Ausgabe Nummer 24 | Winter 2023/2024 | Online Edition
www.diplomacyandcommerce.at 9772466380019
Erzbischof Pedro López Quintana
UNICEF Österreich: ‚Denk dir die Welt’
Apostolischer Nuntius
Forderungen und Ideen von Kindern zu Frieden, Inklusion & Klimaschutz
Es gibt immer Licht, wenn wir nur mutig genug sind, es zu sehen
Eine politische Lösung für einen politischen Konflikt
Diplomaten sind Agenten des Dialogs
Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Völkerverständigung
Delegierte der Regierung von Katalonien für Mitteleuropa
Botschafter und Direktor der Diplomatischen Akademie Wien
Weihnachtsbotschaft
Dr. Josef Höchtl
Krystyna Schreiber,
S.E. Dr. Emil Brix
Der neue Wirtschaftskurs Kasachstans Yerkin Tukumov Direktor des Kasachischen Instituts für Strategische Studien
20. Vienna Economic Forum
„Continuing to build economic bridges during difficult times“
KEIN KIND MUSS VERHUNGERN Jedes dritte Kind in Afrika ist mangelernährt. Deine Spende macht satt: unicef.at/jetzt
EDITORIAL
Ende der Witze über Rumänien ROBERT COBAN Herausgeber / Publisher Diplomacy and Commerce
ls ich im Juli 2000 das letzte Mal in Transsilvanien war, wurde ich Zeuge, wie sich Rumänien immer noch langsam und schmerzhaft von den Wunden der Herrschaft Ceausescus erholte. Vor einem Monat war ich wieder da. In der Nähe von Srpska Crnja, nur zehn Meter von der Grenze entfernt, auf serbischer Seite, kommen wir an der vernachlässigten Burg Neuhausen vorbei. Wir passieren die Staatsgrenze und merken sofort, dass Siebenbürgen heute ganz anders aussieht. Die Orte, die wir auf dem Weg nach Sibiu passieren, beginnend in Žombolj gleich hinter der Grenze, sind hübsch dekoriert, fast alle Häuser sind frisch gestrichen, die Straßen sind neu und gut gepflegt. Sibiu, aber auch ganz Transsilvanien (Siebenbürgen) und Rumänien, unterscheiden sich in einigen wichtigen Dingen vom Nachbarland Serbien. Erstens haben die rumänischen Kommunisten im Gegensatz zu Tito die einheimischen Deutschen nicht vertrieben. Einige von ihnen zogen sich 1944 mit dem Abzug der deutschen Truppen von der Ostfront zurück, alle anderen blieben nach 1945. Dies belegen die Ergebnisse der Volkszählung: So lebten bei der Volkszählung 1941 23.574 Deutsche in Sibiu (Hermannstadt), bei der Volkszählung im Jahr 1956 noch immer 24.656 Deutsche.
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SVETLANA NENADOVIC Direktor / Chefredakteur svetlana.nenadovic @diplomacyandcommerce.at
JAKOB RIESS Journalist
ROBERT COBAN Publisher / Herausgeber robert.coban @diplomacyandcommerce.at
Design VLADIMIR DUDAŠ Centrobiro
”Color Media Communications” LTD, 21132 Petrovaradin, Štrosmajerova 3 TIN 107871532 • Matriculation number 20887303 · Phone: +381 21 4897 100 • Fax: +381 21 4897 126 Office: Vase Čarapića 3/IV/38, Belgrade • 011 4044 960
CIP - Katalogizacija u publikaciji Biblioteke Matice Srpske, Novi Sad 33 Diplomacy & Commerce / glavni i odgovorni urednik Žikica Milošević, 2016, br. 1 (mart)-.Novi Sad: Color Media Communications, 2016 - , -33cm Mesečno. ISSN 2466-3808 = Diplomacy & Commerce COBISS.SR-ID 303269895
Die Deutschen verließen das Land erst nach dem Sturz Ceausescus, als sie das Land verlassen durften, so dass es bei der Volkszählung 1992 nur 5.605 von ihnen gab. Ihre Zahl nimmt weiter ab und es wird geschätzt, dass es derzeit etwa 1.000 in der Stadt gibt, aber sie sind immer noch sehr einflussreich. Sie haben sogar zwei eigene Zeitungen: „Siebenbürgische Zeitung“ und „Hermannstädter Zeitung“. Ein weiteres Merkmal, das Siebenbürgen und die Vojvodina (Serbien) auszeichnet, ist die Tatsache, dass hier fast alle Juden den Zweiten Weltkrieg überlebten, während nach dem Holocaust weniger als 10 % der Vorkriegszahl hier blieben.
In Timisoara gab es bei der Volkszählung von 1930 7.264 Juden, während es 26 Jahre später, bei der Volkszählung von 1956, nur geringfügig weniger waren – 6.700. In den 1960er und 1970er Jahren erlaubte Ceausescu ihnen die Auswanderung nach Israel, so dass es 1977 nur noch 1.629 von ihnen gab und heute nur noch 111 (Volkszählung 2021). Die Tatsache, dass sich sehr fortschrittliche Gemeinschaften wie die deutschen und jüdischen fast vollständig erhalten haben, spricht Bände über die zivilisatorischen Unterschiede zwischen serbischen Herrschern und rumänischen Herrschern in den letzten acht Jahrzehnten. Wenn wir noch die Tatsache hinzufügen, dass der derzeitige Präsi-
dent Rumäniens in seiner zweiten Amtszeit (er gewann die Wahlen 2014 und 2019) der Volksdeutsche Klaus Werner Iohannis ist, werden die Unterschiede zwischen den beiden Ländern unüberwindbar. Davor war Iohannis zwölf Jahre lang Bürgermeister von Sibiu. Es sei darauf hingewiesen, dass Iohannis als Deutscher an der Spitze einer Stadt stand, in der orthodoxe Rumänen 95 % der Bevölkerung ausmachen, und später zweimal zum Präsidenten Rumäniens gewählt wurde, wo ebenfalls orthodoxe Rumänen 89 % der Bevölkerung ausmachen . Stellen Sie sich vor, dass im 21. Jahrhundert ein Vertreter einer Minderheit von 2 % der Bevölkerung 12 Jahre lang zum Bürgermeister einer anderen Stadt auf dem Balkan gewählt würde und dass er danach zweimal die Wahlen zum Präsidenten dieses Landes gewinnen würde. Der Bürgermeister von Timisoara ist Dominic Fritz (39), ein deutscher Staatsbürger, der die Kommunalwahlen 2020 gewonnen hat. Stellen Sie sich das in einer größeren Stadt in Serbien, Ungarn, Bulgarien oder Kroatien vor. Während wir nach Timisoara reisen, denke ich darüber nach, wie die Rumänen, ein Volk, das von seinen Nachbarn, insbesondere den Jugoslawen und Ungarn, in Witzen und Späßen so oft zu Unrecht unterschätzt wurde, bewiesen haben, dass sie eine großartige Nation sind, die nach vier Jahrzehnten „Abgrund“ unter den Kommunisten sehr schnell in die Gesellschaft der europäischen Gemeinschaft zurückkehrten.
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NATIONAL DAYS
JÄNNER
01
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Jahrestag der Revolution
Jahrestag der Staatsgründung (1918)
01
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Jahrestag der Unabhängigkeitserklärung (1956)
Jahrestag des Amtsantrittes des Emirs Abdullah Salem Al-Sabah
04
27
Unabhängigkeitstag (1948)
Unabhängigkeitstag
KUBA
ESTLAND
SUDAN
KUWAIT
MYANMAR
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AUSTRALIEN
„Australia Day“
DOMINIKANISCHE REPUBLIK
MÄRZ
03
BULGARIEN
FEBRUAR
Friede von St. Stefano
04
06
Day of the Beginning of the Armed Struggle
Nationalfeiertag
06
13
Jahrestag der Unterzeichnung des Vertrages von Waitangi
Nationalfeiertag
ANGOLA
NEUSEELAND
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IRAN
Tag des Sieges der Islamischen Revolution
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SERBIEN
Nationalfeiertag
16
LITAUEN
Unabhängigkeitstag
17
KOSOVO
National Day
GHANA
HEILIGER STUHL
17
IRLAND
St. Patrick‘s Day
20
TUNESIEN
Fest der Unabhängigkeit (1956)
21
NAMIBIA
Unabhängigkeitstag
23
PAKISTAN
Nationalfeiertag
25
GRIECHENLAND
Jahrestag der Unabhängigkeitserklärung (1821)
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INHALT
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22-23
HERZLICH WILLKOMMEN IN ÖSTERREICH
DIREKTOR DES KASACHISCHEN INSTITUTS FÜR STRATEGISCHE STUDIEN
NEUE BOTSCHAFTER*INNEN
8-9
YERKIN TUKUMOV
46-47
INTERNATIONAL FESTIVAL CHARITY BAZAR 2023
25
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APOSTOLISCHER NUNTIUS
KASACHSTAN GLOBAL INVESTMENT ROUNDTABLE
LUCIA-PROZESSION IM STEPHANSDOM
10-13
28-29
52-53
S.E. ERZBISCHOF PEDRO LÓPEZ QUINTANA
S.E. DR. EMIL BRIX
20. WIENER WIRTSCHAFTSFORUM
DIREKTOR DER DIPLOMATISCHEN AKADEMIE WIEN
14-16
KRYSTYNA SCHREIBER, DELEGIERTE DER REGIERUNG VON KATALONIEN FÜR MITTELEUROPA
18-21
DR. JOSEF HÖCHTL PRÄSIDENT DER ÖSTERREICHISCHEN GESELLSCHAFT FÜR VÖLKERVERSTÄNDIGUNG
AUSSTELLUNG: GOTTFRIED HELNWEIN REALITÄT UND FIKTION
33
DIE BONFIRE NIGHT
30-50 EVENTS
40-41
UNICEF ÖSTERREICH: ‚DENK DIR DIE WELT’-VERANSTALTUNG
54-55
AUSSTELLUNG: HERBERT BOECKL OSKAR KOKOSCHKA. EINE RIVALITÄT
56-57
„WIEN. MEINE GESCHICHTE“ WIEN MUSEUM WIEDERERÖFFNET
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DEPARTURES & ARRIVALS
Fotos: Carina Karlovits und Daniel Trippolt/HBF
Neue Botschafter*Innen – Herzlich willkommen in Österreich Überreichung von Beglaubigungsschreiben an Bundespräsident Alexander Van der Bellen undespräsident Alexander Van der Bellen empfing am 21. November 2023, folgende neue Botschafterinnen und Botschafter in der Präsidentschaftskanzlei und nahm ihre Beglaubigungsschreiben entgegen: S.E. Asad Alam Siam, Botschafter der Volksrepublik Bangladesch, S.E. Abdullah Bin Khalid Tolah, Botschafter des Königreichs Saudi-Arabien, I.E. Nina Vaskunlahti
, Botschafterin der Republik Finnland, S.E. Stephan Mubiru, Botschafter der Republik Uganda, S.E. Matota Rallage Kulatilaka Lenagala, Botschafter der Demokratischen Sozialistischen Republik Sri Lanka, I.E. Naimi Sweetie Hamza Aziz, Botschafterin der Vereinigten Republik Tansania, S.E. Bakhtiyor Ibragimov, Botschafter der Republik Usbekistan und S.E. David Roet, Botschafter des Staates Israel.
S.E. Asad Alam Siam, Botschafter der Volksrepublik Bangladesch
S.E. Abdullah Bin Khalid Tolah, Botschafter des Königreichs Saudi-Arabien
I.E. Nina Vaskunlahti , Botschafterin der Republik Finnland
S.E. Stephan Mubiru, Botschafter der Republik Uganda
S.E. Matota Rallage Kulatilaka Lenagala, Botschafter der Demokratischen Sozialistischen Republik Sri Lanka
I.E. Naimi Sweetie Hamza Aziz, Botschafterin der Vereinigten Republik Tansania
S.E. Bakhtiyor Ibragimov, Botschafter der Republik Usbekistan
S.E. David Roet, Botschafter des Staates Israel
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Jedes dritte Kind in Afrika ist mangelernährt Wir haben eine große Lösung in einer kleinen Packung
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unehmende Kosten für Lebensmittel und steigende Arbeitslosenzahlen, Krieg und Vertreibung führen dazu, dass eine wachsende Anzahl von Kindern unter Hunger leidet. Armut ist ein Teufelskreis, der schwer zu durchbrechen ist. Ungefähr 490 Millionen Menschen in Afrika müssen mit einem Einkommen von weniger als zwei Euro pro Tag auskommen. Wir haben eine große Lösung in einer kleinen Packung. Drei Packungen Erdnusspaste täglich über sechs bis acht Wochen helfen sogar schwer mangelernährten Kindern, wieder gesund zu werden und können wesentlich dazu beitragen, Mangelernährung vorzubeugen. UNICEF hat bisher erfolgreich die Gefahr von Unterentwicklung und Mangelernährung bei Kindern um ein Drittel reduziert. In den letzten 20 Jahren konnten wir dank Ihrer Spenden 55 Millionen Kinder vor langfristigen Schäden schützen. Ihre Spende kommt an!
