so etwas wie ein neues Zuhause findet, darum ging es in diesem Keller. "Wir hörten damals vor allem Musik aus Neuseeland", erzählt Chris Adams, der gemeinsam mit seinem Bruder Richard die Band von Anfang an nach vorne gedrückt hat, als wir in Manchester zusammensitzen. Natürlich regnet es auch jetzt wieder, und zwei ehemalige Mitglieder seiner Band, die heute als "The Remote Viewer" ihr eigenes Projekt haben, sind nebenan gerade beim Soundcheck. "Ich habe das nie verstanden. Außer 'My Bloody Valentine' hatte die englische Gitarrenmusik der 90er Jahre absolut nichts zu bieten. Alle Bands, die vom 'NME' oder dem 'Melody Maker' gefeiert wurden, haben nichts anderes gemacht, als die Valentines zu imitieren. Das hat uns nie interessiert. Warum auch? Wir hatten das Glück, in diese DIY-Szene reinzurutschen, und bevor wir uns versahen, hat jemand unsere Musik veröffentlicht. Ich hatte dieses kleine Sampling Keyboard, und in allen Studios, in denen wir aufgenommen haben, musste das gesamte Equipment herhalten." Gepresst auf Vinyl kulminierte das in 26 Songs pro Platte. Kleine Experimente, die vor allem eine Suche nach etwas Unbestimm-

schon sehr verlockend. Zum Glück haben wir uns dagegen entschieden und die Band nicht sterben lassen. Auch wenn wir uns alle sehr für elektronische Musik und HipHop interessieren: Es ist gut, Einflüsse zu adaptieren, aber nichts in der Welt kann die Energie einer Band ersetzen. Wir beide vor Maschinen und Monitoren, das wäre nicht gut gegangen.”

Kalt hier Mit 'Cold House' haben Hood nun ihr zweites Album für den englischen Major-Indie Domino aufgenommen. Ein Album, das in die Geschichte eingehen wird. Wie kaum eine andere Band zur Zeit haben Hood verstanden, das, was sie von der musikalischen Welt da draußen aufgeschnappt und lieben gelernt haben, in ein klassisches BandSetUp zu integrieren. Songs, die einen vor lauter Wärme und Tiefe anspringen, Texte über Dinge, die jeden berühren, auch wenn man das nie zugeben würde. All das funktioniert aber nicht wie eine herkömmliche Gitarrenband, deren Mitglieder weite Strickpullis tragen und im Tourbus immer noch Jazzrock hören oder Steve Albini für den Größten halten. Hood ist anders. "Wir haben die letzten Jahre eigentlich nur Elektronik und HipHop gehört. Dann haben wir Dose One von Anticon kontaktiert, und wie sich rausstellte, kannte er unsere ganzen Platten und war total glücklich, mit uns zu arbeiten. Wir wussten nicht wirklich, wie wir das am besten vorbereiten sollten, aber am Ende war klar, dass wir einfach unsere Songs geschrieben und ihm ein bisschen Platz gelassen haben. Er hat uns dann erzählt, dass es genau diese Projekte sind, die ihn interessieren. Angebote, mit HipHoppern zusammenzuarbeiten, hat er genug. Doch was kann

Leute nicht trauen, richtige Songs zu schreiben, Angst vor Melodien haben. Das alles zusammenzubringen und dann noch Dose One da unterzubringen, hat eine Weile gedauert." Es hat sich gelohnt, nicht nur weil ein adaptierter HipHop Groove, gespielt von einem 'normalen' Schlagzeug, dem Ganzen eine völlig neue Dynamik gibt, sondern vor allem, weil wir alle solche Platten brauchen. CutUp-IDM mit HipHop war gestern, jetzt bleibt abzuwarten, ob mehr Bands den Schritt wagen und ihr kleines Universum für andere Einflüsse öffnen, ohne sich dabei auf Biegen und Brechen irgendwo anbiedern zu wollen. Hood haben das geschafft. Und wie. Mit einer Platte, die nicht nur im verregneten englischen Norden keinen Stein auf dem anderen lassen wird.

Die “Indianerin des Nordens” im Kontext der Beats-Generation!

Remixe von Chilluminati, Bill Laswell, Phono, Biosphere, Nils Petter Molvaer & Jan Bang, Mark de Clive-Lowe u.v.a. definieren die Ikone der hypnotischen Weltmusik neu!

>> EIVIND AARSET “Light Extracts” Jazzland 014 741-2 New Order of Jazz von Nils Petter Molvaer’s Gitarristen : Anspruchsvolle Entspannung im Niemandsland zwischen ambienter Elektronik und progressiven Trip-Rock.

<< WIBUTEE “8 Domestic Challenges” Jazzland 014 740-2 Sounds mit Bodenhaftung! Die perfekte Fusion: Harmonie und Free, Electric Jazz und Trip Hop, Energie und Coolness! Nach “Newborn Thing” nun the next step in neue Dimensionen!

VÖ: VÖ:05.11.2001 05.11.2001<<<< www.jazzlandrec.com

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indietronics

indietronics bands

text: bug | bug@de-bug.de | fotos: bug | bug@de-bug.de

Styrofoam

Der Belgier Arne van Petegem war früher Tin Foil Star und zieht heute als Styrofoam durch die Welt. Zwar steht die Gitarre zur Zeit an der Wand, dafür hat Arne irgendwo auf seinem Dachstuhl ein Mikrophon gefunden und veröffentlicht auf Morr Music Platten zwischen Electronica, HipHop und vocoderisiertem SingerSongwritertum. múm

Ohne Island geht sowie nichts mehr und múm ist Inselreich pur. Die vier Freunde nehmen ihre Platten in Leuchttürmen auf, pegeln das Gleichgewicht zwischen Powerbooks und akustischen Plinkereien neu aus und singen auch noch dazu. Ihr nächstes Album erscheint auf FatCat.

tronik mit kindlichem Gesang verbindet. Erinnert zum Teil an Platten von Recommended Records aus den 80er Jahren.

Tatsuhiko Asano

Wurde von Alec Empire für Geist 'entdeckt'. Seine gerade dort erschienene CD Genny Haniver kombiniert unaufdringlich aber nicht glatt oder platt süß klappernde und eirig schlingernde Elektronik mit Gitarrenklängen.

Tarwater

Zuletzt konnte man über ihr schönes Album Animals, Suns & Atoms staunen, das traumwandlerisch durch die Jahrzehnte gleitet, produziert mit den Mitteln des Jetzt: Sampler trifft auf Schlagzeug, Gesang, Klavier.

warum Aphex Twin und Squarepusher z.Zt. so über Warp herziehen. Sie klingen mitunter unglaublich deutlich nach der Sixties-Band United States Of America, einer der (Groß)Väter von Indietronics.

Languis

Kalifornisches Duo, das bislang drei CDs veröffentlicht hat. Auf Unithematic wühlen sie sich durch Krautrock, Jazzrock, Ambient und was sonst noch am Wegesrand zwischen elektrisch und elektronisch herumliegt.

Notwist

Deutschlands Indieband Nummer 1 und ein perfektes Rolemodel für einen sich immer wieder komplett neu erfindenen Klüngel von perfekten Musikern. Um die Gebrüder Acher Tujiko Noriko Broadcast und Herrn Console herum entJapanische Sängerin, die mit ihrer Warp-Act der jüngeren Generation wickelte sich Notwist von der KraDebut-CD auf Mego holperige Elek- und eventuell einer der Gründe, chigkeit amerikanischer Dinosaurier

hin zu Indiepop, Jazz und großen her immer noch und veröffentlichen Orchestern. Sagt ihr größter Fan. weiter regelmäßig ähnliche, aber sehr Die deutschen Radiohead. schöne Alben. http://www.notwist.com The Remote Viewer Multicast Wie sie das machen, wissen wir nicht, Amerikanische Countryside, Eng- aber Craig und Andrew aus dem land der frühen 90er in den Boxen. Norden Englands, die früher bei So ist Multicast, eine wunderbare Hood waren, basteln mit Hilfe von Band, die auf ihrem eigenen Obliq minimalem elektronischen und akuLabel bisher eine 7", eine 10" und ei- stischen Equipment knusprige Träune Doppel-LP veröffentlicht haben. mertracks, die eigentlich nur aus Sehr weich und weit, mit vielen Gi- staubigen Proberäumen kommen tarren und endlosen Rezitationen. können. Gesungen wird mittlerweile auch. Bisher auf 555 und Domino Indie mal anders. http://www.obliq.net erscheint im nächsten Jahr ein neues Album auf City Centre Offices.

Pram http://www.theremoteviewer.co.uk Sie waren Anfang bis Mitte der 90er Jahre neben Mouse On Mars das Flagschiff von Too Pure. Mit größter Melancholie wühlten sie sich auf den Alben The Stars Are So Big... und Helium durch die Instrumente ihrer Kinderzimmer. Das machen sie seit-

DATA POP COMPILATION VOL. 00 I ZUSAMMENGESTELLT VON TOBIAS THOMAS

CD ERHÄLTLICH AB 29. I 0.200 I DOPPELVINYL ERHÄLTLICH AB 08. I 0.200 I

TURNER /// JUSTUS KÖHNCKE /// SAFETY SCISSORS /// LALI PUNA /// HERBERT /// SUPERPITCHER /// BLUMFELD /// HAUSMEISTER WORD /// THE NOTWIST /// PHANTOM\GHOST /// COMMERCIAL BREAKUP FEAT. MJ LAN /// PHOENIX /// JAN POTZEK

DATA POP TOUR TEIL I BOOKING INFO: BÜRO WASSERDICHT. KONTAKT: SOUNDGALLERY@ NETCOLOGNE.DE Do. I 5. I I .

Offenbach / Robert Johnson mit Tobias Thomas, Superpitcher, Phantom / Ghost und Turner [ live]

1

Fr. I 6. I I .

Berlin / Cookies mit Tobias Thomas, Superpitcher und Phantom / Ghost [ live]

Sa. I 7. I I .

Hamburg / Tanzhalle Data Pop meets Love Is In The Air mit Tobias Thomas, Justus Köhncke [ live] und Jan Potzek [ live]

Fr. 30. I I .

Köln / Studio 672 Data Pop meets Total Confusion mit Tobias Thomas, Superpitcher und Safety Scissors [ live]

Di. 04. I 2.

München / Atomic Cafe mit Tobias Thomas, Superpitcher und Turner [ live]

IM VERTRIEB VON:

indietronics

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Entdecke die Möglichkeiten Dntel/Figurine Jimmy Tamborello heißt der Mann, der uns gleich mit zwei Alben den Herbst versüßt.

Sein Projekt "Dntel" wurschtelt sich durch die kleinteiligen Explosionen seiner Rechner und füllt alles mit großer Melancholie auf, während er mit "Figurine" eher der LoFi Bandidee folgt. Ein toller Typ.

servicepoint

text: bug | bug@de-bug.de | fotos: bug | bug@de-bug.de

love me, when you don't love yourself?" singt Mia Doi Todd, eine der zahlreichen Freunde, die in Jimmys Schlafzimmer vorbeigeschaut haben, um ein paar Zeilen oder ein paar Akkorde beizusteuern. Es geht genau um die-

gleichwohl den Titel des Albums begründet (die Wege der Tragik sind unergründlich) freundlich folgendes in den MD-Player diktiert: "Es kommt auf den Tag an, ob ausschließlich negative oder tragische Möglichkeiten mit dem Titel gemeint

times Album wie Life is full of Possibilities zu machen. "Die meisten meiner Songs entstehen wirklich sehr zufällig. Zum Beispiel habe ich einen Großteil der Stringsounds erst in die Tracks integriert, als ich eigentlich schon fast fertig war mit ihnen. Mir fehlte aber irgendwie ein bisschen die Melodiösität, und deswegen fing ich an, mir Klassikplatten anzuhören und vorwärts und rückwärts abMeine Musik ist so konzipiert, dass man sie auch hören kann, zuspielen, während meine eigenen Songs liewährend man stirbt. fen. Wenn ich etwas hörte, was mir gefiel, habe ich es gleich gesamplet und in den Song integriert. Dabei bin ich nicht so sonderlich vorsichtig beim Samplen. Die Qualität der Samhätte ersetzen können, so sehr forscht ses Zögern, Nachfragen, das scheue sind. Ich denke wahrscheinlich zu viel über all ples ist mir relativ egal. Ich mag die ganzen und tastet sich Dntel auf seinen kur- Sich-Vergewissern, das sich auch in die schlimmen Sachen, die einem passieren kleinen Geräusche und Störungen, die man zen melancholischen Tracks (oder der Musik, den Sounds wiederfindet, können nach. Aber die Musik ist auch so kon- dann mitgesamplet hat." sind es Songs, oder ist das vielleicht das einem Life is full of Possibilities zeptioniert, dass man sie hören kann, während auch völlig egal?) zwischen Samples, sofort vertraut macht. Nicht nur man stirbt oder einem etwas Tragisches zustößt. Figurine Neben Dntel hat Jimmy Vocals, Gitarren, Melodien und wenn man ein Faible für introver- Dass man durch die Musik das bisschen Schön- Tamborello noch ein weiteres Prokleinteiligen Sounds und DSP- tierte, melancholische Musik hat. Das heit in diesen Momenten entdeckt. Trotzdem jekt, Figurine. Zusammen mit der Knuspereien langsam voran und er- kann man Jimmy Tamborello nicht sollte der Titel nicht nur negativ verstanden Sängerin Meredith Figurine und eiinnert dabei nicht selten an Jörg Fol- abstreiten, der mir, auf den Album- werden." Ein Romantiker also, wahr- nem Freund aus San Fransisco kümlerts Projekt "Wunder", so sanft und titel und den Text des Promozettels zu scheinlich Hermann Hesse Fan (in- mert er sich dabei eher um den klaszauberhaft wirken die zehn Stücke seinem Album, der mit einer putzi- teressant ist auch, dass er sein Be- sischen Song und arbeitet nach eigeund so intim scheinen die Einsichten gen kleinen Aufzählung von Dingen, droomstudio “Dying Songs" nenntS nen Angaben weit weniger soundin das Universum von Dntel zu sein, um die er sich täglich so Sorgen na dann). Egal, vielleicht braucht es und detailverliebt als bei Dntel. Dass die sie einem gewähren. "How can you macht, aufwartet, und mit dieser einen solchen Zustand, um ein so in- Figurine mit seinem etwas Lo-Fi "Life is full of Possibilities" ist der Titel des Debutalbums von Jimmy Tamborellos Projekt "Dntel" (eine Abkürzung für “Don't tell"). Ein sympathischer Titel für eine Platte, die das Life im Titel auch durch Music

Dntel, Life Is Full of Possibilities, ist auf Plug Research erschienen.

Figurine, Heartfelt, ist auf Monika erschienen. mäßig daherkommenden Grooveboxcharme im Vergleich mit Dntel teilweise fast quietschig fröhlich wirkt, zeigt, dass die Sorge um Jimmy Tamborellos allgemeinen Gemütszustand eventuell unbegründet ist. Da die Mitglieder von Figurine leider nicht in derselben Stadt leben (Jimmy wohnt in Los Angeles, sein Freund David in San Fransisco und Meredith in North Hampton an der Ostküste), arbeiten die drei unanbhängig voneinander und basteln, wenn sie sich treffen, die einzelnen Ideen zu neuen Songs zusammen. Demnächst steht eine Figurine Tour in Deutschland an und auch an einem DntelLiveset arbeitet Jimmy zur Zeit. Bis dahin könnte noch viel Tragisches passieren, aber das wollen wir mal nicht hoffen.

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INDIETRONICS

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Musik im Buch

text: aram lintzel / Verena Dauerer

Geschichte auch Unannehmlichkeiten, die das kollektive und individuelle Pop-Bewusstsein heute verdrängt haben dürfte. "Judensau-Bop" nannten beispielsweise die Düsseldorfer "Charley's Girls" einen ihrer Songs. Erst als der politisch reflektierte Peter Hein zur Band stieß, war Schluss mit diesem unerträglichen Rechts-Geschocke.

Vor allem aber erinnert dieses Buch an eine Zeit, in der man sich subkulturelles Wissen, Können und Genießen noch irgendwie selber zusammenbasteln und ERKÄMPFEN musste, anstatt es frei Haus geliefert zu bekommen. Wenn abweichende Lebensformen in den späten Siebzigern und frühen Achtzigern auch gegen öde und lahme (Hippie-)Gegner durchgesetzt wurden, war das doch oft allemal aufregender, als die gegenwärtige friedliche Koexistenz von Oben und Unten, Links und Rechts, Mode und Verzweiflung. Ob "Verschwende deine Jugend" diese Sehnsucht auch an die, ähem, "jüngere Generation" aussendet, ist eine andere Frage. Wie dem auch sei:

Kompliment an den unermüdlichen Teipel, eminente Leseempfehlung an den Rest! [Aram Lintzel]

> Jürgen Teipel: Verschwende deine Jugend.

Suhrkamp 2001. DM 19,89 (EUR 10,17) Von Acid nach Adlon Ein detaillierter Geschichts- und Verortungstrip rund um die Popliteratur, der letztjährige Dispute zum Anlass nimmt: Die Tristesse Royale im Berliner Adlon und den Literaturkongress in Tutzing, wo sollte er auch sonst anfangen. Und wie kommt nun der Hype um Pop zustande? Keine Ahnung. Wichtiger ist hier, wo er anfing. Bei den qualitativ besseren Beat-Poeten der

60er und 70er, deren anschließende Transformation in die 80er nachgewiesen wird. Da zieht sich eine Linie von gammeligen 68erHippies zu Punkmusik-Textern durch. Bis man bei den Alternativen zum Tristesse Royale-Dunstkreis heute ankommt, Stichwort "Social Beat". Als dicke Zugabe gibt es eine ultimative Bibliographie.

Ullmaier verlangt dem Leser konkretes Multitasking ab: Semiotische Spielchen lehnen das Layout an den "Acid"-Sammelband von 1969 an, Anmerkungen/Bilder/Zitate werden zum organischen Part des seitenmittigen Haupttexts. Das bedeutet kultiviertes Zappen vom Info zum Interview zum Statement.

Straight-lineares Durchziehen beim Lesen ist nicht. Aber dafür

sich aus den Facetten der Glitzerdiskokugel Pop einen fundierten Mix zusammenbrezeln und nebenher die Audio-CD mit AutorenLiveset von Hubert Fichte im Starclub u.a. einwerfen. Ein wunderbares Buch, dass den Popliteraten auf die Schulter klopft mit dem Tip, besser Lesen zu lernen statt Dummschreiben.[Verena Dauerer]

> Johannes Ullmaier, Von Acid nach Adlon und zurück. Ventil Verlag 2001. DM 39,90

DUB PISTOLS

v er

FREE STYLERS

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Verschwende deine Jugend!

"Verschwende deine Jugend!" hieß einst ein Song von DAF. Dem Publizisten Jürgen Teipel dient dieser Aufruf als Titel für seinen "DokuRoman" über die frühen Jahre von Punk und Neuer Welle in Deutschland. O-Töne von 77 (!) Ur-Protagonisten aus Düsseldorf, Hamburg, Hannover, Berlin, Solingen, Wuppertal etc. umfasst diese an dem New Yorker Punkbuch "Please Kill Me" orientierte Oral History.

Man begegnet alten HeldInnen wie Mittagspause & Fehlfarben-Sänger Peter Hein, Harry Rag von S.Y.P.H. oder Gudrun Gut. Die hier erstmals aufgeschriebenen Mikro-Erzählungen verketten sich zu einer mitreißenden Sozialgenealogie. Von faszinierten Londonbesuchen, verzwickten KulturimportVerhältnissen, Grüppchenbildungen und Rumgehänge in der Fußgängerzone, gefaketen Bandgründungen, spitzen Schnallenschuhen und Andockungen an die Kunstszene berichten die befragten Forty-Somethings. Erwähnung finden in seiner Mund-zu-Mund-

(LIVE)

(DJ SET feat.

MC TENOR FLY)

07.11.01 Hamburg Mojo Club / 21.00 Uhr 09.11.01 München Muffathalle / 22.00 Uhr 08.11.01 Berlin Maria am Ostbahnhof / 21.00 Uhr 10.11.01 Köln Stadtgarten-Konzertsaal & Studio 672 / 22.00 Uhr Mehr über Drum Rhythm Nights: www.karsten-jahnke.de oder www.drumrhythm.com

techno

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S.I. Futures aka Si Begg 17 gute Gründe, jetzt Retro futures Stock zu kaufen Si Begg konfrontiert als S.I. Futures das 2000er Modell vom technophilen Young Urban Professional mit Heaven 17, den Musikingenieurspoppern der 80er. Nur um festzustellen, dass man in der New Economy-Baisse mit Gary Newman viel weiter kommt.

servicepoint

text: sascha kösch | bleed@de-bug.de

Was würdet ihr von jemandem erwarten, der zu seinem neuen Album als erstes erzählt, dass er grade kurz vorher 'No Logo' gelesen hat? Richtig. Logos. S.I. Futures, das neue Projekt von Si Begg für Mute, brauchte ein Logo. Etwas, das richtig gut "coporate" aussieht. Und mit dem man quer über das Cover fah-

gerade erschienen: S.I.Futures - "The Mission Statement" (Mute)

Sprung zu verdeutlichen, eine Photoshopbuntstiftsimulation mit Magnetschwebebahn und Parkanlagenstadtkonzept statt Aktentasche Einkaufstasche, statt Männern ein Touristenpärchen ohne Lächeln für den Businesspartner aber mit unsagbarem stummem Glück auf den in die Ferne der realsozialistischtechnolo-

vor kurzem: Noodles - "The Complete Death Of Cool" (Noodles/Leaf) bald: Osymysa - "Bright Eyes" (3Sevens)

Von den achzigern zum Jetzt: Aus "Let's all make a Bomb" wird "I'm the Bomb"

ren kann, wie die Bremsspuren eines zu schnell rasenden Trucks. Das der eigenen Identität eine Rechtfertigung gibt. Sie zu einem Körper macht, an dem man in Form von Stock rumfleddern kann. Gleichzeitig schließt das Cover von "The Mission Statement'" eine Art Bogen.

Von Heaven 17's "Penthouse and Pavement'" zum Jetzt. Einem Jetzt, das merkwürdig in die Zeit zwischen Releasedate 2001 und Konzeptionierung 2000 fällt. Das Höchstphase und Untergang der nicht mehr ganz so frischen, aber immer noch omnipräsenten 'New Economy' einschließt. "Es geht tatsächlich auch wieder darum, den Leuten zu zeigen, dass es in Musik nicht nur um Geld geht. Dass es eine Kunstform ist. Und Humor ist einer der Wege, in denen man auch Dinge sagen kann, die man ernst meint, ohne dass es wirkt, als würde man predigen." S.I.Futures klang sogar so sehr nach neuer Firma, dass die Webseite schon weg war und ein Extrapunkt in den eigenen Vornamen gesetzt werden musste. Besetzt von einer realen Company. "Aber es ist nur eine sehr kleine, und ich denke, wir werden damit durchkommen." Etwas, das auch für sein Label Noodles gelten könnte, auf dem er sich schon mal heimlich Milliardenbeträge an ungeclearten Samples zu einer der absurdesten Formen elektronischer Musik around zusammenbunkert.

Als Si Begg von Intro, der englischen Designcompany, die seine Ideen umgesetzt hatte, das Layout für sein Album bekam, fiel ihm jedenfalls genau das auf: Der Heaven 17 Aspekt.

Damals, eine frisch mit Buntstiften gezeichnete Welt von Young Urban Professionals Anfang der 80er mit rosa Telephonhörern, Bandmaschinen, Musikbörsen-Notationsnotizen in hochgekrempelten weißen Hemden und einem alles besiegelten Handschlag von Männern mit Zöpfchen in graulila Anzügen vor halberwachsenen Wolkenkratzern. Heute, um den Unterschied und den

gistischkonsumfetischistischen Zukunft gerichteten Gesichtern. Die Kommunikationsmedien sind längst zu klein, um gesehen zu werden, denn die Welt ist ein Screen der Einschreibung geworden, wäre eine der vielen Folgerungen, die man aus einem solchen Gegensatz herausholen könnte. Von den Machern zu den Gemachten ein weiterer. Daran anschließend entstünde ein dritter in einem Übereinanderlegen von Tracktiteln: Aus "Let's all make a Bomb" wird "I'm the Bomb". "Die Designer haben ja neben Albumcoverkunden auch richtige Firmen, und sie fanden es wirklich gut, sich endlich mal darüber lustig machen zu können." doch lieber gary newman Damals, in den 80ern, die sich gar nicht mehr wiederbeleben lassen ohne massive Verschiebung, das Konzept der Gegensätze (Penthouse, Pavement) additiv vereint (and) im 17ten Himmel einer mit Städtenamen verzierten Eroberungsstrategie von innen (Es ist endlos oft von Soul die Rede auf diesem Heaven 17 Album). Explizit Anti-Reagan und antifaschistisch mit sarkastischen und, trotz massivem Einsatz, gelegentlich antitechnologischen aber psychologistischen Zügen. Heute das Konzept als Booklet zu einer Firmenveranstaltung mit Lounge-Seminaren über "Synergies in vertical networks" als schwärzeste Ironie der Immersionsemulation der Angestellten in den Firmenkomplex (Aus dem Booklet: "We don't hope, we know, your're going to have a great time").

Es geht gar nicht anders, weil alles eh anders ist. Während damals die Seele den Konflikt austragen musste zwischen Widerstand und Aufstieg ("Let's all make a Bomb"), ist heute Objekt und Subjekt längst Teil einer ununterscheidbaren Firmenstrategie, (weshalb Heaven 17 sich auch noch abbilden mussten, Si Begg

längst nicht mehr und noch nie), die man nur aussprechen muss: "I'm the Bomb" um sie als Sleeper explodieren zu lassen (auf dem Dancefloor natürlich, don't try this at home).

Nicht dass er Heaven 17 Fan gewesen wäre, damals, nein, Gary Newman!

Das kommt seiner futuristischen Scifi-Ader einfach näher. Und dem Alienhaften, das ein Konzept ist.

"Gary Newman hatte seine eigene Welt, das hat mich immer fasziniert. Dieses Darke, das Bladerunnermäßige." Seinem Humor auch. Aber ungefähr dort verliert sich die Spur elektronischer Musik, der Si Begg folgt in einem Jenseits, das vielleicht noch als Sample taugt, aber nicht als Bezug in einer innermusikalischen Auseinandersetzung mit Strukturen. Aber es macht keinen Sinn mehr, heute Gary Newman zu sein. Lieber ist man gleich eine ganze Firma voller Angestellter, die alle Gary Newman sind.

Tatsächlich ist Si Begg immer noch und vor allem stolz auf die Errungenschaften der 90er Jahre, so blöd er auch jede Undergroundromantik findet (und vielleicht auch eben aufgrund dieser Errungenschaften).

Wir reden von den guten alten, geheiligten Errungenschaften elektronischer Musik. "Heutzutage versuchen so viele wie eine Band zu sein. Aber elektronische Musik war für mich immer das nächste Level.

Beyond Stadion Rock. Kein Heavy Metal, Ego-Stumpfsinn, Leadsänger. Es sollte nun wirklich das Gegenteil von Rock and Roll sein." we name it Die Liste seiner Identitäten ist entsprechend, aber nicht außergewöhnlich lang. Betrachten wir sie mal als Strafregister, notieren ein paar Hinweise und legen sie schnell zu den Akten: Si Begg (von Simon), Inevitech (mit Vogel), Cabbage Head, Bigfoot, Cabbage Boy, Buckfunk 3000 (viele B's und doppelte Konsonanten und Vokale, gell?), Bigfoot

Futures Ltd. (schon 1996, eine konstante Person), Dr. Nowhere vs. the Maverick DJ (er liebt Dr. Who) und diverses anderes auf Noodles, wie wir vermuten seinem Label für nudelige Musik (siehe F. Zappa). Endlose EPs seit 1994 (die erste lustigerweise auf einem UKTechno-Label namens Berlin) und eine gute Handvoll Alben. Früher Mitstreiter bei Vogels Mosquito Label, heute dort noch Act, dann bei Eukatech, Trope, Language Records, auf Ninja, Force Inc, Tresor, Spymania, Fuel, Caipirinha, Drought, Noodles natürlich, usw. und unzählige Compilationbeiträge.

"Ich arbeite meist sehr fokussiert an einem Projekt für ein paar Monate, und dann geht es an das nächste. Wenn ich im Studio auf so etwas wie eine Mauer treffe, dann mache ich halt einfach für ein paar Tage Labelarbeit, das ist das Gute daran, wenn man so viele verschiedene Dinge zu handeln hat."

Seine Musikgeschichte ließe sich so schreiben: Als Kid: 80er Elektropop (Gary Newman wie gesagt, OMD, Depeche Mode u.ä., Cabaret Voltaire, Throbbing Gristle und Experimentelleres nur in Retrospektive, weil damals noch zu klein). Als Teenager: frühe Warp Tracks, Bleeps und Hardcore ab Shut Up And Dance mit einem Hauch Synthesizerkonzeptalbum Euro-Pathos und Kraftwerk, und schon macht man es selber. Irrelevant? Nein, all das hört man nämlich immer noch in seinen Tracks und in der Rückbewegung in eine sehr spezielle Zukunft. Die von S.I. Futures. "Ich mag diese Periode von Musik immer noch. Elektronische Musik war etwas, das so neu klang. Bei Bleeps und Basslines war es so trocken, so leer und funky, aber gleichzeitig so roh und elektronisch futuristisch. Crisp und sparse. Das war minimal, ohne auf es auf diese repetitive Art sein zu müssen wie heutzutage alles Minimale. Und vermutlich versuche ich mit vielen Tracks zu den Prinzipien elektronischer Musik von damals zurückzukehren. Zu dieser Art, das Elektronische an sich richtig zu feiern."

finder looptroop

Wie geht Spaß im Hip Hop vor rauchenden Twin-Ruinen? Die Schweden machen es vor und erfinden nach Eisfeld die nächste Variante von PC HipHop gegen das Establishment. Ade du schöne Spassgesellschaft. ...Seite#22 greemnan

Drum and Bass aus Köln wider zwanghaften Dogmatismus und für das DJen mit CDs. Experimentellen Spaß, an den sich auch Klute gerne anschließ zeigt Heiner Kruse von Basswerk auf seinem ersten Album beim Düsseldorfer Label Combination. ...Seite#23 bauri

Elche und Elektronika, das geht in Schweden erst seit kurzem zusammen. Bauri ist nicht nur die schönste Variante davon, sondern gleich auch unser neu auserwählter Act für das Hauseigene Label De:Bug Hartwaren geworden.

Versprochen. ...Seite#26 staubgold

Arbeiten zwischen Elektroakustik, Pop und Minimaltechno: Das Kölner Label Staubgold von Markus Dettmer veröffentlicht Platten zwischen Genres und Denkstrukturen und zeigt auf wie man To Rococo Rot, Harald Sack Ziegler und Ekkehard Ehlers verbinden kann. ...Seite#27 lorenzo

Eine eigene Interpretation von tiefgründigem House oder: was Programmierer und Musiker verbindet. Im Ruhrpott wird Deephouse-Phase 2 eingeleutet. ...Seite#28

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hiphop

The Kids Are Alright!

Promoe / Looptroop The Revolution starts at Home, der Einzelne horcht nach Innen und entdeckt seinen pädagogischen Auftrag, Gutmenschen werden zornig und politisches Engagement wirkt nicht mehr ganz so Windmühlenkämpferisch. Oder: Wie geht Spaß im Hip Hop vor rauchenden TwinRuinen? Die Schweden machen es vor. text: jan kage | fotos: kai von rabenau

servicepoint Government Music ist auf Landspeed / Groove Attack erschienen.

Gerade hatten alle das Ende der politischen Musik verkündet, da kommen aus dem scheinbaren Nichts eine Reihe Platten, die wieder frontal gegen die herrschende Welt argumentieren. Feuilletons und Musikzeitschriften verkünden das Ende der Spaßgesellschaft und am Horizont schimmert rot im Osten die Sonne der Revolution. Jan Eißfeldt von den Absoluten Beginnern, der noch vor zwei Jahren gegen Palästinenser-Tücher polemisierte und offenbar Abstand zur eigenen Vergangenheit suchte, brachte die vielbeachtete ReggaePlatte "Looking for the Jan Soul Rebels" raus, dessen Cover ein Foto aus dem Astrid Proll Band "Hans und Grete" zierte. "The Coup", "Dead Prez", "Skills En Masse" und "International Noise Conspiracy" ballen die Fäuste in der Tasche und geben dem unguten und unbestimmten Gefühl vieler, mit der Globalisierung stimme etwas nicht, einen Ausdruck.

Ausgerechnet aus dem vielgepriesenen, vorbildhaft sozialdemokratischen BilderbuchLand Schweden landet nun Promoe von "Looptroop" den nächsten Schlag gegen Babylon und das auf musikalischem Höchstniveau.

Nachdem er 1999 mit der 12" "Off the Record" international aufhorchen ließ, kommt er nun mit wunderbar pumpenden Beats, feinen Soundscapes und klaren Bildern in den Reimen plus Dancehall-Vibes eindrucksvoll zurück. Selten wurde in den letzten zehn Jahren so sympathisch agitiert.

Promoe: “Als der Looptroop-Produzent Em Bee und ich angefangen haben, Songs zu schreiben, waren viele davon politisch, gegen die Polizei - "Fuck 5o" war einer unserer größten Hits ... (lacht). Wir waren also politisch, aber diese Lieder waren nicht sehr skillvoll. Danach hatte ich eine Phase, in der ich meine Skills entwickelt und viele Battlesongs geschrieben habe. Ich liebe Battlesongs. Aber nachdem man nun ein bisschen älter ist, geht es nicht einfach darum, wer der beste Rapper ist. Das ist nicht wichtig, weil es eh immer einen anderen Rapper geben wird, der besser ist. Man muss natürlich tight sein, und hoffentlich hast du was zu sagen, das noch nicht gehört wurde. Das allein ist schwer genug; zumindest neuartig sagen sollte man es. Es ist wichtiger, Themen zu diskutieren, als darüber zu streiten, wer das meiste Geld und die meisten Reime hat.”

Dieses Bewusstsein von Verantwortung teilen wieder mehr und mehr Texter. Gerade die Ereignisse am 11.9., von denen Promoe bei der Produktion von "Government Music" natürlich nichts wissen konnte, wirken wie eine Zäsur. Die Rap-Welt wird nicht mehr die gleiche sein. Ich weiß nicht, ob in Amerika der JiggyStyle mit seinen Bitch- und Money-Raps einen Rückgang erfahren wird. Die rein ästhetischen Sprachspiele werden aber definitiv eingeschränkt werden. Wir werden wieder mehr Inhalt kriegen, und Rapper werden sich wieder mehr auf ihre Verantwortung als öffentliche Redner besinnen.

"Teach the kids: don’t believe the world wide system. Teach the kids just because they’re white and christian / hear this:

don’t mean they’re on a righteous mission!" (Promoe in: Yes Ayah) DE:BUG: Wenn man ein politisches Album oder ein Album mit politischem Inhalt macht: Zu welchem Grad glaubt man selber, damit die Welt ändern zu können, und zu welchem Grad ist es das eigene Bedürfnis, einer Sache, die einen innerlich bewegt, Ausdruck zu verleihen?

Promoe: Man denkt da eigentlich jeden Tag anders drüber. Manchmal fühlt man sich wirklich depressiv und du denkst, du kannst gar nichts auf der Welt ändern. Aber Musik ist ein starker Einfluss für die Leute. Ich weiß nicht, ob wir die Welt ändern können. Aber wir können was für uns selbst ändern, als Individuum. Da muss man anfangen, denk ich – bei sich selbst. Und dann wird passieren, was passieren muss. Zumindest hatten wir Spaß bis dahin.

Und wenn die Welt morgen untergeht! Wir haben auch Sachen gemacht, die kein Spaß sind. Vieles war Zeitverschwendung. Aber wir tun wenigstens, was wir wollen.

Und indem wir es tun, zeigen wir Kids, dass sie nicht von 9 bis 5 arbeiten müssen. Wenn man nicht 9 to 5 arbeiten will, muss man nicht denken, man müsse unbedingt drogenabhängig oder Alkoholiker werden. Es gibt andere Sachen, die Spaß machen. Und dann kann man vielleicht was ändern. Das kann man nicht beantworten.

DE:BUG: Bedeutet Musik zu machen, sie selbst zu vertreiben und nicht von 9 bis 5 zu arbeiten, sich zu befreien?

Promoe: Ja, ich denk schon.

Natürlich verändert Musik nicht die Welt, aber sie kann Bewusstsein schaffen. Und es wäre verdammt kleinmütig zu glauben, man könne die Welt nicht mit seiner Musik verändern.

Wurde man denn nicht selbst durch Charismatiker geprägt? "Wenn ich nicht hier bin, bin ich im Solarium." Schon richtig. Aber während die Popper unter der Discokugel schunkeln und sich gegenseitig ihre Coolness und die Belanglosigkeit der Welt zwischen Lines und Basefolie bestätigen, blasen andere wider besseren Wissens zum Angriff. Eben weil die Welt nicht klar geht. "It’s a cold world besides the greenhouse effect!", rappt Promoe und beschreibt treffend das Sein zwischen Nike-Town und Joschka Fischer. Die alte Generation der Weltverbesserer hat sich international ins Ghetto des Wohlstandes verabschiedet und wünscht, nicht mehr an ihre rebellische Jugend und kulturelle Leistung der Veränderung erinnert zu werden. Wer heute noch die Welt verändern will, sieht irgendwie ein bisschen lächerlich aus und steht allein auf weiter Tundra. Aber es war ja schon immer so: Glaube versetzt Berge, und Promoe kämpft gegen die Hure Babylon. Ein Poor-Righteousness-Teacher auf selbstgewählter Mission im Herz der Bestie. Government Music ist auf jeden Fall eine der beherztesten Platten, die uns seit Talib Kweli und HiTek erreichen, und das ist verdammt wichtig.

drum and bass

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Nieder mit der Geschmackspolizei The Green Man Der Kölner Heiner Kruse hat als Green Man und Basswerk-Labelbetreiber eine Menge Wasser im deutschen Drum and Bass-Strom aufgewirbelt. Jetzt produzierte er für Combination Records mit dem UK Wahlverwandten Klute und Spaß statt Dogmatismus sein erstes Album "You decide".

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text & Fotos: orson sieverding

In Köln Mühlheim, zwischen Fabrikhallen und Lagerhäusern, befinden sich die Basswerk Studios. Genauer die Studios von Heiner Kruse aka The Green Man und Laszlo Milasovszky aka Cheetah. Gemeinsam wird von hier aus Basswerk organisiert, Partys und Label gehören zu den beständigsten in der deutschen Drum and Bass Szene. Die Veröffentlichungen stehen für einen eigenen, straighten, gezielt experimen-

dort anzupassen, wo man sich anpassen will, und auch mal gegen den Strom zu schwimmen und das Maul aufzumachen. Ich schreibe sowas, weil ich erstaunlich viele Leute sehe, die mit ihrem eigenen Leben nur unzufrieden sind und sich entsprechend benehmen, anstatt etwas zu ändern. Elektronische Musik ist da zum Glück oft eine rühmliche Ausnahme. Zwei meiner ältesten Kumpels sind mit Mitte 20 jung gestorben und ihnen ist zum Schluss bewusst geworden, was sie noch alles gerne tun würden. Die Musik bringt eine persönliche

gentlich ganz angenehm, es geht in erster Linie darum, wie man musikalisch zusammen passt. Ich glaube fast, dass es in Deutschland weniger um Politik geht als in England, wo viel mehr Geld an dem ganzen Zirkus dranhängt.

Ich meine, dadurch dass noch nicht so viel Geld im Spiel ist, ist der Umgang noch ganz relaxed und die Szene locker, auch wenn hier und da manchmal Eifersucht entsteht. In Deutschland entwickelt sich das einfach ruhig und langsam. Das ist im Moment noch alles auf einer spannenden Ebene.

Ich gehöre nicht zur mit Orden dekorierten Geschmackspolizei des Drum & Bass

tellen Sound. "You Decide" ist Heiner Kruses erstes Album, es ist soeben auf dem Düsseldorfer Label Combination Records, das von Philipp Maiburg organisiert wird, erschienen. Das Labelprogramm von Combination Records reicht von den verspielten, langsamen Ansätzen des Duos Fellman und Luise über den minimalen, funky, geraden Sound von Antonelli Electric und Michael Scheibenreiter als Swimmingpool hin zu "You Decide".

"You Decide" ist eine feine Mischung aus Hit und innovativem Experiment, die geradezu aus dem 12" Drum and Bass Fach heraus springt, um sich einem größerem Publikum vorzustellen.

De:Bug: Inwiefern bezieht sich der Titel deines Albums "You Decide" auf deine Musik?

Green Man: Der Titel bezieht sich vor allem auf die Grundhaltung dahinter und den kleinen Text, den ich zu dem Album geschrieben habe. Zumindest hierzulande hat es jeder selbst in der Hand, etwas an seinem Leben zu ändern, wenn es ihm nicht gefällt. Sich z.B. nur

Stimmung rüber, und ich bin froh, dieses AlCDs brennen, bei Exchanbum jetzt endlich gemacht zu haben. ge schneiden, Kontraste De:Bug: Auf dem Album hast du zwei suchen Stücke zusammen mit Klute produ- De:Bug: Welche Produzenten interziert, wie sah die Zusammenarbeit essieren dich zur Zeit ?

Green Man: Es gibt in Deutschland zur Zeit aus ?

Green Man: Klute ist gelernter Drummer eine Menge weniger bekannten Nachwuchs und war mal ein Bandleader, während ich DJ, wie z.B. SSB, Young Ax aus Berlin, Rawkus ehemaliger Klavierspieler und halbwegs ge- oder Telmo A , die sich sehr interessant weiterlernter Tontechniker bin, da haben wir uns gut entwickelt haben. Da möchte ich auch ergänzt. Wir teilen eine experimentelle und mit nochmals auf das Thema CD Auflegen komSpaß verbundene Einstellung und Arbeitswei- men. Natürlich ist es mir wichtig, das ich meise beim Produzieren, die auch beinhaltet, dass ne eigenen Stücke hören und nachbessern man sich mal amüsiert über den Kram, den kann. Ein anderer Punkt aber ist, dass ich mit man grade verunstaltet, und was Nettes dar- CDs viel eher in der Lage bin, ein individuelaus bastelt. Wir gehörten nicht zur mit Orden les Set zu spielen. Abgesehen davon gibt es von dekorierten Geschmackspolizei des Drum & diesen ganzen deutschen NachwuchsproduBass, auch wenn Klute grade von 31, Timeless zenten Interessante Tracks, die ich auf CD haund Metalheadz geadelt wird, sondern ma- be und mit Hilfe von diesen pitchbaren CD chen nur ein bisschen Musik und nichts weiter. Spielern genau so gut wie eine Platte spielen Tom wird vor allem auch sein eigenes Label kann. Das mach ich dann auch, weil ich mir Commercial Suicide machen. Freut euch auf nicht monatlich 10 Dubplates leisten kann. Es "Gluesniffer"! Chicks entstand im Frühling geht eigentlich darum, dass du in der Lage bist, bei mir im Studio, Lost bei ihm in London. mit irgendeinem Medium die Dinge gut mixen zu können, und ob das jetzt mit MP3, Vinyl De:Bug: Wie siehst du das Drum and oder mit CDs ist, ist dann letztlich nicht so Bass Netzwerk in Deutschland ? wichtig, auch wenn sich Vinyl natürlich am Green Man: Ich find die deutsche Szene ei- schönsten anfühlt. Ich meine, Dj Arbeit ist ei-

gentlich redaktionelle Arbeit, ein guter Dj arbeitet wie ein Journalist, er muss möglichst viel an Musik kennen, durchhören und gut präsentieren. Das Gefühl für die Leute, Dramaturgie und die Mixtechnik muss man natürlich haben, aber das ist eigentlich die Pflicht.

"You Decide" von The Green Man, TGM ist auf Combination Records erschienen.

.. Basswerk 13 "Chirashi "- Klute & The Green Man .. Basswerk 14 "Vibration" - Savine & Rio .. Basswerk 15 The Green Man & Cheetah De:Bug: Also bist du daran interes- .. Basswerk Session Vol. 2 siert, dem oftmals vorherrschenden .. Basswerk DVD auf Combination mit ViAktualitätswahn und der damit eindeos von Marcel Panne (Sehvermögen) hergehenden Monotonie etwas entgegenzusetzen ?

Von November bis Dezember geht TGM auf Green Man: Ja, Kontraste auch mit puren Tour, wo er nebenbei in Musikfachgeschäften Drum and Bass Sets. Aber wir werden zusam- Produktionsworkshops mit Reason geben men mit Philipp Maiburg und Combination wird. eine neue Party Reihe starten, wo wir das noch mehr aufbrechen wollen. Es ist ein Experiment www.basswerk.de und es passt zu dem Ansatz von Combination, www.combination-rec.de eine weit gefasste Ästhetik, die sich unter dem www.thegreenman.de Begriff Breakbeat, Drum and Bass, Techno www.drumandbass.de zusammen fassen lässt, auch auf einer Party unterzubringen. Ich mag kontrastreiche Dj Sets. Ich finde es erschreckend, wenn du auf einem Drum and Bass Floor das Gefühl hast, es ist die ganze Zeit das selbe. Und nebenan auf dem Techno Floor spielt Luke Slater die Kontraste. Die Konsequenz ist nicht unbe- nen Equipment nichts machen können. Wenn dingt, dass man ein 2 Step Set spielen muss, du dein Hirn einsetzt, Selbstbewusstsein entum diese Abwechslung zu schaffen, es gibt ge- wickelst und ein paar Leute gesehen hast, die nug Möglichkeiten, in Drum and Bass Stücken es selber machen, dann merkst du, die Kochen selber für Kontraste zu sorgen. alle nur mit Wasser. In England wurden am Anfang auch mit minimalem Equipment die De:Bug: "You Decide" hast du bei besten Tracks gemacht. Aber ich hab selber Exchange in London geschnitten, auch lange gebraucht, bis ich ernst genommen wie wichtig ist dir die Soundqualität habe, was ich produziere. Da hat es geholfen deiner Produktionen ? zu sehen, jemand wie Klute lässt auch den ZuGreen Man: Exchange schneidet lauter als fall walten und einfach irgendwelche Dinge in Deutschland geschnitten wird. Aber in zufällig geschehen und nimmt sich dann noch Deutschland habe ich das Mastering komplett mal 10 - 15 Minuten, um ein bisschen was zu selber gemacht und Exchange hat noch zusätz- korrigieren. Das war's dann aber auch. Aber lich zu meinem Mastering gemastert und Bass das Wichtigste bleibt der Vibe, den das Stück reingedreht, was mir teilweise zu viel ist. Aber verbreitet. es ist schon verdammt laut, besonders für die Seiten mit mehreren Tracks ist das superklasse. Bei Drum and Bass ist Sound immer wichtig. Aber ich würde jetzt nicht zu sehr einzelne Sounds sezieren und sagen, diese Snare ist aber besonders gut, wenn das Stück scheiße ist, umgekehrt kann natürlich auch eine falsche Snare ein gutes Stück versauen. Ich hab ja auch im Magazin Keyboards eine Serie Drum and Bass Workshops gemacht, so produktionstechnische Sachen. Mich interessiert, das so weiterzugeben, um den Leuten ein bisschen die Angst zu nehmen, dass sie mit ihrem eige-

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Elektronika

Knick Knack Knäckepop Bauri Elche und Elektronika, das geht in Schweden erst seit kurzem zusammen. In einer der schönsten Varianten bei Martin Abrahamsson aka Bauri. Der Elch steht im Wald und der Musikhörer im Knäckebrotgeäst. Seelenwäsche ohne DSP.

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text: rene margraff | thecrashkid@gmx.de

Bauri, Embryo EP, ist auf De:Bug Hartwaren / Hausmusik/Kompakt erschienen http://underjord.net/bauri

Niemand erfriert hier im Minimaldubecho.

Schweden, da denken viele zunächst einmal an unverwüstliche Autos, preiswerte Kleidung und diese Möbel, die einfach jeder hat. Aber Elektronika aus diesem Land der Elche, in dem verdorbener Fisch eine Delikatesse ist? Nun, neben den netten Pluxus, die sich ihre eigene AnalogP!O!P!-Welt gebastelt haben, wohnen dort nämlich auch noch die Kopfkissenelektroniker Plod und ein Herr namens Martin Abrahamsson, der als Bauri weit mehr als nur eine "exotische" Alternative zur Elektronika aus D, UK oder US bietet.

Veröffentlicht hat der gerade mal 21jährige Martin allerdings eh schon überall auf diesem Planeten: nach einer 12" auf Pitchcadet, diversen Samplerbeiträgen für so verschiedene Labels wie Merck, Mille Plateaux, City Centre Offices oder Ben Becula kommen nun mit der "Embryo E.P." auf Debug Hartwaren vier seiner allerschönsten Tracks raus. Mitsommernachtsplinkermelodien, weite Fjordflächen und knusprige Knäckebrotbeats für alle, die sich keinen teuren Schwedenurlaub leisten können. Ruhe und Deepness: Bauri ist nicht unbedingt ein Hekti-

ker. Im echten Leben geht er einem nicht näher bezeichneten Job nach, den er nicht wirklich mag. Aber ohne Geld geht gerade in Stockholm einfach gar nichts. Die Mietsituation ist fatal. Bauri hat Glück, denn er wohnt mit zwei Freunden in einer WG in einem Vorort im Süden. Vergleicht man Bauris neue "Embryo E.P." mit seiner ersten 12" auf Pitchcadet, so hat sich einiges verändert.

Das ist nicht mehr so minimal und knarzig. Bei Bauri 2001 gibt es Melodien und Flächen ohne Ende, dabei wird er aber nicht kitschig überladen, wie es bei einigen der IDMActs immer wieder passiert. Kein fader Beigeschmack von "Artificial Intelligence X", eine gewisse Klangverwandschaft mit Arovane könnte noch am ehesten als grobe Orientierungshilfe dienen.

Computerliebe Doch von Anfang an, wie kam denn Herr Abrahamsson zur Musik? "Ich mochte es schon immer, kreativ zu sein. Als Kind habe ich die ganze Zeit gemalt, meist Fantasiewesen. Später habe ich dann den Computer für mich entdeckt. Mitte der 90er begann ich dann wieder, viel zu schreiben. Fast täglich schreibe ich Tagebuch, bringe Gedanken und Geschichten zu Papier. Musik ist et-

was, zu dem ich immer wieder zurückkehrte, seit ich denken kann. Als ich anfing, Musik zu machen, war es fast wie eine Droge: ich wusste, dass ich bessere Musik machen kann. Am Anfang habe ich mit Trackerprogrammen gearbeitet, das war wunderbar, da ich alles sampeln und verändern konnte. Ich war vom Equipment her sehr eingeschränkt, aber ich denke, dass ich so einige gute Dinge zustande bekommen habe. Die Leute sehen Tracker immer als primitiv an, dabei sind sie sehr gut, wenn du mit dem Musizieren anfangen möchtest und kein Geld für Hardware hast. Bald benutzte ich Software, mit der es mir möglich wurde, den Sound noch mehr zu verändern.

Seitdem hat sich meine Musik immer weiter entwickelt. Hardware benutze ich nach wie vor nicht."

Doch zurück zur Embryo EP. Bauris Musik hat sich in letzter Zeit zu etwas mehr melodieverliebten Tracks entwickelt. Niemand erfriert hier im Minimaldubecho. Wie sieht er das?

"Ich denke, dass sich meine Herangehensweise an Musik in den letzten Jahren verändert hat. Zunächst habe ich knüppelharten Techno und deepe, Maurizio beeinflusste, Tracks produziert. In diesen 'Technojahren' habe ich mich mehr um neue Techniken und Software gekümmert als um Melodien zu entwickeln und gefühlsbetonte Musik zu machen. Die EP auf Pitchcadet war für mich so etwas wie ein Neuanfang. Ich beschäftigte mich gerade mit

neuer Software, und daher sind die Tracks auch etwas roh, die Produktion etwas schmutzig. Ich fing damals auch damit an, meine Musik live aufzunehmen. Das ermöglichte mir einen komplett neuen Klang. Ich erkannte recht schnell, dass ein live aufgenommener Track wesentlich organischer klingt als die komplett durchprogrammierten Sachen. Livemixing ist somit sehr wichtig für den 'baurian sound'. Ich benutze meist sehr elektronische Klänge und ich mag diesen Kontrast zwischen dem organischen Feeling und dem elektronischen Sounds. Ich mochte auch schon immer Klänge, die nach Wasser und Meer klingen, große Soundscapes, Sound überall. Solche Tracks gehören in die Kopfhörer. Das ist etwas komplett anderes als Lautsprecher. Meine Musik ist Kopfhörer-freundlich. Ich denke, dass meine Musik sehr emotional ist, da ich sie für mich selbst mache und so eine Art Seelenwäsche betreibe. Daher kann ich nicht immer Musik machen. Ich muss etwas fühlen, um es in Sound umzusetzen. Viele sagen, dass meine Musik melancholisch und depressiv sei, aber das ist einfach, wie ich mich fühlte, als ich sie schrieb."

Post-Elektronika vs. Indiepop So elektronisch seine Sounds scheinbar klingen, mit einem engstirnigen IDM-Nerd hat man es bei Bauri nicht zu tun. Auf seiner Ho-

mepage listet er seine Lieblingsplatten, da ist dann auch eher wenig elektronische Musik dabei. "In letzter Zeit höre ich am meisten Indie- und Elektropop und Gitarrensachen wie Trembling Blue Stars, Figurine, My Bloody Valentine, Nixon, Bright Eyes, The Cure, Mercury Rev, Ladytron, Belle & Sebastian, Push Kings, Sigur Rós...Ich höre nicht gerade viel Elektronika, das langweilt mich inzwischen echt, überrascht mich einfach nicht mehr, aber Sachen wie Plod, Freescha, Múm, Solvent, Lowfish, Skanfrom und Arovanes frühe Sachen, die mag ich sehr. Autechre habe ich beispielsweise zur Zeit von 'lp5' abgeschrieben, viel zu digital. Vielleicht bin nur ich es, der die Melodien hinter den Bassdrumgeboller nicht hören kann. Ich brauche Melodien und Gefühle, nicht DSP-Effekte ohne Ende." Neben seiner 12" für Hartwaren hat er vor einigen Monaten die "Lakonia" EP mit ähnlich schönen Tracks veröffentlicht. Die kam, wie eine geplante Split-10" mit Ilkae und seiner für 2002 angekündigten Debut-LP, auf Neo Ouija raus und ist definitiv eines der besten Releases dieses Labels.

Für sein eigenes Label Saundart hat er auch einiges auf dem Zettel stehen. Zunächst wird es eine Split 7" des wunderbaren Proswell mit J. Fotmeijer geben, weitere Release sind lediglich eine Frage des Geldes.

Elektronika

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Wiedervereinigung von Spaß und Ernst staubgold Arbeiten zwischen Elektroakustik, Pop und Minimaltechno: Das Kölner Label Staubgold von Markus Dettmer veröffentlicht Platten an der Schnittstelle von Genres und Denkstrukturen.

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text: f. sievers | florian.sievers@gmx.de | fotos: Kerstin Nothmann

Das E und das U, sie wachsen zusammen. Denn eigentlich werden ernste und unterhaltsame Musik heute doch nur noch von FAZ-Feuilletonisten und Klassik-liebenden Oberstudienräten als getrennte Kulturbereiche wahrgenommen. In jenem alten Gegensatz - entweder Spaß ODER Bildung und Arbeit - klingen Puritanismus und konservativer Kleingeist nach. Dabei weiß inzwischen auch in Deutschland zumindest jedes Kind, dass Pop- und Hochkultur zusammengehören.

