Der Kampf um den Menschen

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Delta Dynamik

Hanspeter Diboky

Der Kampf um den Menschen Im Spannungsfeld zwischen Gut und Bรถse

CMD PUBLISHING



DER KAMPF UM DEN MENSCHEN Im Spannungsfeld zwischen Gut und Bรถse



Hanspeter Diboky

Der Kampf um den Menschen Im Spannungsfeld zwischen Gut und Bรถse

Delta Dynamik


1. Auflage, 2008 © 2008 CMD Publishing, Zürich Alle Rechte vorbehalten. Satz & Gestaltung: Christian Diboky, Zürich www.cmdpublishing.ch ISBN: 978-3-9523453-0-6 Printed in Switzerland.


Ich danke meiner Frau Esther und meinen Kindern Christian, Ela und Johannes f端r ihre Hilfe beim Entstehen dieses Buches.



Inhalt Vorwort

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Die Meditationsspr端che

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Der Kampf um den Menschen

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Glossar

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Der Autor

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Vorwort

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n dieser Schrift werden die Meditationssprüche meines Buches «ADS Kinder – Die Zukunft der Menschheit» aufgegriffen und mit grundlegenden Gedanken ergänzt. Meine Gedanken sind als Anregung gedacht, eigene Gedanken zu entwickeln. Unter eigenen Gedanken sind gegenwärtige Denk-Akte gemeint, nicht spekulatives Kombinieren von alten, schon gedachten Gedanken. Das erwähnte Buch kann eine Vorbereitung sein, um diese Meditationen auf Verstandesebene durchdringen zu können. Sie können aber auch ohne Vorwissen gemacht werden. Im Glossar werden die wichtigsten neuen Begriffe der Delta Dynamik erklärt.

Viele mit dem Delta Bewusstsein erlebte Schilderungen findet man in der Sprache ihrer Zeit in den alten Weisheitsbüchern des Buddhismus, des Judentums und des Christentums. Geistesforscher wie Georg Kühlewind († 2007) und Rudolf Steiner († 1925) haben ihre Erlebnisse und Erkenntnisse in ihrer Sprache geschildert und dieselben geistigen Gesetze für das moderne Bewusstsein aufgezeigt. Der Zeitgenosse Eckhart Tolle hat die «Kraft der Gegenwart» in einer biografischen Krise selbst erlebt und wieder ins Bewusstsein der Menschen gebracht. Die Erkenntnisse, was sich hinter der Materie verbirgt und die Schilderungen über die Vergangenheits-Felder der anti-göttlichen Wesen und die damit verbundenen Bewusstseinszustände wurden, wie alles im Buch, vor allem in den Jahren 2003–2008, mit dem Delta Bewusstsein selbst erlebt und zu Papier gebracht. Da die Tatsachen dieses Buchs mit dem überwachen Delta Bewusstsein entdeckt wurden, sind sie für den heutigen Menschen, der sich selbst um eine 11


Bewusstseinssteigerung bemüht, selbst nachvollziehbar. Da im Delta Bewusstsein der gesunde Menschenverstand vorhanden bleibt, ja sogar notwendig ist, kann man die Ergebnisse auch mit dem gesunden, der Logik folgendem Menschenverstand verstehen. Das vorliegende Buch war eigentlich schon im Frühling 2008 druckbereit. Im Sommer dieses Jahres hatte ich jedoch eine fünfstündige Operation am Kleinhirn, bei der ich den Bewusstseinszustand des Delta Bewusstseins nochmals als «Hirnkranker» erlebte. Die neuen Erlebnisse bestätigten meine Erkenntnisse der Delta Dynamik erneut. Ich hoffe, dass Sie dieses Buch auf eine Entdeckungsfahrt in die noch unbekannten Länder des Geistes begleiten kann. Das Transportmittel, das Sie nehmen können, ist Ihr Delta Bewusstsein – die Kraft Ihres gegenwärtigen Denkens!

Hanspeter Diboky, Michaeli 2008

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Die Meditationsspr端che


Aufwachen ist der erste Schritt zur Selbsterkenntnis


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as erkenne ich zuerst? Im gegenwärtigen, aufgewachten Zustand beobachte ich zuerst meine Vergangenheitsstrukturen. Meine seelischen Strukturen kann ich aus der Gegenwärtigkeit beobachten. Ich «sehe», nach welchen Mustern meine Reaktionen auf bestimmte Lebenssituationen ablaufen. Ich kann beobachten, wann Zorn, Ehrgeiz, Trotz und andere Emotionen auftauchen. Ich kann auch beobachten, wie mein Körper, meine sinnlich sichtbare Vergangenheitsstruktur auf diese Situationen reagiert. Meine ganze physisch-psychische Struktur ist eine Vergangenheitsstruktur, die mich prägt, die auch teilweise als «Autopilot» mein Leben führt. Je mehr ich aufwache, je gegenwärtiger ich werde, desto klarer kann ich zwischen meinem Autopiloten und meinem Gegenwartswesen unterscheiden. Ich habe eine grössere Selbsterkenntnis durch innere Aktivität – durch Aufwachen – erreicht.

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Was ich nicht bin, erkenne ich nur durch Aufwachen


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enn ich die erste Stufe der Selbsterkenntnis genauer betrachte, wird mir erst bewusst, dass ich meine Vergangenheitsstrukturen, die in der Gegenwart wirksam sind, aus meiner gegenwärtigen Aufmerksamkeit erkennen und durchschauen kann. Ich beobachte so nur den Teil in mir, der schon vergangen ist und sich als Autopilot in der Gegenwart zeigt. Ich erkenne also, was ich nicht bin. Die Frage bleibt bestehen: Was bin ich in der Gegenwart? Was bin ich, wenn ich meine Vergangenheitsstrukturen weglasse? Ich bin nicht mehr Mann oder Frau, nicht mehr reich oder arm, nicht mehr schön oder hässlich, nicht mehr Direktor oder Arbeiter, nicht mehr intelligent oder dumm. Ich bin nicht meine Egostruktur. Was bleibt übrig? Wer bin ich wirklich?

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Was ich bin, kann ich nicht erkennen, sondern nur bewusst sein. Mein Bewusstsein erlebt sich in der Gegenwart, erlebt sich im Sein


M

eine wahre Individualität lebt in der Gegenwart. Die Welt ist noch ein einheitlicher Prozess und mein wahres Ich ist im Weltprozess tätig. Ich bin meine Aufmerksamkeit. Mit dieser Aufmerksamkeit kann ich auf meine Vergangenheitsstrukturen, meine Egostruktur blicken. Dadurch habe ich die Welt wieder in eine Zweiheit getrennt. Ich kann jedoch nicht aus der Gegenwart auf meine Gegenwart blicken. Ich bin die Gegenwart, Ich bin der Baum, Ich bin der Andere. Mein Ich ist in Allem, bleibt aber doch individuell. Mein Ich wurde durch die Erfahrungen in den Vergangenheitsstrukturen, d.h. durch das Leben auf der Erde im Physischen, individualisiert. Es ist unmöglich, dass zwei Menschen im Leben auf der Erde genau das Gleiche erleben. So existieren in der Gegenwart so viele verschiedene, individuelle Menschen-Iche, wie es Menschen gibt.

Auf der Stufe des Gegenwarts-Ichs leben wir in der Sprache der materiellen Welt immer in Widersprüchen. Im Materiellen kann ich nicht «Ich» sein und gleichzeitig der andere Mensch. In den gegenwärtigen Prozessen bin «Ich» der Prozess und bleibe «Ich». Mein «Ich» lebt ausser Raum und Zeit und wirkt in den Raum und die Zeit. Mein «Ich» betrachtet nicht mehr seine gedachten Gedanken. Es ist der Gedankenstrom. Es ist der Strom, aus dem die Gedanken und Vorstellungen auskristallisiert werden und als Vergangenheitsstruktur «betrachtet» werden können. Mein IchBewusstsein entsteht durch «Anstossen» an der Vergangenheit, der Materie, der Seelenstrukturen. Mein Ich-Wesen existiert überbewusst in der Gegenwart ausser Raum und Zeit. Mein «Ich» lebt im Sein und kann im Sein aufwachen, ohne im vergangenen Sein der Materie «anzustossen» und seine Spuren hinterlassen zu müssen. 19


Das Ich-Bewusstsein ist nicht das Bewusstsein vom wahren Ich, sondern das Bewusstsein meiner Egostruktur


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as wahre Ich ist mit seinem Bewusstsein nicht an den räumlichen Leib gebunden. Man findet dieses IchBin-Wesen im Gegenwarts-Feld. Dort erlebt man, dass sein Bewusstsein unabhängig von den Leibprozessen existiert. Es lebt in der Gegenwart jenseits von Raum und Zeit. Das Ich-Bewusstsein oder Ego-Bewusstsein ist ein am Leib erwachtes Bewusstsein, das im Leib (im Grosshirn) Spuren hinterlässt, um sich zu erleben. Es ist nur so lange vorhanden, wie man wach ist. Es erlischt beim Einschlafen und im Tod. Das durch den Körper erzeugte Ego-Bewusstsein kann dem Menschen nicht die Sicherheit geben, dass sein «Ich» unsterblich ist.

Ganz im Gegenteil erleben wir oft schmerzlich, wie abhängig unser Egostrukturbewusstsein von Prozessen im Leib ist. Hormone, Medikamente, Drogen und Krankheiten bewirken grosse Veränderungen in unserem Egobewusstsein. Fällt unser Gehirn durch einen Unfall oder eine Krankheit teilweise aus, verlieren wir unser Egobewusstsein und scheinen für die Anderen oft ein Wesen zu sein, das seine menschlichen Fähigkeiten verloren hat. Mit unserer Egostruktur können wir uns nun nicht mehr verständigen. Auf der Ebene des Ich-Bin-Wesens sind wir jedoch gesund. Das zeigen die Erlebnisse vieler Menschen, die lange im Koma lagen oder unter Vollnarkose operiert wurden. Sie konnten auf der Bewusstseinsebene des Ich-Bin-Wesens alles miterleben: Gefühle, Intentionen und Gedanken der Menschen, die am Bett standen. Sie waren jedoch auf der Ebene der Körper gebundenen Egostruktur unfähig zu kommunizieren.

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Mein gegenwärtiges Lächeln öffnet das Tor zum andern Ich


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as Lächeln ist etwas sehr Spezielles. Im Lächeln «schaut» das gegenwärtige, wahre Ich einen Augenblick aus dem Gegenwarts-Feld in die physische Welt. Im Lächeln ist der Mensch ganz präsent, ohne Egostruktur, ohne Absichten. Dieses Durchscheinen des Gegenwarts-Felds lässt keinen Menschen kalt. Man lächelt zurück und erlebt denselben Prozess. Man ist berührt vom Wesen des Anderen. Im Moment des Lächelns geschieht ein nonverbaler Austausch auf der Ebene der Ich-Bin-Wesen. Der Mensch vereinigt sich mit dem wahren Menschen ausser Raum und Zeit. Die Egostrukturen schweigen für einen kurzen Moment. Auf Befehl kann man nur so tun, als ob man lächle. Die Bewegung der Gesichtsmuskeln mit der Absicht zu lächeln, führt nur zu einem Grinsen. Bewusstes Lächeln, um jemanden zu täuschen, ist unmöglich! Denn die Steuerung der Gesichtsmuskeln, die das Lächeln auslösen, ist nach neusten Forschungen nicht willentlich möglich. Das wahre Lächeln wird erst durch den Menschengeist, der sich der Gesichtsmuskulatur bedient, zum Lächeln. Wird die Gesichtsmuskulatur durch die Egostruktur verändert, entsteht Mimik, die den eigenen Absichten dient, die den anderen Menschen nicht in seinem innersten, ewigen Wesen ansprechen will und kann. Lächeln ist eine tief menschliche Äusserung!

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Das Bewusstsein vom wahren Ich erhalte ich nur durch Aufwachen, durch gegenw채rtig Sein


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as wahre Ich ist keine Struktur, die in der Vergangenheit entstanden ist. Das wahre Ich ist nicht mein KÜrper, nicht meine Egostruktur, nichts, auf das ich mich stßtzen kann. Ich kann es nicht fassen, es existiert im Zwischenraum meiner Strukturen. Es ist das Wesen, das die Strukturen schafft. Man kann es nicht wahrnehmen, kann nur gegenwärtig sein. Wenn ich aufwache, die Vergangenheitsstrukturen verlasse und in die Gegenwart eintrete, kann ich mein wahres Ich sein. Ich bin ein Ich-Bin-Wesen.

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Leben in der Egostruktur ist leben in der Vergangenheit


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as Bewusstsein meiner Egostruktur erhalte ich ganz einfach. Ich muss nur meine Sinne öffnen und kann dann passiv die Welt erleben. Ich sehe Bilder, höre Klänge und rieche Düfte. Gedankenassoziationen kommen und gehen, Gefühle tauchen auf und unter. Meine Egostruktur erlebt das normale Alltagsleben. Ich kann mich auf die grösste Stütze für mein Egobewusstsein verlassen, eine Stütze, die eine lange Evolution hinter sich hat: mein Gehirn. Ebenso kann ich mich auf meine übermaterielle Körper-Seele verlassen. Ihre Emotionsmuster laufen ebenfalls automatisch ab. Jeder Sinneseindruck wird von Emotionsmustern und Gedankenassoziationen begleitet, die sich automatisch dazu gesellen. Dies ist das für uns wohl bekannte Leben in der Egostruktur, das sich auf Vergangenheitsstrukturen stützt. Wir können uns passiv treiben lassen und sind doch bei Bewusstsein. Ergreife ich mein Denken innerlich mit grosser Energie, bewege ich mich nun bewusst, hellwach von Gedanke zu Gedanke. Ich bin Schöpfer meines neuen Bewusstseinszustands. Ich bin die Instanz, die bestimmt, was ins Bewusstsein eintritt, nicht meine Egostruktur. Meine innere Tätigkeit bestimmt den Helligkeitsgrad meines Bewusstseins. Je gegenwärtiger meine Tätigkeit ist, desto heller wird mein Bewusstsein. So verlasse ich aktiv die Vergangenheit meines Egostrukturbewusstseins und erzeuge mein Delta Bewusstsein. Ich bin in der Gegenwart meines wahren Ichs angelangt.

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Alle Formen – Gefühls-, Gedanken-, Handlungsund physische Formen – sind Vergangenheit


W

enn wir von Formen sprechen, denken wir sofort an materielle Formen wie Kristalle, Felsen, Würfel, Autos, Pflanzen oder Tiere. Immer wiederkehrende Gedanken-, Emotions- und Handlungsmuster sind auch Formen. Es sind Formen im immateriellen Vergangenheits-Feld. Jede Form, ob materiell oder immateriell, zeigt uns das Ende eines Formbildungsprozesses. Der Formbildungsprozess ist gegenwärtige Aktivität, die ihr Ende in der Form findet, egal, ob die Form sich im Materie-Feld oder im seelischen Vergangenheits-Feld zeigt. Der Ursprung jeder Formbildung ist eine lebendige Idee im Gegenwarts-Feld, die sich in den Vergangenheits-Feldern «auskristallisiert». So sind Gedanken-, Emotions- und Handlungsmuster «auskristallisierte» Formen, die unsere Egostruktur oder unseren Autopiloten bilden. Sie sind ein Wiederaufleben der Vergangenheit in der Gegenwart. Es sind Prozesse, die in der Vergangenheit schon einmal abgelaufen sind und ihre Spuren im Gehirn hinterlassen haben. Auf Grund dieser Strukturen wird der Autopilot gesteuert. Er ist demnach materieabhängig. Wenn er sich automatisch «einschaltet», sind wir nicht frei. Freiheit ist nur möglich, wenn der Impuls zur Handlung durch innere Aktivität, im klaren Bewusstsein für die Handlung, aus dem Gegenwarts-Feld geholt wird. Nur das formlose Gegenwarts-Feld lässt den Menschen frei. Im Wirken der Vergangenheits-Felder gibt es keine Freiheit.

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Ich bin im wahren Ich eins mit dem Objekt und allen Menschen


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uf der materiellen Ebene kann ich nicht dort sein, wo sich ein anderes Objekt befindet. Auf der Ebene des Gegenwarts-Felds hört die Subjekt-Objektspaltung auf. Alle Wesen, die im Gegenwarts-Feld leben, haben ihre sichtbaren und unsichtbaren Strukturen in den Vergangenheits-Feldern zurückgelassen. Sie definieren sich nicht mehr auf Grund ihrer äusseren Strukturen. Im Gegenwarts-Feld gibt es keine Objekte, nur Ich-Bin-Wesen. In der strukturlosen Gegenwart kann ich Niemandem gegenüberstehen, sonst würde ich ja einer Struktur gegenüberstehen, die schon vergangen ist. Ich kann nur mit meiner Bewusstsein schaffenden inneren Aktivität mit einer anderen inneren Aktivität zusammen sein. Dies kann man als das «Wahrnehmen» eines anderen Gegenwartswesens bezeichnen. Ein Aktivitätswesen nimmt durch seine Aktivität ein anderes Aktivitätswesen gegenwärtig wahr. Passivität ist mit Blindheit gleich zu setzen, weil es kein von Strukturen (Sinnesorganen und Gehirn) gestütztes automatisches Wahrnehmen mehr gibt.