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Erzbischof Pedro López Quintana, Apostolischer Nuntius / Foto: HBF
Weihnachtsbotschaft
uch heuer darf ich wieder den Leserinnen und Lesern von Diplomacy&Commerce, allen Kolleginnen und Kollegen in Diplomatie und Wirtschaft und ihren Familien und Freunden ein fröhliches und friedliches Weihnachtsfest und Glück, Gesundheit und Wohlergehen für das neue Jahr 2024 wünschen. Auch wenn vieles in der Welt Anlass zur Sorge gibt, dürfen wir doch die Spuren der Hoffnung, deren Zeugen wir immer wieder sein dürfen, nicht übersehen. Papst Franziskus schreibt in seiner Botschaft zum 56. Welt-
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friedenstag, mit dem das nun zu Ende gehende Jahr begonnen hat: „Es ist an der Zeit, dass wir uns alle für die Heilung unserer
Gesellschaft und unseres Planeten einsetzen und die Grundlagen für eine gerechtere und friedlichere Welt schaffen, die
„ES IST AN DER ZEIT, DASS WIR UNS ALLE FÜR DIE HEILUNG UNSERER GESELLSCHAFT UND UNSERES PLANETEN EINSETZEN UND DIE GRUNDLAGEN FÜR EINE GERECHTERE UND FRIEDLICHERE WELT SCHAFFEN, DIE SICH ERNSTHAFT UM EIN GEMEINWOHL MÜHT, DAS WIRKLICH ALLE MITEINSCHLIESST“ (PAPST FRANZISKUS, BOTSCHAFT ZUM 56. WE LTFRIEDENSTAG, 1. JÄNNER 2023).
sich ernsthaft um ein Gemeinwohl müht, das wirklich alle miteinschließt“ (Papst Franziskus, Botschaft zum 56. Weltfriedenstag, 1. Jänner 2023). Ich darf uns alle einladen, dieser Aufforderung des Papstes Folge zu leisten, damit wir so Wegbereiter einer besseren Zukunft und einer besseren Welt werden, und bin von Herzen Ihr + ERZBISCHOF PEDRO LÓPEZ QUINTANA APOSTOLISCHER NUNTIUS DOYEN DES DIPLOMATISCHEN CORPS
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Papst Franziskus / Foto: Vatican News
Christmas message nce again this year, I would like to wish the readers of Diplomacy&Commerce, all my colleagues in diplomacy and business and their families and friends a merry and peaceful Christmas and happiness, health and well-being for the New Year 2024. Even though there are many things in the world that give cause for concern, we must not overlook the traces of hope that we are always able to witness. Pope Francis writes in his message for the 56th World Day of Peace, which marks the beginning of the year now
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drawing to a close: “The time has come for all of us to endeavour to heal our society and our planet, to
lay the foundations for a more just and peaceful world, and to commit ourselves seriously to pursuing a
“THE TIME HAS COME FOR ALL OF US TO ENDEAVOUR TO HEAL OUR SOCIETY AND OUR PLANET, TO LAY THE FOUNDATIONS FOR A MORE JUST AND PEACEFUL WORLD, AND TO COMMIT OURSELVES SERIOUSLY TO PURSUING A GOOD THAT IS TRULY COMMON” (POPE FRANCIS, MESSAGE FOR THE 56TH WORLD DAY OF PEACE, 1 JANUARY 2023).
good that is truly common” (Pope Francis, Message for the 56th World Day of Peace, 1 January 2023). May I invite us all to heed the Pope’s call to become pioneers of a better future and a better world, and I am yours with all my heart + ARCHBISHOP PEDRO LÓPEZ QUINTANA APOSTOLIC NUNCIO DOYEN OF THE DIPLOMATIC CORPS
Weihnachten 2023 im Vatikan / Foto: Screenshot Vatican News
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POLITIK/DIPLOMATIE
by Svetlana Nenadovic Glusac
S.E. Dr. Emil Brix, Botschafter und Direktor der Diplomatischen Akademie Wien / Foto: Copyright DA/Peter Lechner
Diplomaten sind Agenten des Dialogs Aber, um erfolgreich zu sein, braucht es politische Entscheidungsträger, die akzeptieren, dass Macht im globalen Kontext immer relativ und dynamisch veränderbar ist. EXCLUSIVE S.E. DR. EMIL BRIX Botschafter und Direktor der Diplomatischen Akademie Wien
er Direktor der Diplomatischen Akademie Wien, S.E. Dr. Emil Brix, wurde 1956 in Wien geboren, studierte Anglistik und Geschichte an der Universität Wien und ist ein österreichischer Diplomat, Kulturpolitiker und Historiker. Dr. Brix ist seit 1982 im diplomatischen Dienst der Republik Österreich. Seine diplomatische Karriere begann mit der Position des österreichischen Generalkonsuls in Krakau (1990–1995), danach wurde er zum Direktor des Österreichischen Kulturinstituts in London ernannt
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(1995–1999), als Leiter der Kulturpolitischen Sektion im Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten (2000–2010) hat er die Diplomatie dort geprägt. Emil Brix wurde zum ersten Mal als Botschafter Österreichs im Ausland nach Großbritannien versendet (2010-2015), gefolgt vom Posten des Botschafters in Russland (2015-2017).
Noch im selben Jahr übernimmt S.E. Emil Brix die Position des Direktors der Wiener Diplomatischen Akademie. Sehr geehrter Herr Botschafter Brix, können Sie eine Parallele zwischen der Diplomatie damals, als Sie anfingen, und der heutigen Diplomatie ziehen? Wo ist dieser Unterschied am deutlichsten sichtbar?
DIE WELTORDNUNG IST WEIT INSTABILER GEWORDEN UND MIT DIESER FRAGMENTIERUNG UND UNSICHERHEIT IST DIPLOMATIE ZU UNSERER WICHTIGSTEN RESSOURCE FÜR FRIEDEN UND SICHERHEIT GEWORDEN
An den Zielen der Diplomatie hat sich auch im 21. Jahrhundert nichts geändert. Aber die Weltordnung ist weit instabiler geworden und mit dieser Fragmentierung und Unsicherheit ist Diplomatie zu unserer wichtigsten Ressource für Frieden und Sicherheit geworden. Mit neuen Instrumenten wie den „Sozialen Medien“ und allen Herausforderungen der Digitalisierung sind neue Kenntnisse und Methoden gefordert. In den internationalen Beziehungen müssen Diplomaten als Schutzengel der Disruption handeln. Können Sie als jemand, der an der Spitze einer Institution arbeitet, die neue Generationen von Diplomaten aus dem In-
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POLITIK /DIPLOMATIE
Fotos: Diplomacy and Commerce Austria
Foto: Magazin DC Austria
und Ausland ausbildet, sagen, was ausschlaggebend dafür ist, dass jemand ein guter Diplomat wird?
Es gibt keinen Königsweg zum guten Diplomaten. Er muss in einer Welt zwischen Kontrollsehnsucht und Anarchie navigieren. Dafür braucht es exzellente Kommunikationsfähigkeiten, eine gute Prise Analysefähigkeiten, die Bereitschaft zum Zuhören und möglichst viel Empathie für das jeweilige Gegenüber und für das „Gemeinwohl“. Es scheint selbstverständlich, aber es ist in der Realität oft nicht einfach, das eigene „nationale“ oder „institutionelle“ Interesse zu erkennen und zu formulieren. Viele der Studierenden der Diplomatischen Akademie übernehmen später wichtige Positionen in ihren Staaten, bleibt die DA mit ihnen weiter in Kontakt?
Die Diplomatische Akademie bleibt im Kontakt mit den ehemaligen Studierenden. In der Absolventenvereinigung „Club-DA“ sind derzeit fast 2000 Mitglieder Bestandteile eines globalen Netzwerkes, das in mehr als 20 Staaten auch in „local chapters“ zusammenarbeitet. Absolventen sind die besten „Botschafter“ der Diplomatischen Akademie, weil sie den verbindenden weltoffenen Geist dieser Institution selbst erlebt haben. Es stimmt, dass viele von ihnen später wichtige Positionen in ihren Staaten übernommen haben und fast jedes Jahr nehmen wir neue, in ihren oft sehr unterschiedlichen Karrieren erfolgrei-
DIPLOMAT MUSS IN EINER WELT ZWISCHEN KONTROLLSEHNSUCHT UND ANARCHIE NAVIGIEREN. DAFÜR BRAUCHT ES EXZELLENTE KOMMUNIKATIONSFÄHIGKEITEN, EINE GUTE PRISE ANALYSEFÄHIGKEITEN, DIE BEREITSCHAFT ZUM ZUHÖREN UND MÖGLICHST VIEL EMPATHIE FÜR DAS JEWEILIGE GEGENÜBER UND FÜR DAS „GEMEINWOHL“. che Absolventen in unsere „Hall of Fame“ auf. Darunter befinden sich ehemalige Staatspräsidenten und Regierungsvertreter genauso wie Unternehmerpersönlichkeiten und Spitzenmanager der Wirtschaft oder auch Internationaler Organisationen. Die Vielfalt dieser lebenslangen „Familie“ macht den besonderen Charakter der Diplomatischen Akademie aus.
Vor welchen Herausforderungen steht die Diplomatie heute am häufigsten?
Der Verlust an Vertrauen zwischen den Akteuren der internationalen Politik ist die größte Herausforderung. Diplomaten sind Agenten des Dialogs, aber um erfolgreich zu sein, braucht es politische Entscheidungsträger, die akzeptieren, dass Macht im
globalen Kontext immer relativ und dynamisch veränderbar ist. In der Unsicherheit über die zukünftige Weltordnung und über die Konsequenzen unserer wirtschaftlichen Handlungen (von der Klimakrise bis zum Cyberspace) ist nicht der Rückzug auf den Kampf zwischen Staaten, Ideologien und Kulturen die Lösung, sondern ein respektvoller Dialog. In der modernen Welt fühlen sich Menschen immer mehreren Identitäten zugehörig. Die Diplomatie hat die permanente Aufgabe, dass grenzüberschreitende Verhandlungsprozesse nach gerechten Regeln ablaufen oder bei technischen Innovationen wie z.B. der AI zu zukünftigen gerechten internationalen Regeln beitragen. Als jemand, der Botschafter in Moskau war, muss ich Sie fragen: Können Sie uns Ihre Position zum Thema des Krie-
Foto: Magazin DC Austria
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POLITIK /DIPLOMATIE
heitspolitische „Zeitenwende“ ausgelöst, sondern schließt auch an die imperialistischen und totalitären Traditionen seiner Geschichte an. Dies macht die Beendigung dieses Krieges so schwierig, weil es nicht nur um territoriale Fragen geht. Ich bin wie seit Beginn dieses Krieges der Ansicht, dass nur der ihn beenden kann, der ihn begonnen hat. Präsident Putin ist offensichtlich derzeit nicht bereit dazu. Ist Diplomatie in der Lage, dies zu ändern? Im Moment ist die gar nicht so bescheidene Aufgabe der Diplomatie, den Austausch von Toten und Gefangenen zu ermöglichen, entführte ukrainische Kinder aus Russland zurückzubringen, die Gefahr einer Katastrophe im Atomkraftwerk Saporischschja abzuwenden und die besonders für den „globalen Süden“ wichtigen Getreidelieferungen aus der Ukraine (und aus Russland) sicherzustellen. Was eine spätere Rolle der Diplomatie bei der Lösung dieses Konflikts betrifft, so lässt sich heute wohl sagen, dass dieser Krieg voraussichtlich nicht am Schlachtfeld entschieden werden wird. Am anderen Ende der Welt verschärfte der Terroranschlag der Hamas am 7. Oktober die fragilen Beziehungen zwischen Israel und Palästina. Als erfahrener Diplomat muss ich Sie fragen: Sehen Sie eine Lösung für diesen Konflikt und wie würde er aussehen?
Botschafter Dr. Brix / Foto: Copyright DA/Peter Lechner
ges zwischen Russland und der Ukraine mitteilen und vorhersagen, was Ihrer Meinung nach, die Lösung zur Beendigung dieses Konflikts ist?
Der russische Angriff auf den unabhängigen Nachbarstaat Ukraine ist völkerrechtswidrig und ein Krieg gegen den gesamten demokratischen Westen. Die Russische Föderation hat mit diesem Krieg nicht nur für Europa eine sicher12
DIPLOMATEN SIND AGENTEN DES DIALOGS, ABER UM ERFOLGREICH ZU SEIN, BRAUCHT ES POLITISCHE ENTSCHEIDUNGSTRÄGER, DIE AKZEPTIEREN, DASS MACHT IM GLOBALEN KONTEXT IMMER RELATIV UND DYNAMISCH VERÄNDERBAR IST.
Die besten Diplomaten der Welt suchen seit vielen Jahrzehnten nach einer gerechten und dauerhaften Lösung dieses Konfliktes. Und sie sind sich dabei besonders seit dem Massaker vom 7. Oktober wieder zunehmend einig, dass es neben Israel einen palästinensischen Staat geben muss. Für eine Zwei-Staaten-Lösung, wie immer sie territorial und institutionell aussehen wird, wird es internationale Garantien brauchen, die durch die Vereinten Nationen abgesichert sind. Die friedliche Lösung von internationalen Konflikten ist die Gründungsidee der Vereinten Nationen. Die UNO muss im Interesse des Weltfriedens ihre Bedeutung gerade in diesem Konflikt unter Beweis stellen. Aber die Vorzeichen dafür sind nicht vielversprechend, weil mit Hilfe der Vereinten Nationen konnten zwar Kriege beendet und Flüchtlingshilfen organisiert werden, aber zum Vertrauen zwischen Israel und der arabischen Welt wurde von der Weltorganisation bisher nicht beigetragen. In verschiedenen sozialen Netzwerken kann man sowohl von
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POLITIK /DIPLOMATIE
Oppositionspolitikern als auch von einfachen Bürgern verschiedener Länder auf Kommentare stoßen, dass die Diplomatie in beiden Fällen gescheitert sei. Glauben Sie, dass das Schlimmste durch eine intensivere Diplomatie hätte vermieden werden können – Tausende von Toten, Verwundeten und vertriebenen Zivilisten? Ich versuche, differenzierte Antworten zu geben. Erstens: Selbst die beste Diplomatie kann nur dort erfolgreich sein, wo es die Politik zulässt. Zweitens: Diplomatie sollte in internationalen Beziehungen nicht automatisch Nachgiebigkeit gegenüber militärischer Aggression bedeuten. Wenn Gemeinschaften auf die Verteidigung ihrer Werte verzichten, dann kann dies bis zu ihrer Existenzbedrohung führen. Die britische Appeasement-Politik 1938 gegenüber den Forderungen Hitler-Deutschlands hat den Zweiten Weltkrieg nicht verhindern können. Da ich soziale Netzwerke erwähnte, muss ich Sie fragen, wie wichtig ist Twitter, Facebook & Co in der Kommunikation der heutigen Diplomatie und Politik geworden? Ist es ein neuartiges Instrument, um junge Menschen und eine breite Menschenmasse zu erreichen? Soziale Netzwerke sind für Wirtschaft, Politik und Diplomatie unverzichtbare neuartige Instrumente. Sie schaffen Möglichkeiten, um Zielgruppen rasch und global zu erreichen und sie erreichen derzeit vor allem junge Menschen. Sie verlangen aber eine wenig differenzierte Form der Kommunikation, letztlich das Gegenteil von dem, was gute Diplomatie ausmacht.
Fotos: Diplomacy and Commerce Austria
1754 gründete Kaiserin Maria Theresia die Orientalische Akademie, um junge Männer für den diplomatischen Dienst der Habsburgermonarchie auszubilden. Aus der Orientalischen Akademie entstand zunächst die Konsularische Akademie und 1964 die Diplomatische Akademie. 1996 erhielt die Diplomatische Akademie Wien - Vienna School of International Studies den Status einer unabhängigen öffentlichen Ausbildungsstätte. Die Akademie ist damit eine der ältesten Fachhochschulen für internationale Beziehungen weltweit. Die Vienna School of International Studies (Diplomatische Akademie Wien, l‘École des Hautes Études Internationales de Vienne) ist ein Kompetenzzentrum für internationale Beziehungen. „Wir sind stolz darauf, die älteste Berufsschule der Welt zu sein, die im Laufe von mehr als zwei Jahrhunderten talentierte Männer und Frauen in internationale Karrieren und Führungspositionen gebracht hat. Unser einzigartiger multidisziplinärer Lehransatz widmet sich nicht nur den höchsten akademischen Standards und der Beherrschung der wichtigsten Weltsprachen, sondern auch der Verknüpfung von Theorie und Praxis. Unsere Aktivitäten als Professional School werden ergänzt
ERSTENS: SELBST DIE BESTE DIPLOMATIE KANN NUR DORT ERFOLGREICH SEIN, WO ES DIE POLITIK ZULÄSST. ZWEITENS: DIPLOMATIE SOLLTE IN INTERNATIONALEN BEZIEHUNGEN NICHT AUTOMATISCH NACHGIEBIGKEIT GEGENÜBER MILITÄRISCHER AGGRESSION BEDEUTEN.
durch hochkarätige Forschung, weltweit anerkannte Weiterbildungsprogramme für Führungskräfte und unsere Funktion als Drehscheibe für öffentliche Vorträge und Debatten. Wir sind fest entschlossen, unseren einzigartigen Standort in Wien, der Welthauptstadt der Diplomatie, zum Wohle unserer Studierenden und zur Weiterentwicklung der internationalen Gemeinschaft zu nutzen.“
DIE DIPLOMATISCHE AKADEMIE WIEN IST DIE ÄLTESTE DIPLOMATENSCHULE DER WELT
Foto: DA /Ernst Weingartner (historischRepro)
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POLITIK/DIPLOMATIE
Text: Svetlana Nenadovic Glusac
Krystyna Schreiber, Delegierte der Regierung von Katalonien in Mitteleuropa / Foto: DC Austria
Es geht darum, eine politische Lösung für einen politischen Konflikt zu finden Katalonien war schon immer stolz darauf, eine iberische Region mit einer sehr proeuropäischen Ausrichtung zu sein EXCLUSIVE KRYSTYNA SCHREIBER Delegierte der Regierung von Katalonien für Mitteleuropa
ür das Magazin DC Austria sprachen wir mit der katalonischen Delegierten, Frau Krystyna Schreiber, über die Vertretung der Regierung von Katalonien in Mitteleuropa, über deren Sitz in Wien; darüber, für was sich die Repräsentanz einsetzt und was eine in Deutschland geborene Frau dazu bewogen hat, sich für Katalonien zu
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engagieren, sowie über die Ziele, die die katalonische Regierung hat und über die Bemühungen Katalanisch als offizielle EU-Sprache anerkennen zu lassen.