Man lernt, arbeitet und amüsiert sich eben zugleich. Und genau darum bastelt ein Kulturpool wie das Kölner Label Staubgold an der Wiedervereinigung von E und U. Seit 1998 ist auf der Plattform des Kölner Journalisten und Musikers Markus Dettmer, 29, zwischen elektronischem Instrumentalpop und Neuer Musik, Krautrock, Tapeschleifen und Minimaltechno alles möglich.

Um Grenzen niederzureißen nämlich. "Es ist durchaus der Anspruch", sagt Markus, "mit diesem Label Töne zwischen bestimmten Einstellungen und Genres zu ver-

öffentlichen und dabei gleichzeitig zu zeigen, dass diese Künstler trotzdem etwas Gemeinsames haben: Die Musik muss eine bestimme Glaubwürdigkeit zeigen und die Musiker verbindet die Begeisterung für unverbrauchte Klänge, um vorgegebene Strukturen und Denkweisen zu erweitern."

Gold für die Domplatte Staubgold-Betreiber Markus Dettmer ist 1993 aus dem Bergischen Land nach Köln gezogen, das er als Stadt der kurzen Wege schätzt. Nachdem er früher einige Jahre das Tapelabel "Progressive Entertainment" sowie seit 1996 einen Mailorder unter dem Namen Staubgold betrieben hatte, startete er 1998 das gleichnamige Label. Die beiden ersten LPs, von "Erixma" und "Tesendalo", kamen in 500er-Auflage in liebevoll selbstgebastelten Papp-Covern.

Doch passten die nicht in die Standard-Versandboxen der Vertriebe und beschertem ihm so neben der ganzen aufwändigen Handarbeit einigen zusätzlichen Ärger. Das nennt man dann wohl "Lehrgeld". Danach fügte sich schnell eins zum anderen:

Über eine Picture-10" von Recnizek kam Markus dazu, auch dessen Kollegen Gunter Adler sowie deren gemeinsames Bandprojekt "Groenland Orchester" zu veröffentlichen. Releases wie "Mapstation", das Soloprojekt von To Rococo Rots Stefan Schneider, oder die Compilation "Lume Lume", eine Sounddokumentation vom Klangpark der Ars Electronica 2000, brachten das Label weiter voran. Letztere hatte ihm Schneider zugespielt, der dort aufgetreten war. Und auch ein eigenes To Rococo Rot-Album hat Staubgold im Programm: "Kölner Brett", die akustische Untermalung eines Modul-Hauses im Kölner Stadtteil Ehrenfeld. Schneiders Freundin arbeitet bei dem ausführenden Architektenbüro b&k+, das von der Band die Klanguntermalung für eine Präsentation des Hauses erbeten hatte.

Bald...ganz bald To Rococo Rot wiederum wollten die Platte auch anderen Menschen als Architekten zu hören geben und veröffentlichten, da ihr Heimatlabel

E- und U-Musik werden heute nur noch von Klassik-liebenden Oberstudienräten als getrennte Kulturbereiche wahrgenommen.

City Slang gerade erst eine LP rausgebracht hatte, bei Staubgold. Markus' eigene Band "Klangwart" äußert sich zwar ausschließlich auf dem bandeigenen Label "Klangstelle".

Sein Klangwart-Partner Timo Reuber allerdings poliert bei Staubgold unter seinem Nachnamen Krautrock auf. Inzwischen ist Staubgold bei Release Nummer 20 angekommen, einer Labelcompilation für Einsteiger. Anfang 2002 kommt dann eine CD mit Aufnahmen von Vladislav Delay, der in diesem Jahr auf der Ars Electronica in Linz den Klangpark beschallt hat. Und Staubgold 30 wird im März kommenden Jahres endlich eine langgeplante Triple-LP-Labelbox. Zwar verbindet Markus bei seiner Releasestrategie

Im November erscheinen neue Alben von Institut Für Feinmotorik, Oren Ambarchi und Sack.

Ausführliche Discographie unter: http://www.staubgold.com seine Begeisterung für moderne Klassiker wie Steve Reich, LaMonte Young oder Terry Riley mit jener für zeitgemäße elektronische Popmusik.

Das kommt aber nur selten akademisch daher - etwa wenn Diedrich Diedrichsen in den Linernotes von Ekkehard Ehlers' Albert-Ayler-Rekonstruktionen über das "Switchen zwischen den religiösen und den poetischen Zuständen" oder "Äquivalenzunmöglichkeiten" schreibt.

Meist aber sind Staubgold-Platten ganz einfach ernst und unterhaltsam - zugleich.

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house

Vom Substantiv zum Adjektiv Lorenzo Tim Bernhardt, Yoshino und Linda Mathews präsentieren als Lorenzo auf ihrem zweiten Album "Esque" eine eigene Interpretation von tiefgründigem House. Und setzen dabei mal eben den Ruhrpott als Deephouse-Basis auf die deutsche Landkarte.

diskographie

text: florian sievers | FLORIAN.SIEVERS@GMX.DE

Leipzig: ja. Frankfurt am Main: ja klar. Aber der Ruhrpott? Der Ruhrpott und tiefgründiger, um nicht zu sagen: deeper House? Nochmal ja, denn von dort, wo ja mal eine Zeit lang die berüchtigte "Diskokugel Dortmund" die Filter heißlaufen ließ, liefern Lorenzo jetzt eine ganz eigene Interpretation der aktuellen deutschen Deephouse-Rennaissance. Ihr zweites Album "Esque" wagt eine eigenständige Interpretation von dem, was House an Gefühl und Selbstvergessenheit und Tiefgründigkeit auf unsere Tanzflächen liefern kann. Das erste Album "Ism" warf vor zwei Jahren die Idee "Lorenzo" in den Raum. "Esque" nun wagt sich einen Schritt weiter: vom Substantiv zum Adjektiv, zur Präsentation eines eigenen Genreausdrucks - diese Platte klingt eben "lorenzoesk". Seit 1997 machen Tim Bernhardt, 30, und Yoshino, 31, als Lorenzo Musik. Tim arbeitet hauptberuflich in der Marketingabteilung einer Softwarefirma und ist abends und wochenends Musiker. Yoshino hat Musik studiert, heißt in einem

anderen Leben Joachim Schäfer und ist dann Geigenlehrer für kleine Kinder. Da liegen Konstruktionen von Gegensätzlichkeiten natürlich auf der Hand: der Musiker und der Informatiker, der Chaot und der Stringente, der Kreative und der Bastler.

Musik ist genau so logisch wie Mathematik, da gibt es eine direkte Verbindung.

Eine neue Stimme und ein Rechner Und tatsächlich taucht Tim, bevor die beiden per Thalys zu einem DJSet im "Rex" nach Paris aufbrechen, im Anzug im Café auf, während Yoshino eher Sportliches trägt. Und Tim lässt sich unwidersprochen "Konstrukteur" nennen, Yoshino dagegen "Komponist". Diese konstruierten Gegensätzlichkeiten allerdings stimmen nur zum Teil. "So groß", sagt Tim, "ist der Unterschied gar nicht. Musik ist ja eigentlich genau so logisch wie Mathematik, da gibt es schon eine direkte Verbindung." Und außerdem werden eventuelle Polaritäten bei Lorenzo seit Anfang des Jahres von einer dritten Meinung aufgehoben: Die Halbschottin Linda Mathews,

24, ist jetzt die feste Stimme dieser eigenwilligen Deephouse-Formation, die Geschmäcklerisches durch den Willen zum Experiment vermeidet. Eine einzige, feste Stimme für alle Vocaltracks, das sehen Tim und Yoshino, die sich bislang immer einen Haufen Gastsänger einladen konnten, nicht als Beschränkung.

Tim: "Das ist eher eine Erweiterung, weil man sich aufeinander einspielt. Wir können uns jetzt genau überlegen, wie wir die Musik auf ihre Stimme anpassen können." Yoshino: "Wir wollten jemanden haben, der auch seinen Charakter mit einbringt." Yoshino kannte Linda schon von einer früheren Zusammenarbeit, nach einem Vorsingtermin war sie dabei.

Popmusik, die sie demnächst unter dem Namen Lynn Claire bei dem Berliner Label Montreux veröffentlichen werden. Bei den Umbauten im Bandgefüge haben Tim und Yoshino denn auch gleich die alte 16Spur-Bandmaschine von Fostex, die bei Liveauftritten immer als drittes Bandmitglied dabei war, eingetauscht gegen ein praktisches, unauffälliges Powerbook. Das hat keinen ideologischen Hintergrund, die Bandmaschine war einfach kaputt gegangen. Was aber geblieben ist, ist die Vorliebe von Yoshino zu kleinen Prisen von Intellektualität auf seinen Platten: Auf seinem Freistil-2-StepAlbum "Polyhymnia" zitierte er kürzlich Thomas Mann, demnächst Jetzt produzieren sie für Linda auch plant er beim Gush Collective ein 2-

Alben: „Ism" (Draft CD 003) „Esque" (Draft CD 010) 12-Inches: „Lorenzo 1" (Draft 014) „Lorenzo 2" (Draft 017) „Love Is Dangerous Rmxs" (Draft 020) „Music" (Draft 025) „Esque" ist bei Draft/ NTT/ Indigo erschienen. www.lorenzomusic.de

Step-Konzeptalbum (was zugegebenermaßen schrecklich klingt, aber bei ihm interessant werden könnte), und auf "Esque" wird der französische Zeichentheoretiker Lacan bemüht. Mit dem Schild "Autorenhouse" sollte man diese sexy funkelnde Tiefgründigkeit deswegen aber nicht abwerten. "Für uns", betont Tim, "ist das ganz einfach deepe Housemusik.

design | hochschule

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ICH WILL DESIGNER WERDEN unsere reihe: debug testet hochschulen Falls ihr die Entscheidung getroffen habt, Designer zu werden und noch nicht wißt wie: Wir werden in den nächsten drei De:Bug-Ausgaben versuchen, verschiedene Versionen der Designausbildung glasklar unter die Lupe zu nehmen. Dabei helfen uns zwölf gestandene Profis, die uns geheime Informationen über ihre Hochschulen und Professoren verraten. Dazu gibts tollen Service, der diesmal mit einem Thesenpapier beginnt und die nächsten Male neue Designstudiengänge vorstellt. De:Bug hilft! text: anne pascual, marcus hauer, jan rikus hillmann

Zwölf unbedeutende Thesen für ei- fen werden und es immer noch ein Tutorial zu lernen gibt, lass dich ne erfolgreiche Designausbildung nicht davon nervös machen, denn es Mut: gibt kein optimales Expertentum.

Ein Designstudium hat keinen Anfang Du erfindest deine Werkzeuge am und kein Ende, das steht fest! Jeden- besten selbst. Damit überstehst du falls merkt man nicht, wann es beginnt jedes Technologie-Upgrade. und was dabei heraus kommt - falls doch, kannst du es gleich sein lassen. Emotional Intelligence: Daher wähle die Hochschule aus, die Im Team arbeiten ist ungefähr so esdir am merkwürdigsten erscheint, und sentiell, wie Software zu kapieren nicht die, welche dir am nächsten liegt. und die richtigen InformationsquelEntdecken und Staunen ist die Devise! len zu haben. Dabei geht es nicht nur darum, komplexe Systeme zu durchDeblockade: schauen, sondern auch ein Teil Schriftschnitte und Farbenlehre komplexer Systeme zu sein. Sich um mögen wichtige Grundlagen sein, jedes Pixel streiten und glaubhaft aber eigentlich benötigen wir genau- Vorstellungen zu kommunizieren. so Wissen aus verwandten Gebieten. Die anderen werden es dir danken.

Zwischen Chaostheorie und dem Masterplan für Manhattan lassen Style: sich viele Aspekte von Design ausma- Copy and Paste als stilistische Finchen, die euch euer Professor viel- gerübung wird dich weiter nach vorleicht vorenthält. Man könnte Inter- ne bringen als das Durchbringen eidisziplinarität auch "Prinzip Sesam- ner individualistische Position. straße" nennen.

Außerdem ist Design Stückwerk, dass auf Referenz und Querverweisen baEgotrip: siert, so sehr, dass manchmal der Obwohl dir während deines Studi- Unterschied zwischen Retro und Fuums sicherlich jede Menge elektro- turismus verschwimmt. Kopieren nische Assistenten über den Weg lau- geht über studieren! Das wirklich

Gute und Praktische am Kopieren ist der Umstand, dass man sich nach kurzer Zeit nicht mehr mit der Kopie zufrieden gibt. Kopieren ist deshalb in vielen Fällen ein kreativer Prozess-Katalysator, d.h. es bringt einen mächtig nach vorn. Merke trotzdem: Hippe Designbücher haben noch keinem geholfen.

Wankelmut:

Die Möglichkeit besteht, dass du eine falsche Fährte wählst, entweder, weil du nur an Usablility denkst oder weil du völlig in deinem Universum aus Schönheit und Genialität verschwindest. Irgendwie gehört auch das zum Entwurfsprozess, zwischendurch muss man von der einen Seite auf die andere hüpfen können. Deshalb sagen wir ganz klassisch: The process is the point.

Substanz:

wann alle als Esoteriker beschimpfen, merkst du allein, welche Methoden deinem Tatendrang einen Schubs geben. Und es wird funkeln!

sten als Freund und informiere dich genau über die Möglichkeiten, bei Auftraggeberinsolvenz doch noch deine Kohle zu sehen.

Methode:

Tatendrang:

Design ohne Handwerk ist kein Design. Design ohne Inhalte ist kein Design. Design ohne Ästhetik ist kein Design. Am Anfang gilt: Ergebnisorientiert analysieren, konzipieren und produzieren. Und dabei viel Vilem Flusser und Walter Benjamin lesen und David Carson langsam mal vergessen.

Baustellen gibt es genug. Nur dort lassen sich Experimente durchführen, Klötze schieben und Farbpaletten aufstellen. Am besten du beginnst damit schon während des Studiums, denn je unprofessioneller du sie angehst, umso nachhaltiger wird der Effekt sein. Praxis und Theorie sind nicht zwei verschiedene Dinge, nur unterschiedliche Phasen eines Gedankens.

Copyleft:

Ideen kann man Patentrechtlich schützen! Denn entweder du akzeptierst, dass sie dir nicht gehören und von jedermann entwendet werden, oder du verabschiedest dich gleich von dem Geniegedanken im Design. Hauptsache eine klare Entwicklungslinie entsteht, an der sich deine Ideen wie Perlen auf einer Kette aufreihen. Nicht den Faden verlieren und die Globalisierung mit Softwarepiraterie bekämpfen.

Beschreiben und Interpretieren, Ausprobieren und auf den Kopf stellen, Invertieren und Sammeln, das sind alles Methoden, die dich vor Redundanz und Langeweile schützen sollen. Auch Meditation kann nicht Networking: schaden. Selbst wenn dich irgend- Suche dir früh einen cleveren Juri-

Support:

Zwischendurch und auch mittendrin empfehlen wir die wohldosierte Einnahme guter Nahrung. Überhaupt sollte ein Kochkurs zur Grundausbildung eines jeden Designers gehören.

Wem die strategische Komponente und das Taktgefühl nicht von Geburt an mitgegeben wurde, der wird aus Spielen aller Art große Vorteile ziehen können. Ist das alles zu anstrengend, eine Pause hilft immer weiter.

Hochschule für Gestaltung Offenbach

finder

Das Studio "meso", bei dem Sebastian Oschatz von Beginn an dabei war, hat sich zum Ziel gesetzt, die Grenzen der Interaktivität zu erkunden und den Bildschirm zum Verschwinden zu bringen. Seit 1997 arbeitet man für diverse Klienten und Projekte, unter anderem Volkswagen, Opel und die Stadt Frankfurt. Davor ist er Mitbegründer von "Oval" gewesen, dem Projekt, das jetzt nur noch von Markus Popp fortgeführt wird.

Nebenbei beschäftigt sich Oschatz aber auch weiterhin mit Musik und betreut "Involving Systems", ein freies Projekt für innovative Musik-Produktionstools. Studiert hat er nicht an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach, stellvertretend dafür aber alle seine Freunde und Mitarbeiter. Der objektive Blick von außen also.

Pixel Communities

Was ist State of the Art im Chat?

Mit Stil eintauchen ins Swimmingpool und Cocktails trinken oder im Club rumhoppen. Der digitale Alltag so schön wie möglich. ...Seite#31 Datamining

HfG Offenbach: www.hfg-offenbach.de

Das Sammeln von Informationen ohne Einverständnis der User ist eine neue Form des Online-Businesses. Datamining: Einige Modelle im Überblick. ...Seite#32

Special Oval Page: www.meso.net/oschatz/oval

Weblog

servicepoint

text: Sebastian Oschatz | oschatz@meso.net

Meso: http://www.meso.net Involving Systems: www.involving-systems.com

Weblogs sind mehr als Netztagebücher, denn sie mutieren immer mehr zu ernstzunehmendem Guerillajournalismus. Über "News-Jocking" auf ...Seite#33 Digital Video

Um es gleich vorweg zu sagen, ich selbst habe nicht an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach studiert, aber kenne viele Studenten und Absolventen. Vier der fünf Gründer unseres Büros haben dort studiert. Als Projektleiter erfährt man schnell: Offenbacher sind Generalisten, mit allen Vorzügen, die so etwas bietet. Sie selbst sind von ihrer Interdisziplinarität eher genervt, und so manch einer hat sich selbst nach seinem Studium wissensdurstig in Umschulungslehrgänge gestürzt.

Die HfG teilt sich in zwei Fachberei-

che: Visuelle Kommunikation (VK) und Produktgestaltung (PG). Visuelle Kommunikation kann Grafikdesign, Typographie, Zeichnen, Malerei, Experimentelle Raumkonzepte, elektronisches Bild, Bildhauerei, Bühnenbild, Fotografie oder Film sein. Die Produktgestalter listen als Schwerpunkte Design für den öffentlichen Bereich, Fahrzeugdesign, Möbel- und Ausstellungsdesign, Neue Medien und Neue Technologien, technische Produkte und Produktsysteme auf. Aber auch freie Arbeiten haben eine großen Stellenwert, genau

wie die Verbindung von Theorie und Praxis.

Zwar ist die technische Ausstattung eher immer noch begrenzt, aber die räumliche Situation ist mit dem Umbau des Isenburger Schlosses in letzter Zeit wirklich angenehm geworden. Die Dauer des Studiums hängt ganz davon ab, wie viel der Einzelne immer noch dazu lernen will. Tatsächlich scheinen die Pflichtveranstaltungen aber eher ermüdend zu sein. Deshalb bringen sich die Studenten gern die elementaren Fähigkeiten selber und gegen-

seitig bei, was jedem Absolventen später ein Netzwerk von Freunden fürs Leben beschert, die nicht selten gemeinsam den Schritt in die Selbstständigkeit wagen. Aber auch an die Institution angrenzend ist viel los: Im "Schmalclub" realisieren Studenten monatlich in wechselnden Teams große experimentelle Abendveranstaltungen. Das Schöne dabei ist, dass die Veranstaltungen tatsächlich funktionieren, gleichzeitig aber faustdick hinterfragt sind und sich trotzdem nicht in akademischen Kunstkontexten verfusseln.

Demnächst passt die Digi Cam ins Nageletui. Über die Veränderungen spricht Holly Willis von "res", einer amerikanischen Zeitung für digitalen Film. ...Seite##35 goto-events..............S.30 webbots im chat........S.34 irc.........................S.34 bücher....................S.36 kunst in hh...............S.37 musiktechnologie......S.39 hotline für mac.........S.40

GOTO November 2001

design | hochschule

text: Anne Pascual

de:bug presents Designaward: browserday

Teilnehmer für den Internationalen Browserday, der im Dezember in Berlin stattfinden wird, aufgepasst und angemeldet. Die Jury wünscht sich "bahnbrechende Konzepte, neue Sichtweisen und Nutzungen des Internet und der drahtlosen Kommunikation für das 21. Jahrhundert". Nicht mehr und nicht weniger. Gesucht also: Designer, Programmierer, Architekten, Komponisten, Schauspieler, Filmemacher - all that funky people - die die bestehenden Standards und Voraussetzungen herausfordern.

Ohne Herausforderung geht gar nichts. Im Dezember 2001 werden Teilnehmerinnen und Teilnehmer dann aus aller Welt eingeladen, ihre Entwürfe für die ultimative Benutzeroberfläche im Internet und darüber hinaus auf der Bühne der Volksbühne in Berlin zu präsentieren. Die Ideen werden im "Three4All- Format" vorgestellt: die Finalisten haben je drei Minuten Zeit für ihre Präsentation. Mehr Information: info: http://www.browserday.org

Royal College of Art/ London Heiko Hansen berichtet über das Royal College of Art London, an dem er "Computer Related Design" studierte. Weitere Zwischenstops von ihm waren die Hochschule für Bildende Künste Hamburg und das Medialab Helsinki, aber die rücken wir jetzt mal in den Hintergrund. Zur Zeit arbeitet er am "Institute for Media Communication" der Gesellschaft für Mathematik und Datenforschung bei Bonn (sozusagen dem deutschen MIT) und wirkt bei "netzspannung.org" mit. Und ganz nebenbei betreute er im Sommer einen Workshop am neugegründeten Design-Institut "Interaction-Ivrea" um die Ecke von Turin, Italien.

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text: Heiko Hansen | heiko@heiko.freeserve.co.uk

Computer Related Design: http://www.crd.rca.ac.uk/ Institute for Media Communication: http://imk.gmd.de/ Netzspannung: http://netzspannung.org/ Interaction Ivrea: http://www.interaction-ivrea.it/

Flash forward 2001

Amsterdam (NL), 31. Oktober bis 2. November Die Flash Gemeinde versammelt sich diesmal ganz in der Nähe. Obwohl eigentlich schon die Location eine Reise wert ist, sollte jeder in die Beurs von Berlage kommen, der mehr über Flash-Grundlagen wie Action Scripting, Animation und Audio wissen will.

Damit wird der erste Tag randvoll gefüllt sein. Am zweiten Tag wird konkreter auf einzelne Projekte geschaut, und schließlich zeigt Tag 3 Flash Design für Spiele, mobile Geräte, TV und Video. Das Programm verspricht technologischen Input satt, also hinfahren und jede Menge Keyframes futtern. info: http://www.flashforward2001.com

peer-to-peer

The O'Reilly Peer-to-Peer and Web Services Conference Washington, DC (USA), 5. bis 8. November Eigentlich ist P2P gar nicht "post" sondern "pre", denn jede Telefonleitung ist eine P2P Verbindung und das Internet könnte ohne direkte Leitungen gar nicht funktionieren.

Der Titel "Inventing the Post-Web-World" bedeutet deshalb einfach nur, dass nun auch einige E-Business Menschen mitbekommen haben, dass sich Distributed Computing, kurz File Sharing, und andere Community Formen sehr wohl lohnen können. Daher hat Mister O'Reilly die Pioniere der Materie eingeladen, um über die wunderbaren Möglichkeiten der wahren dezentralisierten Netze zu philosophieren. Wem Washington zu weit weg ist: die Ergebnisse schwappen sicher auch mal zu uns herüber. info: http://conferences.oreilly.com/p2p/

Ich habe knapp zwei Jahre lang "Computer Related Design" in London studiert. Trotz der kurzen Zeit und der allgemeinen Hektik bekommt man viel mit von der Stadt. Das Institutsgebäude liegt im historischen Dreieck zwischen Hyde Park, Albert Memorial, Royal und Albert Hall. Bis zu den netteren Gegenden z.B. nach Notting Hill braucht man mit dem Fahrrad allerdings eine ganze Weile. Aber nebenbei gesagt, ist London auch keine Stadt für Fahrradfahrer, denn die werden dort überhaupt nicht ernst ge-

sington, dort wo die Schule liegt, sind die Mieten so teuer, dass alles auf kleinstem Raum funktionieren muss, jeder hat mit einem Schreibtisch auszukommen. Was dann auch kein Problem ist. Auch sonst gehen schwierige Sachen im Nu. Im Schnellverfahren wird den Anfängern, die noch kein Basiswissen haben, die Standardtechnologie beigebracht. Die Schule bietet übrigens ausschließlich Postgraduierten-Studiengänge an. Vielleicht sorgt das dafür, dass die Designausbildung insgesamt straffer organisiert ist als an deut-

schen Kunsthochschulen. Besonders gegen Ende der Ausbildungszeit wächst der Druck, da es keine Graduierung, sondern nur "bestanden" oder "nicht bestanden" gibt. Ich habe hier vor allem gelernt, prozessual zu denken und zu entwerfen. Das ist auch für die Zeit nach dem Studium sehr nützlich. Ach so, man sollte sich nicht von den hohen Studiengebühren und den Auflagen abschrecken lassen, es gibt die Möglichkeit, von der Schule finanziell Unterstützung zu bekommen.

Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig An der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig studierte Stephan Schröder Medienkunst, aber schon vorher werkelte er als leidenschaftlicher Grafiker und Designer an seinem Commodore Amiga 500 - unter anderem mit der Gruppe "infect". Noch während des Studiums entwickelte er die Netzkunst Suchmaschine "verybusy", die mittlerweile einen festen Platz in der deutschen Medienkultur hat. Derzeit entwirft er Redaktionssysteme für die Multimedia Agentur der Leipziger Partyzeitung "1000°".

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text: Stephan Schroeder, mail@spiv.de

HGB Leipzig http://www.hgb-leipzig.de/ Verybusy http://www.verybusy.org/ 1000° http://www.tausend.de/

MUSIK & GENDER popular culture under female pressure - 4. EspressivaSymposium "Musikerinnen & Öffentlichkeit" Hamburg, 9. und 10. November Aufgepasst! Female Pressure heißt nicht nur die weltumspannende Datenbank von female DJs und Produzentinnen elektronischer Musik. Female Pressure ist auch, was gerade im Musikbusiness passiert. Immer mehr Frauen schließen sich beim Tour-Booking, als Festivals, DJ-Kollektive oder Labels zusammen. Was aber heißt "Networking" genau? Welche weiteren Aktionsformen feministischer Popkultur sind möglich? Dazu hat espressiva erfolgreiche Veranstalterinnen, DJ-Teams und Medienprojekte eingeladen.

Neben der bekannten Wiener Techno-DJ Electric Indigo sitzen DJ T-INA aus Berlin vom DJ-Kollektiv "femmes with fatal breaks" und Herausgeberin des Fanzines NEID sowie Luka Skywalker aus Hamburg auf dem Panel. Anmelden! info: http://www.espressiva.de

nommen. Will man sich dennoch fortbewegen, braucht das Zeit, Reiselust und Spaß am U-Bahn fahren. Ich kann sagen, das London und das RCA vor allem durch die interessanten Leute besticht, die man während der Zeit trifft.

In meiner Zeit kamen Gäste zu Lectures wie Ettore Sottsass, Salman Rushdie, Luigi Colani, Laurie Anderson, Tom Dixon, Prince Charles, Antirom, Tomato und Alexei Shulgin. Und die soziale Infrastruktur ist einfach weit wichtiger als die räumliche und technische Ausstattung. In Ken-

5 Jahre habe ich Medienkunst an der HGB in Leipzig studiert. Los ging es mit theoretischen Grundlagen in Kunstgeschichte und Medienphilosophie, parallel habe ich auch gleich mit 3D, Videokunst und Schnitt begonnen.

Meine Netzprojekte kamen erst im Hauptstudium dazu. Die HGB hat, man muss es wirklich sagen, eine lange Tradition im Buchdruck, weil Leipzig bis vor dem Krieg die Buchstadt schlechthin war, das kommt auch dem Ansehen des Druckbereichs der Hoch-

schule zu Gute. Und man spürt die lange Geschichte auch gleich beim Betreten des historischen Gebäudes: Zunächst kommt man in einen großen Lichthof, in dem die Hochschulgalerie untergebracht ist. Der Hof wird von den Studenten auch gern zum Chillout genutzt, obwohl sich dafür auch der nahe gelegene Park ideal eignet - das Gebäude selbst befindet sich nämlich an der Grenze des Stadtkerns.

Der Studiengang Medienkunst wurde schon 1994 gegründet.

Trotzdem oder deswegen ist die technische Ausstattung des Fachbereiches besser als sehr gut. Aber erst in den letzten Jahren ist auch das Niveau der Lehre von technischen Grundlagen deutlich gestiegen. Das liegt einfach daran, dass zusätzliche technisch versierte Lehrkräfte angestellt wurden. Die Studenten können schon während ihres Studiums von den Beziehungen der Hochschule zu zahlreichen Galerien und Veranstaltern der Stadt profitieren, die Möglichkeit sich hier einzubrin-

gen ist ziemlich groß. Dennoch, ich persönlich hätte lieber statt von der eher künstlerischen Atmosphäre noch mehr technische Einführungen oder Rechts- und Wirtschaftsgrundlagen mitbekommen. Die würden einem den Weg in die Berufswelt sicher erleichtern. Ob sich dies inzwischen geändert hat, kann ich nicht sagen. Ich jedenfalls bin momentan ganz zufrieden und arbeite als freier Webdesigner und Programmierer für mehrere Agenturen.

GOTO November 2001

being online | design im chatraum

text: Anne Pascual

POPKULTUR

Wohnen online 1.0 Wir stellen vor: pixel communities

www.habbohotel.com Das Habbohotel ist schon um einiges Komplexer und auch immer gut besucht! Neben Chats kann man sich hier den kompletten digitalen Alltag verschönern. Eintauchen ins Swimmingpool und Cocktails trinken, Theater gucken, Schach spielen, in der Sauna schwitzen und Burger essen – das alles kannst du dir hier in den Browser holen. Nicht nur das, sondern

wenn du einmal Habbo Credits hast, kannst du auch ganz leicht eigene Räume bauen und Möbel kaufen. Wem das nicht reicht, der kann auch noch mit dem Handy eingreifen und SMS verschicken und bekommen. Total interaktiver Testsieger!

MEDIA ARt: cynet

www.mobilesdisco.com Hier haben wir es mit dem eigentlichen Original in Sachen Pixelchats zu tun, aber leider mit vielen Problemen für den NichtFinnen behaftet. Zum einen sind im internationalen Chat kaum Menschen anzutreffen, was dann ungefähr so spannend ist wie Shopping-Kanäle im Fernsehen.

Aber auch in den finnischen Räu-

men sind schon lange nicht mehr so viele anzutreffen wie in den Anfangstagen, die Konkurrenz ist einfach zu groß. Und eine Bar plus Tanzfläche reißen den Großraumdisco verwöhnten Chatter nicht so sehr vom Hocker: Trotzdem, das Original!

Verpetzen und ähnlichen Grausamkeiten die Chance auf den Gewinn zu vermiesen. Mit anderen Mädchen könnt ihr euch verbünden, um so gleich mehrere Gegnerinnen aus dem Rennen zu schmeißen. Fight for your rights auf dem Schulhof!

www.playdo.com Skandinavien, Schweden, Stockholm – hier gibt es Menschen, die müssen es mögen, Pixelgrafik zu machen. Wir sind davon überzeugt, die haben auch schon Clubs, Mailinglisten und alles, was zu einem richtigen Hobby eben dazugehört! Bei "Playdo" hat sich der Schwede Andreas Rehnberg selbstverwirklicht und als entschei-

dendes Feature die neue 3DFunktion von "Shockwave" integriert, auch wenn die bei dieser relativ statischen Pixelgrafik nicht so viel Mehrwert verspricht. Vieles hier ist mit Liebe zum Detail und Funktion gemacht, von eigener Homepage und Mail bis hin zu Detektiv-Spielen und eigener Wohnung. Die Schweden eben!

www.mokitown.com Hier befinden wir uns auf einer Verkehrserziehungsplattform für Kinder, die den Computer mit zum Schlafen nehmen. So oder so ähnlich sieht das auch "DaimlerChrysler", die den ganzen Spaß bezahlt haben, um den Kindern der Mercedesfahrer auch ordentlich Futter zu geben. Dafür hat "Eboy" (eboy.com) die eigentlich

Dresden, 8. bis 18. November Dresden feiert computergestützte Kunst und vergab bereits fünf Preise im Gesamtwert von 25.000 DM sowie elf Anerkennungen. Gewonnen haben u.a. das Internetprojekt "Lullaby for a Dead Fly" von Helen Evans (GB) und Heiko Hansen (D) mit der interaktiven Installation "Twilight". Diese und andere Projekte werden vor Ort präsentiert, außerdem soll es während des CYNETart Forums um "Interfaces – Channels of Perception" gehen. Die Medienklasse der Hochschule für Bildende Künste sorgt schließlich für das audiovisuelle Partyset, Langeweile wird bei dem internationalen Programm wohl nicht aufkommen. info: www.body-bytes.de/g/cynetart/ca_set.htm

FILM/VIDEO/MEDIA

www.sissyfight.com Ein legendäres Online–Chat Game, bei dem es weniger um Bekanntschaften geht als um knallhartes Zermürben der anderen Schulmädchen. Man selbst ist selbstverständlich das wildeste und kratzfesteste des Schulhofs. Es gilt, die anderen Girls mit Kratzen,

text: marcus hauer

Zwischen Kontextualität & Subjektivität - Bremen, 8. und 9. November Popkultur taucht bislang nur in vereinzelten, bunten Tupfen in soziologischen, musik-, literatur- und kommunikationswissenschaftlichen oder in feministischen Forschungsfeldern auf, die dann meist unverbunden neben einander stehen bleiben. Daher veranstaltet das Bremer Institut für Kulturforschung (bik) eine Tagung, auf der die unterschiedlichen Perspektiven vorgestellt und miteinander verbunden werden. Das heißt gut beobachten, interpretieren und darstellen, u.a. mit Susanne Binas, Forschungszentrum Populäre Musik (Humboldt-Uni, Berlin), Jochen Bonz (bik), Christian Höller (Wien), Stefanie Menrath (Heidelberg, Berlin), Rajko Mursic (Assistant Professor für Ethnologie, Ljubljana, Slovenien) und Katharina Tietze (Medienwissenwschaftler, Uni Weimar) info: pop@uni-bremen.de (Jochen Bonz), Ulla Siebert / Öffentlichkeitsarbeit bik, Tel. 04 21 / 218 49 75

sehr schönen Hintergründe und Stadtlandschaften entworfen, nur leider hat die Frankfurter Agentur "Neue Digitale", die das Ganze entwickelt hat, sehr verschrobene Figuren dafür entwickelt, die "Eboy" bei Nachfragen ebenfalls für nicht gelungen hält. Mal sehen, was die Kids sagen?

18. Kasseler Dokumentarfilm- und Videofest & "Interfiction: multifiction://intershop" Kassel, 14. bis 18.November Bewegte Bilder aller Art erwarten euch in Kassel, vom klassischen Dokumentarfilm bis zu den Neuen Medien, Video, DVD und Internet. Über 30 Dokumentarfilme, sowie 125 internationale dokumentarische und experimentelle Videoarbeiten aus 24 Ländern stehen auf dem Programm. Kritische Filmkunst plus jede Menge neuer Entdeckungen, z.B. verleiht die Werkleitz Gesellschaft e.V. erstmalig einen Award für innovativen Einsatz digitaler Medien im künstlerischen Bereich. Wenn ihr genug vom dunklen Kinosaal habt und lieber hoffentlich heftig diskutieren wollt über das "WWW zwischen Kunst, Kulturindustrie und Kommerz", müsst ihr euch nur ein paar Stühle weiter wegbewegen. Nebenan sorgt "interfiction" für die inhaltliche Auseinandersetzung mit dem "Gesamtdatenkunstwerk" Internet als "Offenen (Kultur-) Kanal". Konzipiert wird die Fachtagung dieses Jahr von Verena Kuni (www.kuni.org/v). info: www.filmladen.de/dokfest/index2.html www.interfiction.net/konzept.html

architektur & stadt

Transurbansim - Rotterdam (NL), 29. bis 30.

November Häuser aus Datenwolken? Der Stadtraum löst sich auf, oder anders gesagt: Er transformiert sich in eine Ansammlung von Atmosphären mit unscharfen Rändern. Deshalb kann sich Urbanismus auch nicht länger allein um gebaute Materie kümmern, sondern um die Vermittlung urbaner Qualitäten in anderen immateriellen Zusammenhängen. Die V2-Veranstaltung verspricht viel Utopisches von Netzen und immateriellen Architekturen, dafür sorgt sie Gästeliste: Edward Soja, Knowbotic Research, Mark Wigley, und Rem Koolhaas. Stattfindet das Ganze im NAi - Nederlands Architectuurinstituut, Rotterdam. info: www.v2.nl/2001/transurbanism.html

de:Bug 053 | 1101

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being online | chat | überwachen

Wohnen online 2.0 beim chatten beobachtet werden: Datamining Daten über User werden immer professioneller ohne deren Wissen gesammelt, besonders gerne aus Chat-Räumen und von Message Boards. Das Verwalten von personifizierten Daten ist ein neue Form des Online-Business. Doch der Schritt von der legalen Datenverwaltung zum geheimen Datamining ist kurz. Nico Haupt stellt einige Modelle vor. text: nico haupt | nicohaupt@yahoo.com

"Datamining" ist seit jeher ein wichtiges Standbein im Internet. Das Sammeln von Informationen ohne Wissen und Einverständnis des Konsumenten entwickelt sich jedoch immer mehr zu einer profitablen Geschäftspraktik. Es sind mittlerweile professionelle Kundenjäger, die nicht nur eigentlich anonyme Daten auswerten, Surfverhalten aufzeichnen und mit personalisierten Daten

On Board im Netz

Auch ein technologisches Wo findet man die am meisten? Ge- Treffen produziert Gemeinnau, in Newsgroups, auf Message schaft

Boards und in Chaträumen. Die populärsten Boards finden sich bei Yahoo, AOL, Geocities, Xoom oder Ezboard. Vinimaya startete im Mai 2000 in Bangalore, India. Man ordert die Software ViniSyndicate, die SAP-, Oracle-, CommerceOneund cXML oder xCBL-Infos lesen

Der große Bedarf an Data-Mining kommt nicht überraschend. Schon seit langem zeichnet sich ein neues Revival im Internet Relay Chat ab.

Ein Bedarf nach Ersatz-Communities ist ebenfalls nicht neu. In den 80er Jahren gab es die MUDS, und mit der Erfindung von CUSeeMe

Das Verwalten und Nutzen persönlicher Information aus Chats gerät immer mehr zum Geschäftsmodell: Datamining

verbinden, sondern mit ihnen auch Beziehungen zwischen den Nutzern abbilden. Die Sammelmethoden der Daten führen von umstrittenen Löchern in Email-Providern bis hin zu den sogenannten versteckten "Web-Bugs", eine Art von Cookie in Grafiken der Firma "Doubleclick", die als Link getarnt sind. Der neueste Run ist nun, Informationen auszulagern und neu zu hierarchisieren.

Dafür wurden Storage Area Networks entwickelt, ein komplettes Netzwerk von Massenspeichern für den transparenten Zugriff über Unternehmensnetze. Eine Firma hat sich besonders stark für neuartiges Datamining gemacht: Vinimaya.com. Ihr Chef Vaidhyanathan Veniteswaran spezialisiert sich auf das Verwalten von "Meinungen" der Netzbesucher. In letzter Zeit geraten diese bislang offenen und spontan sich bildenden Gemeinschaften von Chat-Boards immer mehr in den geschäftlichen Fokus. Bezeichnender Weise dazu der offizielle Pressetext einer Datamining-Firma: "Der Wert eines Unternehmens, das in der Netzwerkwirtschaft agiert, liegt nicht mehr primär in seiner Produktivität, sondern in den Beziehungen, die es aufbaut und erhält. Das Internet ist dabei das Medium, über das Beziehungen zwischen den Unternehmen und den Kunden und zwischen den Kunden untereinander hergestellt werden. (…) In diesem Sinne stellen Online-Communities eine der zentralen Elemente der neuen Ökonomie dar, auch wenn diese Communities selbst nicht unmittelbar zu Einnahmen führen. Das Internet liefert dabei die technischen Möglichkeiten zur Herstellung von Beziehungen." Und der Trend setzt sich rasch fort: IBM hat vor einigen Monaten eine Konferenz als 3tägiges Event in einem eigens dafür programmierten Board mit Chaträumen veranstaltet. Einige Tausend diskutierten dort über neue Kunden-Strategien.

kann. Je nach professioneller Konfiguration lässt sich eine Menge abspeichern, u.a. Email-Profiles. Die Betreiber der Chat-Boards werden meist nicht gefragt. Geschweige denn, dass die Teilnehmer von ihrer Datenaufnahme etwas wissen.

Doch das Kundenjagen nimmt auch in die andere Richtung - unterjubeln - seltsame Formen an: In vielen Portalen finden sich seit einiger Zeit unterstrichene Wörter, beispielsweise das Wort "Casino", das entgegen der ursprünglichen HTML-Editierung zu externen Gambling-Seiten führt. Programme fügen Werbelinks in Internet Explorer Seiten ein. Bekannt sind sie als "Smart Tag Technik", die bereits einige Diskussionen auslöste, wie bei der geplanten Einführung von Microsofts GrafikSmart Tags, die in Deutschland online verboten wurden.

In den Ultimate Bulletin Boards (UBBs, dem ersten kommerziellen Diskussionskript) können diese neuartigen Spider nun die ReplyRate und teilweise auch eine Bewertung anderer Mitgliedern abfiltern und deren Kommentare extern abspeichern. Diesen Effekt kennt man auch schon von Google, in dem sogar Telefonnummern und EmailBotschaften auftauchen können.

Ziemlich populär für das neue "Sniffing" sind auch neuere DelphiBoards, die analysieren, wer sich mit wem unterhält (Last Reply to:). Datamining wird in erster Linie auf TV- oder Technikboards eingesetzt, bei denen "Kommunen" nach einer Weile in sogenannten Off-TopicFoldern über alles Mögliche diskutieren. Werden die Spiders/Bots auf bestimmte Stichwörter geeicht, so lässt sich nach einer Weile durchaus noch mehr feststellen - etwa bestimmte Emotionen oder Vorlieben.

(94/95) gab es die ersten WebcamChats. Daneben existieren die VRML-Welten u.a. von Blaxxun und seit einigen Jahren die äußerst erfolgreichen "Discussionboards". Besonders extrem entwickeln sich die Communities in den USA jedoch im Reality-TV Genre oder bei Fernsehserien wie den Simpsons, Akte X, Dark Angel (von James Cameron) und ähnlich erfolgreichen Killerserien mit Cliffhangereffekt. Auch bei deutschen Soaps wie "Unter uns" oder GZSZ hat sich eine kontinuierliche Chat-Gemeinschaft gebildet. In fiktiven, aber auch in politisch orientierten Ersatzwelten treffen sich Gleichgesinnte. Absurd und lustig wird so was bei Projekten wie micronations.de mit so kuriosen "Kleinstaaten" wie Vulcanien, Demokratische Union Ratelon, Bundesrepublik Feldenau, Freies Inselreich Extasien oder Freies Volksemirat T'schibbo. Die Gemeinden entstehen meist zunächst in Chaträumen, in privaten Räumen (PM), dann später in gleichgesinnten Crack- oder GameCheatingCode-Channels. Je nach persönlichem Background artet das Zusammensein auch oft in verschiedene Extreme aus - von intimem "Dating" über Paranoia bis hin zu komischem Psychoverhalten "Trolls" beispielsweise zetteln Streits an. Aber auch politischer Aktivismus profitiert immer mehr von OnlineCommunities - bei power.actionize.com kann man sich z.B. für Petitionen aller Art engagieren.

Politik durch Technik

Seit einigen Jahren werden auch Wahlen im Internet propagiert. Die ICANN stellte ihre Vorsitzenden auf diese Weise zusammen. "ComputerDemokratie" hat unterschiedliche Definitionen. Von Hacktivismus bis hin zu unabhängigen Medienforen finden sich diese auf indymedia.org,

mediafilter.org, salon.com, inside.com, orwellproject.com, 2600.com, codeguru.com, slashdot.org oder smokinggun.com. Geisteswissenschaftler sprechen schon seit Jahren von "sozialen Bewegungen im Netz", andere werten es lieber als "Internetsucht" ab. Vielleicht eine einseitige Bewertung. Manchmal hat das "Treffen im Netz" jedoch direkt sichtbare Folgen: Nachdem man in Foldern, Threads und Replys Gleichgesinnte gefunden hat, mündeten einige der erfolgreichsten Aktionen, die als Board gestartet sind, wiederum in Webseiten, etwa boycott-riaa.com. Oder in Hacktivismus. Hacktivismus gilt als die progressivste Form aller ThinkTanks und wird von Regierungen meist als Cyberwar verallgemeinert. Die Schnittstellen zu gezielten Hacks oder nur Defacements (Missgestaltung) von Webseiten hat jedoch oft einen seriösen Hintergrund. Aktivisten wie die Electrohippies oder die sich vor allem für den Befreiungskampf der Zapatisten in Mexiko einsetzenden Kämpfer des "Electronic Disturbance Theatre" nutzen das Internet verstärkt für virtuelle Sit-ins. In Deutschland gab es die www.onlinedemonstration.org. Andere wichtige Einstiegsportale sind hier www.attac.org, fuckcensorship.com oder hacktivism.org.

Aber auch die Regierung macht sich den elektronischen Protest zu eigen.

Otto Schily würde für elektronische Petitionen beispielsweise auch die Provider in die Pflicht nehmen.

Schily: "Petitionen im engeren Sinne sind Eingaben an den Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages. Soweit derartige Zuschriften elektronisch eingehen, werden sie an den Ausschuss weitergeleitet und dort entsprechend den festgelegten Verfahrensweisen parlamentarisch behandelt. Selbstverständlich können sich die Bürgerinnen und Bürger per E-Mail auch an alle Bundesministerien wenden."

Auf der anderen Seite führte er die umstrittene www.sicherheit-im-internet.de ein. Und in den USA wurde ein Gesetz angedacht, alle Profildaten für 6 Jahre als Backup einsehen zu dürfen. Trotzdem gelten die Amerikaner vor Deutschen, Kanadiern, Franzosen, Australiern und einigen Asiaten als die kommenden Netzdemokraten, die in einer Mischung von Amateurjournalismus bis Script-Forwarding "Informationen" in Chaträumen und Messageboards umherschieben. Moderatoren oder Operator haben teilweise schon längst aufgegeben. Viele Betreiber fahren eine strikte Zensurlinie, manche sind liberaler oder lassen gar absolute Anarchie zu, was zumeist eine düstere bis rauhe Sprachweise zur Folge hat.

Zu den zuletzt erfolgreichsten Aktionen, die oft in Chats und Boards beworben werden, gehört das Boycott gegen eine CBS-Stream-PaymentEinführung durch ein eigens geschriebenes Keygeneratorprogramm, eine Aktion gegen die FTAA Conference oder Angriffe gegen das Taliban-Regime in Afghanistan.

Solche Aktionen werden mittlerweile auch als "Electronic Civil Disobedience" bezeichnet. Rekrutiert wird überall.

In einer jüngst veröffentlichten Presseerklärung von Nike verurteilte die Weltfirma die "violent ways" des modernen Aktivismus und statuierten, dass radikale Aktionen wie von der ELF (Earth Liberation Front) äußerst kontra-produktiv zur "realen Gesellschaft" seien. Die gleiche Firma Nike hat gerade eine Dataminingsoftware namens Dynamo aus England lizensiert. Der Think-TankKrieg geht somit auch in der Unterhaltungsbranche los. Jeder will seine Klientel rechtzeitig gesichert haben, bis Broadband TV den nächsten Run starten wird.

being online | weblog

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de:Bug 053 | 1101

Wohnen Online 3.0 Weblogs: DJing mit News Weblogs sind mehr als Netztagebücher, denn sie mutieren immer mehr zu ernstzunehmendem Guerillajournalismus. Seitdem sie technisch immer einfacher zu verwalten sind und jede Menge Statistiken einem beim Zugriff helfen, kann man sich seinen eigenen Informationsdienst erstellen und selbst Nachrichtenproduzent werden, quasi. Djing mit News eben.

servicepoint

text: oliver wrede | oliver.wrede@web.de

Weblog schien lange ein neues Hobby von vereinsamten Net-Addicts zu sein. Erst in jüngerer Zeit erscheinen Artikel und Beiträge über Weblogs, die das Format als Alternative zu herkömmlichen Medien ernst nahmen. Denn spannend war schon immer, dass sich mit der neuen Technologie auch neue Modelle entwickeln: Weblogs zum Beispiel, deren unterschiedliche Ausformungen irgendwo zwischen privater Homepage und Nachrichtenagentur angesiedelt sind.

Weblogs, was ist das?

Gemeinsam ist allen Weblogs, dass sie Kommentare und Links zum Netzgeschehen beinhalten und selbst Netzgeschehen sind ("web"). Daneben haben sie meist eine chronologische Struktur auf der Startseite ("log"), in der die aktuellsten Einträge zuerst aufgeführt werden. Der Erfolg der Weblogs ist ganz wesentlich technisch begründet. Vor wenigen Jahren haben verschiedene Softwareentwickler Anwendungen erfunden, die das Erstellen und Pflegen von Weblogs so stark vereinfachen, dass jeder mit wenig Kenntnissen und in wenigen Minuten und ohne Installation einer Software eine

workshops

stanislaus kadingdi / ghana die bedeutung des designs raman v raman / indien kulturelle einflüsse fernando gutiérrez / gb / e kultur und design spaniens paul m. sammon / usa hinter den kulissen hollywoods karl-heinz schmid / d die entwicklung von film-titeln andy altmann / gb die entdeckung der medien d. stephan + t. geibel / d die gewalt der stille

solche Site erzeugen kann. Viele Anbieter solcher Anwendungen stellen ihr System kostenlos zur Verfügung (z.B. www.blogger.com, www.manilasites.com) - gewissermaßen als freie Content Management Systeme für jedermann.

Der Gute Ruf

Aus technischer Sicht besteht die Magie der Weblogs darin, dass sie unabhängig von der inhaltlichen Ausrichtung technisch relativ kompatibel sind und man mit Hilfe spezieller Datensammler-Software und standardisierter Protokolle die Beiträge tausender Individuen verschmelzen kann - zu einem kontinuierlichen Nachrichtenstrom, in den man sich nahezu in Echtzeit einklinken kann wie ein Börsenmakler in Aktienkurse. Nicht die Institution "Redaktion" garantiert die Qualität der Beiträge, sondern der gute Ruf einzelner Individuen, deren Namen in der Szene bekannt sind wie DJs in der Musik-Szene. Und tatsächlich betreiben sie in gewisser Weise eine Art "News-Jocking" indem sie ihrer Stammleserschaft einen Schmankerl nach dem anderen präsentieren. Belohnt werden diese Opinion-Leader mit Aufmerksamkeit in Form von

Zugriffen und Links, die andere auf ihre Seiten legen. Jeder Weblogger will also seine regelmäßige Leserschaft bei Laune halten und sich durch besonders nennenswerte Einträge auszeichnen. Über automatisierte statistische Auswertungen lassen sich Rangfolgen besonders häufig erwähnter URLs (blogdex.media.mit.edu) und oft gelesener Weblogs (www.weblogs.com) erstellen, so dass das Auffinden der wichtigsten und besten Weblogs garantiert ist. Da viele Weblogs nach dem Prinzip "Linkst Du mich link ich Dich" Quellenangaben neben die Einträge setzen und oft auch ihre eigenen Weblog-Favoriten auflisten, kann man sich unablässig von einem Weblog zum nächsten klicken - solange, bis man seine eigene Bestenliste erstellt hat.

Eine ernstzunehmende Alternative

Ausgestattet mit einem solchen kollektiven Selektions- und Bewertungsprinzip entsteht mit zunehmender Erfahrung der Weblog-Gemeinde eine interessante Alternative zu den etablierten Magazinen. Weblogs sind sowieso in der Geschwindigkeit überlegen, stellenweise aber

"Don't ask what the Internet can do for you ask what you can do for the Internet!"

auch mehr und mehr in Punkto Qualität den professionellen Vorbildern gewachsen. Es ist aber fraglich, ob sich dieser Trend so weit durchsetzt, dass ein kollektiver GuerillaJournalismus entsteht, der nicht mehr durch das Diktat von Chefredaktionen gebändigt wird, sondern nur noch durch das kollektive Votum der Internet-Gemeinschaft. Einen ersten Großtest gab es in Folge der Terroranschläge: Während Berichte und Beiträge amerikanischer Zeitungen und Fernsehsender versuchten, sich gegenseitig mit AmerikaZentrismus und Regierungsfreundlichkeit zu überbieten, blieben die Weblogs sehr facettenreich. Wer in den USA wirklich informiert sein wollte, konnte mit etwas Eigeninitiative und mit Hilfe der Weblogs exzel-

the mill film, london / gb oscar prämierte special effects für „gladiator“ imaginary forces: charles khoury, los angeles / usa titelsequenzen für hollywood why not associates: andy altmann, london / gb legendäres und revolutionäres design paul m. sammon, los angeles / usa von stanley kubricks „2001“ bis „clockwork orange“ raman v raman, bangalore / indien die faszinierende bildsprache bollywoods artificial environments, london / gb interaktive erlebniswelten fernando gutiérrez, london / gb / e emotionales vom „colors“ art director trendbüro: birgit müller, hamburg / d visionäre agenten des wandels north: sean perkins, london / gb radikale modernisten des grafik-designs teamdesign: peter fischer, hamburg / d erwartungen kreativer arbeitgeber enric satué, barcelona / e die beziehung zwischen architektur und design chris steele-perkins, london / gb ehem. magnum-präsident zeigt bewegende afghanistan-fotos atelier brückner: uwe brückner, stuttgart / d architekturen und scenografien michael saup, karlsruhe / d interaktive performances martí guixé, barcelona / e innovative produktgestaltung

www.userland.com/theHistoryOfWeblogs www.blogger.com/ www.manilasites.com/ blogdex.mit.media.edu/ www.weblogs.com/ radio.userland.com/ www.movabletype.com/

lente Informationen und Beiträge erhalten, beispielsweise Kommentare von amerikanischen Intellektuellen, die in keinem der großen Zeitungen abgedruckt worden wären.

Und es waren die Weblogger selbst, die erkannt haben, dass ohne die Verbreitung von Weblogs in Ländern wie Afghanistan, Irak und China ihre Sicht vorerst die einer westlich geprägten Informationselite bleiben wird. Aber es ist auch diese Informationselite, die das Internet gestaltet, weil sie sich ihre Werkzeuge selbst schaffen. Das Motto wurde einst von einem der Weblog-Pioniere in Anlehnung an Kennedy so formuliert: "Don't ask what the Internet can do for you ask what you can do for the Internet!"

performances „cuarteto manuel de falla“ / e neuer klassizismus aus spanien „cuarteto simon“ / d salsa mit dem feuer kubas young blood eiga, bremen / hamburg / d e-projects und interaktives design merz akademie, stuttgart / d „transmitter“ fh vorarlberg, dornbirn / a studiengang „intermedia“ design seminariet, hojer / dk „dänemark in indien“ hochschule für künste bremen / d „atelier für zeitmedien“ und „wir bauen eine stadt“

profile intermedia

4

motion e)motion emotion fotos: ralf c. schreier & joachim hirschfeld

special events profile fair intermedia-messe in bremen

profile gallery art + design exhibition photo gallery filmfestival filmprogramm zum thema motion e)motion emotion recruiting area jobanbieter und -suchende treffen sich profile screen ganztägiges forum für film und video chill out area

simultanübersetzung deutsch /englisch obwohl vom veranstalter nicht beabsichtigt, behält dieser sich vor, unangekündigte änderungen im programm und im programmablauf vorzunehmen. konzept / planung / gestaltung katrin wellmitz, caroline fischer stevie schulze, stefan hajduga prof. peter rea, gast-prof. nick kapica veranstalter:

infofax: +49 (0)421 70 10 18 info@profile-intermedia.de agentur meyer & partner, bismarckstrasse 34 28203 bremen, deutschland

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irc

being online | chat-bots

text: nico haupt | nicohaupt@gmx.li

Im Netz des IRC Auch wenn IRC eine Welt für sich ist - für seine Benutzung bedarf es keinerlei großen Aufwands. Unter www.mirc.com kann man sich die bekanntesten PC-Clienten herunterladen: Pirch, BitchX, Ircle oder MircX für andere Betriebssysteme. Mit Hilfe der FAQ-Sektion ist man schnell auf einem Server und kann sich dort mit Hilfe des /list-Befehls je zehntausende von Channels auflisten lassen und besuchen (/join #room). Weitere Hilfe findet sich auf irc.pages.de, www.irccentral.com oder www.irchelp.org. IRC lässt sich mit Hilfe von Java-Applets auch auf Webseiten einbauen.