Ich muss aktiv die Aktivität des Anderen wahrnehmen. Ich bin nur in meiner eigenen Aktivität bewusst eins mit den Objekten oder dem Anderen. Ohne Aktivität bin ich ein in die Strukturen des Materie-Felds gefallenes Wesen. Es erhält durch die Stütze der Egostruktur, zu der auch der physische Körper gehört, ein passives Bewusstsein, nämlich unser Alltagsbewusstsein. Dieses trennt ihn aber von den Anderen. Die Trennung ist eine direkte Folge des passiven Bewusstseins. Eigentlich sind wir nie vom göttlichen Bewusstsein in unserem Sein getrennt. Wir trennen uns jedoch im Bewusstsein jede Sekunde durch unsere Passivität selbst.

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Das Gegenwartsbewusstsein bauen wir immer selbst auf. Unsere Aktivität im Gegenwarts-Feld ermüdet uns nie, weil wir in dieser Phase nicht in den Strukturen unseres physischen Körpers leben. Nur der physische Körper kann ermüden! Im physischen Vergangenheits-Feld sind wir immer getrennt. Im Alltagsbewusstsein sind wir immer getrennt von unserem wahren Ich. Im Gegenwarts-Feld sind wir alle eins, auch mit uns selbst. Die Abtrennung von unserer eigenen Individualität im physischen Leben empfinden immer mehr Menschen schmerzlich. Sobald wir durch innere Aktivität uns selbst gefunden haben, sind wir auch mit allen anderen Individualitäten, die mit uns verbunden sind, eins. Wir können im Gegenwarts-Feld Aktivitätswesen wahrnehmen, die keine äusseren, materiellen Strukturen mehr besitzen oder noch nie besessen haben.

Wenn ich mich nur vom Bewusstsein meiner Egostruktur leiten lasse, entferne ich mich immer weiter von meiner Individualität. Die Egostruktur hat nur ein Vergangenheitsbewusstsein, das sich auf die materiellen Vorgänge im Gehirn stützt. Sie weiss, dass ihr Bewusstsein mit dem Schlaf oder dem Tod erlischt. Da sie kein helleres Bewusstsein in sich dulden kann, zelebriert sie seit über hundert Jahren, dass es kein anderes Bewusstsein geben kann. Die Egostruktur bläut allen Menschen mit Hilfe der Egostrukturen der Lehrer, der Journalisten und materialistischen Wissenschaftler ein, dass ein vom Hirn unabhängiges Bewusstsein nicht möglich ist. Es darf nicht sein, dass das Bewusstsein entwicklungsfähig ist. Der Kern der materialistischen Wissenschaft müsste sonst neu gedacht werden. So ist die 32


Behauptung der Unmöglichkeit eines Hirn unabhängigen Denkens zu einer festen Struktur weltweit geworden. Da die meisten Menschen das Gegenwartsbewusstsein der eigenen Individualität aus eigener Erfahrung nicht kennen, glauben sie mit der Zeit das Mantram «Mein Gehirn denkt». Sie sehen auch die «Beweise» dafür durch folgende Tatsache: Eine Gehirnverletzung kann das Denken massiv stören. Es ist jedoch nicht klar, dass nur der Autopilot defekt ist.

Viele gläubige Menschen können sich das Bewusstsein nach dem Tod nur noch als ein dem Irdischen ähnliches Bewusstsein vorstellen. Man weiss heute nicht mehr, dass das Gegenwartsbewusstsein wirklich existiert. Einige geistige Lehrer erklären oft das ewige Bewusstsein mit Hilfe der eigenen Egostruktur. Sie stellen das Leben nach dem Tod wie ein «verdünntes» irdisches Leben dar. Das Egostrukturdenken kritischer Zeitgenossen kann diese Schilderungen als Wunschdenken entlarven und hat in dieser Beziehung Recht. Das Bewusstsein nach dem Tod ist das Gegenteil des irdischen Bewusstseins. Es ist unser Gegenwartsbewusstsein, das wir schon auf Erden durch innere Aktivität erleben können. Wenn ich nicht als irdischer Mensch übe, im neuen Bewusstsein zu leben, vergesse ich meine ewige Individualität oder verwechsle meine Egostruktur mit ihr.

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Mein wahres Ich ist nicht im KĂśrper, sondern Ăźber-all


I

W

ir haben uns schon so lange von unserem wahren Ich, unserer Individualität, getrennt, dass es uns gar nicht mehr auffällt, wie wir uns nur noch von unseren Vergangenheitsstrukturen leiten lassen, die auf unser Gehirn aufbauen. So erleben wir die Welt nur noch aus der sehr beschränkten Perspektive der Egostruktur. Die Umkehrung des Spruchs lautet: Unsere Egostruktur ist unser Körper und erlebt die Welt nur aus der Perspektive des eigenen Körpers.

Die Egostruktur interessiert sich nur für dasjenige, was dem eigenen Körper gut tut. Sie ist ein Egoist! Der Normalbürger hat beim Wahrnehmen tausende Strukturen, Erinnerungsvorstellungen, die im Hirn verankert sind, die er automatisch über die Wahrnehmungen «stülpt». Er läuft mit permanenten «Vorurteilen» durch die Welt. So sieht er nichts, was nicht zu seinem Vergangenheitsmuster passt. Er läuft durch die Welt und vereinfacht die Welt mit seinen Erinnerungen. Er sieht nur, was er schon kennt. Die vereinfachte Welt hat er im Griff. Beispiel: Bei einem Spaziergang sieht man links ein Haus. Mit einem Blick laufen unbewusst die Erkennungsmechanismen ab. Die Erinnerungsvorstellung des Hauses, das man schon oft gesehen hat. Die Wände, das Fenster und das Dach verknüpfen sich mit der Wahrnehmung. Ich kann beruhigt daran vorbeigehen. Alles ist klar. Ich weiss, dass keine Gefahr von diesem Objekt ausgeht. Ich kann mich beruhigt in mein abstraktes Innenleben zurückziehen und schaue nicht mehr genau hin. Wenn ein Lichtreflex auf einer 35


Fensterscheibe mir ins Auge leuchtet, nehme ich ihn nicht mehr wahr oder erledige ihn mit dem Begriff «Reflex» und schon ist die Welt wieder in Ordnung. Daraufhin gehe ich einer Hecke entlang. Blitzschnell kommt aus der Vergangenheitsstruktur die Vorstellung einer Hecke. Ich muss die Hecke nicht mehr betrachten. Ich weiss schon im Voraus, was eine Hecke ist. Ich gehe beruhigt weiter. Nun kommt die Strasse. Auch hier ist es augenblicklich klar, dass Autos vorbeifahren. Ich muss die einzelnen Autos gar nicht mehr genau betrachten. Ich weiss auf Grund meiner Vergangenheitsstrukturen, ohne es ins Bewusstsein zu heben, dass sie von links kommen, mit einer bestimmten Geschwindigkeit sich nähern und oft bremsen, wenn ich am Strassenrand stehe. Auch hier ist alles klar. Ich brauche keine Angst zu haben. Wenn ich zu Hause angekommen bin, habe ich eine Welt erlebt, die sich mit einigen bekannten Begriffen – Häuser, Hecken, Strassen, Autos – beschreiben lässt. Ich habe eigentlich nichts Neues gesehen. Ja, ich habe eigentlich überhaupt nichts gesehen. Das erste Haus habe ich nur als Haus taxiert. Ich habe es gar nicht angeschaut. Ebenso die Hecke und die Strasse, auf der die Autos fuhren. Ich habe kein einziges Auto erkannt. Ich sah keinen Menschen am Steuer. Ich bin vergangenheitsgesteuert – als «Roboter» – spaziert und habe mir unterbewusst nur bestätigt, was ich schon kenne. Grosse Teile des Lebens der so genannten «Normalmenschen» verlaufen auf diese Weise.

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II

B

etrachten wir die Welt einmal unter dem Gesichtspunkt von Wesen, die nicht nur Egostruktur gesteuert sind. Dies sind die Autisten, ADS-Kinder und kleine Kinder im Allgemeinen. Spazieren wir nun nochmals im Bewusstsein eines Autisten, der ganz in der Gegenwart lebt, denselben Weg. Der Autist1 lebt ganz im Gegenwarts-Feld.

Er hat die abstrakten Erinnerungsvorstellungen nicht immer zur Verfügung und greift nicht dauernd auf seine Vergangenheitsstrukturen zurück. Wenn er nicht in seinen Strukturen gefangen ist (Zwänge), lebt er in seiner Hirn unabhängigen Bilderwelt des Gegenwarts-Felds. Er lebt dezentriert im Aussenraum. Er sieht links dasselbe Haus, nur kann er nicht die Struktur der Erinnerungsvorstellung «Haus» über seine Wahrnehmung «stülpen». Er ist zuerst einmal verunsichert. Ein Angstgefühl steigt auf. Er sieht ein Fenster. Er beobachtet fasziniert den Lichtreflex, wie wenn er zum ersten Mal einen Reflex gesehen hätte. Er bleibt stehen und freut sich am Lichtspiel oder rennt davon, weil es ihn irritiert. Er betrachtet den Verputz des Hauses und bemerkt diverse Risse. Er sieht in den Rissen die Ameisen, die nach oben krabbeln. Ausserdem bilden die Risse für ihn Flüsse und Bäche oder wilde Tiere. Er bemerkt, dass das Holz der Fenster morsch ist und dass die Farbe abblättert. Er sieht den Kupferdraht des Blitzableiters und tausend weitere Details. Natürlich hat auch der 1

Temple Grandin: «Ich sehe die Welt wie ein frohes Tier, eine Autistin entdeckt die Sprache der Tiere»

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Autist bestimmte Vergangenheitsstrukturen, die sich über die Details stülpen, sonst sähe er im Irdischen überhaupt nichts. Er besitzt ja auch ein Gehirn, das zur Wahrnehmung geschaffen wurde. Nur laufen bei ihm die Bilderwelten des Gegenwarts-Felds parallel ab. Solange die Details ins gewohnte Bild passen, lebt er ohne Angst und zufrieden. Nun gehe ich weiter und komme zur Hecke. Es ist nicht die allgemeine Hecke, sondern genau diese einmalige Hecke. Die Erinnerungsstruktur «Hecke» wird nicht übergestülpt. Ich betrachte jedes Blättchen, staune über die Welt der verschiedenen Blätter. Ich sehe Details, die mir noch nie aufgefallen sind: zackige Blätter, abgestorbene Zweige, die im letzten Jahr noch grün waren. Rundliche Blätter, die braunen Zweige dahinter, die Blätter tragen und eine Vielzahl von Insekten. Die Hecke, die ich zuvor nur als Hecke klassierte und weiter gegangen bin, wird zu einer eigenen Welt, in der ich mich stundenlang aufhalten könnte. Da ich nicht mehr von alten Strukturen geleitet bin – auch von der Zeitstruktur nicht – wird mein Spaziergang, der im «Normalbewusstsein» nur zehn Minuten dauerte zu einem stundenlangen Ausflug in fremde Welten.

Ich begegne der technischen Welt der Strasse wie zum ersten Mal. Ich bleibe verängstigt stehen. Was ich hier erlebe ist Furcht einflössend: stinkende, dröhnende «Blechkisten» fahren vorbei. Ich sehe Menschen hinter den Scheiben, die etwas Rundes halten. Plötzlich knallt es. Ich erkenne den Knall nicht als Fehlzündung und renne verstört davon. Beim nächsten Mal erinnere ich mich daran, wie der Weg verläuft. Vielleicht kommt mir der Riss im Verputz bekannt vor und ich weiss dann, dass nun die Hecke kommt. Vor der Hecke erlebe ich jedoch wieder eine 38


ganz neue Welt. Es ist nicht mehr dieselbe Hecke. Nun sind einige Blätter grösser geworden. Die Äste dahinter sind nicht mehr sichtbar. Ich habe keine übliche Erinnerungsstruktur in meinem Gehirn aufgebaut, die mich an das letzte Mal erinnert. Ich erinnere mich vielleicht an ein Detail, das ein Normalbürger vergessen hätte. Dieses Bewusstsein haben wir alle als Kinder durchlaufen. Es entspricht dem kleinen Kind, das ohne Bewusstsein für die Zeit lebt, sich in Details verlieren kann, noch staunend, ohne Vorurteilen der Welt begegnet und für uns Erwachsene oft irrational handelt. Dies entspricht auch dem Bewusstsein der ADS-Kinder. Allen gemeinsam ist, dass sie den physischen Körper mit seinen Hirnstrukturen (noch) nicht durchdrungen haben und nicht auf die Erinnerungsstrukturen des Gehirns zurückgreifen können. Sie leben noch stark in den Bilderwelten des GegenwartsFelds, fälschlicherweise «kindliche Fantasie» genannt. Weil sie im Gegenwarts-Feld leben, nehmen sie eine unendliche Flut von Details wahr. Sie sind überall. Sie haben nicht nur die enge Brille der Vergangenheitsstruktur an. Sie sehen alles im weiten Umfeld, auch dasjenige, was ihrer Egostruktur nicht dient. Ihr Gegenwartsbewusstsein durchdringt die Welt. Sie sind in ihrem wahren Ich, das den Körper nur als Orientierungspunkt braucht. Diese Menschen leben kein Leben, das abgetrennt von der Welt, im Gefängnis der Egostruktur, die auf den eigenen Körper beschränkt ist, statt findet. Bei diesen Menschen stimmt der Spruch: Mein wahres Ich ist nicht im Körper, sondern über-all!

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In der Egostruktur lebe ich getrennt von den anderen Menschen


J

e besser meine Egostruktur ausgebildet ist, desto mehr Hirnverknüpfungen habe ich im Materie-Feld aufgebaut und desto mehr Gedanken-, Emotions- und Handlungsmuster stehen mir im Vergangenheits-Feld zur Verfügung. Die Muster im immateriellen Vergangenheits-Feld werden in den Hirnverknüpfungen abgebildet. Positiv gesagt werde ich als irdischer Mensch immer individueller, da die Muster ja aus meiner speziellen Optik entstanden sind. Ein Sportler baut beispielsweise andere Muster auf als ein Lehrer. Meine Muster bilden die Brille, mit der ich die Welt betrachte. Ich bewege mich mit meiner Art die Welt zu erleben von den Anderen immer weiter weg. Wenn ich nicht gleichzeitig die verbindenden Kräfte aus dem Gegenwarts-Feld pflege, werde ich mit der Zeit mein egoistisches Leben in meiner Egostruktur getrennt von allen anderen Menschen leben. Die Egostruktur ist bemüht, sich gegen alle anderen Egostrukturen durchzusetzen, sich selbst zu erhalten und zu fördern. Für die Egostruktur ist dies ein in sich stimmiger Vorgang. Als Mensch habe ich mit dem Zugang zu meiner Individualität, die im Gegenwarts-Feld existiert, den Gegenpol zum natürlichen Egoismus. Im Gegenwarts-Feld sind wir alle eins. Es gibt nichts, was ich nur für mich brauche, um überleben zu können. Die Ressourcen im Gegenwarts-Feld sind unendlich. Es ist kein Kampf ums physische Überleben nötig. Wenn nun der Mensch seinen Ursprung vergisst, ist er ausschliesslich dem einen Pol, seiner Egostruktur, ausgeliefert. Zwingendermassen entstehen so Streit und Krieg.

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Im Menschen offenbaren sich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft


I

m Alltagsmenschen offenbart sich vor allem die Vergangenheit. Jeder Mensch ist ein Geschöpf der biologischen Evolution und somit Träger der Vergangenheitsstrukturen. In Situationen höchster Aktivität und Anstrengung, wie z.B. im Spitzensport, als Spitzenmusiker und als Chirurg bei einer komplexen Operation, ist der Mensch gegenwärtig. In diesen Situationen wächst er über sich selbst hinaus und erlebt ein Potenzial, das er auf der Basis seiner Strukturen jahrelang entfaltet hat. Der Mensch ist das einzige physische Wesen auf der Erde, das alle drei Zeiten in sich offenbaren kann.

