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NIKOLAJ COSTER-WALDAU Der Abenteurer

TEXT VON JULIA PÜHRINGER

Nikolaj Coster-Waldau wurde durch die Fantasy-Serie „Game of Thrones“ zum Superstar. Inzwischen schreibt und produziert er selbst – wie aktuell auf Netflix mit „Against the Ice“ zu sehen ist. Im Filmdrama spielt er Ejnar Mikkelsen auf historischer Grönland-Expedition.

SEIT „GAME OF THRONES“ kreischen die Massen, wenn Nikolaj Coster-Waldau auftaucht. Doch sein Erfolg kam nicht aus dem Nichts. Tatsächlich war es der dänische Triller „Nightwatch – Nachtwache“, mit dem er bereits 1993 international aufel – es gab immerhin ein Remake mit Ewan McGregor. In „Black Hawk Down“ war Coster-Waldau 2001 zu sehen. Die unbeschreibliche deutsche Produktion „Shadow of the Sword – Der Henker“ 2005, na ja, lassen wir das. Der dänische Schauspieler hat jedenfalls beschlossen, ab sofort selbst von Anfang an bei Projekten involviert zu sein. In „Against the Ice“ hieß das: zuerst schreiben, dann ab nach Grönland zum Dreh mit Schlittenhunden. Weil: Der Mann hat keine Angst vor Risiko. schau hat den 52-Jährigen bei der Berlinale interviewt.

schau: Für „Against the Ice“ führen Sie eine Horde Schlittenhunde an. Können Sie überhaupt gut mit Hunden?

Nikolaj Coster-Waldau: Ja, eigentlich schon, diese wunderbaren Schlittenhunde! Die Szenen mit dem Eisbären waren da schon schwieriger. Tatsächlich war es nämlich ein isländischer JudoSchwergewichts-Champion, der mich da wie wild herumgeworfen hat. Ich wollte, dass es möglichst echt aussieht, und ließ meinen Kopf baumeln. Ich hatte dann prompt eine Gehirnerschütterung.

„Game of Thrones“: Die Rolle als Spross des Hauses mit dem Löwensiegel hat Coster-Waldau weltberühmt gemacht.

Grönland hat für Sie ja eine spezielle Bedeutung, Ihre Frau Nukâka stammt von dort…

Grönland bedeutet mir viel. Es ist ein magischer Ort. Es ist so riesig, gleichzeitig leben nur 55.000 Menschen dort. Dieses Land gibt der eigenen Existenz die richtige Relation. Wir glauben immer, wir haben die Kontrolle, sind am oberen Ende der Nahrungskette. In Grönland sieht das anders aus. Wir haben den Großteil unseres Planeten – wir sprechen inzwischen vom Anthropozän – unseren Bedürfnissen angepasst. Aber dort oben ist der Planet noch wie vor Tausenden von Jahren. Man geht zehn Minuten hinaus und fühlt sich wie der erste Mensch inmitten völlig unberührter Natur.

Angenommen, Sie hätten vor 150 Jahren gelebt: Hätte Sie so eine Expedition interessiert?

Wer weiß, vielleicht. Ich bin schon von Natur aus sehr neugierig. Aber was diese Leute erlebt haben, ist auch sehr furchteinfößend. In der Buchvorlage gibt es noch viel mehr Angrife von Eisbären. Das ist auch so eine Sache in Grönland: Es gibt eine andere Einstellung zu Leben und Tod. Der Tod ist einfach ein Teil des Lebens.

Ist so ein Projekt eine Art Gegenmittel zu dem Medienrummel, der Sie in den letzten Jahren umgeben hat?

Ganz ehrlich, ich erlebe das nur in relativ geringen Dosen. Der Rummel macht weniger als ein Prozent meines Lebens aus und ist dann auch ein Spaß. So was gibt es nur bei Premieren, wo dann geschrien wird und alle verrückt spielen.

Letztlich macht das Projekte wie dieses möglich, oder?