Frau Schreiber, nach dem Studium der Volkswirtschaft an der Universität Köln, haben Sie an der Universität Pompeu Fabra in Barcelona, Übersetzung
ES GIBT EIN SEHR VITALES, AKTIVES, PROEUROPÄISCHES UND VOR ALLEM HUMANES KATALONIEN. ES IST EINE REGION MIT MEHR ALS 7,5 MILLIONEN EINWOHNERN UND EINWOHNERINNENGGRESSION BEDEUTEN.
für die Sprachen Deutsch, Katalanisch und Spanisch studiert. Trotz dieser Verbindung, muss ich Sie fragen, was hat dazu beigetragen, dass eine in Deutschland geborene und in Dresden aufgewachsene Person, eine katalanische Vertreterin wurde?
Es gibt ein sehr vitales, aktives, proeuropäisches und vor allem humanes Katalonien. Es ist eine Region mit mehr als 7,5 Millionen Einwohnern und. Einwohnerinnen
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POLITIK /DIPLOMATIE
Delegierte Schreiber begrüßt die Gäste beim katalanischen Nationalfeiertag, La Diada, in Ljubljana.
und sie hat Europa sehr viel zu bieten, möchte sich sehr proaktiv einbringen. Die europäische Zusammenarbeit auf regionaler Ebene in so einem Rahmen unterstützen zu dürfen ist für mich ein Privileg. Und aus persönlicher Sicht, hat uns Europa damals nach der Wende sehr unterstützt. Die Bedeutung von Demokratie hatte einen sehr direkten Einfluss auf mein Leben und das meiner Familie. Heute Menschen über Grenzen hinaus verbinden zu dürfen, dazu beizutragen, dass man den Anderen besser kennen-und auch verstehen lernt, ist vielleicht ein Beitrag, wenn auch
noch so winzig, den ich mit meiner Arbeit für unser gemeinsames Europa leisten kann. Die katalanische Regionalregierung ernannte Sie im Jahr 2019 zu ihrer Delegierten für Österreich, Ungarn, Tschechien und die Slowakei mit Dienstsitz in Wien, können Sie erklären, wofür die Vertretung der katalanische Regierung steht und was Ihre Aufgabe konkret ist?
An erster Stelle steht, dass wir nützlich sein möchten; sowohl für unsere Bürger und Bürgerinnen als auch für unsere Partner und
Der erste Präsident von Slowenien Milan Kučan, die Delegierte Krystyna Schreiber und der spanische Botschafter Juan de Aristegui Laborde während der Diada in Slowenien.
Partnerinnen in Mitteleuropa. Wir vertreten katalanische Interessen und unterstützen den Austausch in beide Richtungen auf unterschiedlichen Ebenen, sowohl institutionell als auch zivilgesellschaftlich, und in unterschiedlichen Sektoren. Direkte Kommunikation ist uns wichtig, sie ist oft am effektivsten, letztlich sind es Menschen, die wir zusammenbringen, und ihre Visionen, die wir unterstützen dürfen. Dabei setzen wir besonders auf Projekte und Kooperationen, die nachhaltig und langfristig gedacht sind und proeuropäische Werte teilen. Wir arbeiten dafür,
für unsere Ansprechpartner und Ansprechpartnerinnen eine Tür nach Katalonien und Barcelona zu sein, und auch eine Antenne für neuste Entwicklungen und Chancen in unseren Delegationsländern. Und inzwischen sind wir ein zwar kleiner, aber agiler und kreativer Vernetzungshub in Mitteleuropa. Seit 2022 ist unser Mandat auch auf Polen und Slowenien erweitert worden. Gegenüber den Medien haben Sie vor ca. zwei Jahren betont, dass die katalanische Führung „kompromissbereit“ sei und
Eine Wirtschaftsdelegation aus Oberösterreich unter dem oberösterreichischen Landesrat Markus Achleitner besucht das SEAT-Werk in Katalonien.
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POLITIK/DIPLOMATIE
V.l. n.r.: Oberösterreichische Landesrat Markus Achleitner, katalanischer Minister für Wirtschaft und Arbeit Roger Torrent, Delegierte Krystyna Schreiber, Werner Pamminger, BizUp, Ricard Bandera, Advantage Austria,bei der Unterzeichnung eines MoU zwischen Oberösterreich und Katalonien.
auch eine föderale Option den Konflikt zwischen Barcelona und Madrid lösen könnte, was haben Sie damit gemeint?
Die Mehrheit der parlamentarischen Kräfte in Katalonien hat immer aufgezeigt, dass die Zukunft der Katalanen von den Katalanen entschieden werden sollte, und zwar immer nach den strengsten demokratischen Regeln. Wenn Sie in die jüngste Geschichte Kataloniens zurückschauen, werden Sie feststellen, dass die katalanische Gesellschaft die Demokratisierung, Europäisierung und Föderalisierung Spaniens mit einer sehr positiven Einstellung jahrzehntelang unterstützt hat. Heute geht es darum, eine politische Lösung für einen politischen Konflikt zu finden. Der katalanischen Regierung ist es wichtig, dass dies über den Dialog und Verhandlungen geschieht. Während die restlichen nicht EU-Länder beharrlich versuchen, Teil der Europäischen Union zu werden, denkt Katalonien noch immer über Perspektiven der katalanischen Unabhängigkeit nach (und wenn in welcher Form)?
Katalonien hat eine sehr lange demokratische Tradition. Tatsächlich rühmen sich die Menschen in Katalonien damit, eines der
ZWISCHEN 75 UND 80 PROZENT DER MENSCHEN IN KATALONIEN MÖCHTEN ALS POLITISCHES SUBJEKT WAHRGENOMMEN WERDEN UND ÜBER IHRE POLITISCHE ZUKUNFT IN EINEM FRIEDLICHEN KONTEXT ABSTIMMEN ersten Parlamente der Geschichte zu haben. Darüber hinaus war Katalonien schon immer stolz darauf, eine iberische Region mit einer sehr proeuropäischen Ausrichtung zu sein. Alle katalanischen Denker behaupten seit mindestens dem 19. Jahrhundert, europäisch zu sein. Was passiert ist, dass Katalonien mit seiner eigenen Persönlichkeit und Stimme in der EU wahrgenommen werden möchte - wie andere Regionen in Europa auch, diesbezüglich war und ist übrigens das Europa der Regionen eine sehr konstruktive Idee. Und es geht auch um die Würde und Anerkennung der Bürger und Bürgerinnen: zwischen 75 und 80 Prozent der Menschen in Katalonien möchten als politisches Subjekt wahrgenommen werden und über ihre politische Zukunft in einem friedlichen Kontext abstimmen. In welcher Form genau, das möchte
Delegierte Krystyna Schreiber während des Local Trend Congresses in Posen, Polen.
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Interview mit „Business Insider“ Polen zu Kataloniens Smart City Strategie
die katalanische Regierung mit der Zentralregierung in Madrid vereinbaren. Es sollte auf jeden Fall ein demokratisches und transparentes Verfahren sein, und das Ergebnis sollte von allen Seiten respektiert werden Gerade läuft die Kampagne der katalanischen Regierung um Katalanisch als offizielle EUSprache anzuerkennen, was wird es das konkret für die Katalanen bedeuten?
Wir halten den Vorschlag des spanischen Außenministers, Baskisch, Galizisch und Katalanisch als Amtssprachen anzuerkennen, für ein gutes Signal und sind uns in dieser Sache einig. Für die Menschen aus Katalonien ist das ein mehr als wichtiges Thema. In Katalonien gefiel das Wort „Nationalismus“ nie, zumindest nicht so, wie es in Europa interpretiert
wird. Die katalanische Identität basiert auf Sprache und Kultur, einer Sprache, die übrigens schon immer grenzüberschreitend war und in drei EU-Ländern sowie in Andorra, wo sie die alleinige Amtssprache ist, gesprochen wird. Sie hat insgesamt mehr als 12 Millionen Sprecher und steht damit an 9. Stelle der am häufigsten gesprochenen Sprachen der EU. Und es ist eine Sprache mit einer reichhaltigen Literatur, unterstützt von den Institutionen. Seit den 1980er-Jahren setzen sich die katalanischen Institutionen und zivilgesellschaftliche Vereine für die Anerkennung des Katalanischen in den EU-Institutionen ein, was auch kein komplizierter Prozess sein sollte; wir haben die Werkzeuge, die Community. Der Übersetzungsaufwand in der EU beträgt maximal 1 % des Budgets, bereits 30 Prozent offizieller Übersetzer in der EU können Katalanisch übersetzen. Für die Bürger und Bürgerinnen Kataloniens wäre es die offizielle Anerkennung ihrer proeuropäischen Einstellung und eine weitere Motivation für die bereits aktive europäische Zusammenarbeit. Wenn Europa schon immer in der katalanischen Welt präsent war, warum sollte Katalonien dann nicht auch mehr in der europäischen Welt präsent sein?
Delegierte Krystyna Schreiber mit dem katalanischen Präsidenten Pere Aragonès nach einer Arbeitssitzung in Barcelona
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Katalanisch
Schön, dass du genau hinschaust, um uns zu sehen. Denn wir möchten dir sagen, dass wir keine kleine Sprache sind. Wir sind 10 Millionen Sprecherinnen und Sprecher, die von Europa fordern, dass es das Gleiche tut wie du: auf uns zu schauen. Pflege deine Sprache und hilf uns bei der Aufnahme des Katalanischen als Amtssprache in EuropaEnCatala.eu Wenn alle Sprachen einzigartig sind, sollte keine in Europa eine Ausnahme bleiben.
INTERESSANTE PERSÖNLICHKEITEN
Text: Svetlana Nenadovic Glusac
Bundesministerin für Familie, Frauen, Integration und Medien MMag. Dr. Susanne Raab, Dr. Josef Höchtl, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Völkerverständigung und Bundeskanzlerin a.D. Dr. Brigitte Bierlein / Foto: Magazin DC Austria
Es gibt immer Licht, wenn wir nur mutig genug sind, es zu sehen Wir müssen uns immer wieder fragen: Wie kommen wir bei all diesen gegenwärtigen Herausforderungen zu einer Lösung? EXCLUSIVE DR. JOSEF HÖCHTL Präsident der Österreichischen
AUSSENMINISTER
Gesellschaft für Völkerverständigung
rof. Dr. Josef Höchtl wurde in Hollabrunn (NÖ) geboren, ist ein österreichischer Sozial- und Wirtschaftswissenschafter sowie Politiker der ÖVP und war über 24 Jahre im Nationalrat vertreten, wo er seine wesentliche Beschäftigung in den Ausschüssen für Unterricht, Wissenschaft, Finanzen und Aussenpolitik fand.
DR. ALOIS MOCK HAT
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MICH ZUR GRÜNDUNG DER „ÖSTERREICHISCHEN GESELLSCHAFT FÜR VÖLKERVERSTÄNDIWürdigung für einen Freund - Dr. Alois Mock / Foto: Privatarchiv
GUNG“ MOTIVIERT www.diplomacyandcommerce.at
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Edith und Alois Mock / Foto: Privatarchiv
Neben Wirtschafts- und Sozialwissenschaften studierte er Soziologie, Philosophie der Politik und Ideologiekritik an der Universität Wien, wo er auch Publizistikvorlesungen besuchte und Sprachstudien in Englisch, Französisch, Spanisch und auch ein wenig Russisch absolvierte. Ab dem Jahr 1971 war Dr. Josef Höchtl für die Wirtschaftsuniversität Wien tätig, hielt Lehrveranstaltungen u.a. über „Macht und Herrschaft“, „Soziale Konflikte“, „Methoden der empirischen Sozialforschung“ und „Einführung in die Allgemeine Soziologie“. Später übersiedelte er als „Sonderbeauftragter für Internationale Angelegenheiten“ (u.a. auch für den Aufbau der deutschsprachigen Andrassy Universität in Budapest u.v.a. zuständig) ins Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung. Sein politisches Engagement begann er schon im 16. Lebensjahr, als er eine Gruppe der Jungen ÖVP im Weinviertel (Marktgemeinde HADRES) gründete und zu deren ersten Obmann er gewählt wurde. Während seiner politischen Karriere war Dr. Höchtl in verschiedenen Bereichen aktiv und war viele Jahre Bundesobmann der Jungen ÖVP, der größten politischen Jugendorganisation Österreichs mit über 100.000 Mitgliedern, sowie später Bundesobmann des ÖAAB. International war er auch zehn Jahre der Vorsitzende aller christdemokratischen, konservativen und „like-minded“ Abgeordneten aller 138 Parlamente der Welt, die in der IPU (International Parliamentary UNION) vereint sind. Dr. Höchtl wurde mehrfach für sein Schaffen ausgezeichnet, die wichtigsten Auszeichnungen sind: Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich - dies ist die wichtigste staatliche Ehrung, sowie der Orden des heiligen Gregor des Großen (offiziell: Ordine Equestre Pontificio di San
Otto Habsburg, Josef Höchtl und Bundespräsident Kurt Waldheim / Foto: Privatarchiv
Gregorio Magno) Päpstlicher Ritterorden des heiligen Gregor des Großen der vierthöchste Orden für Verdienste um die römisch-katholische Kirche. Er wird direkt vom Papst verliehen. Für seinen Einsatz für die deutschsprachige Andrassy Universität in Budapest wurde Dr. Höchtl mit der Ehrensenatoren-Würde ausgezeichnet. Etliche weitere nationale und internationale Auszeichnungen und Ehrungen säumen sein bisheriges Leben.
Derzeit engagiert sich Dr. Höchtl u.a. in der „Österreichischen Gesellschaft für Völkerverständigung“, dessen Präsident er ist. Sehr geehrter Herr Dr. Höchtl, was war die Grundidee und wann wurde die „Österreichische Gesellschaft für Völkerverständigung“ gegründet?