Die Vergangenheit zeigt sich in allen Strukturen. Unser ganzes Gegenstandsbewusstsein zeigt uns das Vergangene, die erstarrten Bilder der Welt, die durch unseren Bewusstseinsprozess aus dem lebendigen Ganzen herausgelöst wurden. Wenn der Mensch aufwacht, ganz gegenwärtig wird, taucht er in das strukturlose Gegenwarts-Feld ein, in dem die Prozesse noch nicht abgeschlossen sind. Der lebendige, seelische und geistige Hintergrund der Welt wird erlebbar. Der Mensch lebt in den lebendigen Aufund Abbauprozessen der Welt. Er lebt in der Gegenwart. Die Zukunft kann nur aus der Gegenwart erlebt werden. Die echte Zukunft ist nicht die Fortsetzung der Vergangenheit. Die echte Zukunft zeigt sich in den Prozessen, die sich aus der Zeitlosigkeit – der Ewigkeit – in die Gegenwart senken

Im hellen Wachzustand kann die Zukunft wie ein Klang oder ein nicht ausgesprochenes Wort empfunden werden. 43


Erwachsen sein – erwacht sein


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I

n der Jugend baut der Mensch seine Egostruktur auf. Er muss seinen Leib physisch ergreifen. Falls er das Glück hat, eine durchlässige Struktur zu «bewohnen», lebt er im Schein seines milden Delta Lichts. Er hat seinen Ursprung nicht vergessen. Kommt er jedoch in eine verhärtete Struktur, kann es sein, dass die Übermacht seiner vererbten und durch Erziehung gebildeten Egostrukturen das Licht seines Deltas nicht mehr in sein Leben leuchten lassen. Wenn dieser Mensch erwachsen wird, fällt es ihm schwer, als Erwachsener auch zu erwachen. Erwachen heisst ja, mit vollem Bewusstsein durch innere Aktivität sein Delta Licht leuchten zu lassen. Meistens kommt es erst nach einem «Schlag» zur Lockerung der Egostruktur. Dieser «Schlag» kann zum Beispiel ein Unfall, eine Krankheit, der Verlust des Arbeitsplatzes oder eines nahe stehenden Menschen sein. Durch die «Risse», die in der Struktur entstanden sind, kann das selbst aktivierte Delta Licht dann eindringen. Erwachsen sein ist in der Zeit der Evolution des Bewusstseins der dynamische Akt des Erwachens, des individuellen Aufwachens aus dem Bewusstsein der Egostruktur.

Erst im Delta Bewusstsein sind wir ganz Mensch geworden. Erst wenn ich meine Egostruktur mit meinem Delta durchleuchten und ergreifen kann, bin ich ein schöpferischer Mensch, der sich nicht mehr von den Zwängen seiner Hirnstrukturen leiten lässt. Erst jetzt kann ich mit meinen chaotischen Trieben und den alles ordnenden inneren Strukturen spielerisch umgehen. Ich kann mit meiner liebevollen Aufmerksamkeit bewusst das soziale Leben fördern und erlebe meinen inneren Kern als Anker im Strudel 45


meiner mich im Innern bedrängenden und verführenden Gedanken und Emotionen. Ich bin erwachsen geworden und kann als erwachter Mensch meinen Teil zur postbiologischen Evolution beitragen.2 Ich arbeite am Werden der Zukunft mit, in der die Menschen individuell und in Freiheit sich gegenseitig beim Aufwachen helfen. Eine Zukunft, in der unser statisches Gegenstands- oder Vergangenheitsbewusstsein durch das dynamische Prozess- oder Gegenwartsbewusstsein ergänzt wird. Die alten Bewusstseinszustände werden nicht verschwinden, sondern sie werden erweitert!

Wir müssen auf der Erde nicht auf unser heutiges Egostrukturbewusstsein mit all seinen auch sehr schönen Aspekten verzichten. Ganz im Gegenteil wird das Leben in der Materie durch das bewusste Durchschauen der Kräfte, die den Menschen am Aufwachen hindern wollen, durch das Delta Bewusstsein vertieft. Im Schein des liebevollen, milden Aufmerksamkeits-Lichts unseres Deltas wird dem irdischen Leben erst sein eigentlicher Sinn von jedem einzelnen Menschen selbst verliehen. Als solcher müssen wir den Sinn unseres Lebens nicht mehr von aussen diktiert bekommen. Wir sind nicht mehr die «Kinder» der Religionsgemeinschaften oder der materialistischen Naturwissenschaft. Unser Delta schöpft seinen Sinn aus sich selbst.

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Siehe Buchzeichen der deltadynamischen Leitsätze


II

I

n welchem Bewusstsein bin ich, wenn ich im Dunkel des Seelenschlafs lebe? Es ist sicher nicht der Zustand des echten Schlafs. Im echten Schlaf lebt meine Seele ja im Licht. Sie kann aber vom Licht geblendet nichts mit vollem Bewusstsein ins Alltagsbewusstsein «hinüber retten». Das Dunkel des Seelenschlafs ist der normale Bewusstseinszustand des heutigen Menschen, wenn er sich nicht bemüht durch innere Aktivität aufzuwachen. Wie viele Bilder, Töne und Worte erleben wir, ohne auf sie zu achten? Heute weiss man, dass Eindrücke auch wirken, wenn wir kein Bewusstsein von ihnen haben.

Unsere Egostruktur lebt andauernd in unterbewussten Ängsten. Alles, was sie negativ erleben könnte, ängstigt sie. Da sie ihre Grundlage im physischen Körper hat, lebt sie immer in Angst vor Krankheit und Tod, vor Verlust ihrer materiellen Besitztümer, die sie nicht vermissen möchte, da diese ihr Lebensgefühl steigern. Wenn man nun auf diesem Gebiet Ängste schürt, wie Angst vor anderen Rassen, vor Fremden, die uns unseren Arbeitsplatz wegnehmen könnten, lässt sich unsere Egostruktur gerne manipulieren. Sie meint sehr schnell, dass die ihr manipulativ eingepflanzten Ideen ihre eigenen Ideen seien und vertritt diese bei jeder Gelegenheit als die eigenen. Die kritischen Einwände der Anderen schiebt sie schnell zur Seite. Falls die Menschen nicht aufwachen, nicht bereit sind, gegenwärtig auch die Wünsche und die Not der Anderen wahrzunehmen, prallen die Interessen der einzelnen Egostrukturen weiterhin zusammen. Ganze Kultur- und Volksgruppen, deren Egostrukturen von ihren Politikern 47


egoistisch gleich geschaltet werden, wollen nur den Wünschen ihrer Strukturen folgend ihre Interessen durchsetzen. Da es auf der Erde nur endliche physische Ressourcen gibt und letztlich alle Egostrukturen möglichst viel für sich wollen, muss es zu unzähligen weiteren Konflikten auf allen Ebenen kommen. Diesen Teufelskreis kann nur durch die nächste Bewusstseinsebene – das Delta Bewusstsein oder das Gegenwartsbewusstsein – durchbrochen werden. Diese Ebene erlebt jeder Mensch, wenn er in seiner Egostruktur sein Delta durch Aufwachen entdeckt. Im Delta Bewusstsein erlebe ich nicht meine Egostruktur, sondern die Sehnsüchte und Bedürfnisse der anderen «Ich-Wesen». Da das Gegenwarts-Feld alles verbindet und durchdringt, sind das Leid und die Freude der Anderen auch mein Leid und meine Freude.

Ich kann nicht mehr uneingeschränkt glücklich sein, wenn es anderen Menschen schlecht geht. Ich erlebe das Gegenteil vom Erleben meiner Egostruktur. In meiner Egostruktur kann ich das Leid des Anderen gut ausblenden. Im Extremfall kann ich hinter einer Mauer, die den Blick auf das Elend der Anderen behindert, meine Feste weiterhin fröhlich feiern. Mit meiner Egostruktur bin ich nur mit den Strukturen der Menschen verbunden, die gleiche Interessen und Triebe haben. Ich möchte nicht mit Hungernden am gleichen Tisch meine Speisen geniessen. Ich wohne gerne in meiner Villa im Villenviertel, nicht im Slum. Solange ich in diesem Dunkel bleibe, habe ich mein Delta nicht entdeckt und auch nicht aktiviert. Ich bleibe ein Mensch der biologischen Evolution, der sich noch nicht mit den Menschen der ganzen Erde innerlich verbunden fühlt.

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Die menschliche Globalisierung hat mich noch nicht erreicht. Ich bin schlafend bei Prozessen dabei, die das Elend und den Streit unter den Menschen fรถrdern.

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Geist ist Licht, Seele ist Farbe, Leib ist Finsternis


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ein Delta, meine Geist-Seele, lebt im nicht strukturierten Gegenwarts-Feld. Es ist reine Aktivität. Es kann sich nicht auf vergangene Strukturen stützen. Es ist die individualisierte Dynamik von Gottes Willen, die aus sich selbst heraus in Bewegung ist. Eine Umschreibung für ein Bewusstseinswesen ohne Strukturen, das voller Aktivität ist, wird für unser irdisches Bewusstsein immer mit Licht in Verbindung gebracht werden. Licht, das unsichtbar ist, im Kontakt mit der Materie als weisses Licht sichtbar wird, sich überall ausbreitet und nicht fassbar ist. Man darf auch bei diesem Vergleich das sichtbare Licht, das man mit dem Denken und Handeln seiner Egostruktur durch Messung seiner Wellenlänge strukturiert, nicht mit seiner eigentlichen Qualität, seinem Wesen, verwechseln. Wenn ich Licht als unstrukturierte, nicht materielle Qualität mit materiellen Messinstrumenten erfassen will, zwinge ich dieser Qualität die Art meiner Messmethoden auf und es erscheint als Welle, mit einer bestimmten Wellenlänge oder als Partikel.

Dieser scheinbare Widerspruch der Erscheinungsweise des Lichts löst sich auf, wenn man folgendes Beispiel betrachtet: Man kann durch bestimmte Methoden der Verarbeitung aus Weizen Brot machen oder Treibstoff. Wenn ich nun das Brot studiere und mir Gedanken zum Wesen des Weizens mache, werden diese Gedanken sicher anders sein, als wenn ich den Treibstoff studiere. Für physische Augen erscheint Licht als reines Weiss. Ein schönes Bild für die Qualität des Geistes. Licht ist Geist

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Das Gegenteil des Lichts ist die Materie, der materielle Leib. Er ist in seiner Form lokalisierbar im Raum. Er ist mit einfachen Mitteln messbar. Er ist Licht undurchlässig und hat kein helles Bewusstsein von sich selbst. In ihm herrscht somit in doppelter Hinsicht Finsternis. So kann man mit Recht den strukturierten Leib als den Ort der Finsternis bezeichnen. Extreme Materieansammlungen im Weltall werden auch von der Wissenschaft mit dem Namen «schwarzes Loch» bezeichnet. So ist Schwarz oder Finsternis für den materiellen Leib ein nachvollziehbarer Name. Finsternis ist Leib

Der Impuls meiner Geist-Seele kommt aus sich selbst, nicht aus dem strukturierten, finsteren Leib. Sie existiert unabhängig vom Leib, braucht ihn jedoch, um durch und in ihm ihr Bewusstsein als individuelles Delta zu erlangen. Anders formuliert existiert mein Delta nur, wenn es innerlich aktiv ist, denn seine Aktivität ist die Grundlage seines Bewusstseins. Durch die vielen individuellen Erfahrungen im Leib ist mein Delta effektiv mein eigenes Delta geworden. Es gibt kein zweites Delta, das in den verschiedenen Inkarnationen dieselben Erfahrungen gemacht hat. So kann man nachvollziehen, dass jedes lichtvolle Ich-BinWesen, das in der Materie seine einzigartigen Erfahrungen gemacht hat, zum individuellen Delta, zur individuellen Geist-Seele geworden ist.

Das reine Weiss hat sich in der Auseinandersetzung mit der Materie, mit der Finsternis, etwas abgedunkelt. Das Weiss des All-Geistes ist eine farbige individuelle Seele geworden, die ihre eigenen Farbklänge besitzt. Aus dem geistigen Wort Gottes ist ein individueller menschlicher Klang geworden. 52


Der Tropfen aus dem göttlichen Meer des Geistes ist zur klingenden menschlichen Geist-Seele geworden.

Jeder Mensch hat seine eigene Klangfarbe, die im Leib von den schrillen, materiellen Farben und Klängen der Egostruktur so übertönt werden kann, dass man ihre spezielle, individuelle Klangfarbe nicht mehr erkennt. Weshalb wurde das Licht des Menschen in der Auseinandersetzung mit der Finsternis des Leibes zur farbigen, nicht zur grauen Seele? Gibt doch Weiss, das sich mit Schwarz abdunkelt, Grau!

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m die Farbentstehung bei der Bildung des Deltas erklären zu können, werde ich auf die Farbenlehre Goethes zurückgreifen. Goethe baute seine Farbenlehre nicht auf den Erkenntnissen von Newton auf, obwohl er die Theorien Newtons bestens kannte. Newton und die heutige materialistische Wissenschaft erklären die Farbentstehung mit den Strukturen des Lichts, die sie mit materiellen Apparaten erfassen können. Im Wesentlichen sind die Wellenlängen des Lichts für die Farbentstehung verantwortlich. Im materialistischen Weltbild gibt es eigentlich keine objektiven Farben. Diese entstehen erst im Gehirn durch die Wechselwirkung der Wellenenergien mit den Nerven. Goethe wollte aufzuzeigen, dass sich in den Farben objektive Wesen aus dem Gegenwarts-Feld auf der Erde offenbaren.

Er sah im Licht primär den Geist, der sich auf der Erde als Licht zeigt. Gleichermassen hatte für Goethe die Finsternis eine eigene Qualität. Finsternis ist nicht die Abwesenheit des Lichts. Sie ist die Offenbarung eines zum Geist polaren Wesens. Wenn sich das Licht nun mit der Finsternis in einem trüben Medium dynamisch verbindet, entstehen die Farben. Das schönste Beispiel erleben wir beim Sonnenaufgang und Sonnenuntergang. Das Licht der Sonne «kämpft» mit der Finsternis des Alls im Medium der Erdatmosphäre. Farben sind die Wirkung objektiver immaterieller Wesen. Sie entstehen nicht erst im Gehirn.

Auf Grund der vorangegangenen Überlegungen begreift man, dass sich Goethe auch Gedanken über die sinnlich54


sittliche Wirkung der Farben auf die menschliche Seele macht. In den Farben erkannte er objektiv auf den Menschen wirkende geistige Wesen. Goethe war seiner Zeit weit voraus. Er steht auch heute nicht im Widerspruch zu Newton. Er ging über ihn hinaus und hat schon in den Anfängen des Materialismus seinen Blick auf die in der Materie wirkenden geistigen Prozesse gelenkt. Goethe wollte die Phänomene der Farbentstehung mit den Qualitäten des Geistes, anstatt mit den Quantitäten der Materievorstellungen erklären.

Der Weg Newtons ist auch heute noch der beste, um perfekte Farbfotografien herzustellen. Will man aber verstehen, wie die Farben in der Farbtherapie auf den Menschen wirken, kann man bei Goethe wichtige Grundgedanken dazu finden. Was im Materiellen Farben entstehen lässt, gilt auch auf der immateriellen Ebene. Wenn sich der Geist des Menschen im menschlichen Leib mit den immateriellen Kräften der Finsternis auseinandersetzt, entstehen die individuellen Farbtöne der Seele. Diese bilden die immaterielle Qualität jedes einzelnen menschlichen Deltas. Der Regenbogen als kaum fassbare Erscheinung auf der Welt berührt uns Menschen deshalb auf eine intime Weise in unserer Seele. Seele ist Farbe

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Aufmerksamkeit ist der Schl端ssel zum Gegenwarts-Feld


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ede Aufmerksamkeitsphase, sei sie auch extrem kurz, ist eine Phase, in der das Delta des Menschen in den Vergangenheits-Feldern der Egostruktur bewusst tätig wird. Eine Qualität des Gegenwarts-Felds, meines Deltas, kommt in Raum und Zeit und bringt seine Gegenwarts-Feld-Qualitäten in den Bereich der nichtmateriellen und materiellen Vergangenheits-Felder. Einfacher gesagt, bringt mein Delta Bewusstsein helle Gegenwart in meine seelische Innenwelt und in die physischen Wahrnehmungen. Die meistens überbewusste Tätigkeit meines Deltas ist nötig, um die Wahrnehmung der Sinne so zu werten, dass in unserem Seelenraum ein Bild der Welt entsteht, das unser Gegenstandsbewusstsein in sein gewohntes Bild der Aussenwelt ohne Widerspruch einreihen kann. Sobald das korrekte Bild im Innern auftaucht, hat das überbewusst tätige Delta seine «Arbeit» geleistet und hat das entstehende Bild in den Kontext der schon vorhandenen Vergangenheitsmuster so eingereiht, dass die Egostruktur in ihrem Gegenstandsbewusstsein mit dem inneren Bild der Aussenwelt «zufrieden» ist. Das Bild muss sich in die Erfahrung der Egostruktur widerspruchslos einfügen, sonst ist der irdische Mensch verwirrt, zweifelt an seiner seelischen Gesundheit oder gerät allenfalls sogar in Panik.

