Chorleitfaden

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CHOR LEIT FADEN Robert Göstl sieht seine Aufgabe als Autor in der Zusammen- Welchen Chor will ich? schau der vielen Felder, die Chorleiterinnen und Chorleiter von den Anfangsgründen bis zu anspruchsvollster Arbeit beschäftigen. Ein LEITFADEN ist dieses Buch in dem Sinne, dass es eine Wie erreiche ich die Menschen? gut lesbare und knappe Darstellung von fundierten Informationen mit den daraus unmittelbar folgenden konkreten Handlungshilfen verbindet. Besonders praxisnah sind die »Checklisten«, die eine persönliche Auseinandersetzung Wie kann ich mich organisieren? mit dem Gebotenen sowie einen individuellen Zuschnitt des Lernprozesses ermöglichen.

ROBERT GÖSTL MOTIVIERENDE ANTWORTEN AUF FRAGEN DER CHORLEITUNG

CHORLEITFADEN 1

28.08.2006

CHOR LEIT FADEN Welchen Chor will ich?

Robert Göstl

Chorleitung Titel_dk

Wie erreiche ich die Menschen?

Wie kann ich mich organisieren?

Wie funktioniert »Stimme«?

Somit bietet dieses Buch motivierende Antworten auf die wichtigsten Fragen der Chorleitung.

In Band 2 folgen die Kapitel zu Chorliteratur, Dirigieren, Wodurch macht Simmbildung Partiturstudium und Partiturspiel sowie zum Sozialgefüge Chor und zu weiterführenden Hilfen. Diesem zweiten Band wird eine DVD beiliegen, die Hintergrundinformationen veranschaulicht, KlangbeiWelche Übungen helfen konkret? spiele zum Stoff liefert und Übungen im realen Ablauf zeigt.

Wie funktioniert »Stimme«?

Spaß?

Wodurch macht Simmbildung Spaß?

Welche Übungen helfen konkret?

Wie erreiche ich eine gute Intonation?

Wie erreiche ich eine gute Intonation?

Wie probe ich ansprechend und anspruchsvoll?

ConBrio Verlagsgesellschaft Regensburg ISBN-10: 3-932581-78-4 ISBN-13: 978-3-932581-78-6 CB 1178 www.conbrio.de

Wie probe ich ansprechend und anspruchsvoll?

neues Werk?

Wie begeistere ich für ein neues Werk?

Aufführung vor?

Wie bereite ich eine Aufführung vor?

CB 1178

Robert Göstl (*1969) studierte Kirchenmusik in Regensburg; in Würzburg schloss sich das künstlerische Diplom im Fach DirigieWie begeistere ich für ein ren/Chorleitung an. Von 1996 bis 2005 leitete Göstl die Vorchöre der Regensburger Domspatzen, 1996 bis 2001 war er Dozent an der Fachakademie für kath. Kirchenmusik RegensWie bereite ich eine burg, im Sommersemester 2003 übernahm er einen Lehrauftrag an der Hochschule für Musik in Würzburg. Neben einer umfangreichen Referenten- und Jurytätigkeit veröffentlichte er 1996 sein Buch »Singen mit Kindern« (ConBrio) sowie zahlreiche Fachbeiträge. Robert Göstl leitet drei Laienchöre in seiner Heimatgemeinde und den Kammerchor »Schola cantorum ratisbonensis«. Seit September 2005 arbeitet er freiberuflich als gefragter Dirigent, Autor, Referent und Musikpädagoge im gesamten Bundesgebiet sowie im benachbarten Ausland.

ConBrio

1 Band


Chorleitung-Kap 1-2 Inhalt

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Inhaltsverzeichnis Band 1 Einige Worte vorweg »Chor« – ein vielschichtiger Begriff Choros, chorus, Chor – ein Begriff im Wandel der Zeiten Dimensionen von Chorarbeit

8 10 10 11

Es wird Musik gemacht – der künstlerische Anspruch

11

Labsal für Seele, Geist und Körper – die menschliche Dimension

12

Chorsingen erzieht – der pädagogische Aspekt

13

Eine Gemeinschaft in der Gesellschaft – die soziale Relevanz

14

Ohne Moos nix los – die ökonomische Seite

15

Checkliste Finanzbedarf projektbezogen Musik und Kirche – der pastorale Auftrag

17 18

Checkliste »Was will ich?«

20

Chor weiter gedacht

22

Geben und Nehmen – die Anbindung an eine Musikschule

22

Das volle Spektrum – ein eigenes Orchester

22

Chor-Strukturen Kinderchor (und alles, was dazugehört)

23 23

Jugendchor

25

Gemischter Chor

26

Kirchenchor

26

Männerchor

27

Frauenchor

27

Projektchor

27

Oratorienchor

28

Kammerchor

29

Vokalensemble

29

Netzwerke – einzelne Gruppen ergänzen einander

29

Chor-Verbände

29

Gemeinsam stark – eine Lobby für das Chorsingen

29

Weltlich, kirchlich, jugendorientiert – ein Überblick

30

Chorverwaltung Selbstorganisation

32 32

Zeitplanung

32

Technische Ausstattung

32

Mut zum Loslassen: Delegieren

33

Geschäftsabläufe

34

Mitgliederverwaltung

34

Terminverwaltung

34

Finanzverwaltung

34

Der schnelle Draht – E-Post

35

Struktur schafft Sicherheit – Gremien fixieren Abläufe

35

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Inhaltsverzeichnis

Öffentlichkeitsarbeit

35

Mitglieder werben Mitglieder

35

Medien

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Das »Schaufenster« vor Ort

37

Weltweite Präsenz – die Homepage

37

Chor und Recht

37

e.V.

37

GEMA und Kopierverbot

38

Versicherungsrecht bei Aufführungen

38

Chor als Arbeitgeber

38

Künstlersozialkasse

38

Musterdateien und Dokumentvorlagen

39

Schlüsselqualifikationen eines Chorleiters

40

Vom Chorsingen zum Chorleiten – das Erleben der »anderen Seite«

40

Warum tue ich mir das an? – einige Fragen zur Motivation

40

Stillstand ist Rückschritt – Neugier als Überlebenshilfe

41

Bevor der Chor übt, übt der Chorleiter – das »Handwerk«

41

Menschen bewegen – Pädagogik und Psychologie

42

Zeit und Kraft für das Wesentliche – innere und äußere Organisation

42

Checkliste zur Selbsteinschätzung

Chorische Stimmbildung

43 46

Die eigene Stimme – ein Vorbild?

46

Ohne Ziel kein Weg – die eigene Klangvorstellung

47

Individuen über einen Kamm geschert – Grenzen chorischer Stimmbildung 48 Einsingen und chorische Stimmbildung – das eine ist nur Teil des anderen Checkliste »Ist-Stand meiner stimmbildnerischen Arbeit« Theorie vor Praxis

51 50

Instrumentenkunde »Stimme« – physiologische Grundlagen

50

Viele Wege führen zum Ziel – methodische Ansätze

56

Hörgewohnheiten und Klangideale – der individuelle Hintergrund

58

Was ist da nur los? – Mutation und Stimmkrankheiten

59

Stimmbildung konkret

63

Auf spielerische Art zur spielenden Beherrschung

63

Körperarbeit

64

Atemtraining

66

Registerausgleich

67

Tonumfang

68

Vokal- und Klangfarben

70

Intonation

71

Lebendige Artikulation

74

Intentionen und Verständnishilfen

74

Alles Singen kommt vom Hören

75

Der selbstständige Chorsänger

76

Wenn’s die Stimme nicht mehr tut

77

Checkliste »So werde ich in vier Wochen arbeiten!«

6

49

78


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Inhaltsverzeichnis

Probenmethodik

80

Checkliste »Aktuelle Probensituation«

80

Voraussetzungen

81

Wohin soll das führen? – klare Zielsetzung

81

Das Umfeld muss stimmen – der Probenraum

81

Wer mit wem – die Choraufstellung

82

Alles hat seine Zeit – Zeitpunkt und Tagesform

83

Probengestaltung – innere Dynamik und Ökonomie

84

Probenformen

85

Leseprobe

85

Einzelprobe

86

Quartettprobe/Kleingruppe

86

Stimmprobe

87

»Regelprobe«

87

Stell- und Akustikprobe

87

Solistenproben – Orchesterproben

88

Hauptprobe – Generalprobe – Anspielprobe

89

Übung: Strukturierung der nächsten sechs Monate Probenablauf

91 93

Motivierender Einstieg

93

Formulierung von Teilzielen

97

Variantenreiche Wiederholung

98

Das Endziel immer vor Augen

100

Medien als Hilfe

101

Checkliste Probenvorbereitung

103

Permanente Aufgabenstellungen

104

Einstimmigkeit – Mehrstimmigkeit

104

Intonation

104

Musik und Sprache – Ausdruck und Aussage Ergänzende Maßnahmen

105 106

Den Horizont weiten – die Mitarbeit eines Stimmbildners

106

Einblicke durch Rückblick – die Nachbereitung

106

Schneller zum Ziel – Singen nach Noten

107

Zeitraffer im Chorjahr – ein Probenwochenende

108

Weiterbildung für Interessierte – Hör-Stunden mit Chorliteratur

108

Andere hören und darüber reden – Lernen durch passives Erleben Checkliste »So werde ich in 4 Wochen arbeiten!«

108 109

Glossar

110

Literatur- und Medienhinweise

118

Band 2 des Chorleitfadens wird folgende Kapitel umfassen: Vom Umgang mit Partituren

Dirigieren

Chorliteratur

Auftrittsformen

Sozialgefüge Chor

Forum Chor

Außerdem wird Band 2 eine DVD mit umfangreichem Text-, Bild- und Videomaterial enthalten. Erscheinungstermin: Frühjahr 2007 7


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Einige Worte vorweg Bücher über Chorleitung und über die damit zusammen-

schließlich an die Person des Singenden weiterzugeben.

hängenden Themen wie Dirigieren, Stimmbildung und vie-

Authentizität und Kommunikationsfähigkeit sind die Zau-

les andere füllen auch meine Regale. Dazu kommen Fach-

berwörter für eine solche Art von persönlichkeitsbilden-

zeitschriften und Periodika, diverse Internetadressen und

der musikalischer Arbeit – ich hoffe, den Ton getroffen zu

Materialien von Fortbildungsveranstaltungen. Warum also

haben, der diese persönlichen Berührungsebenen nach-

dieser Breite an Literatur und anderen Informationsquellen

zeichnet.

eine weitere Veröffentlichung hinzufügen? Dazu einige Überlegungen:

Wie schon in meinem Buch »Singen mit Kindern« (ConBrio Verlagsgesellschaft, Regensburg 1996) möchte ich versu-

Was dieses Buch will

chen, eine möglichst intensive Vernetzung der vielfältigen

Es soll ein »Leitfaden« im besten Sinne sein. Umfassend in

Lernbereiche des komplexen Faches Chorleitung aufzuzei-

der Palette der behandelten Themen und ausgestattet mit

gen. Wer das Handwerk des Chorleiters (wohlgemerkt

allen wesentlichen Hintergründen und Informationen

nicht nur des Chor-Dirigenten) lernen will, hat eine solche

sollte das Buch dennoch möglichst »dünn«, will sagen

Fülle von Stoff zu bewältigen, dass die Suche nach Syner-

konzentriert und abgespeckt sein. Die Darstellung eines

gien eine der entscheidenden Voraussetzungen für den

praktischen musikalischen Faches in Buchform muss eine

Erfolg des Unterfangens ist. Dies gilt für jedes Niveau, auf

Zusammenschau vielfältiger Inhalte leisten, da die Adres-

dem gelernt wird, von den ersten »Gehversuchen« bis hin

saten wenig Zeit zum Lesen, dafür aber umso größere Lust

zum fachspezifischen Studiengang.

