INTERWIEV SIE HABEN ERFAHRUNG. ALS BERUFSBERATER DURFTEN KARSTEN SCHULZ UND MIKE NITSCHE SCHON VIELE JAHRGÄNGE VON SCHULABGÄNGERN BEIM OFT SCHWIERIGEN SCHRITT IN DIE BERUFSWELT BEGLEITEN. 1.
Rein zahlenmäßig betrachtet wäre das langjährige Problem auf dem Ausbildungsmarkt doch gelöst: nach Jahren mit zu wenigen Lehrstellen ist das durch den Geburtenrückgang ausgeglichen. Also theoretisch für jeden Bewerber einen Ausbildungsplatz? Nitsche: Stimmt, aber die Schlussfolgerung daraus ist leider ein Trugschluss. Siebzig Prozent der Jugendlichen bewerben sich auf die ersten sechs, sieben bekannten Berufsbilder. Da haben wir dann trotzdem Überhänge wie beim Bürokaufmann und bei anderen Berufen fehlen die Bewerber.
Engelhardt
Schulz: Im Studienbereich ist das ähnlich. Den großen Bewerberzahlen für soziale und geisteswissenschaftliche Studiengänge steht ein Mangel im Bereich der sogenannten MINT-Fächer – Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik – gegenüber. Dabei kann man in diesen Fächern ausgezeichnet Karriere machen, und die Karriereaussichten sind für viele Studenten nicht unwichtig. Aber bei den Jugendlichen kommt das leider nicht ausreichend an oder sie scheuen einfach vielleicht die Anforderungen.
2.
Das ist sicher bei körperlich anstrengenderen Berufen ähnlich?
ICHER, WIR „SSICHER,
KARSTEN SCHULZ (LINKS) UND MIKE NITSCHE (RECHTS) VON DER BERUFSBERATUNG IN MAGDEBURG:
Nitsche: Ja absolut. Typisches Beispiel ist der Altenpfleger. Die
KÖNNEN helfen“
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