Von „Runnern, Weiterleitern und Flag-Moves“ Bericht von der gemeinsamen Boulderroutenbau-Fortbildung des B12-Routenbauteams und des DAV Kletterzentrums Karlsruhe!
Die Idee einer gemeinsamen Fortbildung zum Boulderroutenbau kam auf der Kletterhallenmesse Halls & Walls, bei der sich die Griffehersteller und alle, die irgendwas mit Kletterhallen zu tun haben, alljährlich in Nürnberg treffen. Der moderne Boulderstyle ist eine komplexe Angelegenheit, insbesondere die „New School“ Boulder, wie der typische Wettkampfstyle auch genannt wird, ist mit dem ständigen Wechsel von sehr dynamischen Moves und Elementen, die eher die Balance und das Körpergefühl fordern, eine Herausforderung für alle Routenbauer. Für unsere Routenbauerschulung konnten wir mit Benny Hartmann einen Referenten gewinnen, der in dieser Materie zu 100% zuhause ist. Als Coach der japanischen Bouldernationalmannschaft muss er die kompliziertesten Boulder analysieren können und seine Athleten darauf vorbereiten. Das Verstehen der Bewegung ist die Voraussetzung für gutes Schrauben. Kurz gesagt: Einen besseren Typ für unsere Schulung hätten wir nicht finden können! Trotzdem gingen wir die Sache ganz entspannt an. Der erste Fortbildungstag stand unter dem Motto Breitensportorientiertung, was bedeutet, dass jedem Kletterhallenbesucher in seinem Schwierigkeitslevel ein gewis-
sermaßen „perfektes Klettererlebnis“ durch professionellen Routenbau ermöglicht werden soll. Die Boulder sollen „flowig“ und schön zu klettern sein und dabei doch herausfordernd – ein maximaler Anspruch. Der Ablauf einer Routenbausession sieht verkürzt etwa so aus: Arbeit einteilen, Boulder schrauben, gemeinsam testen und evtl. abändern bis es passt. Bis die „Testbereiche“ Amboss und Center wieder vollständig eingeschraubt waren, war es schon ziemlich spät und alle dementsprechend platt. Aber die wichtigste Lektion hatten wir dabei schon mal gelernt: Boulderroutenbau ist Teamarbeit! Nur ein gutes Team kann ein gutes Ergebnis abliefern! Der zweite Tag stand unter dem Fokus Wettkampfroutenbau. Also Routenbau im „High End“-Bereich! Zur
Einstimmung durften wir uns schon mal die Videos von den japanischen „Überfliegern“ aus den Weltcups anschauen und dann ging es los. Geschraubt wurde ein echter Simulationswettkampf für unsere Athleten des Gorilla Kaders mit Qualifikationsrunde und Finale. Die Boulder sollen was „für das Auge“ bieten, also spektakuläre Bewegungen, und am Ende sollen auch noch Sieger feststehen und alle ihren Spaß haben. Die Wettkamp letterer der Sektion haben ihre Teilnahme sicherlich nicht bereut. Was da an die Wand gebastelt wurde, war große Klasse und die Leistung der Athleten erst recht. Die Routenbauconnection KarlsruheTübingen kann auf den Erfahrungen der Fortbildung aufbauen und hat eine Fortsetzung verdient! So wie sich der Klettersport weiterentwickelt, so entwickelt sich auch der Routenbau weiter. Wir werden auch in Zukunft durch neue Bewegungen und Materialien gefordert sein, deshalb bleiben wir am Ball, bzw. an der Wand!
Fazit: Moderner Boulderroutenbau ist vor allem Teamarbeit! Nur ein gutes Team kann eine gute Gesamtleistung abliefern. Text: Manne Aberle Fotos: Manne Aberle und Basti Frey 21