Berufliche Schulen im Ostalbkreis 2013/2014

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Die Papierfabrik in Aalen-Neukochen von oben

Julia Sedlak

Levi Golus am Prozessleitsystem

Benedikt Aistleitner im Labor

Eine Ausbildung bei der Papierfabrik Palm – mit Dampf in die Zukunft Julia Sedlak, Levi Golus und Benedikt Aistleitner sind Auszubildende im 2. Lehrjahr bei der Papierfabrik Palm in Aalen-Neukochen. Julia lernt den Beruf der Industriekauffrau, Levi und Benedikt werden Papiertechnologen. FĂŒr Julia spielte bei der Entscheidung fĂŒr eine Ausbildung zur Industriekauffrau die Vielseitigkeit der Aufgabengebiete eine entscheidende Rolle. Die Papierfabrik Palm kennt sie aufgrund der WohnortnĂ€he bereits seit ihrer Kindheit: „Palm – das ist da, wo’s dampft“. Nun lernt Julia innerhalb von drei Jahren die Verwaltungsabteilungen der Papierfabrik Palm genau kennen: z.B. den Einkauf und den Vertrieb, die Personalabteilung und die Buchhaltung. Julia schĂ€tzt dabei besonders das „FamiliĂ€re“ ihres Betriebes - bei der Papierfabrik Palm kenne jeder jeden. Und es sei fĂŒr alle Mitarbeiter selbstverstĂ€ndlich, dazu beizutragen, dass „der Laden lĂ€uft“. 1,5 Tage pro Woche besucht Julia die Berufsschule in Aalen, die restliche Zeit arbeitet sie im Unternehmen, wo das in der Schule erworbene theoretische Wissen Anwendung und ErgĂ€nzung in der Praxis findet. Schulungen bei der IHK ergĂ€nzen die Ausbildung. Auch ein 3-wöchiger Englandaufenthalt, der von der Berufsschule angeboten wurde, ist von der Papierfabrik Palm unterstĂŒtzt worden.

Levi und Benedikt haben sich fĂŒr einen außergewöhnlichen Beruf entschieden. Levi z.B. merkte schon wĂ€hrend der Schulzeit, dass er etwas „Anderes“ machen möchte als die meisten MitschĂŒler, dass ihn z.B. eine Ausbildung in einem klassischen Metallberuf nicht reizt. Stattdessen bewarb er sich nach dem Realschulabschluss um die Ausbildung zum Papiertechnologen bei der Papierfabrik Palm, weil „da mehr dabei ist“. Die Papierfabrik Palm bietet die Chance, nach Beendigung der Ausbildung im Unternehmen zu bleiben und sich weiterzuentwickeln, z.B. den Meister zu machen oder zu studieren. Der Betrieb ist bestrebt, seine Auszubildenden in ein unbefristetes ArbeitsverhĂ€ltnis zu ĂŒbernehmen. Nun lernt Levi im Rahmen der 3-jĂ€hrigen Lehrzeit alle wichtigen Bereiche der Papierproduktion kennen. Er war schon in der Instandhaltung und der Elektrowerkstatt, in der Stoffaufbereitung (hier wird der Rohstoff Altpapier aufbereitet und sortiert), in der AusrĂŒstung, der Abwasserreinigungsanlage und im Kraftwerk. Er findet es besonders spannend, mittlerweile richtig helfen zu können und Verantwortung ĂŒbertragen zu bekommen, beispielsweise bei einem Siebwechsel an der Papiermaschine. Die theoretische Ausbildung erfolgt in drei mehrwöchigen Blöcken pro Jahr an der Papiermacherschule in Gernsbach im Schwarz-

wald. Dort sind die Auszubildenden auch untergebracht und werden voll verpflegt, was Levi gut gefĂ€llt. In diesen Wochen könne er sich ganz auf die Schule konzentrieren, um die er sich dann in den praktischen Wochen im Betrieb keine Gedanken machen muss. Bei der Papierfabrik Palm erwerben die spĂ€teren Papiertechnologen zusĂ€tzlich zum vorgeschriebenen Ausbildungsplan den Kran- und den StaplerfĂŒhrerschein und erhalten zudem die Möglichkeit, in Schichtarbeit eingesetzt zu werden – und hier entsprechend auch wĂ€hrend der Ausbildung mehr als die ĂŒbliche AusbildungsvergĂŒtung zu verdienen. Im Moment ist Levis erstes Ziel, seine Ausbildung gut abzuschließen, an zweiter Stelle steht der Wunsch, spĂ€ter MaschinenfĂŒhrer an einer Papiermaschine zu werden oder die Meisterausbildung zu absolvieren.

Die Palm-Gruppe gliedert sich in die Papierfabrik Palm mit 4 Werken der Papierherstellung, die Palm Verpackungsgruppe mit 18 Werken der Wellpappenproduktion, sowie 2 Recyclingunternehmen. BeschÀftigt sind ca. 3.000 Mitarbeiter. www.papierfabrik-palm.de

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