Unternehmens-Chronik

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1912 – 2002

Eine Erfolgs Geschichte


Vergangenheit

„Sich seiner „Sich seiner bewusst zu sein,Vergangenheit heißt Zukunft haben.“ bewusst zu sein, heißt Zukunft haben.“

Der Vorstand

Dr. Sven Rutkowsky, Peter Eichler, Dr. Hermann Niehues (Vorsitzender), Peter Widmer, Michael Brockhaus 2

Rhenus wurde 1912 gegründet. Eine so lange Firmengeschichte zeugt von Substanz und Stabilität. Nur wenige Gesellschaften können auf eine ähnlich stetige und erfolgreiche Entwicklung zurückblicken wie Rhenus. Vorstand und Mitarbeiter der Rhenus stehen für unternehmerisches Handeln, Innovationskraft, Qualitätsund Umweltbewusstsein, soziale Verantwortung, Transparenz und Offenheit. Das oberste Ziel heißt Kundenzufriedenheit. Darauf richten sich alle Anstrengungen – seit der Gründung, heute und in Zukunft.


Für Rhenus war die Übernahme durch die Rethmann-Gruppe eines der bedeutendsten Ereignisse der vergangenen Jahre. Was waren die Gründe für die Übernahme, und wie sehen die Pläne für die Zukunft aus? Fragen an Dr. Hermann Niehues, denVorsitzenden desVorstandes der Rethmann AG & Co. KG und desVorstandes der Rhenus AG & Co. KG.

„Ein

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dynamisches Unternehmen“ „Ein dynamisches Unternehmen“

Herr Dr. Niehues, als die Stinnes AG sich 1997 von

?

Haben Sie die klassischen Gebiete wie Binnenschifffahrt,

Rhenus trennen wollte, hat

Seehafenumschlag und einfaches

Rethmann schnell zugegriffen.

Warehousing vernachlässigt?

Warum eigentlich?

Überhaupt nicht. Wir haben die Stärke der Rhenus-Gruppe gerade in diesen Bereichen erkannt und viel Kraft investiert, damit sie sich weiter entwickeln können. Nach außen wurde das durch die Umorganisation der Rhenus im Jahr 2002 deutlich. Rhenus hat sich auf die drei Geschäftsfelder Contract Logistics, Port Logistics und das noch junge Arbeitsgebiet Public Transport konzentriert. Das hat neue Kräfte mobilisiert. Wir haben schnell gemerkt, dass unsere Kunden diese Umorganisation positiv begleiten.

Wir hielten die Logistikbranche für einen Wachstumsmarkt. Und wir haben uns nicht geirrt. Rhenus war schon damals ein leistungsfähiges Unternehmen, flächendeckend vertreten und gut im Markt positioniert. Außerdem hat uns beeindruckt, dass hier viele hoch motivierte junge Menschen tätig waren.

!

? !

Welche Pläne hatten Sie

damals? Wir hatten uns vorgenommen, in allen wichtigen Ballungsgebieten Deutschlands und auch im benachbarten Ausland Logistikzentren anzubieten, um zu einem europäischen Netzwerk zu kommen.

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? !

Wo wollen Sie in den nächsten

Jahren investieren? Wir werden den Containerbereich stärken, in Gesellschaften im benachbarten Ausland und speziell weiter in IT-Lösungen investieren.

Unsere Pläne reichen aber auch über Europa hinaus. Hier setzen wir auf Kooperationen.

?

Gibt es neue Marktsegmente, die Sie für Rhenus entwickeln

wollen?

Wir haben uns in neue Felder begeben, etwa mit Rhenus Keolis im Personennahverkehr sowohl auf der Schiene als auch zunehmend auf der Straße. Aber das ist nur ein Beispiel. Wir haben noch viel mehr vor.

!

? !

Haben Sie es jemals bereut, Rhenus übernommen zu haben?

Nein. Ich sehe für Rhenus eine gute Zukunft. Alle Voraussetzungen dafür sind gegeben. Bewährtes gilt es zu bewahren – und diese Botschaft ist bei den Mitarbeitern gut angekommen – aber auch viel Neues zu wagen. Mit Engagement, Kraft und frohem Mut werden wir gemeinsam alle Aufgaben meistern. 3


Ein Fluss stand Pate Ein Fluss stand Pate Als die Rhenus Transport-Gesellschaft m.b.H. im Jahr 1912 gegründet wurde, beschrieb der Name recht präzise das Tätigkeitsfeld: die Organisation des Güterverkehrs auf dem Rhein (lateinisch: Rhenus). Denn hinter dem neuen Unternehmen standen die „Badische Actiengesellschaft für Rheinschiffahrt und Seetransport“ und die „Rheinschiffahrts-Aktiengesellschaft vorm. Fendel“ – zwei bedeutende Spezialisten für Schiffstransporte und die

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damit verbundenen Leistungen wie Umschlag und Lagerei. Dem Rhein, einer der Lebensadern Europas, ist Rhenus bis heute engstens verbunden. Die Rhenus-Flagge weht auf den Schiffen und Landanlagen entlang des großen Stroms. Der Rhein ist zugleich Sinnbild der Entwicklung des Unternehmens, sich ständig erneuernd, stärker werdend

durch Zukäufe und Geschäftsausweitungen, wie der Fluss mit seinen vielen Zuflüssen und Verzweigungen. Die Muttergesellschaften existieren schon lange nicht mehr – wohl aber Rhenus. Seit 1912 hat das


Unternehmen unter verschiedenen Bezeichnungen firmiert. Als Bestandteil des Namens blieb Rhenus aber immer pr채sent. Heute ist Rhenus der Markenname f체r Contract Logistics und Port Logistics.

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Am Anfang war Am Anfang war das Binnenschiff

das Binnenschiff

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Schon die Römer wussten: Navigare necesse est, Schifffahrt tut Not. Als Handelswege haben die großen Ströme Europas Wirtschaftsgeschichte geprägt. Der Schifffahrt auf dem Rhein verdankt Rhenus seine Gründung: Die beiden Muttergesellschaften, die „Badische Actiengesellschaft für Rheinschiffahrt und Seetransport“ und die „Rheinschiffahrts-Aktiengesellschaft vorm. Fendel“ hatten sich auf dem Fluss eine starke Stellung erarbeitet, verfügten über modernen Schiffsraum und Landanlagen für Umschlag und Lagerung.

Doch eine Spedition für den Vertrieb und weitere Dienstleistungen fehlte ihnen. Deswegen gründeten sie 1912 in Frankfurt am Main die Rhenus Transport-Gesellschaft m.b.H., die sich schnell mit Niederlassungen in Basel, Kehl, Karlsruhe, Mannheim, Mainz, Aachen, Köln, Düsseldorf sowie Antwerpen und Rotterdam entwickelte. In einem Bericht aus der Zeit heißt es: „Die beiden Firmen Rhenus und Fendel waren durch Personalunion und Betriebsgemeinschaft so eng miteinander verbunden, daß seit Gründung der Rhenus die Geschichte der einen gleichzeitig die der anderen ist.“ Das enge Verhältnis fand seinen Niederschlag in einem Ergebnisabführungsund Beherrschungsvertrag, wie es fachmännisch heißt.

Im Ersten Weltkrieg und unmittelbar danach gab es herbe Einbußen, nach dem Krieg wuchs das Geschäft aber wieder, neue Fahrtgebiete und Niederlassungen kamen dazu. In der Fachliteratur wurde Rhenus schon 1922 als „Speditionsfirma ersten Ranges“ bezeichnet. Das Arbeitsgebiet der Gesellschaft umfasste damals die Schifffahrtsspedition im Rhein-, Main- und Kanalgebiet bis zu den Seehäfen und die Bahnspedition für ganz Europa.

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„Durch eine sorgfältig ausgearbeitete Organisation“, hieß es in einem Standardwerk, „und in enger Beziehung zu erstklassigen Transportunternehmungen übernimmt sie Transporte in Durchfracht nach Übersee sowie nach dem ganzen übrigen Ausland.“

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Rhenus verfügte aber – unabhängig von den Muttergesellschaften – selbst über eine Flotte von Güterdampfern, wie sie damals hießen. Hinzu kam eine größere Anzahl von ständigen Mietschiffen, den Partikulieren. Das Unternehmen wurde ausgebaut, neue Verkehre entstanden auf dem Mittellandkanal, der 1938 die Elbe erreichte. Auch die beginnende Aufrüstung spielte eine Rolle.