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ei einem Spaziergang durch eine Baumschule erlebte ich eine kurze Irritation meiner Weltsicht. Ich blickte unkonzentriert in die Ferne und sah plötzlich eine riesige braune Wand am Ende der Pflanzungen. Ich blinzelte bewusst und war erleichtert, dass sich die braune Wand nach dem Öffnen meiner Augen in einen riesigen, flachen Acker verwandelte. Nun war die Welt wieder in Ordnung. Mein Delta war nicht korrekt in meinen Vergangenheitsstrukturen angekommen und hatte meinem Ego «waagrecht» statt «senkrecht» suggeriert. Die kurze Irritation bündelte die Aufmerksamkeit meines Deltas wieder, so dass es beim zweiten Versuch mit Hilfe meiner VergangenheitsFelder, das für mein Weltbild richtige Bild erzeugte. Dass unser normales Tagesbewusstsein nicht ganz so normal ist, wie wir denken, zeigen die Bücher von Oliver Sacks mit Titeln wie zum Beispiel «Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte». Ebenso kann ein Hypnotiseur bewirken, dass man beispielsweise nur ein Glas durch die Luft schweben sieht, obwohl die anderen Menschen im Raum einen Mann sehen, der das Glas in seiner Hand auf und ab bewegt. Durch das Bild, das ins Weltbild der Egostruktur passt, bekommt die Egostruktur ihr Tagesbewusstsein. Da jedes Bild durch die für die Egostruktur überbewusste Tätigkeit des Deltas gebildet wird, entsteht im Tagesbewusstsein das Ich-Bewusstsein des Menschen. Dieser überbewusste Akt der Weltentstehung im Bewusstsein der Egostruktur gibt uns das unbewusste Gefühl des Ichs, das die Welt in unserer Innenwelt neu erschafft. Deshalb ist unser stati58


sches Gegenstandsbewusstsein auch ein Ich-Bewusstsein. Ich-Bewusstsein heisst, dass ich die Vorstellung meines Ichs durch die unzähligen Erinnerungsvorstellungen bekomme, die vom Ich gebildet wurden. Diese Vorstellung verschwindet wie alle Vorstellungen, wenn ich schlafe. Im Schlaf ist mein Ich, das meinem Alltagsbewusstsein die Vorstellungen mit Hilfe der Egostruktur «liefert», aus der Egostruktur ausgeklinkt. Ohne Egostruktur und ohne physische körperliche Grundlage gibt es kein Alltagsbewusstsein mit Vorstellungsbildern.

Im Tod gilt dies natürlich auch, da das Delta in einen nicht mehr existierenden Körper nicht mehr «einklinken» kann. Das Delta macht nun seine Tätigkeit ohne das Vergangenheits-Feld des materiellen Körpers zunächst noch in den nichtmateriellen Vergangenheits-Feldern der Egostruktur. Die Bilder sind nun nicht mehr ans Hirn gebunden. Deshalb beginnt nun der «Lebensfilm». Die Bilder werden beweglich. Der «Lebensfilm», wie zum Beispiel Menschen, die in den Bergen abgestürzt sind und überlebt haben, berichten, kann in Bruchteilen einer Sekunde das ganze Leben mit allen Details aufzeigen. Dies ist im «Rande» des Gegenwarts-Felds ausser Raum und Zeit selbstverständlich möglich. Bei Extremfällen, wenn das Delta den Körper teilweise oder nur für kurze Zeit verlässt, kann man die Qualität des Gegenwarts-Felds erfahren, das jedoch noch am «Rand» mit den Vergangenheits-Feldern verbunden ist. Diese Erlebnisse verschwinden blitzschnell, sobald wir wieder im Körper gelandet sind. Es braucht nun grosse Aufmerksamkeit, um diese flüchtigen Momente festzuhalten und richtig zu interpretieren. Jeder Mensch erlebt täglich Momente, in denen er mit verstärkter Aufmerksamkeit 59


das Gegenwarts-Feld aus eigener Erfahrung kennen lernen könnte. Den grössten Streich bei der Analyse dieser Momente spielen uns jedoch die Vorurteilsstrukturen unserer Egostruktur. Unsere Egostruktur weiss ja, wie die Welt ist. Was nicht sein darf, kann nicht sein und wird vergessen. Da unsere Egostruktur laut, schrill und plump in der Welt steht, verhindert sie selbst, dass sie die leisen, feinen und subtilen Qualitäten des Gegenwarts-Felds wahrnehmen kann. Da jeder Mensch sein Delta – einen individualisierten Teil aus dem Gegenwarts-Feld – in sich hat, kann auch jeder Mensch, wenn er seine Aufmerksamkeit so lenkt, dass sie die Feinheiten des Gegenwarts-Felds wahrnimmt, eigene Erfahrungen im Gegenwarts-Feld machen.

Er ist nicht mehr auf die Berichte anderer Menschen angewiesen. Mit dem Hintergrund der eigenen Erlebnisse sind die Berichte Anderer, wie Schilderungen von Nahtoderlebnissen, die diversen heiligen Schriften und medizinische Schriften zum Übergang vom Leben zum Tod äusserst interessant und nachvollziehbar.

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eder Mensch kann durch sein Delta eine Qualität des Gegenwarts-Felds im Irdischen aufleuchten lassen. Die wichtigsten Qualitäten des wachen Deltas, das sich durch seine Aktivität selbst bewusst geworden ist, sind folgende:

Gegenwärtigkeit; nicht strukturiert, aber voller Potentiale

ein ewiger Neuanfang

schöpferisch

aufmerksam

liebevoll

seine Kraft ist stärker als die Kräfte, die in den Vergangenheits-Feldern wirken

heilend; ein Lebensquell

reine Wahrheit; hell

wirkt Struktur auflösend; Freiheit gewährend

sanfte Farbklänge

ist mit der göttlichen Intelligenz verbunden

durchschaut die immer Zweck gerichtete Intelligenz der Egostruktur 61


leuchtet den Ursprung der halbbewussten Emotionen der Egostruktur aus

wirkt aufbauend

erniedrigt weder sich selbst noch Andere

nicht wertend

geht keine Kompromisse ein

nie müde; in ewiger Bewegung

gibt absolute Geborgenheit

frei von Angst

innerer Friede

Diese Qualitäten wirkten und wirken natürlich auch bei Menschen, die ihr Bewusstsein noch nicht selbst bis zum Delta Bewusstsein entwickelt haben. Es sind die echt menschlichen Qualitäten, die bis jetzt verhindert haben, dass sich die Menschheit selbst ausgelöscht hat. Sie sind die Grundimpulse, die immer noch in allen Religionen wirken.

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IV

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eute sind wir am Punkt, wo auch diese Qualitäten mit dem kritischen Verstand hinterfragt und angezweifelt werden. Da die Menschheit erwachsen geworden ist, entspricht dieses Hinterfragen dem heutigen Bewusstsein. Die Tragik beginnt erst dann, wenn man diese Qualitäten ausschliesslich mit dem kalten, abstrakten Verstand der Egostruktur analysiert und im Bewusstsein nicht in die postbiologische Evolution eintritt. Dann fehlen die realen, im Inneren erlebbaren Wirkungen des Deltas. Wir sind dann nicht frei von Angst und Zweck gerichtetem Handeln. Wir erleben die heilende Wirkung des Deltas nicht bewusst. Wir durchschauen Triebkräfte und Lügen der Egostruktur nicht. Wir sind dann unserer Egostruktur ausgeliefert, ohne Hilfe von unserem Delta erhalten zu können. Das Überleben der Menschheit ist von der Aktivierung des Deltas in jedem Einzelnen abhängig!

In dieser Behauptung ist auch die hoffnungsvolle Lösung unseres Problems enthalten: Jeder Mensch besitzt in sich ein noch nicht bewusst gewordenes Delta. Es steht nur noch unsere eigene Passivität im Wege, das Delta Bewusstsein zu entwickeln. Diese Entwicklung kann von keinem Staat, keiner Religion und keinem Menschen verhindert werden. Autoritätsglaube, Glaube an bequeme Wahrheiten, Patentlösungen, blinder Glaube an die materialistische Naturwissenschaft oder Glaubens-Strukturen der Religionen haben den Prozess des Aufwachens bis heute verzögert. Die Kraft des Deltas kann jeder Mensch erleben, wenn er bereit ist, die innere Passivität zu überwinden.

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Man kann jedoch das Delta Bewusstsein nicht erzwingen. Man hat nur die Möglichkeit darauf hinzuweisen, wie jeder Mensch es in sich fördern kann. Dieser Welt umspannende Prozess der menschlichen, positiven Globalisierung ist nur in Freiheit und Liebe möglich. Willst du den Weg zum Delta Bewusstsein gehen, kannst du dich leicht selbst prüfen, ob du wirklich den Weg zum Delta Bewusstsein gegangen bist: Haben die Menschen in deiner Umgebung mehr Freiheit und Toleranz erlebt? Bist du liebevoller mit deiner Umwelt umgegangen?

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eine Geist-Seele ist die liebevolle Aufmerksamkeit. Ich bin die liebevolle Aufmerksamkeit. Wenn ich innerlich aktiv bin, verstärke ich mein Seelenlicht, das meine Umgebung in ein weiches, von Liebe und Aufmerksamkeit erfülltes Licht taucht. Wenn mein Licht meine eigenen oder fremden Vergangenheitsstrukturen ausleuchtet, werden viele unbewusste Absichten bewusst. Nun wird aber nicht mit der rücksichtslosen Logik der Egostruktur geurteilt, sondern mit einer liebevollen Offenheit die Situation betrachtet. Im Gegenwarts-Feld fühlt man sich selbst nicht besser, wenn man andere Personen erniedrigt. Man kann sich aus dem Unglück des Anderen kein Glück verschaffen.

Die eigenen Schwächen oder die Defizite des Mitmenschen sind für mein Delta eine Aufforderung mit den immer neuen, heilenden Kräften aus dem Gegenwarts-Feld die seelische Situation für alle zu verbessern. Dies ist ein Hinweis zur Wirkung meines Deltas beim Beleuchten der überphysischen Vergangenheits-Felder. Ich kann meine Aufmerksamkeit aber auch in meine physischen Sinnesorgane schicken und erlebe die sinnliche Welt ganz anders. Meine Wahrnehmung ist jetzt nicht mehr nur passiv empfangend, sie wird zu einem aktiven Vorgang. Mit der Aktivität meines Deltas dringe ich in die Sphäre des Gegenwarts-Felds ein, die das Physische durchdringt. Ich erlebe durch das physische Bild das geistige Wesen, das sich im Bild ausdrückt. Mich kann die Geist-Seele des anderen Menschen tief berühren.

Ich ahne etwas vom Geheimnis des Menschen. Ich sehe nicht mehr nur ein hoch entwickeltes Säugetier im Ge65


genüber. Mit meiner inneren Delta Aktivität nehme ich die Delta Aktivität des anderen Menschen wahr. Diese Wahrnehmung ist im Gegensatz zur gewohnten physischen Wahrnehmung der Egostruktur nur schöpferisch möglich – also mit der Tätigkeit des Deltas. Diese aktive Wahrnehmung ist keine sinnliche Wahrnehmung mehr. Sie ist eine Wahrnehmung im übersinnlichen Gegenwarts-Feld.

An diesem Beispiel erkennt man, wie wichtig unser Leben im Physischen ist. Wir können nur auf der Erde durch das Erleben des Gegensatzes von passivem Ego- und schöpferischem Delta Bewusstsein das Gegenwarts-Feld bewusst erleben. Nur auf der Erde können wir auch in Freiheit an der Verstärkung unseres Delta Bewusstseins arbeiten. Auf der Erde werden wir durch unsere Aktivität ein Wesen, das sein neues Bewusstsein im Geistigen aufrecht erhalten kann. Das Leben im sterblichen Körper auf der Erde ist die Voraussetzung für das Leben mit Bewusstsein im zeit- und raumlosen Gegenwarts-Feld. Die Unsterblichkeit der Seele ist nur durch die Erfahrungen auf der Erde möglich.

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enn ich durch das Beobachten meines Egobewusstseins die Qualitäten meines Delta Bewusstseins erlebt und erkannt habe, kann ich auch mit verstärkter innerer Aktivität mein Seelenlicht von den Vergangenheits-Feldern wegrichten und direkt ins Gegenwarts-Feld leuchten. Dort werde ich keine Strukturen mehr «sehen». Ich werde «Inhalt erfüllte Denkaktivität» erleben. Weil ich in der Zeitund Raumlosigkeit des Gegenwarts-Felds eins bin mit allen Wesen, fühle ich mich selbst, mit der «Inhalt erfüllten Denkaktivität» des Anderen durchdrungen. Ich erfasse ich den Inhalt der Gedanken des Anderen ohne die Vermittlung durch Worte. Ich weiss auch, wer sich auf diese Weise äussert. Es wird ganz konkret. Ich tauche nicht in einen diffusen geistigen «Brei» ein. Der Geist wird erlebbar: Mein Geist und der Geist des Anderen sind klar unterscheidbar. Mein Wille, meine geistige Delta Aktivität, ist eine andere als die Delta Aktivität eines Mitmenschen. Die Wesen des Gegenwarts-Felds können sich auch als Klänge und bewegliche Bilder zeigen. Der Geist im Allgemeinen ist nichts Abstraktes. Er zeigt sich einem geistigen Wesen auf verschiedene Weise: worthaft, klingend und bildhaft.

Das Gegenwarts-Feld ist kein abstrakter Begriff, es ist die Summe aller geistigen Wesen, die sich in Gott gegenseitig auf verschiedene Arten offenbaren. Die seelischen überphysischen Vergangenheits-Felder und die physischen Vergangenheits-Felder – die Materie – sind Verdichtungen des Gegenwarts-Felds oder vergangene, nicht mehr schöpferische 67


Erscheinungsformen des Gegenwarts-Felds. Der Mensch ist das besondere Wesen, das mit seinem Geist bewusst in der erstarrten Materie wirken kann. Er besitzt die Möglichkeit, der Erde neue schöpferische Kräfte zu geben. Die Weiterführung der Schöpfung ist in die Hände des Menschen gelegt. Will er diese Aufgabe ergreifen oder gleitet er in noch grössere seelische Verhärtungen und Automatismen ab?

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Im Sprung 端ber den Abgrund wechsle ich von der Vergangenheit in die Gegenwart


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as Bild des Abgrunds, der das irdische Bewusstsein zunächst vom himmlischen Delta Bewusstsein trennt, ist schon uralt. Ebenso die Vorstellung, dass man im Nichts landet, wenn man springt. Was bedeutet dieses Bild in Bezug auf unsere heutigen Bewusstseinsfragen?

Auf der einen Seite des Abgrunds befindet sich die Welt der Vergangenheitsstrukturen. Es ist die Welt der unterphysischen und physischen Felder. Diese Welt zeigt sich im täglichen Leben als die Welt der Technik und der Natur. Auf der anderen Seite beginnt das Meer der Gegenwart, das zuerst als Nichts erlebt wird. Es wird als Nichts erlebt, da der Halt der Vergangenheitsstrukturen fehlt. Man kann sich an nichts Äusserem mehr festhalten. Man verliert den Boden unter den Füssen. Erst wenn man die Stütze in sich selbst gefunden hat, bekommt man eine neue Sicherheit. Das Nichts wird nun zum Alles. Man erlebt nun die lebendigen Kräfte, aus denen die Vergangenheitsstrukturen entstanden sind. Man ist nun im «Geistesmeer», aus dem sich das materielle Dasein heraus entwickelt hat. Man ist an der Quelle alles Irdischen. Das Springen über den Abgrund entspricht der inneren Kraft, die nötig ist, um ins Delta Bewusstsein zu gelangen. Es fordert uns niemand auf, zu springen. Wir haben die Freiheit im Vergangenheitsbewusstsein zu bleiben.

Dieser Bewusstseinsstufenwechsel war in kleinen Kreisen immer schon bekannt. Heute ist die Situation für die Menschen total anders. Das Bewusstsein der Menschen ist immer näher an den Abgrund gerückt. Viele Menschen ahnen 71


ihr Delta Bewusstsein, das sie über den Abgrund bringen kann, schaudern aber unbewusst vor dem Abgrund zurück. Es ist für die Menschheit an der Zeit, den Abgrund zu überqueren, sonst werden wir von einem ganz neuen Aspekt des Abgrunds erfasst. Bis vor Kurzem konnte man mit dem Alltagsbewusstsein sein Leben problemlos führen. Man überliess den gefährlichen Sprung stellvertretend einigen wenigen Priestern und Heiligen. Heutzutage ist es an jedem Einzelnen, diesen Sprung zu wagen.