Sicher. „Game of Trones“ hat viele Türen geöfnet. Aber wir hatten auch einen sehr spannenden Stof und Netfix-Leute, die sich dafür interessiert haben. Wir woll-

FOTOS: PICTUREDESK.COM/AP/SCOTT GRIES, PICTUREDESK.COM/AP/EVAN AGOSTINI, HBO/HELEN SLOAN ten unbedingt „on location“ drehen, um Authentizität zu erzeugen. Wir hatten großes Glück mit Netfix als Partner, der das Ganze fnanzieren konnte. Das Eis zu Beginn des Films haben wir an der Westküste Grönlands aufgenommen, so sieht es dort im Winter aus. Das ist kein CGI (Computer Generated Imagery, Anm. d. Red.). Und ich glaube schon, dass man das auch sieht und spürt. Es ist einfach etwas anderes, wenn man etwas nur am Computer erschaft, aber vielleicht bin ich da auch einfach ein Romantiker.

Was waren die größten Herausforderungen?

Tatsächlich hatten wir vor dem Dreh die größten Herausforderungen – die Finanzierung und solche Dinge. Lustigerweise hat uns Corona in die Karten gespielt, zum Beispiel beim Dreh in Island. Normalerweise sind dort irrsinnig viele Touristen, die mit riesigen Trucks in die Gletscher fahren. Die Fahrzeuge waren nun alle frei. Die Stürme waren echt. In allen anderen Ländern hätte man abgebrochen. Wir haben gedreht, bis wir evakuiert wurden. Ganz ehrlich, ich habe das geliebt. Als Schauspieler macht man sich dann ums Spielen gar keine Gedanken mehr. Man spielt einfach. Vor ein paar Jahren habe ich einen Film ausschließlich mit Bluescreen gedreht. Das ist einfach kein Vergleich.

Nach den Dreharbeiten in Grönland im „winterwarmen“ Deutschland: Nikolaj CosterWaldau bei der Filmvorstellung in Berlin

„Wir haben gedreht, bis wir evakuiert wurden. Ganz ehrlich, ich habe das geliebt.“

Wie haben diese Männer solche Expeditionen eigentlich je geschafft?

Ich glaube, letztlich ist es wie immer im Leben, wenn man ein großes Projekt vor sich hat – und sei es nur, dass man ein ganzes Zimmer ausmalt –, man beginnt in einer Ecke und dann geht es Schritt für Schritt weiter. Man muss halt daran glauben, dass es möglich ist. Erst wenn man die Hofnung verliert, wird es schwierig, das ist mehr eine Kopfsache.

Gehören Ihre Töchter zu jener Generation, die gegen den Klimawandel kämpft?

Ihnen ist die Wichtigkeit des Temas sehr bewusst. Ich selbst bin Botschafter für das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen. Ich habe als junger Mensch auch schon protestiert. Meine Mutter hat mich als Kind auf Demos gegen Atomwaffen in Deutschland mitgenommen. Als ich 17 Jahre alt war, gab es das dänische Untergrund-Konsortium, eine junge rebellische Gruppe, bei der ich unbedingt mitmachen wollte. Es gab eine Aktion, bei der wir „die Tore der Macht verschließen“ wollten. In der Stadt, in der ich in die Schule ging, sind wir zu zweit mit Sturmhauben losgezogen und haben die Türschlösser von Banken, Bürogebäuden und Schulen mit Klebstof und Nägeln ruiniert. Wir glaubten wirklich, wir hätten damit etwas erreicht. Ich war sehr stolz, bis ich am Cover der Lokalzeitung „Sachschäden im Wert von 10.000 Euro“ las. Dann hatte ich Angst, ewig ins Gefängnis zu müssen. Noch dazu waren wir die Einzigen, die das wirklich durchgezogen haben. In Kopenhagen sind sie einfach zu Hause geblieben. Ich war sehr enttäuscht (lacht). Aber ganz im Ernst: Schon damals war der Klimawandel ein Tema, man nannte ihn halt Treibhausefekt. Ich habe auch mit Lehrern gestritten. Wenn man älter wird, weiß man, wie viele Probleme es gleichzeitig auf der Welt gibt. Die Lage ist komplex. Und jetzt reden wir auch noch über einen Krieg in Europa (das Interview wurde am 16.2.2022 geführt, Anm. d. Red.). Die Menschheit ist nicht besonders klug. Wir brauchen mehr Geschichtsunterricht.