Der Zweite Weltkrieg hatte auch für das Unternehmen schlimme Folgen: Viele Schiffe waren versenkt, die übrigen meist beschädigt, Landanlagen zerstört, einige Niederlassungen im Ostteil Deutschlands und im Ausland beschlagnahmt. In einem internen Bericht aus dieser Zeit heißt es über die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: „Nach der gewaltigen Anstrengung, den Opfern und Entbehrungen, die ihnen der Krieg mit unerhörter Härte auferlegt hatte, überfiel sie das Elend der Zeit nach dem Krieg mit ganzer Wucht und Schwere. Trotzdem taten sie ihre Pflicht, aber ihre Leistungskraft war gesunken.“

Der Wiederaufbau begann, der Transportbedarf stieg, zumindest im Westen Deutschlands. Rhenus und Fendel nutzten die Chancen, trennten sich nach und nach von veraltetem Kahnraum und investierten in selbstfahrende Motorgüterschiffe, in neue, moderne Krananlagen und Lagerhäuser. Neue Gesellschafterstrukturen wirkten sich vorteilhaft aus.

Rhenus wurde Teil der Stinnes AG. 1976 kam es zur Interessengemeinschaft mit der Westfälischen Transport Aktiengesellschaft (WTAG), einem von Stinnes erworbenen Unternehmen. Die Flotten wurden zusammengelegt unter der Flagge der Stinnes Reederei. 1996 wurden die Binnenschifffahrtsaktivitäten von Rhenus, Stinnes Reederei, Bayerischer Lloyd AG und DDSG-Cargo GmbH unter dem Namen RS PartnerShip, einer hundertprozentigen Tochter der Rhenus AG, gebündelt.

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Mit einer Flotte leistungsfähiger Schub- und Koppelverbände sowie Motorschiffen unterschiedlicher Größe für trockene und flüssige Ladung entstand die größte Reederei im europäischen Wasserstraßennetz: Zusammen mit Partikulierschiffen konnte mit einem Schiffsraum von 600.000 Tonnen operiert werden. Außerdem gehörten fünf Werften zur Gruppe. Die Liberalisierung der europäischen Binnenschifffahrt führte Anfang der Neunzigerjahre zu einer völligen Umstrukturierung der Flotte. Es galt, sich von eigenen Schiffen zu trennen, die aber für den Einsatz verfügbar blieben. Noch heute kann die Rhenus-Gruppe über eine der größten Flotten disponieren. Zusammen mit den Containerschiffen sind es 335.000 Tonnen Tragfähigkeit. Aus der ganzheitlichen Logistik ist die Binnenschifffahrt als Glied globaler Versorgungsketten nicht mehr wegzudenken. Bei Rhenus 10

verbindet sie die Bereiche Contract und Port Logistics. Mit großem Erfolg hat sich die Binnenschifffahrt im Kombinierten Verkehr etabliert. Combined Container Services (CCS), eine Tochter von Rhenus PartnerShip, gehörte hier zu den Pionieren. Zu ihrer Flotte zählen heute die beiden weltgrößten ContainerBinnenschiffe. Fast 500 TEU (Twentyfoot Equivalent Unit) kann jedes von

ihnen laden. Tag und Nacht sind sie nach Fahrplan auf dem Rhein unterwegs und nehmen an den RhenusTerminals Ladung auf oder entladen. Schnell, sicher und wirtschaftlich. Auch die Short-Sea-Verkehre bieten Potenzial für zukunftsträchtige Innovationen. Denn jeder Hafen, der von einem Seeschiff angelaufen werden kann, ist für Rhenus ein Seehafen.


Das beweist das Unternehmen täglich durch maßgeschneiderte Verkehre z. B. nach Skandinavien oder Großbritannien. So wird nicht nur Duisburg zum Seehafen. Mit besonders flach gehenden Schiffen ist sogar ein direkter Verkehr vom Oberrhein nach England ohne Umladung möglich. Für empfindliche Güter wie Papierrollen ist das ein interessanter Transportweg.

Welche Bedeutung der Schifffahrt bei Rhenus auch zu Beginn des 21. Jahrhunderts zukommt, zeigt die jährliche Transportleistung von mehr als 25 Millionen Tonnen an Massen-, Stückund sperrigen Anlagengütern.

Die Schifffahrt ist heute so aktuell wie vor 200 Jahren. Rhenus hat dazu viel beigetragen – und wird es weiter tun. So wahrt das Unternehmen das Vermächtnis zweier Pioniere, die zu den Ahnen des Unternehmens zählen: Matthias Stinnes, der als Erster Dampfschlepper auf dem Rhein einsetzte, und Conrad Fendel, der Tanks in seine Kähne einbaute und damit die moderne Tankschifffahrt begründete. Dieses große Erbe bürgt für eine vielversprechende Zukunft der Schifffahrt bei Rhenus.

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Der nächste Hafen Der nächste Hafen ist nie weit

ist nie weit Viele Kunden kennen Rhenus nur von den Hafenanlagen, wo der Name Getreidesilos und Kräne ziert. RhenusFlaggen wehen auch vor Lagerhallen, auf Schiffen und vor Verwaltungsgebäuden. Die Historie des Unternehmens ist eine Geschichte der Wasserstraßen und Häfen. Zunächst besetzte Rhenus wichtige Plätze am Rhein, dann an den Kanälen von Emden bis Berlin. Die unternehmerische Kraft entfaltete sich

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im Binnenland, aber auch in den Seehäfen von Rotterdam bis Stettin und Danzig. Rhenus hat immer rechtzeitig investiert und damit auch neue technische Standards gesetzt. Die Kräne waren jeweils die schnellsten, ebenso die Getreidesilos. Weit vorausschauend wurden alle Anlagen großzügig für den zukünftigen Bedarf ausgelegt. Denn die Schifffahrt ist so gut und so wirtschaftlich wie die Häfen schnell sind – das gilt seit den Anfängen, im Binnenland wie an der Küste. Waren früher allein die Greiferkapazitäten das Maß der Leistungsfähigkeit, sind es heute die Zeiten für die Kranspiele bei der Be- und Entladung z. B. von Containerschiffen, die einen

engen Fahrplan einhalten müssen. Auch bei Rhenus Midgard zählen Stunden und Minuten, wenn in Wilhelmshaven Kohleschiffe mit 130.000 Tonnen Ladung ankommen oder in Nordenham Frachter mit Erz, Baustoffen oder Holz festmachen. Mit Cuxport in Cuxhaven verfügt Rhenus über eine weitere leistungsfähige Drehscheibe für transeuropäische Short-Sea-Verkehre. Alle Anstrengungen konzentrieren sich auf das Tempo und die Sicherheit des Umschlags. Kunden von Rhenus können auf Einsatzbereitschaft rund um die Uhr und großes Engagement vertrauen.

Schrott umgeschlagen werden. Die Anschlusstransporte sind zu organisieren, Qualitätsmuster zu nehmen. Zur Erntezeit wird Getreide rund um die Uhr angenommen und bearbeitet. So war es vor 90 Jahren, so wird es überall bei Rhenus bleiben. 35 Millionen Tonnen werden jährlich bewegt: Mineralien, Brennstoffe, Düngemittel, Baustoffe sowie Getreide und Futtermittel, aber auch Stückgüter, die zunehmend in Containern befördert und umgeschlagen werden.

Schneller Hafen – guter Hafen. Das gilt für die elf europäischen Seehäfen, in denen Rhenus tätig ist, von Marseille, Antwerpen, Rotterdam, Nordenham, Bremerhaven, Bremen, Cuxhaven und Hamburg bis Stettin und Danzig. In den 25 Binnenhäfen von Port Logistics geht es nicht weniger flott zu, wenn Kohle, Düngemittel, Baustoffe oder 13


Baustein Baustein

f端r moderne f端r moderne Logistik Logistik

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Der Siegeszug des Containers hat ganz unscheinbar begonnen. 1956 ging das erste Containerschiff von New York aus auf die Reise, zehn Jahre später legte erstmals ein Containerschiff in einem europäischen Hafen an. Die Containerisierung der Ladung hat heute fast alle Güter erfasst und die Logistik bis ins Hinterland revolutioniert.