Die Grundidee, die mich gemeinsam mit einigen langjährigen Freunden, u.a. dem damaligen
EIN SATZ, DER IN MEINEN AUGEN EIN SEHR SCHÖNER GRUNDLEGENDER VORSCHLAG FÜR UNENDLICH VIELE SPANNUNGEN, KRISEN, KONFLIKTE ETC. DARSTELLT, HAT MAHATMA GANDHI ANZUBIETEN, WENN ER SAGTE: „WO LIEBE WÄCHST, GEDEIHT LEBEN - WO HASS AUFKOMMT, DROHT UNTERGANG.“
Außenminister Dr. Alois Mock, zur Gründung der „Österreichischen Gesellschaft für Völkerverständigung“ motiviert hat, war, eine Organisation zu schaffen, die es einerseits ermöglicht, hochrangige österreichische und internationale Persönlichkeiten aus den Bereichen der Politik, der Wirtschaft, der Kultur, der Religionen, der Diplomatie etc. zu Begegnungen und Vorträgen einzuladen und andererseits solche auch in ihren Staaten zum Austausch zu treffen. Das ging mit der gleichzeitigen Überzeugung einher, dass diese Verständigung nicht nur von Vertretern einer Partei, einer Religion, einer Orientierung etc. zu geschehen hat, sondern die Pluralität der Vortragenden und der Zuhörerschaft das attraktive ist. So konnte ich mit meinem Team zu bisher 114 solcher höchstrangigen Abende einladen und moderieren. Sie umfassten Staatsoberhäupter, Ministerpräsidenten,
Ehemaliger deutscher Bundestagspräsident Norbert Lammert / Foto: Privatarchiv
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INTERESSANTE PERSÖNLICHKEITEN
Foto: Magazin DC Austria
Parlamentspräsidenten, Kardinäle, Minister etc.- alle mit Vortag und freier und lebendiger Diskussion. Sie organisieren häufig Veranstaltungen, bei denen eine große Anzahl ihrer Mitglieder sowie prominente Politiker*Innen zusammenkommen und auch aktuelle Minister nehmen an diesen Podiumsdiskussionen teil. Daher halten Sie viele für eine sehr
ALS SOHN VON VERTRIEBENEN ELTERN HABE ICH ES IMMER ALS VERPFLICHTUNG GESEHEN – MICH EINZUBRINGEN! einflussreiche Person. Sehen Sie sich selbst so?
Was ist sehr einflussreich? Ich betrachte mich als Person, die versucht, mit seiner jahrzehnte-
langen Erfahrung einen Beitrag zu leisten, das Gemeinsame von Parteien, Religionen etc. zu fördern und das Trennende zu überwinden. Und in so vielen Jahren lernt
Dr. Josef Höchtl, Präsident der ÖGV, Finanzminister Dr. Brunner und Svetlana Nenadovic Glusac, Direktorin des Magazins Diplomacy and Commerce Austria / Foto: Magazin DC Austria
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man auch sehr viele nationale und internationale Persönlichkeiten kennen. Wenn man in diesen Begegnungen ehrlich und aufrichtig handelt, wird man auch geschätzt. Die Vizepräsidentin der ÖGV ist Dr. Brigitte Bierlein, die erste österreichische Bundeskanzlerin a.D. sowie ehemalige Präsidentin des Verfassungsgerichtshofes. Was bedeutet die Bekanntschaft mit hochrangigen Politikern und überhaupt Personen des öffentlichen Lebens für die Arbeit der Gesellschaft?
Ich bin sehr froh, dass sich Frau Dr. Brigitte Bierlein seit Jahren dazu bereit erklärt hat, als Vizepräsidentin wertvolle Beiträge zum Gelingen der Arbeit der „Österreichischen Gesellschaft für Völkerverständigung“ zu leisten. Als erste österreichische Bundeskanzlerin und vorher als Präsidentin des Österreichischen Verfassungsgerichtshofes hat sie ein überaus großes Ausmaß an Erfahrung und das tut unserer Gesellschaft sehr gut. Gleiches gilt für die vielen anderen Persönlichkeiten aus allen Bereichen der Gesellschaft, ob aus Wirtschaft, Politik, Diplomatie, Verwaltung, Kultur, Sport etc., die Begegnungs-
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Mit Papst Benedikt XVI / Foto: Privatarchiv
möglichkeiten mit solchen Persönlichkeiten ist für die große Anzahl der Zuhörerschaft immer sehr aufschlussreich. Wie der Name der ÖGV bereits andeutet, die „Österreichische Gesellschaft für Völkerverständigung“ ist international tätig. Mit welchen Ländern hat die ÖGV die meisten Kooperationen und in welchen Bereichen? Ich selbst war bereits in rund 100 Staaten und pflege die dabei geknüpften Kontakte relativ konstant. Nicht nur durch Reisen sondern auch durch ZOOM-Konferenzen, Mails, Telefonate etc. Die Zuverlässigkeit und wenn notwendig auch die Verschwiegenheit sind hier sehr wichtig. Manches Mal mit Vertretern eines Staates mehr und dann wieder weniger, je nach Thema und Notwendigkeit, genauso ist es mit den Themen: sie sind sehr, sehr vielfältig. Als jemanden, der Wirtschaftsund Sozialwissenschaften und
Ehemalige deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel / Foto: Privatarchiv
Soziologie studiert hat und vier Weltsprachen spricht, muss ich Sie fragen: Wie wichtig ist Völkerverständigung in der internationalen Politik und Diplomatie?
Extrem wichtig, und nicht nur dann, „wenn es brennt“. „Im Gespräch bleiben“, natürlich auch mit Andersdenkenden - das schafft Vertrauen. Und auf das kommt es in schwierigen Situationen an. Und abschließend, als langjähriger Politiker und Student der Philosophie der Politik und Ideologiekritik, kann ich nicht anders
EU-Kommissionspräsident a.D. Jean-Claude Juncker / Foto: Privatarchiv
und muss Sie nach Ihrer Meinung zum bewaffneten Krieg zwischen Russland und der Ukraine und den Ereignissen im Nahen Osten zwischen Palästina und Israel befragen. Sehen Sie Lösungen, um diese Konflikte zu beenden? Natürlich gibt es Lösungen, auch trotz der Traurigkeit und Enttäuschung, die mich bei solchen schrecklichen Konflikten bewegt.
ICH BIN SEHR FROH, DASS SICH FRAU DR. BRIGITTE BIERLEIN SCHON SEIT JAHREN DAZU BEREIT ERKLÄRT, ALS VIZEPRÄSIDENTIN WERTVOLLE BEITRÄGE ZUM GELINGEN DER ARBEIT DER „ÖSTERREICHISCHEN GESELLSCHAFT FÜR VÖLKERVERSTÄNDIGUNG“ ZU LEISTEN
Meine generellen Ansichten dazu: Vieles ist vielen in unserer Gesellschaft zur Selbstverständlichkeit geworden: Friede, Freiheit, Sicherheit, Demokratie, Einhaltung der Menschenrechte, Wohlstand etc… Und plötzlich wird in Europa, wo man dachte es werde keinen Krieg mehr geben (OSZE Prozess) vieles davon radikal in Frage gestellt. Meine Eltern, die 1945 aus ihrer südmährischen Heimat, wo ihre Vorfahren sehr lange gelebt und hart gearbeitet hatten, vertrieben worden sind, sagten mir öfters: „Du kannst nicht in Frieden leben, wenn es Dein Nachbar nicht will.“ Wir müssen uns immer wieder fragen: Wie kommen wir bei all diesen gegenwärtigen Herausforderungen zu einer Lösung? Ein Satz, der in meinen Augen ein sehr schöner grundlegender Vorschlag für unendlich viele Spannungen, Krisen, Konflikte etc. darstellt, hat Mahatma Gandhi anzubieten, wenn er sagte: „Wo Liebe wächst, gedeiht Leben - Wo Hass aufkommt, droht Untergang.“ Mein langjähriger Freund und frühere Bundestagspräsident Deutschlands Prof. Dr. Norbert Lammert hat richtigerweise auch dazu zwei kurze Klarheiten ausgedrückt: „Freiheit bedeutet Verantwortung“ und „Demokratie braucht Demokraten!“. Als Sohn von Vertriebenen Eltern habe ich es immer als Verpflichtung gesehen – mich einzubringen! “THERE is always LIGHT, if only we are BRAVE enough to see it.” (Es gibt immer Licht, wenn wir nur mutig genug sind, es zu sehen) 21
WIRTSCHAFT
Der neue Wirtschaftskurs Kasachstans Die Vision des Präsidenten des Landes
YERKIN TUKUMOV Direktor des Kasachischen Instituts für Strategische Studien beim Präsidenten der Republik Kasachstan
edes Jahr hält der kasachische Präsident seine Ansprache an die Nation. Diese Ansprache ist ein wichtiges Ereignis im politischen Kalender des Landes, weil sie den aktuellen Zustand des Staates definiert und als Bezugspunkt für die Aktivitäten
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NACH ANGABEN DES NATIONALEN STATISTIKAMTES DER REPUBLIK KASACHSTAN, BETRUG DER ANTEIL DES VERARBEITENDEN INDUSTRIESEKTORS AN DER ZUSAMMENSETZUNG DES KASACHISCHEN BIP ZUM ERSTEN MAL SEIT 10 JAHREN 13 PROZENT UND AN DER ZUSAMMENSETZUNG DER INDUSTRIE - DURCHSCHNITTLICH 43 PROZENT.
des Staatsapparats in der kommenden Zeit dient. In seiner 27. Jahresansprache erläuterte Staatschef Kassym-Jomart Tokayev einen neuen wirtschaftlichen Kurs, den das Land in den nächsten drei Jahren verfolgen wird. Die wichtigsten Grundsätze dieser Wirtschaftsstrategie werden „Fairness, Inklusion und Pragmatismus“ sein. Der Plan konzentriert sich auf die effektive Nutzung der Wettbewerbsvorteile des Landes
Astana City / Foto: Republik Kasachstan
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WIRTSCHAFT
und die Freisetzung des Potenzials der wichtigsten Produktionsfaktoren, einschließlich Arbeit, Kapital, Ressourcen und Technologie. Der Präsident betonte die Notwendigkeit eines schrittweisen Übergangs zu einem neuen Wirtschaftsmodell, das auf konkrete Verbesserungen im Leben der Bürger ausgerichtet ist. Die wichtigste Botschaft ist, dass es an der Zeit ist, zu konkreten Lösungen zu kommen. Diese Botschaft verspricht nicht nur Worte, sondern konkrete Taten, und das ist wichtig. Der Präsident hat auf die Notwendigkeit hingewiesen, den Übergang zu einer innovativen Wirtschaft zu vollziehen. Darüber wird seit langem diskutiert, und meiner Meinung nach können wir die Tatsache nicht verbergen, dass unsere Wirtschaft durch die Volatilität der internationalen Rohstoffmärkte gefährdet ist. Da wir immer noch eine Rohstoffwirtschaft sind, sind wir von den Preisen für Öl, Gas und Metalle abhängig. Jede Preissteigerung oder jeder Preisrückgang trifft unsere Wirtschaft hart. Und der Übergang zu einer nachhaltigeren Innovationswirtschaft ist die einzige Möglichkeit für ein nachhaltiges Land, zu wachsen und zu prosperieren. Zugleich sagte der Präsident, dass es keine Wunder gibt. Wir sollten keine Waren produzieren, für deren Herstellung wir nicht kompetent sind. Und wo haben wir diese Kompetenz? Genau in den rohstoffnahen Industrien. Aber nicht nur im Verkauf von Rohstoffen, sondern auch in deren Verarbeitung. Das wird Arbeitsplätze schaffen und die Haushaltseinnahmen erhöhen. Und, was am wichtigsten ist, es wird die Abhängigkeit von der Preisvolatilität für unsere Exportprodukte verringern. Nach Angaben des Nationalen Statistikamtes der Republik Kasachstan betrug der Anteil des verarbeitenden Industriesektors an der Zusammensetzung des kasachischen BIP zum ersten Mal seit 10 Jahren 13 Prozent und an der Zusammensetzung der Industrie durchschnittlich 43 Prozent. Dies ist das Ergebnis einer konsequenten Politik zur Diversifizierung der Wirtschaft des Landes. Darüber hinaus ist im Zeitraum von 2020 bis 2022 ein deutlicher Anstieg des Investitionsvolumens in das Anlagevermögen der verarbeitenden Industrie zu verzeichnen. Das Gesamtvolumen der Investitionen stieg um das 1,4-fache, und das reale Wachstum der Investitionen in das Anlagevermögen betrug das 2,3-fache. Der Hauptstrom
Yerkin Tukumov
der Investitionen im Jahr 2022 war auf die Entwicklung von Unternehmen in den folgenden Industriesektoren gerichtet: metallurgische Industrie (40 % der Gesamtinvestitionen in der Industrie), chemische Industrie (15 %), Produktion von anderen nichtmetallischen Mineralien (11 %), Nahrungsmittel (9 %),
Gummi- und Kunststoffprodukte (6 %). Einer der wichtigsten Indikatoren für die wirtschaftliche Diversifizierung ist der Anstieg des Anteils der Exporte von verarbeiteten Waren. Seit 2018 ist der Anteil der Exporte von verarbeiteten Waren um 11 Prozentpunkte gestiegen
IN SEINER JAHRESANSPRACHE ERLÄUTERTE STAATSCHEF KASSYM-JOMART TOKAYEV EINEN NEUEN WIRTSCHAFTLICHEN KURS, DEN DAS LAND IN DEN NÄCHSTEN DREI JAHREN VERFOLGEN WIRD. DIE WICHTIGSTEN GRUNDSÄTZE DIESER WIRTSCHAFTSSTRATEGIE WERDEN „FAIRNESS, INKLUSION UND PRAGMATISMUS“ SEIN
Präsident Kassym-Jomart Tokayev
und wird im Jahr 2022 27 Prozent erreichen. Dieser Indikator unterstreicht das Engagement Kasachstans für die Entwicklung seiner eigenen industriellen Kapazitäten und die Schaffung einer nachhaltigeren Wirtschaft. Ein wichtiger Punkt in der Adresse ist die Unterstützung von Klein- und Mittelbetrieben (KMU). KMU sind die Grundlage für die Nachhaltigkeit jedes Landes und jeder Demokratie. Der Präsident rief dazu auf, den Druck auf Unternehmen durch die Strafverfolgungsbehörden zu verringern, und betonte, wie wichtig es sei, die Korruption einzudämmen, was zur Stärkung der staatlichen Institutionen beitrage. Erwähnenswert ist auch die Tatsache, dass Kasym-Jomart Tokajev dem Land eine „strategisch wichtige Aufgabe“ gestellt hat - ein IT-Land zu werden. Allein bis 2022 ist das Exportvolumen der kasachischen IT-Industrie um das Fünffache gestiegen. Bis Ende dieses Jahres könnte diese Zahl 500 Mio. $ erreichen. Er stellte der Regierung die Aufgabe, die Exporte von IT-Dienstleistungen bis 2026 auf 1 Mrd. $ zu steigern. Zu diesem Zweck wird die Gründung von Joint Ventures mit großen ausländischen IT-Unternehmen vorgeschlagen, wobei der Schwerpunkt auf Entwicklungen im Bereich der künstlichen Intelligenz liegt. Im Zusammenhang mit dem Thema Innovationswirtschaft möchte ich anmerken, dass der Präsident die Anweisung gab, Bedingungen zu schaffen, um Investitionen in den Bau großer Datenzentren anzuziehen und die Interessen Kasachstans im Bereich der Datenspeicherung und -verarbeitung zu fördern. Der Präsident ist zuversichtlich, dass Kasachstan zu einer Plattform für den Verkauf von Rechenleistung an Global Players werden kann. Er schlägt vor, eine Innovationsinfrastruktur – Gründerzentren, Kommerzialisierungszentren, Technologieparks und Designbüros – nicht nur in Almaty und Astana, sondern auch in allen regionalen Zentren zu schaffen. In der Botschaft des kasachischen Präsidenten für das Jahr 2023 werden viele wichtige Themen angesprochen, aber das Wichtigste ist die nationale Nachhaltigkeit durch die Entwicklung einer innovativen Wirtschaft und die Unterstützung von KMU. Dies ist nicht nur eine Herausforderung, sondern auch eine große Chance für das Land, sein Potenzial auszuschöpfen und das Wohlergehen seiner Bürger zu gewährleisten. 23
WIRTSCHAFT
Kasachstan Global Investment Roundtable Premierminister und Internationale Partner reden über Kasachstan als Investitions-standort und nachhaltige Infrastruktur Premierminister Älichan Smajylow
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STANA – Im Zuge des Kasachstan Global Investment Roundtable (KGIR) am 17. November sprachen der kasachische Premierminister Älichan Smajylow sowie Führungskräfte großer internationaler Unternehmen und Experten über Kasachstans neue Wachstumsmöglichkeiten und Herausforderungen beim Aufbau einer Investitionsinfrastruktur für langfristiges und nachhaltiges Wachstum. Mehr als 500 Vertreter internationaler und heimischer Unternehmen,
Investoren, renommierte Experten und Meinungsführer trafen sich in Astana zum 6. Kasachstan Global Investment Roundtable (KGIR). Während das Land gerade versucht, seine Wirtschaft von der traditionellen Öl- und Gasindustrie zu diversifizieren, verriet Premierminister Älichan Smajylow, dass ausländische Investitionen der Hauptantrieb für das Wirtschaftswachstum Kasachstans sein werden. Bis 2029 will das Land sein BIP verdoppeln und mindestens 150 Milliarden USD an ausländischen
Direktinvestitionen (FDI) anziehen. In seiner Willkommensrede meinte Smajylow, dass „die kasachische Wirtschaft trotz der derzeitigen globalen Herausforderungen ein kontinuierliches Wachstum zeigt.“ „Im letzten Jahr erhöhte sich das Gesamtvolumen ausländischer Direktinvestitionen um 18 Prozent auf 28 Milliarden US-Dollar. In der zweiten Hälfte dieses Jahres durfte sich die heimische Wirtschaft sogar über weitere Investitionen von insgesamt etwa 14 Milliarden USD
freuen“, sagte er. Investitionen, so betonte der Premier, sind „die Triebfeder für Kasachstans wirtschaftliches Wachstum.“ Das Land schafft weiterhin ein attraktives Umfeld für Investoren, speziell durch die Verbesserung seiner Instrumente zur Investitionsförderung. „Kasachstan möchte bis zum Jahr 2029 ausländische Investitionen im Gesamtvolumen von mindestens 150 Milliarden USD ins Land zu holen,“ sagte Smajylow abschließend.