Danke für das Gespräch! ///

info

Nikolaj Coster-Waldau

Geboren am 27. Juli 1970 in Dänemark. Beim Film „Against the Ice“ – seit 2. März auf Netfix zu sehen – spielt er nicht nur die Hauptrolle, er schrieb auch am Drehbuch mit und war Produzent. Der Film handelt von Ejnar Mikkelsens und Iver Iversens Grönland-Expedition 1909, von der beide erst 865 Tage nach ihrem Aufbruch gerettet werden konnten. Der Plot basiert auf Mikkelsens autobiografschem Buch.

MARC ELSBERG Europas dunkle Stunden

TEXT VON BARBARA KAUDELKA

Wer sich für Science-Thriller und Tech-Romane begeistert, kommt an ihm nicht vorbei: Marc Elsberg ist der Mann für den harten Tobak. Er liefert den Stoff, aus dem die Träume der Fans fundierter Wissenschafts-Unterhaltung sind. Und die Albträume der modernen E-Gesellschaft.

Marc Elsbergs Roman „Blackout“ wurde zum Welthit. In Expertenkreisen ist er beliebter Redner zu Energie- und Datensicherheit.

AUF ANHIEB in die Bestsellerlisten: Wovon viele Autoren träumen, hat Marc Elsberg 2012 mit seinem Erstlingsroman „Blackout“ geschaft. Der gebürtige Wiener zeichnet darin das Szenario eines europaweiten Stromausfalls mit seinen katastrophalen Folgen für Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft. Actiongeladen, informativ und verstörend – ein page-turner, der seitdem Millionen Leser in 20 Sprachen begeistert hat und kürzlich in Starbesetzung verfilmt wurde. „Blackout“ erschien nun, zehn Jahre nach dem erfolgreichen Debüt, in einer Premiumedition und hat an Brisanz und Aktualität keinen Millimeter eingebüßt. Im Gegenteil. Vergangenes Jahr entging Europa nur haarscharf einem realen Blackout. Veritable Spannungsschwankungen im europäischen Verbundnetz, in das auch Österreich eingegliedert ist, führten zu einer brenzligen Situation. Die schnelle Reaktion der kontinentalen Übertragungsnetzbetreiber konnte den worst case glücklicherweise abwenden. Ein Schreckmoment, der verdeutlichte, wie schnell es gehen kann.

Rien ne vas plus

Lediglich 19 Sekunden dauere es, bis Europa im Dunklen säße, heißt es seitens der heimischen Gesellschaft für Krisenvorsorge, die ein Blackout-Szenario in den kommenden fünf Jahren als realistisch einstuft. Bestsellerautor Elsberg, in Expertenkreisen ein gefragter Redner zu Temen wie Energie- und Datensicherheit, Resilienz und Gläserner Mensch, erklärt: „Das Problem ist nicht die Wahrscheinlichkeit, sondern das Ausmaß der Schäden, falls das eintritt. Die sind enorm.“ Er ergänzt: „Es ist wie jetzt die Pandemie – passiert womöglich nur alle paar Jahrzehnte, aber wenn es eintritt, ist es ein Fiasko.“ Trefend, denn ein fächendeckender Stromausfall hätte auch hierzulande weitreichende Auswirkungen auf viele Bereiche des Lebens. Telefon, Handynetz und Internet felen binnen Minuten aus. Kochen wäre unmöglich, Lieferketten für Lebensmittel oder Treibstof würden unterbrochen und auch die Wasserversorgung käme zum Erliegen, was nicht nur Waschmaschinen und Leitungswasser beträfe, sondern auch WCSpülungen. Kurz: Uns wäre der Stecker gezogen. Elsberg bestätigt: „Ohne Strom funktioniert eine moderne Gesellschaft nicht und das wird sich mit dem Ausstieg aus den fossilen Energien noch massiv verstärken.“

Ein Licht aufgegangen

Jenes stromtechnische Kammerfimmern des vergangenen Jahres veranlasste Österreichs Politik zu einer bundesweiten Informationsofensive, die das Bewusstsein der Bevölkerung für Vorsorge und Verhalten im Krisenfall schärfen sollte. Im Fokus stand einerseits die persönliche Selbstvorsorge, andererseits das Bundesheer, das mittels autarker Kasernen und re-

„Das Problem bei einem solchen Ereignis ist nicht die Wahrscheinlichkeit, sondern das Ausmaß der Schäden, falls es eintritt. Die sind enorm.“