zum Ausprobieren haben. Deshalb geht diese Veröffentlichung von der Basis aus Der zentrale Ansatz dieses Lehrwerks wie meines Unter-

und wendet sich an alle, die nur geringe Eingangsvoraus-

richtes und meiner Fortbildungstätigkeit ist es, die bei

setzungen haben, dann an jene, die Defizite im ein oder

jedem einzelnen Schüler vorhandenen Fähigkeiten auf

anderen Teilbereich verspüren, und nicht zuletzt an dieje-

eine bewusste Ebene zu holen und aus der daraus

nigen, die bereits Gelerntes unter neuen Aspekten vertie-

gewonnenen Motivation zu kultivieren und zu ergänzen.

fen oder auffrischen möchten. Chorleiter jeder Chorgat-

Das Fach Chorleitung wird häufig reduziert auf das Diri-

tung sowohl aus dem weltlichen wie dem kirchlichen

gieren und dieser Dirigierunterricht findet oft auf andere

Bereich sollten sich wiederfinden. Oberstes Gebot war mir

Weise statt. Da wird zunächst vermittelt, was man alles

die unbedingte Praxisrelevanz jedes angesprochenen The-

nicht tun darf, wie unzulänglich das eigene Können und

menbereiches und jedes auch noch so kleinen Tipps. Der

vor allem die eigenen Bewegungspotenziale sind (gip-

Versuch, über die dem Band 2 beigefügte DVD die Mög-

felnd in oft schonungslos unsensiblen Analysen von

lichkeiten neuer Technik einem jahrhundertealten Fach

Videoaufnahmen) und wie vollkommen diejenigen des

nutzbar zu machen, möge dabei ebenso helfen wie das

Lehrenden. Dieses Buch möchte jedem helfen, sich von

breite Themenspektrum, das auch solche Fragen in den

solchen Einschränkungen im Wortsinne zu befreien und

Fokus nimmt, die aus rein künstlerischer Sicht marginal

aus dieser bewahrten oder neu gewonnenen Freiheit

erscheinen mögen.

heraus behutsam einen überzeugenden Personalstil zu entwickeln, der sich an feststehenden Parametern orien-

Einen wichtigen Bestandteil dieses Buches stellen die sog.

tiert. Dies alles beschränkt sich nicht auf das Beispiel des

»Checklisten« und die Übungsaufträge dar. Im eigenen Auf-

Dirigierens, sondern ist besonders auch auf die Stimmbil-

schreiben wird man sich bewusst, welchen aktuellen Stand

dung, den Stil der Probenarbeit und viele andere Berei-

man auf dem jeweiligen Lernfeld hat. Entscheidend ist eine

che übertragbar.

innere Haltung, die sich freut am eigenen Können und die Defizite nicht als eigene Schwäche sondern als Möglichkeit

Die Person spielt also eine entscheidende Rolle. Keine

zur Weiterentwicklung definiert. Sinnvolles Lernen verlangt

Person ohne Persönlichkeit – deshalb möchte in einem

eine realistische Selbsteinschätzung.

Dreischritt die Person des Autors sein eigenes »Feuer« für die Sache so vermitteln, dass die Person des diese Zeilen

Diese Selbsteinschätzung ermöglicht eine jeweils unter-

lesenden Chorleiters motiviert wird, sich mit Energie und

schiedliche Reihenfolge des Lesens. Mancher bereits in der

Freude das Gebotene und vieles mehr anzueignen und es

Praxis stehende Kollege wird zielgerichtet ein Thema seines

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Einige Worte vorweg

Interesses aufgreifen. Die Querverweise sollten dies ohne

den. Nicht aus Überlegungen zu Quoten oder Vorlieben

Probleme möglich machen. Für »Einsteiger« empfiehlt sich

heraus – einfach, weil sie mir näher liegt.

allerdings, das einleitende Kapitel nicht zu überspringen und den bewusst so strukturierten Aufbau des Buches

Dank

nachzuvollziehen. Und wer noch relativ wenig Fachwissen

Wie vieldimensional Chorarbeit als Baustein unserer Kul-

hat, der möge das Glossar sowie die nicht wie gewöhnlich

tur, als Sozialgefüge nach innen mit sozialer Verantwor-

nur aufzählenden, sondern helfend kommentierten Litera-

tung nach außen und natürlich nicht zuletzt rein musika-

tur- und Medienhinweise am Ende des Buches eifrig nutzen.

lisch und inhaltlich ist, hat mich mein Vater zuerst und

Informationen und Gedanken, die eines kurzen Innenhal-

immer wieder gelehrt. Ihm widme ich daher dieses Buch in

tens, eines Verinnerlichens oder auch eines lernenden Erin-

tiefem Dank und größter Hochachtung vor seiner Lebens-

nerns bedürfen, sind mit den musikalischen Pausenzeichen

leistung. Meine Mutter wird an dieser Stelle ein einfaches

im Text markiert.

»Vergelt´s Gott, Mama!« sicher verstehen. Zu danken habe ich ferner meinen Lehrern Domkapellmeister Roland Büch-

Was dieses Buch nicht will

ner und Prof. Jörg Straube sowie Eberhard Kraus (†). Den

Die Komplexität des Gegenstandes verbietet von selbst

vielen anderen Lehrerinnen und Lehrern sei ebenso ohne

den Anspruch, ein vollständiges, vollkommenes Lehrwerk

weitere Namensnennung gedankt wie all denen, in deren

vorzulegen. Mehr als eine in Teilen hoffentlich neue und

Chören ich singen durfte, und denjenigen, die in den von

vor allem immer praxisnahe Sicht auf Inhalte, die großen-

mir geleiteten Chören gesungen haben oder singen. Denn

teils schon niedergeschrieben wurden und von vielen

viele wesentliche Dinge lernt man nur in der tätigen Begeg-

guten Lehrern täglich gelehrt werden, kann nicht geboten

nung. Die Begleitung (nicht nur) dieses Unterfangens

werden. Viel Angelesenes, viel »Abgeschautes« und auch

durch meinen Freund Stefan Klöckner war für mich von

viel am Rande »Aufgeschnapptes« ist hier zu finden – die

unschätzbarem Wert, ebenso die wertvollen Hinweise von

Quellen werden nach bestem Wissen und Gewissen

Rolf Pasdzierny zu rechtlichen und verwaltungstechni-

genannt.

schen Belangen. Für das ebenso professionell-kompetente

Niemand darf sich mit dem hier Gebotenen (den folgenden

Martin Koch. Schließlich danke ich meiner Familie, beson-

Band mit eingeschlossen) zufrieden geben, auch der Autor

ders meiner Frau Angelika für das Mittragen meiner Arbeit

tut das nicht. Diese Anregungen zum Ausprobieren, kriti-

und für die bestärkende und kritische Begleitung.

wie einfühlsame Lektorat danke ich meinem Freund Juan

schen Prüfen und Weitersuchen sollen die Neugierde wecken und verstärken. Stillstand wäre der Anfang des Rückschrittes.

Deuerling im August 2006 Robert Göstl

Was kein Buch kann: guten Unterricht ersetzen! Ohne die Anleitung und Begleitung fachkundiger Lehrer wird sich manches Teilgebiet nicht erschließen und wird vor allem die Selbstreflexion vor eine unlösbare Aufgabe gestellt. Dies gilt insbesondere für die dirigentische Komponente, natürlich auch für die sängerische. Andere Themenbereiche lassen sich aber auch auf autodidaktischem Weg gut erschließen. Selbst wenn auch auf dem Feld der Chorleitung wie auf vielen anderen Gebieten die Damen auf dem »Vormarsch« sind und ich mit größtem Respekt und manchmal mit Schmunzeln zur Kenntnis nehme, wie wohltuend und belebend die Konkurrenz zwischen den Geschlechtern auch hier ist, habe ich mich was die grammatikalische Sprechregelung betrifft dennoch für die männliche Form entschie9


Chorleitung-Kap 3

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»Chor« – ein vielschichtiger Begriff Choros, chorus, Chor – ein Begriff im Wandel der Zeiten

migkeit verantwortlich. Bis hinauf in die Zeit Johann Sebas-

Die einfachste und immer zutreffende Erklärung erfährt der

mehrfach/vielfach besetzten Stimmgruppen eigentlich nicht

Begriff Chor, wenn wir ihn als eine Gruppe von Menschen

oder kaum gegeben. Will man sich dem Originalklang alter

bezeichnen, die gemeinsam singen. Wie diese Gruppe sich

Musik nähern, müsste man also zunächst die Besetzung der

zusammensetzt, wie zahlreich ihre Mitglieder sind, was sie

ausführenden Ensembles radikal reduzieren, im äußersten

Mitte des 14. Jahrhunderts für die Entwicklung der Mehrstimtian Bachs hat es den Chor, wie wir ihn heute kennen, mit

singt und ob sie ein- oder mehrstimmig singt – diese jeweils

Falle bis auf eine solistische Besetzung der einzelnen Stim-

im sozialen, geistigen und musikalischen Umfeld anders

men. Ob man sich dem Originalklang annähern muss, ist

gelagerten Voraussetzungen bilden in der Musikgeschichte

allerdings eine Entscheidung der interpretatorischen Frei-

die Unterscheidungskriterien für eine differenzierte

heit. Nicht jede Musik verliert, wenn man sie – losgelöst von

Betrachtung eines Begriffes.

den Voraussetzungen der jeweiligen Situation des Entstehens – neuen klanglichen Möglichkeiten zuführt.

Ohne dass die Bezeichnung »Chor« eine Rolle gespielt hätte, gibt es mit Sicherheit seit Bestehen der Menschheit das Phä-

Ein zweites geschichtliches Missverständnis hängt mit dem

nomen des gemeinsamen Singens. An den Bräuchen und

Begriff »a cappella« zusammen. Bei der Wiederbelebung

kultischen Riten der Naturvölker ist noch heute ersichtlich,

der altklassischen Vokalpolyphonie ging man davon aus,

dass Singen viele Handlungen des sozialen Lebens begleitet

dass diese Musik (vor allem des 16. und 17. Jahrhunderts),

und stützt, immer verbunden mit Tanz und Bewegung.

wie von der Cappella Sistina, dem päpstlichen Sängerchor in Rom tatsächlich praktiziert, unbegleitet zu singen sei.

Der Begriff »choros« erscheint zum ersten Mal ebenfalls in

Längst jedoch belegen wissenschaftliche Erkenntnisse,

Verbindung mit Kulthandlungen, nämlich zu Ehren des Got-

dass dies ein römischer Sonderweg war und dass der

tes Dionysos in Griechenland. Eine Gruppe von Sängern

Begriff »a cappella« nur auf eine Komposition im stile

(und auch Tänzern) tritt auf und spielt mit ihren Darbietun-

antico hindeutete, die einer »cappella« zugewiesen wurde.

gen eine Hauptrolle bei diesen Festen. Ergänzt um die Kom-

Dabei konnte eine solche aus Sängern und Instrumentalis-

ponente des Schauspiels entsteht hieraus die antike grie-

ten bestehen, die entweder alle Stimmen gemeinsam,

chische Tragödie, in der dem Chor nunmehr die Rolle des

»colla parte« ausführten oder einige Stimmen vokal,

Kommentators zukommt, der von außen die Handlung

andere instrumental realisierten.

reflektiert. Was genau und vor allem wie und nach welchen Melodien diese griechischen Chöre gesungen haben, ent-

Der Chor, wie wir ihn heute verstehen, entsteht erst im 19.

zieht sich aufgrund einer sehr schlechten Quellenlage wei-

Jahrhundert, als über die Gründung von Kirchenchören (in

testgehend unserer Kenntnis.

der Bewegung des Cäcilianismus) und Singgemeinschaften Laien die tragenden Säulen der Chorlandschaft werden

Auch die jüdische Tradition kennt in der Praxis des Psal-

(Singakademie zu Berlin im Jahre 1792, Berliner Liedertafel

mengesanges eine Chorkultur. Diese verschmilzt in der Zeit

im Jahre 1809 durch Zelter gegründet). Sängerfeste mit

der frühen Christenheit mit der griechisch-römischen Tradi-

mehreren hundert, ja tausend Mitwirkenden und die Entde-

tion und bildet den »chorus« als Inbegriff der jubilierenden

ckung des Oratorienrepertoires für die neuen Chöre mit

Engel (mit ihren »Stellvertretern« auf Erden) aus. Es ent-

Aufführungen in gigantischen Dimensionen sind äußere

steht die Basis der abendländischen Musikgeschichte,

Zeichen einer Entwicklung, die als innere Ursachen das Auf-

besonders der liturgischen Musik, das Repertoire des gre-

blühen des Bildungsbürgertums und auch politische Mas-

gorianischen Chorals. Gesungen wird einstimmig, beson-

senbewegungen hat. Nicht zuletzt setzt dann auch im 20.

ders diffizile Gesänge sind Solisten vorbehalten.