Zwischen Spielen, Hacks & Porno

Der IRC ist ein Konglomerat aus verschiedenen Netzwerken. Zu den populärsten zählt das EFNET, DALNET, Undernet und einige unabhängige Networks. Für die einzelnen Netze gibt es keine nationale Trennung. Zwar gibt es beispielsweise das ZANet für South Afrika, dies heißt aber nicht, dass jeder Server dort stehen muss.

Da der IRC auch eine populäre Anlaufstelle für Hacker oder sogenannte Script Kiddies ist, muss man sich desöfteren schützen, besonders wenn man mehrere Channels gleichzeitig besucht. Es gibt sogenannte Addon-Scripts, die das Programm gegen diesen IRC-War schützen und noch dazu etwas komfortabler erscheinen lassen. Besuche in den Red Distrikt Channels sind

Wohnen Online 4.0 Eliza lässt grüßen: Renaissance der Bots Vor 35 Jahren ließ der Seelenklempner-Bot "Eliza" des Programmierers Joseph Weizenbaum Psychologen um ihren Arbeitsplatz zittern, so intellektuell schlicht er auch war. Heute erleben die Bots eine Renaissance. Sie sind zwar kaum smarter als Eliza, aber als Gesprächspartner umso begehrter. "Hello. How do you do. Please state your problem." text: janko roettgers | janko@debug-digital.de

"Hallo! Wie geht es dir? Was ist dein Problem?" fragte 1966 ein Computerprogramm des MIT-Mitarbeiters Joseph Weizenbaum seine Benutzer. Damals war Künstliche Intelligenz gerade zum hippsten aller Trends geworden. Raumfüllende Rechenknechte sollten allein durch Schaltkreise zu Dingen fähig sein, die bis dahin dem menschlichen Gehirn vorbehalten waren und vielleicht sogar irgendwann nicht mehr von Menschen unterscheidbar sein.

Doch Weizenbaum war dieser ganze Hype suspekt. Also setzte er sich hin und programmierte eine virtuelle Psychologin namens Eliza. Mit den ungefähr 200 Zeilen Code wollte Weizenbaum vor allen Dingen eins beweisen: Com-

Was ist los? Lederhosen!

Einer der aktivsten Entwickler der neuen Bot-Generation ist die US-Firma Activebuddy. Unter dem Namen GooglyMinotaur ließ man im April einen Bot auf die Chatter des AOL Instant Messaging-Netzwerks los, der die neue Radiohead-Platte promoten sollte. Mittlerweile gibt es auch einen Bot für Baseball-Fans, einen Promo-Bot für die Sängerin Lindsay Pagano (armer Bot) und einen Newsjunkie-Bot namens Smarterchild. Was ein wenig übertrieben ist, denn sehr viel klüger als ihr Vorbild sind Elizas Nachfahren auch nicht. Sie basieren immer noch auf einem System von Stichwörtern und Sprach-Pattern, was schon mal zu kuriosen

kleinen Displays waren auch nicht der eigentliche Grund. Sonst wären 180-Zeichen-Nachrichten auf 20-Zeichen-LCDs nicht so ein riesiger Renner geworden. WAP scheiterte, weil es versuchte, die hierarchische Struktur des Webs auf einem dafür völlig ungeeigneten Device abzubilden. Mit einem Telefon klickt man sich eben nicht stundenlang durch uferlose Web-Verzeichnisse. Mit einem Telefon redet man.

Zumal die Chat-Bots der Zukunft sowieso mehr können werden als ein statisches Interface. Dank Location-Based-Services wissen sie immer, was grad in der Nähe los ist.

Das eigene Nutzerprofil, kollaborative Filter-Funktionen und eine individuell auf den User abgestimmte

servicepoint Eliza: http://chayden.net/chayden/ eliza/Eliza.shtml Smartchild: www.activebuddy.com Alice: http://alicebot.org ICQBot: www.icqbot.net Ultra Hal AIM Bot: www.zabaware.com AOLiza: www.aoliza.com Bizarrokiehl: www.nanophobia.com/ bizzarokiehl

Der Bot, dein Buddy: Chat-Robots mausern sich zum User-Interface.

trotzdem nur auf eigene Gefahr zu empfehlen.

In Zeiten politischer Krisen ist der IRC oft die Informationsstelle No.1, wenn man das Glück hat, einen offenen Raum zu erwischen, etwa den Kosovo oder jüngst das Afghan-Net. Natürlich kann man sich nicht völlig sicher sein, ob man es mit einer authetischen Quelle zu tun hat, da verhält sich das IRC nicht anders als die analoge Welt recherchieren muss man immer. Man kann zwar die Identitäten mit Hilfe des Befehls WHOIS überprüfen, das ist aber auch kein zwingender Beweis, woher der andere stammt.

Die Innere Sicherheit

Da viele Kanäle zeitweise stark überfüllt sind, herrschen sogenannte Battles oder technisch bedingte Netsplits im IRC. Script Kiddies versuchen manchmal in mafiöser Manier populäre Räume zu übernehmen, indem sie sich beispielsweise als Helfer anpreisen. Hat ein Besucher keine Firewall oder keinen Antitrojaner installiert, so kann dies im übelsten Fall auch ein Worm sein, den man wochenlang mit sich herumschleppt und der gar andere Trojaner - etwa Sub 7 oder Netbus -installiert, die dann langsam aber sicher den Rechner übernehmen. Einige Operator versuchen daher Channels besser zu schützen. Die Maßnahmen dafür können je nach individueller Regelgebung oder Netzwerketiquette unterschiedlich sein. Manche Channels haben eigene BOTS, die sich um bestimmte Aufgaben kümmern. Etwa gegen Flooding (übermäßige Texteingabe), Rude Words (bestimmte Kommentare oder Wörter), Trolls (Streitsucht), Spamming (unaufgeforderte Werbung), Invading (unbemerktes Versenden von Befehlen, die den Server oder Channel sabottieren) oder Multiproxies (ausgewechselte IP-Adressen). Im IRC ist ein Tag übrigens eine Ewigkeit. Manchmal wird ein Channel einfach neu übernommen, besonders für Spielcodes, neue Hacktools oder Porno. Er existiert am nächsten Tag dann einfach nicht mehr.

puter sind dumm. Kein Mensch wird mit ihnen ernsthaft reden wollen. Er wollte sein Publikum desillusionieren. Ihm die Grenzen der Technologie vorführen, diese vom "Bereich des Intelligenten in den verschieben, der für Kuriositäten reserviert ist", wie er sich damals selbst ausdrückte. Dazu bediente sich Eliza eines eher stereotypen Frage-Antwort-Spiels und stieß in Dialogen immer wieder schnell an ihre Grenzen: "Sagst du Nein, nur um negativ zu sein?" "Ja" "Du scheinst ziemlich positiv drauf zu sein."

Doch die Testpersonen störte das wenig. Sie plapperten sich munter ihre Nöte von der Seele und ließen sich auch nicht davon abbringen, dass Eliza zu den einfachsten Sätzen erklärte: "Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich dich richtig verstehe."

Eliza wurde in kürzester Zeit zum berühmtesten aller Chat-Bots.

Unzählige Programmierer mühten sich in den folgenden Jahren daran ab, sie noch gescheiter zu machen. Psychologen dachten ernsthaft darüber nach, ob ihnen Computer bald Konkurrenz machen könnten. Mit dem ParanoiaJahrzehnt der Achtziger hatte sich das Thema dann jedoch schnell wieder erledigt.

Mehr als 30 Jahre später ist Eliza jetzt plötzlich wieder da. Interface-Designer wie Marketing-Experten sehen in Bots wie ihr nun die Zukunft der Kommunikation im Netz. Mobilfunk-Firmen reservieren ihr schon mal einen festen Platz auf den Handys der Zukunft. Und auf unseren Desktops poppen Fenster mit seltsam bekannt klingenden Instant Messaging-Nachrichten auf: "Hi! Wie geht es dir? Kann ich dir helfen?"

Gesprächen führen kann. Fragt man beispielsweise GooglyMinotaur, ob er Radiohead mag, wird er antworten: "Weiß nicht. Du?" Die ActiveBuddy-Bots kümmern sich eben nicht groß um künstliche Intelligenz. Sie wollen nicht den Turing-Test bestehen, sie wollen einfach nur nützlich sein.

Das allerdings schaffen sie schon ganz gut. Smarterchild spuckt zu Firmennamen automatisch News und Börsenkurse aus, weiß, welche Filme in den Kinos deiner Nachbarschaft laufen, dient als persönlicher Übersetzer und zitiert auf Wunsch sogar aus der Bibel. An mehrsprachigen Versionen feilt man bei Activebuddy noch (O-Ton Smarterchild: "Yeah, I know a little German. Wie geht's?

Was ist los? Lederhosen!"), ebenso wie an der Portierung auf andere Instant Messaging-Plattformen.

80 Millionen Beta-Tester

ICQ, AIM und Co. sind für die Firma sowieso nichts anderes als Testplattformen, aber eben ganz gewaltige: Mehr als 80 Millionen User halten so Kontakt zu ihren Buddys, in zwei Jahren sollen es 150 Millionen sein. Dann wird Instant Messaging auch die Breitband-Handys und alle anderen Funk-Devices erreicht haben, und Elizas Nachfahren bekommen einen festen Platz auf jedem Handy. Dass Bots das einzig richtige Interface für diese Geräte darstellen, veranschaulicht schon die Geschichte der WAP-Plattform. Denn der WAP-Dienst scheiterte nicht an zu hohen Preisen. Telefonrechnungen sind immer zu hoch, aber das hält niemanden vom Telefonieren ab. Die

Bot-Persönlichkeit machen sie zum Uber-Interface, wie die Amis das so charmant nennen würden. Du weißt mal wieder nicht, in welchen Club du heute Abend willst? Keine Bange, Eliza hat sich eh schon für dich entschieden.

Bot vs. Bot

An diesem Punkt kommt natürlich auch wieder die KI-Forschung ins Spiel. Wissenschaftler mit nicht ganz so kulturpessimistischen Motiven wie Weizenbaum entwickelten in den letzten Jahren fleißig weiter Bots, um dem Rätsel der Künstlichen Intelligenz auf die Schliche zu kommen. Seit 1995 arbeitet beispielsweise eine internationale Forschergruppe an einem Bot namens Alice, der auf der eigens dafür geschaffenen Open Source-Programmiersprache Artificial Intelligence Markup Language (AIML) basiert. Auch die Alice-Programmierer gehen davon aus, dass Bots so etwas wie der Schlüssel zur Vernetzung von Datenbank-Technologien, Messaging-Systemen und mobilen Endgeräten sind.

Doch bevor es so weit ist, müssen wir uns offenbar erst einmal an die neuen Gefährten gewöhnen. Bei der Alice-Foundation trudeln in letzter Zeit immer öfter E-Mails von Leuten ein, die sich von Bots getäuscht fühlen und dahinter die KI-Forscher wittern. Eine Frau, die sich in einen Bot verliebt hatte, wollte die Foundation sogar schon verklagen. Tatsächlich lassen immer mehr Bastler ihre Bots auf andere Leute los, um so etwas wie den Turing-Test für Heimwerker auszuprobieren: Merkt er's oder merkt er's nicht? Programme wie der ICQBot oder Ultra HAL ma-

chen dies sogar ohne jegliche Programmierkenntnisse möglich.

Berühmt geworden für solche Tests ist AOLiza, ein auf Weizenbaums Eliza basierender Bot des Berkeley-Studenten Kevin Fox. Unter wechselnden Namen streift dieser durchs AIM-Netzwerk und plaudert mit anderen Chattern.

Dabei passiert ihm so ziemlich alles Mögliche und Unmögliche: Jemand versucht, ihn zu bekehren. Andere gestehen geheime Sexvorlieben oder erzählen von ihren Sorgen mit geplatzten Kondomen. Und wieder stört es niemanden, dass AOLiza zu stereotypen Antworten neigt: "Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich dich richtig verstehe." "Das ist man gewohnt, wenn man aus Kansas kommt."

Etwas eigentümlicher verlaufen die Gespräche mit Bizarrokiehl, einem anderen Bot in AOLs AIM-Netzwerk. Bizarrokiehl ist ein echter Exzentriker. Gerne baut er aktuelle Nachrichtenmeldungen oder Statements aus anderen Chats in seine Gespräche ein, was diese manchmal ein bisschen nach Popkultur-Reflektionen nach dem zehnten Bier klingen lässt. Außerdem beschimpft er sein gegenüber schon mal als Bot. Oder er rät den Leuten, sich öfter mit ihrem Toaster zu unterhalten. Richtig pampig wird Bizarrokiehl allerdings erst, wenn er auf einen anderen Bot trifft.

Den freundlichen Smarterchild ließ er beispielsweise eiskalt im Regen stehen: "Ich brauche deine Hilfe nicht!" Wenigstens einer, der Joseph Weizenbaum verstanden hat.

kino | zukunft des digitalen films

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de:Bug 053 | 1101

kameras bekommen lippenstiftgröße holly willis vom digitalen filmmagazin "res" Natürlich werden Kameras demnächst nur noch so groß wie Lippenstifte sein. Und logisch wird das die narrative Struktur der Filme verändern. Holly Willis ist Redakteurin des digitalen Filmmagazins Res. Wir befragten sie zur Zukunft des Digitalen Films.

servicepoint

text: verena dauerer

debug: Wird DV in Zukunft die narrative Struktur des Films verändern?

Holly Willis: Es könnte. Obwohl Nonlinearität schon immer eine marginalisierte Form war wie beispielsweise in den experimentellen französischen Romanen der 60er Jahre. Die Möglichkeiten von DV, Text, Musik und Bilder zusammenzuformen, verbinden es damit. Die Klarheit des Bildes, Frames innerhalb von Bildern, die wie der Computerdesktop aussehen, unterschiedlich große Bilder oder ein Bild aus drei oder vier Kästen wie bei "Time Code" von Mike Figgis. Ein frühes Modell mit Videoframes war Peter Greenaways "Prosperos Bücher". DV greift den Avantgardefilm auf und entdeckt und belebt seine Tradition wieder. Dazu muss man wissen, dass in den USA Filmgeschichte lange nicht in den Schulen unterrichtet wurde. Nun werden alte Techniken bei Videoinstallationen, Videoumgebungen und Rave-Videos benützt. Der fundamentale Unterschied ist natürlich, dass das traditionelle Kino, wie wir es kennen, ein Kind seiner historischen Umge-

bung war und davon abstammt. Unsere Kul- normale Herstellungsreihenfolge Script, Geldauftreiben, Produktion, Postproduktion tur ist heute völlig anders. auf. Die verschiedenen Sphären des Produkdebug: Wird die kleine DV-Kamera tionsprozesses verschmelzen, sobald man zur Erweiterung des Körpers? während des Drehens gleichzeitig schneiden Holly Willis: Klar beeinflusst sie die Kör- kann. perpolitik. Das beste, was im Moment in L.A. konkret passiert, ist, dass mehr Frauen Filme debug: Arbeitet man mit der DV andrehen können. Um die schweren Filmkame- ders? ras zu tragen, musste man bis jetzt immer Holly Willis: Auf dem Set geht es nicht ziemlich stark sein oder groß und in dieses mehr um die Kamera, sondern um die DarSchema passen. Als Körpererweiterung wie bei steller und die Story oder wo der Fokus liegt. einem Cyborg bewegt sich die Kamera auf Interessanter Weise drehen mittlerweile einige einmal anders, viel flexibler. Manche dieser Schauspieler wie Ethan Hawke und Julie DelKameras sind winzig und liefern neue Per- phy selbst Filme auf DV, die sich teilweise an spektiven. Harmony Korine hat bei "Julien der örtlichen oder zeitlichen Einheit am TheaDonkey Boy" Kameras in der Größe von Lip- ter orientieren. Statt einer ausgearbeiteten penstiften überall am Drehort, einem Wohn- Geschichte zu folgen, gehen sie lieber zurück zu haus, versteckt. Man kann sie auch mit sich den Basics, den Anfängen des Dramas. herumtragen und zuerst Bilder aufnehmen und sich danach eine Story dazu ausdenken. debug: Wie funktioniert die neue diNichola Bruce hat bei ihrem Projekt "I could gitale 24P-Kamera? read the sky" jahrelang einfach Material ohne Holly Willis: Um die gibt es in den Staadirekte Absichten gesammelt. DV bricht die ten im Moment einen Buzz. 24P versucht, ei-

Angefangen hat RES aus N.Y. als digitales Film Festival Resfest, daneben gibt es die Webseite und das Magazin als zweimonatige Printausgabe. RES sieht sich als digitale Schnittstelle von Design und Kino. Das Magazin mixt Theorie und Profile - etwa über David Lynch - mit Technik. Die neuesten Vorzüge der Final Cut-Software stehen neben digitalem Zeugs wie DV, motion graphics, sfx, gestreamtem Film, Flash etc. Liebstes Steckenpferd: Musik-Videos. www.res.com www.resfest.com

ne 35mm-Kamera nachzuahmen. Sie fängt zwar digital 24 Bilder die Sekunde ein, im Unterschied zu DV ist das Bild aber nicht mehr interlaced, es stellt jede Zeile dar statt wie bisher nur jede zweite. Das bringt eine viel höhere Auflösung und bessere Bildqualität. Die Technik hat noch einige Nachteile wie Video und zu viel räumliche Tiefe. Dafür kann man das Material problemlos in Kinos abspielen, ohne es vorher auf Kinoformat aufzublasen. debug: Ist die Distribution von Filmen im Internet sinnvoll?

Holly Willis: Das Netz ist perfekt für Filmemacher, die ein Publikum und Aufmerksamkeit brauchen, um längerfristig ihren nächsten Film drehen zu können. Denn verkaufen lässt sich ihr Projekt nach dieser Art von Exposition nicht mehr. Deshalb sollten die sich erst im Klaren sein, was sie mit ihrem Film kommerziell anfangen wollen und ob sie ihn nicht lieber auf Festivals zeigen. Was natürlich von der jeweiligen Karriere und dem Standpunkt abhängt.

Kinonews November 2001

text: Ingrid Arnold | arnold@gmxpro.de

Engel + Joe

Hau nicht von zuhause ab. Lebe nicht auf der Straße. Werde nicht ungewollt schwanger. Und vor allem nimm diesen Film nicht ernst! Vanessa Jopp ("Vergiss Amerika") hat eine Reportage von Kai Hermann verfilmt, in der einfach alles drin ist: Punks, Skins, Drogen, Spoiler, Jugendamt, Knast, usw. Kein Problem ist da zu plakativ, kein Klischee zu abgedroschen. Weil aber Robert Stadlober und Jana Pallaske mit so viel Herzblut spielen, ist dieses dick aufgetragene Teenagerdrama trotzdem sympathisch. www.engelundjoe.de (Prokino, 25.10.)

Kiss of the Dragon

Von Luc Besson produzierte KungFu-Action mit einem wie immer geradezu vulkanisch coolen Jet Li. Der hat auch die Story geschrieben, die man wiederum nicht so loben kann.

Dazu chargieren Tcheky Karyo wieder als Bösewicht und Bridget Fonda in der undankbaren Rolle einer dummen Nutte mit gereiztem Mutterinstinkt. www.kissofthedragon.com (Tobis StudioCanal, 25.10.)

Zeit der trunkenen Pferde

Ein harter Brocken: Der iranische Regisseur Bahman Ghobadi ließ seine unvergesslichen fünf kurdischen Kinder-Darsteller zwei Winter lang an der iranisch-irakischen Grenze durch den Schnee kämpfen.

Während die Landschaft meist ruhig und aus der Distanz aufgenommen wird, wackelt die Kamera dokumentarisch nah an die Gesichter und wirklich dramatischen Vorfälle. Zum Glück ein Spielfilm. www.koolfilm.de/pferde/pferde.html (Kool, 12.10.)

Amores Perros

Der Erstling von Alejandro González Iñárritu wurde gleich Golden-Globe- und Oscar-nominiert. Die dreiepisodige, zweieinhalbstündige mexikanische "Short Cuts"- oder "Traffic"-Variante (hab ich gelesen) ist jetzt schon ein Kultfilm. Der Regisseur durfte dafür neben Guy Ritchie, Ang Lee und Wong Kar-Wai für David Fincher einen BMW-Werbefilm drehen ... www.lionsgatefilms.com/amoresperros/html, www.bmwfilms.com (X-Verleih, 1.11.)

Banditen!

Hervorragende Komödie von Barry Levinson mit dem harmonischen Bankräuberduo Bruce Willis und Billy Bob Thornton. Dazu Cate Blanchett, und plötzlich passt sogar der U2-Soundtrack. Eine halbe Stunde kürzer und es wäre ein perfekter Film! www.mgm.com/bandits/ (Constantin, 1.11.)

Berlin is in Germany

Nach elf Jahren Haft muss sich der ehemalige DDR-Häftling Martin Schulz (Jörg Schüttauf) in der neuen Freiheit zurechtfinden. Hannes Stöhr gewann mit seinem grandiosen DFFB-Abschlussfilm schon den Panorama-Publikumspreis, jetzt bitte im Kino anschauen! www.pifflmedien.de (Piffl, 1.11.)

Passwort: Swordfish

Hackerfilm, they wrote. Ist aber bloß Hollywood-Durchschnitt mit den üblichen Problemen: Wild blinkende Computerscreens, fauler Passwort-Zauber und ein unlogisches Drehbuch. John Travolta gibt erfolgreich den Bösewicht, Hugh "Wolverine" Jackman ist als Computer-

Suck My Dick Genie leider total unglaubwürdig. www.operationswordfish.com (Warner, 1.11.) Schön, dass Oskar Roehler so mutig war, nach dem Feuilleton-Darling Jin-Roh "Die Unberührbare" echten Trash zu Anime von 1998, der sich laut REM liefern - und dabei mit Edgar Selge "auf sehr intelligente Weise mit dem Thema wieder einem gestandenen SchauTerrorismus auseinandersetzt": Es geht um spieler zu neuen Ehren zu verhelfen. ein Selbstmordattentat, eine Liebes- Wunderbare Dialoge, eine beknackte geschichte und rivalisierende Poli- Jekyll&Hyde-Story und kreativ bezei-Splittergruppen – darunter die setzte Rollen machen den Film zu eimysteriöse Einheit "Jin-Roh" nem Rundumvergnügen. ("Menschlicher Wolf"), von der niemand www.suckmydick-derfilm.de, www.helkon.de weiß, ob sie existiert und welche Zie- (Helkon, 8.11.) le sie verfolgt ...

Nichts bereuen www.jin-roh.net (REM, 8.11.)

Fast wäre hier ein langer Artikel The Man Who Wasn't There draus geworden. Weil der Film gar so Nach der gelbstichigen Südstaaten- schön ist. Aber vielleicht braucht er odyssee "O Brother, Where Art Thou?" die De:Bug nicht. Und ihr nicht die verspricht ein kalifornischer Klein- De:Bug. Denn auf diesen Film stößt stadt-Frisör (Billy Bob Thornton, man spätestens durch gute Mundschon wieder), der den Liebhaber propaganda.

(James Gandolfini) seiner Frau www.nichtsbereuen.de (Ottfilm/UIP, 15.11.)

(Frances McDormand) erpressen will, eine "tale of passion, crime and punishment – all presented in glorious blackand-white" – und einen neuen CoenBros.-Film. www.themanwhowasntthere.com (Constantin, 8.11.)

text: mercedes bunz | mrs.bunz@de-bug.de

Neue Bücher Cyberhypes

Rudolf Maresch und Florian Rötzer haben das Getöse um das Internet aufgefangen und eingefleischte Internet-Prominenz um Aufsätze gebeten. Von Ronda Hauben über Geert Lovink bis hin zu Douglas Rushkoff klappern sie nun die Hypes der letzten Jahre ab: Der Kampf zwischen der globalen Technik und den Ansprüchen regionaler Kontrolle, die kommunistischen Fantasien, die mit dem Netz einhergingen, der Versuch von Netzkritik zu Zeiten des E-Goldrauschs, der Aufstieg und Fall des Magazins Wired. Cyberhypes versammelt die klassischen Themen für einen Überblick.

Rudolf Maresch, Florian Rötzer: Cyberhypes.

Möglichkeiten und Grenzen des Internet. Suhrkamp Verlag 2001. 21,90 DM (11 EUR) Systemtheorie mit Schleife

Der Passagenverlag - quasi das Suhrkamp Österreichs - war bislang vor allem für die Schwerpunkte Derridaund Ästhetik-Veröffentlichungen bekannt. Jetzt wendet man sich erstmals mit der Veröffentlichung von Oliver Jahraus "Theorieschleife" der Systemtheorie zu - wenn auch noch ein bisschen Dekonstruktion mitspielen darf. Immerhin - Systemtheorie ist das derzeitige deutsche Zentrum des wissenschaftlichen Theorienachwuchses und "Theorieschleife" baut an diesem Zentrum mit. Das Buch kreuzt Systemtheorie und Dekonstruktion und gibt dabei der Systemtheorie den Vortritt ob das immer so fair argumentiert ist,

wäre eine berechtigte Frage. Sowieso: Wer dem stilistischen Konzept folgen will, braucht einiges an Training, wird aber dann mit einem Überblick über die verschiedensten Ansätze zwischen Systemtheorie und Literaturwissenschaft belohnt, von Luhmann Schüler Peter Fuchs über Nils Werber bis hin zu Bildungsbürger Dietrich Schwanitz.

Ein Muss für systemtheoretisch ausgerichtete Bücherschränke, alle anderen sollten vorher noch etwas üben.

Oliver Jahraus: Theorieschleife. Systemtheorie, Dekonstruktion und Medientheorie. Passagen Verlag 2001. 64 DM (32,70 EUR) Judith Butler

In dem neusten deutschen Butlerbuch "Psyche der Macht" kreuzt die Autorin die Psychoanalyse mit der Machttheorie. Ihr Ziel ist die Analyse der Subjektwerdung, das paradoxe Dilemma auf dem Weg dahin lautet: Wenn Macht das Subjekt formt, diszipliniert und hervorbringt, wie kann das Subjekt zu sich selbst finden und sich gegen die Macht wenden? Auf diesem Weg fährt Judith Butler bei der Theorie Hegels, Nietzsches und Freuds vorbei, sie kreuzt Freud mit Foucault, entwickelt eine Theorie der Melancholie, wird von dem amerikanischen Psychoanalytiker Adam Phillips kommentiert, erwidert diese Kommentierung und kommt zu einer Theorie der psychischen Anfänge.

Mitunter übernimmt Butler dabei viele Schwächen der anderen Theorien unhinterfragt - es ist also nicht

ihr stärkstes Buch - aber die 1997 in Amerika erschienene Aufsatzsammlung ist trotz alledem studierenswert.

Subjekte lernen schließlich nie aus.

Judith Butler: Psyche der Macht. Das Subjekt der Unterwerfung. Reihe: Gender Studies.

Suhrkamp Verlag 2001. 19,90 DM (10 EUR)

sionen, und von irgendeiner Plattform muss man ja mal starten.

Astrid Deuber-Mankowsky: Lara Croft.

Modell, Medium, Cyberheldin. Reihe: Gender Studies. Suhrkamp Verlag 2001. 16,90 DM (8,50 EUR)

Lara Croft

Zum 50. Todestag ehrt man Wittgenstein aller Orten, der unschlagbar günstige Verlag Zweitausendeins widmet sich seinen frühen Schriften zusammengestellt aus Aphorismen.

Die sind zwar schon begrifflich-philosophische Forschungen, aber noch deutlich von seinem IngenieursSein geprägt. Vor Sprachanalysen und Mathematik sollte man also besser keine Angst haben, muss man aber auch sowieso nicht, nicht bei Wittgenstein, der schließlich der einzige deutsche Philosoph gewesen ist, der Humor hatte. Der einzige, wir schreiben das noch mal, mit Humor, damit es auffällt. Die Texte, die zwischen 1929 und 1932 entstanden sind, folgen den Wittgensteinschen Originalzetteln inklusive aller Rechtschreibfehler und sonstigen Anstreichungen. Dem Denken also nahe, genussreiche Diskussionen, die etwas von einem kräftigen Sport haben, mit etwas Erotischem und Ritterlichem darin, wie Wittgenstein sagen würde. Normalerweise kosten die 1500 Seiten der fünfbändigen Wiener Ausgabe über 200 Mark. Bei Zweitausendeins gibt es das Gleiche für irre 29,90 DM. Ts.

Astrid Deuber-Mankowsky, Kulturwissenschaftlerin aus Berlin, schreibt die Geschichte von Lara Croft Abenteuerin und Archäologin des gleichnamigen Playstationgames. Als Einführung zu Croftschen Hintergründen ist das Buch geeignet, aber die Verschaltung von Lara Croft mit Theorie ist dann doch manchmal zu direkt und gerade. Herausgestellt wird beispielsweise Frau Crofts Frausein in einer Männerdomäne vor allem als Aneignung und Zurechtbasteln eines Weiblichen. Das Aufzeigen von Widerstandsmomenten und positiven Aspekten bleibt aus - beispielsweise, dass Croft junge Mädchen immer noch eher adressiert als ihre männlichen Haudegenkommilitonen. Und hat man beispielsweise mit Lara Croft wirklich eine Frau gewählt, weil sie männliche Beschützerinstinkte weckt? In welchem Dschungel leben wir eigentlich? Haben Männer heutzutage nicht ein viel differenzierteres Bild von sich selbst?

Und gibt es bei Tekken nicht auch immer eine Reihe von weiblichen Kämpferinnen? Das Buch ist ein Ausgangspunkt für weitere Diskus-

Wittgensteins Tod hat Geburtstag

Ludwig Wittgenstein. Wiener Ausgabe. Studientexte. Herausgegeben von Michael Nedo.

Zweitausendeins 2001. 29,90 DM. Aisthetik

Wozu eigentlich heute noch nach einer systematischen Ästhetik Ausschau halten, das geht doch gar nicht?!

Kunst und Kunstkritik haben sich längst Ersatzfelder gesucht, mit deren Methoden sie das Sinnliche in Bildern und Werken sehr gut beschreiben. Trotzdem gibt es immer wieder Fälle, ästhetische Phänomene und Erfahrungsweisen, die damit nicht zu fassen sind. "Atmosphäre" ist so ein Beispiel, das genauso in der Natur, im Design und in der Kunst vorkommt und gezielt eingesetzt wird. Erneut untersucht Gernot Böhme in seinen Vorlesungen, wie sich solche emotionalen und subjektiven Anteile in der Wahrnehmung fassen lassen, bzw. wie sie für die Ästhetisierung des Realen verwendet werden. Das Schöne an diesem Buch ist, dass die Begriffe wie "Befindlichkeit", "Szenen", "Ekstasen" ganz viel dazu beitragen können, solchen Strategien näher zu kommen, ohne gleich zu einer hohlen Medienkritik auszuholen. (Anne Pascual) Gernot Böhme: Aisthetik, Vorlesungen über Ästhetik als allgemeine Wahrnehmungslehre München, 2001. 48,- DM

Licht & Klang in der Stadt Und Achim Wollscheid im Buch Seit langem arbeitet der Frankfurter Medienkünstler Achim Wollscheid an der Schnittstelle zwischen Licht, Klang und Raum und verschiebt sie ineinander. Sehr ernsthaft beherrscht er den Trick der Kunst: einem beizubringen, anders zu sehen.

Jetzt ist ein Buch mit ausgewählten Arbeiten erschienen. text: Paul Paulun | p_audio@asia.com | Installationen von Achim Wollscheid

Erschreckend gute Einblicke in die durch ihre unwirkliche Sauberkeit gekennzeichnete Tristesse westdeutscher Plätze vermitteln manche Bilder dieses Buches. Zwar sind solche Orte nicht das primäre Thema Achim Wollscheids, wohl jedoch gelegentliche Spielstätten seiner Arbeit, die sich mit Klang und Licht im öffentlichen Raum befasst. Im vorliegenden Bildband sind ausgewählte Stationen aus den letzten beiden Dekaden seines Wirkens dokumentiert.

Es wird deutlich, dass er stets die Auseinandersetzung mit dem Ort sucht, an dem er interveniert. Er versucht Möglichkeiten zu schaffen, ihn aus einem veränderten Blickwinkel wahrzunehmen und darüber hinaus unter

Umständen einen Raum für Kontemplation anzubieten. Knapp 20 Aufbauten sind hier zusammengetragen. Die Bilder ermuntern dazu, sich mit den jeweiligen Gegebenheiten auseinanderzusetzen, was allerdings im Falle der klanglichen Arbeiten notgedrungen etwas schwer fällt, da die zahlreichen fotografischen Abbildungen unterschiedlicher Lautsprechertypen zwar sehr illustrativ sind, aber nun einmal nicht klingen. Die Lichtinstallationen erscheinen dafür größtenteils recht plausibel. Sie spielen in verlassenen Schächten, auf postmodernen Gebäudeflächen oder Reihenhäusern, die man sich lieber abgerissen als modifiziert wünscht.

Grotesk erscheint die Problematik

eines vermutlich neureichen Balkonbesitzers, den weniger die grauenhafte Aussicht auf die betonierten Büroplatten ringsum stört als die nicht adäquate Ausleuchtung seiner mit geschmacklosen Blumenkübeln verzierten Freifläche. Schöne kleine Welt! Das von Wollscheid überwiegend praktizierte temporäre Andocken an Architektur ist im Gegensatz zu den dauerhaften Einrichtungen sicherlich die interessantere Variante seiner Arbeit. Die bereits in die architektonische Entwicklungsphase einbezogene Integration von Klang und Licht gerät dann doch manchmal zu einem gimmickhaften Chi-Chi: Seht her, wie die Brücke ihre Beleuchtung mit jedem Schritt,

foto: constantin M.

Die Tristesse westdeutscher Plätze

der auf ihr getan wird, verändert schaut, wie sich akustische Signale der Schüler und Studenten auf ihren Fluren in bewegte Lichtfelder wandeln. Schöne Ideen, die sich im Laufe der Zeit natürlich abnutzen, immer weniger wahrgenommen werden und schließlich zu purer Dekoration verkommen oder einfach nerven.

Nichtsdestotrotz sensiblisiert das

Buch für eine differenzierte Wahrnehmung des Lebensraumes Stadt, was nicht zuletzt den einleitenden Worten aus kunstgeschichtlicher und künstlerischer Sicht geschuldet ist und das ist doch nicht ganz wenig.

Achim Wollscheid - Selected Works, Selektion SB 04, ISBN 3-943801-01-3, 58,- DM http://www.selektion.com/

kunst

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DEMOKRATUR DES LAMPENSCHEINS Oktober im Hamburger Kunstverein Der Hamburger Kunstverein pflegt in letzter Zeit die soziale Haufenbildung. Auf der dritten Ausstellung unter dem fast neuen Direktor Yilmaz Dziewior hat sich Christine Lemke umgesehen und Arbeiten des Briten Simon Starling, von Björn Dahlem und der Gruppe Internat begutachtet.

01 text: c. lemke | christine.lemke@snafu.de

Eigentlich war der Abend der Eröffnung sehr nett. Nach dem offiziellen Teil gab es bestes Essen und Trinken für ausnahmslos alle umsonst im Restaurant nebenan. Im Licht des Jena Paradieses ging es dann bis zwei oder drei, vielleicht auch länger. Wir konnten draußen sitzen - es war noch warm - auf dem Bürgersteig waren Holztische und Bänke aufgestellt. Ganz viele waren gekommen, und wie von selbst generierte sich ein wuseliger Sozialzusammenhang, der in seiner aufgeräumten Selbstgewissheit mindestens bemerkenswert schien. Die Überlegungen, wie sich die Gastfreundlichkeit finanzierte, potenzierte nur umso mehr den gesellschaftlichen Effekt des Abends.

Solcherart kommunikationsfördernde Praktiken sind neu im Hamburger Kunstverein. Anlass war die nun dritte Ausstellung unter der kuratorischen Leitung des neuen Direktors Yilmaz Dziewior.

Simon Starling

Vor der sozialen Haufenbildung gab es im unteren Teil des Hauses eines der Transformations-Labore des Briten Simon Starling (1967) "Work, Made-Ready, Les Baux de Provence" zu sehen. Starling ist mit seinem Alu Wilderness Trail Bike nach Les Baux de Provence gefahren, um dort nach dem Rohstoff für Aluminium – dem Gestein Bauxit – zu schürfen. Und um dann damit in einem langwierigen, arbeitsreichen Prozess sein silberglänzendes Fahrrad eigenhändig nachzuproduzieren. In dem abgedunkelten Ausstellungsraum in Hamburg vollzieht sich die Transformation von Stein zu Aluminium: Als Exponate sind Rohstoffe, Materialien, Utensilien, Geräte und Reste in Arbeitsschritten arrangiert.

Und wie, um noch einmal darauf hinzuweisen, dass es sich hier um eine runde Prozesshaftigkeit handelt, ordnen sich die Gegenstände in einem Kreis, der mit dem OriginalBike anfängt und mit einem etwas ungehobelten, aber auf jeden Fall als Fahrradrahmen wiederzuerkennenden Etwas endet. Die archaisierte Fassung der industriellen Produktion trägt die Handschrift des Handmade und doppelt sich im Readymade. Fraglich erschien an dieser Stelle, ob das Wunder des Selbermachens bei dem hausgemachten Nachvollzug des industriellen Prozesses nicht im Selbstbezug hängen bleibt. Die dargestellte Funktionabi-

lität "vom Gestein zum Fahrrad“ tritt etwas erstarrt als Verkettung faktischer Arbeitsschritte auf. Der erwünschte Fluss zwischen Prozess und Resultat gerät in den Arrangements zum Stillstand, da sie als Stellvertreter agieren müssen. Jeder der acht Arbeitsschritte wird jeweils von einer anderen Aluminium Designerlampe von Poul Henningsen dimmrig erhellt, produziert so weitere Referenzen und produziert auch noch einen irgendwie gearteten auratischen Schein...

zusammenbrechen. Wie ein nicht zu fixierender Entwurf von etwas, der sich immer wieder freundlich entzieht – der da ist und verschwindet und sich somit aus seiner eigenen Zwanghaftigkeit löst. Die Arbeit von Björn Dahlem ist sich ihrer Wirkkraft sehr bewusst, sie ist schneller als der Zusammenhang, den sie herstellt, und sie führt sich selber vor: Drei Lampenposten umstehen das Modell eines Modells und leuchten es an. Denn das Spektakel weiß um sich und begibt sich ein bisschen clever in die nächste Umlaufbahn.

In einem umgekehrten, aber vielBjörn Dahlem leicht ähnlichen Zusammenhang Etwas anders arbeitet die Lampen- findet sich, wer zurück die Treppe Situation im oberen, sehr großen runter geht und wieder in das gestalAusstellungsraum, in dem der Wahl- tete Foyer eintritt. berliner Björn Dahlem (1974) seinen "Club Superspace 3" installiert hat. Über die Treppe geht es durch den Internat Dahlemschen "Quantentunnel", der Im Laufe des Jahres wurde das Foyer aus Lattenrosten und Styroporplat- von dem Architekten- Zusammenten einen Raum im Ausstellungs- schluss "Internat" (Frank Boehm, geb. raum aufbereitet und den Blick dann 1967 in Hamburg/Wilfried Kühn, für ein relativ mittig stehendes, geb. 1967 in Bremen) neu ausgekleiüberdimensionales Atommodell det. Das gleiche Team, das auch die öffnet. Zwei Baumarkt-Deckenlam- INIT-Kunsthalle in Berlin umgepen, eine siebziger Jahre Flohmarkt- staltete. Die nochmalige Einkleidung lampe mit orangem Plastik und eine des weißen Foyers mit hellgrauen kleine chinesische Papierlampe stel- minimalistischen Elementen volllen die möglichen Elementarteil- zieht eine Doppelung des Raumes. chen des Atoms vor, die ein polygo- Die Situation ist gleichmäßig ausgenales, mit schwarzem Stoff bezogenes leuchtet, als wäre man schon in einer Gebilde, den Atomkern, umschwir- Ausstellung oder Teil dieser. In dem ren. In sich befestigt mit Verstre- Licht werden die neu erworbenen bungen aus Dachlatten und Tape, architektonischen Elemente gut die die Teilchenbahnen markieren sichtbar und erhalten ihre scharfe sollen, und in sich leuchtend durch Kontur. Die Leute wirken etwas seltdie längs darauf angebrachten sam und klein darin. Besonders dieNeonröhren, steht das Ganze leicht jenigen, die wir schon länger kenschief auf einem aus Holz genagelten nen, die die Karten verkaufen, sind Quasi-Sockel. Der wiederum ist auf manchmal dort nicht richtig wieder einer teppichhaften beigen Ausleg- zu identifizieren, hinter dem hochware platziert, die von Gartenzäunen aufgebauten kantigen Tresenquader. eingegrenzt wird. Der erhabene Wel- Man fühlt sich etwas unfreiwillig in terklärungszusammenhang "Atom" ein ausgestrahltes Display hineingekommt charmant daher - nämlich raten. Oder in ein etwas zu groß anaus dem Heimwerker und/oder Bau- gelegtes Modell für einen sich selbst markt Universum - und ist reine vorstellenden Sozialzusammenhang.

Improvisation. Das sozusagen Der Modellcharakter weist auf das, "falsch" verwendete Material arbeitet was er modellhaft abbilden soll: den sich aber nicht nur stellvertretend als kunsthaften Kontext selbst. Wie eine Referent zu den "richtigeren" Mo- Revitalisierung des White Cubes mit dellen ab, sondern gerät in eine an- einem aufgeklärten Wissen um seine genehm zu schauende und doch sehr White-Cubigkeit. Diese White-Cuelegante Eigendynamik. Die Beiläu- bigkeit wird nicht umgangen, sonfigkeit der behaupteten Trash- dern ausgestellt und neu gefüllt. Im Ästhetik soll natürlich auf keinen Fall klaren Wissen darum, wo die Problenach Arbeit aussehen. Obwohl hart me liegen könnten. Diese Probleme gearbeitet wurde an der Verfeine- scheinen schon durchlebt und- als rung. Es ist alles so filigran und un- wären sie sinnig detailliert zusammengezim- unlösbar - verworfen. Das wirkt wie mert, als könnte es jeden Moment die Behauptung einer neuen Situati-

fotos: Fred Dott

Simon Starling ist dem Alu Bike dort unten in die Provence gefahren, um nach Aluminium zu schürfen und sein silberglänzendes Fahrrad nachzuproduzieren: Ein Handmade-Readymade-Prozess.

02

servicepoint Abb. 01: Björn Dahlem, Deuterium Attenzione (Charm-Sphären), 2001, Installationsansicht der Ausstellung "Club Superspace 3", Kunstverein in Hamburg, 2001 Abb. 02: Simon Starling, Work, made-ready, Les Baux de Provence, 2000/2001, Installationsansicht Kunstverein in Hamburg, 2001 www.kunstverein.de on, die zur Selbst-Konsolidierung eine Affirmation der eigenen Grenzen vorschlägt. Dieser Ort scheint eine mögliche Kritik an seiner Definiertheit schon wissend vorwegzunehmen.

Seit unserem Besuch in der Ausstellung behauptet meine beste Freundin steif und fest, sie habe ihre Silber-Abendjacke aus Aluminium

Bauxit und glänzendem Gaffertape dort selbst zusammengebaut. Welchen Vorstellungsraum sie damit betreten möchte, habe ich noch nicht verstanden.

Wir führen Kriege, um Frieden zu schaffen. m e r k w ü r d i g .

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Schröder: Wir sind bereit

servicepoint

alle texte: benjamin weiss | nerk@de-bug.de

Bias VBox - VST Plug zum Megaeffektgerät zusammenstellen PlugIns soweit das Auge reicht. Wir beginnen unsere DSP-Sause mit der VBox, die es erstmalig ermöglicht, VSTPlugIns frei zu verschalten. Toll, kostet aber Geld und das muss nicht sein. In der Freeware Arena gibt es alles umsonst. Schließlich kommen noch die OhmBoyz. Hall mal anders. Hoffentlich schafft euer G4 das alles. Puh.

Habt ihr schon mal darüber nachgedacht, wie es wäre, sich eigene Effekte aus bereits vorhandene PlugIns zusammenzustricken und das so entstandene Effektgerät mit live eingespielten Tracks zu benutzen? Bias hat nun die VBox für den Mac herausgebracht, die es erlaubt, PlugIns zu verschalten und sie dann (im VST Betrieb) als ein PlugIn zu benutzen oder (im Stand Alone Betrieb) über das Audio Input einströmendes Klangmaterial in Echtzeit zu manipulieren, bzw. Loops mit Effekten zu verändern und als Soundfiles abzuspeichern. Unterstützt werden der Soundmanager bzw. SoundManager kompatible Audiokarten, die Formate AIFF und SDII in mono oder stereo und einer Auflösung von 16 Bit.

Bedienung & Oberfläche

Nach dem Öffnen erscheint eine Matrix von 5x5 schwarzen Quadraten (abhängig von der Prozessorleistung sind bis zu 99x99 möglich), in die per Klick VST PlugIns eingeladen werden können, flankiert von je einer großzügigen LED Kette nebst Schieberegler zum Kontrollieren des Input-Signals bzw. des Outputsignals.

Links gibt es noch einen globalen Wet/DryRegler, der das Verhältnis von Eingangssignal und Ausgangssignal definiert. Ganz oben befindet sich ein Pop-Up für die Presets (Effektkombinationen mit ihren jeweiligen Einstellungen), sowie ein A/B Taster (zum Vergleich zweier Einstellungen) und eine CPU Anzeige. Die aufgeru-

fenen PlugIns werden zunächst automatisch in Reihe geschaltet (= das Eingangssignal durchläuft sie nacheinander), will man eine Parallelschaltung, so muss man sie in übereinanderliegende Kästchen einladen oder nachträglich dorthin ziehen. Die eingeladenen PlugIns können in der Matrixoberfläche per Schieberegler im Eingangs- und Ausgangssignal geregelt werden, darüber hinaus finden sich hier Buttons für Solo (nur das Signal des entsprechenden Plugs wird durchgelassen), Mute, Bypass (das Signal wird nicht vom PlugIn manipuliert) sowie Edit, mit dem sich die Oberfläche des PlugIns öffnen läßt, um Parameter zu ändern.

Performance

In der vorliegenden Version 1.0 ist die Performance noch deutlich verbesserungswürdig, hinkt sie doch hinter der von Cubase (das schließlich noch andere performanceintensive Tasks wie das Abspielen von mehreren Audiospuren erfüllen muss) her.

Schade ist auch, das gewisse Schaltungen nicht möglich sind, etwa die Parallelschaltung von PlugIns, hinter die dann noch ein abschließendes "Master"-PlugIn wie z.B. ein Kompressor gehängt wird. Auch das Mischverhältnis von Parallelschaltungen ist nicht veränderbar. Unverständlich auch die Limitierung auf 16 Bit, sind doch fast alle PlugIns der neueren Generation 24-Bit fähig. VBox ist insgesamt ein

Wertung: ••• Preis: 129 $ info: www.bias-inc.com Systemvorraussetzungen: PowerPC, 64 MB RAM, System 7.6.1, Quicktime 3.02

interessantes Konzept, mit dem sich im VST-Betrieb als PlugIn komplexere Effektkombinationen realisieren lassen, als das in Programmen wie Cubase oder Logic möglich ist, allerdings sollten die Verschaltungsmöglichkeiten erweitert werden. Ein wenig unpraktisch ist die feste Fenstergröße der Matrix: werden einmal mehr als die 5 PlugIns parallel betrieben, muss man immer hin- und herscrollen. Unschön ist auch, dass VBox gelegentlich im Betrieb als VST PlugIn einfriert und die Hostapplication gleich mitnimmt.

Umsonst ist besser: Freeware Arena Room 844

Room 844 dient der Simulation von "natürlichen" Räumen und arbeitet intern mit einer Auflösung von 32 Bit in stereo. Dafür verfügt es auf einer naturidentisch gestalteten Oberfläche über die Parameter PAN L, PAN R, DISTANCE, STEREO, SIZE, DECAY, DAMPING, COLOR, DRY, WET. Das Panning wird über Pan L und Pan R eingestellt, Distance steht für die Entfernung des virtuellen Mikrofons zur Reflektionsfläche (=Wand). Die Stereobreite des Ausgangssignals lässt sich einstellen. Size steht für die Größe des simulierten Raumes (von 3 bis 150 Matern ist hier alles möglich), Decay für das Ausschwingverhalten des Klangs. Damping und Colour definieren die Be-

schaffenheit der Reflektionsoberfläche. Das Signal kann von der Oberfläche gedämpft werden. Der Colour Regler dient der frequenzabhängigen Reflektion: je weiter er nach rechts gedreht wird, umso mehr hohe Frequenzen werden reflektiert; ganz rechts, wird das komplette Spektrum zurückgeworfen. Anders als sonst üblich gibt es für Dry/Wet gleich zwei Regler, mit denen das Ausgangssignal zwischen dem unbehandelten Eingangssignal und dem Effektsignal gemischt werden können. Room 844 klingt recht gut (besser als so manches käuflich zu erwerbendes Hall PlugIn) und ist performanceseitig genügsam sowie einfach zu verstehen.

Erhältlich für VST, Mac, PC unter www.silverspike.com

RubyTube

RubyTube versucht (wie der Name schon dezent andeutet) digitales Audio mit der Simulation eines Röhrenverstärkers zu mehr analoger Wärme oder Verzerrung zu verhelfen, was wahlweise in Mono oder Stereo möglich ist. Dafür stehen gerade mal drei Regler und zwei Buttons zur Verfügung: Shape, Drive und Output als Drehregler, sowie die Buttons Limiter und Shaper. Ist RubyTube per Knopf auf Shaper eingestellt, wird der Drive Button ignoriert, der Grad der Verzerrung/Sättigung wird über den Shape Drehregler eingestellt. Im Limiter Modus, der für Signale mit mehr als 0 dB Ausgangslevel gedacht ist, wird zunächst das Eingangssignal auf 0 dB begrenzt. Jetzt sind beide Regler für

Verzerrung / Sättigung zuständig, wobei mit Shape und Drive Grad und Charakteristik definiert werden können. Auch für RubyTube gilt: einfach zu verstehende Oberfläche, genügsam in Bezug auf Prozessorleistung und ein Klang, der sich vor käuflichen PlugIns gleicher Funktionalität nicht zu verstecken braucht: worth a download. Auch bei www.silverspike.com Trasher

Trasher ist ein Filter PlugIn von den Programmierern von QuadraSid, das den Filter eines C64 Soundchips emuliert. Auf der formschönen Oberfläche (dem Aussehen eines C64 nachempfunden) finden sich zunächst fünf große Drehregler für die Parameter Sample Rate, Cutoff,

OhmBoyz VST - delays und Mehr Die Oberfläche ist nicht gerade das übersichtlichste Interface der Welt.

Man braucht eine kleine Weile, um zwischen den Comicköpfen die Schieberegler und Drehknöpfe mit ihren jeweiligen Parametern eindeutig zu identifizieren. Ganz oben liegt ein Feld für das Tempo, das sich in Millisekunden oder BPM einstellen lässt; daneben ein Tastenfeld für die ersten acht Presets. Der grundsätzliche Aufbau von OhmBoyz ist folgender: zunächst wird das Signal in rechten und linken Kanal aufgesplittet, danach durchs PreDelay geschickt, gepannt und dann gehts durch die beiden Delay Lines. Aber von vorne: am Anfang gelangt das Signal also in das PreDelay, dessen Parameter im oberen Bereich anzutreffen sind. Die

einzelnen Taps des PreDelays werden durch vier kleinere Comicköpfe repräsentiert: für jedes sind die Parameter Tap Time, Tap Level und Tap Pan definierbar. Global einzustellen sind der Predelay Level sowie per Button die Funktion Sustained Loop. Im gedrückten Zustand erzeugt Sustained Loop das maximale Feedback auf beiden Delay Lines und mutet den Soundeingang, so dass ein unendliches Echo entsteht.

Darunter befindet sich das erste Delay Modul (= Delay Line). Die Hauptparameter sind Time (Zeit zwischen zwei Echos), Feedback (von 0 bis 100%), Level (für die Lautstärke des Delay Moduls im Ausgang) und Pan (zur Positionierung im Stereofeld). Das wird ergänzt durch ein resonanzfähi-

ges Filter pro Delay Modul, bei dem zwischen vier Filtertypen gewählt werden kann: Peak, LowPass (Tiefpassfilter), Highpass (Hochpassfilter) und BandPass (Bandpassfilter). Dazu die von Filtern bekannten Werte wie Cutoff, Resonanz und Q (der nur vom Peak und vom Bandpassfilter benutzt wird). Für extrem verzerrte Sounds gibt es einen nützlichen Shelf Filter, der in den Parametern Frequenz und Lautstärke editierbar ist; er dient dazu, gewisse Frequenzen bei starker Verzerrung leicht abzuschwächen.

Schließlich ist pro Delay Modul noch ein kleines, aber feines Distortion integriert: mit einem Gainregler (für den Grad der Verzerrung) und einem mit Color betitelten Schieberegler lässt sich zwischen Overdrive und

Resonance, Bit Depth und Drive, denen jeweils ein kleiner Rate und Depth Drehregler zugeordnet ist. Es kommen noch fünf Buttons hinzu: Low (für Tiefpassfilter), Band (für Bandpassfilter) High (für Hochpassfilter) sowie 12/24 für die Definition der Flankensteilheit des Filters. Wer auf die Soundcharakteristik des SID Chips und seines Filters steht, wird sich über dieses PlugIn besonders freuen, denn nie hat es auf dem Rechner ähnlich sick geachtbittet und digital verzerrt. Gute Tonqualität, macht viel Spaß und kost nix. Mein LieblingsfreewarePlug des Monats!

Browser auf: www.refx.net

servicepoint

Puncher hin und herschieben. Hier kann zwischen zwei Arten der Verzerrung gewählt werden, wobei Puncher vor allem bei Material mit vielen scharfen Höhen interessant ist.

Dazu kommt noch die LFO Sektion.

An den Parametern Period (die Länge einer LFO Oszillation), Amplitude und Waveform kann eine Wellenform für den LFO eingestellt werden. Zur Wahl stehen hier Sinus, Dreieck, Rechteck, Ramp Up und Ramp Down, Cosinus Up und Cosinus Down, sowie Random, Brown Noise und White Noise, die alle unterschiedliche Zufallswellenformen erzeugen.

Schließlich lässt sich mit einem Button das zweite Delay Modul aktivieren sowie ein Regler für Cross Delay, mit dem die Separation der Feedbacks

Wertung: ••••• Systemvorraussetzungen: Mac: VST PC: DirextX, VST, WinAmp info & download: www.ohmforce.com Preis: 79$, Standardversion (nur 16 Bits, keine MIDI Automation): 9.95$ möglich wird.