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II

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m konkreten Beispiel, das jeder selbst nachvollziehen kann, will ich wieder auf unser Alltags- und Delta Bewusstsein zurückgreifen. Im Vergangenheits-, Gegenstandsoder Alltagsbewusstsein befinde ich mich auf der einen Seite des Abgrunds. Ich sehe die Welt der Technik als Maschinen, Computer, TV-Apparate und CD-Spieler gegenständlich vor mir und erlebe in meiner Seele die Wirkungen dieser Maschinen und Apparate als seelische Realität. Mit den Maschinen kann ich die Natur bearbeiten, Zeit und Raum schneller überwinden. Mit der Elektronik kann ich zeitgleich überall auf der Welt alles miterleben. Ich erzeuge Bilder und Klänge im inneren Raum der Seele, die ich mir nur in meinen Fantasien vorstellen konnte. Ich lebe immer mehr in unterphysischen Vorstellungsbildern und Klängen. Es sind Welten, die ich physisch nicht fassen kann. Ein Computerspiel, das die Menschen begeistern kann, besteht aus den physischen Bestandteilen des Computers – Rechner, Bildschirm – und der Software, welche die Spielwelten mit Hilfe des Computers erzeugt. Der wichtigste Teil der Spielwelten, welche die Menschen in ihren Bann ziehen, ist nicht mehr physisch. Es sind die Informationen der Software.

Diese Informationen brauchen nur elektromagnetische Felder, um transportiert zu werden. Elektromagnetische und radioaktive Felder sind eine Form von nichtmateriellen, unterphysischen Vergangenheitsstrukturen. Mit dieser Welt der Technik hat sich die Menschheit zur Natur eine neue Welt geschaffen, die im Kern nicht mehr materiell ist, aber mit physischen Apparaten erforscht und sichtbar gemacht werden kann. 73


Eigentlich müsste man heute das uralte Bild des Abgrundes, der das Alltagsbewusstsein von der Welt des gegenwärtigen Geistes trennt, ergänzen. Heute ist der Abgrund zusätzlich mit den unterphysischen, elektromagnetischen Feldern «gefüllt». Die Kräfte des heutigen Abgrunds durchdringen nun unser ganzes Leben als Elektrosmog und radioaktive Strahlung. Jeder Einzelne wird davon erfasst. Die Menschen können fast überall mit ihren technischen Geräten (Computer, TV, Radio etc) diese unterphysischen Felder sicht- und hörbar machen. Die Kräfte, die sich durch die unterphysischen Felder einen Zugang zum menschlichen Bewusstsein verschaffen, können den Menschen über die Technik in ihren Bann ziehen. Unsere «normale» Welt, in der hauptsächlich das Gegenstandsbewusstsein vorherrscht, und in der wir bis vor kurzem relativ sicher leben konnten, wird durch unser Alltagsbewusstsein nicht mehr vor dem Einfluss der menschenfeindlichen Kräfte geschützt. Unser Alltagsbewusstsein hat sich durch unser passives Denken und Wahrnehmen so verwandelt, dass es von den Kräften des Abgrunds leicht erfasst werden kann. Sie füllen unser passives Bewusstsein ohne dass wir es realisieren. Sie ergreifen uns und manipulieren unser Denken, Fühlen und Wollen. So wie das himmlische Gegenwarts-Feld alles Irdische durchdringt und mit dem Delta Bewusstsein erfasst werden kann, durchdringt das unterphysische Vergangenheits-Feld der Technik in Form von Elektrosmog und Radioaktivität alles. Dieses Feld kann ich meinem Vergangenheitsbewusstsein ohne innere Aktivität nur durch technische Apparate sichtbar machen. Kein Mensch kann sich heute vor 74


diesem Feld – dem Elektrosmog oder der Radioaktivität – schützen. Unsere «normale» Welt, die wir mit unserem Alltagsbewusstsein erleben, war bis anhin für uns eine sichere Welt, in der wir alles unter Kontrolle hatten. Durch das Absinken unseres Alltagsbewusstseins unter das Normalniveau wird auch unsere alltägliche Welt eine gefährliche Welt. Ohne zu realisieren, was mit einem geschieht, lebt der Mensch in einer Welt, in der die menschenfeindlichen Mächte einen Teil des Bewusstseins der Menschen in Besitz nehmen. So sind viele menschliche Handlungen nicht mehr mit vollem menschlichen Bewusstsein ausgeführt und werden daher unmenschlich. Wie wir dem Elektrosmog nicht mehr entkommen können, so sind auch die TV-Geräte, iPods, Autoradios und Computer aus unserem Leben nicht mehr weg zu denken. Wir leben heute durch die Technik und mit ihr.

Folgende Frage stellt sich jedoch immer häufiger und dringender: Was sollen und wollen wir technisch umsetzen? Diese Frage ist zur Bewusstseins- und Moralfrage geworden. Die Antwort auf diese für das Überleben der Menschheit äusserst wichtige Frage finden wir nicht in den Vergangenheits-Feldern der Technik. Überlassen wir die Antwort den Kräften der Technik und den mit ihnen verbundenen Marktkräften, werden wir weiterhin alles Erdenkliche zulassen, das Gewinn abwirft. Die Antwort muss jeder Einzelne für sich selbst mit seinem Delta Bewusstsein aus dem Gegenwarts-Feld «schöpfen».

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Wenn wir mit den Qualitäten des Gegenwarts-Felds – mit liebevoller Aufmerksamkeit, Wahrhaftigkeit und echter Menschlichkeit – unseren Einsatz der Technik prüfen, wird sehr schnell klar, welche Art Technik uns fördert und hilft, das moderne Leben menschlich zu bewältigen. Wir können uns nicht mehr länger von den unbewussten, dunklen Impulsen aus den Vergangenheits-Feldern leiten lassen. Bewusstseinslicht ist auf allen Lebensgebieten nötig, um die Probleme der Menschheit zu lösen. Die Lösungsansätze aus dem Gegenwarts-Feld sind sicher keine technokratischen Lösungen. Sie werden individuell, auf die jeweilige Situation abgestimmt, von den Betroffenen gesucht werden müssen. Die allgemeine Frage ist jedoch: Wollen wir die übermateriellen, göttlichen Ideen und Kräfte in Freiheit suchen und in Liebe umsetzen, oder lassen wir uns weiterhin ohne Bewusstseinsklarheit von den untermateriellen, antigöttlichen Ideen und Kräften bestimmen?

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or dem Abgrund leben wir unser normales Leben im Egobewusstsein. Wir leben auf der Vergangenheitsseite des Abgrundes. Alles Gegenständliche, das wir sehen, ist das Endprodukt unserer Hirn- und Sinnesprozesse, das uns mit Hilfe unseres Deltas im seelischen Innenraum ein Bild der Natur entstehen lässt. Unsere inneren Bilder sind Vergangenheitsbilder der gegenwärtigen Natur. Unsere irdische Konstitution zeigt uns gegenständlich, bildhaft «Standbilder» aus dem lebendigen Wirken der gegenwärtigen Natur. Unser Gegenstandsbewusstsein gibt uns ein Bild der Natur, wie man es im Alltag erlebt: die Berge, das Meer, der Sonnenuntergang, Tiere, Pflanzen und Menschen. Dieses Bild entsteht nur durch die überbewusste Tätigkeit unseres Deltas in den Körperstrukturen. Die biologische Evolution ermöglicht uns ein Erleben der göttlichen Schöpfung in Zeitlupe oder als Standbild.

Mit dem gesteigerten Bewusstsein der postbiologischen Evolution können wir in die gegenwärtigen Prozesse der göttlichen Schöpfung blicken. Wir nehmen die nichtmateriellen Prozesse aus dem Gegenwarts-Feld wahr, welche die Materie beleben und organisieren. Ebenso können wir seelisch-geistige Vorgänge, die sich im physischen Menschen zeigen, wahrnehmen. So ist ein echtes Lächeln eine Offenbarung der im Körper wirkenden Geist-Seele des Menschen. Ohne unsere Delta Aktivität schlafen wir ein und sinken in ein Schlaf- und Traumbewusstsein. Äusserlich bleiben wir wach, denken, fühlen und wollen weiterhin. Kaum jemand bemerkt, dass wir zum deltalosen Autopiloten geworden sind. Wenn unsere komplexe Struktur nicht 77


mehr von ihrer Delta Aktivität durchdrungen ist, wird sie von einer anderen Denkqualität ergriffen. Wenn diese andere Denkkraft die Egostruktur steuert, entstehen andere Bilder der Natur.

Welche Bilder der Natur entstehen nun, wenn wir mit den toten Gedankenautomatismen, dem Intellekt, den «deltalosen» Kräften der Egostruktur die Natur beschreiben? Beispiele:

Eine wunderschöne Sonnenuntergangsstimmung in den Bergen sehen wir nun mit anderen Augen. Wir sind nicht mehr berührt von den Farbklängen des Abendrots, von den ersten Sternen, die am Himmel funkeln, den Eisfeldern der Gletscher auf den höchsten Gipfeln und dem aus den Tälern aufsteigenden Nebelmeer. Unser Denkautomatismus analysiert innerlich alles mit der Brille des wissenschaftlichen Denkens. Die wunderschönen Farbklänge sind nur gestreute Lichtstrahlen von gewisser Wellenlänge, die Sterne sind Atomfusionszentren, die Lichtjahre entfernt ihre Energie abgeben, die Eisfelder sind gefrorenes Wasser – H2O – gut zur Stromgewinnung und das Nebelmeer besteht aus in der kalten Luft kondensiertem Wasserdampf. Die Ehe wird nicht mehr als Gemeinschaft zweier Menschen gesehen, in der das Delta des Anderen bewusst oder unbewusst erlebt und geliebt wird. Die deltalose Egostruktur eines Wallstreet-Bankers beschreibt in einer Tageszeitung die Ehe folgendermassen: «… Tatsache ist doch: Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit wird mein Einkommen noch steigen. Du aber wirst mit absoluter Sicherheit nicht 78


schöner. In ökonomischen Begriffen bist du eine Wert vermindernde Geldanlage, ich jedoch eine Gewinnanlage. Du bist 25 Jahre alt, wirst noch etwa fünf Jahre schön bleiben. Dann beginnt der Zerfall. Es wäre ein Unsinn, dich zu kaufen, was ja eine Heirat bedeutet. Deshalb wäre ein Mietvertrag gescheiter.» «Die Menschheit wächst pro Jahr um 80 Millionen.» Diese erfreuliche Nachricht, dass so viele Menschen die Gelegenheit erhalten, sich auf der Erde zu entwickeln, kann mit «deltalosen» Bewusstsein auch so kommentiert werden: Hoffentlich sterben möglichst viele an einer Seuche oder in Kriegen, damit für uns genügend Platz bleibt. Zeitungsnotiz: «Durch menschliches Versagen ist die UBahn entgleist. 50 Menschen sind umgekommen, 300 verletzt.» Mit dem «deltalosen» Bewusstsein sagt einem die kalte Intelligenz, dass man in Zukunft die U-Bahnen am Besten ohne Menschen betreiben sollte, da diese unberechenbar sind und Fehler machen.

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ie äussere Wahrnehmung ist mit oder ohne Delta auf den ersten Blick dieselbe. Der Impuls zur Interpretation und das Lebensgefühl, das damit verbunden ist, ändert sich jedoch ohne Delta Bewusstsein vollkommen. Es entsteht das Bild einer anderen Welt. In dieser Welt ist der individuelle Mensch, der gegenwärtig jede Situation neu bewertet, nicht vorhanden. Aus der Sicht der wissenschaftlichen Intelligenz wird der Mensch als subjektiv fühlender Körper angesehen, der sich selbst durch die Funktionsweise seines Gehirns eine Welt vorgaukelt, die es objektiv nicht gibt. Der Glaube an Gott ist das Produkt gewisser Hirnzentren und alter Erziehungsmuster.

Objektiv besteht die Welt nur aus Schwingungen von bestimmten Wellen. Es gibt keine Farben, keine Töne, keine Gerüche. Alle Sinneswahrnehmungen sind ein Produkt von Sinnesorganen und Gehirnfunktionen.

Die Wirksamkeit des Deltas – des Geistes – wird geleugnet. Liebe ist ein Produkt der Sexualdrüsen und der Suggestionen der Hirn erzeugten Wünsche. Freiheit existiert nicht. Denn Freiheit wäre ja nur möglich, wenn das Delta des Menschen ohne Zwang aus dem Körper handeln könnte. Ohne Delta ist Freiheit Unsinn.

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Durch innere Passivität kann der Mensch den alten Abgrund nicht überqueren. Er wechselt nicht von der Vergangenheit in die Gegenwart, sondern in eine noch ältere Vergangenheit. Er «rutscht» durch Passivität ohne sein Delta in ein erst seit einigen Jahrzehnten entstandenes neues Reich der Technik, ein Reich der unterphysischen Vergangenheits-Felder. Weil sein Delta nicht dabei ist, wird seine Egostruktur von einer unmenschlichen, kalten Intelligenz ergriffen, die sich an die Stelle seines im Gegenwarts-Feld zurückgelassenen Deltas setzt. Die kalte Intelligenz setzt alles daran, vom Menschen nicht durchschaut zu werden. Sie stammt aus einem nichtmateriellen Feld, das sich ebenso tief unter der Natur, wie sich das Gegenwarts-Feld über der sinnlich erlebbaren Natur befindet. Sie ergreift die Egostruktur automatisch. Zusammenfassung:

Wenn der Mensch heute passiv bleibt und «normal» weiter lebt, kommt er in den Einflussbereich anti-menschlicher Mächte. Sie ergreifen einen Teil des menschlichen Bewusstseins, ohne dass es der betroffene Mensch bemerkt. Sie handeln durch die menschlichen Leiber und lassen die Illusion entstehen, dass die unmenschlichen Handlungen vom Menschen gewollt waren. Durch eigene Aktivität gelangt der Mensch nach «oben» in die Gegenwart, in ein helleres Bewusstsein oder passiv nach «unten» in ein dumpferes fremdgesteuertes Bewusstsein. Oben gewinne ich durch meine innere Aktivität meinen vollen göttlichen Menschen wieder zurück. Unten verliere ich mein keimendes Delta und gelange in einen dumpferen 81


Bewusstseinszustand, der nicht mehr vom Licht des Deltas aufgehellt wird, der die Verbindung zum Gegenwarts-Feld verloren hat. Ich verliere mein individuelles Wesen. Meine Egostruktur wird Glied eines kosmischen Gedankenroboters, einer kalten, antigöttlichen Intelligenz.

Wenn man sein Delta Bewusstsein ausgebildet hat, kann man das Reich der Technik auch als erweiterte Egostruktur betrachten, die meine Erinnerungsfähigkeit und meine Sinne erweitert. Mit dem Licht meines Deltas kann ich die unmenschliche Intelligenz durchschauen. Wenn ich mich mit einer vom Delta Bewusstsein erfüllten Egostruktur der Technik bediene, kann sie für den Menschen sinnvoll genutzt werden. Der Mensch kann mit Hilfe seines im Gegenwarts-Feld bewusst gewordenen Delta Bewusstseins aktiv unter die Natur absinken und verfällt den Kräften der unterphysischen Vergangenheits-Felder nicht mehr. Er hat die Freiheit, die ursprünglich mit antigöttlicher Intelligenz geschaffenen Strukturen auch so zu nutzen, dass sie eine Hilfe im Leben auf der Erde sein können. Die zentrale Frage ist immer die Frage nach dem Bewusstsein des Menschen. Springt der Mensch mit innerer Aktivität auf die Gegenwartsseite des Abgrunds und taucht erst dann bewusst in das neue Reich der Technik ein, oder lässt er passiv sein aufkeimendes Delta Bewusstsein im Reich der Technik ganz verloren gehen?

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Der Umweg ins Gegenwarts-Feld ist im menschlichen Leben der direkte Weg, um auch im Reich der Technik Mensch zu bleiben.

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Im Sprung 端ber den Abgrund, ins Nichts, wechsle ich von der Vergangenheit in die Gegenwart.


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m folgenden sollen nun drei Phasen beschrieben werden:

1. Phase: Ich erlebe und «sehe» (mit sehen ist die Wahrnehmung mit allen Sinnen gemeint) die Natur und die technischen Objekte mit meiner Egostruktur, die teilweise überbewusst von der Aktivität meines Deltas durchdrungen sind. Ich befinde mich in der Übergangsphase und lebe im Gegenstandsbewusstsein.

Diese extrem labile Phase erlebt der heutige Mensch als Normalzustand. Da immer die Gefahr besteht, dass sich das Delta zurückzieht oder verdrängt wird, leben wir im Gegenstandsbewusstsein in höchster Gefahr.

Wenn das überbewusst wirkende Delta langsam erwacht, kann ich schon in der Übergangsphase das Delta Bewusstsein ahnen und kann bereits jetzt offen werden für den zentrierten Zustand des neuen Bewusstseins. Ich kann mir den Ruck geben, selbst zu springen und die Gegenwart zu erleben. 2. Phase: Ich springe mit innerer Aktivität ins Nichts, befinde mich im Gegenwarts-Feld und betrachte die Natur und die technischen Objekte. Ich erlebe und «sehe» (mit sehen ist die Wahrnehmung mit allen Sinnen gemeint) mit meiner Egostruktur, die vollbewusst von der Tätigkeit meines Deltas erfüllt ist. Ich bin nun im zentrierten Zustand. Ich stehe mit vollem Delta Bewusstsein in der materiellen Welt.