Jahrhundert die Kritik am Chorwesen genau in diesen Punk-

Ohne hier einen Abriss der vielfältigen und teilweise sehr

dor W. Adorno anzusehen, der (verkürzt dargestellt) im

ten an. Als viel zitierter Protagonist der Skeptiker ist Theodivergenten Entwicklungen der Sängerchöre geben zu kön-

gemeinschaftlichen Singen gerade von großen Gruppen

nen, sei auf einen für unsere heutige Musizierpraxis ent-

oder Menschenmassen eine verzwecklichte Komponente

scheidenden Umstand hingewiesen. Die erwähnten Solisten

der Stabilisierung gesellschaftlicher Zustände sah und ihr

nämlich, also professionell ausgebildete Sänger, waren

damit eine fortschrittsfeindliche Rolle zuschrieb. Die fatale

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Chorleitung-Kap 5

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Schlüsselqualifikationen eines Chorleiters Vom Chorsingen zum Chorleiten – das Erleben der »anderen Seite«

sollte diese Beobachtung auch nicht nur in der Rückschau stattfinden sondern idealer Weise (permanent oder spora-

Es dürfte wohl kaum einen Chorleiter geben, den die Faszi-

disch) in der Gegenwart durch das Mitsingen in einem gut

nation des Mediums »Chor« nicht durch eigene chorsänge-

geleiteten Chor.

rische Erfahrungen gepackt hat. Oft reicht dieses Erleben der anderen, der Sängerseite bis zu einem Kinder- oder

Tradition ist einer der am öftesten missverstandenen

Schulchor zurück und immer werden sich positive, motivie-

Begriffe, auch und gerade im Musikleben. Er bedeutet

rende und problematische Eindrücke abgebildet haben.

nichts anderes als »Weitergabe«. Mit Überzeugungskraft

Jeder kennt Probensituationen, die spannender und erfül-

weitergeben kann man nur Inhalte, die einen selbst positiv

lender als manche Aufführung verlaufen, aber auch die

geprägt haben. Eine Kernfrage für jeden Chorleiter ist des-

Phasen, in denen 90 Minuten wie eine lähmende Ewigkeit

halb: Was möchte ich weitergeben? Dies schließt die Not-

erscheinen wollen. Jeder hat als Sänger Chorleiterpersön-

wendigkeit ein, offen zu sein für neue Eindrücke und diese

lichkeiten erlebt, die selbst ein Teil der Faszination des

vielleicht ins Repertoire dessen aufzunehmen, was man

Chorsingens waren, jeder kennt hingegen auch solche, von

weitergeben möchte. Und es schließt die Notwendigkeit

denen hauptsächlich Erinnerungen geblieben sind, »wie

ein, von Zeit zu Zeit zu prüfen, ob der Gegenstand und sein

man es später einmal sicher nicht machen will«. Manche

Gehalt die Weitergabe an nächste Generationen tatsächlich

Aufführung, bei der man mitsingen durfte, hinterlässt Spu-

rechtfertigen. Es gibt durchaus Literatur, die in einer

ren der Begeisterung über Jahre hinweg, manch andere

bestimmten Phase angemessen und hilfreich ist, die aber

geradezu traumatische. Und schließlich: In manchem

dann wieder als Ballast über Bord geworfen werden muss;

Ensemble hat man trotz großer musikalischer Erfolge nie

gleiches gilt für methodische Ansätze. Der Vergleich mit

eine persönliche Heimat gefunden, an manchem Dorf-Kir-

Bekanntschaften und Freundschaften sei angestellt: es gibt

chenchor hängen exzellente Sänger mit Leib und Seele.

je nach Lebensalter, Umfeld und persönlicher Entwicklung Veränderungen, die nötig sind und nicht zwangsläufig

Das Erinnern an eigene Erfahrungen als singendes Glied im

bedeuten, dass etwas, wovon man sich verabschiedet,

Komplex »Chor« ist eine gute und hilfreiche Sache. Oft

schlecht (gewesen/geworden) sein muss.

bringt der Wechsel der Blickrichtung die entscheidenden »Aha-Erlebnisse«. Wie hätte ich mich gefühlt, wenn ich in dem von mir geleiteten Chor gesungen hätte? Wäre ich auf

Warum tue ich mir das an? – einige Fragen zur Motivation

diesen Chor aufmerksam geworden, wäre das Angebot

Gerade in Zeiten extremer Belastung stellt sich diese

attraktiv gewesen? Das bei Lehrern so oft beklagte Phäno-

Frage immer wieder. Auslösende Momente lassen sich

men des »burn out« ist auch in Chorleiterkreisen nicht

viele nennen: Der Probenbesuch lässt zu wünschen übrig,

unbekannt. Und ein wesentliches Problem ist die Frage, wie

die relativ schwache Chorbesetzung (vielleicht auch nur in

man immer wieder zum Mitsingen, zum Mittun motivieren

einzelnen Stimmen) zwingt zu Einschränkungen im Reper-

kann. In verschiedenen Zusammenhängen ist in diesem

toire, Aufführungen gelingen nicht oder nur mäßig, der

Buch die Rede von der eigenen Überzeugung, ohne die

Publikumszuspruch ist schwach oder lässt nach, persönli-

Inhalte und Haltungen nicht vermittelt werden können. Es

che Konflikte belasten die musikalische Arbeit, eine Kon-

ist in dieser Hinsicht nicht nur das Recht des Chorleiters,

kurrenzsituation zu anderen Chören belebt nicht, sondern

seine eigenen Vorlieben und Begabungen ins Zentrum sei-

lähmt »das Geschäft«, finanzielle Sorgen treten in den

ner Arbeit zu rücken, sondern es ist im Grunde genommen

Vordergrund, alle peripheren Arbeiten bleiben an einem

seine Pflicht um der Sache willen. Kollegen, die bereits län-

selbst hängen, man investiert in all dies nicht nur Zeit und

ger in der Praxis sind, bestätigen fast ausnahmslos die

Kraft sondern auch eigenes Geld und – oft eine unaus-

Beobachtung, dass der Spagat zwischen dem Erkennen

weichliche und schwerwiegende Folge - die eigene Familie

und Aufgreifen von Interessen der Chormitglieder und dem

oder Partnerschaft leidet unter der zeitlichen und nervli-

Beibehalten einer eigenen, im besten Sinne originellen

chen Belastung.

Linie eine ständige Anforderung darstellt. Eine Möglichkeit, diesem Anspruch gerecht zu werden und standzuhalten, ist

Eine (beileibe nicht vollständige) Liste, die durchaus

der beschriebene Perspektivwechsel, die Rückerinnerung

abschreckend wirken könnte. Und doch stellen sich gemes-

an die eigene Sängerzeit. Sofern es zeitlich möglich ist,

sen an der Zahl der existierenden Chöre tausende Men-

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Chorleitung-Kap 6

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Vorüberlegungen

Checkliste »Ist-Stand meiner stimmbildnerischen Arbeit« Machen sie sich auf einen kurzen »Selbsterfahrungs-Trip«

Im letzten Jahr habe ich

und kreuzen sie (ganz ehrlich!) an. Eine Kopie vor dem Aus-

❑ nichts zum Thema Stimmbildung gelesen

füllen ermöglicht es ihnen, diese wichtige Hinterfragung

❑ ab und zu in meiner vorhandenen Stimmbildungs-

später wieder einmal unvoreingenommen zu wiederholen.

literatur nachgelesen ❑ in Fachzeitschriften Artikel zum Thema gelesen

Zu Beginn meiner Chorproben singe ich die Gruppe ein ❑ ja

❑ ein (für mich) neues Buch zum Thema gelesen

❑ nein Rückmeldung zu meiner stimmbildnerischen Arbeit im Chor bekomme ich von

Das dauert im Schnitt ❑ fünf Minuten

❑ zehn Minuten

❑ fünfzehn Minuten

❑ niemandem ❑ Chorsängern ohne eigenen Ausbildungshintergrund

Alle Übungen, die ich vormache, übe ich selber zu Hause

❑ Chorsängern, die professionell stimmlich ausgebildet sind

vor dem Spiegel.

❑ von einem Profi, der mich ab und zu »coacht«

❑ ja

❑ nur neue Übungen

❑ nein Bei der Vorbereitung von neuen Chorstücken

Die Übungen des Einsingens wähle ich aus

❑ notiere ich mir keinerlei stimmbildnerische Hinweise

❑ nach meinen Vorlieben

❑ markiere ich technisch schwierige Stellen

❑ aufgrund der Erfahrungen der vorangegangenen Probe

❑ notiere ich zu Schwierigkeiten konkrete Hilfen

❑ gezielt auf Stellen in den Chorwerken hin

❑ wähle ich vorbereitende Übungen für das Einsingen aus

❑ mit Rücksicht auf die Akzeptanz bei den Sängern ❑ nach einem längerfristig angelegten, aufbauenden Modell

Während der Arbeit am Stück mache ich meiner Einschät-

❑ mit Rücksicht auf Tageszeit und Wetterlage

zung nach Anmerkungen zu stimmtechnischen Fragen

❑ weil ich sie auf einer Fortbildung kennen gelernt habe

❑ gar nicht ❑ höchstens alle fünfzehn Minuten eine

Ich weiche von den Übungen ab, die ich geplant habe

❑ höchstens alle fünf Minuten eine

❑ nein

❑ vor beinahe jedem Neubeginn des Singens

❑ wenn ich merke, dass eine Übung nicht »funktioniert« ❑ wenn ich höre, dass die momentane stimmliche Situation meiner Sänger anderes erfordert

Meine Chorsänger ❑ sitzen die ganze Chorprobe hindurch ❑ stehen etwa alle zehn Minuten einmal auf

Mit meinem eigenen Vorsingen bin ich

❑ singen auch längere Passagen im Stehen

❑ sehr zufrieden

❑ singen ab und zu auch im Gehen/in der Bewegung

❑ zufrieden ❑ einigermaßen zufrieden

Die letzte Fortbildung zum Thema habe ich besucht

❑ oft unzufrieden

❑ vor mehr als fünf Jahren

❑ nie ganz zufrieden

❑ vor drei bis fünf Jahren ❑ in den letzten drei Jahren

Meine eigene Stimme hat sich in den letzten zwei Jahren

❑ im letzten Jahr

❑ nicht verändert

❑ Was ist eine Fortbildung?