Kasachstan Global Investment Roundtable
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CORPORATE
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WIRTSCHAFT
Text: Svetlana Nenadovic Glusac
20. Vienna Economic Forum in Anwesenheit von Paolo Gentiloni und hochrangigen Politikern des Westbalkans Das Wiener Wirtschaftsforum stand zum 20-jährigen Jubiläum unter dem Motto „Continuing to build economic bridges during difficult times“
m Festsaal des Wiener Rathauses fand am Montag, dem 13. November, zum 20. Mal, das Vienna Economic Forum statt. Das Wiener Wirtschaftsforum stand zum 20-jährigen Jubiläum unter dem Motto „Continuing to build economic bridges during difficult times“.
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ERÖFFNUNG VOM 20. VIENNA ECONOMIC FORUM
Das diesjährige Forum wurde mit einer Begrüßungsrede von Dr. Elena Kirtcheva, Gründerin und Generalsekretärin des Vienna Economic Forum, eröffnet, gefolgt von Reden von Bundesministerin Karoline Edtstadler, Bundesministerium für EU und Verfassung, 28
ALPHA SESSION –ASK THE DECISION MAKERSBUILDING ECONOMIC COOPERATION IN DIFFICULT TIMES
Jürgen Czernohorszky, Stadtrat der Stadt Wien, sowie von Dr. Wolfgang Schüssel, ehemaliger Bundeskanzler von Österreich und Gründervater des Vienna Economic Forum. Panel 1: “Ensuring economic and financial stability on the path to Europe challenges and responsibilities” Bei dem Panel “Ensuring economic and financial stability on the path to Europe challenges and responsibilities“ (Wirtschaftsund Finanzstabilität am Weg der Herausforderungen und Verantwortung in Europa gewährleisten) haben Finanzminister Dr. Magnus Brunner, Kyriacos Kakouris, Vizepräsident - Europäische Investitionsbank (EIB) aus Luxemburg, und Mark Bowman, Vizepräsident - Eu-
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WIRTSCHAFT
ropäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) aus Großbritannien, die Eröffnungsreden gehalten. Panel 2 fand unter dem Motto “Acting together with responsibility for the European future – infrastructure, energy, digital technology, innovation” (Gemeinsam handeln, mit Verantwortung für die Zukunft Europas – Infrastruktur, Energie, Digitale Techno logie und Inovation) statt. Panel 3: „Alpha Session –Ask the decision makersbuilding economic cooperation in difficult times” Das Haupt-Panel des Tages war das Panel “Alpha Session – Fragen Sie die Entscheidungsträger, die wirtschaftliche Zusammenarbeit in schwierigen Zeiten aufbauen“ an dem hochrangige Balkanpolitiker teilnahmen. Die Eröffnungsrede hielt die Botschafterin Dr. Elena Kirtcheva, Gründerin und Vorstandsmitglied, Generalsekretärin des Vienna Economic Forum, gefolgt von einer interessanten Rede von EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni. Neben dem geehrten Paulo Gentiloni, ehemaligen italienischen Außenminister (2016-2016) und Ministerpräsident (2016-2018) und derzeitigen EU-Wirtschaftskommissar, waren folgende Teilnehmer bei Podiumsdiskussion: Nikolai Denkov, Premierminister von Bulgarien, Albin Kurti, Premierminister von Kosovo, Dimitar Kovachevski, Premierminister von Nordmazedonien, Dumitru Alaiba, stellvertretender Premierminister, Minister für wirtschaftliche Entwicklung und Digitalisierung von Moldawien, und Nik Gjeloshaj, stellvertretender Premierminister für Wirtschaftspolitik, Minister für wirtschaftliche Entwicklung von Montenegro, und Dr. Ivan Krastev, Vorsitzender des Zentrums für Liberale Strategien, Sofia, Ständiges Mitglied am Institut für die Wis-
Fotos: Magazin DC Austria
senschaften vom Menschen (IWM), Wien. Es war interessant zu hören, welche Pläne jeder dieser Politiker für sein Land vorstellte und welche Visionen er für die Zukunft und die Zusammenarbeit in der Region hatte. Das diesjährige WEF-Jubiläum wurde mit Worten von Dr. Elena Kirtcheva, Gründerin und Generalsekretärin des Vienna Economic Forum, beendet und im Anschluss mit einer Sonderpreisverleihung zum 20. Jubiläum des Wiener Wirtschaftsforums geschlossen.
VIENNA ECONOMIC FORUM
Die regionale wirtschaftliche Kooperation zu fördern ist das Ziel des Vienna Economic Forum (VEF) seit seiner Gründung im Jahr 2004 und wir sind stolz, dass sich die wirtschaftliche Kooperation zwischen Unternehmern der Mitgliedsländer des Vienna Economic Forum – Albanien, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Kroatien, Kosovo, Moldau, Montenegro, Nord Mazedonien, Österreich, Rumänien, Slowenien, Türkei und Ukraine – in all diesen Jahren erfolgreich entwickelt hat. Zu den Gründungsmitgliedern des Vienna Economic Forum (VEF) zählen einige der namhaftesten Unternehmen und Industriellen Österreichs. Die Premierminister der Staaten der VEF-Region, definiert als „Die Region von der Adria bis zum Schwarzen Meer“, bilden das Patronanzkomitee des Vienna Economic Forum. Alle in Österreich akkreditierten Botschafter der Länder der VEF-Region nehmen Mitglieder des Botschafterko-
mitees an der Arbeit des Forums teil. Zu den Organen des Vienna Economic Forum zählen weiter verschiedene Komitees, besondere Unterstützung leisten die Mitglieder des VEF- Ehrenkomitees, namhafte Persönlichkeiten und Visionären. Das Vienna Economic Forum (VEF), dem zuerst am 7. Jänner 2011, dann am 1. Jänner 2022 wieder bestätigt, der Status als Internationale Nichtstaatliche Organisation (Int. NGO) zuerkannt wurde, wächst und entwickelt sich beständig weiter. Dem VEF wurde am 27. Juli 2012 der spezielle Konsultativ Status beim Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen (ECOSOC) eingeräumt, seit 2015 ist Vienna Economic Forum (VEF) im Transparenzregister des Europäischen Parlaments und der Europäischen Kommission eingetragen. VEF erhielt von den österreichischen Behörden das Recht, die VEFFahne zu wehen.
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VERANSTALTUNGEN /EVENTS
by Svetlana Nenadovic Glusac
JAHRESTAG SEIT DER GRÜNDUNG 30 100. DER REPUBLIK TÜRKIYE
OKT.
stein in den Farben der türkischen Flagge Der Festakt anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Republik Türkiye fand am Montag, dem 30. Oktober, im Palais Liechtenstein statt. Die barocke Kulisse im Herkulessaal verlieh diesem Empfang eine besonders elegante Note. Nach dem offiziellen Teil folgte ein Konzert der Gruppe „Chor der Zivilisationen aus Antakya“ und danach ein Empfang im eleganten Ambiente des historischen Gebäudes des Barockschlosses Lichtenstein.
Foto: Diplomacy and Commerce Austria
Anlässlich des 100. Jahrestages der Gründung der Republik Türkiye, luden I.E. Hatun Demirer, Botschafterin und Ständige Vertreterin der Republik Türkiye bei der OSZE, mit S.E. Ozan Ceyhun, Botschafter der Republik Türkiye in der Republik Österreich, und S.E. Levent Eler, Botschafter und Ständiger Vertreter der Republik Türkiye bei den Vereinten Nationen und anderen internationalen Organisationen in Wien, zu einem Empfang ein. Wenn die Türkei ihren 100. Geburtstag feiert, erstrahlt das Schloss Lichten-
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VERANSTALTUNGEN /EVENTS
by Svetlana Nenadovic Glusac
DEN 03 PAN-VOR VORHANG 2023
Fotos: © Dachverband-PaN/Florian Wieser
NOV.
Der Dachverband aller österreichisch-ausländischen Gesellschaften – PaN lud am 3. November 2023 zur traditionellen Veranstaltung »PaN-Gesellschaften vor den Vorhang« in den Wappensaal des Wiener Rathauses. Dabei wurden die Preisträgerinnen der PaN-Projektunterstützungspreise 2023 – Austrian-Indonesian Society, Österreichisch-Rumänische Gesellschaft, Österreich–Südafrika (SADOCC – Dokumentationszentrum für das Südliche Afrika) – vorgestellt, die ihre ausgezeichneten Projekte präsentierten. Die Keynote »Wie wirkt die österreichische Entwicklungszusammenarbeit?« hielt Dr. Gunther Schall, der Leiter der Presseabteilung der Austrian Development Agency (ADA). Die Grußworte des Wiener Bürgermeisters richtete der Abgeordnete zum Wiener Landtag und Gemeinderat Mag. Michael Aichinger aus. PaN-Präsident Univ.-Prof. Dr. Hermann Mückler begrüßte die zahlreichen Ehrengäste und rund 130 Vertreter:innen der bilateralen Freundschaftsgesellschaften.
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VERANSTALTUNGEN /EVENTS
by Svetlana Nenadovic Glusac
KONZERT ZUM TAG DER 03 FEIERLICHES EINHEIT DES VOLKES
NOV.
war das Publikum durch das, was die Künstler dargeboten hatten, an seine Plätze „gefesselt“. Pavel Kolgatin, Solist der Wiener Staatsoper, Valeria Savinskaya, Solistin der Deutschen Oper Berlin, und Victoria Vasilchenko, Konzertmeisterin in den Wiener Kammeroper und der Deutschen Oper Berlin, waren es, die an diesem Abend magischen Zauber verstreuten und das Publikum auf den Flügeln einer wunderbaren Darbietung ausgewählter Melodien entführten.
Foto: Diplomacy and Commerce Austria
Am Freitag, 3. November, luden anlässlich des Nationalfeiertages der Einheit des Volkes S.E. Dmitrii Liubinski, Botschafter der Russischen Föderation in der Republik Österreich, gemeinsam mit Frau Elena Liubinskaia zu einem wundervollen Konzert ein. Es handelte sich hierbei um ein Konzert, dessen Programm und Künstleraufgebot den größten Konzertsäalen der Welt würdig war. Das Programm verriet nur einen Satz: „Lassen Sie sich überaschen“ und letztendlich
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VERANSTALTUNGEN /EVENTS
by Svetlana Nenadovic Glusac
BONFIRE 07 DIE NIGHT WURDE IN
DER BRITISCHEN RESIDENZ IN WIEN GEFEIERT NOV.
Foto: Diplomacy and Commerce Austria
Am 7. November lud Frau Emma Baines, die stellvertretende Missionsleiterin des Königreiches Großbritannien und Nordirland in Österreich, zum Empfang zu Ehren der Bonfire Night in die Residenz des Britischen Botschafters in Wien ein.
GESCHICHTE DER BONFIRE NIGHT Die Bonfire Night ist auch als Fireworks’ Night oder Guy Fawkes Night bekannt. Diese britische Tradition geht auf die Pulververschwörung (Gunpowder Plot) im Jahr 1605 zurück, als der katholische Verschwörer Guy Fawkes versuchte, die Houses of Parliament und König James I. in die Luft zu sprengen. Heutzutage wird die Bonfire Night im Vereinigten Königreich jedes Jahr mit zahlreichen Feuerwerken gefeiert, und dank des Engagements der Botschaft von Großbritannien, wird die Bonfire Night auch in Wien gefeiert. Nach der Rede der stellvertretende Missionsleiterin, in der sie die versammelten Gäste begrüßte, gab es im Innenhof der Residenz einen Empfang mit traditionellem Glühwein und “Fish & Chips”, die die Anwesenden an diesem kalten Abend wärmten.
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MIT 08 PODIUMSDISKUSSION BUNDESMINISTERIN MMAG. DR. SUSANNE
RAAB ZUM THEMA „HERAUSFORDERUNGEN IN DEN BEREICHEN FAMILIE, FRAUEN, INTEGRATION UND MEDIEN“ NOV.
schen Gesellschaft für Völkerverständigung Dr. Josef Höchtl, der auch der Initiator dieses Treffens war. Nach dem Referat vom Bundesministerin Susanne Raab zum Thema: „Herausforderungen in den Bereichen Familie, Frauen, Integration und Medien“ bei der die Zuhörer Gelegenheit hatten, die Bundesministerin zu fragen, was sie am meisten interessiert. Bundesministerin Raab nahm sich Zeit und beantwortete ausführlich jede Frage, die Ihr Ressort betraf, und nahm sich nach dem offiziellen Teil die Zeit, mit den Anwesenden persönlich ein paar Worte und Meinungen auszutauschen.