Marc Elsberg

„Blackout“ wurde als sechsteiliger Thriller mit Moritz Bleibtreu, Heiner Lauterbach und Jessica Schwarz in den Hauptrollen für Joyn/Sat.1 verflmt.

gelmäßigen Übungen Blackout-ft gemacht wird. Elsberg, der jahrelang als Kreativdirektor und Strategieberater in der Werbebranche tätig war, sieht die Herausforderung: „Solche Kampagnen sind schwierig, weil jedem Unternehmen und jeder Behörde sofort eine Agenda jenseits des simplen Bevölkerungsschutzes unterstellt wird. Kommt sie von einer Supermarktkette oder einer Versicherung, würde es heißen, die wollen bloß Panik schüren, um ihre Produkte zu verkaufen. Kommt sie vom Heer oder von der Regierung, sind den Verschwörungstheorien auch keine Grenzen gesetzt, wie die Pandemie jetzt eindrucksvoll demonstriert.“

Resilienz als Ressource

Grund zur Panik gibt es keinen, zur bewussten Betrachtung aber durchaus. Wie haben die Recherchen zu „Blackout“ Elsbergs Sicht geprägt? „Der Roman ist in erster Linie eine Geschichte über unsere Welt, die uns durch zahllose gegenseitige globale Abhängigkeiten einen enormen Lebensstandard ermöglicht. Ohne funktionierende Gesellschaften rund um uns sind wir sehr schnell hilfos. Wenn wir also so komfortabel, gesund und lang weiterleben wollen wie bisher, müssen wir diese Systeme resistenter und nachhaltiger gestalten.“ In „Blackout“ gibt uns Marc Elsberg nicht nur eine mitreißende Story, sondern auch massig Hintergrundinfos über das Zusammenspiel einer vernetzten Welt an die Hand. Die Jubiläumsedition des Bestsellers erfreut mit Bonus-Content, darunter eine exklusive Kurzgeschichte des Autors sowie Expertenessays, etwa von Bundesnetzagentur-Präsident Jochen Homann, Energieberater Jürgen Weiss und Wiens Ex-Bürgermeister Michael Häupl.

Und Action!

Apropos mitreißende Story: Die sechsteilige TV-Trillerserie mit Moritz Bleibtreu, Heiner Lauterbach und Jessica Schwarz ist im Frühjahr 2022 im Sat.1 Free TV zu sehen. Elsberg hat in einer der Folgen einen Cameo-Auftritt. Sein Fazit zum Ausfug ins flmische Fach: „Ich habe mit einer tragenden Rolle das Fundament für eine Weltkarriere als Schauspieler gelegt“, sagt er und zwinkert. „Tatsächlich laufe ich für zwei Sekunden mit einem Wasserkanister durchs Bild.“ Ob nun geschriebenes Wort oder Spannung im Bewegtbild: Wir freuen uns schon jetzt auf noch mehr Elsberg im Scheinwerferlicht! ///

info

Buchtipp

Marc Elsberg Blackout – Morgen ist es zu spät Blanvalet Verlag ISBN 978-3-7645-0794-7 25 Euro

Familienzeit

Bunte Überraschungen (nicht nur) fürs Osternest

Einfach anders

Wer hätte das gedacht: Das Kinderbuch „Das kleine Ich bin ich“ aus dem Verlag Jungbrunnen wird 50! Ein guter

Grund, um zu feiern – mit Spieleklassikern wie „Schnipp Schnapp“ und „Kinderspiele“.

| www.piatnik.at

Anziehend

Die Roboter sind los: Dank der magnetischen Elemente wechseln sie im Nu ihr Aussehen. Kids ab 3 Jahren bauen sie immer wieder aufs Neue zusammen und trainieren dabei ganz spielerisch die Augen-Hand-Koordination und Feinmotorik. Ganz schön spacig!

| Spielsets Roboflex und Roboflex Plus von SmartMax, www.smartmax.eu

SUMM, SUMM

Bienchen summ herum – und verliere dabei nicht die Geduld! Holzgeduldspiel Biene bei www.moses-verlag.de

Hör zu!

