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TESTS – TRENDS – TECHNIK

REDAKTION: STEFAN PABESCHITZ

Klassen-Aufsteiger

Der Sportage ist kaum mehr wiederzuerkennen: Mutiges Design, Upgrade bei Technik und Materialauswahl – der südkoreanische Autohersteller Kia visiert bereits das Premium-Segment an.

MITTE DER 90ER-JAHRE hat er den SUV-Boom eingeläutet. Jetzt setzt der Kia Sportage beim Design neue Maßstäbe. Gerüchteweise hatte der Kia-Gottoberste Eui-Sun Chung selbst seine Hände im Spiel. Einen bereits fertigen Nachfolger des KompaktSUVs soll er postwendend an die Entwicklungsabteilung retourniert haben – mit der Auforderung, seinem Äußeren gefälligst Pfefer einzuhauchen. Was gelungen ist: Die neue Generation lässt den eigenen Vorgänger und auch praktisch den gesamten aktuellen Mitbewerb ziemlich langweilig aussehen.

Schnittiger Individualist

Die ganz nach außen und in die Vertikale verschobenen Scheinwerfer sorgen für eine gewisse Fischäugigkeit. Sie verschmilzt aber mit dem eleganten GesamtLook. Für die markentypische Tiger Nose hat sich ebenfalls eine neue, schlanke Variante über dem breiten Wabengrill gefunden. Die Flanken schwingen sich nach hinten über eine stattliche Schulterpartie in scharf geschnittene Rückleuchten ab, die ein angedeuteter Bürzel verbindet. Drinnen wurde das im größeren EV6 eingeführte Wide-Screen-Cockpit samt der praktischen Multimode-Touchleiste mit Umschaltmöglichkeit zwischen zwei Bedienebenen adaptiert. Aufällig ist der Qualitätssprung beim Interieur mit

Schluss mit konservativ: Der neue Sportage korrigiert das Markenimage Richtung Avantgarde und Premium.

Obwohl ein komplett neues Auto, bleiben die bisherigen Abmessungen praktisch gleich. Trotzdem werden mehr Platz und Stauraum geboten.

Praktisch und fesch: Über die optionale 7-Gang-Automatik regiert bei Kia statt einem Wählhebel ein Stellrad.

Der Sportage verwöhnt mit feinem Materialmix und bleibt trotz umfangreicher Digitalisierung leicht und intuitiv bedienbar.

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durchgehend aufwendiger Verarbeitung und hochwertigem Materialmix. Aber auch die Grundanforderungen an einen SUV hat Kia nicht vergessen – etwa mit einer im Verhältnis zur Sitzposition niedrig verlaufenden Fensterlinie und der dadurch ermöglichten großzügigen Rundumsicht.

Technisch aufgerüstet

Bis auf die beiden Basis-Motoren – 150-PS-Benziner und 116-PSDiesel – ist der Sportage jetzt ausschließlich mit Mild-HybridAggregaten unterwegs. Die milde Elektro-Schubhilfe steuert bis zu 12,2 PS bei – gut für knapp einen bis fast eineinhalb Liter Verbrauchsersparnis gegenüber den Vorgängervarianten. Wer mehr Power möchte, muss nur noch bis April warten, dann folgen noch ein Voll- und ein Plug-in-Hybrid mit 230 und 265 PS.

Das kann der neue Sportage

Bei Handling, Lenkpräzision und Feedback hat Kia ebenfalls gehörig nachgebessert. Der Sportage ist zum echten Fahrer-Auto gereift und bietet mit ausgezeichneter Dämmung und akustischer Entkopplung des Fahrwerks dennoch überdurchschnittliche Komforttalente. Der heimischen Allrad-Passion kommt zweifellos entgegen, dass es beim vollwertigen 4WD mit mechanischem Durchtrieb bleibt. Auch das künftige HybridDuo wird damit ausgestattet sein.

Eine Preisfrage

Das Klassen-Upgrade hat allerdings seinen Preis: Die Tarife beginnen jetzt bei 30.590 Euro für den 150-PS-Benziner. Die sind allerdings für den üppigen Zuwachs an Ausstattung gut angelegt und schon bisher hat das Gros der Kunden zu den gehobenen Varianten gegrifen. Für weitere 2.700 Euro mehr ist der Einstiegs-Diesel mit 116 PS zu haben. ///

Kia Sportage

Der neue Sportage hebt sich klar vom eigenen Vorgänger und den aktuellen Mitbewerbern ab und muss auch technisch keinen Vergleich scheuen.

Radstand (L/B/H):

4515/1865/1645, 2680 mm Zylinder/Hubraum: 4/1598 cm3

Leistung:

Benziner 150/180 PS Diesel 116/136 PS Getriebe: 6-Gang man./ 7-Gang aut. Vmax: 175–201 km/h 0–100 km/h: 9,6–12,1 sek

Verbrauch:

Benziner ab 6,3 l/100 km Diesel ab 4,8 l/100 km

CO2:

Benziner ab 142 g/km Diesel ab 127 g/km Preis: ab 30.950 Euro