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Beim Wechsel ins Delta Bewusstsein bleibt mir das alte Gegenstandsbewusstsein erhalten. Ich bin jedoch im Stande, mit offenen Sinnen auch die nicht sinnlichen Prozesse des Gegenwarts-Felds wahr zu nehmen. Ich kann «sehen», ob der andere Mensch aus seinem Zentrum abgeglitten ist. Ich kann mit Sicherheit sagen, wenn eine andere, nichtmenschliche Intelligenz ihn durchdrungen hat und zu mir spricht. Falls er zentriert ist, kann ich das unsichtbare Delta des Anderen erleben. Ich erlebe überall zusätzlich zur Sinneswahrnehmung die geistigen Qualitäten im Menschen und der Natur. Ich erlebe «hinter» der Natur nicht mehr die abstrakten Atome und Quantengleichungen, sondern das lebendige Gedankennetz des Gegenwarts-Felds. Mir wird bewusst, dass meine Sinne mir nur die materielle Hülle der Natur zeigen. Die Hülle wird vom lebendigen Geist des Gegenwarts-Felds, der sich mir als Gedankengeflecht zeigt, durchdrungen. Ich bin mir bewusst, dass jeder Gegenstand, den ich mit meinem Alltagsbewusstsein wahrnehme, durch eine aktive Bewegung meines Deltas im Gegenwarts-Feld und die Prozesse in meinen Sinnesorganen und den dazugehörigen Gehirnarealen zustande kommt.

Jede sinnliche Wahrnehmung ist ein überbewusst schöpferischer Akt meines Deltas. Im zentrierten Zustand erlebe ich diesen Akt bewusst. 3. Phase: Ich lasse mich passiv fallen, lande im antigöttlichen Feld und betrachte die Natur und die technischen Objekte mit meiner Egostruktur, in der mein Delta nicht mehr wirksam ist. Sie wird nun von einer nicht menschlichen Roboter-

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Intelligenz ausgefüllt. Ich bin vollkommen dezentriert. Mein Egobewusstsein kann diese Tatsache nicht wahrnehmen. Äusserlich sieht man die gleiche menschliche Hülle. Diese Hülle ist nun von einer antigöttlichen, nicht menschlichen Kraft erfüllt. Diese Tatsache kann von den anderen Menschen, die ihr Delta Bewusstsein noch nicht entwickelt haben, auch mit vollem Bewusstsein nicht bemerkt werden.

Mein im Lauf der Evolution individuell gewordenes Delta ist im Gegenwarts-Feld ohne Bewusstsein seiner selbst zurück geblieben und kann im materiellen Körper nicht mehr eingreifen. Der menschliche Körper mit seiner Egostruktur befindet sich nun im halbbewussten Traumzustand. In der Epoche, in welcher der Mensch das Delta Bewusstsein durch innere Aktivität erreichen könnte, rutscht er durch seine Passivität und die «Sogkräfte» der Technik eine Bewusstseinsstufe zurück und wird, statt durch seinen individuellen, bewusst gewordenen göttlichen Geist, durch einen der göttlichen Evolution entgegengesetzten Geist ausgefüllt. Die Tragik besteht darin, dass dieser Mensch seine Situation nicht durchschauen kann, weil die Wirksamkeit seines Deltas in seinem Körper fehlt.

Auch die Aussenstehenden, die diesen Menschen erleben, können mit dem normalen Gegenstandsbewusstsein den Wechsel der impulsierenden Kraft nicht wahrnehmen. Sie erleben die Taten dieses Menschen, wundern sich, dass er so unmenschlich und kalt handeln kann und gehen wieder zur Tagesordnung über. Zum Glück dauert dieser Extremzustand bei den meisten Menschen nur einige Minuten. Bei Amokschützen oder Verbrechern, deren Taten mit menschlichen Massstäben nicht mehr nachvollziehbar sind, 87


kann diese Dezentrierung auch Stunden andauern. Wenn Jugendliche in Computer-Spiele eintauchen, dauert der dezentrierte Zustand so lange wie das Spiel.

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as menschliche Leben ist heute für alle Menschen äusserst kompliziert geworden. Jeder Mensch bewegt sich ohne sein Zutun im Wechsel zwischen Übergangsphase, Gegenstandsbewusstsein und dezentrierter Phase, Traumbewusstsein «erfüllt» mit Antigöttlichem-Bewusstsein. Ins voll zentrierte Bewusstsein kann der Mensch nur durch innere Aktivität gelangen. Die göttlichen Kräfte zählen auf die Menschen, die sich bewusst zentrieren wollen und auf diese Weise sich selbst ihr Delta Bewusstsein schaffen. Sie geben uns die Freiheit, selbst zu entscheiden, ob wir wieder göttliche Menschen werden wollen oder nicht. Die antigöttlichen Kräfte dezentrieren uns, ohne unsere Entscheidung abzuwarten. Sie geben uns keine Freiheit.

Wir befinden uns in einem weltweiten Kampf. Auf der einen Seite «drängen» uns die Menschen feindlichen Mächte aus dem untermateriellen antigöttlichen Feld aus unserer Struktur und wollen sie für ihre Zwecke missbrauchen. Auf der anderen Seite besteht die Realität des alles durchdringenden Gegenwarts-Felds, in dem die heilenden, göttlichen Kräfte, die unser Delta geschaffen haben, bereit sind zu helfen, wenn sich der Mensch freiwillig durch innere Aktivität zu ihnen «begibt». Alle Menschen, die helfen wollen, dass der Mensch nicht von einer antigöttlichen, unmenschlichen Evolution erfasst wird, versuchen den Weg ins Gegenwarts-Feld aufzuzeigen. Hilfe zur Selbsthilfe gilt nicht nur für die so genannten Entwicklungsländer. In Bewusstseinsfragen ist auch die reiche Welt ein Entwicklungsland.

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Für alle Menschen ist die alles entscheidende Frage: Leben in Freiheit und Liebe oder unter Zwang und Hass. In diesem Kampf zwischen Gut und Böse sind unsere Kinder die ersten Opfer.

Die Kinder wechseln durch ihre heutige Konstitution noch schneller von der Übergangsphase zum dezentrierten Zustand, werden noch leichter aus ihrer Struktur «gedrängt» und von den antigöttlichen Kräften missbraucht. Ausserdem können sie als Kinder noch nicht den bewussten Weg ins Gegenwarts-Feld gehen. Sie brauchen Hilfe von bewussten Erwachsenen. Da die wenigsten Lehrer und Eltern sich jedoch ein Bewusstsein dieser Zusammenhänge errungen haben, sind unsere Kinder diesem Krieg hilflos ausgeliefert. Zum Glück machen uns unsere Kinder, wenn sie dezentriert sind, unser Leben zur Hölle. So wird an unserem schlafenden Gegenstandsbewusstsein gerüttelt. Dies ist unsere Chance aufzuwachen.

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Die Kraft des Individuums oder die Kraft der Substanz


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ast täglich stellt sich die Frage: Wollen wir innerlich aktiv mit unserem Delta, unserem gegenwärtigen, individuellen Geist, unsere Substanz und unsere Strukturen ergreifen und durchdringen oder lassen wir uns von unserer Substanz und unseren Strukturen bestimmen? Da wir uns im Alltagsbewusstsein im Übergangszustand der Zentrierung befinden, sind wir permanent vor die Wahl gestellt: Wollen wir uns durch innere Aktivität und Aufmerksamkeit zentrieren und erreichen damit die Bewusstseinsstufe des Delta Bewusstseins, die dann das Alltagsbewusstsein durchdringt, oder lassen wir es zu, dass der vom Delta nicht durchdrungene Teil unserer Struktur unser Leben bestimmt. Bei voller Zentrierung, mit dem hellwachen, liebevollen Delta Bewusstsein können wir die unmenschlichen Abläufe (die dezentrierten Zustände) durchschauen und somit menschlich auf der Erde wirken. Wenn wir nur vor uns hin leben, kann die deltafreie Struktur das Leben problemlos führen. Wir folgen dann den Impulsen, die von unseren Hormonen, Vorurteilen und äusseren Anreizen ausgelöst werden. Ganz generell befriedigen wir die Bedürfnisse unserer Egostruktur. Solange diese sich im üblichen Rahmen halten, führen wir ein ganz normales Leben. Falls wir in diesem labilen Zustand durch unsere Passivität nicht in den dezentrierten Zustand rutschen, haben wir immer noch den unbewussten Halt durch unser Delta, das einen Teil der Struktur durchdringt. Dieser Teil macht uns zu einem Menschen und gibt uns unser Selbstbewusstsein. Wenn wir uns jedoch von aussen Substanzen oder digitalisierte Sinnesreize (Drogen oder elektronische Klänge und Bilder) zuführen, ist die unbewusste Delta Tä93


tigkeit nicht mehr möglich. Unser Körper und unsere Egostruktur werden nun voll von diesen Impulsen, die in den Vergangenheitsstrukturen wirken, ergriffen. Nun haben wir unser menschliches, waches Ich-Bewusstsein verloren und leben in einer Art tierischem Traumbewusstsein. Bei diesem Wechsel erfüllt ein antigöttliches Bewusstsein, das ein herzloses, unmenschliches, superintelligentes und von Emotionen gepeitschtes Bewusstsein ist, unsere Strukturen.

In diesem dezentrierten und undurchdrungenen Zustand können wir den schlimmsten Rassismus ausleben, wir können kalt und herzlos andere Menschen schädigen, kurz gesagt, wir leben nur noch mit einem Pseudowachbewusstsein, sind in unserer modernen Welt zwar noch voll handlungsfähig, aber beschleunigen auf allen Gebieten die Auslöschung des Menschlichen. Weil das antigöttliche Bewusstsein die Strukturen ausfüllt, realisiert man in diesem Moment nicht, dass das Delta verdrängt wurde. Wenn das Delta die Strukturen wieder ergreifen kann, ist man erschüttert über das, was man angerichtet hat.

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II Das Denken hat uns zum Ich-bewussten Menschen gemacht. Dank des Denkens können wir heute vielerorts in gesellschaftlichen Strukturen leben, die uns ein Leben ohne Hunger und Angst vor Verlust des Lebens und des Eigentums ermöglichen. Die Technik trägt dazu viel bei. Die Kehrseite des materialistischen Denkens erfahren wir aber auch: Klimaerwärmung, mit modernsten Waffen geführte Kriege, Verkehrsprobleme, unmenschliche Medizin und Pädagogik, Vereinsamung im Luxus, Konzentrierung des Vermögens und neue Armut. Wie kommt es, dass unser Denken so zweischneidig eingesetzt werden kann? Es hat uns zum modernen Menschen und gleichzeitig zum Vernichter unserer Welt gemacht!

Verkürzt liegt folgendes Problem vor: Solange wir meinen, unser Hirn denke, gehen wir davon aus, dass eine hoch strukturierte Materie denkt. Woher sollte diese Materie moralische, menschliche Impulse haben? Der Materie kann es egal sein, ob eine Maschine, die sie erfunden hat, die Menschen zerstört oder den Menschen hilft. Erst wenn wir erleben, dass unser Delta mit Hilfe der Materiestrukturen – dem Gehirn – denkt, können wir die Produkte unseres Denkens werten und entscheiden, was menschlich ist. Der Mensch hat mit seinem sich entwickelnden Delta Bewusstsein die Möglichkeit, mit seinem Herz zu fühlen, was das Hirn denkt. So kann sein Herz menschliche von antimenschlichen Gefühlen und Gedanken unterscheiden.

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Heute reicht das für die meisten Menschen unbewusst wirkende Delta nicht mehr aus, um die Menschen vor den schrecklichen Folgen des Hirndenkens – wenn es von antigöttlichem Bewusstsein erfüllt ist – zu bewahren. Unser Denken wird von den grossen Kräften, die in der «deltalosen» Egostruktur wirken, zum Schweigen gebracht. Die Antwort auf unsere zentrale Frage – wie wird der Mensch zum Menschen – werden wir erst finden, wenn wir das Denken besser verstehen.

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Im Gegenwarts-Feld gibt es keinen Autopiloten


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olgende Betrachtungen sind nur möglich, wenn man sie mit dem Bewusstsein der zentrierten Phase, mit dem Delta Bewusstsein, beschreibt. Im Delta Bewusstsein wirken die Kräfte des Gegenwarts-Felds in den Strukturen der Vergangenheits-Felder. Mit abstrakten Spekulationen des Alltagsbewusstseins können die Kräfte des GegenwartsFelds weder gemacht noch begriffen werden. Wenn man das Denken seiner Strukturen passiv ablaufen lässt – der Autopilot eingeschaltet ist – kann man diese Zusammenhänge nicht als Realität erleben. Aus der Sicht des passiven Denkens liegt der Schluss nahe, dass die folgenden Ausführungen reine Spekulationen sind. Da jedoch jeder Mensch heute kurz vor dem Aufwachen seines Delta Bewusstseins steht oder schon aufgewacht ist, besteht die Möglichkeit, alles selbst zu überprüfen und nachzuvollziehen, sofern man den Autopiloten ausschaltet. Mit welcher Weltanschauung – im wörtlichen Sinn – lebt man im Alltagsbewusstsein? Übergangsphase

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ie schon oft erwähnt, ist das Alltagsbewusstsein ein Vergangenheitsbewusstsein. Jeder materielle Gegenstand, der für mich sichtbar wird, ist das Endprodukt eines nichtmateriellen Prozesses, der dank meines überbewusst in der Egostruktur tätigen Deltas blitzschnell abläuft. Mit dem reinen, «naiven» Alltagsbewusstsein kann ich jedoch nur feststellen: Ich lebe in einer Welt, die ich mit meinen Sinnen als die sinnliche, gegenständliche Welt so «sehe» (mit «sehen» sind alle Sinneswahrnehmungen gemeint) 99


oder erinnere, wie sie mir erscheint oder erschienen ist. Alles andere, wie überbewusste Prozesse des Deltas oder Atomkombinationen, Wellen, die Farben bilden oder Töne erzeugen, muss ich ins Reich der Spekulationen verweisen. Das Alphorn ist aus Holz, es klingt, wenn man hinein bläst. Dasselbe wollte Goethe ausdrücken, als er bemerkte, dass man nichts hinter den Phänomenen suchen sollte. Er wollte die Welt nur mit seinen eigenen Sinnen «rein» erleben.

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un ist unser Alltagsbewusstsein nicht nur ein wahrnehmendes, sondern auch ein denkendes Ich-Bewusstsein. Mit meinem Denken kann ich mich von den Phänomenen der Welt auch distanzieren. Ich kann spekulieren, was hinter der Natur stecke, ob ich real existiere oder nur eine Vorstellung des Gehirns sei. Die Menschen können heute zwei Wege im Denken gehen: 1. Weg:

Ich denke weiterhin ohne Bewusstsein meines Deltas – mit dem Autopiloten – wie es der biologischen Evolution entspricht. Dann führt mich einerseits mein Delta überbewusst mit Hilfe der vom Delta durchdrungenen Hirnstruktur von Gedanke zu Gedanke. Andererseits werde ich aus dem Teil, der von meinem Delta nicht durchdrungen ist, ebenfalls in meinem Denken – nun aber unterbewusst – geführt. Der Autopilot führt mich auch zu Gedankeninhalten, die ihren Ursprung nicht im göttlichen Gegenwarts-Feld haben. Diese Inhalte werden vom antimenschlichen Bewusstsein beherrscht. Man kann diesen Bereich auch als antigöttliche Vergangenheits-Felder bezeichnen. Diese Inhalte schleichen sich von uns unbemerkt durch die «deltafreien» Hirnstrukturen in unseren Bewusstseinsraum ein. In den antigöttlichen Vergangenheits-Feldern findet man nur kalte Intelligenz. Liebe ist unbekannt. Deshalb sind die Wirkungen aus diesen Feldern kalt, lieblos und antimenschlich.

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Falls die Strukturen selbständig zu «rattern» beginnen, habe ich den Autopiloten unbewusst eingeschaltet. Anders ausgedrückt bin ich in die Passivität der biologischen Evolution zurückgefallen. Von mir nicht durchschaute Wesen haben mein Denken übernommen. In den in Worte gefassten Gedanken sind der Wille, der nötig war, sie zu denken, die Gefühle, die beim Denken mit ihnen verknüpft waren und die lebendige Beweglichkeit, die am Anfang beim Bilden der Gedanken vorhanden war, nicht mehr vorhanden. Diese Gedanken können am Schluss eines langen, für den Denker der Alltagsbewussteinsstufe unbewussten Prozesses in schriftlicher Form weitergegeben werden. Nun sind sie nur noch tote, von allen Gefühlen und Willensimpulsen befreite Gedankeninhalte. Dieser Vorgang der Abstraktion wird als Objektivierung angestrebt. Mit diesen vom menschlichen Schöpfer unabhängigen Gedanken will man eine Erklärung der lebendigen, von Gefühlen getragenen und von Denkwillensimpulsen der individuellen Menschen erfüllten Welt finden. Dieses abstrakte, kalte Denken ist das Denkwerkzeug, um die Erkenntnisse unserer materialistischen Wissenschaft zu vertiefen. Dass diese Wissenschaft das volle Leben nicht erfassen kann, wird durch diese Beobachtungen offensichtlich.

