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Wir bilden nachhaltig geprägte Persönlichkeiten aus
Prof. Dr. Felix Weispfenning // © Hochschule Coburg
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Nachhaltigkeit ist an der Hochschule Coburg ein wichtiges Thema. Vizepräsident Prof. Dr. Felix Weispfenning erklärt, warum er sich dafür einsetzt – und welche Rolle Nachhaltigkeit künftig in der Strategie der Hochschule haben soll.
Neben Transfer und Öffentlichkeitsarbeit gehört seit dem Sommersemester 2022 auch Nachhaltigkeit zu Ihren Aufgaben als Vizepräsident. Warum? Prof. Dr. Felix Weispfenning: Meiner Überzeugung nach geht kein Weg daran vorbei, dass wir alle Prozesse, alle Entscheidungen, die wir hier an der Hochschule treffen, an Zielen der Nachhaltigkeit ausrichten müssen: die Lehre der Zukunft mit neuen Lehrformaten, anwendungsorientierte Forschung, Promotionsrecht, Transfer – alles. Und nicht zu 30, 40 oder 50, sondern zu 100 Prozent. Basierend auf dem Hochschulstrategiepapier 2030 definieren wir daher Meilensteine für unsere Nachhaltigkeitsstrategie.
Was sind die wichtigsten Meilensteine? In Projekten denken wir Nachhaltigkeit ja heute schon auf einigen Ebenen mit, aber wir sind erst am Anfang, diese in unsere Hochschulkultur als grundlegende Maxime allen Handelns mit aufzunehmen. Wir starten mit dem Ressort Nachhaltigkeit sowie der Entwicklung einer Nachhaltigkeitsstrategie. Mit Prof. Dr. Adelheid Susanne Esslinger haben wir eine Hochschulbeauftragte, die das Thema mit inhaltlicher Expertise vorantreibt und mit dem Projekt ERIC können wir an der Schnittstelle zwischen Nachhaltigkeit und Entrepreneurship spannende Dinge entwickeln. An den Außenstandorten in Kronach und Lichtenfels, im Stadtbüro „fugenlos“ sowie am Schlachthof- und Güterbahnhofsareal wollen wir Nachhaltigkeit im Austausch mit der Gesellschaft thematisieren. Das geht sehr gut über unsere Innovations- und Vernetzungsplattform CREAPOLIS mit ihren vielen Möglichkeiten. Die Baumscheibe mit dem Hochschullogo auf dieser Seite ist zum Beispiel dort entstanden. Außerdem ist geplant, ein Green Office zu etablieren, in dem Studierende sich informieren und Nachhaltigkeit vorantreiben können. Was bedeutet das Thema des Magazins „Wissen für die Welt im Wandel“ für Sie? Wir bilden nachhaltig geprägte Persönlichkeiten aus, die das Thema auch in den Unternehmen, in sozialen Einrichtungen oder wo immer sie arbeiten, umsetzen können – idealerweise hier in der Region im Innovationsdreieck Coburg – Kronach – Lichtenfels. Man denkt die Welt mit, man denkt Ressourcen mit. Aber man handelt in der Region. Wenn das weltweit jeder umsetzt, dann ist schon sehr viel geschafft.
Was tun Sie persönlich? Meine ganze Familie versucht, bewusster einzukaufen, mehr aus dem Garten zu leben. Mit den Kindern sprechen wir viel über Werte, darüber, wie unsere individuellen Beiträge aussehen können. Was muss beispielsweise neu gekauft werden? Neulich hatte sich im Flusensieb unserer Waschmaschine etwas verhängt. Es ist nicht vorgesehen, dies zu reparieren. Man kommt nicht ran. Ich habe die Wand mit dem Blechschneider aufgeschnitten und selber repariert – und die Maschine funktioniert wieder wunderbar. Wir berücksichtigen das Thema auch in der Urlaubsplanung und verreisen normalerweise eher in der Umgebung. Und ich habe ein Auto verkauft.
Man sieht den Trennungsschmerz noch – was war’s für ein Auto? Fiesta ST. Sportwagen. Ich habe dafür eine Leidenschaft. Aber ich bin auch überzeugt, dass wir alle unser Handeln mit Blick auf die Nachhaltigkeit hinterfragen müssen – auch wenn individuelle Beiträge klein erscheinen, ist das der Schlüssel zum Erfolg.
Interview: Natalie Schalk