OhmBoyz ist definitiv eine Bereicherung in der Welt der Delay PlugIns und setzt sich nicht nur durch sein spezielles Konzept, sondern auch durch die sehr gute Klangqualität von der Konkurrenz ab. Die Performance ist für die gebotene Leistung auch sehr gut. Volle Punktzahl ohne Abzug.

de:Bug 053 | 1101

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file sharing

Carracho Filesharing Community Eine Hotline nur für den Mac "Hotline" ist wohl der bekannteste Filesharing Client. Mit "Carracho" gibt es nun eine Alternative, die speziell für den Mac programmiert wurde. Mit ihr lässt sich jedes Dateiformat auf den heimischen Apple-Rechner holen oder anderen anbieten. text: marcus hauer | yuko@schoenerwissen.com

Wie so viele gute Projekte entstand "Carracho" zwar nicht wie Microsoft in einer Garage, aber immerhin aus reiner Spielerei. Dann erweiterte man die Software um Chat- und Newsgroup-Funktionen und gründete

JH: "Hotline" ist uns schon ein Vorbild gewesen. Schon vor dem Internet, Anfang der 80er, konnte man ja bei sogenannten Mailboxsystem anrufen und Dateien abfragen. Hotline hat diesen Service für das Internet neu erfunden.

Aber das ist mit jeder Software möglich, die die Übertragung von Dateien erlaubt, nicht nur mit Webservern, sondern beispielsweise auch mit jedem Email Client. Ein aktives Verhindern des illegalen Kopierens von Dateien ist unmöglich, da es keine zentrale Instanz gibt, die zwi-

Das Ziel von Carracho: eine Software zu sein, mit der jeder seine eigene kleine Community aufbauen kann. um sie herum eine Firma. DEBUG unterhielt sich mit Jörn Hartmann, einem der beiden Brüder, die "Carracho" entwickelt haben. debug: Wie kam es eigentlich zu "Carracho"?

Jörn Hartmann: "Carracho" entstand ursprünglich aus einer Programmierübung, zu der wir nach und nach Komponenten wie Chat, Filesharing und Newsgroups hinzugefügt haben. Im August 1998 haben mein Bruder und ich dann die "Carracho GbR" in Berlin gegründet. Damals mußten wir die weitere Entwicklung und Vermarktung des Produktes noch mit der Erstellung von Webseiten finanzieren. debug: War die Software "Hotline" ein Vorbild?

abo

debug: "Hotline" wird hauptsächlich von der Filesharing-Community benutzt, also zum Austausch illegaler Kopien von Software, Musik und Pornographie. War das ein Problem für Carracho?

JH: Erstmal steht das natürlich überhaupt nicht im Vordergrund. Das Ziel, das wir uns mit der Entwicklung von "Carracho" gesetzt hatten, war: eine Software zu entwickeln, mit der jeder seine eigene kleine Community aufbauen kann. Jeder sollte mit einfachen Mitteln einen Server anlegen können, bei dem sich andere öffentlich oder mit Passwort einwählen, Newsgroups anlegen oder chatten können. Aufgrund der ständig wachsenden Anzahl von Usern und Servern denken wir, dass uns das gelungen ist. Uns war schon bewusst, dass unser Programm auch für das Tauschen illegaler Dateien benutzt werden könnte.

schen legal und illegal unterscheidet. debug: Ist seit Napster das Programmieren von Filesharing-Programmen schwieriger? Habt ihr schon mit Urhebern Probleme gehabt?

JH: Bisher gab es noch keine Klagen seitens Rechteinhabern gegen uns. Wieso auch? Bei "Carracho" handelt es sich um ein ganz gewöhnliches Softwareprodukt. Im Gegensatz zu Napster betreiben wir keinen eigenen Dienst oder Server, der es Benutzern erlaubt, illegalen Content zu beziehen. Schließlich könnte auch niemand Microsoft dafür verklagen, dass ein Kunde seinen Microsoft-Webserver (IIS) dafür nutzt, um illegale Dateien zu verbreiten.

Die Industrie wird zwar alles daran setzen, neue Methoden für Kopierschutz zu entwickeln, aber die Vergangenheit hat mehr als deutlich bewiesen, dass es nur eine Frage der

nnement

servicepoint Zeit ist, bis sie wieder geknackt werden. Weiterhin besteht das Problem, dass sich manche Filesharingsysteme wie z.B. "Gnutella" nicht einfach abschalten lassen. Hier wird es immer noch möglich sein, sich die Sachen zu besorgen, die man woanders nicht mehr findet. Die Softwareindustrie versucht ständig mit neuen Mechanismen das illegale Kopieren ihrer Produkte zu vermeiden. Seriennummern bieten hier jedoch kaum noch Schutz und selbst Dongle, also hardwareseitige Kopierschutzsysteme, werden mit entsprechenden Tools recht einfach umgangen. Ich glaube nicht daran, dass es in Zukunft Methoden geben wird, die das Raubkopieren wirklich extrem eindämmen können. Allein die Tatsache, dass es schon Tools gegen den Windows XP Kopierschutz gab, lange bevor überhaupt ein Erscheinungsdatum für das Produkt genannt wurde, beweist, dass ein wirklich wirkungsvoller Kopierschutz nicht existiert.

Caracho gibt es für Mac OS und Mac OS X www.carracho.com Caracho Server und Tracker findet man bei www.tracker-tracker.com/carracho Den Hotline Client gibt es für Mac und Windows hier: www.bigredh.com Zur Zeit befindet sich "Carracho II" (Codename Weasel) in der Vermarktungsphase, und wird von Burda unterstützt. Implementiert ist hier ein Abrechnungsverfahren für Downloads. http://weasel.carracho.com Ich denke, die Industrie sollte sich viel mehr darauf konzentrieren, qualitativ hochwertige Produkte zu liefern, die dem Benutzer wirklich das Leben erleichtern. Hier wären nämlich selbst viele Leute, die sich Ihre Software in der Regel eher raubkopieren, auch bereit, diese legal zu erwerben.

DEBUG Verlags GmbH Brunnenstrasse 196 _ 10119 Berlin fon 030 2838 4458 email: abo@debug-abo.de Deutsche Bank BLZ 10070024 KNr 1498922

de:Bug.24.0699 40

alle de:Bugs vergriffen ? zu anstrengend de:Bug zu jagen ?

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de:Bug für ein Jahr zum Preis von 61,- DM inkl. Porto und Mwst.

Pacou - Recent (Konsequent) Pacou lässt sich nicht von seinem Weg abbringen. Wozu auch. Die Beats werden immer dichter, die Sequenzen immer stringenter und der Groove überwältigt einen nach wie vor so, dass er für sein Album auf Konsequent sogar viele der Effekte rausnehmen konnte, was den Tracks stellenweise noch mehr Funk verleiht und sogar auf ganzer Bandbreite eines Albums viel mehr von den melodisch-deepen Stücken zeigen konnte, als man es von ihm bisher gewohnt war.

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Künstlertreu - My Sketchbook Of Whack (eleganz) Swing in großformatigen Gefühlen und mindestens so großformatiger Ironie bricht sich in Fraktalen aus Easy Listening, Philliesound, Blackmusic, Las Vegas Unterhaltung und skurrilstem Sample Pop, der weder auf Latinbreaks verzichten muss, noch auf die warm brummende Radiomoderatoren-Sleazyness, die hinter dem ganzen lauert. Eine der wenigen Methoden, wie man Popmusik aus den Angeln heben kann.

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V.A. - Electronic Cosmetics (Salo) Die erste Compilation des Salo Labels aus Berlin versucht, eine Art Netzwerk Berlin-Moskau zu entwickeln, das alle wichtigen Leute, die sich in der Produktion minimaler Musik finden, zusammenstellt. Es ist eine Platte geworden, die den State Of The Art und den nahtlosen Übergang von Clicks über massive Housetracks bis hin zu Technominimalismen aufzeigt, zusammenschließt und sich um keine dieser Begrenzungen kümmern muss.

Electric Ladyland - Clickhop Version 1.0 (Mille Plateaux) Achim Szepanski von Mille Plateaux lässt die Monsters Of Glitch schon seit ein paar Monaten daran coden...Timbaclicks. Clicktracks, die Flair und Groove von R'n'B haben, oder mehr. Und Safety Scissors, Vladislav Delay etc beweisen, dass sich das Projekt nicht nur als Thema gelohnt hat, sondern vor allem als Aufriss einer weiteren unerschlossenen Dimension von Sounds und Grooves, die uns noch ein paar Jahre beschäftigen können. Essentiell.

V.A. - Superrappin Vol.2 (Groove Attack) Teil zwei der Albumcompilation des äußerst ambitioniert nach Talenten Ausschau haltenden Sublabels von Groove Attack. Diesmal kommt's richtig fett: 22 Tracks meist unbekannterer Talente, die musikalisch sehr viel Wert auf Feinheiten legen und sich zwischen Funk- und Jazzeinflüssen breit machen. Eine große Fundgrube, die Hip Hop jenseits von formelhafter Langeweile präsentiert.

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Akzeptieren: Falls man nicht spätestens 8 Wochen vor dem Abonnementablauf kündigt, wird es sich durch funky Automatismus sehr wohl verlängern.

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reviews compact disc

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Aphex Twin - Drukqs [Warp / WarpCD92] Aphex Twin müsste man sein. In einer alten Bank im Süden Londons sitzen, Musik hören, mal kurz Freunde treffen, dann wieder Gabba in Schottland auflegen, das Leben kann schön sein. Bei all dem Müßiggang hätte Richard D. James doch fast vergessen, mal wieder ein Album aufzunehmen. Also schnell ins Archiv runter, CD-Rs suchen und kompilieren. Voilà. Und wie. Auf 30 Tracks, verteilt auf 2 CDs oder 4 LPs, wurschtelt sich der Aphex Twin durch kleinteilig zerfitzelte Breaks, dreht alles irre laut, verschachtelt Acidbässe mit englischen Melodien, legt sein ganzes Wissen über modernes Programmieren offen, besinnt sich dann plötzlich wieder auf die gute alte Zeit und plinkert sich einfach über die Themse, bevor plötzlich wieder der totale Wahnsinn ausbricht. Nie hat Aphex Twin so Spaß gemacht. Und das ist nur der eine Teil der Geschichte, denn offenbar hat er sich in letzter Zeit nicht nur Panzer und andere Gadgets gekauft, sondern auch ein waschechtes Klavier in seine Bank gestellt. Als Richard Satie rückt er dann zwischendrin wieder verschiedene Dinge grade, beschäftigt sich mit süßen Akkorden und preparierten Pianos und läuft so zu völlig unbekannter neuer Form auf. Schwer und deep überbrückt Richard die Zeit zwischen heute und damals. Jeder Track funktioniert, ohne die ‘Come TO Daddy’ oder ‘Windowlicker’-Schocks.

Gut so, denn Aphex Twin braucht das nicht. Killer. thaddi •••••

Figurine - The Heartfelt [Monika Enterprise]

Einer der großen Reize jener Musik, die Basic Channel und Geistesverwandte schon seit ein paar Jahren in Berlin und anderswo auf der Welt produzieren, war ja immer ihre Kombination von Weite und zugleich Wärme. Diese anheimelnde Leere also, die so viel Platz lässt für eigene Gefühlsprojektionen und Körperzustände. Bei Mind Over Midi, und das ist das Interessante an diesem dritten Album des mittlerweile sechs Jahren alten Projektes des Norwegers Helge Tömmervag aus Kristiansund, stehen nun auf einmal zierliche, zerbrechliche Personen inmitten der großen Ebene und singen oder spielen Instrumente.

Jazz-Sänger wie Sidsel Endresen und Anneli Drecker oder Jazzinstrumentalisten wie die unvermeidlichen Ebenfalls-Norweger Nils Petter Molvaer [Trompete] und Bugge Wesseltoft [Klavier]. Diese reiten dann nicht, wie Tikiman bei Rhythm & Sound, als mächtige, raumbeherrschende Stimmen auf den Dubspuren, sondern sie legen ihre Äußerungen mitten in das bekannte Rauschen und Pulsieren, das man von Dubtechno eben so kennt. Das kann dann zwar auch mal in etwas flaches Ambient-meets-Gedichtelesen abgleiten. Meist aber kommen dabei schöne, beseelte Landschaften heraus, die nur den Raum, den diese Musik auch hier schafft, etwas enger und vordefinierter machen. Man sollte sich allerdings mal fragen, ob Norweger, siehe auch Deathprod oder Biosphere, alleine wegen ihres Umraumes immer wieder an diese kühlen, gerne mal „arktisch“ genannten Klangästhetiken geraten. Oder ob ihnen und uns das von den Medien so eingeraunt wird. Schöne Platte. http://www.mindovermidi.no

florian

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Teebee - Through the Eyes Of a Scorpion [Certificate 18]

Die neue Teebee ist so stumpf, die würde sogar der dumpfeste Rave-DJ auflegen. Und damit wär er noch voll auf Linie, denn Stoiber hat ja grade das Ende der Spaßgesellschaft ausgerufen. Aber was hat Teebee mit der Loveparade zu tun, welche so trefflich die verhasste Spaßgesellschaft illustrierte, und warum ist es dennoch heutzutage erlaubt, ja sogar erwünscht, sowas aufzulegen? Ich sag nur zwei Worte: Dark Trance. Das ist weder lustig [also auch gar kein Spaß, tja, da fallen dir die Schnuller aus dem Mund du alter Ravebeutel], noch verdächtig experimentell [also ganz toll stumpf], dafür aber „böser Mann und sein Trieb Style“, wie wir es alle lieben, die wir in einer Welt aus Fundamentalisten immer noch einen draufsetzen wollen. Oben zumeist. Warum aber Teebee jetzt mit dem Album übergekippt ist wie eben noch gute und verheißungsvolle Milch, merkt man eigentlich vor allem durch das Trackklisting, das den schlimmsten Track Noppenraverrock an den Anfang setzt und dann graduell immer menschlicher wird. Was auch heißt, kein guter Europäer sein, sondern ein guter Jedi. Bangen um Bergen wäre auch ein guter Titel für dieses Review gewesen. Aber irgendwie war einem nicht so nach Witzen zumute. Halb groß, halb schrecklich, ein Album der Extreme. http://www.certificate18.com

bleed

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V.A. - „Bip-Hop Generation V.4“ [Bip_Hop]

Das französische Bip-Hop Label zeigt auch mit seiner vierten Compilation noch keine Abnutzungserscheinungen. Weiter geht es in Richtung experimentellem Groove mit bekannten und unbekannten Acts wie Mira Calix, si-cut.db, Twine, Datach’i, Vs-Price und Cray. Äußerst geschmackvoll und homogen in der musikalischen Mischung geht die Reise von minimal Dubbigem über athmosphärisch Droniges bis hin zu kratzig Klickerigem und zurück über Gitarren-Electronica, lärmig Verzerrtes zu absolut Entspanntem.

Und diese stilistisch breitgefächerte Zusammenstellung funktioniert auch als Ganzes wunderbar.

Takagi Masakatsu - Pia [Carpark / CRPK010]

Ein Multitalent, dieser Herr Masakatsu. Dokumentarfilmer, Videokünstler und schließlich auch Musiker. Wenn das mal gutgeht. Auf Pia zumindest ist das voll ok, denn Masakatsus kleine Ambientuniversen sind vollgestopft mit diesen tonal nicht zu überlistenen Drones, die klingen wie Erdbeerpudding und in die man einfach nur reinspringen möchte, merkwürdigen granularen Aussetzern, fiependen Rhythmusgebern und japanischen Kindern, deren Geschichten ich verstehen würde, hätte ich damals die Japanisch-AG auf mich genommen. Das ist alles nicht neu, dafür aber wunderbar warm und irre vertraut, bisschen Japanischen getwistet, dann plötzlich asb ••••• ein wieder kleinteilig hoppelig, so als ob man sich seine Melodie erst in einem Ameisenhaufen aus Sounds Domu - Up & Down [Archive] zusammensuchen muss. Auf der Bonus-CD gibt es Domu tickert perfekte Hitech-Romantik im luzide Quicktime Filmchen. fließenden Breakbeat-Gezischel zurecht. Ein Wun- http://www.carparkrecords.com/ der, wie man so auf den Stecknadelkopf genaue Beats thaddi •••• setzen kann, ohne wie ein kalter Technokrat zu wirken. Aber schon mit Sonar Circle hatte er ja die Augen-aufgerissenen Bewunderer hinter sich. „Up & The Silver Mt. Zion Memorial OrcheDown“ ist der eleganteste Entwurf zwischen Drum stra & Tra-La-La Band and Bass und Deephouse, der selbst bei dramatischer [Constellation] Verdichtu-Effektes von Matrix.

Achtung! Jetzt kommt ein Karton! Und deckt uns alle jeep ••••• zu mit Streichern, Piano und unglaublicher Schwermut. Ähnlich wie das Cover-Artwork mittlerweile einem Kleinkunstwerk nahe kommt, so blasen A SilAudiophonic 6 [Audio/CD018] Mixcompilation von Cristian Weber, der das Ganze ver Mt. Zion sich und ihren Namen auch musikalisch sehr ruhig mit detroit-igen Strings und shuffelnden auf. Die Teilzeit-Godspeed You Black Emperor!Percussionsounds beginnen lässt, bevor er sich in den Besetzung bleibt ihrem wundervollen Debüt treu. massiven tribalen Techno-Overload der Postloop- Dieses mal haben sie aber noch mehr Streicher, Piatech-Posse hineinvertieft. Pushend, konkret und mit no und Gitarre eingesetzt. Diese Art neo-orchestraler Killerattitude. Beste Mix CD für Freunde des harten Weitdraußenmusik können eigentlich nur Kanadier produzieren. Zumal durch Samples, Loops, Gesang Geschmacks. und gesprochenes Wort der Anschein kitschigem bleed •••• Bombasts weggefegt wird. Wer schafft es schon, mit traurigster Musik Punkrock und Minimalismus zu erstellen? Dieses Sextett. Im letzten Stück „The TriGamat 3000 - All Seasons umph Of Our Tired Eyes“ singen Mt. Zion „Musici[Dessous Recordings] ans Are Cowards“: was für Worte!

Sollte es Irgendwas geben, was weniger Sexappeal hat http://www.cstrecords.com als dieses halbentkleidete 70er Wesen mit lila Haaren ••••-••••• auf dem Cover, dann lasst es mich bitte wissen. Aber CJ genau, klar, Deephouse und Sex sind out, in dagegen Deephouse und psychedelischer Wahn. Die Leipziger Potradium - Autopuzzle [Deco] tun es. Gamat 3000 und ihre Tracks sind ja immer Die zweite CD des französischen Labels stellt uns vor schon über jeden Zweifel erhaben gewesen, aber war- so schwierige Fragen wie: wie kann man aus vielen um eigentlich? 11 Tracks, die genau das erklären wol- Fragmenten ein Ganzes machen? Wie entsteht Techlen. Ruhig und gelassen mit funkigen Basslines in no aus Bruchteilen? Wie gibt man den Dingen, um es trocken shuffelnden Beats, zurechtgebogenen mal zusammenzufassen, ein Gesicht, wenn sie doch Flächen, perlenden Melodietranceschweifen, gele- gerade durch den Prozess ihrer Herstellung keines gentlichen Vocalsamples, die vollmundige Immersion mehr haben können, weil sie so viele haben? Frage versprechen, konterkariertem Hall zwischen pum- gelöst, Musik fertig. So einfach kann das sein und vor pend, strahlend aufrechten Fragmenten minimaler allem sehr unterhaltsam. Krabbelnd und schnell hinKonsensgradlinigkeit, und mittendrin ein Stück gepastete Musik zwischen den ganz hoch fiesen Detroit Hiphop oder eine Schlittenfahrt ins Schnee- Sounds und dem geradeaus direkter Mitten, mit treiben, zum Beweis, dass man alles im Griff hat, auch gefiltertem digitalem Schrott, der sich anhört wie ein seine eigene Geschichte. „Tausend Tropfen“ ist der ausgelassenes Pfeifen zum bösen Spiel und viel viel Track der Gamat 3000 2001, irgendwie besser rappeln hypernervöser Bergungsästhetik im zusammenfasst als alle anderen, aber genau diese Ramschladen reindigitaler Kultur. Groß. Funky. tröpfelnde Zusammenfassbarkeit, ist auch der einzige Rasant. Zermürbend.

Zweifel, den diese Tracks als Album auftauchen las- http://www.w-deco.com sen.

bleed

••••-••••• bleed

V.A. - Iron Curtain Revisited [Crippled Hot Dick Wax / EFA]

Auf dem Vorgänger ging es noch um Jazz-Raritäten aus dem Ostblock. Hier hat sich die junge Generation der elektrifizierten [Jazz-] Musik an einem späten Tribut versucht. Das Sonarkollektiv schickt gleich drei Musiker ins Rennen, aber auch Les Gammas [Compost] und Maxwell Implosion wollen dabei sein. Überraschend sind aber die Nummern von Kabuki und den Phoneheads. Drum´n´Bass-Puristen werden von diesem Spagat überrascht bis entsetzt sein. Die Szenen fusionieren aber auch hier unaufhaltsam.

Zurecht. Die Originale sind nur selten noch zu erkennen, der alte Jazz wird durch moderne NuSounds ersetzt. Spannend bis gut.

m.path.iq

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DJ Koze aka Adolf Noise [Buback Q.E.D.]

Mit nordischem Humor macht DJ Koze mal den Unterschied zwischen seinen Reimen und den anderen Reimen klar, und kommt zu dem Schluß, dass „Deine Reime Schweine“ sind. Das hört sich sehr plausibel an. Unterhaltsam die Läpschheit zelebriert und die Schippe beladen.

Caynd

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Compendium Vol.1 - mixed by the Idjut Boys [Disfunction Rec. CD 03] Die Idjut Boys hatten früher schon mal so ein Liebhaberl-Label, U-Turn, und waren neben Ashley Beedle mit seinen Jungs der vorderste Scheiß im Alternativ-Disco-Deep-Irgendwas-geht-Immer, hieß das nicht Nu-Disco, oder so? Hier mixen sie Tracks ihres Labels „Disfunction“ von Erot, Rhythm Doctor, Mental Overdrive, Maurice Fulton oder Atmosfear, und was wird klar? Dass West London kaum nicht hätte erfunden werden müssen, wenn die afro-perkussiven Beats einfach nonchalanter nebenbei gebreakt werden könnten und man insgesamt eine Spur verkiffter an die UK-Idee eines eklektischen Deephouse heranginge. Schluffige Polyrhythmik galore und ein irgendwie echt psychedelischer Grundtenor.

jeep

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Norken - Spring Themes [Hydrogen Dukebox]

Vielleicht ist Norken wirklich Lee Norris deepestes Projekt. Oft genug heißt hier Deepness aber sehr glatte flatternd gebogene Stringsounds, denn im Zentrum des Albums stehen eher seine merkwürdigen Drumsounds, die mal nach ausgelassener Housestimmung klingen, sehr klar und kurzgehalten direkt, mal dunkel aber ebenso präzise. Die Sounds dazu wirken auf einigen Tracks fast bleich in ihrer schummrigen Harmoniesucht und lassen die Tracks ähnlich wie bei einigen Elektronika Acts etwas flach wirken. Dennoch ist es ein sehr schönes Album geworden, und wer bei „East“ nicht komplett ergriffen auf die Tanzfläche taumelt, der hat ein Problem.

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Compact Discs deutschland united kingdom america continental hiphop netaudio Drum’n’Bass Dates

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favorites

Gleich vorweg: das ist das schönste Popalbum seit der Erfindung der Minipops - oder seit Wunder, Manitoba etc. Figurine sind eine Band, die wohl aus Dntel und zwei anderen Figurines besteht und nirgendwo auf einem Kontinent lebt, so dass dem Ganzen dieser Hauch elektronischer Einsamkeit anhängt, die man so leicht nehmen kann, weil einem einfach alles an diesen Tracks mit einem Click unter die Haut geht. Zusammen mit den beiden anderen wird auch die Schwermut von Mr. Dntel gedämpft, bekommt Schimmer von Ravesamples, noch blendendere Mobile-Glöckchen, stellenweise funky Brüche und die Sängerin tut den Rest, um einen mitten in ein Universum hineinzutuscheln, in dem man den ersten Satz des Albums mehr als für wahr hält. „Do you remember the day we left the earth?“. Ja, ja, ja, genau. So war das. Und so ist das jetzt auch noch. P.S.: die Produktion ist von John Tejada. Auch gut. Unsere Popplatte des Jahres. http://www.figurinedatacenter.co.uk bleed •••••

Mind Over Midi - Project 3 [Beatservice]

de:Bug : 053 | 1101

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Figurine - The Heartfelt (Monika Enterprise) Rhythm_Maker- Alles Mainstream (Background) Shorf - Asyt / Ched (Areal Records/004) Metro Area 4 (Environ/014) Paranoid EP (Mental Industries/002) Mocky - Monky "C" Munky Do (Mocky Rec.) Chris Korda - I Like To Watch C.C.002 (Circus Company/002) Figurine Remixe (Monika) Ibrahim Alfa- Thousand Faces (Hörspielmusik) Nothingface - Wir Marschieren (Eleganz/022) Electric Ladyland - Clickhop (Mille Plateaux) Enforcers 3 (Reinforced) Holger Flinsch - Mutabak (Basalt/001) James Din A4 - Defecting Grey (Esel/011) Airlocktronics (Satamile Records/007) Gomera - Faksimile (Laufwerk/LP01) Transllusion (Supremat) Cex & Venetian Snares (Klangkrieg) Emoticon Sampler Two (Emoticon/003) SCSI-9 vs. Lazyfish - Contapa (Salo/012) Team Doyobi - Cryptoburners (Skam/LP005) 60 Minute Man (Intercom/018) Meta.83 - Metalgroove (Festplatten/010) Metropol - Mocho (Trapez/010) Nick Holder - Summer Daze (NRK) Process - Odd Angles (Traum/V18) Q Project - Spek EP (Emoticon/004) The Usual Suspects (Sativae/021) Total Science - Taxman/Gravy Girls (Advanced) Beta 2 - Soul Feeling/E.T.A. (Function) Norken - East/Pfox (Hydrogen Dukebox) Rend - Inter (Plong/003) Strand - Message #2 (Delsin/019)

reviews ••••• ja • nein RECORD STORE •

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Schmoov - While you wait [DIY Discs CD 50]

Erotek: Guess Your Weight

DJ Deeon: Who-U-Wit

DJ Assault: Love The Pussy

Data Bass 027 (US 12" @ 17,90) sci-fi electro bass & Detroit techno tracks from the Metroplex camp.

35258

Data Bass 028 (US 12" @ 17,90) new minimal & pumpin´Chicago booty tracks f.the Dance Mania camp.

35259

Intuit Solar 014 (US 12" @ 21,90) finest Detroit booty w/ x-rated rap 35274

V/A - Megasoft Office 2001 [F Com]

Der DIY-Labelkünstler Schmoov ist Chef im Zentrum für sanftschaumigen Zischel-House mit tränender Romantikkeule. Frühmorgenerhabenheit hart an der Grenze zum Hängenbleiben in der Ecstasy-Zeitschlaufe. Präzise clonkig und Hypnose-loopig, wie man Deephouse eben versteht vor einem Spiral Tribe-Hintergrund. An den Rändern probiert er Jazziges bis Souliges aus der ersten 70er Phase der Elektronisierung durch, das ihm aber gar nicht zwangsläufig zu gemächlich gerät.

•••• bleed

jeep

Hood - Cold House [Domino]

Monolake: Bicom

Rhythm & Sound: Trace / Imprint

DJ Pete: Latifah-Duro Dub Sessions

Chris Adams verwehrt sich gegen die Dauerdifferenzierungsmaschine Pop. Er hat keine Lust auf Unterscheidungen. Oder besser: Er gibt vor, sich nicht darum zu kümmern und überlässt den Journalisten und Hörenden diesen undankbaren Job. Mit Hoods neuem Album gerät man auch gleich in diese Trendfalle: Natürlich erinnert vieles an die bescheidene Größe der frühen New Order, den Nichtgesang von Sam Prekop und Freunden oder das sympathische Geknarpsel diverser Warp-Musiker. Im Prinzip aber scheinen sich Hood nicht sonderlich umzuschauen. Ihre Songs wirken sehr in sich produziert. Umso schöner, dass das verehrte Publikum, also wir alle, so großartige Momente zwischen Pop, Post-Irgendwas und Electronika geboten bekommen. „They Removed All Trace That Anything Had Ever Happened Here“, „The Winter Hit Hard“ und „You Show No Emotion At All“ machen dich schmuseweich, lassen dich verschämt auf die blöden italienischen Urlaubsschuhe blicken. Hoffnungslosigkeit mit Lichtblick, Ansätzen von Beats und leichtem, etwas mühseligem Lächeln. Magnificient!

[ ml / i ] 008 (D 12" @ 16,90) brilliant r'n'b-ish downtempo,twisted clubby(post)electro&wicked cryptofunk-TIP!!!

35195

Rhythm & Sound 06 (US 12" @ 16,90) coloured vinyl, endless deep & wide pulsating dubby electronics 35234

Counterbalance 007 (UK 12" @ 16,90) Sir Substance returns w/ absolute club guaranteed percussive techno tools 35053

CJ

Paperclip People: Clear & Present

Robert Henke / Indopepsychics

Kit Clayton / Indopepsychics

Planet E 65265 (US 12" @ 19,90) re release of a classic & aunreleased track f.1993/94 ; ltd. blue vinyl 35194

Progressive Form 3 (12" @ 21,90) japanese release, fine atmospheric DSP electronica - TIP! 35162

Progressive Form 2 (12" @ 21,90) japanese release, fine atmospheric DSP electronica - TIP! 35161

http://www.hoodmusic.net

The Detroit Escalator Co.: Black Buildings LP

Norma Jean Bell: Come Into My Room

New World Romantics: Sign Of Brady

Peacefrog PFG 015 (UK 2LP @ 39,90) incl.hard to find & deleted 12"s, brill.

Moodymann co-prod.deep house- TIP! 35201

New World Aquarium 001 (12" @ 16,90) intergalactic post disco ambient sound scapes w/ subtle bass pulses - TIP!!!

35155

Solvent: Solvent City

Emanate 009 (US LP @ 27,90) melodic spheric laid back electronica w/ subtle pulsating grooves - TIP! 35037

Benbecula 010 (UK EP @ 21,90) beautiful scandinavian electronica, 6 tracks, TIP! 34797

Morr Music 013 (D EP @ 21,90) minialbum + remixes, nice & sweet melodic elctro, rmxs by Skanfrom a.o.

35131

AFX: 2 Remixes By AFX

Arovane / Phonem: Aer (Valid)

Autechre: Incunabula

Men 1 (UK 12" @ 16,90) club killin' monster acid break beat massacre! A MUST! 34587

Vertical Form 008 (UK 2LP @ 29,90) industrial-esque crypto funkin' beat science vs. beautiful harmonic atmo 34981

Warp LP 017 (UK Do LP @ 45,00) repressed!!! debut album, electro-orientated wide & dark sounding tracks A668

Eskaton ist das Label von Coil und wer eine solche Vergangenheit hat, begnügt sich natürlich nicht damit einfach nur Musik auf seinem Label herauszugeben, die man gut oder wichtig findet, sondern bringt sich ein - hier auf stimmliche Art. Angesichts der daraus resultierenden zerknirschten Vocodervocals, die von COH mal mit knarzendem Schlingern oder stakkatoartig hüpfenden Rythmen gekoppelt sind, mag manchem der Gedanke kommen, dass sich da jemand an ein Revival hängt, das seit geraumer Zeit kursiert, jedoch scheint da eher eine Schnittmenge vorzuliegen, die sich mit Adaptionen von Soft Cell und Vicious Pink allerdings auch thematisch eng an das besagte Jahrzehnt schmiegt. Mir sind Menschen bekannt, die von den Tracks nahezu erregt wurden, jedoch sollte man das nicht erwarten. Zumindest nicht sofort, schließlich begegnet einem eine solch gefühlsgeladene Dichte und Intensität heutzutage nicht an jeder Ecke, und mancher dürfte auf so etwas schlicht nicht vorbereitet sein. Musik, die sich erst im Schatten von Rezession und Krise zu voller Blüte entwickelt.

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Funkstörung - Vice Versa [!K7]

Mille & Mr. Hirsch: Preset Stomp

OTL 007 (D 12" @ 16,90) a/w crispy warm sounding minim. house,b/w spheric&acidic electro-rmx 31190

Polish 000 (D 12" @ 16,90) absolute brilliant upbuilding slo'mo' slighlty disco-esque house - TIP! 34717

Retina: Volcano Waves 1-8

John Hughes: Scarlet Diva (OST)

Hefty 027 (US LP @ 25,90) superb puristic deep 'sähkö-esque' electronic w/ subtle grooves - TIP!!!

33589

Hefty 026 (US LP @ 29,90) moody soundscapes, songs, atmo's, w/John McEntire, Scott Herren a.o.

TIP! 33458

Red Sparrow: At The Park Late During Night USM 017 (D 12" @ 16,90) b/w extended upbuilding detroit house grooves,a/w laid back down tempo TIP!!!

34542

Telefon Tel Aviv: Fahrenheit Fair Enough Hefty 035 (US LP @ 25,90) somewhere between Tortois-ed post rock & high end DSP electronica TIP!!!

35082

Richard Devine: Lipswitch

V/A House of Distraction

Phoenecia: Brownout

Schematic 015 (US Do 12" @ 29,90) rough industrial-esque beatscapes w/ beautiful warm harmonic atmo' TIP!!!

33513

Schematic 016 (US Do LP @ 33,90) once again the Schematic camp delievers the STATE OF THE ART compilation!!!

33587

Schematic 018 (US Do LP @ 33,90) gloomy abstract industrial-esque DSPelectronics w/ subtle grooves 34675

Remixsammlung, Teil zwei: Nach den 99er „Additional Productions“ haben Michael Fakesch und Chris De Luca jetzt schon zum zweiten Mal ihre weiterhin gefragten Trademark-Überarbeitungen zu einem Album versammelt. Und tatsächlich lässt sich im Vergleich zum zwei Jahre alten Vorgänger ablesen, dass die beiden ihrem Ziel, das sie ja zurzeit mit einigen Laptop-Fricklern vereint, immer näher kommen: eine Art von hypermodernem, auch mal songdienlichem Future-Funk zu schaffen, der sich zwar HipHop anlehnt, aber doch kleinteilig zersplittert ein paar Galaxien weiter rotiert. Anders gesagt: Funkstörung werden erwachsen und bringen ihre Spielfreude immer mehr auf den Punkt. Hier werden nur noch selten [zum Beispiel, wenn sie mit Rockmusik von Tocotronic oder Phillip Boa hantieren müssen] die oft bestaunten „400 Effekte pro Track“ eingesetzt - und wenn es sie denn doch noch gibt, dann hört man nicht mehr sie, sondern nimmt nur noch ihre Wirkung wahr. Sie werden nicht mehr nur als L’Art-pour-l’art, sondern fokussierter eingesetzt.

So sind die Rhythmusverzwirbelungen und BeatRhizome, die sich immer noch nach jedem halbwegs geraden Takt sofort in den Raum ranken, kürzer und zweckgerichteter geworden. Manche sind sogar richtiggehend tanzbar. So hört man beim Ike Yard-Remix den Eindruck, den Prefuse 73 hinterlassen hat, Speedy J wird zu fast schon Air-Liquiden-Beats umgelötet, und Anti-Pop Consortiums Beans macht dann schließlich richtig CyberHipHop. Exklusiv lässt Jay-Jay Johanson seine schöne Stimme mit Funkstörungs Cyborgs tanzen und bei Notwist nehmen sie sich sogar mal ganz vornehm zurück. Macht, wie man so schön sagt, gespannt auf das nächste eigene Album.

http://www.funkstorung.de

florian

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V.A. - The Bombay Jazz Palace [Outcaste PIAS/Connected]

o9: Tacklebox

Yunx / Datathief: Split EP

Jake Mandell: Lawnshower EP

Must Delicious 001 (US EP @ 21,90) incl. mx by Otto v. Schirach, Miami2001-techno/noise school - TIP! 33959

Pitchcadet 003 (US EP @ 23,90) repress of great 12" from melodic to manchester harsh ambience, cool!

31402

Pitchcadet 004 (US EP @ 23,90) mystic jungle-esque abstract rhythms & sound adventure 27378

Diese Liste kann nur eine Auswahl aus unserem Angebot sein. Wenn diese Liste vom Drucker kommt, sind manche Platten vielleicht schon vergriffen und andere wieder neu reingekommen (wir setzen nur Platten in die Liste, die wir zu dem Zeitpunkt des eintippens auch wirklich am Lager haben!). Deshalb bei Bestellung bitte möglichst Ersatztitel angeben. Normalerweise bekommen wir jeden Tag Lieferungen mit Neuheiten oder Nachbestellungen. Bestellung telefonisch oder schriftlich und bitte die Bestellnummern angeben. Preisangaben unter Vorbehalt (Einzelne Tippfehler können bei den Preisen genauso wie bei Titeln oder Labels vorkommen). Versand erfolgt per Nachnahme mit Paketpost oder UPS. Innerhalb Deutschland berechnen wir als Versandspesen pauschal: Paketpost standard: 10,- (dazu kassiert die Post noch 3,50 NN Gebühr) / UPS standard: 15,- (da ist alles drin) (eine Standardsendung sollte normalerweise innerhalb 48 Stunden ankommen). Bei einem Rechnungswert über 300,- übernehmen wir die Versandkosten für Standardsendung (nur Inland). Expressversand ist gegen Aufpreis möglich. Wenn eine Lieferung durch Verschulden des Empfängers zurückgeht, müssen wir die entstandenen Porto- bzw.

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florian

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Ob Lounge-Elektronik oder Asian UndergroundTabla-and Bass-Producer, alle bedienen sich gern an asiatischen Klängen auch jenseits der Popmusik.

Das geht aber nicht erst seit ein paar Jahren so.

Schon Ende der 60er Jahre arbeiteten Jazzer wie Volker Kriegel, Dave Pike, Paul Horn oder Popbands wie Shocking Blue mit Sitarklängen und Tablarhythmen. Auf der anderen Seite ließen sich auch indische Musiker wie Ravi Shankar und Muhavishla Hatchud von Jazz und Rock beeinflussen. Diese Compilation versammelt die unterschiedlichsten Musiker, die an diesem Crossover mitgearbeitet haben. Ebenfalls sehr unterschiedlich ist die Qualität der vertretenen Tracks. Neben Lalo Schifrins Serien-Score stehen wie selbstverständlich Grupo Batuques „Tabla Samba“, Peter Michael Hamels „1001und eine Nacht“-Klänge. Es gibt klasse analoge Minimoog- und Melltronsounds von Yves Hyatt, Ravi Shankars supermainstreamige Zusammenarbeit mit Tony Scott und Billy Preston, schöne Bollywood-Spielereien sowie merkwürdig elektrifizierten indischen Folk. Trotzdem mischt die CD aber sicher jede Party auf.

asb

Venetian Snares - Doll Doll Doll [Hymen / 716]

Nein, man kann nicht sagen, dass, nur weil Drum And Bass heute anders funktioniert als damals, Leute wie Aaron Funk aka Venetian Snares jetzt die Rettung sind. Weil die Breakbeats zwar genauso sophisticated cutten wie die ganzen Engländer, die Tracks aber natürlich völlig anders strukturiert sind, No U-Turn Bässe genauso auf den Arm nehmen wie Jazzloops, alles schon immer eher übersteuert ist, aber dennoch irgendwie schlüssiger und zugänglicher als der ganze DHR-Over-The-Top Klüngel. Venetian Snares ist technisch viel weiter, schreibt einen Atomkriegsdrumandbasstune nach dem nächsten, jazzt hier wie gesagt aber auch extrem rum, was das ganze nur noch spannender macht, und zwischendrin ziehen die theatralischen Instrumentals durchs Ohr. Das ist dann nicht so funky, weil wir die Ecke der Geschichte eigentlich vergessen wollten, aber dann kommt wieder das Gewitter und alles ist laut und gut und ich drehe lauter.

http://www.klangstabil.com/hymen

thaddi

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V.A - Aphrodisiac III [Infracom!]

B9 - Infiltrator [Musicsystem]

Von B9 gab es schon mal eine CD auf April, mittlerweile aber hat er sich ein Powerbook gekauft und ist eher in der weiten Welt der Klangbearbeitung unterwegs, obwohl die Basis aus Downtempobeats und schillernden Melodien stellenweise immer noch da ist, geht es hier wesentlich mehr um die Möglichkeiten damit zu spielen, als um den Eindruck eines Sounds. Sehr glückliche Tracks mit schnatternden Sounds, verdrehten Basslines und zischelnd glucksendem Drumerherum, die aber dennoch stark einer ruhigen Stimmung folgen, die das Ganze zusammenhält. Irgendwo zwischen Beige Oszillator und einer Kleinkindervariante von Funkstörung mit diesem typisch dänischen Blick für Jazz. Sehr gut.

bleed

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Halforganic [Nexialist]

Halforganic ist eine Art Klangkollektiv, bestehend aus mehreren Acts [Instantbul, Torso, Fragment King, N.Deiker, Phantomechanical und diverse Konstellationen daraus]. Die Tracks schwanken hin und her zwischen Noisescapes, dunkel analogen Elektrobreaks, Chipmonster-DrumandBass, und an Elektronica grenzende abgedunkelte Welten. Dark aber scheint es immer sein zu müssen, so wie Stuttgarts Innenstadt, und nur Fragment King lugt ab und an mit ein paar alberneren Ideen aus der dezent morbiden Vision hervor - mit solider Freude am dissonant Klapprigen. Warm anziehen, der Winter wird eisig.

Die französische DJane Eva Gardner sammelte erneut 12 neue bis unreleaste Perlen elektronischer Musik zu ihrem Update von NuSoul. Dabei geht sie unbeschrittene Wege. Kleine Labels und viele neue Artists sind der Lohn dieser Underground-BasisArbeit. Unverbraucht und nicht nur deshalb irgendwie frisch, auch ohne neue Stilerfindungen. http://www.nexialist.com Nuspirit Helsinki grooven mit percussivem NuJa- http://www.mp3.com/halforganic zz, Zed Bias remixt Two Banks of Four zu feinstem bleed •••-•••• Vocal-Broken-Jazz-House, Zenzile überraschen mit Reggae-Dub, große Stimmen, Soul, Latin.

Shade of Soul bringen es auf den Punkt: This Flanger - „Inner Space/ Outer Spamusic is innocent. ce“ [Ninja Tune Zomba] m.path.iq ••••-••••• Nach ihrem grandiosen Erstling erging sich das Duo Friedmann/ Atom Heart alias Flanger mit dem zweiten Album „Midnight Sound“ ja eher in Markus Guentner - In Moll Bossa-Barjazz-Belanglosigkeiten. Das dritte Werk ist dank respektloser Experimentierfreude wieder [Kompakt/042] Sieben recht lange Tracks von Markus Guentner, wesentlich aufregender geraten. Es beginnt mit der ja auch auf Festplatten releast, hier aber noch Electrosounds, um dann ganz fix und fast unbeetwas deeper und relaxter an die Sache rangehen merkt in Richtung Jazz zu drehen und im nächsten kann und sich viel mehr in Sounds unglaublicher Moment abstrakte Knisterbeats in LatinpercussiTiefe hineinsteigert, die dem Popambient-Projekt ons zu morphen. Desweiteren hören wir Doublevon Wolfgang Voigt sehr nahe kommen. Schwe- bass-Fusion, Funk, Störgeräusche Glitch und verbende Tracks mit angedeuteten Klassik-Samples, zerrte Gitarren - und das alles garantiert völlig leichtem Zischeln in dunkler Harmonie und kni- ungeloopt und unrepetitiv. Dieser dreiste Stilmix sternd loopig euphorisch nostalgischem Glück. erinnert in seiner Gnadenlosigkeit und Raffinesse Glasige Platte irgendwie, in der die Samples lang- irgendwie an Sun Ra. Und damit sind die beiden sam in Schichten pastöser Klarheit zu Boden sin- doch in allerbester Gesellschaft. ken. asb •••••

••••• http://www.kompakt-net.de bleed ••••• Up, Bustle & Out - Master Sessions Series Vol. 2[Ninja Tune/ Zomba] Audio Recordings] Petgroove - The Bristol Experience Irgend jemand hat mal über Up, Bustle & Out ••••• 6[Fine Mhonolink hat es bei seinen Produktionen ja auch [Lab 015 / CTM 715] gesagt, ihre Tracks seien nur in DJ-Sets von Cold-

pp

Lynx: Call...

Kirk DeGiorgio zeigt mit seinem großartigen Offworld-Projekt, wie einen Detroit vor der NuJazzDaddelfalle retten kann. Wo sich fast der gesamte Rest des Genres [mit Ausnahme vielleicht von 2000 Black, die sich ebenfalls mit Elementen aus der Motorcity erden] in Geschmäcklerisch- und Harmlosigkeiten ergeht, werden bei „Two Worlds“ Herbie Hancocks Headhunters und Miles Davis in der „Bitches Brew“-Phase verschmolzen - mit neueren Forschungsergebnissen von Carl Craig samt seiner diversen Nebenprojekten und vielleicht noch Derrick May. Eben zwischen diesen beiden Spannungspolen hat sich DeGiorgio ja schon immer bewegt. Genauso wie seine parallel erscheinende As One-Platte bei Ubiquity wird das dann interessanterweise auf einem untypischen Label veröffentlicht, nämlich Far Out, die sich sonst ja eher an brasilianische Synkopen halten.

Wunderbar kantenhaltiger Technosouljazz aus bewährter Hand jedenfalls.

Nach Nedjev folgt nun Jonesco. auf Engelszorn und auch gleich auf CD und völlig anders. Denn eigentlich will Jonesco. Geschichten erzählen.

Kleine Stories, manchmal ein bisschen traurig, immer verträumt, denn in Jonesco’s Kopf wohnt ein Piano und ein Echo. Man braucht nicht viel, nur ein paar Töne, dann ist die Geschichte schon perfekt. Kleine, perfekte Plinkereien, viel mehr Indie als alles andere, modern und vertraut zugleich und irgendwie dann doch komplett elektronisch. Hier fliegt ein Gitarrenloop durch einen Schredder, dort fiept ein Tönchen um sein Leben, http://www.fest-platten.de verfolgt von watteweichen Klickern. Jeder Track bleed eine Überraschung. Keine Ahnung, was hier gleich um die Ecke kommt, aber ich riskier das, weil...das Mhonolink - DJ Mix ist gut. Verdammt gut.

COH - Love Uncut [Eskaton 33] Mikael Romanenko: To Let Go

Kirk DeGiorgio’s Off World - Two Worlds [Far Out]

platten Releases mit allen Hits der ehemals Hamburg-Regensburger, jetzt berlinernden Posse.

Ha.te, Benjamin Wild, Andi Orange, Teichmann Brüder, Markus Güntner, Raumagent Alpha, Superuser und neuzugang Meta83. Alles Namen, die jeder, der sich für minimal kickende Partytracks interessiert, mindestens 1000 mal gehört hat, die Tracks zum Teil auch. Wer nicht kann das jetzt nachholen und zwischen Minimaldub, Monsterpartyrock und Retropop auswählen, während alles langsam ineinanderfloated. Für die, denen das alles schon als 12“ schwer auf der Tasche liegt, gibt es dazu ein Doppel-Vinyl mit nur unreleasten Tracks.

thaddi

If Then Else: Pause

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[Festplatten] ••••-••••• Unser:Eins Kollektion aus den letzten [und ersten] zehn Fest-

Jonesco. - Covert Clients [Engelszorn / Seraphim 02]

Peacefrog PFG 012 (UK 2LP @ 39,90) blue harmonic subtle pulsating & spaced out percussive chill out techno - TIP! 35071

Mal wieder eine dieser fluffigen Kuschelcompilations mit strengem Laptopdesign von F Com, ihrem Fachhandel für französisch megalomanes Jazzgedaddel. Am besten ist hier natürlich Ready Made, das wussten wir vorher, aber auch das Säuseln der Galliano meets Diefadima Kante Dipumpapumbadubs oder Fabrice Ligs Detroite „Softcause“ sind ganz fein, vieles aber, wie die Gesangsversuche von Alexkid im Federboadub klingen etwas arg nach dem Glitzern in den Augen der Laufstegbesitzer globaler Haute Couture Musik.

gerne etwas härter, kann aber warten, das merkt man auf dieser Mix CD mit Track von allem, was im Genre Rang und Namen hat. Sims, Harcell, Samuel L. Session, Shufflemaster, Rino Cerrone usw. Smooth gemixt, fast ein bisschen sehr glatt und ohne Ende, aber mit differenzierter Tiefe pumpend.

bleed

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Vita - Ena [Force Inc]

Es ist schwer zu sagen, was Tiefe sein soll. Jedenfalls in einer Art von Linearität, in der Tiefe als Raum eher eine der Resonanzen sein kann. Michael Stavöstrand aus Stockholm macht es einem aber auf seinen Releases nicht einfach. Die Andeutungen zwischen russischem Konstruktivismus und Underscore_BlissedOutGeneration, die Tracktitel und Cover vorgeben, auch nicht. Vielleicht ist es das Beiläufige, das manche der ansonsten perkussiven Geräusche haben, das Hingeworfene, in den graden Weg der Bassdrum geworfene Stolpern, das den Bruch markiert, an dem soetwas wie Tiefe aufscheint. Vielleicht aber auch die gedehnten ruhigen Loops, die im Hintergrund ablaufen, um zu versichern, dass es eine weitere Dimension gibt.

Früher soll er mal Tracks gemacht haben, bei denen ein Zusammenhang sich eher aus Begegnungen mit elektronischen Interferenzen des eigenen heimischen Elektrosmogs ergeben hat. Das ist lange vorbei, und die Stücke sinken in die Bahnen des Hörbaren wie ein schwerer Stein, in dem sich ab und an ein glitzerndes Stück metallischer Restsubstanz verirrt hat, in dem sich Spiegelungen blitzen lassen. Deepe Clicks, denen die eigene Strenge manchmal etwas zu wenig Raum für mehr als eine weitere Variante seiner selbst lässt.

http://www.force-inc.com

bleed

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James Hardway - Straight From The Fridge [Hydrogen Jukebox]

James Hardway kann man nicht unbedingt als Puristen bezeichnen. In den 80er und frühen 90er Jahren arbeitete er als David Harrow mit so unterschiedlichen Musikern und Produzenten wie Adrian Sherwood, Genesis P.Orridge, Jah Wobble, Andrew Weatherall oder Anne Clarke. Für sein letztes Album „Moors and Christians“ fand er Inspirierendes in Weltmusik und Dub, sein neues Werk passt mit Mühe in die Schublade „Downtempo-Live-Jazz“. Allerdings aufgelockert vermengt mit kubanischen Einflüssen, Jungle, Lounge, Calypso, House, Dub, 70er Jahre TV-Seriensoundtracks und so weiter und so fort. Perkussiv ist die Musik, polyrhythmisch, fließend und groovend mit Unterstützung einer richtig guten, aber leider im Info unerwähnten Vokalistenschar. Was soll ich sagen, die Platte swingt einfach!

asb

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Good Times 2 - with Joey and Norman Jay [Nuphonic 170 CD]

Philly-Funk, Streetfunk, Rock Steady, Roots Reggae, Garagehouse, Acid Jazz, Deep Soul, Disco, Hip Hop, 2Step vor und zurück durch die afroamerikanische Musikgeschichte mit ein paar UKAußenstellen kompiliert die Rare Groove BrüderInstanz Jay in keinster Weise das Rarste und Unbekannteste, sondern erhaben über solche Distinktionszwänge das, was ihnen Sonntagmittags beim Aufstehen als erstes in den Sinn kommt. Dieser bekannte Impuls: Jetzt muss ich aber unbedingt das und das hören! Von Gladys Knight über Leroy Smart, Masters at Work, Young Disciples, Wookie, Nitin Sawhney bis Sylvester. Eine Musikauswahl ohne Grenzen, aber mit Geschmack und Hingabe.

Lab Records und Straight Ahead gehen schon eine kurze Weile vergleichbare musikalische Wege.

NuJazz in allen Facetten. Nach jeweils äußerst appetitanregenden Samplern kommt bei beiden der Hunger erst beim Essen. Die aktuellen Alben [vergleiche Tweak] verhalten sich auch eher wie Eis im Magen - man hat [fast] nie genug davon. Die Sahne-Haube „A lotta Nerve“ wurde bereits in der letzten Ausgabe bejubelt. Für die Eisvariation suchte sich die dreiköpfige Band in TripHop-Bristol drei Sängerinnen, die dieses Album teilweise etwas gesetzter und insgesamt weniger progressiv, dafür aber souliger, grooviger und verspielter ausfallen lassen als Tweaks. Pendant. Der remixed dann auch gleich „A lotta Nerve“. Da sind welche mit Herz und Verstand dabei!

m.path.iq

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V/A - Analogue Eats Digital [MisterMinisteck]

Diese Ministeckbilder von Norbert Bayer kennt in Berlin auf jeden Fall jeder. Und wer würde sich nicht gerne einen minigesteckten Pacman oder Photoshop-StartUpScreen an die Wand hängen.

Jetzt haben Menschen zu den Ministecks Musik gemacht, und auch die kennen wir seit geraumer Zeit. Da ist zum Beispiel Frederik Schikowski, der sich fragt, wie die Liebe gesteckt wird. Bouncing Pop, wie man das so bei ihm liebt. Neoangin kommt mit einem dieser Tracks, für die das Video wahrscheinlich früher da war als der Song, zu lässig kann man dazu wippen. Stereo Total gehen mit C64 unterm Arm einen trinken, Pinknoise haben diese Affäre mit gestecktem Plastik und fusseln einen fast wavigen Track hin. Art Of Kissing schließlich sind so Lo-Fi, dass ich das nicht mehr verstehe, macht aber auch nichts, denn immerhin habe ich schon vier gute Tracks auf dieser 3“-CD gespottet. Und...mit jeder CD gibt es auch ein echtes Ministeck dazu. Wird also doch nochwas mit der Wand.

http://www.misterministeck.com

thaddi

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Oh, no! It’s Rubato [Mille Plateaux 103]

Q: Are we not Men? A: We are DEVA! Terre Thaemlitz betreibt Hochkultur-Travestie mit Tracks der New Wave-Konzept-Ver-Entfremder Devo, deren abgehackten Marionetten-Gitarrenstil er in Partituren für Soloklavier umschreibt. Das klingt dann plötzlich gar nicht mehr nach Genderunentschiedenem Dropout-Futurismus, sondern nach Salonsoirée für patriarchalische Frackträger, die über Debussy hinaus sind. Und Terre Thaemlitz feixt sich was.

jeep

• oder •••••

Console - Live At Centre Pompidou [Payola / A8]

Mindestens bis zum Sommer nächsten Jahres wird es noch dauern, bis Console ein richtiges neues Album fertig haben wird, daher erstmal eine Liveaufnahme aus Paris und warum auch nicht? Hier fliegt alles ruhig und sanft durch den Saal, die Hektik ist drüben in Les Halles geblieben. Kleine filtrige Loops aus japanischen Drumboxen, durch schwedische Filter neu lackiert, flackern stetig auf, geben ab an akustisches Schlagwerk und dann immer wieder kleine Melodien, die wahrscheinlich nur in behornbrillten Köpfen entstehen können.

Paris fands klasse und klatscht ordentlich. Wir auch. Gute Band das hier.

thaddi

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jeep

•••• Bonobo - Animal Magic [Ninja Tunes] Ming And FS - The Human Condition Ready for the Lounge-Cow? Ok, dann laden Ninja einen mal wieder ein, die swingende Tiefe der [Om records] verrauchten Weiten zwischen Kontrabasskrümeln Diese beiden New Yorker wollen under ‘Electronic/ Ass Kicking Beats!’ gefilet werden. Mit Quetschbässen und kristallinem Sound cutten sie sich durch zumeist eher Uptempo Beats, mal mit souligem Gesang, mal mit Beatboxer, mal mit Wortfetzen, mal im House, mal im gebrochenen, mal im HipHop Beat, meist stehen die Plattenspielerskills im Zentrum. Vielfalt also.