Fotos & Videos: Magazin DC Austria
Am Mittwoch, 8. November, lud die “Österreichische Gesellschaft für Völkerverständigung” gemeinsam mit der “Europa-Gesellschaft Coudenhove-Kalergi” zu einer interessanten Podiumsdiskussion zum Thema „Herausforderungen in den Bereichen Familie, Frauen, Integration und Medien“ mit einem ehrenhaften Gast - Frau Bundesministerin MMag. Dr. Susanne Raab, ein. Das Interesse an dieser Veranstaltung war so groß, dass der Festsaal der Raiffeisenbank in Klosterneuburg an diesem Abend bis auf den letzten Platz gefüllt war. Eröffnet wurde die Veranstaltung vom Präsidenten der Österreichi-
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17 KÖNIGSTAG BELGIENS
WURDE IN WIEN GEFEIERT
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NOV.
Anlässlich des Königstages luden I.E. Caroline Vermeulen, Botschafterin des Königreichs Belgien in der Republik Österreich, sowie S.E. Didier Nagant de Deuxchaisnes, Botschafter bei den internationalen Organisationen und Ständiger Vertreter Belgiens bei der OSZE, zum Empfang ein. Der Empfang zum Königstag fand am Freitag, dem 17. November, in der belgischen Residenz statt, und viele folgten der Einladung der belgischen Botschaft in Wien. Dem Empfang wohnten zahlreiche Diplomaten, Vertreter internationaler Organisationen und österreichische Beamte bei. Die Residenz war in den Farben der belgischen Fahne geschmückt und alles war in Gelb-Rot-Schwarz verziert. Auf dem Empfang wurden belgische Spezialitäten sowie die berühmten belgischen Biere serviert.
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VON CAV. MARCO MERCURI 17 GEBURTSTAG UND JAHRESEMPFANG FÜR DIPLOMATEN
NOV.
UND MILITÄR 2023.
ment und erscheinen zahlreich in der Ruhmeshalle des Heeresgeschichtlichen Museums. Zu Beginn der Feier richtete NAbg. Mag. Volker Reifenberger eine Begrüßungsrede an die Gäste, während die Feierlichkeiten traditionell durch den Auftritt der Orchester Garde Musik Wien abgerundet wurde. Nach dem offiziellen Teil gab es einen gemütlichen Empfang, der im Sinne eines netten Beisammenseins unter Freunden stattfand.
Foto: Diplomacy and Commerce Austria
Anlässlich des Geburtstages von Cav. Marco Mercuri lud am Freitag, 17. November, NAbg. Mag. Volker Reifenberger, Obmann des Landesverteidigungausschusses, die Mitglieder des Diplomatischen Korps, Militärangehörige, Abgeordnete des Nationalrats sowie alle Freunde des österreichischen Bundesheeres zum traditionellen Jahresempfang für Diplomaten und Militär. Auch diesmal folgten viele Würdenträger aus Diplomatie und Militär der Einladung aus dem Parla-
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21 NATIONALFEIERTAG DES
SULTANATS VON OMAN UND DER 50. JAHRESTAG DER DIPLOMATISCHEN BEZIEHUNGEN ZWISCHEN DEM OMAN UND ÖSTERREICH
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NOV.
Anlässlich des 53. Jahrestages des Nationalfeiertags des Omans und gleichzeitig des 50. Jahrestages seit der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen dem Sultanat Oman und der Republik Österreich lud S.E. Yousuf Ahmed Aljabri, Botschafter und Ständiger Vertreter Omans bei den internationalen Organisationen in Wien, zum Empfang ein. Zahlreiche Diplomaten und österreichische Beamte folgten der Einladung von Botschafter Aljabri und kamen in großer Zahl zum Empfang, der anlässlich des omanischen Nationalfeiertages und dem halben Jahrhundert an diplomatischen Beziehungen am 21. November im Grand Hotel in Wien stattfand. Zu Beginn richtete Botschafter Aljabri, bekleidet in der traditionellen Tracht des Sultanats Oman, eine Begrüßungsrede an die Gäste, der auch über die diplomatischen Beziehungen zwischen dem Sultanat Oman und der Republik Österreich berichtete.
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NATIONALFEIERTAG DER VEREINIGTEN 24 52. ARABISCHEN EMIRATE
NOV.
Diplomatischen Korps besucht. Nach dem Erklingen der Hymnen Österreichs und der VAE, aufgeführt von einem Streichquartett, folgte die Begrüßungsrede von Botschafter Alkaabi, und nach dem offiziellen Teil folgte ein angenehmer Empfang. Um den orientalischen Touch bei dem Empfang kümmerte sich auch ein Team von Falkenzüchtern, die die dressierten Stars des Abends für ein Fotoshooting mit den Gästen bereit hielten.
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Anlässlich des 52. Nationalfeiertags der Vereinigten Arabischen Emirate lud S.E. Hamad Alkaabi, Botschafter der Vereinigten Arabischen Emirate in der Republik Österreich und Ständiger Vertreter der VAE bei den Vereinten Nationen und anderen internationalen Organisationen in Wien, zum Empfang ein. Der Empfang anlässlich des Nationalfeiertags der VAE fand am Freitag, 24. November, im Wiener Kursalon statt und wurde von einer großen Anzahl an Vertretern des
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DES 24 VERGABE PAN-PREISES 2023
NOV.
DES BMEIA
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Das Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten lud gemeinsam mit dem Dachverband aller österreichisch-ausländischen Gesellschaften – PaN zu der diesjährigen Vergabe des PaN-Preises 2023 des BMEIA. Die Feierlichkeiten fanden am Freitag, dem 24. November, im Alois-Mock-Saal des BMEIA statt, wobei der PaN-Preis für das Jahr 2023 an die Österreichisch – Polnische Gesellschaft übergeben wurde. Veranstaltung wurde durch musikalische Untermalung eines Frauenquartetts von Musikerinnen mit polnischen Wurzeln: Zuzanna BudzyńskaOgryzek (Violine), Zuzanna Kuklińska (Violine) Weronika Izert (Viola) und Weronika Strugała (Violoncello), die Stücke von Wolfgang A. Mozart und Stanisław Moniuszko, fabelhaft dargeboten haben, bereichert.
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UNICEF Österreich: ‚Denk dir die Welt’-Veranstaltung Forderungen und Ideen von Kindern zu Frieden, Inklusion & Klimaschutz Fretag dem 24. November trafen 24 Am sich auf Einladung von UNICEF Öster-
NOV. reich hin Kinder und Jugendliche,
Politiker:innen und Expert:innen, um basierend auf den Ideen und Forderungen von jungen Menschen zum Miteinander und dem Klimaschutz in Dialog zu treten. UNICEF Österreich begrüßte am Freitagnachmittag, nachträglich zum Internationalen Tag der Kinderrechte am 20. November, in der Grand Hall der Erste Bank Kinder und Jugendliche, deren künstlerische Werke im Rahmen des ‚Denk dir die Welt‘-Kreativwettbewerbs gekürt wurden, die Bundesministerin Leonore Gewessler, Sektionschefin der Sektion Familie und Jugend, Bernadett Humer, in Vertretung für Bundesministerin Susanne Raab und Bundesminister Martin Kocher sowie Wiens Vize-Bürgermeister Wiederkehr neben zahlreichen Expert:innen wie Lisa Wolfsegger von der asylkoordination Österreich. „Ich finde es wichtig, dass wir auch mal unsere Meinung preisgeben können, weil uns normalerweise nicht zugehört wird,“ so Luisa, 13 Jahre alt, die selbst bei ‚Denk dir die Welt‘ 2021 ein Kunstwerk eingereicht hatte und dieses Jahr Teil der Jury war. Auch in der dritten Auflage des UNICEF Österreich Kreativwettbewerbs hat eine Jury die Einreichungen der jungen Künstler:innen nach vorgegeben Kriterien und in unterschiedlichen Altersklassen bewertet. Novum heuer – 40
die Mitsprache von Vorjahresgewinner:innen Nico (8), Luisa (13), Jakob (11) und Nusaiba (17) als deutliches Zeichen dafür, dass Kinder und Jugendliche in Prozesse, die sie selbst bzw. ihren Lebensbereich betreffen miteinbezogen werden sollen. Außerdem wurde letzten Freitag gesungen sowie Texte und Poesie live vorgetragen, alles aus den Federn der Kinder und Jugendlichen selbst – der Kreativität dufte bei der UNICEF Österreich Initiative freier Lauf gelassen werden. • „Ich finde es wichtig, dass wir auch mal unsere Meinung preisgeben können, weil uns normalerweise nicht zugehört wird“ – Luisa 13 Jahre „Es war großartig zu sehen, dass Österreichs Kinder sich auch künstlerisch mit für uns alle wichtigen Themen wie Umweltschutz, Klimaschutz, Inklusion aller Minderheiten und Frieden beschäftigen. ‚Denk dir die Welt‘ ist ein phantastisches Projekt für die Swarovski Foundation, da es gleich zwei unserer Kernthemen „Creativity“ und „Equity“ miteinander verbindet. Es war toll, viele dieser Kinder heute auch persönlich zu treffen“ - Marisa Schiestl-Swarovski, Vorstandsvorsitzende der Swarovski Foundation „Wenn von Inklusion die Rede ist, dann sollte es immer um den umfassenden Abbau von Diskriminierungen aufgrund vieler Merkmale gehen, damit sich die gesellschaftliche
Kultur, die damit verbundenen Strukturen und die alltägliche Praxis im Sinne gleichberechtigter Teilhabe für alle Menschen verändern.“ Petra Flieger, freie Sozialwissenschafterin u.a. zu Fragen inklusiver Bildung und Jurorin bei ‚Denk dir die Welt‘ 2023 • „Ich wünsche mir Frieden – für immer und für alle. Manchmal bekomme ich Angst, wenn ich Nachrichten vom Krieg höre. Das muss aufhören!“ - Corinna, 12 Jahre ‚DENK DIR DIE WELT‘ FÜR JEDES KIND IN ÖSTERREICH
Dieses Jahr konnten auch erstmals Mädchen und Buben mit ‚Denk dir die Welt‘ erreicht werden, die oftmals mit diversen Angeboten für Kinder nur schwer erreichbar sind. Bspw. haben Kinder in Flüchtlingsunterkünften und fremduntergebrachte Minderjährige in Häusern der Caritas ihre Werke eingereicht. Das war dank der großzügigen Unterstützung der Swarovski Foundation möglich. „Es war großartig zu sehen, dass Österreichs Kinder sich auch künstlerisch mit für uns alle wichtigen Themen wie Umweltschutz, Klimaschutz, Inklusion aller Minderheiten und Frieden beschäftigen. ‚Denk dir die Welt‘ ist ein phantastisches Projekt für die Swarovski Foundation, da es gleich zwei unserer Kernthemen „Creativity“ und „Equity“ miteinander verbindet. Es war toll, viele dieser Kinder heute auch
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persönlich zu treffen,“ sagte Marisa SchiestlSwarovski, Vorstandsvorsitzende der Swarovski Foundation. Auf das Thema Inklusion wurde u.a. besonderes Augenmerk gelegt. Petra Flieger, freie Sozialwissenschafterin u.a. zu Fragen inklusiver Bildung und Jurorin bei ‚Denk dir die Welt‘ 2023 erklärte: „Wenn von Inklusion die Rede ist, dann sollte es immer um den umfassenden Abbau von Diskriminierungen aufgrund vieler Merkmale gehen, damit sich die gesellschaftliche Kultur, die damit verbundenen Strukturen und die alltägliche Praxis im Sinne gleichberechtigter Teilhabe für alle Menschen verändern.“
Fotos: UNICEF Österreich/Wirl Photo & DC Austria
PANELS ZU „FRIEDEN & EIN GUTES MITEINANDER“ & „KLIMA- UND UMWELTSCHUTZ“
„Ich wünsche mir Frieden – für immer und für alle. Manchmal bekomme ich Angst, wenn ich Nachrichten vom Krieg höre. Das muss aufhören!“ so Corinna, 12 Jahre. So wie Corinna haben zahlreiche Teilnehmer:innen von ‚Denk dir die Welt‘ das Thema Frieden und welche Auswirkungen die multiplen Krisen weltweit auf sie haben künstlerisch dargestellt. In zwei Podiumsdiskussionen zwischen Kindern und Jugendlichen mit politischen Entscheidungsträger:innen und Expert:innen wurde inhaltlich konkret zu den Themen Frieden und Inklusion sowie Klimakrise gesprochen und die jungen Diskutant:innen hatten die Möglichkeit, ihre Forderungen und Wünsche direkt an die Ministerin Gewessler und Sektionschefin der Sektion Familie und Jugend, Bernadett Humer, in Vertretung für Bundesministerin Susanne Raab zu richten.
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DAS WAR ERST DER ANFANG
Die Übergabe des UNICEF Österreich Ideen- und Forderungskatalogs im Rahmen der durch ORF-Stimme Fanny Stapf moderierten ‚Denk dir die Welt‘-Veranstaltung war erst der Start der bedeutungsvollen Funktion dieses Druckwerks voller Kunstwerke von jungen Menschen. Der Ideen- und Förderungskatalog ist ein Tool, um die Visionen und Aufforderungen der Kinder und Jugendlichen an Entscheidungsträger:innen zu kommunizieren. Bundesministerin Gewessler und zwei Jugenddelegierte, Jasmin Lang und David Jablonski, die auch im Rahmen des Panels „Klima- und Umweltschutz“ teilgenommen haben, werden die Forderungen zum Beispiel in Form des Katalogs mit zur COP28-Klimakonferenz nehmen. Denn den Kindern und Jugendlichen ist es besonders wichtig, dass Klimamaßnahmen beschleunigt werden, um eine gesunde Welt und die Artenvielfalt zu erhalten. Nur so können Menschen und vor allem Kinder gut leben. Egal, ob es um den Klimaschutz, Frieden oder das Miteinander geht, die Stimmen von jungen Menschen müssen gehört werden – es ist ihr Recht. Weitere ausgewählte Zitate von Kindern, die bei ‚Denk dir die Welt‘ 2023 teilgenommen haben: • „Ich bin zu schüchtern um meine Wünsche laut rauszuschreien. Durchs Zeichnen konnte ich zeigen, was mir wichtig ist. Es war sehr schön dabei sein zu können! Es ist gut, dass Erwachsene auch mal auf Kinder hören!“ – Nico, 8 Jahre • „Dass keine Papas und Kinder min den Krieg ziehen müssen, und andere auch nicht. Keine Kriege mehr und, dass der Frieden zurückkehrt.“ – Michael, 12 Jahre 41
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DER NATIONALE OPER 27 KONZERT BUKAREST UND EMPFANG ZUM
NOV.
NATIONALFEIERTAG RUMÄNIENS tung des Dirigenten Daniel Jinga und mit einer fantastischen Darbietung der Sopranistin Oana Serban statt. Der Empfang zum Nationalfeiertag Rumäniens fand am Montag, 27. November, in den Räumlichkeiten der Wiener Börsensäle statt. Nach dem offiziellen Teil, Begrüßungsreden und Hymnen Rumäniens, Österreichs und Europas fantastisch ausgeführt von NOB, folgte ein angenehmer Empfang bei dem die Nationale Oper Bukarest einen fantastischen Auftritt hatte und so eine großartige Atmosphäre im Festsaal der Wiener-Börse schuf.
