IMMOBILIEN MANAGEMENT 29
groß. Dennoch betrachten wir Angebote grundsätzlich erst einmal aus beiden Blickwinkeln. In der Praxis sieht es so aus, dass nach der Entscheidung dieser ersten Grundsatzfrage auch unterschiedliche Teams innerhalb der DERECO die Projektprüfung und -verhandlung übernehmen. Wir sehen es daher eher so, dass sich die zwei Investitionssparten gegenseitig befruchten, da wir so permanent mit vielen Projektentwicklern im engen Austausch stehen und über Entwicklungen am Markt früh informiert sind. Welche Projektarten finanzieren Sie bevorzugt? David Noll: Wir bewegen uns schwerpunktmäßig in den klassischen Nutzungsarten Wohnen, Einzelhandel, Büro und Hotel, besonders häufig in gemischt genutzten Quartiersentwicklungen. Als Standort kommen dabei sowohl die TOP-7-Städte und deren Speckgürtel als auch kleinere B- und C-Städte mit guten wirtschaftlichen Rahmendaten in Betracht.
nen wir bei Schieflagen des Projektes so leichter korrigierend eingreifen und im Sinne des Projektfortschritts und -ergebnisses gegensteuern. Den fremdfinanzierenden Banken kommt diese Struktur ebenfalls entgegen. Zwei beispielhafte Projekte haben Sie bereits erwähnt. Welches Projekt- oder Finanzierungsvolumen strebt die DERECO in diesem Geschäftsfeld an? David Noll: Aktuell sind wir in Projekten mit einem Gesamtprojektvolumen von über 400 Mio. Euro investiert. Darunter befinden sich reine Wohnanlagen, Einzelhandelsobjekte, aber auch größere Quartiersentwicklungen mit Mischnutzungen aus Einzelhandel, Wohnen oder Hotel. Einen Großteil davon konnten wir bereits im Forward-Deal an institutionelle Endinvestoren weiterveräußern. Da wir neben neuem Kapital ebenfalls die frei werdenden Mittel David Noll
Kürzlich haben wir uns mit einem Partner Grundstücke für ein komplettes Neubaugebiet im Umfeld einer deutschen Großstadt gesichert. Dort werden wir Einfamilienhäuser, Reihenhäuser und Eigentumswohnungen für den Einzelvertrieb errichten. In Freiburg realisieren wir derzeit als Partner der REVITALIS REAL ESTATE AG aus Hamburg zwei Business-Hotels. Das ist ein Partner, mit dem wir darüber hinaus bereits drei Projekte in der Entwicklung haben; weitere werden wir dieses Jahr noch dazu anschieben. Generell zeigt sich, dass speziell der Wiederholungseffekt über mehrere Projekte hinweg starke Synergien für beide Partner schafft. Die Geschwindigkeit, die heute im Zuge der Grundstücksakquise notwendig ist, ist für uns als geübte Partner ein großer Vorteil gegenüber der Konkurrenz, die teilweise bei jedem Projekt neu auf Kapitalsuche gehen muss. Sie sprechen von Beteiligungen. Welche Art Kapitalmittel stellen Sie Projektentwicklern zur Verfügung? David Noll: Aufgrund unserer eigenen Kompetenz in Immobilien haben wir uns dafür entschieden, unsere Eigenkapital-Finanzierungsmittel immer in Form von gesellschaftlichen Beteiligungen an den jeweiligen Projektgesellschaften einzubringen. Auf der einen Seite belastet dies während der Realisierungszeit das Projekt nicht mit hohen Zinsen für mezzanine Finanzierungsformen, ebenso wenig den Projektentwickler mit Eigenkapitalforderungen an ihn. Auch fordern wir seinerseits keine Bürgschaften oder Ähnliches. Auf der anderen Seite kön-
revolvierend in neue Projekte investieren, streben wir jährlich neue Beteiligungen mit einem Projektvolumen von circa 200 bis 300 Mio. Euro an. Wie sieht der Prozess aus, wenn man Sie als Eigenkapitalgeber für ein Projekt gewinnen will? David Noll: Zuerst einmal müssen wir uns einen Überblick über das Projekt und den Projektstand verschaffen. Daher