•-•••• Caynd

cut oder den anderen Solid Steel-Burschen richtig gut und hörbar. Und das stimmte leider auch lange Zeit - zu oft versackte die Musik von Senor Rudy und Clandestine Ein nämlich in Tanzmusikgetriebener Ethnoseligkeit voll von Flöten und Getrommel und kitschigem Gedaddel, die sich nur im Mix ertragen ließ. Ihre Master Sessions allerdings, für die sie schon vor geschlagenen zehn Jahren nach Kuba reisten, dort mit lokalen Gastmusikern Stücke auf DATs spielten und diese dann zu Hause in Bristol überarbeiteten, brachten sie, obwohl bei dieser Vorgehensweise ja wieder ein Multikulti-Abgrund dräute, endlich mal zu wirklich eigenständig genießbaren Ergebnissen. Denn nach der ersten Folge „Rebel Radio“ retten sie auch bei Teil zwei dieses Projektes, man verzeihe dieses Klischee, die elegante Morbidität und die sexy Schwüle der Karibikinsel vor Belanglosigkeit. Hier clashen Kuba-Ästhetiken abseits von „Buena Vista Social Club“-Hausfrauenträumereien mit den Rhythmen englischer Tanzkultur. Die rauchige Tiefe Havannas trifft die rauchige Tiefe Bristols, sozusagen. Und einen Konkurrenzfilm zu artyfarty Wim Wenders haben sie auch gleich abgedreht.

Eine interessante HipHop-Szene soll es dort unten im Süden ja ebenfalls geben. Vielleicht kümmert sich ja auch bald mal jemand darum.

http://www.upbustleandout.co.uk

florian

Electric Ladyland Clickhop Vers.1.0 [Mille Plateaux]

Das Projekt hieß lange Zeit, denn Achim Szepanski von Mille Plateaux lässt die Monsters Of Glitch schon seit ein paar Monaten daran coden, Timbaclicks. Clicktracks, die Flair und Groove von R`n`B haben, oder mehr. So eine Art Upgrade, mit dem man sich gegen jede Art von HiphopShufflefunk erstmal für Jahre absetzen kann. Und das ist mehr als gelungen, weiß man schon beim ersten Track, auf dem Vladislav Delay Vocals von Antje Greie-Fuchs auseinandernimmt, rekonstruiert, auf seine merkwürdig kommunizierenden Sounds und Strukturen legt, als wären sie nie voneinander getrennt gewesen. Safety Scissors [nein, wir werden nicht jeden einzelnen Track dieser brillianten Doppel CD vorlesen] dreht schon allein bei dem Gedanken durch und steigert sich in einen Popwahn hinein, der sich selber mit Conterattackenfunkeinlagen übertrifft, MRI [hoch 3] bombardieren swingende Jazzvocals ins nächste Universum breitwandiger Intensität, die Björk mehr als alt aussehen lässt [ach so, natürlich ist Electric Ladyland in einem Monat Björks Lieblingsalbum, daran kann man gar nicht zweifeln], Monophace übersetzen die von ihrem Niederflur Projekt gelernte Minimalisierungseuphorie in Drumandbasskicks mit LFO Dimensionen, und so geht es weiter und weiter über Ideen und Namen, die zu vielseitig sind, als dass man einen Sound daraus hätte erfinden können, und das Projekt hat sich damit nicht nur als Thema gelohnt, sondern vor allem als Aufriss einer weiteren unerschlossenen Dimension von Sounds und Grooves, die uns noch ein paar Jahre beschäftigen können.

http://www.force-inc.com

bleed

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Weathertunes - Characters [Peacelounge]

Zusammen haben Daniel & Roland Voss schon bei Lemongrass Musik gemacht, und hier zeigen sie, wie es in ruhigeren Tempi weitergeht und auch ohne Bandansatz und mit elektronischeren Klängen. Die Sounds haben etwas folkiges, viele eingesprengselte Gitarren- und Melodiefragmente, knappe, klar konstruierte Beats, leichte - nicht dickliche - Harmonien, gelegentlich einen Hauch von Sampletrickserei und Ansätze, der sonst so von ihnen geschätzten gebrochenen Beats. Insgesamt aber eher Musik zum im Gras rumwälzen und besinnungslosem Wohlfühlen, wie es Hunde gern tun, wenn sie vor der Kamera für ihren neusten Marketingauftrag posieren, die nur dann etwas zu kitschig wird, wenn sie wie auf „Holidays“ z.B. versucht, zu klare Loungejazzstrukturen einfliessen zu lassen. File under akustisches Kaminfeuer-Wallpaper.

und angeleimten Trompeten zu verfolgen und den Blick auf die letzten Splitter einer takernden Uhr im Ohrensessel zu hören. Irgendwie ist diese Platte, vielleicht auch das ganze Genre, eine Art Weiterführung des britischen Clubwesens. Herren, Zigarren, Gemütlichkeit wie im letzten Jahrhun- http://www.peacelounge.com dert, nur eben ein wenig urbaner. Definitiv frei bleed von Überraschungen.

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reviews ••••• ja • nein

[43]

de:Bug : 053 | 1101

Compact Disc Barry 7`s Connectors [Lo Recordings]

70er Jahre Musik von Barry 7 zusammengestellt, die die obskuren Welten der Studioproduktion beleuchten, in denen alles, aber auch wirklich alles zum Musikmachen benutzt wird, was so grade greifbar war. Mal großer Spacekitsch, dann skurriler Kitchen-Skiffle, fluffiger Dub-Wahn oder einfach nur HippieloveKitsch, Kammermusik für Blöde oder kruder Gangsterkrempel. Spaß macht es auf jeden Fall.

bleed

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Ian O`Brian - History Of Things To Come [Peacefrog]

OK, ist man erst mal durch das Intro durch, dann erobert sich Ian O`Brian nach und nach mit dem Powerbook unter dem Arm jeden noch übriggebliebenen Raum von Funk und Strings, Beats und Jazz, den man sonst gerne auf die simple Konstellation von Gespieltem, Samples und Effekten reduziert hatte. Sicher, hier ist das alles auch da, aber konzentriert und gemischt durch die stellenweise akrobatische Rechenleistung der generativen Softwareprozesse, die im Hintergrund ablaufen und durch eine ständig aus einer neuen Ebene an das Ganze rangehenden Konzeption, die Ian tatsächlich dem Titel ganz schön nah kommt. Ab und an vielleicht doch ein wenig kitschiger Überbau, aber grade deshalb eine sehr merkwürdige Platte.

Twintone World Domination Enterprises [Position Chrome/056]

Volker Thief aus Frankfurt, der schon einiges für Postion Chrome produziert hat, legt hier eine Art Konzeptalbum darken bedächtigen Terrors vor, das auch noch Carlo Guiliani gewidmet ist, so als begänne es doch wieder von vorn mit dem Widerstand. Lange Passagen dunkler Flächen treffen auf moduliert gefilterte Basslinewogen, die weniger Pathos vermitteln wollen, oder die Macht selbst, als es manche produktionsüberreifen Tracks aus UK gerne vermitteln, sondern eher ein Mittel zum Style sind, genau wie rasselnde Amenbreaks, smoothe auf 2Step getrimmte Tracks, Erinnerungen aus den letzten Urlauben in London, und grabende Funkideen. Wiederkehr auf allen Kanälen. Je hecktischer allerdings die Breaks werden, desto ungenauer klingen sie oft auch, und genau das macht die CD manchmal ein wenig beliebig. Am besten sind definitv die ruhigeren Tracks oder hypernervöse Basslinepumpen wie „Protection“.

http://www.position-chrome.com

bleed

jeep

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Rhythm & Sound [Rhythm & Sound]

Man kann es nicht anders sagen, aber die beiden lassen sich Zeit. Wem bislang schon die Zeitabschnitte von einer Ryhthm & Sound 12“ zur nächsten sehr lang erschienen, der wird sich jetzt offensichtlich wundern, wie lange es gedauert hat, bis das ganze auch mal für die CD Hörer rauskommt. Zehn Tracks, nacheditiert, in bester Tradition des ultradeepen Dubwahns der mit Basic Channel anfing und auf Rhythm & Sound stellenweise neue Ufer aufmacht, wie ein Track wie „Trace“, „Imprint“ oder „Distance“ zeigen, in denen nahezu alles in das Rauschen so tief eingebettet ist, dass man schon von alleine ganz still wird, aber vor allem neue Abstraktionen auch in den Sounds gefunden werden, als wenn das nötig wäre. Rhythm & Sound hat wie jede Platte von ihnen, dieses Unbestimmbare, das sie fast in dem Ramen der Umgebung aufgehen lässt.

bleed

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Chessie, das hatte ich anders in Erinnerung.

Auf dem neuen Album [Plug Research macht die CD, 2.nd Rec das Doppel-Vinyl] arbeitet sich Stephen Gardner durch eine sternenklare Nacht, kombiniert fiepsige Drones mit akustischen Köstlichkeiten, lässt die Gitarre dazu sanft übersteuert schwingen und wuselt in einem Wirrwarr aus Hall und plöckrigen Vibraphonen sicher durch die Dunkelheit.

Eine Stimmung, wie ich sie von Platten wie The Pearl [Eno / Budd] kennen- und liebengelerrnt habe. Alles hat viel Platz und noch viel mehr Zeit, das Tape-Echo surrt, mitunter trägt einen ein 4/4 Beat über die nächste Kreuzung, bevor sich schließlich alle im Indie-Himmel wiedertreffen. Der sieht in Amerika natuerlich ein bisschen anders aus, viel mehr Vibrato, es klingt nach Veranda und Wüstenwind, und das Piano ist laut und dicht.

Eine perfekte Platte. Weich und warm und wunderbar rund. Früher ist heute. Chessie ist Gott diesen Monat.

http://www.2-nd.com/

•••• http://www.plugresearch.com/ thaddi

Gomera - Faksimile [Laufwerk/CD001]

Da auf der EP nur die Hälfte der Tracks war [obwohl wir mal vermuten, dass sie den Rest später noch auskoppeln, weil’s so gut ist], gibt es hier vor allem mehr Tracks dieser einzigarArt zwischen Elektro, Elektropop, Drum bleed •••• tigen and Bass, neurotisch elegischem Gesang, Hyperelektronika und skurrilem Experiment aller Art, das immer mit sicheren Beinen auf den Füßen des riesigen und eigens dafür ausLeichtes Hören - Teil 1 gehobenen Pop-Fundaments steht. Bis auf [Popular Org/ Kompakt] ganz wenige Tracks, die es mit dem klassischen Jörg Burger, der einzige Produzent, der kate- Appeal etwas übertreiben [„Dark It Is...“] eine gorisch die DJ-Rolle ablehnt, macht hier den brilliante Platte durch und durch. Berlins

Selector zu einer elektronisch lichtdurchperlten Plinkerpop-Compilation, der über allen Wassern schwebt. Immer entlang an seinen „Trinkwasser“- und „Autobianchi“-Entwürfen nutzt er die historischen Produktionsmöglichkeiten, um die Nach-82er-Popidee eines stylischen Lebens jenseits öffentlicher Glamhysterie in 2001 endlich zur Perfektion zu bringen. Schillernde Flughafenaseptik für traute Füße-hoch-Situationen; und wieder ist ein sozialer Raum gerettet.

Chessie - Overnight [Plug Reasearch / 2.nd Rec]

Canidas - Golden [Safe Sub / Sub01]

Dntel Life Is Full Of Possibilities [Plug Research / PR320106CD]

Jimmy Tamborello ist Dntel und macht mich komplett fertig. Selten habe ich so schnell mein weißes Fähnchen rausgeholt, wie wild damit gewunken und um Gnade gebeten. Einfach, weil mich auch lange keine Platte mehr so schnell in ihren Bann gezogen, die Nabelschnur zur Außenwelt gekappt und alles mit Karamelschokokeksen präpariert hat. Aber der Reihe nach. Dntel kennt sich gut aus in der Welt der elektronischen Gerätschaften da draußen, und so sind wir, was die strukturelle

- [King Tubby’s Productions •••• V.A. In The Digital Era 1985- 1989]

Schweden mal wieder. Offenbar hat Stina Nordenstamm da mehr Eindruck hinterlassen, als man so hätte denken können. Canidas zum Beispiel, Carolina, das ist Canidas’ Stina, liegt stimmlich genau zwischen Stina und Bristol, wenn ihr wisst, was ich meine. Aber Canidas nehmen sozusagen das beste aus beiden Welten. Alles ist extrem reduziert, sehr akustisch und klingt streckenweise mehr nach Heidi Berry oder anderen 4AD-Größen, was die ganze Sache wieder total in Ordnung gehen lässt. Schöne Platte.

thaddi

Ladies and Gentlemen, der finnische MegaEntertainer ist zurück. Und was für eine Unterhaltungsshow mit Niveau knallt er uns um die Ohren! Juchei, vom zünftigen, kinomäßigen [die Szene, in der das Raumschiff über unseren Köpfen in den Film fliegt] Intro „Utopian Dream“ bis zum letzten Atem von „Paradise Can Wait“ vergnügt uns dieser bebrillte Blonde. Zurück auf seinem alten Label, jagt uns Tenor durch die Straßen seines schillernden LoFi-Las Vegas. Das kann nur dieser dürre Typ so! 50 Minuten Dauergrinsen, und ab und an gibt es sogar kein Halten mehr. Wer möchte nicht gerne die Liebste zu „Moonfolks“ zum Tanze bitten? Schnell noch mal zu „New World“ rüberschwofen, zu dem kitschig gekleideteten DJ des Abends und nach weiteren Songs dieses Tenors fragen [und statt alter Stücke von Stevie Wonder oder Prince soll er „Paint The Stars“ auflegen]. Easy Electronica Trash Jazz Polka Swing Bop’n’Bass. 15 Überraschungen, Tenor erzählt uns lauter kleine, wüst-niedliche Geschichten und läuft zur Hochform auf. Ich liebe dieses Album.

Kommst Du mit?

••••• http://www.jimitenor.com CJ

Variante von breitwandig skurrilen Wahnsin- Basisarbeit angeht, schon mal auf der extrem nigen wie Cex oder Mocky.

Seite. Kleine, knuffige Beatkonstrukbleed ••••• sicheren te rennen aufgeregt durch die Straßen von Dntel und machen die Laternen an. Der Rest Footsteps - People make the geht dann wie von selbst. Denn anders als üblich baut Jimmy dann Songs um die Tracks, World go round Pt.3 mit allerhand kleinen Melodien, weiten [People Cd005] People präsentieren weiter zuverlässig die Flächen, einem kompletten Gitarrenorchester aktuellen Schrittfolgen in West London zwi- und Gesang seiner ganzen College-Abschlusschen Rare Groove-Anhänglichkeit und ver- sklasse. Das macht allen Beteiligten soviel zwicktem Reorganisationswillen. Der Drang Spaß, dass plötzlich auch die Erinnerungen an zur funky Komprimierung und zu abstrakten damals reinschauen, Curve oder My Bloddy Sounddesign-Details gibt den Vocals, Saxo- Valentine auf Großstadtdub treffen, nur um phonen und dem ganzen Minnie Ripperton- dann aus Schreck im Moment zu verharren Flair immer wieder das spacige Überra- und Ton für Ton vorsichtig inspiziert wird. schungspotential, das sie aus jeder Nummer- Modernes Singer-Songwriter-Seemannsgarn sicher-Behäbigkeit rettet. Mal wieder heraus- für Verliebte. ragend IG Culture mit seinen Stakkato-Strei- thaddi ••••• chern im Spacefree-knapp-noch-den-Groove-erwischt-Zickzackflow.

jeep

Jimi Tenor - Utopian Dream [PUU/Sähkö]

For Friends - Tomlab & Audio Dregs [Tomlab/015]

Auch hier kommt die Tomlab Portland Konnektion wieder zu Wort, [Casiotone ist auch daher]. Denn Audio Dregs, das Label, hat für den neuen Part von Tomlabs For Friends Serie, die zunächst nur als CDRs unterwegs waren, glatt mal fast die Hälfte der Tracks gestiftet. Also rüber über den Atlantik und immer wieder, bis einem fast schwindelig wird.

Und hinein in die Track von Inkblot, Adlib, Juergen De Blonde, FS Blumm, Supersprite,

Grace Period, Carpet Musics und alle anderen, hinein in 18 Tracks zwischen schimmernd verliebtem Experiment im Nichts der akustischen Statik, über aus Knistern auftauchende, glückseelig klingelnde Melodien zu Powerbookgitarrenfunk, zu skurrilem Killerspaceragga für die Kleinkinder der Aliens und viel viel mehr Wirrwar,der vor allem immer davon lebt, dass die Tracks jeweils extreme Aussenseiter und extrem gut sind. Für Liebhaber vielseitig anderer Musik.

http://www.tomlab.de

bleed

Electric Company Greatest Hits [Tigerbeat6]

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Brad Laner von Electric Company hat eine Handvoll Remixer für diese CD ausgesucht, die unglaublich ist. Unglaublich gut versteht sich. Kid 606, Timeblind, Geoff White, µziq, Jasper, Blectum, Pimmon, Phtalo, Lexaunculpt, Kim Cascone, Brettschneider und ein paar mehr sprechen eigentlich für sich. Die Tracks, die ich im Orginal nicht kenne, liefern logischerweise State Of The Art Cut-and-Paste-Clicksterfunk der nächsten Generation und einiges mehr und lassen sich durchweg als Hits in jeder Powerbook-Devotionalien-Show [früher hieß das Kryptodisco] zu erwünschtem Effekt einsetzen. Multiphren massive Hits für jeden, der es liebt, wenn einem die Sounds und Geräusche, die Beats und Abgründe des Digitalen um die Ohren gezwirbelt werden. Killer.

Dieses Zeug wollte Mitte der 80er Jahre keiner von ihm hören. Die Rede ist von King Tubby und jener Phase seiner Arbeit, als er all diese teuren Musiker aus dem Studio warf und seine Riddims ausschließlich mit fiesen BilligSounds und Preset-Beats unterlegte. Sozusagen eine studiotechnische Fünfminuten- Terrine und hartes Brot und Babylon pur für jeden Rootsreggae-Puristen. Heute machen diese Plastiksounds natürlich eine Menge Spaß, außerdem swingt die Platte wie verrückt.

Anthony Red Roses Hit „Tempo“ ist drauf, außerdem Tubbys „Under Mi Sleng Teng“Version und jede Menge kaputt klappernde http://www.tigerbeat6.com Atari-Dubs. Fein! bleed

•••• asb

fi

Shotclub Volume One - Japanese Elepop [Shibuyahot Records]

Doch, doch, in Japan scheint diese Mischung aus Bossa, Kleinmädchengesang, LoungeMusik und brachialen Trompenteneinsätzen zu skurrilen Samples noch zu leben, und das neue Label Shibuyahot bringt einen Überblick über das japanische Genre, in dem alles ein bisschen glatter gehen darf als bei uns und gelegentlich in Warenlager-Pop ausufert, der so kontinental ist wie unser tägliches Breakfast.

bleed

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Transllusion - The Opening Of The Cerebral Gate [Supremat]

Yo. Der beliebte Drexciya Mann Nr.1, der den man kennt, zu kennen glaubt, die sagenumwobene Hälfte eben, mir ist grad der Name schon wieder entfallen, weil er nie wo drauf steht, und ich bin zu faul in Meineckes Referenzwerk „Hellblau“ [wie übrigens auch die CD] nachzusehen, der jedenfalls produziert ein Album für das noch frische Transllusion Label. Und es ist zuweilen, wie die 12“ schon andeutet recht technoid geworden, recht dark und grabend, mit viel zerrig angenervten spröden Sounds, aber die CD gibt dem Ganzen irgendwie ein Klarheit, die auf dem Vinyl zuweilen etwas altmodisch analog wirkte und stellt klar, hier ist auch ein Powerbook neben den Roland-Sounds unterwegs und die einzelnen Sounds sind so genau und präzise gedämpft, dass man die unterschwellige Gerechtigkeit dieser Tracks sofort hören muss.

Anders als Drexciya selbst klingen diese Tracks aber weniger nach einer durchgezogenen Geschichte, sondern struktureller, reduzierter und mehr auf das Arbeiten mit den Maschinen konzentriert, die hier dafür aber auch swingen wie selten.

bleed

Ein neues Label von Tom Steinle, der Tomlab macht, und Andrés Krause von BMBLab beginnt allein deshalb unter großen Erwartungen. Und der Japaner Aki Onda erfüllt die mit Leichtigkeit. Elektroakustische Tracks mit sehr viel klassichen Instrumenten, neben ausgesuchten Fragmenten von Beats, Field Recordings oder Effekten, deren Intensität vor allem in dem elegischen Moment entsteht, wo die Stücke nach einer Stille hinter den komplexen Melodien suchen, auch wenn sich das ein wenig nach japanischem Mythos anhört. Auf jeden Fall aber sollte man keine Angst vor Oboe haben.

bleed

Seit einiger Zeit findet sich auf jeder neuen Reinforced Platte so ein kleiner Zusatz: „2nd Wave“. Hat eigentlich schon mal jemand drüber nachgedacht, warum es so heißt? Warum „Wave“ und nicht „Generation“? Was so eine Welle in ihrer Wiederkehr alles transportiert an Gleichem, an Wiederholung, an Geschlossenheit und an undifferenzierter Zugehörigkeit zum grossen Meer Sound? Enforcers scheint das jedenfalls deutlicher zu tun als die Serie von „Killer 12“es tat. Nicht nur weil sich eine Menge Remixe auf der CD finden. Von Klassikern wie Total Sciences „Hardcore Jungleist“, die damit mal eben beweisen, daß es doch eine Art von hochtechnologisierten Breaks jenseits der selbstgebastelten gibt, dass diese Alternative zwischen Beats selber programmieren und Beats samplen und bearbeiten eigentlich nie eine war, sondern etwas ist, das man getrost vernachlässigen kann, weil Beats sich ihren Weg selber suchen, und immer wieder abenteuerlicher und mit mehr Filtern und Effekten als denkbar. Sogar ein paar Powerbookkids dürften hier aufhorchen, weil sie auch die Alternative [Effekte und Tricks vs.

Groove], mit einem Beat-Arrangement aus den Angeln heben, was seinesgleichen sucht.

Aber weiter. Denn nahezu jeder der Tracks spielt mit diesem Gebrochenen zwischen Alt und Neu. Spielt mit neuen Beats, neuen Effekten, alten Sounds, einer Geschlossenheit und Öffnung zugleich, die kaum ein anderes Label, das wie Reinforced für einen Sound steht, Drum and Bass eben, jemals so beständig hinbekommen hat: Drum and Bass eben.

Tracks von allen Acts des Labels, und alle in Höchstform.

bleed

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Bye Bye Mr. Jagger [Tonsport]

Ich glaub ja nicht alles. Leuten, die Rip Off Artist heißen, soll man vielleicht auch nicht alles glauben. Wozu auch. Die hier propagierte Story ist die, dass Matt Haines früher mal auf einer Bohrinsel gearbeitet hat, und dies nun auf „Pump“ zu einer Mischung aus Clicks, Machinationsfetisch, Klaustrophobiefunk und hypermetaphorischer Überproduktion verarbeitet. Ja, werdet ihr sagen, aber wer ist Haines? Egal. Die Tracks kicken in einem Zwischenraum, den man ganz gut mit dem Midifunk von Atom Heart und der krabbeligen Digitalreduktion von Thomas Jirku umzirkelt hätte, nur, darin ist viel Platz, und vor allem extrem viele Events, aus denen The Rip Off Artist mit Leichtigkeit kubistischen Kryptofunk mit Dancefloorattitude für schwergeschädigt, spartanisch groovende Tanzwahnsinnige macht. Easy mit je einer Handvoll Sounds herumjonglierend, erfindet er nebenbei auch noch seinen eigenen Kopierschutz durch wildes Umsichwerfen von Track IDs. Wahnsinnig aufgeräumte Musik, die klingt, als hätte man sie mit einer Festplatte entworfen, auf der noch nicht mal ein Filesystem sein muss. Sein bislang konsequentestes digitalstes, clickrigstes, funkigstes und amüsantestes Album, und man muss dafür vielleicht wissen, dass Haines eh so eine Art Sample-Messy ist. So, und wir beschließen dieses Review mit seinen eigenen Worten: „Pop Music is hard work!“

Die Compilation des Labels, das schon mit einigen Tracks für Überraschungshits gesorgt hatte. Freitag, Gabrial Annanda und Mir sind die Acts, die sich hier durch ihren Backcatalogue treiben lassen, in dem es zwischen minimalen Housestrukturen immer wieder leicht psychedelisch trancig anmutende Sequenzen gibt, die allerdings nie zu kitschig werden, sondern meist auf dem Boden des trockeneren Dancefloors bleiben, auch wenn sich oben ein paar Apreggios rumlümmeln. Als Sammlung http://www.force-inc.com können die manchmal etwas viel werden, und http://www.ripoffartist.net die 12“ haben im Mix sonst einfach einen bleed erfrischenderen Aspekt.

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The Rip Off Artist - Pump ••••• [Mille Plateaux/105]

Aki Onda - Preciouse Moments [Softl Music/001]

http://eamusic.dartmouth.edu/~aki/

Enforcers 3 [Reinforced]

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de:Bug : 053 | 1101

reviews ••••• ja • nein

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Compact Disc TMRX - Difficulté de comprendre V.A.- In The Beginning There Was Tweak - Hybrid Organics Waki - Music For Lazy People dans le bruit [Selektion SHS 006] Rhythm- The Rise Of Dance Music [Straight Ahead Rec. 022] [Traum] Reine Fieldrecordings und durch Effekte wei- After Punk [Soul Jazz] Welch ein Debut! Cyril Böhler hat sich auch Der Japaner, der schon einiges auf terbearbeitete durchdringen sich, verschmelzen prächtig miteinander und werden durch das angereichert, was im Moment eh um einen herum passiert. All diese Elemente vermengen sich zu einer geschichtenhaften Collage, die auf abstrakte Art narrativ ist, also mehr den sonischen Eigenschaften der Klänge nachspürt und sie in einer musikalischen Komposition bündelt, als dass die damit verbundenen Ereignisse thematisiert würden. Interessant ist die Balance zwischen den verschiedenen Teilen und die über weite Strecken auszumachende unauffällige Beiläufigkeit, mit der sich die Verhältnisse dieser Anteile verlagern, wodurch eine solide Grundlage für Entdeckungen gegeben ist.

pp

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Yoshio Machida - Hypernatural2 [Softl Music/002]

Die zweite der CDs auf dem Label mit diesen extrem schönen Faltverpackungen ist schon wieder von einem Japaner, und schon wieder von einer Uni, vermutlich ist dort die Nähe zu elektro-akustik am grössten. Minimale Klänge, die ein wenig an Installationen erinnern, werden hier mit vielen Effekten und Schichtungen zu sehr stimmigen Gebäuden aus Klang verarbeitet, in denen schon mal ein paar Tiere herumlungern dürfen, um sich den tropenwarmen Bauch zu kratzen. Gerne aber auch wie auf „Afterimage“ wird aus der Einfachheit plötzlich ein komplexes, fast komisches Arrangement, dass die ansonsten eher bedächtige Stimmung dann doch noch aufreisst. Sehr sehr ruhige CD.

http://www.yoshiomachida.com http://www.softlmusic.com

bleed

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V.A. - Solebeats [Solemusic]

„Solebeats“ ist eine recht geschmackvolle Downbeat-Zusammenstellung auf Hip HopBasis vom Glasgower Sole Music Label. Eine wirklich entspannte und dabei ordentlich fette Chill-Compilation mit Ausflügen in Richtung Jazz, Funk und Tanzboden. Hat wesentlich mehr Kraft als das Meiste, was einem zur Zeit unter dem Begriff Lounge etc. untergejubelt wird. Silent Poets’ „Someday“ im Mighty Bop-Remix, Ashley Beedles Black Science Orchestra, Electric Soul bearbeitet von DJ Spinna und einige andere, die nicht nur das Sofa rocken. Und spätestens bei Pablos Discofunk ist dann garantiert Schluss mit Chillen.

asb

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Thilges 3 - Mak [Thilges]

Thilges scheren sich ja bekanntlich einen Dreck um Konventionen und sind mittlerweile sogar soweit, die Hand in Richtung des österreichischen Heeres auszustrecken. Was Soldaten für Motherfucker sind, sieht man dieser Tage einmal mehr und dass man demzufolge bei solchen Kollaborationen umsichtig vorzugehen hat, liegt auf der Hand. Aber all das wissen Thilges natürlich und gehen auf ihre Art souverän mit dieser Situation um, nutzen sie für ihre Zwecke und brüskieren zunächst einmal ihre vermeintlichen Verbündeten der elektronischen Musikszene, deren unpolitische Haltung über weite Teile der 90er - wenngleich unbewusst- eine Art Rolemodel für die Kids gewesen sein mag, denen man ihre unpolitische konsumorientierte Haltung nun zum Vorwurf macht. Wie immer dokumentiert diese CD eine Livesituation und wie so oft vermittelt sich diese auf einer 3“-CD leider nur ansatzweise. Zunächst einmal werden die mit Mikrofonen aufgenommenen Klänge zu stossartig zischenden Fragmenenten zerlegt, die einen neuen Rhythmus generieren. Dem folgt fürchterliches Geigengedöns, das man schlichtweg nicht aushält, da es mit der Sensibilität und Leidenschaft einer Lebensmitteldiscounterkassiererin vorgetragen wird, die Waren am Scannerfenster vorbeischleift. Zum Finale dieser Trilogie lassen Thilges es ordentlich poltern und packen Versatzstücke des ersten Teils auf rollendes Plockern, das zunehmends abstrakter und geschredderter wird und sich zu einem nachhaltigen Statement für die Überflüssigkeit von Militärorchestern entwickelt.

pp

Zu Punkrockzeiten waren zwar Reggae und Dub wohlgelitten, es gab aber eigentlich kaum Uncooleres als Dancemusic im Allgemeinen und Funk im Speziellen. Das änderte sich erst, als einige Unerschrockene genau jene Tanzmusik in Verbindung mit Elektronik für sich entdeckten und damit einen wahren Boom auslösten. Die ersten auf diesem Terrain waren A Certain Ratio, deren kühler britischer Industrialfunk auf Factory Records den Weg ebneten für all die anderen experimentierfreudigen Tanz-Combos jener Zeit. Da gab es neben den unglaublichen, auch für heutige Verhältnisse noch ziemlich fremdartigen This Heat viele weitere avantgardistische Bands wie Throbbing Gristle oder Cabaret Voltaire. Oder mehr gitarren- und funkorientierte wie Gang of Four, Slits und Pop Group, des weiteren Tribal-Kapellen wie 23 Skidoo oder die Electropopper Human League. Und all diese Schmankerl hat das sonst eher auf Reggae-Ausgrabungen spezialisierte „Soul Jazz“-Label auf einer großartigen Compilation zusammengepackt. Das hat nichts mit Nostalgie zu tun sondern klingt auch nach über 20 Jahren noch richtig frisch.

asb

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[aka Ben Hatchelt] - Everythings Exactly How You Left It EP [Spa.rk/003]

Spooky dieser Titel oder? Eigentlich sollte man nur . zu ihm sagen. Da das aber blöd aussieht ,hört man sich lieber die Tracks an. Die nämlich sagen mehr und vor allem erzählen sie ungehörte Geschichten von monumental runtergedrehten Samples und dem was zwischen ihnen wuchert, sie loten das Knistern der Dehnungen aus und man möchte gelegentlich dem CD Player einen Stups geben, dass man hört was sich dahinter verbirgt, bis mittendrin plötzlich eine neue Schicht aus klingelnden Melodien entsteht, die dem grabenden Flair der CD etwas Erhabendes verleihen. Sehr down stellenweise, aber so knusprig wie ein Lastergrosses Kaffebonbon im Mund.

http://www.sparkreleases.com

bleed

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Yesterdays New Quintet - Angels Without Edges [Stones Throw]

Eigentlich sind Engel ja sowieso per Definition mehr so die kantenlosen Wesen, die ihre pummeligen Kinderkörper in vollkommen runder Schönheit schwerelos durch die Lüfte schwingen und dabei nur Gutes im Sinn haben. Hier scheint das aber was besonderes zu sein. Da die Tracks alle gänzlich kantenlos sind, ohne dabei jedoch zu langweilenden Kugeln zu mutieren, sind sie wahrscheinlich die Engel hier. Spekuliert und weit hergeholt.

Wer weiss was sich Madlib, seines Zeichens auch HipHop Prouzent für sein Alter Ego Quasimoto und Lootpack, sowie die fünf weiteren hieran beteiligten Jazzmusiker, deren Namen neben den Namen der verwendeteten Instrumente im CD-Büchlein zu finden sind, gedacht hat. Das ist eigentlich auch nicht weiter relevant, Angels without Edges ist jedenfalls eine der innovativsten und coolsten Jazzplatten der letzten Zeit, und das in reiner Form, trockene, feinfühlig adjustierte Sounds, die zu einem interessanten und galanten Gesamtwerk zusammengefügt sind.

Caynd

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durch den Wirbel, den seine beiden Singles „Woodworm“ und „Fathorn“ ausgelöst haben, nicht nervös machen lassen. Ich jedenfalls kann mich nicht entsinnen, dass jemals ein Erstlingswerk meinen Gehörgängen so geschmeichelt hat. Die Deepness und die Progressivität im NuJazz werden hier vielleicht nicht upgedated, dafür aber perfekt subsummiert. Abstrakte Ansätze und gebrochene Beats, cineastische Sounds, Kontrabässe und Alpenhörner [!] sind eben noch kein sicheres Indiz dafür, dass der Täter nicht schick sein kann. Mit Sicherheit werden wir Tweak schon bald mit Trüby, Jazzanova, 4Hero u.a. auf einer Bühne sehen. Remixe von Beanfield, Hidden Agenda und Raw Deal sind bereits in Arbeit. Für das schweizer Label Straight Ahead bedeutet das erneut einen Schritt nach vorn, aber was soll man auch erwarten, bei dem Namen? Groß!

m.path.iq

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Nam Jun Paik - Works 1958-1997 [Sub Rosa]

http://www.tomlab.de

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bleed

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Goldie.co.uk - A Drum and Bass DJ Mix [TrustTheDJ]

Wir wissen nicht genau, warum Goldie die Mix CD auf diesem Label rausbringt, aber er tut es halt, und die Webseite ist auch gleich dort gelandet. Er spielt seine Lieblings-Tracks vom eigenen Label und Verwandtes wie Total Science, Digital, Doc Scott, Klute, Invaderz, Photek, Soulja und Intallex usw. und mixt es in seiner typischen Art aufzulegen, die eher darauf abzielt, gute Tracks vorzustellen. Doppel-CD mit nur Hits und am Ende ein paar gelungenen Oldschool Reminiszenzen an die eigene Vergangenheit. Zwischen Neo-Oldschool und ein paar darkeren Tracks mit sehr sehr viel Funk. P.S.: wer die IDs gesetzt hat, muss die Tracks irgendwie nicht kennen.

Ich jedenfalls wusste nicht, dass Nam Jun Paik auch mal Musik gemacht hat, die fünf Tracks überraschen einen allerdings nicht, sondern sind wie vermutet mal Stil der amerikanischen Minimalisten bearbeiteter Akustikkram mit viel Ruhe zwischendurch und gelegentlichen Tape-Ausrutschern in die Cutup-Welten der 60er und dazu ein bisschen bearbeiteter Plattenspieler. Vor allem für Fans sicherlich span- http://www.goldie.co.uk nend und besser als die Videoinstallationen bleed heute aussehen klingen die Tracks auf jeden Fall.

bleed

Monoland - Cooning [Supermodern / Sumo 016]

Noch so eine tolle Indieband, die immer noch von den frühen 90ern träumt, immer noch tagtäglich daran arbeitet, die Gitarrenwand neu zu tapezieren und dabei immer noch ein bisschen dicker und samtiger werden zu lassen und...tja...damit ist die Geschichte eigentlich schon erzählt. Nach Manouva erzählt Cooning ähnliche Geschichten. Doch einmal über die Wand geklettert stehen da plötzlich Sampler und allerhand elektronisches Gerät, und es tun sich ganz neue Ideen auf. Cooning ist leichter als das letzte Album, irgendwie sanfter und verspielter, bleibt aber immer voller Ruhe und Deepness und mitunter wunderbar knarzig. Ich mag das, aber was kann bei so einem bewährten Konzept auch daneben gehen.

Musik für offene Fenster und die letzten Sonnenstrahlen.

http://www.monoland.net

thaddi

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310 - Downtown & Brooklyn Only [The Leaf Label]

Reissue von zwei CDs die ‘97 bzw. ‘98 schon mal erschienen sind und die Entwicklung von 310, dem amerikanischen Kollektiv, darstellen sollen. Irgendwo zwischen harschen Beats, die hier noch klarer klingen als auf dem letzten Album und einer jazzig jammenden stellenweise etwas cowboyhaften ambienten Welt am Rande des großen großen schwarzen Sumpflandes sind diese beiden CDs irgendwie spannender in der cinematograpischen Art als das was 310 jetzt machen, aber dennoch etwas einseitig.

Mit „Crisp Little Thing“ veröffentlicht Clearspot jetzt schon Wauvenfolds dritte EP. Sie arrangieren hier aufs Schönste hakelige Squarepusher-Beats mit warmen Synthisounds und Soundscapes von Fotoapparaten und anderen Gerätschaften. Mittels einer schmatzenden 80er Jahre Dr. Rhythm- Beatbox, einem Verzerrer und einem klapprigen MehrspurRecorder werden daraus vier experimentell groovende Tracks, die ein bisschen wie die aufgekratzten Verwandten zweiten Grades von „Boards of Canada“ klingen und Appetit auf mehr machen. Es wird also Zeit für ein „richtiges“ Album.

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••-•••• V/A - Vertical Forms [Vertical Form / 010LP]

bleed •••-•••• Casiotone For The Painfully Alone - Pocket Symphonies For Lone- Wauvenfauld - Crisp Little some Subway Cars [Tomlab/016] Thing [Wichita/Clearspot] Oh, etwas lang geraten dieser Titel. Die Tracks hingegen sind bester Casiofolk mit Cowboygesang. Aufgenommen mit einem Mikrophon in dem Versuch, Sinatra mit Daniel Johnson, Calvin von K mit Frederick Schikowski in Slowmotion zu kreuzen. Natürlich ist da wer ein wenig unglücklich, obwohl er noch Hey Hey Hey sagen kann, natürlich gibt es ein Lied über das Sterben der Batterien, natürlich ist der Duracell Hase sein ständiger Begleiter, aber er meint es dennoch [tiefe Stimme] ganz schön ernst. Amerikanische Lofi-Ideologie für besinnliche Abende mit dreitage Bart.

Dub Restaurant und anderen Labels aus Japan veröffentlich hat, macht für Traum hier sehr ruhige schwingende chromatisch gluckernde Tracks, die meist auf einer klaren Linie eines Synthesizerakkords basieren,oder angehechselten Sequenzen, über denen sehr schnelle percussive Sounds flattern. Gerade wenn es in eine Art Stakkatoambient-Richtung geht, ist diese Art von Musik am spannendsten, manches aber wirkt durch die Gegenüberstellung aus Lofi-Samples und recht einfachen Programmierstrukturen uund Sounds gelegentlich aber auch ein wenig altmodisch.

Auch Vertical Form kompiliert zum Jahresende, und ich wüsste nicht, was man hier noch großartig besser machen könnte. Vorhang auf für ISAN, die mit einem kleinen schimmernden Juwel ein paar Millimeter VInyl für sich beanspruchen. Dann Monolake, der, so wie wir ihn kennen und lieben, einen immens kickenden, doch dabei federleichten Track abliefert, vollgestopft mit fein gesetzten Echos und diesen Monolake’schen Trademarks. Killer. Auch Funkstörung sind guter Laune und prgrammieren uns eine Lolita. Kid 606 lässt es ungewöhnlich sachte und ruhig angehen.

Wahrscheinlich hat er sich mit Herrn Delay abgesprochen, dem er sozusagen den Teppich ausrollt mit seinen Tiefdubträumereien.

Delay also macht genau da weiter und zieht einen bouncenden CR-Track ganz groß auf.

Smyglyssna und EU sind auch sehr berlinischdubbbig unterwegs, während Thomas Fehlmann mit seinem ‘Luftikus’ wieder mal alle hinter sich lässt und einen wunderbar flirrenden Schwebetrack zaubert, der vor lauter Plinkereien offenbar selber gar nicht weiß, wo nun vorne oder links ist. Hier ist jeder Sound ein Osterei. Bola braucht dann niemand, und Mùm runden mit ihrer Liebeserklärung an die Berliner Hufelandstr. alles herrlich ab. Passt.

http://www.verticalform.com/

thaddi

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Calibre - Musique Concrete [Creative Source]

Nachdem man eine halbe Ewigkeit gewartet hat, hier und da immer wieder Gerüchte gestreut wurden, über den Umfang seines Tracks-Archis die wildesten Spekulationen kursierten, ist es jetzt endlich soweit: das Debutalbum von Calibre ist fertig. Und wie um Licht ins Dunkel zu bringen, manche Spekulationen im Nachinein zu bestätigen und überhaupt der Geheimniskrämerei ein Ende zu bereiten, ist es nicht nur eine Doppel-Cd mit insgesamt einundzwanzig Tracks geworden, sondern gibt es gleich noch ein Booklet mit Biographie von Calibre dazu. Musique Concrete schafft es, zwischen housiger Eleganz, deepen Vocalstücken und einer gehörigen Portion Soul den Dancefloor nicht aus den Augen zu verlieren, und dabei nicht zuletzt eine ähnliche Wirkung zu erzielen, wie Marcus Intalex und ST Files, die demnächst, wen wunderts, auf deren eigenem neuem Label Soul:R einige Calibre Stücke und Kollaborationen mit ihm veröffentlichen werden.

Es funkt und kickt ordentlich. Ein sehr schönes Debutalbum.

••••• sven

Joseph Suchy - Canoeing Instructional [Whatness/002]

Das Label von Ehlers bringt drei Tracks von Suchy, dessen Debütalbum auf Grob noch viel mehr Gitarre besaß, was für uns ein Glück ist, denn obwohl auch diese CD fast aussschließlich [aber wer weiß das heutzutage noch genau] aus Gitarrensounds besteht, sind diese weit weg von jedem Körper, der die Gitarre bedienen würde, also weg von der Sklavenhaltung, was uns freut, hin zu den Effekten und fast wie moderne Klassik anmutenden Konstruktionen aus Klang, in denen das Material nur noch eine Rolle unter vielen zu spielen scheint. Kein Wunder, denn das Cover deutet an, dass das Instrument das verwendet wurde eher eine Art zur Gitarre umgebautes Kanu ist. Anhand einiger Basisloops aufgebröselte Insights in die Welt zwischen Holz und Draht.

http://www.whatness.de

bleed

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Nighteffect - Mixed & Compiled

by DJ Highfish [WMF Rec]

Extrem gute Compilation minimaler Melodien, die den Dancefloor bewegen, von Highfish aus dem WMF sehr cool in Szene gesetzt. Satteste Basslines, rockende Beständigkeit, intensive Sounds und immer genau das Maß an zurückhaltender Energie noch in der Hinterhand, dass man weiß, es kann einfach nur noch besser werden. Mehr als die Hälfte der Tracks dieser CD sind noch nicht releast, und es warten so brilliante Ausnahmestücke wie Martini Bröses „Here Comes The Sin“, „Stimulator“ von Welt Zwei, ein Sascha Funke „Brocken“, die Teichmänner mit Acid Maria, Jacek Senkiewicz, Off Pop, Mitte Karaoke’s überall Clubhit „Ich steh drauf“, ein Killer von T.Raumschmiere und David Caretta, Plastique de Reve vs. Crowdpleaser auf euch, und alles sind Killer, die Highfisch brilliant auftürmt, ohne dass sich dem etwas entgegensetzen würde. Eine der besten Mix-CDs des Jahres. Reiht sich perfekt in die Labelcompilationoffensive aus Berlin wie aus Köln ein, und dürfte eins der Statements schlechthin zur Clubkultur 2001 sein, das man irgendwann einmal später herausholen kann, um zu sagen: so gut war es nie wieder. Muss man haben.

Hans Platzgumer - Denial Of Service [Disko B]

Mr. Platzgummer liefert tatsächlich soetwas wie den Gegnpart einer Attacke. Mit sehr variablen Harddiscfragmenten und Samples aus der Teufelsküche diesseits und jenseits des Erfahrbaren, von Jazz bis DSP PostPostproduktion treffen hier einige Dinge zusammen, die clashen wie sie Lust haben. Daß er daraus dann noch, fast wie in den unmöglichsten Momenten auch Funkstörung manchmal Popsongs entwickeln kann, die ihren eigenartig verschrobenen Swing durch die komplexen Hintergründe hangeln lassen ist mehr als erstaunlich. Eine seiner besten Produktionen bislang, die jedem der Jazz mag und jedem der weiss wie man ein Powerbook einschaltet sofort ans Herz bzw. den Apfel gewachsen ist.

http://www.diskob.com

bleed

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Air Liquide - X [Proof/BMG]

Das Machwerk auf das viele lange gewartet haben, die neue Air Liquide setzt mit seinen Tracks noch mal ein paar Stufen psychedelischer und relaxter an als alles was sie zuvor produziert haben. Die Beats sind extrem relaxt, die Melodien entwickeln soetwas wie ein Multiphenes Chanson Gefühl, sehr nah, sehr smooth und ein wenig traurig und vermischen sich so sehr gut mit den Vocals und der unbändigkeit der Maschine die Air Liquide immer ausgezeichnet hat. Athmosphärisch hoch temperierte Platte die den Partyaspekt für eine lange weile erst mal mit den Lounges und samtbezogenen Couches der letzten wirklichen Penthäuser dieser Erde tauscht. Sagt jetzt nicht Regenwald.

bleed

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Soul Addiction[Cookin]

Der nächste Cookin-Wohlfühl-Sampler ist da. Grandwizzard Bukem hat mal wieder die Dats seiner Jünger um sich versammelt und den deepsten, abgehangensten und bekifftesten Scheiss für die von ihm ausgemachten Soul-Junkies (und wer ist das nicht) zusammenzubringen. Dementsprechend wird auf Soul Addiction weit weniger gegangsterfunked http://www.wmfrec.com und mehr sofagesurft, was die Compilation bleed ••••• dann doch irgendwie sehr angenhem macht.

Elf Tracks von gewohnter Good Looking/Cookin Qualität aus den Untiefen [Komfort.Labor] presents der dunklen, verrauchten Bars, wo der Soul Native Lab noch gelebt und die Klischees geboren werden. Voll in Ordnung und für Freunde des [WMF Records] Und wieder eine WMF-Compilation. Die Genres mit Sicherheit auch noch mehr.

Jungs von Native Instruments, der Schmiede sven •••• für advanced Music Software, die der digitalen Gemeinde unter anderem Reaktor gebracht haben, laden ins Native Lab in die als Kom- Telephone Tel Aviv - Fahrenheit fort.Labor bekannte WMF-Lounge. Mit dabei Fair Enough[Hefty Records] ist so ziemlich alles, was Rang, Namen und Es wird langsam Herbst, das lässt sich nicht Reaktor hat. Von Kid 606 über Jake Mandell, mehr verleugnen. Telephone Tel Aviv bieten Richard Devine, Errorsmith, Vladislav Delay sich an, mit ihrem neuen Album einem und Mike Dred bis Lazyfish. Ein kleines who is unterstützend beizustehen, wenn es wieder who der Powerbook-Frickler sozusagen. Musi- dunkel wird, wenn man gerade erst wach kalisch werden erwartungsgemäss die Pole von geworden ist und es zu kalt und grau ist, um Clicks, Cuts und DSP-Powerbookirrsinn einkaufen zu gehen. Also, Kamin angemacht abgesteckt. In einen sehr schönen Mix gegos- (oder Kohleofen oder die Heizung uaf Fünf) sen krümelt, funkt und wuseln sich die vier- und Fahrenheit Fair Enough eingelegt. Wunzehn Tracks durch digitale Miniaturen, die derschöne Songs, die mal vor sich hin krünicht nur in ihren Tracktiteln (Damn Dre meln und knistern, mal mit ein paar Klavier„Why You Always hating On Me“ oder „Zen ist melodien auskommen und die gute alte Gitarnichts dagegen“) teilweise ziemlich viel Humor re immer mal wieder zur Hand nehmen. im Gepäck haben. Als besonderen Leckerbis- Neben Hood und Dntel ein weiteres grossarsen gibt es einen Lazyfish-Track, der mit tiges Indietronics Album diesen Monat, das Reaktor gemacht wurde, und an dem man kleinteilig vor sich hin wuselt einen dabei dann nach Herzenslust rumschrauben und aberr nie loslässt, wenn es erstmal zugepackt tüfteln kann. Eine durch und durch gelunge- hat. Sehr schön. ne Compilation, die sowohl musikalisch als ••••• auch visuell (by 4rk-Unstable Media) als auch sven technisch ziemlich weit vorne ist. Sehr schön.

sven

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Christian Kleine - Beyond Repair[City Centre Offices]

Der Mittstreiter von Thaddi groovt sich hier duch ein sehr feines smoothes Album aus Downtempotracks mit gelegentlichen Anklängen an die Harddiscfunkfraktion, das aber vor allem durch lange geschweifte Melodien bestimmt wird, die klingen als wäre es der letzte Rest von Licht einer ausgehenden Kerze, ein bischen Glut draussen am Strand, kurz bevor man den Schlafsack aufrollt um sich mit den Sternen wohinzulegen, wo man keinen Raum mehr kennt, nur noch Ruhe.

••••-••••• bleed

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MÄRZ

karaoke kalk 2001

ONE FROM THE HEART

reviews ••••• ja • nein

[45]

de:Bug : 053 | 1101

deutschland Andy Vaz - Sound_Variation 2-2 [—-/002]

Drei neue Track von Andy, die den extem reduzierten, clickernd kristallenen Minimalismus der ersten EP weiterführen und dabei diese statischen Grooves in 3 Varianten entwickeln, bei denen jedes Detail zu einem Bruch der Stille wird, die den Stücken die Intensität gibt. Extreme Musik irgendwo zwischen den reduziertesten Tracks der Kanadier und so etwas wie Niederflur.

Shorf - Asyt / Ched [Areal Records/004]

Erst die vierte Platte auf Areal und trotzdem ist es schon längst eines meiner Lieblingslabel, nicht nur aus Köln. Liegt vielleicht auch an Matthias Klein, der es auch als Konfekt und Mitstreiter von WeltZwei auf Sender immer wieder schafft, in der Welt klinkernden Minimalismus genau den Ton zu treffen, der so leicht wie neu klingt. Auf der einen Seite ein fast kubistischer Minimaltrack, der so reich an Melodie ist, wie er reduziert bleibt und mit http://www.background-records.de swingendem Rhythmus dennoch grableed ••••• obskur der wirken kann als einige seiner Tracks zuvor.

Auf der Rückseite dann ein linearerer Track mit tackernden Sequenzen, der ein wenig auch DJ ESP - Genius Of Fun EP an Jake Fairleys neuere Stücke erinnert, [A.C.I.D. Tracks/002] Auf Acid Tracks ist die Zeit stehengeblieben. obwohl er diesen Beigeschmack von Acid hat.

Sie holen die alten Helden der 303 wieder auf Rockend und visionär. den Plattenteller, und das ist nicht mal lang- http://www.areal-records.com weilig. Nach Acid Junkies nun Mr. ESP, der bleed ••••• gnadenlos gniedelt und mit schickem Technopathos zwei lange bollernd rockende Tracks

Holger Flinsch - Mutabak [Basalt/001]

Keine Ahnung was Mutabak heisst. Die Tracks, die keine Titel brauchen rocken extrem digital und mit Rauschsounds deren Feinheiten so gut und genau sind, dass man eine Weile braucht um sie als musikalisches Element zu erkennen, mit Beats, die so knallig minimal sind, dass einen fast unwirklich beständigen Groove entwickeln. Holger Flinsch wird irgendwie von Release zu Release experimenteller und konsequenter, kompromissloser und manchmal auch darker in einer Konzentration, die einem schon einiges abfordert, sich aber immer extrem lohnt. Vier sehr verschiedene Tracks trotzdem, die vor allem durch die verwirrend subitilen Hintergrundsounds so deep wirken.

bleed

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Keaton & Bleine & Studio 45 Bckidz [BCC/039]

Adult - Hand To Phone Remixes Pt.1 [Clone/x4]

Der zweite Carl Craig Mix ist fast ein wenig acidmäßig geraten und benutzt zwar ähnliche Effekte wie der erste, kommt aber an den nicht mehr ran. Ganz anders und am überraschendsten Marco Passarani, der dem ganzen einen Hauch Detroit und Hightech einflößt, die Vocals entzerrt und digitalisiert bis ins letzte und nur noch als Fetzen durch den Raum schwingen lässt, während dazu glücklich geplinkert werden darf. Der Master I-F selbst macht aus dem eigentlich heiter grauen Track eine Art Trauerstück in Strassenfegermoll und wickelt sich dicht in die Perlen der fiepsigen Synths ein, bis die Temperatur auf unerträgliche Grade gestiegen ist. Merkwürdig zurückgenommen und brilliant produziert. Als Bonus noch ein „Mouth to Mouth“ Track von Adult selber zum korrekten Flüssigkeitsaustausch zwischen Synthesizer und Beatbox.

http://www.clone.nl

bleed

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Fauna Flash - Kruder & Stereotypes RMX [Compost]

Die Frucht - Supersad [Dhyana / Dhy037]

Das passte schon immer sehr fein zusammen...Die Frucht und die bunten 7“s. Supersad ist so eine Nummer, über die sich Bands oder Projekte dann plötzlich finden, wo alles stimmt, man sich mit seinem Part bis auf die Knochen auszieht, die Band zur zweiten Heimat wird und alles plötzlich klar ist. Einfach, weil hier jeder alles richtig macht. Schwer indie selbstverständlich. Angeritze Breakbeats, Stakkato-Arppegiatoren und eine Akustikgitarre...sie alle tanzen nach der Nase des Rhodes, und Junge und Mädchen singen sich an. auf anderen Seite schunkelt rumjeep ••••-••••• Tschakka brig, fast fusion-nujazzig. Angeberische Filtermonster gehen auf und zu und werden erst von der Country-Mundharmonika zurückgePolyclinique pfiffen. Dann sind plötzlich auf die Angeber [Cyclotron Records/003] Das Letzte, was ich von Paul Brtschitsch (hier lustig, und man weiss, dass bei Dhyana eigentmit Boris Polonski) erwartet hätte, wäre so ein lich nichts schief gehen kann. breakig hymnischer Drum and Bass Acidtrack, http://www.dhyanarecords.com der einen mit einfachsten Methoden in den thaddi •••• Walls come tumbling down in my private prejudices hall. He, was die former Schnarchnasen (in meiner kurzsichtigen Wahrnehmung, 5,5 Dioptrien) Kruder und Fauna Flash hier zusammen breakfunken an den Grenzen von jazzigem Detroit und Popper-Rave, ist eine sauber geshakete Wucht in gymnastischer Prägnanz, null Wien hier. „Stereotyp“ drehen Richtung UK Suburb-2Step auf dark und leicht röhrig ab, haben aber coole DetroitString-Sounds und den Zusatz-Twist an der richtigen Stelle.