Ein Unternehmen der Gruppe führt den Container sogar im Namen: Die 1976 gegründete Tochtergesellschaft Combined Container Services (CCS). Sie ist heute Marktführer im Containerverkehr auf dem Rhein und setzt die beiden größten Container-Binnenschiffe der Welt ein. Sie stehen für die Neuausrichtung von Logistikketten mit ihrer Schnelligkeit und Zuverlässigkeit.

Der Container ist für Rhenus Bindeglied zwischen den Geschäftsfeldern Contract Logistics und Port Logistics im großen Netzwerk. Flächendeckende Präsenz, moderne Umschlagsanlagen und Kompetenz bei der Optimierung von Vor- und Nachläufen machen den Vorsprung im Markt aus.

Basis hierfür sind leistungsfähige multimodale Terminals, über die Rhenus verfügen kann, am Rhein, an seinen Nebenflüssen und im Kanalgebiet. Mit der Beteiligung am 2002 eröffneten Duisburg Intermodal Terminal hat Rhenus seine leistungsfähige Infrastruktur für den Containerverkehr

weiter ausgebaut. Denn alle Prognosen deuten darauf hin, dass in der Containerlogistik die Grenzen des Wachstums noch lange nicht erreicht sind. Gerade beim Einsatz der Container zeigt sich die Stärke der Rhenus-Gruppe, alle Teile komplexer Versorgungsketten mit logistischem Know-how weltweit zu steuern. Rhenus nutzt eigene Netzwerke, sei es in den Seehäfen oder im Binnenland, vom Lieferanten bis zum Empfänger. Durch diese ganzheitlichen Lösungen wird zusätzlicher Kundennutzen in globalen Märkten geschaffen.

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Vom Lagerhaus Vom Lagerhaus zumzumLogistikzentrum Logistikzentrum

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Ein Produkt entladen, lagern und auf den Weg zum Abnehmer bringen – diese Aufgaben hat Rhenus von Beginn an übernommen. Lange Zeit führte das Unternehmen die Lagerei sogar im Namen. Heute verbindet

„Die Unternehmenslogistik umfasst die ganzheitliche Planung, Steuerung, Durchführung und Kontrolle aller unternehmensinternen und -übergreifenden Güter- und Informationsflüsse.“

Rhenus traditionelle Bereiche wie Transport und Warehousing mit zukunftsweisender Kontraktlogistik in hochtechnisierten Anlagen. Rhenus beherrscht mit Prozess-Knowhow komplexe Abläufe in der Beschaffung, Produktion und Distribution, integriert Logistik- und Fulfillment-Dienstleistungen. Ein strenges Qualitätsmanagement garantiert dem Kunden Leistungen auf höchstem Niveau. Die ganzheitliche Logistikkompetenz schafft eine einzigartige Position im Wettbewerb.

Die Garanten des Erfolgs sind die hohe IT-Kompetenz, der Zugriff auf globale Netzwerke und eine eindeutige Marktund Branchenfokussierung. Hinzu kommt die flächendeckende Präsenz, ebenfalls eine traditionelle Stärke von Rhenus. Rhenus Contract Logistics betreibt in allen großen Ballungsgebieten Logistikzentren – von Paris bis Prag, von Dortmund bis Zürich und von Berlin bis Mannheim. Mit Kooperationen in Spanien, Großbritannien und Hongkong wächst das Netz weiter.

So definiert die Wissenschaft den Begriff Logistik 17


Die Leistungen, die moderne Logistik verlangt, gehen weit über die Tätigkeiten hinaus, mit denen Rhenus anfangs den Markt eroberte. Das Spektrum der Dienstleistungen wurde immer breiter: Qualitätskontrolle, Bearbeitung, Vormontage, Preisauszeichnung, Verpackung, Tourenoptimierung, Sendungsverfolgung, Organisation der Vorund Nachlauftransporte per Schiff, per Bahn oder Lkw – alles aus einer Hand, einschließlich der Entsorgung von Reststoffen.

Die durchgängige Projektorganisation von der Feinplanung bis zum eingeschwungenen Betriebszustand liegt heute in der Hand von interdisziplinären Teams aus Branchenspezialisten und Fachkapazitäten. Methodenkompetenz und die ständige Kontrolle und Steuerung der Produktivität gewährleisten die schnelle und effiziente Bearbeitung aller Aufträge. Dynamische Verwaltung von Kommissionierplätzen, automatische Nachschubsteuerung, pick-and-pack- und pickto-light-Kommissionierung, Tracking & Tracing und Retourenmanagement heißen die Messgrößen, die über den Erfolg entscheiden, sei es bei Kunden aus den Bereichen Industrial Goods, Consumer Goods, Chemicals oder Automotive.

Dienstleistungen von Rhenus überzeugen anspruchsvollste Auftraggeber: Automobilzulieferer verlassen sich beim Assembling von Stoßfängern und vielen anderen Autoteilen auf Rhenus, Chemie- und Pharmafirmen in der Beschaffungslogistik, Handelsfirmen bei der Distribution.

RÜCKBLENDE „Anfang der Achtzigerjahre stand der Entwicklungsschritt zum Logistikdienstleister an, als in Stuttgart für den BoschGeschäftsbereich Elektrowerkzeuge die so genannte BoschLogistik entwickelt und aufgebaut wurde. Für die bedarfsgerechte Versorgung des Kunden mit Zulieferteilen wurde damals eine zimmergroße EDV-Anlage benötigt, die eher solide Schlosser- denn Elektronikerkenntnisse erforderte.“

Andreas Binder, Stuttgart 18


Die Konzentration auf Branchen hat sich bewährt. Sie ist Basis für die ständige Weiterentwicklung von spezifischem Know-how und für neue Lösungen. Besonders rasant haben die Anforderungen an das IT-Management zugenommen. Flexibilität, Innovation, Performance, Stabilität, Verfügbarkeit und Sicherheit sind selbstverständliche Voraussetzungen für RhenusLösungen – insbesondere seit es gilt, moderne Informationswege wie das Internet und immer größere Rechnerleistungen zu nutzen.

Das neu geschaffene WarehouseManagement System (WMS) stellt die Abwicklung auch komplexester Logistikaufgaben sicher, weil maßgeschneiderte Lösungen nach den jeweiligen Anforderungen der Kunden möglich sind. Die Bausteine passen zusammen – vom Host Interface und vom Wareneingang, von der Auftragssteuerung über den Lagerablauf bis zum Versand und bis zur Inventur. Flexible Schnittstellen zu allen gängigen Partnersystemen sind selbstverständlich. Hierzu dient die ebenfalls selbst entwickelte Business Networking Platform (BNP). Sie ergänzt das WMS und sichert das dynamische Zusammenspiel von unterschiedlichen Prozessen. Kurze Realisierungszeiten sind wichtig bei der gemeinsamen Projektarbeit mit Kunden und Partnern.

Im Laufe der Unternehmensgeschichte hat Rhenus die Infrastruktur immer wieder angepasst. Ein hohes Investitionsvolumen und die schnelle Umsetzung neuer Strategien haben gerade seit 1998 die Entwicklung geprägt. Im vergangenen Jahrzehnt hat die Gruppe neue Logistikzentren gebaut und bestehende erweitert. Modernste Fördertechnik, etwa datenfunkgesteuerte Gabelstapler und automatische Hochregallager, steigerten die Produktivität auf das heutige Spitzenniveau. Noch immer eröffnen sich weitere Anwendungsfelder für innovative Dienstleistungen: Office-Logistik entlastet die Auftraggeber vom aufwändigen Betrieb eigener Archive und sorgt für die effiziente Logistik für Druckstücke aller Art. Auch Krankenhäuser entdecken, dass das Outsourcing der Logistik hohe Einsparungen ermöglicht.