Ein bunter Würfel statt Ostereier? Der Lautsprecher für Kinder von 3 bis 10 Jahren hat es in sich: Rund 10.000 Hörspiele, -bücher und Lieder gibt es auf Knopfdruck per Streaming-Dienst.

| Tigerbox Touch, www.tigermedia-shop.de

Hoch die Löffel!

Warum lässt mich niemand mitspielen? Ein Hase auf der Suche nach Spielgefährten. Liebevolle Frühlingsgeschichte für Kinder ab 2 Jahren.

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Frühlingsbotin

Fleißige Bienen schwirren aus und sammeln Nektar – da ist heuer auch das Monchhichi-Mädchen mit dabei. Im gelben Bienen-Kleid im Wabenlook und mit sommerlichen Blüten in den Zöpfen ist es genau richtig gestylt.

| Bienen-Monchhichi, www.monchhichi.eu

Fremde Welten

Wer springt denn da ins Osternest? Coole Urzeitwesen verstecken sich in einem Ei – und das macht Kids gleich doppelt Spaß: Erst einmal zusammenbauen und dann spielen! Der Fun-Faktor ist also garantiert.

| YCOO Bionic Biopod Cyperpunk, www.ycoorobot.com

BUCHTIPP

Kleine Biene. Weißt du, was die Tiere machen? Pappbuch ab 2 Jahren, www.fscherverlage.de

Strahlemann

Ich war ganz brav, da wünsche ich mir gaaaaanz viel vom Osterhasen! Adrett im T-Shirt aus 100 % BioBaumwolle, GOTS-zertifiziert.

| Freds World by Green Cotton, www.bygreencotton.de

EDITORIAL

Liebe Leserinnen und Leser,

als meine Töchter ganz klein waren, drehte ich sofort am Knopf meines Autoradios, wenn die Nachrichten starteten. Hackenmörder, Kriege und andere Hiobsbotschaften hielt ich damit bequem aus ihrem Leben heraus. Aber irgendwann war das nicht mehr möglich. Instagram und TikTok hatten ihre Handys erobert und auch andere Kinder wussten vieles aus der großen Welt zu berichten. Mit einem Wort, ein Leben mit der rosaroten Brille auf der Nase ist für Kinder heute immer weniger möglich. Und, wie ich inzwischen weiß, ist diese Strategie auch gar nicht angemessen. Kinder müssen und sollen sich mit Ereignissen, die um sie herum vorgehen (auf kindgerechte Weise) beschäftigen. Denn dadurch lernen sie, sich in der Welt, die immer härter wird, zu orientieren. Irgendwann habe auch ich das eingesehen und statt auf Verschweigen auf Kommunikation gesetzt. Der Erfolg hat sich bald eingestellt – meine Töchter haben früh begonnen, sich mit mir über die verschiedensten Themen auszutauschen. Da muss ich allerdings auch gleich mit einem Augenzwinkern gestehen: Spätestens in der Pubertät war ich nicht mehr sicher, ob ich wirklich immer (fast) alles wissen wollte … Dennoch – der intensive Dialog hat mir ermöglicht, sie auf ihrem Weg in die Welt zu begleiten, ihnen kindgerechte Antworten auf Fragen zu geben, immer für sie da zu sein. Gerade heute, in Zeiten von Pandemie und Krieg auf europäischem Boden, ist es besonders wichtig, Kindern zuzuhören und sich mit ihnen – stets kindgerecht – auszutauschen. Lassen wir unsere Jugend nicht allein!

Ich wünsche Ihnen in diesem Sinne eine schöne Frühlingszeit mit Ihren Liebsten.

Ihre Marion Breiter-O’Donovan

IMPRESSUM

schauFamilie – Das Magazin für starke Eltern & Kinder. Medieninhaber und Verleger: CRM Medientrend GmbH, Neudorferstraße – Betriebsgebiet 3, 7111 Parndorf. Herausgeber: KR Gerhard Milletich. Geschäftsführung: Mag. Bettina Milletich. Verlagsleiter: Christoph Berndl. Projektleiterin und Chefredakteurin: Dr. Marion BreiterO’Donovan, office@medienbuero-breiter.at Grafik: Marion Karasek. Lektorat: Mag. Daniela Oberhuber, Mag. Nicole Salcher. Anzeigenleitung: Karin Wayssmaier, Tel. +43/ (0)699/10 05 26 70, schaufamilie@gmx.at Druck: Walstead NP Druck GmbH, Gutenbergstraße 12, 3100 St. Pölten. Herstellung: Bohmann Repro-Media und Online GmbH, Rechte Wienzeile 31/Top 1, 1040 Wien. Die in den Artikeln vertretenen Meinungen der Autoren sind nicht unbedingt identisch mit denen des Herausgebers. Kalender- bzw. Veranstaltungstipps repräsentieren eine Auswahl des Redaktionsteams und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Für die Richtigkeit der Termine keine Gewähr. Offenlegung auf www.schauclub.at/impressum