❑ weiterentwickelt ❑ verschlechtert

Hinweise zu Fortbildungen beziehe ich ❑ gar nicht

Ich arbeite an meiner Stimme

❑ von einem Verband, dem mein Chor angehört

❑ alleine zuhause

❑ von verschiedenen Verbänden

❑ indem ich in einem Chor mitsinge

❑ aus einer abonnierten Fachzeitschrift

❑ in Stimmbildungsstunden

❑ von Landes- und Bundesakademien

❑ eigentlich gar nicht

❑ durch regelmäßige Internetsuche

51


Chorleitung-Kap 6

24.08.2006

22:49 Uhr

Seite 70

Chorische Stimmbildung

momentan erreichbaren Tiefe transponieren; hohe Stim-

Soprane dunkler färbt als der Rest und durch die Korrektur

men steigen ggf. aus.

dieses Fehlers die Stimme als Ganzes sofort höher und

• Eine nach unten ausbreitende Geste der Hände unterstützt das Weitegefühl.

genauer intoniert. Es gilt aber auch für den Ausgleich der Vokale untereinander. Eine der schwersten Intonationsübungen ist es, einfach nur auf einem Ton langsam die Vokale in

Vokal- und Klangfarben

fließendem Übergang zu verändern (siehe NB 8). Meist wird

Die Vokale tragen den Klang und haben damit maßgeblichen

das ›i‹ höher sein als das ›a‹, das ›u‹ höher als das ›o‹.

Anteil an der Qualität des Gesanges. Vokale werden in Dialekten und auch in verschiedenen Sprachen sehr unterschiedlich

Übung Vokale auf einem Ton

gefärbt. Was dem Hannoveraner wie ›o‹ klingt, meint der

• Beim Fortschreiten von Vokal zu Vokal müssen die Tätig-

Nordbayer als ›a‹ – das Beispiel könnte vielfach ergänzt wer-

keit der Zunge und des Lippenringes sowie die Weite der

den. Zunächst geht es in der Arbeit am Vokal also immer um

Mundhöhle intensiv erspürt werden.

eine Vereinheitlichung der Farbvorstellung im Chor, die sich

• Eine exakte Intonationskontrolle ist unabdingbar.

selbstverständlich wie alle aussprachetechnischen Fragen an

• Die Reihe der Vokale kann beliebig umgestellt werden,

der deutschen Bühnensprache orientiert. Allgemeingültiger

alle Kombinationsmöglichkeiten sollten trainiert werden.

Maßstab muss hier die Vorstellung des Chorleiters sein, da sich die nötigen Nuancen nicht objektivieren lassen und sich

Entscheidend für die Bildung der Vokale ist die Zungenstel-

selbst von Wort zu Wort unterscheiden.

lung in Koppelung mit dem Lippenring. Die Mundhöhle sollte bei jedem Vokal eine möglichst große Weite beibehal-

Viele Intonationsprobleme sind vokalbedingt und lassen

ten – eine Verengung bei den Vokalen ›e‹ und ›i‹ ist einer der

sich durch behutsames Aufhellen oder Abdunkeln lösen.

am meisten verbreiteten Fehler bei Laiensängern. Hier eine

Dies gilt innerhalb eines Vokales, wenn z.B. die Hälfte der

knappe Beschreibung der einzelnen Vokale und Umlaute.

NB 6 Übung für die befreite Höhe (Robert Göstl, © ConBrio Verlagsgesellschaft)

NB 7: Übung für die profunde Tiefe (Robert Göstl, © ConBrio Verlagsgesellschaft)

NB 8: Übung Vokale auf einem Ton (Robert Göstl, © ConBrio Verlagsgesellschaft)

70


Chorleitung-Kap 6

24.08.2006

22:49 Uhr

Seite 71

Intonation

Vokal

Zunge

Lippenring

A

Liegt weich im Zungenbett

Bei dunkler Färbung mit der

Reicht weit in den Brustraum

Mundöffnung passiv, bei Auf-

hinein, vermittelt Körperbe-

hellen werden die Zähne

zug

Klangempfinden

etwas freigelegt E

I

O geschlossen

Hebt sich im vorderen

Leichte (aber nicht übertrie-

Gefahr der Enge ist immer

Bereich, Spitze bleibt aber an

bene!) Spannung zu den

gegeben

den unteren Schneidezähnen

Mundwinkeln hin

Hebt sich im hinteren

Spannung zu den Mundwin-

Bereich, Spitze bleibt aber an

keln hin etwas stärker als

den unteren Schneidezähnen

beim ›e‹ aber nicht zu breit

Wie beim ›a‹, minimaler Zug

Wölbt sich stark nach vorne

Ton sitzt weit vorne, unmittel-

nach hinten

und schließt sich zu einer

bar hinter den Lippen

Gut spürbar am Nasenbein

kleinen, runden Öffnung O offen U

Wie beim ›a‹, minimaler Zug

Wölbung nicht so stark wie

Ton zirkuliert im gesamten

nach hinten

beim geschlossenen ›o‹

Mundraum

Wie beim ›o‹, etwas stärkerer

Wölbt sich sehr stark nach

Weit vorne, eher in Nasen-

Zug nach hinten

vorne und schließt sich zu

als in Lippengegend

einer kleinen, runden Öffnung; Lippen leicht nach vorne gewölbt Ä

Vom entspannten ›a‹ aus

Wie beim ›a‹

Ein ›a‹ mit mehr Resonanzgefühl im Schädel

gedacht senkt sich die Zunge in der Mitte in das Zungenbett Ö

Vom ›o‹ aus gedacht hebt

Wie beim ›o‹

vorderen Schädelbereich

sich die Zunge Ü

Vom ›u‹ aus gedacht hebt

Ein ›o‹ mit mehr Resonanz im

Wie beim ›u‹

Intensives Resonanzgefühl im Nasen-/Maskenbereich

sich die Zunge im vorderen Bereich Eine klingende Demonstration der Vokalbehandlung fin-

dene Teilaspekte, die jeweils unterschiedliche Aufgaben-

den sie auf der DVD zu Band 2 des »Chorleitfadens«.

stellungen mit sich bringen.

Von Vokalausgleich spricht man also, wenn die Weite der

Die absolute Intonation muss sich messen lassen an

Mundhöhle möglichst beibehalten wird und damit ein

genauen Frequenzen. Dabei gibt das tonale System, in

klanglicher und technischer Ausgleich zwischen den Voka-

dem sich die jeweilige Musik bewegt, die Abstände der

len geschaffen wird. Diese Arbeit ist ständig zu leisten und

Töne untereinander vor (Intervalle), die Fixierung der

bedarf nur bedingt besonderer Übungsformen; sobald in

exakten Frequenzen ergibt sich aus der Tonangabe. Für A-

einer Übung zwei Vokale vorkommen, muss der Ausgleich

cappella-Werke des abendländischen Kulturkreises

mit erarbeitet werden. Die Arbeit am Text eines Werkes

bedeutet das: es gilt das diatonische Tonsystem in reinen

bedingt dies ohnehin.

Intervallen mit der Festlegung des Kammertones (z. B.

Intonation Für die Qualität eines Chores ist die Intonation eines der

Stimmgabel a’ = 440 Hz). Bei Musik mit Begleitung liegt das gleiche Tonsystem, allerdings in der Stimmung des/der Instrumente(s) zugrunde: ein moderner Konzert-

wichtigsten Kriterien. Intonation meint allgemein gespro-

flügel z. B. mit etwas über 440 Hz und in wohltemperierter

chen die Richtigkeit (oder besser Stimmigkeit) der gesun-

Stimmung. Die absolute Intonation eines gesungenen

genen Tonhöhe in Bezug auf ein festgelegtes Tonsystem.

Tones ist somit in Bezug auf Tonsystem, Stimmungssystem

Diese verallgemeinernde Formulierung beinhaltet verschie-

und Kammerton messbar. 71


Chorleitung-Kap 7

24.08.2006

22:52 Uhr

Seite 98

Probenmethodik

daran zu arbeiten. Das bietet einen Ausblick auf die

auf eine der beiden Sängergruppen verzichten können. Ver-

nächste Probe und man sollte das Langzeitgedächtnis

schärft wird die Problematik, wenn ein Großteil des Chores

für Musik nicht unterschätzen.

ein Stück bereits gut kennt und vielleicht sogar schon

• Teilziel »Besondere Problemstellung«: Ein exponierter

mehrfach aufgeführt hat, ein (meist viel kleinerer) Teil das

hoher Ton, ein schwieriges Intervall, eine Koloratur,

Werk aber erst völlig neu kennen lernt. Für unsichere »Neu-

eine extreme dynamische Schattierung – all das kön-

linge« kann auf diese Weise ein »Schlager« des Chores zum

nen Punkte sein, denen man sich gezielt widmet. Sind

überfordernden Alptraum werden.

diese dann einigermaßen zufrieden stellend gelöst, kann man getrost anderweitige Details des behandel-

Erfahrene Sänger fordern – neue oder weniger versierte

ten Werkabschnittes vertagen, ohne Frustration aus-

nicht überfordern. Dieses Prinzip sollte also gelten, wenn

zulösen.

man versucht, durch variantenreiche Wiederholungen eine stets interessante und damit aufmerksamkeitsintensive

Der Chor sollte das Teilziel kennen, bewusst und gemein-

Atmosphäre zu gewährleisten. Wieder seien konkrete Anre-

schaftlich (oft betrifft es nicht jeden »persönlich«) daran

gungen gegeben, die je nach Bedarf und Situation variiert

arbeiten und eine klare Rückmeldung bekommen, wenn es

und ergänzt werden können.

erreicht ist. Was hier teilweise allzu selbstverständlich und

• Einzelstimmen – Stimmkombinationen: Was bereits für

etwas banal klingt, ist ein Kernthema der Chorpsychologie

den Einstieg in ein neues Werk als Möglichkeit angege-

und ein Grundprinzip positiv verstärkender Pädagogik.

Variantenreiche Wiederholung

ben wurde, gilt verstärkt für wiederholende Durchläufe. Besonders geeignete Stimmkoppelungen sind solche, die Stimmen auf einzelnen Tönen in den Einklang oder in

Besonders in Chören mit sehr unterschiedlichem Leistungs-

Oktavabstände führen (siehe NB 15). Die singenden

niveau der einzelnen Sänger kennt man das Phänomen: Die

Stimmen stellen sich in Sachen Intonation automatisch

Einen singen selbst schwere Passagen ohne Probleme vom

genauer ein, für die Hörenden sind solche Phasen aus-

Blatt, die Anderen brauchen viele Anläufe, bis Rhythmus

gesprochen schulend und interessant.

und Intervalle wenigstens annähernd erfasst sind. Die für

• Silbe – andere Silbe – Text: Auch durch eine Abwechslung

die Letzteren unabdingbaren Wiederholungen stellen die

in der Textierung erscheint eine Wiederholung in einem

Ersteren auf oft harte Geduldsproben. Es ist ein ständiger

völlig neuen Licht. Während Summlaute oder geschlos-

Drahtseilakt des Chorleiters, die jeweiligen Zumutungen für

sene Vokale (z.B. ›u‹) die Intonation erleichtern, bringen

beide Seiten erträglich zu halten, da die wenigsten Chöre

Silben mit prägnanten Konsonanten rhythmische Struktu-

NB 15: Drei mögliche Stimmkombinationen, Mozart »Ave verum«, Takt 22 bis 26

98


Chorleitung-Kap 8

24.08.2006

21:12 Uhr

Seite 110

Glossar Das hier gebotene Glossar enthält nicht nur chor- oder

Krankhafte Veränderungen und besonders Verengungen im

musikspezifische Begriffe, sondern auch Termini, die in

Ansatzrohr stören eine freie Ton- und Klangbildung erheblich.