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Auf Straßen und Schienen Auf Straßen und Schienen

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Als Rhenus die ersten Lastkraftwagen einsetzte, waren 30 Stundenkilometer fast ein Rekordtempo – verglichen mit den anderen Verkehrsmitteln. So heißt es in der Chronik zum 50-jährigen Bestehen des Unternehmens. Bis heute ist der Lastkraftwagen aufgrund seiner Schnelligkeit und Flexibilität ein unverzichtbares Element moderner Logistik. Die Vorzüge des Straßentransports kommen im trimodalen Verbund mit Wasserweg und Schiene besonders zur Geltung. In der Geschichte von Rhenus spielte der Transport auf der Straße stets eine große Rolle. Rhenus-Lkw gehörten überall in Deutschland zum Straßenbild und warben so für das Unterneh-

men. Zunächst waren sie für Vor- und Nachlauftransporte von und zu den Häfen unterwegs, schnell bewiesen sie aber ihre Stärke in direkten Verkehren zwischen Lieferanten und Kunden. Es war die Stunde der geschickten Speditionskaufleute. Sie disponierten eigene wie fremde Fahrzeuge und wickelten Sammelgutverkehre in engmaschigen Netzen ab. Diese Sparte war schon längst kein Anhängsel der Binnenschifffahrt mehr, sondern besetzte selbst Märkte und wurde schnell als kompetenter Partner anerkannt. Das Volumen wuchs, das Netz wurde dichter. Durch Zukäufe – etwa die Übernahme der Kraftwagenspedition Weichelt 1987 – konnten noch mehr Dienstleistungen angeboten werden. In der Kombination der Geschäftsfelder deckte Rhenus den gesamten Verkehrsbereich fast ideal ab.

„Rhenus – die ganze Welt des Verkehrs“, hieß damals der Werbeslogan. 1991 erwarb Stinnes die SchenkerOrganisation. Alle Lkw-Aktivitäten wurden von Schenker Eurocargo sehr erfolgreich geführt. So ergab sich eine optimale Arbeitsteilung, in der Rhenus sich auf die Logistik und das Massengutgeschäft konzentrierte. Rhenus und Schenker Eurocargo profitierten voneinander und bildeten im Markt eine starke Allianz. Zudem war Rhenus ins weltweite Netzwerk von Schenker International eingebunden und wurde dadurch für global agierende Konzerne noch attraktiver.

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Nach der Trennung von Schenker im Jahr 1998 musste Rhenus die Weichen neu stellen. Die Arbeitsteilung entfiel. Zwar fuhren immer noch viele Lkw unter der Rhenus-Flagge, meist jedoch nur in Spezialverkehren. Nun galt es, ein europäisches Netzwerk auf der Straße neu aufzubauen, Partner zu suchen, Speditions-Knowhow auch personell zu erhalten und auszubauen, IT-Systeme zu entwickeln und die Kunden zu überzeugen: Rhenus ist nicht schwächer geworden, sondern stärker.

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Logistik und Transport lagen nun in einer Hand, denn Rhenus allein beauftragte und steuerte seine Partner, etwa Spediteure, Paket- und Expressdienste. Für jede Aufgabe wurden die besten Dienstleister ausgesucht – das brachte Vorteile für die Kunden in einem immer größeren Markt.

Gerade im Massengutverkehr ist die Bahn Partner und Wettbewerber zugleich. Trotzdem praktizierte Rhenus früh eine enge Zusammenarbeit mit der Bahn in den Vor- und Nachlauftransporten für die eigenen Umschlagsanlagen im Binnenland und an der Küste, aber auch für Dritte. Schon damals ging es um Kundenzufriedenheit, Wirtschaftlichkeit, optimale gemeinsame Ausnutzung der


Kapazitäten und ständige Innovationen. Man dachte in logistischen Ketten, obwohl sie noch nicht so hießen, und betrieb Supply Chain Management, lange bevor das Schlagwort sich durchsetzte. Die Aufgaben sind geblieben, die Lösungen haben sich geändert und verbessert. Nach wie vor honoriert der Markt besonderes Know-how und

„Zeit ist Geld. Bei den heutigen hohen Löhnen und der verminderten Arbeitszeit hat dieses Sprichwort noch seine besondere Bedeutung erlangt. Zeitersparnis ist stets ein wesentlicher Faktor in der Rentabilitätsberechnung für den Lastkraftwagenbetrieb gewesen.“

eingespielte Partnerschaften. Die Zusammenarbeit zwischen Rhenus und der Bahn hat sich in Berlin bei der Baulogistik für den Potsdamer Platz bewährt und in vielen anderen Projekten, etwa im Papier- oder Kohleverkehr. Rhenus glaubt an die Zukunft der Bahn und investiert deshalb nur in Anlagen mit Gleisanschluss. Auf die Verknüpfung der Verkehrsträger kommt es an, auf die Systeme und die Beherrschung der Prozesse in den Häfen und den trimodalen Containerterminals. Deshalb betreibt das Unternehmen nicht nur Schifffahrt und Lkw-Verkehre, sondern zeigt unter der Marke Rhenus Rail auch auf der Schiene kraftvoll Präsenz.

Aus „Die Bedeutung der Kraftfahrzeuge für das Transportwesen“, erschienen 1921 23


G端ter gehen in die Luft G端ter gehen in die Luft

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Das Flugzeug als Transportmittel ist aus der Logistik nicht mehr wegzudenken, schafft es doch schnelle Verbindungen im globalen Markt. Um Kunden auch bei der Abwicklung der Luftfracht umfassende Dienstleistungen bieten zu können, gründete Rhenus schon 1968 eine eigene Gesellschaft. 1971 kam es zu einem Joint Venture mit der Westfälischen Transport Aktiengesellschaft (WTAG) unter dem Namen Rhenus-WTAG Lufttransport GmbH.

Dazu gehören Warehousing und Verzollungen sowie die spezielle Behandlung empfindlicher und wertvoller Güter – von lebenden Tieren bis zu Banknoten. Für Rhenus ist dieses wichtige Segment des Luftfrachtgeschäfts eine Komponente globaler Transportketten. Es soll zügig ausgebaut werden: Konsolidierungszentren auf weiteren europäischen Flughäfen sind geplant.

Heute bietet die Schweizer Tochtergesellschaft Cargologic eine breite Palette von Dienstleistungen an. Die besondere Stärke liegt im Luftfrachthandling auf den Schweizer Flughäfen.

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Service mit Service mit

Bussen und Bahnen Bussen und Bahnen

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Rhenus bewegt Menschen – buchstäblich, denn Rhenus Keolis meldet im Personennahverkehr jährlich siebenstellige Passagierzahlen. Damit zählt der Geschäftsbereich Public Transport zu den führenden Anbietern in Deutschland. Rhenus Keolis entstand im Jahr 2001 als Gemeinschaftsunternehmen mit Keolis S.A., einem der größten französischen Nahverkehrsdienstleister. Keolis bringt die Erfahrung im Stadtund Regionalverkehr in zahlreichen europäischen Ländern ein. Rhenus steuert das im Verbund der RethmannGruppe vorhandene Know-how im Schienenverkehr bei sowie langjährige Erfahrungen bei der Gestaltung von Public-Private-Partnerships mit deutschen Städten und Kreisen.

Die gebündelten Kompetenzen der Gesellschafter erlauben es Rhenus Keolis, städtische und regionale Komplettlösungen für den Bahn- und Busverkehr anzubieten. Eine Reihe von Kommunen konnte das Unternehmen bereits überzeugen, weitere sollen folgen. Denn für Rhenus Keolis sprechen starke Argumente: Die Vergabe der Verkehrsleistungen an den Dienstleister bringt für Städte und Kreise erhebliche finanzielle Entlastungen – und die Fahrgäste profitieren vom Service eines führenden Anbieters.

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Im Takt mit dem Im Takt mit dem

technischen Fortschritt technischen Fortschritt

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Die Logistik hat eine stürmische technische Entwicklung erlebt: Wo früher in Säcke verpackte Ladung von Hand gelöscht wurde, dominieren heute automatisierte Terminals. Kraftschonende Fördergeräte haben die körperliche Schwerarbeit ersetzt. Wo einst Listen abgehakt wurden, kommissioniert man heute beleglos und pick-to-light. Bei jeder Neuentwicklung – von der Schubschifffahrt auf dem Rhein bis zum Einsatz von Containern in der gesamten Supply Chain – hat Rhenus die Chancen schnell erkannt und entsprechend investiert.