Hallo Welt, da bin ich!

Kinder sind keine Stubenhocker. Daher heißt es, von Anfang an die Freude an Erlebnissen an der frischen Luft zu wecken. Wie das geht? Mit dem passenden fahrbaren Untersatz.

- Text: Johanna Kröner -

Kinderwagen mit Köpfchen sind vor allem eines: praktisch. Und glauben Sie mir, ich weiß, wovon ich spreche. Vor der Geburt meiner ersten Tochter habe ich mich gerade einmal so ungefähr informiert, was die Kinderwagen so zu bieten hatten, und muss zugeben, ich habe das erstbeste Modell genommen – so kam es mir jedenfalls vor. Schlecht war das Wagerl nicht, aber es war eben nicht optimal für die Bedürfnisse meiner Familie geeignet. Ich zahlte also Lehrgeld und stellte fest: Es lohnt sich, die Kinderwagen unter die Lupe zu nehmen.

Genaue Überlegung

Zunächst aber sollten Sie feststellen, wie Ihre Anforderungen an den Kinderwagen im Detail aussehen: Werden Sie vorwiegend in der Stadt unterwegs sein? Oder sind Sie begeisterte Jogger und der Kinderwagen soll auch für dieses Hobby tauglich sein? Muss er in den Koferraum Ihres Autos passen? Und nun die gute Nachricht: Die Bandbreite an Kinderwagen ist so groß, dass es für (fast) alle Wünsche das passende Modell gibt. Viele wachsen mit den Kindern mit, sprich sie können dem jeweiligen Alter angepasst werden, was ich besonders hilfreich fnde – im Sinne der Nachhaltigkeit für die Umwelt wie auch für das Familienbörserl. Statt der Babywanne wird ein Sportsitz oder ein Reiseaufsatz auf das Gestänge montiert und schon ist der Nachwuchs mit freier Sicht unterwegs.

Buggy für die warme Jahreszeit

In der warmen Jahreszeit sind Buggys besonders praktisch. Sie sind allezeit einsatzbereit, machen sich aber klein, wenn sie gerade nicht gebraucht werden. Ideal für Ausfüge, Reisen oder auch für den Stadtbummel. Ein guter Buggy ist äußerst stabil und seine Gummiräder sorgen in jedem Gelände für Fahrkomfort. In jedem Fall empfehlenswert: eine Lehne, die per Liegefunktion zurückgeklappt wird, damit müde Kids ungestört ein Nickerchen machen können, sowie ein Sonnendeck. Auch Gurte zum Anschnallen, am besten gepolstert und im Fünf-PunkteSystem, sind ein Muss bei einem guten Buggy. Und die große Fahrt kann beginnen! •

Stilvoll bei Tisch

Bitte Platz nehmen! Am Familientisch zu sitzen und gemeinsam mit den „Großen“ zu essen, fördert früh das gesunde Essverhalten der Kids. Stokke® bietet einige Hochstühle, mit denen Mahlzeiten mit Kindern ganz unkompliziert ablaufen.

| Weitere Infos: www.stokke.com

Kleckern mit Klasse

Stokke® Clikk™, der Hochstuhl, der sich in weniger als einer Minute zusammenbauen und auseinandernehmen lässt. Der Kinderhochstuhl für jeden Moment und jedes Durcheinander – in der Reisetasche immer mit dabei. Und weil auch Wutanfälle bequem sein sollten, gibt es ein paar kuschelige neue Kissen im Angebot. Wenn so richtig gekleckert wurde, kommt der pflegeleichte Tray schnell einmal in die Spülmaschine. Der Clikk™ ist für Kids ab 6 Monate bis 3 Jahre geeignet.