übergeordnetem Zusammenhang von Bedeutung sind. Es

Chorische Stimmbildung, S. 55

sind sowohl Stichworte enthalten, die im Text nicht die ausreichende Erläuterung erfahren konnten, als auch sol-

Artikulation

che, die den »Fortgeschrittenen« durchaus geläufig, den

1. Die Bildung der verschiedenen Sprachlaute (Konsonan-

Anfängern aber doch neu sind. Die Erklärungen erheben

ten und Vokale) durch die sog. Sprechwerkzeuge. Sin-

keinen Anspruch auf lexikalische Exaktheit und umfas-

gen und sprechen erfordern eine deutliche, also eine

sende Darstellung – vielmehr werden die Begriffe im Kon-

sehr aktive Artikulation.

text zu den Kapiteln beleuchtet und erfahren dabei viel-

2. Musikalisch betrachtet die Ausgestaltung von Tonfolgen

leicht sogar eine durchaus überraschende und subjektive

durch Längen und Kürzen (z. B. legato, staccato) sowie

Färbung. Auch als kleines Sachregister und Anregung zum

durch betonte und unbetonte Töne. In diesem Sinne

Weiterlesen in anderen Publikationen sei dieser Teil ver-

spricht man vor allem auch bei Streichern von Artikula-

standen.

tion. Chorische Stimmbildung, S. 52, 55, 74

a cappella Unter »a cappella« versteht man im Allgemeinen den unbe-

Atemreflex, reflektorische Atmung

gleiteten Chorsatz. Im Wortursprung die Zuweisung von

Rezeptoren in den Blutbahnen melden an das zentrale Ner-

Musik »an die cappella«, wobei die Cappella Sistina, also

vensystem, wenn im Blut zu wenig Sauerstoff vorhanden

der Chor des Papstes gemeint ist. Über die Verbindung die-

ist. Dadurch wird der Reflex der Einatmung ausgelöst, um

ses konkreten Ortes zur Musik Palestrinas und zu einem

diesen Mangel auszugleichen. Beim Singen spricht man

legitimen Kirchenstil entstand das Missverständnis, dass

von reflektorischer Atmung, wenn nach einer gesungenen

alle Musik mit dieser Bezeichnung ohne Begleitung von

Phrase der entstandene »Lufthunger« in einer gedach-

Instrumenten auszuführen sei, was zwar in Rom so war,

ten/gefühlten Öffnung gestillt wird. Physiologisch betrach-

ansonsten aber die große Ausnahme.

tet entspricht die tatsächliche Zwerchfellaktivität (Senkung

»Chor« – ein vielschichtiger Begriff, S. 10

bei der Einatmung) nicht dem Gefühl des passiven Geschehenlassens. Chorische Stimmbildung, S. 53, 66

Agogik, agogisch Die Agogik ist die musikalische Gestaltung durch das Tempo. Agogische Veränderungen meinen Beschleunigung

Avantgarde

oder Verzögerung innerhalb eines Metrums, z. B. ein ritar-

Die Avantgarde ist ein Sammelbegriff für all jene, die als

dando oder ein accelerando.

Vordenker und Vorkämpfer für neue Strömungen in der Kunst eintreten. In Bezug auf die Musik sind dies vorrangig

akustisches Gedächtnis

Komponisten und auf Zeitgenössisches spezialisierte Inter-

Gemeint sind alle akustischen Eindrücke, die ein Mensch

preten.

gespeichert hat. Töne und vor allem Klänge, Klangfarben und Geräusche als kleine Einheiten bis hin zu kleinen (z. B.

Belcanto

Lieder) oder großen (z. B. Opern) musikalischen Abläufen

Nach Reid, Funktionale Stimmentwicklung: Ital. = schöner

gehören dazu. Wichtig ist das akustische Gedächtnis in

Gesang: die in der italienischen Opernmusik des 17. bis 19.

Bezug auf die Vorstellungsmöglichkeiten und die Reprodu-

Jahrhunderts vorherrschende Gesangstechnik, die den aus-

zierbarkeit von Musik.

geglichenen, lyrisch fließenden, virtuosen und klangschö-

Chorische Stimmbildung, S. 54, 58 f.

nen Gesang bevorzugt. Chorische Stimmbildung, S. 56

Ansatzrohr Alle Räume oberhalb des Kehlkopfes heißen Ansatzrohr.

Bitonalität

Rachen, Mundraum und die Nase formen den Ton im Wort-

Eine Kompositionsweise, die bewusst zwei verschiedene

sinn, wobei die Kieferöffnung und die Lage sowie Form der

Tonalitäten gegeneinander setzt, z. B. E-Dur in der einen,

Zunge entscheidende aktiv gestaltbare Komponenten sind.

eine Ganztonskala in der anderen Stimme.

110


ChorleitfadenII Titel fertig:Layout 1

12.02.2008

20:04 Uhr

Seite 1

ROBERT GÖSTL

Die beigefügte DVD enthält im Videoteil eine Sequenz zur Chorischen Stimmbildung, in der physiologische Grundlagen veranschaulicht und praktische Übungen sowie Beispiele aus der Probenmethodik im realen Ablauf gezeigt werden. In einem weiteren Abschnitt werden Schlagbilder Pressestimmen zu CHORLEITFADEN 1: visualisiert. Im Datenteil sind Vorlagen für die praktische Arbeit sowie die Checklisten aus Band 1 und 2 zum »Der Leitfaden besticht durch Praxisorientierung, systematiwiederholten Ausdrucken und Bearbeiten zuschen Aufbau, hilfreiche Tipps und einleuchtende Argumente.« sammengestellt. Musik & Bildung

CHORLEITFADEN 2

Wie schon der erfolgreiche erste Band bietet nun auch Teil 2 des CHORLEITFADENS eine gut lesbare und knappe Darstellung von fundierten Informationen, verbunden mit den daraus unmittelbar folgenden konkreten Handlungshilfen. Behandelt werden die Themen Chorliteratur, Partiturstudium, Dirigieren, Auftrittsformen und das Sozialgefüge Chor. Besonders praxisnah sind wieder die »Checklisten«, die eine persönliche Auseinandersetzung mit dem Gebotenen sowie einen individuellen Zuschnitt des Lernprozesses ermöglichen.

CHOR LEITFADEN Welche Literatur bringt uns voran?

Robert Göstl

CHOR LEITFADEN

MOTIVIERENDE ANTWORTEN AUF FRAGEN DER CHORLEITUNG

Wie erschließe ich mir Chorwerke?

Wozu kann das Klavier verhelfen?

Welche Rolle(n) spielt der Dirigent?

Wie wird Neues zugänglich?

Wie wird Bewegung Musik?

»Hier zeigt sich der große Erfahrungsschatz und die überragende Kompetenz des Autors besonders in konkreten Hilfestellungen zu den Problemen mit der Stimme und in den Anregungen zur Methodik der Stimmbildung.« Musica Sacra

Wieviel Handwerk braucht die Kunst?

»Möge dieser Leitfaden sich weit verbreiten und ehrlich

Robert Göstl (*1969) studierte Kirchenmudurchgearbeitet werden. Das kann für unsere Chorszene nur sik in Regensburg; in Würzburg schloss sich von Nutzen sein.« neue musikzeitung das künstlerische Diplom im Fach Dirigieren/Chorleitung an. Von 1996 bis 2005 leitete Göstl die Vorchöre der Regensburger Domspatzen, 1996 bis 2001 war er Dozent an der Fachakademie für kath. Kirchenmusik Regensburg, im Sommersemester 2003 übernahm er einen Lehrauftrag an der Hochschule für Musik in Würzburg. Neben einer umfangreichen Referenten- und Jurytätigkeit veröffentlichte er 1996 sein Buch »Singen mit Kindern« (ConBrio) sowie zahlreiche Fachbeiträge. Robert Göstl leitet drei Laienchöre in seiner Heimatgemeinde und den Kammerchor »Schola cantorum ratisbonensis«. Seit September 2005 arbeitet er freiberuflich als gefragter Dirigent, Autor, Referent und Musikpädagoge im gesamten Bundesgebiet sowie im benachbarten Ausland.

ConBrio Verlagsgesellschaft

ISBN-13: 978-3-932581-79-3 CB 1179 www.conbrio.de

Welche Foren bieten sich meinem Chor?

Wovon lebt das Sozialgefüge Chor?

CB 1179

ConBrio Verlagsgesellschaft Regensburg

Was formt eine Dirigentenpersönlichkeit?

ConBrio

2 Band


ChorleitungII-Kap 0:ChorleitungII-Kap 0

12.02.2008

18:59 Uhr

Seite 5

Inhaltsverzeichnis Band 2 Einige weitere Worte vorweg Chorliteratur

9

10

Vielfalt als bleibender und wachsender Wert

10

Verfall des Glaubens und der Kirchen – geistliche Musik boomt

11

In Ermangelung des Anlasses – wo steht die weltliche Chormusik?

11

Epoche – Anforderung – chorerzieherische Wirkung

12

Gregorianischer Choral und mehr – Einstimmigkeit konzentriert

12

Klassische Vokalpolyphonie – Linie in überschaubarem Umfang

14

Weltliche Chormusik der Renaissance – Tanz, Lust und Liebe

16

Kantionalsatz und Choral – cantus firmus (c.f.), ein »starker Gesang«

17

Die großen Formen des Barock – instrumentale Führung und Koloratur

22

Wiener Klassik – Chor und Orchester

24

Romantik – Farbenreichtum, Klang und dynamische Extreme

27

20. Jahrhundert – neue Tonalitäten, komplexe Rhythmen und Sprechmusik

31

Der letzte Schrei – »Jazz, Pop et cetera«

34

Nationale Schulen – einst und jetzt

35

Anspruch und Machbarkeit Schaffen wir das? – Überlegungen zum Schwierigkeitsgrad Checkliste zur Erstellung eines Stärken-Schwächen-Profils ihres Chores Am Ende wird es immer hektisch – längerfristige Literaturplanung Quellen Ausgewählte Sammlungen – Kompendien der Chormusik

36 36 37 39 39 39

Erlebte Literaturkunde – der Konzertbesuch und die Reading-Session

43

Gewusst wo – Nachschlagewerke, Verlage, Datenbanken, Zeitschriften, Archive

43

Original oder Kopie – zur Anschaffung von Notenmaterial

45

Chor mit Instrumenten

46

Cantare e sonare

46

Generalbass

47

Klavier und Orgel

47

Das »klassische« Orchester

48

Alles wird möglich – das 20. Jahrhundert

49

Zwischen »U« und »E« – Band, Combo, Percussion

49

Vom Umgang mit Partituren Verschiedene Notationsformen

50 50

Gemischter Chor a cappella – zweizeiliges System

50

Gemischter Chor a cappella – eine Zeile pro Stimme

50

Männerchor a cappella

51

Oberstimmenchor a cappella

51

5


ChorleitungII-Kap 0:ChorleitungII-Kap 0

12.02.2008

18:59 Uhr

Seite 6

Inhaltsverzeichnis

Sätze für gleiche Stimmen

51

Chor und Instrumente – Partitur

52

Chor und Instrumente – Klavierauszug

53

Chormaterial – Einzelstimme oder Chorpartitur

53

Qualitätskriterien für Notenausgaben

53

Grundlagen Text – Herkunft und Aussage

54

Musik – historisches Umfeld des Werkes und des Komponisten

55

Analyseplan

56

Partiturstudium Lesen – Singen – Spielen

57 57

Mach’ dir ein Bild – optische Hilfen

58

Dirigierpartitur – Sängerpartitur

59

Sonderfall Klavierauszug

59

Partiturspiel

61

Alte Schlüssel – so machen sie Sinn

61

Im Dienst der Chorpraxis – konkrete Übungsformen

62

Das wohldosierte Klavier – chorpraktisches Klavierspiel

63

Das singende Klavier – stimmbildungspraktisches Klavierspiel

66

Dirigieren

68

Checkliste »Mein Stand als Dirigent«

68

Die Rolle des Dirigenten

69

Angebot und Nachfrage – der Profilgeber

69

Begeisterung überträgt sich – der Motivator

70

Vorsprung im Wissen und Fühlen – der Lehrer

71

Ordnung ist das halbe (Chor-) Leben – der Impulsgeber

71

Konstruktiv kritisches Begleiten – der Helfer

72

Agieren statt reagieren – der Vordenker

72

Bewegung als Ausdruck

72

Sich wohl fühlen in der eigenen Haut – Musik erspüren

73

Augen, Mund und Hände – Körpersprache in umfassendem Sinn

73

Von der Behutsamkeit im Dirigierunterricht – Vorhandenes entwickeln

74

Zwischen Vorbild, Nachahmung und Imitation – Authentizität als Lernziel

75

Technik

6

54

76

Von innen nach außen – die Haltung

76

Die ordnende Hand – Taktfiguren oder »Schlagbilder«

78

Schlag, Punkt, Ebene – ein einladender Impuls

80

Vorbereitungsbewegung – Vorbereitungsschlag – Auftakt

81

Musikalische Parameter – Tempo, Dynamik, Tonlängen und Klangqualitäten

86

Wer nicht kommt zur rechten Zeit – Einsatzfolgen

90

Chor/Orchester – ein Unterschied?