Heute setzen intelligente Systeme Maßstäbe in der Welt der Logistik. Die Technologie wird Treiber integrierter Prozesse. Die selbst entwickelte Business Networking Platform verbindet IT-Systeme von Kunden und Partnern. Auch das Warehouse Management System (WMS) ist ein Rhenus-Produkt. Die Weiterentwicklung des Systems erfolgt im eigenen Haus – eine wichtige Voraussetzung für permanente Verbesserungen im Dienste einer kundengerechten und effizienten Logistik.

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Der Kunde im Mittelpunkt Der Kunde im Mittelpunkt

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Im Laufe der Firmengeschichte stand Rhenus immer wieder vor der Herausforderung, sich auf veränderte Erwartungen der Kunden einzustellen. Heute stehen Aufbau und Pflege dauerhafter Kundenbeziehungen im Mittelpunkt. Ein neuer Begriff dafür hat sich eingeprägt: Customer Relationship Management. Rhenus erbringt seine maßgeschneiderten Leistungen in einer engen und längerfristig angelegten Kooperation mit dem Auftraggeber – hier ist die Zufriedenheit des Kunden das Maß aller Dinge. Rhenus betrachtet sie als einen der wichtigsten Pfeiler des langfristigen Geschäftserfolgs. Der Kunde ist heute besser informiert und anspruchsvoller denn je. Schließlich muss auch er sich wachsendem Wettbewerbsdruck in einem globalen Markt stellen.

Er erwartet von seinem Partner eine umfassende Beratung sowie eine ständige Optimierung der Abläufe und Systeme, um seine eigenen Aufgaben lösen zu können. Rhenus verbessert deswegen permanent seine Prozesse und stellt sich der Zertifizierung durch externe Kontrollinstanzen. Das optimierte Zusammenspiel von Menschen, Prozessen und IT-Lösungen bildet die Basis für erstklassige Qualität und fehlerfreie Leistungen – damit der Kunde zufrieden sein kann.

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Menschen schreiben Menschen schreiben Rhenus-Geschichte Rhenus-Geschichte

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Für den Dienstleister Rhenus sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das wichtigste Kapital. Investitionen in Aus- und Weiterbildung dienen dem Unternehmenserfolg. Diese Devise galt bereits, als die Berufsbilder im Unternehmen noch Schiffsjunge und Kaufmannsgehilfe hießen. Nur wer fordert, der fördert. Deshalb erhalten bis heute junge, tüchtige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schnell Verantwortung und werden als engagierte Führungskräfte in Niederlassungen und neu gegründeten Gesellschaften eingesetzt.

Im Verlauf der Unternehmensgeschichte haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Rhenus schwierige Zeiten durchlebt – besonders in den beiden Weltkriegen und in den Jahren danach. Ständig waren neue Situationen zu bewältigen, die sich durch Fusionen, Zukäufe und Entwicklungen des Marktes oder der Technik ergaben. Permanent wurde neues Wissen verlangt, in jüngster Zeit speziell im IT-Bereich.

Beim Fordern und Fördern beschränkt Rhenus sich nicht auf die eigenen Beschäftigten. Das Unternehmen begleitet auch Existenzgründer, die sich der Logistik und dem E-Commerce verschrieben haben. Ihnen steht das ehemalige Rhenus-Verwaltungsgebäude im Dortmunder Hafen als Gründerzentrum offen. Die Betreibergesellschaft des Zentrums, die e-port-dortmund GmbH, hat Rhenus im Jahr 2000 zusammen mit der Stadt Dortmund und der Sparkasse gegründet.

Die Übernahme durch die RethmannGruppe brachte 1998 die Umstellung auf die Kultur eines Familienunternehmens mit schnellen Entscheidungen und persönlicher Fürsorge. Die über Jahrzehnte geltende Maxime des „Unternehmers vor Ort“ hat seitdem eine neue Bedeutung gewonnen. Dem stetigen Wandel begegnen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Stabilität und Kontinuität bei der Unternehmenszugehörigkeit. 33


InInEuropa zu Hause Europa zu Hause

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Die internationale Ausrichtung wurde Rhenus in die Wiege gelegt: Schon bei der Gründung im Jahr 1912 verfügte das Unternehmen über Niederlassungen in Antwerpen, Rotterdam und Basel. In den folgenden Jahrzehnten baute Rhenus die Präsenz an wichtigen europäischen Handelsplätzen und Verkehrsknotenpunkten aus und eröffnete Gesellschaften in allen Nachbarländern. Dabei spielte Basel für die Expansion eine besondere Rolle. 1920 entstand dort die Rhenus Schweiz AG, Vorläufer der heutigen Rhenus Alpina AG.

Heute ist die Schweizer Tochter eine der wichtigsten Auslandsgesellschaften der Gruppe und bietet eine solide Basis für die Expansion nach Frankreich und Italien. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts führte der wachsende Welthandel zu einer weiteren Internationalisierung: Rhenus war auf allen Kontinenten vertreten. Parallel wurden die Niederlassungen in den Westhäfen Antwerpen, Rotterdam und Amsterdam zu leistungsfähigen Standorten ausgebaut. Mit der Transports Mondiaux/Jules Roy-Gruppe war Rhenus in allen französischen Seehäfen und inländischen Ballungsräumen vertreten.

Der bevorstehende Beitritt der östlichen Nachbarn zur Europäischen Union wird die Warenströme anschwellen lassen und den Bedarf für moderne Logistik erhöhen. Ausgangspunkt für die europaweiten Aktivitäten bleibt auch in Zukunft Deutschland. Mit der starken Stellung auf dem heimischen Markt hat Rhenus ein tragfähiges Fundament für die weitere grenzüberschreitende Expansion geschaffen.

Heute verfügt Rhenus über ein Netzwerk, das sich von Polen und Tschechien bis nach Italien, Spanien und Frankreich erstreckt.

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Meilensteine

Vorgeschichte

Die Die Vorgeschichte 1808 Mathias Stinnes gründet 1810 in Mülheim ein Schifffahrts- und Kohlenhandelsgeschäft. Als Erster setzt er Dampfschlepper auf dem Rhein ein.

1868 Unterzeichnung der Mannheimer Akte, des bis heute maßgeblichen völkerrechtlichen Vertragswerkes über die Schifffahrt auf dem Rhein. Der Vertrag schreibt fest, dass die Schiffe der Vertragsstaaten den Rhein frei und ohne Abgaben und Zölle befahren dürfen. 1871 Reichsgründung durch Bismarck und Wilhelm I. in Versailles.

1815 Neuordnung Europas auf dem Wiener Kongress.

1875 Joseph Conrad Fendel (1842-1912) eröffnet in Mannheim einen Schifffahrtsbetrieb. 1887 Gründung der Badischen Actiengesellschaft für Rheinschiffahrt und Seetransport AG Mannheim mit Lageranlagen in Mannheim, Ludwigshafen und Kehl. Neben der Reedereitätigkeit wird die Bahnspedition entwickelt. 1888 Raab Karcher beginnt mit dem Aufbau eigener Transportkapazitäten für den Kohleverkehr auf dem Rhein. 1892 Hugo Stinnes, ein Enkel von Mathias Stinnes, gründet die Hugo Stinnes GmbH.

36 Bilder Zeitgeschichte: Keystone Pressedienst


1808 - 1911 1894 Gründung der Reederei Gebr. Fendel, Mannheim.

1897 Gründung der Westfälischen Transport-Actien-Gesellschaft (WTAG) in Dortmund zum Betrieb der Schifffahrt auf dem neuen Dortmund-Ems-Kanal. 1899 Die Reederei Gebr. Fendel wird als „Rheinschiffahrtsgesellschaft vorm. Fendel“ ins Handelsregister eingetragen. In den Folgejahren werden Umschlags- und Lageranlagen in Straßburg, Mannheim, Ludwigshafen, Duisburg, Rotterdam und Antwerpen geschaffen. Zur eigenen Flotte zählen 1922 bis zu 150 Kähne.