Im Alltagsbewusstsein mischen sich immer die menschlichen mit den antimenschlichen Impulsen und Inhalten. Da die meisten Menschen ihre Strukturen mit ihrem Delta zum Glück nicht ganz verlassen haben, ist ihr Denken, Fühlen und Handeln immer noch menschlich mitbestimmt. Die antimenschlichen Theorien, Emotionen und Handlungs102


weisen prägen je nach Weltregion und Kultur das Leben der Menschen nicht vollständig. Würde die Menschheit den Weg der biologischen Evolution weitergehen, wäre in Zukunft ihr Denken, Fühlen und Handeln vollständig von den antimenschlichen Kräften manipuliert. Auf dem ersten Weg bin ich eine materielle Egostruktur, die ohne eigenes Bewusstsein von geistigen, antimenschlichen Wesen immer mehr ergriffen wird und mithilft – zwar ohne Bewusstsein – ihre Absichten auf der Erde zu verwirklichen.

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it dem alten Denken sind wir in einer gefährlichen Sackgasse gelandet. Wir müssen einen Weg hinaus finden. 2. Weg:

Ich verhalte mich wie ein Mensch der postbiologischen Evolution. Ich steigere meine Aufmerksamkeit und beobachte meine Denkvorgänge. Das Dogma «mein Gehirn denkt» ist nun nicht mehr gültig, da ich erlebe, dass durch die innere Aktivität meines Deltas die Denkbewegung ausgeführt wird. Mein Delta, mein aktives Ich, denkt. Mein Gehirn ist nur das physische Werkzeug! Durch Selbstbeobachtung des Denkens kann ich bemerken, dass ich über mein Denken nachdenken kann.

Ich erlebe, dass jeder Gedanke ein Teil einer lebendigen Begriffsdynamik ist, in dem unendlich viele Begriffe miteinander vernetzt sind und das Gegenwarts-Feld bilden. Ebenso kann ich auch beobachten, dass meine im Gehirn auftauchenden (gedachten) Gedanken Vergangenheitsprodukte meiner Denkaktivität sind. Ich kann also mein gegenwärtiges Denken als Aktivität meines Deltas im Gegenwarts-Feld erleben. Mein vergangenes Denken kann ich als Struktur, die sich im Gehirn durch die Delta Aktivität gebildet hat, beobachten. Ich kann meine Gedanken durch einen voll bewussten Akt selbst «schöpfen». Mein «Schöpfen» der Gedankeninhalte ist ein individueller, freier Akt. Wenn ich aktiv «schöpfe», 104


kommen die Inhalte meines Denkens aus dem universellen Gegenwarts-Feld. Wenn ich wirklich denke, bin ich aktiv mit vollem Bewusstsein tätig. Meine Tätigkeit füllt mein Bewusstsein ganz aus. Ich bin zentriert. Was sich als Inhalt in meinem Bewusstsein zeigt, ist vollkommen durchschaubar. Ich habe in meiner Egostruktur keine von meinem Delta nicht durchdrungenen Stellen. Somit gibt es keinen Bereich, in den antigöttliches Bewusstsein eindringen kann. Ich erschaffe diese Denkinhalte nicht, bin jedoch die Instanz, die in voller Wachheit den Schauplatz für Inhalte auf der Erde bietet, die im Gegenwarts-Feld ihre Heimat haben. Ich bin ein geistiges Wesen, das durch seine voll bewusste Tätigkeit den göttlichen, vom Menschen individualisierten Geist in der Materie aufleuchten lässt. Der Mensch im wahrsten Sinn des Wortes ist ein Wesen, das sein Leben mit den Mitmenschen in Liebe und Freiheit gestalten kann. Alles andere sind die Einflüsse der antimenschlichen Mächte aus den antimenschlichen Vergangenheits-Feldern.

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enn ich mir durch Beobachtung des Denkens bewusst werde, dass zur Bildung und Verknüpfung der Gedanken Wille nötig ist – ich spreche hier nicht vom Assoziieren, vom «Rattern» des Gehirns –, realisiere ich auch sofort, dass diese Willensanstrengung meine eigene Willensanstrengung ist. Kein fremder Wille kann für mich im Delta Bewusstsein denken! Jeder Inhalt ist von mir aus dem Gegenwarts-Feld geschöpft. Will sich ein Inhalt aus den antigöttlichen Vergangenheits-Feldern einschleichen, wird er vom Delta Bewusstsein sofort erkannt und verliert so seine Macht. Der beste Schutz vor den antimenschlichen Mächten ist nicht ihr Leugnen oder Verdrängen, sondern ihr Durchschauen. Sobald ich das Bewusstsein meiner Willenstätigkeit im Denken erlange, habe ich das Tor zu meinem Delta Bewusstsein aufgestossen.

Durch eigene Erfahrung weiss ich, dass mein Denkwille ein von meinem Gehirn unabhängig existierender Wille ist. Ich kann zwischen meiner gegenwärtigen Denkaktivität und dem Betrachten der gedachten Gedankenmuster unterscheiden. Ich kann nun mein Gehirn als Denkwerkzeug für das Leben im Irdischen ohne Gefahr gebrauchen. Ich kann mein Delta jederzeit bewusst erleben und mit dem Licht meines Delta Bewusstseins die Vorgänge im Materiellen und in den Vergangenheitsstrukturen beleuchten. Unser Alltagsbewusstsein ist der Ausgangspunkt für den Aufstieg ins Delta Bewusstsein, welches das Alltagsbewusstsein durchdringt. Im Delta Bewusstsein bleiben uns alle 106


biologisch gegebenen Bewusstseinszustände erhalten. Das postbiologische Delta Bewusstsein ist ein Geistbewusstsein in der Materie! Es ist das schöpferische Bewusstsein des echten Menschen. Es löscht die biologischen Bewusstseinsstufen nicht aus, da der Mensch als irdischer Mensch nur dank diesen Bewusstseinsstufen leben und überleben kann. Nur das Alltagsbewusstsein ist heute ein labiles Bewusstsein geworden. Es ist das Tor, das uns zur Vernichtung oder zur Entwicklung des echt Menschlichen in uns führen kann. Bleiben wir zu lange passiv und unterlassen den Schritt ins Delta Bewusstsein, wird unsere Egostruktur von einem antimenschlichen Bewusstsein ergriffen.

Zuerst geschieht dieser Prozess durch die toten Gedanken der materialistischen Naturwissenschaft. Sie suggerieren uns eine Welt der Atome und Quantengleichungen hinter dem Schleier der Natur und führen uns von der Wirksamkeit des Gegenwarts-Felds zur Wirksamkeit eines nichtmateriellen, antimenschlichen und antigöttlichen Vergangenheits-Feldes. Dort herrschen die Kräfte, welche die Natur und den Menschen zerstören wollen. Sind die materialistischen Ansichten zu einem Teil unseres Denkens geworden, werden unsere Gefühle durch die kalten, lieblosen Gefühle der antimenschlichen Mächte ersetzt. Zuletzt werden unsere Handlungen von der Roboterintelligenz und von den lieblosen Gefühlen der anti-menschlichen Mächte ergriffen. Wir sind Roboter geworden, die fremd gesteuert und unmenschlich handeln.

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erden wir aktiv und wachen dadurch auf, so bilden wir unser Delta Bewusstsein aus. Es ist das Bewusstsein, das die Ergebnisse der Naturwissenschaft in einen grösseren Zusammenhang bringen kann und den Menschen auch als geistig göttliches Wesen erfasst. Mit dem Delta Bewusstsein können wir die Resultate der Naturwissenschaft so nutzen, dass sie zum Wohle der Menschen eingesetzt werden. Wir sind uns bewusst, wo ihre Schädlichkeit beginnt. Man kann nur mit dem Delta Bewusstsein das Eingreifen der zwar geistigen, aber antimenschlichen Kräfte durchschauen. Das Delta Bewusstsein ist die in jedem Menschen verborgene Kraft, die uns helfen kann, die grosse Krise der Menschheit – die weltweiten sozialen Probleme, Klimawandel, Ölkrise, Kriege und Terror – zu überwinden.

Die oft gestellte Frage, weshalb Gott die vielen Kriege und Katastrophen zulässt, muss heute anders gestellt werden: Weshalb entdecken wir nicht schneller unser Delta in uns, das uns Gott schon seit Anfang der Schöpfung gegeben hat? Gott hilft nicht mehr von aussen. Er hilft durch die SelbstAktivierung des eigenen Deltas in jedem einzelnen Menschen.

Kann es sein, dass das Überleben der ganzen Menschheit erst in den letzten Jahrzehnten auf dem Spiel steht, in der Epoche, in der die ganze Menschheit das Delta Bewusstsein erringen kann? Die tiefere Ursache der weltweiten Kri108


se liegt im fehlenden geistigen Bewusstsein der Menschheit. Die Lösung der Krise liegt im Ergreifen des hellwachen, liebevollen, innerlich aktiven Bewusstseins. Jede Art von herabgedämpftem, nicht individuell ergriffenem Bewusstsein verschärft die Krise zusätzlich.

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Mit welcher Weltanschauung – im wörtlichen Sinn – lebt man im Delta Bewusstsein? Die zentrierte Phase

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as Delta Bewusstsein ist eine Bewusstseinsschicht, die das Gegenstandsbewusstsein durchdringt. Man sieht die Phänomene der irdischen Welt zuerst immer noch gleich. Zusätzlich durchschaut man die im Seelischen vorhandenen, eigenen und fremden Vergangenheitsstrukturen, die früher unbewussten Impulse und das früher überbewusste Wirken des Deltas. Das Erleben wird um die unter- und überbewussten Anteile des Lebens erweitert und bereichert. Dies geschieht jedoch nur, solange ich innerlich aktiv und wach bin. Falls ich ermüde, verschwindet mein Delta Bewusstsein und ich bin wieder ein Alltagsmensch der Übergangsphase. Jedoch habe ich nun den Schlüssel zum Tor, das ins Delta Bewusstsein führt, jederzeit bei mir: meine Aufmerksamkeit. Verstärke ich meine Aufmerksamkeit oder meinen Delta Willen, beginne ich hinter die Phänomene der physischen Welt zu blicken.

Es erscheint nicht die vom Alltagsmenschen erwartete Welt der Atome, der unsichtbaren Wellen und Quantengleichungen. Die starren Gegenstände beginnen beweglich zu werden. Die äussere Welt zeigt sich in lebendigen Prozessen, die sich in bewegliche Bilder und in für physische Ohren unhörbare Klänge verwandeln können. Gestaltungswille von Menschen und göttlichen Wesen wird erlebbar. Der abstrakte Wille Gottes wird zur Liebe Gottes, die unsere Welt trägt. Abstrakte Gleichungen und Atommodelle wer110


den zum lebendigen Ideennetz des Gegenwarts-Felds, das den inneren Kern jeder materiellen Erscheinung bildet. Die Materie verschwindet und der gÜttliche Geist offenbart sich dem innerlich aktiven Menschen in Form von lebendigen Bildern, harmonischen Klängen und bewusstem, individuellen Willen.

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VI Mit welcher Weltanschauung – im wörtlichen Sinn – lebt man im ich-losen Traumbewusstsein, das mit dem Bewusstsein der antigöttlichen und antimenschlichen Wesen ausgefüllt ist? Die dezentrierte Phase

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an tritt in eine Welt ein, in der eine kalte Superintelligenz wirkt. Man hat sich von allen Vorurteilen der Religionen, von allen subjektiven Gefühlsillusionen befreit. Man ist so objektiv geworden, dass man als Forscher jederzeit von einem gleich denkenden Forscher ersetzt werden kann. Der Computer als künstliche Intelligenz ist hier das wichtigste Hilfsmittel. Der einzelne Mensch fühlt sich frei und realisiert gar nicht, dass er zu einem Glied in einem riesigen Netz, das nur der kalten Intelligenz dieses Netzes Folge leistet, geworden ist. Menschliche Gefühle haben in dieser Welt nichts zu suchen. In dieser Weltanschauung reduziert sich die komplexe Natur auf die Bewegung von Atomen. Wenn man noch tiefer in die Materie eindringt, reduzieren sich die Atome auf Quantengleichungen. Anschliessend werden der Raum und die Zeit, in der sich das Leben auf der Erde abspielt, verlassen. Als Letztes bleibt nach neusten Forschungen der Quantenphysiker die immaterielle Information übrig. Diese Information in Form von Quantengleichungen wird gemäss den Erkenntnissen von Prof. A. Suarez3, ETH Zürich, von Quantenengeln oder 3

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Zitat aus P.M. Dez. 2007, S. 20: «… , dann gibt es mächtige «spirituelle Agenten» ausserhalb der physischen Welt, die ständig quantenmechanische Berechnungen durchführen und damit unsere Realität beeinflussen. Sie bräuchten nicht einmal ein Gehirn – eine mathematische Wellenfunktion, die sich im Bedarfsfall zu konkreten Teilchen materialisieren kann, würde genügen. Die Welt sei womöglich ein ‹Dialog aus nicht-neuralen und menschlichen Intellekten› ».


Agenten laufend berechnet, um im Materiellen Einfluss zu nehmen. Die Materie verschwindet und es bleiben Informationen übrig – rechnende Agenten oder Quantenengel. Wir sind nun definitiv in der Welt der antigöttlichen Wesen gelandet. Da wir im dezentrierten Zustand unser urteilsfähiges Alltagsbewusstsein verloren haben, werden wir uns nicht mehr bewusst, in welcher Dimension wir gelandet sind und glauben, wir hätten es mit Engeln oder Gott selbst zu tun. Wir können abstrakt nicht zwischen antigöttlichem und göttlichem Geist unterscheiden, denn hinter den Schleiern der sinnlichen Welt stossen wir immer auf Bewusstsein, das von geistigen Wesen geschaffen wird.

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VII Das Lüften der Schleier der Natur mit dem Delta Bewusstsein

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enn wir den ersten Schleier der Natur lüften, sehen wir hinter den Naturerscheinungen das lebendige Begriffsgeflecht des Gegenwarts-Felds. Mit erhöhter Aufmerksamkeit verwandelt es sich in bewegliche, lebendige Bilder und in harmonische Klänge. Wenn wir den zweiten Schleier auch noch lüften, erleben wir die Liebe und den Willen Gottes. Wir erleben die Deltas der einzelnen Menschen als individuelle, geistige Wesen. Wir erleben keine schwammige Geistigkeit, keine sinnlich vorgestellten Engel, keinen Gott mit langem Bart, sondern die Existenz individueller geistiger Ich-Wesen, die uns in Freiheit und Liebe begegnen. Die materielle Welt ist eine Offenbarung der Wirkungen bewusster göttlicher und antigöttlicher, immaterieller Wesen. Die materielle Welt ist nur die äusserste Schicht der geistigen Welt, die sich als Materie zeigt. Die geistige Welt wiederum besteht aus dem Bewusstsein der göttlichen und antigöttlichen Wesen und ihrer gegenseitigen Beziehungen. Der Mensch zeigt sich in seiner äussersten Schicht als materielles, höheres Säugetier, besitzt aber die Möglichkeit, durch die Entfaltung seines Delta Bewusstseins ein göttliches Wesen zu werden. Die göttlichen Wesen haben die Absicht, dass der Mensch in Freiheit den Weg zurück zu seinem göttlichen Ursprung findet und ein bewusstes Wesen im G-Feld wird. Der Kampf und die Katastrophen, die sich heute auf der Erde zeigen, sind ein Zeichen, dass die antigöttlichen Intelligenzen nicht einfach zuschauen wollen, wie der Mensch in Freiheit zu seinem Ursprung zurück findet. Durch diese katastrophale Entwicklung setzen diese antigöttlichen Intelligenzen dem 114


Menschen Widerstände entgegen, durch deren Überwindung er aufwachen und sein Delta Bewusstsein entwickeln kann. Sie verstärken den Willen der Menschen, ohne es zu wollen. Sie fördern die Freiheit des Menschen, obwohl sie ihm diese nehmen wollen. Sie machen durch ihre kalte Intelligenz dem Menschen bewusst, dass alle Güter dieser Welt ohne die Liebe nichts wert sind. Mit den Worten Goethes ausgedrückt, die er im Faust Mephisto in den Mund legt: «Ich bin ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft.»