92

Der Splitter im Auge des Nächsten – von dirigentischen Dogmen und deren Wert

93


ChorleitungII-Kap 0:ChorleitungII-Kap 0

12.02.2008

18:59 Uhr

Seite 7

Inhaltsverzeichnis

In der Probe

93

Innere und äußere Beteiligung – Distanz zum Hören

94

Der Ton macht die Musik – eine angemessene Sprache

94

Unverhofft kommt oft – Reagieren im Moment

95

Das Handwerk Tonangabe: Stimmgabel oder Klavier?

96 96

In- und auswendig

97

Mitsprechen – Mitsingen?

97

Auftrittsformen

98

Liturgie

98

Messe – Kasualien – Tagzeitenliturgie Geistliches Konzert

98 100

Zwischen Auftritt und Dienst – die Priorität

100

Und es ward Licht – Gestaltungsmittel

100

Weltliches Konzert

101

Themenkonzerte

101

Bilder einer Aufführung – das Ambiente

101

Klein aber fein

102

Matinée – Soiree

102

Ausstellungseröffnung

103

Musikalischer Frühschoppen

103

Laetare-Singen und anderes

103

Musikalischer Spaziergang

103

Chortreffen und Gemeinschaftskonzerte

103

Wichtige Details

103

Chorkleidung

104

Chormappen

104

Choraufstellungen

105

Auftreten üben

106

Beleuchtung

107

Den Raum er-proben – Tempo, Dynamik und Eigenwahrnehmung

107

Akustische Verstärkung – ja oder nein?

107

Programmhefte

108

Spezialfall CD-Aufnahme

108

Live-Mitschnitt

109

CDs produzieren

109

Spezialfall Wettbewerb

111

Checkliste Konzertvorbereitung

112

7


ChorleitungII-Kap 0:ChorleitungII-Kap 0

12.02.2008

18:59 Uhr

Seite 8

Sozialgefüge Chor Gruppendynamische Prozesse

118 118

Von der Liedertafel zum Projektchor – sozialer Anspruch im Wandel der Zeiten

118

Autoritäre Leitung oder Chordemokratie? – eine Frage der Persönlichkeiten

119

Von Stimmführern und Gastsängern – Sonderrollen

119

Geburtstag, Familie, Krankheit – die Person in der Menge

121

Konflikte und Spannungen – Chancen zur Entwicklung

122

Chorbegegnungen

122

Nachbarschaftsbesuche

122

Sängertage und Chortreffen

123

Städte- und Chorpartnerschaften

123

Persönlichkeiten stiften Gemeinschaft – Gemeinschaft prägt Persönlichkeiten 123

Glossar

124

Literatur- und Medienhinweise

130

Das Beste kommt zum Schluss – Hinweise zur DVD

132

Band 1 des Chorleitfadens enthält folgende Kapitel: »Chor« – ein vielschichtiger Begriff Chorverwaltung Schlüsselqualifikationen eines Chorleiters Chorische Stimmbildung Probenmethodik

8


ChorleitungII-Kap 0:ChorleitungII-Kap 0

12.02.2008

18:59 Uhr

Seite 9

Einige weitere Worte vorweg Länger als erwartet und angekündigt hat es gedauert, aber

Die Gefahr, dass von Schülern versucht wird, etwas zu imi-

nun legen wir Band 2 des Chorleitfadens vor. Auch wenn wir

tieren oder zu kopieren, ist dabei erfahrungsgemäß groß;

die Geduld unserer Leser strapazieren mussten, so hat der

deshalb wurde besonders für das Dirigieren auf ausführli-

zeitliche Abstand doch auch große Vorteile. Die (beinahe)

che Videobeispiele bewusst verzichtet. Ich hätte meinem

durchweg positive bis begeisterte Aufnahme des ersten

Grundsatz, die dem Lernenden eigene Dirigierbewegung

Bandes und die vielen konstruktiven Anregungen von

aufzugreifen und zu entwickeln, sonst selbst zuwider

Lesern und Rezensenten haben uns motiviert, mit Sorgfalt

gehandelt.

die weiteren Themen zu bearbeiten und besonders das Film- und Datenmaterial auf der beiliegenden DVD gezielt

Den Dank aus Band 1 gilt es zu wiederholen – alle dort

auf Praxisbedürfnisse hin abzustellen.

genannten mögen sich hier noch einmal erwähnt fühlen. Hinzufügen möchte ich meinen Freund und Kollegen Karl

Die Fragen »Was dieses Buch will« bzw. »Was dieses Buch

Heinz Liebl, der aus seiner reichen Erfahrung heraus manch

nicht will« wurden bereits im Vorwort zu Band 1 erläutert

wertvollen Aspekt beigesteuert oder vertieft hat. Ferner

und bedürfen hier keiner Wiederholung. Die Frage zu

danke ich herzlich denjenigen meiner Chormitglieder, die

Beginn des Projektes, welche Kapitel in welchen Band die-

sich freiwillig bereiterklärt haben, die Stimmbildungs-

ses Lehrwerkes zur Chorleitung aufgenommen werden soll-

übungen und die kleinen Probenbeispiele für die DVD auf-

ten, war jedoch nicht einfach zu entscheiden. Alles hängt

zunehmen. Im Zusammenhang mit allen Filmaufnahmen

voneinander ab, vieles bezieht sich unmittelbar aufeinan-

zum Thema Stimme danke ich herzlich meinem Freund

der. Probenmethodik ist ohne genaue Kenntnis der Literatur

Claus Krügel, der konzeptionell und in der Durchführung

nicht anwendbar, Dirigieren im Chor bedeutet in jeder ein-

maßgeblich zum Gelingen dieses wichtigen Punktes beige-

zelnen Bewegung stimmbildnerischen Impuls für die

tragen hat. Für die Bereitstellung der laryngo-stroboskopi-

Singenden.

schen Aufnahmen danke ich der Abteilung für Phoniatrie des Universitätsklinikums Regensburg, in persona Herrn

So schließen sich also in diesem Band einige weitere eben-

Prof. Dr. Dr. Tamas Hacki und Herrn Dr. José Carmelo Pérez

falls grundlegende Kapitel an und mögen manchen Inhalt

Álvarez. Neben dem wiederum so wertvollen Lektorat mei-

des vorherigen erhellen und unterstützen. Noch mehr muss

nes Freundes Juan Martin Koch hat von Verlagsseite dies-

dabei freilich aufgrund der schier unendlich breiten Themen

mal das Team von nmzMedia um Jörg Lohner und Johannes

der Weg des Anstoßens gegangen werden. Die Fülle der ver-

Radsack einen besonderen Dank verdient, da mit der bei-

fügbaren Chorliteratur wächst täglich und auch über das

liegenden DVD großenteils Neuland zu betreten war und

Dirigieren ließe sich sehr viel mehr schreiben – das meiste

die Ergebnisse meine Erwartungen bei weitem übertroffen

jedoch muss in der Begegnung des praktischen Unter-

haben.

richtes erfahren, erspürt und verinnerlicht werden. Der Grundsatz, dass dieses Buch vor allem als Basis eines fun-

Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich viel Freude und

dierten Unterrichtes Frucht bringen wird, gilt also weiterhin

Erfolg in ihrer Arbeit! Mögen möglichst viele Menschen

und in puncto Dirigieren ähnlich stark wie im Bezug auf die

unter Anleitung kompetenter und motivierter Chorleiter die

chorische Stimmbildung.

befreiende, belebende und begeisternde Wirkung des Singens im Chor erfahren dürfen!

Die diesem Band beiliegende DVD soll dabei ein Bindeglied zwischen Selbststudium und Chorleitungsunterricht sein. Denn mancher im Text zwar nachvollziehbare, aber besonders für Unerfahrene vielleicht doch nicht unmittelbar umsetzbare Inhalt und besonders die Übungen dürften im

Deuerling im Dezember 2007

sehenden und hörenden Miterleben an Prägnanz gewinnen.

Robert Göstl

9


ChorleitungII-Kap 1:ChorleitungII-Kap 1-mit NB

12.02.2008

19:00 Uhr

Seite 37

Anspruch und Machbarkeit

Checkliste zur Erstellung eines Stärken-Schwächen-Profils ihres Chores

1/2

Sie erinnern sich an Band 1? Wesentlicher Bestandteil dieses Buches ist die konkrete Einordnung der Inhalte auf die individuelle Situation hin. Nehmen sie sich unbedingt die Zeit, Aufgaben, Übungen und Checklisten auszufüllen bzw. abzuarbeiten und sich damit mehr Klarheit über ihre eigene Situation zu verschaffen! Die Dateien auf der beiliegenden DVD ermöglichen bequem ein mehrfaches, wiederholtes Aufgreifen. Aufgabe:

Erstellen sie ein Stärken-Schwächen-Profil ihres Chores! Chorstärke und Teilbarkeit der Stimmen – tragen sie jeweils die Anzahl der Stimmen abzüglich einer normalen Ausfallquote (Anwesenheit) von 5 bis 10 Prozent ein. Sopran1

Sopran2

Alt1

Alt2

Tenor1

Tenor2

Bass1

Bass2

Der Tonumfang, den meine Sängerinnen und Sänger gut bewältigen können, beträgt im Sopran

bis

im Alt

bis

im Tenor

bis

im Bass

bis

Die folgenden Stücke klingen bei uns derzeit besonders gut

1. Stück

weil

2. Stück

weil

3. Stück

weil

4. Stück

weil

5. Stück

weil

Mit folgenden Stücken hatten wir in letzter Zeit größere Schwierigkeiten

1. Stück

weil

2. Stück

weil

3. Stück

weil

4. Stück

weil

5. Stück

weil

37


ChorleitungII-Kap 2:ChorleitungII-Kap 2

12.02.2008

19:04 Uhr

Seite 66

Vom Umgang mit Partituren

Vorspielen ist zuträglich

Vorspielen ist abträglich

um Stimmungen auszudrücken

wenn ein Training des Blattsingens/Singens nach Noten

um rhythmische Schwierigkeiten richtig vorzustellen

stattfinden soll

um fremde Klänge hörbar zu machen und motivierend dar-

wenn Vorsingen zielführender ist

zustellen

wenn die Härte des Klavierklanges nicht der gewünschten

um harmonische Zusammenhänge darzustellen

Stimmgebung entspricht

um allgemein das Hören im Sinne von Zuhören zu üben

wenn besonders moderne Chorwerke als work in progress

um die Gesamtgestalt des zu erarbeitenden Werkes vorzu-

erfahren und erübt werden sollen

stellen um schwer zu singende Stellen vorzumachen; sei es, dass die Stelle »absolut« oder für die konkrete Leiterperson schwer vorzusingen ist (z.B. ein g’’ des Sopran 1 für einen tiefen Bass als Chorleiter). um jedwede Mehrstimmigkeit darzustellen

Begleiten ist zuträglich

Begleiten ist abträglich

um eine harmonische Stütze anzubieten

wenn das Singen »zugedeckt« wird

um die eigene (die des Chorleiters) hörende Orientierung

wenn die Hände gebraucht würden, um dirigentische

zu erleichtern (nur als Notmaßnahme vertretbar)