Sonniger Begleiter

Aus gutem Grund sind in den letzten vier Jahrzehnten mehr als zwölf Millionen Kinder mit dem legendären Tripp Trapp® Stuhl groß geworden. Der Hochstuhl mit seiner in Höhe und Tiefe verstellbaren Sitz- und Fußplatte garantiert in jeder Entwicklungsphase eine komfortable Sitzhaltung und besticht obendrein durch sein Design. Besonders fröhlich: die Farbvariante Sunflower Yellow.

All in one

Der Stokke® Steps™ Stuhl ist das Herzstück des 5-in-1-Sitzmöbelsystems und gleichzeitig die Basis für die Wippe und weitere Accessoires. Er ist bequem und verstellbar und wurde für aktive, selbstständige Kleinkinder entwickelt, um ihnen optimalen Halt zu geben: Die großzügigen, abgerundeten Sitz- und Rückenflächen sind ergonomisch auf die Kids abgestimmt.

Der Sommer kann kommen

Der heurige Modesommer hat jede Menge gute Laune, luftige Stoffe und erfrischende Designs mit im Gepäck. Christina Gschwendtner, Petite Marie, im Gespräch über die aktuellen Trends. Und die Vorfreude wächst!

- Text: Priska Reich -

Endlich Frühling! Die Natur ruft und vor allem für die Kleinen gibt es jetzt kein Halten mehr. Auch die aktuellen Modetrends machen jede Sommerlaune mit. „Shorts sind kommenden Sommer das Must-have schlechthin, auch für die Mamas“, weiß Christina Gschwendtner, Inhaberin des österreichischen Modelabels Petite Marie. Daher fnden sich in der aktuellen Ibiza-Kollektion auch entsprechend sommerliche Shorts für Mama und Tochter und – ab heuer neu – auch für Buben.

Sanfte Farben & weiche Stoffe

Dezente Farben, perfekte Schnitte, nachhaltige Materialien: Darauf dürfen sich mode- und umweltbewusste Mütter heuer freuen. Gerade wenn es um Mode für unsere Kleinen geht, sollte der Bio-Gedanke ganz oben stehen. Daher liegt Bio-Baumwolle ungebrochen im Trend. Für heiße Sommertage sind leichte Outfts aus Musselin besonders gefragt. „Unsere Tuniken, Sommerkleider und Shirts sind alle aus Bio-Musselin gefertigt und tragen sich besonders angenehm und leicht“, bestätigt auch Gschwendtner. Weiß, sanftes Rosé und maritime Streifen im Navy-Look: So präsentieren sich die Farben des heurigen Modesommers für coole Kids. Love, Peace & Ice Cream: Statement-T-Shirts mit coolen Sprüchen dürfen ebenso wenig fehlen. Sie lassen sich perfekt zu Shorts und Röcken kombinieren.

Chic & nachhaltig

Ganz nach dem Motto „Slow Fashion“ schätzen immer mehr Kunden nachhaltige Mode und bevorzugen Qualität in Kleinserie statt Massenproduktion von der Stange. Das sieht man bei Petite Marie auch so. „Für unsere bewusst überschaubar gehaltenen Kollektionen kommen ausschließlich GOTS-zertifzierte Bio-Stofe auf den Schneidertisch“, erzählt Gschwendtner. Warum? Weil nachhaltige Kindermode im Einklang mit der Natur stehen und absolut schadstoffrei sein soll.

Shop local

Die Pandemie hat das Bewusstsein für Regionalität einmal mehr geschärft. Shop local: Auch bei Kindermode kann man sich bewusst für jene Marke entscheiden, deren Wertehaltung mit der eigenen kompatibel ist. Gschwendtner hatte von Beginn an die Vision, in Österreich zu produzieren. Ganz nach dem Motto „dream big“ wurde aus dem Traum nun Realität. Schön, dass es auch heimische Labels gibt, die nicht nur auf Trends reagieren, sondern auch welche setzen. •

Christina Gschwendtner, Inhaberin des österreichischen Modelabels Petite Marie

Derzeit der Megatrend, auch bei der Kindermode: regionale, nachhaltige Produkte

Modisch in den Sommer: Shorts sind das Must-have, begleitet von kecken T-Shirts.