EFPP Beyond Babel 2015 Main Papers

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Ich habe gelegentlich auch interpsychischen Austausch mit Schizophrenen beobachtet. In diesen Fällen war die Subjektivität ganz und gar nicht zusammenhängend, und dennoch geschah es mitunter ganz natürlich, dass „der Mund zum Essen geöffnet wurde und etwas hineingelangen konnte“. Kurzum, das geschah im Interpsychischen, nicht im Intersubjektiven; es gab auch keine Interaktion der Beteiligten als Menschen „auf höchst persönliche Weise“ (Greenberg, 2001) mit einer vollen und offiziellen Definition der Identitäten. Wenn ich also während der Analyse einer Person vorschlagen möchte, dass die Frequenz der Sitzungen erhöht wird, könnte ich sagen:

„So, Herr Bianchi: da wären wir. Wollen wir eine vierte Sitzung hinzunehmen, nachdem wir in den drei Sitzungen pro Woche bereits intensiv gearbeitet haben?“ (Dies ist ein Dialog in einem überwiegend bewussten, funktionalen interpersonellen Modus zwischen dem zentralen Ich des Analytikers und dem zentralen Ich des Patienten). Zu einem Subjekt würde ich allerdings vielleicht sagen:

„Wenn wir eine vierte Sitzung hinzunehmen würden, haben Sie das Gefühl, dass Ihnen das helfen würde?“ In diesem Fall appelliere ich an die subjektive Erfahrung („haben Sie das Gefühl?“), ohne „Herrn Bianchi“ zu bemühen, das heißt, ohne mich formal oder offiziell auf die Person zu berufen. Stattdessen lenke ich unsere sorgfältige Aufmerksamkeit eher auf die subjektive und intersubjektive Erfahrung, die wir teilen und entdecken können,


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