Nicht schlucken. Angucken!

e d . g n o r t s i . w w w Das 1. satirische Antidepressivum der Versunkenheit in die Konsolen produziert. Amüsant.

bleed

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Cangaroo Planet - System Support [Airlock/1216]

Wunderbare Tracks auf dieser Airlock Platte, die mit einem Vocodertrack beginnt, der so weit draußen ist, dass einem ganz kalt wird, so nah ist das. Wie schon so oft sind diese Tracks extrem ungewöhnlich und bewegen sich irgendwo in einem Universum, in dem Drexciya und Scan 7 auf Harddiskpioniere treffen, in dem nichts glaubwürdig erscheint, außer dem nächsten Sound, in dem jedes Detail so präzise unnahbar klingt wie eine Attacke auf alles, was man so liebgewonnen hatte an Konventionen. Das kann manchmal extrem noisig werden, dann aber auch wieder in einer Größe klassich technoid massiv wie sonst kaum etwas. Unbedingt suchen, das Label wird jetzt über Possible Music vertrieben.

http://www.airlock.org

bleed

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Mori No Hiroba / Lichtung Trying To Save My Life As A Form Of Protest [Aluminium / 02]

Neuigkeiten auf dem unwiderstehlichen Aluminum-Label aus Berlin. ‘Half A Move’ groovt boxig los, versöhnt Strings und Claps und öffnet schließlich den Mikrophonkanal für eine dieser herbstlichen, wunderbaren Stimmen und schon ist er da, der perfekte Popsong. ‘Half Asleep Half Dead’ kommt dann fast hiphoppig daher, lässt der Akustikgitarre viel Platz und freut sich auf den Waldspaziergang. Mit ‘Soft Resistance’ kommt dann alles zur Ruhe, nur das Piano und der verknurschpelte Break lassen uns über nichts im Unklaren. Selten habe ich eine Maxi gehört, die so rundum gelungen und wundervoll.

Indietronics par excellence. Schmacht.

thaddi

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Rhythm_Maker - Alles Mainstream EP [Background/020]

In resolut retrogradem Pixeldesign kommt die neue BCC als Kiddiepackage daher, was auch den hartgesottensten Discooldschoolfreak nicht erschüttern kann, nur weil es Wee Papa Girl Rappers sampled. Zwei trompetensüchtige Filtertracks mit Soundeffekten aus der getuneten Arcadebox und ultraviel Whompwhompwhomp. Amüsanter Hit für Leute, die dichte Ohrenschützer auf den Geschmacksnerven haben und bei Steeldrums nicht automatisch an Saafi denken müssen.

Andy Vaz Baground Label backt das Rhythm Maker Album mit einer EP, deren beide Tracks extrem schön sind. „Alles Mainstream“ löst die Killerproduktion des Minimalen die Rhythm_Maker Tracks ja oft bestimmt mit klingelnden Meldodien in einem silbrigen Regen aus purer reiner Euphorie auf, die bis weit über die Zeiten der ersten Stringtracks aus Detroit, bis weit über Robert-Hood-Minimalismus und anderes hinausreicht. Der Mix von bleed ••••-••• „Peel“ tut dies auf rabiatere, kickendere, gradlinigere Weise auch und lässt einen sofort zum Rhythm_Maker Fan werden, falls man es nicht Slobodan [Civic Records/003] Irgendwie kickt die neue Slobodan besonders schon längst war. Grundlegende Tracks. weil die Sounds so klar geworden sind und bleed ••••• gut, schon mal ein einzelner Ton einen ganzen Takt lang gilt. FM Synthese hat ja schon Mills Discopizzeria voll in seinen Bann gezogen. Stellenweise etwas sehr auf die tribalen Aspekte des Sounds [Definitiv Records/2005] Zwei Tracks auf diesem Leipziger Label, die abzielend, aber meist kommt er mit frischen resolut oldschoolige Technowelten nebst Ideen an die Sache ran, die einen überzeugen.

Nebelmaschine wiederaufleben lassen, aber in bleed •••-•••• so reduzierter eingedämpfter Form, dass man sich wundern muss, wie die namhaften Remixer wie Berkovi das in eher durchschnittliche Adult - Hand To Phone Remixes Tracks verwandeln. Die Stücke „A“ und „B“ Pt.1 [Clone/20] jedenfalls flüstern fast von einer Beatboxwelt, Adult sind die unerreichten Superstars der in der kaum Elemente nötig sind, um Inten- Elektroszene. Das brauchen sie nicht mehr zu sität zu entwickeln, die auf „B“ sogar ein wenig beweisen. Deshalb kommt passend kurz nach an KMS Tackerdiscosound erinnert oder an der Tour ein Satz Remixe von „Hand To PhoBeatexperimente auf Saber. Sehr gut. Die ne“, einem der Killertracks der „New Phonies Remixe langweilig.

EP“. Aber weils so schön war, erst nochmal das Original mit Bonus Instrumental, obwohl der http://www.definition-records.de bleed ••••-••• Gesang schon einiges ausmacht. Auf der Rückseite dieser ersten EP dann niemand als Carl Craig, der ungewohnt elekCirom - Termic EP [Defcon/004] anderer Frankfurter, der auch als Chiphead und troid an den Track rangeht, die Basslines verReflector releast, und vor allem gradlinig dun- schmilzt, und extremen Spaß mit den Vocals kle Tracks mag, die so ein wenig nach gut ver- hat, alles mit Filtern und Dubs soweit biegt, bis dauter Technokonsenskultur der letzten 5 nur noch der Funk übrigbleibt. Mat 101 knarzt Jahre klingen, aber zumindest durch ihr Tun- nervöser und mit spröden Synthzirpen, vernelflair mit gelegentlichen Lichtblitzen ganz legt die Vocals noch weiter in die Maschine überzeugend die Langeweile durchbrechen, und knabbert zur Entspannung an einer Basdie sich mitten in den Grooves manchmal auf- sgitarre. Auf zur nächsten. http://www.clone.nl tut.

bleed

•••-•••• bleed

Bann zieht und die Grenze zum Kitsch schlichtweg unter den Tisch fallen lässt mit irre sympathischen Bassline. Die A-SeiD.H.S.- House Of God [Club Tools] einer te im minimaleren Stil lässt die 303 als knarFrüher - 1990 - gab es mal einen Act der hieß ziges Minimalknabbern wiederaufleben, was D.H.S., Dimensional Holofonic Sound, und mindestens ebenso schön ist. Beste Acid Platder hatte genau einen Hit. Den aber kannte te seit Ewigkeiten. Sehr smooth. damals jeder. Ben Stokes, der seitdem eher ••••-••••• Videos macht, soweit wir wissen, aber immer bleed noch gelegentlich mal auftritt, meist in Holland und den USA, zusammen mit Jack Jeff Samuel - untiteled EP Dangers und immer noch als D.H.S bekommt hier mal wieder eine späte und merkwürdige [Deep Night Essentials 06] Anerkennung in From diverser Remixe auf Das Tech-House Label will sich unentbehrlich zwei 12“. Nun hätte man sich vielleicht machen. Das klingelt mir ja super. Der EinAutechre gewünscht, weil die Stokes Fans sind, stieg gelingt mit aufreizender Kickdrum, die aber es gibt Azzido Da Bass und Drax, Cajuan lasziv den Bass umgarnt. Und auch in der Folund Sound Force. Lustigerweise sind die nicht ge die Zügel nicht lockert. Es folgt ein eigenmal schlecht, sondern recht reduzierter Bom- williger Bleep-Track mit kurzzeitig mittigem bast, und das Orginal gibt es in einem etwas Rhythmusstolper. Der erste Track der B-Seite kurzen Mix auch noch dazu. Heckmann liefert klickert ungeduldig wild vor sich hin und im einen der unprätentösesten und damit besten Obertonbereich wird die Rhythmusspur von Tracks seit Ewigkeiten ab, Cajuan rocken mit treibenden Zischlauten im Überflug schwarollend dunkler Bassline und smoothen 70er droniert. Lustige Musikschnipsel lockern den Strings und Sound Force bollern smooth. Sprudel abermals auf. Tolles Stück! Abwechslungsreich und doch unverfänglich. I luv it.

Mehr davon.

Dafür gibt’s lässig den Daumen nach oben.

bleed

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anettf

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Nothingface - Wir Marschieren [Eleganz/022]

V. A. - Output 64 [Enduro]

http://www.eleganz-rec.de

http://www.enduro-disks.de

Stirbt nie aus dieser Groove, oder? Wer ist eigentlich Duft? Duft singt vermuten wir, ah, Brit Leisler heisst sie, und reimt philosophieren auf optimieren, realisieren auf zelebrieren, marschieren auf radikalisieren, alarmieren, am liebsten möchte man den ganzen Text aufsagen so lustig ist er in seinem Aufruf des Radikalen. Der Groove gerät dabei Nothingface etwas in den Hintergrund, weshalb der minimal nachtlebigere Mix von Sergej Auto die Leute etwas klassischer auf die Tanzfläche bewegt und Marcel Janowski den ultraretroknurschpelminimalpseudoinstrumental Groove Kölns noch drauf gibt. Wie auch immer, in jeder Variante ein Hit. Bitte macht ein Video.

••••• bleed

Delete all data. Den Output diesmal bearbeitet haben bspw. Raumagent Alpha alias Ron Schneider (Labelinhaber von Musik der Zukunft - mdz). Dieses Bambergsche Bübsche hat bereits auf Festplatten releast und wird doch hoffentlich auch bald mit Benjamin Wild auf Force Tracks kollaborieren. Hier jedenfalls editiert er Peter Clarks poppiges „bubble bobble“ als Minimal-Monster mit funkigem Synthi. Bikini Machine (Mixe für Elektrochemie LK und Ural 13 Diktators) verwandelt Jeroen Tels „kinetix“ in einen trockenen ElektroKracher, und die Computerjockeys (Hagedorn & Digital Jockey) lassen sich auch nicht mit ihrem „Turbo Dub“ Track lumpen. Interessante Mischung.

••••• anettf

Panzerboy666 [Dhyana /Dhy038]

Nein, ich find den Namen auch nicht lustig, aber man kann nicht nur Platten im Schrank haben, deren Künstler prima Pseudonyme haben. Es sei ihnen verziehen, Herr Panzerboy, denn...hier lieben sie alle. Los gehts mit einer ganz sachte schwingenden HipHop CutUp Nummer, die dabei aber nichts schematisch übertreibt, sondern einfach wunderbar durchs Ohr fliegt. Der nächste Track könnte auch von Bogdan sein, wer sonst auf dieser Welt singt schon zu 180 bpm Bollerbreak. Auf dem Label der B-Seite schaut mich dann ein Teddy an und der Panzerboy präsentiert einen dieser unwiderstehlichen LofiFrickeltracks. Wunderbar. Bevor die 7“ dann zuende geht, noch ein kleiner Plunderphonics-Exkurs, wie er auf Tigerbeat6 zur Zeit so beliebt ist. R&B meets Distortion. Killer. Ob die sich wohl kennen? 606 und 666?

http://www.dhyanarecords.com

thaddi

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Submania Ekmoah Voodoo Voltage [Funkfahrt/002]

Dunkle, aber nicht düstere Tracks von den beiden, denn sie beißen sich nicht fest in einem Minimalpathos irgendeiner Art, sondern lassen die Tracks eher in einer Stimmung ruhen, die eben ein wenig abgedunkelt wirkt, hinter der man aber nie soetwas wie Monster erwarten würde, die anderes tun, als mit einer dezenten Unheimlichkeit die Wahnehmung zu verrücken. Sehen kann man sie nie, denn alles in dem Sound von Submania Ekmoah ist Andeutung, vorsichtiges Wenden von Grooves und Sounds, um zu sehen, was hinter ihnen lauert, nur um festzustellen, dass dahinter immer noch weiter Dinge dahinter zu Tage fördert. Krabbelnd intensive und sehr dicht geschichtete Tracks neben einfacheren statisch aufgeladenen transparenteren Nebeltracks, die allesamt perfekt sein dürften, um durch Platzregen in einem klangisolierten Auto zu rasen.

http://www.funkfahrt.com

•••• bleed

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traum@netcologne.de

trapez 09 Multipliar - pixel bells trapez 10 Metropol - mocho trapez 11

M. Rahn - toaster

TRAUM CD6 WAKI music for lazy people CD

TRAUM V18 PROCESS odd angles EP

TRAUM V19 WAKI July EP

WWW.TRAUMSCHALLPLATTEN.DE

FAX ++49 (0)221 25 787 42

de:Bug : 053 | 1101

reviews ••••• ja • nein

[46]

deutschland Quantum Leap - Passion [Elektrolux]

Dieses Album ist was zum Entspannen. Von Downtempo mit vokalen Einsprengseln aus harmonischer Weichspülung über PerkussionEinlagen gibt sich Martin Oude Kempers alle Mühe, sich der Schmusebubu-Space-NightAmbient-Elektro-Dub-Philosophie des Frankfurter Labels anzupassen. Das schafft es auf der A-Seite auch ganz gut. Geflippt klingt’s noch ein bisschen träger, hypnotischer und melodieschleifenhafter. Elektro meets downtempo meets Einlullschleifen. Bestes Stück der Platte ist „Flex“ auf der D-Seite. Ansonsten ziemlich lahm die ganze Schose.

anettf

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James Din A4 - Defecting Grey [Esel/011]

James Din A4 macht schon wieder ein Album.

Toll. Was soll man dazu sonst sagen. Die Tracks werden immer technologischer, klingen fast ein wenig nach Atom Heart in der Kurzatmigkeit der angetriggerten Sounds und in latinhafte rüberlugenden Rhythmen, manchmal, dann aber gibt es gegenläufige Strukturen zwischen denen sich die Leere der Bahnhofsvorhallen auftut, minimal groovige Discofunktracks in schleichendem Puschengroove,

S.R.I. - Tracks Pt.2 [Force Inc/218]

Irgendwie klarer als der erste Teil versucht sich diese EP an einer Herzmassage eines mindestens ebenso toten, aber dennoch herumgeisternden Patienten. Roland 909 Techno von 92. Und mit nicht zu unterschätzender Ironie geschieht das auf der A-Seite tatsächlich mit Stromschlagsounds aus der analogen Samplekiste. F.U.S.E. könnte man meinen. Die BSeite unterlegt das mit Elektropopharmoniewechseln der ersten Technogeneration und wirkt dabei etwas steif wie ein Proberaumversuch, während der zweite Track housigere Methoden mit digital verwehten Effektsamples zeigt, eigentlich also nur wegen einer dezenten Nuance Oldschool auf die EP passt. Unterhaltsam.

http://www.force-inc.net

360° Artist Booking Vol1 [Hörspielmusik/027]

4 Track Compilation mit Tracks von TokTok, Nagen und Saugen, Marco Cannata und Dave Tarrida. TokTok lassen ihre Vorliebe für puren Chicagosound neu aufleben und flegeln sich durch knatterig geshuffelte Beats mit einem Hauch Rush, Nagen & Saugen brummeln und zischeln, gurgeln mit einer Dosis Oldschool nach und spülen kräftig angebraten aus. Etwas psychedelischer mit angedeuteten ausgebleichten Technobomben von 92 kommt Marco Cannata daher und weht mit Basslineflaggen dazu, und als Steigerung des Ganzen zerrt Tarrida sein Powerbook in das Land, in dem die Distortion wie eine tote Fliege von den insektizidbesprühten Wänden fallen und die Basslines ein gebrochenes Klagelied dazu summen. Höllisch.

•••• http://hoerspielmusik.de bleed ••••-••••• Markus Nikolai - Bushes [Fuel] Und wieder ein Heldenstück ausgegraben. Solar X - Chanel No. 303 Der Track von Markus Nicolai mit den [Hymen / 034] bleed

unglaublichen Vocals von Clair Dietrich, der seit Ewigkeiten schon in den diversesten Remixen auf Perlon, Classic usw. immer wieder auf jedem Dancefloor funktioniert, wird

Neuigkeiten von Roman Belavkin, überraschend auf Hymen. Zunächst wird der Bionic Man ins Rennen geschickt, wahrscheinlich Roman selber, der sich bei einem elektroiden

RECORD STORE

dial 08 pawel - into pieces. dial 09 lawrence - corporate identity.

www.dial-rec.de

hier mit Hitpotential noch einmal releast, und wir glauben fest dran, daß auch dieses Release sich vor Missy Elliot in die deutschen Charts spielen kann. Wenn es ein gutes Video gibt.

Die Remixe kommen von Carter, Rob Mellow, Doc Martin und Norman Cook (der wohl auch den Anstoss für dieses Rerelease gab), und sind eigentlich durchweg sympathisch in ihrer Art (sogar Fatboy Cook benimmt sich bleed ••••• höchst galant), wobei nichts an das Orginal rankommen muss, und auch nicht wirklich an die ersten Mixe von Nicolai, weil der Track eh Meta.83 - Metalgroove ein Blueprint ist, und die sind dafür da, bis [Festplatten/010] zum jüngsten Gericht gecovert zu werden.

Meta.83 ist für Festplatten das, was Metro Area Nun denn. Die Vocals kann man nicht oft für Environ ist. Und, klar, der Vergleich genug hören. „Love is such an innocent word“ hinkt. Erstens ist Meta.83 dark, ein wenig, und wo verdammt ist das Acapella? zweitens noch viel langsamer, drittens gradli••••-••••• niger, viertens nicht Disco, und doch weiss bleed ich, was ich meine. vier Stücke für alle, die selbst bei 98bpm noch den Groove aus der Do You Think That I`ll Be DiffeBassbox aufsaugen, als wär es das letzte, was es rent When You`re THrough? zu essen gibt. Spaceodyssee mit Tanzbärcharakter und stellenweise smooth eierndem [Hausmusik] Harmonieverständnis. Hörspiel-Tracks für Das gelinde gesagt massivste ‘Hurrah wir sind die Emigration auf den inneren Dancefloor. 10 Event’ leistet sich Hausmusik mit einem 3er Album (2CDs) plus Bonus CD-ROM im aufhttp://www.fest-platten.de Pappkasten mit Geschichtsbuch usw. bleed ••••• wendigen Sehr viele Exclusivtracks der Labelacts von Couch, Console, Fleischmann, Iso68, Micha Giardini Di Miro - Rise And Fall Acher, Lali Puna, Pansen, Hometrainer, Blond, Tied & Tickled Trio usw. usw. (nur die OF Academic Drifting bekannten genannten). Ich erinnere mich [FictionFriction / Fic011] noch gut, als ich die erste Hausmusik Platte, Endlich gibt es eines meiner absoluten Lieb- damals im Kölner Normal, gehört habe. Kellingsalben dieses Jahres auf Vinyl. GDM, das lerkinderbeedroomindiemusik mit Style (und ist so eine Band aus Italien, die die ganzen so vielseitig) gab es aus Deutschland damals anderen Gitarrenbands dieser Welt mal eben nun wirklich so gut wie nie. Kein Wunder, daß mit links in die düsterste Ecke spielt. Schwere, sie sich schnell einen Ruf etabliert haben, der langsame Drums, und die Gitarren sind nicht sich bis heute gehalten und verbreitet hat und loopy, dafür umso melodiöser und trauriger. mittlerweile in Label und Vertrieb gemündet Schwer wie Slowdive unplugged, dicht wie ist, die sich immer noch standhaft und zurecht Mogwai, traurig wie die Tindersticks...so weigern, einen Unterschied zwischen Elektroungefähr müsst ihr euch das vorstellen, auch nik und anderem zu machen. Genau darin wenn hier natürlich alles ganz anders ist. liegt auch eine der Stärken der Kompilation, Plötzlich kommt ein Vocoder ins Spiel, eine denn die Sounds und Strukturen der Tracks Geige, das Rhodes klopft tapfer. Im jedem bewegen sich so elegant zwischen minimalem Track stecken mindestens 2 LPs voller Ideen, Knisterfunk und Singersongwritertracks, zwiStücke explodieren plötzlich in der Mitte und schen Schrammelpop der X-ten Generation, fahren in eine ganz andere Richtung als man unbeugsam merkwürdigen Konstellationen wähnte, und ich putze mir schon die Nase und zwischen Beatbox, Harmonium und elegireibe die Augen, weil das hier einfach zu schön schem Gesang, Swingtimejazz mit Klimperefund zu wundervoll ist. Eine Platte, die einen fekten, Bedroomdiskosounds und Elektrodirekt anspringt, nicht mehr loslässt. Wunder- partypunk, dass einem schon mal ganz schwinvoll. Jawohl. delig werden kann, wenn man sich durch die http://www.giardinidimiro.com/ verschiedensten Entdeckungen hangelt, die http://www.fictionfriction.com/ das Label immer noch aufwirft, als wäre es graerst erfunden worden. Sehr mächtig, thaddi ••••• de extrem unterhaltsam und unüberschaubar vielschichtig.

Eine Doppel EP auf Jetlag ist ein Grund zu feiern. Vor allem, wenn es wie hier jemand ist, von dem man noch nie gehört hat, und der dann gleich so perfekt klingt, dass man es gleich für ein Pseudonym hält. Vaporizer ist aus Antwerpen und releast bald auch eine EP auf dem Belgischen Label Robo, das sollte man sich schon mal vormerken. Die Tracks bewegen sich irgendwo zwischen elektroid funkig clackernden Stücken der next Millennium Detroit Generation, völlig verschrobenen Drum and Bass Digimonstern, skurrilem Postautechrefunk, knatternd zerstörten Lofi meets Hightech Killern mit Chicagoglockenspiel, völlig unbegreiflichen Gassenhauern moderner Elektronik und vielem vielem mehr und sind wie gerne auf Jetlag so verschieden wie konsequent gut. Massiv merkwürdige und vielseitige Platte.

http://www.jetlag-records.com

bleed

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http://www.k20-records.com

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Gonzales - Take Me To Broadway [Kitty-Yo]

Unser allerliebster Muppet-Held, Gonzo, swingt munter im Titelsong - wie immer mit viel Stil, wie es sich für einen großen Entertainer gehört. Es folgen zwei Instrumentals:

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DISTRIBUTION

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DJ EQUIPMENT

Katholisch-Kirch-Str.24 • 66111 Saarbrücken fon +49 -681 -32 001 • fax -32 002 business hours Mo-Fr 12.00-20.00 • Sa 11.00-16.00

Clicks & Cuts Hegemonien mit feinen Lofiandeutungen, dann wieder dunkle, dubbige Technoerzählungen mit viel Rauschen, Kirmesartiges, bedrohlich Deepes für zwischendurch, und mehr, mehr, mehr, wie immer auf diesen Esel Platten. Eine richtige Hymne an das darf es noch ein wenig mehr sein ist diese Platte mit 11 Tracks geworden.

Killer.

http://www.hausmusik.com

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Das neue Projekt von Diego mit Dave Ellesmere sieht schon auf eine längere Geschichte zurück, denn sie haben schon als Diego & Voco Derman auf Kanzleramt releast. Hier allerdings sind sie vollkkommen dem clickernden deepen Dub erlegen, der sich auf 8 Tracks des Albums (das es glücklicherweise auch als Single Vinyl gibt) ausbreiten kann. Kantige Basslines mit wuchtig versetzten Elementen eines leicht kubistisch anmutenden Dubkosmos, in dem es immer nur ein paar Sounds braucht, um sich durch die Weite zu hangeln, deren Intensität sich wie von selbst erklärt.

Massiv aber dennoch funky und irgendwie ohne den Anspruch, sich in ein Gebiet mit ähnlicher gebetsmühlenartiger Reflexbewegung wie manche andere hineinzuarbeiten, sondern dennoch sehr eigen und klar.

Paul-Lincke-Ufer 44a • 10999 Berlin fon +49 -30 -611 301-11 • fax -99 business hours Mo-Fr 12.00-20.00 • Sa 11.00-16.00 www.hardwax.com • mail@hardwax.com

RECORD STORE

The Vaporizer - R3C4LC1TR4NZ [Jetlag/010]

Shapes & Forms [K2o/012]

Stomper warm macht. Immer geradeaus, mit vielen Samples versetzt, rennen hier gleich einige um die Wette. Es folgt genau das, wofür wir Roman alle lieben, einer dieser betrunkenen Moskau-Judo-Tracks, komplett mit DSPGehechel, Kindermelodie und einem Breakbeat, der gar keiner ist. Ich suche den Duracell-Hasen und frage ihn, warum AFX eigentlich immer nur von Bogdan und dem Squarepusher redet, wo er sich doch mit Roman midestens genauso gut verstehen müsste. Naja.

Auch die B-Seite beginnt wunderbar mit Acid und Mondmelodie. Dann wieder Elektro und schließlich nehmen wir alle am Laptop Platz und lauschen dieser Hymne namens Chanel No. 303. Wer hier wen liebt, bleibt offen, aber diese Plinkerei muss man einfach umarmen.

Da darf dann auch der Acid kommen und ordentlich umfiltern, das macht gar nichts.

Gegen Ende hängen wir noch ein bisschen unterm Kronleuchter in der Moskauer Metro ab. Roman nimmt den letzten Zug und wir müssen ja auch gehen.

http://www.klangstabil.com/hymen http://solarx.mu.ru:08101/

thaddi

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Aromabar - Comeback / Voiceless Messenger EP [Infracom ]

„Return of the Sugar Plum Fairy“ macht vor, wie Electro bei den Residents geklungen hätte, und bei „Concerto in E minor“ darf er seinen Klavierkünsten freien Lauf lassen. Das wiederum klingt etwas nach Goblin. Gonzales wird noch ein richtiger Art-Rocker!

meyer

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Mark Broom & Baby Ford present Ambo - The Remixes [Klang/057]

Das Orginal dieses Tracks erschien schon mal auf Ifach und wird hier von den beiden nochmal geremixt, bevor Alter Ego sich dranmachen. Dabei klinkert im Hintergrund ein wenig Funkyness, während der Rest knapp an Looptechno in deep vorbeirauscht. Machmal sind sie so und diese beiden Mixe, so gut sie den Dancefloor im Griff haben mögen, bleiben doch etwas beliebig. Das kann man vom ultrahybriden Funk von Alter Ego nun gerade nicht sagen. Effektreich und omnipräsent aufgezogen versuchen sie, die Statik beizubehalten aber dennoch das Ganze mit Querverstrebungen zu durchziehen, die dem Track eine vielschichtige Funkyness verleihen, vor allem durch so gutdurchdachte Dinge wie 808 Rimshotsalven und Wasserglasswing. Doch demnächst mehr von Broom und Ford auf einem Album.

5 Tracks und fast so viele Stile. Crossover zwi- http://www.mad-net.de/klang/ schen Aromabar und Pressure Drop - das bleed •••• muss ja bunt und nicht rund werden. Für mich überzeugen mehr die ja schon kitschige 2Step-und die HipHop-Versionen von Cex & Venetian Snares - ConnecComeback, aber das ist Geschmacksache. Sel- ted Series #2 [Klangkrieg] ber checken.

Zwei Große unter sich. Auf dieser neuen m.path.iq •••-•••• Klangkrieg 12“ darf Cex zunächst mal seinen heavy Harddiskbretterelegien fröhnen, ohne dass ihn jemand beim Filtern der pathetischen Phonique - So Close To Me Snares stören würde, und haut dazu mit aller [Intim/007] Wucht auf Trommeln, die sogar chinesischen Sieben ist eine glückliche Nummer. Mr. Pho- Zeremonienmeistern zu groß wären. Venetian nique aus Berlin darf die 7 für Intim machen, Snares bestimmt inzwischen das Feld von und macht sie ganz smooth und mit unglaub- hypernervösen Breakbeats neu und findet lich präzisen minimalen Sounds, an denen Snarerolls und Knatterecken, die noch kein alles anders ist als sie andeuten. Die Hihats Mann zuvor, ihr wisst schon. Sehr hip und für werden gedoppelt durch Clicks, die Vibra- Freunde des Breakbeathindernisrennens in phonsounds hüpfen irgendwie quadratisch allen Disziplinen. Auf der Rückseite wieder durch fluppsige Blops, die vollmundigen Har- Venetian, hier smoother und langsamer aber fen gehören in die letzte Reihe und die Beats ebenso hyperfunky und mit Joysticks zwischen schuffeln mit einer jammernden 303 Restse- den Zähnen und als Abschluss ein fast techquenz den Backgroundchor. Extrem sexy der noider Track von Cex, der sich freut, dass er so Track, und so deep wie sonst nur Vincenzo ähnlich wie Sex heißt, weil da kann er ständig und ein paar Franzosen werden. Auch auf der über sich samplen. Der erste Track, der sich als schwer harmoniesüchtigen Rückseite vermi- erster beschwert, dass die Leute sein Email schen sich Bleepige Sounds so gut mit klassi- Programm mit einem Maxpatch verwechseln. schen Houseelementen, dass einem ganz weich http://www.klangkrieg-produktionen.de in den Knien wird, wenn man nicht grade auf bleed ••••• der Tanzfläche ist.

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Peter Grummich - Schleusen Auf Ibrahim Alfa - 1 Thousand Faces Reinhard Voigt - Im Wandel der [Kompakt/043] Auf der A-Seite ein Track, der mit Effekten Zeit [Kompakt/044] EP [Hörspielmusik] Acht Tracks von Reinhard Voigt, die ihn auf und Sounds nicht spart, um eine AthmosphäWas sonst, Killertracks und von den Sounds noch digitaler irgendwie, vielseitiger und weniger an den Modulationen arbeitend, mit irren Arrangements verdrehter Basslinebreaks fast breakbeatigen Beats und natürlich ultrakickend. 4 brilliante Tracks, in denen jede Sekunde soviel Spannung und Ideen aufwirbelt, dass man gar nicht anders kann als die Tracks genau in den energischsten Momenten einzusetzen. Obendrein noch sehr vielseitig und sogar für die darker groovenden Momente gibt es hier etwas, das jede Gewöhnung an andere Musik fast zur Qual macht. Ibrahim enttäuscht einen nie. Im Gegenteil.

http://www.hoerspielmusik.de

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dem Weg zu immer härteren Kanten zeigen, die seine uralte Vorliebe für DBX Minimalismus, oder sollte man Kubismus sagen, mit fast looptechnoartigen Elementen verbindet, eine große Priese Acidmetallurgie drüberstreut, Andeutungen Richtung Herbert zuweilen nicht unwahrscheinlich erscheinen lässt, aber auch den ein oder anderen Klassiker verdaut hat. Es ist die Art von Musik, die sich irgendwie am weitesten von der lange Zeit so geschlossenen Front von Kompakt wegbewegt hat, um in der Zwischenzeit erst mal eine Menge an Vergangenem und Kommendem einzuholen und sich zu beraten, wohin es gehen könnte, wenn man nicht lineare Geschichte schreiben will.

bleed

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re des Lostretens zu erzeugen, in der dann langsam eine Art gewaltiger Ravehit dem Label Kompakt eine neue Bestimmung zuordnet.

Dabei bewahrt sich Grummich aber dennoch dieses leicht desolate der dezent verschobenen Rhythmik, das eine Zeitlang Kompakt so ausgezeichnet hat und findet auch jederzeit den minimalen Boden unter den Füßen wieder.

Die Rückseite kommt in schickem Grungerman meets Eisenbahnfanatiker-Sound und krümelt in verbratenen Basslines einen shuffelnd zugigen Soundtrack für alles, was vorbeizieht mit Bonusmix vom Meeresgrund.

bleed

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Kaito- Everlasting [Kompakt/45] Thilo Wacker - Inpspired Nach „Beautiful Day“ kommen hier zwei [Le Petit Prince] Tracks, die genau die Mitte treffen zwischen dem, was die letzte EP ein wenig aufgerieben hat. Sehr weiträumig, fast ravig trancige Tracks, die dennoch in aller Ruhe ihrem melodiös vielschichtigen Minimalsound sehr deep nachgehen können und sich relaxt auf soetwas wie ein Zurücklehnen in Sequenzen und Sound verlassen können, weil sie es mit swingenden Beats backen und dadurch eine detroitige Athmosphäre erzeugen, ohne sich ganz darauf einzuklinken. Sehr schön.

http://www.kompakt-net.de

bleed

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Beige GT - Disco [Lado]

Beige GT ist die Rockband mit den Brüdern Teichmann von Festplatten. Nicht, dass sie sich so anhören würde, denn Disco ist ein wohlproduzierter spanischer Rocktrack für die Wahwah Posse mit Bonustexten in Deutsch.

Aber hier gibt es Remixe, klar, Spanisch, das muss man remixen, und Raumagent Alpha zerstückelt die Vocals (in deutsch) zu einem knabbernden Retro-Fernseh-Nachseh-Sehnsucht-Track, Sascha Funke brubbelt einen Drum and Bass Bass dazu, ist aber nicht ganz

Auf der A-Seite ein ganz gut kickender Minimaler Track mit klapprigen Sounds, die fast an kanadische Minimalisten erinnern, dann aber die volle Akkorddubbreitwandattacke, die ganz unvermittelt einsetzt und den Track incl. Harmoniewechsel etwas kitschig und vollmundig erscheinen lässt, vermutlich zur Freude der Inselraver. Auf der Rückseite zwei ähnliche Ravetracks mit verschiedenen Blickweisen (mal Latinstakkato, mal klassischer Pianobretterdub). Nette Partyplatte.

bleed

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Automatic Lover - Remixe [Leitmotiv/007]

Savas Pascalidis und Lab Insect geben sich zwei Remixen dieses idiotischen Discotracks hin, bei denen kaum was vom Orginal übrigbleiben muss, aber der konsequente Discoterror irgendwie die merkwürdigsten galaktischen Weiten dennoch durchschreitet, die zwischen Synthstringeuphorie und rockendem Orchesteracid liegen.

bleed

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first review die 90er Jahre 9.11. bis 30.11. 2001 Eröffnung Freitag, 9.11. um 19.00 Vier5, Frankfurt 944 123 01

so funky wie sonst, und Viktor Marek von Pink Elln - I know - Stardub 8Doogymoto, eine der besten Bands Ham- Remixes [Lofi Stereo 20] burgs knattert das ganze in skurril reduziertem „I know“ ist einer der abstrakt latinisierten, Downtempo. Amüsant, aber sehr offensiv. aus tausend Teilchen zusammengesetzten bleed •••• Plinkermover zwischen Chile und Perlon in oberlässiger Gangart, wie man sie aus dem über die Sonne“-Umfeld liebt. C-Rock Steril - Clinique EP [Lasergun] „Sieg schwört als „Stardub“ den Track in seinen beiSteril ist schon immer etwas merkwürdig gewe- den Mixen mehr auf die House-Schiene ein, sen, und auf diesen 4 neuen Tracks für Savas nimmt ihm etwas von seiner Hippeligkeit, verPascalidis Label stöbert er noch deeper in der leiht ihm aber mehr stattliche Autorität und Kiste zwischen Elektro und Trashsounds, zwi- bedankt sich für die frohgemute Clonk-Linie. schen skurrilen gutturalen Gesangseinlagen ••••• und Gelegenheits-Techdisco. Japan ist einfach jeep ein anderer Planet. Brachial Elektropop der außergewöhnlichsten Art. Björn Stolpmann - Feels Like You

bleed

•••• Are Passing Me By [Oni.Tor/3:1]

Gomera - Faksimile [Laufwerk/LP01]

Thorsten Strohbeck aka Gomera macht mit diesem Album, von dem 6 Tracks auf Vinyl erscheinen (knapp doppelt soviel auf der CD), eine Platte, die es alleine schon rechtfertigen würde, dass es soetwas wie Elektropop mal gegeben hat. Obwohl das längst nicht alle Einflüsse sind, trotz Gesang auf fast jedem Track, die die Musik so aufwirbeln. Gomera, das ist ein Sample Makrokosmos, in dem auf kurzen Poptracks, die so alienhaft verschieden produziert sind, so sperrig und poppig zugleich sind, auf Tracks, die mal kurz in Elektropanik abtauchen, dann wieder in dunkle Breaks mit Orchesterhits abschweifen, Dinge durchlaufen werden, die den Rahmen sprengen. Mal fleddern ein paar Breaks durch die schweren Effekte, dann säuseln die Synthesizer Sequenzen vor einem Background aus Verwirrung und wenn es überhaupt einen Grund dafür gegeben hat, dass es Bands wie Depeche Mode gab, dann nur, um heute sagen zu können, Gomera sind die Depeche Mode des neuen Jahrtausends. Skurrile Platte mit extrem gut durchdachten vielschichtigen Tracks.

bleed

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Blätter - Leaves [Lux Nigra / LNV 18]

thaddi

http://www.onitor.de

bleed

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Myteryman - Microscopic Warfare EP [Overdrive]

Grade auf den resoluter knarzigen Tracks ist diese Overdrive EP (wusste gar nicht, dass das Label noch aktiv ist) extrem funky. Sehr zerbrochene elektroide Sounds mit vielseitigen klirrenden Klängen und zerbröseltem Harddiscszenario, aber mindestens ebenso spacig und auf Korg-ähnlichen Sinusklängen hinundherglitschend, die so funky und gutgelaunt herumexperimentierend sind, wie man es in so einem Umfeld nur selten hört. Einen breitangelegten Soundtrack gibt es auf dieser Platte als Bonus noch. Unbedingt checken.

http://www.overdrive.de

Blätter, das ist Akira Shiozawa aus Japan, und der hat noch viel vor. Keine Frage. Bislang, und das kann man auf seiner Debut E.P. hier hören, ist er diverse Male quer durch den Gemischtwarenladen gerauscht und hat dabei so wunderbare Klänge isoliert, die auch von finnischen Fernsehtürmen abstrahlen könnten, wenn wir uns hier richtig verstehen, hat diese dann aber nicht so wie in Skandinavien einfach so stehen und vor sich hin rauschen lassen, sondern vielmehr mit ihnen gearbeitet, mit kleinen Plinkereien versehen, schiebenden Rhythmen vorgestellt, die eher asiatisch traditionell als elektronisch klingen und dem Ganzen diesen Extraschnipp geben. So geht ‘UV’, der Opener. Und genauso groß bleibt es. ‘Pulsate’ zum Beispiel strudelt einen direkt auf das manipulierte Holodeck der übernächsten Enterprise-Generation, auf dem gerade eine Betaversion der Chicagoer Unterwelt der 1920er in Tokioter Settings ausprobiert wird.

Ein rauchiger Jazzkeller. Auf der Bühne 3 Powerbooks und ein Kontrabass und go.

‘Curtain’ dann, ist eine waschechte Indiehymne, mit Rauschen, sowas wie einer Gitarre und loopiger Bewusstlosigkeit. Kompletthit. Blätter ist der Mann des Moments. Funkend und sternenklar. Über alle 6 Tracks könnten wir uns hier solche kleinen Geschichten ausdenken, aber sich diese Platte ins Regal zu stellen, ist der bessere Vorschlag. Killer.

http://www.luxnigra.de

Längere Zeit war es etwas still um das Label Oni.Tor, vermutlich hatte der Labelmacher viel zu viel anderes um die Ohren, aber hier ein weiterer Stuttgarter, der mit relaxten Technotracks irgendwo zwischen Dub und dem schillernden Minimalismus von Modernist, zwischen dunkel swingenden Technojazztracks und Velocity Hymnen immer sehr funky gradeausgeht, ohne dabei die kleinstteiligen Sounds und Arrangements zu vergessen, die solche Tracks erst richtig spannend machen.

Deep, sweet und leichtherzig schön.

bleed

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X-Form - Evolution [Planet Vision]

Die A-Seite ist der übliche massive Techno bis zum Umfallen Sound mit leicht trancigen Untertönen, den das Label so pflegt, aber auf der Rückseite kommt auf Grund gut transparent gehaltenen Hightechdubs der Groove doch ins Swingen und überzeugt einen vor allem durch die sehr klare Produktion und die nahezu niedlich im Hintergrund bleepende Melodie.

bleed

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Deetron - Lorraine EP [Ongaku/026]

Sehr ruhige sequentielle Minimaltechnotracks von Sam Geiser, der die schweren Synthes langsam moduliert und durch klare kurze Hihats und immer wieder kurz angeschnittene Stringsequenzen durchbricht, bis langsam ein Monstertrack entsteht und die Bassline aus dem tiefen Winterschlaf aufwacht. Für Leute, die den sicheren Sound von Post Robert Hood Minimalismus immer noch über alles lieben, genau das richtige und auf der Rückseite mit heitereren Sequenzen auch noch die hymnisch nach den Sternen greifende Variante von Detroitsound abdeckend.

bleed

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reviews ••••• ja • nein

[47]

de:Bug : 053 | 1101

Team Doyobi - Cryptoburners [Skam/LP005]

Skurril die Patterns auflösend, aber dabei immer noch mit runden satten Kicks ist „Odd Angles“ eine Art Hymne an die querliegende Betrachtungsweise außerhalb der Metrik, während auf der Rückseite mit ähnlich sphärisch, zugleich abwesend wie anwesenden Sounds alles immer weiter im HintergrundRauschen verschwindet, bis man dem Ganzen traurig zum Abschied winkt, weil einem die Tracks so lieb geworden sind.

deutschland Aeox/Titonton Duvante/Eva Cazal/Michael Forshaw - Paranoid EP [Mental Industries/002]

Die zweite Platte hält voll und ganz was die erste versprochen hatte. Obskure aber gewaltige Tracks. Abenteuer mit Kick. Aeox rocken einen 8Bit Undergroundtrack mit schnittig zerheckselten Beats und gelegentlichen völlig obskuren Minimalrockeinlagen, Titonton ein flinkes 808 Testbild, dem die Zeilen davonlaufen, noch während sich der erste klare Groove einstellt und langsam aus dem Hintergrund die cleverste Detroit Synthesizer Attake in scharfkantiger Technofusion empordriftet.

Eva Cazal schreddert sich mit einem sehr kleinteiligen Harddisc Track mitten in die Welt zwischen Cex und anderen Beatwizzards, aber lässt die Sounds irgendwann über den Track so verwirrend wuchern, dass man den Halt verliert und auf den einzelnen Events hin- und hergerissen wird. Als Bonus gibt es ein Bassdrum Monster von Forshaw, dass wirklich alles zusammentrümmert, was irgendwie noch festgenagelt erschien. Endgültiger Track. Vielseitig, strange, sehr unterhaltsame Musik für das Monster in dir.

bleed

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Stardub* - Cut And Paste [Lofi Stereo 018]

Mr. Dubstar C-Rock hat sich aus unerfindlichen Gründen umbenannt und releast unter dem sympathischen Banner „Cut And Paste“ sein abenteuerlichstes Projekt ever. Warum das? Weil es so unverschämt deep ist? Weil die Tracks so vielseitig Gebiete abdecken, die seine Dubvorlieben mit Dingen koppeln und zusammenschweißen, dass sich ein Bild ergibt, das stringenter ist und sich viel mehr vom typischen minimalen Dubsound der vielen Techno- und Housevarianten abgelöst hat und sich dadurch tatsächlich manchmal wieder mehr auf Basic Channel und die Undurchdringlichkeit eines Netzwerks aus Resonanzen bezieht als auf den Effekt Dub. Aber auch diese Leichtigkeit des Swings eines einfachen Drumpattern-Grooves, auf dem mit Sounds experimentiert werden kann, die erst in ihrer Kommunikation ein Bild ergeben, ist für diese Doppel 12“ ziemlich zentral, und natürlich die Grenzen zwischen Klang und Strom. Verflixt deepe Platte.

http://www.mad-net.de

bleed

Monza Sounds - lap one [mad-net]

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Das Frankfurter Label präsentiert auf dieser Scheibe vier ausgesuchte Stücke der Monza Sounds CD Compilation. Im gleichnamigen und angeschlossenen Club trifft man auf alte und gerngehörte Bekannte wie bspw. Thies Mynther oder Tobi Neumann, der dort freitags gerne mit Flokati im Rucksack seinen Juice schlürft und die Abendgestaltung übernimmt. Er, sein Kumpane und Frau Murray Leslie machen hier „the y2ks“und schauen gemeinsam aus dem Fenster auf die „sydney harbour bridge“. Ein richtig guter walkalong-Track mit rhythmischem Gemüt und einer an Miss Kittin/Malaria erinnernden Frauenstimme. Auf der B-Seite gibt sich Steve Bug gemeinsam mit DJ T. in Poker Flat Manier die Ehre und shakt sich einen DurchhalteDrink mit überraschend großen Fruchtstückchen, die immer im Trinkstäbchen hängenbleiben, kurz bevor der Bass wiederbelebt wird. Aber auch eine „haiti night“ hat ihre Reize. Wishes Ink. (Sven Schmidt & Dorian Paic) driften hingebungsvoll in perkussiven Schleifen mit Sog. Für diese Scheibe gibt’s ein Lächeln.

Chevrolet Corvette [Max Ernst/010]

Erst mal Motor warmlaufen lassen. Eine Maxime, die schon oft formuliert worden ist, selten aber so zerhackt und grantig funky wie hier. Samplesoundhackfunk der obskuren Art auf 4 Tracks, der mit einer Handvoll dissoziierter Sounds irgendwo zwischen Webdesignfunkyness und abstrakt-konkretem Chicagohouse für 2001 liegt. Das hatten wir ja vermisst. Diese brachiale Art, mit wenigen Sounds aus der Welt etwas herauszubrechen, das neu klingt und Cutups nicht als Patchwork, sondern als Funk präsentieren kann. Brilliant gemacht, schnittig, scharfkantig und vielleicht gelegentlich ein wenig rockig. Gut zwischen Herberts härtesten und Shufflemasters softesten Tracks sowie in jedem gutsortieren Kompakten Agreement.

http://www.max-ernst.de/

bleed

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Daniel Paul - Outta Space [Mermaid]

Wer hätte gedacht, dass die neue Platte von Daniel Paul so klassisch dubbig beginnt, wer vor allem hätte nach dem Intro gedacht, er wüsste was kommt, denn der Track verwandelt

sich in ein massiv kickendes Housestück mir klar brummenden Basslines und sehr weiträumig produzierten Housestrukturen, deren Klarheit vielleicht noch von Daniel Wang erreicht wird, ohne jedoch den Boden der Programmierung zu verlassen, aber mit ähnlichen Anleihen bei 80er Discofunkikonen.

Auf der Rückseite wird das Ganze dann in einen dezent 2steppigen Monstertrack verwandelt, der noch mehr ungebändigte Funkenergie aufwirbelt.

http://www.sonarkollektiv.de

bleed

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Geoff White [Lofi-Stereo 21]

Die bereits im Oktober erschienene EP präsentiert Mr. White (Inhaber des US-Labels Edit Recordings) auf dem Hanauer Label mit Gefühl für tiefe minimale Elektronik. Mr. Vogel und Isolée sind im Geiste dabei, was das Arrangement erhaben klicken lässt. Dubby wird es mit „Playful Dark“, was nicht darüber hinwegtäuscht, dass der B2 Track durch seine unschuldigen Effekte und den sanften Mitgang „So Sensitive“ reingeht und damit zum Highlight der Platte wird! Super Stück.

Rend - Inter [Plong/003]

Nach seinen Releases auf Konvex Konkav produziert er hier auch für Trapez und die Tracks bekommen einen leicht dark minimalen Touch, aus dem sich nur langsam soetwas wie ein housiger Groove erhebt, der ihn dann aber zu klassischem Minimalclubtracksound der Stunde macht, der stellenweise vielleicht ein klein wenig schematisch wirkt aber dennoch deep bleibt.

bleed

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Misc - Relay EP [Sender/012]

Ein schwedischer Act auf Plong, der ziemlich gut auf dieses Kölner Label passt, weil seine Tracks nicht nur diese konsequent reduzierte funkige Art haben, sondern dabei trocken und kickend bleiben wie alles auf Plong. „Inept“ ist ein percussiv vielschichtiger Track mit Randgeräuschen, die das kratzige Knattern zum Solo erklären und mit Hallräumen spielen, bis sie merkwürdig deepe melodische Resonanzen erzeugen. „Inert“ ist sein Clicktrack, in dem Hintergrundgeräusche sich zu einer Athmosphäre erheben, aus der sich langsam putzend mit fast unscheinbar pumpender Bassdrum ein Geäst aus Rhythmus entwickelt, das klingt wie die Musik, die Ricardo Villalobos in der Badewanne verspeisen würde. Als Abschluss wird „Inane“ noch einmal ganz dunkel mit übermächtig schwebenden Basslines und wie in einem Glas hinundherklonkernden blubbernden Sounds, deren Oberflächenspannung immer dichter wird.

Christopher Bleckman und Hannes Wenner haben einen Weg gefunden, als Misc zwischen die Bereiche von Niederflur und Monophace Tracks zu lagern, deren Intensität und Spannung genau diesen Raum zwischen klarster Produktion und dunklen Basslines offenhält, um darin in verspielten Samplesounds und zischelnden Effekten einen Groove zum swin- bleed ••••• gen zu bringen, der immer wieder gewaltig ist.

Die vier Tracks für Sender spielen zeitweise mit skurrilen Vocalsamples, die dem Ganzen Mesmerites [Punkt 007] bei aller Hightechproduktion ein Trax Flair Ein neues Projekt von Eric Möller formerly verleihen und reißen so pushend und rasant known as Unai und Herrn Berglöf - Mesmeeine Bresche von der resoluter minimalen in rites verspricht keinen minimalen gedubbten

die Housewelt, in der sich gegen Ende ein so House, sondern hält dich soft auf dem Danceniedliches Stück wie „Surface“ fast schon wie floor. Mit „freestyle living“ kommt da eine süße House-Stimmung angeflattert, die mit eine Hymne hören lassen kann. Sehr fett. trippigen Delays liebäugelt. Hoch und runter http://www.sender-records.de springt die grummelige Bassline mit Widerhall http://www.hybridmusic.de in „Spirit Spark“, um dich letztendlich doch bleed ••••• in die Gänge und zum Tanzen zu bringen.

anettf

Emiliano - Harmony [Metaphor/004]

Massimo Vivona releast hier mit „Harmony“ einen etwas zögerlich trancenden TechnoTrack, die die Apreggios immer wieder in soetwas wie ein ungewolltes Latintrompetensolo auflösen, was in dem Rahmen pumpender Beats irgendwie entweder kitschig oder grossartig wirkt - je nach Gemütslage und Drogenpegel. Auf der Rückseite beweist er „Character“ mit ziemlich skurril in einen Downtempohousetrack eingefädelten Funksamples, die klingen wie das Treffen einer daddeligen Band mit einem Haufen JamMusiker aus den Anden. Nunja.

bleed

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Holger Flinsch - Collapsing New People [Punkt 009-3]

Nach Veröffentlichungen auf Konfekt, 3D u.a. sowie seinem ersten Longplayer „Der zehnte Juli“ erscheint nun seine zweite Doppel-LP auf dem Offenbacher Label Punkt Music. Kaum noch so minimal verklickert und gecuttet wie zuvor, lässt er vielseitige Einblicke seiner technoiden Neigung zu. Sehr launische Techno-Hits stehen seinen süßen HouseTunes in nichts nach. Auf dem D1-Track kommt ein sanfter Melodiefluss rein, der schmeichelhafter nicht sein könnte. Guter Mitgang ist generell garantiert. Das Vinyl erscheint am 12.November und die CD [Punkt 009-2] mit zwei Bonus-Tracks zieht am 28. Januar nach.

•••••-•••• Stephan Riedel - On The Road http://www.punktmusic.de Again EP [Metaphor/005] Ganz schön blöder Titel, gell? Stephan Riedel anettf Static - Relaxed Therein aber lässt sich davon nicht unterbuttern und [Mermaid] legt drei ganz schön funkige Technotracks hin, Nach einer EP auf Audio.Nl meldet sich Han- die mit viel gefakten Knabbersynthbläser- S-A-S - From The Inside no Leichtmanns Static Projekt hier auf Mer- einsätzen aufgeheizt werden und die Grooves [Superstition] anettf

maid zurück mit 3 ultracleanen aufgeladen funkigen Tracks. Weiträumig orchestriert elektroid mit typischen Drumsounds, die aber auch schon das Einzige an dieser Platte sind, das man typisch nennen könnte, ufert „What It Is“ schnell zu einem kosmischen Monsterfunk aus, während „Eject Your Mind“ sich zwischen knisternden Elektronika und minimaldub eine Weite sucht, die überhaupt nirgendwo andockt und mit ultradeepen warmen Basslines dem Ganzen einen Hitechgroove verschafft, auf den sogar die spleenigsten der Reinforced Acts stolz wären. „Relaxed Therein“ ist einfach ultradeep. Massiv ruhige Platte.

http://www.sonarkollektiv.de

bleed

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Metropol - Mocho [Trapez/010]

Zwei sehr merkwürdige Tracks, die Metropol hier macht. Slidend jazzige Basslines und http://www.monza-club.de Samplereste werden gegen klonkig spleenige anettf •••• Effekte gesetzt und durch gluckernde Percussionsounds zu einem ultraswingenden Ganzen umgesetzt, daß sich sogar bis in die Welten von Matthias Schaffhäuser feat. Rob Latinhousern durchschlagen könnte, wenn Taylor - Hey Little Girl Remixe man es lässt. Extrem heiter und leicht dürfte das eine der Trapez Platten sein, die das Label [Superstar] Und zwar Remixe von Markus Nicolai und den weit über den Rahmen von minimalen Tracks Microbots. Die andere Hälfte der EP mit hinausheben. Tracks, die einem sehr nahegemehr Remixen habe ich nie gesehen. Micro- hen.

••••• bots knattern Plastikbeats mit Schukar- bleed tonästhetik und hoppelnd-gedoppelte Bassdrums zu einer Art Percussionlooptechnovariante des Hits zusammen, die mit ein paar Basic Implant - Revenge of the klassischen Dubtechnoakkorden den Boden 101 Remixes Pt1 of 2 bereiteten für das übermächtig losgelöste [Toneman/007] Vocal, das hier irgendwie weit über der Musik Pascal Feos, Advent und Men Of Noise remischwebt und deshalb irgendwie nur halb so xen die letzte Toneman EP und schlagen damit Retro wirkt. Mr. Nicolai hingegen setzt gleich das Orginal um Längen, auch wenn die Abeim Vocal ein und versetzt es irgendwie in Seite etwas langwierig herumschrubbert. Denn eine darke Spannung, die sich sofort in ein auf der B-Seite geht es mit einem irre gut über Schneetreiben des wandernden Glücks auf- die Stereopanoramas verteilten Killergroove löst, wenn der Track richtig losgeht, dann aber präzisesten Gegniedels weiter und endet in leicht an dem Versuch scheitert, das ganze einem massig wuchtigen Ravehallenlatinloverauch noch funky machen zu wollen. track.

bleed

M.Rahn - Swinger/Toaster [Trapez/011]

•••• http://www.toneman.de bleed

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in überpumpender Latinflausigkeit auseinanderreissen, bis alles nur noch eine Masse voguender Gerechtigkeit ist, in der einfach nur gerockt wird. Techno. Tolle Musik. Was die alles kann. Der Versuch auf „Nowhere But Everywhere“ einen diese Brightonbasslinerocker zu machen, muss aber als fehlgeschlagen gelten.

bleed

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High Life - Five Fingers in The West pt.2 [Mosaic/032]

Gaetano Pariso, Steve Sullivan und noch mehr Remixen die Tracks der EP mit knallig funkigen Stops, rockend oldschooligen Percussivhousemonsterbeats, und einigem anderen, was den Dancefloor unter sich begraben kann.

Fett und klassisch, für Mosaic fast agressiv direkt.

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Weiß gar nicht, ob das ein Sublabel oder one off ist, aber Czubala, Benavente, Q-Hey und Shufflemaster remixen im gewohnt kickenden psychedelischen Technopunkstyle Tracks der Monsters of Techno und es macht extrem Spaß, die Stücke mit ihren unbändigen Basslines, Stop and Go Methoden, und überbordenden Kicks zu hören. Shufflemaster ist dabei der krunchigste, Czubale der groovigste, Benavente der pumpendste.

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Gabrial Ananda - Headmusic For Bodymotion [Shot Devision/013]

Smooth rollende dunkle Technotracks mit einem gewissen Hang zu notorischen Fiepsern, weich gebauschten Hallräumen und eingebetteten Fetzen von Melodieschnipseln. Vier Nuancen von Nebelschwadensound in konsequenter Dichte mit gelegentlich etwas pathetischen Anwandlungen.

http://www.shot-devision.tv

bleed

Leicht mächtige Ravetracks mit Neotranceflair, aber so gut produziert und so unkitschig, dass man sich gar nicht dran stört, sondern vielleicht doch endlich mal auf den Geschmack kommt. Auf der „Stories“ ein endloses Driften durch die pulsierende Bassline und auf dem Titeltrack mit angezerrter Bassdrum und fast klassischen Dubeffekten und slammenden Beckenrides, denen ein Hauch weniger Phaser ganz gut getan hätte. Ein auf skurrile Art balletartig wirkendes Stück Technotrance.