Für den Güterumschlag und die Lagerung von Getreide wird die Münsterische Lagerhaus-Aktien-Gesellschaft gegründet. Seit 1916 führt die Gesellschaft den Namen „Münsterische Schiffahrts- und Lagerhaus Aktiengesellschaft“ (MSLAG).

1905 Gründung der Midgard Deutsche Seeverkehrs-Aktiengesellschaft, Nordenham.

1911 Übernahme der Midgard mit ihren Hafenanlagen durch Hugo Stinnes. Große Reedereien nehmen regelmäßige Dienste von und nach Nordenham auf. Die Midgard betreibt außerdem See- und Binnenschifffahrt. Die WTAG errichtet Zweigniederlassungen in Emden, Rotterdam, Duisburg und Wanne und baut die Flotte aus.

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Meilensteine

Das geschah bei Rhenus..

...in Deutschland und Europa

1912 Die Badische Actiengesellschaft für Rheinschiffahrt und Seetransport und die Rheinschiffahrts-Aktiengesellschaft vorm. Fendel gründen die Rhenus Transport-Gesellschaft m.b.H. mit Sitz in Frankfurt. Sie soll Schifffahrtsleistungen vermarkten sowie Spedition und Lagerei betreiben. Niederlassungen entstehen in Basel, Kehl, Karlsruhe, Mannheim, Mainz, Aachen, Köln, Düsseldorf, Antwerpen und Rotterdam. Die Gründungsfirmen

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sichern sich die Aktienmajorität des Lloyd Rhenan, Antwerpen, der über 34 Güterschiffe verfügt. Außerdem wird der Speditionsbetrieb William Egan & Cie mit Landanlagen in Frankfurt am Main erworben.

1914 Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs bringt den Verkehr auf Flüssen und Kanälen fast völlig zum Erliegen. Denn das Schiffspersonal – auch viele Mitarbeiter von Rhenus – wird ohne Rücksicht auf den dringendsten Bedarf eingezogen. Die Umsätze der Rhenus und ihrer Gründergesellschaften sinken um fast 90 Prozent.

1914 Beginn des Ersten Weltkriegs.

1916 Die Eröffnung des Mittellandkanals, der über den Rhein-Herne-Kanal den mitteldeutschen Raum mit dem Rhein verbindet, bringt wieder Leben auf die deutschen Gewässer. Das zu befördernde Warenaufkommen steigt stetig an, weil für den Stellungskrieg an der Westfront große Materialmengen benötigt werden.


1912 - 1934 1918 Der Waffenstillstand beendet den Ersten Weltkrieg. Der deutsche Kaiser dankt ab, die Republik wird ausgerufen.

meldet einen Jahresgewinn von 19 317 287 820 243 183,38 Mark – gerechnet in wertlosem Papiergeld.

1926 Die WTAG erwirbt die Mehrheit an der MSLAG. 1928 Rhenus unterhält 21 Niederlassungen in Deutschland.

1921 Aufgrund des Versailler Vertrages muss Fendel 102.000 Tonnen Kahnraum, 11.000 PS Schleppkraft, 34 Güterschiffe und einen Getreidespeicher in Mannheim an Frankreich übereignen. Außerdem gehen alle Landanlagen in Antwerpen und Straßburg verloren. 1923 Die Geldentwertung durch die Inflation zerrüttet die Wirtschaft. Die WTAG

1929 Die Badische Actiengesellschaft für Rhein- und Seetransport und die Rheinschiffahrts-Aktiengesellschaft vorm. Fendel schließen sich mit der Tochtergesellschaft Rhenus und einigen weiteren Unternehmen zu einer Interessengemeinschaft zusammen, um sich in der zunehmend schlechter werdenden Konjunkturlage zu behaupten. 1929 Mit dem Schwarzen Freitag an der New Yorker Börse beginnt die Weltwirtschaftskrise.

1933 Die Nationalsozialisten übernehmen die Macht in Deutschland. Adolf Hitler wird Reichskanzler.

1934 Die Hibernia Bergwerksgesellschaft, eine Tochter der „Vereinigte Elektrizitäts- und Bergwerks-Aktiengesellschaft“ (VEBA), erwirbt die Aktienmehrheit der 1929 gegründeten Interessengemeinschaft. Rhenus wird Teil des VEBA-Konzerns. 39


Meilensteine 1937 Die WTAG gründet weitere Niederlassungen in Emden, Hannover, Braunschweig und Hildesheim.

1939 Mit dem deutschen Überfall auf Polen beginnt der Zweite Weltkrieg.

1945 Die deutsche Kapitulation beendet den Krieg in Europa.

1938 Die Rhenus Kraftverkehr GmbH betreibt 100 eigene Lastzüge im Güterfernverkehr, um die mit der Schifffahrt zusammenhängenden Tätigkeiten wie Umschlag und Lagerung weiter auszubauen. 1939 Fendel erwirbt die Mehrheit an der Bremen-Mindener Schiffahrt AG und verstärkt damit die Marktstellung in Norddeutschland. Zusammenfassung der Schifffahrtsbetriebe von Mathias Stinnes und Hugo Stinnes zur Vereinigten StinnesRheinreedereien GmbH.

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1943 Die Firmen der Interessengemeinschaft fusionieren zur Fendel Schiffahrts-AG. Die Rhenus ändert ihre Firmierung in Rhenus Gesellschaft für Schiffahrt, Spedition und Lagerei m.b.H. 1945 Die meisten Lkw, Binnenschiffe und Landanlagen der Rhenus sind zerstört, die Auslandsbeteiligungen verloren. Der mühsame und entbehrungsreiche Wiederaufbau beginnt.

1947 Die Berliner Niederlassung der WTAG übernimmt während der Berliner Luftbrücke mit 800 Mitarbeitern die Entladung der britischen Flugzeuge auf dem Flughafen Berlin-Gatow. Als Folge der Blockade werden Bestände aller Art eingelagert (Senatsreserve). Die WTAG hat daran von allen privaten Lagerhaltern den größten Anteil und betreibt drei Tiefkühlhäuser.


1937-1966 1948 Währungsreform: In den drei Westzonen wird die Deutsche Mark eingeführt.

1954 Fendel erhält die erste Auslandsbeteiligung zurück: die Rhenus AG für Schiffahrt und Spedition in Basel.

1961 Der Bau der Berliner Mauer besiegelt die deutsche Teilung für 28 Jahre.

1955 Gründung der B.V. Rhenus Transport Maatschappij, Rotterdam. 1957 Die Römischen Verträge legen den Grundstein für die Europäische Union.

1949 Mit der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik entstehen zwei deutsche Staaten. Adenauer wird Bundeskanzler.

1965 Die Vereinigte Stinnes-Rheinreedereien GmbH kommt im Zuge der Übernahme der Hugo Stinnes AG zur VEBA. Die WTAG gründet Portlux S.A. in Mertert/Luxemburg und hält 49,58 Prozent.

1958 Der Stuttgarter Hafen wird eröffnet. Rhenus beginnt mit dem Bau von Lager- und Umschlagsanlagen.

1966 Rhenus baut den Lkw-Verkehr aus und erwirbt mehrere Gesellschaften. Newexco in Winschoten/Niederlande wird gegründet. 41


Meilensteine 1968 Rhenus steigt in das Luftfrachtgeschäft ein. Dazu wird die Rhenus Lufttransport GmbH gegründet.

1970 Stinnes erhöht die Beteiligung an der Westfälischen Transport-AG (WTAG) auf 71 Prozent.

Plochingen/Neckar wird von der WTAG als neuer Standort eröffnet.

1971 Die Hugo Stinnes AG bündelt die Binnenschifffahrtsaktivitäten: Der Reedereiteil der Fendel Schiffahrts-AG, die Vereinigte StinnesRheinreedereien GmbH und die Bremen-Mindener Schiffahrt AG werden zur Fendel-Stinnes-Schiffahrt AG mit Sitz in Duisburg zusammengefasst.

1969 Im Rahmen einer Umstrukturierung der VEBA wird Fendel mit Rhenus von der Hugo Stinnes AG übernommen, die in Zukunft die Verkehrsinteressen der VEBA wahrnimmt. Rhenus wird damit Teil der Stinnes AG. 1969 Neil Armstrong betritt als erster Mensch den Mond.