Foto: Diplomacy and Commerce Austria
Anlässlich des rumänischen Nationalfeiertages luden S.E. Emil Hurezeanu, Botschafter von Rumänien in der Republik Österreich, gemeinsam mit S.E. Stelian Stoian, Botschafter und Ständiger Vertreter von Rumänien bei den internationalen Organisationen mit Sitz in Wien, ein. Als Auftakt zur Feier des Nationalfeiertages, am Sonntag, 26. November, lud die Botschaft von Rumänien zum Konzert „Donauwalzer“ in Das MuTh. Das Konzert der Nationale Oper Bukarest in Wien fand mit Unterstützung des rumänischen Kulturministeriums unter der meisterhaften Lei-
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DER STREITKRÄFTE VON 04 TAG BOSNIEN UND HERZEGOWINA
DEC.
WURDE IN WIEN GEFEIERT
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Anlässlich des Tages der Streitkräfte von Bosnien und Herzegowina luden S.E. Siniša Bencun, Botschafter von Bosnien und Herzegowina, I.E. Danka Savic, Botschafterin von Bosnien und Herzegowina bei der OSZE, den Vereinten Nationen und anderen internationalen Organisationen in Wien, sowie Oberst Edin Bajramović, Militärattaché der Botschaft von Bosnien und Herzegowina in
Österreich und Militärberater der Ständigen Vertretung von Bosnien und Herzegowina bei der OSZE, den Vereinten Nationen und anderen internationalen Organisationen in Wien, zum Empfang ein. An den Feierlichkeiten zum Tag der bosnischen Armee nahmen am Montag, dem 4. Dezember, zahlreiche Mitglieder des militä-
risch-diplomatischen Korps sowie bilaterale und multilaterale Diplomaten teil. Im Rahmen des offiziellen Teils wurden die versammelten Gäste von Botschafter Bencun begrüßt, gefolgt von der Rede von Oberst Bajramović und Auszeichnung für ObstdhmfD ao. Prof. Dr. Harald Gell, MSD MSc MBA (Theresianische Militärakademie).
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DES KÖNIGREICHS 04 NATIONALFEIERTAG THAILAND WURDE IM SCHLOSS
DEC.
BELVEDERE GEFEIERT
Diaspora in Wien. Zu Beginn der Zeremonie richtete Botschafterin Mangklatanakul eine Begrüßungsrede an die versammelten Gäste und blickte auf die guten diplomatischen Beziehungen zwischen Thailand und Österreich zurück, danach folgte eine Rede von Botschafter S.E. Maximilian Hennig, Protokollchef des Außenministeriums. Nach dem offiziellen Teil folgte ein Empfang im barocken Ambiente des historischen Gebäudes des Schlosses Belvedere, mit dem Blick auf winterlichen Garten und ganz Wien.
Fotos & Videos: Magazin DC Austria
Anlässlich des Nationalfeiertages des Königreichs Thailand lud I.E. Vilawan Mangklatanakul, Botschafterin und Ständige Vertreterin des Königreichs Thailand bei den internationalen Organisationen in Wien, zum Empfang ein. Der Empfang anlässlich der Feierlichkeiten fand am Montag, 4. Dezember, im Oberen Schloss Belvedere statt und der Einladung der thailändischen Botschafterin in Österreich folgten zahlreiche Vertreter des Diplomatischen Korps, Vertreter österreichischer staatlicher Institutionen sowie prominente Mitglieder der thailändischen
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06 UNABHÄNGIGKEITSTAG VON FINNLAND DEC.
von Finnland statt, an dem eine beeindruckende Anzahl von Gästen teilnahm. Zum ersten Mal vor dem Wiener diplomatischen Korps wandte sich Botschafterin Vaskunlahti mit einer Begrüßungsrede an die Gäste, gefolgt von einer Rede von Botschafter Häkkinen und Verteidigungsattaché, Jaakko Jäntti. Nach dem offiziellen Teil folgte ein Empfang, bei dem Getränke und Spezialitäten aus Finnland serviert wurden.
Fotos & Videos: Magazin DC Austria
Anlässlich des Unabhängigkeitstages Finnlands luden die neue Botschafterin und die Ständige Vertreterin Finnlands, I.E. Nina Vaskunlahti, der Ständige Vertreter Finnlands bei der OSZE, S.E. Vesa Häkkinen, sowie Verteidigungsattaché und Kapitän der Marine, Jaakko Jäntti, zum Empfang ein. Der Empfang zur Feier des finnischen Unabhängigkeitstages fand am Mittwoch, dem 6. Dezember, in der Residenz der Botschafterin
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FESTIVAL CHARITY BAZAR 2023 – 11 INTERNATIONAL GEMEINSAM HANDELN, UM KINDERN ZU HELFEN
DEC.
Am Samstag, dem 9. Dezember, fand der diesjährige International Festival Charity Bazar wieder im Austria Center Vienna statt. Aufgrund der Covid-19 Pandemie hat die UNWG den Internationalen Festival Benefizbasar (International Charity Bazaar) in den Jahren 2020 und 2021 ausgesetzt. Mit dem Abklingen der Pandemie konnte 2022 ein kleinerer Basar in der Marx Halle stattfinden. Der International Festival Charity Bazar hat heuer wieder unter dem Dach des Austria Center Vienna stattgefunden und zahlreiche Stände verschiedener Nationalitäten (Kunsthandwerk), Restaurant-Stände, UNWGStände und Stände von österreichischen Hilfsorganisationen (NGOs) beherbergt. Mehr als 80 Länder waren vertreten und haben Geschenkartikel und landestypische
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Speisen und Getränke den Besuchern angeboten – die Einnahmen aus dem Verkauf werden ausschließlich für Projekte für Kinder in Not verwendet.
INTERNATIONAL FESTIVAL CHARITY BAZAR Der Charity Bazar wird traditionell von der United Nation Woman´s Guild (UNGW) organisiert, deren Motto „Gemeinsam handeln, um Kindern zu helfen“ ist. Diese Frauengilde der Vereinten Nationen in Wien wurde im Jahr 1967 gegründet, und seit 27 Jahren organisieren diese engagierten Frauen des UNWG mit vereinten Kräften den International Festival Charity Bazar. Es handelt sich um einen Weihnachts-Bazar der Extra-Klasse, der international, bunt und
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viel Liebe für Kinder zeigt, und am wichtigsten ist die Idee dahinter – die Einnahmen aus dem Bazar werden im darauffolgenden Jahr für Kinderhilfsprojekte auf der ganzen Welt gespendet. Die UNWG organisiert alljährlich einen eintägigen Internationalen Festival-Basar für die Öffentlichkeit bei freiem Eintritt. Es werden Geschenkartikel aus der ganzen Welt zum Verkauf angeboten und Speisen sowie Getränke aus 80 Ländern können verkostet werden. Zudem gibt es internationale kulturelle Darbietungen für die ganze Familie. UNWG-Mitglieder und Freiwillige aus den internationalen Organisationen in Wien nehmen am Basar teil. Weiteres wird der Basar von Botschaften und internationalen Vertretungen bei der UNO seit Jahren unterstützt. Auch österreichische und internationale Unternehmen tragen zum Erfolg des Basars bei. Seit 1968 hat der Basar über 5 Millionen Euro für wohltätige Zwecke eingebracht. Dennoch deckten die Einnahmen nicht nur die entstandenen Kosten, sondern ermöglichten auch einen Beitrag zu dem UNWG Kinderhilfsfond. Zusammen mit Geldern, die durch weitere UNWG-Aktivitäten erbracht wurden, konnte die UNWG im Jahr 2023 Kinderhilfswerke in neun Ländern mit insgesamt €60,326 unterstützen. Für Geldspenden steht UNWG Charity Konto in Bank Austria: IBAN: AT61 1200 0006 9000 1300 BIC: BKAUATWW
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LUCIA-PROZESSION 11 SCHWEDISCHE IM STEPHANSDOM
DEC.
Am Montag, 11. Dezember, wurde von der schwedischen Botschaft ein einzigartiger Event im Stephansdom, dem Wahrzeichen Wiens und größten Gotteshaus Österreichs, organisiert. Ein Konzert mit einer LuciaProzession im Stephansdom, das anlässlich des traditionellen schwedischen Lichterfestes stattfand. Zu Beginn der Veranstaltung wandte sich I.E. Annika Markovic, Botschafterin vom Königreich Schweden in der Republik Österreich mit einer Begrüßungsrede an die Menge die in ihrer Rede auf die Tradition des Lucia-Festes hinwies.
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ÜBER SANKTA LUCIA Am 13. Dezember feiert Schweden Sankta Lucia – eine der beliebtesten kulturellen
Traditionen des Landes. Die Lucia-Feier hat ihre Wurzeln in einer reichen Mischung aus vorweihnachtlichem Brauchtum. Während der laut altem Kalender längsten Nacht des Jahres begannen die Menschen, das Böse zu vertreiben und die Rückkehr des ersehnten Lichts und Lucia zu feiern. Chöre aus Schweden erhellten den Stephansdom mit Weihnachtstimmung Am Anfang des Konzerts trat das Vokalensemble Soundbar unter der Leitung von Michaela Jank auf, gefolgt vom zweiten Teil des Konzerts, bei dem der 40-köpfige Adolf Fredriks Chor aus Schweden mit seiner Prozession und den brennenden Kerzen, die Gäste in Staunen versetzte, währendem sie das Lied Sancta Lucia in der sakralen Kulisse des Stephansdoms sangen.
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DES 12 WOCHE KASACHISCHEN
KULTURERBES WURDE IN WIEN ERÖFFNET DEC.
Foto: Diplomacy and Commerce Austria
Anlässlich des Unabhängigkeitstages Kasachstans luden der Botschafter Kasachstans in Österreich und Ständige Vertreter bei den internationalen Organisationen in Wien, S.E. Mukhtar Tileuberdi, gemeinsam mit Gattin, Frau Zhanna Rakhmanberdiyeva, zur Ausstellung „Kazakh Culture Heritage Week“ ein. Die Eröffnungsfeier zur Ausstellungswoche des kasachischen Kulturerbes fand am Dienstag, dem 12. Dezember, in der Österreichischen Nationalbibliothek statt und wird für Wiener und Wienerinnen bis zum Donnerstag, den 14. Dezember, in der Camineum Hall für alle zugänglich sein.
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DINNER DER 14 GALA TÜRKISCHEN UND
DEC. ASERBAIDSCHANISCHEN GEMEINSCHAFTEN IN ÖSTERREICH Anlässlich des 100. Jahrestages der Gründung der Republik Türkiye und dem 100. Geburtstages des aserbaidschanischen Nationalführers Hey-
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dar Aliyev luden S.E. Ozan Ceyhun, Botschafter der Republik Türkiye, und S.E. Rovshan Sadigbayli, Botschafter der Republik Aserbaidschan in der Republik Österreich, zum Gala Dinner ein. Das Gala Dinner der türkischen und aserbaidschanischen Gemeinschaften in Österreich mit anschließendem Konzert von Turan Manafzade fand am Donnerstag, 14. Dezember, in einem First Class Hotel auf der Wiener Ringstrasse statt.
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Diese einzigartige Abendveranstaltung war ein wunderbares Treffen von Vertretern der türkischen und aserbaidschanischen Diaspora, Mitgliedern des diplomatischen Korps und Freunden beider Länder. Beim Galadinner im Grand Hotel, trat Turan Manafzade, die berühmte aserbaidschanische Pianistin, Dirigentin und Komponistin, die im Jahr 2017 den Titel „Verdiente Künstlerin der Republik Aserbeidschan“ erhielt, sowie Ayan Mammedli, auf.
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Fotos: Ugurk Photography / Magazin DC Austria
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KUNST / AUSSTELLUNGEN
Fotos: Diplomacy and Commerce Austria
Gottfried Helnwein Realität und Fiktion ALBERTINA 25.10. 2023 – 11.2. 2024
Gottfried Helnwein / The Disasters of War 49, 2016 / Öl und Acryl auf Leinwand / ALBERTINA, Wien © Dauerleihgabe von Gottfried und Renate Helnwein
um 75. Geburtstag von Gottfried Helnwein präsentiert die ALBERTINA eine umfassende Ausstellung seiner Arbeiten der letzten drei Jahrzehnte. Helnwein, der 1948 in Wien geborene Künstler, erhebt in jedem seiner Bilder Anklage gegen Grausamkeit und Unbarmherzigkeit sowie den Schrecken des Faschismus. Sein Schaffen zeichnet sich durch kompromisslosen Realismus aus, der gesellschaftliche Missstände anprangert und das unschuldige, wehrlose Kind in den Mittelpunkt rückt. Dieses Kind verkörpert psychologische und gesellschaftliche Ängste sowie den Schmerz, der ihm durch Missbrauch, Macht und Gewalt zugefügt wird.
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Gottfried Helnwein / Pink Mouse 2, 2016 / Öl, Acryl auf Leinwand / ALBERTINA, Wien © Gottfried Helnwein | Bildrecht Wien, 2023
Helnweins hyperrealistische Bilder, die stets auf fotografischen Vorlagen basieren, sind „bigger than life“ und beeindrucken durch ihre technische Perfektion. Obwohl die Werke als real wahrgenommen werden, entsprechen die überdimensionale Größe der Werke und die Verwendung einer monochromen Farbgebung nicht der Realität; Helnwein entrückt den ursprünglichen Eindruck von Realität, den sie vermitteln sollen, und erschafft eine symbolhafte Darstellung. Der Künstler vereint in seinem Bildkosmos Motive aus diametral entgegengesetzten Welten: Manga-Figuren und Kriegsfotografie, Donald Duck und Adolf Hitler, die Jungfrau Maria und Nazi-Schergen.