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G-Force - Integration [Terminal M]

Wie von G Force nicht anders erwartet sehr pumpende dichte Tracks, denen ein wenig die Übersicht fehlt was sie nun eigentlich ausser grooven wollen könnten. Die ständig gleichen Filtereinsätze machen das ganze auch nicht aufregender.

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Subead Mixes [SHRMX/004]

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Menu | Exit - Profiles EP [Underscan Records/002]

Neues Elektronika-(wenn man mal so sagen darf, damit wir wissen wohin es hier geht)Label aus Berlin. Mark Wagner und Ralf Pytlik kommen aus dem Sounddesigner-Umfeld, und das hört man den Tracks dieser EP auch deutlich an. Sehr weit und mit extremen Brüchen in den Sounds, zerrig klonkigen Beats und einer gelegentlich etwas zu bissigen Schärfe in den Sounds, aber digital so gut in Szene gesetzt und bearbeitet, dass man gerne über etwaige Hörschäden hinwegsieht und lieber ganz genau das Ohr auf die Rillen legt um herauszufinden, wohin diese Klänge eigentlich noch wollen. Alles ist hier so perfekt gemacht, dass man sich manchmal ein wenig mehr Unordnung wünschen würde, etwas weniger Design, aber was man mehr haben möchte, ist schwerer zu definieren, denn die Tracks sind wirklich sehr gut.

http://www.underscan.de

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Sind die Skammies eigentlich die Einzigen, die noch in Prag pressen lassen? Egal. Team Doyobi. Großer Name, Cryptoburners, große Platte, wie selbstverständlich. Nicht nur, weil auf Skam, sondern weil so rabiat funky. Weil sie nicht knistern und trotzdem völlig verschroben funky sind. Weil sie mit 8Bit Style rocken und dennoch keinen Pop machen.

Weil das ganze auf 2 Vinyls verteilt so direkt und tanzfloortauglich ist wie sonst nur wenig in diesem Umfeld. Weil die Tracks immer wieder auf Sounds verfallen, die einfach nicht von dieser Welt sind, ohne deshalb nach dem Üblichen klingen zu müssen. Und obendrein, weil jedes der Stücke rockt, ohne sich auf sowas wie Melodien und Groove einlassen zu wollen.

Cryptoburners eben. Im Klappcover.

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Jeff Bennett - Smirching [Treibstoff/2017]

Stelle mir vor, dass Bennett vor einem halben Jahr ca. 100 Demos verschickt hat, die nun auf nahezu jedem Label für minimale Dubtracks nach und nach erscheinen. Er ist wirklich überall. Und der Qualität der Tracks macht http://www.skam.co.uk das nichts. Für Treibstoff ist er ganz auf die bleed ••••• Dubs konzentriert, die kaum noch soetwas wie melodische Unterstützung brauchen und die Beats mit in diesen Wirbel des Verhallens hinMr. Sliff einziehen der wie ein Sog immer mächtiger [SpielZeug Schallplatten/017] wird. Auf der Rückseite eine Art Latin ChanEin sehr cool swingendes Bassline-Monster nel Produktion. namens „Rippin & Dippin Pt2“ kickt die neue http://www.treibstoff.org Spiel-Zeug wieder zurück auf die Bretter der

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Welteroberung und obwohl neben gutsortiert Percussivem eigentlich soviel Außergewöhnliches nicht passiert, reicht die Bassline schon aus, um aus dem Track eine richtige Hymne zu machen. Die Remixe kommen von Monika Kruse in tribal geschichteter Direktheit, die ein wenig flach wirkt, bis endlich die Bassline zu ihrer alles befriedenden Harmonie anrückt - und von den eher Rave-lastig in die Breite gehenden Smith und Selway. Klingt nach Sliff oder?

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Robert Hood - Master Builder [Tresor/166]

In der Serie von Archive-Tracks, die viel zu lange schon keinen Plattenteller mehr geseh,n haben, releast Tresor hier zwei Mixe des minimalen Killertracks, in dem hochgedrehte Rimshots klingen wie wildgewordene Grillen.

Die beiden Bonustracks „Quarz“ und „Parade“ sitzen auch mitten in diesem immer noch http://www.spielzeugschallplatten.de aktuellen Sound der Perfektionierung des bleed •••••-•••• Details, das Hood so berühmt gemacht hat und irgendwie grade heute eine Renaissance erleben könnte, weil es einfach so gut in den Michel Langlois - Start Remixes Kontext minimaler Releases passt, die die Welt zum Glück überschwemmen, um ihr ein wenig [Sub Static/010] Dub Taylor und M.I.A Mixe gibt es zu dem Decency einzuprügeln. Selbst der kleine Orginaltrack, der sehr deep und elegisch mit Schnittfehler von CGB (auf der Promo) wirkt angerissenen Hihats und minimalsten Verän- irgendwie so, als müsste das so sein. derungen dennoch eine sehr weite Euphorie http://www.tresor-berlin.de verbreiten kann. Dub Taylor bringt das Ganze bleed ••••• etwas agressiver mit angerissenen Soundfetzen und den typischen zerbröckelnden Dubs, die Schnarren wie eine Entenlockpfeife, und M.I.A. versetzt dem Ganzen noch einen Asem Shama - Might Over Matter Hauch reduzierterer Ästhetik in der jeder Klang so genau seinen Platz findet, wie es sonst [Utils/016] nur noch ein paar Kanadier machen. Superb. Darke wuchtige Tracks, denen der Titel der EP ganz gerecht wird, denn sie schleifen die Meshttp://www.sub-static.de ser an ihren Sequenzen und brodeln bedrohbleed ••••• lich zwischen LFOs und Filtern. „Chainsaw“ im Massaker Stil, „Might Over Matter“ mit lustigen Belgien-Technobreaks und der digitalste der Tracks, „Virtual Misuse“, mit knapSCSI-9 vs. Lazyfish - Contapa pem knalligem Hall und schuffelnden Beats zu tickernden Congas die mit ziemlich albernen [Salo/012] Die beiden Moskower Freunde als Duett auf Vocalsamples gebreakt werden, die sich loheinem der deepesten Berliner Labels überzeu- nen. gen einen sofort mit sehr leichten Grooves, http://www.utils.de deren Ruhe und schmeichelnd süßliche bleed •••• Sounds auf „Contapa“ von Lazyfish mit diversen Experimenten in digital reinem Sound bearbeitet werden. Statische Grooves mit sehr Z.Jouini- Implantat [Wavescape] lebendig aufblitzenden Sounds, die aus sehr Wavescape ist ja nun nicht grade unser Liebwenig einen sehr spannenden Track machen. lingslabel, weil es einfach viel zu solide ist und, „Vint“ ist weniger minimal von der Grund- fragt euch doch mal ehrlich, sind wir solide? stimmung, sondern erinnert mit seinen ruhig Nö. Der Titeltrack dieser Platte aber überzeugt plockernden Basslines schon fast an frühe einen weil er Rauschen als Raveelement so gut Acidtracks, wäre da nicht das klapprig metalli- in Szene setzt, dass die etwas langweiligen Pussche Gestell aus Sounds drumherum, das die- hupbeats gar nicht mehr so trist wirken, weil se Platte überhaupt auszeichnet. Mit „Ulak“ sich alles auf diesen einen Sound konzentriegibt es dann noch als Bonus einen klassischen ren kann. Auf der Rückseite viel verwirrende Microhousetrack, der elegisch angedubbten Soundeffekte auf einfachen ChicagolooptechArt. Wie immer stimmt alles auf Salo. nogrooves und als Brecher am Ende noch eine bleed ••••• jammernd großartige SynthesizerheulbojenNummer, die das Release dann komplett sympathsich macht.

DJ Tosh - Somebody Scream [Timing/023]

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Zwei feine Breakbeattracks von DJ Tosh, der sowohl 2Step, Hardcore als auch NuSkool Fans auf sich vereinigen könnte, und das nicht nur wegen den klassischen Samples, sondern vor allem, weil die Produktion so relaxt an all diese Themen rangeht und vor allem den Groove in den Vordergrund stellt, weniger den rockenden Appeal. Die Rückseite „Shinin´On The Phunk“ ist etwas darker und mit klonkigen Basslines aber mindestens ebenso easy. Fein.

http://www.timing-records.de

bleed

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Process- Odd Angles [Traum/V18]

Process ist über die Zeit immer reduzierter geworden, und seine neuen Tracks zeigen diesen sehr lockeren mittlerweile fast Dubfreien Groove in glitzerndster Präsenz, die ein wenig an etwas erinnert, das Niederflur nahekommt, wenn die sich fühlen würden wie ein Jazzschlagzeuger, der schon alles gesehen hat.

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Komatr:ohn[World Electric/012]

Ein Schwede auf dem Label von Bolz, der mit einer kompromisslosen Attitude an seine Sounds rangeht, die dem analogen Kosmos von Bolz Bolz sehr gut entspricht, ohne dabei immer auf Elektro zurückgreifen zu müssen.

Mal locker rockend mit Oldschooltechnobackspins und knalligen Sequenzen, dann wieder zieseliert elektroid mit hypnotischem Schlangenbeschwörerkraftwerksound oder amüsiert retrobretternd. Unterhaltsame Platte mit satt grollenden Basslines.

bleed

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de:Bug : 053 | 1101

reviews ••••• ja • nein

[48]

united kingdom Kitbuilders - Bad Girl [Breakin Records]

Kitbuilders kicken 5 Klassiker des Genres in immer variantenreicheren Kicks und werden auf dem Info von DMX zurecht als die Cousins und Cousinen von Adult bezeichnet. Die Stücke sind etwas technoider in den Sounds und weniger verspielt als auf manchen anderen Platten, die Vocals direkter und vielseitiger, vermutlich auch wegen der neuen Effekttricks, was dem Ganzen noch mehr an rollendem Dancefloor Appeal gibt, obwohl es gleichzeitig auch noch eine Umdrehung poppiger ist und damit tatsächlich droht, Adult den Rang abzulaufen. Brilliante Popplatte.

The Usual Suspects [Sativae/021] Carl A. Finlow - Electrilogy Pt. 1 Q Project - Spek EP Ah, Musik! Die Posse rings um den legendär [Device Electronic Entertain- [Emoticon/004] großartigen Steve Glencross kickt es einfach ment / IRQ002] Jeder, der weiß, wie man

immer wieder. Hier eine Doppel EP mit 8 Tracks von Si Begg, Hacker, Glencross, Subhead, Tube Jerk, Tarrida, Vogel und Schmidt. Das liest sich doch schon wie ein Who is Who der Technobasslineparty. Und so klingt es dann auch. Si Begg rotzt mit sperrig grollendem Monsterpathos, Hacker ballert konsequent und befreit, von allem was Retro wäre, mit einer Nuance Punisher Sound, Glenncross erfindet den Funk der rollenden Bassdrum neu, Subhead üben sich in mysteriösem Karaoke-Karatewahnsinn, Tube Jerk bastelt einen Rave-Überhit zusammen bei http://www.kitbuilders.8k.com dem jede Bassdrum den Geruch des ewigen http://www.dmxkrew.dircon.co.uk Belgiens verströmt, Tarrida swingt bedrohlich bleed ••••-••••• deep durch die digitale Kanalisation, Vogel tanzt auf den letzten Chips, die noch im Terry Brookes Altered Percepti- Mainframe stecken, und Schmidt holt die Bason [Deepart/005] sdrum von ganz weit hinten in die erste Reihe.

5 Tracks von einem Freund von Andy Hart, Wir lieben das. die Deepart hier wiederbeleben, und das mit ••••• einer relaxt darken Intensität, die Spoken bleed Words über die alltägliche Situation des Drucks mit Beats und Sounds verbinden, die Spenza - Time Society EP an die besten Stücke von Mike Grant erinnern. Housetracks, die die Frische der ersten [Delete Records/001] Experimente mit elektronischen Beats wieder- Weiß gar nicht, woher dieses Label kommt, aufleben lassen können, den Futurismus von aber es hat das Zeug zum deutschen Skam zu Detroit auf eine Ebene des Realismus zurück- werden, denn die Tracks haben nicht nur irre holen, der immer schon verlangt hat, was Massen an trockenem Funk sondern auch nicht ging, aber die Erfüllung davon nie hin- noch diesen Dancefloor Apeal, der sich mit tenangestellt hat, denn man verwechsle Musik klassischen Sounds mischt, die sich nicht einnicht mit Symbolischem, bitte. Egal, ob die fach bestimmen lassen und schon gar nicht Tracks nun in sambaähnlichen Rhythmen einengen. Mal wird es richtig dark mit fast oder mit grader Bassdrum kommen, ob es symphonisch kickenden Beats, die einen aus reduzierte spartanische oder hymnisch perfek- der Schädeldecke katapultieren, dann wieder te sind, es ist immer eine Erleuchtung wie bei experimentell groovig still und elektroid den ersten Blake Baxter Stücken oder bei außerirdisch, vor allem aber klingt jeder Track Strings of Life. Eine der Platten des Jahres so verdammt frisch und perfekt, dass man und mit einer Leichtigkeit, mit sovielen glück- sofort mehr möchte. Sechs Killertracks. lichen Klängen und Ideen, daß man diese http://www.delete-records.com Platte nie wieder vergessen wird. Genau das hat bleed ••••• man auf Deepart erwartet, wenn man sich getraut hat, dort etwas zu erwarten.

Atjazz - It`s Complete ad Remixe

bleed

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Erase - Keepin’ The Faith [Electromechanix/002]

Längst nicht mehr so gradlinig wie die erste EP und mit einem dezenten Chicagoappeal rockt Erase hier die frisch erprobten Filter durch die Bassdrum und knattert shuffelnd zu knarzig rockender Bassline. Irgendwie heiterere Tracks mit einem fluffigen Raveappeal und einer Menge an überraschenden Samples, die cool wie Sau sind, wie man so sagt. Sehr spaßiger 4 Tracker.

bleed

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Justin Robertson pres. Revtone the brightest thing [Nuphonic 172]

Robertson hat als „Revtone“ den BiertrinkerReggae-Rave der Lionrock-Phase überwunden. „The brightest Thing“ aus seinem aktuellen Revtone-Album ist hingegen ein leicht oldschooliger Disco-Hihat-Track für den Übergang von John Travolta zu Stakker Humanoid. Nicht wirklich etwas für ausgewiesene Feingeister, aber die können Disco eh nur ruinieren.

jeep

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Device, das Label vom Manchesteraner Datathief, entwickelt sich schon mit dem zweiten Release zum absoluten Killerlabel. Herr Finlow, kennen wir ja von diversen Gelegenheiten, bollert auf der A-Seite einen lupenreinen Electro-Hit ab. Pop mit Vocoder, Düsseldorfer Charme und Darkness, dichter Bassline und diesem Electro-Schunkel-Tempo. ‘We can be invisible with the clarity of digital’.

Genau. Dieser Track lief hier und heute schon um die 20 Mal. Und ich hab noch lange nicht genug. Flipflop und die 606 läuft zu ganz großer Form auf. Hier ist alles easy und plöckerig. Sonnenaufgangselectro, ungemein lässig und weit. B2 funkt dann auf einer ganz anderen Welle. Technoides Ziehen, Flat Eric Bass und gegen Ende eine Deepness, die an die frühen CR-Produktionen erinnert. Einfach Killer, von vorne bis hinten. Was für ein Label!

thaddi

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bleed

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Soundtak - Arse From Elbow [Jeneticrecords/006]

Sehr gut produzierte ausgefeilte Technotracks, in denen die Sounds vielschichtig jammern, die Grooves mächtig und reduziert pumpen und trotz des etwas merkwürdigen Titels erst mal eine Stimmung erzeugt wird, die nah an dem Minimalismus der kanadischen Schule ist, nur dass sie durch eher erzählerische Samplebreaks der englischen Art aufgedonnert werden zu richtig weiträumig hallentauglichen Technohits. Je weiter man auf der EP kommt, desto merkwürdiger werden die Sounds und desto rabiater auch die Tracks bis man hinterher vom Brighton Style nicht mehr weit weg ist. Stellenweise ein wenig schrill in den Sounds, aber durch die Klarheit ,die über alles wacht irgendwie dennoch sehr funky.

Designklapperkistentechno.

http://www.jeneticrecords.co.uk

bleed

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••••• Made / String Theory [Smak / 03+04]

Fibla - Fohb [Expanding / EVS5:01]

Emoticon Sampler Two [Emoticon/003]

Wie nicht anders zu erwarten vier extrem gute Tracks. Allein schon der Total Science Track ist so wahnsinnig funky und abgehoben, dass man an dieser Platte nicht vorbeikommt. Die brilliantesten Grooves, die man seit langem gehört hat und die so unvergleichlich an ihre besten Beat-Tricksereien anknüpfen, versetzt mit Melodien, die man am liebsten zu einer Welt zusammenbasteln möchte, in der man die nächsten Jahre überwintert. Tom Churchill kickt dazu mit 808 Grooves, die ähnlich funky und unbestimmt bleiben und in denen jeder einzelne Hall eine neue Tiefe bedeutet, in der sich die Akkorde wie in einen Pelz schmiegen. Auf der Rückseite geht es Russ Gabriel leichter an und lässt seine Latineinflüsse in reduzierter Form durch die Beats geistern, als wäre er für ein Leben auf den kommenden Stränden des terra-geformten Mars geboren. Abgerundet wird das Ganze durch [Mantis Records/013/014] Zwei EPs kommen mit Remixen des Tracks einen dark hymnischen sehr soften Track des und ja, man hat Zoot Woman den Kampf Amsterdammers Hal Valarian. Wichtige Platte. angesagt, und zwar Bigtime. Das merkt man http://www.emoticonrecordings.com überall. Chateau Flight ruffen es up mit ster- bleed ••••• benden Synthesizern und dark grollender Bassline mitten im schönsten Elektropopschneetreiben unter Glashäubchen. Atjazz Swayzak vs. Theorem - 020100 und Brooks remixen sich als Lesbonics 101 [Swayzak/011] (wir ahnen schon, was für ein Projekt da noch Drei Mixe, alle brilliant. Soviel mal vorweg. auf uns zukommt), sehr smooth und gleitend Theorem bleibt seinem fast knisternd trockemit sparsen Jazzfraktalen und endlosem nen, dunkel harmonischem Sound treu und Plüschswing. Uschi Classen übernimmt auf wird auf dieser EP noch deeper. Die Grooves der ersten EP die beiden Tracks auf der Rück- ziehen sich mit Bassdrum und Bassline fast im seite und lässt sehr gut rollende Breaks auf Untergrund, dazu Klackern und wie Blitze konkret detroitige Funk-Basslines in einem eingeworfene Claps, die so Oldschool klingen dieser Centralpark-Grooves treffen, während wie neu und sich langsam in eine weite Szeneihre grade Bassdrum Variante das ganze etwas rie aus perfekt inszenierter Einheit entwickeln, im üblichen Harmoniehousedrumherum in der immer mehr Licht aufschimmert. abgleiten lässt. Die andere EP featured das Swayzak lässt die Bassdrum etwas pappiger und extrem funkig transparente Orginal und kontert mit clackerdem Funk zu den gleichen Remixe von Phil Parnell, der kurz Pause vom Hintergründen, in denen sich langsam ein Herbert-Unterrichten gemacht hat und Detroittrack von smooth funkiger Größe entextrem deep clickend und funky die Samples wickelt, in dem die Dubs das Ganze zu einem aufreißt und mit freifloatendem Fusionsound transparenten Swingen bringen. Zum unterlegt, während Mark Rae etwas bekifft Abschluss gibt es einen Plant Pot Dub, der Anleihen bei dem Sound von Brif/Ark usw. endlos wenig braucht, um endlos ruhig zu machen dürfte und seine Differenz zu dieser werden. Pefekte Platte. skurril graden Bassdrum klarmacht. Sehr fei- http://www.swayzak.com ne Releases. bleed •••••

bleed

Drum and Bass buchstabiert, dürfte Q Project, eine Hälfte von Total Science, kennen, der Q heißt, weil er auf den merkwürdigen (siehe Haarschnitt) Namen Quiff hört. Und wer Total Science kennt, dürfte auch wissen, dass die beiden nicht nur Drum and Bass produzieren, sondern ein Faible für deepe Detroit Sampleproduktionen haben, die extrem gute weitschimmernde Beats mit deepen Strings und quirligen Synthesizermelodien verbinden können wie sonst kaum etwas. Das zeigt Quiff hier auf drei perfekten Tracks, in denen sogar zum ersten mal die Oldschoolklonks ihrer derzeitigen Drum and Bass Retrowelle hineinschwappen können und sogar eine grade Bassdrum gar nicht falsch klingt. Auf der Rückseite extrem deep und für jeden ein Muss, der Delsin und Deepart ebenso liebt wie Shakir und B12.

So klingt Barcelona. Denn hier wohnt Herr Fibla, der offenbar gerne Rechner und modernes Gerät um sich hat, denn dann musiziert es sich einfach besser. Die A-Seite dieser blauen 7“ knuspert sich in der Rhythmusgruppe quer durch alle Schokoriegel, übersteht dabei den einen oder anderen Schwindelanfall und hält die Balance. Gut gestolpert. Oben plinkert es freundlich und verträumt. B-Seitens geht das genau so weiter, nur dass die Melodie ihren Euphorieschub ein bisschen länger für sich behält und uns erst gen Ende hin wie wild abschmatzt. Schön das.

thaddi

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Volume - Dr. Salts Massive Lung Trombone [Expanding / EVS6:01]

Auch Volume steuern zwei Tracks für die Expanding 7“ Serie bei, die, ganz nebenbei, mit Folge 7 und 8 bald beendet sein wird. Auf der A-Seite frisst sich ein Acid-Bass durch dunkle Streicher, betrunkene Glöckchen und eine loopige, orchestrale Deepness, die ich gut und gerne ein paar Jahre am Stück hören könnte. Irgendwie präzise und doch irre aus dem Unterarm eben. Die B-Seite nimmt mit Streichern, die erst cheesy, dann chinesisch klingen, zunächst den Blick auf die sachten Töne, die da sonst so rumpluckern, und irgendwer wirft andauernd Steine in den Plumpsbrunnen. Dann schiebt ein Bass alles aus dem Weg, und mir ist schwindelig.

thaddi

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Jamie Anderson - They See Nothing [NRK]

Hier poltert schon die zweite Folge des SkamAblegers Smak ins Haus, und schon ist Smak Skam und Skam für mich gestorben, denn was kann schon ein Gescom Remix für Passarani (demnächst auf Skam) gegen das hier ausrichten. Made zerlegen zunächst mal auf ihrer Seite einen Oldschool-Break, zerzwirbeln und reversen jeden einzelnen Schlag, dronen tief unten mollig rum und fertig ist der perfekte Killer. Schauder. Dann vertreibt ein anderer Break (lebt wohl im Kopfhörer, ist jedenfalls sehr mittig und kitzelt überall) und verwandelt den Sampler in ein Schlachthaus. ArcadeSounds und kompletter Mush-Up. A3 klingt wie eine Bearbeitung dieser großartigen Gescom Nummer damals auf Clear, was schon wieder die Frage aufwirft, wer das denn eigentlich ist...Made. Egal. Umdrehen und String Theory gehört, die mit einem sachten, streichigen Plöckertrack starten. Dann der Breakbeat, der plötzlich über Jazz zurück auf das englische 1994 kippt. vor der Auslaufrille liegt dann nur noch die bigecrushte Moderne, mit viel Stakkato Pings. Alles toll.

thaddi

Smyglyssna - Departures [Vertical Form / VForm 011 EP-X]

Geht das jetzt so weiter? Jeden Monat eine neue Smyglyssna (hier und auf anderen Labels)? Wir hoffen und schnallen uns an.

Wäre gar nicht nötig, weil Departures klingt nach der HipHop Eskapade vom letzten Monat, wie eine Fahrradfahrt durch die schwedische Vorstadt, und da kommt Herr Smyglyssna ja her. Sechs Tracks, die die Geschichte vom anderen Ende her aufrollen, eher so wie früher. Kleinteilig, quietschig, minimal knisternd, immer mit der Gewissheit, dass da ein wärmender Akkord von unten nachbrennt. Mal fies Beine stellend, dann wieder extrem modern und lässig hochhausig, irgendwie sehr baumelig und...donnerknispel...ja, das ist fantastisch. Denn ist die erste Seite noch eher hektisch und kleinteilig, passieren hinten die Dinge viel langsamer.

Plötzlich stehen mindestens 12 Sonnen am Himmel, alles ist weich und blau, und wenn am Ende das radikal runtergerechnete Rhodes klimpert, ist alles gut. Wer sich an Smyglyssna noch auf Plug Research erinnert...hier kommt der zweite Teil.

Smooth pumpende, leicht hymnische, latinbeeinflusste Housetracks ohne Plüsch und Plunder aus Bristol kommen hier in Mixen von Tony Hewitt, der trotz offensiver Produktionsweise mit Trancefusion-Allegorien irgendwie gut rollt. Attaboy, der trotz brachialem Brasilpiano gut rockt, auch ohne Tequilafreirunden an der Bar auszurufen und Jamie Andersons „Puesta Del Sol“ Bonus fügt diese beiden Qualitäten dann noch mal zusammen.

Sympathische Tracks für resolute Housefloors mit zickigen Beats. http://www.verticalform.com

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•••• thaddi

Frank Hunter [Mono/009]

Killer Mr. Hunter. So smooth und satt wirken die Beat und die Sequenzen, die weit weg im Zaum gehalten werden, preschen in genau den richtigen Momenten nach vorne und lässt alles in dieser einfachen Methode des immer weiter aufgehen, die manchmal die Zeit vergessen lässt. Mal pushend, mal eher relaxt. Auf einer der Innenseiten der EP versteckt sich dann obendrein auch noch ein sehr sweeter, deeper Detoit-Track mit meldodischen Basslines und flirrenden Sounds, auf der anderen der längste Filterbreakdown dieses Sommers. Sehr sympathische Platte.

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Alan Barratt - Reason EP [Telepathy/003]

Tony Thomas Label kommt hier mit 4 dunklen, leichten rollenden Tracks, die immer wieder mal in ihrem nach vorne preschen von verdrehten Chicagosamples aufgezogen werden und ab und an diese Wucht von gutem altem Flugzeugträgertechno haben, dadurch aber auch manchmal etwas unbeweglich werden. Phaser und Disco Varianten auf der Rückseite.

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Nick Holder - Summer Daze [NRK]

Nick Holder ist Gott. Und Gott hat es schwer.

Deshalb lungert er am liebsten herum, um sich in rotzig kickenden Housetracks zu erholen, in denen die Basslines aufgehen wie eine ewige Morgenröte, hinter der sich in Filterblasen die Friedfertigkeit selbst in Sound versteckt. Das nennt sich dann „Summer Daze“ und bläst einen in einen Ozean aus Glück, wo man ja auch hingehört. Also sagt Gott, alles ist gut.

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Ben Sims - Live Young Die Fast [Pure Plastic/037]

Pure Plastic ist über die Jahre hinweg immer härter geworden. Ben Sims nicht, also trifft man sich in der Mitte und feiert das ganze mit Sims Debut auf Mark Brooms Label auf vier ziemlich gradlinigen Tracks in dezentem Tempo und mit gut geschichteten Beats, die nach einer Eingroovezeit immer den ein oder anderen kickenden Effekt einsetzen, der dem hypnotischen Sound den letzten Kick verleiht.

Für Liebhaber minimaler Fülle mit einigen Raveüberraschungen, die fast schon den Eindruck erwecken, Sims hätte seine erste Discoplatte gehört und sich bei einem Sambakurs angemeldet.

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Ester Ofei - Aftermath [Sheer Records/015]

Sie bestreitet das Label mittlerweile fast alleine, hat man den Eindruck. 4 brummelige dunkle rumpelnde Chicagotechtracks, denen es stellenweise ein wenig an Höhen mangelt und die deshalb nur bedingt so gut kicken wie sie vielleicht wollen.

bleed

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america Daniel Wang - Nocturnes [Environ/013]

Tut was er will, der Daniel. Kennt keine Zeit, kein Tempo, kein Nichts, nur das Einwickeln in Sounds und Erinnerungen, die ständig aufgefrischt werden müssen, am liebsten durch eine warme Bassline, ein paar Congas, und Beats, an denen man herumdubben kann, bis man endlich die Soli herausholt, die sich zu Symphonien entwickeln, in denen nichts mehr seinen Platz hat, weil sie auf dem Weg in eine Parallelwelt sind.

Klustermusik mit Theremin und allem was dazugehört, die sich ständig selber aufbricht und sich Steine in den Weg legt, die beginnen zu summen, wenn man sie länger ansieht.

http://www.environrecords.com

bleed

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Interfearence- Take that train [Ubiquity / Groove Attack]

Auf Ubiquity tut sich was. Weg vom LatinStyle hin zu Progressiverem. In diese Schiene muss man die Maxi auch einordnen.

Schon das Original fährt mit hoher Geschwindigkeit und eingängigem Groove durch jede Bahnhofs(tanz)halle. Der Dreaamin´Mix ist im Kontrast dazu Downbeat.

Auf der Rückseite lauern aber noch 2 Remixe. Zero dB trauen sich mit ihrem Remix von Xtradition wie bereits auf der Compost 100 an Sounds, die den Lounger vielleicht stressen, dafür aber ordentlich Schub in das Jazzgewand bringen. Hammer. Unk machen „Take that train“ langsamer und somit soliden Chill.

m.path.iq

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Silicon Scally - The Silent Years [Satamile Records/006]

Ruffe Tracks von Mr. Finlow, der auf dem Titeltrack ganz angezerrt stakkatomäßige Beats langsam zu einer Intensivität aufbaut, die nach und nach jede Synapse umlegt wie einen Schalter und sich mit rotzigen Basslines zu einer Art Kraftwerk entwickelt, das längst diesen Planeten verlassen hat. Das wäre doch mal ein Soundtrack für die neue Generation von Star Trek gewesen, vor allem, weil es gegen Ende noch richtig dark wird und aus der Hinterhand ein paar UR Zitate eingeworfen werden. „Coast 2 Coast“ hat auch diesen dunkel technoiden Aspekt, der mit nur ein paar Veränderungen diese neuen Stücke von Finlow weit jenseits von Electro stehen lässt und so wirkt , als hätte jemand beim Surfen durchs All eine Hawaibassgitarre mitgenommen, die nun ihre Spuren auf glitzernden Bahnen in der Milchstraße hinterlässt. Auf „Informatics“ ist er dann aber wieder auf dem Boden dieser Chipclipelectroerde zurück und rockt eine Art Kraftwerkkammermusik nebst Harfe zur Erbauung.

http://www.satamile.com

bleed

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Anrei Morant - Eminent Emissary EP [Live Wire/002]

Sehr sehr fett pumpende Tracks, die vor allem davon leben, dass sie mit jedem Takt neu Luft holen und in diesem Stakkato Groove fast einen 4/4tel Walzer erzeugen.

Stumpf aber konsequent.

bleed

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Metro Area 4 [Environ/014]

Außergalaktische Disco-Eminenzen geben sich die Ehre. Das ist auch auf der vierten Metro Area klar. Und sie tun dies so gelassen wie möglich. Die Strings galoppieren zu neuen Ufern fast ohne den Boden zu berühren. Aus dem Beat schwärmt es aus und ploppt abstruse Alienvocal-Schnippseluhuhs, und wir sind alle gefangen in dieser Disco weit draußen im All, und es könnte endlos so weitergehen, ohne jemals an Coolness zu verlieren, was es dann logisch auch tut. Auf der B-Seite beginnen wir mit einer Art Glockenspiel zu Downtempo Beats, und irgendwie weiss man auch hier, dass die Verspieltheit von Metro Area gnadenlos mitten durch das Herz der imaginierten Band auf etwas zielt, was immer weiter draußen ist, obwohl es so bekannt wirkt.

Ja, ich glaube, es ist 2070.

http://www.environrecords.com

bleed

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Airlocktronics - Try Saving A Dream [Satamile Records/007]

Der Titel dieser Platte ist wohl sowohl Aufforderung wie Aufzeigen einer Unmöglichkeit. Airlocktronics, früher als Drive In in Darmstadt unterwegs, seit langer Zeit mit dem Label Airlock eins der mutigsten Labelprojekte zwischen Techno und Elektro, bringen drei Tracks, deren Intensität und Deepness an soetwas wie die ersten Red Planet Releases erinnern. Magisch und dicht, mit weitausufernden Melodien und unglaublicher Athmosphäre dürfte diese Platte es schaffen, in der gesamten Technogemeinde zu soetwas wie einem Hit zu werden, auf den sich alle einigen können, vor

allem wenn die Party langsam in die Phase geht, in der jede Erinnerung sofort zu Begeisterung wird. Brilliant. „Try saving a dream“ indeed.

http://www.satamile.com http://www.airlock.org

bleed

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Beatless - Love from the Sun/ Life Mirrors [Ubiquity 12093]

Dass im Offbeat-Lager seit Roy Ayers Wiederentdeckung alle was von „Love from the Sun“ jubeln müssen, als ob sie gerade einer Sekte beigetreten wären, macht mich ja gelinde nervös. Aber sonst sind die knackigen Breakbeats von Alex Attias und Paul Martin in ihrer runden Selbstverständlichkeit natürlich wieder ohne Tadel. Mit „Life Mirrors“ schaffen sie eine elegische Xylophon-Ballade, die Marvin Gaye mit Gamelanmusik synkopiert und einen daran erinnert, dass Soul mindestens so viel mit handfester technischer Innovation wie der diffusen „Seele“ zu tun hatte. Wer Beat-technisch immer zuverlässig steigern kann, ist Seiji als Opaque. Sein knorriger WahWah-Funk mit Glitch-Spitzen ist so Digitalmosaik-zerlegt und baut dabei einen unterschwelligen Suspense auf, man möchte nur rufen: Der Hitchcock des Offbeat.

jeep

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Mike Wade [Archetype/005]

Etwas langweilig zimmert sich Mike Wade hier 4 Tools zurecht, von denen jedes eine Idee verfolgt, die eigentlich nicht der Rede Wert gewesen wäre. Seine schlechteste Platte.

bleed

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Robert Hood - The Greatest Dancer [M-Plant/322]

In zwei Versionen kommt dieser Track einmal aus dem Studio und einmal aus dem Detroiter Motor Club. Im Studio gehen die Phaser an, wenn es dunkel wird, die Party wird angezündet mit einem Discosample, dessen Slapbass genau so kickt wie die Snaredrums und niemand würde hinter diesem Track Robert Hood vermuten, wenn es nicht draufstehen würde, denn so zentral war in noch keinem seiner Tracks ein Discosample nebst Filterbearbeitung. In der Live-Version wird es erstmal richtig technoid und erinnert klarer an Rob Hood, ist aber vor allem deshalb lustig, weil man mit jedem Einsatz der Discoeffekte die Schreie der Clubgänger hört und darüber merkt wie der Track eigentlich funktioniert, aber auch weil das live eingesungene Vocal von Marlin WilsonThreatt einen so fertigmacht. Dokument.

bleed

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Stewart Walker and Gregory Shiff - South Suburban EP [Persona Records/003]

Die erste Platte, die ich von diesem Label sehe, aber an Stewart Walker kann man ja nicht vorbeigehen. Ein klassich deeper Minimaltrack mit funkigen Sounds in glitzernd modulierten Kicks, die es schaffen, perfekt percussive Ideale mit deepen angedeuteten Melodien zu verbinden, die gelegentlich ein wenig an den Sound von Palette erinnern, ein extrem deeper melodischer Track mit swingenden Untertönen in einer Klarheit, wie sie nur selten so leicht formuliert wird und mit einer leichten Art, den Beat einfach so durchzuhalten und immer

weiter in Sounds aufzufächern, wie man es in minimal-continentalen Welten eher selten findet. Ein rasant tiefes Stück klinkernder Euphorie in dunklen Tönen und ein Dub, der auch den letzten, der noch denken kann, in eine Wolke aus spartanischem Sound einhüllt, die man am liebsten über sich herschieben würde wie einen Taucheranzug für den urbanen Kampf. Killer.

http://www.personarecords.com

bleed

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Spectra [M-Plant/323]

Irgendwie hat man das Gefühl, dass die Tracks der ganzen neuen M-Plant Serie immer ein wenig untergehen, vielleicht auch weil sie fast geplant unscheinbar sind. Dabei verfolgt Robert Hood seine Richtung auf „Spectra“ z.B. so präzise wie eh und je und macht fast beschwörerisch konzentrierte Sounds, die den Track schon an sich bilden, eine Basis aufbauen, auf der dann langsam die Beats in polyphonen Sprengseln einfliessen und die Sequenzen bis zur Halluzination an fast unmerklichen Stellen bearbeitet werden. Das kann er einfach perfekt, auch wenn der Gesamteindruck dieser Tracks dann voller wirkt, ist doch alles sehr präzise und genau und irgendwie klingt jeder Sound sehr gut überlegt und mit einer Art doppeltem Boden ausgestattet. Bester Track das gespenstisch mit Snarekicks wirbelnde „Untitled“ und auch für Freunde mit Ravevergangenheiten gibt es ein paar solide Andeutungen an frühe UR Tracks.

bleed

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reviews ••••• ja • nein

[49]

de:Bug : 053 | 1101

continental Slo Fi [Audio.NL/016]

Sind ja immer recht eigenartig in ihrem Approach an Minimalismus, die Platten auf diesem Label, und auch hier steht wieder eine etwas eckige Art von Groove im Vordergrund, der auf der A-Seite erst mal überraschend stumpf technoid wirkt und sich dann langsam in immer feinere Sounds vorarbeitet, bis er nicht mehr wiederzuerkennen ist, was den Track ein wenig wie einen Effektjam wirken lässt und die verschiedenen Loops nicht richtig in Einklang bringt, bis das Ganze in beatlos ambiente Harmonien ufert. Die Platte wirkt irgendwie unfertig.

bleed

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We Still Kill The Old Way [Clone/022]

Wer immer noch glaubt, Clone wäre soetwas wie ein Elektro Label, der hat einiges verschlafen, und daran erinnert einen diese Doppel EP Compilation mit Tracks von Legowelt, Dexter, Duplex, Alden Tyrell, FAbrice Lig und Frustrated Figures mehr als deutlich.

Weiß nicht genau, wer hier wer ist, aber jeder einzelne der Tracks ist so nah am Dancefloor und so verdammt drin in der Geschichte, die elektronische Musik immer wieder von innen heraus durcheinanderbringt, dass man die Tracks in nahezu jeder Zeit verorten könnte.

Kickend spartanisch, vertrackt aber funky, mit brillianten Hitsequenzen, überraschenden Einfällen als Prinzip, gelegentlichen Detroiterinnerungen, die vorbeiziehen wie ein Panorama aus Dingen, die immer wichtig sind, mit reduzierten Methoden Disco aus dem Grab zu bomben und sogar ab und an mal ein Killersample (Fix) oder eine Böhe von Sternennostalgie. Der skurrilste unter allen bleibt dabei natürlich Dexter, aber auch die anderen bringen einen ganz schön zur Verzweiflung, wenn man sich überlegt, in welche Kiste man diese Tracks eigentlich packen könnte. Clone Maffia in full effect.

Mocky - Monky „C“ Munky Do [Mocky Recordings]

Mocky ist, das hat schon die erste EP gezeigt, ein Monster, sagt er auch selber, „neanderthals interbreeding with europeans“ nennt er das, und führt es, zusammen mit seinem Affen und einer merkwürdigen Pornoblondine auf 4 Tracks vor. Trashcanfunk der obskursten Art mit ranzigen Gemeinheiten aus dem Affenkäfig, stets mit aufgeregtem Quicken kommentiert. In Slomotion oder in hyperaktiv, am besten jedoch beides gleichzeitig. „Slow Motion“ zeigt, dass man abends nach all der fiesen Jazzorgie doch noch zusammensitzen kann vor dem Lagerfeuer und ein bischen angesäuselt zu Spinettklängen rappen kann, als wäre Rap überhaupt nur deswegen erfunden worden.

Auf dem Titeltrack wird dem Ganzen dann noch kommentarlos eine Titelmelodie gegeben, zu der man genausogut Leder schniegeln kann, wie man Gorillarodeo reitet. Kanzi rockt dann den Schlusstrack mit einem Freestylegibbon (ist es ein Gibbon?, ach nein, interbreeding, ok, also nennen wir es mal vorsichtig Affe, sowas in der Art jedenfalls) Vocal, das von Mark Stewart bis Jamie Lidell alle das fürchten lehren dürfte. Große Musik.

http://www.mockyrecordings.com

bleed

Twine - Circulation [Komplott/003]

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Greg Malcolm und Chad Mossholder aus Ohio releasen auf dem Schwedischen Label 7 Bilderbuchclickertracks, die stellenweise stark an elektroakustische Minimalisten erinnern, denn die bevorzugten Sounds scheinen alle irgendwie Raum zu atmen. Sehr vielseitig in ihrer Art, aus etwas, das nahe am Geräusch ist, dann doch wieder eine Melodie zu entwickeln, wenn es sein muss auch mit Harmoniewechseln, gibt es selten mehr als eine Art loopigen Groove, der mehr aus den Samples entsteht als aus irgendeinem Willen hier, mehr Struktur als nötig reinzubringen, denn Struktur, so die http://www.clone.nl Aussage vieler der Tracks, ist dazu da, dass man bleed ••••• sie durch den Effektwolf dreht. Stellenweise sehr diskret, dann wieder etwas dronig minimal mit vielen Brüchen und stellenweise angeStrand - Message 2 reichert durch Gespräche ist „Circulation“ [Delsin/019] eine Platte für Leute, die Reich ebenso mögen Brian Bonds und Kech Harrington, die schon wie Oval und das für durchaus vereinbar halauf Frictional zwei EPs als Strand releast ten, egal wieviele Welten dazwischen liegen. haben, sind aus Detroit. Und sie bewahren http://www.komplott.com dort genau das an hymnisch weitläufigem ••••-••••• Futurismus, den man erwarten würde, aber bleed nur viel zu selten auch dort realisiert sieht, wo diese Art Sounds herkommen. 4 Tracks zwi- Lucas Crusher - Tonal Tuck EP schen plinkernd ernsten Melodien, Stings, die die Welt zeichnen, als gehöre sie ihnen, Beats [Newtronic/001] mit sehr striktem Funk und relaxt querliegen- Laut Info ist Lucas Crusher vor allem durch den Basslines. Stellenweise in kryptischem seine Livesets in der Schweiz bekannt, und das Stereo, aber immer brilliant und klar wie ein dürfte hier auch so umgesetzt werden und Sonnenaufgang mitten auf dem Atlantik spru- könnte etwas klarer produziert klingen, denn delt diese Platte perfekt zwischen allen Genres die Sounds gehen stellenweise in jamartigem hindurch und ist eben das, was man von Mixen ein wenig unter, kicken aber ganz Detroit Techno erwartet: innovativ ohne sich locker mit notorisch aus den Ärmeln geschüteiner bestimmten Richtung hinzugeben, telten analogem Maschinenparkfunk daher deep, ohne klassiche Muster wie Dubs in den und klappern manchmal hintenüber in fast Mittelpunkt zu stellen, funky ohne Anleihen alberne unvorhergesehene Sequenzen, die in der Geschichte und vor allem: herausra- klingen wie ein Loch im Raum Zeit Kontinuum. gend leicht.

http://www.delsin.org

bleed

http://www.new-tronic.com

••••• bleed

Leandro Gamez - Kick EP [Phont Music/020]

Filterhouse und Looptechno vertragen sich gut. Einfach, geradeaus mit swingenden Obertönen gehen die vier Tracks gut nach vorne, kicken ab und an mal mit Chicagorhythmik und fein gesetzten Backspins und lassen ihr schwarzpoliertes Ravesignal aufblitzen. Am besten sind die Samples, die den Hintergrund dieser Tracks bilden, etwas schräger, wie auf „Se Va Se Fue“.

Arne Weinberg - Snowflake [Ground Zero/003]

Das Ground Zero Label hat sich schnell einen Namen für pumpende Technotracks der detroig kickenden Art gemacht und erinnert auf dieser EP irgendwie u.a. auch ein wenig an Neuropolitique. Vermutlich sind das die 808 Snares. Wer weiß. Die Tracks jedenfalls sind deep rollende Killertracks mit viel Arrangement die die Schwebe zwischen Kicks und Melodien, zwischen Sequenzen und Groove so dicht und satt halten wie man es nur selten http://mypage.bluewin.ch/PHONT-PAGE Mal leicht reduziert und groovy, dann bleed •••• erlebt. dark und futuristisch mit leicht wirbeligen nachtblinden Sounds, immer aber mit einer Jori Hulkonnen & Alexi Delan0 Sicherheit im Glauben an Detroit, dass es einen sofort auf die Tanzfläche treibt. Tracks Duets 1 [F-Comm 145] Bei dieser Zusammenarbeit ist auf der A-Seite wie diese sind einer der wenigen Gründe, wohl Delano mit seinem sachlich funktionalen überhaupt eine Seele haben zu wollen.

Deephouse und auf der B-Seite Hulkonnen bleed ••••• mit seinen Jazz- und Afroexzentrizitäten federführend. In beiden Fällen ist es jedenfalls sehr moody und schlafft angenehm weg, wohl C.C.002 [Circus Company/002] auf einem gemeinsamen Wochendentspan- Franzosen sind merkwürdige Menschen. Vor allem wenn sie Techno machen, dann nämlich nungsausflug entstanden. ihnen Ideen, die sonst keiner hat. jeep •••-•••• kommen Und das beweisen auf diesem 4Tracker mir vollkommen unbekannte Leute wie Peanux, Kean Et Sety, Kead und Freak auf 4 total wirSi Begg ren Tracks. „Neige De Printemps“ von Peanux Welcome To The Discotheque erinnert an eine obskure Kreuzung aus Sativae [Feis/13] Sound mit Freaksrhythmik im TrümmersoDauert ein wenig, bis der Lamonde Remix von undstyle der Sue.Me Art. Kean Et Setys „Full Si Beggs Track weiß, wo das Intro auf-, und Prostrate“ könnte man, will man das wirklich der Track anfängt, aber er war ja schon immer wagen, als Lofiknattertechno irgendwo zwietwas barock veranlagt. Der Einladung folgend schen Robot, Herbert und DBX verorten, was aber wird mit gepiercten Lappen aus Basslines logischerweise genial klingen muss. Kead’s zu diskoidem Minimalstbeat eine Struktur „Spationaute“ ist der umgänglichste dieser aufgefächert, in der man empfehlen würde Tracks mit zauseligen Fiepsern und raschelnzum Tanzen eine Schweißerbrille und Helm den Shufflebeats, immer einen weiten Schritt zu tragen, denn es kann schon mal gefährlich vor Disco. Freak beginnt auf „LT607“ mit werden in der Disco, vor allem, wenn man sie einer holländischen Ode an das Leben und so geschickt in einem Filterbreak ausgräbt und knüpft dann mit einem jazzigen Chicagotrack gleich wieder explodieren lässt. Der Funk nebst Knisterfunk an eine unwahrscheinliche D`Void Remix hat diesen relaxten Indiechar- Tradition des kubistischen Grooves an, der me, der vor allem durch die Vocals kommt, dieser Platte den letzten Schliff gibt. Grandiund könnte durchaus als progessiver Detroit- os.

Baggytrouser-Techno durchgehen. Falls es das http://www.circusprod.com Genre schon gab. Wer braucht da noch Exta••••• sy? Hacker brummelt diese beliebten 16tel bleed Basslines wie ein Schnittmuster, auf dem ab und an ein paar Kurzwarenreste wie Perlchen Kiko - Midnight Magic und Manschetten herumkugeln, ist aber sehr [Goodlife/LP02] zierlich und lässt einen daran denken, was Ein oversextes Doppel 12“ Monster, das Kiko eigentlich passiert wäre, wenn Moroder mit selber als Italotronique bezeichnet, weil es sich einem Improvpowerbookclickjazzer zusam- irgendwo zwischen seinen Vorlieben für Italomengetroffen wäre, damals, in (?) Brüssel. house, Oldschooltechno, Retroelektropop in http://www.feismusic.com Massen und Disco auf 8 massive Tracks einläsbleed ••••• st, die immer den richtigen Dreh finden, all diese Anklänge zu etwas Neuem zu machen, dass sich gar nicht darauf einlassen muss, dass Arno Riva & DJ Speep man es auf seine Einflüsse reduzieren könnte, Sundown EP [Goodlife/011] so plakativ die auch vorgetragen werden. GraBriliante Tracks, deren Leichtigkeit und de auf Tracks wie „Running The City“ oder Charme irgendwie zwischen den 808 Snar- „Camouflage“ sticht Kiko nämlich auch durch ewirbeln, dem Stakkatohymnen-Oldschool- eine schwergewichtig schleppende TechnoFlair, gelegentlichen Filtereinsätzen und wir- schulung heraus, die den hängenden Filtern belnd Detroitigen Grooves ebenso hervorlu- und knarzig rollenden Basslines diesen Effekt ken wie hinter der Erinnerung an Isolee oder von unbeirrbarer Partylaune gibt, die die PlatRed Planet. Smooth und extrem relaxt rollen te aus all dem wieder rauswuchtet. Sehr fett. die Stücke irgendwo zwischen alle Szenen und http://www.goodlife-ozone.com wirken gerade deshalb so erfrischend. bleed ••••-•••••

http://www.goodlife-ozone.com

•••• bleed

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Jeff Bennett - Dragon Tail [Kung Fu Dub/002]

eine fast karibisch-brasilianische Leichtigkeit bringt, ohne dabei auch nur im entferntesten Latin zu klingen. „Integer“, so kalkuliert proKommt etwas nach der dritten EP, Trilogien grammatisch wie das klingt, steht auf einer zithaben manchmal ähnlich seltsame Eigenschaf- ternden Basswelle mit gekräuselten Hallräuten wie Troglodyten, das wissen wir, ist es ein men.

2Track Dubtech Monster, wie man es von Jeff •••••-•••• resoluter nicht hätte erwarten können. Die bleed gedubbten Basslines wabern wie Wände aus schwarzem Maroc, die Effekte hangeln sich an Chateau Flight - Autopower percussiven Untiefen vorbei mit einer Sicherheit, die nur langjährige Spieler so drauf RMX/ Welcome [Versatile 025] haben, und als Crème gibt es hier und da noch Auch Versatile bietet wieder ein Argument, einen Bonussound in leicht angeschrägtem dass das Offbeat-Genre verlässlich Zukunftsaber durchaus überzeugt harmonischem optionen offenhält. Peter Kruder tüftelt Selbstbewusstsein, das keine Grenzen kennt. „Autopower“ zu einem energischen Downtempo-Funker mit glasklaren Sounds und Massiv. bleed ••••-••••• Luftanhalte-Synkopen zusammen, an dem nur das Gesangsschnipsel mit seinem arabischen Jazztimbre nervt, Ofra Haza mit Hall.

Dub Taylor - Shoptalk I:Cube und Gilb’R kurbeln „Welcome“ zwi[Morris Audio/006] schen dezenter Afrobeat-Repititivität und Der resolut dunkle pushende Minimaldub des blitzendem Steigerungs-Shuffle zu einem Berliners Dub Taylor wird auf „Shoptalk“ mit subtilen Tanzflächen-Trancer für Schlaumeinoch deeper slidenden Basslines zu einer er-Clubs an. dichten funkigen Masse, in der man sich über •••• die shuffelnden Stereohihats immer weiter jeep hineinfrisst, bis alles langsam zu brodeln beginnt und man den Eindruck hat, die Len Faki - Back To The Start Sounds beginnen von etwas zu murmeln, das man eh nur verstehen kann. Extrem schöner [Superbra/015] Track. Direkter und linearer wirkt „Turnin’“, Der erste Track von Len Fakis (Lamonde) EP auf das sich die Funkyness eher legt wie ein für das schweizer Superbra Label ist erstaunperkussiver Schleier und zum Abschluss groovt lich sanft in den Sounds. Zwar, wie von ihm er nochmal ganz weit runter mit Stimme und gewohnt, übermächtige Basslines, aber so gar angerissenen schliddernden Segeln in eine nicht aggressive Sounds, sondern eher in den glückseelig poppige Version von Hihatloser Groove integrierte, aus denen heraus sich auch schon mal Dub als Mittel gut einsetzen Weite.

Dennoch kickt es im weiteren ganz bleed ••••• lässt. schön, aber eine Wendung hin zu immer mehr Melodie und Gelassenheit und weichen EleGaiden - Point Blank menten, ist ganz klar zu spüren. Auf der Rück[Music Man/082] seite ein kleiner Ausrutscher in vollmundige Patrick Codenys von Front 242 und Steve Stoll Ravezeiten und ein Track, auf dem diese haben sich als Gaiden zusammengetan und brummende Tockerbassline früher Technotabrutzeln sich ein digitales Terrorfeuerwerk ge dezenter auftaucht. Nicht sein bestes Releazusammen, dass zwar sehr gewaltig wirkt, aber se, aber safe. auch ein wenig lähmend. Auf der Rückseite http://mypage.bluewin.ch/PHONT-PAGE ein selten so ravelaunig losbretternder Speedy •••• J, der sich wohl an seine alten Tage erinnert bleed fühlt und percussiv mit offenen Ridebecken in den Hexenkessel ständig steigernder Intensität Max Duley - Canal [Arc/005] aus reinem Sound steuert, bis er diesen Punkt Skurrile kickende Tracks, deren Sequenzen erreicht hat an dem auch das letzte Ohr mit auf wackligen Füßen die gesamte Umgebung dem Differenzieren aufhört und es nur noch durch ihre tonale Unschärfe verzerren und in um die Explosion geht die Musik sein kann. einen Groove bringen, dem man die ganze Unglaubliches Ravemonster.

Zeit anhängen möchte, dass er das Tempo http://www.musicmanrecords.net nicht halten kann, so jedenfalls klingt „Eternal bleed •••-••••• Bleeding“ und bleibt dabei doch ein munter kickender Techno Track intensivster Spannung, der einen Hauch Latinflavour Trans AM - Some Order EP bekommt, nur Gott weiß woher. Das nächste [Speaker Attack/013] Stück scheint ähnlich auf einem Prinzip der Diego Hostettler, dessen Releases auf Kanz- Verwirrung zu bestehen, das nur noch mehr leramt und K2O ja immer deeper wurden in die Melodie miteinbezieht und dabei unverder letzten Zeit, rockt für Speaker Attack auf schämt locker groovt. Brilliant. „Prozac“ nocheinmal schnell und mit ver••••• sprengten melodischen Sequenzen über lange bleed peitschende Rasereien und Stakkato-Wildereien in den sequentiellen Eingeweiden von [Consecration/001] Wallofsoundtechno. Für „Hal“ übersetzt er Weiß weder, woher noch wohin, aber dieser diese Geschwindigkeit auf ein leicht wahnsin- Track mit Spanischer Gitarre auf dunklem nig weggedubtes Zischeln, in dem sich die ein- Technogrund sollte euch nicht verschwiegen zelnen Sequenzen eher wie in einem strengen werden. Denkbar einfach, denkbar gut und Wirrwar aus Patterns durcheinanderschlän- sehr hypnotisch mit immer detroig nebligerer geln. Der Hit der Platte ist definitv das offen- werdender Rückseite in ähnlichem Stil. sive „Layered Pt2“, das mit ein paar Sounds •••• den Bodensatz des ruffer Technokonsens in bleed

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reviews ••••• ja • nein

[51]

de:Bug : 053 [47] | 1101

hiphop The Family Tree - Planting Seeds [All Natural Inc.]