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Die Rhenus Gesellschaft für Schiffahrt, Spedition und Lagerei mbH wird umgewandelt in Rhenus AG mit Sitz in Mannheim. Ihr werden Spedition, Umschlag und Lagerei zugeordnet. Die Rhenus Lufttransport GmbH vereinigt ihre Luftfracht- und Passagegeschäfte mit der WTAG und heißt von nun an Rhenus-WTAG Lufttransport GmbH.

1974 Die WTAG und Midgard gründen die Wilhelmshavener Umschlags- und Verkehrsgesellschaft mbH & Co. (WUG). 1975 wird der Betrieb der Niedersachsenbrücke im einzigen deutschen Tiefseewasserhafen übernommen, um das örtliche Kohlekraftwerk zu versorgen. 1991 firmiert die Gesellschaft als Midgard Wilhelmshaven. Die Anlagen werden für sonstigen Umschlag ausgebaut, insbesondere für den Containerund Short-Sea-Verkehr.

1975 Raab Karcher wird Tochter der VEBA. 1976 Fendel-Stinnes und der Reedereiteil der WTAG werden zur Stinnes Reederei AG zusammengeführt. Bildung einer Interessengemeinschaft zwischen der Rhenus AG, der Stinnes Reederei AG und der WTAG. Die Reedereiaktivitäten werden auf die


1968 - 1988 Stinnes-Reederei konzentriert, alle übrigen Geschäfte auf die Rhenus, die in Rhenus-WTAG AG umfirmiert. Hauptsitz wird Dortmund.

1980 Die Stinnes AG übernimmt die von Hoesch gehaltene Sperrminorität an der WTAG.

Gründung der Combined Container Service GmbH & Co. KG (CCS). Rhenus PartnerShip hält seit 2002 80 Prozent der Anteile. CCS wird Marktführer im Containerverkehr auf dem Rhein (2002: 380.000 TEU) und beteiligt sich an verschiedenen Umschlagterminals.

1982 Helmut Kohl wird deutscher Bundeskanzler.

Mit Gesellschaften in allen Kontinenten bildet sie eine weltumspannende Organisation. Von den 80 Auslandsstützpunkten befinden sich 30 in Übersee.

1985 In der Sowjetunion wird Michail Gorbatschow Generalsekretär der Kommunistischen Partei.

Rhenus erwirbt die Mehrheit der Speditionsgesellschaften Transports Mondiaux S.A. und Jules Roy S.A. in Frankreich.

1978 Rhenus erwirbt die Mehrheit an der Bayerischen Lloyd AG mit Hauptsitz in Regensburg und Niederlassungen in allen wichtigen Donauhäfen. Die Donau-Verbindung entwickelt sich zur Alternative zum Seeweg in den Nahen Osten.

1984 Die WTAG wird auf die Rhenus-WTAG AG verschmolzen, die wieder unter dem Namen Rhenus AG firmiert. Die Rhenus-Gruppe ist an rund 100 Orten in der Bundesrepublik mit Niederlassungen, Beteiligungsgesellschaften oder Betriebsstellen präsent.

1988 Im Rahmen einer Neuorganisation der Rhenus werden drei BetriebsführungsAktiengesellschaften gebildet. Die Rhenus Weichelt AG betreibt den Straßengüterverkehr, die Rhenus Lager und Umschlag AG übernimmt die 43

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Meilensteine Bereiche Lagerei, Umschlag und Binnenschifffahrt. Die Rhenus Transport International AG ist für die internationale Spedition sowie das Luftfrachtgeschäft verantwortlich.

1989 Ungarn öffnet die Grenze zum Westen. Die Berliner Mauer fällt. 1990 Die Stinnes AG schließt eine strategische Allianz mit der Schenker AG, einer Tochter der Deutschen Bundesbahn, und erwirbt 25,1 Prozent der Anteile. 1990 Nach dem Beitritt der DDR zur Bundesrepublik ist Deutschland wieder vereinigt.

Das Eigentum an Lagerhäusern in Leipzig, Magdeburg, Dresden, Fürstenberg und Havelberg wird geltend gemacht, eine Rückgabe ist nicht möglich. Eine Niederlassung wird in Magdeburg neu eröffnet.

1991 Stinnes erwirbt die restlichen Anteile von Schenker. Rhenus Transport International wird von der neu gegründeten Schenker International AG übernommen, Schenker Eurocargo wird mit Rhenus Weichelt vereinigt. Gründung von Rhenus Poland Sp. z.o.o. als Seehafenspedition in Stettin, später folgen Niederlassungen in Danzig und Gdingen.

1992 Die Rhenus Lager und Umschlag AG tritt wieder als Rhenus AG am Markt auf. Fusion von Portlux und Manuport zur Luxport S.A., Mertert.

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1992 Eröffnung des Main-Donau-Kanals.

1993 Rhenus Logistics Praha spol. s r.o. wird gegründet. Später erwirbt Rhenus ein Logistikzentrum in Nucice bei Prag. Das Logistikzentrum Berlin-Nord in Velten mit 60.000 qm modernem Hallenraum und Gleisanschluss wird eröffnet. Grundstücke im Westteil von Berlin werden verkauft.


1989 - 1998 1994 Die Stahlwerke Bremen und Rhenus gründen in Bremen die Weserport GmbH und legen die Hafenbetriebe zusammen. Weserport wird Marktführer in Bremen. 1995 Die Raab Karcher Reederei und Spedition GmbH wird auf die Stinnes Reederei AG verschmolzen. Die zu Stinnes gehörende Midgard Deutsche Seeverkehrs-AG wird in die Rhenus-Gruppe eingebunden. Verkauf der Tankschifffahrt an die Reederei Jaegers GmbH, Duisburg. Der Bayerische Lloyd wird Teil der Rhenus.

1996 Bündelung der Binnenschifffahrtsaktivitäten von Rhenus, Stinnes Reederei AG, Bayerischer Lloyd AG und DDSGCargo GmbH unter dem Namen RS PartnerShip AG, einer hundertprozentigen Tochter der Rhenus AG.

Zusammenfassung der Transport- und Logistikaktivitäten im Stinnes-Konzern unter dem Dach der neuen SchenkerRhenus AG.

Als erstes Inhouse-Logistikprojekt übernimmt Rhenus Mannheim die Werkslogistik beim Traktorenhersteller John Deere.

Rhenus Automotive baut seine Marktposition aus. Der Bereich übernimmt logistische Systemdienstleistungen für Hersteller und Zulieferer und versorgt die Produktionsbänder just in sequence.

Die VEBA will sich im Zuge einer Neuordnung der Geschäftsfelder von Rhenus trennen. Verhandlungen mit der Rethmann AG & Co. in Selm beginnen. Am 30.10. wird ein Letter of Intent unterzeichnet.

1997 Die eigenen Schifffahrtsaktivitäten auf der Donau werden als Folge der zunehmenden Konkurrenz durch osteuropäische Reedereien aufgegeben. Der Bayerische Lloyd und DDSG-Cargo werden verkauft. Inbetriebnahme des Terminals Cuxport in Cuxhaven. An der 1989 gegründeten Cuxport-Seehafen-DienstleistungsGmbH hält Midgard ab 2001 74,9 Prozent.

Das 15.000 qm große BüroartikelLogistikzentrum Langgöns bei Gießen wird eingeweiht.

1998 Rethmann erwirbt die Rhenus AG inklusive PartnerShip und Midgard. Nicht übernommen werden u.a. die Emder Verkehrsgesellschaft AG (EVAG) und die Emder Lagerhaus GmbH (ELAG), die TRILAG Trierer Umschlagund Lagerhaus GmbH, Rhenus Nederland, Rhenus Belgium, die Spedition Bischof in Wien und Teile des Automotive-Geschäfts in Emden, Hannover und Salzgitter. 45


Rhenus firmiert unter Rhenus AG & Co. KG. Im starken Verbund mit Rethmann übernimmt Rhenus die Rolle des innovativen Komplettanbieters für logistische Dienstleistungen. Rethmann setzt schnell neue unternehmerische Akzente insbesondere durch die Ausweitung der Aktivitäten und den Zukauf von Gesellschaften. CCS chartert das weltgrößte Container-Binnenschiff „JOWI“ mit fast 500 TEU Stellplatzkapazität. 1999 folgt die gleich große „Amistade“. CCS erweitert das Netz fester Liniendienste und baut den Marktvorsprung aus. Rhenus erwirbt in Dortmund einen modernen Lagerkomplex mit 37.000 qm Lagerfläche, das LogistikZentrum Dortmund. Luxport errichtet ein Umschlagsterminal für Stahlerzeugnisse, das 2001 erweitert wird.