Impulse zu geben

um eine klangliche »Aufwertung« des Stückes zu errei-

wenn eine reine Intonation durch das wohltemperiert

chen

gestimmte Klavier verhindert wird

um eine stabile Intonation einzustellen (lediglich als erster

wenn die Aufmerksamkeit, besonders auch der optische

Schritt in verfahrenen Situationen und bei sehr schwachen

Kontakt vom Chor abgelenkt wird

Voraussetzungen)

wenn der Chor die Verantwortung für die Intonation an das

um ein Wohlfühlen der Sänger und dadurch stimmtechni-

Instrument »delegiert«

sche Befreiung zu erreichen um die Bewegung zu unterstützen (Puls) um rhythmische Präzisierung zu erreichen

Mitspielen ist zuträglich

Mitspielen ist abträglich

um in der Mehrstimmigkeit das, was schwerer zu hören

wenn das Singen übertönt wird

ist, hervorzuheben

wenn sich für die Sänger die Möglichkeit des »Verste-

um die Intonation phasenweise oder punktuell zu stützen

ckens« eröffnet

oder zu kontrollieren

wenn Fehler verdeckt und dadurch auch nicht gehört und

um dynamische Prozesse anzuleiten

korrigiert werden

Das singende Klavier – stimmbildungspraktisches Klavierspiel

riert und damit nicht rein klingen. Diese Ablehnung hat aber

Wenn es bei den vorausgegangenen Punkten darum ging,

Chorleiter das Klavier als singendes, als Gesang förderndes

was man üben und was man in der Praxis spielen soll, so

Instrument zu spielen verstehen. Logische Konsequenz

geht es nunmehr um das Wie. Die Ablehnung des Klaviers

wäre zwar, denjenigen Chorleitern auch das Vorsingen zu

als Werkzeug in der Probenarbeit durch manche Chorleiter

verbieten, die nicht mit ihrer Stimme umgehen können

beruht zwar hauptsächlich auf der richtigen Feststellung,

(siehe auch Band 1, S. 46 f.) – aber bei dieser pointierten

dass ein Chor nur unbegleitet gute oder gar reine Intona-

Zuspitzung wollen wir es an dieser Stelle belassen und

tion lernen kann; denn wie bereits mehrfach angesprochen

lediglich zum Nachdenken anregen, ob man nicht besser

kann selbst ein bestens gestimmtes Klavier nur wohltempe-

am Wie arbeiten sollte.

66

als weiteren Hintergrund die Tatsache, dass nur wenige


ChorleitungII-Kap 3B:ChorleitungII-Basis

13.02.2008

9:20 Uhr

Seite 81

Technik

ckige«, beinahe abgehackte Bewegung entsteht. Wieder

auch die technischen Parameter (vor allem das Tempo) soll-

ist der deutsche Sprachgebrauch bezeichnend: Der Diri-

ten von Anfang an glasklar zu sehen und zu spüren sein. Es

gent muss alles und alle »auf den Punkt bringen«.

ist an dieser Stelle schwer, beim positiven Prinzip zu bleiben und nicht die häufigsten Fehler zu beschreiben. Dennoch sei

Was alles auf Basis dieser Impulsbewegung im Dirigat ge-

es versucht – eine gute Vorbereitungsbewegung zeichnet

zeigt werden kann und soll, wird in den folgenden Punkten

sich durch Folgendes aus:

beschrieben. Zunächst werden diejenigen Dinge angespro-

• So lange der Dirigent sich noch selber über das Tempo,

chen, die mit dem Impuls am nächsten wesensverwandt

den Beginn des Stückes, die anzugebenden Töne oder

sind.

anderes klar werden muss, vermittelt er dem Chor ein positiv gespanntes, aber frei in Ruheatmung (kein Atem-

Vorbereitungsbewegung – Vorbereitungsschlag – Auftakt

stau, kein Luftanhalten) erlebtes Warten ohne Vorspan-

Damit alle Musizierenden gemeinsam beginnen, bedarf es

• Erst wenn innerlich klar ist, wie die ersten Töne klingen

einer vorbereitenden Bewegung (manchmal auch mehre-

sollen, hebt man die Arme und den Blick, um die Aufmerk-

rer vorbereitender Bewegungen). Da wie gesagt das Bild

samkeit aller zu erreichen und dann unmittelbar mit der

des Schlagens ungut ist und der Begriff »Auftakt« musi-

nung (besonders Arm- und Beinhaltung).

Einatmung zu beginnen.

kalisch ja klar anderweitig besetzt ist (als der Beginn eines

• Die hohe Konzentration auf diesen Anfangsimpuls äußert

Stückes mit einem unvollständigen Takt), sei dieser Akt im

sich ohne Verspannungen oder übertriebenen Kraftein-

Folgenden konsequent Vorbereitungsbewegung genannt.

satz.

Gefordert wird im Dirigierunterricht zu Recht, dass diese

• Mit der Vorbereitungsbewegung beginnt die Führungs-

Bewegung zumindest folgende drei Informationen beinhal-

rolle; auch bei nicht adäquatem Einsatz des Chores oder

tet:

Ensembles über trägt die Bewegung konsequent die

• Tempo des Stücks

Musik der Hand und setzt sich ohne reflektierendes Ver-

• Dynamik des ersten Tons oder Klangs • Exakte Stelle im Metrum

harren im Geschehenen Impulse gebend fort. • Der Charakter der Vorbereitungsbewegung ist eher einladend (wenn auch mitunter höchst energisch) als zwin-

Damit dies gelingen kann, muss vor der Bewegung einiges

gend, sie befreit Energien und engt nicht ein.

vor sich gegangen sein: • Aus der eigenen Vorbereitung heraus hat der Dirigent eine klare musikalische Vorstellung. • Die Vorstellung hebt er unmittelbar vor dem Einsatz ins Bewusstsein. • Die Vorbereitungsbewegung erfolgt aus einer kurzen Phase erwartungsvoll gespannter Ruhe heraus. • Die Vorbereitungsbewegung muss geatmet werden.

Im klassischen Dirigierunterricht wird gelehrt, dass die Vorbereitungsbewegung generell nur auf der Zählzeit vor der ersten klingenden Zählzeit erfolgt. Das bedeutet, • dass einem auf der 1 beginnenden Stück die letzte Taktzeit vorausgeht (bei Dreivierteltakt also die 3 als Vorbereitungsbewegung, NB 31) • dass einem Stück beispielsweise im Viervier teltakt mit Auftakt auf 4 eine 3 als Vorbereitungsbewegung voraus-

Es ist sicher nicht übertrieben, zu behaupten, dass eine ge-

geht; generell gesprochen: die Zählzeit vor der ersten

lungene Vorbereitungsbewegung oft über das Gelingen gan-

klingenden Zählzeit (NB 32, S. 82).

zer Werkteile entscheidet. Besonders die Souveränität des

• dass einem Stück beispielsweise im Viervier teltakt mit

Dirigenten teilt sich unmittelbar den Ausführenden mit, aber

Auftakt auf der »3-und« (drei Achtel Auftakt) nur die 3

NB 31: Die doppelt eingekreiste Zahl bezeichnet jeweils die geatmete Vorbereitungsbewegung.

81


ChorleitungII-Kap 4:ChorleitungII-Kap 4

12.02.2008

19:06 Uhr

Seite 105

Choraufstellungen

Choraufstellungen

oder auch sehr bewährt:

Im Rahmen der probenmethodischen Überlegungen in Band 1 wurden verschiedene Choraufstellungen dahingehend Bass

Teno r

ran Sop

Alt

reflektiert, inwiefern sie dem gegenseitigen Hören und den jeweiligen Einstudierungsphasen hilfreich sein können. Wenn man im Hinblick auf die optische Wirkung des Chores in der Auftrittssituation nach attraktiven Möglichkeiten sucht, sollten diese Aspekte nicht außer Acht gelassen wer-

Dir.

den, vor allem die Frage, inwieweit sich die Sänger durch eine annähernd halbkreisförmige Zentrierung gegenseitig sehen und vor allem hören können, ist von entscheidender Bedeu-

• Mehrchörige Aufstellung. Wenn die Struktur eines Stü-

tung. Denn eine ansprechende visuelle Wirkung wiegt nicht

ckes es in irgendeiner Weise nahelegt, wenn also zwei

Defizite auf, die durch Unsicherheiten im klanglichen und

oder mehr Chorgruppen zumindest über längere Strecken

musikalischen Bereich entstehen. Vor diesem Hintergrund

hinweg musikalisch kommunizieren und sich abwechseln,

können dann mannigfache Möglichkeiten erprobt werden.

kann man den Chor getrennt in diese Gruppen aufteilen. Oft ergeben sich auch aus dem Text heraus (besonders im

Als wichtige Voraussetzung müssen dabei die vorhandene

Bezug auf viele Stücke zum Thema »Liebe« im weitesten

Bühne/der vorhandene Raum und vor allem ggf. vorhandene

Sinne) Möglichkeiten, Frauen und Männer zu trennen, sie

oder mitzubringende Chorpodeste in die Planung mit einbe-

halb einander und halb dem Publikum zugewandt aufzu-

zogen werden. Eine gute Investition sind stabile und mög-

stellen. Wenn die räumliche Situation es erlaubt, ist eine

lichst variabel aufstellbare Podeste, da diese manche der

weitere relativ häufig anwendbare Möglichkeit, eine klei-

unten aufgeführten Aufstellungen erst ermöglichen. Ähnlich

nere Sologruppe vom Gesamtchor getrennt aufzustellen;

wie bei den Chormappen gibt es Angebote verschiedener Her-

wo Balkone, Ränge, Emporen, Kanzeln usw. vorhanden

steller bis hin zu professionellen und bestens transportablen

sind, sollte man sie hierfür nutzen:

Lösungen. Zwei besonders wichtige Punkte im Bezug auf die 2. Ch or

hor 1. C

Flexibilität: Die Füße oder Gestelle müssen auch unebenen Böden durch verschiedene Höhen oder noch besser stufen-

Tenor

Tenor

B as

s Bas

lose Verstellbarkeit angepasst werden können – es sollten sowohl gerade Reihen als auch durch Winkelelemente

Sop

r an Sop

gekrümmte gebildet werden können, um eine annähernd

s

Alt

Alt

ran

halbkreisförmige Aufstellung auch auf den Podesten möglich zu machen. Besonders lästig und unbedingt zu vermeiden

Dir.

sind Instabilität und »Eigengeräusche« des Unterbaus. • Die »klassische« Aufstellung in Reihen. Der Chor steht

oder 2. Ch or

hor 1. C

kompakt, entweder in Stimmgruppen von links nach rechts oder in Gruppen neben- und hintereinander ange-

Tenor

Tenor

B as

s Bas

ordnet. Für die Optik wichtig ist hierbei die Betonung des für diese Aufstellung wesentlichen Merkmals, der

Sopran

Sopran

Alt

Symmetrie. Die Zentrierung auf der Bühne und auch eine

s

Al t

einigermaßen ausgeglichene »Verteilung« von Sängern ähnlicher Körpergröße sowie beispielsweise bei Nut-

Dir.

zung von Stufen die Bildung von waagrechten Linien tragen dazu maßgeblich bei:

oder 2. Ch or

hor 1. C

r Teno

Bass

ran Sop

Alt

Dir.

Bass

Bass

or Ten Sopran

Sopran

Alt

Te n or Al t

Dir.

105


ChorleitungII-Kap 4:ChorleitungII-Kap 4

12.02.2008

19:06 Uhr

Seite 112

Auftrittsformen

Checkliste Konzertvorbereitung

1/6

Als konkrete Liste, anhand derer sich Schritte planen und verteilen lassen, wird hier eine Checkliste für die Konzertplanung und Durchführung angeboten. Auch diese ist als veränderbare und damit den eigenen Bedürfnissen anpassbare Datei auf der beiliegenden DVD enthalten.