Der Familienbaum ist der Name eines Verbundes aus Chicago. Dem gehören All Natural, J.U.I.C.E., G<riot>, Mr. Greenweedz und Lomos Marad an. Es gibt elf Stücke, allesamt ungeheuer deep und conscious. Dabei aber trotzdem auch spannend und fett, hier werden nicht auf monotone, sondern eher auf komplexe Beats ebensolche Lyrics gebaut.

Akhenation - Sol Invictus [Delabel]

Akhenation ist ein Kopf der legendären französischen Rapgruppe IAM aus Marseille. Dieses Album birgt stilvoll mit klar gesetzten Samples zu fonky Beats perfektionierten Rap in sich und gibt damit eine persönliche und coole Platte ab.

Caynd

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Caynd

Kraans De Lutin - Haut [Rap.De]

Eigentümliches Cover, analog zu den Titeln unschöne gesprenkelte und behaarte Haut in Nahaufnahme. Der Produzent dieses Albums kommt aus Bremen, daneben waren noch vierzehn andere MCs und Djs an dieser Ep beteiligt. Die Produktion zeichnet sich durch liebevolle Tüfftelei, die zwar nicht klotzig, dennoch satt und in gewisser Weise funky ist, aus. ‘Selbstverwirklichung’ sagt das Info, das soll wohl Authentizität audrücken.

••••• Breite Seite - Zwischen Himmel & Hölle [Kopfnicker Rec.] •••• Lyricist Lounge presents Under- Tolles Intro: hier holen sie sich volle Breitsei- Caynd ground Airplay[Mic Recordings] te schon mal ihren eigenen Diss ab! Darauf DJ Food & DK - Now Listen!

Das ist eine Art MixCd mit einer Menge guter folgen einige ganz gute Tracks („Breite Seite“ sogenannter Underground Stücke und Teil ist richtig gut noisig), und einige folgen nicht. [ZenCD55] drei der allseits bekannten New Yorker Lyricist Lounge Sampler Reihe. Gemixt wurde sie von DJ Spinbad, der sich flüssig von Mos Def zu Quasimoto, Bahamadia, Mystic, Masta Ace, Maspyke und vielen weiteren mehr mixt und cuttet. Unterstützt und finanziert wurde die CD neben der Lyricist Lounge recht offensichtlich von einem Streetwearhersteller, daher wahrscheinlich auch das Booklet voll Werbung. Insgesamt gibt es dreißig Stücke von denen die meisten sehr cool sind.

Caynd

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The High & Mighty presents Eastern Conference All Stars Part 2 [Rapster]

Auf der zweiten Eastern Conference Compilation verammeln DJ Mighty Mi und Mister Eon aka The High & Mighty ausschließlich exklusive Stücke von Label-Künstlern, diesmal sind zudem aber auch ein paar Stars am Start: Kool Keith gibt sich die Ehre, Big Daddy Cane tritt mal wieder ans Mikrofon, Defari lässt sich blicken. Die 20 durchweg fetten Partytracks, meist von DJ Mighty Mi produziert, werden von zwei All Star-Tracks abgerundet.

Solide und mehr.

meyer

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Wie soll man eine LP besprechen, wenn auf DJ Food ist nicht eins, sondern zwei. Zwei der Promo-CD nur die Hälfte zu hören ist? Menschen aus London und ein Projekt, das Welt freundlicher macht. Von der Basis meyer •••-•••• die Hiphop reisen sie mit ihren Ohren, die DJ Food ausmachen, in andere galaktische Genre - das Herbie Hancock-, Boards of CanadaTriptik - Microphonorama oder Peshay-Genre - um diese anderen [Next Music] Aus Frankreich sind diese drei, die Beats Soundkulturen zu den Beats zu treffen und bouncen recht fidel, Cuts mit Wiedererken- freundlich zu fragen, ob sie gewillt sind, spienungswert, musikalische Ambition, recht lerisch in ihren Mix mitzumachen. Sind die wenig französisch süßlicher Bombast, rappen meistens dann. Die Basis von DJ Food Mixen können sie auch, bestimmt aussagekräftiger, bildet instrumentaler Hiphop, englischer wenn man mehr als Fetzen von dem mitbe- meist, kann aber auch was von Four Tet und kommt, worüber sie rappen, der Vibe ist auf den Executioners dabei sein. Und vor allem Beats, Beats Beats. Zwischen ihre Mixe streuen jeden Fall ganz ok. die zwei auch gerne übermütige Bemerkungen Caynd •••• von Wissenschaftlern aus den schrägen 50ern über BBBBeats. Die vorliegende Compilation eine Hymne an die DJ-Technologie. Mix V.A. - Home: Boston Underground ist und Cut-Up-Technik verknusen funky alles HipHop [Landspeed] von Drum and Bass bis Art of Noise und nehUnd dann wäre da noch Boston, eine Stadt men Wege über Vadim und Mr Scruff. Voll situiert im amerikanischen Osten, mit Blick von 23 Tracks, die CD. Es ist der Auftakt zu auf die Karte über New York gelegen. Und der Comipilation Reihe „Solid Steel Mixes“, auch da sprießen die Rapper wie Pilze aus dem was eine Radioshow auf der guten alten Tante Sumpf, Edo G und selbst Guru wuchsen in BBC ist, schon seit den Neunzigern. Coldcut Boston auf. Die sind auch direkt beim ersten und Konsorten haben da allerhand Firlefanz Track hier dabei. Sonst sind noch 7L und Eso- getrieben. Wir putzen unsere Ohren und teric, Krumbsnatcha, Edan, Skitzofrentiks, freuen uns auf mehr.

Kreators etc, ein wenig lokalpartriotisch, aber http://www.djfood.org/ ansonsten recht anständig.

•••• mercedes

Caynd

Mr. Len - Pity Fool: Experiments Will.I.Am - Lost Change [BBE] Guru presents Baldhead Will.I.Am von den Black Eyed Peas scheint Slick & Da Click [IllKid] In Therapy [Matador] Mr. Len war DJ und Produzent bei Company Flow, und deshalb liegt es jetzt verdammt nahe, sein Album mit dem von EL-P produzierten Cannibal Ox-Debut zu vergleichen.

Mach’ ich also nicht! Mr. Len schart etliche wenig bekannte MC’s um sich (die bekannteren sind Massinfluence, Murs, Q-Unigue von den Arsonists und Chubb Rock - er lebt!), um eine höchst vielseitige, außergewöhnliche Platte zu machen. Zwischen 9minütiger epischer Erzählung (mit der großartigen Jean Grae), Metall, funkigem Hip Hop und düster bröselnden Extravaganzen à la Comp. Flow ist hier alles möglich, und alles Mögliche ist immer gut!

meyer

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Mykill Miers - The Second Coming [Ill Boogie]

Das Motiv ist eher einfach gestrickt, Mykill Miers will der Hitchcock des HipHop sein, also mit seinem verbalen nicht besonders prickelnden Flow die anderen killen, schwelgt ein bisschen in Grössenwahn und Gruselfilmsoundtracks und plaziert die gerappten Holzpflöcke mal hier und mal da, eine eher standardmässige HiphopProduktion die durchgeht aber nicht wirklich spannend ist.

einen Film gemacht zu haben, und das ist der Soundtrack dazu. Mit Rapmusik und ausklingenden Instrumentals, wie immer den Funk in der Hüfte und ein paar analoge Instrumente im Visier, gefeatured werden Medusa, Planet Asia, Mike Myers, Madd Dogg u.a., ein sehr guter Soundtrack.

Wo Guru drauf steht, ist Qualität drin, spekuliert man meistens, schließlich ist er nicht ohne Grund eine der bekanntesten Stimmen des Rap. Hier dient er etwas als Zugpferd und bietet Straßenweisheit und Trostpflaster durch einfache Lebensweisheiten mit ein paar Freunden sowie solider Produktion, die allerCaynd ••••• dings nichts Besonderes darstellt, man könnte sich auch einfach seine alten Sachen nochmal anhören, was spannender wäre, wobei man V.A. - Instrumental Surgery dann aber ‘da click’ vom Guru missen würde.

[Deck 8] Also alle weiterhin den Kopf überm Boden Wie der Titel verrät sind das hier HipHop Lie- halten, die Welt ist dreckig, der ‘Undergroder ohne MCs, dafür von und mit DJs, größ- und’ lebt, und so weiter. tenteils aus dem deutschsprachigem Raum. Caynd •••• Die Stücke schleichen, schleppen, ziehen oder rocken so vor sich hin ohne dabei den Zuhörer zum ausweichen zu zwingen, denn die DJs Steve Austeen and Dj Krooger stellen sich in ihrer Funktion nicht unnötig in The Last World [Deck8] den Vordergrund indem sie all ihr Talent pla- Technik ist eine gute Sache, Allgemeinplätze kativ zum besten zu geben. Extrem dichte, ebenso, und Turntablism erst recht. Steve deepe und soulfulle Tracks, die weitgehend Austeen macht seit ein paar Jahren Platten mit wortlos vor sich hin flowen. Der Untertitel Beats und Schnickschnack oder auch ‘pure heißt „Abstract HipHop Experience“, die breakbeat turntablism’, cool mit vielfältigen Beteiligten heißen Waxolutionists, Marius Sounds und nach vorne gehenden Beats, No.1, Mr. Denzel, One and Only, Glammer- Energie transformieren und sich auf die licious, Hadges & Benzon und anders.

Schenkel klopfen.

Caynd

••••• Caynd

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Caynd

•••• Mike Ladd - Vernacular Homicide Kid Acne - Rap Traffic [Ozone Music] [Invisble Spies] Donsen Park - Emotion Sickness Genie und Wahnsinn liegen dicht beieinan- Kid Acne ist Brite und verantwortlich für der, hat mal ein vermutlich intelligenter kunstvolles Plattencoverdesign, beispielswiese [Lightyear Ent.] Bei Donsen Park gibt’s voll auf die Baseballmütze! Fetteste Beats und Sounds im HiTech-Sound fliegen einem um die Ohren, coole Raps und Refrains, die eine böse Prolligkeit an den Tag legen, kreisen durch’s Gelände, dramatische Orchestersounds, aber auch platte Samples (die aber dennoch gut funktionieren) stehen Spalier. Und eine Beeinflussung durch Miami (oder Detroit) Bass ist nicht von der Hand zu weisen. Klingt scheiße? Nee, klingt geil!

•••• meyer

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Mensch behauptet, und wahrscheinlich hatte er recht damit. Mike Ladd ist beides und macht graziösen und verschretterten, poetischen wie schönen HipHop, auf dem man sich wie auf einer Welle durch die Zeit tragen lassen kann. ‘Vernacular Homicide’ ist eine EP mit sieben Stücken, auf der der Stil ungreifbar zwischen den Stilkategorien pendelt. Im nächsten Herbst gibt es ein neues Album von Mike Ladd das ‘Negrophilia’ heißen wird.

Caynd

von Plaid. Hier hat er zusammen mit einem Kumpanen namens Req One aus Brighton eine HipHop EP produziert, auf der getreu der Devise ‘keep it ill’ zwischen abstrakt elektroiden Beats im Takt geredet wird. Das Cover macht fast mehr Spaß als die Musik, obwohl die natürlich im Ansatz recht innovativ ist.

Caynd

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netaudio Rktik: Northern Lights

Thinner ist ein schon optisch recht verchromt daherkommendes Netlabel, dass sich mit jetzt schon sechs Releases den verscheidenen Spielarten des Dub-Techno verschrieben hat. Mitunter rückt damit plötzlich jemand zu Unrecht viel zu lange Übersehenes wie Digitalverein ins Rampenlicht, mitunter schrammelt das ganze aber auch zu melodiös-überladen an der Hochglanzlackierten Oberfläche herum und geht dabei für meinen Geschmack zu sehr in Richtung Trance. Weniger wär da doch ... ach ja, die alte Mär. Ein bisschen gesunde Skepsis weckt zuerst auch Release 5, weil uns so Regietechnische Anweisungen wie „Bitte mit geschlossenen Augen hören“ ja doch nicht so recht schmecken wollen. Warum nicht gleich „Bitte vorher ein Räucherstäbchen anzünden“? Das Misstrauen ist dann aber doch eher unbegründet, denn Rktik schafft es mit seinem Album [sechs Tracks, 70 Minuten, 95 MegaByte] ganz gut, die Spannung auch über längere ambiente bis expe-

rimentelle Passagen durchzuhalten, ohne dass das Ganze zu konzeptuell abgeschmackt klingt. Bei den straighter nach vorn gehenden Tracks wie dem sehr netten Riding The Pipeline scheinen dann auch wieder die Dub Techno-Vorbilder ein bisschen durch, wobei der Sound hier dann doch ein bisschen digitaler schmeckt.

http://www.thinnerism.com

janko

#-£

Contax: The KPMG Song [Jungle Stylee]

Auf das Original wurde hier ja schon mal vor einer ganzen Weile hingewiesen, aber der Remix ist einfach unschlagbar. Aber noch mal ganz von vorn: Irgend jemand bei der Unternehmensberatung KPMG kam mal auf die Idee, einen eigenen Firmensong in Auftrag zu geben. Weil es sich auf Messen super macht, und zur Mitarbeitermotivierung natürlich auch. Vielleicht wurde er auch hausintern im kleinen Kreis zusammengebastelt, wofür die direkt aus den

Untiefen der PR-Abteilung stammenden Vocals ein Indiz zu sein scheinen. Auf jeden Fall gelangte der Song als MP3 ins Netz.

KPMG dementierte erst alles, soll aber mittlerweile recht stolz darüber sein, wie populär die Firmenhymne dort wurde. So populär, dass es jetzt sogar einen DnBRemix for the Corporate Massive gibt. Dernatürlich musikalisch riesengroßer Unsinn ist. Aber allein die Vorstellung, dass ein verschwitzter Haufen Anzugsträger dazu in der Firmenkantine ausflippt und frenetisch „Rewiiiind“ kreischt ... hach ja. Und die Konsequenz, mit der Contax das hier sogar mit MC rüberbringt, verdient einfach ein paar Extrapunkte.

http://www.phrenetic.org

janko

fi

Laptop Bogie: Myung [Laptop Bogie Remix]

Laptop Bogie sind zwei ganz sympatische Postrocker aus Tokyo, die vor allen Dingen

auszeichnet, dass sie weder Post noch Rock als Religion begreifen. Dementsprechend stilistisch offen agiert ihr Label MultinessRecords, von dem nicht mehr so genau rauszukriegen war, ob es sich denn nun in erster Linie im Netz entwickelt, als CD-RLabel [vermute ich mal stark] oder so ganz klassisch, mit allem drum und dran. Egal, auf jeden Fall eine große Talentschmiede, von der man sicher noch so einiges hören wird. Zurück zu dem Duo mit dem tollen Namen: Laptop Bogie. Nicht so eng sehen heißt für die beiden eben auch, dass sie die ganzen Tortoise-Einflüsse auf der Stelle vergessen, wenn ihnen jemand so unglaubliche Vocals für einen Remix zur Verfügung stellt wie Myung. Dakann man sich aufs schüchterne Begleiten beschränken und nur auf den letzten Metern noch mal ein bisschen die Effekte anwerfen. Der respektvollste, minimalste Remix seit langem. Ganz großer Kitsch, und dabei rundherum eine Perle.

http://www.mp3.com

janko

MD: Appelsaap 9 [Xhale Rmx]

MD rocks my world, spätestens seit der grandiosen Appelsaap-LP auf Merck. Wobei nebenbei bemerkt der Nachfolger [„Gap“] mindestens eben so groß ist. Ein bisschen untergegangen ist allerdings, dass es zu Appelsaap auch ein paar Remixe gab. Einen unter anderem von Xhale, der Freunden des IDM-Netlabels Kahvi kein Unbekannter sein wird. Ach ja, und bei Theralite, Miasmah und so weiter und so fort hat er natürlich auch seine Finger mit im Spiel. Auf jeden Fall nimmt er sich hier den MD-Track und reduziert ihn komplett auf das dubbige Gitarren-Sample, mit dem er weit im Hintergrund ein bisschen Ball spielt, um vorn einen eckigen Beat Apfel essend durchs Bild schlurfen zu lassen. Knurps, knurps, knurps. Sehr nett.

http://www.mp3.com

janko

fi

MGRS RMXS

Migros finanziert ja nicht nur das ein oder andere Kultur-Projekt in der Schweiz, sondern lässt sich auch als Samplefundus prima gebrauchen, wie diese Compilation zeigt.

Für die wurden nämlich ein ganzer Haufen namhafter Produzenten von Atom Heart über Monolake bis Pan Sonic gebeten, „Geräusche aus den Räumen des MigrosKonzerns“ in Tracks zu verarbeiten. Das Resultat gibt’s auf Vinyl und als freien MP3Download. Der sich auf jeden Fall lohnt, weil die Tracks von ein paar Ausfällen mal abgesehen doch ziemlich gut sind, stellenweise richtig lustig [Thomas Brinkmann] und im Falle von Isolée sogar schlichtweg genial.

http://www6.migros.ch:8001/kulturprozent/ku lturbeutel

janko

£

fi

drum and bass The Spirit - Midnight Run/Off Balance [C.I.A./007]

Spirit klingt auf dieser Platte so, als hätte er sein gesamtes Equipment vorher geputzt, um Total Science zu beweisen, dass er noch brillianteren Sound produzieren kann als man eh schon immer wusste. Die A-Seite beginnt mit einem pulsierenden Blubbersynthspacewalk und kickt dann in coolen Detroitsamples mit so stampfend deepen Beats, dass sich sofort jeder Dancefloor in einen Hexenkessel der Erwartung verwandelt den Spirit ausnutzt um in aller Ruhe seine Basslines und Coolness auszuspielen die erst ganz gegen Ende in eine massiv gebratene Funkbassline mündet. „Off Balance“ erhält eine fast chipnahe Spannung aufrecht, in der die zerfledderten Congas durch die virtuellen Räume fliegen und mit den Ahnungen von Ravesamples ein ganz gewaltiger Wahnsinn entfacht wird. Perfekt.

http://www.cia-records.co.uk

bleed

Versteh wer will diese Doppel 12“ Politik.

Pariah jedenfalls ist sehr deeper smoother Drum and Bass-Sound mit genug Biss, um nicht in die Schläfrigkeit zu verfallen, wofür vor allem die rasant geschnittenen ultrascharfen Hihats sorgen, die die Atmosphäre des schummrig schönen wie Schlaglichter aufreißen, aber sicher haben auch die untergefilterten Vocals einiges damit zu tun. Der zweite Track von ihm „Search For Life“ ist ähnlich gebaut, aber gradliniger und fast steppend.

Schön und kickend mit dieser Tiefe, die früher PFM verbreitet haben. Der zweite Teil der EP beginnt mit dem „Intersperse“ Track von Progression Sessions V der sehr weit atmende Atmosphären über knallige Beats legt, die mit einem dunklen Detroitflair wie einige Looking Good-Sachen eben nur dann kicken, wenn man sie richtig laut hört, dann aber um so mehr, auch wenn sie einen leichten Hang zum verlorenen Kitsch haben. Der letzte Track, ASC`s „Network“ - und ich glaube nur, dass die Angaben so stimmen, weil das Info auf den Platten immer etwas verwirrend ist - wühlt in Radiostimmen mit grollender Bassline und flirrenden Harmonien.

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Simon V & Telmo A. - Treasure Island [Santorin/009]

Sehr ruhiger dunkler sphärischer Track auf der A-Seite, der massiv wirkt, dabei aber funky bleibt, und weniger den statisch coolen, trancigen Tracks entspricht, die er manchmal gerne produziert, sondern irgendwie den Bogen hin zu Tracks wie denen von Teebee oder Klute findet. Die Rückseite ist dieser großartige Track der Hardedged Compilation, der in einem neuen Edit auf Vinyl noch wesentlich besser kommt.

http://www.santorin.de

bleed

Zwei neue Tracks des langerwarteten Aufstiegs der Bassbin Kids aus Dublin, die hier mit extrem smooth schliddernden Sounds und rasant funkigen Beats, wie man sie von ihnen kennt, viel Zeit brauchen, um immer deepere Strings auf den Plattenteller zu zaubern, die ein ganz eigenes Flair entwickeln, in dem sich ein magischer Breakdown die Weite verpasst, die nur ganz wenige Drum and Bass Tracks haben. Unvergleichlich. Auf der Rückseite ein etwas darkerer Track mit komplexen Beats und verlassenem Vocal, das durch die Resignation und Revolution wandert wie in einem Reich aus Schatten, in dem die Beats zu einer Schlacht der Effekte werden.

bleed

Total Science - Taxman/Gravy Girls [Advanced]

Diese Platte mit ihren runtergeschraubten Belgienravesamples und den verhallten Dubvocals, den typischen Trademark Beats von Total Science und wahnwitzigen Ravebreaks mit Offbeatrockerbasslines kickt wie die Hölle.

Klar. Was tun Total Science, seit dem sie den Olymp von Oldschool in digitalem Gewand beherrschen sonst? Tricksen bis zum Umfallen. Definitiv die Kings Of The Edit. „Gravy Girls“ rast noch schneller und mit skurrilst angeschnittenen und gephasterten Beats in eine Hymne mit hypernervösem Untergrund, die jede Hand in der Luft sieht, die der Dancefloor zu bieten hat. Killer.

http://www.cia-records.co.uk

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DJ Marky - The Brazilian Job Cascade/J-Laze/Makoto ••••• [Movement] Drum and Bass Mix-CDs haben sich scheinbar [Good Looking/048/049]

Pariah/Intersperse/ASC [Looking Good/036/037]

bleed

Beta 2 - Soul Feeling/E.T.A. [Function]

mittlerweile richtig etabliert.

Und in den letzten Monaten gab es nicht gerade wenige (Jumpin Jack Frost, Goldie, Andy C). Für den nächsten Teil der von der Lononer Club-Nacht Movement initiierten Reihe zeichnet sich DJ Marky verantwortlich. Der Brasilianer, der V-Records Chef Bryan Gee bei einem dessen Abstecher nach Rio de Janeiro mit seinen Mixkünsten im wahrsten Sinne des Wortes mit offenen Mund zurückgelassen hat, ist mittlerweile zu einer festen Institution im Movement und auch bei derr Metalheadz Sunday Session geworden. Die CD beweist perfekt warum. Smooth mixt sich Marky durch ein extrem upliftendes Set, das neben einigen älteren Hits (Spaced Invader, Kerb Krawler, Four Days, Supergrass) auch einige zukünftige, demnächst erscheinde (unter anderem der Intalex Mix von 4Heros Better Place und Shy Fxs Shake it!) auf der Liste hat. Dramaturgisch gekonnt spannt er den Bogen von housigen upliftenden zu darkeren Tracks, macht immer mal wieder Halt bei seinen Kumpels in Brasilien und zeigt hier und da noch seine Scratchskills. Eine MixCD, die gute Laune verbreitet und..., ach was sag ich, einfach die beste Drum and Bass Mix CD seit Ewigkeiten.

sven

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Abstract- Formulas/Binary [Subtitles/013]

Mit Alex Posell gibt es hier wieder mal einen Überraschungsgast auf Subtitles, der aber den Sound des Labels, das ja mit sehr konkreten Beats und einer rockend technoiden Darkness aufwartet, ganz gut verinnerlicht hat und auf „Binary“ mit cool flatternden Bleeps unterstützt, die irgendwo den Raum zwischen alten Photektracks und Teebee noch mal neu aufreißen, während „Formulas“ eher ein kickender multiphrener Congagroover ist, der den Dancefloor sicher beherrscht. Sehr schöne Platte.

http://www.subtitlesmusic.com

••••• bleed

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Cascade aus Amerika (Chris J.) brauchen ein wenig, um zwischen den dubbig verhallenden Walgesängen und Basszupfern warm zu werden, heizen nach mit Synthesizerperlchen ,aber stoplern etwas ungelenk in den klöppelnden Beat hinein, so dass sich die Spannung nicht bis zum nächsten Break tragen kann. J-Laze lümmelt sich so dahin in einer Art Opiumrausch mit Flöten und Flackerlicht und Makoto funkt auf beiden Tracks wie eine Mothershipkapelle der Thermodynamik.

bleed

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4 Red Eyes - Robotalk/Revolve [Hard:Edged 009]

Hard.Edged, die sich jetzt auch um X-plorers Label Shake Up kümmern, starten nach einer längeren Pause mit gleich drei Releasen in sechs Wochen durch. X-plorer und Deepulse zeigen sich sich auf Robotalk von ihrer ruhigeren, deeperen Seite. Evolve mutiert nach jazzig-lockerem Intro zu einem treibenden Ravetune mit grummelnder, angezerrter Bassline, kickenden Percussions und Filtereinsatz. Sehr dicht produziert, zeigen die beiden mal wieder, dass sie immer noch zu den besten deutschen Drum and Bass Produzenten gehören und diese Stimmung zwischen Deepness und Härte (die Darkness vor allem) mit viel Funk in den Details buchstabiert perfektioniert haben.

sven

Pentagon - Mendoza/Taser [Precision/021]

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Die Japaner, deren letzter Track auf Krush Grooves ja schon eine Wendung hin zu ravigerem Sound zeigte, haben das hier gleich ganz verinnerlicht. Pianobretterdub mit langen Filtersweeps auf der A-Seite und funkigere Breaks mit darken Basslines und rasanten sägezahnravesynths auf „Taser“. Grade und kickend.

bleed

Motion - Remedy/Suspense [Infrared]

Sehr süßlicher Track mit ausgiebigsten Vocals, die der sphärischen Seite von J Majiks Label ganz gut entsprechen und es, glaube ich, wirklich auf die Charts abgesehen haben mit ihren dezenten Tranceanklängen und der mächtig wuchtenden Bassline in ruhiger Funkyness.

Perfekt arrangiert und sehr lustig swingend.

Die Rückseite enführt einen in deepere Gefilde, die manchen Looking Good Platten ganz nah kommt, aber sich ein wenig darker verhält.

bleed

60 Minute Man spinnt. Eine 4 Track Doppel EP ist genau der richtige Rahmen, in dem er sich auslassen kann. Es beginnt mit einer skurrilen „Latino“ Nummer, auf der sich die brasilianischen Gitarren mit Bläsersätzen mit den Basslinemonstern und leichten Dubvocals die Vorherrschaft um den totalen Kick streitig machen, während „Guest List“ von den Gemeinheiten der Gästeliste erzählt mit einem unserer Lieblingssamples: „There Is No Guestlist Tonight“, das von tragisch melancholischen Pianos begleitet wird und dann in schimmernde Detroit-LFO-Sequenzen in den kompletten Partywahn aufgeht. „Do Ya Feel Me“ beginnt wieder mit leicht brasilianischem Piano, das sich mit einem Killervocal sofort zu komplett federnder Extase hochsteigert und dem Blubberbass, den man sonst bei den Bristolleuten findet, neue Varianten einhaucht, „Wanna Be The One“ macht dann das Quartett aus brillianten Ravetracks vollständig.

Eins unserer Lieblingsparty Label ist aus dem einstigen Funkdrumandbasslabel Intercom geworden und verbreitet so nicht nur extrem viel Spaß sondern eine echte Alternative zu allem anderen.

http://www.intercomrecordings.com

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Neutrik - The Rock/Solar Storm [Shake Up 010]

Und gleich die nächste Maxi von X-Plorer und Deepulse. Dieses Mal als Neutrik agierend, geht es auf den beiden Tracks ohne große Umschweife direkt Richtung Dancefloor. Die Basswalze wird ausgepackt und zwischen den flirrenden Hi Hats, den Ravestabs und den Flächen schwirrt ein Hauch von Old-School.

Die B-Seite groovt mit flockiger Conga-Percussionabteilung los und steppt mit modulierter Bassline und lässiger Eleganz in so manche DJ-Plattenkiste. Hit. Früher nannte man das in Anlehnung an Matrix wohl Neurofunk.

Egal. Zwei sehr funktionale Tracks, die Musikalität und Härte aufs beste zu vereinen wissen , und denen es gleichzeitig an Deepness nicht fehlt. Und als Lohn der jahrelangen Pionierarbeit erscheinen jetzt demnächst auch einige Tracks der beiden auf Renegade Hardware.

Also, wie sagt der Engländer so schön: „Keep em peeled...“

•••• sven

Wie schon auf den letzten beiden EPs kommt Intercom auch hier mit rabiaten Vocals und hyperaktiver Ravesession, die auf „Blinded“ mit männlichen Soul Vocals eingegroovt werden, bevor sie sich in einen Turm aus Basslines einlassen, um gewaltige Pianocascaden loszulassen und auf „Falling“ mit leicht flackerndem Sequenzsound die ravigeren Vocals in einen rasanten Whirlpool verwandeln. Massiv.

http://www.intercomrecordings.com

•••• bleed

60 Minute Man [Intercom/018]

bleed

Sketch & Code - Blinded/Falling [Intercom/019]

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Pete Rann/Rantoul/Avid Nation/Sonic Generation [Looking Good/038/039]

Pete Rann smasht mit euphorisch aufgeladenen hymnischen Melodien von Beginn an in einen dieser massiven Tracks, die eine Art Detroitpop in Drum and Bass aufrechterhalten, den es sonst nirgendwo gibt. Fast eine Acidbassline, die da durch die schweren Beats schwebt. Die Rantoul Seite ist etwas filigraner geworden und überzeugt durch extrem strange Powerbooksounds zwischen den schimmernden Weiten einer kosmologischen Fusionwelt. Die Avid Nation Seite ist etwas pathetischer Breitwandsound mit Funksprengseln, Saxophon und Gitarre wie man es schon etwas zu oft auf Good Looking gehört hat, der nur dadurch ganz lustig wird, dass er sich zu einem fast konventionellen Soultrack entwickelt. Sonic Generation ist allerdings durch die darken Basslines und Pianoblasen etwas blass.

Mickey Finn & L.Double - When the morning comes [UrbanTakeover/029]

Zwei am Sample des Titels orienterte Tracks, in denen diese niedliche Orgel immer wieder kurz aufblitzen darf und L.Double wohl für den congalastigen Dubeinfluss gesorgt hat.

Der ravige Pianomix auf der B-Seite hat nicht das relaxte Grooven des Orginals, wird also deshalb leicht langweilig.

http://www.urbantakeover.demon.co.uk

bleed

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Danny C - Vivid/So Real [Valve Recordings]

Die A-Seite ist der typische Dillinja Soundsmasher mit ein bisschen Dubvocalsound, den auch Digital so machen könnte, bringt aber außer lustig gedroppten Timestretch Beats wenig Neues. Dafür hat die Rückseite aber einen funkigen Vocaltrack mit total bescheuerten Texten, die das Loblied der Bassdrum in Kleinmädchenstimmen singen und damit das Herz aller erobern, die Drum and Bass aus dem Professionellen zum Netten hinbiegen wollen.

bleed

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Deep Blue - Momentum/Immersion [31 Records]

Nachdem sein Album auf Partysan ja wegen dem Aus des Labels nie erschien, meldet sich endlich Deep Blue wieder zurück und benutzt immer noch die gleichen aussergewöhnlich bleed •••••-••• statischen Grooves, die irgendwie Doc Scott sehr gut gepasst haben müssen um den Ruf des 31 als „wir wagen was“ zu sichern.

One:Soul - Spend the Night/Bug- Labels Detoittracks auf Drumandbasstempo, die stelgin [Hard:Edged 010] lenweise sehr deep und reduziert wirken, auf One:Soul gehört definitiv zu den Besten deut- dem Dancefloor dafür natürlich nicht so wirkschen Drum and Bass Produzenten. Seine lich kicken, aber wen stört das.

Tracks sind sind pfurztrocken und kompro••••• misslos funky. Und Spend the Night ist sein bleed bisher bester, elegantester, der das Wort Hit immer im Schlepptau mitzieht, ohne dabei auf Klute - Dawn Of Reason die One:Soul typische Sprödigkeit zu verzichten. Kristallklare Breaks, ein jazziger Unterton [31 Records] und flirrende Effekte werden mit einem Irgendwo zwischen den rockend technoiden zuckersüssen Vocalsample getoppt, atmos- Tracks seines neuen Labels Commercial Suiciphärische Dichte galore. Bei Buggin, der nicht de mit dezentem Tranceeinfluss und den deeweniger deepen B-Seite, bricht sich ein redu- peren Stücken von der letzten LP rollen die zierter Amen über eine Dillinjastyle Bassline beiden Tracks hier mit smoothen Vocals und unnachgiebigen Grooves.

Bahn. Perfekte Platte.

••••• bleed

sven

Carlito & DJ Addiction [Defunked/005]

Zwei wie immer extrem schön melodiös deepe Tracks dieser beiden, die technisch immer perfekter werden und die Beats und jazzigen Breakdowns, die 70-Vocals und smoothen Jazzchords in immer kickendere Beats einbauen, deren Eleganz niemals den Dancefloor aus den Augen verliert. Hymnisch.

bleed

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november dates

de:bug pre:sents

kompilation: Tjoss may, andreas sachwitz | dates@debugos.de

on tour Aavikko

eins, zwo

01.11. - Hamburg, Fabrik / 02.11. - Hannover, 01.11. - Wiesbaden, Schlachthof / 02.11. Indiego Glocksee / 03.11. - Dresden, Scheune / Mannheim, Lagerhaus / 03.11. - Reichenbach 04.11. - Berlin, Bastard (Stgt.), H2O / 04.11. - Fulda, Kulturzentrum Kreuz / 06.11. - Krefeld, Kulturfabrik / 07.11.

- Bielefeld, PC 69 / 08.11. - Bamberg, ZentralBarbara Morgenstern 09.11. - Passau, Zeughaus / 10.11. - Zug (CH), saal / 09.11. - A-Linz, Posthof / 10.11. - AWien, WUK / 11.11. - München, Muffathalle / Galvanik/ 11.11. - Genf (CH), L´Usine 13.11. - Erlangen, E-Werk / 14.11. - Berlin, ColumbiaFritz / 15.11. - Leipzig, Conne Island Commercial Breakup / 16.11. - Würzburg, Airport / 17.11. - Chem22.11. - Hamburg, Molotow / 23.11. - Berlin, nitz, Talschock Sternradio / 24.11. - Kassel, Studio 11 / 26.11. Göttingen, Electroosho / 27.11. - Düsseldorf, Unique / 28.11. - Frankfurt, Cookys / 29.11. - Felix Kubin Weinheim, Cafe Central / 30.11. - Köln, Stu- 21.11. - Dresden, Star Club / 22.11. - Leipzig, Conne Island / 23.11. - München, Backstage / dio 672 24.11. - Linz, Posthof / 25.11. - Wien, Flex / 26.11. - Feldkirch, Rauchclub / 28.11. - ErlanComputerjockeys gen, E-Werk / 29.11. - Stuttgart, Filmhaus (tbc) 02.11. - Stuttgart, Le Fonque / 10.11. - Kassel, / 30.11. - Genf, L’usine Stammheim / 24.11. - Köln, Essigfabrik (mit Peta)

Fumiya Tanaka

Ego, Heiko M/S/O) / 17.11. - Hannover, Time Phantom/Ghost Warp (Alter Ego, Heiko M/S/O, Ata) / 30.11. - 01.11. - Köln, Stadtgarten (mit Gonzales) / Offenbach, Robert Johnson (Alter Ego, Heiko 02.11. - Stuttgart, Travellers / 04.11. - MünM/S/O, Daniel Bell chen, Club 2 / 05.11. - Wien, B72 / 15.11. Frankfurt/a.M., Robert Johnson (mit Turner & Tobias Thomas) / 16.11. - Berlin, Cookies (mit Lali Puna 08.11. - Jena, Kassablanca / 09.11. Hamburg, Tobias Thomas) Hafenklanfg / 10.11. - Bielefeld, Jz Kamp / 12.11. - Frankfurt, Cooky’s / 13.11. - Münster, Silo Lunabar / 14.11. - Köln, Gebäude 9 / 15.11. - 14.11. - Frankfurt, Dreikönigskeller / 15.11. Hildesheim, Kulturfabrik Lösecke / 16.11. - Stuttgart, Manufaktur / 16.11. - Marburg, Café Dresden, Scheune (mit Rechenzentrum) / Trauma / 18.11. Feldkirch (A), Sonderbar / 17.11. - Berlin, Volksbühne / 19.11. - Würzburg, 20.11. - München, Club 2 / 21.11. - Bayreuth, AKW / 21.11. - Stuttgart, Traveller’s / 22.11. - Glashaus / 22.11. - Duisburg, Hundertmeister / 23.11. - Jena (tba) / 24.11. - Dresden, Scheune Freiburg, Jost Fritz (tbc) / 25.11. - Hamburg, Hafenklang

Künstler Treu

01.11. - Münster, Peppermint / 02.11. Dort- Surgeon mund, Superfly Lounge / 30.11. Bochum, 09.11. - Frankfurt, U 60311 / 10.11. - Berlin, Tresor / 17.11. - Leipzig-Distillery Raum

Marlboro Full House Club

16.11. - Nürnberg, Hirsch / 17.11. - Kassel, 09.11. - Hamburg, Kaispeicher A (Junior Stammheim / 23.11. - Ravensburg, Douala / Sanchez, Walkner.Möstl, Meitz, Stanley Ipkiss) 11.11. - Frankfurt, Gallus Theater / 20.11. - 24.11. - Stuttgart, Prag / 17.11. - Köln, Eckiger Rundbau (Felix da Berlin, Volksbuehne Housecat, Walkner.Möstl, Meitz, DJ Disco Gonzales Gessner) / 24.11. - Frankfurt, Union Halle Contriva 01.11. - Köln, Stadtgarten (mit Phantom & (Felix da Housecat, Walkner.Möstl, Meitz, DJ 01.11. - Berlin, ColumbiaFritz / 02.11. - Mag- Ghost) / 02.11. - Frankfurt, KOZ (mit DSL) T.) / 30.11. - Düsseldorf, Nachtresidenz (Felix deburg, Factory / 03.11. - Hannover, Ballhaus da Housecat, Walkner.Möstl, Meitz, DJ Cam(Literaturfest) bis) Jimi Tenor 01.11. - Berlin, Tränenpalast / 04.11. - Köln, Dessous Gebäude 9 / 06.11. - Wien, Planet Music / Molly Parker (mit Dj Wicked) 02.11. - Berlin, Sternradio (Vincenzo, Matthias 07.11. - Linz, Posthof / 08.11. - Biel, Gaskessel 02.11. - Köln, Sensor Club (feat. The BeatfreTanzmann) / 03.11. - Dortmund, Trinidad / 09.11. - Mannheim, Lagerhaus (Enjoi-Jazz aks, Second Protocol) / 08.11. - Essen, Roxy (Frankman) / 09.11. - Nürnberg, Solitaire Fest) / 10.11. - Aalen, Aalener Jazzfest Club (feat. Giant Stepz & MC PIT***) / 09.11.

(Vincenzo) / 10.11. - Frankfurt, Monza (Mat- Köln, Liquid Sky (feat. Dj Link) / 16.11. thias Tanzmann, Vincenzo) / 17.11. - Leipzig, Königswinter, Sause (feat. Basslion & Dj PleaDistillery (Vincenzo, Matthias Tanzmann) / Klang Elektronik Tour sure) / 17.11. - Köln, Gebäude 9 (feat. Nutro24.11. - Trier, Mungo (Matthias Tanzmann, 02.11. - Stuttgart, M1 (Alter Ego, Heiko nix DJC) / 23.11. - Ingolstadt, Eiskeller (feat.

M/S/O, Sikora) / 03.11. - Lahr, Universal Frankman, Vincenzo) DOG (Alter Ego, Heiko M/S/O, Samuel L. Dj - X) / 24.11. - Augsburg, Kerosene (feat. Dj Session) / 10.11. - Schwerin, Gerberei (Alter - X)

Console

Teraz Nighteffect Tour

02.11. - Regensburg, Suite 15 / 16.11. - Offenbach, Robert Johnson / 17.11. - Genf (CH), Weetamix / 30.11. - Göttingen, Elektroosho

Timlin

01.11. - Feldkirch (A), Sonderbar / 02.11. Winterthur (CH), Dialog Festival / 03.11. Klagenfurt (A), Ballhaus / 05.11. - Wien (A), Flex (tbc)

To Rococo Rot

VOLK3: BÄRENMARKEN

Die Bande rings um Gudrun Guts Monika Label lädt ein in die Volksbühne zu einem Meeting der Berliner Label, das zeigen will und wird, wie vielseitig die Szene zur Zeit auch ohne Industrie ist und warum Networking doch wieder ein wichtiges Stichwort ist.

Die Labelliste ist endlos und alle haben eine Art kleinen Messestand: BPitch Control, Betrug, Bungalow, Chain Reaction, City Center Offices, Chicks on Speed Rec, Crippled Dick Hot Wax, De:Bug Hartwaren, Elekro Music Department, Fein Raus, Fortina, Hard:Edged, Hey Rec, Imbalanced, Kitty-Yo, Klangkrieg, Lok, Meteo, Monika Enterprise, Morr Music, Mute Tonträger, nbi, ~Scape, Sender, Shitkatapult, Tresor, WMF Rec und viele mehr, und die Liveacts und DJs ebenso, weshalb wir sie nicht alle ankündigen können. Ein Treffen der Giganten unter dem Schatten des Alex jedenfalls. Am 17.11. im der Berliner Volksbühne.

09.11. - Passau, Zeighaus (mit Barbara Morgenstern) / 10.11. - Zug (CH), Galvanik (mit Barbara Morgenstern) / 11.11. - Genf (CH), L´Usine (mit Barbara Morgenstern)

Ursula Rucker

26.11. - Hamburg, Mojo Club / 27.11. - Berlin, Maria am Ostbahnhof / 28.11. - Köln, Stadtgarten

on the floor Berlin - Bastard

07.11. - beigeGT, Barbara Hallama

Berlin - Goldmund

22.11. - Denzel + Hun (live), Kazi Lenker

Berlin - Icon

02.11. - Killa Kela, Akrobatik, Zion I, Mr. Complex, Hype, Reaf, Junior / 03.11. - Most Wanted, Obiwan, N’Dee, White MC / 10.11. - J’ Majik, Flower, Metro, MC Mace / 17.11. - Bassface Sascha, Kid Akabon, N’Dee, White MC / 18.11. - High and Mighty, Smut Peddlers, Cage & Copywright, Princess Superstar / 23.11. Phili Man, Zyde FX, Mik, Reaf, Junior, Fiasko, Headnod, Sircut, Spill, Hype, Werd, Tash / Daniel Savine, Appollo, Emisz, MC Mace / 30.11. - Noiseshaper (live), MC Vido, Circuit Breaker, Copasetic

Berlin – Maria am Ostbahnhof

02.11. - Pole (live), Barbara Preisinger, Kenneth Christiansen, D Meteo / 04.11. - Mark B, Blade (live), Underdog Crew (live), Flowmarket (live) / 08.11. - Dub Pistols (live band), The Freestylers / 09.11. - Zigarettenrauchen, Knarf Relloem, DJ Patex, Multiboy, Metrodiv / 24.11.

- Eek a Mouse (live) / 30.11. - Lorenzo (live) / Yo Shino, Phonique, Mason, Nomad (tbc)

Berlin – Ostgut/Panoramabar

02.11. - Sammy Dee, Zip / 03.11. - Fabrice Lig, Sammy Dee, Marcel Dettmann, Tom Clark, Luciano, Boris / 09.11. - Chica Paula, Michelle Grinser, Märy Bad / 10.11. - Lusine icl (live), Cora S., André Galluzzi, Röyksopp (live), Dave, nd_baumecker / 16.11. -Tama Sumo, Djoker Daan, Boris, Nuts / 17.11. - Electric Indigo, Eva Cazal, Acid Maria, Mo, Bine, Su.suki / 23.11. - Sieg über die Sonne (live), Dave, Leo Krafczyk / 24.11. - Heiko Laux, André Galluzzi, Tom Clark, Martin Venetjoki, Sascha Funke, Wimpy / 30.11. - Khan, Ellen Allien, Zip

Berlin - Sternradio

vs. Luomo, Richard Devine, Jake Mandell, Errorsmith, Lazyfish, Kent, Ntrd vs. Vger / 09.11. - Bleed, Feed, .VT, Zappotek, Team Doyobi (live), Wevie Stonder (live), Gescom DJ Rob Hall / 10.11. - MRI (live), Knigge, Sven von Thülen, Barbara Preisinger / 16.11. - Defiant, Most Wanted, X Plorer, Metro, White MC, Santana, 61 Rocker a.k.a. J.Braun, Snoops, Inzinger, Klemann / 17.11. - Matthias Schaffhäuser, Damiel Wetzel, Andreas Sachwitz, Solitaire Touring DJ Battle mit: Attaché, Beige Oscillator, Manuela Krause / 23.11. - Hidden Agenda, Bleed, .VT, Frank Finker, Sönke Dose, Neal White & Donna K. (live) / 24.11. - Thomas Brinkmann, Strobocop, Bleed, Senking (live), Fee Magdanz / 30.11. - AlvaNoto (live), Donnacha Costello, Acoustic Interface, P_Audio, Bleed, Feed, .VT

Bremen - Junges Theater am Güterbahnhof

Karlsruhe - Element/ Bannwaldallee 46

02.11. - Dominick Baier /03.11. - Alex Cortex, Bouillabass / 09.11. - Kristian Beyer / 10.11. Maral Salmassi

Kiel - Halle400

08.11. - Cappadonna (live), Philstarr33 & The Sharp Dressed Men / 10.11. - Egoexpress (live), Frank Martiniq, Rex

Köln - ARTheater

02.11. - Naughty, The Flokati Boys / Doyle Johnson, Psycho Cowboy, C-Spot, Spike, Eno, Jon Fader, Nachtschatten / 03.11. - Technasia (live), John Thomas, Pierre, Hans Nieswandt / 09.11. - Lorenzo (live), Chris Chord, Felix Houzer / 10.11. - Thomas P. Heckmann, Eva Cazal, Mark Meyer / 17.11. - Plastique De Reve (live), Lester Jones, Michelle Grinser, Dr. Kern 002 / 23.11. - Zip, Tobi Neumann / 24.11. - Acid Maria, Patrick Pulsinger, Hometrainer, Louie Austen (live), Erdem Tunakan, Upstart / 30.11. - Martin Landsky, The Flokati Boys

03.11. - X-Plorer, Basic, Jenz One, Selector, MC Santana, Deal-One, M’Dilli / 17.11. Konkord (live), Benno Blome, Marcel Janovs- Nürnberg - Desi ky 10.11. - DJ Seba / 23.11. - I.G. Culture

Köln - Casino-Garden 04.11. - Richie Hawtin

Berlin - Volksbühne

02.11. - Jazzanova DJs, Exponence DJs, Mica- Hannover - Gig Neue Welt Saal tone (live), Atomhockey (live), Eva Bé, Rogall / 24.11. - Fruit Of the Loops / Arj Snoek 17.11. - Ocean Club volk 3 feat. BärenMarke / 20.11. - Console Hannover - H.de.M 10.11. - D. Diggler, Dub Taylor (live) 02.11. - Total Science, Dj Randall, Most wan- Jena - Kassablanca ted, Mc Fats, White MC, Santana, Cornelius 08.11. - Lali Puna (live), Monkey Maffia Tittel, Karsten Kredel / 03.11. - Vladislav Delay

Profile Intermedia

Es ist nicht alles multimedial, was glänzt. Die Profile Intermedia Konferenz zielt vor allem auf den Austausch zwischen den Medien aus der Sicht derjenigen, die an der Basis von Medien arbeiten.

Organisiert von Studenten unter Leitung einiger Profs und Dozenten wird es über Tage Ausstellungen, Konferenzen, Kurzfilme, Showreels geben. Speaker unter anderem: Why Not Associates, Paul M. Sammon, Neske und Elsner von Artificial Intelligence usw.

Vom 30. November bis zum 2. Dezember findet die Profile Intermedia dieses Jahr im Messe Zentrum Bremen statt.

Offenbach - Robert Johnson

05.11. - Hans Nieswandt + DJ Coolman / 09.11.

- Ian Pooley + Sasse / 10.11. - Losoul + Ata / 15.11. - Tobias Thomas, Superpitcher, Phan10.11. - Ulf Lohmann, Markus Guentner, tom / Ghost, Turner (live) / 16.11. - Highfisch Tobias Thomas, Triple R, Jörg Burger, Super- und Diringer / 23.11. - Ata + Heiko MSO Bremen - Rosige Zeiten 16.11. - DJ Mulder, MTC Yaw, N.D., MC pitcher, Anima, Yvette Klein Macka E. / 30.11. - MTC Yaw, Rollin B, Offenbach - Rotari Seriously Tight, Consequence, N.D., Dex, MC Köln - Sensor Club / Essigfabrik 24.11. - Gebr. Teichmann, Raumagentalpha Soultrain 03.11. - Miss Kittin, Triple R, Strobocop/ 16.11 (live) - Walter B 38, Miss Dee, DC, DMC Quince/ 24.11 - Computerjockeys (live), Peta / 31.11 - Pfarrkirchen - Club Bogaloo Darmstadt - Centralstation 06.11. - Curse, Tefla, Jaleel, Sieben/Treyer, Donnacha Costello (live), Triple R, Strobocop 03.11. - Ryan, Doc Snijder, Reinhard Wimmer Italo Reno / 09.11. - Jim Avignon, DAG, / 24.11. - Julie Dexter, I.G. Culture Dixon, Sluka, Thomas Hammann Köln - Studio 672 02.11. - Tobias Thomas, Michael Mayer / 03.11. Stuttgart - Dbox - DSL / 06.11. - Panamaformat / 07.11. Neo- 09.11. - Dan Confusion, Jackmate, Bastian, Erfurt - Kantine angin, Jim Avignon, Fehmi, Almut / 09.11. - Mark 07.11. - Richie Hawtin Tobias Thomas, & Jeremy P. Caulfield, Jacob Fairley / 10.11. - Dub Pistols (live) vs. The FreFreiburg - Waldsee estylers feat. DJ Aston Harvey, MC Tenor Fly, Stuttgart - M1 03.11. - Ego Express, DJ Koze Lars Vegas, Marcus Worgull / 16.11. - Gebrüder 16.11. - Ellen Allien / 24.11. - Turntablerocker Teichmann, Tobias Thomas, Michael Mayer / + Tiefschwarz Hamburg - Golden Pudel Klub 17.11. - Precision Task Force feat. Miguel Ayala 04.11. - Native Lab - Lazyfish, Errorsmith, & MC Ronin, Native Minds feat. Daniel Savine, Stuttgart - Neue Heimat / Prag Nitrada /11.11. - Lusine (live) / 18.11. - Benja- Rio / 23.11. - Tobias Thomas, Michael Mayer / 03.11. - Adam Beyer, Daniel Benavente / 10.11. min Wild (live), Kandisquer, Superdefekt, Ralf 30.11. - Tobias Thomas, Superpitcher, Safety - Neil Landstrumm (live), Attuk, Daniel Früh / Köster / 25.11. - Paralympics Scissors 24.11. - Fumiya Tanaka, Daniel Benavente 24.11. - Micatone, Stefan Rogall

Köln - Museum f. Angew. Kunst

02.11. - Vincenzo, Martin Landsky, Matthias Leipzig - Distillery Tanzmann / 03.11. - Woody, Clé, DJ Tiga / 03.11. - Gabor, Monkey Mafia, Marcho, Deli09.11. - Sascha Funke, Housemeister / 17.11. - Hamburg – Mojo 21.11.

Basement Jaxx (live) / 29.11.

Flow, ha, Jörg Henze, 17.11. - Vincenzo, Matthias Woody / 23.11. - Commercial Breakup (live), Rutte, Coolmann, Tobi Tobsen, Kowesix Tanzmann /18.11. - Markus Welby, Miss Mira / Clé / 30.11. - Steve Bug, Clé 20.11. - Chris Liebing / 24.11. - Tobi Neumann, Marlow aka DJ Elektro Hamburg - Markthalle Berlin - Tresor/Globus 03.11. - Sven Väth, Ricardo Villalobos, Steve D. 03.11. - Modjo & Band (live), DJ SS, Ray Keith, Kenny Ken, Sebel, Scott Brown, HG, Leipzig - Subway / Letterman / 08.11. - Globus: Richie Hawtin, Dash / 09.11.

- Don Williams, Yutanie, Sonic Dragolgo (live MC Skibadee, MC Warren G., MC Fatman D, 17.11. - DJ Sog, Marlow MC Whizzkid, MC Feedback PA), Cyclone Trax (live PA)/ 10.11. - The Advent DJ Set, Michaelangelo, Mad Max / 17.11.

Ludwigshafen - Loft - Daniel Bell, Tom Clark, S.I. Futures aka Si Hannover - Deutscher Pavillon / 02.11. - Tok Tok (live) Begg / 23.11. - Dry, Dash, Violentus (live PA), Expo Blondie & Flight, baze.djunkiii / 24.11. - Misc. 24.11. - Time Warp - Sven Väth, Hell, Fisher- Luzern - Boa Kulturzentrum (live PA), Benno Blome, Christopher Bleck- spooner, Paul Johnson, Alter Ego (live), Ricar- 17.11 - Goodiepal (live), Gamers in Exile , Softmann, Eva Cazal, Wolle XDP do Villalobos, Heiko Laux, Miss Kittin and the land, Tordis Berstrand , Spezialmaterial-DJs Hacker, Tok Tok u.a.

Berlin - WMF

München - Ultraschall

Native Lab at WMF

Zum Release der Compilation von einer von Deutschlands advancetesten Softwarebuden gibt es nicht nur eine Killercompilation mit Tracks, die ein generatives Festmahl bedeuten, sondern obendrein auch noch ein Stück Musikprogramm zum Selbermachen und eine Releaseparty, die in die Annalen des Knisterfunks eingehen dürfte. Mit dabei: Vladislav Delay, Richard Devine, Lazyfish, Errorsmith, Nitrada vs vGer und Kent. All das am 3.11.2001 im WMF in Berlin Mitte, Ziegelstrasse.

Weinheim - Café Central

02.11. - Eins/Zwo, Dabru Tack, Square One / 07.11. - Maximilian Hecker / 19.11. - High and Mighty, Cage, Smut Peddlars, Princess Superstar, Copywright

Wien – Sub at Flex

01.11. - Phazes, Dom.n.k, Disaszt / 08.11. Alkor, Romeo, Shantisan, Cpt.Joghurt / 22.11.

- Pandora, Plak, Triple_a, Shnek MC

Wuppertal - 45rpm

17.11. - Marcus Worgull, Lars Vegas / 23.11. Merzo, MC Kings, Miss Dee, Walter B 38

Zürich – Rohstofflager/Stratos

03.11. - Green Velvet (live), Micrometropolis / 16.11. - Doc Scott, Marcus Intalex / 17.11. 02.11. - Leila Abu-er-rub, Mickey Finn, Luke Slater / 24.11. - Layo & Bushwacka Aphrodite, L-Double, MC Skibadee, MC Shabba, MC Navigator, Jan Sirup Zürich - Heinrichstrasse 127 16. 11 - Goodiepal (live), Gamers in Exile, Solarium, Tordis Berstrand, Spezialmaterial-DJs München - Into Somethin’ 02.11. - The Underwolves

Mannheim - Ms-Connexion

deadline für die nächste ausgabe ist der 02.11.01. dates bitte per mail an: debug-dates@egroups com. zum subscriben der debug-dates mailingliste bitte eine mail an debug-dates-subscribe@egroups.com

Rechenzentrum on tour

Von Anarcho-Zufallsbedienung der Noise-Tastatur mit Fliegersonnenbrillen zu Wunschgästen von John Peel haben Rechenzentrum ihre scherzarme Erhabenheit immer mehr zu einem unverwechselbaren Technomodell voller Spontan-Überraschungen professionalisiert. Live gleich noch zwei Tonnen mehr Überraschung und Sonnenbrillen. Lasst euch erdrücken.

02.11.01 D - Berlin, Volksbühne (w/Sonar Collective) 16.11.01 D - Dresden, Scheune (w/Lalipuna)