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1999 Rhenus beginnt, sich von Betrieben durch Verkauf zu trennen, so z. B. in Braunschweig, Uelzen, Lingen, Osnabrück, Kassel, Köln. Auch einige Anlagen im Dortmunder Hafen werden verkauft. Das Unternehmen folgt damit auch Entwicklungen im regional rückläufigen Massengutgeschäft speziell mit Getreide.

2000 Der EU-Gipfel von Nizza ebnet den Weg für die Osterweiterung der Europäischen Gemeinschaft.

Midgard erweitert das Logistikzentrum Bremerhaven.

2000 Midgard und RS PartnerShip firmieren um in Rhenus Midgard und Rhenus PartnerShip.

1999 Der Euro wird gesetzliches Zahlungsmittel in der EU.

Rhenus erwirbt vom Migros-Genossenschafts-Bund die Schweizerische Reederei und Neptun AG (SRN). Die Rhenus AG für Schiffahrt und Spedition in Basel mit großen Anlagen im Hafen wird mit der SRN zur Rhenus Alpina verschmolzen. Unter diesem Namen werden auch die Gesellschaften in Antwerpen und Rotterdam betrieben.


1998 - 2001 Eine neue Glasaufbereitungsanlage mit einer Kapazität von 150.000 Tonnen wird in Essen in Betrieb genommen. Weitere unterhält Rhenus in Hamburg, Hannover, Koblenz, Großräschen und Bennstedt. Rhenus übernimmt den Betrieb eines neuen IKEA-Zentrallagers in Salzgitter mit 103.000 Palettenplätzen.

Rhenus eröffnet in Mannheim ein weiteres Logistikzentrum mit 18.500 qm Hallen- und Umschlagsflächen sowie 30.000 Fachboden- und Hochregallagerplätzen. Das traditionsreiche Gebäude in der Rheinkaistraße, das bis 1976 als Rhenus-Hauptverwaltung diente, wird aufgegeben.

Rhenus Traffic Solutions GmbH erhält den Auftrag zur Steuerung aller Verkehre zur EXPO 2000 in Hannover. Rhenus stellt die „Business Networking Platform“ vor und baut mit dieser innovativen IT-Lösung den Vorsprung gegenüber Wettbewerbern aus. Panalpina Welttransport (Deutschland) GmbH und Rhenus vereinbaren eine enge Kooperation in der internationalen Kontraktlogistik.

Rhenus Alpina erwirbt von der PhilipsGruppe in der Nähe des Flughafens Zürich ein Logistikzentrum mit 12.200 Palettenplätzen und die Mehrheit an der Betreibergesellschaft SERLOG. Die Beteiligung wird 2002 auf 100 Prozent erhöht.

Rhenus nimmt mit dem International Consolidation Center (I.C.C.) Gießen sein mit 100.000 Palettenplätzen größtes Logistikzentrum in Betrieb – ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zum führenden Logistikdienstleister.

Die Rhenus-Gruppe erhöht die Beteiligung an der Mindener Logistikservice GmbH (MLS) auf 90 Prozent. Die MLS betreibt das Logistikzentrum in Minden-Aminghausen mit 35.000 qm Lagerfläche und einem Hochregallager mit 36.000 Palettenplätzen.

2001 Rhenus gibt sich ein neues Erscheinungsbild durch die Wort-Bild-Marke „Rhenus Logistics“. Rhenus erwirbt auf dem Duisburger LogPort-Gelände direkt neben dem Containerterminal ein 90.000 qm großes Grundstück für den Bau eines Logistikzentrums. Die eurobahn Verkehrsgesellschaft mbH & Co. firmiert um in Rhenus Keolis GmbH & Co. KG. An dieser Tochtergesellschaft, die im Öffentlichen Personennahverkehr und im Schienenpersonennahverkehr tätig ist, hält Rhenus 51 Prozent. Damit wird der Grundstein für eine neue Sparte „Public Transport“ gelegt.

2001 Terrorangriff auf das World Trade Center und das Pentagon.

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In Großbeeren geht das Logistikzentrum Berlin-Süd mit 37.000 qm Lagerfläche in Betrieb. SBB Cargo verkauft seine elf Cargo Service Center (CCS) an Rhenus Alpina. Damit ist Rhenus Alpina flächendeckend in allen Teilen der Schweiz mit Logistikanlagen vertreten. Im Nürnberger Hafen werden die vorhandenen Hallen erweitert und zu einem modernen Logistikzentrum (23.500 qm) umgebaut.

2002 Rhenus strafft die Organisation: Unter dem Dach der Rhenus AG & Co. KG agieren zwei Führungsgesellschaften für die Geschäftsfelder Contract Logistics und Port Logistics. Public Transport steht für alle neuen Aktivitäten im öffentlichen Personenverkehr auf Schiene und Straße.

Die Hamburger Hafen- und Lagerhaus Aktiengesellschaft (HHLA) und Rhenus gehen auf gemeinsamen Kurs in der Kundengewinnung und gründen ein Joint Venture. Das 100.000 qm große Überseezentrum wird gemeinsam genutzt. Direkt angrenzend an das neue Container-Terminal in HamburgAltenwerder werden Hallen für gemeinsame Logistikprojekte geplant. Die gemeinsame Vermarktung beginnt.

Rhenus AG & Co. KG Ein neues Logistikzentrum in Hannover wird in Betrieb genommen. Der 8.000 qm große Bau soll schrittweise erweitert werden. Der Wasserumschlag wird aufgegeben.

Contract Logistics

Industrial Goods Consumer Goods Automotive Chemicals Health Care Office

Port Logistics

Sea Ports Shipping Intermodal Inland Ports Rail Recycling

Rhenus Assets & Services GmbH & Co. KG E-Business & IT, Qualität & Sicherheit

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Public Transport

Rhenus Keolis


2001 - 2002 Rhenus gründet in Gretz-Armainvilliers bei Paris mit dem langjährigen Partner Rhenus-Kleyling, Weil, die RhenusKleyling Logistique S.A.S. Die Gesellschaft betreibt ein modernes 16.000 qm großes Logistikzentrum. Rhenus verstärkt damit das Netzwerk im benachbarten Ausland. In Frankreich ist die Rhenus-Gruppe bereits in Nancy, Marseille und Valenciennes vertreten. Rhenus übernimmt von der HHLA eine 50-Prozent-Beteiligung an der Containerterminal Unikai Wörth GmbH und an der Unikai Ottmarsheim/Straßburg. Mit diesen Beteiligungen baut Rhenus seine Position im Containerverkehr und -umschlag am Oberrhein wesentlich aus.

Rhenus gibt das Verwaltungsgebäude im Dortmunder Hafen auf und bezieht die neue Zentrale am Dortmunder Flughafen. Die Anschrift lautet: RhenusPlatz 1.

Rhenus Alpina übernimmt die Cargologic AG, die den Umschlag von Luftfracht auf den Flughäfen Zürich, Genf und Berlin betreibt. Das DIT Duisburg Intermodal Terminal wird als logistisches Herzstück des LogPort-Geländes in Betrieb genommen. An der Betreibergesellschaft hält Rhenus die Mehrheit der Anteile. Im Stuttgarter Hafen wird ein Logistikzentrum als externes Lieferantenlager für DaimlerChrysler in Betrieb genommen. Rhenus Stuttgart bewirtschaftet damit insgesamt 115.000 qm Lagerfläche.

Luxport beteiligt sich an der Trierer Containerterminal GmbH mit 74, 9 Prozent.

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Eine Erfolgs geschichte Eine Erfolgsgeschichte

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Rhenus AG & Co. KG Rhenus-Platz 1 Am Airport Dortmund D-59439 Holzwickede Telefon +49 (0)2301 29-1259 Telefax +49 (0)2301 29-1211 kontakt@rhenus.de

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