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VIII Das Lüften der Schleier der Natur mit dem naturwissenschaftlich geprägten Alltags-Bewusstsein

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eim Lüften des ersten Schleiers verschwindet die sinnliche Natur und es zeigt sich eine Welt der Atome. Die Welt wird nur noch mit Apparaten (Mikroskope, Teleskope usw.) betrachtet. Alles wird in chemische Prozesse, in Moleküle oder Quantengleichungen zerlegt. Statt des lebendigen Begriffsgeflechts müssen wir uns gedanklich in ein totes Vorstellungsgeflecht abstrakter Theorien einleben. Unsere menschlichen Gefühle und moralischen Gedanken sind nicht mehr gefragt. Wir müssen objektiv denken. Unsere Individualität verschwindet und ein kaltes universelles Denken bleibt zurück. Mit der dadurch gefundenen Technik (Elektronik, Digitalisierung) werden Bilder und Klänge der Welt erzeugt, welche die Natur imitieren und eine neue technische Welt erzeugen können. Die Bilder und Klänge der neu erzeugten Welt zeigen oft das Bewusstsein, das dahinter versteckt ist. Feine, den Menschen frei lassende Bilder und Klänge sind selten. Ganz im Gegenteil attackieren die meisten Bilder und Klänge die menschlichen Sinne. Ihre Wirkung ist meist suggestiv und lässt keinen Raum mehr für eigenes Denken, Fühlen und Handeln. Die Zeit wird so beschleunigt, dass man keine Gelegenheit mehr hat, sich auf die ureigensten Werte zu besinnen. Man wird beherrscht oder will selbst Andere beherrschen. Freiheit und Liebe verschwinden aus der Welt. Oft führen diese Klänge und Bilder sogar zur dauernden Schädigung der Sinne. Statt echt menschlicher Impulse aktivieren diese Bilder und Klänge viele Menschen zu Handlungen, Emotionen und Gedanken, die nichts Menschliches mehr an sich haben. Lassen wir 116


den Schleier der Technik auch noch fallen, kommen wir in das Feld, in dem Raum und Zeit verlassen werden. Gemäss Prof. A. Suarez werden da die immateriellen Quantengleichungen von Agenten ohne materielles Gehirn dauernd so berechnet, dass diese in den Aufbau der Materie eingreifen können. So sind auch materielle Wirkungen von Hormonen und Nervenimpulsen, die uns steuern können, letztlich als Wirkungen geistiger Wesen erklärbar. In diesem Falle sind es lieblose hyperintelligente, antigöttliche und antimenschliche Wesen. Medikamentöses oder maschinelles «Einstellen» (Blutdruck, Herzfrequenz etc.) ist also eine Folge der antigöttlichen Intelligenz.

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Der Kampf um den Menschen

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ir sind heute mit dem wissenschaftlich geschulten Alltagsbewusstsein an dem Punkt angelangt, an dem wir als Kern der Natur immaterielle Intelligenzen annehmen müssen.

Der Geist der materialistischen Weltanschauung führt uns durch seine eigenen Methoden zu sich selbst, will aber gleichzeitig die Existenz der göttlichen und antigöttlichen Intelligenz verbergen. Er zeigt uns heute, dass er nicht nur eine abstrakte Idee ist. Er zeigt sich als nicht-neuronale Intelligenz. Nun muss der Mensch aber sein göttliches Delta Bewusstsein entwickeln, damit er nicht in den Fängen der antigöttlichen Geistigkeit hängen bleibt. Er muss ihre kalte Intelligenz durchschauen und ihre Versuchungen mit offenen Augen erkennen. Auch der Mensch kann heute seine nicht-neuronale Intelligenz durch innere Aktivität im Gegenwarts-Feld entdecken. Das Gegenwarts-Feld ist die göttliche Sphäre des immateriellen Denkens! Die liebevolle Aufmerksamkeit führt uns direkt ins Gegenwarts-Feld. Mit «kalter» Aufmerksamkeit kommt man ins ebenfalls immatrielle, aber antigöttliche Vergangenheits-Feld, ins Reich der rechnenden Agenten. Der Mensch als geistiges und sinnliches Wesen ist immer der Kampfplatz der göttlichen und antigöttlichen geistigen Wesen. Sein physischer Körper, seine Materie, hat ihren Ursprung immer im Geist, im geistigen Bewusstsein göttlicher und antigöttlicher Wesen, die mit Zwang auf ihn einwirken oder ihm echte Freiheit ermöglichen. Der Mensch ist das spezielle Wesen, das in der Materie sein göttliches Delta Bewusstsein entwickeln kann. Wenn es ihm gelingt, seine 118


Strukturen mit seinem Delta zu durchdringen, lässt er keinen Raum mehr für das Wirken der antigöttlichen Kräfte. Er wird zum schöpferischen, göttlichen Wesen, das sein Bewusstsein auf der Erde und nicht nur im Gegenwarts-Feld entfalten kann. In dem Masse, wie ihm dies gelingt, wird er auch ein bewusstes Wesen im Gegenwarts-Feld. Sein Geist ist nun ein bewusster Geist und dadurch unsterblich geworden. Der Mensch muss zu seiner Göttlichkeit selbst beitragen. Die biologische Evolution entlässt ihn nur als höheres Tier. Erst in der postbiologischen Evolution vollendet er seine Evolution durch eigene geistige Aktivität.

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Glossar Gegenwarts-Feld (G-Feld)

Das Gegenwarts-Feld ist eine übermaterielle Sphäre, die im Raum und der Zeit wirkt, selbst jedoch ausser Raum und Zeit ihren Ursprung hat. Es ist die Sphäre des wachen Bewusstseins, der Aufmerksamkeit und der Geist-Seele des Menschen. Ihre «Substanz» ist das alles durchdringende, lebendige und gegenwärtige Gedankengeflecht. Vergangenheits-Feld (V-Feld)

Das Vergangenheits-Feld ist ein Feld von übermateriellen Vergangenheitsstrukturen. Alles, was einmal gedacht und gefühlt wurde, ist immateriell vorhanden. Die Werbepsychologen arbeiten mit ihm. Es ist das Feld der kollektiven Erinnerungen und Emotionen. Aus diesem Feld werden die Ausbrüche des Rassismus genährt, andere Vorurteile eingeflösst. Wenn es den physischen Leib durchdringt, bildet es unsere körperabhängige Leib-Seele. Die Psychosomatik beschreibt die Wechselwirkungen zwischen Körper und Seele. Delta Dynamik

Delta Dynamik beschreibt das dynamische Wirken der Geist-Seele in der Leib-Seele und im Körper. Die Bewusstseinsstufe der Delta Dynamik ist das Delta Bewusstsein. Deltadynamisches Denken ist lebendiges Denken. Wenn das Gegenwarts-Feld im Denken wirkt, verlassen wir das tote Hirndenken oder können es beobachten. In Anlehnung an den Begriff Psychosomatik (Seele-Körper-Wechselwir121


kung) kann man sie auch Pneumapsychosomatik nennen (Geist-Seele-Körperwechselwirkung). Delta Bewusstsein

Die Reihe «Schlaf-, Traum-, Gegenstands-Bewusstsein, Delta Bewusstsein» zeigt, wo wir das Delta Bewusstsein einreihen können. Es beinhaltet, wie alle Bewusstseinszustände alle tieferen Bewusstseins-Schichten. So wie wir im Gegenstandsbewusstsein auch das Traumbewusstsein erleben können, bleibt uns im Delta Bewusstsein das Gegenstandsbewusstsein oder Alltagsbewusstsein erhalten. Wir sehen weiterhin die Welt mit unseren Sinnen und können logisch denken, um nur das Wichtigste zu nennen. Mit dem Delta Bewusstsein dringt man ins GegenwartsFeld ein. Deshalb ist es ein Gegenwartsbewusstsein. In ihm existieren keine Vergangenheitsstrukturen, also keine Vorurteile, kein Rassismus und keine körperabhängigen Emotionen. Es hat zwei Schichten: Flutende, lebendige Gedanken sind miteinander vernetzt und bilden die göttliche Weisheit, die alles durchdringt. Eine ins Leben eingreifende Logik, nicht die abstrakte Logik des V-Feldes, wirkt. In der zweiten Schicht strömt die Kraft der Liebe, die eine Offenbarung des göttlichen Willens ist, der in allem wirkt. Gedankenlicht und Herzenswärme durchdringen sich. Falls der Mensch sein Gedankenlicht mit seiner Herzenswärme durchdringt, handelt er im Einklang mit den göttlichen Wesen. Das Delta Bewusstsein kann nur in Freiheit durch eigene innere Aktivität errungen werden. Ist man nicht mehr aktiv, fällt man eine Bewusstseinsstufe zurück und landet im Alltagsbewusstsein.

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Egostruktur

Die Egostruktur besteht aus allen immateriellen Vergangenheitsstrukturen, die sich in Wechselwirkung mit den Hirnstrukturen, Drüsen und Muskeln befinden. Sie besitzt eine Emotionsschicht und eine Gedankenschicht. Sie bildet unser Ego, unsere körperabhängige Leib-Seele. Da sie ihr Bewusstsein durch die Strukturen unseres Gehirns erhält, stirbt sie mit dem Tod des Gehirns. Sie will alles, was dem Überleben des eigenen Körpers dient und strebt die höchstmögliche Genussbefriedigung an. Sie ist das raffinierte Tier im Menschen. Wenn die Wissenschaft vom «human animal» spricht, wird ausschliesslich der Körper und die Egostruktur beschrieben. Die Egostruktur ist der Materialist in uns. Sie ängstigt uns, hat Angst vor Tod und Krankheit, sieht im Tod das definitive Ende des Menschen und kann im Leiden keinen Sinn sehen. Delta

Das Delta ist die immaterielle Geist-Seele des Menschen. Es lebt im Gegenwarts-Feld. Während des irdischen Lebens durchdringt es mehr oder weniger die seelischen und physischen Strukturen des Menschen. Deshalb erleben wir bei einem Menschen, der sein Delta aktiviert, alle Eigenschaften des Gegenwarts-Felds auf der Erde. Im Gegensatz zur Leib-Seele, der Egostruktur, ist das Delta die Geist-Seele des Menschen, die sich nach dem Tod aus den Strukturen des Egos und des physischen Körpers löst und auf dem Niveau ihres Delta Bewusstseins, das sie sich auf der Erde errungen hat, im Gegenwarts-Feld weiter lebt. 123


Alle Fragen der Moral und Freiheit, des Glaubens und der Menschlichkeit können nur durch ihre Existenz gelöst werden. Auf der Ebene der Egostruktur sind diese Fragen unsinnig. Wahres Ich

Es ist der geistige Kern, das ICH-BIN-WESEN des Menschen. Das Delta lebt in ihm und zeitweise in den Vergangenheitsstrukturen des menschlichen Körpers. Antigöttliches Feld

Es ist ein untermaterielles Feld und kann unteranderem als Elektrosmog oder radioaktive Strahlung von Wissenschaftlern gemessen werden. Es ist auch ein Vergangenheits-Feld, das aber in den Wirkensbereich antigöttlicher Wesen gekommen ist. Für den Menschen kann es krankmachend und sogar tödlich wirken. In der Quantenmechanik kann es sich als immatrielle Quantengleichung oder sogar als rechnende Agenten oder Engel zeigen. Unsere moderne Technik und Wissenschaft ist ohne dieses Feld unvorstellbar. Wenn man das antigöttliche Feld mit dem Delta Bewusstsein durchdringt, sind seine seelischen Wirkungen für den Menschen unschädlich. Seine Wirkungen können erkannt werden. Die moderne Technik kann dann mit vollem Bewusstsein als eine Art erweiterte Egostruktur des Menschen genutzt werden, ohne den Menschen zu beherrschen. 124


Autopilot

In der Technik ein bekannter Begriff für ein Flugzeug, das ohne menschlichen Piloten fliegt. Auf den Menschen angewendet stellt er alle Strukturen dar, die nicht bewusst und ohne Delta Bewusstsein das Leben des Menschen führen. Darunter fällt auch das Denken und Fühlen der pseudowachen Egostruktur. Materialistisch gesprochen ist der Autopilot das «human animal», der menschliche Roboter. Der Mensch muss seinen Piloten – sein Delta – heute entdecken, wenn er als Mensch nicht zu Grunde gehen will. Biologische Evolution

Die göttliche oder die darwinistische Evolution, in der die Natur «sich selbst» reguliert und entwickelt. Postbiologische Evolution

Die Evolution des Bewusstseins, die ohne die Aktivierung des Deltas nicht beginnt. Da die biologische Evolution an ein Ende gekommen ist, geht die Evolution im Sinne der göttlichen Wesen nur noch in der postbiologischen Evolution als Evolution des Bewusstseins weiter.

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Der Autor Hanspeter Diboky 1957 in Bern geboren. Oberstufenlehrer, Vater von vier Kindern.

Seit 1976

Intensive Weiterbildung in Pädagogik, Philosophie, Psychologie und Meditation.

1980–1990:

Sekundarlehrer phil. II in der staatlichen Schule; Mitarbeiter am Lehrplan des Kantons Zürich.

1990–1997:

Lehrer in einer nicht-staatlichen Schule.

Bildungspolitische Tätigkeit als Gründer und Präsident des Initiativkreises für Freiheit im Bildungswesen (IFB).

1997:

Gründung der Delta Schule in Zürich; seither Lehrer und Schulleiter an der Delta Schule.

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Hanspeter Diboky ADS-Kinder Die Zukunft der Menschheit ISBN: 978-3-033-00790-1

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ie Zeit ist reif, dass die Menschheit ihr Schicksal nicht mehr blind den Marktkräften, den Politikern und neodarwinistischen toten Ideen überlässt. Alle aufgewachten, aus der Kraft der Gegenwärtigkeit lebenden Menschen, können gemeinsam beginnen, die zerstörerischen Kräfte unserer Egostrukturen zu verwandeln. Aufbauende, das Leben fördernde Kräfte sind im Gegenwarts-Feld im Überfluss vorhanden und warten nur darauf, ins tägliche Leben einfliessen zu können.

Im Handel erhältlich.

CMD PUBLISHING

www.deltadynamik.com www.cmdpublishing.ch


Hanspeter Diboky Das Deltagramm Der Schlüssel zum Menschen ISBN: 978-3-9523453-1-3

A

uf der Reise ins Innere des Deltagramms folgen wir unserer «Lichtspirale». Wir durchqueren die MaterieFelder unseres physischen Leibes und lernen die Vergangenheits-Felder unserer überphysischen Seelenstruktur kennen. Spannend wird der Moment, wo wir den Sprung von den Vergangenheits-Feldern ins Gegenwarts-Feld wagen. Mit innerer Aktivitätssteigerung gelangen wir hellwach ins Zentrum des Deltagramms. Mit den Kräften des Zentrums können wir unser Deltagramm, das heisst unsere alten Strukturen, bewusst machen und verwandeln. Das verwandelte Deltagramm ist unser Werkzeug, mit den Kräften der Gegenwärtigkeit den Alltag im zwischenmenschlichen Bereich neu und menschlich zu gestalten.

Das Deltagramm beschreibt den Weg zum Delta Bewusstsein. «Das Deltagramm – Der Schlüssel zum Menschen» ist die ideale Ergänzung und Weiterführung des Buchs «ADS-Kinder – Die Zukunft der Menschheit» und des Buchs «Der Kampf um den Menschen – Im Spannungsfeld zwischen Gut und Böse». Ab 2009 im Handel erhältlich.

CMD PUBLISHING

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Wir sind heute mit dem wissenschaftlich geschulten Alltagsbewusstsein an dem Punkt angelangt, an dem wir als Kern der Natur immaterielle Intelligenzen annehmen müssen. Der Geist der materialistischen Weltanschauung führt uns durch seine eigenen Methoden zu sich selbst, will aber gleichzeitig die Existenz der göttlichen Intelligenz verbergen. Er zeigt uns heute, dass er nicht nur eine abstrakte Idee ist. Er zeigt sich als nicht-neuronale Intelligenz. Nun muss der Mensch aber sein göttliches Delta Bewusstsein entwickeln, damit er nicht in den Fängen der antigöttlichen Geistigkeit hängen bleibt. Er muss ihre kalte Intelligenz durchschauen und ihre Versuchungen mit offenen Augen erkennen. Der Mensch als geistiges und sinnliches Wesen ist immer der Kampfplatz der göttlichen und antigöttlichen geistigen Wesen. Sein sinnlicher Körper, seine Materie, hat ihren Ursprung immer im Geist, im geistigen Bewusstsein göttlicher und antigöttlicher Wesen, die mit Zwang auf ihn einwirken oder ihm echte Freiheit ermöglichen.

«Eine etwas andere Sicht auf die Quantentheorie und eine Wiedergeburt der Goethʻschen Praxis.»

CMD PUBLISHING

Erste Auflage, 2008 ISBN: 978-3-9523453-0-6


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