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KUNST / AUSSTELLUNGEN
Gottfried Helnwein / The Visit 4, 2021-2023 / Öl und Acryl auf Leinwand Privatsammlung © Gottfried Helnwein / Bildrecht, Wien 2023
Gottfried Helnwein / The Murmur of the Innocents 22, 2011 / Öl und Acryl auf Leinwand © Collection Renate Helnwein, Ireland | Bildrecht Wien, 2023
Diese Kombinationen erzeugen eine Mischung aus Groteske und Horror und lösen dabei Beunruhigung sowie Beklemmung aus. Helnwein zwingt uns zur Einsicht in die ursächlichen Abhängigkeiten der Motive und führt uns schonungslos Sachverhalte vor Augen, wie die Misshandlung und Ausbeutung von Kindern, Täterund Opferschaft, den Zynismus der modernen Kriegsführung sowie die Banalität des Bösen und Niederträchtigen in all seinen Erscheinungsformen. In der Werkserie »The Disasters of War«, an der Gottfried Helnwein seit 2007 arbeitet, integriert er mangaähnliche Mädchenfiguren in Katastrophenszenarien. Durch diese bizarre Verschmelzung von Manga-Elementen mit realen Katastrophen zeigt der Künstler die Absurdität dieser Ereignisse auf. Obwohl der MangaStil omnipräsent in der heutigen Populärkultur ist, empfand Helnwein diesen anfänglich als fremd und verstörend. Für ihn symbolisiert dieser Stil ein künstliches Kindsein, das nicht menschlich,
sondern kalt und synthetisch wirkt. Gelegentlich tauchen in Helnweins Werken auch Mädchen in Militäruniformen oder mit Waffen in der Hand auf, teils mit Bandagen oder blutigen Wunden. Diese Szenen erinnern an Kindersoldaten oder jugendliche Amokläufer in den USA. Der Künstler thematisiert damit die Anfälligkeit von Kindern für alle Arten von Manipulation und deren ideologischen Missbrauch. Die Comic Charaktere in seinen Bildern scheinen wie perfide imaginierte „Einflüsterer“ und betonen zugleich den Irrwitz dieser zum Bild gewordenen Wahnvorstellungen. Micky Maus, monströs und mit gebleckten Zähnen, offenbart eine latente dunkle Seite und demaskiert das Böse, das sich hinter der sonst so freundlichen Fassade versteckt. Auch der unheimliche gelbe Vogelmann mit seinem langen spitzen Schnabel, der sich dem Kinderbett nähert, ist dem Albtraum entsprungen. Helnwein knüpft an die Lebenswelt von Kindern an, in der Erdachtes und Fantasie die gleiche
Gottfried Helnwein / Epiphany 1 (The Adoration of the Magi 3), 2013 Öl und Acryl auf Leinwand / ALBERTINA, Wien | Dauerleihgabe von Gottfried und Renate Helnwein © Gottfried Helnwein | Bildrecht Wien, 2023
Daseinsberechtigung haben wie real Existierendes: Das Monster unter dem Bett wird zu einer tatsächlichen Gefahr, der Teddybär verspürt wirkliche Gefühle und die Tür des Kleiderschranks verwandelt sich in den Eingang zu einem fremden Reich. Doch hier im Bild entspringt nichts der blühenden Fantasie eines Kindes, im Gegenteil. Helnwein lässt die Grenze zwischen Realität und Albtraum verschwimmen, um zu zeigen: Monster gibt es wirklich. Helnwein hat seine Themen in den unterschiedlichsten Techniken und Medien umgesetzt: von frühen Aquarellen und Zeichnungen über seine Aktionen und deren fotografische Dokumentation bis zu Malerei, Bühnenbildern für Theaterinszenierungen und Installationen im öffentlichen Raum. Die Kunstgattungen gehen oft ineinander über oder Elemente, die ursprünglich in einem anderen Kontext entstanden sind, finden an weiterer Stelle Anwendung. Der Künstler versteht sich daher vorrangig als Konzeptkünstler. In den 1980er-Jahren, zur Zeit seines Umzugs nach Deutschland, erkannte
Helnwein, dass das Format in der Kunst eine Rolle spielt. Um im Wettstreit mit der Flut an Bildern, Werbung, Plakaten und Billboards wahrgenommen zu werden, mussten seine Werke größer werden. Diese Zäsur in seinem Schaffen machte seine Kinderbildnisse monumental; gelegentlich nehmen sie ganze Hausfassaden ein. Helnwein verleiht den Kindern damit eine außergewöhnliche Präsenz, die die Bedeutung und Dringlichkeit seiner Themen vermittelt. Die Figuren in ihrer Überlebensgröße und hyperrealistischen Darstellungsweise, bei der der Künstler jedes Detail mit unglaublicher Genauigkeit wiedergibt, entsprechen einer Übersteigerung der Wirklichkeit, die uns verstört und schlicht überwältigt. Vielleicht beeindruckt das Werk Helnweins gerade wegen dieser Spannung zwischen Realismus und Entrückung des künstlerischen Objekts. Die Symbolfiguren und Motive von Gewalt spielen sich in unseren Köpfen ab, denn wir sehen ein blutverschmiertes, aber nicht ein blutendes und schmerzverzerrtes Gesicht. 53
KUNST / AUSSTELLUNG
Herbert Boeckl / Selbstbildnis mit blauem Hemd, 1929 Öl auf Leinwand / ALBERTINA, Wien – Familiensammlung Haselsteiner | © Herbert-Boeckl-Nachlass, Wien
Oskar Kokoschka / Stehender Knabenakt nach rechts, 1912 / Schwarze Kreide, Aquarell, verbräuntes Packpapier / ALBERTINA, Wien | © Fondation Oskar Kokoschka / Bildrecht, Wien 2023
Herbert Boeckl – Oskar Kokoschka. Eine Rivalität ALBERTINA Ausstellung 17. November – 17. März 2024
ie Ausstellung ‚Herbert Boeckl – Oskar Kokoschka. Eine Rivalität‘ zeigt zwei der bedeutendsten österreichischen Künstler des Expressionismus. Präsentiert werden mehr als 100 herausragende Arbeiten auf Papier, eine Auswahl aus den reichen Beständen der Albertina. Oskar Kokoschka ist einer der Gründerväter der Moderne, ein weltberühmter Künstler mit internationaler Karriere. Bereits ab 1906/07 entstehen seine frühexpressionistischen Hauptwerke in Wien, der pulsierenden Residenzstadt einer Großmacht. Er geht nach Deutschland und gilt bereits in den 1920er-Jahren als
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Herbert Boeckl / Anatomisches Skizzenbuch, um 1930 Kreide / ALBERTINA, Wien | © Herbert-Boeckl-Nachlass, Wien
wichtige Persönlichkeit der zeitgenössischen Malerei. Herbert Boeckls Œuvre beginnt sich erst nach dem Tod von Gustav Klimt und Egon Schiele (1918) und dem Umzug von Kokoschka nach Dresden (1919) zu entfalten, obwohl er nur acht Jahre jünger ist. Er findet ganz andere Voraussetzungen vor und muss sich einem Österreich anpassen, das nur mehr Reststaat ist. Der Frühexpressionismus ist bereits Geschichte, ebenso die Künstlergruppen Brücke und Der Blaue Reiter. Der Expressionismus von Boeckl, der im Österreich der 1920er- und 1930er-Jahre zur künstlerischen Leitfigur wird, hat daher einen anderen Ausgangs-
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KUNST / AUSSTELLUNG
Ristorante Paolo
Inmitten von Wien im dritten Wiener Bezirk in der Paulusgasse, finden Sie das demnach benannte Ristorante Paolo. Oskar Kokoschka / Mädchen mit Halskette, 1930 Öl auf Leinwand / ALBERTINA, Wien - Sammlung Batliner / © Fondation Oskar Kokoschka / Bildrecht, Wien 2023
punkt. Zwar verbindet Boeckl und Kokoschka ihr ähnliches Alter und ihre lange Schaffenszeit (sie reicht bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts), doch sie beschreiten ganz unterschiedliche Wege. Dennoch ist es vor allem diesen beiden Künstlern zu verdanken, dass man den Expressionismus als bestimmende Kunstrichtung des 20. Jahrhunderts in Österreich ansieht. 1934 geht Kokoschka aus politischen und wirtschaftlichen Gründen nach Prag, und flieht 1938 nach London. Sein Werk wird als „entartet“ diffamiert, er reagiert darauf mit extrem politischen Arbeiten. Boeckl bleibt, nicht zuletzt wegen seiner großen Familie, in Österreich und versucht, seine Arbeit so gut wie möglich fortzusetzen. Er wird nach 1945 die prägende Lehrerpersönlichkeit in Österreich. Die Ausstellung eröffnet mit den Frühexpressionistischen Werken von Oskar Kokoschka, insbesondere mit seinen frühen Aktzeichnungen ab 1907. Diese zeigen eine grundlegend unterschiedliche Auffassung des nackten Menschen im Vergleich zu Boeckl, dessen Werk erst nach
dem Ersten Weltkrieg einsetzt. Neben Kokoschkas expressionistischen Porträts, die den seelischen Zustand der Porträtierten reflektieren, präsentiert die Ausstellung Boeckls Rückzug ins Private während der Zwischenkriegszeit, wo er seine große Familie, bestehend aus seiner Frau Maria und elf Kindern, darstellt. Ein besonderes Highlight ist Herbert Boeckls Anatomisches Skizzenbuch aus dem Jahr 1931, das 16 Zeichnungen von Naturstudien aus dem Seziersaal enthält und einen Einblick in die unabänderliche Vergänglichkeit unserer Existenz gewährt. Der vierte Abschnitt der Ausstellung zeigt die späten Aquarelle von Oskar Kokoschka, insbesondere solche von Tieren und Blumen. Diese treten in Kontrast zu Boeckls späten Landschaftsaquarellen und seinen Arbeiten zum Erzberg. Diese Gegenüberstellung ermöglicht einen Blick auf die Entwicklung der beiden Künstler im späteren Verlauf ihrer Karrieren. Die Ausstellung bietet einen umfassenden Überblick über das Schaffen beider Künstler und hebt die bedeutende Rolle der Zeichnung in ihrem Œuvre hervor.
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KUNST / AUSSTELLUNG
„Wien. Meine Geschichte“ Wien Museum wiedereröffnet Unser Wien Museum ist ein Ort der Zukunft. Ein Ort der Zusammenkunft, ein Ort der Teilhabe, ein Ort des Wissensaustauschs.
it seiner einzigartigen Sammlung hochkarätiger Kunstwerke und historischer Exponate bietet das Wien Museum in seinem Haupthaus am Karlsplatz Einblicke in die Stadtgeschichte. Das Stadtmuseum wurde von Oswald Haerdtl in den 1950er Jahren gebaut. Nach dreijähriger Sanierung und einem Ausbau nach dem Entwurf von Certov, Winkler+Ruck Architekten wurde am 6. Dezember 2023, wiedereröffnet. Nach dem Umbau bietet das Museum eine klare Struktur: In den ersten drei Etagen, dem HaerdtlAltbau, wird mit der Dauerausstellung „Wien. Meine Geschichte“
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Stadtgeschichte von der Frühzeit bis in unsere Gegenwart in Form eines chronologischen Rundgangs
neu erzählt. Der Eintritt in „Wien. Meine Geschichte” ist frei. Im Erdgeschoß gibt es einen Museumshop
und – erstmals – ein Restaurant: „trude & töchter“, betrieben von MS Gourmet. „Museum, das klingt nach einem Ort der Vergangenheit. Doch unser Wien Museum ist ein Ort der Zukunft. Ein Ort der Zusammenkunft, ein Ort der Teilhabe, ein Ort des Wissensaustauschs. Mit dem neuen Wien Museum wurde kulturelle Infrastruktur für kommende Generationen geschaffen. Unter anderem wird die große Dauerausstellung „Wien. Meine Geschichte“ frei zugänglich sein. Denn Wien ist nicht nur eine Millionenmetropole, Wien ist ein Lebensgefühl. Leistbar und lebenswert. Nichts verkörpert das aktuell treffender als das neue
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KUNST / AUSSTELLUNG
Wien Museum“. Michael Ludwig, Bürgermeister und Landeshauptmann von Wien Im dritten neuen Obergeschoss finden sich drei Ateliers für das umfangreiche Workshop-Angebot für alle Altersgruppen, Veranstaltungssäle, die Cafébar „& töchter“ sowie die große Terrasse mit einem spektakulären Blick auf Wiens Innenstadt. Das vierte neue Obergeschoß bietet 1.100 m2 Fläche für wechselnde Sonderausstellungen. Die erste Schau ist Johann Bernhard Fischer von Erlach gewidmet, die Eröffnung findet am 1. Februar 2024 statt. „Lange wurde diesem Feiertag entgegengefiebert, an dem sich das Wien Museum endlich wieder
seinem Publikum öffnet. Heute ist es so weit: Wir öffnen einen Raum, der sorgsam die großartige Architektur der Vergangenheit in ein Museum der Zukunft verwandelt hat. Wir erleben in der Dauerausstellung teils Vertrautes in neuen Erzählungen über das, was Geschichte und Gegenwart ausmacht. Dieses Haus mit umbauten Raumgefühl ist gefüllt mit neuen Konzepten und Präsentationsformen, macht Platz für Begegnung und Dialog. Das Schönste ist aber die Einladung, die dieses Museum auf so viele Weise jetzt und für zukünftige Generationen ausspricht: die Teilhabe aller Menschen dieser Stadt am kulturellen Reichtum.“ Veronica Kaup-Hasler, Stadträtin für
Kultur und Wissenschaft „Acht intensive Planungs- und drei aufregende Umsetzungsjahre liegen hinter uns. Heute eröffnen wir stolz ein modernes, selbstbewusstes Museum, das die Geschichte der Stadt völlig neu erzählt. Gelingen kann so ein großes Unterfangen nur mit den besten Teams. Auf Seiten der Geldgeber, auf Seiten der Generalplaner und -unternehmer und mit allen Abteilungen im Haus. Wir sagen großen Dank und Tür auf für ein offenes Haus, das ein kultureller und inspirierender Ort für alle, die in Wien leben oder hier zu Besuch sind, sein möchte“. Matti Bunzl und Christina Schwarz, Direktion Wien Museum.
Fotos: Lisa Rastl / Wien Museum
Wien Museum mit dem Österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet!
In den Monaten vor der Eröffnung erfolgte eine Prüfung hinsichtlich Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit. Der strenge Zertifizierungsprozess wurde erfolgreich durchlaufen und das Wien Museum pünktlich zur Eröffnung als Museumsstandort und Location für Veranstaltungen mit dem Österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet. WIEN MUSEUM
Karlsplatz 8, 1040 Wien Di – Fr 9:00 – 18:00 Sa / So 10:00 – 18:00 www.wienmuseum.at
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Folow us!
Austria Ausgabe Nummer 22 | Herbst/Winter 2022/2023 | Online Edition
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Nationalfeiertag im Außenministerium Tag der offenen Tür 2022
El Salvador hat eine geografische Lage, die uns Potenzial für ein Logistikzentrum in der Region verschafft
Diplomatisches Kaleidoskop – Eine Postkarte aus Slowenien
I.E. Adriana Mira
Generaldirektorin, Direktion für EU /Außenministerium der Republik Slowenien
Vice-Außenministerin von El Salvador
I.E Ksenija Škrilec
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Die Steiermark betreibt eine kleine, aber feine Außenpolitik mit steirischer Note MMag. Dr. Arthur Winkler-Hermaden
Botschafter, Büroleiter / Europa & Internationale Angelegenheiten / Land Steiermark
Israels Hände sind immer in Richtung Frieden ausgestreckt S.E. Mordechai Rodgold
Botschafter des Staates Israel in der Republik Österreich
Diplomatische Residenzen und Gebäude in Wien – Botschaft von Ungarn
Das ungarische Palais in Wien
Ausgabe Nummer
4 | Online Edition 24 | Winter 2023/202
ft Weihnachtsbotscha Quintana Erzbischof Pedro López Apostolischer Nuntius
Es gibt immer Licht, wenn wir nur mutig genug sind, es zu sehen Dr. Josef Höchtl
chen Gesellschaft Präsident der Österreichis für Völkerverständigung
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Dominikanische Republik & die Tabak-Tradition
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I.E. Laura Faxas
Botschafterin der Dominikanischen Republik in der Republik Österreich
UNICEF Österreich: ‚Denk dir die von Forderungen und Ideen
Welt’
hutz , Inklusion & Klimasc Kindern zu Frieden
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Diplomaten sind Agenten des Dialogs S.E. Dr. Emil Brix
Botschafter und Direktor Akademie Wien
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Der neue Wirtschaftskurs Kasachstans Yerkin Tukumov
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Gustav Klimt, Adele Bloch-Bauer II, 1912-13 / Privatsammlung, courtesy of HomeArt / Foto: Johannes Stoll / Belvedere, Wien
Belvedere bis 11. Februar 2024.
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House-of-Habsburg-Tour / Touransicht / Neue Hofburg, Wien © KHM-Museumsverband
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