Der Reutlinger Alpinist 128

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AUSBILDUNG | Bouldern ieser Frage gingen im April angehende Erzieherinnen im Rahmen ihres Lehrgangs zur Vorbereitung auf die Schulfremdenprüfung nach. Die Veranstaltung fand einen Morgen lang im Boulderraum des DAV Reutlingen in der ehemaligen Ypernkaserne statt. Da Bouldern und die Arbeit des DAV-Reutlingen für die Teilnehmerinnen „Neuland“ waren, ging es nach einer Einführung mit einzelnen Übungen weiter, die das Prinzip des Boulderns durch selber Ausprobieren erklärten. Diese Selbsterlebnisse von Griffen wiederfinden, an Griffen hängen, über die

Jörg erklärt den Boulderraum und gibt einen Einblick in die Geschichte des Boulderns.

Bouldern als erlebnispädagogische Methode im Kindergarten? Beate Sturm und Jörg Meißnest

Griffe bis zur Decke zu steigen und die Reflexion darüber, was alles für Gefühle entstehen, konnte sofort auf die Kinderebene transportiert werden.

Pädagogische Prinzipien wie „Lernen am Modell“ (Bandura) oder das Infragestellen des Unvermögens als „selffull-filling-prophecy“ wurden diskutiert und analysiert.

Über „Mutübungen“, schaffe ich es, vom Boden wegzukommen, oder über „Vertrauensübungen“, kann ich mit verbundenen Augen hochklettern, oder über „Partnerübungen“, können wir gleichzeitig miteinander verbunden klettern.

Beeindruckend war, wie Jörg Meißnest als DAV-Referent durch die Übungen und Gesprächsrunden führte und zusammen mit Renate Sturm (REGA Reutlingen) immer wieder den Bogen spannte von den persönlich gemachten Erfahrungen hin zur Arbeit als zukünftige Erzieherin.

Als dann noch Rechnungen über Klettern gelöst wurden, oder die Idee von Schreibübungen in Bouldern entstand, war die Faszination noch größer.

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Bei der REGA machen Frauen auf dem zweiten Bildungsweg einen Lehrgang um die Schulfremdenprüfung für Erzieherinnen zu beste-

hen. Darunter sind viele Frauen mit Migrationshintergrund. In der Regel sind es Personen, die mit Klettern und Bouldern bis jetzt noch nicht in Berührung gekommen sind. Fazit war: • Bouldern kann als pädagogische Bereicherung für ganzheitliches Lernen gesehen werden. • Es eignet sich gut für das Zusammenleben von Jungen und Mädchen. • Es eignet sich gut für Kinder, die oft unsichtbar im Gruppengeschehen sind.

• Es eignet motorische lung, weil Motivation groß wird.

sich gut für die Weiterentwickdie intrinsische plötzlich ganz

• Es eignet sich gut für Kinder, die grenzenlos sind, denen der Raum das Klettern „begrenzt“. • Es eignet sich gut um sich „spüren“ zu lernen, (man erlebt seine körperlichen Grenzen – meistens am nächsten Tag – sehr deutlich). Am Rande bemerkt glauben wir, dass über dieses Ausprobieren von Bouldern, Spaß und der Wille entstehen kann, so etwas wieder zu machen, und so eventuell die Freude überspringt, sich für den DAV Reutlingen und alles was damit zusammenhängt, zu interessieren – denn es ist unbestritten, dass Kinder von heute Sektionsmitglieder von morgen werden können.


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