Was

Status

Wer

bis wann

Programm und Besetzung (Solisten und Orchestermusiker)

Konzert- und Proben-Ort Konzertort Konzertort festlegen Kontaktmöglichkeiten mit dem örtlichen Ansprechpartner austauschen Ortstermin, Aufbautermin, Generalprobe und/oder Stellprobe absprechen Generalprobe Generalprobe im Konzertraum terminieren oder separaten Generalprobenort festlegen Alle Beteiligten informieren (Solisten und Orchester) Sonstiges Garderobe für Solisten Garderobe für Chor/Orchester Aufenthaltsraum Chor/Orchester Einsingraum Pause während des Konzerts/Versorgung Mitwirkende, Zuhörer

Kosten / Kalkulation / Spenden / Einnahmen / Ausgaben Kalkulation Kosten kalkulieren (siehe auch Band 1 Checkliste Finanzbedarf S. 17) Eintrittspreise Eintrittspreise festlegen (Verkauf außerhalb des Chores) Ggf. reduzierte Eintrittspreise Chor festlegen Spenden Projektbezogene Spenden einwerben Dankbrief an Spender

112

Bemerkung


ChorleitungII-Kap 5:ChorleitungII-Kap 5

12.02.2008

19:07 Uhr

Seite 118

Sozialgefüge Chor Wo Menschen zusammen kommen, entstehen Beziehun-

worten. Reinigende Prozesse in Form von Austritten, aber

gen. In einem Chor kommen verschiedene Menschen und

auch durch das Hinzukommen neuer Mitglieder und den

damit auch ausgeprägte Persönlichkeiten mitunter sehr

damit oft verbundenen »frischen Wind« gehören zu diesen

eigenwilligen Zuschnitts zusammen. Die Begegnungen fin-

nötigen Entwicklungen. Eine über viele Jahre andauernde

den nicht nur zwischen dem Chorleiter auf der einen und

Stabilität wünschen sich zwar viele Chormitglieder und

»dem Chor« auf der anderen Seite, sondern

Chorleiter, aber diese trägt die Gefahr der Stagnation und

• zwischen Chorleiter und dem Chor als Gruppe,

damit des Absterbens bereits in sich.

• zwischen Chorleiter und einzelnen Gruppen und Interessenseinheiten innerhalb des Chores, • zwischen Chorleiter und einzelnen Sängern,

Gruppendynamische Prozesse

• zwischen einzelnen Gruppen oder »Lagern« im Chor, • zwischen verschiedenen Einzelpersonen

Von der Liedertafel zum Projektchor – sozialer Anspruch im Wandel der Zeiten

statt. Dieser Umstand birgt jede Menge Chancen für berei-

Ein Chor hat nicht nur musikalische Ziele sondern – ob nun

chernde Begegnungen, aber auch jede Menge Konfliktpo-

im Bewusstsein der Chormitglieder oder unterschwellig –

tenzial. Interessanterweise nimmt Letzteres im kollegialen

auch soziale. In der Zeit der Entstehung der auch heute

Gespräch meist den größeren Raum ein. Natürlich liegt das

noch die deutsche Chorszene prägenden Laienchöre und

auch daran, dass man sich vom Gespräch Hilfen oder

Gesangsvereine war der soziale Aspekt dem musikalischen

zumindest Verständnis für eigene Positionen verspricht, es

zumindest gleichrangig. Das gesellige Zusammensein und

zeigt aber auch, dass tendenziell eher eine Haltung der

die Identifikation mit gemeinsamen Vorstellungen (bis hin

Abwehr und der Angst vor Konflikten vorherrscht als eine

zu politischen in den Arbeiterchören) waren enorm wichtig

Freude an der menschlichen Begegnung – nicht selten

und wurden deshalb auch entsprechend gepflegt und

durch tatsächliche persönliche Erfahrungen begründet.

gelebt. Besonders älteren Chormitgliedern fehlen heute oft

• zwischen einzelnen Gruppen und Einzelpersonen und

Zusammenhalt, Verbindung und gemeinsame Aktivitäten In Band 1 war im Zusammenhang mit den Schlüsselqualifi-

über die Chorproben und die Aufführungen hinaus.

kationen des Chorleiters die Rede von Pädagogik und Psychologie (S. 42). Diese müssen nun nicht nur angewendet

Auf der anderen Seite hat sicher die Art und Weise, wie

werden, um bestimmte fachliche Ziele zu erreichen, son-

»Tradition« (im falsch verstandenen negativen Wortsinn)

dern auch, um das sensible Gefüge Chor in einem Gleichge-

sich gerade in den Ritualen um das Singen herum über

wicht und damit arbeits- und lebensfähig zu halten. Die Ver-

Jahre und Jahrzehnte geäußert hat, junge Menschen abge-

antwortung hierfür liegt nicht beim Chorleiter allein. Jedes

stoßen und auf Distanz zu etablierten Chören gehalten. Wo

Chormitglied, der Chorvorstand, je nach Situation Chor-

nicht der musikalische Anspruch so attraktiv war, dass man

oder Stimmgruppensprecher teilen sich mit dem Leiter des

sich deshalb einer Chorvereinigung anschloss, blieben die

Ensembles diese Verantwortung – wenn auch in unter-

jungen, leistungsbereiten Sänger weg. Der oft ausgespro-

schiedlichen Graden. So besteht die erste Aufgabe eines

chen lose Zusammenhang in den so genannten Projektchö-

Chorleiters darin, möglichst allen diese Verantwortung klar

ren, in denen bei ständig wechselnden Besetzungen die

zu machen und sie in die Verantwortung zu nehmen.

Mitwirkenden sich oft nicht einmal vom Namen her ansprechen können, ist Ausdruck für das krasse Gegenteil zu den

Voraussetzung für ein gelingendes Zusammenarbeiten ist

herkömmlichen Gesangsvereinen.

die Definition von gemeinsamen musikalischen Zielen und Einigkeit über den Weg zum Erreichen dieser Ziele. Selbst

Nicht zum ersten Mal in diesem Buch wird eine Pendelbe-

wenn diese Ziele immer im Fluss bleiben werden und sich

wegung beschrieben, deren einer Ausschlag genau so

verändernden äußeren Gegebenheiten oder personellen

falsch und wenig zukunftsträchtig ist wie der in die Gegen-

Konstellationen anpassen müssen, bleibt diese Überein-

richtung. Dass junge Menschen heute anderes suchen als

stimmung oder Übereinkunft doch die tragende Säule des

Uniformierung und Vereinsmeierei, anderes als eine sänge-

Chorlebens. Die Frage »Welchen Chor will ich?« aus Band 1

rische Massenbewegung und eine sich in »deutschen Sän-

(Checkliste S. 20 f.) muss sich zuerst der Chorleiter, danach

gergrüßen« selbst beweihräuchernde Sangeszunft, ist

aber auch der Chor selbst immer wieder stellen und beant-

bewiesen und wird durch die Bewegungen in der Chorland-

118


ChorleitungII-Kap 6:Chorleitung-Kap 8

18.02.2008

14:23 Uhr

Seite 132

Inhaltsübersicht DVD Die DVD enthält zwei Teile: Der Videoteil (PAL, 16:9, Stereo; über DVD-Player oder DVD-Laufwerk des Computers einsehbar) besteht aus einer Sequenz zur Chorischen Stimmbildung und zur Probenmethodik (ca. 70 min.) sowie einem Abschnitt mit Visualisierungen von Schlagbildern (ca. 9 min.). Innerhalb der Abschnitte können einzelne Kapitel oder Übungen auch separat über das Menü angewählt werden. Der Datenteil setzt einen Computer mit DVD-Laufwerk voraus und enthält im Ordner »Begleitmaterial« Dateivorlagen für die praktische Arbeit sowie die Checklisten aus Band 1 und 2 zum wiederholten Ausdrucken und Bearbeiten (Acrobat Reader erforderlich). Band- und Seitenzahlen in den Dateinamen ermöglichen die Zuordnung zu den entsprechenden Passagen im Buch.

Stimmbildung und Probenmethodik

Schlagbilder (Band 2, S. 79 f.) Ganzer Takt

Physiologische Grundlagen (Band 1, S. 50 ff.)

Zweiertakt

Intro (Computeranimation Kehlkopf, Ansatzrohr)

Dreiertakt »alt« – Dreiertakt – Dreiertakt unterteilt

Laryngoskopische Aufnahmen

Vierertakt– Vierertakt unterteilt

Chorische Stimmbildung, Übungseinheit 1 Wachklopfen (Band 1, S. 64) Kiefergelenk lösen (Band 1, S. 65) Glissandi (Band 1, S. 64)

Fünfertakt, Betonung auf Drei – Fünfertakt, Betonung auf Vier Sechsertakt

Begleitmaterial Checkliste Finanzbedarf (pdf-Datei, Band 1, S. 17)

Einschwingen (Band 1, S. 68)

Checkliste »Was will ich« (pdf-Datei, Band 1, S. 20)

»locker« (Band 1, S. 69)

Beispieldatei Jahresbericht (pdf-Datei, Band 1, S. 39)

Vorhalt (Band 1, S. 72)

Beispieldatei Jahresprogramm (Word-Datei, Band 1, S. 39)

Vokale und Buchstabenbilder (Band 1, S. 70, 75) Vokaldreieck Vokalkreis Buchstabenbilder Chorische Stimmbildung, Übungseinheit 2 Sitzen & Stehen (Band 1, S. 65) Gewicht austarieren (Band 1, S. 65) Vocal Percussion (Band 1, S. 67) »ju« (Band 1, S. 68)

Beispieldatei Mitgliedsantrag (pdf-Datei, Band 1, S. 39) Beispieldatei Plakat bedruckt (pdf-Datei, Band 1, S. 39) Beispieldatei Plakat leer (pdf-Datei, Band 1, S. 39) Beispieldatei Plakatverteiler (Excel-Datei, Band 1, S. 39) Beispieldatei Pressemitteilung (Word-Datei, Band 1, S. 39) Beispieldatei Rechenschaftsbericht (Word-Datei, Band 1, S. 39) Beispieldatei Satzung Schola (Word-Datei, Band 1, S. 39) Beispieldatei Satzung Singkreis (Word-Datei, Band 1, S. 39) Checkliste Selbsteinschätzung (pdf-Datei, Band 1, S. 43) Checkliste Ist-Stand Stimmbildung (pdf-Datei, Band 1, S. 51) Checkliste In vier Wochen Stimmbildung

»wa-warum« (Band 1, S. 68)

(pdf-Datei, Band 1, S. 78)

profunde Tiefe (Band 1, S. 69 f.)

Checkliste Probensituation (pdf-Datei, Band 1, S. 80)

befreite Höhe (Band 1, S. 69 f.)

Beispieldatei Anwesenheitsliste (Word-Datei, Band 1, S. 87)

»wam-wam« (Band 1, S. 74)

Checkliste Probenvorbereitung (pdf-Datei, Band 1, S. 103)

Übung gegen das Detonieren (Band 1, S. 73 f.)

Checkliste In vier Wochen Proben (pdf-Datei, Band 1, S. 109) Checkliste Stärken-Schwächen-Profil (pdf-Datei, Band 2, S. 37)

Probenmethodik

Beispieldatei Notenarchiv (Access-Datei, Band 2, S. 44)

Sprechchor (Band 1, S. 97)

Checkliste Dirigieren (pdf-Datei, Band 2, S. 68)

Singen nach Noten (Band 1, S. 107)

Beispieldatei Programmheft (pdf-Datei, Band 2, S. 108)

Schubert, »Heilig« (Band 1, S. 99)

Checkliste Konzertvorbereitung (Word-Datei, Band 2, S. 112)

Kanonvarianten (Band 1, S. 98 f.)

Checkliste Konzertvorbereitung (pdf-Datei, Band 2, S. 112)

132


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